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Fragmenta Faunistica Musei Zoologici Polonici. Editio separata T. I, Ns 6. 10.VIII 1930. Stanisíaw FELIKSIAK über riesige Exemplare der Teichmuschel Anodonta cygnea (L.). faisfHuuf voor ondersoek Institute for «ia ïctaïiiik Research .s - !:• 69 G4Û1 Brèdene - . Jgiuiro - ! et. 05 ? / 80 37 15 WARSZAWA N AKE AD EM PAÑSTWOWEGO MUZEUM ZOOLOGICZNEGO. 1930.

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Page 1: über riesige Exemplare der Teichmuschel Anodonta cygnea (L ...Die Dicke der Muschel in ihrer Mitte ist um 1,8 cm grös ser als jene — 8,2 cm, die Israël für ein grosses Exemplar

F r a g m e n ta F a u n is t ic a M u sei Z o o lo g ic i P o lo n ic i. Editio separata T. I, Ns 6. 10.VIII 1930.

S t a n i s í a w F E L IK S IA K

über riesige Exemplare der TeichmuschelAnodonta cygnea (L.).

faisfHuuf voor ondersoekInstitute for «ia ïctaïiiik Research

.s - !:• 69G4Û1 B rèdene - . Jgiuiro - ! et. 05 ? / 80 37 15

W A R S Z A W AN A K E A D E M P A Ñ S T W O W E G O M U Z E U M Z O O L O G I C Z N E G O .

1930.

Page 2: über riesige Exemplare der Teichmuschel Anodonta cygnea (L ...Die Dicke der Muschel in ihrer Mitte ist um 1,8 cm grös ser als jene — 8,2 cm, die Israël für ein grosses Exemplar

Dr. W . R o szk o w sk i, dyrek tor M uzeum , redaktor.

Dr. T. J a c z e w s k i, kustosz M uzeum .

Dr. T. W o lsk l, kustosz M uzeum.

W sp raw ach do tycz^cych w ym iany w ydaw nlctw zw raca i s iç naleZy do kustosza D ra T. J a c z e w s k i e g o .

(P o u r ce qui concerne l ’échange de publications s’adresser au conserva teu r Dr. T. J a c z e w s k i ) .

Za treâc naukow ij a rtykulów odpow iedzialn i s^ autorow ie.

A dres R edakcji: Pañstw ow e M uzeum Zoologlczne. W a r í z a w a , K ra k o w s k le -P rx e d m le á c le !¿6—28.

D r u k . i L i t . . J A N C O T T Y " w W a r s z n w i a . K a p u c y f t i k a 7.

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IS t a n i s l a w F E L I K S I A K .

O olbrzymich szczezujach gatunku A n o d o n ta c y g n e a (L.).

Über riesige Exemplare der Teichmuschel, A n o ­d o n ta c y g n e a (L.).

[Taf. IV].

Das Polnische Zoologische S taa tsmuseum hat im vor igen Jahre von Herrn Graf H. C i e c i e r s k i ein prachtvol les E x e m ­plar der Te ichmuschel erhalten. Dieses r iesige Stück, das 26 cm in Länge misst, ist aus e inem Teich im G u t Siemia tycze (Kreis Bielsk, Wojewodschaf t Bialystok) herausgefischt worden. Da so grosse Exempla re im a llgemeinen ziemlich sel ten angetroffen werden, finde ich es zweckmässig dasselbe näher zu beschreiben und se ine Dimens ionen ausführlich anzugeben . Zum Vergleich will ich ein an d e re s grosses Exemplar der Te ichmusche l in Be­tracht nehmen, welches sich in der Sam ml ung des Polnischen Zoologischen S taa t smuseums befindet und welches aus einem Altwasser der Weichsel , vermutl ich aus der Umg eg en d von W a r ­szawa s t am m t

Beide genannten Exemplare g e h ö r e n zum „Typus des ruhigen, s tehenden Wassers“ , welchen W e i s e n s e e im Bereiche der Art A nodonta cygnea (L.) unterscheidet . Zu d iesem Typus stellt W e i s e n s e e zwei C l e s s i n ’ sche Varietäten: v. cygnea und v. cettensis, die eben unter sämtl ichen Formen dieser Art die gröss ten not ier ten Dimensionen erreichen. Die Teichmusche l aus Siemiatycze näher t s ich ziemlich deutlich der Form cettensis. Sie ist von zungenförmiger Gestal t und weist eine stattliche Länge auf, welche um 3,5 cm die maximale Länge — 22,5 cm,

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136 S. Feliksiak. 2

die vo n W e s t e r l u n d für die typ ische Fo rm von A . cygnea (L.) aus Deutsch land angegeben war, übertrifft. Die gröss te Höhe der Muschel , gem essen unte r dem Wirbel als A bs t and der beiden Ränder , des oberen und des unteren, übertrifft um 1 cm die maximale Höhe — 12 cm, welche für die F o rm typica durch W e s t e r l u n d und G e y e r notiert war.

Die Dicke der Muschel in ihrer Mitte ist um 1,8 cm g r ö s ­ser als jene — 8,2 cm, die I s r a ë l für ein grosses Exemplar der F o rm cettensis aus Hummelschein in Altenburg anführt . Trotz so bedeutender D im ens io nen ist das Gewicht de r leeren Musche l nicht besonders gross, es bet rägt nämlich 197 gr, während das Exemplar von I s r a ë l bei einer Länge von 22.2 cm und einer Höhe von 9,6 cm ein Gewicht von 211 gr erreicht. Dieser Unterschied f indet seine Erk lä rung in der Dünnhei t der Wände der Muschel aus Siemiatycze, was wiederum auf ger ingen Kalk­gehalt im Milieu, in welchem das Tier lebte, hinweist.

D e r Vorderteil der Musche l aus Siemiatycze ist stark en twi­ckelt, mit deutlicher Ecke des Schildchens, der Vorderrand fällt un ten in e inem grossen, schrägen Bogen herab.

Der Hintertei l hat ein sehr zusammengedrücktes , kielförmi­ges Schild, hinter welchem er ziemlich stark verlängert und verschmäler t e rsche int un d einen brei ten, etwas ausgezogenen, sanft abg erunde ten Schnabel bildet. Der Wirbel ist wellig, s ta rk aufgeblasen und tritt um 0,5 cm über den Ober rand hervor, weshalb die grösste Höhe der Muschel , sa m m t dem Wirbel g e ­messen 13,5 cm beträgt . Der lange , horizontal ausgezogene Ober rand ist dem Unte r rand fast parallel. Der Unter rand ist e t ­was hinter der Mitte ausgebuchtet , ähnlich, wie dies be i dem in R o s s m ä s s l e r ’s „ Iconographie“ auf Fig. 968 als A . cygnea v. cordata abgebi ldeten Exempla r der Fall ist. Die Aussenfläche der Musche l besi tzt zahlreiche, konzentrisch verlaufende, ziemlich deutl iche Furchen und Rippen, die am Schild weniger ausgepräg t erscheinen. Die Farbe der Aussensei te ist dunkel-ge lb mit g r ün ­lichem Ton, nach hinten zu schwärzlich, am Wirbel rötlich. Perlmutterschicht schmutzig weiss, mit schwachem Glanz, fast ohne Irisierung, etwas mehr so an den Schl iessmuskelnarben. Schl iessmuskelnarben gross, seicht, mit wenig deutlichen Umrissen.

Die Muschel aus der U m g e g e n d von Warszawa hat im Vergleich mi t dem Exemplar aus Siemiatycze viel kleinere Dimensionen [s.

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Tabelle I, B], bleibt j edoch in dieser Hinsicht nicht weit hinter de n grössten aus Deutschland angeführten Exe mpl aren zurück und e rsche in t jedenfalls viel stattlicher als die durch B ^ k o w s k i aus Süd-Polen beschriebenen Teichmuscheln; dieser Verfasser notiert nämlich als Ma xim ald imens ionen für die F o rm typica-. Länge 16 cm, H ö h e 9 cm, .Dicke 7 cm; für die Form cettensis: Länge 20 cm, Höhe 10 cm, Dicke 6,5 cm.

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A S i e m i a t y c z e 26,0 13,0 10,0 197 50,0 38,46 76,92 0,58 14,9

B W a r s z a w a 21,5 11,5 8,2 170 53,48 38,13 71.30 0,83 11,0

10 11 12 13 14 15 16 17 18

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cm cm % % % c m c m c m c m

A S i e m i a t y c z e 3,0 8,1 57,30 11,53 31,15 2,9 3,0 3,6 4,4

B W a r s z a w a 4,0 6,5 51,16 18,60 30,23 2,5 3,0 3,0 3,8

Das Exemplar aus der U m g e g e n d von Warszawa ist von länglich ei förmiger Gestalt, verhäl tnismässig höher, als j enes aus Siemiatycze und e twas weniger bauchig. Die Scha lenwände sind dick, wesha lb das Gewicht relativ grösser ist. Der Vordertei l ist s tärker entwickelt ohne deutl iche Schildchenecke, der Vorder rand brei t halbkreisförmig.

Der Hintertei l ist gedrungen mit wenig zusammengedrücktem

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Schild, gegen das Ende zu in einen s tumpfen Schnabel sanft verschmälert . Der Wirbel de r Schale ist flach, b e d e u te n d gegen die Mitte verschoben. Ob er rand kurz, mehr nach hinten verscho­ben, weshalb die Länge des hinteren Abschni t tes der Längsachse verhäl tnismässig kleiner ist. Der Unter rand weist hinten, dicht hinter der Mitte, e ine sehr seichte E inbuch tun g auf. Die beiden Ränder s ind bogig ge k rü mm t und gegen e inande r nach hinten zu geneigt .

An der Aussenf läche s ind die Rippen und die Furchen deutlich auch am Schild; F a r b e oliv-grün, nach h inten zu dunkler. Vom Wirbel ziehen kaum beme rk ba re grünl iche Strahlen. Per l­mutterschich t s tark glänzend , milchweiss, im h inte ren Teil der Musche l un d in den Schl iessmuskelnarben s ta rk irisierend. Schl iess­muske lnarben tief mi t deut l ichen Umrissen . Die ob ige Beschrei­bu ng zeigt , dass die Te ichmuschel aus der Um ge gend vo n War­szawa sich jenen Exemplaren, die in Monog raph ien als A . cygnea f. typica beschr ieben werden, nähert ; im Vergleich mit diesen erscheint sie j edoch etwas m eh r verlängert .

Die an den beiden besprochenen, definitiv ausgewachsenen Teichmuscheln ausgeführten Messungen sind auf Tabelle I z u ­sammenges tel l t , dabei bez iehen sich die Zahlen der oberen Zei­le (A) auf das Exemplar aus Siemiatycze, j ene der un te ren (B) auf das Exemplar aus der U m g e g e n d vo n Warszawa.

In vert ikalen Reihen s ind angegeben:1—4, absolute Dimens ionen in cm, sowie Gewicht in gr.5 — 8, relative Dim ens ionen; H öhe und Dicke ausgedrückt

in % der Länge; Dicke berechnet in % der Höhe; schliesslich G e ­wicht in g r / c m 3, wobei nach F r a n z im Zähler der Faktor 10eingeführ t worden ist.

9— 11, absolute Dimensionen des mittleren, vorderen und hinteren Abschnit tes der Längsachse der Musche l , ausgedrückt in cm. Diese drei Abschnit te kann man abgrenzen, indem man auf die Längsachse Perpendikuläre aus der Schildchen- und Schi ld­ecke fällt. Die Länge des mit t leren Teils der Längsachse kannm a n bei be iden Musche ln annä he rn d mit der Länge des O b e r ­randes identifizieren.

12 — 14, Dimens ionen der genannten Abschnitte de r Längs­achse, ausgedrückt in % ihrer totalen Länge.

15— 18, Dimens ionen der Schl iessmuskelnarben in cm.

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5 Riesige Exem plare von A n o d o n ta cyg n ea (L.). 13 9

Die a l lgemeine Gestal t der be iden Exemplare unter lag während ihres Wachs tums be inahe dense lben Veränderungen, was auf Tabe lle II in Zahlen dargestel l t ist. Es s ind hier Messun gen angegeben, die an b e id en Musche ln dermassen ausgeführt w o r ­den sind, dass sie v ie r Entwicklungsstadien entsprechen, welche auf Grund sehr deutlich ausgepräg te r „Ja hres r in ge“ unterschieden werden konnten; dieser Jahres r inge besitzt das Exemplar aus Sie­miatycze 10, jenes aus der U m g e g e n d von Warszawa 8. Die Zahlen für das vierte S tadium entsprechen den definitiv ausge­wachsenen Exempla ren .

T a b e l l e II.

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l 53 29 54,71 27 29 0,93 15 28,30 38 71,69 2,53M u s c h e l 4 130 70 53,84 68 68 1 42 32,30 88 67,69 2,09

7 183 94 51,36 93 88 1,05 63 34,42 120 65,57 1,90

D e f i n i t i v eM u s c h e l 10 260 130 50,— 130 120 1,08 90 34,61 170 65,38 1,88

1 59 35 59,32 31 35 0,88 16 27,11 43 72,88 2,68B M u s c h e l 4 130 72 55.38 68 71 0,95 45 34,61 85 65,38 1,88

6 170 88 51,76 87 85 1,02 60 35,29 110 64,70 1,83

D e f i n i t i v eM u s c h e l 8 215 115 53,48 115 107 1,07 80 37,20 135 62,79 1,68

Bei der Z u n a h m e der Zahl der Jahres r inge ist folgendes zu bemerken .

A) Die Musche ln verlängern sich imm er mehr und werden somit relativ niedr iger (Vertikalreihen 1— 4). Im jüngsten Stadium, nach Ausbi ldung des ersten Jahres ringes war das Exemplar aus Siemiatycze mehr verlängert , als jenes aus der U m g e g e n d von Warszawa im en tsp rechenden S tadium. Im dri t t en Stadium war der Gr ad der Ver lagerung be ider Exemplare fast gleich. Bei dem Exemp la r aus de r U m g e g e n d von Warszawa verschwand während des Anwachsens der letzten zwei Jahres ringe die T en d en z zur Ver­längerung, es trat somit eine relative Verkürzung der Längsachse

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140 S. Feliksiak. 6

ein und es entwickelte sich eine verhä ltni smässig bedeutende Höhe, welche für die F o rm typica so beze ichnend ist.

B) Nach und nach tritt eine stärkere Entwicklung der vor­deren Teile der Muschel auf. was nachs tehendes zu Folge hat:

a) E ine Verschiebung der maximalen H öhe aus der Schild­gegend unter de n Wirbe l (Vertikalreihe 3— 7). Im jüngsten S ta­d ium ist der Hintertei l der Musche ln am höchsten, und zwar u n ­ter d e m Schild; besonders hoch ist er beim Exemplar aus der Um g eg en d von Warszawa. Im Stad ium von vier Jahres r ingen sind beide Musche ln am höchsten in der Mitte; zu dieser Zeit näher t sich das Verhältnis der Höhe, g em ess en unter dem Wir ­bel, zu jener, gemessen unter dem Schild, der Einheit; mit ande­ren Wor t en die Vorderteile der Musche ln hohlen die Hintertei le in Bezug auf ihre Wachstumsgeschwindigke i t in vertikaler Rich­tung ein. In den nachfo lgenden Stadien entwickeln die V o rd e r ­teile ihre H öhe rascher als die Hinterteile.

b) E ine scheinbare Versch iebung des Wirbels ge ge n die Mitte und in Zu sa m m e n h a n g dami t eine relative Verkürzung der hinteren Teile (Vertikalreihe 8 — 12). Die relat ive Verkürzung des Hinterteils ist bei der Muschel aus der U m g e g e n d von Warszawa am grössten, bei ihr näher t sich näml ich das Verhältnis des H i n ­terteils zum Vordertei l der Zahl 1,68. Beim Exemplar aus Sie­miatycze beg innt die relative Verkürzung des Hinterteils, die für die Form typica so charakteristisch ist, berei ts in sehr frühen Stadien aufzutreten; das Verhältnis des Hin te rte ils zum V o rd e r ­teil erreicht hier 1,88.

c) Die charakteri s t i sche Ausbi ldung des Umrisses des U n ­te rrandes, der, in Zu sa m m e n h a n g mit der Verschiebung der m a ­ximalen Höhe von der Mitte gegen den Wirbel, hinten, dicht hinter der Mitte eine Ausbuchtung bekommt. Diese Ausbu chtu ng ist be so nde rs stark beim grösseren der be id en hier in Frage ko m m e n d e n Exemplare ausgeprägt .

Die Teichmuschel aus Siemiatycze weicht von den in M o ­nographien beschr iebenen Exemplare der F o rm cettensis durch ihre verhäl tn ismässig grosse Höhe ab, die ihr Maximum unter dem Wirbe l errreicht, ferner durch die sehr starke Entwicklung des Vorderteils, was eine bedeutende Verschiebung des Wirbels ge gen die Mitte, sowie eine übermäss ige Verkürzung des H in te r ­teiles zu Folge hat. Hinsichtl ich der übr igen Merkmale , die in

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7 Riesige Exem plare von A n o d o n ta cygnea (L.). 141

der ob igen Beschreibung angeführt worden sind, nähert sie sich der F o rm cettensis.

im Bereiche de r Art A. cygnea (L.) t reten, wie es neuere Arbei ten gezeigt haben , rein ökologisch-bio logische Varietäten auf, welche nur auf Grund der Muschel , die ja so leicht dem Einfluss äusserer L e b e ns be d in gu ngen unterliegt, unterschieden werden. Es wäre vielleicht am richtigsten sie, in E ink lang mit den objekt iven Kriterien von S e m e n o v - T j a n - S a n s k i j als Morphen zu bezeichnen. Das Exemplar aus der Um g eg en d von Warszawa würde sich demnach zu Anodonta cygnea (L.) mor- pha typica nähern , un d jenes aus Siemiatycze zu A. cygnea (L.) morpha cettensis (Gm.) .

ERKLÄRUNG DER T A F E L IV.

U m risse d e r rech ten Schalen der beiden M uscheln: der g rössere gehört zu A . c yg n ea (L.) m. ce tten sis (G m .) aus Siem iatycze, der k leinere zu A . c y ­g n e a (L.) m. typ ica aus der W eichsel.

STRESZCZENIE.

W notatce niniejszej zostaly opisane, z uwzglçdnieniem szczegófowych pomiarów, dwa duze egzemplarze muszli szcze- zui, nalezace do zbiorów P. M. Z. Wiçksza muszla, pochodzaca ze stawu maja tku Siemiatycze, dar p. hr. H. C i e c i e r s k i e g o, zblizona bardzo do okazów, opisywanych w literaturze, jako A . cygnea (L.) forma cettensis (Gm.), jest najwiçkszym egzempla- rzem tego ga tun ku z do tychczas notowanych. O d typowych oka­zów formy cettensis odbiega s to su nk ow o znaczna wysokoscia, najwiçkszq pod szczytem, ba rdzo silnym rozwojem przodu, co poc iagnç lo za soba przesuniçcie szczytu ku srodkowi i nad- mierne skrócenie tylnej czçsci.

Mniejsza muszla zna lez iona w od no dze Wisly, prawdopo- dobnie pod Warszawa zbliza siç do formy typowej A. cygnea (L.). Pomi ary obu egzemplarzy sa zestawione w dwu tabelkach, przy- czem w I tabe lce podane zostaly wymiary muszel ostatecznie wy- rosniçtych, w II tabelce po mia ry musze l w rôznych stad jach roz- wojowych, wyodrçbnionych na podstawie bardzo wyraznych piers- cieni „ rocznych“.

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142 S. Feliksiak. 8

Z tabelki II wynika , iz p rzy zwiçkszajqcej siç l iczbie piers- cieni „ rocznych“ obydwie muszle:

A) Coraz wiçcej siç wydluzaj^ (kolumna 1— 4).B) Wys tçp uje coraz silniejszy rozwój przednich cz^sci m u ­

szel, co poc i lga za sob^:a) przesuwanie maksymalne j wysokosc i z pod tarczy pod

szczyt (kolumna 3 —7),b) przesuwanie szczytu ku srodkowi, tern samem wzglçdne

skracanie tylnej czçsci (ko lumna 8 — 12),c) rozwój charakterystycznej linji krawçdzi dolnej, która

w tyle tuz poza srodkiem jest zatokowo wciçta.W obrçbie ga tunku A. cygnea (L.) wystçpuj^ odm iany czy-

sto ekologiczne, to tez najbardziej odpow iednim dia nich termi-■V

nem, w mysl ob jek tywnych kryterjów S e m e n o v a - T j a n - S a n - s k i j ’ego, bçdzie termin morpha .

Okaz z pod Warszawy zblizalby siç za tem do A nodonta cygnea (L.) mo rpha typ ica , a olbrzymi okaz z Siemiatycz do A. cygnea (L.) m. cettensis (Gm.) .

L I T E R A T U R .

B ^ k o w s k i J. i L o m n i c k i A. M. Miçczaki. M uzeum im. D zieduszyc­k i i . Lwow, 1892.

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F r a n z V. Zur A rtenfrage der A nodonten . A rchiv f. M ollusk. Jhrg . 61. H. 6. F rankfurt a. M., 1929.

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Bd. I. H. 1 u. 4, Bd. III. H. 5 u. 6. Leipzig, 1835— 1859.S c h n i t t e r H. Die N ajaden der Schw eiz. Aarau, 1922.S e m e n o v - T j a n - S a n s k i j A. TaKcoHOMHuecKi« r p a H H U b i BHfla h exo

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S. Feliksiak del.

S . Feliksiak.