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Beispiel aus der analytischen Arbeitsbewertung (1) Programmieren, Einrichten und Bedienen einer CNC-Drehmaschine Beispiel F Programmieren, Einrichten und Bedienen Blatt 1 einer CNC-Drehmaschine Werkstück: Verschiedene Werkstücke wie z. B. Spindeln, Deckel, Wellen, Ritzel, Buchsen. Werkstücke werden z. T. in mehreren Aufspannungen bearbeitet. Werkstoff: Unlegierter und legierter Stahl (z. B. V 4A-Stahl, DIN 17 440), Grauguss, Leichtmetallguss, Buntmetalle, Kunststoffe. Gewicht: bis 80 kg Abmessung: bis 500 mm Durchmesser, bis 1000 mm Länge Arbeitsunterlagen: Arbeitsaufträge, Zeichnungen, Arbeitspläne, mündliche Anweisung, Lochstreifen und Magnetband-Kassetten, Bedienungs- und Programmier- anleitung, Werkzeugkatalog, Schnittwerttabellen, Korrekturdatenblatt für Werkzeuge Betriebsmittel: Maschine: 2-Achsen-Drehmaschine mit CNC-Bahnsteuerung und achtfachem Revolver- kopf, Spitzenhöhe 300 mm, Drehlänge bis 1200 mm. Automatische Werkzeugmessung und -verrechnung. Horizontal-Werkzeug- voreinstellgerät. Arbeitsraum-Vollverkleidung. Steuerung: 2-Achsen CNC-Bahnsteuerung. Graphischer Bildschirm, Funktionstasten, Menuetechnik, Speicher für Technologie-, Werkzeug- und Programmdaten, Lochstreifenstanzer und -leser. (Aus wenigen Eingaben errechnet die Steuerung Schnittpunkte, Übergänge, Fasen und Rundungen.) Werkzeuge: Verschiedene Drehmeißel mit Hartmetall-Wendeplatten, Formstähle und Bohrwerkzeuge, verschiedene Werkzeughalter u. Ä. Allgem. Werkzeuge zum Einrichten. Taschenrechner. Messwerkzeuge: Schieblehre, Schraublehre, Tiefenmaß, Gewindelehrdorne und -ringe, Grenzlehrdorne, Endmaße, Messuhren und -taster, u. Ä. Spannmittel: 3- und 4-Backenfutter mit verschiedenen Spannbacken, Kraftspannfutter, Planscheibe, Mitnehmerscheibe/Drehherze, Spitzen, Reitstock, Lünette u. Ä. Hebezeug: Hallenkran Arbeitsplatz: Einzelarbeitsplatz. Stehend und gehend an der Maschine. Mit weiteren Produktionsmaschinen. Arbeitsvorgang und Arbeitsablauf: Werkstücke und Arbeitsunterlagen vom arbeitsplatznahen Bereitstell- lager abholen. Werkzeuge, soweit nicht an der Maschine, vom Werkzeuglager holen und abliefern. © IGM ERA-Wissen 2004/08 Grafik (5, Blatt 1) 5.2 ERA-Entgeltaufbau

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Beispiel aus der analytischen Arbeitsbewertung (1)

Programmieren, Einrichten und Bedienen einer CNC-Drehmaschine

Beispiel F Programmieren, Einrichten und Bedienen Blatt 1 einer CNC-Drehmaschine

Werkstück:

Verschiedene Werkstücke wie z. B. Spindeln, Deckel, Wellen, Ritzel, Buchsen. Werkstücke werden z. T. in mehreren Aufspannungen bearbeitet.

Werkstoff: Unlegierter und legierter Stahl (z. B. V 4A-Stahl, DIN 17 440), Grauguss, Leichtmetallguss, Buntmetalle, Kunststoffe. Gewicht: bis 80 kg Abmessung: bis 500 mm Durchmesser, bis 1000 mm Länge Arbeitsunterlagen:

Arbeitsaufträge, Zeichnungen, Arbeitspläne, mündliche Anweisung, Lochstreifen und Magnetband-Kassetten, Bedienungs- und Programmier- anleitung, Werkzeugkatalog, Schnittwerttabellen, Korrekturdatenblatt für Werkzeuge Betriebsmittel:

Maschine: 2-Achsen-Drehmaschine mit CNC-Bahnsteuerung und achtfachem Revolver- kopf, Spitzenhöhe 300 mm, Drehlänge bis 1200 mm. Automatische Werkzeugmessung und -verrechnung. Horizontal-Werkzeug- voreinstellgerät. Arbeitsraum-Vollverkleidung.

Steuerung: 2-Achsen CNC-Bahnsteuerung. Graphischer Bildschirm, Funktionstasten, Menuetechnik, Speicher für Technologie-, Werkzeug- und Programmdaten, Lochstreifenstanzer und -leser. (Aus wenigen Eingaben errechnet die Steuerung Schnittpunkte, Übergänge, Fasen und Rundungen.)

Werkzeuge: Verschiedene Drehmeißel mit Hartmetall-Wendeplatten, Formstähle und Bohrwerkzeuge, verschiedene Werkzeughalter u. Ä. Allgem. Werkzeuge zum Einrichten. Taschenrechner.

Messwerkzeuge: Schieblehre, Schraublehre, Tiefenmaß, Gewindelehrdorne und -ringe, Grenzlehrdorne, Endmaße, Messuhren und -taster, u. Ä.

Spannmittel: 3- und 4-Backenfutter mit verschiedenen Spannbacken, Kraftspannfutter, Planscheibe, Mitnehmerscheibe/Drehherze, Spitzen, Reitstock, Lünette u. Ä.

Hebezeug: Hallenkran Arbeitsplatz:

Einzelarbeitsplatz. Stehend und gehend an der Maschine. Mit weiteren Produktionsmaschinen. Arbeitsvorgang und Arbeitsablauf:

Werkstücke und Arbeitsunterlagen vom arbeitsplatznahen Bereitstell- lager abholen. Werkzeuge, soweit nicht an der Maschine, vom Werkzeuglager holen und abliefern.

© IGM ERA-Wissen 2004/08

Grafik (5, Blatt 1) 5.2 ERA-Entgeltaufbau

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Beispiel aus der analytischen Arbeitsbewertung (2)

Programmieren, Einrichten und Bedienen einer CNC-Drehmaschine

Beispiel F Programmieren, Einrichten und Bedienen Blatt 2 einer CNC-Drehmaschine

Werkstattprogrammierung: (Arbeitszeitanteil: ca. 20 %)

− Arbeitsunterlagen sichten − Arbeitsablauf festlegen − Bearbeitungswerkzeuge und Spannmittel festlegen − Aufspannplan / Einstellplan erstellen − Geometrische Daten (z. B. Werkstückabmessungen, Koordinaten, Null-

und Referenzpunkte) und technologische Daten (z. B. Vorschub, Spindeldreh-zahl, Kühlmittelzufuhr) ermitteln / fest-legen, in Steuerinformationen umsetzen und in Steuerung eingeben

− Programm testen, optimieren und ggf. Korrekturen eingeben − Datenträger erstellen.

Bei der Programmeingabe wird die programmierte Geometrie schrittweise am graphischen Bildschirm dargestellt und simuliert. Die Steuerung ermittelt hieraus den gesamten Bearbeitungs-ablauf incl. Schnittaufteilung und Werkzeugauswahl.

Einrichten: (Arbeitszeitanteil: ca. 20 %)

− Spannmittel anhand Spannplan vorbereiten, aufbauen, ggf. ausrichten − Werkzeuge zusammenstellen, montieren, vermessen nach Einstellplan − Werkzeuge einsetzen − Werkzeugeinstellung kontrollieren − Werkstück spannen und ggf. axial/radial ausrichten − Nullpunkteinstellung vornehmen − Bei Wiederholfertigung Programm mit Tastatur oder Datenträger in die

Steuerung eingeben und aktivieren − Programm schrittweise an der Maschine abfahren − Bei Abweichungen von Rohteil-, Werkzeugabmessungen u. a. Korrektur-

werte in die Steuerung eingeben, 1. Teil prüfen − Programm optimieren (Bearbeitungsablauf verbessern, Schnittdaten und

Programmschritte ändern) − Spannmittel und Werkzeuge nach Bearbeitung abbauen − Rechtzeitige Bereitstellung nachfolgender Aufträge veranlassen − Bearbeitungsprobleme mit vorgelagerten Stellen (Arbeitsvorbereitung,

Konstruktion) besprechen.

Bedienen: (Arbeitszeitanteil: ca. 60 %)

− Maschine ggf. mittels Hallenkran beschicken und entladen − Arbeitsablauf überwachen − Werkzeuge wechseln − Einfache Störungen beheben − Bei größeren, nicht selbst behebbaren Störungen durch Beobachtungs-

wiedergabe den Fachkräften für elektrische und mechanische Störungs-beseitigung Diagnosehilfen geben

− Maschine und Arbeitsraum sauberhalten − Kleinere Wartungsarbeiten durchführen (z.B. Kühlmittel auffüllen,

Schmierstellen versorgen, ...) − Werkstücke bei Bedarf entgraten − Maßgenauigkeit kontrollieren, Bearbeitungsgenauigkeit IT 6 − Korrekturwerte in die Steuerung eingeben.

Betreuung durch den Meister

Fertigungsart: Kleinserienfertigung

Fertigungszeit: bis 50 Min/Stück

© IGM ERA-Wissen 2004/08

Grafik (5, Blatt 2) 5.2 ERA-Entgeltaufbau

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Beispiel aus der analytischen Arbeitsbewertung (3)

Programmieren, Einrichten und Bedienen einer CNC-Drehmaschine

Beispiel Nr.: F Benennung: Programmieren, Einrichten und Bedienen einer CNC-Drehmaschine

Nr. Bewertungsmerkmal BEWERTUNGSBEGRÜNDUNG Beispiel-Nr.

RS WF TAW

1

Kenntnisse (Ausbildung, Erfahrung) − Zeichnungslesen − Unterschiedliche Werkstoffe − Fertigungsverfahren Drehen − verschiedene Bearbeitungswerkzeuge und

Messmittel − Einsatzmöglichkeiten von Maschine und Steuerung − Programmieren

85 1,0 85

2

Geschicklichkeit (Handfertigkeit, Körpergewandheit) − Handhaben Spannmittel, Werkzeuge, Werkstücke

und Messmittel

40 0,8 32

3

Zusätzlicher Denkprozess − Arbeitsablauf planen − Spannmittel festlegen − Werkzeuge festlegen − Programmieren − Optimieren

40 0,8 32

4

Verantwortung für die eigene Arbeit − Betriebsmittel − Werkstücke − Arbeitsablauf − Einrichten − Auftragsdisposition

50 0,8 40

5 Verantwortung für die Arbeit anderer

– 0,6

6

Verantwortung für die Sicherheit anderer

− Arbeit mit Hallenkran

5 0,9 4,5

7

Belastung der Sinne und Nerven − Programm einfahren − Werkzeug voreinstellen − Maschine einrichten − Programmieren − Messen − Aufspannen

50 0,9 45

8

Belastung der Muskeln − ganztägiges Stehen und Gehen − Einrichten − Werkstückhandhabung

25 0,8 20

RS = Rangstufe Summe TAW (1-8) 258,5

WF = Wichtefaktor Summe TAW (9-20)

TAW = Teil-Arbeitswert Summe TAW 258,5

AW 25,6

© IGM ERA-Wissen 2004/08

Grafik (5, Blatt 3) 5.2 ERA-Entgeltaufbau