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editorial 1 blutbild blutbild Die Zeitschrift für unsere Blutspender Ausgabe 1 / 2012 nennenswert Das Projekt Helfende Hände medizin Herstellung Erythro- zytenkonzentrate vorschau Der neue Blutspender- Pass kommt Blutspende im Wandel der Zeit

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editorial 1

blutbild

blutbildDie Zeitschrift für unsere Blutspender

Ausgabe 1 / 2012

nennenswert

Das Projekt

Helfende Hände

medizinHerstellung Erythro-

zytenkonzentrate

vorschauDer neue Blutspender-

Pass kommt

Blutspende im Wandel der Zeit

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blutbild

mit den allerbesten Wünschen für das Jahr

2012 möchten wir Sie zu einer neuen Aus-

gabe Ihres Blutspendermagazins blutbild

begrüßen. In diesem Jahr wird der Blut-

spendedienst des DRK in Nordrhein-West-

falen 60 Jahre alt. Unsere Redaktion hat

den Jahrestag des ersten Blutspendeter-

mins zum Anlass genommen, Ihnen den

Wandel der Blutspende im Laufe der Zeit

in Wort und Bild vorzustellen und mit aktu-

ellen Beispielen unserer Arbeit einen Blick

nach vorne zu richten. Der neue Spender-

ausweis und der neue Spenderfragebogen

sind nur zwei Beispiele für die vielfältigen

Veränderungen, die alle begleiten, die sich

in der Blutspende engagieren. Der stei-

gende Bedarf an Blutpräparaten, neue Er-

kenntnisse in Bezug auf die Sicherheit von

Spender und Empfänger, aber auch As-

pekte der Wirksamkeit und Verträglichkeit

biologischer Arzneimittel sind typische

Hintergründe für Änderungen bei Zulas-

sung, Ablauf und Verarbeitung der Spen-

den. Bei allen Veränderungen in den ver-

schiedenen Bereichen – im Kern bleibt die

2 editorial / inhalt

Von der Notfallreserve zum Partner der

Hochleistungsmedizin - seit 60 Jahren

sichert das DRK in Nordrhein-Westfalen die

Versorgung der Krankenhäuser.

titel 4 Die Blutspende im Wandel der

Zeit

aktuell 3 Blutspende in XXL

3 Vom Hörsaal zur Blutspende

medizin 7 Die Herstellung von Erythrozyten-

konzentraten

ehrenwert 8 Hagen: Versorgung bei sehr sel-

tenen Blutgruppen

8 Soest: Vom Marmeladenbrötchen

zur Rohkost

Liebe Blutspenderin,

lieber Blutspender,

inhalt

Aufgabe des DRK-Blutspendedienstes seit

seiner Gründung gleich. Wir möchten für

jeden Menschen in jeder Situation genü-

gend Arzneimittel aus Blut bereitstellen

können, wir möchten die Sicherheit dieser

Blutpräparate und die Sicherheit unserer

SpenderInnen gewährleisten, wir wollen

mit den Blutspenden unserer Mitbürge-

rInnen keinen Gewinn erzielen und unser

Handeln so wirtschaftlich wie möglich ge-

stalten. Dabei fühlen wir uns dem Ethischen

Kodex nicht weniger verbunden als den

zahlreichen gesetzlichen Regelungen.

Ihnen, unseren BlutspenderInnen und den

ehrenamtlichen HelferInnen in den DRK-

Gliederungen gebührt der Verdienst, dass

wir diese Aufgaben erfüllen können. Dafür

unseren herzlichen Dank.

8 Dortmund: Jung und engagiert

nennenswert 9 Die Aktion Helfende Hände

vorschau

10 Neuauflage: 1000 an einem Tag

10 Der neue Ausweis kommt

10 Spenderfragebogen getestet

sprechstunde 11 Rückstellung bei Hepatitis C

die rückseite 12 Vorgestellt: Neue MitarbeiterInnen

12 Lesergewinnspiel

12 Impressum

Dr. Robert Deitenbeck ist

ärztlicher Direktor des

DRK-Blutspendezentrums

in Hagen.

Elisabeth Böhmer-Hopp ist

kaufmännische Leiterin des

DRK-Blutspendezentrums in

Hagen.

Dr. med. R. Deitenbeck

Ärztlicher Direktor

Dipl.-Oec. E. Böhmer-Hopp

Kaufmännische Leiterin

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blutbild

ner Blutspende anderen Menschen helfen

können. Die Mitarbeiter des Blutspende-

dienstes schätzen die offene Atmosphäre,

die es vielen interessierten jungen Men-

schen leicht macht, ihre erste Blutspen-

de zu geben. Für die Spender ist es auch

nicht nur praktisch die Blutspende auf dem

Campus leisten zu können: Häufig kom-

men gleich mehrere Kommilitonen gemein-

sam zur Spende und gehen anschließend

in die Mensa, die auch die Verpflegung der

Blutspender übernimmt.

Ähnlich wie bei den klassischen Termi-

nen, gibt es an den Universitäten Stamm-

spender, die nach dem Abschluss des

Studiums auch weiterhin zur Blutspende

gehen. Dann allerdings nicht mehr auf dem

Campus, sondern am neuen Wohn- oder

Arbeitsort. GAR

Bereits seit dem Jahr 2005 kooperieren der

Blutspendedienst der Niederlande, San-

quin Nijmegen und das DRK-Blutspende-

zentrum in Hagen. Ein Schwerpunkt dieses

Austausches sind die Erfahrungen beim

Einsatz von Blutspendemobilen auf öffent-

lichen Plätzen. Unsere holländischen Kol-

legen sind Spezialisten in diesem Bereich;

der holländische Blutspendedienst führt

seine Blutspendetermine ausschließlich

Die Zukunft der mobilen Entnahme?Niederländisches XXL-Spendemobil in Dortmund

3 aktuell

in mobilen Spendeeinrichtungen durch.

In Dortmund konnten sich im August

unsere BlutspenderInnen von den An-

nehmlichkeiten der mobilen Entnahme

überzeugen. Der moderne Sattelzug des

niederländischen Blutspendedienstes,

dessen Außenwand ein riesiger ausge-

streckter Arm mit der Aufschrift „GEEF“

(geben) ziert, präsentierte sich im Au-

gust 2011 gemeinsam mit dem Hagener

Blutspende im Schatten der Reinoldikirche - das niederländische Spendemobil in Dortmund.

Zwischen der Philosophie-Vorlesung und

dem Tutorium etwas Gutes tun – das ist

auf fast allen Campi der Hochschulen im

Regierungsbezirk Arnsberg möglich. Der

DRK-Blutspendedienst ist seit 60 Jahren

nicht nur in den Städten und Gemeinden

mit Terminen vor Ort präsent. Seit einigen

Jahren zählen auch die Hochschulen zu

den Terminorten für Blutspenden. Studie-

renden soll so die Möglichkeit geboten

werden, eine Blutspende mit dem meist

vollen Stundenplan zu vereinbaren.

Neben den Hochschulen in Siegen, Iser-

lohn, Dortmund oder Witten finden auch

an der Ruhr-Universität Bochum regelmä-

ßig Blutspendetermine statt. Mit großer

Unterstützung von Hochschullehren, dem

Rektorat und des Akademischen Förde-

rungswerks können dort seit fünf Jahren

Studierende für die Blutspende begeistert

werden. Fast 8000 Studierende, davon

etwa 1700 Erstspender, haben in dieser

Zeit auf dem Campus in Bochum mit ei-

Spendemobil vor der Dortmunder Reinol-

dikirche.

„Wir freuen uns über den gemeinsamen

Blutspendetermin und den fachlichen

Austausch“, bestätigt Angelika Hörter,

Nichtärztliche Entnahmedienstleiterin des

Zentrums Hagen. Denn nicht nur in sei-

ner Außenwirkung überzeugte das nie-

derländische Spendemobil. Der Sattelzug,

der sich zu beiden Seiten um 2,5 Meter

ausfahren lässt, entpuppte sich als kom-

fortabler Spenderaum, der ausreichend

Platz für 10 Spendeliegen, Anmeldung und

Arztgespräch bietet. Darüber hinaus ist

die Arbeitsumgebung auf die Bedürfnisse

des Personals abgestimmt und sorgt für

optimale Arbeitsbedingungen. Zehn dieser

geräumigen, freundlichen und den höch-

sten hygienischen Anforderungen entspre-

chenden Spendemobile fahren durch die

Niederlande.

Spendemobile wie das niederländische

Fahrzeug könnten auch in Deutschland

eine Zukunft haben. Bedingt durch den

Ganztagsunterricht fallen einzelne Schulen

als Spendelokale aus, Spender bewerten

mobile Blutspendetermine auf öffentlichen

Plätzen zudem positiv. SOHA

Vom Hörsaal zur Blutspende - Blutspenden an Hochschulen

Fester Bestandteil des Lehrplans - die Blut-

spende an der Ruhruniversität Bochum.

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4 titel

Seit 60 Jahren sichert das Deutsche Rote Kreuz mit seinen Blutspende-

rInnen die Versorgung der Kliniken und Krankenhäuser mit Blutpräpara-

ten. Das ursprüngliche Ziel einer Notfallreserve ist heute ein kleiner Teil

eines umfassenden Versorgungsauftrages. Die Transfusionsmedizin ist

Partner der modernen Hochleistungsmedizin. Unsere Titelgeschichte be-

schreibt Facetten der Entwicklung.

1957

Blutspende im Wandel der Zeit

1972

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Einsatzgebiete

Der erste Blutspendetermin des DRK in

Nordrhein-Westfalen war ein Zechentermin

in Gelsenkirchen am 29. Februar 1952. Den

Bergleuten stand die Idee eines „Blutla-

gers“ für Notfälle besonders nahe. Es war

ein Grubenunglück in Frankreich, dass den

Ausschlag für die Gründung eines Blut-

spendedienstes in Deutschland gab. Heute

sind die „Notreserven“ für Großschadens-

ereignisse ein kleiner Teil des Blutspen-

dewesens. Der größte Teil aller Arzneimit-

tel aus Blut wird für die Behandlung von

Tumorerkrankungen wie Krebs benötigt.

Rund 30% aller eingesetzten Blutübertra-

gungen finden vor dem Hintergrund einer

Tumortherapie statt.

Bedarf

Im ersten Jahr seines Bestehens führte der

Blutspendedienst des Deutschen Roten

Kreuzes 114 Blutspendetermine durch, bei

denen insgesamt ca. 7700 SpenderInnen

erschienen. Im Jahr 1958 wurden bereits

täglich drei bis vier Blutspendetermine mit

250 und 300 SpenderInnen in Westfalen-

Lippe durchgeführt. Heute führt das Zen-

trum für Transfusionsmedizin in Hagen täg-

lich ca. 12 Blutspendetermine durch, jeden

Tag erscheinen bis zu 1000 SpenderInnen

auf diesen Blutspendeterminen.

Organisation

Der Blutspendedienst des Deutschen

Roten Kreuzes in Nordrhein-Westfalen war

der erste Blutspendedienst in Deutsch-

land. Anfänglich fand er in den Räumen

des Gesundheitsamtes in Düsseldorf sei-

ne Heimat. Recht schnell stellte sich he-

raus, dass eigene Räumlichkeiten unab-

dingbar waren. Der erste (eigene) Standort

des Blutspendedienstes wurde in Ratin-

gen-Breitscheid gefunden. In den fünfzi-

ger Jahren gründeten sich in allen Bun-

desländern DRK-Blutspendedienste nach

dem nordrhein-westfälischen Modell. Mit

dem steigenden Bedarf an Blutpräpara-

ten war die Notwendigkeit neuer Standorte

verbunden. Nur so konnten die Fahrtzeiten

der Entnahmeteams minimiert werden. In

Münster und Hagen gründete der DRK-

Blutspendedienst neue Blutspendezentren.

Heute versorgen vier Zentren für Transfusi-

onsmedizin in NRW die jeweiligen Regie-

rungsbezirke.

Blutspendetermine

Anfänglich waren zwei Blutspendetermine

pro Jahr die Regel. Oft übernachteten die

Entnahmeteams am Spendeort, der Ab-

schluss eines Termins wurde in geselliger

Runde von haupt- und ehrenamtlichen Mit-

arbeitern und den BlutspenderInnen gefei-

ert. Erst im Laufe der Jahre kristallisierte

sich ein Planungssystem mit festen Ter-

minen heraus. Heute werden an den aller-

meisten Standorten vier Termine im Jahr

angeboten, zum Teil kommt noch ein fünf-

5 titel

ter Termin hinzu. Neben den öffentlichen

Blutspendeterminen führt der DRK-Blut-

spendedienst Haus-, Schul-, Firmen- und

Eventtermine durch.

SpenderInnen

In den Anfängen des Blutspendedienstes

war eine Ehrung für 25 Blutspenden eine

ganz besondere Auszeichnung. Mit der

Ausdehnung des Terminangebotes und

den unterschiedlichen Formen der Blut-

spende stiegen auch die Spendefrequenz

und die Zahl der Ehrungsspender. Für viele

Blutspender, die auf den öffentlichen Blut-

spendeterminen eine Vollblutspende lei-

sten, bleibt die 100ste Spende das große

Ziel. Um dieses Ziel zu erreichen, müsste

man ein Vierteljahrhundert jeden Blut-

spendetermin wahrnehmen und bei jedem

Spendetermin zugelassen werden. Der

Durchschnittspender käme nach knapp 50

Jahren Spendetätigkeit auf 100 Blutspen-

den. Wir sprechen also von einer echten

Lebensleistung. Verschoben haben sich im

Laufe der Zeit auch die Altersgrenzen der

Blutspende. War bis in die neunziger Jahre

mit 65 Schluss, kann man heute auch noch

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blutbild

6 titel

mit 71 Jahren und darüber hinaus zur Blut-

spende zugelassen werden.

Ehrenamt

Mit dem steigenden Bedarf an Blutspen-

den stiegen auch die Aufgaben der ehren-

amtlichen Helferinnen und Helfer. Sie sind

heute an vielen Standorten echte Veran-

staltungsprofis, die den Personaleinsatz

von Dutzenden HelferInnen planen, Räum-

lichkeiten und Werbung organisieren, sich

selbst in Blutspendethemen fortbilden

und darüber hinaus für jeden Spender ein

freundliches Wort haben. Eine besondere

Bedeutung nimmt traditionell die Verpfle-

gung unserer BlutspenderInnen ein. Auch

in diesem Bereich ist der Wandel unüber-

sehbar. Anfänglich gab es Wurstbrote und

Marmeladenbrötchen, dazu Kaffee, Milch,

Kakao und eine Schokolade als Danke-

schön. Heute servieren die ehrenamtlichen

HelferInnen auf vielen Terminen exzellente

Menüs und Tischverpflegungen. Rohkost,

Obst, Wurst, Käse, Brot, Brötchen, Sup-

pen, Milchprodukte, Säfte, Vegetarisches

und Müsli, die Liste ist lang und – in Abhän-

gigkeit von der Form des Termins – häu-

fig variabel. Aus der guten, alten Zeit ist an

vielen Orten die Schokolade geblieben.

Spendeformen

Früher war die Vollblutspende die einzige

Möglichkeit der Blutspende. Heute nutzt

der Blutspendedienst auch die Apherese

Verfahren. Bei dieser Form der Blutspen-

de, die im Zentrum für Transfusionsmedi-

zin in Hagen angeboten wird, werden dem

Spender nur bestimmte Blutbestandteile,

wie beispielsweise die Thrombozyten, ent-

nommen.

Entnahmevorgang

Anfänglich wurde das Spenderblut in sim-

plen Glasflaschen gesammelt. Erst als man

dazu überging, jede Blutspende bei der

Herstellung in ihre Hauptbestandteile auf-

zuteilen, um dem Empfänger nur die not-

wendigen Bestandteile zu übertragen (Hä-

motherapie), wurden die heute üblichen

Kunststoffbeutel entwickelt. Sie bestehen

aus einem Set von vier Beuteln (Spender-

blut, Transferbeutel, Erythrozytenkonzen-

trat, Plasma) mit integriertem Leukozyten-

filter. Die Einzelbeutel sind über Schläuche

miteinander verbunden, so entsteht ein

steriles System, das nach einmaliger Be-

nutzung entsorgt wird.

Gesetzliche Rahmenbedingungen

Gesetze und Verordnungen regeln beinahe

jeden Arbeitsschritt von der Spendehäu-

figkeit bis zur Temperatur im Spendelokal.

Aktuell besteht der Katalog der Gesetze

und Verordnungen auf nationaler und EU-

Ebene aus dem Arzneimittelgesetz (AMG),

dem Transfusionsgesetz (TFG), den Richt-

linien der Bundesärztekammer und des

Paul-Ehrlich-Instituts zur Gewinnung von

Blut und Blutbestandteilen und zur Anwen-

dung von Blutprodukten, der Arzneimit-

tel- und Wirkstoffherstellungsverordnung

(AMWHV), den Querschnitts-Leitlinien der

Bundesärztekammer zur Therapie mit Blut-

komponenten und Plasmaderivaten, den

Voten des Arbeitskreises Blut beim Bun-

desgesundheitsministerium, dem Medizin-

produkte-Gesetz und diversen EU-Richtli-

nien, Verordnungen und Leitfden. ANS

Seit der Entdeckung der unterschied-

lichen Blutgruppen hat die medizinische

Forschung viele Meilensteine für sichere

Transfusionen erlebt. Immer wieder hat die

Entdeckung und die Nachweisbarkeit von

Viren die Forscher vor enorme Herausfor-

derungen gestellt. Beispielhaft für viele an-

dere seien an dieser Stelle nur das HI-Virus

und das Hepatitis-C-Virus genannt.

Heute werden alle Blutspenden serologisch

und/oder molekularbiologisch auf folgende

Parameter getestet:

• Blutgruppenserologie:

Blutgruppenmerkmale im ABO-Sy-

stem, im Rhesus-System, im Kell-Sy-

stem, irreguläre Blutgruppenantikörper

• Infektionsserologie:

Antikörper gegen Syphilis, Hepatitis B-

Antigen, Antikörper gegen Hepatitis C,

Antikörper gegen HIV

• Virusdirektnachweis mittels Polyme-

raser-Ketten-Reaktion (PCR): Hepatitis

A/B und C-Virus, HIV, Parvo-ViB19.

Bei spezifischen Fragen werden zusätz-

liche Untersuchungen vorgenommen.

Laboruntersuchungen

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blutbild

körperchen aus dem EK herauszufiltrie-

ren. Daher ist in das Blutbeutelsystem

bereits ein entsprechender sogenann-

ter Leukozytenfilter eingebaut (Bild 3).

Die Filtration des EK erfordert dann

nochmals eine zusätzliche Stunde. Erst

wenn dieser Vorgang abgeschlossen

ist, werden die fertigen EK in das so-

genannte Quarantänelager überführt,

in dem sie bei Kühlschranktemperatur

(2-6 °C) auf ihre Freigabe warten. Erst

wenn die Laboruntersuchung der Pro-

benröhrchen aus der Vollblutspende

den Nachweis erbracht hat, dass das

gespendete Blut keine Infektionsgefahr

für den Transfusionsempfänger mit sich

bringt, kann das EK EDV-gestützt „frei-

gegeben“ und anschließend etikettiert

werden.

Etwa 24-36 Stunden nach der Spende sind

alle Herstellungsprozesse und Laborunter-

suchungen erledigt; das Erythrozytenkon-

zentrat wird im Vertrieb entsprechend der

aktuellen Anforderungen der Krankenhäu-

ser bereitgestellt (Bild 4). RODE

7 medizin

Bei einer Temperatur von 20-24 °C

werden die Vollblutspenden über Nacht

im Blutspendezentrum gelagert, bis sie

am frühen Morgen des Folgetages dann

weiterverarbeitet werden. Im Spende-

zentrum wird das Vollblut am Morgen

nach der Spende in großen Zentrifugen

zentrifugiert (Bild 1). Dieser Vorgang

dient der Trennung der verschiedenen

Blutbestandteile. Etwa 45 Prozent des

Vollblutes entspricht der Menge an

roten Blutkörperchen (Erythrozyten),

der Anteil des Blutplasmas, welches die

Gerinnungsfaktoren enthält, entspricht

etwa 55 Prozent. Ein ganz kleiner Teil

des Blutes entfällt auf die weißen Blut-

körperchen (Leukozyten) und die Blut-

plättchen (Thrombozyten).

Anschließend wird das zentrifugierte

Vollblut vorsichtig in ein Gerät einge-

spannt, welches durch ein kompliziertes,

optisch überwachtes Abpressverfahren

die roten Blutkörperchen und das Plas-

ma voneinander trennt (Bild 2). Die roten

Blutkörperchen werden hier in einen se-

Herstellung Erythrozytenkonzentrate

paraten Beutel überführt. Damit ist der

Herstellungsprozess für das EK aber

noch nicht abgeschlossen. Trotz Zen-

Präparate

In der letzten Ausgabe der blutbild konnten Sie bereits lesen, für welche Patienten Konzentrate roter Blutkörperchen benötigt werden. Heute möchten wir Ihnen zeigen, wie aus Ihrer Vollblutspende ein Erythrozytenkonzentrat (EK) her-gestellt wird.

Bild 1: Zentrifugation der Blutspende

Bild 2: Abpressverfahren mit Kompomaten

Bild 4: Erythrozytenkonzentrate im Freilager

Bild 3: Leukozytenfilterung

trifugation und Komponententrennung

verbleiben in dem EK noch mehrere

Millionen weißer Blutkörperchen. Von

diesen ist bekannt, dass sie bei Trans-

fusionsempfängern für verschiedene

Nebenwirkungen verantwortlich sind,

z. B. die Entwicklung von Fieber. Daher

ist in Deutschland seit dem Jahr 2001

gesetzlich vorgeschrieben, durch eine

zusätzliche Filtration die weißen Blut-

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blutbild

Hagen. Im vorliegenden Fall wurde im

März 2011 an der Universitätsklinik Düs-

seldorf ein aus Afrika stammender Patient

mit der seltenen Sichelzell-Anämie behan-

delt. Bei dieser Erkrankung kommt es zur

periodischen Zerstörung der eigenen roten

Blutkörperchen, so dass Transfusionen

notwendig werden. Der Patient hat jedoch

aufgrund vorangegangener Transfusionen

einen Antikörper gegen ein Blutgruppen-

merkmal entwickelt, welches bei fast allen

Mitteleuropäern vorkommt. Lediglich bei

wenigen Menschen afrikanischer Abstam-

mung fehlt dieses Merkmal (so wie auch

Kouadio Appaou: Aus Afrika für Afrika

Versorgung bei sehr seltenen Blutgruppen

beim Patienten selbst). Da das Zentrum

Hagen bereits seit längerem unter Spen-

dern nicht-europäischer Abstammung

nach speziellen Blutgruppenmerkmalen

sucht, konnten wir recht schnell einen jun-

gen Mann aus Ghana finden, der erst im

Jahr 2010 erstmals Blut gespendet hatte.

Dieser Spender aus Soest hat in den ver-

gangenen Monaten in Hagen wiederholt

mittels Apherese Erythrozytenkonzentrate

gespendet. Mit diesen Erythrozytenkon-

zentraten konnte der Patient in Düsseldorf

erfolgreich behandelt werden. Wir danken

für dieses ehrenwerte Verhalten. RODE

8 ehrenwert

Eine engagierte Gruppe mit viel Zukunft: In

Dortmund übernimmt das Jugendrotkreuz

die komplette Planung des Sonntagstermins.

Uneigennützige Hilfe für einen Patienten mit

Sichelzell-Anämie. Kouadio Appaou bei der

Apherese-Spende in Hagen.

Soest. Seit 1988 ist Mechthild Jork Blut-

spendebeauftragte für den Ortsverein So-

est. Sie kann sich noch gut daran erinnern,

wie damals SpenderInnen nach der Spen-

de verköstigt wurden. „Es gab Wurstbrote

und Marmeladenbrötchen, dazu Kaffee,

Milch, Kakao und eine Schokolade als

Dankeschön.“ Nicht nur das Essverhalten

der Spender, auch die Anforderungen an

Verändertes Essverhalten zeigt sich auf den TerminenVom Marmeladenbrötchen zur Rohkost

Kennen die Wünsche von BlutspenderInnen

seit einem Vierteljahrhundert: das Helfer-

team des DRK aus Soest in großer Runde.

Kennen Sie auch Spender, HelferInnen und Aktionen, die Sie für besonders ehrenwert hal-

ten? Schreiben Sie uns, wir nehmen Anregungen gerne auf. Unsere Redaktionsanschrift

finden Sie auf der letzten Seite, als Stichwort genügt „ehrenwert“.

Dortmund. Besonders ehrenwert finden

wir es, wenn junge Menschen sich für die-

se Aufgabe engagieren. In Dortmund rich-

tet das Jugendrotkreuz bereits seit dem

Jahr 2000 quartalsweise den Sonntags-

Blutspendetermin im DRK-Kreisverband

Dortmund in kompletter Eigenregie aus.

Die jungen Ehrenamtlichen im Alter zwi-

schen 8-29 Jahren planen, hängen die Pla-

kate aus, organisieren die Kinderbetreu-

ung, kaufen ein, betreuen die Spender und

JRK richtet seit 12 Jahren Blutspendetermine aus

Jung und engagiert in Dortmund

machen sich vor allem immer viele Gedan-

ken um die kulinarische Verpflegung „ihrer“

Blutspender. „Wir versuchen möglichst viel

Auswahl und vor allem Selbstgemachtes

anzubieten“, so Jörg Aderholz vom JRK.

„Unser erklärtes Ziel ist es, dass sich die

Blutspender bei uns wohlfühlen.

Und das tun sie. Zu den mittlerweile über

50 JRK-Blutspendeterminen in Dortmund

erscheinen durchschnittlich zweiundsieb-

zig SpenderInnen. PET/SOHA

die Helfer/innen in der Küche (z. B. Hygie-

neschulungen) sind umfangreicher gewor-

den. Heute servieren die Soester Damen

Salate, Frikadellen, Mettwürstchen und

belegte Brötchen. Neben Rohkost gibt es

auch etwas Süßes. Aus der guten, alten

Zeit ist die Schokolade als Dankeschön

geblieben. Was sich nicht geändert hat, ist

der Anspruch an die Spenderverpflegung:

„Nur wo es richtig lecker schmeckt, kom-

men die Spender gerne wieder“, weiß Frau

Jork aus ihrer langen Erfahrung. Und so

soll es auf den Soester Blutspendetermi-

nen auch weiterhin bleiben. GRÄ

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blutbild

Als Zeichen der Anerkennung verleiht der

DRK-Blutspendedienst diesen Unterneh-

men eine Auszeichnung, gibt ihnen die

Möglichkeit, ihre Aktivitäten im Internet

darzustellen und unterstützt Firmen mit

Presseinformationen für die regionalen

Medien.

Im Regierungsbezirk Arnsberg wurden

bereits vier Unternehmen durch das CSR-

Projekt „Helfende Hände“ des DRK-Blut-

spendedienstes zertifiziert.

Neben der Signal Iduna Versicherung in

Dortmund wurden die Unternehmen Sto-

ra Enso Kabel GmbH & Co. KG in Hagen,

SMS Siemag AG in Hilchenbach und die

Bundesknappschaft Bochum durch den

kaufmännischen Geschäftsführer des

DRK-Blutspendedienstes West, Herrn Dr.

Walter von Horstig, ausgezeichnet.

Der freut sich schon jetzt, dass dass auch

in den kommenden Monaten Gelegenheit

gibt, die unternehmerische Verantwortung

durch die „Helfenden Hände“ zu dokumen-

tieren. SOHA

9 nennenswert

Die Bereitschaft innerhalb der Bevölkerung,

sich für die Blutspende zu engagieren, ist

weitaus höher als die tatsächlichen Spen-

derzahlen es vermuten lassen. Doch nicht

immer wird der gute Wille auch in die gute

Tat umgesetzt. Zeitmangel ist einer der

Gründe, die Menschen von der Blutspende

abhalten. Insbesondere berufstätige Fa-

milienmütter und -väter finden manchmal

nicht die Zeit zur Spende.

Darum sind Firmentermine für den DRK-

Blutspendedienst sehr wichtig. Hier kön-

nen Arbeitnehmer während ihrer Arbeits-

zeit Blut spenden. Wartezeiten lassen sich

verkürzen, An- und Abreisezeiten entfallen.

So erreichen wir auf Belegschaftsterminen

eine überdurchschnittlich hohe Spendebe-

teiligung und gewinnen bei diesen Terminen

viele Neuspender, die später auch zu den

öffentlichen Blutspendeterminen kommen.

Auch in unserer Region haben unterschied-

lichste Unternehmen die Versorgung der

Kliniken und Krankenhäuser mit Blutpro-

dukten maßgeblich unterstützt. Diese Fir-

men offiziell auszuzeichnen und sie für ihre

Blutspende am Arbeitsplatz: „Helfende Hände“ zeichnet Arbeitgeber aus

Blutspende im Unternehmen als CSR-Projekt

Viele Unternehmen in Deutschland arbeiten

bereits mit uns zusammen. Wir kommen mit

unseren Teams zu Ihnen in Ihr Unternehmen

und organisieren gemeinsam einen oder meh-

rere Blutspendetermine jährlich. Die Spende

Ihrer Mitarbeiter kann dabei in Ihren Räum-

lichkeiten oder in unserem Blutspendemobil

stattfinden. Selbstverständlich sorgen wir für

eine reibungslose Organisation, so dass Ihre

Mitarbeiter nicht mehr als 60 Minuten Ihrer

Arbeitszeit zur Verfügung stellen müssen. Und

außerdem ist die Blutspende auch für jeden

Ihrer Mitarbeiter ein kleiner Gesundheitscheck.

Jede Spende wird untersucht und die Spen-

der erfahren neben ihrer Blutgruppe auch mehr

über ihre Blutwerte. Wenn auch Sie oder Ihr

Unternehmen dieses Engagement zeigen wol-

len, freuen wir uns auf Ihre Unterstützung!

DRK-Blutspendedienst zeichnet Firmen für besonderes Verantwortungsbewusstsein aus!

besondere Verantwortung zu würdigen, ist

das Ziel des Projektes „Helfende Hände“,

das die DRK-Blutspendedienste bundes-

weit im vergangenen Jahr als CSR-Projekt

gestartet haben. Die Abkürzung CSR steht

für Corporate Social Responsibility. CSR-

Projekte sind freiwillige unternehmerische

Aktivitäten im sozialen und okölogischen

Bereich. Unternehmen, die sich für die

Blutspende engagieren und u. a. Mitarbei-

ter während ihrer Arbeitszeit zur Blutspen-

de freistellen, beweisen hohe soziale Kom-

petenz und großes Engagement.

Eine der ersten Auszeichnungen im Regie-

rungsbezirk Arnsberg ging an die Stora Enso

Kabel GmbH in Hagen.

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blutbild

Erkrankungen wie z. B. Hepatitis oder HIV

werden nun klar und eindeutig formuliert,

ohne dass Interpretationsspielräume ver-

bleiben. So kann noch eindeutiger ein mög-

liches Risiko erkannt und ausgeschlossen

werden, weshalb die Patientinnen und Pa-

tienten noch besser vor der Übertragung

von Infektionskrankheiten geschützt wer-

den können. Selbstverständlich unterliegen

alle Angaben der SpenderInnen strengen

Datenschutzbestimmungen. RODE

Neuaufl age der Aktion „1000 an einem Tag“

Unna: Unter dem Motto „1000 an einem

Tag“ initiierte im vergangenen Jahr Anten-

ne Unna gemeinsam mit dem DRK und

dem Wohnzentrum Zurbrüggen eine Blut-

spendeveranstaltung der Superlative. Zeit-

gleich sollte an einem Tag in vier Städten

des Kreises Unna der Tagesbedarf des ge-

samten Regierungsbezirks Arnsberg ge-

spendet werden. Mit exakt 1151 Spende-

rInnen konnte das Ziel erreicht werden.

Darum ist im Kreis Unna eine Neuaufl age

der Aktion für das Jahr 2012 geplant.

Dieses Mal werden in Unna, Schwerte, Ka-

men und Werne zeitgleich Blutspendeakti-

onen durchgeführt, erneut ist das Ziel eine

Spendezahl von 1000 SpenderInnen auf

den vier Terminen. „Davon bin ich fest

überzeugt“, bekräftigt Landrat Michael Ma-

kiolla, der auch diesmal die Schirmherr-

schaft für die großangelegte Spendeaktion

übernimmt und hofft „dass wir es auch

dieses Mal schaffen werden“.

Und auch das Lokalradio Antenne Unna

freut sich auf die Wiederholung der „Groß-

tat“. „Wir werden die Unnaer Bevölkerung

erneut anfeuern, die Blutspendeaktion zu

unterstützen“, erklärt Chefredakteur Tim

Schmutzler. SOHA

Neuaufl age in 2012: Marathontermine sind

Highlights im Kalender.

10 vorschau

kurz gemeldet

Vom 01.01. bis 30.11.2011 zählte der Blutspendedienst 3747 mehr Blutspenden als im Vergleichszeitraum 2010. • • Die Blut-

spendemarathontermine 2011 in Hagen und Hamm besuchten insgesamt 1391 BlutspenderInnen, darunter 212 Neuspender. •

Blutspendetermine zu Karneval, Ostern und Pfi ngsten! • • Rosenmontag in Stift Keppel / Allenbach – Soest / Stadthalle – Ho-

henlimburg – Witten / Mitte – Kamen Methler / Bodelschwingh-Haus – Castrop Ickern / Ev. Gemeindehaus oder Herne Mitte! • •

Karfreitag in Lüdenscheid , Arnsberg und Lippetal Herzfeld • • Ostermontag in Lippstadt, Welver, Werne und Wattenscheid. • •

Pfi ngstmontag in Bochum Weitmar, Wattenscheid / Hotel Beckmannshof und Herne Wanne Eickel.

Neuer Pass

Spenderfragebogen: Detaillierte Auskünfte helfen

Der neue bundeseinheitliche Spender-

fragebogen wurde bei bisher über 40000

Blutspenden auf ausgewählten Spendeter-

minen des Zentrums Hagen eingesetzt. Ge-

legentlich wird von SpenderInnen kritisiert,

dass die Fragen, die der Aufdeckung von

Risiken speziell sexuell übertragbarer Er-

krankungen dienen, zu intim seien. Dieses

dient jedoch dem Ziel, die Sicherheit für

Transfusionsempfänger weiter zu erhöhen.

Speziell die Risiken sexuell übertragbarer

Immer wieder sind wir danach gefragt wor-

den, warum es beim DRK keinen bundes-

weit gültigen Blutspendeausweis gibt. Nun

ist es soweit! Und der DRK-Blutspende-

dienst West gehört zu den ersten Blutspen-

dediensten, die diesen Ausweis einführen.

Seit dem 1. Januar 2012 haben wir den

neuen DRK-Blutspendeausweis einge-

führt: Einer für alle. Von Rügen bis nach

Garmisch und von Dresden bis nach Aa-

chen mit einem einzigen, bundesweit gül-

tigen Blutspendeausweis.

Der neue Blutspendeausweis ist eine Chip-

karte – ähnlich wie viele andere Karten, die

Sie kennen. Auf dem RFID-Chip (radio-fre-

quency identifi cation) des Ausweises spei-

chern wir neben den persönlichen Daten

der Spender auch deren Spenden, sowie

die Anzahl der Spenden, die bei anderen

DRK-Blutspendediensten geleistet wur-

den.

Spender können den neuen Ausweis direkt

auf dem Blutspendetermin anfordern. Der

Versand erfolgt über den Postweg.

Damit alle BlutspenderInnen auch wei-

terhin auf einen Blick die Zahl ihrer Blut-

spenden und den letzten Besuch eines

Blutspendetermins sehen können, wird der

DRK-Blutspendedienst auch weiterhin die

Zahl und Daten der Spenden per Stempel

ausweisen. GAR

Ein neues Dokument für

Lebensretter: Der neue

Blutspendeausweise

wird seit Jahresanfang

beim DRK-Blutspende-

dienst West eingesetzt.

Page 11: Blutspende im Wandel der Zeit - blutspendedienst-west.de · blut bild mit den allerbesten Wünschen für das Jahr 2012 möchten wir Sie zu einer neuen Aus-gabe Ihres Blutspendermagazins

blutbild

? Spender fragen

! blutbild antwortet

Letztens habe ich gehört, dass der

Ehepartner einer an Hepatitis B oder

Hepatitis C erkrankten Person nicht

Blut spenden darf. Ist das richtig?

Ja, das stimmt. Oberstes Ziel in Deutsch-

land ist es, die Gesundheit der Transfusi-

onsempfängerinnen und -empfänger vor

schweren, durch Blut übertragbaren Infek-

tionskrankheiten zu schützen.

Zur Auswahl der spendenden Personen

macht bereits das Transfusionsgesetz

entsprechende Vorgaben, die durch die

in Deutschland geltenden „Richtlinien zur

Gewinnung von Blut und Blutbestandtei-

len …“ weiter präzisiert werden. Hiernach

müssen Personen, die an HIV oder Virus-

hepatitis (Hepatitis B, Hepatitis C) und ver-

schiedenen anderen übertragbaren Infek-

tionskrankheiten erkrankt sind, auf Dauer

von der Blutspende ausgeschlossen wer-

den. Allerdings müssen auch Personen,

die sich wissentlich oder unwissentlich

einem Risiko ausgesetzt haben, eine sol-

che Infektion zu erwerben, für mindestens

vier Monate von der Blutspende ausge-

schlossen werden. Zu solchen Risiken

gehören beispielsweise Intimkontakte mit

Rückstellungen

Personen mit einem erhöhten Infektions-

risiko für HBV, HCV und/oder HIV oder

auch Personen, die in einer häuslichen

Lebensgemeinschaft mit Infizierten leben,

bei denen es zu Kontakten mit einem ge-

wissen Übertragungsrisiko kommt. Auch

Nadelstichverletzungen, bestimmte Ope-

rationen, Tätowierungen und Akupunktur-

Behandlungen führen daher zu einer Rück-

stellung von vier Monaten.

Da es viele denkbare Übertragungswege

für Hepatitis B, Hepatitis C und HIV gibt,

müssen die Fragen im Spenderfragebogen

zum Ausschluss eines solchen Infektionsri-

sikos klar und eindeutig formuliert werden

und dürfen keinen Interpretationsspielraum

lassen (s. Seite 10: Spenderfragebogen).

In dem eingangs geschilderten Fall besteht

natürlich eine dauernde Infektionsgefahr

für den Ehepartner, der aus diesem Grunde

von der Blutspende ausgeschlossen wer-

den muss. Anders wäre es z. B. bei Ge-

schwistern, die im gleichen Haushalt leben

und von denen einer eine solche Infektion

aufweist. Da es in diesem Falle kaum je zu

Kontakten kommen wird, die mit einer In-

fektionsgefahr einhergehen, kann das nicht

11 sprechstunde

infizierte Geschwisterteil problemlos zur

Blutspende zugelassen werden.

Sollten Sie Fragen zu diesem komplexen

Thema haben, können Sie sich gerne auch

über unsere gebührenfreie Hotline mit einer/

einem unserer Ärztinnen oder Ärzte verbin-

den lassen. Rufnummer und Telefonzeiten

finden Sie unten auf der Seite. RODE

Telefon-Sprechstunde

Jeden Tag beantworten unsere MitarbeiterInnen rund 200 Spenderfragen an der

kostenfreien Hotline. Besonders häufig gestellte Fragen beantworten wir hier in der

blutbild-Sprechstunde.

Wenn Sie Fragen zur Blutspende haben, rufen Sie uns an! Sie erreichen unsere Hotline kostenfrei aus dem dt. Festnetz unter der Rufnummer:

0800 1194911 von Montag bis Freitag in der Zeit von 08:00 bis 18:00 Uhr

In den serologischen Tests wird das Blut auf

Hepatitis-C-Antikörper untersucht. Diese An-

tikörper (im Bild als Y dargestellt) sind auch

nach ausgeheilten Infektionen noch Jahre

nachweisbar.

Foto

lia

Fotolia

Page 12: Blutspende im Wandel der Zeit - blutspendedienst-west.de · blut bild mit den allerbesten Wünschen für das Jahr 2012 möchten wir Sie zu einer neuen Aus-gabe Ihres Blutspendermagazins

blutbild

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9 8 5

12 die rückseite

Neue Gesichter: Wir stellen vor

Seit Oktober 2011 hat die Abteilung Entnahme mit

der Ärztin und Psychologin Dr. Dr. Regina Riethma-

cher wieder eine Ärztliche Leitung. In der Transfusi-

onsmedizin arbeitete sie bereits langjährig an den

Unikliniken München, Köln, Düsseldorf sowie am

Klinikum Dortmund. Jetzt freut sie sich sehr auf die

besonders engagierte Zusammenarbeit im DRK.

lesergewinnspiel

Kerstin Gardeik ist seit Ende 2011 neue Leiterin der

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im Zentrum Hagen.

Die Kommunikationswissenschaftlerin hat um-

fassende Erfahrungen im Bindungsmanagement,

Marketing und der Initiierung von Netzwerken in

gemeinnützigen Institutionen. Die Mutter zweier

Kinder freut sich darauf, mit dem engagierten Team

des Blutspendedienstes wichtige Aufgaben der

Blutversorgung der Bevölkerung zu übernehmen.

Hier bitte Lösungsdatum eintragen:

Herausgeber: DRK-Blutspendedienst West, Zentrum für Transfusionsmedizin Hagen, Feithstr. 180-186, 58097 Hagen.

blutbild ist eine kostenlose Zeitschrift für Blutspender im Einzugsgebiet des Zentrums für Transfusionsmedizin in Hagen.

Sie erscheint 2 x jährlich und wird auf Blutspendeterminen verteilt.

Verantwortlich für den Inhalt: Elisabeth Böhmer-Hopp, Dr. Robert Deitenbeck, Kerstin Gardeik, Sabine Gräfe, Ralf Petruck, Ellen Sonneborn-Harmann.

Redaktionsanschrift: DRK-Blutspendedienst West, Zentrum für Transfusionsmedizin Hagen, Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Feithstr. 180-186, 58097 Hagen.

Bilder: Alle Bilder DRK-Blutspendedienst West; S. 6 oben: R. Schmid, Rewe; S. 11 mitte und unten: Fotolia

impressum

Ärztliche Leitung der Abteilung Ent-

nahme: Dr. Dr. Regina Riethmacher.

Leitet die Öffentlichkeitsarbeit:

Kerstin Gardeik.

Tragen Sie in die leeren Felder die Ziffern von 1-9 so ein, dass in

jeder Zeile, in jeder Spalte und in jedem 9er Feld jede Ziffer genau

1x vorkommt. Die Ziffern in den grauen Kästen ergeben eine wich-

tiges Datum aus der Geschichte des DRK-Blutspendedienstes.

Unter allen Einsendungen mit der richtigen Lösung verlosen wir

zwei Musicalkarten für das Musical Dirty Dancing im Musical The-

ater Oberhausen. Einsendeschluss ist der 15.5.2012, der Rechts-

weg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung des Gewinns ist

nicht möglich.

Bitte schreiben Sie an:

DRK-Blutspendedienst West,

Zentrum für Transfusionsmedizin Hagen

Redaktion blutbild, Feithstr. 180-186, 58097 Hagen

Oder senden Sie uns eine E-Mail an folgende Adresse:

[email protected]

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GC

FD

BE

A