außenwirtschaftsbarometer€¦ · russland und restl. europa - 1,2 punkte jahresbeginn 2020 - 8,2...

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0 +/-100 90 -90 80 -80 70 -70 60 -60 50 -50 40 -40 30 -30 20 -20 10 -10 Ausgabe 01/2020 0 +/-100 90 -90 80 -80 70 -70 60 -60 50 -50 40 -40 30 -30 20 -20 10 -10 Konjunktur auf einen Blick Exportindikator Asien Exportindikator Russland und restl. Europa - 1,2 Punkte Jahresbeginn 2020 - 8,2 Punkte Herbst 2019 Exportindikator Nordamerika + 10,2 Punkte Jahresbeginn 2020 - 4,9 Punkte Herbst 2019 Exportindikator Europa (EU und Efta) - 16,1 Punkte Herbst 2019 Exportindikator Dienstleistungen Exportindikator Transport und Verkehr Exportindikator Großhandel - 4,3 Punkte Herbst 2019 Exportindikator Industrie - 13,2 Punkte Herbst 2019 Außenwirtschaftsbarometer +++ Corona-Folgen noch unabsehbar +++ Exporterwartungen zu Jahresbeginn zaghaft erholt +++ Außenwirtschaft weiter gebremst +++ + 13,0 Punkte Jahresbeginn 2020 + 1,3 Punkte Herbst 2019 + 6,5 Punkte Herbst 2019 1.327,8 Mrd. € Jan–Dez 2019 Exporte Deutschland 1.317,4 Mrd. € Jan–Dez 2018 Exporte Baden-Württemberg 205,2 Mrd. € Jan–Dez 2019 203,0 Mrd. € Jan–Dez 2018 Exportindikator Baden-Württemberg – gesamt - 5,7 Punkte Herbst 2019 + 11,1 Punkte 183,7 Mrd. € Jan–Dez 2019 178,3 Mrd. € Jan–Dez 2018 Importe Baden-Württemberg - 4,6 Punkte Jahresbeginn 2020 + 10,7 Punkte Jahresbeginn 2020 + 8,7 Punkte Jahresbeginn 2020 + 2,7 Punkte Jahresbeginn 2020 + 3,0 Prozent - 17,0 Punkte Herbst 2019 - 18,0 Punkte Jahresbeginn 2020 + 5,4 Punkte Jahresbeginn 2020 + 7,0 Punkte - 1,0 Punkte + 11,7 Punkte + 15,1 Punkte + 11,5 Punkte + 15,9 Punkte + 15,0 Punkte + 1,1 Prozent + 0,8 Prozent + 2,2 Punkte

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Page 1: Außenwirtschaftsbarometer€¦ · Russland und restl. Europa - 1,2 Punkte Jahresbeginn 2020 - 8,2 Punkte Herbst 2019 Exportindikator Nordamerika + 10,2 Punkte Jahresbeginn 2020

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10-10

Konjunktur auf einen Blick

ExportindikatorAsien

ExportindikatorRussland und restl. Europa

- 1,2 Punkte Jahresbeginn 2020

- 8,2 Punkte Herbst 2019

ExportindikatorNordamerika

+ 10,2 Punkte Jahresbeginn 2020

- 4,9 Punkte Herbst 2019

ExportindikatorEuropa (EU und Efta)

- 16,1 Punkte Herbst 2019

ExportindikatorDienstleistungen

ExportindikatorTransport und Verkehr

ExportindikatorGroßhandel

- 4,3 Punkte Herbst 2019

ExportindikatorIndustrie

- 13,2 Punkte Herbst 2019

Außenwirtschaftsbarometer+++ Corona-Folgen noch unabsehbar +++ Exporterwartungen zu Jahresbeginn zaghaft erholt +++ Außenwirtschaft weiter gebremst +++

+ 13,0 Punkte Jahresbeginn 2020

+ 1,3 Punkte Herbst 2019

+ 6,5 Punkte Herbst 2019

1.327,8 Mrd. € Jan–Dez 2019

ExporteDeutschland

1.317,4 Mrd. € Jan–Dez 2018

ExporteBaden-Württemberg

205,2 Mrd. € Jan–Dez 2019

203,0 Mrd. € Jan–Dez 2018

ExportindikatorBaden-Württemberg – gesamt

- 5,7 Punkte Herbst 2019

+ 11,1 Punkte

183,7 Mrd. € Jan–Dez 2019

178,3 Mrd. € Jan–Dez 2018

ImporteBaden-Württemberg

- 4,6 Punkte Jahresbeginn 2020

+ 10,7 Punkte Jahresbeginn 2020

+ 8,7 Punkte Jahresbeginn 2020

+ 2,7 Punkte Jahresbeginn 2020

+ 3,0 Prozent

- 17,0 Punkte Herbst 2019

- 18,0 Punkte Jahresbeginn 2020

+ 5,4 Punkte Jahresbeginn 2020

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+ 2,2 Punkte

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gen deutlich unter dem Schnitt der letzten zwei Jahrzehnte (27,5 Punkte). Das Auslandsgeschäft bleibt für die Unterneh-men herausfordernd: 29 Prozent erwarten mehr Exporte in diesem Jahr. 23 Prozent stellen sich auf sinkende Auslands-umsätze ein.

In der Vorumfrage lag der Saldo noch bei minus 5,7 Punkten. Was also dürfte die verbesserte Stimmung (noch ohne den

„Corona-Effekt“) zum Jahreswechsel verursacht haben?

Viele Betriebe haben inzwischen auf die zahlreichen interna-tionalen Handelskonflikte reagiert und ihre Lieferketten best-möglich umgestellt. Doch die Unsicherheit über die weitere Entwicklung bleibt.

Zum Umfragezeitpunkt gab es in Bezug auf die größten Kon-flikte einige Zeichen der Entspannung: Das Vereinigte König-reich hat die EU am 31. Januar 2020 immerhin geregelt ver-lassen. Wenn auch ein Scheitern der Verhandlungen über die zukünftigen Wirtschaftsbeziehungen jederzeit möglich ist.

Bei dem seit Jahren schwelenden Konflikt zwischen dem Iran und der USA schien eine weitere Eskalation abgewendet.

Im Handelskrieg zwischen den aus baden-württembergischer Sicht wichtigsten Exportländern – den USA und China – kam

es mit dem „Phase-eins“-Abkommen ebenfalls zu einer Atempause. Wenn auch dieser Konflikt nicht gelöst ist. Die Zölle zwischen den beiden Ländern bleiben auf Rekordhöhe. Chinas wirt-schaftliche Dynamik schwächt sich da-durch kontinuierlich ab, was auf seine Handelspartner in der Region und Euro-pa mit abstrahlt. Zudem beinhaltet das Abkommen erhöhte US-Importe nach China. Dies könnte durchaus negative Ausweicheffekte zu Ungunsten europäi-scher Produkte haben. Konjunkturrisiko Coronavirus noch unberücksichtigt

Die Auswirkungen der Coronavirus- Infektionswelle durch Produktionsausfälle und Lieferengpässe auf China und die Welt-wirtschaft konnten die befragten Unter-nehmen noch nicht in ihren Einschätzun-gen berücksichtigen. Die Umfrage endete Mitte Januar 2020. Es gilt als sicher, dass die Erwartungen der Unternehmen danach deutlich skeptischer ausgefallen wären.

Aussichten und Entwicklungen für Baden-Württemberg

Zahlreiche wirtschafts- und geopolitische Konflikte führten 2019 zu einer deutlichen Schwächung der Weltkonjunktur. Die Impulse des Exports, ein wichtiger Wachstumsmotor Baden-Württembergs, haben deutlich nachgelassen. Die zunehmen-den Handelshemmnisse und Planungsunsicherheiten haben Unternehmen weltweit auf die Investitionsbremse treten las-sen. Dies bekam die stark auf die Produktion von Investitions-gütern und Vorleistungsgütern spezialisierte Südwestindustrie in besonderem Maße zu spüren. Auch Transport und Verkehr, Handel und viele unternehmensnahe Dienstleister gerieten in den Abwärtssog der schwächelnden Industrie und blickten dem kommenden Jahr in der IHK-Herbstumfrage besorgt entgegen. Dank einer sehr guten Binnenkonjunktur ist die befürchtete Rezession trotz weiter angespanntem außenwirtschaftlichem Umfeld nicht in vollem Umfang eingetreten.

In der Konjunkturumfrage zu Jahresbeginn zeigt sich die Stimmung der baden-württembergischen Unternehmen aufgehellt – bleibt aber wegen struktureller und außenwirt-schaftlicher Risiken zurückhaltend.

Die Exporterwartungen der Südwestunternehmen als Ge-samtheit steigen dabei zum ersten Mal seit 2018 wieder an, bleiben mit einem Saldo aus positiven und negativen Erwar-tungen von nur 5,4 Punkten jedoch sehr verhalten und lie-

Außenwirtschaftsbarometer Ausgabe 01 / 2020 IHK Region Stuttgart

Die Exporterwartungen der baden-württembergischen Unternehmen für die kommenden

12 Monate steigen zum ersten Mal seit 2018 wieder an. Bleiben aber zurückhaltend.

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Exporterwartung Baden-Württemberg: Wirtschaft gesamt (Exportindikator als Saldo in Punkten)

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+ 11,1 Punkte

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Erwartungen der exportierenden Südwestwirtschaft nach Branchen: Industrie

Methodische Erläuterungen

IHK-Konjunkturberichte: Die IHKs in Baden-Württemberg befragen dreimal jährlich eine repräsentative Auswahl ihrer Mitgliedsunter-nehmen zur Wirtschaftslage und zu ihren Erwartungen. Die im aktuellen Außenwirtschaftsbarometer enthaltenen Daten basieren auf der Jahresbeginn-Konjunkturumfrage, an der sich rund 3.600 Unternehmen aus allen Branchen, Größenklassen und Landesteilen beteiligt haben.

IHK-Konjunkturindikatoren: Sie werden als Saldo der positiven beziehungsweise negativen Antworten zu den jeweiligen Fragen ermittelt und können demnach zwischen minus und plus 100 Punkten liegen.

Die Auswirkungen des schwächelnden Welthandels und der glo-balen Investitionszurückhaltung sind für die baden-württember-gische Industrie weiterhin deutlich zu spüren. Zwar steigen zu Jahresbeginn alle drei Konjunkturindikatoren zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder etwas an. Aber mit Werten, welche weit unter den Durchschnitten der vergangenen Jahrzehnte liegen. Auf den Einbruch der Auftragseingänge folgen nun die entspre-chenden Umsatzrückgänge: Der Anteil der Betriebe, die jeweils in den vorangegangenen vier Monaten von gefallenen Aus-landsumsätzen betroffen war, ist innerhalb eines Jahres von 17 auf 42 Prozent angestiegen. Nur noch 29 Prozent verbuchten stei-gende Exportumsätze. Der Saldo für die aktuellen Auslandsum-sätze aus positiv und negativ betroffenen Unternehmen ist auch im Vergleich zum Herbst von minus 15 Punkten auf minus 13 nur

marginal zurückgegangen und liegt damit weiterhin im negativen Bereich. Positiv zum Umfragezeitpunkt war, dass die Zahl der von Auftragsrückgängen betroffenen Industrieunternehmen sich im Vergleich zum Herbst um rund 10 Prozent verringert hat. Wenn auch weiterhin mehr Betriebe fallende (33 Prozent) als steigen-de (18 Prozent) Auftragseingänge registrierten. Der mit plus 2,7 Punkten zaghaft positive Saldo der Exporterwartungen deutet darauf hin, dass die Südwestindustrie zum Umfragezeitpunkt davon ausging, dass sie die momentan noch rückläufigen Auf-trags- und Umsatztendenzen im weiteren Jahresverlauf wieder ausgleichen kann. Die zum Redaktionszeitpunkt beobachtbaren Auswirkungen der Coronavirus-Infektionswelle auf die globalen Lieferketten und mit dem asiatischen Raum verbundenen Pro-duktionen lassen allerdings vermuten, dass sich diese positiven Effekte um mindestens ein weiteres Quartal verschieben werden.

Konjunkturindikatoren der exportierenden Industrie in Baden-Württemberg (jeweils als Saldo in Punkten)

Exportindikator (Exporterwartungen)

Auslandsumsatz (letzte 4 Monate im Vergleich zum Vorjahr)

Auftragseingang aus dem Ausland (derzeitige Tendenz)

Die Auslandsumsätze spiegeln die problematische Auftragseingangssituation der vergangenen Monate wieder. Doch die Auslandsbestellungen nahmen etwas zu,

sodass sich die Exporterwartungen wieder schwach optimistisch zeigten.

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Die Ausfuhrerwartungen aller auslands-aktiven Südwestunternehmen haben sich stabilisiert – bleiben aber weit ent-fernt von den Höhen vor 2018. Insbe-sondere im Großhandel fallen sie dank leicht gestiegener Auslandsumsätze par-allel zu den Salden der Industrie deutlich positiver aus als im Herbst. Und kommen mit einem Saldo von 10,7 Punkten wie-der gut an das Niveau der grenzüber-schreitenden Dienstleister (8,7 Punkte) heran. Deren Auftragsvolumen und Er-wartungen haben sich durch ihre gerin-gere Nähe zur hiesigen Industrie im Ver-gleich zu den drei anderen Branchen in den vergangenen Jahren stets deutlich ausgeglichener entwickelt. Dagegen ist die Nachfrage nach grenzüberschreiten-den Transport- und Verkehrsdiensten im Sog der exportierenden Industrie stark gefallen – immerhin noch 36 Prozent melden weiter fallende Umsätze.

Eine baldige Trendumkehr der weltwirt-schaftlichen Verwerfungen und des Nach-frageschwunds erwarten die Betriebe in Baden-Württemberg nicht. Die leichte Ver-besserung in den Exporterwartungen be-trifft alle wichtigen Welthandelsregionen. Wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß.

Noch kleine, aber erstmals wieder deutlich positive Nachfrageimpulse erhofft sich die Industrie von den Märkten in Nordameri-ka (+10,2 Punkte) und Asien (+13 Punkte). Dies dürfte auch den weiterhin (wenn auch seitens der USA nur noch knapp) positiven Exportentwicklungen zu verdanken sein. Und der Tatsache, dass die schlimmsten negativen Szenarien im Handelskonflikt zwischen der USA und China nicht einge-treten sind – und das Handelsabkommen unterzeichnet wurde. Dennoch gibt die USA nicht nur wegen der anhaltenden Drohge-bärden und Sanktionen ihres Präsidenten Anlass zur Sorge. Auch bremsen die Effekte der Handelskonflikte durch gestiegene Kosten für US-Unternehmer und -Verbraucher inzwischen immer mehr

Erwartungen der exportierenden Südwestwirtschaft nach Branchen: alle Branchen

Erwartungen der Südwestindustrie nach Weltregionen

Außenwirtschaftsbarometer Ausgabe 01 / 2020 IHK Region Stuttgart

Exporterwartungen Industrie, Handel, Dienstleistungen, Transport und Verkehr (Exportindikatoren als Saldo in Punkten)

Je enger eine Branche mit der auslandsaktiven Industrie in Baden-Württemberg verbunden war, desto stärker

bekam sie die Auswirkungen der Rezession dort zu spüren. Fast überall stabilisierten sich die saldierten Erwar-

tungen jedoch zu Jahresbeginn leicht.

auch die eigene Wirtschaft. Und greifen auf die eng verbundenen Märkte Kanada und Mexiko über. Um so interessanter, dass sich die saldierten Erwartungen für Nordamerika im Vergleich zur Herbst-

DienstleisterTransport und Verkehr Handel Industrie

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Exporterwartungen der Südwestindustrie nach Weltregionen (Exportindikatoren als Saldo in Punkten)

Die Exporterwartungen für die vier Weltregionen steigen – allerdings nur zaghaft.

Russland und übriges EuropaAsienNordamerikaEuropa (EU und EFTA)

2015 2016 2017 2018 2019 20202014

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Ein Schlüssel für die Exporterfolge der baden-württembergischen Industrie ist ihre hervorragende globale Präsenz. Durch den ste-tigen Auf- und Ausbau eigener Produktionsstätten sowie von Service- und Vertriebsniederlassungen weltweit, häufig auch in Kooperation mit lokalen und überregionalen Partnern, erschlie-ßen und sichern sich die hiesigen Unternehmen wichtige Märkte.Allerdings stehen die Unternehmen mit den weltweit zunehmenden protektionistischen Tendenzen, den zahllosen Konflikten sowie mit der sich abschwächenden Weltkonjunktur und Exportnachfrage ernsten Herausforderungen gegenüber. Dies hinterließ in der jähr-lichen IHK-Umfrage zu den Auslandsinvestitionen deutliche Spu-ren. Binnen Jahresfrist ist die Anzahl der Unternehmen, die 2020 Auslandsinvestitionen planen, um weitere 4 Prozent auf 33 Prozent gesunken. Zu Jahresbeginn 2017 waren es noch 44 Prozent.

Der Saldo aus den positiven und negativen Antworten bezüglich der konkret geplanten Ausmaße der Auslandsengagements dieser investierenden Südwestunternehmen (mehr – gleich – weniger Investitionen) sank zudem zu Jahresbeginn auf einen weit unter-durchschnittlichen Tiefpunkt von 6,7 Punkten (2018 betrug er noch

34 Punkte). Der Anteil der Unternehmen mit Investitionsabsichten, die künftig weniger für Auslandsinvestitionen ausgeben wollen, ist binnen Jahresfrist von 8 Prozent auf 21 Prozent gestiegen. Mehr zu investieren planen dagegen nur noch 28 Prozent dieser Unter-nehmen (2018: 42 Prozent. 2017: 53 Prozent). Damit hat sich die Investitionsdynamik stark verringert. Das globale Engagement der Südwestindustrie ist nur noch knapp aufwärts gerichtet. Besonders expansiv fallen die Pläne für Investitionen in China aus. Gefolgt von dem restlichen Asien, Nordamerika und (gerade noch im posi-tiven Bereich) der Eurozone.

Die Gründe, zu welchem Zweck man im Ausland investieren möchte, sind dagegen im Vergleich zu den Vorjahren anteilsmä-ßig relativ unverändert genannt worden. (33 Prozent nennen die Kostenersparnis durch die Produktion im Ausland, 31 Prozent die Markterschließung, 37 Prozent den Vertrieb und Kundendienst als Grund für ihr finanzielles Engagement im Ausland). Viele weitere Details – speziell für die Unternehmen der Region Stuttgart – ent-hält die in Kürze erscheinende IHK-Broschüre „Exporte und Aus-landsinvestitionen“.

Auslandsinvestitionen der baden-württembergischen Unternehmen

Die Auslandsinvestitionen der baden-württembergischen Industrie nehmen nur noch in wenigen Regionen weiterhin zu.

China

Asien ohne China

USA, Kanada, Mexiko

Eurozone

Süd- und Mittelamerika

sonst. EU, Schweiz, Norwegen

andere

Russland, Türkei, restl. Europa ohne EU

nur UK

Geplante Veränderungen bei den Auslandsinvestitionen nach Zielregionen im Vergleich zum Vorjahr (Indikatorwerte in Punkten als Saldo positiver und negativer Antworten)

14,5

- 7,0

- 3,5

16,0

5,7

- 4,8

- 34,8

- 20,0 - 10,0 10,00

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- 7,3

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umfrage mit einer Zunahme von 15,1 Punkten dennoch am stärks-ten erholt haben.

Für Asien überwogen im Herbst als einzige Region die optimis- tischen Ausfuhrprognosen (30,4 Prozent) der Industrie die pessimis-tischen (29,1 Prozent). Zu Jahresbeginn haben sich diese Einschät-zungen weiter verbessert (35,3 Prozent erwarten steigende und 22,3 Prozent fallende Exporte für die kommenden Monate). Hin-tergrund ist das weiterhin hohe – wenn auch in China von der Dy-namik her nachlassende – Wachstum in Asien. Allerdings sind hier inzwischen deutlich wachstumsdämpfende Effekte durch das Co-ronavirus zu erwarten. Bei den europäischen Märkten übersteigen die negativen Exporterwartungen weiterhin die positiven, sodass

der Saldo negativ bleibt. Ein großer Teil davon davon geht auf das Konto der extrem negativen Erwartungen bezüglich des vom Bre-xit gebeutelten Vereinigten Königreichs – mit einem Erwartungs-Saldo von minus 44,7 Punkten. Mehr als jedes zweite befragte Un-ternehmen (52,1 Prozent) erwartete hier weitere Umsatzeinbußen.

Wie in vielen Schwellenländern wuchs auch in Russland die Wirt-schaft im vergangenen Jahr kaum. Zwar verzeichnete Baden-Würt-temberg 2019 mit dem auf Rangplatz 16 liegenden Russland einen durchaus ansehlichen Exportzuwachs von 6,6 Prozent (214 Millio-nen Euro). Und das trotz der anhaltenden Sanktionen. Dennoch lie-gen die Exporterwartungen für die Region mit minus 1,2 Punkten weiter im negativen Bereich.

Page 6: Außenwirtschaftsbarometer€¦ · Russland und restl. Europa - 1,2 Punkte Jahresbeginn 2020 - 8,2 Punkte Herbst 2019 Exportindikator Nordamerika + 10,2 Punkte Jahresbeginn 2020

Baden-Württemberg: Top Ten Ausfuhr- und Einfuhrländer bezüglich Umsatz und Wachtumsraten

Vereinigte Staaten ChinaFrankreichSchweizNiederlandeVereinigtes KönigreichItalienÖsterreichPolenSpanien

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Saudi-Arabien KroatienPortugal KanadaRussische FöderationJapanFrankreichSlowakeiVereinigtes KönigreichMexiko

12345678910

Rang im Vergleich zum Gesamtjahr 2018

– Rang unverändert; * neu; ( ) im Rang (deutlich) gestiegen; ( ) im Rang (deutlich) gesunken

SchweizChinaItalienVereinigte Staaten NiederlandeFrankreichIrlandTschechische RepublikÖsterreichBelgien

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Ranking der Länder

Zuwachs im Vergleich zu Jan-Dez 2018 in %

Jan-Dez 2019 in Euro Trend

(Quelle: Statistisches Landesamt)

Ausfuhren nach Wachstum (Vorselektion: Top 40 nach Umsatz)

Ausfuhren nach Umsatz

Einfuhren nach Umsatz

Einfuhren nach Wachstum (Vorselektion: Top 40 nach Umsatz)

Außenhandelspartner Baden-Württembergs

Nach Angaben des Statistischen Landes-amts exportierten Baden-Württembergs Unternehmen im Jahr 2019 Waren im Wert von 205,2 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 1,1 Prozent gegen-über dem Vorjahr. Die Importe erhöhten sich um 3,0 Prozent auf 183,7 Milliarden Euro. Damit entwickelte sich der Außen-handel im Südwesten besser als bundesweit.

Baden-Württemberg baute 2019 seinen Vorsprung als exportstärkstes Bundesland weiter aus. Die Ausfuhren der im Export-ranking nachfolgenden Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Bayern sind an-ders als die des Südwestens im Vergleich zu 2018 leicht zurückgegangen.

Zielland Nummer eins bei den Ausfuhren aus Baden-Württemberg bleiben die Ver-einigten Staaten. Die Nachfrage aus dem zweitwichtigsten Zielland China wuchs schwächer als in den Vorjahren, aber dennoch überdurchschnittlich. Positive Impulse kamen ansonsten vorwiegend aus Europa.

Von den drei wichtigsten Exportgüter-gruppen im Südwesten konnten nur die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwa-genteilen einen Zuwachs verbuchen. Die Exportentwicklungen von Maschinen und pharmazeutischen Erzeugnissen rutschten ins Minus. Aktuelle Zahlen finden Sie stets unter: www.export-app.de

Ranking der Länder

Zuwachs im Vergleich zu Jan-Dez 2018 in %

Jan-Dez 2019 in Euro Trend

IrlandMexikoFinnlandÄgyptenRussische FöderationVereinigte Staaten Vereinigtes KönigreichRepublik KoreaSingapurTunesien

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Herausgeber

Industrie- und HandelskammerRegion StuttgartJägerstraße 30, 70174 Stuttgartwww.stuttgart.ihk.deTelefon +49 (0)711 2005-0

Redaktion

Sabine Schaub Telefon +49 (0)711 2005-1479 [email protected]

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+ 0,2 + 3,3 + 4,6 + 3,5 - 3,5 + 4,0 + 3,4 - 0,3 + 3,0 + 2,1

25.225.909.55116.409.233.28816.069.467.24215.251.050.97314.240.501.14210.469.948.0099.614.425.3799.480.528.8216.518.427.7336.199.601.979

+ 0,8 + 1,1

1.327.779.851.604205.172.279.720

+ 18,6 + 16,9 + 9,1 + 7,4 + 6,6 + 5,5 + 4,6 + 4,6 + 4,0 + 3,9

1.014.949.868668.636.603

1.243.187.3551.800.640.3593.474.954.3865.115.037.279

16.069.467.2421.729.166.680

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+ 13,4 - 6,8 + 5,0

+ 103,0 - 2,0 + 2,1

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16.311.467.42713.902.221.42113.511.929.27712.799.115.45712.781.174.42012.081.792.3029.596.397.5297.796.801.5627.486.406.0126.756.847.905

+ 1,3 + 3,0

1.109.300.444.556183.682.106.869

+ 103,0 + 69,2 + 25,6 + 19,1 + 14,7 + 13,4 + 12,4 + 11,3 + 7,5 + 7,0

9.596.397.529895.076.549

1.435.483.257657.785.712

1.498.942.57512.799.115.4574.266.651.3801.573.764.6253.584.060.871

681.037.365

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Deutschland Baden-Württemberg

Deutschland Baden-Württemberg