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P. b. b., Erscheinungsort Linz Verlagspostamt 4020 Linz Einzelpreis S 2.50 Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ) 13. Jahrgang Wien-Linz, 12. Mai 1967 Folge 9 Außenminister Willy Brandt: Sie können auf uns rechnen! Den Vertriebenen sollte der Dank des Vaterlandes gewifj sein —Keine Vorleistungen auf Kosten des Rechts Auf dem 3. Kongreß der ostdeutschen Landesvertretungen sprach für die Sozial- demokratische Partei Deutschlands deren Vorsitzender, Bundesaufjenminister Willy Brandt. Dieses Ereignis war schon deswegen bemerkenswert, weil der frühere Bundes- aufjenminister Dr. Gerhard Schröder nie das Wort an die Vertriebenen gerichtet hatte. Auf dem 1. Kongrefe der ostdeutschen Lan- desvertretungen im Jahre 1964 hafte Herbert Wehner für die SPD als Oppositionspartei gesprochen. Brandt bekräftigte Wehners Ausführungen von 1964, denen heute schon deswegen mehr Bedeutung beigemessen werden müsse, weil die SPD jetzt als Regie- rungspartei an der Erfüllung der unserem Volk gestellten Aufgaben unmittelbar Anteil nehme. Auch Bundeskanzler Dr. Kurt Georg Kiesinger und der Vorsitzende der FDP, Dr. Erich Mende, waren am 29. April Redner auf dem Bonner Kongreß der Landesver- tretungen aus Ost- und Westpreuften, Pom- mern, der Mark Brandenburg und Schlesien. »Was wir wollen", sagte Brandt, „ist eine illusionslose Entspannung des Ost-West- Verhältnisses im europäischen Rahmen. Der Wille zum Ausgleich, zur Verständigung und Versöhnung mit unseren östlichen Nachbarn ¡st das wesentliche Element dieser Entspan- nungspolitik. Wenn es gelingt, Mißtrauen durch Vertrauen zu ersetzen und die starren Positionen durch wechselseitiges Verständnis aufzulockern, werden auch die heute unlös- bar scheinenden Probleme eines Tages im Geiste guter Nachbarschaft zu lösen sein." Jaksch bereitete Weg „Lassen Sie mich an dieser Stette ernes Weggefährten gedenken, der durch seirre Ideen und durch seine politische Arbeit viel dazu beigetragen hat, die Voraussetzungen für eine neue Ostpolitik zu schaffen. Ich meine den Präsidenten des Bundes der Ver- triebenen, Wenzel Jaksch. Dieser Mann ist zeit seines Lebens für die Verständigung zwischen den Völkern eingetreten. Er wurde dabei vielfach verkannt und mißverstanden. Wie sehr ihm die Versöhnung mit unseren östlichen Nachbarn am Herzen lag, zeigt der unter seiner geistigen Führung entstandene, vom Deutschen Bundestag am 14. Juni 1961 einstimmig angenommene Bericht zur deut- schen Ostpolitik. — Mit diesem Bericht wurde die Bundesregierung damals aufge- fordert, jede sich bietende Möglichkeit zu ergreifen, um ohne Preisgabe lebenswichti- ger deutscher Interessen zu einer Normalisie- rung der Beziehungen zwischen der Bundes- republik und den osteuropäischen Staaten zu gelangen'. Nach diesem Bericht sollte ins- besondere auch der Ausbau der Beziehun- gen auf wirtschaftlichem, humanitärem, gei- stigem und kulturellem Gebiet zu unseren östlichen Nachbarn angestrebt werden. Mit vorausschauendem Blick wurde damals von Wenzel Jaksch ein Ziel vorgezeichnet, das heute nicht mehr umstritten ¡st. Unser Verständnis für das bittere Leid und das Unrecht, das die osteuropäischen Völker während des Zweiten Weltkrieges erfahren mußten, steht keineswegs im Widerspruch zu der moralischen Pflicht, jenes Leid und Unrecht als Gesamfvolk zu würdigen und überwinden zu helfen, das nach 1945 über die deutschen Heimatvertriebenen gekom- men Ist. Hier darf und soll noch einmal ge- sagt werden: Die deutschen Heimat vertrie- benen haben sich trotz aller materiellen, menschlichen und seelischen Opfer nicht gegen die Demokratie mißbrauchen lassen. Sie haben dem Haff und der Rache abge- schworen und sind ein stabiles Element unseres politischen und gesellschaftlichen Lebens geworden. Durch ihre zähe und fleißige Arbeit haben sie entscheidend mit- geholfen am deutschen Wiederaufbau. Dafür sollte ihnen der Dank des Vaterlandes gewiß sein." Vor drei Jahren hat der jetzige Minister für gesamtdeutsche Fragen, mein Freund Herbert Wehner, auf dem 1. Kongreß der ostdeutschen Landesvertretungen gesagt: »Wenn Sie mit dieser Veranstaltung fest- stellen wollten, wie die politischen Parteien zu den von Ihnen gehegten Rechtsvorstel- lungen stehen, so will ich Ihnen und darf ich Ihnen für die Sozialdemokratische Partei Deutschlands rundheraus sagen: Sie können auf uns rechnen." Daran hat sich nichts geändert. Den Rechtsvorstellungen, von denen Herbert Wehner sprach, liegen territoriale Probleme zugrunde. Wir alle wissen, welche Spreng- kraft im heutigen Europa territoriale Pro- bleme in sich tragen. Wir werden also ver- mutlich darin übereinstimmen, dai) man sich im Hinblick auf die Realisierbarkeit noch so überzeugend begründeter Ansprüche keinen falschen Hoffnungen hingeben darf. Auch hier wird es schließlich auf den Weg des Ausgleichs hinauslaufen. Aber es geht ja nicht nur um die Gren- zen im Zusammenhang mit einer euro- päischen Friedensordnung. Es geht auf brei- ter Front darum, daß Recht und Gerechtig- keit nicht mit Füßen getreten, sondern als Grundlage des friedlichen Ausgleichs zwi- schen den Staaten anerkannt werden. Die bedingungslose Hinnahme dessen, was ein- seitig zu Lasten Deutschlands vorentschieden wurde, jene immer wieder von uns gefor- derte extreme Vorleistung, wäre eine Miß- achtung des Rechtsempfindens, die keine Regierung ihrem Volke zumuten könnte. Wir werden uns geduldig weiter bemühen müssen, einer friedensvertraglichen Rege- lung mit unseren Nachbarn näherzukom- men. Bei diesen Bemühungen um eine ge- rechte und dauerhafte Friedensregelung werden wir uns unserer Verantwortung für die Interessen unseres Staates und unseres Volkes stets bewußt zu bleiben haben. Dies ist eine Pflicht, die jeder Bundesregierung auferlegt bleibt. Dies ist ein legitimes natio- nales Verhalten, für das wir auch Verständ- nis bei unseren Verbündeten erwarten kön- nen. Kiesinger erneuert Friedensangebot Bundeskanzler Kiesinger hat noch einmal die Bereitschaft der Bundesregierung unter- strichen, Gewaltverzichtserklärungen gegen- über allen Staaten Osteuropas abzugeben. Noch deutlicher als in seiner Regierungserklä- rung bezog Kiesinger nun auch „den ande- ren Teil Deutschlands" in dieses Angebot ein. „Wir werden unverdrossen nach Mitteln und Wegen suchen, um auch mit der Sowjet- union zu einer Verständigung zu kommen", sagte der Bundeskanzler. Er wandte sich aber mit aller Schärfe gegen die abgeleierte öst- liche Propagandaplatte, die Bundesrepublik sei revanchistisch. Unter dem Beifall seiner Zu- hörer, rief der Kanzler aus: „Wer im .ganien deutschen Volk denkt an Rache und Vergel- tung? Wir denken an Frieden und Gerechtig- keit." Was an die Adresse Moskaus gesagt wurde, gilt in gleicher Weise gegenüber Polen. Es ist immer wieder betont worden,. daß die Bun- desrepublik eine Revision der Grenzen nie- mals mit Waffengewalt erzwingen will, son- dern auf die endgültige Grenzregelung in einem Friedensvertrag vertraut. Bundeskanz- ler Kiesinger erneuerte jetzt in Bonn das An- gebot zur Aussöhnung mit Polen. Er könne aber nicht einsehen, betonte der deutsche Re- gierungschef, daß einseitige Vorleistungen von deutscher Seite die Voraussetzungen abgeben sollten, um den guten deutschen Willen unter Beweis zu stellen. Auch Bundesvertriebenenminister von Has- sel hat sich in Dortmund vor der Pommer- schen Landsmannschaft entschieden gegen eine Politik des allgemeinen nationalen Aus- verkaufs gewandt. „Wer meint, daß es in einer Frage wie der Grenzregelung zwischen Deutschland und Polen nur die Alternative Verzicht oder Gewalt gibt, zweifelt damit zugleich an der Möglichkeit einer friedlichen Verständigung zwischen Völkern über ernste Streitgegenstände überhaupt. Die Bundesregierung fordert erneut das Selbstbesfimmungsrecht für aÜe Deutschen und eine aus freier Wahl hervorgegangene gesamtdeutsche Regierung. Gerade Polen muß wissen, daß wir uns den Weg an den Ver- handlungstisch nicht mit einseitigen nationa- len Verzichten erkaufen werden. Unsere Glaubwürdigkeit würde nur gemindert, ent- schlössen wir uns zu dieser Politik des allge- meinen Ausverkaufs. Die Bundesregierung und die deutsche Öffentlichkeit dürfen der Welt nicht den Eindruck vermitteln, als seien wir kurzatmig und durch die kommunistische Propaganda in unserer Entschlossenheit wan- kend geworden, die Substanz unserer, der deutschen Nation zu erhalten." Karlsbader Hauptthema: DEUTSCHLAND Man verdammt es und will doch mit ihm normale Beziehungen Nur drei statt vier Tage dauerte die „Gip- felkonferenz" der kommunistischen Parteien Europas im Hotel „Imperial" in Karlsbad. Und nur 24 der eingeladenen 31 Parteien hat- ten Vertreter entsandt. Es fehlten die Ver- treter der kommunistischen Parteien von Ru- mänien, Jugoslawien und Albanien. Es hatten auch aus dem Westen einige Parteien abgesagt. Legale und illegale Kommunistische Parteien aus 17 westlichen Staaten hatten Delegierte entsandt, darunter so bedeutungslose wie die Kommunistische Partei Oesterreichs oder die der Bundesrepublik und Westberlins, der Zwergrepublik San Marino oder der Schweiz. „Während amerikanische Flugzeuge fast pausenlos Stahlwerke, Brücken und Eisen- bahnlinien, aber auch Krankenhäuser, Wohn- stätten und Schulen in der Demokratischen Republik Vietnam bombardierten und in Athen Panzer auffuhren, um Tausende wehr- lose Demokraten in die Internierungslager des Königs und seiner Generäle zu treiben" — so charakterisiert die Prager kommunistische „Volkszeitung" die derzeitige Situation, kämpfte die KP-Gipfelkonferenz auf einem Kriegsschauplatz, der keiner ist: das Thema war nahezu ausschließlich Deutschland. So ist auch die Schlußerklärung der Kon- ferenz so gut wie ausschließlich dem Problem Deutschland gewidmet, nachdem es Ulbricht gelungen war, seinen Genossen aus den an- deren Ländern einzureden, daß die Bundes- republik einen neuen Krieg vorbereite. Die europäische Sicherheit hängt nach Meinung der Kommunisten von vier Tatsachen ab: 1. Der Anerkennung der jetzigen europäi- schen Grenzen, besonders der Oder-Neiße- Grenze und der Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten. 2. Der Anerkennung der Existenz zweier souveräner und gleichberechtigter deutscher Staaten. 3. Der Verhinderung des Zutrittes der BRD zu Kernwaffen in jeder Form. 4. Der Nichtigkeitserklärung des Münchner Abkommens „von Beginn" an. Immerhin konnte die Karlsbader Konferenz nicht über die Existenz der Bundesrepublik hinwegsehen. Selbst Breschnew, der mit Ul- brichtschem Zungenschlag die „aggressiven Kräfte des amerikanischen und westdeutschen Imperialismus als die gegenwärtig größte Ge- fahr in Europa" hinstellte, räumte ein, daß die Sowjetunion keineswegs erwarte, daß die europäischen Nationen der Bundesrepublik aus dem Wege gehen sollten. Und der un- garische KP-Chef Kadar drückte offen aus, daß die „sozialistischen" Länder normale Be- ziehungen, wirtschaftliche Verflechtung und friedliche Koexistenz mit der Bundesrepublik Deutschland anstreben. Offizielle Erklärung und geheimer Wunsch sind also zweierlei. Die deutschlandfeindliche Erklärung ist der Schild, hinter dem die ein- zelnen Staaten versuchen, ihre Beziehungen zur Bundesrepublik zu regeln. Die einen: die Ulbrichts, Novotnys und Gomulkas, werden sich an den einen Teil der Karlsbader Resolu- tion halten und das Verbot „neonazistischer Organisationen und sämtlicher revanchisti- scher Propaganda sowie die Beseitigung des Verbotes der kommunistischen Partei Deutsch- lands" hinausschmettern, während sich an- dere mehr' an den Vorschlag der „friedlichen Zusammenarbeit" halten wollen. Im Grunde genommen hat also die Karls- bader Konferenz die Lage nicht verändert. Nur daß sich die Bemühungen etlicher Oststaaten, mît der BRD normale Beziehungen und wirt- schaftliche Verflechtung zu erreichen, schwie- riger gestalten werden. Aber das wird i h r e Sorge sein. England läfjt sich nicht breitschlagen ber Staatssekretär im britischen Außenamt, Thomson, war in Prag zu Besuch und wurde dort heftig bearbeitet, daß er eine Erklärung über die Ungültigkeit des Münchner Abkom- mens abgebe. So wie seinerzeit Außenmini- ster Michael Stewart tat Thomson seinen Gast- gebern diesen Gefallen nicht. Er sagte bloß allgemein, daß er sich um die Erweiterung der gegenseitigen Beziehungen bemühen und für Frieden und Sicherheit in Europa eintre- ten werde. Die Tschechen waren so enttäuscht, daß die CTK über die Pressekonferenz mit dem britischen Diplomaten überhaupt nicht berichtete, obwohl sie sich fast ausschließlich mit der deutschen Frage befaßt hafte. Das Reich, das sich nicht verleugnen läßt Von G u s t a v Putz Den Titel zu unserem Leitaufsatz ent- nehmen wir heute einem Buch, das soeben in Wien erschienen ist und den Spuren der versunkenen Donaumonarchie in den Nachfolgeländern nachgeht. Der Verfasser Ernst Trost überschreibt in seinem Buche „Das blieb vom Doppeladler" (erschienen im Molden-Verlag), das erste Kapitel mit den Worten: „Das Reich, das sich nicht verleugnen läßt." Er hat die ehemaligen Kronländer, die heute unter der Herr- schaft der Sowjetunion, Polens, der Tsche- choslowakei, Ungarns, Jugoslawiens, Ru- mäniens und Italiens stehen, in jüngster Vergangenheit durchforscht und allüber- all gefunden, daß sich das Reich des Dop- peladlers nicht verleugnen läßt. Der Ver- fasser, der den Mut hat, den Hinauswurf der Deutschen aus der Tschechoslowakei mit der berüchtigten „Endlösung" gleich- zusetzen, war in den Hauptstädten Prag, Brunn, Preßburg ebenso wie in den Ge- bieten, aus denen die Deutschen gehen mußten, in Eger, „dieser Stadt zwischen Tod und Leben", in der „konstruierten Geschichtslosigkeit des leeren Landes an der Westgrenze der Tschechoslowakei", wo einem „mehr als anderswo bewußt wird, was die Monarchie bedeutete". „Kaum anderswo wird einem der Sinn dieses Staatengebildes klarer als in dem Land, aus dem die Deutschen gehen muß- ten." Dem Reich, das sich nicht verleugnen läßt, begegnet man alljährlich auch außer- halb der Grenzen der alten Monarchie: dort, wo sich die Sudetendeutschen, die Donauschwaben, die Siebenbürger zu ihren Treffen versammeln. Wenn man etwa durch die Hallen geht, in denen sich bei einem Sudetendeutschen Tag die Lands- leute aus dem Böhmerwald, aus dem Eger- land, aus dem Riesen- und Isergebirge, aus den Beskiden, aus den Sprachinseln, aus Südmähren treffen — dann trifft man auf das alte Oesterreich. Auch wenn die meisten Sudetendeutschen heute nicht mehr auf dem Gebiete eines der Nach- folgestaaten leben können, wenn sich ihre Mundart allmählich bajuwarisch, schwä- bisch, hessisch, rheinländisch oder nord- * deutsch zu färben beginnt, sie verkörpern noch immer das alte Oesterreich. „Alles das, was nach 1945 im Sudetenland ge- schah, hat seine Wurzeln im Zusammen- bruch, der Monarchie", lesen wir in dem erwähnten Buch. Und es ist kein Wunder, wenn der Sohn des letzten Kaisers von Oesterreich, der schlichte Dr. Otto Habs- burg, der bei keinem Sudetendeutschen Tag fehlt, immer wieder ein Zentrum bil- det. Das ist keine monarchistische Demon- stration, sondern ganz einfach der Aus- druck der Zugehörigkeit zu einem Staate der Vergangenheit, mit dessen Vernich- tung das Unglück der Völker unter dem Doppeladler begonnen hat. Das Unglück nicht nur der Deutschen, sondern auch der Tschechen, der Polen, der Ukrainer, der Slowaken, der Kroaten, Slowenen, Istria- ner und Dalmatiner, die heute in einen viel fürchterlicheren Kerker eingesperrt sind als sie ihn vor 1918 zu haben glaub- ten. Das Reich des Doppeladlers hat viele Erben bekommen, aber keinen Nachfol- ger. Wohl haben die Pariser Vororte- Verträge das deutsche Oesterreich mit der Last der Schuld für den verlorenen Weltkrieg bedeckt und damit zu seinem Untergang im Jahre 1918 den Grundstein gelegt, aber im Namen der unterdrückten Deutschen in den Nachfolgestaaten durfte dieses Oesterreich niemals handelnd auf- treten. Auch nicht nach dem zweiten Weltkrieg, als Oesterreich wiederherge- stellt wurde. Das haben manche Oester- reicher — sogar ein großer Teil von ihnen — im Jahre 1945 als ein Glück an- gesehen. Die Staatsmänner des Westens aber, die inzwischen eingesehen hatten, welche Saat sie im Jahre 1919 gesät hat- ten, machten den Fehler im Jahre 1945 nicht gut. Wie anders sähe Europa heute aus, hätte man es 1945 gewagt, das Jahr 1919 zu korrigieren! Wie anders wäre die Rolle Oesterreichs, hätte es damals die Obhut über die Deutschen der alten Monarchie übernehmen können! Die Gelegenheit zu einer Neuordnung Europas wurde nicht ergriffen und nun muß dieses Europa noch immer den Krieg in sich tragen, zwar nicht den Krieg der Waffen, aber den Krieg des Mißtrauens, der Spannungen und der wirtschaftlichen Mühsal, unter der besonders die nicht- deutschen Nachfolger der Monarchie zu leiden haben. Das Reich sollte auch in der ersten österreichischen Republik verleugnet wer- den. Es ließ sich nicht verleugnen. Und so empfängt das österreichische Staats- oberhaupt heute die Abgesandten der anderen Nachfolgestaaten in den Schlös-

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P. b. b., Erscheinungsort LinzVerlagspostamt 4020 LinzEinzelpreis S 2.50 Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ)

13. Jahrgang Wien-Linz, 12. Mai 1967 Folge 9

Außenminister Willy Brandt:Sie können auf uns rechnen!

Den Vertriebenen sollte der Dank des Vaterlandes gewifj sein —Keine Vorleistungen auf Kosten des Rechts

Auf dem 3. Kongreß der ostdeutschenLandesvertretungen sprach für die Sozial-demokratische Partei Deutschlands derenVorsitzender, Bundesaufjenminister WillyBrandt. Dieses Ereignis war schon deswegenbemerkenswert, weil der frühere Bundes-aufjenminister Dr. Gerhard Schröder nie dasWort an die Vertriebenen gerichtet hatte.Auf dem 1. Kongrefe der ostdeutschen Lan-desvertretungen im Jahre 1964 hafte HerbertWehner für die SPD als Oppositionsparteigesprochen. Brandt bekräftigte WehnersAusführungen von 1964, denen heute schondeswegen mehr Bedeutung beigemessenwerden müsse, weil die SPD jetzt als Regie-rungspartei an der Erfüllung der unseremVolk gestellten Aufgaben unmittelbar Anteilnehme. Auch Bundeskanzler Dr. Kurt GeorgKiesinger und der Vorsitzende der FDP,Dr. Erich Mende, waren am 29. April Rednerauf dem Bonner Kongreß der Landesver-tretungen aus Ost- und Westpreuften, Pom-mern, der Mark Brandenburg und Schlesien.

»Was wir wollen", sagte Brandt, „ist eineillusionslose Entspannung des Ost-West-Verhältnisses im europäischen Rahmen. DerWille zum Ausgleich, zur Verständigung undVersöhnung mit unseren östlichen Nachbarn¡st das wesentliche Element dieser Entspan-nungspolitik. Wenn es gelingt, Mißtrauendurch Vertrauen zu ersetzen und die starrenPositionen durch wechselseitiges Verständnisaufzulockern, werden auch die heute unlös-bar scheinenden Probleme eines Tages imGeiste guter Nachbarschaft zu lösen sein."

Jaksch bereitete Weg„Lassen Sie mich an dieser Stette ernes

Weggefährten gedenken, der durch seirreIdeen und durch seine politische Arbeit vieldazu beigetragen hat, die Voraussetzungenfür eine neue Ostpolitik zu schaffen. Ichmeine den Präsidenten des Bundes der Ver-triebenen, Wenzel Jaksch. Dieser Mann istzeit seines Lebens für die Verständigungzwischen den Völkern eingetreten. Er wurdedabei vielfach verkannt und mißverstanden.Wie sehr ihm die Versöhnung mit unserenöstlichen Nachbarn am Herzen lag, zeigt derunter seiner geistigen Führung entstandene,vom Deutschen Bundestag am 14. Juni 1961einstimmig angenommene Bericht zur deut-schen Ostpolitik. — Mit diesem Berichtwurde die Bundesregierung damals aufge-fordert, jede sich bietende Möglichkeit zuergreifen, um ohne Preisgabe lebenswichti-ger deutscher Interessen zu einer Normalisie-rung der Beziehungen zwischen der Bundes-republik und den osteuropäischen Staaten zugelangen'. Nach diesem Bericht sollte ins-besondere auch der Ausbau der Beziehun-gen auf wirtschaftlichem, humanitärem, gei-stigem und kulturellem Gebiet zu unserenöstlichen Nachbarn angestrebt werden. Mitvorausschauendem Blick wurde damals vonWenzel Jaksch ein Ziel vorgezeichnet, dasheute nicht mehr umstritten ¡st.

Unser Verständnis für das bittere Leid unddas Unrecht, das die osteuropäischen Völkerwährend des Zweiten Weltkrieges erfahrenmußten, steht keineswegs im Widerspruchzu der moralischen Pflicht, jenes Leid undUnrecht als Gesamfvolk zu würdigen undüberwinden zu helfen, das nach 1945 überdie deutschen Heimatvertriebenen gekom-men Ist. Hier darf und soll noch einmal ge-sagt werden: Die deutschen Heimat vertrie-benen haben sich trotz aller materiellen,menschlichen und seelischen Opfer nichtgegen die Demokratie mißbrauchen lassen.Sie haben dem Haff und der Rache abge-schworen und sind ein stabiles Elementunseres politischen und gesellschaftlichenLebens geworden. Durch ihre zähe undfleißige Arbeit haben sie entscheidend mit-geholfen am deutschen Wiederaufbau.Dafür sollte ihnen der Dank des Vaterlandesgewiß sein."

Vor drei Jahren hat der jetzige Ministerfür gesamtdeutsche Fragen, mein FreundHerbert Wehner, auf dem 1. Kongreß derostdeutschen Landesvertretungen gesagt:»Wenn Sie mit dieser Veranstaltung fest-stellen wollten, wie die politischen Parteienzu den von Ihnen gehegten Rechtsvorstel-lungen stehen, so will ich Ihnen und darfich Ihnen für die Sozialdemokratische ParteiDeutschlands rundheraus sagen: Sie könnenauf uns rechnen."

Daran hat sich nichts geändert. DenRechtsvorstellungen, von denen HerbertWehner sprach, liegen territoriale Problemezugrunde. Wir alle wissen, welche Spreng-kraft im heutigen Europa territoriale Pro-bleme in sich tragen. Wir werden also ver-mutlich darin übereinstimmen, dai) man sichim Hinblick auf die Realisierbarkeit nochso überzeugend begründeter Ansprüchekeinen falschen Hoffnungen hingeben darf.

Auch hier wird es schließlich auf den Wegdes Ausgleichs hinauslaufen.

Aber es geht ja nicht nur um die Gren-zen im Zusammenhang mit einer euro-päischen Friedensordnung. Es geht auf brei-ter Front darum, daß Recht und Gerechtig-keit nicht mit Füßen getreten, sondern alsGrundlage des friedlichen Ausgleichs zwi-schen den Staaten anerkannt werden. Die

bedingungslose Hinnahme dessen, was ein-seitig zu Lasten Deutschlands vorentschiedenwurde, jene immer wieder von uns gefor-derte extreme Vorleistung, wäre eine Miß-achtung des Rechtsempfindens, die keineRegierung ihrem Volke zumuten könnte.

Wir werden uns geduldig weiter bemühenmüssen, einer friedensvertraglichen Rege-lung mit unseren Nachbarn näherzukom-men. Bei diesen Bemühungen um eine ge-rechte und dauerhafte Friedensregelungwerden wir uns unserer Verantwortung fürdie Interessen unseres Staates und unseresVolkes stets bewußt zu bleiben haben. Diesist eine Pflicht, die jeder Bundesregierungauferlegt bleibt. Dies ist ein legitimes natio-nales Verhalten, für das wir auch Verständ-nis bei unseren Verbündeten erwarten kön-nen.

Kiesinger erneuert FriedensangebotBundeskanzler Kiesinger hat noch einmal

die Bereitschaft der Bundesregierung unter-strichen, Gewaltverzichtserklärungen gegen-über allen Staaten Osteuropas abzugeben.Noch deutlicher als in seiner Regierungserklä-rung bezog Kiesinger nun auch „den ande-ren Teil Deutschlands" in dieses Angebot ein.

„Wir werden unverdrossen nach Mittelnund Wegen suchen, um auch mit der Sowjet-union zu einer Verständigung zu kommen",sagte der Bundeskanzler. Er wandte sich abermit aller Schärfe gegen die abgeleierte öst-liche Propagandaplatte, die Bundesrepublik seirevanchistisch. Unter dem Beifall seiner Zu-hörer, rief der Kanzler aus: „Wer im .ganiendeutschen Volk denkt an Rache und Vergel-tung? Wir denken an Frieden und Gerechtig-keit."

Was an die Adresse Moskaus gesagt wurde,gilt in gleicher Weise gegenüber Polen. Es istimmer wieder betont worden,. daß die Bun-desrepublik eine Revision der Grenzen nie-mals mit Waffengewalt erzwingen will, son-dern auf die endgültige Grenzregelung ineinem Friedensvertrag vertraut. Bundeskanz-ler Kiesinger erneuerte jetzt in Bonn das An-gebot zur Aussöhnung mit Polen. Er könneaber nicht einsehen, betonte der deutsche Re-gierungschef, daß einseitige Vorleistungen vondeutscher Seite die Voraussetzungen abgeben

sollten, um den guten deutschen Willen unterBeweis zu stellen.

Auch Bundesvertriebenenminister von Has-sel hat sich in Dortmund vor der Pommer-schen Landsmannschaft entschieden gegeneine Politik des allgemeinen nationalen Aus-verkaufs gewandt. „Wer meint, daß es in einerFrage wie der Grenzregelung zwischenDeutschland und Polen nur die AlternativeVerzicht oder Gewalt gibt, zweifelt damitzugleich an der Möglichkeit einer friedlichenVerständigung zwischen Völkern über ernsteStreitgegenstände überhaupt.

Die Bundesregierung fordert erneut dasSelbstbesfimmungsrecht für aÜe Deutschenund eine aus freier Wahl hervorgegangenegesamtdeutsche Regierung. Gerade Polen mußwissen, daß wir uns den Weg an den Ver-handlungstisch nicht mit einseitigen nationa-len Verzichten erkaufen werden. UnsereGlaubwürdigkeit würde nur gemindert, ent-schlössen wir uns zu dieser Politik des allge-meinen Ausverkaufs. Die Bundesregierungund die deutsche Öffentlichkeit dürfen derWelt nicht den Eindruck vermitteln, als seienwir kurzatmig und durch die kommunistischePropaganda in unserer Entschlossenheit wan-kend geworden, die Substanz unserer, derdeutschen Nation zu erhalten."

Karlsbader Hauptthema: DEUTSCHLANDMan verdammt es und will doch mit ihm normale Beziehungen

Nur drei statt vier Tage dauerte die „Gip-felkonferenz" der kommunistischen ParteienEuropas im Hotel „Imperial" in Karlsbad.Und nur 24 der eingeladenen 31 Parteien hat-ten Vertreter entsandt. Es fehlten die Ver-treter der kommunistischen Parteien von Ru-mänien, Jugoslawien und Albanien. Es hattenauch aus dem Westen einige Parteien abgesagt.Legale und illegale Kommunistische Parteienaus 17 westlichen Staaten hatten Delegierteentsandt, darunter so bedeutungslose wie dieKommunistische Partei Oesterreichs oder dieder Bundesrepublik und Westberlins, derZwergrepublik San Marino oder der Schweiz.

„Während amerikanische Flugzeuge fastpausenlos Stahlwerke, Brücken und Eisen-bahnlinien, aber auch Krankenhäuser, Wohn-stätten und Schulen in der DemokratischenRepublik Vietnam bombardierten und inAthen Panzer auffuhren, um Tausende wehr-lose Demokraten in die Internierungslager desKönigs und seiner Generäle zu treiben" — socharakterisiert die Prager kommunistische„Volkszeitung" die derzeitige Situation,kämpfte die KP-Gipfelkonferenz auf einemKriegsschauplatz, der keiner ist: das Themawar nahezu ausschließlich Deutschland.

So ist auch die Schlußerklärung der Kon-ferenz so gut wie ausschließlich dem ProblemDeutschland gewidmet, nachdem es Ulbrichtgelungen war, seinen Genossen aus den an-deren Ländern einzureden, daß die Bundes-republik einen neuen Krieg vorbereite. Dieeuropäische Sicherheit hängt nach Meinung derKommunisten von vier Tatsachen ab:

1. Der Anerkennung der jetzigen europäi-schen Grenzen, besonders der Oder-Neiße-Grenze und der Grenze zwischen den beidendeutschen Staaten.

2. Der Anerkennung der Existenz zweiersouveräner und gleichberechtigter deutscherStaaten.

3. Der Verhinderung des Zutrittes der BRDzu Kernwaffen in jeder Form.

4. Der Nichtigkeitserklärung des MünchnerAbkommens „von Beginn" an.

Immerhin konnte die Karlsbader Konferenznicht über die Existenz der Bundesrepublikhinwegsehen. Selbst Breschnew, der mit Ul-brichtschem Zungenschlag die „aggressiven

Kräfte des amerikanischen und westdeutschenImperialismus als die gegenwärtig größte Ge-fahr in Europa" hinstellte, räumte ein, daßdie Sowjetunion keineswegs erwarte, daß dieeuropäischen Nationen der Bundesrepublikaus dem Wege gehen sollten. Und der un-garische KP-Chef Kadar drückte offen aus,daß die „sozialistischen" Länder normale Be-ziehungen, wirtschaftliche Verflechtung undfriedliche Koexistenz mit der BundesrepublikDeutschland anstreben.

Offizielle Erklärung und geheimer Wunschsind also zweierlei. Die deutschlandfeindlicheErklärung ist der Schild, hinter dem die ein-zelnen Staaten versuchen, ihre Beziehungenzur Bundesrepublik zu regeln. Die einen: dieUlbrichts, Novotnys und Gomulkas, werdensich an den einen Teil der Karlsbader Resolu-tion halten und das Verbot „neonazistischerOrganisationen und sämtlicher revanchisti-scher Propaganda sowie die Beseitigung desVerbotes der kommunistischen Partei Deutsch-lands" hinausschmettern, während sich an-dere mehr' an den Vorschlag der „friedlichenZusammenarbeit" halten wollen.

Im Grunde genommen hat also die Karls-bader Konferenz die Lage nicht verändert. Nurdaß sich die Bemühungen etlicher Oststaaten,mît der BRD normale Beziehungen und wirt-schaftliche Verflechtung zu erreichen, schwie-riger gestalten werden. Aber das wird i h r eSorge sein.

England läfjt sich nicht breitschlagenber Staatssekretär im britischen Außenamt,

Thomson, war in Prag zu Besuch und wurdedort heftig bearbeitet, daß er eine Erklärungüber die Ungültigkeit des Münchner Abkom-mens abgebe. So wie seinerzeit Außenmini-ster Michael Stewart tat Thomson seinen Gast-gebern diesen Gefallen nicht. Er sagte bloßallgemein, daß er sich um die Erweiterungder gegenseitigen Beziehungen bemühen undfür Frieden und Sicherheit in Europa eintre-ten werde. Die Tschechen waren so enttäuscht,daß die CTK über die Pressekonferenz mitdem britischen Diplomaten überhaupt nichtberichtete, obwohl sie sich fast ausschließlichmit der deutschen Frage befaßt hafte.

Das Reich, das sichnicht verleugnen läßt

Von G u s t a v P u t z

Den Titel zu unserem Leitaufsatz ent-nehmen wir heute einem Buch, das soebenin Wien erschienen ist und den Spurender versunkenen Donaumonarchie in denNachfolgeländern nachgeht. Der VerfasserErnst Trost überschreibt in seinem Buche„Das blieb vom Doppeladler" (erschienenim Molden-Verlag), das erste Kapitel mitden Worten: „Das Reich, das sich nichtverleugnen läßt." Er hat die ehemaligenKronländer, die heute unter der Herr-schaft der Sowjetunion, Polens, der Tsche-choslowakei, Ungarns, Jugoslawiens, Ru-mäniens und Italiens stehen, in jüngsterVergangenheit durchforscht und allüber-all gefunden, daß sich das Reich des Dop-peladlers nicht verleugnen läßt. Der Ver-fasser, der den Mut hat, den Hinauswurfder Deutschen aus der Tschechoslowakeimit der berüchtigten „Endlösung" gleich-zusetzen, war in den Hauptstädten Prag,Brunn, Preßburg ebenso wie in den Ge-bieten, aus denen die Deutschen gehenmußten, in Eger, „dieser Stadt zwischenTod und Leben", in der „konstruiertenGeschichtslosigkeit des leeren Landes ander Westgrenze der Tschechoslowakei",wo einem „mehr als anderswo bewußtwird, was die Monarchie bedeutete".„Kaum anderswo wird einem der Sinndieses Staatengebildes klarer als in demLand, aus dem die Deutschen gehen muß-ten."

Dem Reich, das sich nicht verleugnenläßt, begegnet man alljährlich auch außer-halb der Grenzen der alten Monarchie:dort, wo sich die Sudetendeutschen, dieDonauschwaben, die Siebenbürger zu ihrenTreffen versammeln. Wenn man etwadurch die Hallen geht, in denen sich beieinem Sudetendeutschen Tag die Lands-leute aus dem Böhmerwald, aus dem Eger-land, aus dem Riesen- und Isergebirge,aus den Beskiden, aus den Sprachinseln,aus Südmähren treffen — dann trifft manauf das alte Oesterreich. Auch wenn diemeisten Sudetendeutschen heute nichtmehr auf dem Gebiete eines der Nach-folgestaaten leben können, wenn sich ihreMundart allmählich bajuwarisch, schwä-bisch, hessisch, rheinländisch oder nord-

* deutsch zu färben beginnt, sie verkörpernnoch immer das alte Oesterreich. „Allesdas, was nach 1945 im Sudetenland ge-schah, hat seine Wurzeln im Zusammen-bruch, der Monarchie", lesen wir in demerwähnten Buch. Und es ist kein Wunder,wenn der Sohn des letzten Kaisers vonOesterreich, der schlichte Dr. Otto Habs-burg, der bei keinem SudetendeutschenTag fehlt, immer wieder ein Zentrum bil-det. Das ist keine monarchistische Demon-stration, sondern ganz einfach der Aus-druck der Zugehörigkeit zu einem Staateder Vergangenheit, mit dessen Vernich-tung das Unglück der Völker unter demDoppeladler begonnen hat. Das Unglücknicht nur der Deutschen, sondern auch derTschechen, der Polen, der Ukrainer, derSlowaken, der Kroaten, Slowenen, Istria-ner und Dalmatiner, die heute in einenviel fürchterlicheren Kerker eingesperrtsind als sie ihn vor 1918 zu haben glaub-ten.

Das Reich des Doppeladlers hat vieleErben bekommen, aber keinen Nachfol-ger. Wohl haben die Pariser Vororte-Verträge das deutsche Oesterreich mitder Last der Schuld für den verlorenenWeltkrieg bedeckt und damit zu seinemUntergang im Jahre 1918 den Grundsteingelegt, aber im Namen der unterdrücktenDeutschen in den Nachfolgestaaten durftedieses Oesterreich niemals handelnd auf-treten. Auch nicht nach dem zweitenWeltkrieg, als Oesterreich wiederherge-stellt wurde. Das haben manche Oester-reicher — sogar ein großer Teil vonihnen — im Jahre 1945 als ein Glück an-gesehen. Die Staatsmänner des Westensaber, die inzwischen eingesehen hatten,welche Saat sie im Jahre 1919 gesät hat-ten, machten den Fehler im Jahre 1945nicht gut. Wie anders sähe Europa heuteaus, hätte man es 1945 gewagt, das Jahr1919 zu korrigieren! Wie anders wäre dieRolle Oesterreichs, hätte es damals dieObhut über die Deutschen der altenMonarchie übernehmen können!

Die Gelegenheit zu einer NeuordnungEuropas wurde nicht ergriffen und nunmuß dieses Europa noch immer den Kriegin sich tragen, zwar nicht den Krieg derWaffen, aber den Krieg des Mißtrauens,der Spannungen und der wirtschaftlichenMühsal, unter der besonders die nicht-deutschen Nachfolger der Monarchie zuleiden haben.

Das Reich sollte auch in der erstenösterreichischen Republik verleugnet wer-den. Es ließ sich nicht verleugnen. Undso empfängt das österreichische Staats-oberhaupt heute die Abgesandten deranderen Nachfolgestaaten in den Schlös-

H E I M A T - U N D V E R T R I E B E N E N - P O L I T I K

sern mit dem Doppeladler und unter denBildern der Träger der Krone. Es giltheute nicht als ein Angriff auf die Mon-archie mehr, an das alte Reich zu erin-nern. Und die Republik gerät auch nichtmehr ins Wanken, wenn der Sohn desletzten Kaisers österreichischen Bodenbetritt.

Hier aber drängt sich ein Gedanke auf:soll dieses Gewährenlassen alter Erinne-rungen die einzige Aufgabe sein, dieOesterreich als Nachfolgestaat zukommt?Hätte nicht Oesterreich die Aufgabe, eineArt Schutzmacht für die Deutschen ausder alten Monarchie zu sein? Im Jahre1918 und bei den Friedensverhandlungen1919 hat Oesterreich diese Aufgabe nocherkannt, wenn auch nicht zu lösen ver-mocht. Je mehr Ansehen in der Welt aberdas heutige Oesterreich erringt, um sostärker und zwingender erhebt sich dieFrage, ob es nicht dem Sinn der Geschichteentspräche, daß Oesterreich sich mehr alsin den zwei Nachkriegs Jahrzehnten umdie Sudetendeutschen, die Donauschwabenund die anderen vertriebenen Deutschenkümmern sollte, nicht wie um Leute, diezufällig auf der Völkerwanderung des20. Jahrhunderts hieher verschlagen wor-den sind.

Solche Gedanken wären der Ueber-legung unserer Staatsmänner und Poli-tiker wert. Denn das Reich läßt sich nichtverleugnen, am allerwenigsten hier inOesterreich!

Gegen Hafj bei GedenkfeiernDer evangelische Propst Heinrich Grüber,

der bei den Widerstandskämpfern hochange-sehen ist, hat sich in Berlin mit Leidenschaftdagegen gewandt, Gedenkfeiern für Opfer desNS-Regimes zu Kundgebungen des Hasses unddes Chauvinismus herabzuwürdigen. In einerAnsprache auf einem Jugendtreffen der deut-schen Postgewerkschaft sagte Grüber, derar-tige Feierstunden, „ob sie in Auschwitz oderDachau, Bergen-Belsen oder Plötzensee statt-finden, haben ihren Sinn verloren, wenn Tönedes Hasses und eines übersteigerten Nationalis-mus laut werden und wenn nicht der Ver-ständigung und Versöhnung das Wort geredetwird".

Verkündung der 19. LAG-NovelleDie vom Bundesrat am 17. März abschlie-

ßend gebilligte 19. LAG-Novelle ist bis zurStunde noch nicht verkündet und in Kraftgesetzt worden, obwohl dafür seit rund neunWochen die Voraussetzungen gegeben sind.

Vom Sinn der Sudetendeutschen TageRadiovorlrag von Dr. Emil PrexL Vorsitzender der Bundeshauptversammlung der SLÖ

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft alsRepräsentantin der Sudetendeutschen Volks-gruppe ruft alljährlich zu Pfingsten zum Su-detendeutschen Tag. Ihrem Rufe folgen fast500.000 Menschen, stellvertretend für die drei-einhalb Millionen starke Volksgruppe, um voraller Welt ein Bekenntnis zur Heimat undzum Selbstbestimmungsrecht abzulegen. DieSudetendeutsche Landsmannschaft empfindetdie Verteidigung dieses Rechtes auf Heimatals ein heiliges Recht und als schicksalhaftenAuftrag, der nicht nur ihrer eigenen Erhal-tung dient, sondern zugleich ein Baustein fürein freies Europa sein soll.

Gerade in einer Zeit, da alles ängstlich be-müht ist, den richtigen Schlüssel für die Zu-kunft zu finden, wo man größere, schützendeZusammenhänge mühselig wieder aufbaut, dievorher zerschlagen wurden, muß Unrecht undMißtrauen aus dem Weg geräumt werden.Erst dann, wenn wieder Recht Recht und Un-recht Unrecht ist, und zwar für alle, wennman sich großräumigen Denkens aus großräu-miger gemeinsamer Geschichte besinnt, erstdann findet man zur natürlichen Ordnung unddamit zur Voraussetzung jeder ehrlichen Part-nerschaft zurück.

Die westlichen Völker müssen aus ihremAlleingang heraus. Sie müssen sich im Be-mühen um die Grundrechte jedes einzelnenum Freiheit und Gerechtigkeit finden. Dannkönnen sie Fürsprecher für die schweigendenVölker Osteuropas sein. Bis dahin hat sich dieSudetendeutsche Landsmannschaft zu dieserFürsprecherrolle verpflichtet — trotz aller ent-setzlichen Erlebnisse — und hat bewiesen, daßsie in den 22 Jahren Haß und Rache entsagtund sich aus nationaler Gebundenheit in dieWeite der europäischen Wiedervereinigungs-bestrebungen gestellt hat.

Wer an diesen Sudetendeutschen Tagen teil-nimmt, erlebt ein Phänomen. 22 Jahre nachder Vertreibung stößt er auf eine geschlossene,handlungsfähige Gemeinschaft, die sich ausallen politischen Lagern, aus jung und alt,über Stand- und Herkunftsorte hinweg, zueiner großen Willenskundgebung zusammen-findet, einig in der Liebe zur Heimat undeinig im Kampf gegen das Unrecht der Ver-treibung, für das Selbstbestimmungsrecht undfür Wiedergutmachung als Voraussetzung fürVersöhnung und Gemeinschaft im Heimat-raum.

Diese Massenbesuche von Hunderttausen-den sind für die Demokratie um uns herumvon größtem Interesse.

Bundeskanzler Dr. Kiesinger führte in sei-ner Rede anläßlich des Sudetendeutschen Ta-

K— wie festgestellt werden konnte -Veranlassung besteht. Die Unterzeichnungdurch die zuständigen Ressortchefs, den Bun-deskanzler und den Bundespräsidenten ist le-diglich durch die Osterferien und die Begräb-nisfeierlichkeiten für Dr. Adenauer verzögertworden. Das Gesetz über die Anhebung derHauptentschädigungsleistungen und über dieStundung von Vermögensabgaben für So-wjetzonenflüchtlinge wird in dieser Wochedurch Veröffentlichung im Bundesgesetzblattin Kraft gesetzt.

Neue Grenzübergänge vonBRD—CSSR

Die Frage, ob in absehbarer Zeit mit derOeffnung der Grenze zur Tschechoslowakeiin Bayerisch Eisenstein oder an anderen Or-ten zu rechnen sei, hat der ParlamentarischeStaatssekretär beim Bundesministerium desInnern mit der Feststellung beantwortet, daßin diesen Fragen die Initiative von der tsche-choslowakischen Seite ausgehen sollte, undzwar deswegen, weil die Uebergangstellen vonder Tschechoslowakei im Jahre 1945 einseitiggeschlossen worden sind.

Die Ergänzungsfrage des Abg. Dr. Becher,ob es nicht zweckmäßig sei, an die Tschechoslo-wakei den Appell zu richten, den Minengürtelund den Stacheldrahtverhau, die quer durchBerge und Wälder gehen, endgültig zu besei-tigen, zumal sie weder mit der Politik derfriedlichen Koexistenz noch mit der Politikder Entspannung noch mit den in den Mittel-europa bestehenden Ansichten über eine Kul-turlandwirtschaft übereinstimmen, beantwor-tete Staatssekretär Benda, er sei sicher, daßdie Bundesregierung mit dieser Auffassungvöllig übereinstimmt.

sich Sudetehdeutsche treffen," richten sich ausaller Welt aufmerksame, ja mitunter sorgen-volle Blicke auf das, was Vertreter von Mil-lionen vertriebener Sudetendeutscher aneinem solchen Tag als ihren politischen Wil-len vor aller Welt dartun. Aber dem Friedendient niemand, der auf die Freiheit und dasRecht auf Heimat verzichtet Bleiben Sie, Su-detendeutsche, die schöpferische Unruhe unteruns."

Der leider zu früh verstorbene Präsidentdei großen Vereinigung aller Heimatvertrie-benen, des Bundes der Vertriebenen, Dok-tor Wenzel Jaksch, erklärte am Sudetendeut-schen Tag in München 1966: „Wir verbergenunsere Ziele nicht, und alle Rundfunkstatio-nen mögen es verbreiten, daß wir gesonnensind, den Vormarsch der Unmenschlichkeit anden Böhmerwaldkämmen zur Umkehr zuzwingen. Dem Westen wie dem Osten soll eskein Geheimnis bleiben, daß die Sudetendeut-schen über alle Parteischranken hinweg zu-sammenstehen, wenn es darum geht, das Erbe700jähriger Aufbauarbeit in Böhmen, Mährenund Schlesien zurückzufordern. Den Rechts-anspruch auf die alte Heimat verteidigen wirmit dem besten Gewissen der Welt. Wir wis-sen, daß er mit dem Freiheitsanspruch destschechischen Volkes konform geht. Wir wis-sen uns auch eins mit dem Freiheitsanspruchdes kräftig aufstrebenden slowakischen Vol-kes. Wir sind die natürlichen Verbündeten al-ler, die sich mit ihrer ganzen Herzens- undWillenskraft gegen die Dreiteilung Deutsch-lands und gegen die Zweiteilung Europas auf-lehnen."

Es kann nicht wunder nehmen, wenn ausdem kommunistischen Prag Verleumdungen,Proteste und Verfälschungen gestartet werden,

um unsere Gemeinschaft zu sprengen oder dieWelt gegen uns zu hetzen. Die Prager Polemi-ker vergessen aber, daß die weite Welt beiunseren Sudetendeutschen Tagen zu Gast ist,und daß zahlreiche Delegationen und Gruß-botschaften aus aller Welt sich mit Geist undInhalt unserer Willenskundgebungen identi-fizieren. Jugendgruppen anderer Völker neh-men freudig an unseren Treffen teil, und eswird im Kleinen eine echte Versöhnung vor-bereitet, die im Großen auf sich noch wartenläßt.

Dankbar und freudig erfahren die Sude-tendeutschen von den Staatsmännern und je-weiligen Rednern, daß sie wertvolle Mitglie-der der Aufnahmeländer geworden sind. Sohat sich der ursprüngliche Plan des Westens,die Vertriebenen sollten für Deutschland undOesterreich ein unlösbares soziales und wirt-schaftliches Problem darstellen, und der Plandes Ostens, mit diesen Vertriebenen-Neuprole-tariern die Weltrevolution vorzubereiten, nichterfüllt. Welches Wunder! Die Volksgruppe kamzwar bettelarm an materiellen Gütern, aberreich an Kenntnissen, Fertigkeiten und bestemWillen, um mittätig zu sein am Wiederauf-bau, in die Aufnahmeländer. So wurde die an-fängliche Belastung zum Gewinn, und dieVertriebenen haben sich als aufbauendes,staatsbildendes Element erwiesen.

Jedes Jahr zu Pfingsten wird an den Su-detendeutschen Tagen Bilanz gezogen und dasVersprechen gegenseitigen Beistandes erneu-ert, um das geistige und kulturelle Erbe zubewahren.

Der Sinn der Sudetendeutschen Tage istschlechthin die Erhaltung der Substanz, die mituns aus dem böhmisch-mährisch-schlesischenRaum auf Wanderschaft geschickt wurde. Ichmöchte sagen, fast missionarisch in die grö-ßeren Räume zur Bewährung und damit zurErhaltung und Wiedergeburt eingesetzt ist.Der Primat des Lebens in unserer irdischenOrdnung diktiert auch hier gewisse Regeln,die zum Leidwesen manches vermeintlichenSiegers schließlich eingehalten werden müs-sen und dann früher oder später zu Kontak-ten führen. Und wenn man schließlich gegen-übersteht, kann keine alte oder neue Errun-genschaft von dieser Aktualität ablenken.Dann stehen die Fragen des Ueberlebens ein-ander gegenüber. Man müßte annehmen, daßdas Ingenium aller Völker im grundsätzlichenLeben zueinander findet, auch wenn sie der-zeit unter verschiedenen Vorzeichen stehenund ihre Existenz im geteilten Europa er-kämpfen müssen.

Die Sudetendeutschen müssen immer wieder

gerechten und friedlichen Zusammenlebensvon sich gestoßen hatte. Die dekretiertenRechte auf Selbstbestimmung wurden miß-achtet. Es kam der 4. März 1919 — ich mochteihn den 1. Sudetendeutschen Tag nennen —an dem zum ersten Mal die Sudetendeutschenin ihrer Gesamtheit ihr Redit auf Selbstbe-stimmung öffentlich bekundeten. Darüber sag-te Wenzel Jaksch am letzten SudetendeutschenTag in München: „Hier muß ich jenseits derParteipolitik noch ein historisches Faktum vongrößter Tragweite erwähnen. Die Kundgebun-gen des 4. März 1919 für das Selbstbestim-mungsrecht der Sudetendeutschen und für ihrRecht, ein Bestandteil Deutschösterreichs blei-ben zu dürfen, sind von der sozialdemokrati-schen Partei einberufen worden, der man un-möglich feindselige Absichten gegen das Volkunterstellen konnte. Sie hatten in den Gestal-ten eines Karl Renner, Otto Bauer, Josef Se-liger die ersten Bannerträger des großöster-reichischen Föderalismus gestellt. Und in dieseKundgebung ist am 4. März 1919 hineinge-schossen worden. Vor 40.000 Sudetendeutschen

aller Stände und Parteien erklärte Josef Seli-ger an diesem Tage auf dem Ringplatz vonTeplitz-Schönau: „Nicht Haß gegen das tsche-chische Volk hat uns hier zusammengeführt,sondern die Liebe zur Heimat und das Be-kenntnis zum Recht."

Nach diesen blutigen Märztagen des Jahres1919 überreichte am 15. Juni 1919 eine deutsch-österreichische Delegation der Friedenskonfe-renz der damaligen Siegermächte Gegenvor-schläge zum Entwurf des Friedensvertrages.Darin hatten die Sudetendeutschen unter Be-rufung auf das im Waffenstillstandsvertragniedergelegte Selbstbestimmungsrecht den An-schluß an Deutschösterreich gefordert. Vorallem auf Betreiben des damaligen französi-schen Ministerpräsidenten Clemenceau wurdendie Sudetendeutschen aber unter Bruch desWaffenstillstandsvertrages gegen ihren Willen— trotz größter Bemühungen der deutsch-österreichischen Delegation, — die unter KarlRenner und Dr. Rudolf von Lodgman stand —als Minderheit, als Gruppe minderen Rechtesin den tschechoslowakischen Nationalstaat hin-eingepreßt. Das auch den Sudetendeutschenvon Wilson garantierte Selbstbestimmungs-recht wurde von den Tschechen verweigertund ein jeder, der das verbriefte Recht for-derte, als Hochverräter, Kriegshetzer und Re-vanchist verfolgt. Beneschs Hetzkampagnewar es gelungen, die Sudetendeutschen als Un-ruhestifter zu verdächtigen, obwohl gerade dieSudetendeutschen versucht hatten, das sude-tendeutsch-tschechische Verhältnis innenpoli-tisch für beide Teile tragbar zu regeln. Wasdann folgte, war eine einzige Demütigung einermillionenstarken Volksgruppe mit systemati-scher Entnationalisierungspolitik bis zur Aus-treibung aus jahrhundertealter angestammterHeimat.

Den vertriebenen Menschen aus dem böh-misch-mährisch-schlesischen Raum ist Oester-reich Heimat im alten Sinne geblieben. Sonimmt es auch nicht wunder, wenn Hundert-tausende Sudetendeutscher bald wieder ein-mal zu einem Sudetendeutschen Tag nachOesterreich kommen möchten, wie unter Kanz-ler Raab im Jahre 1959 in Wien.

Der Leitsatz des heurigen SudetendeutschenTages in München „Kein Frieden durch neuesUnrecht" soll die ethischen Ziele des politi-schen Willens der Sudetendeutschen zum Aus-druck bringen, und damit dieser großen Zu-sammenkunft ihren besonderen Sinn geben. DieBegriffe Frieden und Recht, die ursächlich zu-sammengehören, sind seit altersher das letzteZiel dessen, was wir Politik nennen. Die Po-litik soll ja den Menschen zum höchsten Gutdieser Welt, zur Glückseligkeit führen, wiedies der Grieche Aristoteles schon vor Jahr-tausenden erkannt hat. Die Glückseligkeit derMenschheit ist aber nicht möglich, wenn Frie-den und Recht nicht gewahrt werden. Deshalbist der Kampf dafür immer das Leitmotiv der-jenigen Menschen und Gruppen gewesen undbis heute geblieben, die Friedlosigkeit und Un-recht erdulden mußten und deshalb für Frie-den und Recht gekämpft haben und kämpfen,weil ohne diese beiden Güter kein menschli-ches Leben im Sinne von Menschenwürde undindividueller und kollektiver Freiheit geführtwerden kann.

In seinem Buch „Glaube an Wien" schreibtAurei Wolfram: „Wer sich seiner selbst be-sinnt, wird sich aber auch seiner gliedhaftenVerkettung in der Generationsfolge bewußt.Keiner besteht da ganz für sich, isoliert, son-dern jeder ist' mit seiner leiblichen und gei-stigen Existenz Erbe und Vollstrecker derer,die vor ihm da waren. Daraus erwächst höchstesittliche Verpflichtung, ohne die es keine Be-rechtigung gegenüber den Nachlebenden gibt.Wer seine Vergangenheit aufgibt, gibt sichselbst auf."

Entscheidende Phase der Vertriebenen-PolitikBdV-Präs'ident kündigt Sofort- und langfristiges Programm an

Feldzug gegen die DiskriminierungVerband der Landsmannschaften in Osterreich V L ö

Die von Obmann Mjr. Michel einberufeneund unter seiner Leitung stehende Sitzungam 5. Mai war fast vollständig besetzt. DieTagesordnung beschäftigte sich in der Haupt-sache mit der Aktivierung unserer Wieder-gutmachungsforderungen, das sind dasKreuznacher, Gmundner und Bonner Abkom-men und der Entwurf zum Kriegssachscha-den-Entschädigungsgesetz Es wurde einstim-mig die Diskriminierung der in Oesterreichaus welch Gründen immer verbliebenen undnun eingebürgerten Vertriebenen und Um-siedlern in der Gesetzgebung der Bundes-republik Deutschland abgelehnt und eine In-tensivierung der Vorstellungen im BonnerAußenministerium durch die Landsmann-schaftsvertreter beschlossen, damit die beab-sichtigte Ausschließung der genannten Volks-gruppenangehörigen in Oesterreich nicht zurDurchführung kommt.

13. Jahrgang / Folge 9Vom 12. Mal 1967

Der Beharrungsbeschluß auf Grund derNachrichten über die Intervention des Außen-ministeriums wird in der nächsten Folge der„Sudetenpost" in genauem Wortlaut gebracht.

Auch im Gmundner Abkommen soll fürdie Vertriebenen, ob in Oesterreich oder inDeutschland, gleiches Recht für alle zur Gel-tung kommen. Die österreichische Beamten-gewerkschaft hat keinesfalls Einwendungendagegen, wenn die Vertriebenen derzeit nachden deutschen Gehaltssätzen etwas mehr alsdie österreichischen Ruheständler bekämen.

Es wurde auch über die derzeitige Diskri-minierungswelle, welche in der österreichi-schen Oeffentlichkeit gegen die Vertriebenenläuft und eingehend auch über entsprechendeErwiderungen debattiert.

Die äußerst aufschlußreichen und erfolg-versprechenden Wechselreden haben die volleEinmütigkeit der Auffassungen nicht nur inwirtschaftlichen Fragen aller Vertriebenenund Umsiedler neuerlich zum Ausdruck ge-bracht.

Auf einer Kundgebung des Bundes der Ver-triebenen in der niedersächsischen Stadt Alfeldhat der neue Präsident dieses Verbandes, Bun-destagsabg. Rehs, die Auffassungen des Ver-bandspräsidiums zu der aktuellen Situation inder Vertriebenenpolitik erläutert und gleicheingangs darauf hingewiesen, daß es in derpolitischen Phase, in der wir uns jetzt befin-den und deren Dauer niemand voraussehenkann, mehr denn je auf die Festigkeit und Ge-schlossenheit der im BdV vereinten Vertrie-benen ankommen werde. Bei einer späterenGeschichtsbetrachtung werde man vielleicht dieJahre 1967—70 als die entscheidenden Jahrefür die organisatorische Vertriebenenbewegungund für den politischen Kampf der Heimat-vertriebenen ansehen.

Rehs wiederholte, daß die Vertriebenen wiein der Innen- und der Außenpolitik auch inder Sozial- und der Eingliederungspolitik einenmaßvollen und vernünftigen Kurs fahrenwollen. Man solle ihnen dies jedoch nichtdurch verständnisloses Verhalten, Geschreibeund Gerede erschweren oder gar unmöglichmachen.

Bei allem Verständnis für die berechtigtenWünsche anderer Gruppen müsse aber dasweithin verlorengegangene Gefühl für die not-wendige Rang- und Dringlichkeitsordnung so-zialer Gerechtigkeit auch den Heimatvertrie-benen gegenüber wieder hergestellt werden.

Trotz der Milliarden-Defizitzahlen des Bun-deshaushalts müsse deshalb jenes Minimum anLeistungen gesichert werden, das für die Ver-triebenen schlechthin unverzichtbar ist.

Präsident Rehs kündigte die Bekanntgabeeines Mindest- und Sofortprogramms sowieeiner längerfristigen Planung an. Zu demMindestprogramm würden u. a. auf alle Fälle

das Siedlungsprogramm für die vertriebenenund verdrängten Bauern, die Maßnahmen zurFörderung der heimatvertriebenen gewerb-lichen Wirtschaft, die Wohnungsbaumaßnah-men für Heimat vertriebene, Sowjetzonen-Aussiedler sowie die Altersversorgung derehemals Selbständigen gehören.

In scharfen Worten wandte sich Rehs danngegen jene, die „mit der Gebärde politischerHeilsbringer ihre romantischen Träumereienals bare Münze verkaufen wollen und durchihr z. B. im Fernsehen monopolartig begün-stigtes Auftreten dadurch Schaden anrichten,daß sie nicht nur bei den Mitbürgern, son-dern vor allem auch im Ausland falsche Vor-stellungen über die Heimatvertriebenen, überden Wiedervereinigungswillen des deutschenVolkes und über die deutsche Politik hervor-rufen".

Zu heimat- und ostpolitischen Problemenübergehend, demonstrierte Rehs erneut, daßauch von den Vertriebenen alle Bemühungenum eine Entspannung begrüßt werden, diegeeignet sind, einer gerechten Friedensord-nung in Mittel- und Osteuropa sowie in derWelt zu dienen. Unbeschadet des von denVertriebenen eingenommenen Rechtsstand-punktes gegenüber den offiziellen polnischenAeußerungen seien die Heimatvertriebenenauch zu einer einvernehmlichen friedlichenLösung des bestehenden Doppelproblems derVertreibung und des Grenzproblems bereit.

„Die beiderseitige Anerkennung der Prin-zipien der Gerechtigkeit und der Menschen-würde ist die sicherste Grundlage für eineLösung der gemeinsamen Probleme. Wir deut-schen Heimatvertriebenen sind in diesem Gei-ste zu einem neuen Anfang unserer nachbar-lichen Geschichte bereit."

M E L D U N G E N A U S D E R A L T E N H E I M A T

Jeder zweite ist überflüssigEs ist interessant zu beobachten, wie nach

der neuen Verordnung, in den Betrieben dietüchtigen Kräfte zu halten und die überflüs-sigen auszuscheiden, die enorme Konkurrenzunter der zweitgenannten Gruppe einsetzte.In eingeweihten Kreisen in Prag ist bekannt,daß die sogenannten „fluktuierenden Intellek-tuellen", jene, die ihren Arbeitsplatz mitHilfe der Parteiprotektion wechseln, im Grun-de aber nichts können, dafür aber ein Gehaltbeziehen, das der Betrieb honorieren muß —eine enorme Belastung nicht nur für die Wirt-schaft sind, sondern auch für verschiedenewissenschaftliche Institute, die Armee undschließlich sogar die Partei. Das Verhältnisder Fachleute und der Protektionskinder istin der Partei, in wissenschaftlichen und politi-schen Instituten im Verhältnis 1:1, dazu ge-hören der Film, die Literatur und teilweiseauch das Theater. In den Betrieben in denFabriken und landwirtschaftlichen Betriebenist das Verhältnis 1 :2 zugunsten der Fach-leute, in der Landwirtschaft 1:4. Im Beam-tenstand ist das Verhältnis 1 :2 und im Schul-wesen 1 : 3 zu Gunsten der Fachleute. Dennochbleibt eine übergroße Zahl der Protektions-kinder, die eine ungeheure Belastung bedeu-ten, nicht nur durch ihre Unkenntnis und diegroße Fluktuation, sondern auch in finanziel-ler Hinsicht, denn die Gehälter dieser Leutegehören zu den höchsten im Staate.

Erhöhte GemeindeabgabenIm neuen tschechischen Wirtschaftssystem

soll auch den Gemeinden eine neue Rolle zu-teil werden. Darüber sprach auf dem Zen-tralkomitee der Partei MinisterpräsidentLenart. Die Ortsnationalausschüsse sollennicht mehr aus dem Staatshaushalt alleinfinanziert werden, sondern müssen eigeneMittel aufbringen. Sie sollen zwar noch Zu-wendungen aus dem Staatsbudget erhalten,sich aber eigene Einkünfte schaffen und so-gar Zahlungen an die übergeordneten Natio-nalausschüsse leisten. Die Mittel sollen dieGemeinden aus einer „Vermehrung derDienste" gewinnen, das heißt, die kommu-nalen Dienste sollen mehr Geld einbringen.Mit anderen Worten: die Abgaben an dieGemeinden für Wasser, Müllabfuhr und der-gleichen werden hinaufgesetzt werden müs-sen.

Auch in Prag FrauenüberschußNach den letzten statistischen Erhebungen

hat Prag 1,030.330 Einwohner, von denen547.530 Frauen sind. Davon sind 33 Prozentledig (einschließlich der Kinder und Jugend-lichen), 48 Prozent verheiratet, 13,4 Prozentverwitwet und 5,1 Prozent geschieden. Man

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Die Jugend lauscht dem WestwindDer staatliche Jugendverband hat keinen Einfluß auf die Jugend mehr

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hat allerdings festgestellt, daß in den letztenJahren weniger Mädchen geboren wurden; imvergangenen Jahr waren von den 10.795 Le-bendgeborenen 5179 Mädchen. Die Pragerin-nen verzeichnen einen von der Presse mit et-was gemischten Gefühlen registrierten Welt-rekord: im Alter von 15 bis 55 Jahren sind78,6 Prozent erwerbstätig, was der höchstenQuote nicht nur in der CSSR, sondern in derganzen Welt entspricht.

Grofje Windschäden inNordböhmen

Im Forstgebiet von Harrachsdorf sind vondem Sturm, der im November 1966 wütete,39.000 Festmeter Holz aufzuarbeiten, im Ge-biet Gablonz 36.000, im Forstbetrieb Friedland110.000. Arg verwüstet sind auch die Gebieteum den Schwarzen Berg, längs der Stolpich-straße von Friedrichswald nach Haindorf, dieGegend um den Buchberg und Klein-Iser.Zur Aufarbeitung werden sehr viele Deutscheherangezogen. Vorerst gilt die Arbeit der Be-kämpfung des Borkenkäfers. Die Bäume wer-den geschält oder durch chemische Präparatevor Insektenbefall geschützt.

Prager Wohnungsdefizit wirdimmer gröfjer

In Prag sollten in den Jahren 1966 bis 1970nach den seinerzeit beschlossenen Plänen ins-gesamt 70.000 Wohnungen gebaut werden.Wie der Prager Rundfunk jetzt mitteilt,seien die Pläne „durch die Gesamtsituationder Wirtschaft" geändert worden. Statt 70.000werde man maximal 35.000 Wohnungen er-richten können.

Die Planung sei, selbst wenn sie sich reali-siern lasse, einfach katastrophal, wenn manberücksichtige, daß allein durch den Bau vonjährlich 7000 Wohnungen lediglich der der-zeitige Wohnbestand erhalten werden könne.Bis Ende 1970 werde sich aber das bestehendehohe Wohnungsdefizit weiter erhöhen, da esallein in einigen Stadtteilen Prags, die dar-aufhin untersucht worden sind, über 90.000Wohnungen gebe, die eigentlich schnellstensabgebrochen werden müßten. Aus dieser Si-tuation heraus hätten sich über 40.000 Pragerals Mitglieder einer Wohnbaugenossenschafteintragen lassen, um mit eigenem Geld diedringend benötigten Unterkünfte bauen zuzu können. „Leider aber müssen wir feststel-len, daß die Hoffnung der meisten dieser Ge-nossenschaften vorerst nur Hoffnungen blei-ben werden."

Wer sich darüber im klaren ist, daß inDiktaturen andere politische Spielregeln alsin Demokratien gelten, wird beim Studiumder Verhältnisse kommunistischer Länderstets zweigleisig fahren müssen. Die in denoffiziellen Erklärungen, in Rundfunk undPresse veröffentlichte Meinung dieser Staa-ten entspricht zwar immer der Vorstellungder herrschenden Partei, da nur sie über diePublikationsmittel verfügt, sie braucht abernoch lange nicht der Meinung der breitenOeffentlichkeit zu entsprechen. Bei den par-teiideologischen Stellungnahmen ist es zudemnicht immer leicht, die Wünsche von derWirklichkeit auseinanderzuhalten, weil dastarnende Parteichinesisch die klare Sicht ver-deckt. Aus diesem Grunde werden auch diemeist viele Druckseiten umfassenden Refe-rate von Tagungen der kommunistischenParteien von den Lesern meist nur über-blättert, obwohl sie richtunggebend sind fürMonate oder gar Jahre. Bei dieser Sachlagekann es geschehen, daß auch überaus auf-schlußreiche Aeußerungen der maßgeblichenParteifunktionäre im Klartext übersehen wer-den und nicht bekannt werden, wie es z. B.auch anläßlich einer Tagung des ZK derkommunistischen Partei der Tschechoslowakeiam 8. und 9. Februar 1967 geschah. Dabei sinddas Referat des kommunistischen Chefideolo-gen Jifi Hendrych und die zahlreichen Dis-kussionsbeiträge der ersten Parteigarniturwert, auch im Westen gelesen zu werden.

Der umfangreiche und auf mehrere Wesens-gebiete sich erstreckende Bericht des Genos-sen Hendrych hatte mehrere ideologischeHöhepunkte, zeigte den neuen Kurs an, legteden Finger auf Wunden, brandmarkte ideolo-gische Abweichler, zeigte aber vor allem derOeffentlichkeit, daß die tschechische und slo-wakische Jugend, die nur noch eine kommu-nistische Erziehung kennt, andere Wege gehtals die, die ihr von der Parteiideologie vor-gezeichnet wurden. Damit waren Referat undDiskussion ein nicht überhörbares Alarmzei-chen. Manche Standpunkte und Forderungenlassen aufhorchen, wie die nach verstärktemnationalistischem Denken oder der Ablehnungjeglicher Diskussion mit Personen, die anti-kommunistisch eingestellt sind.

Die vor wenigen Jahren durch wirtschaft-liches Versagen erzwungene Oeffnung desEisernen Vorhanges und die Vergleiche zwi-schen „Sozialismus" und „Kapitalismus" habenüber Nacht Probleme geschaffen, von denenman bisher annahm, daß sie in der „Phasedes Ueberganges vom Sozialismus zum Kom-munismus" nicht mehr auftreten würden. Daßim Kreis der KPC-Auserwählten über dieseDinge in dieser Offenheit gesprochen wurde,,zeigt, wie sehr die Probleme brennen. Dochlassen wir Jifi Hendrych selbst ausführen:

„Wir haben allen Grund, das VorgehenBonns als taktisches Manöver zu werten. DieNullität des Abkommens von München vonallem Anfang an möchte Bonn noch immernicht anerkennen. In Bonn irrt man sich aber,wenn man annimmt, daß die Beziehungenzwischen der CSSR und der BRD sich aufKosten der Freundschaft mit der DDR ent-wickeln können.

Seit Jahren zeigen sich sehr konkrete ernsteMängel bei der politischen Erziehung anunseren Hochschulen. In der Hochschüler-schaft . . . entstehen unrichtige Stimmungen,Anschauungen und Haltungen, die oftmalsauch vertreten werden, zeigen sich Desorien-tierung, Verlust der Perspektiven und Pessi-mismus. In dieses Milieu dringen sehr leichtauch verschiedene negativistische und manch-mal auch der Partei und dem Sozialismusfeindliche ideologische Anschauungen ein.

Der (staatliche Einheits-) Jugendverbandhat sich überaus einseitig auf die Lösungwirtschaftlicher Fragen orientiert und mecha-nisch die Arbeitsweise und die Arbeitsmetho-den der anderen Organisationen und Instan-zen übernommen.

Der Wahrheit entsprechend müssen wir sagen,daß ein bestimmter Teil der Künstler nichtauf der Position unserer Ideologie steht, daßeinige künstlerische Werke eine anderePhilosophie besitzen, eine, die dem Marxis-mus-Leninismus fremd ist.

Bei der Erziehung zum Nationalstolz undzum Nationalbewußtsein im Geiste des so-zialistischen Patriotismus ist es wünschens-wert, zielbewußt die gefühlsmäßige Seite desPatriotismus in Verbindung mit der Heimat,dem familiären Milieu, der Muttersprache,um die bewußten Beziehungen zum sozialisti-schen Vaterland zu bereichern. Diese Wertesind nicht überlebt, wie sie uns einige Publi-zisten, z. B. in der Zeitschrift »Host do domu'einreden möchten. Die nationale Geschichte,die Kultur und die Sprache spielen eine wich-

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Ebenso vielsagend war die anschließendeDiskussion, die in den Zeitungen mehrereTage in Anspruch nahm.

Der Erste Sekretär des CSM-Jugendver-bandes, M. Zavadil, gab ganz offen zu: „Wirwissen von unseren Mängeln. Wir wissen,daß unser CSM-Verband keinen Einfluß aufdie Mehrzahl unserer Jugendlichen besitzt,daß es viele passive CSM-Jugendgruppen gibtund daß nicht jedes Mitglied aktive Bezie-hungen zu seiner eigenen Jugendorganisationhat . . . Im CSM arbeiten heute sehr wenigjunge Parteimitglieder... 6.5 Prozent, das istwenig."

Ueber die kirchliche Beeinflussung derJugend in der Slowakei sagte der Vorsitzendedes Slowakischen Nationalrates, zugleich auchMitglied des Präsidiums des ZK der KPC,Michal Chudik, aus: „Ich möchte den Ein-fluß der religiösen Erziehung auf die For-mung des moralisch-politischen Charaktersder jungen Generation nicht überbewerten,aber bei dieser Sachlage nur zuzuschauen,würde bedeuten, daß wir uns damit abfin-den, daß ein großer Teil der Jugend erzie-hungsmäßig durch eine fremde, dem Marxis-mus-Leninismus feindliche Ideologie beein-flußt würde und deshalb ungenügend für dasLeben in der kommunistischen Gesellschaftvorbereitet ist." Zugleich beschwert er sich,

daß man im 50. Jahr der Oktoberrevolutionden ermordeten amerikanischen Präsidentenwie einen Nationalhelden behandelt, statt ihnals „Repräsentanten des raubgierigen ameri-kanischen Monopolismus" hinzustellen.

Enttäuscht ist der Rektor der Hochschulefür Politik, Vilém Novy, über das mangelndeideologische Interesse: „Auch die derzeitigenVorlesungen über Marxismus-Leninismus anden Hochschulen rufen begründete Befürch-tungen hervor, daß sie nicht genügend quali-fiziert sind.. . , daß sie manchmal als dieReligionsstunde von früher betrachtet wer-den, ohne Interesse für die jungen Leute, daßder Unterricht sie mit dem heutigen nationa-len und internationalen Geschehen nicht ver-bindet ..."

Der Generaldirektor des Fernsehens, JifiPelikan, gibt zu, daß durch die Einführungder neuen Wirtschaftsmethode „die ganzeideologische Front in Bewegung kommt."

Ueber die parteiinternen Mängel, die Passi-vität innerhalb der KPC und die geringe Be-teiligung an den Versammlungen klagt MariaSedláková: „Es zeigt sich, daß 65 Prozent derMitglieder, die die Partei verlassen, Arbeitersind. In der Mehrzahl waren diese Mitgliederein bis fünf Jahre in der Partei. Unter ihnenfehlen auch nicht solche, die ihr seit 1945angehörten, die sich niemals vorher in Wider-spruch mit den Satzungen der Partei befun-den haben... Suchen wir doch die Ursachen.Sicherlich wirkt hier der Einfluß des Klas-senfeindes und der ausländischen Propaganda,doch denke ich auch gleichzeitig an unsereungenügende Offensivkraft und an die man-gelhaften Methoden der parteilichen Erzie-hung."

Selbst der Verteidigungsminister, Armee-general B. Lomsky spricht von „schwachenStellen in der weltanschaulichen Erziehungder Jugend".

So wird aus offiziellem Munde nur bestä-tigt, wovon sich die vielen Besucher derTschechoslowakei seit 1963 selbst überzeugenkonnten. Das Eingeständnis der führendentschechischen und slowakischen Kommunistenzeigt klar auf, daß bereits vier Jahre direk-ten Kontaktes mit dem Westen genügten, umeine fast zwanzigjährige Propaganda gegenden Westen, und da insbesondere die BRD,zu entwerten.

Die Wahrnehmungen und Feststellungenaus dem Bereiche der Tschechoslowakei las-sen die Hofnung aufkommen, daß es in derSBZ ähnlich sein mag. Toni Herget

Erdrutsch zerstört mährische GemeindeNur fünf Gehöfte bleiben erhalten. Erste Bedrohung von 55 Jahren

Die kleine Gemeinde Marschov in den Wei-ßen Karpaten im Gebiet von Ungarisch-Hra-disch wird fast ganz vom Erdboden verschwin-den. Eine Berglehne ist in Bewegung undrutscht in das tiefe Tal ab. Die auf ihr ste-henden Gehöfte werden eins nach dem ande-ren unbewohnbar und müssen geräumt undniedergerissen werden. Man versuchte denErdrutsch aufzuhalten, doch war man gegendie stellenweise zwei Meter starke rutschen-de Bodenmasse machtlos. Nur fünf Gehöftedürften den Erdrutsch überstehen. Binnendrei Monaten soll entschieden werden, obdiese Gehöfte eine kleine Kolchose bilden sol-len oder ob man die Felder der Gemeindeeinem Staatsgut einverleibt. Die Bewohnerder Gemeinde werden in der Umgebung un-tergebracht, für die meisten von ihnen sollenin Ungarisch-Brod beschleunigt neue Häus-chen errichtet werden.

Schon vor 55 Jahren wurde die Gemeindezum ersten Mal von einem Erdrutsch bedroht.Damals wurden rasch sieben Hektar entwäs-sert, und die Bodenbewegung kam zum Ste-hen. Offenbar haben die damaligen Vorkeh-rungen inzwischen unter dem Einfluß der Zeitso stark gelitten, daß die Entwässerung nichtmehr funktionierte. Die starken Regenfälleder beiden letzten Jahre haben die Draina-gen endgültig zerstört. Im vergangenen Herbst

Übergang vom Tiefbau zum TagbauDie Zukunft der Kohle in der Tschechoslowakei

Einem Beitrag des Direktors des Institutsfür Oekonomie des Bergbaus in Prag, Ing. L.Stanek, über die Zukunft der Kohle in derTschechoslowakei in der Prager VZ ist dieFeststellung zu entnehmen, daß die Förde-rung „um jeden Preis" ein für allemal auf-höre. Die Braunkohle sei vor allem als spe-zialisierte Brennstoffquelle zu nutzen, und ihrAbbau sei zu erweitern, um sie in der Näheder Gruben zu verbrauchen. Gleichzeitig sol-len einige nicht effektive Schächte stillgelegtwerden.

Ueber die Braunkohlenreviere in Böhmenschreibt Ing. Stanek: „In beiden Braunkoh-lenrevieren am Fuße des Erzgebirges (Brüxund Falkenau) verläuft ein zielbewußter undlangfristiger Uebergang vom Tiefbau zumTagbau. Im Revier Falkenau ist der Ueber-gang fast abgeschlossen. Dabei hat man indiesem Revier den Bergleuten aus den still-gelegten Zechen bei der Beschaffung neuerArbeitsplätze stets große Sorgfalt gewidmetAllen wurde eine Beschäftigung im Revier an-geboten. Soweit sie in Tiefbauberufen arbei-ten wollten, haben sie eine geeignete Arbeitin der Kohlenindustrie gefunden. Mit derEntwicklung der Technik und Technologie be-schleunigt sich auch der Uebergang zum Tag-

bau im Revier Brüx . . . Dabei geht man auchhier bei der Stillegung der Tiefbauschächteplanmäßig und zielbewußt vor. Den Berg-leuten dieser Gruben wird eine ähnliche Ar-beit in den Nachbarschächten des Reviers undin anderen Kohlenrevieren angeboten. — Inden beiden am Fuße des Erzgebirges liegen-den Braunkohlenrevieren werden Großver-brauchsaggregate für Braunkohle gebaut, dieauf neue Kräfte warten."

Zur Frage unrentabler Schächte heißt esdann: „Eine ernste Lage herrscht in den Re-vieren, wo die Kohle — hauptsächlich die zurEnergiegewinnung dienende — mit großenfinanziellen Einbußen gefördert wird. Hiermüssen sich alle Arbeiter und Angestelltendessen bewußt sein, daß die Gesellschaft nichtständig beträchtliche Mittel für die Deckungder Verluste aufwenden kann. Sollte es nichtmöglich sein, durch rationellere Förderung diewirtschaftlichen Ergebnisse zu verbessern, sowird man diese uneffektiven Betriebe schritt-weise stillegen müssen."

Im Falkenauer Revier wird noch in diesemVierteljahr der Tiefbauschacht „Georg" still-gelegt. Im ganzen Falkenauer Revier ver-bleibt dann nur noch ein Tiefbauschacht, dieGrube „Marie Majerova".

begann sich der Boden neuerlich in Bewegungzu setzen, doch wurde, wie es jetzt heißt, die-ser Tatsache keine Aufmerksamkeit gewid-met. Die Bezirksbehörde erfuhr davon erst imFebruar, als die schweren Regengüsse derVorfrühlingszeit einsetzten und sich bereitsbreite Erdrisse zu zeigen begannen. Jede Be-mühung kam zu spät, die ganze Berglehnewar bereits in Bewegung.

Der Gemeinde blieb nichts anderes übrig, alsein Haus nach dem anderen (wegen der gro-ßen Mauerrisse) für unbewohnbar zu erklärenund zu veranlassen, daß die Häuser geräumtund abgerissen wurden. Das Baumaterialwurde zumeist nach Ungarisch-Brod gebrachtund wird bei den Neubauten wieder verwen-det, damit man nicht erst auf neues Baumate-rial warten muß, an dem Mangel herrscht.Weitgehend wird den Betroffenen öffentlicheHilfe kostenlos zuteil, über jedes neue Häus-chen hat ein Betrieb des Bezirkes das Patro-nat übernommen, und die Betriebsangehörigenhelfen durch Brigadestunden beim Aufbau.

Sonderausschüsse fürBelange der DeutschenDas verstärkte Drängen der in der Tsche-

choslowakei verbliebenen Deutschen um Aus-siedlungserlaubnis nach Westdeutschland, dasschon seit einigen Wochen die zuständigenPrager Stellen mit erhöhter Aufmerksamkeitund Besorgnis verfolgen, hat augenscheinlichdie Weisung ausgelöst, in Städten und Ort-schaften, in denen noch eine größere Zahl vonDeutschen siedelt, Sonderkommissionen fürdie Belange der Deutschen einzurichten.

In den letzten Tagen sind schlagartig der-artige Kommissionen in mehreren StädtenNord- und Westböhmens gegründet worden,darunter in Reichenberg, in Warnsdorf, in Brüxusw. . . ... ,.

Wie es in einem Kommunique über dieGründung einer „Kommission für die Belangeder Deutschen" in Reichenberg heißt, soll die-se Kommission, die dem Stadtrat in Reichen-berg unterstellt ist, „den Organisatoren undVeranstaltern von Vorträgen, Aussprachenund anderen kulturellen Aktionen behilflichsein, und sich mit Anregungen für die kultur-politische Arbeit der Stadt, die aus den Reihender Deutschen kommen, beschäftigen".

In anderen Kommissionen, wie z. B. der inWarnsdorf, beschäftigte man sich nach Berich-ten der „Volkszeitung" mit dem Deutschunter-richt an den Schulen und mit einer Verbesse-rung dieses Lehrstoffes.

13. Jahrgang / Folge 9Vom 12. Mai 1967

H E I M A T K U N D E U N D U N T E R H A L T U N G

Heima„Witt ein schwerer Stein liegt zwischen den

beiden Völkern die Sünde gegen das Menschen-recht, die im Jahre 1945 begangen wurde" — soheißt es über unsere Vertreibung in einem Leit-

den Winter begonnen hatte, kam mir jetzt wiederin den Sinn, und der Vergleich zwischen der Un-bekümmertheit von damals und meiner jetzigenLage stimmte mich trourig. Durch das Stampfen

Suttner geboren, und in dem Hause dort drübenneben dem Haupteingang der Altstädter Niko-lauskirche hat Franz Kafka das Licht der Welterblickt. Beide waren damals noch am Leben, undwenn sie an jenem Tag vom Fenster des Eltern-hauses auf den Platz ihrer Kindheit hinabge-schaut und diesen Hafjgesong vernommen hatten,weldie Gedanken hätten beide wohl bewegt?Sie, dia große Friedensfreundin, die mit ihrem

kirche noch nicht Hussitendom geworden war, be- W £ r k »D¿e W51 / f e .n n]ffer> \ ? i n . e u r a l t e ' ¡J1« . f- * füllte Sehnsucht der Menschheit neu entfachte.

eineund in der ganzen Stadt zu plündern und zumorden begann. In ferner Zeit, als die Teyn-

aufsatz, der vor ungefähr zwei Jahren in dieser und Rollen der Räder hörte ich auf der langenZeitung erschien und mir durch einen Zufall un-längst wieder zu Gesicht kam. „Wenn wir" —so stellte der Verfasser fest — „von den Men-schenrechten sprechen und sie für uns geltendmachen, so denken wir in erster Linie an dasHeimatrecht; dieses ¡st nicht einfach ein Papier,das wir in unsere Dokumentenmappe legen kön-nen." — Als ich dies las, erinnerte ich mich,daß auch in meiner Mappe zwei Heimatscheineliegen. Ich fand sie bald und saß lange sinnendüber ihnen. Ein seltsames Paar: der eine deutschund in seiner treuherzigen Einfachheit so rechtein Abbild des Dorfes, aus dem wir beide ka-men, der andere tschechisch und in der stolzenAufmachung einer Urkunde, mit der die Haupt-stadt Prag ihren Angehörigen das Heimatrechtbescheinigte. Und seltsam: je länger mein Blickauf den vergilbten, brüchigen Blättern ruhte, de-sto bunter wurden die Bilder, die die Erinne- D i e W e | f | d i e u n $ d | s e i t s u n d a I i z e ¡ f u m g i b t rrung um sie rankte, und desto klarer die Er- . . . . . . . . .kennfnis, daf) diese zwei Stationen meines Le-bens eine Schicksalslime verbindet.

Fahrt nur immer wieder die eine Frage: „Waswird die Zukunft uns bringen?"

Jetzt, da sie längst Vergangenheit gewordenist, liegt sie vor mir wie ein aufgeschlagenesBuch, in dem ich nur zu blättern brauche, ummühelos zu erfahren, was das Schicksal uns zu-gedacht hatte. Im Sommer darauf räumte meineMutter das Schulhaus, um dem neuen OberlehrerPlatz zu machen, und verlieh das Dorf. Ich kehrtealso, als ich nach dem verlorenen Krieg nachHause kam, nicht mehr dorthin zurück und wußte

Von oben gesehenRUDOLF SCHREIER

schatteten ihre Türme dort drüben das alte „Un-gelt", den friedlichen Stapel- und Zollplatz vonKaufleufen aus der ganzen damals bekanntenWelt, vor allem aber aus deutschen Landen.Die Nrsche im Giebel über dem Hauptschiff istleer, seitdem die Statue König Georgs, des Ket-zers, heruntergeworfen wurde. Unten in der Kir-che aber ruht, vom Lärm der Welt nicht mehrgestört, Tycho de Brahe, der grofje Sternenken-ner, der nur die eigenen Sterne nicht zu deutenwußte. Sonst hätte er seine Insel im dänischenVaterland nie verlassen, um nach Prag zu ziehen,wo er nicht glücklich wurde. Einen Aufzug wer-den all diese alten Giebel, Dächer, Lauben, Tore,Türme, Kirchen, Häuser und Paläste nie verges-sen, weil er das Großartigste war, was dieserPlatz je sah und erlebte. Es war im Jahre 1652,als der Kaiser mit großem Gefolge nach Pragkam, wo an seinem Geburtstag, dem 13. Juli,

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und ihn, den Dichter und „Visionär der moder-nen Seelenangst", der von der Zukunft seinerVaterstadt in düsteren Bildern träumte: „Alles,was in dieser Stadt an Sagen und Liedern ent-standen ¡st, ist erfüllt von der Sehnsucht nacheinem prophezeiten Tag, an dem die Stadt voneiner Riesenfaust in fünf kurz aufeinanderfolgen-den Schlägen zerschmettert werden wird." —

So vertieft war ich in diese Betrachtungen undhingerissen von der nachempfundenen Erkenntniseines großen Pragforschers — .Was zur Katastro-phe bestimmt war, in dieser Schicksalsatmosphärehatte es noch immer ausbrechen müssen" — daf)ich fast erschrak, als ich aufgerufen wurde. Dannhielt idi meinen Heimatschein — „List domovsJty"war er mit großen Lettern überschrieben, nurtschechisch, wie das Sprachengesetz, das ver-hängnisvoll unerbittliche, gebot — in Händenund hatte ein eigenartiges Gefühl bei dem Ge-

h b d

wie mancher sie fürchtet und mancher sie liebt,die ständig sich wandelt, von Jahr zu Jahr,du nimmst sie — wie ich — mit den SINNEN wahr.

das Denkmal aufgestellt wurde, das er zum An-denken an den Sieg der kaiserlichen Sache ge- danken, nun auch selbst diesem Gemeinwesenstiftet hatte: auf hoher Säule die Gestalt der anzugehören, das im Laufe der Geschichte soMadonna. Länger als zweieinhalb Jahrhunderte v i e l Großes und so viel Furchtbares erlebt und

Doch willst du erforschen des LEBENS Sinn,vernehmen die Stimme im HERZEN drin,erkennen die WAHRHEIT so klar wie das Glas,

war die Mariensäule das Wahrzeichen diesesPlatzes, bis sie im Siegestaumel der Umsturz-tage des Jahres 1918 von den Tschechen zer-stört wurde.

Allein beherrscht nun diesen Platz, auf dem

Erhebe den Geist in beglückende Höh'n,dann meisterst du glücklich das Tagesgescheh'n;befreit von der Enge, in die wir gestellt,enthüllt sich vor dir die w e i t s c h ö n e r e Weltl

nun, dai} ich damals auf dem Weg um denHeimatschein wirklich für immer von meinem DorfAbschied genommen hatte. Der frühe Tod des

ist, das weitausladende, brunnenumraunte Denk-mal jenes Mannes, mit dem das tschechische Pragbegann und von dem das tschechische Volk nicht ren, wie das Schiff in den rettenden Hafen?

„Heimatschein, mit dem vom GemeindeamtDeutsch-Reichenau bei Gratzen, Bezirk Kaplitz,Land Böhmen, bestätigt wird, daß O. M., Stu-dent, in dieser Gemeinde das Heimatrechf be- dann mißt du vergeblich mit i r d i s c h e m Mal}1, jeder Fußbreit Bodens von GesaSichfe getränktsitzt." — Datum, Unterschriften: Ferdinand Rasch,Gemeindevorsteher; Anton Hietzker, Gemeinde-rat. — Es war ein schöner Wintertag, jener24. Jänner 1917, ich erinnere mich noch ganzgenau, trotz der fünfzig Jahre, die seitdem ver-gangen sind. Die Sonne schien -so hell, als obschon Frühling wäre, und der Schnee glitzertevon unzähligen Kristallen. Kerzengerade stiegder Rauch von den Häusern zum Himmel undStille lag über dem verschneiten Dorf. Für einBild des Friedens hätte man das ganze haltenkönnen, wenn nicht, nun schon das vierte Jahr,der Krieg das Leben so kummervoll gestaltet hätte. Opfermut zu bewältigen vermochte. Das Wagnis,

gewirkt hatte und in dem auf Schritt und Triftder Widerstreit anheimelnder Vergangenheit undfeindseliger Gegenwart zu spüren war. Wird ermir Glück bringen, dieser Schein und seinemSinngehalt gemäß mir zeitlebens das Recht ver-bürgen, in dieser Gemeinde zu wohnen, Hilfe inder Not zu suchen und zu finden und, wenn dieLast der Fremde unerträglich wird, heimzukeh-

nur die Schriftzeichen für seine Sprache, son-dern auch den Glauben an seine Auserwähltheit

Das Schicksal hat, wie ich heute weiß, dieseFragen samt und sonders verneint. In den Stür-

empfing: Johannes Hus. Als im Jahre 1903 der men der Zeit sind meine Heimatrechte unterge-Grundsfein zu diesem Denkmal gelegt wurde,prägte, bevor zum Abschluß der Feier hundert-tausendsfimmig die alte Hussitenhymne „Vy jstebozí bojovníc i . . . " — „Ihr, die ihr Streiter Gottes

gangen, und geblieben sind mir nur, als stumme,doch unvergängliche Zeugen, die beiden Scheine.Friedfertig und versöhnlich ruhen sie jetzt in mei-ner Mappe und wenn sie reden könnten, wür-g j c „ , pp

Vaters erschwerte unser Dasein sehr und bürdete s e ¡ d . . . " erklang, der Festredner Eduard Gré- den sie einander wohl viel erzählen. Dereine vonder Mutter Lasten auf, die nur ihr grenzenloser g o | . p d ^ e , u n c j tschechischer Patriot den schick dem kleinen südböhmischen Dorf in dem es still

p g gunter diesen Umständen nach Prag an die Hoch-

dh ß bAuch mein Weg galt seinen Zwecken, denn ichmußte demnächst einrücken und brauchte denHeimatschein für meine Militärpapiere. Der Ge-meindeschreiber, der ihn ausfertigte, der Ge- Jahren die Alma mater verließ, fügte es der Zumeindevorsteher und der Gemeinderat, die ihn fall, der angesichts der damaligen Stellennot einunterschrieben, wohnten kilometerweif voneinan- großes Glück bedeutete, daß ich in der heimatli-der in dem langgestreckten Dorf und so mußte chen Bezirksverwaltung als Beamter unterkam.

• • ' • " Zwölf Jahre lang lernte ich dort Freud und Leid

rklang, de Fetrgo | . f p d ^ e , . u n c j tschechischer Patriot, den schick- dem kleinen südböhmischen Dorf, in dem es stillsa|haften Satz von „den Deutschen, die Fremd- und traurig geworden ist und Unkraut um Rui-

nen wuchert, seitdem das Heimatvolk es verlas-d l

„g | ¡ n g e %\n(ji ¡n diesem Land und von denen es nen t,

n schule zu gehen, war daher groß, aber es ge- befreit werden muß." In dem Palais ihrer El- sen müßte, der andere von der stolzen Haupt-- lang, und als ich nach fünf nicht immer frohen ¡erni ¿as a u f d e r gegenüberliegenden Seite die- stadt Prag, deren Hussitentraum in Erfüllung ging,_ Jahren die Alma mater verliert, füafe es der Zu- ¿e% Platzes steht und dessen Hintergrund die Teyn- durch namenloses Leid und um den Preis von

türme bilden, wurde als Gräfin Kinsky Bertha von Blut und Tränen. Dr. Oskar Maschek

ich vom Unterort zum Mittelort und von dortzum Oberort wandern. Doch mich verdroß diesnicht, denn so gerne ich auch, wie damals jederjunge Mann, zu den Fahnen eilte, war mir den-noch die Gelegenheit willkommen, noch einmaldie vertrauten Wege zu gehen und Abschied zunehmen.

Wahrscheinlich hat diese Stimmung es bewirkt,dar} mir manches einfiel, woran ich sonsi kaumgedacht hätte. Es waren wahrlich keine großenDinge, die mir in den Sinn kamen und mich indieser Abschiedsstunde noch einmal fühlen lie-ßen, was Heimat ist, sondern Kleinigkeiten, dieaber plötzlich bedeutsam wurden, wie Sfeinchen,die nur farbig sind, doch bezaubernd wirken,wenn sie sich zu einem Mosaik zusammenfinden.Das Haus dort auf dem Bühel beispielsweise un-terschied sich von den anderen nur dadurch, daf}es größer war als sie. Doch die gute Frau, die inihm waltete, werde ich nie vergessen. Ich holtetäglich in dem landesüblichen Tontopf unsereMilch bei ihr und einmal, als sie mir von unge-fähr durchs Fenster nachsah, beobachtete sie,wie ich mit einem heimlich mitgebrachten Löffelein bißchen Rahm wegnaschte. Ohne ein Wortzu sagen, setzte sie mir andern Tags eine ganzeTasse dieser Köstlichkeit vor, die ich an Ort undStelle genießen mußte, und lächelte dabei so

meiner Landsleute kennen und verwuchs dabeiso sehr mit meinem Amt, daß ich eigentlich niedaran dachte, es könnte einmal anders und ichentbehrlich werden. Wie ein Blitz aus heiteremHimmel traf mich daher am Pfingsttag 1936 dieNachricht, daß ich zur Landesbehörde nach Pragversetzt werde.

Nun wohnte ich schon länger als ein Jahr indieser großen, schönen Stadt, die mir von meinerStudienzeit her bekannt und vertraut war und inder ich trotzdem jetzt nicht heimisch werdenkonnte. Aber sie war nun einmal meine Amts-heimat geworden, mit vielen unvermeidlichenBindungen, und als ich eines Tages einen Hei-matschein besorgen mußte, den ich für die Schulemeiner Tochter brauchte, führte mich mein Wegin das Altstädter Rathaus. Obwol hier Sekretär,Primafor und Stadtrat nahe beieinander amtier-ten, mußte ich lange warten, weil viele vor mirwaren. Um mir die Zeit zu vertreiben, schauteich vom Fenster des Wartezimmers hinunter aufden Altstädter Ring und hinüber zur Teynkirche,deren spitzfürmchenbewehrte Haupttürme ernstund feierlich herübersahen zum ebenbürtigenRathausturm, wie in geheimem Einverständnis,diesen ältesten und denkwürdigsten Platz von

N ur eine KompagnieAus der Geschichte des südmährisdien I. R. 99

Aus dem Tagebuch des weil. Oberstleutnanta. D. Hermann Weise, im Sommer 1916 Ober-,leufnanf und Kommandant der 14./99. Feld-

kompagnie:

vorzüglicher Beobachtungsmöglichkeit unserenum 9 Uhr 30^ begonnenen Angriff sofort beiVerlassen der Ausgangsstellung unter vernich-tendes Artillerie- und M. G.-Feuer nehmen konn-ten.

Als sich anfangs Juni 1916 der tatkräftige rus- T ^ j d e m arbeiteten sich die prächtigen 99er,' G e n e r a . . . ' . • e S$'T wenn auch mit großen Verlusten, ohne Schußsische

low den Durchbruch der österreichischen Frontzum Ziele gesetzt hatte und sein Trommelfeuer

unsere Linien bei Luzk erschütterte, befand sichdas Infanterieregiment Nr. 99 im Verbände der4. Division in einer vorzüglich ausgebauten Dau-erstellung östlich Koiki.

Mit Zuversicht und Selbstvertrauen sahen diegelben Teufel dem erwarteten Angriffe des Fein-des entgegen. Die Kompagnien waren im Laufedes Winters wieder auf vollen Stand gebracht,die Verpflegung regelmäßig und ausreichend,Ausrüstung und Kampfmittel vollzählig.

bis auf Sturmentfernung vor, die in dem er-wähnten Kornfelde nur dadurch zu erkennen war,

Das VI./99. Baon Hauptmann Karl Milasso-Prag gemeinsam fest und immerwährend zu be- wies befand sich in Stellung am rechten Flügelherrschen. Viele Gedanken gingen mir angesichts des Regiments.

freundHch und verständnisinnig, dar} ich es gar dieses Panoramas durch den Kopf, keine fro- Am 4. Juni in den ersten Morgensfunden hörter. r_L j »__J_ _i, i ^ ^ denn noch hatte ich nicht vergessen, daß m a n ¡n südlicher Richtung heftiges Artilleriefeuer,

ich nicht nach Prag beordert worden war, weil welches gegen 7 Uhr den eigenen Baonabschnittman mich hier gebraucht hätte, sondern weil bei erreichte. Als nachmittag die ersten feindlichen

nicht fassen konnte. Beim Schmied-Andredl sindheute die Giebellucken schwarz und leer, dochim Sommer leuchteten dort droben, zum Trock-nen aufgestellt, die kleinen weißen Käsekegel,die man „Kasziegerln" nannte und nach denenes uns so sehr gelüstete, daß wir sie uns amliebsten mit der Steinschleuder heruntergeschos-sen hätten. Der Philippei, an dessen Haus ichauch vorüberkomme, war unser Leibkutscher undirgendwo in seiner Scheune dort steht wohl nodider schöne, gelblackierfe Wagen, mit dem er unsvom stundenweit entfernten Bahnhof abzuholenpflegte, wenn wir glückselig nach Hause in dieFerien fuhren. Am schönsten war es zu Weih-nachten, wenn die Schellen klingelten und dieSterne leuchten und auf der Fahrt durch denWinterwald unzählige Christbäume uns das Ge-leit gaben. Auf einem Umweg gelangte ichschließlich zu dem kleinen, efeuumrankten Haus,dem idi auch ade sagen wollte. Noch stand vorihm die Bank, auf der wir, sie und ich, an man-chem Sommerabend gesessen waren und vonWolkenkuckucksheimen geträumt hatten. So schnellverging die schöne Zeit und kam der Herbst, deruns Abschied nehmen und jeden von uns beidenin eine andere Ferne ziehen hieß.

Als ich an jenem Tag nach Hause zurück-kehrte, erwarteten mich kummervolle Mienen.Mein Vater lag seit einigen Tagen krank dar-nieder, und obwohl der Arzt sich sehr um ihnbemühte, war keine Besserung zu erzielen. ImGegenfeil, sein Zusiand verschlimmerte sich zu-sehends und wurde bald hoffnungslos. Er starb,drei Wochen nachdem idi eingerückt war, undfür die Fahrt zu seinem Begräbnis erhielt ichmeinen ersten Urlaub- Es wollte nicht Frühlingwerden, damals in jenem traurigen Kriegsjahr1917, und als ich Ende März von Eger, wo meineTruppe lag, den Westen Böhmens entlang überMies—Pilsen—Strakonitz—Budweis nach Hausefuhr, lag überall noch tiefer Schnee. Das „weiße,über die Landschaff ausgebreitete Leichentuch",mit dem einst jeder unserer Schulaufsätze über

meiner heimatlichen Behörde um einen, den letz-ten deutschen Beamten zuviel gewesen war.

So war auch mein kleines persönliches Schick-sal mithineingezogen worden in den Rückstau

Infanterieabteilungen gegen unsere Linien vor-fühlten, wurden sie leicht abgewiesen.

Ähnlich war es am 5. und 6. Juni, wo trotzimmer heftiger werdenden Artilleriefeuers so- m e n t s ¡ n d e r

ferKurz entschlossen stürmten diese nun die feind-

lichen Gräben, deren Besatzung tapfer ausharrteund erst im Handgemenge überwältigt werdenkonnte.

Nach kurzem Ordnen der Verbände und Ab-schub der Gefangenen wurde im Sinne des An-griffsbefehls die Vorrückung fortgesetzt, die indem mit dichtem Gestrüpp bedeckten Geländenoch zu zahlreichen Einzelkämpfen führte.

Bald aber setzte ein mit überlegenen Kräftengeführter Gegenangriff der Russen ein, der sichnicht nur besonders gegen die offene Flankeder 14. Kompagnie richtete, sondern auch balddas Baon selbst durchbrochen hatte.

In dieser doppelten Umfassung kämpfte dieKompagnie mit einem ihresgleichen suchendenHeldenmute, um sich, mitten durch den Feind,den Weg in die eigenen Gräben zu erzwingen.Dort hatte sie als Flügelkompagnie des Regi-

vom 17. auf 18. Juni noch^ ^ immer n e . g e m e n t s ¡ n d e r N ^ , v o m 1 7 . a u f 18> j u n i n o c nr Ause.nandersetzung zw.schen Deutschen und g a r d i e vorgeschobenen Feldwachen auf ihren Po- Gegenangriffe der Russen, die beim linken Nach-

sf bleben b id bh bi

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sten verblieben.überraschend traf daher die Truppe der am

6. nachmittags ausgegebene Befehl, daß in-folge eines Durchbruches der Front beim X. Korpsum 7 Uhr abends der Rückzug anzutreten sei.

Am 7. Juni um 2 Uhr früh trafen die Kompag-nien des Baons in der ihr als Regimentsreserve

barn eingedrungen waren, abzuwehren, wobeies wieder bis zum Bajonettkampfe kam.

Am 19. in den ersten Morgenstunden erfolgtedie Ablösung, nachdem die übrigen Baone schon2 Tage früher aus der Stellung gezogen wordenwaren. Die Verluste des Baons betrugen 60 Pro-zent, jene der 14. und 16. Kompagnie 75 Pro-

zugewiesenen 3. Stellung südlich Kolki ein, wech- z e n t Darunter der Baonskommandant, 2. Kom-pagnie- und die meisten Zugskommandanten.

Schon am 20. Juni um 4 Uhr früh wurde dasBaon alarmiert, bezog bei Ugly vorübergehendStellung, um nachmittags zum Angriffe gegendas in der Nacht vorher verlorengegangene DorfGruziatyn bereitgestellt zu werden. Um 5 Uhrnachmittag begann dieser Angriff, vor Einbruchder Dämmerung wurde die Ortschaft von denBaonen ill und IV/99 im Sturm genommen.

Am 21., bei Morgengrauen, folgte die Forf-

selten am 8. nach Mitternacht das Styrufer, umwestlich Raznieze eine Verteidigungsstellung zubeziehen.

In wechselnden Kämpfen wurden dort bis13. Juni mehrfache Versuche der Russen, am eige-nen Ufer Fuß zu fassen, abgewiesen.

Am 14. um 1 Uhr früh erfolgte die Ablösungdes Baons, welches infolge anderer Verwendungdes Hauptmannes Milassowisc Hauptmann Fried-rich Müller übernommen hatte, um mit dem Re-

Tschechen, die seit Jahrhunderten das Hauptthe- gimente als Divisionsreserve in mehrere, jeweils setzung des Angriffes mit dem Ziele, den Feindma der böhmischen Geschichte bildete und inder damaligen Zeit — 1937 — merklich einemHöhepunkt zudrängte. Man hätte es dem fried-lichen, fast mittelalterlich trauten Bild dieses Plat-zes nicht angesehen, daß er mehr als einmalMittelpunkt der Historie gewesen war und mehrGlanz und Grauen gesehen hatte als jeder an-dere Platz der Welt.

»Traurige Stätten" hat Alois Jirásek, der ge-feierte Nationaltscheche, in einem seiner Bücherdas Kapitel überschrieben, in dem er mit erschüt-ternder Anschaulichkeit das Blutgeridit beschreibt,das sich auf diesem Platz, vielleicht unter diesemmeinem Fenster am 21. Juni 1621 abspielte undals „Prager Exekution" in die Geschichte einging.

gefährdete Bereitstellungsräume zu marschieren.Nach zweistündiger Nachtruhe wurde am

16. Juni um 6 Uhr früh beim Friedhofe von Pa-dalowka die Angriffsdisposition ausgegeben. DasIV. Baon hatte mit 14. und 16. Kompagnie so-wie der Maschinengewehrabt, in erster Linie,13. Kompagnie zweite Linie, 15. KompagnieBaonreserve vom Westrand Mylsk gegen Südenmit weifgestecktem Angriffsziele anzugreifen. Die14. Kompagnie befand sich am Unken Flügel desBaons und damit auch der ganzen Angriffsfront,denn die anschließende ungar. Division hatte sichdem Angriffe erst nach Erreichen eines bestimm-ten Abschnittes anzuschließen.

über den Styr zurückzuwerfen.Der Gegner hatte sich in der Nacht von uns

losgelöst und eine günstige Verteidigungsstel-lung am Nordufer des Styrs bezogen. Sehr hef-tiges Artillerie- und M.G.-Feuer, dazu versumpf-tes, schwer gängiges Gelände bereiteten unse-rem Vordringen große Schwierigkeiten. Die Höhennördlich von Borowicze waren das letzte Ziel,welches hier bis mittags erreicht werden konnte.Auch dieses war mit schweren Opfern erkauft.Bis mittags waren der Kommandant der M.G.-Abt, gefallen, die Kommandanten der 14. und15. Kompagnie samt ihren Nachfolgern imKompagniekommando verwundet, die Hälfte deraus dem Gefechte am 16. Juni zurückgekomme-_.. ^_ . ^ Der Feind war auf den Höhen südlich Mylsk

Zweihundert Jahre vorher waren in dieses ~Raï- eingegraben und durch ein vorgelagertes Korn- nen Mannschaft tot oder verwundet. Von derhaus die Häupter der Taboriten gelockt und von feld vollkommen unsichtbar. Eine ganz unzuläng- kriegsstarken 14. Kompagnie, die am 6. Juni sie-den „gemäßigten Kelchnern" heimlich hingerichtet liehe Artillerievorbereitung war mangels jeder geszuversichtlich die Stellungen von Kolko ver-

13. Jahrgang / Folge 9 VfOT¿en¡ worauf das empörte Volk das Rathaus Beobachtung vollkommen wirkungslos, wogegen ließ und die in 5 Tagen Kämpfe zu führen hatte,Vom 12. Mai 19S7 stürmte, die Ratsherren aus den Fenstern warf die Russen aus überhöhenden Stellungen mit die dreimal bis zum Handgemenge führten, waren

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alle Offiziere und Unteroffiziere tot, verwunde}oder vermißt, von der Mannschaft noch etwa30 Mann übrig.

Als es den Russen am 3. August 1916 bei Rud-ka Mirynska gelang, nach tagelanger schwersterArtilleriebeschiefjUng bei der Kompagnie in dieeingeebneten Gräben einzudringen, blieb vondiesem kleinen Fähnlein ein einziger Mann, dender Kompagniekommandant vor Beginn des feind-lichen Angriffes zum Train geschickt hatte, zu-rück.

In 2 Monaten hafte sich das Soldatenlos der14. Kompagnie als leuchtendes Beispiel treuesterPflichterfüllung und Selbstaufopferung bis zuräußersten Grenze — bis zum letzten Manne —erfüllt.

Von diesen prächtigen, tapferen, freuen undanhänglichen Soldaten ruhen viele in fremderErde, viele konnten erst nach jahrelanger Ge-fangenschaft in die Heimat zurückkehren.

Nur eine Kompagnie, ein winziges Rad rm ge-waltigen Organismus der grofjen, alten Armee,und doch 250 Menschenschicksale!

KULTURNACHRICHTENDer Brünner Dichter Karl Norbert Mrasek

wurde zu seinem 75. Geburtstag in Darmstadtin einem Ehrenabend der SudetendeutschenLandsmannschaff gefeiert. Der seit Jahren inDarmstadt Lebende und Tätige, der u. a. Bun-deskulturreferent seines Heimatverbandes „Bru-na" und Vorstandsmitglied der LandesgruppeHessen der Künstlergilde ist, erfuhr in der Feier-stunde vielfache Ehrung.

Dem niederländischen Außenminister Lunswurde der Aachener Karlspreis verliehen. DieBegründung lag in seinen Bemühungen umdie Einigung Europas, um die er sich beson-dere Verdienste erworben haben soll.

Wie schaut nun diese Einigung aus, sofragen gerade jene Völker und Volksteile, diedas größte Interesse an einer Vereinigungunseres Erdteiles hätten, weil sie entwedergewaltsam vom Mutterland abgetrennt, derBotmäßigkeit fremder, noch dazu haßerfüll-ter Völker unterstellt wurden oder gar ausihren angestammten, von Urzeiten an vonihren Vorfahren gerodeten, bebauten und mitviel Fleiß und Liebe gepflegten Ländereien,aus den von ihnen erbauten Städten und Ort-schaften, von den von ihnen regulierten undschiffbargemachten Flüssen, binnen Minuten-frist aus ihrem Haus heraus, all ihrer gesam-ten Habe beraubt und in fremde Gebiete wieVieh getrieben wurden, wobei noch Ernied-rigungen und Quälereien aller Art, die oft-mals noch auf diesem Trauerweg den Todbrachten, zur „Hetz" der Austreiber vollführtwurden?

Einige Jahre zurückgedacht, muß festge-stellt werden, daß es gerade den Siegern von1918 und 1945 vorbehalten blieb, die schonlängst überwunden geglaubten teuflischenUrinstinkte der Vernichtung von Menschenwieder aufzufrischen, ja ihnen zu verfallen.Es muß in diesem Zusammenhang unbedingtauch erwähnt werden, daß gerade die ver-triebenen Volksteile maßgeblich zu jenerBlüte einer Kultur mithalfen, die man ebenheute die europäische Kultur nennt. Nichtvergessen darf werden, daß sich die Erobererin den beiden Weltriegen gerne als die Ver-fechter des Humanismus, also der Mensch-lichkeit, im engeren Sinn auch der Vertrags-treue und der weltbefriedenden Lauterkeit inall ihren Handlungen hinstellen und mitihren entweder in einer unzugänglichen Mee-resbucht oder in anderen hinterwäldlerischenGegenden abgeschlossenen und dann in dieWelt hinausposaunten Programmen zur Welt-verbesserung die Gehirne der geschundenen,ausgehungerten, propagandistisch-belogenenMenschen vernebelten, die nichts anderes alsRuhe in ihrem Bereich und die Ermöglichungeiner ungestörten Arbeit wollten. Es war nichtzu schwer, eine Anzahl willenloser Werk-zeuge zu finden und nach Niederringung desWiderstandes die ungestüme Weltherrschaftan sich zu reißen, alles ihnen im Weg Ste-hende niederzuwalzen — auch mit Zuhilfe-nahme von Atombomben —, um ihre blutsau-gerischen Weltherrschaftspläne in Reinkulturaufzuziehen. Freilich war es dann auch nichtmehr schwer, den Unterlegenen jene verteu-felten Herrschaftspläne in die Schuhe zu schie-ben und diese Propagandawalze auch nochständig weiter zu leiern, als schon längst allenVölkern die erfolgte Umkehrung aller Moral-begriffe in die Augen sprang, als man nichtmehr unter gut und böse unterschied, sondernnur mehr das Böse als das Gute hinstellte.

So erging es auch unserem sudetendeut-schen Volksteil, der schon 1918 an die Rein-heit der 14 Punkte Wilsons glaubte, daheraber auch als erster die durch sogenannte Min-derheitsklauseln gefinkelte Niedertracht derSieger mit ihren Satelliten durch harte zwan-zig Jahre spüren mußte und aucn die erstenvon der tschechischen Soldateska verursach-ten Blutzeugen der europäischen modernerenGeschichte betrauerte. Vollständig entlarvtensich die „Sieger" 1945, als sie de facto sämt-liche abgeschlossenen Verträge glatt über denHaufen warfen — was kümmerte sie dieHaager Land- und Seekriegsordnung, wasinternationale Verträge selbst über die Er-richtung des tschechischen Staats. Es wurdeneinfach Gebietsteile in aller Welt beschlag-nahmt und frisch drauflos einfach die ange-stammte Bevölkerung, wie schon erwähnt,teils erschlagen, teils bar allen Eigentumsgezwungen über die Klinge zu springen.

Und doch ringt sich — es gibt doch nochanständige Feinde — auch bei den „Sieger-völkern" langsam aber sicher die Unrecht-

Nahrungsmittelindustrie hoffnungslos veraltetKaum ein Viertel der Maschinen ist jünger als 20 Jahre

Aus den kleineren Dörfern und Städtchenam Fuß der Gebirge müssen die Hausfrauenoftmals wegen des Schwarzbrotes bis in dieBezirksstadt fahren, klagt eine Reporterinder Prager „Volkszeitung". Dasselbe gilt fürSüdfrüchte und oft auch für verschiedene Kä-sesorten. In Großstädten beschweren sich dieKunden, daß es an Butter zweiter Qualitätmangelt, in kleineren Städten umgekehrt. Inden Sommermonaten ist nicht genügend Bierund Limonade vorhanden, im Winter nicht dieerwünschte Auswahl an Gemüse, billigen Obst-sorten und Sauerkraut. Die Reporterin der„Volkszeitung" findet den Grund in derschlechten Ausstattung der Betriebe. Die Ma-schinen, Gebäude und Magazine sind starkabgenutzt, obwohl manche Sektoren wie dieFeinfrost- und Geflügelindustrie erst nachdem Krieg entstanden. Die Abnutzung in derNahrungsmittelindustrie erreichte 1965 schon58,7 Prozent, davon beim Maschinenpark 70,9Prozent. In einigen Sektoren ist die Lage nochschlimmer. So sind die Maschinen und Ein-

richtungen in den Brauereien zu 68 Prozentabgenutzt, in den Zuckerraffinerien zu 81,5Prozent und in den Mühlen sogar zu 105,7 Pro-zent, das heißt, die Maschinen sind schrotreif.Generalreparaturen sind schon kostspieligergeworden als der Preis neuer Einrichtungen.Ein Fünftel der Maschinen sind zwischen20 und 30 Jahre alt, zwei Fünftel zwischen30 und 40, ein Zehntel zwischen 40 und 60Jahre und sechs Prozent sind sogar über60 Jahre alt. Jünger als 20 Jahre sind dem-nach nur 24 Prozent der Maschinen der Nah-rundsmittelindustrie, obgleich in der Nach-kriegsjahren viele Nahrungsmittelkombinateneu entstanden sind. Aber in den Jahren 1955bis 1984 wurden Abschreibungen von 9,2 Mil-liarden Kronen vorgenommen, für Investitio-nen und Generalreparaturen 9,5 Milliardenausgelegt. Daraus geht hervor, daß die Mittelzur Modernisierung nur zur Not die Bedürf-nisse der einfachen Reproduktion gedeckt ha-ben.

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mäßigkeit aller dieser Handlungen durch undman getraut sich nun auch, allerdings sehrspät und auch noch zaghaft, mit einer edlenund gerechten Denkungsweise an die Oeffent-lichkeit. So wird z. B. in Amerika — man er-innere sich an unseren Vater Reichenberger,dem szt. nicht einmal ein Europavisum be-willigt wurde — erstmals vom College-Pro-fessor Dr. A. App, oftmaligem Präsidenten,Ehrenmitglied und Repräsentanten verschie-dener großer Kongresse, Stellung gegen dieMachenschaften der Sieger in Europa wiefolgt genommen:

„Ich bin der Ueberzeugung, daß ganzDeutschland wieder vereinigt wird in sei-nen alten gerechten Grenzen, die, wie dieAtlantik-Charta verspricht, mit den freigeäußerten Wünschen der betreffendenVölker übereinstimmen. Eine Anerkennungder Oder-Neiße-Grenze hieße, territorialeStabilität in der ganzen Welt auf immergefährden. Das haarsträubende Verbrechender Ausweisung muß rückgängig gemachtwerden."Er geht weiter in seinen Ausführungen, die

alle einem seiner Vorträge entlehnt sind unddie auszugsweise lauten:

„ . . . und sollte Amerika einmal einenKrieg verlieren, warum sollten dann dieTexaner oder Kalifornier nicht ausgesie-delt werden? Oder gar unsere New-Yorker?Warum nicht? . . . Wir Amerikaner bewohn-ten Washington nicht halb so lange wie diePommern Stettin, und dennoch wird keinerauf den Gedanken kommen, uns im Falleeines verlorenen Krieges aus unserem Landzu vertreiben. . . . Die Vertreibung aber lie-fert den besten Beweis, daß diese Gebietedeutsch sind, . . . daß solche Massenvertrei-bungen ein Verbrechen sind, ist nicht nurselbstverständlich, sondern wurde auch vonden Alliierten — in den Nürnberger Pro-

zessen, Anm. des Verfassers — erfreulicher-weise so bezeichnet. Es ist unvorstellbar,daß die Regierung der Vereinigten Staateneine Politik gutheißen soll, für die die Nazi-führer verurteilt und gehenkt wurden...Selbst wenn weniger als drei MillionenMenschen, viele darunter brutal, umgekom-men wären, so wäre die Vertreibung den-noch ein außerordentliches Verbrechen ge-wesen. . . . Freiheit, Friede, Selbstbestim-mung, gerechte Grenzen, das wurde vor derbedingungslosen Uebergabe Deutschlandsdem amerikanischen Volke versprochen.Das ist es, was es erhoffte! Was es bekam,sind die Kriege in Korea und Vietnam, istdie Berliner Mauer, der Eiserne Vorhangdurch Europa, ein geteiltes Deutschland unddie ungerechteste Grenzverschiebung ver-eint mit dem größten Massenverbrechen,der Vertreibung, in der Geschichte..."

Das sind nur kurze Auszüge aus einer Stel-lungnahme eines angesehenen Amerikaners.

Um wieder auf den Karlspreisträger Mini-ster Luns der Niederlande zurückzukommen,konnte man nach der Verleihung seinemMunde entnehmen, daß er den Isolationismusverdammt, daß der „selbstsüchtige Nationalis-mus" auf „den Misthaufen" gehört und nochviele unserem Ohr wohlklingende Worte, je-doch nicht, ob er den tschechischen oder pol-nischen Nationalismus als „selbstsüchtig" be-zeichnet. Die Diplomatensprache war nie leichtverständlich und ließ schon immer Alter-nativen offen. Es wäre aber nun doch an derZeit, mit diesen phrasenhaften Reden zumin-dest in unseren Angelegenheiten aufzuhörenund Taten sprechen zu lassen, die die Ver-triebenen besser verstehn. Mit dem vollkom-men machtlosen Straßburger Europa-Parla-ment ist noch kein „Vereintes Europa" ge-formt. Alfred Fischer

TRIBÜNE DER MEINUNGENZu einer provokanten Filmkritik

„Wer wissen will, was 1942 in Prag wirklichgeschah, soll sich diesen Film („Ein Bluthundgeht, ein anderer kommt") anschauen. Er wirddanach sicher nicht mehr darüber jammern,daß 1945 in der Tschechoslowakei die Volks-wut explodierte."

So schrieb Herr Rudolf Weishappel in derFilmkritik des „Kurier" vom 8. April 1967auf Seite 7.

Das heißt also, wenn ich Sie recht verstehe,Herr Weishappel, daß Sie es nur für recht undbillig halten, was 1945 mit den Sudetendeut-schen in der Tschechei geschah! Wir wollenIhnen zugute halten, daß Sie vom Sudeten-land und seinen Bewohnern, ihrem Fleiß undihrer Kultur jedenfalls keine Ahnung haben,geschweige denn, daß Sie vor 1945 je unterSudetendeutschen gelebt haben und ihre Men-talität kennen. Wir wollen Ihnen weiter zu-gute halten, daß Sie zur Zeit der Austreibungnoch sehr jung und weit vom Schuß waren,um sich ein Urteil anmaßen zu können!

Aber von dem Todesmarsch nach Pohrlitz,von den Massenmorden und Bestialitäten, be-gangen an Tausenden von Sudetendeutschenin Prag, Aussig und vielen anderen Orten,werden Sie vielleicht doch im Laufe Ihrerjournalistischen Tätigkeit gehört oder gelesenhaben! Oder davon, daß man ein geistig hoch-stehendes Volk wie Vieh über die Grenzengetrieben und ihr rechtmäßig erworbenesEigentum enteignet hat!

Halten Sie es angesichts dieser Tatsachenfür recht und billig, daß Hunderttausende un-schuldige Menschen für die Taten einer zah-lenmäßig geringen Machtclique mit Leben, Be-sitz und Heimat büßen mußten?

Nein, Herr Weishappel, es genügt nicht, umzu wissen, was in Prag 1942 wirklich geschah,sich diese tschechische Version anzuschauen.Sie müßten sich schon dazu bequemen, auchSudetendeutsche, die das Blutbad 1945 in Pragund anderen Orten überlebt haben, zu hören,um zu einer objektiveren Kritik zu kommen.

Bleibt also nur zu hoffen, daß der frischeWind, der nun auch in Rundfunk und Fern-sehen weht, Kritikern Ihres Formates kräiligum die Ohren bläst.

Erwin Schneider

Das geht zu weit!Im Kurier vom 8. April erschien eine Film-

kritik über den tschechischen Schwarzweiß-film — 10 Uhr 30: Attentat. Dieser tschechi-sche Film schildert das Attentat auf den stell-vertretenden Reichsprotektor von Böhmenund Mähren, Reinhard Heydrich — die Vor-geschichte des Unternehmens, die Durchfüh-rung und die Reaktion der deutschen Stellen.

Schon bei der Vorgeschichte glaubt man beieiner „russischen Märchenstunde" anwesendzu sein. Das „Neue Filmprogramm" Dezem-ber-Folge 1966 und Herr Rudolf Weishappelvom Kurier schreiben, daß wegen einer Terror-welle und Massenhinrichtungen, die man Hey-drich zuschreibt, die tschechische Exilregierungin London beschloß, Heydrich zu liquidieren.

In Wahrheit, und das ist uns Sudetendeut-schen bestens bekannt, war der geringe Wi-derstandswille der Tschechen der Hauptgrundder Attentatsplanung in London! Man rech-nete damit, daß nach Ermordung HeydrichsHitler scharf reagieren würde — so wurdemit kalter Berechnung von Benesch und sei-nen verbrecherischen Beratern Lidice vorbe-reitet. Die kostete dann prompt 174 erwach-senen Tschechen das Leben..

Weishappel schreibt: „Der Effekt war jaschließlich gleich Null: Für Hitler und seine

Verbrecherbande brachte die LiquidierungHeydrichs nur das Problem, den einen Blut-hund durch einen anderen zu ersetzen." Weis-happel stellt u. a. auch fest, daß hinter demSinn und Zweck des Auftrages ein großesFragezeichen bliebe — und die Opfer von derweit vom Schuß sitzenden Londoner Exilre-gierung kaum zu rechtfertigen wären.

Weishappel führt dann wörtlich aus: „Dertschechische Film kommte ohne Polemik aus.Das ist sein großes Verdienst. Wer wissenwill, was 1942 in Prag wirklich geschah, sollsich diesen Film anschauen."

Jetzt kommt aber der Abschlußsatz, derdie Leiden und Opfer unserer Volksgruppemit einer kaum mehr zu überbietenden Prä-potenz verniedlicht und zu bagatellisierenversucht! Weishappel vom Kurier wagt zuschreiben:

„Er wird danach sicher nicht mehr darüberjammern, daß 1945 in der Tschechoslowakeidie Volkswut explodierte."

ger

An den „Kurier"!Sehr geehrte Herren!Die Besetzung der tschechischen Gebiete der

CSR durch Adolf Hitler war ein eklatanterBruch des Gedankens der Befreiung und derZusammenschließung aller Deutschen. Zumerstenmal hatte sich das große deutsche Reicheine fremdsprachige Nation unter Anwendungeiner Gewaltgeste einverleibt. Die Reaktionder Welt auf diese Verletzung des Völker-rechtes war ausgesprochen bitter; sie führteletzten Endes zum Krieg.

Die Reaktion innerhalb des tschechischenVolkes war jedoch, bis auf einige kaum er-wähnenswerte Ausnahmen, ausgesprochenfriedlich. Es fiel kaum ein Schuß. Es kamnirgendwo zu Kämpfen oder namhaften De-monstrationen. Es fand kein Generalstreikstatt. Die Besetzung der Tschechei vollzog sichwie ein planmäßiges Manöver.

Das tschechische Volk, wohl der intelligen-teste Stamm der slawischen Familie, hatte sichin seiner Geschichte noch nie so widerspruchs-los einer fremden Macht untergeordnet, wiees diesmal der Fall war!

Die tschechische Industrie wurde sehr schnellzu einer der wichtigsten Waffenschmieden deshitlerischen Deutschland. Die tschechischenArbeiter und Beamten, ebenso die tschechi-schen Unternehmer verdienten an der hitleri-schen Kriegsvorbereitung und Kriegsführungaußerordentlich gut. Je höher aber der Le-bensstandard unter Hitler anstieg, desto gerin-ger wurde der Widerstandswille gegen dieDeutschen.

Ihre nationale Autonomie wurde kaum an-getastet. Tschechische Lehrer unterrichtetenweiter an tschechischen Schulen, tschechischeKünstler schufen weiter tschechische Musikund tschechische Literatur.

Ueber dem Land wehte weiterhin die tsche-chische Fahne. Tschechische Polizei sorgte fürRuhe und Ordnung, obwohl es ein von Hitlerbesetztes Land war.

Erst das Attentat auf Reinhard Heydrich,das nahezu vereinsamt als Widerstandstat da-steht und die blutige deutsche Reaktion inLidice auslöste, störte den Frieden. Aber kei-nesfalls so, daß es irgendwo zu einer Gefähr-dung der Kriegsproduktion und Versorgung

13. Jahrgang / Folge 9Vom 12. Mai 1967

6 D A S L E B E N I N D E R L A N D S M A N N S C H A F T

der hitlerischen Okkupation geführt hätte.Um so unverständlicher ist das grauenhafteVerbrechen, das von dem tschechischen Volkan den widerstandslosen Deutschen nach dertotalen Kapitulation begangen wurde.

Groteskerweise waren die Opfer dieser Be-stialitäten in erdrückender Mehrheit Deutsche,die keinerlei politische Bindungen hatten oderteilweise sogar Antifaschisten waren. Die poli-tischen Aktivisten waren zum Großteil überAufforderung ihrer zuständigen Stellen be-reits vor der totalen Kapitulation geflüchtet.Aber darüber schweigt die Welt. Während dieRedaktionen diesseits und jenseits des Ozeansden bedauernswerten Opfern von Lidice ganzeSeiten widmeten, sind die 241.000 nach dem8. Mai 1945 gemordeten Sudetendeutschen fürdie Große Welt nicht vorhanden.

Es liegt im Wesen der wahren Demokratie,daß jeder das Recht hat, die Stimme zu erhe-ben. Eine Demokratie, in der wieder nur diejeweiligen Machthaber die Wahrheit normenund die Stimme der Kritik ausschalten, wärekeine Demokratie. Im festen Glauben daran,daß wir aber alle nur einem zu dienen haben:der Wahrheit, ob sie uns weh tut oder ob sieuns selbst nichts nützt, habe ich Ihnen dieseErklärung geschrieben.

Es gehört Mut dazu, der Wahrheit ins Augezu schauen. Was aber der Welt vor 1945 rechtwar, das muß ihr nach 1945 erst recht billigsein.

Ich habe mir den Film angesehen und mußmit Entschiedenheit feststellen, daß der letzteSatz der Kritik von Hr. Weishappl: „...Erwird danach sicher nicht mehr jammern, daß1945 in der Tschechoslowakei die Volkswutexplodierte" — vollkommen unwahr und indiesem Zusammenhang auch gar nicht dieAussage des Films war. Herr Weishappel hatwillkürlich einen unschönen Seitenhieb auf diesudetendeutsche Volksgruppe getan. Die Opfervon 241.000 Ermordeten mißachtet er. Man sollnicht mehr darüber jammern.

So eine Präpotenz war noch nicht da!Gerhard Zeißel

Aus dem „Tag der Arbeit" wurdeder „Tag der Waffen"

Wer im Fernsehen die verschiedenen Mai-aufmärsche ansehen konnte, mußte eine großelatente Kriegsgefahr für Europa feststellen.Die 1.-Mai-Paraden in den östlichen Diktatur-Staaten brachten uns zum Bewußtsein, daßder „Tag der Arbeit" dem „Tag der Waffen"

Wien, NÒ., Bgld.Böhmerwaldbund

LANDSLEUTE

kauft bei den Inserenten

der Sudeten post!

weichen mußte. Man glaubt es kaum, wie sichdie „Arbeiter-Paradiese" der marxistisch-re-vanchistischen Geistesrichtung vollkommenunterordnen. Aus dem so verpönten „zackigenpreußischen Soldatenstiefel" wurde für denganzen Osten einer, der mit russischer Wichseglänzend gemacht wird. A. F.

Die österreichische Kraftfahrzeitung

das offizielle Organ des ÖAMTC, hat in füruns erfreulicher Weise in einem Artikel „Alt-Wiener Oldtimer" unseren großen Landsmann,Ehrendoktor Ingenieur Ferdinand Porsche alsden „genialen sudetendeutschen Autokon-strukteur" besonders benannt und herausge-strichen. Allein schon die Erwähnung, daß erder sudetendeutschen Volksgruppe zugehörigist, zeigt die aufgeschlossene Führung dieserRedaktion. Es ist dies für uns wirklich des-halb erfreulich, weil man wohl hierorts ohneweiteres bereit ist, die Nationalität der Slo-wenen, Kroaten und Tschechen voll und ganzanzuerkennen, jedoch uns Sudetendeutschennimmt man — namentlich der slawisch-infi-zierte „Original-Wiener" — das Bekenntniszur Zugehörigkeit zu dieser deutsch-österrei-chischen Volksgruppe übel, wobei es keines-falls nur eine Annahme ist, daß fast in jederzweiten Wiener Familie mindestens ein Groß-elternteil aus unserem sudetendeutschen, der-zeit geraubten und unter fremder Verwaltungstehenden Heimatland stammt.

Wenn auch gerade jetzt eine aus dem sla-wischen und marxistischen Hinterhalt ge-lenkte Diskriminierung unserer Volksgruppemit Vehemenz versucht wird, so wissen wirnur zu gut, daß sich der Großteil der österrei-chischen Bevölkerung gegen diese unqualifi-zierteren Angriffe stellt und sich in der Ab-wehr dieser mit uns solidarisch zusammen-findet.

Es möge der dankend anerkannte Hinweisauf einen unserer Großen in der Automobil-club-Zeitung ein Beweis sein, daß keineswegsalle Gehirne in Oesterreich verbohrt sind undstur der marxistisch-inspirierten, europazer-störenden Einflußnahme erliegen.

Alfred Fischer

BundesverbandBitte um Vortragsdias oder Bilder

Landsmann Dir. Hans Axmann, 2500 Badenbei Wien, Mühlgasse 23, bittet alle Landsleuteaus der südmährischen Gegend (Raum Znaim-Nikolsburg-Lundenburg) zwecks Zusammen-stellung eines Vortrages ihm Bilder, Ansichts-karten oder Dias leihweise zur Verfügung zustellen.

13. Jahrgang / Folge 9Vom 12. Mal 1W7

Schon früh erreichte die Einladung desBöhmerwaldbundes die Landsleute zur Mut-tertagsfeier, doch als am 22. April sich derSaal des Restaurant Schlögl allmählich füllte,empfand jeder die richtige Stimmung zu einersolchen Feier. Gern kam man aus der un-freundlichen Witterung in den sehr liebevollmit Frühlingsboten reich geschmückten Saal,und die roten Herzerln an den Sträußen ga-ben die Parole zum Ehrentag der Mütter. Ob-mann Hintermüller begrüßte in herzlichenWorten die Anwesenden, besonders auch denLandesobmann von Oberösterreich Hager.Dir. Bosek-Kienast sprach wunderschöneKernstock-Gedichte. So wurde durch einLichtbild die Mutter in unserer Erinnerunglebendig, der wir ehrend und dankbarst ge-denken und erlebten auch den Reiz der jun-gen Mutter. Wieder einmal konnten wir inder einmaligen Vortragsweise von Bosek-Kie-nast das „Erkennen" von Vogl hören. DerBöhmerwaldchor stimmte Hans Watzliks „Andie Heimat" und „Mutterliebe" an und Fr.Heinrich trug das Gedicht von Hans Baumann„Der Mutter zuliebe" vor. Nun sprach HerrBeckert innige Worte an die Mütter. Er sprachden aufrichtigen Dank des Böhmerwaldbundesaus und überreichte symbolisch dem ältestenanwesenden Mitglied, der sehr rüstigen, 84-jährigen Frau Thérèse Lutzer, einen schönenTulpenstrauß, während alle anderen Mütterkleine herzige Sträußchen erhielten. EineSchale guten Kaffee und reichlich Guglhupf,auch für die Herren, gaben uns den Eindruckeines gelungenen Familienfestes, das nochdurch Vorträge von Gedichten und Liedernuntermalt war. Einen Höhepunkt brachte dasAuftreten des Ehepaares Linha, das vielenvon uns nicht mehr fremd war. Wieder gelanges Hr. Linha, die Stimmung im Saale zu er-höhen und Fr. Linha-Redl sang vorerst Eis-lers „Mutterlied" so innig und schön, wie eseben nur eine Konzertsängerin vermag. Sieerfreute uns noch mit vielen Liedern und ver-riet, „Mein Muatterl war eine Wienerin" undblätterte im „Bilderbuch von Wien". DieseDarbietungen waren eine echte Festgabe underfreuten sichtlich alle. So klang der Abend inheiterer Geselligkeit aus und es gelang, wie-der neun neue Mitglieder für den Böhmer-waldbund zu gewinnen.

Unser nächster Heimatabend findet amSamstag, 27. Mai, um 17.30 Uhr im RestaurantSchlögl, Wien 15., Sechshauserstraße 7, statt.Wir laden herzlich dazu ein und ersuchen umzahlreiches Erscheinen, da zu Beginn dieHauptverammlung des Böhmerwaldmuseumsabgehalten wird.

I Brüxer Volksgruppe in Wien

Der Autobusausflug fand am Sonntag, dem23. April, statt. Er führte zunächst nach Melk.Nach Besichtigung der Kirche und des Stifteswurde im Stiftskeller eine Jause eingenom-men. Um Vali Uhr fuhren wir weiter durchden Dunkelsteiner Wald zum WallfahrtsortMaria Langegg, wo wir einer Messe beiwoh-nen konnten. Im Klosterstüberl erwartete unsFrau Anna Resch mit Tochter aus Gansbachund Lm. Schell mit Frau aus Hamburg. Nachdem Mittagmahl wurde die Wanderung zurRuine Aggstein und nach Aggsbach-Dorf an-getreten. Nun fuhren wir durch die Wachaunach Spitz an der Donau, weiter über Wei-ßenkirchen, St. Michael, Dürnstein, nach Un-terloiben. Hier erwarteten uns die in Kremswohnenden Landsleute, ObermedizinalratSchreiber und Rudolf Schmidt mit Frauen.Die Fahrt ging weiter über Stein-Mauternzum Stift Göttweig, wo nach Besichtigung derKirche das Nachtmahl eingenommen wurde.Lm. Munzar hat als Reiseleiter fungiert. Alle36 Teilnehmer waren von diesem herrlichenAusflug tief beeindruckt. Für den Herbstwurde eine Fahrt in den Strudengau und insMühlviertel vorgeschlagen.

Am Samstag, dem 29. April, um 20 Uhr,trafen die Teilnehmer des Autobusausflugesder Untergruppe München, in Grinzing,in der „Grinzinger Reblaus", 70 an derZahl, ein und wurden von 21 Wiener Brüxernauf das herzlichste begrüßt. Viele Bekannte, dieman 21 Jahre nicht gesehen hatte, waren da-bei, und es wurden alte Erinnerungen ausge-tauscht. Es herrschte bald eine ausgezeich-nete Stimmung, zu der auch die Schrammel-musik viel beitrug. Lm. Munzar begrüßte alleTeilnehmer, insbesondere aber den Obmannder Heimatgemeinde für Brüx und Umgebung,Rudolf Nödl, die Besitzerin der Brüxer Hei-mat-Zeitung, Börstendörfer aus Forchenheim,und die Redakteurin der Brüxer Heimat-Zei-tung, Alma Proske aus Nürnberg. Auch derVertreter der Sudetendeutschen Landsmann-schaft in Oesterreich, OrganisationsleiterAdalbert Fritsch, begrüßte alle in einer wohl-durchdachten Ansprache. Rudolf Nödl dankteder Brüxer Volksgruppe in Wien, insbeson-dere aber Hbr. Munzar für die Sachspendenfür das Museum der Brüxer in Erlangen. Amnächsten Tag wurde eine Stadtrundfahrtdurch Wien unternommen und nachmittag derKahlenberg und Leopoldsberg besucht. AmAbend hörte man im Raimundtheater dieOperette „Zarewitsch". Die Teilnehmer wur-den vom Direktor des Raimundtheaters, HerrnMarik, und vom Regisseur, Walter Kochner,aus Genf, die ebenfalls Brüxer sind, auf dasherzlichste begrüßt. Nach der Vorstellung ginges wieder nach Grinzing. Früh am 1. Maifuhren dann die zwei Autobusse über dieAutobahn nach Melk, wo das Stift besichtigtwurde, und von dort ging es zu den Salz-burger Seen und dann nach Hause nachMünchen.

Durch Zufall erfuhren wir, daß Lm. FranzHofrichter in aller Stille am 18. April seinen70. Geburtstag beging. Obwohl Hofrichter be-

reits im Jahre 1917 seine Heimat verließ, hater diese nie vergessen. Als im Jahre 1945viele vertriebene Brüxer Familien nach Wienkamen, half er, wo er nur konnte. Er ver-säumte keine Veranstaltung von uns, er lei-tete von 1963 bis 1965 unsere Volksgruppe.Auch beim Bund der Erzgebirger ist er imAusschuß tätig und nicht zuletzt in der Su-detendeutschen Landsmannschaft in Oester-reich, wo er überall einspringt, wo er ge-braucht wird.

Den Geburtstag feierte er im Kreise seinerFamilie. Wir wünschen ihm alles Liebe undGute, insbesondere aber für seinen weiterenLebensweg Gesundheit und recht viel Sonnen-schein.

Bund ¿er Erzgebirger

Allen unseren lieben Mai-geborenen Mit-gliedern und Freunden wünschen wir zum Eh-rentag alles Gute. Unseren Frauen und Müt-tern, welche aus irgendeinem Grund verhin-dert waren, an unserer Muttertagsfeier amScheiblingstein teilzunehmen, widmen wir einGedichtchen von unserer blinden Landsmän-nin Traude Singer als Muttertagsgruß!O Mutter, Dein Wort baut der Güte ein Haus,der Liebe gewaltige Mauern.Es wird auch, gesegnet vom göttlichen Wort,die Not und das Leid überdauern.Es sind Deine Hände, o Mutter, so reichgezeichnet von täglicher Mühe.Sie hegen geduldig das Leben um sich,damit es gedeihe und blühe.Doch, Mutter, Dein Herz ist das schönsteGeschenk,das Gott unserm Dasein gegeben.Wir danken ihm täglich und bitten darum:Herr, schütze das kostbare Leben!

Unser nächster Monatsabend findet Samstag,dem 3. Juni, im Vereinsheim am Heumarkt,statt. Beginn 18 Uhr.

Jägerndorf

Unser lieber alter Lm. Träumer, der erstkürzlich seinen hundertsten Geburtstag feiernkonnte und den das Leben in diesen hun-dert Jahren durch vieler Herren Länder aufWanderschaft geschickt hatte, hat nunmehrsein Ränzel zum letzten Male geschnürt undsich auf die letzte große Reise begeben. AmDonnerstag, dem 27. April, hat Vater Träu-mer nach kurzer Erkrankung und raschemKräfteverfall die Augen geschlossen und istfür immer von uns geschieden. Am Mittwoch,dem 3. Mai, wurde er auf dem SimmeringerFriedhof im Familiengrab der kühlen Erdeseiner letzten Heimat anvertraut. Bei allemSchmerz um den Verblichenen darf seineTochter, Frau Wilma Böhm, immerhin dietröstliche Genugtuung empfinden, mit ihrerliebevollen, aufopferungsfreudigen Pflege ih-rem Vater die letzten Jahre seines Daseinsfriedlich und schön gestaltet zu haben. MitTräumer-Vater ist wieder eine lebendige Er-,innerung an unsere alte Heimat dahingegan-gen.

Bund der Nordböhmen

Unsere ordentliche Hauptversammlung fin-det am Samstag, dem 20. Mai, mit dem Be-ginn um 17 Uhr, im Restaurant „Zu dendrei Hackein", Wien 8, Piaristengasse 50, statt.Tagesordnung: Berichte über das abgelaufeneVereins jähr, Neuwahl des Gesamt Vorstandes,freie Anträge und Vortrag unseres Lands-mannes Pater Provinzial Bernhard Tonko.Außerdem erfolgt ein ausführlicher Berichtüber den Sudetendeutschen Tag 1967.

Da in den Monaten Juni, Juli und Augustwegen der Urlaubszeit die regelmäßigen Zu-sammenkünfte ausfallen, erwarten wir dafürzur Hauptversammlung einen starken Besuch.

Während der Sommerzeit (mit Ausnahmevom 17. Juli bis 6. August) treffen wir uns beiSchön wetter jeden Sonntag nachmittag in demschönen, naturbelassenen Garten des KaffeeNothart, Wien 13, Lainzerstraße 149.

Die nächste regelmäßige Monatszusammen-kunft mit Berichten findet wieder erst amSamstag, dem 16. September, in vorgenanntemRestaurant statt.

Sternberg

Am 16. April fand bei sehr gutem Besuch diemonatliche Zusammenkunft unter der Devise„Frühlingserwachen" statt. Nach der üblichenBegrüßung durch Obmann Fritsch, der nebenden Tagesgeschehnissen auch den Ausgang derHauptversammlung der SLOe bekanntgab,wurden zwei Kurzfilme gezeigt und zwar„Steirisches Mosaik" und „Ewig rauschen dieWälder", die großen Beifall fanden. Von denAprilkindern wurde besonders Lmn. BertaDuhan zu ihrem 85. Geburtstag mit einemBlumenarrangement geehrt. Anschließendwurden die Anwesenden mit Klavier- undGesangsvorträgen unserer bewährten Künst-ler Forst-Fritsch-Harlos und Rössner bis indie vorgerückten Stunden unterhalten.

Am 21. Mai findet unsere traditionelle Mut-tertagsfeier und als Abschluß unserer Tätig-keit vor den Ferien am 18. Juni eine Autobus-fahrt nach Mönichkirchen statt, worüber wirwieder berichten werden.

Stockerau

Bei unserem Heimatabend am 19. Märzsprach Bundesobmann Mj. Emil Michel überdie Belange in der Bundesebene.

Am 16. April konnte Obm. Wacht viele Gä-ste begrüßen, er erläuterte den Sudetendeut-schen Tag in München und die nächsten Ter-mine. Mit den besten Wünschen an die imApril Geborenen gab 2. Obmann Laaber jun.bekannt, daß am 4. Juni im Gh. Kruder inLangenzersdorf mit der Stockerauer Vereins-

kapelle ein Gartenfest stattfindet. Beginn14 Uhr. Der darauffolgenden Tanzunterhal-tung stimmten wieder jung und alt zu. Inden Pausen brachten Obm. Fischer (Hochwald)und Obm. Kunzmann (Egerländer Gmoa) lu-stige Heimatgeschichten.

Der nächste Heimatabend ist am 18. Junium 16 Uhr im Vereinslokal Weinhappl. DerAutobusausflug entfällt dieses Jahr. Gemein-samer Ausflug im September nach WienerNeustadt zur Gedenksteinenthüllung.

Am 4. Mai um 16 Uhr fand im Vereinslokaldie Muttertagsfeier statt. Die zahlreich er-schienenen Mütter wurden von ObmannWacht auf das herzlichste begrüßt. KaplanFassler (Nikolsburg), der die Festrede an dieMütter richtete, schilderte seine Jugendzeit,die er mit seiner Mutter verbracht hat. Inseinem Schlußwort gedachte er des Jahres1945, als unter Strapazen seine Mutter mitihm und seinem Zwillingsbruder die Süd-mährische Heimat verließ. Es folgte ein Mut-tertagsgedicht, vorgetragen von dem Ge-

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schwisterpaar Valerie und Christiane HangeL2. Obmann Laaber jun. gab einen Berichtüber die zehn vorangegangenen Muttertags-feiern, den er mit einem selbstverfaßten Ge-dicht abschloß. Mit den Glückwünschen analle Maigeborenen gab er das Zeichen zurKaffee jause. Ein zweistündiges Volkslieder-singen beendete die Muttertagsfeier.

Am 4. Juni ist Ausflug zum Gartenfest ander Donau zwischen Bisamberg—Langenzers-dorf, Gh. Kruder. Abfahrt mit Schnellbahnum 13.20 Uhr.

Wiener Neustadt

Bei unserem Heimabend am 6. Mai konnteunser Obmann Schütz unseren BundesobmannMajor a. D. Michel, BundesgeschäftsführerLm. Herget sowie zahlreiche Landsleute be-grüßen. Dieser Abend stand im Zeichen desMuttertages. Die festliche Gestaltung lag inden bewährten Händen unserer Organi-sationsleiterin Frau Perthen. Die Tischewaren mit vielen schönen Blumen ge-schmückt. Klavierstücke, vorgetragen vonFrau Perthen und Frl. Karin Dittrich, ga-ben der Feier die musikalische Umrahmung.Sinnvolle, dem Muttertag entsprechende Ge-dichte trugen unsere Kinder vor und erreg-ten lebhaften Beifall. Lm Dr. Krausch hielteine besinnliche Ansprache an die Mütter.Zum Abschluß des ersten Teiles unsererFeier wurden bekannte Mutterlieder und dasLied „Feieromd" von Günter Toni von allenAnwesenden gesungen. Darauf folgte dieEhrung der Mütter. Diese erhielten kleineGeschenke und Blumen.

Nach einer kurzen Pause sprach Bundes-obmann Major a. D. Michel. Er umriß ingroben Zügen die bisher geleistete anerken-nenswerte Arbeit der Bundesleitung, welcheim Interesse der Wahrung der Rechte derin Oesterreich lebenden Vertriebenen durch-geführt wurde und versprach bei einem sei-ner nächsten Besuche unserer Heimatgruppeüber den weiteren Fortschritt dieser nichtleichten Arbeit zu berichten. Anschließendschritt der Obmann Schütz zur Ehrung derlangjährigen Mitglieder durch Verleihung dersilbernen Ehrennadel.

Nach Beendigung des offiziellen Teilessaßen wir noch lange in gemütlicher Unter-haltung beisammen.

KörntenVillach

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft, Be-zirksgruppe Villach, veranstaltete am 29. April1967 ihre traditionelle Muttertagsfeier im„Gösser Bierhaus", die sehr gut besucht war.Der Obmann, Dr. Wawra, unterhielt die Müt-ter mit allerlei lustigen Gedichten und Ge-schichten, die sich alle auf die aufopferungs-volle Arbeit unserer Mütter bezogen, und ern-tete dafür verdienten Beifall. Nach einer

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Jause brachte unser Lm. Rudolf aus Grottaueinen prachtvollen Farbdiavortrag, den manals „Die vier Jahreszeiten in Kärnten" be-zeichnen konnte. Man mußte die Liebe zurNatur und die Fähigkeit des Erlauschens be-wundern, denn die Bilder waren in Farbeund Motiv ganz einmalig. Der Beifall bliebnicht aus. Mit dem Absingen des Riesenge-birgsliedes schloß die gelungene Veranstaltung

OberösterreichI Riesen- und Isergebirgler

Die Heimatgruppe der Riesen- und Iserge-birgler ladet ihre Landsleute zu dem bereitsangekündigten Filmvortrag unseres Reichen-berger Landsmanns Hanspeter Pfeifer imSportkasino am 18. Mai um 19.30 Uhr rechtherzlich ein.

Wir erwarten zu diesem zweiten Vortrag,der uns wieder um die halbe Welt führenwird, wiederum recht zahlreichen Besuch.

I Südmährer in Linz

An der diesjährigen Muttertagsfeier im fest-lich dekorierten Saal des Gasthofes „WeißesLamm" in Linz, am 4. Mai, konnte ObmannNohel 50 Mütter als Ehrengäste, den Sprecherder Landesleitung der SLOOe Lm. Schebestaund zahlreiche Landsleute und Gäste begrü-ßen. Unter den Ehrengästen befand sich auchunsere liebe Lmn. Gabriele Sochor aus Ni-kolsburg, die am 4. Februar das 90. Lebens-jahr erreicht hat und im Rahmen der Feierbesonders geehrt wurde.

Einleitend sprach der Obmann den Mütternseine persönlichen und die Wünsche der Ver-bandsleitung aus. Er beleuchtete Sinn und Le-bensaufgaben einer Mutter, ihr Wirken inengster Verbundenheit mit Heimat, Spracheund Volkstum. Die musikalische Umrahmung(Blockflötenmusik von Haydn und Mozart) hatin verbindlicher Weise unser Lm. AmtsratDeutsch unter Mitwirkung der GeschwisterUrsl und Kurtl Deutsch und Günther Wald-eck übernommen und in vorbildlicher Weisegelöst. Die Darbietungen der KJeinen undKleinsten in Dichtung, Wunsch und Musikwurden von den Müttern und allen Anwesen-den dankbar und freudig entgegengenommen.

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Es wirkten mit: Regina Graschopf mit Kla-viervorträgen, Edith und Werner Kopetzkymit Gedichten, Klausi Nohel mit Gedicht undLied sowie Brigitte Sturm mit Gedicht.

Als Gäste haben Frl. Edith Niedermeyerund Partner mit ihren Akkordeonbeiträgenbestens gefallen.

Abschließend sprach Lm. Schebesta ineinem besinnlichen Vortrag nicht nur unsereEhrengäste, sondern auch alle Anwesendenan. Seine Ausführungen waren überzeugendund zu Herzen gehend. Für seine Verbunden-heit mit uns sagen wir dem Vortragendenherzlichen Dank.

Nach guter Bewirtung der Ehrengäste beileichter Musik konnte Obmann Nohel dieFeier beschließen, in der Hoffnung, den Müt-tern einen schönen Gedenktag bereitet zu ha-ben, der zugleich ein aufrichtiges Bekenntniszur Heimat, Mutter und Volkstum war.

Geburtstage: Fritz Sehon, Steyr-Zwischen-brücken 4 (Znaim), am 6. Mai, 71 Jahre; Jo-hann Wendl, Waxenberg-Punzing 13, am23. Mai, 72 Jahre; Eugen Nowotny, Linz, Ho-nauerstraße 33 (Brunn), am 20. Mai, 77 Jahre;Friderike Grögler, Majorswitwe (Znaim), inWindischgarsten-Edlbach 65, am 5. Mai,79 Jahre; Frau Gruber, Linz, Madersperger-straße 9 a (Pumlitz), am 24. Mai, 71 Jahre.

Den Jubilaren die besten Wünsche der Ver-bandsleitung.

Braunau

Die Jahreshauptversammlung der Sudeten-deutschen Landsmannschaft, BezirksgruppeBraunau am Inn, findet am Sonntag, dem21. Mai, um 9 Uhr im Gasthofe Mayrbräu,Braunau am Inn, Linzerstraße 13, statt. DieTeilnahme an der Hauptversammlung ist eineVerpflichtung, wir ersuchen alle Landsleuteherzlichst um ihren Besuch.

Bad Isch! - Bad Goisern

Am 27. April mußten wir Abschied neh-men von unserem Emil Heide, der im 66. Le-bensjahr nach einem Schlaganfall von unsschied. Eine große Trauergemeinde, daruntersehr viel Landsleute, gab ihm das letzte Ge-leit, als er fern der Heimat unter den Klän-gen eines Bläserorchesters mit dem Böhmer-

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Enns-Neugablonz

Am 23. April 1967 wurde die Hauptver-sammlung der Bezirksgruppe abgehalten.Nach der Begrüßung der Landsleute Hagerund Schebesta als Vertreter der Landesleitungsowie der Welser und der Grieskirchner Mit-glieder, die heuer sehr schwach in Erscheinungtraten, widmete Obmann Goldberg unserenToten einen ehrenden Nachruf. Obmann, Kas-sier und Schriftführer brachten ihre Arbeits-berichte; aus dem Bericht des Lm. Grünbacherging hervor, daß fast zwei Drittel der Mitglie-der im Alter zwischen fünfzig und zweiund-neunzig Jahren stehen. Zwei verdienten Vor-standsmitgliedern, den Ll. Kröpfl und Sieber,heftete Obmstellv. Lm. Ambrosch das Ehren-zeichen der Landsmannschaft an die Brustund dankte ihnen für ihre vorbildliche Treueund stete Opferbereitschaft. LandesobmannHager und Lm. Schebesta haben in ihren Re-feraten vielen unseren Mitgliedern Neues undWissenswertes vermittelt, wofür ihnen beson-derer Dank gebührt. Bei den Wahlen wurdenalle bisherigen Amtswalter wiedergewählt,die Ll. Franz Peschke, Adolf Netzold, FranzSchmoll und Franz Sieber neu dazugewählt.Obmann Goldberg dankte allen stets zur Mit-arbeit bereiten Landsleuten und erwartet auchim folgenden Jahr Pflichterfüllung und Treuezur Landsmannschaft.

Salzburg

Die OG der Sudetendeutschen Landsmann-schaft Enns hielt am 27. April in der Ga-blonzer Kantine (Kretschmann) ihre Haupt-versammlung ab.

Obm. Herbert Ehmig begrüßte die Mitglie-der aufs herzlichste, besonders den Kulturre-ferenten der Landesleitung, Lm. Gert Corazzaaus Linz, gedachte der Verstorbenen und gabeinen kurzen Tätigkeitsbericht. Anschließenderfolgte ein ausführlicher Kassabericht vonder Kassierin Lm. Zita Stecker, der allgemei-nen Beifall fand. Im Namen der beiden Kas-saprüfer sprach Lm. Oskar Bergmann derKassiererin Dank und Anerkennung aus.

Lm. Dir. Schubert, der als Wahlobmann fun-gierte, erzielte innerhalb kurzer Zeit die ein-stimmige Anerkennung des neugewähltenVorstandes, der sich wie folgt zusammensetzt:Obmann Herbert Ehmig, Stellv. Stadtrat FritzWaniek, Kassier Fr. Baumeister Zita Stecker,Stellv. Adolf Kratzert, Schriftführer Christia-ne Waniek, Stellv. Max Brunnecker, Kassa-prüfer Otto Rölz und Walter Jentsch.

Obmannstellv. Waniek berichtete über dieLeuteltgesellschaft und forderte die Anwesen-den zum Beitritt auf. Außerdem berichtete er,daß in Bälde die von Prof. Hartig vorberei-tete Ausstellung im Museum der Stadt Ennsstattfinden werde.

Anschließend brachte Lm. Corazza, Linz,einen Lichtbildervortrag über die 100-Jahr-feier der Stadterhebung Gablonz in Kaufbeu-ren, sowie einige Buntaufnahmen von seinerUrlaubsreise am Rhein und an der Mosel,welche allgemein großen Beifall fanden, so-wie vom Sudetendeutschen Tag in Stuttgartund Karlsruhe.

Am 17. April vollendete Richard Kretsch-mann aus Johannesberg sein 75. Lebensjahrin Enns-Neugablonz 26 a. — Am 24. Maibegeht Lmn. Anna Haubold geb. Schwan ausGablonz, Talstraße 2, in Enns-Neugablonz 18,ihren 82. Geburtstag. Die Ortsgruppe und alleHeimatfreunde wünschen den Jubilaren wei-terhin Gesundheit und Wohlergehen und gra-tulieren herzlichst.

Wie aus einem Sonderbericht von KatharinaTopf, erschienen in der vorhergehenden Fol-ge, ersichtlich ist, war das 18. Sudetendeut-sche Grenzland- und Heimattreffen in Groß-gmain wiederum ein voller Erfolg. Wir dan-ken auf diesem Wege nochmals allen, die da-zu beigetragen haben, dieses Treffen zu ge-stalten.

Wir möchten hiezu Briefe, die uns Freudeund Ansporn sind, zitieren!

Hier ein Brief aus Deutschland, den wir aus-zugsweise wiedergeben und unseren Lands-leuten nicht vorenthalten wollen: „... Sonntagwaren meine Mutter und ich in Großgmainzum 18. Sudetendeutschen Heimattreffen, dasuns sehr gefiel. Wir waren um so mehr vomFestgottesdienst und den Ansprachen beein-druckt, da wir lange Zeit in der „DDR" lebenmußten. Ganz besonders hat uns die Anspra-che des Herrn Oberstudienrat Welser, Rei-chenhall, gefallen, der auch auf die Problemeunserer Landsmannschaft in der Gegenwarteinging und die Angriffe, denen wir in derletzten Zeit im Rundfunk, Fernsehen undauch in Zeitungen ausgesetzt sind, erwähnte.Das Treffen in Großgmain hat uns wiederneuen Mut gegeben, vor allem auch das Ge-fühl, doch nicht ganz allein zu sein. In den„Salzburger Nachrichten" las ich vor einigerZeit, daß in Salzburg ein Haus für die Sude-tendeutschen als Treffpunkt in absehbarer Zeiterbaut werden soll, was uns sehr freut. Wirwären Ihnen dankbar, wenn Sie uns von der-artigen Treffen, besonders für Landsleute ausdem nordböhmischen Raum, in Kenntnis setzenwürden..."

Der beabsichtigte Sonderautobus zum Be-suche des Sudetendeutschen Tages in Mün-chen kommt leider nicht zustande, da einGroßteil der sonst immer den Sonderautobusbenützenden Landsleute diesmal bereits miteigenem Wagen fährt. Wir bitten aber jeneLandsleute, die noch in ihrem Wagen Plätzefrei haben, diese zur Verfügung zu stellen unddies der Geschäftsstelle zu melden, damit jeneMitglieder, die mit dem Sonderautobus fah-ren wollten, doch noch Gelegenheit haben, denSudetendeutschen Tag zu besuchen. Alle Be-sucher, die mit eigenem Wagen fahren wer-den, bitten wir, sich die Festabzeichen in un-serer Geschäftsstelle zu kaufen. Um die Ver-bundenheit mit der Veranstaltung zu bekun-den, wäre es wünschenswert, wenn jene Lands-leute, die sich nicht den Strapazen der Fahrtaussetzen, wenigstens ein Abzeichen bei unskaufen würden.

Die allerherzlichsten Geburtstagswünscheergehen: zum 82. an Berta Tillmanns, zum 80.an Dipl.-Ing. Max Hesse und Anton Schütz-ner, zum 75. an Gisela Jarius, zum 65. an An-na Eisner, Alfred Riemer und Susanne Schir-mer, zum 60. an Erna Nahlik und Otto Ros-ier. Leider ist es nicht möglich, alle Lands-leute, die im Mai ihren Geburtstag feiern, na-mentlich anzuführen, da es zu viele sind, dochwünschen wir auch diesen alles Liebe undGute!

Dr. Walter Rametsteiner und Helmtraut, ge-borene Paschola, Tochter unseres MitgliedesPaschola (Mähr.-Ostrau), haben den Bund fürsLeben geschlossen. Wir wünschen dem jungenPaar auf diesem Wege von ganzem Herzendas Beste für den gemeinsamen Lebensweg,aber auch den Eltern unsere herzlichste Gra-tulation!

Mit Traurigkeit erfüllt es uns, daß wir wie-der zwei treue Mitglieder durch den Tod ver-loren haben, von denen wir mit Kranz undSchleife am Grabe Abschied nahmen: MariaZignek-Reiser, Karlsbad (71) und ElfriedeKukla, Brunn (58). Wir werden beider immergedenken!

SteiermarkLeoben

Der letzte Heimatabend zeigte einen Re-kordbesuch von fast 60 Landsleuten und warunseren Müttern gewidmet. Bereits am Nach-mittag wurden von Lm. Czermak, Schilder undGem.-Rat Lausecker in den beiden Pflege-heimen unsere alten Mütter aufgesucht undihnen Geschenke der Landsmannschaft über-

13. Jahrgang / Folge 9Vom 12. Mal 1967

8 D A S L E B E N I N D E R L A N D S M A N N S C H A F T

reicht mit der Versicherung, daß auch sie nichtganz vergessen sind. Der rührige Ausschußhatte in emsiger Kleinarbeit alles vorbereitet,daß der Heimatabend wirklich ein großer Er-folg wurde. Lm. Frau Schilder stellte selbst-gebackenen schlesischen Streuselkuchen zurVerfügung, die Landsmannschaft spendeteWein und Blumen — Gem.-Rat Lauseckerüberreichte außerdem der ältesten anwesendenMutter (Frau A. Pleyer) einen herrlichen Blu-menstock, Lm. Schilder und OSR Pietsch ver-schönten den Abend mit Muttertagsgedichtenund einer zu Herzen gehenden Ansprache.Komm.-Rat Remiger trug ein selbstverfaßtesGedicht zum Abschied von Lm. Bilbes vor.Mit großer Spannung erwartete man anschlie-ßend den Lichtbildervortrag über eine Reisein die alte Heimat. Lm. Frau Prof. Lucking(Graz) verstand es vortrefflich, in herrlichenFarbbildern und erklärenden Worten die Ein-drücke ihrer Reise uns nahezubringen. Ver-traute Bilder aus Brunn, aber auch schmerz-liche Aufnahmen aus Zwittau (Verfall undVerödung im Schönhengstgau) erstanden vorunseren Augen. Zum Abschluß der Reise alldie herrlichen alten Bauten und Denkmälerder „Goldenen Stadt" Prag. — Nächster Hei-matabend: 10. Juni.

Graz

Unser Heimatabend am 6. Mai stand, wieObmann Gleißner in Prosa und Poesie aus-führte, im Zeichen der Mutterehrung. Sodannsetzte Landsmann Sandler den beim vorigenHeimatabend begonnenen Lichtbildervortragüber die von ihm und seiner Gattin unter-nommene Reise durch Südostasien fort undgeleitete uns in das traumschöne, aber zu-gleich mit grauenhafter Not erfüllte Indien,das wegen seiner Größe fast einen Kontinentfür sich bildet. Mit gewohnter Sachlichkeit gabder Redner eine kurze Einleitung über Ge-schichte und Beschaffenheit des vielsprachigen,von zahlreichen Volksstämmen und Religions-gruppen bewohnten Landes und erläutertedann die künstlerischen Aufnahmen herrlicherTempel, Paläste und Luxushotels, nebendenen Hungernde auf Brotbissen warten, dieein Reisender aus dem Fenster wirft. DieStraßen werden von Ortsheiligen, Gauklern,Bärentreibern, zahllosen Kindern und vonFrauen belebt, die täglich viele Kilometerwandern, um einen Krug Wasser nach Hausezu bringen. Auf den Plätzen tummeln sichtausende schlechtgenährter Kühe, die als hei-lig verehrt, jedoch von den Besitzern grausammißhandelt werden. Ein Tonbandgerät ver-mittelte uns sogar Proben indischer Hoch-zeits- und Schlangenbeschwörer-Musik. Sei-nen Gesamteindruck faßte Landsmann Sand-ler in die Worte zusammen, er habe in jenemtrotz vieler Schönheiten bedrückenden Landerkannt, wie gut es uns in Oesterreich geht.Aufrichtiger Beifall dankte ihm für den Vor-trag, der uns anhand gediegener Bilder ineiner Stünde eine Fülle wissenswerter Auf-klärungen schenkte, und für sein Versprechen,beim nächsten Heimatabend am 10. Juni denReisebericht fortzusetzen.

Unsere Frühlingsfahrt führt uns heuer am18. 6. 1967 nach Tragöss zum Grünen See, da-mit unsere verkohlten Lungen sich wieder ein-mal mit frischer Waldluft füllen können.Fahrkosten einschließlich Mittagessen S 75.—pro Person. Abfahrt um 8 Uhr, Ostseite derOper (verlängerte Burggasse), Rückkehr ge-gen 19 Uhr. Die Kaffeejause ist auf der BurgKapfenberg vorgesehen. Anmeldeschluß undletzter Einzahlungstag ist der 2. Juni. Die Ein-zahlung gilt als Anmeldung.

Sonstige VerbändeVerein „Oberösterreichische Heimat"

EinladungIm Sinne des § 10 der Satzungen des Ver-

eines „Oberösterreichische Heimat" laden wiralle Mitglieder des Vereines zur ordentlichenHauptversammlung ein.

Die Hauptversammlung findet am 20. Mai1967 um 15 Uhr im Blumauer Stüberl in Linz,Blumauerstraße 9, gegenüber dem Unfallkran-kenhaus, statt.

Wir machen alle Mitglieder darauf auf-merksam, daß Anträge mindestens acht Tagevor der Hauptversammlung über die Ver-einsleitung einzubringen sind.

Sollte zur angeführten Zeit im Sinne des§ 10 der Vereinssatzungen die nötige Anzahlvon Vereinsmitgliedern nicht anwesend sein,findet die Hauptversammlung eine halbe Stun-de später, ohne Rücksicht auf die Zahl derAnwesenden, statt.

Engelsberg

Kaufmännischer Sängerchor„Engelsbergbund"

Das am Samstag, dem 22. April, im Mozart-saal des Wiener Konzerthauses abgehalteneChorkonzert des Engelsbergbundes stand dies-mal unter dem Motto „Wien, du Stadt derLieder". Eingeleitet wurde das Chorkonzertdurch den Kaiserwalzer, es folgte die Annen-Polka und anschließend „Wein, Weib und Ge-sang". Der Chor unter seinem hervorragendenDirigenten Gerald Kunc, am Klavier GeorgSchmetterer, wurde für seine großartigen Dar-bietungen von den kunstverständigen Zuhö-rern, unter denen sich sehr viele Landsleutebefanden, stürmisch gefeiert. Viel Erfolg hatte

auch Josef Rada mit seinen Vorträgen „Wienwörtlich" von Josef Weinheber. Anschließendkam wieder der Chor mit der Tritsch-Tratsch-Polka von Johann Strauß zu Gehör. Den Hö-hepunkt bildete sodann der Strauß-Walzer„An der-schönen blauen Donau", der wegendes großen Erfolges wiederholt werden mußte.Mit Freude konnten wir bemerken, daß derlangjährige, sehr verdienstvolle Vorstand undnunmehrige Ehrenvorstand Carl Ambros wie-der unter den Sängern zu sehen war. Nach derPause hatte der Engelsbergbund zur Beglei-tung seiner Chöre das Schrammelquartett Ge-org Schmetterer, 1. Violine, Otto Langhammer,2. Violine, Walter Suchy, Akkordeon, und Ri-chard Holub, Gitarre, aufgeboten, was von denZuhörern mit viel Beifall aufgenommenwurde. Und gleich der Hymnus „Grillparzeran Schubert" von Leopold Großmann, Chor-bearbeitung Gerald Kunc, war ein Erfolg. MitAndreas Schindlauers „Weanalie goldenesbrauchst dich net kränken" nach Worten vonFranz Prager wurde fortgesetzt. Dann kamwieder Josef Rada mit Wiener Humor „Aus damittlan Lod" von Georg Strnad zum Vortragund wurde mit sehr viel Beifall bedankt. Wiesehr Gerald Kunc seine Sänger meisterhaftmitzureißen versteht, konnte man in dem fol-genden Wiener Liederpotpourri von Adolf Van-cura „Ein Blumenstrauß aus Wien" bemer-ken. Anschließend erfreute uns das Schram-melquartett mit dem Volkslied „Du alter Ste-phansturm", nach einer Bearbeitung vonFritz Kreisler, und dem Marsch „Kunst undNatur" von Johann Schrammel. Die erleseneVortragsfolge wurde mit dem Wienerlied„Seht's Leut'ln so war's Anno dreißig in Wien"von Roman Romanig-Roll, in der Chorbear-beitung von Josef Burgschwieger, fortgesetzt,dem das Wienerlied „Herrgott, wie schön bistdu Wien" von Hans v. Frankowski, folgte.Sodann kam nochmals Josef Rada mit Vor-trägen aus „Wien wörtlich" von Josef Weinhe-ber zu Gehör. Den Abschluß dieses vortreff-lichen Chorkonzertes machte der Engelsberg-bund, begleitet vom Schrammelquartett, mitJohann Schrammeis Marsch „Wien bleibtWien", der wegen des stürmischen Beifalleswiederholt werden mußte. Es war wieder eingroßartiger Kunstgenuß.

Leider muß bei dieser Gelegenheit auf denschlechten Zustand der Grabstätte E. S. En-gelsbergs auf dem Grinzinger Friedhof auf-merksam gemacht werden, die, obwohl in Ob-hut der Gemeinde Wien, jede Pflege vermis-sen läßt.

Großtajaxer GemeinschaftAm 21. April verstarb in Wien-Hacking tei

den Dominikanerinnen Frau Johanna Schwee,

geb. Lederer, nach jahrelangem, schweremLeiden, das sich zuletzt zu einem Martyriumsteigerte. Drei Töchter der Verstorbenen wir-ken an der Ordensschule in Hacking, dreileben in Bayern und Salzburg mit ihren Kin-dern. Das Begräbnis auf dem BaumgartnerFriedhof gestaltete sich zu einem kleinen Tref-fen der Großtajaxer.

Unser Landsmann, GR Pfarrer LaurenzWillmann liegt schwerkrank im Krankenhausder Barmherzigen Schwestern in Wien-Gum-pendorf. Wir wünschen ihm baldige Gene-sung.

Hochwald

Der Vorstand hat zum bevorstehenden Fe-ste des hl. Johann v. Nepomuk, des Landes-patrons von Böhmen, der auch im Exil sehrverehrt wird, beschlossen, Erinnerungen anihn jedweder Art zu sammeln. Hiebei ist derUmstand, daß die Heimatvertriebenen in allerWelt zerstreut sind, von Vorteil, da wir nun,wie wir hoffen, auch an Orte und Gebieteherankommen können, an die das Dekanats-amt Nepomuk bei seinen seinerzeitigen Samm-lungen schwer oder überhaupt nicht heran-kommen konnte. Wir bitten um tatkräftigeUnterstützung. Zuschriften erbeten an Ob-mann Johann Fischer,. Wien II, SchmelzgasseNr. 11.

Dem Wirkl. Amtsrat i. R., Gemeinderat a. D.unserer Patenstadt Klosterneuburg, Stachel-berger, wurde vom Verkehrsminister, in An-wesenheit des Generalpostdirektors Dr. Scha-ginger, das ihm vom Bundespräsidenten ver-liehene Silberne Ehrenzeichen der RepublikOesterreich überreicht. Stachelbergers Gattinstammt aus Sonnberg bei Gratzen.

In Trattenbach a. d. Enns starb Mitte Aprilunerwartet Lm. Johann Pils aus Deutsch-Be-neschau, 75 Jahre alt. Wir wollen ihm eintreues und ehrendes Andenken bewahren.

Am Sonntag, dem 14. Mai, Pf ingstsonntag,findet im Vereinsheim Nigischer unsere Mut-tertagsfeier statt. Wir laden hiezu herzlich ein.

Mit Wünschen bedachtAnton Ladner — ein Siebziger

Wenn sie zum 2. Juni, dem 70. GeburtstagLadners, alle anrücken, die neun Töchter undSöhne, deren Frauen und Männer, und schließ-lich die 22 Enkelkinder, um ihre Wünsche dar-zubringen, wird es im Hause 282 in Schlein-bach zugehen wie in einem Bienenstock. Sogroß ist die vorläufige biologische Hinterlas-senschaft des Jubilars und seiner Gattin Anna,die am 27. September 1967 ihren 70er feiert.

Unter den Kindern sind vier Lehrpersonen,darunter einer mit dem „doktor sub auspicilspraesidentis". Die Großfamilie ist über Oester-reich, die Schweiz und Hessen verstreut, eingetreues Spiegelbild des Vertriebenenschick-sals. — Ladner ist ein ausgesprochener Auto-didakt. Er hat nur die Volksschule besucht,doch steht sein Stil dem eines Mittelschulma-turanten nicht nach. Was er weiß und kann,verdankt er seiner eisernen Energie, seinemkompromißlosen Streben nach vorwärts, nachBildung, Wissen, Können. Eine stattliche Reihevon Schriften entstammt denn auch seinerrührigen Feder, z. B. „Spiel und Frohsinn inSüdmähren", „Wie's daheim war", „Unsereheimatlichen Sprichwörter", Weistümer undRedensarten", „Unsere Familiennamen", dieFamilienchronik „Die Ladner", ferner „Ver-klungene Lieder aus Südmähren", „HeimatlicheGestalten", besonders eine Umarbeitung undFortsetzung der Großtajaxer Ortsgeschichteunter dem Titel „Unser Eden" und vielleichtseine hervorragendste Leistung: die bis jetzt40.000 Wörter enthaltende Sammlung derGroßtajaxer Mundart. — Der äußere Lebens-weg ist mit wenigen Strichen skizziert: ErsterWeltkrieg 1915—18, zweimal verwundet, 1921Verehelichung mit Anna Markl, Kleinland-wirt, Tätigkeit in den heimischen Kultur- undSchutzverbänden, besonders als Gründer undChormeister der „Sängerriege", als Musiker,auch im Kirchenchor, seit 1943 Bürgermeister;nach der Vertreibung Landarbeiter, jetzt Rent-ner. Alles in allem: ein Leben voll Arbeitund Entbehrung im Dienste seiner Familie,seiner Dorfgemeinschaft, seines Volkes. EinMann, der für alles, was er tat und tut, volldie Verantwortung trägt, der viele Feinde hatte— einer zerschlug ihm 1938 das Nasenbein —,aber noch mehr Freunde. So steht er an derSchwelle zum achten Jahrzehnt seines Lebensvor uns: im Vollbesitz körperlicher und gei-stiger Schaffenskraft, ein Ahnherr erbgesun-der Kinder und Enkel, ein unbestechlicher Ver-fechter unseres Rechtes auf die geraubte Hei-materde. Ad multos annos !

Erscheinungstermine 1967Folge 10 am 26. Mai

Einsendeschluß am 22. MaiFolge 11 am 10. Juni

Einsendeschluß am 6. JuniFolge 14 am 21. Juli

Einsendeschluß am 17. JuliFolge 15/16 am 5. August

Einsendeschluß am 1. AugustFolge 17 am 15. September

Einsendeschluß am 11. SeptemberFolge 18 am 29. September

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Das sudetendeutscheBilder-WeißbuchVerfall und Zerstörung der sudetendeutschenHeimaflandschaff seif 1945Ein Werk von unwiderlegbarem dokumenta-rischem Wert. — Die erschütternden Auswir-kungen der tschechisch-bolschewistischen Aus-treibungspolitik.Audi die zweite Auflage war überraschendschnell vergriffen. — Die dritte Auflage mitvermehrtem Bilderfeil (neueste Aufnahmen)und ergänztem Textteil wird ab Ende April1967 ausgeliefert.188 Seiten großflächiger Bilder. — 56 ein-leitende Textseiten. Karten des Sudetenlandesmit Kennzeichnung der verfallenen, zerstörtenund dem Erdboden gleichgemachten Orte.Preis jetzt DM 22.50 und DM 1 .— Versand-spesen. Bestellungen an Sudetenpost 4020 Linz,Goethestrafye 63.

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Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaftin Österreich (SLÖ). Eigentümer, Herausgeberund Verleger: Sudetendeutscher Presseyerein,Obmann Ing. Alfred Rügen. Verantwortlich fürden Inhalt: Gustav Putz, Linz. Alle Linz,Goethestraße 63.Druck: Druckerei und Zeitungshaus J. WimmerGesellschaft m. b. H. & Co., Linz, Promenade 23.Die Zeitung erscheint zweimal monatlich. Be-zugspreis vierteljährlich S 13.80. EinzelnummerS 2.50. Die Bezugsgebühr wird durch die Posteingehoben.

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