übungen Für mehr NeugIerEntdeckerfreude

EntdeckerfreudeForschendes Verhalten: zum Beispiel sich außerhalb des eigenen Tätigkeitsumfelds zu bewegen und die Fähigkeit offen Fragen zu stellen.

ÜBUNG | Was funktioniert: Fragen kultivieren

Was Experten sagen

Eine Möglichkeit, Neugier zu fördern, sind starke Fragen. Fragen treiben die Wissbegierde an, die wiederum zu Neugier führt und damit letztendlich zu Innovation. Warren Berger, Autor von Die Kunst des klugen Fragens (Englisch: A More Beautiful Question: The Power of Inquiry to Spark Breakthrough Ideas), ist der Meinung, dass durch ein typisches Brain-storming zur Entwicklung neuer Ideen zu viel Druck auf den einzelnen oder die Gruppe ausgeübt wird, was dann unweigerlich alles kreative Denken zum Erliegen bringt. Brain-storming sollte daher eher darauf zielen, Fragen aufzuwerfen als Ideen zu entwickeln. Obwohl dies zunächst kontraintuitiv erscheint, ist Berger davon überzeugt, dass man, „indem man Menschen dazu anregt, viele Fragen zu einem Problem zu stellen, zu einer tieferen Analyse und einem besseren Verständnis für dieses Problem kommt.“ Durch Ermutigung der Einzelnen, Fragen zu stellen, ohne negative Auswirkungen befürchten zu müssen, wird die Neugierde exponentiell gesteigert. Im Wesentlichen sollte man sich öfter dazu durchringen auch „dumme Fragen“ zu stellen. Dadurch wird die gesamte Fragekultur verändert und gibt den einzelnen Mitarbeitern die Freiheit, alle Aspekte eines Problems zu hinterfragen. Obwohl die Vorstellung von Ideen und das Stellen von Fragen sich ähneln, können die Teilnehmer durch Fragen gewisse Annahmen anzweifeln. Als Übung für das Formulieren von Fragen empfiehlt Berger die Question Formulation Technique™ (QFT™) vom Right Question Institute.

Wie Sie es umsetzen

Die Question Formulation Technique™ (QFT™) vom Right Question Institute teilt den Prozess in folgende Schritte auf:

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Finden Sie den Fragefokus: Der Fragefokus ist der Impuls, der Katalysator, der die Fragen erzeugt. Als „Fokus“ für Fragen kann ein Thema, ein Bild, ein Satz oder eine Situation gewählt werden und dieses sollte sich mit einem Problem beschäftigen, dass das Unternehmen zurzeit hat. Um die Neugier mit einzu-bringen, sollten sich die Fragen speziell auf Schwierigkeiten bei Innovationen beziehen. Ein effektiver Fragefokus sollte klar und provokant sein und neue Denkanstöße geben. Zudem sollte er keine Frage sein, sondern ein Thema, das zu Fragen führt. Zum Beispiel könnten die Teilnehmer ihre eigenen Hindernisse bei Innovationen infrage stellen.

Stellen Sie Fragen: Nutzen Sie den Fragefokus, um so viele Fragen wie möglich zu stellen. Der erste Schritt, um auf Fragen zu kommen, ist sich die Regeln dafür vor Augen zu führen. Regeln zum Stellen von Fragen:

• Stellen Sie so viele Fragen wie möglich.

• Diskutieren, beurteilen oder beantworten Sie keine der Fragen.

• Schreiben Sie jede Frage genauso auf, wie sie gestellt wird.

• Wandeln Sie jede Aussage in eine Frage um.

Chunking Up and Down: Mit der Chunking-Technik kann ein Teilnehmer entweder noch detailliertere Fragen stellen oder die Frage erweitern, um noch mehr Informationen zu bekommen.

Beispiele für „Chunking up“-Fragen: das große Ganze.

• Wozu gehört dieser Teil?

• Wofür ist dies ein Beispiel?

• Was ist Sinn und Zweck?

• Was ist die generelle Intention?

• Wie passt dies zu unserem Plan oder unserer Mission?

Beispiele für „Chunking down“-Questions: die Details.

• Was ist ein Beispiel hierfür?

• Was ist ein Teil davon?• Wer/was im Detail?• Was meinen Sie damit?

One of the ways to foster curiosity is to ask powerful questions. Questions are the fuel for inquisitiveness, and inquisitiveness leads to curiosity, and ultimately innovation. Warren Berger, author of A More Beautiful Question: The Power of Inquiry to Spark Breakthrough Ideas, believes that a typical brainstorm to generate ideas puts too much pressure on individ-uals or groups to be creative, which then inadvertently stifles any creative thinking. Rather, brainstorms should focus on generating questions rather than ideas. Though this may seem counterintuitive, Berger believes that “encouraging people to formulate lots of questions around an issue or a problem can lead to deeper analysis and a better understanding of that problem.” By emboldening individuals to ask questions without repercussion, individual curiosity will increase exponentially. In essence, individuals should encourage themselves to “ask dumb questions.” This changes the culture surrounding questions and allows individuals the freedom to question all aspects of the issue. Though posing ideas and asking questions have some similarities, questions make participants challenge assumptions. For a question formulation exercise, Berger recommends The Question Formulation Technique™ (QFT™) from the Right Question Institute.

Verbessern Sie die Fragen: Die Teilnehmer sollten die Fragen einzeln prüfen und sie dann in zwei Kategorien einteilen:1. Geschlossene Fragen, die mit „Ja“ oder „Nein“ oder einem einzelnen

Wort beantwortet werden können.2. Offene Fragen, die eine Erklärung erfordern.

Dieser Teil des Prozesses gestaltet sich folgendermaßen:• Überprüfen Sie die Liste der Fragen und markieren Sie die geschlossenen

Fragen mit einem „G“ und die offenen Fragen mit einem „O“.

• Denken Sie darüber nach, welche Vor- und Nachteile jede Frageart hat.

• Schließen Sie alle offenen und öffnen Sie alle geschlossenen Fragen.

• Durch das Ändern der Fragen lernen die Teilnehmer, wie sie Fragen an dasHauptanliegen anpassen.

Priorisieren Sie die Fragen: Jeder Teilnehmer wählt dann drei Fragen aus, die seinem Plan entsprechen. So kann man z. B. die drei wichtigsten Fragen, drei Fragen, die als erstes beantwortet werden sollten, drei Fragen, zu denen weitere Details gewünscht werden, usw. auswählen. Nach der Priorisierung sollte die Wahl begründet werden.

Legen Sie die nächsten Schritte fest: In einer Runde, in der Fragen formuliert werden, kann am Ende die Entwicklung eines Aktionsplans stehen. Ein Teilnehmer kann beispielsweise die Fragen dazu benutzen, weitere Nachfor-schungen anzustellen, ein Projekt zur Verbesserung der Innovation zu entwickeln, die Fragen als Leitfaden für mehr Neugier nutzen, usw.

Reflektieren Sie: Indem man über die Fragen nachdenkt, kann man den Prozess der Fragenformulierung verinnerlichen, beurteilen und festlegen, wie man ihn selbst anwenden möchte.

Wann sollte QFT™ angewendet werden:

• Als Vorbereitung auf eine Aufgabe oder auf den Start eines neuen Projekts.• Als Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch.• Um Nachforschungen zu einem neuen Thema zu beginnen.• Um gründlich über ein anspruchsvolles Projekt nachzudenken.• Um sich in Bezug auf Ideen einfach „zu lösen“.

Wie oft sollte QFT™ angewendet werden:

• Beim Start eines neuen Projekts oder einer neuen Aufgabe in 30-minütigenRunden.

• In Team-Meetings, wenn Fragen aufkommen.

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Was Sie brauchen Papier oder White-Board.

Quellen

Chunking up and down. Emotional Intelligence at Work. http://www.emotionalintelligenceatwork.com/resources/chunking/

Experiencing the Question Formulation Technique (QFT). The Right Question Institute. http://rightquestion.org/education/

Gaskell, A. (2016). Why you should reignite curiosity at work, and how to do it. Forbes. http://www.forbes.com/sites/adigaskell/2016/01/21/re-ignit-ing-curiosity-at-work/2/#306b772148db

Grant, A.M., O’Connor, S.A. (2010). The differential effects of solution-focused and problem-focused coaching questions: a pilot study with implications for practice. Industrial and Commercial Training, 42(2), 102-111.

Kashdan, T.B. (2015). 5 ways to cultivate curiosity and courage in the workplace. Psychology Today. https://www.psychologytoday.com/blog/curi-ous/201510/5-ways-cultivate- curiosity-and-courage-in-the-workplace