über-..."bananentest" : der erste lehrer kam herein, asozialen sah die banane und...

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.. ,und das was man hier sieht sind Erziehung der Internatsleitung (gezeigt Erectus, hier Christoph Reis)! sich diese um ca. 1000,- DM be- läuft, was einen Satz von 3500,- DM monatlich zur Folge hätte. Gott schütze das Gremium! Außerdem ist es vertraglich festgesetzt, daß der Vertrag erst ge- gen Ende des Schuljahres ausläuft, wenn ein Schüler seine Eliminierung aus dem Internatsleben selbst ver- schuldet, und das hat er, wenn er wegen des Gremiums fliegt; was bedeutet, daß die momentanen mo- natlichen Zahlungen von 2500,- DM bis zum Schuljahresende fortlaufen, ohne daß der Internatsleitung, wel- che die Plätze schon längst neu- belegt hat, irgendwelche Kosten ent- stehen. Gott schütze das Gremium! ... froh über ein so schön üb er- schaubares System ... Doch wegen em paar so scheinbaren Schwach- punkten sol- lte man jetzt nicht gleich das Alt- hergebrach- te über den Haufen wer- fen und die Schulleitung angreifen, was ganz klar das Idyll unseres Landschul- heims zerstören würde, sondern froh über ein so schön die Folgen der überschau- an einem Homo bares System, welches be- sonders für unsere schon leicht senile Schullei- tung wichtig ist, sein und alles beim alten belassen. Und merkt Euch: "Nur wer mit dem Strom schwimmt erreicht das Meer!" Bernd Eßmann 2Q Abi 92 - Das war nicht billig.

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Page 1: über-..."Bananentest" : Der erste Lehrer kam herein, asozialen sah die Banane und tänzelte, grunzende Eines der Jüngsten Magistermanie Opfer der 40 Abi'92 - Das war nicht billig!

.. ,und das was man hier sieht sindErziehung der Internatsleitung (gezeigtErectus, hier Christoph Reis)!

sich diese um ca. 1000,- DM be-läuft, was einen Satz von 3500,-DM monatlich zur Folge hätte.

Gott schütze das Gremium!

Außerdem ist es vertraglichfestgesetzt, daß der Vertrag erst ge-gen Ende des Schuljahres ausläuft,wenn ein Schüler seine Eliminierungaus dem Internatsleben selbst ver-schuldet, und das hat er, wenn erwegen des Gremiums fliegt; wasbedeutet, daß die momentanen mo-natlichen Zahlungen von 2500,- DMbis zum Schuljahresende fortlaufen,ohne daß der Internatsleitung, wel-che die Plätze schon längst neu-belegt hat, irgendwelche Kosten ent-stehen. Gott schütze das Gremium!

... froh überein so schön

üb er-schaubaresSystem ...

Dochwegen empaar soscheinbarenSchwach-punkten sol-lte man jetztnicht gleichdas Alt-hergebrach-te über denHaufen wer-fen und dieSchulleitungangreifen,was ganzklar dasIdyllunseresLandschul-heimszerstörenwürde,sondernfroh überein so schön

die Folgen der überschau-an einem Homo bares

System,welches be-sonders für

unsere schon leicht senile Schullei-tung wichtig ist, sein und alles beimalten belassen.

Und merkt Euch: "Nur wermit dem Strom schwimmt erreichtdas Meer!"

Bernd Eßmann

2Q

Abi 92 - Das war nicht billig.

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Abteilung: Diverses

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tie-Abi '92 warnt alle motorisierten Schüler:In der Schulordnung ist festgelegt, daß das Befahren des Schul-und Internatsgeländes mit Kraftfahrzeugen zu keiner Zeit gestat-tet ist Zuwiderhandlungen können zur fristlosen Kündigung desSchulvertrages führen,Nach Verlautbarungen aus informierten Kreisen soll nun ver-stärkt auf diese Regelung zurückgegriffen werden.

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tuellen Bücherverbrennung ein,die nach altem Brauch mit derVerbrennug sämtlicher Relikte derschmachvollen Schulzeit begangenwird.

Nach der letzten Lehrerkonferenzwurden wieder diverse Gegen-stände zurückgelassen: zwei Ga-meboys, ein Taschenfernseher. einTaschenbuch "Wie vertreibe ichmir die Langeweile?" , einSchnuller, eine halbvolle FlascheSekt und verschiedene Zettelbrief-chen mit zweideutigen Anträgen.Wer etwas vermißt. kann sich beiFrau HiH melden.

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36 Abi '92 - Das war nicht billig!

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logo ReherMünsterstr, 394405 Nottuln02509/500

GeborenPSB-Primiere

: 22.03. '73: 1983

Hobbies

Martin PreußerA.JiTP. Waldlnrm,d 1.4358 Haitem 702364/8288

Geboren

Leider warvorhanden!

Abteilung: Steckbriefe

: 29.01. '73

kein Steckbrief

Mare-Andre' HüttemannTetekum Sia471G Lüdinghausen1Dl259V1495

GeborenPSB-Primiere

: 16.02. '72: 1990

Hobbiesschnelle Autos, schöne Mädchen

Selbstcharakterisierung :sehr intelligent, aberfauler SchülerZukunftspläneVom Beruf "Sohn" aufBeruf Urlauber"umsteigen

Ein schwerer Beutelmacht oft eitel.

A. von Santa Clara

Judo / Juilitsu, Pizza essen, Musik hören, ins KinogehenSelbstcharakterisierunzGroß, gefrässig, genau, geschickt, gemein ...ZukunftspläneStudium, im Lotto gewinnen und in Rente gehen

Tm FreihoffLangeoogstr. 204350 Recklinghausen02361/45972

Geboren01.02. '72PSB-Primiere : 1984

HobbiesVolleyball, HiFi,Lesen, AutoSelbstcharakterisierung :Ernst, selbstkritisch,selbstständigZukunftspläneBW - dann Studium

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-Abteilung: Steckbriefe

Christoph ReisSchwarzer Weg 74970 Bad Oeynhausen05731/3515

Geboren :03.04. '71

Leider kein Steckbrief vorhanden!

38 Abi'92 - Das war nicht

Thilo SchlüterGeisbeck 84717 Nordkirehen 202596/3414

GeborenPSB-Primiere

: 23.12.'69: 1989

HobbiesReiten, Alpin- & WasserskiSelbstcharakterisienmgTorsion = dynamisch-zielstrebig -selbstbewußtZukunftspläneLehre machen, anschließend Studium

Marcus MöhlmannFriedländerstr. 173403 Friedland 4055041B229

GeborenPSB-Primiere

:06.10. '70: '89

HobbiesBriefe schreiben, Bücher lesen, Musik hören (von DHasselhoff)Selbstcharakterisierungguter TypZukunftspläneMathematiklehrer

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erstmal Urlaub machen, dannAusbildung im Steuerbüro, irgendwann auch nochstudieren und letztendlich gut verdienen

Andrea VerspohlHangenau 194408 Dülmen 202590/866

Ines WeimannHeifoer 64408 Dülmen 1-02590/4572

GeborenPSB-Primiere

: 20.03. '73: 1983

HobbiesFeiern, Faulenzen,Kaffeetrinken, Musik hören,Schlafen, Fernsehen, LesenSelbstcharakterisierungmanchmal launisch, arrogant,ironisch; Ich steh außerdem aufgrüne Haare und mag den Namen"Neptun"Zukunftspläne

ehrgeizig,sonst ganz nett!Zukunftspläne

Geboren11.10'72PSB-Primiere01.08. '83

HobbiesSport (insb. Tennis),Musik, stundenlangKaffeetrinken, KinoSelbstcharakterisierung :ein bißchen langweilig,launisch, intolerant, faul,

inkonsequent. .. , aber

Urlaub- Lehre-Studi um

Thomas ZimmerGaußstr. 412804 Lilienthai0429811533

GeborenPSB-Primiere

16.04. '711988

Hobbies

105600 Wup-pertal02021621716

Geboren:06.08.'71Leider keinSteckbriefvorhanden!

SaschaLeber

02590/4837

Geboren:27.10. '72Leider kein

-Abteilung: Steckbriefe

Steckbrief vorhanden!

Sabine NowaczykVarusstr, SV

4358 Haltema..l2364/15851

Geboren: liLOS. '73JLeideK"kein Steckbrief

Badminton, Ski fahren , Billard, MusikSelbstcharakterisierunzI'm the best, fuck the rest!ZukunftspläneWirtschaftsjurist, Staranwalt, Dicke Patte, Ey

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Abteilung: Abgeschoben

Die AußenseiterBei der täglichen Auseinandersetzung über den zunehmenden Strom der Asylbewerber und denProblemen der deutschen Einheit geraten die wirklich wichtigen Probleme unserer Zeit immermehr in den Hintergrund. So wird z.B. das Thema "Lehrer" in den Medien kaum noch behandeltund findet allenfalls noch in gewissen Boulevardblättern geringe Beachtung. Dabei ist gerade dieWiedereingliederung dieser sozialen Randgruppe in die Gesellschaft eine der drängenden zukünf-tigen Aufgaben, die auch die kommenden Generationen noch lange beschäftigen werden.

Ursachenforschung ähnliche Entwicklungsphasendurchlaufen haben wie einDurchschnittsmensch.

Genauer gesagt, ist dieEntwicklung eines Lehrers biszum Beginn des Studiums imallgemeinen durchaus alsnormal zu bezeichnen. Dannfreilich ist es mit aller Normali-tät vorbei. Zeigen sich in derSchullaufbahn, mit Ausnahmeder überdurchschnittlich lan-gen Verweildauer, kaum Auf-fälligkeiten, so wird der ange-

hende Lehrer während desStudiums von allen anderenStudenten isoliert. Forschun-gen haben ergeben, daß die-ses auf gewisse Verhai-tensauffälligkeiten zurückzu-führen ist, die für das ge-samte Verhalten des späterenLehrers prägnant bleiben.

Auch die Frage nachden Ursachen für diese Isolie-rung ist in diesem Zusam-menhang von Bedeutung.

In weiten Teilen der Be-völkerung herrscht selbstheute der Glaube vor, Lehrerwürden eine eigene ethnischeGruppe innerhalb der SpeziesMensch bilden. Auch aufGenexperimente, Atomversu-che und auf dieProduktion vonbiologischenWaffen wird ihreExistenz bisweilenzurückgeführt.

Die ersten Ergebnisse

Nach 13endlosen Jahrender Forschung istes mir gelungen,auf der Basis un-zähliger Testreihenund Versuche mitLehrern verschie-denster Gattungen(siehe "Den Lehrerim Fadenkreuz"),diese Meinungenweitgehend zuwiderlegen. Um esvorwegzunehmen,im wesentlichensind dieverbreitetenAuffassungen,zumindest für diemeisten Lehrernicht zutreffend.Ja, ich wage sogarzu behaupten, daßdie meisten Lehrer

Der spektakuläre"Bananentest" :

Der ersteLehrer kam herein,

asozialen sah die Banane undtänzelte, grunzende

Eines der JüngstenMagistermanie

Opfer der

40 Abi'92 - Das war nicht billig!

In diesemZusammenhangmöchte ich aufeines meiner in-teressantesten Ex-perimente hinwei-sen, die ich inmeiner 13jährigenForschungszeit mitLehrerndurchgeführt habe.In der Verhaltens-forschung ist die-ses Experiment als"Bananen-Test" be-kannt und wurdebeim erstenmal mitafrikanischen Affendurchgeführt:

Auf dem Pultin der Klasse liegteine Banane. Zubeobachten ist dieReaktion desLehrers, wenn erdiese Bananeerblickt.

Jetzt wird's ernst!

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Laute ausstoßend, um denTisch herum. Er konntediesen, für ihn gravierendenEingriff in seinen Tagesablaufoffensichtlich nicht verkraften.

Der zweite Lehrer be-trachtete die Banane kurz undbrachte sie dann, vor Aufre-gung hüpfend zu seinem Ru-delanführer, in der Spracheder Lehrer" Direktor" genannt.Dieses zweite Beispiel zeigteine für viele Lehrer typischeVerhaltensweise: Er übergibtalles, was er nicht auf Anhiebversteht, einem in der Hierar-chie Höherstehendem. Dasbedeutet, daß er unfähig ist,selbstständig zu denken.

Resozialisierung von Lehrernmöglich?

Zusammenfassenddenke ich jedoch, daß esmöglich ist, den Lehrer wiederin die Gesellschaft zu integrie-ren, wenn nur geeignete The-rapiemaßnahmen getroffenwerden und genügend Geduldaufgebracht wird.

Meiner Meinung nachsollten alle Lehrer schnellst-möglich noch einmal zurSchule geschickt werden, umdas zu wiederholen, was sieim Studium verlernt haben.

Dr. Prof. Marc Feldmann,anerkannter Abiturient

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Abteilung: Abgeschoben

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Abteilung: Lehrerportrait

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Der Mann, den sie "Matze" nannten... keinenTropfen

Antialkoholi-sches...

Beson-ders augen-scheinlich undunbedingt als cha-rakteristisch zu wer-ten waren außerdemeinige, auf dem Bal-kon gestapelteBierkisten und dieTatsache, daß Matzeuns keinen TropfenAntialkoholischesanbieten konnte(unser Fahrer mußtesich demnach mitLeitungswasser be-gnügen).

Nun Jatrotzdessenschmeckte uns dasEssen (es gabSchlemmertopf undnatürlich Wein) undwir gingen nach ei-nem vorzüglichenEssen, das HerrLichte persönlichund allerselbst ange-richtet hatte, - leichtangetrunken - zumInterview über.

... ob das Folgenhatte?

Auf eine Einladung zum Essen hin , erbarmte sich das Redaktions-team unserem Deutsch-Llx-Lehrer Herrn Lichte einen Besuch abzu-statten. Neugierig und hungrig betraten wir seine 2-geschossigeWohnung im 4. und 5. Stock, die er uns stolz präsentierte. Eindruckhinterließ bei uns vor allem sein Trend zum Kitschigen, was uns be-sonders an den Wohnzimrnerbildern, die er überhaupt nicht kitschigfand, und an den kleinen Gartenzwergen (oder waren es Nikoläuse?)auf dem Küchenboard auffiel.

Matze beim Kochen von GaumenfreudenRedaktion, die sich bei ihm die Ehre gab.Matze

offenbarte uns seinenervenaufreibende und ziemlichabwechslungsreiche Lebensge-schichte: Geboren am 1. August1953 in Unna durchlief er dorteine außerordentlich durchschnitt-liche Schulzeit; in der 10. Klasseblieb er nämlich sitzen. 1973,nachdem er sein Abitur, wie wirheute, doch noch geschafft hatte,verpflichtete er sich für zwei Jahrebeim Bund. Anschließend stu-dierte er von '76 bis '82 in Mün-

ster Germanistik, Angligistik so-wie vier Semester Psychologie (obdas Folgen hatte?) und begannnach etwa einem Jahr Wartezeitsein Referendariat.

Mit dem 2. Staatsexamenunterrichtete er bis Ende 1986 aneiner Privatschule in Münster, zuwelcher er später noch einmal zu-rückkehrte, nachdem er in derZwischenzeit einige Monate aufder Fachhochschule für Finanzen

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für die

in Nordkirchenund 14 MonateSchulungsleiterbei Lösch inAppelhülsenwar. Nebenbeijobbte Matzenoch als Nach-hilfelehrer an

unserer Schule, zuder er 1989 gänzlichals Lehrer undErzieher über-wechselte, vielleichtwar's der größteFehler seines Le-bens.

... in höherenSphären als andere

Lehrer ...

Seine Ent-scheidung für denLehrerberuf erklärteHerr Lichte (bzw.Matze) tiefschürfendals "reine Passion"und deutet dieses als"Berufung"; "dieserBeruf ist ein sozialerDienst. "(Zitat)

Sein Ziel istdabei, positivesDenken und Handelnzu vermitteln und dieSchüler zu erziehen.(Wir berufen unshier ausschließlichauf Zitate!!!)

"Ich bin einWorkaholic, der

gefordert werden muß. "

Ja wie ihr seht, schwebtHerr Lichte in höheren Sphärenals andere Lehrer, bei denen sichein reines Jobdenken durchgesetzthat, das Herr Lichte betont undklar ablehnt, wenn er behauptet,daß eine gewisse Berufung benö-tigt wird, wenn man diesen Berufergreift, da sost kein fruchtbares

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Lehrer-Schüler- Verhätnis entste-hen kann.

Insgesamt ist Matze mitseinem Beruf (bzw, Berufung)recht zufrieden, obwohl es seinerMeinung nach oftmals schwer ist,den Erwartungshaltungen derSchüler gerecht zu werden, auchwenn er es wahrlich versucht(Probiert es mal ihn zu kritisieren,ihr werdet schon sehen was Ihrdavon habt, nämlich einen schierverzweifelten Lehrer). Er betont,daß er ein Lehrer ist, der dieDistanz zu seinen Schülernziemlich kurz hält (Können wirbestätigen Matze!).

"Ich möchte nie so arrogantwerden, wie viele meinerKollegen."

Abteilung: Lehrerportrait

Matze tanzt auf der Abiparty inmitten der zukünftigenAbiturienten.

Matze - Respektsperson oder Antiau-torität?

Dabei sieht erjedoch die Gefahr, daßseine Autorität verlorengehen kann (tja das istSchicksal), da esSchüler gibt, die diekameradschaftliche oftBeziehung ausnutzen.Seiner Meinung nach istes nicht unbedingtnotwendig, den Lehrerzu "siezen" , da dieseUmgangsform nichtautomatisch Respektschafft. ("Du - zeigtKooperation ").

".ooerster Kuß - unddann. ging's ab"."

Solche Koopera-

"größte Schwäche""Boxen""Ballern""Karriere""Holz-Tuning""Schulleitung""GeisIein"

: Ungeduld: Tyson, Beispiel für ohne Kopf zu boxen: B.Iv1.: Steinkühler: Computer-Chip: Leitender Oberstudiendirektor: Wolf und die sieben ...

flSexll"Babette""13er""Squash"

: Hysterisch: 19 kleine Negerlein: alles daransetzen, nächstes Jahr in

der höheren Liga zu spielen

tion sucht er nicht nur mit seinenSchülern zu verwirklichen,sondern strebte diese schon inseiner Jugend mit dem anderenGeschlecht an. Dies wurden wirgewahr, als wir Matze nach seinenErfahrungen im zwischen-menschlichen Bereich fragten.

Allerdings hatten wir andieser Stelle Schwierigkeiten die"wirren" Äußerungen in bezug aufLiebe in vollständige Sätze zu fas-sen; so zitieren wir einfach."Tanzschule Mädchen nachHause gebracht - erster Kuß - unddann ging' s ab ... man schwebteauf Wolke Sieben." Es muß ihndamals doch sehr erwischt haben!

Wie wir weiter erfuhren,kühlte sich Matze' s"Leidenschaft" im Laufe derSchulzeit (fehlte es am Material")ziemlich ab, denn erst im Studiumkam es zu einer engeren Bezie-hung, die elf Jahre andauerte. Ausdiesem Grund bezeichnet er sichselber als" Spätstarter" .

Diese Beziehung zerbrachdann allerdings, wie schon gesagt,nach elf gemeinsamen Jahren. Inseiner Trauer wurde er von einer.ihn anscheinend sehr ansprechen-den, Kollegin getröstet - FrauGeise. So wurde aus den beidenem P%'i'i, ü-as s;'l;h 'eT!'ls'd'ADß,inden Bund der Ehe einzutreten(Wir weisen auf unsere Auto-schmückaktion hin!). Zu seinerjetzigen Frau Ute hat Matze, wieer uns stolz erzählte, eine "tolle

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Abteilung: Lehrerportrait

Beziehung", nicht zuletzt begün-stigt durch die vielen gemeinsa-men Hobbies.

... vier Kinder in die Welt set-zen...

Diese liegen größtenteilsim sportlichen Bereich, d.h.Squash, Badminton und Tennis.Wir wissen jedoch nicht, ob"Geislein" auch das Interesse amBoxen mit ihm teilt.

"Man verbindet mit mir ehereinen Chauvi!"

Verwunderlich ist aller-dings, daß Matze seine häuslichenAktivitäten, wie Kochen, aberauch Putzen, als Hobbies ansieht.Diese Einstellung ist durchaus lo-benswert, wenn man bedenkt, daßes Matzes großer Wunsch ist,später einmal drei bis vier Kinderin die Welt zu setzen. Ob seinKinderwunsch die außerdem ge-plante sechswöchige USA-Tourjedoch zuläßt, bleibt abzuwarten

"... seIten genervt und meistensgut drauf'.,;"

Da Matze's Zukunftspläne,wie man bemerkt, eine leicht"utopische" Tendenz aufwiesen,gingen wir letztlich dazu über,sein Innenleben zu durchforsten.

"Wir tun ja schon sonstnichts, aber die nächste Wo-che tun wir extrem nichts. "

Bei einer "kri tischen"Selbstanalyse tendierte Matze eherdazu, seine positivenCharaktereigenschaften hervorzu-heben. Er beschreibt sich als ex-trovertiert, jedoch sensibel undsehr pflichtbewußt (" Och ... heutlassen wir mal ausfallen "). Erberichtete stolz, "er sei ein durch-aus lustiger Mensch - selten ge-nervt und meistens gut drauf"(Zitat). Naja, wenn man von eini-

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gen mies und den wenigen ganzschlecht gelaunten Tagen absieht,könnte man hier vielleicht zu-stimmen, wobei wir denCharaktermerkrnal "selbstbewußt"hinzufügen wollen.

Um Matze schließlich wie-der auf den Boden der Tatsachenzurückzuholen, bedankten wir unsfür das vorzügliche Essen und -naja - den Alkohol und beendetendas Interview.

Andrea VerspohlInes Weimann

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Abteilung: Lehrerportrait

Lehrer auf UmwegenIn der siebten Klasse löste ein Lehrer unsere Deutschlehrerin, Frau Immenkamph (derzeit Nölle) , ab undübernahm den unsere Klasse. Sofort ging ein Aufruhr durch die gesamte Elternschaft, hatte man dochgehört, daß dieser Lehrkörper äußerst hoch in seinen Ansprüchen sei und ein Deutsch spricht, von demHerr Deussen behauptete, daß er es selber nicht verstehe. Außerdem war da doch noch ein "Makel" inseiner Vergangenheit. Herr Drechsler soll in der NPD Mitglied gewesen sein.

Diese Hörensagen relati-vierten sich damals aber ziemlichschnell, als sich Klasse und Lehreraneinander gewöhnt hatten. DieAnforderungen waren zwar immerhoch, doch noch im Bereich desErträglichen,auch wenn mansich "gute"Noten erkämpfenmußte. Diesprachlichen An-forderungenhaben unsereSprachkulturdurchauserweitert undHerr Drechslerbrachte uns bei,jede"Problematikmultiperspektivzu reflektieren" .

Die Ankunft

Herr Drechslers Entlassungsur-kunde von der Bundeswehr hingan der Wand.

Beim Hinsetzen bekamenwir leichte Probleme mit den vor-handenen Plätzen und mußten ein

kers die Volksschule bis zur 8.Klasse und siedelte mit 12 Lenzenin die Bundesrepublik über.

In seiner Sozialisation ge-prägt durch den Vater, zu dem erallerdings kein besonders gutes

Verhältnis hatte,verließ er mit 15Jahren daselterliche Haus inRichtung Kre-feld, da es zuHause aufgrundder Wohnungsnotzu eng wurde(1956 4 Personenin einem Raum)und die Mutterihm dazu riet.

Jetzt, dawir unser Abiturfast alle geschaffthaben fanden,wir es wichtig,diesen interessan-ten Mann, den man ja nur alsLehrer kennt, auch einmal alsPrivatmensch zu hinterleuchten.Wir fuhren also nach Dülmen, umHerrn Drechsler in seiner Woh-nung zu besuchen und ihn zu in-terviewen.

Nachdem wir die Wohnungbetreten hatten, fiel mir auf, daßzur spärlichen Einrichtung über-proportional viele Bücher vorhan-den waren, die auf jedem nurmöglichen Bord standen, undwohl, zusammen mit den kahlenWänden, diese leicht bedrückendeAtmosphäre verursachten, die unsnach kurzer Zeit befiel. Lediglich

Das Ende derJugend, derErnst desLebens

Nach einerMaurerlehre be-gab er sich dannzur Bundeswehr,bei der er 12Jahre diente. Alser die

Bundeswehr verließ, nahm er aneiner Aufnahmeprüfung für dieUni in Oldenburg teil und bestanddiese gut, so daß es ihm möglichwar, 12 Semester lang zu studie-ren. Er schloß sein Studium mitPrädikatexamen in drei Fächernab, verlor die Hoffnung aber nie,eines Tages an die Universität zu-rückzukehren, um in dem FachMilitärgeschichte zu promovieren,deren Lektüre übrigens nebenSchach, Skat, Tischtennis undKnobeln zu seinen Hobbies ge-hört.

Herr Drechsler bei der Notengebung, die bekanntlich sehr aus-geglichen im Dreier- oder Vierer- Bereich liegt und von ihm im-mer mit dem Komentar "Ronald, was hast Du nur wieder fürNoten gegeben. 11 beweint wird.

bißchen zusammenrücken. Nach-dem uns Herr Drechsler Kaffeeund Plätzchen kredenzt hatte,konnte dann das Interview solangsam beginnen.

Biographie eines Arbeiterkindes

Zunächst fragten wir HerrnDrechsler nach seinem Lebenslaufden er uns bereitwillig offenbarte:

Der kleine Ronald erblickteim Oktober des Jahres 1944 alsBrüderchen einer 8 Jahre älterenSchwester in Sachsen die Welt. Erbesuchte als Sohn eines Handwer-

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Abteilung: Lehrerportrait

Der Weg zwn Lehrerberuf

Doch das Promovieren kamzunächst nicht in Frage, da HerrDrechsler nun endlich wieder Ar-beiten mußte, um finanziell Eng-pässe zu überbrücken.

Der Lehrerberuf stand ihmzuerst nicht umbedingt im Sinn,bot sich ihm aber schon allein auf-grund seines Germanistikstudiumsan. Außerdem, so wirft HerrDrechsler ein, war eine pädagogi-sche Grundintention aufgrund derBundeswehrzeit gegeben. Über-gangschwierigkeiten zum Lehrer-beruf gab es für Herrn Drechslernicht und er übtdiesen Beruf nunauch schon seit10 Jahren aus.

Herr DrechslersZiele als Lehrer

seiner Soldatenzeit, sondern wer-den von ihm vielmehr als"Grundtugenden" bezeichnet.

"Die Entscheidungen derSchulleitung sind weise undunerforschlich. 11

Ronald Drechsler

Das Lehrerkollegium - kein Zu-sammenhalt?

Dennoch leugnet HerrDrechsler nicht, beim Bund er-lernte Verhaltensnormen in denSchulalltag übernehmen zu wol-len. Verantwortung des einzelnenund Selbstdiziplin hält der ehe-malige Soldat für den Schul betriebals auch für das gesamte Leben als

Kritik übte er generell andem hiesigen Lehrerkollegium, indem er nach eigenen Aussagen zu-sammen mit einem weiteren Leh-rer eine Sonderstellung habe. Ervermißt den Zusammenhalt imKollegium, dem er eine steigendeIndividualisierung und, das obenschon genannte, damit Hand inHand gehende lobdenken vor-wirft.

Zum Leh-rerberuf selbermerkt er an, daßeine erzieherischeZielsetzung nichtmehr so sehrgegeben ist,sondern der Leh-rer vielmehr nurnoch Wissens-vermittler ist.Eine Tatsache,die er bedauert,da "explizit oderimplizitVorstellungen impädagogischen Sinne unterge-bracht werden können und vomSchüler angenommen und nichtangenommen werden".

Zu diesen Vorstellungen,die Herr Drechsler hat und die erweiter vermitteln will, gehört dieOrdnungliebe, die, wie er ein-räumt, ein Relikt seiner Bundes-wehrzeit ist. Herr DrechslersMeinung nach kann. die"Identifikation / Verinnerlichungvon z.B. Tugenden nicht abgeiegtwerden", da eine klare Strukturim Leben von Nöten ist. Diesevon ihm vermittelten Tugendenstammen demnach auch nicht aus

Der Geschichte Neu Kurs von Herrn Drechsler, den er nicht ein bißchenschonte, sondern vielmehr das Pensum des Leistungskurses in einem Drittel der Zeitnahezulegen.

unabdingbar und will sich nie denVorwurf machen lassen, dieseGrundlagen nicht vermittelt zuhaben.

Ein guter Lehrer?

Diese Verlautbarungen sto-ßen uns auf die Frage, ob er sichdenn für einen guten Lehrer haltenwürde, antwortete er, daß er Ver-suchen würde, den Attributen ge-recht zu werden, die einen gutenLehrer ausmachten. Ablehnendstand er generell dem Jobdenken,das im Lehrerkollegium teilweisevertreten ist, gegenüber.

46 Abi' 92 - Das war nicht billig!

Herr Drechsler und die Dülme-ner Zeitung

Das Thema Lehrerkolle-gium brachte uns dann auch aufseine politische Einstellung undVergangenheit, da wir uns nocl::.sehr gut 8.n einen ganzseitigen Ar·tikel ("Man weiß nie, was daschmort!" aus der Dülmener Zei-tung erinnern, in dem neben de-Wikingjugend und Haken-kreuzschmierern auch unser da-maliger Deutschlehrer einen be-trachtliehen Textteil des Artikel:einnahm. Ihm wurde vorgewor-fen, die internen Schüler L-

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indoktrinieren und in die neofa-schistische Szene zu führen. Na-türlich waren die externen Schülernicht beeinflußbar. Dieser Artikel,der selbst bei vielen dem Sachver-halt neutral gegenüber Stehendenden Anschein einer Negativwer-bung für das Schloß zu gunstendes Dülmener Clemens-Brentano-Gymnasiums hatte säte, auch imKollegium viel Zwietracht. In derDülmener Zeitung zitierte mansogar Herrn Kupka mit der Aus-sage, man würde an einer Entlas-sung Herr Drechslers arbeiten.

Die Reaktion der Schülerschaft

Als Herr Drechsler auf die-sen Artikel mit einer Stellung-nahme an das Provinzblatt rea-gierte, die von mir damals auchnach dreimaligen lesen nicht soganz verstandenwurde, traf diesim Lehrer-kollegium, soHerr Drechsler,auf Kritik.Anders wardies in derSchülerschaftder Fall. SofortnachErscheinen derVerlautbarungen der DülmenerLokalpresse stellten sich diereiferen Semester vor HerrnDrechsler und schrieben einenbitterbösen Brief an das Blatt,worauf die Schulleitung dieSchüler sofort rügte.

Mensch, der allerdings keinerechtsradikale Position einnehme.

Seine Sympatie zur NPD,aus der er 1979 ausgetreten ist,weil er sich voll und ganz auf einePrüfung beim Bund konzentrierenmußte, erklärt er damit, daß dieGrundstruktur stimmen müsse,man aber nicht allen Tendenzeninnerhalb der Partei folgen müsse.Politische Einseitigkeit lehnt ersowieso ab, da die eigene Positionimmer wieder reflektiert werdenmüsse. Deshalb steht HerrDrechsler auch zu seiner politi-schen Meinung, will aber keines-falls manipulieren, sondern denSchülern beibringen, durch selb-ständiges Reflektieren den eigenenStandpunkt zu finden.

Abitur - Abschluß ohne Wert

Abteilunz: Lehrerportrait

kann. Daraum verlangt er aucheinen Klassenverband bis ein-schließlich Klasse 12, in dem dergleiche Fächerkanon von allenSchülern durchlaufen wird. In der13. Klasse können sich die Schü-ler dann spezialisieren und ihrePrüfung nach einem vollenSchuljahr ablegen. Wer dann eingutes Abi ablegt, hat sicher Chan-cen auf Führungspositionen.

TheEnd

Diese Visionen bringen unsdoch ziemlich ins Schwitzen,schon allein, wenn man bedenkt,wieviel mehr Arbeit dieses Systemvon den jungen, heranwachsendenSchülern abverlangen würde.

Darum bescnließen wir,das Weite zu suchen, besonders,da die Urzeiger in der Zeit, in der

wir dieGastfreund-schaftHerrnDrechslergenoßenziemlich schnellgewandertwaren.

Drechsler: "Der Hitler-Putsch ... "Laschek : "Wie, Hitler-Punsch? Häh, was?!"Drechsler: "Herr Holstein Sie werden mir auch im Gedächnis

bleiben."

Drechsler: "Schreiben Sie bitte daneben Semiotik."Henning : "Was?"Drechsler: "Ja, das kann man nicht bei Mc Donaids kaufen!"

Vorwurf: Manipulation derSchüler

Nun brannte uns aber dieFrage unter den Nägeln, inwie-weit denn nun die Vorwürfe ge-rechtfertigt seien, die sowohl vonder Dülmener Zeitung, als auchvon einigen Lehrern und Schülernlaut wurden. Hierauf orakelteHerr Drechsler, daß die Vorwürfeim Sinne des herrschenden Sy-stems, aber nicht im Sinne derManipulation, gerechtfertigtseien. Er sei ein national bewußter

Da es unseren Mädchen zupolitisch wurde, drängten sie zumThemenwechsel, und wir verla-gerten unser Interview auf den Be-reich Abitur, wissen wir doch,daß Herr Drechsler mit dem statusquo im deutschen Bildungssystemnicht zufrieden ist und, im Gegen-satz zu den Gesamtschulvertre-tern, ein elitäres Bildungssystemwünscht, aufgebaut auf das klassi-sche dreischienige Haupt-, Real-und Oberschulsystem.

Herr Drechsler, der derMeinung ist, daß das deutscheBildungssystem langsam"zusammenbricht", schlägt eineSelektion zwischen Sekundarstuf Iund II vor, um so eine Elite her-rauszufiltern, die später dieVordenkerposi tion übernehmenkann. Dies setzt eine gute Allge-meinbildung voraus, auf die sichdann das Spezialwissen stützen

von

Ich per-sönlich kannnur hoffen, daß

dieses Portrait Herrn Drechslerannähernd gerecht wird undüberlasse es jedem selbst, sich nunein Urteil über diesen nichtalltäglichen Mann zu machen.

Bernd Eßmann

Abi 92 - Das war nicht billig! 47

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Abteilung: Aufs Kom genommen!

Den Lehrer im FadenkreuzDaß einige Lehrer mindenvertige Menschen sind, ist jedem Schüler klar. Nicht nur die Tatsache,

daß sie vor Komplexen, Perversionen und abnormen Verhalten nur so strotzen, nein, sie lassen diese"Eigenarten" an den hilflosen Schülern aus, die, wenn sie sich zu wehren versuchen, sofort an die"Spezialisten", auch Schleifer (oder Tutoren oder Klassenlehrer) genannt, weitergereicht werden. Diesezeichnet besonders starker Sadismus und extreme Menschenverachtung aus. Die Schüler werden solangegefoltert oder arretiert bis ihr Widerstand sowohl körperlich als auch geistig gebrochen ist. Der Schülerwird mit Sonderaufgaben bzw. Beschäftigungstherapien bombardiert, bis er durch stupides Abschreibensoweit verblödet ist, daß sein Blick schon glasig wird. Darum ist es für jeden Schüler wichtig, herauszu-finden, welchen Typ Lehrer er vor sich hat, um sich dementsprechend zu verhalten. Hier ist sie, dieultimative L.I.L. (Lehrer-Identifizierungs-Liste):

und lautes Heulen undMammi-Schreien, Darumist er jetzt bemüht, einemöglichst hohe Sprosse derBeamten-Karriereleiter zuerreichen, um möglichstviel berufliche Anerken-nung zu finden, die er abernur bei Lehrern gleichenSchlages erlangt. Sein be-liebtester Schülertyp ist deraugepaßte Sohleimer. AberVorsicht, beim Schleimentritt man oft ins Fettnapf-

Elmar Wagner der Schulleiter derPSB. Ist er ein Pedant'?

"... penibles Achten auf Heftfüh-rung und Hausaufgaben ... "

1. Als erster Typ Lehrerwäre der des Pedanten zu nennen,der dadurch auffällt, daß er nichtauffällt. Er ist kleinbürgerlich,spießig und konservativ bis libe-ral. Er geht voll in "seiner" Bü-rokratie auf und ist äußerstordnungsliebend, was sich durchsein penibles Achten auf Heftfüh-rung und Hausaufgaben äußert.Im schlechten Noten geben ist ergroß, da er so dem Schüler seine"Macht" zeigen kann. Der Schülerhat allerdings im seltensten FallRespekt vor ihm, da er bemerkt,daß der erhabene Halbgott nochsehr an Mammis Rockschürzehängt und in Punkte Charakter-stärke sich als Niete erweist. Erhatte in seiner Kindheit kaumFreunde, da die KinderEigenschaften WIe Mut mehranerkennen, als 'ne Eins in Latein

48 Abi'92 - Das war nicht billig!

ehen.

"... bis der Schüler ihnhaßt.,;"

2. Der nächste Typ wäreder Sadist, der sich in weitere dreiUnterarten unterscheiden läßt:

a) Der brutale Sadist, derden Schüler mit dem Geschick ei-nes Folterknechtes solange triezt,

bis der Schüler ihn haßt, aller-dings auch fürchtet, und er schonbeim Gedanken an den LehrerSchmerz empfindet. Das Quäler.hat diesem Typ Lehrer schon im-mer Spaß gemacht. Als Kin:wollte er schon immer Metzge:werden, was ihm jedoch versagblieb, da er zu blöd dafür war un;sich sagte: "Dann werd' ich haLehrer! ".

b) Der zweite Typ ist dedes Sklaventreibers, der dt~Schüler mit stupiden Sonde~-aufgaben solange beschäftigt, b_dessen Hand wund ist und fast a-stirbt. Er hat die seIben Motiwie der brutale Sadist, glaubt.:-doch, daß Arbeitslager effektiv-sind als Folterkammern, wobeii-doch beide werug Über:benschancen bieten. c) Der dri:Typ ist der unberechenbarste, :ist der des M öchtegernsadisteSein großes Vorbild sind Typ _und b). Wie gerne würde er ".

Klar erkenntlich: Ein brutaler Sadist (links W. Keßler; Merkrr,Grinsen, funkelnder Blick) neben legeren Typ (M. Li. - _Merkmale: stoischer Blick, hängende Schultern),

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Abteilung: Aufs Korn genommen!

wie Fleiß ein-setzt. In seinemUnterricht lerntman ammeisten, bzw.wird man ammeisten gelehrt.In stocksteifeKorrektheitverpackt sindauch die schön-sten Lehrinhaltefür die Katz'.Bekommt aberder korrekteLehrertyp einePriseMenschlichkeitoder vermischtsich gar mitdem legerenTypen, sobestehen Chan-cen, daß dieSchüler dochnoch ein paar

Lehrinhalte vermittelt bekommen.

Der Ort des Grauens. In diesem Schulgebäude der PSB Rassen mehrerepsychopathische Lehrkörper Tag für Tag ihre Gelüste an wehrlosen Schülern aus undversetzen diese in Angst un Schrecken.

sie sein, es gelingt im aber nicht,da kein Schüler diesen kleinenGiftzwerg ernstnimmt. Aber Vor-sicht! Zeigt ihm bloß nicht eureÜberlegenheit! Er bekommt aufder Stelle einen kolerischen Anfallund greift zu willkürlichen Maß-nahmen, die die des Typs b) beiweitem übertreffen. SeineSonderaufgaben sind in diesemFall reine Sisyphus-Arbeiten.Darum: Vorsicht, bissigesRumpelstilzehen.

"... Heulkrämpfe und elendlange Diskussionen ... "

3. Der dritte Haupttypist der Legere, der nichtbemüht ist, den Schüler aufDistanz zu halten und derDiziplin nicht über alles an-dere hebt. Dieser Typ Lehrerversucht, den Schüler zuverstehen und es allenSchülern recht zu machen.Bringt es ihm aber vorsichtigbei, solltet ihr etwas an ihmauszusetzen haben.Heulkrämpfe und elend langeDiskussionen sind nichtselten die Folge. Bei man-chen dieser Lehrer ist dieFaulheit der Schüler al-lerdings schon abgefärbt, so

daß sein Unterricht konfuseFormen annimmt, bei denen derLehrstoff in den Hintergrund tritt.

"... Lehrinhalte für die Katz' ... "

"... das Raubtier Schüler stürztsich auf jede Blöße ... "

5. Der nächste Typ Lehrerist eine bedauernswerte Kreatur,die sich gegenüber den bösenSchülern nicht durchzusetzenvermag. Was kann er denn dafür,

daß er bei der Verteilung vonSelbstwertgefühl ein bißehenzu kurz gekommen ist. Erkann noch so ein herzens-guter Mensch sein, das Raub-tier Schüler stürzt sich aufjede Blöße, die er sich gibtund drängt ihn so in die De-fensive. Schon früher ist erimmer gehänselt worden undnun wollte er es als Lehrerden Schülern mal zeigen ... ;aber Essig is', dieses re-spektlose Gesindel hat vordem Lehrer keinen Respektmehr. Er wäre halt doch bes-ser Finanzbeamter geworden,da könnte er es dem Steuer-zahler zeigen, ohne daß die-ser sich wehren kann. DieserTyp Lehrer hat ganz klar sei-nen Beruf verfehlt. Den Her-zensguten unter ihnen sei ge-

4. Der beste Lehrer ist,geht man nach den Wünschen derStudienräte, der Korrekte, der sichfür Diziplin und Gelehrigkeit so-

Ein Lehrer des Typus Paukus Stoikus (~IVL Lichte) versucht auf einen wehrlosenSchülern loszugehen, Herr Larisch (m.)kann Gott sei dank interveniren.

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Abteilung: Aufs Kom genommen!

sagt, es sind noch Pfarrerstellenfrei.

die Lehrerspezies "Volltrottel ".Ihr wißt, was ich meine. Dieser

Diese bedauernswerten Kreaturen Leiden unter der von Lehrernverursachten Krankheit Stupiditus Discipulus.

Typ Lehrer, der immer wieder diegleichen Witze reißt und dabei garnicht merkt, daß man nicht überseinen Witz, sondern vielmehrüber ihn lacht. Im Gegensatz zumlegeren Typen begibt er sich nochweit unter das Niveau der Schüler,die ihn und seine Niveaulosigkeithassen wie die Pest. Er wirdschnell beleidigend und handeltnach dem Motto, "Erst sprechen,dann denken" . Er glaubt sichdurch leere Drohungen und ni-veaulose Phrasen Respekt ver-schaffen zu können. Aber nichtnur das, nein, er benotet auchnoch nach Gutdünken, wobei erLieblingsschüler hat, die sich ausder Gruppe der Nichtssagerrekrutieren. Wer aufmüpft, be-kommt halt eine schlechte Note.Der Mensch, der diesen Lehrerauf die Schüler losgelassen hat,anstatt ihn in eine geschlosseneAnstalt einzuliefern, hat verant-wortungslos gehandelt und solltemal zwei Stunden mit diesem Leh-rer in einen Raum gesperrt wer-den.

"Wer mir nicht paßt, fliegt!"

6. Mit dem jetzigen Leh-rertyp beginnt ein dunkles Kapi-tel, es handelt sich um den Despo-ten, den Halbgott, der von sichglaubt, daß das "Halb" bei ihmnicht zutrifft. Er ist der genaueGegensatz zum 5. Lehrertypen. Erkennt keine Minderwertig-keitsgefühle. Wie auch, wenn alleanderen für ihn minderwertigsind? Rebellische Schüler werdenabgesägt nach dem Motto: "Wermir nicht paßt, fliegt!". Skrupelsind nicht gerade seine Stärke,weshalb er auch von ihnen nichtGebrauch macht. Doch auch seineKollegen betrachtet er teilweiseals Vollidioten. Er ist hinterhältigwas seine Vorgesetzten angeht. Inihrer Gegenwart "kriecht er ihnenin den A .... ", hinter ihren Rückenaber lacht er sich ins Fäustchen.Aber wer immer nur seinen Vor-teil sucht, hat keine Freunde,schon gar nicht unter den Schü-lern.

"... weit unter dem Niveau derSchüler ... "

7. Nun kommt, was kom-men mußte: Jeder Schüler schlägtbei dem Gedanken an diesen Leh-rer die Hände über dem Kopf zu-sammen. Ja, es handelt sich um

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So ihr Schüler nun gehethin und benutzt dieses Hand-buch als Hilfestellung zumÜberleben in der Schule.

P.S.: Jede Ähnlichkeitmit reell existierenden Personensind natürlich rein zufällig!

Bemd Eßmann

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Abteilung: Lehreranschriften

Berger, GertMeisenweg 34403 Senden02597/7259

Leun, GerdCarl-Diem-Ring 564405 Nottuln0250217528

Buddenkotte, WernerMartin-Luther-Str, 44400 Münster0251122352

Lichte, MatthiasLazarettstr. 15-174400 Münster02511273440

Drechsler, RonaldViktorstr. 184408 Dülmen02594/81147

Liebrecht, RenateBerthold-Brecht-Str. 94400 Münster-Roxel02534/5443

Fritze, GerhardPienersallee 504400 Münster-Roxel02534/2331

Melzer, RenateDelpstr.664400 Münster02511795407

Gerwing ErhardAm Kämpken 404400 Münster Albachten02536/1407

Maßbaum, VolkerLavendelweg 84353 Oer-Erkenschwick02368/53399

Dr. Haida, PeterAm Berlerkamp 1204400 Münster02506/2646

Raabe, Hans-UlrichLangeworth 614400 Münster0251/214726

Herting, AchimHohe Geist 774400 Münster-Albachten02536/1786

Reich, SylviaAm Hahnenkamp 114425 Billerbeck02543/1285

Kupka, ArnoLerchenweg 44408 Dülmen-Hiddingsel0259011636

Stumborg, GünterKinderhauser Str. 64400 Münster0251/278956

Keßler, WolfgangRaiffeisenring 524408 Dülmen-Buldern02590/800

Wagner, ElmarUlmenweg 244400 Münster-Hiltrup0250113086

Larisch, GernotDiekhoff 35a4405 Nottuln-Schapdetten02509/299

Wiederkehr, RolfSperberweg 64403 Senden02597/1038

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Abteilung: Lehrerportraits

Wilhelm Heinrich Werner Buddenkotte !!!(Das ist kein Scherz, so heißt er wirklich)

... eingeschüchtert das Weitesuchte ...

Beruhigende Musik schalltedurch die Boxen der Stereoanlage.Wie uns zu Anfang zögernd be-richtet wird, "steht" Buddi aufOldies: Neil Diamond, ManfredMann, Elvis und die 'Mamas andthe Papas'.

Heinrich! Mir graut' s vorDir!

Goethe

Nachdem die eine Hälftedes blonden Gespanns, durch un-seren alleserfassenden Reporter-blick eingeschüchtert, das Weitesuchte, blieb uns nur noch einaufgeregtes Opfer. Überlegt gin-gen wir ins Rennen, wobei unsder zuvor aufgestellte Fragebogennur bei absoluter, peinlicher Stillebehilflich sein sollte.

... Vorliebe für antiquarischeWertgegenstände ...

Gelassen, die Beine über-einandergeschlagen, seinen sport-lich durchtrainierten Körper in dieweichen Sofapolster gepreßt, emp-fing Buddi unsere erste Frage:Was hatte unseren heutigen Eng-lischlehrer aus der GroßstadtMünster nach Buldern, auf dasidyllische Landwesen verschla-gen? Seine Karriere, die wohl eherzufällig im Jahre 1973 ihre Pre-miere feiern konnte, ließ ihm ge-nügend Freiraum, um, wie er of-fen zugibt, seine emsig erspartenGelder schnellstens wieder ausge-ben zu können. Vor allen Dingenspart unser 'noch Mercedesfahrer'auf einen einfachen und wenigteuren 'Dairnler DS 420' oderaber als kleineren Zweitwageneine 'Princess Limousine' hin,

52 Abi '92 - Das war nicht billig!

Abfahrt unseres 'erfahrenen' Zeitungs teams von der Redaktion'Internat Schloß Buldern' um genau 14.30 mitteleuropäischer Zeit.Der zügige Fahrstil unseres Chaufeurs Steffen Griebsch und die hin-zukommende "Grüne Welle" im Stadtbereich Münster brachten dervier zeitbewußten Journalisten Steffen Griebsch, Dany Dutzi, IlkaDietz und Annette Müller ein überzeugende Verspätung von knap;:einer Stunde ein. Wilhelm Heinrich Werner Buddenkotte und desserGemahlin geleiteten uns, nach gebührendem Empfang, an der'Tatort', den Wohnraum.

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Herr Maßbaum und Herr Buddenkotte als Kandidaten beim Abiga;

was seine Vorliebe für antiquari-sche Wertgegenstände verrät.Auch seinen Drang zum traditi-onsbewußten England, dessen'lockere' und 'lustige' Lebensarter schätzt, obgleich die Regierungihre konservative Haltung ruhigbewahren sollte, möchte unserWerner B. ausdehnen.

nigen Aschenbecher ihren wc.;polierten klaren Glanz, währe: ..'Buddi ' seine Nase in die friscr..heizungs gewärmte Luft streck..um nach seiner Zukunftsperspetive zu forschen. Nun, da Gr:britannien bekanntlich das L:der unbegrenzten Möglichke.'.ist, hat unser 'Urmünsteraner' ;Insel zu seinem Alterswohn.erkoren. Sein Traum bleibt r ,

Haus in dem weltweit populä..'Harrow on the hill', welches -mit seinen drei Kindern BOIr_·Katinka und Jonas, wie nati :eherweise mit seiner Frau te_:möchte. Ein bewährter Englc._-_

... Insel zu seinem Alterswohn-sitz erkoren ...

Aufgrund der unterdrück-ten Minderheit von Rauchern anunserem Tische behielten die we-

Steffi :(nimmt an einer Londonfahrt teil) "Herr Buddenkotte, \\ ~haben wir denn am Samstag für eine Kabine?"

Buddi: "Wir haben überhaupt keine Kabine zusammen, Steffi! D~ließe sich zwar noch ändern, aber. .. "

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liebhaber, so sollteman meinen, hatausschließlich denWunsch, die in allenEliterestaurants ver-tretene exquisitebritische Küche auchselbst einmal zukosten. DochWerner, mutig, wieer ist, weicht in soeiner Lage unver-ständlicherweise aufdie in derBewertungsskalawesentlich niedrigerplazierte 'ItalianKitchen' aus.

Abteilung: Lehreroortraii

Werner B. ausMünster sieht dernatürlichen Angst,die mit dem Todassoziiert wird,couragiert ins Auge.

Courage hältihn auch hier inBuldern überWasser. Läßt sichdoch ein Ereignisdes alljährlichenAusflugs derBulderaner Lehrer-crew nur unteräußerster Ge-sichtsmuskelkontrol-le "schmunzelnd"

betrachten. Wo mag diese ShortStory anders ihren herben Charmegefunden haben, als in einerKneipe. Doch nicht, wie manmeinen sollte, in Kneipenräumenselbst, nein, das sonst so ruhigestille Örtchen gab eine perfekteKulisse ab.

Bundeskanzler Helmut Schmidtgab Buddi den Grund zurVerehrung, während erintolerantem Volk grundsätzlichablehnend gegenübersteht.

Im schon besagten rauch-schwadenfreien Wohnraum wardas wenig abgegriffene Thema'Smoking', yes or no' wohl oderübel zwangsweise anzusprechen.Auch Buddi konnte sich denGruppenzwängen im zarten Altervon 14 Jahren nicht entziehen.Daß er auch intellektuelle Werteschätzt, beweist er durch seineaussagekräftige Formulierung:"Wenn ich keine gesundheitlichenSchäden davontrage, werde ichselbstverständlich weiterrauchen! "

... Allgerneinwissen bezieht eraus Geschichtsbüchern ...

Wenn er die Kochlust ein-mal über hat, greift Buddi zuTennisschläger, Flipper oder ingemütlicher Abendrunde auchzum Backgammonkoffer , wobeiihm seine selbstangefertigte Zinn-figurensammlung besonders amHerzen liegt.

Um auch die literaturbezo-genen Fragen gerade im intelektu-ellen Journalistenfachkreis nichtzu kurz kommen zu lassen, stür-zen wir uns nach genau 'getimter'Erfrischungspause in die Bücher-welt Buddi Buddenkottes. Seinschon immer erstaunlich bewun-dertes Allgemeinwissen bezieht eraus Geschichtsbüchern und, wiesollte es auch anders sein, ausenglischsprachigen Romanen vonWilbour Smiths oderdem Autor Shaw.

... Buddi konntesich den Grup-

penzwängen nichtentziehen ...

Da fragt mansich doch, wen oderwas so ein mitbeiden Beinen festim Leben stehendesMannsbild nochbewundern könnte.Ausgerechnet Ex-

... das stille Örtchen gab eineperfekte Kulisse ab ...

Warum auch nicht, denn

))

... Rausschrniß aus dem Knei-penlokal.

In gut angetrunkenem Zu-stand der Belegschaft entwickeltesich die Situation zu einer fatalenwelchen. Die sonst für geheimeZwecke zu benutzenden Klobür-sten mußten an jenem Tage füreinen harten Waffenkrieg ihreKöpfe hinhalten. Das Ganze nahmjedoch bedrohliche Ausmaße an,als ein völlig ahnungslos eintre-tender Gast, den es unausweichli-cherweise genau in diesen Sekun-

den zum Herrenklohinzog, den ange-nehmen Abdruck inseinem erschrocke-nem Gesicht ver-spürte. Eins konnteunser sonst soschnell denkenderJournalistengeist je-doch nicht nachvoll-ziehen: Auf diesesdurchaus normale,einladende Verhal tenfolgte doch tatsäch-lich der Rausschmißaus dem Kneipen-lokal. Man braucht

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RVIS. o. kenn ich nieh'

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in

Abteilung: Lehrerportraits

wohl nicht zu betonen, welchenTeamgeist unsere Lehrercrew in-nerhalb dieser amüsanten Episodebewies, wie sie sich auch sonst imdurchwachsenen Schulalltag durchdick und dünn zu kämpfen pflegt.

... vertraut Probleme nicht VaterBuddian

Im trauten Heim scheintder soeben angesprochene Team-geist seinen sonst so einwandfreifunktionierenden Ablauf nichtweiter auszuprägen. Wie unsTochter Bonnie Buddenkotte be-richtet, vertraut sie ihre im pu-bertären Alter von 15 Jahren oft-mals auftretenden Probleme nichtVater Buddi Buddenkotte an, son-dern zieht die weibliche Bezugs-person Mutter Buddenkotte vor.

Werner B's lange Fingerwandern über die lange Tisch-kante zur Zigarettenschachtel,eine Zigarette erwischend, sichnochmal nervös räuspernd, rutschter neben Tochter Bonnie auf demSofakissen umher. 'His daughter',die sich unverständlicherweisenicht zu einer Buldern-Karriereüberwinden konnte, drückt heutedie Schulbank der zehnten Klasseeines Gymnasiums in Münster.

. Auch sie will einmal unsere so'geringe' Anzahl an Journalistenhier in Deutschland verstärken.Von 'Daddy' Wem er erlernt sienoch die nötige Sprachkenntnis,was er mit wohl allseits bekanntereiserner Disziplin durchsetzt. Aufdie Frage, was sie an ihrem Vateram meisten stört, antwortet Bon-nie, mit verschmitztem Blick inzwei strafende Augen schauend,daß seine ständige Uneinsichtig-keit ihr am meisten 'auf den Keksgeht'. Was uns, in unserer unver-kennbar harten Rolle als Buddi 's'Englishpupil' noch soeben beru-higte, war die möglicherweisebaldige Hoffnung auf Besserung!

Deshalb: "Weil" hat an derUhr gedreht, ist es wirklichschon so spät. Heute ist nichtalle Tage, WIR kommen wiederBUDD!, keine Frage."

geklaut aus dem"Dankeschön"

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Abteilung: Diverses

Der 13er Lieblingsbeschäftigung:

"Schade, daß man 'Zapfen' nicht im Abi nehmen konnte!" (Foto: Thomas Zimmer an der Zapf-Anlage)

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Abteilung: Lehrerportrait

Ein Tutor ohne jeden Skrupel

Herr Keßler wurde imJahre 1954 als Sohn eines Sonder-schullehrers in Ibbenbüren gebo-ren, was seine "außerordentlich"gute Erziehungquasi nurpositivbeeinflussenkonnte und dieSchulwahl"Gymnasium"sicherlichmi ten tschiedenhatte.

Nachdemer sich in seiner"gymnasialen" ,durchaus erfolg-reichenSchullaufbahnals Klassen- undspäter sogar alsSchülersprecheretabliert hatte("Nicht zuletztautgrund meinergroßenKlappe "\ ~- ~r~' • o. ... "I' ""-,,ll i'V-. , ,,,,'

... h ,derK' K',.emer inmitten emsger semer gesarnme ten lo/1l(k,eiuarmexpon:He, me ererreichte er rauhen Mensen hortet,

Er versuchte, einige klare Ge-danken zu fassen.,;

Trotzdes-sen fandenwir em"ruhiges"Plätzchenund er ei-nige Mi-nutenZeit, unsRede undAntwortzu stehen.Er ver-suchte, ei-

TIlge klare Gedanken zu fassen,um uns seinen Lebenslauf darzu-legen.

"Nicht zuletzt aufgrund meinergroßen Klappe ... "

Als unser hochmotiviertes Redaktionsteam das Chaos des allseits be-kannten Stufenleiters betrat, stießen wir auf eine Horde Hunde so-wie kleiner Kinder. Unser Tutor Wolfgang WiHi Hermann Kessler(so sein vollständiger Name) schien nicht ganz Herr der Lage zusein, zumal sein Fuß sich in Gips befand und er es dennoch an-strebte, die männlichen Schüler der Js 13 zu Prima Ballerinas zuformen,

schließlich ein ganz ansehnlichesAbitur.

Nicht ganz ohne Stolz be-richtete er uns von seinen vielfäl-tigen Studiengängen. Mufti wandsich nämlich in den ersten bei denSemestern mit einigen Bedenken,die er bezüglich seiner FächerwahlMathe und Sport hatte, wobei ihmdas erstere zu stressig und dasletztere zu qualvoll erschien.Kurzum entschied er sich für dieStudiengänge Erdkunde und Che-mie, da diese anscheinend beque-mer waren. Alternativ wäre aller-dings auch das Studium"Architektur" oder "Pharmazie"gewesen, wozu er sich dann letzt-endlich doch nicht durchringenkonnte.

.v.als Chemielehrer auf einedurchaus harte Probe gestellt,

Sein Interesse am Lehrer-beruf erklärt er sich durch dieerbliche Vorbelastung seitens desVaters, der ja wie oben schon er·wähnt Sonderschullehrer warMufti entschied sich aber für diegymnasiale Oberstufe, vielleich:weil er hier die Schüler herc-mungloser peinigen konnte.

Nachdem unser Mufti nu::sein nicht zu unterschätzende.Studium in der Mindestzeit vc;acht Semestern absolviert hattewurde er an einem GymnasiumDortmund als Chemielehrer a.. ~eine durchaus harte Probe gestel.:Er bewährte sich ein "ganzeshalbes Jahr lang. Das darauffc·gende Angebot der Gesamtschi; ~

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Hagen lehnte Herr Keßler ab, daseiner Meinung nach diese Artvon Bildungsinstitut eine"Massenverarbeitung" sei.

Er entschied sich also ein-fachheitshalber für das Angebotaus Buldern, da seine Frau, eben-falls Lehrerin (Fächer: Englisch,Musik, Religion und Sport), inDatteln unterrichtet. So schienBuldern geographisch gesehen(und das muß er ja wissen) die be-ste Lösung zu sein.

durch sein Fach Erdkunde, gernereist. Sein Interesse liegt dabei inden geographischen Begebenhei-ten verschiedener Länder.

... bannherzig mit unserem dochleicht lädierten Tutor ...

Als sich unser fast uner-schöpflicher Vorrat an Fragen solangsam, aber dennoch sicher demEnde neigte, hob der Jahrgangs-

Dieses typische Bild zeigt wie sich. unser Tutor während es Unter-richts gelangweilt den Bart schubbert.

... kein Meisterschaftsspiel durchKrankheit versäumt hat ...

Der Ausgleich zu seinemnervenaufreibenden Lehrerjob istin den vielseitigen Hobbies zu se-hen, zu denen Herr Keßler auchseine beiden Töchter Rieke undAnne-Mieke zählt. Viel Zeit inve-stiert er in seine sehr umfangrei-che und interessante Eisenbahn-sammlung, die in zahlreichenGlasvitrinen seines Hauses zu be-wundern ist.

Auch sportlich ist unserehemaliger Tutor sehr engagiert,denn er spielt bereits seit derneunten Klasse intensiv Handball,wobei auf seinen ausdrücklichenWunsch anzumerken ist, daß ernoch kein Meisterschaftsspieldurch Krankheit versäumt hat ( ... )

Außerdem erzählte unsHerr Keßler, daß er, inspiriert

stufenleiter noch heraus, daß wireigentlich eine angenehme Jahr-gangsstufe gewesen sind und daßer doch recht zufrieden war.

Zufrieden mit dieser Ant-wort und barmherzig mit unseremdoch leicht lädierten Tutor, entwi-chen wir leicht alkoholisiert undreichlich erschöpft dem Chaos.

P.S.: Seitens der Redak-tion wollen wir uns an dieserStelle im Namen der ganzenJahrgangsstufe für sein ständi-ges Engagement, schulisch sowieauch in bezug auf unsere außer-schulischen Aktivitäten, bedan-ken!

Andrea VerspohlInes Weimann

Abteilung: Lehremortrait

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Abteilung: Kursportraits

"To be or not to be, ... "

Als sich in der Js ll1II derhochmotivierte Englischleistungs-kurs formierte, bestand dieser ge-rade einmal aus drei Mitgliedernund einem außerordentlich unter-richtswütigen Lehrer. Überschüt-tet und fast erschlagen mit Bibel-zitaten, historischen Daten, geo-graphischen Begebenheiten sämt-licher US-Staaten und englischenGrammatikformen, beschlossendie" drei", sich zu vergrößern undvier weitere Schüler in ihre aus-weglose Situation aufzunehmen.Diese sieben Leidensgenossen, dieeigentlich ziemlich unterschiedlichwaren und nicht immer unbedingtzusammenhielten, versuchten nunaber, die "geistigen Ergüsse" desrecht motivierten Lehrkörpers zuverarbeiten. Sie kämpften sichdurch Shakespeare' s Harnlet unddurchforsteten ziemlich genervtden Roman "Lord of the Flies"von William Golding in allen nurmöglichen Details, nachdem sieauch schon die gesamte arnerika-

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nische, britische und irische Ge-schichte überwunden hatten. Dochdas war noch nicht alles. Weiter-hin war dieser Leidensweg näm-lich geprägt von plagenden Testselenden Klausuren, qualvollenLeistungsüberprüfungen immündlichen Bereich und dem im-mer fortwährenden Auswendigler-nen sämtlicher Texttypdefinitio-nen - ganz zu schweigen von denHausaufgaben.

Die stets unermüdlichenVersuche, sich den tyrannischenLehrmethoden und langweiligenUnterrichtsthemen des Herrn B.zu entziehen, scheiterten meistenserbarmungslos.

Die Frustration der Schülersteigerte sich einerseits ins Uner-meßliche und schlug andererseitsin eine völlige Gleichgültigkeitüber.

Wir langweilten uns alsofast zu Tode und wußten nie sorecht, wie lange wir diese Situa-tion noch ertragen würden.

Aber man darf nicht ve:·gessen, daß wir auch 'ne Meng-Spaß hatten, zumal wir unsere;Englischlehrer nie so recht ernsnehmen durften.

Hallo Mare und Bernd,bitte schreibt nicht meinen Na-men unter den Artikel - da,wäre zu peinlich, da der Artikesooo schlecht ist!(Tun wir nicht Ines, ist docC

Ehrensache!Die Red

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-Abteilung: Kursportraits

Pkysik LK - Kurs ohne Energie

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Abteilung: Kursportraits

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Immer Arger mit Matze!

Diesen Kurs kann manmeiner Meinung nach als einender chaotischten Kurse der Js 13bezeichnen, wobei zu erwähnenist, daß dies nicht nur negativ zuverstehen ist, denn dies ist ja keinBericht über den Kunst-Grundkursvon G. Stumborg. "Chaotisch" istauch wohl nicht das adäquate Ad-jektiv, entscheidend ist hier diedenotative Ebene, oder war es diekonnotative?

Nun ja, das ist ja nun auchnicht so wichtig, jedenfalls wardieser Kurs ein lustiger Kurs,auch wenn er chaotisch war. Aberwarum war der Kurs so, wie erwar?

Dies läßt sich an einem ex-emplarischen Beispiel verdeutli-chen: Am Dienstag stand auf demStundenplan der 13 eine Doppel-stunde Deutsch in der zweiten unddritten Stunde. Das heißt also,Unterrichtsbeginn um 8.50 Uhr.Doch bis auf die bei den strebsam-

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sten Schüler unserer Stufe warnoch niemand in der Schule anzu-treffen. Selbst Matze Lichte ließes sich nicht nehmen, die obliga-torischen zehn Minuten zu spät zukommen!

Es ist wirklich verwunder-lich, daß er nicht verzweifelt ist.Es muß doch wohl wahrlich de-primierend sein, in der Erwar-tung, seinen Kurs vollzählig an-zutreffen, die Klasse zu betretenund dann nur zwei Schüler vorzu-finden. Und dieses wiederholtesich jeden Dienstag!

Doch "BM" hat es mit Fas-sung ertragen. Er wußte ja, wasdanach noch kam. Mit15minütiger Verspätung traf danndie erste Gruppe von Schülern imK25 ein, natürlich ohne vorher andie Tür zu klopfen. Es folgtendann die üblichen Entschuldigun-gen, wie z.B. "Wir mußten nocheinen Kaffee austrinken" oderetwa ein langgezogenes "Boooh,

ach hier haben wir, auf dem F _steht doch ein ganz and-'.Raum", oder ähnlichen dämlic".Ausreden.

Manchmal kam es s::_vor, daß Herr Lichte gar k- .Entschuldigungen hören weerstens, weil es eh immer di- _-ben waren, und zweitens, we ,wohl froh war, daß überbaue: -nige Schüler anwesend waren.

Eine Gruppe von Sch, . -ist hier bezüglich der Versp; -_gen doch noch zu erwäL- :Diese hatten nämlich wir,einen triftigen Grund, zu sp, :kommen, dies meist auch _-Dienstag, aber zur dritten Sc - _Wenn diese Schüler dannKlasse betraten, mußten sieauch nicht mehr entschul: .,Matze ließ nur ein "Woh, -_wieder eine Bockrunde gc - ._was?" hören, und damit war __diese Geschichte erledigt.

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Doch in der Regel war esnicht so chaotisch, wie die Be-schreibung es vermuten läßt. HerrLichte war nämlich ein pflichtbe-wußter Lehrer, der wußte, wo dieGrenzen zu ziehen sind. Er hatuns wahrlich alles abverlangt,hohe Ansprüche an uns gestelltund war dabei doch ein sehtschülernaher und fairer Lehrer,der es verstand, auch andereLernmittel in den Unterricht miteinzubeziehen.

Bei den komplexen Lern-zielen versuchte er für uns immer,auch andere Quellen zur Vertie-fung des Erlernten in den Unter-richt miteinzubeziehen, dieseQuellen waren meißt Videobän-der, die nicht immer so uninteres-sant waren, wie die Verfilmungvon "Der Tod in Venedig"

Fazit: Trotz der hohen Er-wartungen und der extrem kom-plexen Lernziele, gelang es uns,mit Witz und Wirren diesen An-forderungen zu entsprechen undrecht lustige Stunden zu erleben.

Stefan Clanemann

Abteilung: Kursportraits

Matze: "Los Essig, hol Deine Lektüre raus, ich will sehen, ob Duwas angestrichen hast!

Bemd :"Oh, tut mir leid, ich hab' das Buch zu Hause vergessen."Matze: "Essig, ich durchsuch jetzt Deine Tasche, und wenn ich das

Buch finde, kriegst Du ein Diszi. "(Natürlich findet er das Buch.)

Bernd : "Hey das gibt's ja gar nicht! Wie, das ist ja doch 'drin!?"

Matze: "Vielleicht bin ich jetzt in solche Sphären abgehoben, daß ichselbst nicht mehr weiß, was ich sage."

Matze: "Wenn Ihr Euch nicht innerhalb von 10 Sekunden beruhigt,dann lege ich den Unterricht nieder! "

Matze :(wenig später) ff Der nächste, der mich ärgert, fliegt raus undbekommt ein Diszi!

Matze :(noch später) "Ach, laßt mich doch alle in Ruhe!"

Thomas und Sabine sind mal wieder sehr mit sich selbst beschäftigt,als Matze einzuschreiten versucht.Matze: "Könnt Ihr nicht mal aufhören zu schmusen?Thomas: "Was sollen wir denn sonst machen, oder geht hier noch

was anderes ab?"

Matze: "Ihr seid schlimmer als die 8a!"Tino : "Da sind wir auch stolz drauf!"

Matze: "Also, damit Ihr's gleich wißt, nach der Klausur am 14.12.wird bis Weihnachten nichts mehr gemacht. Wir können Vi-deofilme gucken oder sonst was. Wir machen ja doch keinenUnterricht! "

Matze ist stolz auf seine neue Taschenuhr aus Berlin, die er für einbesonderes Schnäppchen hält. Fünf Minuten vor Schluß:Matze: "Ich hab' schon 5 nach Halb, es müßte doch schon längst ge-

schellt haben!Klasse: "Ja klar Matze!"Matze: "Dann beende ich die Stunde. "

Götz fühlt sich von Matze diskriminiert, worauf er Beschwerdeeinreicht.Götz : "Warum verdrehen Sie eigentlich immer die Augen, wenn ich

was sage?"Bemd : "Vielleicht mag er Dich nicht!"

Matze: "Wenn ich irgendwann hier herausgefahren werde, in so 'nenWagen mit so 'ner Jacke, dann wißt Ihr, warum."

Matze war schon fünf Wochen mit den korrigierten Klausuren inVerzug und glaubte, sich vor der Klasse rechtfertigen zu müssen.Matze: "Ich hab' mir beim Gewichtheben die Schulter verrenkt."

Matze: "Wißt Ihr, wo einige von Euch ohne weiteres mitmachenkönnten? Bei Total Normal würdet Ihr ohne irgend ein Pro-gramm alle einen ganzen Abend lang mit dem Blödsinn, denIhr immer im Unterricht redet, unterhalten. "

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Abteilung: Seelenheil

"Ouo vadis, Religion?"Wer kennt nicht noch unseren lieben Herrn Bors C'Wenn Ihr Pro-bleme habt, könnt Ihr bei mir anrufen, wann Ihr wollt!"), der einJahr lang versuchte, unser Hirte zu sein und uns den rechten Weg zuzeigen. Er schaffte es nicht, konnte es gar nicht schaffen, denn erentsprach exakt den Vorstellungen von einem Religionslehrer: Ver-narrt in die Bibel, fromm wie ein Lamm, leicht weltfremd. Auch inseiner äußeren Erscheinung paßte er sich ganz dem herrschendenKlischee vom "Schüler-Missionar" an, mit seinen "Jesus-Latschen"und seinem "Topfdeckelschnitt".

Religionsunterricht wie wir ihn liebten.

Irgenwann erkannte jedochselbst Herr Bors, daß es bei unsErster Relilehrer verschlissen

Herr Bors warein hiIfsberei ter ,gutmütiger Mensch, deruns immer wiederversicherte, beide Ohrenfür unsere Sorgen of-fenzuhaben. Er warabsolut von demüberzeugt, was er unsvermitteln sollte, denner besaß einenunverrückbaren Glaubenan Gott und an das Guteim Menschen. Schadenur, daß er ausgerechnetden Lehrerberufergreifen mußte!

Relilehrerin hat baldaufgegeben

nichts mehr zu retten gab, und ::überließ das Feld Frau Geise. D::war alles andere als naiv und wel.:fremd und realisierte ganz sehne:daß in unserer Klasse, was Re.'gion betraf, Hopfen und M~:verloren war.

Bei ihrem zweiwöchigeVersuch gab es "leichte" Dif:renzen zwischen Lehrerin ut _Schülern in bezug auf die Inha.'-und die Funktion des Fachs Region (Stichwort "Ein-Pur':':Kurs"). Auch Frau Geise kon; .es demzufolge nicht schaffen, si.:mit uns zu verständigen.

Keine Rettung für unsere See-len?

Das konnte dann allerdir ..Volker Maßbaum, der dritte Ka:didat für den heiligen Stuhl un..rer Schule. Als die Kündige,von Frau Geise, die es zwei \'.chen mit uns ausgehalten ha:'.bekannt wurde, fragte sich ein .:der: "Qua vadis, Religion:Diese Frage wurde mit dem ers.-:Auftreten des neuen Religionslerers beantwortet.

ver ReH-b ..Kllli5 ZUSa,"1iUK,eTI IiTfä1t ]Pauker Maßbaum auf der Feuertreppe c ~Neubaus.

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Der Reli-a-Kurs bei einem Gruppenfoto auf demSchulhof.

Der Manta-Missionar

Eines Tages schritt ein jun-ger Mann die Treppe hinauf, beidessen Anblick die staunendeSchülerschar sofort an Seiden-hemd, Goldkettchen und Cowboy-stiefel dachte. Als eben dieser als"Manta-Fahrer" identifizierte Un-bekannte zu Beginn der Religions-stunde in der Tür erschien undsich als neuer Ober-Hirte vor-stellte, war die Überraschung per-fekt: Einen Manta-Fahrer hatteman noch nie als Lehrer gehabt.Nach den üblichen anfänglichenKraftproben, die Volker M. "mitAuszeichnung" bestand, setztesich schnell die Überzeugungdurch, daß der Schulleiter jetzteinen "harten Hund" engagierthabe. Nach und nach merkte manjedoch langsam aber sicher, daßder "Frischling", der gerade vonder Uni kam, nicht der Dompteurwar, der die Löwen bändigenwollte, sondern eher der Vertretereiner neuen Generation von Leh-rern, die uns nicht zur Arbeitzwingen wollten.

Maßbaum:"Der Mensch fliegt heutzu-tage zum Mond und zu ent-fernten Sternen, nur den Todkann er heute immer nochnicht besiegen! 11

Bernd:"Ja, und die Mafia!"

HerrMaßbaum ver-stand es viel-mehr, unserInteresse amFach Religion zuwecken und unsso zur frei-willigen Mit-arbeit zu be-wegen.

Die Alternative

MeinerMeinung nach ist

er einer der wenigen Religionsleh-rer, die die Funktion ihres Fachesin der heutigen Zeit verstandenhaben und die auf die wirklichenInteressen der Schüler eingehen,indem sie einen schülerorien-tierten und nicht einen kirchenori-entierten Unterricht durchführen.

Mare Feldmann

Abteilung: Seelenheil

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Abteilung: Fotoalbum

"Habt Ihr schon gehört. .. ", "Nein wirklich!?", "Ist ja nicht wahr ... ?!" (aufgenommen auf der Wei!nachtsfeier bei Elke, 19.12. '91)

dann nimmt man sich eben selber eine.i. (Foto: Frühstück bei MJ~

Januar 1992)

I

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Abteilung: Fotoalbum

Schüler Missionierung heute; wo fromme Sprüche nichts nützen, greift der Reli-Lehrer zu anderen Mit-teln. (Foto: Reli-Kurstreffen bei Volker Maßbaum, Februar 1992)

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_ ..._._._---- /"Wehe, wenn sie losgelassen".sSchiller (Foto: Kamin-Abend bei Annette, Februar 1992)

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Abteilung: Fotoalbum

"Tages Arbeit! Abends Gäste! Saure Wochen! Frohe Feste!",Goethe zu Abi '92 (Foto: Abi-Fete in [-"Palme", 27.3.'92)Abi-Gag '92, 31.3. '92

"Wo ist denn der LLehn~chtam Frühstücks-Buffett)

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Abteilung: Fotoalbum

Die größte Show aller Zeiten..; (Foto: Der Abi-Gag '92 -ausverkauft bis auf den letzten Platz)

"Matze Balboa" -ein Box-Champion in Buldern. (Foto: Martin Humberg moderiert die "Oskar-Verlei-hung")

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Abteilung: Fotoalbum

300 Liter Bier spendiert die Js 13 zum Abschied. (Foto: Tino und Benno tragen die größte Verantw -tung beim Abi-Gag)

"Sonst ist er ja gam normal.,;" (Foto: Götz beim "Tanz" auf der Bühne nach dem Ende :-Programms)Im Feiern ist man spitze!

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_.Abteilung: Fotoalbum

Am zweiten Tag nach dem Abi-Gag muß der Unterricht teilweise ausfallen: Man hat sich endlich wiedersoweit regeneriert, daß weitergefeiert werden kann. Am Donnerstag, in der ersten großen Pause, werdenauf dem Schulhof die restlichen, etwa 200, Würstchen gegrillt und an die Schiller verteilt (im Hinter-grund des Fotos). Mit einigen Flaschen Sekt würdigt man dabei noch einmal den großen Augenblick, denunmittelbar bevorstehenden Abschied von der Schule. (Foto: Käpt'n Larisch freut sich über dasOrganisationstalent seiner Schützlinge)

Am 14'9 15. und 16. ;-WBEisr Holland angesagt. In Zandvoort erholen sich Ma:rtin, Bernd, Tino, Stefan,Annette und Mare (h"kht auf dem Foto) kurz nach den mündlichen Prüfungen vom Abi-Streß, (Foto:Man sieht's gleich; die Triak-Kur schlägt an ... )

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Abteilung: Fotoalbum

"Von hier aus geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus, und Ihr könnt sagen, Ihr seid dabeigewe-sen. ".Goethe spricht zu den AbiturientenEndlich hat man alles hinter sich, das große Ziel ist erreicht Nach der Noten-Bekanntgabe am 26.5. '92feiert man ausgiebig bei Martin im Garten. Auch Herr Keßler läßt sich sehen und hält es als treuer Tu-tor bis zum Schluß bei seiner Jahrgangsstufe aus. Schade nur, daß nicht alle mitfeiern konnten.

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Abteilung: Impressum

Abizeitung '92:Redaktion:

Bernd Eßmann, Mare Feldmann

Interviews:Hemd Eßmann, Mare Feldmann, Anrea Große-Verspohl, Martin Humberg, Ines Weimann

Lehrerportraits:Bernd Eßmann, Mare Feldmann, Andrea Große-Verspohl, Ines Weimann

Kursportraits:Mare Feldmann. Henning Fischer, Stefan Glanemann, Stefanie Högger, Martin Humberg, Ines Weimann

Sonstige Artikel:Bernd Eßrnann, Mare Feldmann

Titelblatt:Bernd Eßrnann, Xandra Herdieleerhoff

Zeichnungen:Hemd Eßmann, logo Reher

Fotographien:Hemd Eßmann, Mare Feldmann, Henning Fischer, Annette Nolte

lLayout:Bernd Eßmann

Setzen:Bernd Eßmann, Man: Feldmann

EDV:Bernd Eßmann, Bernhard Eßrnann, Mare Feldmann

Papa uu Scheipers

v.i.S.d.P.:Bernd Eßrnann, Mare Feldmann

Hauptaktionär:Gemüt "Sir Captain Eddie" Larisch

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