concerti ausgabe münchen april 2015
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concerti - Das Konzert- und Opernmagazin mit Regionalteil für München und UmgebungTRANSCRIPT
Mit RegionalteilMünchen
246 KonzeRt- Und opeRnteRMine
Albrecht Mayer»Papst-Wahl in Berlin? Ich nenne jetzt keine Favoriten«
lang lang»Ohne Musik fühlt sich mein Leben leer an«
yURi bashMetKein Witz: Kommt ein Bratscher ans Dirigentenpult
DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN ApriL 2015
VOYAGE Ein Klang, der verführt! Auf ihrer neuen CD geht die Harfenistin Lavinia Meijer auf eine musikalische Reise von Satie, Debussy bis hin zu Filmmusik aus Amélie und spielt dabei ihr Instrument mit einer Ausdruckskraft, die begeistert!
LAVINIA MEIJER
SOSPIRI D’AMANTI An den österreichischen und italienischen Höfen wurde im 18. Jahrhundert eine pracht-volle Musik gespielt. Nuria Rial und das Ensemble Artemandoline transportieren auf ihrem neuen Album die ganze Spielfreude der damaligen Zeit mit wunderschönen Kantaten & Arien – umwerfend! Erhältlich ab 27.3.15
NURIA RIAL
LUDWIG BECK • MARIENPLATZ • MÜNCHEN
EMPFIEHLT
Dieses Event in Paris war sensationell: Star-Pianist Lang Lang spielte Werke von Frédéric Chopin und Tänzer des berühmten amerikani-schen Houston Ballet tanzten zeitgleich zu der Musik. Das Konzert gibt es ab 10.4.15 auf DVD und Blu-ray.
LANG LANGTHE CHOPIN DANCE PROJECT
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Liebe Leserin, lieber Leser!FRIEDEN: Verheißung oder nur ein ferner Traum mit Blick auf die zahlreichen weltweiten Konflikte? Das Movimentos Festival hat diese sieben Buchsta-ben zum Motto seiner diesjährigen Kunstwochen erkoren – wohl wissend, dass all die Konzerte, Lesungen und Workshops ganz sicher nichts zur Lösung der aktuellen Kriege werden beitragen kön-nen. Und doch sind solche Anstöße wichtig, braucht es Plädoyers auch der Künstler wie jüngst der Gei-gerin Lisa Batiashvili, die Europas Demokratien auf-gerufen hat, im Konflikt um die Ukraine ihre Werte selbstbewusst gegenüber Russland zu verteidigen.
Natürlich sind Musiker keine Politiker und sollten sich vor politischer Verein-nahmung hüten. Dennoch: Wie fast alle anderen Menschen setzen auch Künstler auf ein Mit- statt ein Gegeneinander – und das keineswegs nur im Orchester –, schätzen die Werte der (künstlerischen) Freiheit in den Demokra-tien unserer Welt. Wo das kritische Wort erlaubt, ja gefragt ist, kann dies gele-gentlich auch einmal sehr direkt ausfallen – das zeigt unser „Blind gehört“.Ob der emeritierte Papst Benedikt XVI. das auch so gehört und gesehen hätte? Albrecht Mayer hat ihm gleich vier mal vorgespielt, vor allem Mozart und Bach, wie er uns erzählt hat – und Josef Ratzinger war begeistert von seiner Oboe, der „ein ganzer Kosmos von Musik“ entströme. Zumindest ein innerer Frieden lässt sich mit Musik eben doch stiften – tragen Sie diesen gern weiter nach Ihren Konzertbesuchen!
gregor burgenmeister Herausgeber/Chefredakteur
P.S.: Bei unseren „Süßen Osterfestspielen“ können Sie sich bei Ihrem Lieblings-Ensemble mit einer süßen Freude bedanken. Mehr dazu auf Seite 39 und unter www.concerti.de/osterfestspiele
KUrZ VorGEStEllt
insa axmann liebte schon als Kind die Komponisten-schallplatten von Karlheinz Böhm. Wenn die gebürtige Oldenburgerin nicht gerade Berlins Konzerttermine für den concerti-Kalender ko-ordiniert, sitzt die Hobby-pianistin in der Oper – oder reist durch die Welt.
Harald Hoffmann hat schon zahlreiche Größen der Musikwelt fotografiert – und das nicht nur in der Klassik wie aktuell Albrecht Mayer. Die Devise des Berli-ners: Nur nicht auffallen bei der Arbeit – das bringt im Bild-Ergebnis die größt-mögliche Authentizität.
Editorial
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inhalt
3 Editorial | 6 Kurz & Knapp 32 CD- & DVD-rezensionen | 40 Multimedia-Tipps 42 Vorschau & impressum
KoNZERT
8 moment mal, mozart? Porträt Die Flötistin Magali Mosnier rehabilitiert einen Komponisten, der ihr Instrument angeblich hasste
10 »der Papst wollte immer mozart und bach hören« intervieW Oboe? Ein Instrument, irgendwo in der grauen Mitte des Orchesters – bis Albrecht Mayer kam. Der Star-Solist über die Papst-Wahl, über-schätzte Komponisten und Rennräder
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16 ausbildung oder ausbeutung? Feuilleton Jedes Jahr entstehen neue Opernstudios – von Opernhäusern betriebene, oft sponsorenfi nanzierte Nachwuchsensembles. Wozu eigentlich?
18 verdi in rom: Feinster seelenton online-KritiKen Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen
20 denn sie wissen, was sie tun oPern-tiPPs Das Beste aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause
DIE WELT DER KLASSIK
23 marilleneis und die mobilität des geistes Festivalguide In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor
36 »exzentrisch, hoch interessant«blind geHört Die Sopranistin Juliane Banse hört und kommentiert CDs ihrer Kolleginnen, ohne dass sie erfährt, wer singt
10albrecht mayer
Leidenschaft fürs Rad
23Festivalguide
Tanz im Norden
36Juliane BanseKritik am Kochtopf
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An dieser Stelle fi nden Sie in den Ausgaben Hamburg, Berlin, Mitteldeutschland, München und Südwest die regionalseiten.
REGIoNALSEITEN
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KUrZ & Knapp
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das geheimnisder F-löcherJe länger, desto voller: Keine Sorge, es geht hier natürlich um Musik. Genauer gesagt um die Ton-schönheit von Violinen: Da haben Forscher vom Massachusetts Institute of Technology nun ent-deckt, dass die Klangfülle von Geigen unmittel-bar von der Größe der beiden F-Löcher abhängt. Besitzt das Instrument zudem noch eine dicke Rückwand, steht einer tönenden Karriere nichts mehr im Weg – einmal abgesehen vom Üben ...
Jahre hat das älteste instrument der Welt schon auf den Knochen: eine Eiszeit-Flöte aus Gänsegeierknochen, die auf der Schwäbischen Alb gefunden wurde.
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Wo stünden Kunst und Kultur ohne die zahl-reichen Stiftungen hierzulande! Mehr als 20 000 gemeinnützige Stiftungen gibt es zwi-schen Flensburg und Friedrichshafen, rund 1 800 von diesen widmen sich der Musik: Sie fördern den Nachwuchs wie auch das Mit einander von Jugendlichen verschiedener Nationalitäten, verleihen wertvolle Instru-mente oder vergeben Stipendien an Not leidende Musiker in Osteuropa.
Wie stiFter Für den guten ton sorgen
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cluster?Sicher ist ihnen der Begriff vertraut – aus der Wirtschaft, physik oder
informatik. Aber was haben Netz werke in der Musik zu suchen? Dort entdeckten die Komponisten im 20. Jahrhundert die Klang-fl ächenwirkung, die sich aus dem Zusammen-spiel mehrerer, harmonisch nicht aufeinander bezogener Töne ergibt – fürs Ohr nicht unbedingt ein Genuss, aber eindrucksvoll.
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... Die Musik wird treffend als Sprache der Engel beschrieben ...Thomas Carlyle, schottischer Essayist und Historiker
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Zahl der Stiftungen mit dem Hauptzweck Kunst & Kultur*
Auf ins Konzert!
Von Opernglas und Halspastillen
Die Premierentickets liegen bereit. Der er-sehnte Abend naht und damit die Frage, wie man sich am besten auf das große
Konzert oder die Oper vorbereitet! Zur angemes-senen Kleidung gibt es viele Meinungen. Etwas einfacher für den Herren mit dunklem Anzug, Krawatte oder Fliege, etwas vielfältiger für die Dame: Das Spektrum reicht – je nach Anlass – vom langen Abendkleid bis hin zum schicken Hosenanzug. Was aber beim Sinnieren über den rechten Look gerne vergessen wird: Kann ich von meinem Platz eigentlich gut auf die Bühne schauen, sehe ich genügend von den Protago-nisten? Da hilft ein klassisches Opernglas. Es passt in jede Handtasche, vergrößert aber so gut, dass selbst ein Platz in den hinteren Reihen kein großes Manko bedeutet!
Apropos Sitzplatz: Wer sich in eine Open-Air- Arena wie in Verona aufmacht oder ein Ticket bei den Bayreuther Festspielen ergattert hat, muss mit zum Teil sehr harten Sitzen vorlieb nehmen. Wer ein Sitzkissen mitbringt, ist dann klar im Vorteil. Oft werden diese auch vom Hotel gestellt.
Wer sichergehen will, die Vorstellung nicht durch Räuspern oder Husten unnötig zu stören, sollte auf den Geheimtipp vieler Profi sänger setzen und Emser Halspastillen (oder das Emser Hals- und Rachenspray) bei sich haben. Das Natürliche Emser Salz mit seiner Kombination aus Mineral-stoffen und Spurenelementen befeuchtet die Hals- und Rachenschleimhaut und kann Hustenreiz gut lindern und für Ruhe sorgen. Die perfekte Vorbereitung für einen unvergesslichen Abend!
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3 Fragen an ...gustav Peter WöHler
sie sind zwar schauspieler, doch ihren ersten auftritt hatten sie mit sechs jahren als sänger …… ja, auf der Weihnachtsfeier des Männer-gesangvereins Herford-Eickum in der Kneipe meiner Eltern, wo ich ein Weihnachtslied vor-trug – und alle Mütter haben geweint. Nur die Kinder haben gesagt: Was bildet der sich denn ein?
offenbar zu unrecht, wie sich später dann im gesangsunterricht gezeigt hat ...... ich habe nur ein paar Stunden für die Insze-nierung der Operette Die Großherzogin von Gerolstein am Hamburger Schauspielhaus genommen, doch die Lehrerin meinte zu mir: „Wären Sie doch eher gekommen, Herr Wöh-ler – Sie wären Sänger geworden.“
nun, zumindest im Popbereich pflegen sie das Hobby gesang mit ihrer band ja neben dem schauspiel bis heute, wenn sie Pop-songs und schlager anstimmen.Ich singe für mein Leben gern! Durch den Gesang kommt vieles aus mir heraus, was sich angestaut hat – Singen ist für mich wie eine Erlösung. Und als Zuhörer bringt mich gute Musik, etwa von Joni Mitchell, zum Weinen!
Ob Film, Fernsehen oder Theater: Gustav Peter Wöhler tanzt als Schauspieler auf vielen Bühnen – und weiß auch als Sänger und Entertainer zu begeistern
portrÄt
eben nur im wahrsten Sinne des Wortes ein Instrument, um meine Persönlichkeit nach au-ßen zu tragen. Es hat keine eigene Seele – das wäre eine Mystifikation.“ Gäbe es also noch eine Alternative? „Singen würde ich sehr gern, aber dafür ist es zu spät, da hätte ich vor 15 Jahren anfangen müssen. Dafür braucht es Kontinuität – und ich bin faul.“
Wer Magali Mosnier in ihrer Pariser Woh-nung anruft, hört
sie zwischendurch auch mal scheppern und mahnen: Im Zweitberuf ist die 38-jährige Flötistin nämlich Mutter. Viel-leicht hat sie sich auch deshalb trotz ihrer frühen Karriere eine natürliche Freundlichkeit be-wahrt – schon bevor sie den Internationalen Musikwettbe-werb der ARD gewann, war sie nämlich mit gerade einmal 26 Jahren Soloflötistin im Orches-tre Philharmonique de Radio France geworden.
Von der oboen-Katastrophe zur Flöten-Begeisterung
Dabei kann die zarte Frau mit den rehbraunen Augen durch-aus als bestes Beispiel für das Einssein eines Musikers mit seinem Instrument gelten, ge-rade wenn man sich vor Ohren führt, welch seidigen und ge-schmeidigen Flötenton die junge Französin pflegt: fern aller Öligkeit, abseits eines überdimensionierten Vibratos, das so mancher Solokollege gern zur stärkeren Beeindru-ckung des Publikums kultiviert. Und das, obwohl sich Magali Mosnier als Kind zuerst für die Oboe entschieden hatte: „Ich wollte von Anfang an ein Blas-instrument spielen. Aber das war so eine Katastrophe, dass meine Eltern damals zum Di-rektor gegangen sind, um nach Alternativen Ausschau zu hal-ten“, erinnert sie sich lachend.
„Dann fanden wir einen tollen Flötenlehrer, und ich war Feu-er und Flamme.“Dennoch: Ihr Instrument sieht Magali Mosnier eher pragma-tisch. „Natürlich mag ich meine Flöte, ich habe dafür ein Be-wusstsein. Letztlich ist es aber
Eigentlich hätte Magali Mos-nier diese Koketterie nicht nö-tig. Denn neben ihrem Orches-terberuf tourt sie fleißig als Solistin, Anfang des Jahres ist zudem bereits ihre dritte Solo-CD mit Mozartwerken erschie-nen. Moment mal, Mozart? War das nicht jener zu starken und leider auch ablehnenden Gefühlen neigende Meister, der die Flöte verabscheute? Sich
moment mal, mozart?
die Flötistin magali mosnier rehabilitiert einen Komponisten, der ihr
instrument angeblich hasste. Von Christian Schmidt
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8 concerti April 2015
Glaubt bei Mozart die Liebe zur Flöte zu
hören: Magali Mosnier
kann man sich so etwas auch einreden?Muss man gar nicht, denn Mos-nier wagt sich auf weite(re) Felder des Repertoires: Beson-ders gerne tummelt sie sich in der zeitgenössischen Literatur.
„Diese Musik hat einen großen Platz in meinem Leben, schon allein weil wir im Orchester sehr viel davon spielen.“ Mehr-fach trat Mosnier beim Festival für moderne Musik von Radio France auf, vor einigen Mona-ten nahm sie moderne Kam-mermusik mit dem Parisi Quar-tet auf, und in der nächsten Saison hebt sie das Flötenkon-zert ihres Landsmannes Pascal Dusapin aus der Taufe. „Natür-lich ist die Annäherung manch-mal schwierig, aber ich mag die Zusammenarbeit mit den Kom-
geradezu störrisch bei seinem Vater darüber beklagte und Aufträge für das Instrument nur annahm, wenn sie beson-ders lukrativ waren?
Eine Musik wie von Engelsstimmen gesungen
„Das haben wir lediglich aus seinen Briefen erfahren. Aber ich glaube, er hatte einfach kei-ne Gelegenheit, gute Instru-mentalisten zu finden.“ Nein, das ist kein Schönreden: Ma-gali Mosnier nimmt man ab, dass sie sich ausführlich mit Mozart beschäftigt, sogar Opernarien für die Flöte arran-giert hat. „Er kam einfach zum falschen Zeitpunkt, die Flöte entwickelte sich gerade weiter. Immerhin hatte die Traversflö-te schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel, man experimen-tierte mit anderen Techniken.“ Und tatsächlich: Wenn man den Soli in seinen Solokonzer-ten und Sinfonien lauscht,
„dann hören Sie die Engelsstim-me“. Vielleicht hätte Mozart wirklich nicht so schön für die Flöte komponiert, wenn er sie tatsächlich gehasst hätte. Oder
Magali Mosnier (Flöte) Münchener Kammerorchester, Daniel Giglberger (leitung). Sony Classical
mozart: Flöten- konzerte nr. 1 & 2, adagio aus Flöten-quartett, andante Kv 315 für Flöte & orchester u. a.
Cd-tipp
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Mosesund Aron
Mosesund Aron
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Musikalische Leitung: Vladimir JurowskiInszenierung: Barrie Kosky
magali mosnier & i musici di roma Werke von Vivaldi, Bach, Corelli & Geminiani
esslingen so. 19.4., 18:00 uhr neckar Forum
Würzburg mo. 20.4., 19:30 uhr Hochschule für musik
Fulda di. 21.4., 20:00 uhr stadtschloss (Fürstensaal)
braunscHWeig mi. 22.4., 20:00 uhr stadthalle
berlin do. 23.4., 20:00 uhr Kammer-musiksaal
dacHau sa. 25.4., 20:00 uhr schloss
Kiel mo. 27.4., 20:00 uhr nikolaikirche
Wiesbaden mi. 6.5., 20:00 uhr Kurhaus
nürnberg Fr. 8.5., 20:00 uhr meistersingerhalle
grünWald di. 28.4., 20:00 uhr august ever-ding saal Magali Mosnier (Flöte), Aya-ko Tanaka (Violine), lise Berthaud (Vi-ola), François Salque (Violoncello)
KonZErt-tippS
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ponisten – und wenn wir ihre Musik jetzt nicht spielen, wird sie nie jemand schätzen.“ Mo-zart lässt grüßen.
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leider ein Rennrad, mit dem ich viel gefahren bin, in der Phil-harmonie geklaut. Sicherlich war das keiner der Kollegen, aber es gehen in dem Gebäude eben sehr viele Leute ein und aus. Wir haben zwar Pförtner, Wachschutz und Frauen, die ehrenamtlich bei uns Dienst machen, doch all das kann nicht verhindern, dass mal ein Langfinger hineinkommt. Je dreister man ist, desto weniger wird man kontrolliert, das ist überall im Leben so. Journalis-ten, die auf jede Oscar-Verlei-hung kommen und die Promi-nenten behelligen, oder je-mand wie Hape Kerkeling, in seiner Anfangszeit ...
... als er sich als Kellner auf dem CDU-Parteitag ausgab oder als Königin Beatrix ...
… genau. Ich bin ein großer Fan von ihm. Wichtig ist, dass man diese Dreistigkeit auch paaren muss mit Charme, sonst geht
Er ist nicht nur einer der erfolgreichsten, sondern auch der engagiertesten
Oboisten. Als Albrecht Mayer eines Tages die alte Leier satt hatte, dass es kaum Repertoire für sein Instrument gäbe, be-gab er sich auf die Suche. Über 100 Oboenkonzerte hat der Berliner seither in Archiven aufgespürt – und alle Nörgler eines Besseren belehrt.
Herr Mayer, sind Sie zum Interview mit dem Fahrrad gekommen?Das wäre ich sehr gerne, aber seit elf Monaten habe ich eine kleine Tochter, wodurch mein Zeitplan manchmal etwas auf den Kopf gestellt wird.
Dann haben Sie vermutlich auch kaum noch Zeit für Ihre Fahrradsammlung?Das stimmt, ja. Mein Lieblings-fahrrad ist ein altes Colnago von der Tour de France. Es macht Spaß, damit durch die Stadt zu pesen, ist aber auch nicht ungefährlich.
Sie radeln also auch zu Philharmoniker-Konzerten?Nicht immer – und auch nicht bei Regen. Zudem wurde mir
es nach hinten los. Chuzpe al-lein reicht nicht aus.
Dreistigkeit und Chuzpe: Braucht es die für solch eine Karriere wie die Ihrige?Sicherlich. Man muss nicht nur gewisse spielerische, musika-lische Fähigkeiten mitbringen, man muss auch zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein und auf den Zug aufspringen. Und dieser Zug fährt, in den allermeisten Fällen, nur ein einziges Mal vorbei. Wenn man nicht aufspringt, sondern dem Zug hinterherschaut und denkt „Beim nächsten Mal springe ich bestimmt auf“, dann kommt er nicht mehr.
Sie haben eben diesen Moment abgepasst und zählen heute zu den erfolgreichsten Musikern auf Ihrem Instrument. Da könnten Sie doch eigentlich auch Autos statt Fahrräder sammeln?Ich hatte mal zwei Autos, auch ein sehr schönes, schnelles. Das habe ich aber komplett zu Schrott gefahren, nur der Mo-tor blieb übrig. Das war für mich ein Aufwachen, ich habe ein Riesenglück gehabt, dass ich diesen Unfall überlebt ha-
»der Papst wollte immer mozart und bach hören«
oboe? ein instrument, irgendwo in der grauen mitte des orchesters – bis albrecHt maYer kam. der star-solist über die
Papst-Wahl, überschätzte Komponisten und rennräder. Von Jakob Buhre
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10 concerti April 2015
»Papst-Wahl in Berlin? Ich
nenne jetzt keine Favoriten«
Lust auf Oboe: Seit Albrecht Mayer solistisch
tourt, haben vor allem Mädchen das Instrument
für sich entdeckt
be. Mit Ausnahme von Oldti-mern ist diese Faszination seither für mich vorbei: Autos sind für mich kein Statussym-bol mehr – ich habe jetzt einen sicheren Wagen für meine Fa-milie.
Seit mittlerweile 13 Jahren sind Sie sehr viel solistisch unter wegs. Ist die oboe in dieser Zeit populärer geworden?Ich bekomme das eins zu eins nach meinen Konzerten mit. Zum CD-Signieren kommen da viele Eltern mit ihren Kindern, die mir erzählen, sie hätten mich damals gehört und dar-aufhin Unterricht genommen. Es sind vor allem Mädchen, die unglaublich Lust hatten, Oboe zu spielen – im Prinzip ist das der Lang Lang-Effekt ...
... dessen Popularität in China eine Klavier-Welle auslöste.Ja, Lang Lang hat mir mal von einer Umfrage erzählt, die er-gab, dass wegen ihm 250 000 kleine Chinesen Klavier gelernt haben. Ich denke, diesen Effekt gibt es ebenso bei mir – wenn auch auf einer ganz anderen Skala.
Wer in Ihre Diskographie blickt, stellt fest, dass Sie anfangs vor allem Arrange-ments und Transkriptionen aufgenommen haben ...... ja, am Anfang musste ich mir einen Stellenwert erobern. Als 2003 meine erste CD bei der Deutschen Grammophon, „Lie-der ohne Worte“, verkaufsmä-ßig so gut einschlug, hat das viele sehr überrascht, ja scho-ckiert: Damals war die Oboe
in dem Verkaufssegment noch vollkommen unbekannt.
Was sich inzwischen geändert hat. Heute spielen Sie viele originalwerke: So finden sich auf Ihrem Album »Lost and Found« etwa Ersteinspie-lungen von Franz Anton Hoffmeister und Jan Antonín Koželuh. Wie sind Sie auf diese Konzerte gestoßen? Ich habe fast zwei Jahre recher-chiert und dabei 130 Oboen-konzerte gefunden, die mir unbekannt waren – und 103 von diesen waren noch nie verlegt worden.
Mit 27 auf die Traumstelle: Albrecht Mayer, geboren 1965 in Erlangen, wurde 1992 solo-oboist der berliner Philharmoniker. Neben seiner Tätigkeit im Orchester ist er ein interna-tional gefragter solist und Kammermusiker, spielt mit Star-Kolleginnen wie Sabine Meyer oder Hélène Grimaud. Und mit dem Album »New Seasons« gelang ihm das Kunststück, in die deutschen Pop-charts einzusteigen.
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Eine eindrucksvolle Zahl.Vor allem wenn man bedenkt, dass ich das nur bei einer Re-cherche gefunden habe – wahr-scheinlich könnte man viel, viel mehr finden. Insofern stimmt es nicht, was alle Mu-sikwissenschaftler gebetsmüh-lenartig immer wiederholt und die Journalisten abgeschrieben haben: „Es gibt kein Original-repertoire für die Oboe“ – wie oft habe ich mir das anhören müssen! Oder dass die Oboe im Barock wichtig gewesen sei, jedoch in der Romantik nicht: Es gibt zahlreiche romantische Oboenkonzerte – wenn auch nicht von den großen Meistern, die wir so kennen.
Was die Frage nach der Gerechtigkeit aufwirft: Stoßen Sie häufig auf unbekannte Wer ke, die eine viel größere Popula rität verdient hätten?Das gibt es tatsächlich sehr oft. Die sinfonischen Werke von Hindemith finde ich etwa total unterschätzt. Oder mir fällt der Komponist Rudi Stephan ein, der ein ganz fantastisches Or-
chesterstück geschrieben hat. Auch aus der Romantik gibt es sehr viele gute Werke, die fast nie gespielt werden. Allerdings erlebe ich als Teilzeit-Orches-termusiker den umgekehrten Fall mindestens genauso häufig.
Sie meinen, dass Stücke überbewertet werden?Ja! Schumann etwa liebe ich über alles, aber nicht für seine Sinfonien. (lacht) Oder Rach-maninow: Seine Klavierkon-zerte sind toll, doch wenn ich das ein oder andere Orchester-stück von ihm spielen muss, fügt es mir physische Schmer-zen zu. Ein anderes Beispiel ist die Symphonie fantastique, bei der ich mich immer frage: Wer hat die eigentlich geschrie-ben? Wenn es wirklich Berlioz war, ja warum hat er dann nicht mehr in dieser Qualität kom-poniert? Die anderen Orches-
terstücke von ihm, die ich spie-len musste, sind so grauenhaft gegenüber diesem Geniestreich
– sein Te Deum oder das Requi-em finde ich im Vergleich zur Symphonie fantastique gera-dezu schülerhaft.
Alles andere als schülerhaft war der Eindruck, den Ihr Spiel 2009 bei einem älteren Herren hinterließ: »Es war bewegend, wie aus einem Stück Holz ein ganzer Kosmos von Musik entströmt: das Abgründige und das Heitere, das Verspielte und das Ernste.« Sie stammen von Joseph Ratzinger.Oh, das ist ja schön. Ich habe insgesamt vier Mal bei ihm gespielt, zuletzt in seinen Pri-vatgemächern, als er schon Papa Emeritus war. Er dachte ja, weil er Emeritus ist, komme keiner mehr zu ihm, aber ich habe gesagt: Ich komme sehr gerne. Er saß ganz nah vor mir und hinter ihm seine Nonnen, die ihm den Haushalt führen. Das war ein bewegender Mo-ment.
Hat der deutsche Papst bestimmte Musikvorlieben?Ja, er wollte von mir immer Mozart und Bach hören, die liebte er am meisten. Ich habe ihm aber auch andere Sachen
„dazugeschmuggelt“ und zum Beispiel Bartók gespielt.
Die nächste »Papstwahl« findet ja nun in Berlin statt ...
… in Berlin? Ach, Sie meinen die Wahl des neuen Chefdiri-genten der Berliner Philharmo-niker. (lacht)
Haben Sie schon einen Favoriten?Ich will jetzt keinen Namen nennen, aber es gibt drei Diri-
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Kein Solo-Repertoire für die Oboe? Albrecht Mayer hat‘s gefunden
»Schumann liebe ich – aber nicht für
seine Sinfonien«
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genten – einen arrivierten und zwei sehr junge –, die ich mir sehr gut vorstellen kann. Mit einigen anderen wäre es für mich noch in Ordnung – und dann gibt es ein paar wenige, mit denen würde es mir sehr schwer fallen.
Wie läuft diese Wahl ab?Jeder Musiker kann zunächst drei Kandidaten vorschlagen. Danach gibt es eine Kumulati-on, bei der alle Kandidaten unterhalb von 30 Prozent raus-fallen, anschließend wird in großer Runde darüber gespro-chen, und dann gibt es die Ab-stimmung, bei der jeder Musi-ker eine Stimme hat. Soweit das Prozedere. Als kleines Bon-mot kann ich aber sagen: Clau-dio Abbado stand damals nicht auf der Akkumulations-Liste und ist es dann trotzdem ge-
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dresden sa. 25.4., 20:00 uhr Frauenkirche Albrecht Mayer (Oboe), Kammerakade-mie potsdam, Antonello Manacorda (leitung). Werke von Hoffmeister, Mozart & Haydn
Würzburg do. 28.5., 20:00 uhr residenz (Kaisersaal) Albrecht Mayer (Oboe), philharmonisches Orchester Würzburg, Enrico Calesso (leitung). Werke von Hoffmeister, Schneider (UA) & Mozart
HoF Fr. 19.6., 19:30 uhr Freiheitshalle (Festsaal) Albrecht Mayer (Oboe), Hofer Symphoniker, Clemes Schuldt (leitung). Werke von Bartók & Dvořák
berlin Fr. 26.6., 20:00 uhr Komische operAlbrecht Mayer (Oboe), Orchester der Komischen Oper, Henrik Nánási (leitung). Werke von Kodály, Marcello, Hidas & Strauss
cHorin so. 5.7., 15:00 uhr Kloster Choriner Musiksommer: Albrecht Mayer (Oboe), Orchester der Komischen Oper, Henrik Nánási (leitung). Werke von Kodály, Hidas, Marcello & Beethoven
KonZErt-tippS
Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/mayer
albrecht mayer ist auch als lehrer Weltklasse - hier zu sehen bei einer masterclass in new York
onlinE-tipp
Albrecht Mayer (Oboe, Englischhorn & leitung), Kammerakademie potsdam. Deutsche Grammophon
lost and Found.Konzerte für oboe/ englischhorn von Hoffmeister, lebrun, Fiala & Koželuh
Cd-tipp
worden. Sein Name tauchte erst kurz vor Schluss auf, man erinnerte sich an wunderschö-ne Konzerte mit ihm und nach fünf, sechs Stunden Gespräch war er es dann. So ist das mit der Papstwahl. (lacht)
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16 concerti April 2015
Es war eine wunder schö- ne Zeit, vielleicht die schönste meiner Karrie-
re“, blickt die Koloratursopra-nistin Csilla Csövari, heute Ensemblemitglied des Staats-theaters Nürnberg, auf ihre Zeit im Studio der Oper Köln zurück. Und schwärmt von der
„familiären Atmosphäre“, der großen Hilfsbereitschaft etab-lierter Kollegen und der einzig-artigen Möglichkeit, ein Netz-werk aufzubauen, von dem sie bis heute profitiere. Natürlich sei die Bezahlung nicht üppig gewesen – „Aber man kommt gut damit aus!“ – und sie habe auch sehr viel singen müssen, vor allem in der Kinderoper; doch die vielfältigen Heraus-
forderungen mit dem „jungen, ganz anderen Publikum“ und einem Repertoire mit viel Mo-derne bis hin zur Jazz-Oper hätten sie eindeutig weiterge-bracht. Und: Immerhin vier von sechs Sängern ihres „Jahr-gangs“ seien heute im Festen-gagement an einem Opernhaus.Doch nicht nur der Nachwuchs profitiert von diesem Modell:
„Ohne das Opernstudio gäbe es die Kinderoper in dieser um-fangreichen Form sicher nicht“, räumt Martina Franck ein, die Künstlerische Betriebsdirekto-rin des Hauses. Andererseits werde an der Kölner Oper nicht nur finanziell in das älteste Opernstudio der Republik in-vestiert, sondern vor allem eine
Sprung geschaff t: die Absolventen Bogdan Baciu und Ovidiu Purcel
Jung und motiviert: der Nachwuchs der Deutschen Oper am Rhein
ausbildung oder ausbeutung?
jedes jahr entstehen neue oPernstudios – von opernhäusern betriebene, oft sponsorenfi nanzierte
nachwuchsensembles. Wozu eigentlich? eine bestandsaufnahme am rhein. Von Andreas Falentin
Intendant Christoph Meyer das Ensemble seit seinem Amtsan-tritt radikal verjüngt hat. Eine der letzten großen Premieren, Donizettis L’Elisir d’Amore, wurde stimmlich von Bogdan Baciu und Ovidiu Purcel domi-niert: beide Absolventen des Opernstudios. Auch dessen aktuelle Mitglieder stammen aus ost- und südosteuropäi-schen Ländern – was Eva Höl-ter, die persönliche Referentin des Intendanten, mit der Men-ge der Studenten und der Qua-lität der Ausbildung dort be-gründet. Eben diese schiere Masse der Bewerber irritiert hingegen Franck: „Es wird generell zu wenig gefiltert, zu viele Sänger werden für die Arbeitslosigkeit ausgebildet.“ Scheinen in Köln vor allem Allrounder gefragt, liegt in Düsseldorf das Augen- und Ohrenmerk offensichtlich auf Stimmen, die im italieni-schen Fach zuhause sind oder sein könnten. Was auch die Ausbildungsinhalte – Italie-nisch bildet neben Deutsch und Körperarbeit einen Schwer-punkt – wie die Arienauswahl im ersten Meisterkurskonzert belegen. In punkto Gesangs-technik und Interpretationsge-schick hingegen offenbaren
sich hier noch gewaltige Un-terschiede ...
Schonraum für die Jungen – Kraftquelle für die Alten
Am kleineren Theater in Mön-chengladbach steht der Um-gang mit Mozart im Zentrum: Der Vortrag einer seiner Arien ist Pflicht in den Bewerbungen für das Opernstudio. Kein Wunder, schaut doch Operndi-rektor Andreas Wendholz vor allem auf die Erfordernisse seines Spielplans und sucht entsprechend lyrische, frische Stimmen. Auch sonst ist in Krefeld und Mönchengladbach die große Opernwelt fern – Deutsch unterrichtet eine pen-sionierte Lehrerin aus dem Förderverein. Aktuell sind zwei deutsche Sänger, eine Französin und ein Koreaner engagiert, unter denen Bariton Sebastian Seitz als Ausnahme-talent gelten darf: Sein Freddy in My Fair Lady hat einen an-strengungslosen Glanz, der selten zu erleben ist. Die ande-ren Absolventen können sich im Operetten-Pasticcio Wär nur die Sehnsucht nicht so groß … auf der Studiobühne in durchaus anspruchsvollen Ari-en und Ensembles profilieren, begleitet und geführt von zwei,
vom Publikum spürbar gelieb-ten, energiegeladenen Sopran-Veteraninnen: Schön zu sehen, wie es da richtig knistert zwi-schen Jung und Alt. So be-schreibt Wendholz die Etablie-rung des Opernstudios denn auch als klassische „Win-Win-Situation“ – obgleich er eine Übernahme ins Ensemble kaum anbieten kann. Dennoch nimmt er eine Begeisterung wahr, die die jungen Sänger in den Betrieb hineintrügen – der wiederum für sie zum Schutz-raum werde. Generell tun die rheinischen Opernstudios also einiges für den Nachwuchs, jedes auf sei-ne Weise. Auswüchse wie zu Alexander Pereiras Zürcher Intendanz, als die Opernstudio-Absolventen gern zur singen-den Sponsorenpflege in Auto-häusern oder auf privaten Feiern eingesetzt wurden, fin-den sich im Rheinland nicht. Viel Arbeit ist indes auch hier zu leisten: für die eigene Zu-kunft und vor allem im Dienst der Opernhäuser, die oft ohne ihren überwiegend fremdfi-nanzierten Nachwuchs gar nicht mehr spielfähig wären. Dennoch bewerben sich immer mehr junge Sängerinnen und Sänger. Der Traum von der großen Karriere und den ho-hen Gagen lässt sie das erschüt-ternd niedrige Monatssalär – in der Regel weniger als 1000 Eu-ro – klaglos in Kauf nehmen. Nur wenige, vor allem deutsche Aspiranten schrecken hiervor zurück. „Da kann ich immer nur sagen: Willkommen in der Realität“, meint Franck. „Es handelt sich halt um den Über-gang ins Berufsleben.“ Und der bedeutet für den Nachwuchs offenbar vor allem eines: har-te Zeiten.
April 2015 concerti 17
Ohne Studio-Sänger nicht realisierbar:
Kinderoper in Köln
KUrZ BESproChEn
Online-KritiKenAuszüge aus unseren tagesaktuellen
Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper
verdi: aida Accademia Nazionale di Santa Cecilia. Sir Antonio pappano (leitung), Anja Harteros, Ekaterina Semenchuk, Jonas Kaufmann, ludovic Tézier, Erwin Schrott
Weinberg: die Passagierin Oper Frankfurt. Christoph Gedschold (leitung), Anselm Weber (regie), Katja Haß (Bühne), Tanja Ariane Baumgart-ner, Sara Jakubiak
Puccini: la rondine Deutsche Oper Berlin. roberto rizzi Brignoli (leitung), rolando Villazón (inszenierung), Aurelia Florian, Charles Castronovo Weitere termine: 27.3., 29.6., 3.7.
oPer Konzertant Durch Anja Harteros und Antonio pappano er-fahren wir, wie viele leise Stellen Verdi in seine nur selten triumph-marschtosende partitur geschrie-ben hat. Das macht der Maestro schon mit dem hauchfein streicher-entrückten preludio der Oper deut-lich. Das vermittelt die Sopranistin mit der Beseeltheit ihrer piani und pianissimi, wodurch wir weniger die Heroine Aida kennenlernen, son-dern die in einer jungmädchenhaf-ten Zartheit und ganz eigenen Er-regtheit verliebte Frau. Und das unterstreicht der weltklassefamose Chor der Accademia Nazionale di Santa Cecilia, wenn er die Anrufung des ägyptischen Gottes Fthà mit einem himmlisch homogenen pia-nissimo krönt: „Noi t’invochiamo“. Die vor der konzertanten Gala ein-gespielte Studioaufnahme er-scheint im Herbst auf CD. (pK)
oPer Die Uraufführung dieser Oper über die späte Wiederbegegnung einer inhaftierten und einer Aufse-herin von Auschwitz – 2010 bei den Bregenzer Festspielen – war eine der großen Sensationen der Opern-welt im 21. Jahrhundert. Weinbergs vielfältige partitur ist von seltener Geschlossenheit, genuin postmo-derne Musik des 20. Jahrhunderts mit romantischen Wurzeln, filigra-ner als Schostakowitsch, exaltierter als Britten. Bemerkenswert der Ein-satz der vielen Solo-instrumente von Klarinette bis Marimbaphon, spektakulär die Verwendung von leeren Quinten und Tritonus als Weg in die ungebundene Tonalität. Mu-sikalisch stimmt alles. Ein perfekt und seelenvoll gesungener und musizierter Abend, mit Mut zum leise-Sein, zur Stille geleitet vom jungen Karlsruher Kapellmeister Christoph Gedschold. (AF)
oPer Die rezeption der Rondine als walzerselig süßliche Operette verstellte lange den Blick darauf, dass der reife puccini und erfahre-ne Frauenversteher hier die Absicht verfolgte, nach all den Tragödien um fragile leidensköniginnen mal eine echte komische Oper zu schrei-ben, „wie rosenkavalier, aber un-terhaltender und organischer.” Wie sehr ihm das in seiner punktgenau-en partitur gelungen ist, beweist jetzt die Deutsche Oper, wo Star-tenor rolando Villazón als regis-seur eine glückliche Hand hat. Er verlegt die Geschichte stimmig in die 1920er Jahre, ins tanzwütige Ambiente des Cabarets. in Masken-spiel und rollenspiegelungen insze-niert er mit viel Humor und Feinsinn die Suche nach der wahren liebe im falschen leben. Einspringerin Aurelia Florian als Marta bezirzt mit edlen piani. (pK)
rOm 27.2.2015
verdi in rom: Feinster seelenton
FranKFurt 1.3.2015
Weinberg in Frankfurt: zur stille geleitet
Berlin 8.3.2015
Puccini in berlin: der Frauenversteher
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18 concerti April 2015
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THE SOUND OF SILVER.
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In der Meistersinger-Stadt zeigen Marcus Bosch und
Georg Schmiedleitner mit ihrer Ring-Tetralogie, dass sie nicht nur wissen, was sie tun, son-dern dass sie auch wissen, wa-rum es hier und jetzt eine In-terpretation des scheinbar so ausinszenierten, schwer zu besetzenden fluchbeladenen Dramas geben muss. Nürn-bergs Generalmusikdirektor kehrt gleichsam zu den Wur-zeln des Werks zurück. Denn Marcus Bosch hat nicht nur genauer als viele seiner Kolle-gen studiert, wie viele Piani und bedeutende Mittelstim-men die Partitur aufweist, er
hat auch die Probenprotokolle der ersten Bayreuther Festspie-le zu Rate gezogen, die Hein-rich Porges anno 1876 aufge-zeichnet hatte. Nicht das Zele-brieren von Pathos muss Wag-ner danach vorgeschwebt haben, sondern ein am ge sun-genen Wort und dessen Ver-ständnis orientiertes ständiges Fließen der Musik. Davon pro-fitiert nicht zuletzt der grandi-ose Antonio Yang als verdiani-scher Wotan-Wanderer.
Vom Lübecker Alberich gereift zum Nürnberger Wotan: Antonio Yang
denn sie wissen, was sie tunoPer GMD Marcus Bosch räumt in seiner Ring-Deutung mit so manchen Wagner-Vorurteilen auf
oPer Mit seiner modernen Sängeroper Das geopferte Leben feierte Hèctor Parra auf der Münchener Biennale 2014 einen großen Erfolg: Der Ge-sang von blühender Emphase traf auf atmende, duftige, auch wohl ausgehört harte Klänge aus dem doppelten Klangkör-per. Die Verwebung von Frei-burger Barockorchester und ensemble recherche nutzte der Katalane zu fesselnden, far-benschillernden Eingebungen. Für die Schwetzinger Festspie-le komponiert er jetzt auf ein Libretto des österreichischen Dramatikers Händl Klaus eine Oper über das Trauma der Her-kunft. Sein Landsmann Calix-to Bieito inszeniert.
Meister der modernen Sänger-oper: Komponist Hèctor Parra
Parra und das trauma der Herkunft
Parra: Wilde rokokotheater Schwet-zingen. peter rundel (leitung), Calixto Bieito (inszenierung), radio-Sinfonie-orchester Stuttgart des SWr Weitere termine: 24. & 25.5.
nürnBerg So. 19.4.2015
Schwetzingen FR. 22.5.2015
Wagner: siegfried Staatstheater Nürnberg. Marcus
Bosch (leitung), Georg Schmiedleitner (inszenierung) Weitere termine: 26.4., 3., 17. & 25.5.
Opern-tippSAusgewählt von unserem Experten Peter Krause
20 concerti April 2015
Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de/oper
meilenstein der moderne oPer Intendant Barrie Kosky setzt Schönbergs opus Magnum Moses und Aron in Szene
Was lange währt ...oPer Endlich in Italien: Die neue Finalversion von Puccinis unvollendetem Schwanengesang Turandot
An diesem heiligen Opern-ort dirigierte Arturo Tos-
canini im April 1926 die Urauf-führung von Puccinis Turan-dot. Und brach nach der To-desszene der Liù die Premiere mit den Worten ab: „Hier endet das Werk des Meisters. Danach starb er.“ Ab der zweiten Vor-stellung erst wurde Puccinis Schwanengesang mit dem heu-te handelsüblichen Finale von Franco Alfano gegeben, das Toscanini freilich seinerseits wieder kürzte, weil er es für zu eigenständig hielt. Erst 2002
schrieb der italienische Neutö-ner Luciano Berio eine alterna-tive Schlussfassung, der alles Pompöse des lautstarken Ju-bels zugunsten einer gleichsam impressionistischen Intimität mit eingebautem Fragezeichen gewichen ist. Diese Fassung ist nun erstmals an der Scala zu hören – in einer veritablen Traumbesetzung.
Leichte und ernste Muse, Tra-dition und Moderne, Be-
kanntes und Ausgrabungen –Intendant Barrie Kosky ist zu Recht stolz darauf, dass sein Ensemble sowohl Bernsteins Westside Story als auch Zim-mermanns Die Soldaten groß-artig meistert. Nun wird er Schönbergs hochkomplexen Meilenstein der Moderne in-szenieren. Dem Fragment ge-bliebenen Werk über die Suche des jüdischen Volkes nach dem
gelobten Land kommt siebzig Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Ausch-witz besondere Aufmerksam-keit zu. In seinem Opus Mag-num Moses und Aron reflek-tiert der jüdische Komponist auch eigene Erfahrungen.
Nicht nur ein Meister der leichten Muse: Hausherr Barrie Kosky
leiPzig
siegFried
so. 12.4., 16:00 uhr oper leipzig Ulf Schirmer, intendant und GMD in personalunion, setzt in Wagners Geburtsstadt seinen Ring-Zyklus fort
scHWerin
tHe raKe’s ProgressFr. 17.4., 19:30 uhr mecklen-burgisches staatstheater Mit Arila Sigert inszeniert eine Cho-reographin aus der palucca-Schu-le und ruth Berghaus-Nachfolge Strawinskys doppelbödige Fabel
berlin
romÉo und juliettesa. 18.4., 19:30 uhr deutsche oper Sasha Waltz erspürt das tänzerisch-szenische potenzial der Symphonie Dramatique von Hector Berlioz
mainz
die meistersinger von nürnbergso. 26.4, 16:00 uhr staats-theater Die neue Mainzer Thea-terleitung denkt groß und lässt den jungen Berliner regisseur ronny Jakubaschk Wagners Komische Oper inszenieren
dresden
der FreiscHützFr. 1.5., 19:00 uhr semperoper Christian Thielemann dirigiert das Hauptwerk des Wagner-inspira-tors Carl Maria von Weber, Altus Axel Köhler inszeniert
weitere tippS
Berlin So. 19.4.2015
mailanD FR. 1.5.2015
Puccini: turandot Teatro alla Scala. riccardo Chailly (leitung), Nikolaus lehnhoff (inszenierung), Nina Stemme, Aleksandrs Antonenko Weitere termine: 5., 8., 12., 15., 17., 20. & 23.5.
schönberg: moses und aron Komische Oper. Vladimir
Jurowski (leitung), Barrie Kosky (inszenierung) Weitere termine: 24. & 28.4., 2., 7. & 10.5.
die rezension zum tipp: über alle Premieren mit diesem
zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie fi nden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper
April 2015 concerti 21
erlebnis klassik.
AVI AVITALVIVALDIVENICE BAROQUE ORCHESTRA, JUAN DIEGO FLÓREZ
GRIGORY SOKOLOVTHE SALZBURG RECITALMOZART, CHOPIN
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MÜnCHEnDas Münchner Musikleben im April
2_Porträt »Talent allein reicht nicht« Vier Schulklassen übersprang Pianist Jan Lisiecki, ist ein Sprach- und Mathematik-Talent – und will doch kein Wunderkind sein 4_interview »Ohne Musik fühlt sich mein Leben leer an« Starpianist Lang Lang über Auszeiten vom Klavier und Auftritte bei „Wetten, dass …?“ 8_Porträt aus der Witzecke geholt Yuri Bashmet hat der Viola ein neues Image verpasst. Doch auch zum Dirigierstock greift der Bratscher gerne mal 10_Regionale Tipps So klingt München! Die wichtigsten Termine im April 16_ Klassikprogramm
lang langSolostar 4
Martin grubingerMultipercussionist 10
Jan lisieckiMultitalent 2
Yuri BashmetSolobratscher 8
nächst „crashen“. Lisiecki kann sich ein Lachen nicht verknei-fen, als er die Geschichte hört:
„Ich habe nicht damit gerechnet, dass auch Hacker sich für Pia-nisten interessieren! Hoffent-lich hat Ihr Computer mich überlebt …“ Und fügt dann fast entschuldigend hinzu: „Zu Be-ginn meiner Laufbahn habe ich
Vorsicht! Ihr Computer ist gefährdet! Kaum ruft man im Internet
jene Webseite auf, die den ers-ten TV-Auftritt des damals kaum vierzehnjährigen Pianis-ten Jan Lisiecki dokumentiert, da poppen mindestens drei Warnmeldungen mit der Dro-hung auf, der PC werde dem-
viele meiner Auftritte auf You-Tube gestellt, weil ich wollte, dass mich die Menschen, die mich engagieren, auch irgend-wo hören können.“ Und so finden sich denn heute auf der Google-Suche nach seinem Na-men bereits rund 130 000 Ein-träge – weit mehr als bei vielen seiner Kollegen, die schon we-sentlich länger im Klassikge-schäft sind.
Allerjüngster Künstler der Deutschen Grammo phon
Warum seine Tastenlaufbahn nicht nur im Netz, sondern auch auf der Bühne so rasant anlief und derzeit förmlich ex-plodiert? Der 20-Jährige kann sich den Schnelldurchlauf von Calgary zur Carnegie auch nicht erklären: Mit fünf kam er an das Konservatorium sei-ner kanadischen Heimatstadt, mit neun folgte der erste öffent-liche Auftritt mit Orchester. Als 15-Jähriger trat er bereits auf den großen Bühnen in New York, Tokio, Seoul, München und Paris auf, spielte sogar vor Königin Elisabeth II. und 100 000 Menschen auf dem Parliament Hill in Ottawa. 2012 schloss der Sohn polnischer Eltern einen Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammo-phon ab – als jüngster Künstler in der Geschichte des Labels!
»Talent allein reicht nicht«Vier Klassen übersprungen, mit 15 ein gefragter Pianist,
ein Sprach- und Mathematik-Talent – doch vom Wunderkind-Gerede will Jan LiSiecKi nichts hören.
Von Teresa Pieschacón Raphael
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Porträt
Steiler Start: Ob der Karriereweg für Jan Lisiecki weiter nach oben geht?
– und der berühmte Geiger und Dirigent Pinchas Zukerman schwärmte von einem „Musi-ker, wie es ihn nur zwei Mal in hundert Jahren gibt“. Und da nichts erfolgreicher ist als Er-folg, bekam Lisiecki 2013 als bester Nachwuchskünstler den renommierten Grammophone Award, den „Oscar“ der Musik. „An mir lag es jedenfalls nicht, dass ich so schnell gewachsen bin“, witzelt der junge blonde Schlacks. Überhaupt ist es ihm meist eher unangenehm, dieses ganze
„Wunderkind“-Gerede. Ja, es sei wahr, dass er vier Klassen über-sprungen und mit 16 seine Abschlussprüfung an der Wes-tern Canada High School in Calgary gemacht habe und auch, dass er mehrere Spra-chen spreche. Doch sei dies so ungewöhnlich angesichts der Herkunft seiner Eltern? Bliebe immerhin noch seine Leiden-schaft für die Mathematik und seine Begabung fürs Kompo-nieren – „na ja, ich habe zwar die Kadenz für den ersten Satz des C-Dur-Klavierkonzerts von Mozart geschrieben, aber mehr
auch nicht“, winkt der Unicef-Botschafter ab. „Und mit der Mathematik ist es wie mit der Musik: Wenn man nicht dran-bleibt, dann verliert man seine Fähigkeiten – und im Moment habe ich mich ja für die Musik entschieden.“
Talent allein reicht nicht – auch nicht für Virtuosität
Und überhaupt: Zu viel Lob behindere nur die eigene Ent-wicklung, setze die Erwartun-gen unnötig hoch und bagatel-lisiere den Alltag eines Musi-kers. „Ich mag den Begriff ‚Wunderkind’ nicht, denn die-ser unterstellt, dass einem alles ganz leicht fällt“, wehrt sich Lisiecki. „Doch so ist es einfach nicht: Ich arbeite hart und muss es auch, denn Talent al-lein reicht nicht aus.“ Und auch keine fabelhafte Technik. Oh-nehin werde technisch-manu-elle Perfektion heute überbe-wertet, kritisiert der Virtuose – Interpretation aber sei doch etwas ganz anderes: „Die Schönheit von Musik ist, dass sie immer Raum gibt für neue Deutungen“ – und damit für ein
lebenslanges Lernen.“ Was zweifellos auch für seine eige-ne Laufbahn gilt. Und so muss denn das eigentliche Wunder auch bei ihm erst noch gesche-hen: die Weiterentwicklung zum erwachsenen und dauer-haft ernst zu nehmenden Künstler.
Jan Lisiecki (Klavier)Deutsche Grammophon
chopin: etüden op. 10 & 25
CD-tiPP
Fr. 24.4., 20:00 Uhr Prinzregenten-theater Jan Lisiecki (Klavier). Chopin: Grande valse brillante Es-Dur op. 18, 24 Préludes op. 28, Drei Nocturnes op. 9, Drei Walzer op. 64, Andante spianato et Grande Polonaise brillante Es-Dur op. 22
Konzert-tiPP
Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/lisiecki
Was macht der 19-Jährige, wenn er mal nicht Klavier spielt? Deutsche Grammophon fragt nach
online-tiPP
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OperKlosterhof I due Foscari, Giuseppe Verdi Tanz
Kathedrale Schweigerose, Jonathan Lunn
10. St. GallerFestspiele19. Junibis 3. Juli 2015www.stgaller-festspiele.chTickets +41 (0)71 242 06 06
KonzertForum für Alte Musik
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Mag klassische Klavier-musik auch eine Kunst für eine kleine
Spezies sein, Lang Lang ist längst selbst all jenen Men-schen ein Begriff, die nie einen Konzertsaal von innen gesehen haben. Denn auf seinem Weg vom chinesischen Wunderkind zum internationalen Starpia-nisten hat der heute 32-Jährige stets auch ganz gezielt auf Mas-senkultur und Massenmedien gesetzt, den gemeinsamen Auf-tritt mit Elton John oder Robbie Williams ebenso wenig ge-scheut wie den kurzen Griff in die Tasten bei „Wetten, dass …?“ oder zur Eröffnung der Olym-pischen Spiele.
Sie spielen 120 bis 150 Konzerte pro Jahr – wird da die Musik nicht zur Last?Nein, das habe ich noch nie so empfunden. Solch ein ständi-ges Konzertieren ist ein zen-traler Bestandteil im Leben eines Pianisten, wir müssen lernen damit umzugehen, und ich habe mich längst daran ge-wöhnt. Sowohl an das Tempo, mit dem ich neue Werke ein-studiere, als auch daran, sehr viel unterwegs zu lernen – und im Vergleich zu Mozart geht es uns doch noch wirklich gut!
Inwiefern?Nun, Mozart war fast die gan-ze Zeit auf Tour. Er hat prak-tisch alle Werke auf Reisen einstudiert – und er hat auch die meisten Werke unterwegs komponiert! Da haben wir es doch heute sehr viel bequemer: Es gibt nicht nur die Möglich-keit, mit dem Flugzeug zu rei-sen, sondern auch bequeme Autos und Züge. Zudem stehen uns rund um die Uhr mp3 und Smartphones zur Verfügung, wir können uns die meisten Werke auf YouTube anschauen – wenn ich mich da an meine Kindheit erinnere …
… da standen Ihnen all diese Medien nicht zur Verfügung.Nein, wenn ich mir damals in China etwa Aufnahmen be-rühmter Pianisten anschauen wollte, musste ich die Videos überhaupt erst einmal bestel-len und dann meist lange auf die Kassetten warten. Oder wenn ich eine CD haben woll-te, die es in China nicht zu kaufen gab, musste ich diese
über die Universität ausleihen, was oft sehr lange dauerte – da haben wir es doch um vieles einfacher.
Nichtsdestotrotz bleibt für Sie die Herausforderung, im Schnitt jeden dritten Tag ein Konzert spielen zu müssen …
… nicht immer: 2012 habe ich wirklich mal zwei Monate pau-siert und Urlaub gemacht …
… ganz ohne Klavier?Zumindest eine Woche lang habe ich tatsächlich nicht geübt
– länger habe ich es dann aber auch nicht ausgehalten. Denn ein Leben ohne Musik ist für mich so langweilig, dass ich unbedingt wieder ans Klavier musste. Doch daneben habe ich mich auch mit Musikerkolle-gen getroffen, habe einige Zeit mit Nikolaus Harnoncourt ver-bracht und auch mit Yo-Yo Ma und mich mit ihnen über Mu-sik, aber auch die Entwicklung des Menschen unterhalten.
Das klingt ja fast nach einem kleinen Sabbatical …Ja, ich habe einige alte Freunde getroffen und eine wirklich schöne Zeit verbracht. Und ich habe die Olympischen Spiele in London besucht und mir
»Ohne Musik fühlt sich mein Leben leer an«
Starpianist LanG LanG über auszeiten vom Klavier, den Sinn des Lebens und auftritte bei »Wetten, dass …?«
Von Christoph Forsthoff
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interview
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»Wer anfängt nachzudenken,
verliert die Musik«
Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/blindkünstler
Bildkünstler singt Brittens Serenade mit den Berliner Philharmonikern
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Weit über die Grenzen der Klassik hinaus bekannt: Der Pianist Lang Lang wurde 1982 in Shenyang in china geboren und studierte bereits mit 15 Jahren am curtis institute in Philadel-phia. Mit 17 konzertierte er erstmals mit christoph eschenbach und ist seitdem international gefragt – auch bei Events wie den Olympi-schen Spielen in Peking.
zur Person
Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/lang
Klassik und compu-terspiele: Lang Lang spielt zum Trailer für Gran Turismo 5
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Do. 30.4. & Fr. 1.5., 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie)Lang Lang (Klavier), Symphonie- orchester des Bayerischen Rundfunks, Andris Nelsons (Leitung). Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll op. 23, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 4 c-Moll op. 43
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Lang Lang (Klavier), Wiener Philharmo-niker, Nikolaus Harnoncourt (Leitung). Sony Classical
The Mozart album. Klavierkonzerte nr. 24 & 17, Sonaten nr. 5 KV 283, nr. 4 KV 282 & nr. 8 KV 310
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Lang Lang (Klavier), Houston Ballet, Stanton Welch (Choreographie). Erscheint am 10.4. bei Sony Classical
Lang Lang – The chopin Dance Project
DvD- & Blu-ray-tiPP
jeden Tag an einem schönen Strand ist, gut speist und sich nett mit Familie oder Freunden unterhält – aber mir fehlt da einfach etwas. Ohne Musik ist mein Leben nicht vollständig, meine Finger beginnen einfach ganz von selbst zu spielen. Schon als ich noch ganz klein war, hat meine Mutter immer gesagt: Irgendetwas ist mit dem Jungen los, wir müssen unbedingt ein Klavier für ihn finden … (Lang Lang trommelt mit den Fingern auf dem Tisch)
Und was möchten Sie im Konzert mit Ihrem Spiel errei chen?Als Musiker denkt man wäh-rend der Aufführung nicht über sein Publikum nach – ebenso wenig wie man ein hübsches Mädchen wahr-nimmt, das in der ersten Reihe sitzt. Und auch über all das, was man geübt und von ande-ren Musikern gelernt hat, sinnt man nicht nach: All dies Wis-sen und die damit verbunde-nen Emotionen sind im Augen-blick des Konzerts vergessen, es geht nur darum, sich ganz dem Moment hinzugeben. Denn wer anfängt nachzuden-ken, verliert die Musik.
Aber haben Sie denn nicht über das Konzert hinaus den Wunsch, den Menschen mit Ihrer Musik etwas für ihr Leben mitzugeben?Die Musik ist eine eigene Welt – und entsprechend lässt sich mit dem Gehörten auch nicht nur eine einzige, ganz be-stimmte Vorstellung verbinden. So wie ja auch für die Interpre-tation an sich nicht nur eine einzige Betrachtung existiert, denn Musik entwickelt sich immer weiter. Natürlich gibt es
dort neben der Eröffnungsfei-er verschiedene Wettbewerbe wie Tischtennis, Badminton und Radrennen angeschaut – das hat wirklich Spaß gemacht. Ja, ich war wirklich sehr glück-lich über diese Auszeit.
Trotzdem mochten Sie am Ende dann doch nicht mehr als eine Woche ohne Klavierspiel verbringen …Ohne Musik fühlt sich mein Leben seltsam leer an – Musik ist für mich wie eine Sprache mit den allerreichsten Aus-drucksmöglichkeiten. Klar ist es wunderschön, wenn man
Grenzen auf diesem Planeten Musik, doch ob nun für eine Beethoven-Sonate, bei Chopin oder Schönberg: Immer bietet sich uns ein großer, weiter Ge-staltungsraum.
Ein weites Feld, das Sie längst über das klassische Konzert hinaus geführt hat, gelten Sie doch als Popstar der klassischen Musik. Ist die Klassik mittlerweile tatsächlich zu einem Teil des Showbusiness geworden?Oh nein, ein Konzert ist doch viel, viel mehr als Entertain-ment! Ich habe niemals gefun-den, dass klassische Musik eine Show ist. Musik ist wie eine große Welt mit verschie-denen Interpretationen, und verbunden damit sind die un-terschiedlichsten Gefühle – die Klassik allerdings erreicht die Herzen der Menschen viel tie-
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Ohne Klavier werden seine Finger nervös: Lang Lang
kann nicht ohne Musik
fer und wirkt auch viel länger nach als jedes andere Genre.
Schade nur, dass dies offenbar bei der jüngeren Generation nicht mehr so gut funktioniert.Mag für die jüngere Generation die erste Annäherung an die Klassik auch schwieriger sein als bei einem Popsong, auf den man meist ganz unmittelbar reagiert: Ich bin überzeugt, dass es trotzdem gelingen kann. Wir müssen da nur auch neue Wege gehen: Nicht mit Blick auf die Musik selbst, aber hinsichtlich neuer kreativer Ideen, wie man diese Men-schen ins Konzert locken, sie über die digitalen Medien und Technologien gewinnen kann.
Geht das, ohne der Klassik an sich untreu zu werden?Es hat ja nichts mit Show zu tun, sondern es geht lediglich
darum, die Kids überhaupt zu erreichen. Ich bin wirklich kein Crossover-Pianist, doch manch-mal versuche ich einfach Wege zu gehen, die sich unmittelbar an die junge Generation rich-ten: Nicht auf meinen Klavier-abenden, sondern mit meinen Aktivitäten im Internet, auf PR-Aktionen oder auch über meine Stiftung. Im Konzert selbst hingegen bleibe ich Traditio-nalist.
Nun nutzen Sie nicht nur das Internet, son dern auch das Fernsehen, um für die Klassik zu werben. Doch lässt sich mit einem Auftritt in einer TVShow wie »Wetten, dass …?« wirklich der tiefere Sinn von Klassik vermitteln? Natürlich lässt sich in solch einer Sendung nichts vertiefen, denn ein Auftritt am Klavier dauert dort maximal fünf Mi-nuten. Gut sind TV-Shows al-lerdings, um einen kleinen Einblick in das Wirken eines Künstlers zu vermitteln und in das, was dieser am meisten liebt – nämlich das Klavierspiel und die Hingabe an die Musik.
Und das genügt Ihnen?Das Entscheidende ist, dass solch eine Begegnung gerade bei jungen Fernsehzuschauern überhaupt erst einmal das In-teresse für die Klassik wecken kann. Vielleicht lädt sich der Jugendliche anschließend das Werk aus dem Internet herun-ter oder wird auf ein Konzert aufmerksam, wo eben dieses Werk oder auch der Künstler zu erleben sind. Und auf einmal sitzt der Junge oder das Mäd-chen in einem klassischen Kon-zert und entdeckt seine Begeis-terung für diese zuvor völlig fremde Musikwelt.
14. Juli — 28. August 2015
Il Germanico
Oper von Nicola Porpora
12.08. (Premiere), 14.08., 16.08.
Armide
BAROCKOPER:JUNGOper von
Jean-Baptiste Lully 22.08. (Premiere),
24.08., 26.08.
Programminformation
und Tickets
T +43 1 88088
altemusik.at
Porträt
tionen herausholte und sie zu einem Soloinstrument von gleichem Rang wie Violine und Cello werden ließ.Ihre Initialzündung erfuhr die-se Emanzipation „seines“ Ins-truments schon während sei-nes Studiums am Moskauer Konservatorium in den 70er Jahren. Es war jene Zeit, als der
Paganini der Bratsche oder auch schlicht Mr. Brat-sche: Schon seine inoffi-
ziellen Ehrentitel künden von der einzigartigen Musikerper-sönlichkeit Yuri Bashmets. Kein Wunder, war er allein es doch, der die Viola aus dem Orchesterverbund und den kammermusikalischen Forma-
junge Student in den heiligen Hallen den ganz Großen ihres Fachs über den Weg lief: Leo-nid Kogan, David Oistrach, Mstislaw Rostropowitsch, Emil Giles. Bashmet wollte mehr er-fahren und habe so stets artig gegrüßt, erinnert er sich: Von Kogan keine Reaktion, Ois-trach erkundigte sich wenigs-tens freundlich-distanziert über die Studienrichtung. Nur Rostropowitsch reagierte mit spontaner Herzlichkeit: „Ja grüß Dich, Alter! Komm doch in meine Klasse zuhören!“ In diesem hehren Umfeld von Violine und Cello habe er sich damals die Frage gestellt, wa-rum seine Bratsche nicht auch dazugehöre – und begann ge-zielt an einer Solistenlaufbahn zu arbeiten. Als der Russe dann 1976 den Internationalen Viola-Wettbewerb in München ge-wann, war das der Durchbruch.
aus der Witzecke geholt
YURi BaShMeT hat der Viola ein neues image verpasst. Doch auch zum
Dirigierstock greift der Bratscher gerne mal. Von Edith Jachimowicz
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Äußere Markenzeichen: Wirre dunkle Mähne,
wache Adleraugen
Bashmet war der erste Brat-scher, der in den berühmten Konzertsälen der Welt zu So-lorecitals eingeladen wurde und bis heute für volle Häuser sorgt. Die hagere Gestalt im schwarzen Longshirt, das schwarze Haar schon nach we-nigen Bogenstrichen auf seiner kostbaren Testore-Viola aus dem Jahr 1758 wirr ins Gesicht hängend, die Adleraugen fi-xiert auf das Notenblatt oder sein Instrument: So ist er zu einer Marke für seine Kunst geworden.
Impulsgeber: Neue Kompositionen für die Bratsche
Und er hat andere seines Fachs animiert, ihm zu folgen und zeitgenössische Komponisten von Schnittke bis Turnage an-geregt, Werke für sein Instru-ment zu schreiben. Und dem sehr bescheidenen klassischen und romantischen Repertoire für Solobratsche begegnete der Künstler durch Arrangements anderer Werke.Stets neugierig, stets auf der Suche begann Bashmet zudem zu dirigieren: Den Anfang machte das Kammerensemble Moskauer Solisten, dem er seit dessen Neubildung 1992 als künstlerischer Leiter vorsteht; doch schon bald baten ihn welt-weit die bedeutendsten Orches-ter ans Dirigentenpult. Sein Dirigierstil ist dabei absolut unspektakulär: Kein raffinier-tes Jonglieren aus dem Hand-gelenk, kein virtuoses Finger-spiel, vielmehr kleine, sehr präzise Gesten, ab und zu ein ausgefahrener Arm – ganz sei-ner Persönlichkeit als wachsa-mer Zeitgenosse entsprechend.Eben diese lässt ihn auch das Geschehen jenseits der Musik
verfolgen – und sich einsetzen für das, was er für gut und rich-tig hält. Er ist Mitglied des Kunstrats des Kreml und gern gesehener Teilnehmer in Fern-seh-Diskussionsrunden, Pro-fessor am Moskauer Konser-vatorium und in Lvov; zumin-dest bis vor kurzem, denn nach seiner Unterstützung für die russische Annexion der Krim verbannten ihn die Lemberger aus dem Institut seiner ersten musikalischen Ausbildung.Ganz er selbst darf Bashmet hingegen in seiner eigenen TV-Sendung „Traumbahnhof“ sein – als Musiker: Da erlebt der Zu-schauer Begegnungen, musika-lisch-poetische Offenbarungen, da singt gleichsam die Seele mit. „Singen ist das Fundament zur Musik in allen Dingen“ wusste schon Telemann. Wenn Bashmet Musik macht, dann ist das stets ein Singen.
Yuri Bashmet (Viola), Mikhail Muntian (Klavier). Onyx
Reminiscences. Werke von Brahms, Marais, Prokofjew, Satie, Strawinsky, Rameau, Ravel u. a.
CD-tiPP
So. 26.4., 11:00 Uhr Prinzregenten theater Maximilian Hornung (Cello), Camerata Salzburg, Yuri Bashmet (Leitung) Haydn: Sinfonie g-Moll Nr. 83 „La Poule“, Tschaikowsky: Rokoko-Varia-tionen & Pezzo Capriccioso h-Moll, Schubert: Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485
Konzert-tiPP
Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/bashmet
Yuri Bashmet spricht über Bach und sein engagement an der Kronberg academy
online-tiPP
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75 Jahren ein Treffpunkt junger, christlich orientierter Menschen. Ihre Gesänge wurden in die ganze Welt
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PD
E s ist erstaunlich: Der Mul-tiperkussionist Martin Grubinger gehört zu den
Besten seines Faches – und doch begegnet der Österreicher immer noch dem Vorurteil, Musik für Schlaginstrumente könne nicht mehr als stumpfes rhythmisches Geklöppel und Gerassel sein. Gerade unter Musikern: „Ich kenne Geiger, die mir sagen: ‚Na, du haust da doch einfach nur drauf!‘ Das sei doch nur Show.“ Klar ist die
auch dabei, aber natürlich längst nicht alles: Es gilt, die unterschiedlichsten Techniken zu trainieren und zu beherr-schen, schließlich ist eine Ma-rimba ganz anders zu spielen als etwa eine Pauke.
Logistischer Trommelplan
Hinzu kommen die logistischen Probleme, die sich nicht nur auf den Transport der Instrumente beschränken: Vor jeder Probe überlegt sich Grubinger genau,
wie er die Instrumente – oft sind es über dreißig – positio-niert, um blitzschnell reagieren zu können. Wie ein Akrobat muss er sich nach ihnen mit Schlegeln, Stöcken, Hämmern oder Ruten drehen und wenden können, damit Schwirrhölzer durch die Lüfte kreisen, die Trommeln schwingen oder die Becken im Fortissimo aufein-ander knallen, der Gong vib-riert oder das Vibraphon sanft tremoliert. Vielleicht sollten das mal die Geiger versuchen ... Teresa Pieschacón Raphael
Mo. 27.4., 19:00 Uhr, Di. 28.4. & Mi 29.4., 20:00 Uhr Gasteig (Philhar-monie) Martin Grubinger (Percussion), Münchner Philharmoniker, Eivind Gullberg Jensen (Leitung). Werke von Hartl, Mussorgksy/Ravel u. a.
So Klingt… München. Die wichtigsten Termine im April,
ausgewählt von der concerti-Redaktion
Kampf mit Schlegeln, Ruten und Stöcken gegen KlischeesORcheSTeR In aller Welt wird Grubinger gefeiert – nur mancher Kollege attestiert ihm reine Show
Heimspiel: Für den Salzburger Martin
Grubinger liegt München fast nebenan
concerti 04.15 München 11
Wie kann es sein, dass ein heute kaum bekannter
Komponist zu Lebzeiten so vie-le bedeutende Anhänger um sich scharte? „Ich besitze von ihm eine seiner Sinfonien, die ich zur Erinnerung an eines der größten Genies, die ich gekannt habe, aufbewahre“, bemerkte kein Geringerer als Joseph Haydn über Joseph Martin Kraus’ c-Moll-Sinfonie, die ihm dieser widmete. Anderswo wur-de Kraus der „schwedische Mo-zart“ genannt, da er lange in Stockholm wirkte; und Chris-
toph Willibald Gluck urteilte: „Der Mann hat einen großen Stil!“ Eine Bemerkung, die indes nicht von ungefähr kam, such-te doch Kraus zeit seines Le-bens den dramatischen Stil Glucks auf die Sinfonik zu über-tragen. Schade, dass da neben Haydn und Kraus an diesem Abend kein Werk von Gluck erklingt. Stattdessen das erste Violinkonzert Paganinis, sowie die Ouvertüre zur Oper eines echten Schweden: Aus Estrella de Soria Franz Berwalds. Teresa Pieschacón Raphael
»Schwedischer Mozart«: Kraus wirkte am Königshof in Stockholm
»eines der größten Genies, die ich gekannt habe«ORcheSTeR Die Münchner Symphoniker versuchen die Rehabilitierung von Joseph Martin Kraus
So. 19.4., 15:30 Uhr Prinzregenten theater Ning Feng (Violine), Münchner Symphoniker, Ariel Zuckermann (Leitung). Werke von Kraus, Paganini, Berwald & Haydn
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Einen unerschrockenen „Freak“ nannte ein Kritiker
Thomas Zehetmair, als der ös-terreichische Geiger vor eini-gen Jahren zum zweiten Mal Paganinis 24 Capricen auf CD vorstellte: Fasziniert von Ze-hetmairs „Springbogenexzes-sen“, strukturmotivierten „Ak-kordzerlegungen“ und „surre-alem Gefuchtel“ sowie der Kunst eines Geigers, das offen-bar Unmögliche zu meistern und sich dennoch nicht in oberflächlicher Artistik zu er-schöpfen.
Wie geschaffen scheint da das neue Doppelkonzert des 66-jährigen Briten John Cas-ken, das Zehetmair mit der Bratscherin Ruth Killius in München aufführen wird. Sub-tle Knot nennt es sich nach einem Gedicht des Engländers John Donne und bezeichnet jenen imaginären „Knoten“ im menschlichen Gehirn, an dem die Anatomie des 17. Jahrhun-derts den Schnittpunkt von Körper und Seele, von Materie und Geist lokalisierte. Teresa Pieschacón Raphael
Keine Herausforderung kann ihn abschrecken: Thomas Zehetmair
auf der Suche nach dem Knoten im GehirnORcheSTeR Thomas Zehetmair und Ruth Kilius bringen Caskens Doppelkonzert zur Erstaufführung
Als ein Journalist von Rattle wissen wollte, wie er denn
den Haufen von 128 Individu-alisten – respektierlicher for-muliert: die Berliner Philhar-moniker – führe, konterte er mit der Gegenfrage, wie man denn wohl Katzen hüte? Der Mann ist eben kein despotischer Pult-matador und Gralshüter altba-ckener Traditionen, sondern wird als innovativer Forscher-geist mit Demokratiesinn beju-belt. Nun schickt sich Sir Simon erstmals gemeinsam mit den BR-Symphonikern an, nach dem sagenumwobenen Schatz des deutschen Super-Mythos
zu schürfen. Üppiges Wogen ist dabei auch an der Isar zu erwarten – und in diesem Fall darf man sich getrost auf die diskussionsfreie Akustik des bewährten Herkulessaales ver-lassen, die Wagners Rheingold sicher in die gespitzten Ohren schwappen wird. Zumal eine ebenfalls glänzende Solisten-riege antritt: So können sich nicht nur enthusiasmierte Wag-nerianer, sondern auch andere klangberauschte Opern-Sehn-süchtige über den Wert des Goldes einen künstlerisch höchst profitablen Eindruck verschaffen. Dorothe Fleege
Forschergeist mit Sinn für Demokratie: Sir Simon Rattle
Sir Simon schürft nach Gold OPeR KOnzeRTanT Rattle und die Symphoniker des BR widmen sich Wagners RingVorspiel
Fr. 24.4. & Sa. 25.4, 19:00 Uhr Residenz (herkulessaal) Wagner: Das Rheingold (konzertant). Michael Volle, Elisabeth Kulman, Annette Dasch, Symphonieorchester des BR, Sir Simon Rattle (Leitung) u. a.
Do. 30.4., 20:00 Uhr Prinzregenten theater Thomas Zehetmair (Violine & Leitung), Ruth Killius (Viola), Münchener Kammerorchester. Werke von Casken (DEA), Mendelssohn, Bartók & Haydn
Sonntagskonzert
W.A. Mozart»La finta semplice«Opera buffa (konzertant)
3. Mai 2015Prinzregententheater – 19.00 Uhr
Nuria Rial, Anna Lucia Richter, Elena Belfiore, Andrew Staples, Oliver Ringelhahn, Kay Stiefermann, David Steffens
Münchner RundfunkorchesterLeitung: Rinaldo Alessandrini
Einführung mit Irina Paladi: 18.00 Uhr im Gartensaal
Karten: Euro 18,– / 28,– / 37,– / 45,– / 52,–BRticket, Tel. (089) 59 00-10 880www.br-klassikticket.deMünchen Ticket, Tel. (089) 54 81 81 81 Schüler- und Studentenkarten zu Euro 8,– bereits im Vorverkauf
facebook.com/muenchner.rundfunkorchester br-klassik.de
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Schon seinem Werdegang zollt der Bal-lettfreak Bewunderung: Ist Richard Siegal doch ein Forsythe-Schüler und
war bis 2004 Solist in dessen Company. Sei-ne Arbeiten sind durch drei „I“s gekennzeich-net: Sie gelten als intermedial, interaktiv, interdisziplinär. Denn dem Tänzer und Cho-reographen gelingt seit der Gründung seiner Plattform „The Bakery“ in Berlin und Paris ein Brückenschlag von ungewöhnlichem Format: Eine Zusammenarbeit eben nicht nur mit Tänzern und Musikern, sondern mit bildenden Künstlern, Architekten und Soft-wareentwicklern eröffnet durch die Adap tion von Regeln und Strukturmodellen aus der Informatik einen bis dato unbekannten Zu-griff auf tänzerische Abläufe und Interakti-onen. Das Bayerische Staatsballett widmet ihm nun eine Performance im Triasformat: In seinen drei Choreographien Metric Dozen zu Musik von Cage, In A Landscape des ita-lienischen Soundkünstlers Lorenzo Bianchi Hoesch und dem Highspeed-Blockbuster Unitxt porträtiert das Münchner National-theater den international gefeierten Ausnah-mekünstler. Dorothe Fleege
Der Mann mit den drei »i«sBaLLeTT Porträt des Choreographen Richard Siegal am Nationaltheater
Sa. 18.4. (Premiere), 19:00 Uhr Bayerische Staatsoper BallettFestwoche 2015: Porträt Richard Siegal. Bayeri-sches Staatsballett, Richard Siegal (Choreographie). So. 19.4., Fr. 8.5., Di. 26.5., Sa. 30.5., Fr. 12.6., jeweils 19:30 Uhr
Brückenschlag: Szene aus Siegals Ballett Unitxt
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Nachtherbergen für die Weg-wunden“ nannte Nelly
Sachs die alttestamentarischen Psalmen. Für Felix Mendels-sohn Bartholdy bildeten diese Psalmen das Fundament herr-lichster romantischer Chorwer-ke. Besonders beeindrucken ließ er sich vom Leben des Elias: Einen Propheten, „wie wir ihn etwa heut‘ zu Tage wieder brau-chen könnten“, so wünschte er sich den Helden seines Orato-riums. Zehn Jahre sollte es dau-ern, bis er seinen Elias bei den Musikfestspielen in Birming-
ham 1846 aus der Taufe heben konnte: Ein Sonderzug trans-portierte die 300 Mitwirkenden von London zur Aufführung. Im gleichen Konzert brachte man auch Haydns Schöpfung und Teile von Beethovens Mis-sa solemnis zu Gehör – und am Ende verlangte das sitzflei-scherprobte begeisterte Publi-kum gar noch eine Reihe von Zugaben. Nun, zumindest um den Sitzkomfort braucht sich diesmal im vielfach geschunde-nen Gasteig niemand Sorgen zu machen. Dorothe Fleege
Christlich erzogen, protestantisch getauft: Felix Mendelssohn
»ein Prophet, wie wir ihn wieder brauchen könnten«ORaTORiUM Andrew Manze führt Mendelssohns Elias mit den Münchner Philharmonikern auf
Sie haben sich nach einer Stadt benannt, die das Zen-
trum dreier Weltreligionen ist, deren Bewohner sich von Kind-heit an tagtäglich in Toleranz und im Miteinander üben und üben müssen – wie bei einem Streichquartett, jener im bes-ten Goetheschen Sinne „Unter-haltung zwischen vier vernünf-tigen Leuten“.„Unsere Gemeinschaft begann schon im Alter von 15 Jahren (am Jerusalem Music Center; Anm. der Redaktion), und da entwickelt sich manches viel natürlicher, als wenn man erst zu späterer Zeit zusammenfin-
det “, erzählt der Primarius des Ensembles Alexander Pavlovs-ky. „In so einem künstlerischen Team gibt es schöne, aber auch belastende Zeiten. Aber in dem Augenblick, wo man die Bühne betritt, vergisst man all dies.“ München ist für die vier Mu-siker, die in Israel aufwuchsen, dabei immer noch ein beson-derer Ort – und das nicht nur ob der historischen, sondern auch ob ihrer eigenen Vergan-genheit: Gaben sie hier doch 1996 – nur drei Jahre nach ihrer Gründung – ihr erstes großes Konzert im Herkulessaal. Teresa Pieschacón Raphael
Eingeschworenes Team seit ihrer Jugend: das Jerusalem Quartet
Rückkehr zu den Wurzeln KaMMeRMUSiK Im Herkulessaal begann einst die Karriere des israelischen Jerusalem Quartets
Do. 23.4., 20:00 Uhr Residenz (herkulessaal) Jerusalem Quartet. Haydn: Streich-quartett op. 74 Nr. 3, Schulhoff: Fünf Stücke für Streichquartett, Schumann: Streichquartett op. 41 Nr. 3
Fr. 10.4., 20:00 Uhr, Sa. 11.4. & So. 12.4., 19:00 Uhr Gasteig (Philhar-monie) Mendelssohn: Elias op. 70. Solisten, Philharmonischer Chor München, Münchner Philharmoniker, Andrew Manze (Leitung)
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Ein Kind von Perestroika und Glasnost ist das Russi-
sche Nationalorchester: 1990 wurde es vom Pianisten und Dirigenten Mikhail Pletnev gegründet – kurz vor der Auf-lösung der Sowjetunion. An-ders als der Name vermuten lässt, ist das Orchester unab-hängig und wird weitgehend privat finanziert – und hat sich in den letzten 25 Jahren in die erste Liga der internationalen Klangkörper gespielt. Ehren-sache, dass seinen Mitgliedern die heimischen Komponisten dennoch besonders am Herzen liegen: Darin sind sie Experten.
Insofern darf man gespannt sein auf ihre Interpretation der Werke Tschaikowskys – vor allem, wenn sie mit der Pathé-tique eine seiner berühmtesten Kompositionen anstimmen. Zumal sich das Orchester mit Mischa Maisky einen hochka-rätigen Solisten ins Boot geholt hat, der als ausgewiesener „Ro-mantiker des Cellospiels“ gilt. Beste Gelegenheit also, um im Russland Puschkins, Dosto-jewskis und Tolstois zu schwel-gen, denn von Rokoko-Tände-lei bis Schwermut und Leiden-schaft ist hier schließlich alles drin. Eckhard Weber
Romantiker: Mischa Maisky ist Solist in den Rokoko-Variationen
Russisches SchwelgenORcheSTeR Silberhochzeit: Mikhail Pletnev kommt mit dem von ihm gegründeten Nationalorchester
Mi. 15.4., 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Mischa Maisky (Cello), Russian National Orchestra, Mikhail Pletnev (Leitung). Tschaikowsky: Nocturne d-Moll, Rokoko-Variationen A-Dur, Sinfonie Nr. 6 „Pathétique“
Eigentlich müsste nur Edita Gruberova auf dem Pro-
gramm stehen. Punktum. Wür-de vollauf genügen, denn das Publikum wird ohnehin nur ihretwegen ins Nationaltheater strömen – die Primadonna as-soluta ist halt auch in ihrem 69. Lebensjahr noch immer ein Ereignis. Wo die Königin des Belcanto auch hingekommen ist, seit die Koloraturvirtuosin 1976 an der Wiener Staatsoper als Zerbinetta vom Mauerblüm-chen zum Star wurde, hat sie Maßstäbe gesetzt: Ob als Tra-
viata, Lucia di Lammermoor, Anna Bolena oder eben jetzt Elisabetta in Donizettis Rober-to Devereux – stets haben ihr die Fans Blumen gestreut. Und mag die Sopranistin heute auch manch kleine Schärfe in der Höhe offenbaren und ihre Part-ner nicht mehr an die Wand singen, wo die Bedauernswer-ten einst kleben blieben: Ihre Piano-Pirouetten sind noch immer unerreicht, die schmerz-liche Süße verzückter melo-discher Bögen lässt Tränen rollen. Christoph Forsthoff
Unerreichte Königin des Belcanto: Edita Gruberova
Wenn der süße Schmerz die Tränen kullern lässt OPeR Rückkehr einer hoch Verehrten: Edita Gruberova singt Donizettis Elisabetta
Di. 7.4., 19:00 Uhr Bayerische Staatsoper Donizetti: Roberto Devereux. Edita Gruberova (Elisabetta), Friedrich Haider (Leitung), Christof Loy (Regie). Sa. 11.4., Fr. 17.4., Fr. 10.7. & Mi. 15.7.
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1.4. MITTWoCH
KOnzeRT
19:00 Bayerische akademie der Schönen Künste Klangporträt. Salo-me Kammer (Sopran), Carolin Wid-mann (Violine), Heike Hoffmann (Ein-führung). Kurtág: Kafka-Fragmente
19:00 Gasteig (Philharmonie) Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs. UniversitätsChor München, Münchner Symphoniker, Ludwig Wicki (Leitung)
MUSiKTheaTeR
19:30 Prinzregententheater Rod-gers: The Sound of Music. Milica Jova-novic (Gesang), Uwe Kröger (Ge-sang), Ensemblemitglieder des Salzburger Landestheaters & der Bay-erischen Theaterakademie August Everding, Orchester des Staatsthea-ters am Gärtnerplatz, Andreas Gergen & Christian Struppeck (Regie), Peter Ewaldt (Leitung)
TanzTheaTeR
19:30 Bayerische Staatsoper Prokof-jew: Romeo und Julia. John Cranko (Choreographie), Bayerisches Staats-ballett, Bayerisches Staatsorchester
20:30 Gasteig (Black Box) Laissez-moi – Eine Blickstörung. Taigue Ah-med & Sarah Israel (Performance)
MUSiK in KiRchen
18:30 St. Markus Corinna Pregla (Mezzosopran), Michael Roth (Orgel), Markus-Chor München. Werke von Medek
20:00 christuskirche neuhausen Crucifixion. Christian Brembeck (Or-gel). Werke von Bach, Reger, Dupré & Messiaen
2.4. DoNNERSTAG
KOnzeRT
19:00 Gasteig (Philharmonie) Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs. UniversitätsChor München, Münchner Symphoniker, Ludwig Wicki (Leitung)
MUSiKTheaTeR
16:00 Bayerische Staatsoper Wag-ner: Götterdämmerung. Kirill Petrenko (Leitung)
19:30 Prinzregententheater Rodgers: The Sound of Music. Peter Ewaldt (Leitung)
TanzTheaTeR
20:30 Gasteig (Black Box) Laissez-moi – Eine Blickstörung. Taigue Ah-med und Sarah Israel (Performance)
MUSiK in KiRchen
19:00 Pfarrkirche St. anna Messe. Chor von St. Anna, Robert Scheingra-ber (Leitung). Werke von Casali u. a.
19:00 Residenz (hofkapelle) Resi-denz Serenade. Residenz-Solisten
3.4. FREITAG
KOnzeRT
14:00 Gasteig (Philharmonie) Bach: Matthäuspassion. Bach Collegium München, Münchener Bach-Chor, Domsingknaben & Mädchenkantorei am Münchner Dom, Hansjörg Albrecht (Cembalo & Leitung)
18:00 Residenz (herkulessaal) Bach: Matthäuspassion. Hanna Herfurtner (Sopran), Diana Schmid (Alt), Christi-an Zenker (Tenor), Christian Eberl (Christusworte), Peter Schöne (Bass), Arcis-Vocalisten München, Kinderchor des Pestalozzi-Gymnasiums München, Barockorchester La Banda, Thomas Gropper (Leitung)
19:00 Gasteig (Philharmonie) Bach: Matthäuspassion. Chorgemeinschaft Neubeuern, Enoch zu Guttenberg (Leitung)Weitere Infos siehe Tipp
MUSiK in KiRchen
10:00 himmelfahrtskirche Sendling Kantatengottesdienst. Solisten, Ca-pellchor der Himmelfahrtskirche – Il concerto piccolo, Klaus Geitner (Lei-tung). Bach: Kantate BWV 159 „Sehet, wir gehen hinauf gen Jerusalem“
11:00 & 19:00 Residenz (allerheili-gen-hofkirche) Orff: Prometheus nach Aischylos. Figurentheater von Georg Jenisch
14:00 St. Johannes Bach: Matthäus-passion. Silke Mändl (Sopran), Susan-ne Kelling (Alt), August Schram (Te-nor), Daniel Hinterberger (Bass), Kantatenchor München, Seraphin-En-semble München, Andreas Hantke (Leitung)
15:00 erlöserkirche Schwabing Mu-sik zur Todesstunde Jesu. Elisabeth Rauch (Sopran), Stephan Haack (Vio-loncello), Michael Grill (Orgel). Werke von J. S. Bach, C. P. E. Bach u. a.
15:00 Pfarrkirche St. anna Liturgie vom Leiden und Sterben Jesu. Chor von St. Anna, Robert Scheingraber (Leitung). Schütz: Johannespassion, Motetten von M. Haydn, Gasparini, Anerio u. a.
17:00 emmauskirche Haydn: Die sie-ben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz Hob XX:2. Jana Daubner (Sopran), Katharina Guglhör (Alt), Jo-nas Wuermeling (Tenor), Martin Burg-mair (Bass), Münchner Konzertchor, Ensemble Lodron, Benedikt Haag (Leitung)
MUSiKTheaTeR
3.4. FREITAG
19:00 Gasteig (Philharmonie) Bach: Matthäuspassion. Chorge-meinschaft Neubeuern, Tölzer Knabenchor, Enoch zu Guttenberg (Leitung)
Umweltschützer: Seit seiner Kindheit beschäftigen Enoch zu Guttenberg Natur und Ökologie – und so gibt es vor Konzerten auch schon mal politische Ansprachen.
tiPP
Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47
PRogRAMMDas Klassikprogramm für München im April
concerti 04.15 München 17
18:00 himmelfahrtskirche Pasing Edgar Krapp (Orgel), Kammerchor Pasing, Andreas Schmidt (Leitung). Bach: Clavierübung III.Teil „Orgel-messe“
18:00 & 20:00 Residenz (hofkapel-le) Sonderkonzert zum Karfreitag. Residenz-Solisten. Haydn: Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze (Fassung für Streichquartett)
18:00 St. Matthäuskirche Bach: Jo-hannespassion. Katja Stuber (Sopran), Ulrike Malotta (Alt), Maximilian Kiener (Tenor), Thomas Stimmel (Bass), Christian Hilz (Bass/Christus), Münch-ner Motettenchor, Residenzorchester München, Philipp Amelung (Leitung)
19:00 christuskirche neuhausen Verdi: Messa da Requiem. Aline Let-tow (Sopran), Anna Lapkovskaja (Mezzosopran), Michael Nowak (Tenor), Franz Xaver Schlecht (Bass), Seraphin-Ensemble München, Chor und Kammerchor der Christuskirche, Andreas Hantke (Leitung)
20:00 himmelfahrtskirche Bach bei Kerzenschein. Florian Pagitsch (Orgel)
20:00 himmelfahrtskirche Sendling Bach am Karfreitag bei Kerzenschein. Johannes Lang (Orgel)
UMLanD
15:00 erlöserkirche Bad Wörishofen Geistliche Musik zur Todesstunde. Pergolesi: Stabat Mater
15:00 Königliches Kurhaus Bad Rei-chenhall Haydn: Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz. Konzertmeisterquartett der Chursäch-sischen Philharmonie
19:30 Stadtsaal Fürstenfeldbruck Bach: Johannespassion. Benedikt Eder (Christusworte), Diana Fischer (So-pran), Dina König (Alt), Robert Sellier (Tenor), Giulio Alvise Caselli (Bass), Gerd Guglhör (Leitung), BACHChor & Orchester Fürstenfeldbruck
4.4. SAMSTAG
MUSiKTheaTeR
19:00 Bayerische Staatsoper Offenbach: Les Contes d‘Hoffmann. Constantin Trinks (Leitung)
19:30 Prinzregententheater Rodgers: The Sound of Music. Peter Ewaldt (Leitung)
TanzTheaTeR
18:00 & 21:00 Gasteig (Philharmo-nie) Red Bull Flying Bach. Vartan Bassil (Choreographie)
MUSiK in KiRchen
18:00 & 19:30 Residenz (hofkapel-le) Residenz Serenade. Residenz-So-listen. Werke von Bach, Vivaldi, Hän-del, Haydn, Mozart, Beethoven u. a.
19:00 himmelfahrtskirche Sendling Orgelmusik bei Kerzenschein. Tobias Skuban (Orgel). Werke von Bruhns, Bach & Reger
19:00 Residenz (allerheiligen-hof-kirche) Haydn: Die Schöpfung. Ama-deus Consort Salzburg, Konstantin Hiller (Leitung)
UMLanD
19:00 Schloss elmau Sarah Christian (Violine), Jano Lisboa (Viola), Maximi-lian Hornung (Violoncello), Hisako Ka-wamura (Klavier). Werke von Mozart & Brahms
5.4. SoNNTAG
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16:30 Steinway-haus Charlotte Krämer (Klavier)
MUSiKTheaTeR
16:00 Bayerische Staatsoper Wag-ner: Götterdämmerung. Bayerisches Staatsorchester, Andreas Kriegenburg (Regie), Kirill Petrenko (Leitung)
MI · 20.5.15 · 20 Uhr · Philharmonie
City of Birmingham Symphony OrchestraStrauss: Ausgewählte OrchesterliederDvorák: Symphonie Nr. 7 d-mollKlaus Florian Vogt, Tenor Andris Nelsons, Leitung
MI · 15.4.15 · 20 Uhr · Philharmonie
Mischa MaiskyPeter I. Tschaikowsky: Nocturne d-moll, Rokoko-Variationen Symphonie Nr. 6 „Pathétique“Mischa Maisky, ViolineRussian National Orchestra Mikhail Pletnev, Leitung
SO · 19.4.15 · 20 UhrPrinzregententheater
Fauré Quartett &Christian BrücknerMendelssohn: Klavierquartett Nr. 2 Mendelssohn: Klavierquartett Nr. 3
Karfreitag · 3.4.15 · 19 UhrPhilharmonie
Bach: Matthäus-Passion Chorgemeinschaft NeubeuernOrchester der KlangVerwaltungEnoch zu Guttenberg LEITUNG
FR · 24.4.15 · 20 Uhr · Prinzregententheater
Jan LisieckiKlavierabendFrédéric Chopin: Grande valse brillante Es-Dur,24 Préludes op. 28, Drei Nocturnes, Drei Walzer, Andante spianato et Grande Polonaise brillante Es-Dur op. 22
SA · 9.5.15 · 20 Uhr · Philharmonie
Julia FischerBrahms: Violinkonzert D-DurTschaikowsky: Symphonie Nr. 4 f-mollJulia Fischer, Violine St. Petersburg Philharmonic Orchestra Yuri Temirkanov, LeitungMendelssohn: Klavierquartett Nr. 2
Mendelssohn: Klavierquartett Nr. 3Yuri Temirkanov, Leitung
tickets 089 -93 60 93 www.muenchenmusik.de münchenmusikKonzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de
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19:30 Prinzregententheater Rodgers: The Sound of Music. Peter Ewaldt (Leitung)
TanzTheaTeR
21:00 Gasteig (Philharmonie) Red Bull Flying Bach. Christoph Hagel (Leitung), Vartan Bassil (Choreogra-phie)
MUSiK in KiRchen
19:30 Residenz (allerheiligen-hof-kirche) Residenz Gala-Konzerte. Resi-denz-Solisten
20:00 Klosterkirche St. anna Trom-peten und Orgel. Werke von Vivaldi, Bach, Tartini, Telemann u. a.
UMLanD
10:30 St. Johann Baptist Dvořák: Messe D-Dur op. 86. Chor des Pfarr-verbandes Ismaning/Unterföhring, Johannes Böckler (Orgel & Leitung)
17:00 Kloster Seeon (Festsaal) Mo-zartwoche Kloster Seeon. Meininger Trio. Werke von Hummel u. a.
17:00 Schloss elmau Musikalische Kinderlesung. Maria Reiter (Akkorde-on), Stefan Wilkening (Lesung)
20:00 Kurtheater Bad Wörishofen Die große Operetten- und Musicalgala
6.4. MoNTAG
MUSiKTheaTeR
19:30 Prinzregententheater Rodgers: The Sound of Music. Peter Ewaldt (Leitung)
TanzTheaTeR
18:00 Bayerische Staatsoper Prokof-jew: Romeo und Julia. John Cranko (Choreographie)
18:00 Gasteig (Philharmonie) Red Bull Flying Bach. Christoph Hagel (Ltg.), Vartan Bassil (Choreographie)
MUSiK in KiRchen
10:00 Pfarrkirche St. anna Haydn: Missa in tempore belli „Paukenmes-se“. Seraphin-Ensemble München, Chor von St. Anna, Robert Scheingra-ber (Leitung)
18:00 Residenz (allerheiligen-hof-kirche) Händel: La Resurrezione. Or-chester des Staatstheaters am Gärt-nerplatz, Marco Comin (Leitung)Weitere Infos siehe Tipp
20:00 Residenz (cuvilliés-Theater) Festkonzert. Residenz-Solisten. Mo-zart: Nr. 20 D-Dur „Salzburger Sinfo-nie“, Haydn: Sinfonie Nr. 94 G-Dur „mit dem Paukenschlag“, Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur „Pastorale“
UMLanD
9:00 St. Valentin Unterföhring Dvořák: Messe D-Dur. Chor des Pfarr-verbandes Ismaning/Unterföhring, Johannes Böckler (Orgel & Leitung)
11:00 Kloster Seeon (Festsaal) Bäsle Quartett, Christoph Well (Lesung). Mozart: Flötenquartette
12:10 St. Mariä himmelfahrt Fürs-tenfeldbruck Florian Höck (Saxo-phon), Christoph Hauser (Orgel). Werke von Ibert, Planel, Salomé u. a.
19:00 Schloss elmau Judith Jáuregui (Klavier). Werke von Granados, Liszt, Debussy, Mompou & Albéniz
20:00 christuskirche neuhausen Ostermontagsgottesdienst. Kir-chenspatzen der Christuskirche, Andreas Hantke (Leitung). Hantke: In Emmaus ist noch nicht Schluss
7.4. DIENSTAG
MUSiKTheaTeR
19:00 Bayerische Staatsoper Donizetti: Roberto Devereux. Edita Gruberova (Sopran)
8.4. MITTWoCH
TanzTheaTeR
19:30 Bayerische Staatsoper Prokofjew: Romeo und Julia. John Cranko (Choreographie)
UMLanD
19:00 Schloss elmau Anastasia Kobekina (Violoncello), Artur Pizarro (Klavier). Werke von Rachmaninow & Prokofjew
9.4. DoNNERSTAG
MUSiKTheaTeR
20:00 Pasinger Fabrik LaTriviata - die Impro-Oper
MUSiK in KiRchen
19:00 Residenz (hofkapelle) Resi-denz Serenade. Residenz-Solisten
20:00 St. Michael Frank Höndgen (Orgel). Werke von Bach, Reger u. a.
10.4. FREITAG
KOnzeRT
20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Kotaro Fukuma (Klavier). Bach/Busoni: Choral Prélude „Nun komm, der Heiden Heiland“ BWV 659, Bach: Partita Nr. 2 cis-Moll BWV 826, Skrjabin: Sonate Nr. 3 fis-Moll op. 23, Chopin: 4 Balladen
"Eine geradezu fantastische Interpretation" DER TAGESSPIEGEL, Berlin
Klavierabend ROBERT LEONARDY
Freitag, 10.4.2015, 20 UhrMax-Joseph-Saal der Residenz München
Busoni: Zehn Variationen über ein Thema von ChopinSchulhoff: Cinq Etudes de JazzChopin: Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52Schubert: Sonate c-Moll D 958
Tickets: www.muenchenticket.de Tel. 089 / 54 81 81 81 und alle VVK
Sinfonie Nr. 6 F-Dur „Pastorale“
6.4. MoNTAG
18:00 Residenz (allerheiligen-hofkirche) Händel: La Resurrezio-ne. Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Marco Comin (Leitung)
Guitar Boogie: Seine ersten musikalischen Versuche unternahm Marco Comin als Kind auf der Gitarre seines Vaters – mit dem berühmten Song von Arthur Smith.
tiPP
KlassiKProgramm
Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de
concerti 04.15 München 19
20:00 Gasteig (Philharmonie) Mendelssohn: Elias. Sally Matthews (Sopran), Daniela Sindram (Mezzoso-pran), Christian Elsner (Tenor), Micha-el Volle (Bariton), Philharmonischer Chor München, Münchner Philharmo-niker, Andrew Manze (Leitung)
20:00 Residenz (Max-Joseph-Saal) Robert Leonardy (Klavier). Busoni: 10 Variationen über ein Thema von Cho-pin, Schulhoff: Cinq Etudes de Jazz, Chopin: Ballade Nr. 4 f-Moll, Schubert: Sonate c-Moll
MUSiKTheaTeR
19:30 Bayerische Staatsoper Donizetti: L‘elisir d‘amore. Ailyn Pérez (Sopran), Matthew Polenzani (Tenor), Mario Cassi (Bariton), Ambrogio Maestri (Bariton), Mária Celeng (So-pran), Asher Fisch (Leitung)
20:00 Pasinger Fabrik La Trivitata - die Impro-Oper
UMLanD
18:30 Kloster Seeon Mozartwoche Kloster Seeon. Margarita Oganesjan (Klavier), Rebekka Hartmann (Violi-ne), Markus Maier (Saxophon). Werke von Gershwin, Beethoven, Piazzolla & Händel
11.4. SAMSTAGKOnzeRT
19:00 Gasteig (Philharmonie) Men-delssohn: Elias. Sally Matthews (Sop-ran), Daniela Sindram (Mezzosopran), Christian Elsner (Tenor), Michael Volle (Bariton), Philharmonischer Chor München, Münchner Philharmoniker, Andrew Manze (Leitung)
20:00 Residenz (herkulessaal) Mau-rizio Pollini (Klavier). Schumann: Ara-beske op. 18 C-Dur, Schumann: Kreis-leriana op. 16 u. a.
MUSiKTheaTeR
19:00 Bayerische Staatsoper Donizetti: Roberto Devereux
19:00 Gasteig (carl-Orff-Saal) Zel-ler: Der Vogelhändler. Ensemble, Chor und Orchester des Freien Landesthea-ters Bayern, Rudolf Maier-Kleeblatt (Leitung), Marcus Schneider (Regie)
MUSiK in KiRchen
18:00 & 19:30 Residenz (hofkapel-le) Residenz Serenade. Residenz-So-listen. Werke von Bach, Vivaldi, Hän-del, Haydn, Mozart, Beethoven & Schubert
20:00 emmauskirche Armin Becker (Orgel). Werke von Karg-Elert u. a.
UMLanD
18:00 St. Bernhard Fürstenfeld-bruck Rebecca Hafner (Orgel)
19:00 Kloster Seeon (Festsaal) Mo-zartwoche Kloster Seeon. Accademia di Monaco, Mary Utiger & Joachim Tschiedel (Leitung). Werke von L. Mo-zart, Schobert, J. C. Bach & M. Haydn
12.4. SoNNTAGKOnzeRT
11:00 Bayerische Staatsoper Christi-an Gerhaher (Bariton), Bayerisches Staatsorchester, Kirill Petrenko (Lei-tung). Ravel: La Valse, Hartmann: Gesangsszene nach Worten aus „Sodom und Gomorrha“, Berlioz: Symphonie fantastique
16:00 Steinway-haus (Rubinstein-saal) Anna Radchenko (Klavier). Wer-ke von Beethoven, Skrjabin & Chopin
19:00 Gasteig (Philharmonie) Men-delssohn: Elias. Solisten, Philharmoni-scher Chor München, Münchner Phil-harmoniker, Andrew Manze (Leitung)
MUSiKTheaTeR
18:00 Gasteig (carl-Orff-Saal) Benatzky: Im Weissen Rössl. Ensem-ble Chor und Orchester des Freien Landestheaters Bayern
DI · 19.5.15 · 20 UhrPhilharmonie
Münchner Symphoniker
6./7.7.15 · 20 Uhr · Philharmonie
Martin GrubingerBrazilian Salsa NightThe Percussive Planet Ensemble
4.-16.8.15 · PrinzregententheaterRASTA THOMAS'
Präsentiert von
STARRING BAD BOYS OF DANCE
SO · 28.6.15 · 20 Uhr · Philharmonie
MO · 11.5.15 · 20 Uhr · Prinzregententheater 2./3.7.15 · 20 Uhr · Brunnenhof
Bobby McFerrin & Chick CoreaTogether again
Piano BattleAndreas Kern vs Paul Cibis„Wenn sich zwei streiten, freut sich das Publikum …“
JedermannFreie Bühne Salzburg
mit Christine Neubauer als „Buhlschaft“
STARRINGSTARRINGSTARRING BAD BOYS OF DANCE BAD BOYS OF DANCE BAD BOYS OF DANCEMcFerrin & Chick CoreaTogether again
münchenmusiktickets 089 -93 60 93 www.muenchenmusik.de
Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47
20 München concerti 04.15
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19:00 Bayerische Staatsoper Doni-zetti: L‘elisir d‘amore. Asher Fisch (Leitung)
19:00 Residenz (cuvilliés-Theater) Rossini: Comte Ory (Premiere). Opernstudio der Bayerischen Staats-oper, Oksana Lyniv (Leitung), Marcus H. Rosenmüller (Regie)
MUSiK in KiRchen
11:30 St. Matthäuskirche Armin Becker (Orgel)
SOnSTiGeS
19:30 Prinzregententheater Oper auf Bayrisch. Andreas Kowale-witz (Leitung)
UMLanD
11:00 Kloster Seeon (Festsaal) Mozartwoche Kloster Seeon. Jochen Grüne & Kathrin Tröger (Violine), Lo-thar Haass (Viola), Clarissa Miller (Vi-ola), Günter Holzhausen (Violone), Veronika Brass (Cembalo & Truhenor-gel). Werke von Muffat, Biber & Schmelzer
15:30 Kloster Seeon (Festsaal) Mo-zartwoche Kloster Seeon. Verena Wolf (Erzählerin & Traversflöte), Peter Waldner (Spinett). Melodien aus „Fitzwilliam Virginal Book“
19:00 Bürgerhaus Unterschleißheim Puccini: Messa di Gloria, Mozart: Krö-nungsmesse. Agnes Preis (Sopran), Ida Wallén (Mezzosopran), Florian Richter (Tenor), Raphael Sigling (Bass), Chöre der Genezareth Kirche Unterschleißheim und der Ev. Kirchen-gemeinde Allershausen, Münchner Kammerphilharmonie, Andreas Lübke (Leitung)
19:00 KUBiz Unterhaching Bruckner Akademie Orchester, Jordi Mora (Lei-tung). Schumann: Sinfonie Nr. 1, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 8 c-Moll
19:00 Stadthalle Germering Operettengala
13.4. MoNTAG
KOnzeRT
20:00 Bayerische Staatsoper Chris-tian Gerhaher (Bariton), Bayerisches Staatsorchester, Kirill Petrenko (Lei-tung). Werke von Ravel, Hartmann & Berlioz
TanzTheaTeR
20:00 Bayerische Staatsoper Ballett extra
MUSiK in KiRchen
19:30 Residenz (allerheiligen-hof-kirche) Claire Huangci (Klavier). Scar-latti: Suite G-Dur, Chopin: Sonate Nr. 2 op. 35, Schubert: Impromptus D 935 Nr. 1 & 4, Wagner/Liszt: Ouvertüre zu „Tannhäuser“
14.4. DIENSTAG
KOnzeRT
20:00 Bayerische Staatsoper Chris-tian Gerhaher (Bariton), Bayerisches Staatsorchester, Kirill Petrenko (Lei-tung). Werke von Ravel, Hartmann & Berlioz
SOnSTiGeS
18:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Sing mal wieder. Simone Lautenschla-ger (Leitung). Bayerische Volkslieder zum Mitsingen
15.4. MITTWoCH
KOnzeRT
19:30 Münchner Künstlerhaus (Millerzimmer) Ecco di Lorenzo (Gesang), Andy Lutter (Klavier)
20:00 Gasteig (Philharmonie) Mischa Maisky (Violoncello), Russian National Orchestra, Mikhail Pletnev (Leitung). Tschaikowsky: Rokokovari-ationen A-Dur, Nocturne d-Moll & Sin-fonie Nr. 6 h-Moll op. 74 „Pathétique“
20:00 Residenz (herkulessaal) K&K Opernchor & Philharmoniker
MUSiKTheaTeR
19:00 Bayerische Staatsoper Donizetti: L‘elisir d‘amore. Asher Fisch (Leitung)
UMLanD
19:30 Bibliotheksaal Polling Alexei Volodin (Klavier)
20:00 august everding Saal Grün-wald Alexandre Tharaud (Klavier). Rameau: Suite a-Moll, Mozart: Klavier-sonate A-Dur KV 331, Scarlatti: Sona-ten C-Dur K 132, D-Dur K 29, E-Dur K 380, a-Moll K 3, C-Dur K 514, f-Moll K 481 & d-Moll K 141, Ravel: Miroirs
16.4. DoNNERSTAG
KOnzeRT
20:00 Gasteig (Philharmonie) Frank Peter Zimmermann (Violine), Sinfo-nieorchester des Bayerischen Rund-funks, Mariss Jansons (Leitung). Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77, Strawinsky: Petruschka
20:00 Residenz (herkulessaal) Alexei Volodin (Klavier)Weitere Infos siehe Tipp
20:00 Steinway-haus (Rubinstein-saal) Liebe, Leid und Lust – Ein Shakespeare Quartett. Konrad Adams (Schauspiel), Mahi Raptis (Sopran), Barbara Wagner (Flöte), Jörn Men-sching (Regie)
MUSiK in KiRchen
19:00 Residenz (hofkapelle) Resi-denz Serenade. Residenz-Solisten. Werke von Bach, Vivaldi, Händel, Haydn, Mozart, Beethoven & Schubert
17.4. FREITAG
KOnzeRT
20:00 Gasteig (Philharmonie) Frank Peter Zimmermann (Violine), Sinfo-nieorchester des Bayerischen Rund-funks, Mariss Jansons (Leitung). Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77, Strawinsky: Petruschka
20:00 Residenz (herkulessaal) Dia-na Damrau (Sopran), Münchner Sym-phoniker, David Giménez (Leitung). Werke von Verdi, Donizetti u. a.
20:00 Steinway-haus (Rubinstein-saal) Klassik meets Jazz. Martin Keller (Klavier), Katharina Keller (Rezitati-on), Bernd Schmidt/Hans Wolf (Mo-deration Klassik/Jazz). Tschaikowsky: Die Jahreszeiten, Beethoven: Klavier-sonate Nr. 24 Fis-Dur op. 78, Stray-horn: Take the train, Jobim: Triste, Green: Body and Soul u. a.
MUSiKTheaTeR
19:00 Gasteig (carl-Orff-Saal) Mozart: Die Zauberflöte
19:00 Reaktorhalle Mozart: Le nozze di Figaro. Andreas Ruppert (Leitung & Regie)
19:00 Residenz (cuvilliés-Theater) Rossini: Le Comte Ory. Opernstudio der Bayerischen Staatsoper
19:00 Bayerische Staatsoper Doni-
16.4. DoNNERSTAG
20:00 Residenz (herkulessaal) Alexei Volodin (Klavier). Scarlatti: 3 Sonaten, Prokofjew: 10 Stücke op. 12, Klaviersonate Nr. 3 a-Moll, Medtner: Forgotten Melodies op. 38/1, Chopin: Ballade op. 47 As-Dur, Schumann: Carnival op. 9
Kraftquelle Literatur: Wenn Ale-xei Volodin nicht am Klavier sitzt, versenkt sich der Russe in Bücher – „hätte ich nicht Dostojewski gele-sen, wäre ich ein anderer Mensch“.
tiPP
KlassiKProgramm
Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47
concerti 04.15 München 21
19:30 Bayerische Staatsoper Doni-zetti: Roberto Devereux. Edita Gru-berova (Sopran)
20:00 Münchner Künstlerhaus (Mill-erzimmer) La Triviata erOpert das Künstlerhaus. Impro-Oper
MUSiK in KiRchen
20:00 Residenz (allerheiligen-hof-kirche) Bolero Nacht. Luis Frank (Ge-sang). Se me ocurre un Bolero
20:00 St. Markus Benefizkonzert für Ladakh. Los Sollnitos, Donjá Aßbichler (Leitung). Werke von Ortiz u. a.
18.4. SAMSTAG
KOnzeRT
18:00 Münchner Künstlerhaus (Mill-erzimmer) Finalisten des Komponis-tenwettbewerbs
19:00 Schloss nymphenburg (hu-bertussaal) Kaja Lesnjak (Traversflö-te), Ensemble 1756, Konstantin Hiller (Leitung). Händel: Wassermusik & Feuerwerksmusik
19:30 Kloster Benediktbeuern (Ba-rocksaal) Duo Voce e l‘Arpa. Werke von Strauss u. a.
20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Judith Jáuregui (Klavier). Mozart: Fantasie in d-Moll, Granados: Valses Poéticos, Liszt: Jeux d‘eau à la Ville d‘Este, Debussy: Estampes, Mompou: Scènes d‘enfants, Albéniz: aus der Suite Española op. 47
20:00 Gasteig (Philharmonie) Berliner Philharmoniker, Riccardo Muti (Leitung)Weitere Infos siehe Tipp
20:00 Prinzregententheater Dino Saluzzi (Bandoneon)
MUSiKTheaTeR
19:00 Reaktorhalle Mozart: Le nozze di Figaro. Andreas Ruppert (Leitung), Andreas Ruppert (Regie)
TanzTheaTeR
19:30 Bayerische Staatsoper Portrait Richard Siegal (Premiere). Richard Siegal (Choreographie)
MUSiK in KiRchen
18:00 & 19:30 Residenz (hofkapel-le) Residenz Serenade. Residenz-So-listen. Werke von Bach, Vivaldi u. a.
19:00 nazarethkirche Martin Seeli-ger (Saxophon, Didgeridoo & Flöten), Alexander Hermann (Orgel)
19:30 St. Stephan Sendling Hannah Seebauer (Klarinette), Thomas Rothfuß (Orgel). Werke von Back, Berio u. a.
UMLanD
19:00 Schloss Seefeld Antonio Spil-ler (Violine), Silvia Natiello-Spiller (Klavier). Mozart: Violinsonate G-Dur KV 379, Beethoven: Violinsonate F-Dur op 24 „Frühling“, Lutosławski: Su-bito, Brahms: Violinsonate G-Dur u. a.
19:30 Rainer-Maria-Rilke-Gymnasi-um icking (Konzertsaal) Ingolf Tur-ban (Violine), Lukas Maria Kuen (Kla-vier). Franck: Violinsonate A-Dur, Ysaÿe: Poème élégiaque, Schumann: Violinsonate Nr. 2, Paganini: Le Streghe
19.4. SoNNTAG
KOnzeRT
11:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Mostly Brahms V. Annegeer Stumphi-us (Sopran), Boris Kucharsky (Violi-ne), Bartholomew LaFollette (Violon-cello), Elizabeth Hopkins (Klavier)
11:00 Gasteig (Philharmonie) Joshua Bell (Violine), Münchner Phil-harmoniker, Paavo Järvi (Leitung). Nielsen: Ouvertüre zu „Maskerade“, Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, Strawinsky: Scherzo fantastique, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 1 f-Moll
15:30 Prinzregententheater Ning Feng (Violine), Münchner Symphoni-ker, Ariel Zuckermann (Leitung). Kraus: Sinfonie c-Moll, Paganini: Vio-linkonzert Nr. 1, Berwald: Ouvertüre zu „Estrella de Soria“, Haydn: Sinfonie Nr. 83 „La Poule“
19:00 Gasteig (Philharmonie) Afri-can Angels. Cape Town Opera Chorus
19:00 Schloss nymphenburg Novalis Duo. Werke von Bach, Mozart u. a.
20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Svein Amund Skara (Klavier)
MUSiKTheaTeR
18.4. SAMSTAG
20:00 Gasteig (Philharmonie) Berliner Philharmoniker, Riccardo Muti (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 35 „Haffner“, Schubert: Ouver-türe im Italienischen Stil C-Dur D 591, Strauss: Aus Italien
„Etwas Ordentliches“ wie seine vier Brüder sollte Riccardo Muti lernen: Doch während die Inge-nieur, Psychiater und Ökonom wur-den, blieb er bei der Musik.
tiPP
Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de
22 München concerti 04.15
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20:00 Prinzregententheater Fauré Quartett, Christian Brückner (Rezitati-on). Mendelssohn: Klavierquartett Nr. 2 f-Moll op. 2 & Nr. 3 h-Moll op. 3
MUSiKTheaTeR
15:00 Reaktorhalle Mozart: Le nozze di Figaro. Andreas Ruppert (Leitung)
19:00 Residenz (cuvilliés-Theater) Rossini: Le Comte Ory
TanzTheaTeR
11:00 Bayerische Staatsoper Matinee. Bayerisches Staatsballett II
19:30 Bayerische Staatsoper Portrait Richard Siegal. Richard Siegal (Cho-reographie)
MUSiK in KiRchen
11:00 Residenz (allerheiligen-hof-kirche) Gottfried Schneider (Violine), Siegfried Mauser (Klavier), Meisterklas-senstudenten der HMT München. Schönberg: Violinfantasie, Webern: 4 Stücke op. 7, Schubert: Forellenquintett
KinDeR & JUGenD
14:00 & 16:00 Gasteig (Black Box) mini.musik - Gezupft wie gesprungen. Werke von Mozart, Tárrega, Sor u. a.
15:00 & 16:30 Residenz (allerheili-gen-hofkirche) Große Musik für klei-ne Hörer. taschenphilharmonie, Peter Stangel (Leitung). Simm: Der musika-lische Zauberstab
SOnSTiGeS
15:00 Funkhaus (Studio 2) Wunsch-Musik. Radiokonzert mit Live-Publikum
UMLanD
11:00 Kupferhaus Planegg Elisen Quartett. Werke von Haydn, Pärt u. a.
16:00 St. Johann Baptist ismaning Johannes Böckler (Bass), Isabel Schneid (Orgel). Werke von Händel, Lübeck & Haydn
19:00 churfürstensaal Fürstenfeld-bruck Zwischen Deutschland und Ita-lien. Neo Barock. Werke von Marini, Schmelzer, Biber, Kerll & Mayrs
20.4. MoNTAG
KOnzeRT
19:30 Bayerische Staatsoper Christian Gerhaher (Bariton), Bayeri-sches Staatsorchester, Kirill Petrenko (Leitung). Werke von Ravel, Hartmann & Berlioz
20:00 Gasteig (Philharmonie) Joshua Bell (Violine), Münchner Phil-harmoniker, Paavo Järvi (Leitung)Weitere Infos siehe Tipp
20:00 Residenz (herkulessaal) Dorothee Mields (Sopran), Claire Genewein (Traversflöte), L‘Orfeo Ba-rockorchester, Michi Gaigg (Violine & Lei tung). Bach: Konzert für Oboe d‘amore A-Dur, Kantate „Ich bin in mir vergnügt“, Orchestersuite Nr. 2 & Kan-tate „Jauchzet Gott in allen Landen“
TanzTheaTeR
20:00 Bayerische Staatsoper Ballett extra. 25 Jahre Bayerisches Staatsbal-lett
MUSiK in KiRchen
20:00 Residenz (allerheiligen-hof-kirche) Zemlinsky Beziehungen. Benjamin Appl (Bariton), Orchester Jakobsplatz München, Daniel Gross-mann (Leitung). Schönberg: 6 kleine Klavierstücke, Mahler: Rückert-Lieder, Zemlinsky: KammerSinfonie
21.4. DIENSTAG
KOnzeRT
20:00 Funkhaus (Studio 2) BR Klas-sik. Felix Klieser (Horn), Christof Key-mer (Klavier). Werke von Schumann, Strauss, Beethoven u. a.
20:00 Gasteig (Philharmonie) Joshua Bell (Violine), Münchner Phil-harmoniker, Paavo Järvi (Leitung). Nielsen: Ouvertüre zu „Maskerade“, Tschaikowsky: Violinkonzert, Stra-winsky: Scherzo fantastique, Schosta-kowitsch: Sinfonie Nr. 1 f-Moll
MUSiKTheaTeR
19:00 Reaktorhalle Mozart: Le nozze di Figaro. Andreas Ruppert (Leitung)
TanzTheaTeR
19:30 Bayerische Staatsoper Schläp-fer: 7. Ballett am Rhein, Düsseldorfer Symphoniker, Axel Kober (Leitung)
UMLanD
20:00 Bürgerhaus Pullach Elias String Quartet. Haydn: Streichquartett C-Dur Hob.III: 39 op. 33/3 „Vogel-Quartett“, Beethoven: Streichquartett f-Moll op. 95, Britten: Streichquartett Nr. 3 op. 94
22.4. MITTWoCH
KOnzeRT
19:30 Gasteig (carl-Orff-Saal) Früh-jahrs-Soiree im Gasteig. Davide Alog-na (Violine), Kammerphilharmonie dacapo München, Franz Schottky (Leitung). Mendelssohn: Violinkonzert d-Moll u. a.
20.4.15Zemlinsky Beziehungen
Zemlinsky, Mahler, SchönbergOrchester Jakobsplatz München
Mo. 20. April 201520 UhrAllerheiligen Hofkirche Residenz München
Karten:München Ticketwww.o-j-m.de
d-Moll u. a.
20.4. MoNTAG
20:00 Gasteig (Philharmonie) Joshua Bell (Violine), Münchner Philharmoniker, Paavo Järvi (Leitung). Nielsen: Ouvertüre zu „Maskerade“, Tschaikowsky: Violin-konzert, Strawinsky: Scherzo fan-tas tique, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 1 f-Moll
Joshua Bells Hobbies sind zahl-reich: Golf, Tennis, Schach und Na-turwissenschaften – „ich bin stets auf der Suche nach dem Wissen, was die Welt zusammenhält“.
tiPP
KlassiKProgramm
Konzert-Tickets bei München Ticket: 089/54 81 81 81 • www.muenchenticket.de
concerti 04.15 München 23
TanzTheaTeR
19:30 Bayerische Staatsoper Schläp-fer: 7. Ballett am Rhein, Düsseldorfer Symphoniker, Axel Kober (Leitung)
23.4. DoNNERSTAG
KOnzeRT
20:00 Gasteig (Philharmonie) Deutschland von oben. Münchner Symphoniker, Helmut Imig (Leitung)
20:00 Residenz (herkulessaal) Jerusalem Quartet. Haydn: Streich-quartett op. 74/3, Schulhoff: Fünf Stü-cke, Schumann: Streichquartett op. 41/3
MUSiKTheaTeR
19:30 Prinzregententheater Singing‘ in the rain. Ensemble & Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz
TanzTheaTeR
19:30 Bayerische Staatsoper Der Gelbe Klang. Russell Maliphant, Mi-chael Simon & Azure Barton (Choreo-graphie)
MUSiK in KiRchen
19:00 Residenz (hofkapelle) Resi-denz Serenade. Residenz-Solisten. Werke von Bach, Vivaldi, Händel u. a.
UMLanD
19:30 Kurhaus Bad aibling Kuss Quartett. Haydn: Streichquartett op. 50/6 „Der Frosch“, Lutosławski: Streichquartett, Beethoven: Streich-quartett op. 130 mit Großer Fuge
24.4. FREITAG
KOnzeRT
19:00 Residenz (herkulessaal) Wag-ner: Das Rheingold (konzertant). Michael Volle (Wotan), Elisabeth Kul-man (Fricka), Annette Dasch (Freia), Janina Baechle (Erda), Hanna-Elisa-beth Müller (Woglinde), Symphonie-orchester des Bayerischen Rundfunks, Sir Simon Rattle (Leitung)
19:30 Kaulbach Villa Heiko Stralen-dorff (Klavier). Werke von Beethoven & Schubert
20:00 Gasteig (Philharmonie) BMW Klassik live: Du bist die Welt für mich. Jonas Kaufmann (Tenor), Münchner Rundfunkorchester, Jochen Rieder (Leitung)
20:00 Prinzregententheater Jan Li-siecki (Klavier). Chopin: Grande valse brillante Es-Dur op. 18, 24 Préludes, Drei Nocturnes op. 9, Drei Walzer op. 64 & Andante spianato et Grande Po-lonaise brillante Es-Dur op. 22
20:00 Gasteig (carl-Orff-Saal) Frédéric Chopin & George Sand: Ein Winter auf Mallorca. Augustin Kužela (Klavier), Melinda Thompson (Lesung)
20:30 Münchner Künstlerhaus Kaleidoscope String Quartet
MUSiKTheaTeR
19:00 Bayerische Staatsoper Rossini: La Cenerentola
19:00 Reaktorhalle Mozart: Le nozze di Figaro. Andreas Ruppert (Leitung)
TanzTheaTeR
19:30 Bayerische Staatsoper Ein Sommernachtstraum. John Neumeier (Choreographie)
MUSiK in KiRchen
19:00 St. Markus Rossini: Petite mes-se solennelle. Solisten, Studiochor München
20:00 Residenz (allerheiligen-hof-kirche) Alexander Schimpf (Klavier). Bach: Toccata e-Moll BVW 914, Brahms: Vier Klavierstücke op. 119, Debussy: Images Band II & L‘isle jo-yeuse, Beethoven: Fantasie op. 77 & Klaviersonate c-Moll op. 111
20:00 Residenz (hofkapelle) Es war die Nachtigall. Christian Mattick (Flö-te), Thomas Etschmann (Gitarre)
KinDeR & JUGenD
16:00 Gasteig (carl-Orff-Saal) Tschaikowsky: Dornröschen für Kin-der. Prager Festspiel Ballett
UMLanD
19:30 Stadthalle Germering Trio Tricolor. Schumann: Adagio & Allegro As-Dur, Brahms: Violinsonate Nr. 3 & Horntrio Es-Dur
20:00 Bürgerhaus Unterföhring Donizetti: Lucia di Lammermoor
20:00 Kupferhaus Planegg La Folia Barockorchester, Robin Peter Müller (Leitung). Werke von Vivaldi u. a.
25.4. SAMSTAG
KOnzeRT
19:00 Residenz (herkulessaal) Wagner: Das Rheingold (konzertant). Michael Volle, Elisabeth Kulman, An-nette Dasch, Janina Baechle, Hanna-Elisabeth Müller, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Sir Simon Rattle (Leitung)
19:00 Schloss nymphenburg (hu-bertussaal) Verdi-Gala. Dorothee Koch (Sopran), Anton Klotzner (Te-nor), Daniel Fiolka (Bariton), Stellario Fagone (Leitung)
20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Chaplin: Der Vagabund und das Kind. Jose Luis Nieto (Klavier)
20:00 Gasteig (Philharmonie) Martha Argerich (Klavier), Staatska-pelle Berlin, Daniel Barenboim (Lei-tung). Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur, Strauss: Ein Heldenleben
20:00 Schloss nymphenburg Ange-lika Huber (Sopran), Kilian Sprau (Kla-vier). Werke von Haydn, Schubert u. a.
MUSiKTheaTeR
19:30 Prinzregententheater Singing‘ in the rain. Ensemble & Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz
TanzTheaTeR
19:30 Bayerische Staatsoper Paqui-ta. Marius Petipa & Alexei Ratmansky (Choreographie)
2. FESTIVAL 9. / 10. MAI 2015ICKINGER FRÜHLING
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n.de Sa 9.5., 19:30, Einf. 18:30
Kuss QuartettSo 10.5., 11:00, Einf. 10:00Cavaleri QuartetSo 10.5., 19:30, Einf. 18:30Zemlinsky QuartetSa 9.5., 16:00 / So 10.5., 15:00Prof. Oliver WilleGesprächskonzerte mitCavaleri und Zemlinsky Quartet
Paket: € 95 (erm. € 75) · Tel.: 08178 - 71 71 / [email protected] Einzelkarten: € 24 (erm. € 20) · Tel.: 089 - 54 81 81 81 / www.muenchenticket.de
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Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47
24 München concerti 04.15
19:30 Paul-Gerhardt-Kirche ... was zum Leben übrig bleibt ... Iris Mirjam Behnke (Choreographie)
MUSiK in KiRchen
18:00 & 19:30 Residenz (hofkapel-le) Residenz Serenade
SOnSTiGeS
11:00 Bayerische Staatsoper Einführungsmatinee
UMLanD
15:30 augustiner chorherrenstift herrenchiemsee Volker Banfield (Klavier). Chopin: Polonaise-Fantasie op. 61, Schumann: Fantasie op. 17, Liszt: Sonate h-Moll
19:00 Schloss elmau Musica Sequen-za. Burak Özdemir (Fagott & Leitung), Daniela Gubatz & Mark Schimmelman (Barockgeige), Chang-Yun Yoo (Vio-la), Linda Mantcheva (Barockcello), Mathew Jones (Barockgitarre). Werke von Vivaldi, Bach & Rameau
20:00 Schloss Dachau I Musici di Roma. Magali Mosnier (Flöte). Werke von Vivaldi, Geminiani & Bach u. a.
26.4. SoNNTAG
KOnzeRT
11:00 Münchner Künstlerhaus Ver-dandi Trio. Haydn: Klaviertrio D-Dur Hob. XV:24, Waterhouse: Bells of Bey-ond, Bridge: Miniatures, Onslow: Kla-viertrio C-Dur op. 3 Nr. 2
11:00 Münchner Stadtmuseum Bruch – Stücke – Struktur. Mitglieder des Or-chester des Staatstheaters am Gärt-nerplatz. Bruch: Drei Stücke op. 83, R. Hindemith: Serenade für Klarinette, Streichquartett und Kontrabass, Schu-bert: Streichquintett C-Dur D 956
11:00 Prinzregententheater Maximi-lian Hornung (Violoncello), Camerata Salzburg, Yuri Bashmet (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 83 „La Poule“, Tschaikowsky: Rokokovariationen & Pezzo Capriccioso h-Moll, Schubert: Sinfonie B-Dur D 485
12:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Yolanda Hernandez (Sopran), Susanna Klovsky (Klavier). Rachmaninow: Lie-der, Wagner: Wesendoncklieder, Mont-salvatge: Cuba dentre de un piano
17:00 Gasteig (carl-Orff-Saal) Bayerische Filmfoniker
19:00 Münchner Künstlerhaus Yuki Kuwano (Violine), Lia Dobric (Klavier). Beethoven: Violinsonate Nr. 5 F-Dur „Frühling“, Ysaÿe: Violinsona-te op. 27/4, Miyagi: Haru no Umi u. a.
19:00 Schloss nymphenburg Vivaldi: Die vier Jahreszeiten
20:00 Gasteig (Kleiner Konzertsaal) Gesprächskonzert. taschenphilharmo-nie, Peter Stangel (Leitung & Modera-tion). Schubert: Sinfonie Nr. 8 h-Moll
20:00 Gasteig (Philharmonie) Mnozil Brass: Yes, Yes, Yes
MUSiKTheaTeR
18:00 Prinzregententheater Singing‘ in the rain
19:00 Bayerische Staatsoper Rossini: La Cenerentola
TanzTheaTeR
11:00 Bayerische Staatsoper Matinee. Bayerisches Staatsballett II
MUSiK in KiRchen
10:00 erlöserkirche Schwabing Kantatengottesdienst
11:00 Residenz (allerheiligen-hof-kirche) Pulsaciones en ritmo! OPER-cussion. Musik von Cruixent
17:00 himmelfahrtskirche Jenkins: The Armed Man – A Mass for Peace. Maria-Ward-Chor Nymphenburg
20:00 Residenz (allerheiligen-hof-kirche) Benewitz Quartet. Dvořák: Streichquartett Nr. 10, Schulhoff: Fünf Stücke, Smetana: Streichquartett Nr. 1
UMLanD
19:00 Bürgerhaus Unterföhring Bizet: Carmen. Ensemble des Odyssey Dance Theatres
19:00 Bürgerhaus Unterschleißheim Marika Cecilia Riedl (Harfe)
19:00 Kirche St. cäcilia Germering Thomas Scherbel (Orgel)
19:00 Kloster Seeon Julia Burkert-Milone (Violine), Andrea Wittmann (Cembalo). Werke von Buxtehude u. a.
27.4. MoNTAG
KOnzeRT
19:00 Gasteig (Philharmonie) Martin Grubinger (Percussion), Münchner Philharmoniker, Eivind Gullberg Jen-sen (Leitung). Werke von Hartl & Mus-sorgsky/Ravel
20:00 Bayerische Staatsoper Chris-tian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier). Schubert: Die schöne Müllerin
MUSiK in KiRchen
20:00 himmelfahrtskirche Sendling Fabrice Millischer (Posaune), Abaco-Orchester, Joseph Bastian (Leitung). Werke von Albinoni & Schumann
SOnSTiGeS
19:30 Prinzregententheater Oper auf Bayrisch
28.4. DIENSTAGKOnzeRT
19:30 Residenz (herkulessaal) Fest-konzert. Residenz-Solisten. Mozart: Ouvertüre aus „Die Zauberflöte“, Kla-vierkonzert KV 467, Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum, Gershwin: Rhapsody in blue, Summertime
20:00 Gasteig (Philharmonie) Mar-tin Grubinger (Percussion), Münchner Philharmoniker, Eivind Gullberg Jen-sen (Leitung). Glinka: Ouvertüre zu „Ruslan und Ljudmila“, Hartl: Schlag-werkkonzert, Mussorgsky/Ravel: Bilder einer Ausstellung
MUSiKTheaTeR
19:30 Prinzregententheater Singing‘ in the rain. Ensemble & Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz
UMLanD
20:00 august everding Saal Grün-wald Magali Mosnier (Flöte), Ayako Tanaka (Violine), Lise Berthaud (Vio-la), Francois Salque (Violoncello). Mo-zart: Quartette C-Dur KV Anh. 171 & D-Dur KV 285, Schubert: Triosatz B-Dur D 471, Roussel: Flötentrio, Beet-hoven: Flötenserenade D-Dur
29.4. MITTWoCH
KOnzeRT
20:00 Gasteig (Philharmonie) Mar-tin Grubinger (Percussion), Münchner Philharmoniker, Eivind Gullberg Jen-sen (Leitung). Werke von Glinka, Hartl & Mussorgsky/Ravel
MUSiKTheaTeR
19:30 Prinzregententheater Singing‘ in the rain. Ensemble & Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz
30.4. DoNNERSTAG
KOnzeRT
20:00 Bayerische Staatsoper Chris-tian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier). Schubert: Winterreise D 911
20:00 Gasteig (Philharmonie) Lang Lang (Klavier) (ausverkauft)
20:00 Prinzregententheater Mün-chener Kammerorchester, Ruth Killius (Viola), Thomas Zehetmair (Violine & Leitung). Mendelssohn: Ouvertüre zu „Das Märchen von der schönen Melu-sine“, Casken: That Subtle Knot (DEA), Bartók: 44 Duos (Auswahl), Haydn: Sinfonie Nr. 99 Es-Dur Hob. I:99
MUSiK in KiRchen
19:00 Residenz (hofkapelle) Resi-denz Serenade. Residenz-Solisten
KlassiKProgramm
Karten für Bayerische Staatsoper, Gärtnerplatztheater & Bayerische Theaterakademie: 089/21 85 19 47
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
FeStiValSIn Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor
24_Wolfsburg marilleneis und die mobilität des geistes Im Mittelpunkt der Movimentos Fest-wochen steht seit 2003 der Tanz 26_Provence Wiederkäuen in den logen Bei Musique à la Ferme sind die besten Plätze den Paarhufern vorbehalten 28_Weilburg entschleunigung unter dem lindenboskett Die Weilburger Schlosskonzerte laden zur Zeitreise ein 29_rostock auf einen Wein und eine Quiche mit den Künstlern Ein Cello Festival der ganz besonderen Art 30_Halle die verwandlung des hässlichen entleins Händel-Festspiele Halle: Eine Stadt entdeckt sich neu 30_berlin schwarze tasten-messe Berliner Klavierfestival: Pianisten feiern Skrjabins Klavier-Schaffen 31_ garmisch-Partenkirchen in der Welt zuhaus‘ – dahoam in garmisch-Parten-kirchen Von Leidenschaft und Tod: Auf des Meisters Spuren beim Richard-Strauss-FestivalFo
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Schöne neue Welt: Wolfsburg kann mehr als nur Autos bauen
April 2015 concerti 23
= Zeitraum = Ort= Künstler24 concerti April 2015
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Vier Buchstaben. Am Ende eines langen, dunklen Tunnels. Dann,
hinter einer Treppe, an banalen Garderoben vorbei, eine weiße Wand: GLÜCK verheißen die Leuchtdioden – und das gleich mehrtausendfach im Licht-schlauch. Die Künstlerin Heike
Weber hatte im letzten Jahr bildnerisch simpel, aber eben doch immer wieder schön das Motto der 12. Movimentos Fest-wochen in Wolfsburg umge-setzt.
FRIEDEN – mehr als nur ein Motto?
Ein Motto, das man genauso wenig oder genauso sehr ernst nehmen muss wie die anderen Leitmotive, die Maria Schnei-der – die strenge, effiziente und immer sehr elegante Kreativ-direktorin der VW Autostadt – sich mit ihrem Team ausdenkt für ihr alljährlich staunenswer-tes, jenseits des eigentlichen Kernauftrag gewachsenes, ge-hegtes und gepflegtes Kultur-festival. 2015 hat das Motto sieben Buchstaben: FRIEDEN. Der Besucher mag das hinter-fragen – oder sich einfach nur anregen lassen von der so bun-ten wie hochkarätigen Mi-schung aus Lesungen berühm-ter Schauspieler, aus Klassik-, Pop-, Jazz- und bisweilen auch Rockkonzerten. Seinen über-regionalen Fokus indes ge-winnt dieser Mix aus den fünf bis sechs, inzwischen auch von Workshops begleiteten großen und überregional beachteten Tanzgastspielen an ihrem au-
ßergewöhnlichen Auffüh-rungsort samt hochwertiger Gastronomie. FRIEDEN also. Es ist ein An-stoß, ein Slogan – mehr nicht. Denn wer in Wolfsburg auftritt, der spricht meist mit klingen-den oder doch zumindest zu-kunftsträchtigen Namen schon für sich selbst. Das haben die gerne über die temporäre Pon-tonbrücke des Mittellandka-nals strömenden Besuchermas-sen längst begriffen. Und auch dieser Weg ist symbolisch: weg aus dem perfekt bis zum Gau-mengenuss inszenierten The-menpark, aus der kalkuliert über ihr schnödes Produktda-sein hinausweisenden Waren-welt auf vier Rädern, über das Wasser, hin zur Produktions-stätte, für die auch das teilwei-se immer noch genutzte Heiz-kraftwerk Nord/Süd backstein-kathedralenhoch steht. Mit vier Schornsteinen als Wahrzei-chen der künstlichen Stadt, 1938 begonnen, noch heute ein wenig vom Atem der Geschich-te umweht.Und jedes Jahr im späten Früh-ling, heuer vom 10. April bis zum 17. Mai, zieht hier, im still-stehenden vorderen Teil, die Kunst ein – auf ganz großer Bühne, samt stylisher Feier-
marilleneis und die mobilität des geistes
die autostadt in Wolfsburg ist mehr als ein themenpark über das glück auf vier rädern. im mittelpunkt der movimentos
FestWocHen steht hier seit 2003 der tanz. Von Manuel Brug
Elegante Unterhaltung: Les Ballets de Monte-Carlo
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide April 2015 concerti 25
lounge für das nette Hinterher. Die Tanzkunst. Und das – im Schnittpunkt von Hannover, Hamburg und Berlin – mit den großen, repräsentativen, aber ebenso auch vielversprechen-den, zum Teil noch nicht gänz-lich durchgesetzten internati-onalen Tanzgruppen, die sonst nicht nur an diesen Metropolen vorbeiziehen. Weil dort die festen Institutionen kein Geld für den Blick nach draußen und die Kuratoren der freien Szene und der städtischen Festivals einen festgefügten, oft gestrig avantgardistischen Geschmack haben, in dem diese Kompani-en und Choreografen – die ein breiteres Publikum anspre-chen, bewegen, manchmal auch nur auf hohem Niveau unterhalten – nicht vorkom-men. Oder weil sie sich diese schlicht nicht leisten können.Mit dem engen Begriff dessen, was in einer Autostadt präsen-tiert werden soll, haben natür-lich Gruppen wie das gefällige, aber trotzdem für das im Tanz nach wie vor etwas rückstän-
dige Australien wichtige Sid-ney Dance Theatre oder die mitreißende Entertainment-Mannschaft von Rami Be’ers israelischer Kibbutz Contem-porary Company wenig ge-mein. Aber der Kulturbegriff ist hier sowieso längst ausge-weitet – bis hin zu den aus heimischem Ökogetreide geba-ckenen Dinkelseelen und dem veganen Marilleneis, das dem Movimentos-Festival seinen kulinarischen Rahmen gibt.
Vom GLÜCK einer Balanceauf hohem Niveau
Autos kommen da nur noch am Rande vor – Mobilität ist alles, auch die des Geistes. Doch ist auch die schöne Kunstwelt ei-ne immer gefährdete, jedes Jahr aufs Neue beschworene und schließlich stolz präsentierte. Man liebt in Wolfsburg das Neue, aber auch die guten alten, vertrauten Bekannten, die man gerne wieder einlädt: Warum auch nicht, wenn es so klingen-de Namen sind wie dieses Jahr der unterhaltsam-elegante Jean
Christophe Maillot mit seinen Les Ballets de Monte-Carlo? Oder der immer wieder berüh-rende Lin Hwai-min mit sei-nem einzigartigen Cloud Gate Dance Theater aus Taiwan: Diesem wohl besten Choreo-grafen Asiens hält man in Wolfsburg unverbrüchlich die Treue. Also muss man etwa aus Hamburg oder Berlin, wo die dafür eigentlich zuständigen Kulturinstitutionen wie Kamp-nagel oder die Berliner Fest-spiele lieber in ihrem Avant-garde-Kleinklein krümeln, nach Wolfsburg pilgern. Welch ein GLÜCK, das erleben zu können. Balanciert es doch über all dem prekären Durch-schnitt anderer deutscher Tanzfestivals. Nicht nur das Publikum in der Region hat das verstanden – und kommt gerne auch als Wiederholungstäter.
movimentos Festwochen 10.4. - 17.5.2015 Sydney Dance Company, Göteborgs-operans Danskompani, Matthias Goerne, Christiane Karg u. a.
Wolfsburg
Alles etwas anders hier: Die Tribüne mit ihren rund 1000 Sitzen ...
... wie auch das Eingangsfoyer in der Autostadt
Da hilft kein Meckern: Bei „Musique à la Ferme“ in Lançon nahe Aix-en-
Provence sind die Logenplätze von vornherein ausabonniert. Inhaberinnen der Dauerkarten sind gut 40 braune Ziegen. Ihr geräumiger Stall ist Mitte Juli zum achten Mal Schauplatz des Kammermusikfestivals von Jérémie Honnoré. Vor über 35 Jahren gründeten die Eltern des jungen Pianisten den Ziegen-hof – heute sind sie überall in der Gegend für ihren fromage de chèvre bekannt. Nach dem Melken labt sich die Herde den ganzen Tag in den Hügeln der Umgebung an al-lerlei Kräutern, die das Käse-aroma verfeinern. Pünktlich zur Generalprobe sind die Vier-beiner dann zurück im Stall,
um später in den leicht erhöh-ten Boxen entlang der Wände zu entschlummern. Im „Par-kett“ indes steht während der Festivalwoche eine Bühne samt Flügel – und wenn sich dort die Stuhlreihen füllen, wird es in den Logen still: Allenfalls zwi-schen den Sätzen ist manchmal zartes Wiederkäuen zu verneh-men. Entweder hat Kammer-musik von Mozart, Brahms und Debussy eine einschläfernde Wirkung auf Paarhufer. Oder sie sind Gewohnheitstiere, de-nen so pünktlich um 21 Uhr die Augenlider schwer werden, dass sie nicht einmal mehr Ho-neggers Flötenstück Danse de la Chèvre zu Bocksprüngen animieren könnte. Spezielle musikalische Vorlieben hat Honnoré bei den Ziegen noch
nicht festgestellt – dafür weiß er von einer Henne zu erzäh-len, die samt Kükenschar wäh-rend einer Schumann-Sonate den Gang in Richtung Bühne heraufspaziert kam.
Käse, obst und Wein: Genuss bietet nicht allein die Musik
Tierisches, das fürs Publikum wie auch die Künstler ebenso zum Charme der musikali-schen Hochsommertage bei-trägt wie die gemeinsame Kä-se-, Obst- und Wein-Verkostung im Freien. Mit Tellern beladen lauscht ein älterer Mann den Zikaden und lächelt in die Däm-merung: Er ist Stammgast. „Wir leben in Montpellier, aber ich bin auf dem Land aufge-wachsen. Dieser Hof hier mit seinen Geräuschen und Gerü-
= Zeitraum = Ort= Künstler26 concerti April 2015
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Wiederkäuen in den logenbei musiQue À la Ferme sind die besten Plätze den Paarhufern
vorbehalten. Von Annette Zerpner
Auch die Ziegen dürfen zuhören – zum Dank
gibt‘s köstlichen Käse
chen ist sehr angenehm und heimelig.“ Seine Frau hingegen liebt die „herzliche, entspann-te Atmosphäre“, in der sich Musikliebhaber, Nachbarn und Zufallsbesucher mischen. Eben dies schwebte Honnoré vor, als er sich nach einigen Privatkonzerten mit Studien-freunden vor sieben Jahren auf das Wagnis Festival einließ. „Musique à la Ferme“ sei für ihn auch eine Hommage an die Arbeit seiner Eltern, betont der Pianist, der in Paris lebt. Auf der Festivalwebseite zeigt ein Filmclip von 2008 im Zeitraf-fer, wie Familie und Helfer den Stall für das allererste Konzert vorbereiteten – heute sind sie ein eingespieltes Team, das die Symbiose aus nahbarer Hoch-kultur und Hofalltag perfekt durchgetaktet hat.
Wer die Ziegen indes nicht nur beim „Zubettgehen“, sondern ganz in ihrem Element erleben will, sollte sich für eine Hof-führung anmelden und fragen, ob man die Herde nach dem morgendlichen Melken ein Stück durch die Landschaft begleiten darf. Danach ist auch für den deutschen Besucher verständlich, wieso ein franzö-sischer Ausdruck für „jeman-den verrückt machen“ just „jemanden zur Ziege machen“ lautet: Es kann nämlich reich-lich Nerven kosten, auf unbe-festigten Pfaden die Balance zwischen den rasch und tritt-sicher dahinzockelnden, manchmal abrupt anhaltenden Huftieren zu behalten. Zumal auch kräftig gemeckert wird: Immer wieder muss der Hund Einzelgänger zusammentrei-
ben, die partout Alternativrou-ten ausprobieren wollen – al-lem Herdentrieb zum Trotz. Schade, dass ihnen im Karne-val der Tiere kein Satz gewid-met ist wie Hausesel oder Fe-dervieh: Camille Saint-Saëns’ französischer Zoo tobt dieses Jahr trotzdem an einem Abend durch den Ziegenstall. Und den berühmten Tierfabeln La Fon-taines gilt ein Familienkonzert in der örtlichen Mediathek. Das restliche Programm, von Klas-sik und Romantik bis Nikolai Kapustin, ist indes tierfrei. Ab-gesehen von den Zuhörern im Stall.
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide
musique à la Ferme 15.7. - 25.7.2015 Jérémie Honnoré, Emmanuelle Calà, Sylvain Durantel, Amanda Favier, Samika Honda, François pascal u. a.
lançon-provence, Frankreich
April 2015 concerti 27
Foto: Candida Höfer
Kuranlagen und Goethe-Theater Bad Lauchstädt GmbH Parkstraße 18 | 06246 Goethestadt Bad Lauchstädt Tel.: 034635 905472
THEATERSOMMER 2015 Goethe-Theater Bad Lauchstädt HÖHEPUNKTE 17. Mai | 27./28. Juni | Gluck LE CINESI | L‘Arte del mondo
21. Juni | Mozart DIE ZAUBERFLÖTE Lautten Compagney Berlin | RIAS Kammerchor | konzertant
11. Juli | Mozart DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL Landestheater Coburg
22./23. August | Händel RINALDO Marionettentheater Carlo Colla e Figli, Mailand | Lautten Compagney Berlin
Das gesamte Programm: www.goethe-theater.com Eintrittskarten, Besucherservice: [email protected] oder bundesweit bei allen CTS-eventim-Verkaufsstellen
= Zeitraum = Ort= Künstler
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kWer über den weißen
Kies mit knirschen-den Schritten auf
das barock verzierte Geländer zugeht, kann es kaum erwarten - gleich, ob schon wissend oder nur ahnend, dass sich von die-ser Balustrade des Weilburger Schlosses aus ein spektakulä-rer Blick bietet: steil hinunter auf die Lahn, die hier zwischen Bäumen und Felsen hindurch leise über eine flache Rampe plätschert. Selbst regelmäßige Besucher der traditionsreichen, allsommerlichen Weilburger Schlosskonzerte vermögen sich nur schwer zu entschei-den, wohin sie schauen sollen: auf die mächtigen Blutbuchen
im Hof vor der Schlosskirche, zu dem kleinen Brunnen – oder doch zu dem Lindenboskett, diesem typisch barocken, strengen Spalier geformter Bäumchen.
Hofkonzerte bei Sonnenschein
Alles atmet hier den Geist der Epoche. Wer aus dem etwa 60 Kilometer südöstlich gelegenen Frankfurt anreist, entschleu-nigt vor akkuraten Blumenra-batten und auf breiten Fürst-entreppen ganz von selbst: Die Weilburger Schlosskonzerte sind ein Festival, für das sich die Gäste Zeit nehmen. Die At-mosphäre ist entspannt, nicht allzu förmlich oder festlich,
eher rustikal. Denn viele Kon-zerte finden unter freiem Him-mel im Renaissancehof statt – und da kann es der Gattin im kleinen schwarzen Kleid zum späteren Abend hin auf den Klappstühlen leicht kalt wer-den. Der Hof ist akustisch güns-tig, von Renaissance-Gebäuden umgeben, leicht ansteigend. Lärm von außen dringt kaum ein, zumal in den alten Gäss-chen der Residenzstadt keine Motoren aufheulen. Kurzent-schlossene haben gute Chan-cen, „Schönwetterkarten“ zu ergattern: Im Hof stehen näm-lich mehr Plätze zur Verfügung als in der Schlosskirche, in die Konzerte bei Regen verlegt wer-den. Für Kammerkonzerte wird auch die Orangerie genutzt.Stammgast des Festivals ist das Württembergische Kammeror-chester Heilbronn. Doch auch die Frankfurter Orchester, das hr-Sinfonieorchester und das Opern- und Museumsorches-ter, gastieren öfters hier, in jüngerer Zeit zudem kleinere Mittelklasse-Orchester aus ganz Deutschland. Zudem sind namhafte Solisten wie etwa der Pianist Martin Stadtfeld und der Cellist Daniel Müller-Schott zu hören während der zwei Festspiel-Monate, deren Kon-zerte sich wie stets auf die Wo-chenenden konzentrieren. Ihr Programm ist populär ausge-richtet, auf klassisch-romanti-sches Kernrepertoire konzen-triert, doch zunehmend auch mit anderen Musik-Farben an-gereichert – eben genauso bunt wie ihr Publikum. Guido Holze
entschleunigung unter dem lindenboskettUmweht von Atem des Barock: Die Weilburger scHlossKonzerte laden zur Zeitreise ein
Barocke Residenz mit repräsentativem Garten: Schloss Weilburg
Weilburger schlosskonzerte 30.5. - 1.8.2015 Martin Stadtfeld, Emma Kirkby, Daniel Müller-Schott, reinhold Friedrich, Sebastian Manz, Tianwa Yang, Dmitri levkovich u. a.
28 concerti April 2015
Sein Urgroßvater betrieb hier an der Warnow einst die größte Ziegelei Nord-
deutschlands, Olav Killinger hat in der einstigen Sommerresi-denz der Familie nahe Rostock nun den wohl intimsten Kon-zertsaal der Region geschaffen. Sitzen seine Gäste – das Wort „Besucher“ meidet der Hambur-ger Reeder ganz bewusst – doch im Wohnzimmer des schnee-weißen Gründerzeit-Baus, den der 47-Jährige 2007 (zurück-)gekauft und saniert hat. Und da dem Hausherrn mit dem Faible für die Klassik schon lange die Idee „eines ganz be-sonderen Konzertmoments“ vorschwebte, lädt der Mann mit dem jungenhaften Gesicht sich seit bald vier Jahren nicht nur Gäste ein, sondern vor allem hochkarätige Pianisten, Geiger oder Schauspieler.
Reise durch die Celloliteratur – und den romantischen Park
In dieser Saison stehen seine „Private Concerts“ dabei im Zeichen des wohl sinnlichsten Streichinstruments – und gip-feln nun in einem „Cello Festi-val“: Sechs Tage lang wechseln sich allabendlich einige der besten Nachwuchscellisten wie Marie Elisabeth Hecker oder Alexey Stadler mit Stars wie Jean-Guihen Queyras samt ih-ren Klavierbegleitern ab. Bieten dem Publikum die Chance, eine Klangreise durch bekannte wie selten gespielte Werke der Cel-
loliteratur zu unternehmen – und dabei den Blick durch den weitläufigen Park mit seinen alten Eichen und Buchen schweifen zu lassen. Um her-nach bei Wein und Quiche mit den Künstlern auch noch ein wenig zu plaudern: Denn Kil-linger lädt sich wirklich gern Gäste ein. Christoph Forsthoff
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide April 2015 concerti 29
auf einen Wein und eine Quiche mit den Künstlernvilla PaPendorF Aufspielen im Wohnzimmer:Ein Cello Festival der ganz besonderen Art
Katowice
Kultura
Natura
Festival Metamorphosis
Edition 1
15–24 May 2015
kulturanatura.eunospr.org.pl
Artistic directorAlexander Liebreich
Polish National RadioSymphony Orchestra / NOSPRGabriel ChmuraAlexander Liebreich
Stefano Bollani
London Sinfonietta | Brad Lubman
Münchener KammerorchesterRIAS Kammerchor Alexander Liebreich
Miklós Perényi | Kuss Quartet
András Schiff
Silesia String Quartet
RIAS Kammerchor | Michael Alber
Camerata Silesia | Anna Szostak
cello im Focus 6.4. - 27.6.2015 Julian Steckel, Christian poltéra, Jean-Guihen Queyras, pieter Wispel-wey, Jan Vogler u. a.
Villa papendorf/rostock
Hereinspaziert: In der Villa Papendorf fühlen sich Musiker wie Publikum fast wie zuhause
Wer lange nicht in Halle war, tut der Stadt leicht
unrecht: Sie ist kein hässliches Entlein mehr. Nicht allein rund ums Händelhaus hat sich das Zentrum gewandelt hin zu ei-ner richtigen Altstadt. Und so wie Leipzig seinen Bach pflegt, so sind die Hallenser stolz auf ihren Händel. Nur wenn ihnen die Saale in die Keller fließt, haben sie die Kultur nicht so gern: Jetzt sei wirklich nicht die Stunde zum Feiern, ertönte da vor zwei Jahren ein Auf-schrei der Empörung, in dessen
Folge die Händel-Festspiele abgesagt wurden. Doch inzwi-schen sind alle Häuser wieder trocken, darf wieder jubiliert werden. Und das Programm kann sich sehen lassen: Ange-fangen beim Dresdner Kreuz-chor bevölkern viele internati-onale Gäste den Spielplan, auf so manche Koproduktion bli-cken andere Festivals mit Neid. Nur an der Willkommenskultur in Gestalt der Öffentlichkeits-arbeit wird noch gearbeitet – aber man kann ja nicht alles haben. Christian Schmidt
Ob ihm das Spiel wohl gefällt? Händelstatue auf dem Marktplatz
die verwandlung des hässlichen entleinsHändel-FestsPiele Halle Eine Stadt entdeckt sich neu – und ihren berühmten Komponistensohn
Hier passt alles zusammen! Einige der eigenwilligsten
und kreativsten Pianisten un-serer Tage gestalten ein Festi-val, dessen Schwerpunkt die Bezeichnung wirklich verdient: Denn rund die Hälfte der Wer-ke stammen tatsächlich von Alexander Skrjabin, dessen 100. Todestag die Musikwelt am 27. April gedenkt. Und der war mindestens so eigenwillig wie seine „Nachfolger“: So pflegte er im Konzert nur seine eige-nen Werke vorzutragen. Dach-te sich solch malerische Titel aus wie die Schwarze und die Weiße Messe. Und stand in all
seinen Überlegungen von Mu-sik als Ekstase und zur Synäs-thesie – der Verbindung von Klängen und Farben – stets selbst im Zentrum der ange-strebten „All-Einheit“. Ein So-litär der Musikgeschichte, des-sen Klavierwerk sich hier nun entdecken lässt: Gleich sechs seiner zehn Sonaten etwa, wo-bei sich die legendäre Nr. 9, die Schwarze Messe, sogar im Ver-gleich zweier Pianisten studie-ren lässt. Oder die 24 Préludes, denen Louis Lortie jene von Skrjabins großem Vorbild Cho-pin gegenüberstellt. Das passt! Klemens Hippel
Selten in dieser Fülle erlebbar: Musik von Alexander Skrjabin
schwarze tasten-messeberliner KlavierFestival Pianisten feiern zu Skrjabins 100. Todestag dessen Klavier-Schaffen
= Zeitraum = Ort= Künstler30 concerti April 2015
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Händel-Festspiele Halle 30.5. - 14.6.2015 Dorothee Mields, philippe Jaroussky, Max Emanuel Cencic, Franco Fagioli, Christine Schäfer, Fabio Biondi u. a.
Halle, lauchstädt, Moritzburg u. a.
berliner Klavierfestival 4.5. - 12.5.2015 Alexander Melnikov, Yevgeny Sudbin, Konstantin lifschitz, Yuri paterson-Olenich, Marc André Hamelin & louis lortie
Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide April 2015 concerti 31
Touristik-Service Bad Arolsen 05691/801-233 www.arolser-barockfestspiele.de20I520I5 3. - 7. Juni3. - 7. Juni
Thema: „Zu neuen Ufern!“ mitEduardo Banzo & Al Ayre EspañolAnna Stegmann & Ensemble OdysseeLuca PiancaNuria Rial & L´Orfeo BarockorchesterArte dei SuonatoriDorothee Oberlingersowie Rahmenprogramm und Jubiläums-Feuerwerk
30.AROLSER BAROCK-FESTSPIELEAROLSER BAROCK-FESTSPIELE30.
berlin
intonations18.4. – 23.4.2015 Mittlerweile ei-ne feste Größe im programm des Jüdischen Museums: Elena Bashki-rova hat für ihren Berliner Ableger des Jerusalem international Cham-ber Music Festivals wieder hoch-karätige Kammermusikpartner von Carolin Widmann bis Martin Helm-chen eingeladen.
Köln
acHt brücKen30.4. – 10.5.2015 Wer der Avantgarde auf die Finger schau-en will, muss nach Köln fahren: Ob sinfonische, elektronische oder Kammermusik – hier gibt es ga-rantiert Neues zu hören.
ludWigsburg
ludWigsburger scHlossFestsPiele15.5. – 25.7.2015 Weltklasse-Künstler in prächtigen Schloss-Sälen: Hier geben sich Stars wie isabelle Faust, igor levit und pichas Zukerman die Klinke in die Hand. Neu dabei: pietari inkinen als Chefdirigent des Festspiel-orchesters.
olsberg/scHWeiz
solsberg Festival29.5. – 1.7.2015 im 10. Jahr lädt die Cellistin Sol Gabetta zu „ih-rem“ Festival in ihre Wahlheimat Schweiz. Kammermusik und nicht zuletzt die Begegnungen mit dem publikum im beschaulichen Ört-chen stehen im Vordergrund.
weitere tippS
Dahoam“ ist mehr als nur ein Platz zum Leben: Da wa-
ren sich der Kompositions-Monolith Richard Strauss und seine Gemahlin, die königlich bayerische Generalstocher Pau-line de Ahna, einig. Strauss hat „sein“ Garmisch-Partenkirchen geliebt, fruchtbarste Schöpfer-jahre dort verbracht, Rekreati-on und Inspiration in der Natur gefunden – als Komponist, Di-rigent, Kosmopolit, Familien-oberhaupt, Bergwanderer, Kar-tenspieler, Kultur-Vernetzer. Und eben dort, umrahmt von Staunen machenden Gipfeln, feiert man ihn seit über 25 Jah-ren in besonderer Farbigkeit: Seit 2008 widmet sich Inten-dantin Brigitte Fassbaender alljährlich kreativen Entde-ckungstouren zur Persönlich-keit des Meisters. Unter dem Motto „Von Leidenschaft und Tod“ verspricht die Intendan-tin heuer musikalisches Herz-klopfen mit den schwelgeri-schen Tondichtungen des jun-gen Strauss wie Don Juan oder
Macbeth. Und natürlich sind Flanieren beim Schauspiel-Spaziergang, Herzflimmern im Rosenkavalier-Film und Flirten mit Sängerinnen wie Star-Mezzo Angelika Kirchschlager erlaubt. Dorothe Fleege
in der Welt zuhaus‘ – dahoam in garmisch-PartenkirchenricHard-strauss-Festival Von Leidenschaft und Tod: Auf den Spuren des Meisters
richard-strauss-Festival 20.6. - 27.6.2015 Brigitte Fassbaender, Angelika Kirchschlager, Christa ludwig, liza Ferschtman, François leleux u. a.
Garmisch-partenkirchen
Idylle pur: Nicht nur Strauss liebt(e) Garmisch-Partenkirchen
Drei Jahrzehnte sind ver-gangen, seit Frank Peter Zimmermann Mozarts
Violinkonzerte erstmals auf einem Tonträger festgehalten hat. Seither hat der Geiger die Werke hunderte Male live ge-spielt, allen voran das beliebte G-Dur-Konzert. Wenn er nun zum Auftakt eines neuen Mo-zart-Zyklus neben den Konzer-ten Nr. 1, 3 und 4 auch das Ada-gio KV 261 sowie das Rondo KV 373 berücksichtigt, sollte man diese Aufnahme allen als
Zwangsnarkotikum verordnen, die in den letzten Monaten an der Posse um das Ende der Stradivari-Leihgabe an Zim-mermann unrühmlich mitwirk-ten. Doch ob das nützen würde?Also sei die CD lieber all jenen empfohlen, die für die Reize seines unendlich feinen, klaren Spiel empfänglich sind. Dieser Mozart kommt nicht intellek-tuell verdrechselt daher oder großspurig, sondern voller Le-bensgewandtheit und Farben. An der Seite des Kammer-BR-
Symphonieorchesters entsteht ein so selbstverständliches Mu-sizieren, dass wohl kaum einer glauben würde, wie viel Akri-bie dahinter steckt. So lässt sich diese Aufnahme täglich neu hören, ohne an Begeiste-rung einzubüßen: So heiter, kultiviert, burschikos, innig klingt diese! Christoph Vratz
Kultiviert, burschikos, innigcd des monats Frank Peter Zimmermann mit einem neuen Mozart-Zyklus, der aufhorchen lässt
32 concerti April 2015 Weitere rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de
Ein Mozart voller Lebensgewandtheit und Farben: Frank Peter Zimmermann
rezenSiOnenCDs & DVDs – ausgewählt und bewertet
von der concerti-Redaktion
mozart: violinkonzerte nr. 1, 3 & 4, rondo Kv 373 & adagio Kv 261Frank peter Zimmermann (Violine), Kammerorchester des Symphonie-orchesters des Br. hänssler Classic
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April 2015 concerti 33
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***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend
Das hier erstmals eingespielte Con-certo Italiano von 1924 war Castelnu-evo-Tedescos erster ernsthafter Ver-such auf dem Gebiet der Sinfonik. Der Kopfsatz erinnert in seiner von der Trompete angeführten Bläser-grundierung noch an Ottorino res-pighis programmmusik. Schon hier fasziniert Tianwa Yangs schlanker, unaff ektierter Geigenton. im Arioso lässt sie ihre Guarneri dann förmlich singen, und auch den virtuosen An-forderungen des befremdlich dispa-raten dritten Satzes zeigt sie sich mü-helos gewachsen. Die CD wird ver-vollständigt durch das viel konven-tionellere zweite Violinkonzert. (AF)
Emmanuel pahud hat Flötenkonzer-te aus der Zeit rund um den Sturm auf die Bastille 1789 zusammenge-stellt: Werke von Devienne und Gi-anella, Gluck und pleyel. Von Ver-niedlichung wollen das Kammeror-chester Basel und Giovanni Antoni-ni nichts wissen: Wo ein rauer Ton dominiert, basiert er auf einem his-torisch geschärften Bewusstsein. Doch gerade bei Gluck kommen auch Galanterie und Noblesse zur Geltung. Bei pahud perlt und tönt es meist zart, frisch und hell. Das hat insge-samt viel Biss, ohne verbissen zu klingen, hat Witz ohne beifälligen plauderton. (CV)
rossini schreibt eine Musik, die dem kommunikativen Gebaren seiner landsleute abgelauscht scheint: Wenn italiener sich mittteilen, off en-baren sie ihre Extrovertiertheit, ihr übersteigertes Gefühl, sie spielen mit der Sprache, die ihrerseits zur Musik wird. Antonio pappano hört diese Schicht in rossinis Opern-Ou-vertüren mit lust, Timing und ge-nauem Gespür für phrasierung aus sowie der Kunst, kleine Notenwerte nicht hudelnd, sondern mit der Hal-tung von Humor, raffinesse und leichtigkeit zu musizieren. Da plap-pern die pizzicati, da gackern die frechen Einwürfe der Holzbläser. (pK)
castelnuevo-tedesco: violinkonzert nr. 2 & concerto italianoTianwa Yang (Violine), SWr Sinfonie-orchester Baden-Baden und Freiburg, pieter-Jelle de Boer (leitung). Naxos
revolution – Flötenkonzerte von devienne, gianella, gluck & PleyelEmmanuel pahud (Flöte), Kammer-orchester Basel, Giovanni Antonini (leitung). Warner Classics
rossini: ouvertüren aus Wilhelm tell, der barbier von sevilla u. a. Orchestra dell‘Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Antonio pappano (leitung). Warner Classics
schlank und unaff ektiert
rau und zart
Plappernd und gackernd
Telemann at his best Vol. 2
cpo CD-Bestellung gegen Rechnung unter: www.jpc.de | jpc-schallplatten Versandhandelsgesellschaft mbH Georgsmarienhütte | Geschäftsführer: Gerhard Georg Ortmann | Amtsgericht Osnabrück HRB 110327
Internationaler Vertrieb: A: Preiser Records CH: Musicora B/NL: Econa | cpo gibt’s auch im Internet: www.cpo.de
Michael SchneiderSeit 35 Jahren ist Michael Schneider in vielfältigen Funk-tionen ein Begriff im Bereich der Historischen Interpretati-onspraxis: Virtuoser Blockflötensolist, Mitglied der Kammer-musikformation Camerata Köln, Dirigent seines Orchesters La Stagione Frankfurt, Professor und Leiter des Instituts für Historische Interpretationspraxis an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main.
cpo 777 890–2Die Konzerte zeigen erneut hohes kompositorisches Niveau und Telemanns oft zitierten »vermischten Stil« mit einem Reichtum motivischer Gestalten. »Äußerst abwechslungsreich und zauberhaft musiziert. Eine großartige musikalische Höhepunkte versprechende neue Telemann-Reihe, über die man sich wahrlich freuen kann.« klassik.com 12/2014 zu Vol. 1
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34 concerti April 2015
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Es ist vertrackt: Obwohl Johann Se-bastian Bach traumschöne Oboen-stellen in seine Kantaten geschrieben hat, gibt es keine Solowerke für Oboe. ramón Ortega Quero hat sich nun Musik Bachs für sein instrument ar-rangiert. Das Spiel ist vorwiegend ge-schmeidig, fl ießend und beschwingt, mit lebendiger Artikulation und fei-nen Verzierungen, souverän in virtu-osen Momenten. Die kammermusika-lischen Mitstreiter gehen auf Augen-höhe darauf ein. Doch man vermisst die warmen Modulationen der Oboe, das, was sie für die Barockkomponis-ten so reizvoll als Gegenüber für die menschliche Stimme machte. (EW)
Arien mit Mandolinenbegleitung: Das ist weit mehr als nur das Ständchen, das der Angebeteten als Bühnenmu-sik dargeboten wird. Da gibt es auch überaus virtuose Exemplare, in denen der Mandoline als obligatem instru-ment alles abverlangt wird. ArteMan-doline hat einen schönen Strauß sol-cher Fundstücke zusammengebunden, ergänzt um zwei Mandolinenkonzerte. Und die Formation macht ihrem Na-men dabei alle Ehre: perfekt ergänzen die Streicher und Nuria rial das Zupf-instrument in seiner Artikulation. Nur ein problem teilt die CD mit all diesen Sammlungen: Es fehlt ein wenig am klanglichen Kontrast. (KH)
Dass pergolesis Stabat mater Eingang ins repertoire der bedeutenden geist-lichen Werke gefunden hat, ist der Bearbeitung durch Johann Adam Hil-ler zu verdanken. Er hat Bläserstim-men hinzugefügt, Harmonien ver-stärkt und anderes mehr. Seine eige-nen psalm-Vertonungen sind indes hierzulande kaum bekannt: rainer Johannes Homburg hat diese Musik mit den Stuttgarter Hymnus-Chor-knaben und der Handel’s Company eingespielt. Und das durchaus stim-mig, glanzvoll und ätherisch. Heikel wird‘s nur, wenn tenorale Höhe er-klommen werden oder gemeinschaft-lich haarfein eingesetzt wird. (CV)
Eine ungewöhnliche Mischung aus Kammermusik und liedern von Franz Schubert bietet dieses um die Gei-gerin lara St. John versammelte Kam-merensemble. Die Musiker gehen in ihren Duos stimmig aufeinander ein und sind souverän in ihren Soli. Der äußerst reizvolle Clou bei der Sache: Sämtliche Klavierpartien sind der Har-fe übertragen worden. Und das funk-tioniert sogar bei den Impromptus erstaunlich gut. Eine zwar eigenwil-lige, aber zauberhafte Beleuchtung des Klangkosmos von Schubert in ungewohnter Farbgebung. Sehr stim-mungsvoll und anregend die ganze Unternehmung. (EW)
Mit viel Empathie, aber nie senti-mental gibt der irische Tenor robin Tritschler auf diesem ungewöhnli-chen Themen-recital über die Zeit des Ersten Weltkriegs einer im Wort-sinn verlorenen Generation eine neue Stimme. in eigenartigster Weise be-rührt vor allem die erste CD, in der fast ausschließlich Komponisten zu Wort kommen, die im Krieg den Tod gefunden haben. Hier erscheint na-hezu jedes der behutsam, mit berü-ckenden, vor allem dunklen Stimm-farben gestalteten Stücke als fast zwanghafter Blick zurück: als me-lancholischer oder wütender, in je-dem Fall endgültiger Abschied. (AF)
Das Vogler-Quartett feiert seinen 30. Geburtstag und beschenkt sich mit Folge zwei seines Antonín Dvořák-Zyklus. Neben Auszügen aus Zypres-sen stehen die beiden letzten Quar-tette op. 105 und 106 im Mittelpunkt. Überzeugend das minutiöse, gut durchhörbare Zusammenspiel. An ei-nigen Stellen hätten die Extreme von Versenkung und Entfesselung noch lockender ausgelotet werden können, doch das Vogler Quartett setzt be-wusst keine grellen Masken auf, son-dern horcht in diese Musik hinein, in ihre Strömungen, ihre volksliedhafte Schlichtheit. insofern entsteht ein Weg lohnender Abwägung. (CV)
bach: sonaten bWv 1034, 1029, 1039 & suite bWv 997 arrangiert für oboeramón Ortega Quero & Tamar inbar (Oboe), luise Buchberger (Violine) & peter Kofl er (Cembalo). Berlin Classics
sospiri d‘amanti - Werke von albinoni, caldara, Fux, Hasse u. a. Nuria rial (Sopran), ArteMandoline, Juan Carlos Munoz (leitung & Mandoline)deutsche harmonia mundi
Pergolesi/Hiller: stabat mater, Hiller: Psalm 100 & Psalm 5Solisten, Stuttgarter Hymnus-Chor-knaben, Handel‘s Company, rainer Johannes Homburg (leitung). MDG
schubert: lieder, impromptus d 899, arpeggione-sonate u. a. lara St. John (Violine), Anna prohaska (Sopran), Marie-pierre langlamet (Harfe), ludwig Quandt (Cello). Ancalagon
no exceptions, no exemptions – the great War in song. lieder von bliss, browne, debussy, ives, magnard u. a.robin Tritschler (Tenor), Malcolm Martineau (Klavier). Signum Classics
dvořák: streichquartette nr. 4, 13 & 14, zypressen nr. 4, 5, 8, 9 & 10Vogler Quartettcpo
lebendigeartikulation
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22.3. Brunsbüttel 26.3. Elmshorn 27.3. Münster
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onlinE-tipp
KURZ BESPRoCHEN
Brahms, Mahlers aufgebrochene romantik, Hindemiths spröder Neoklassizismus: Vielfältig dünken die Einfl üs-se in Hans Gáls Werk. So nimmt diese Aufnahme ein für einen Komponisten, dessen 2. Sinfonie unbedingt den Weg in unsere Konzertsäle fi nden sollte. (AF)
gál: sinfonien nr. 1-4Orchestra of the SwanKenneth Woods (leitung)Avie
Fingerfertigkeit, Feingefühl und Gespür für die rich-tige Klangwirkung: Sophie-Mayuko Vetter kitzelt die Vielfalt aus diesen kleinen Stücken heraus. lädt die Wer-ke mit Dramatik auf oder lässt sie sich schwärmerisch entfalten – ein Brahms mit Charakter. (EW)
brahms: albumblatt a-moll, 4 Klavier-stücke op. 119, 6 Klavierstücke op. 118, 3 intermezzi op. 117, Kanon f-moll, sarabande nr. 1, gavotte nr. 1 & 2 u. a.Sophie-Mayuko Vetter (Klavier)hänssler Classic
Claudio Abbado und das lucerne Festival Orchestra: Bis zu seinem Tod 2014 war das eine sehr persönliche Beziehung. Schade, dass dies im Mitschnitt des Gedenk-konzertes so gar nicht zu erleben ist, Musik und Bildre-gie sich gegenseitig im Weg stehen. (EW)
lucerne Festival orchestra – memorial concert for claudio abbadoisabelle Faust (Violine), Bruno Ganz (rezitaion), lucerne Festival Orchestra, Andris Nelsons (lei-tung). Accentus (DVD/Blu-ray)
Welch fantastische Deutung von purcells Oper! Musi-kalisch bleiben keine Wünsche off en, und die inszenierung fesselt sogar am heimischen Bildschirm. Ein sinnlicher Ohren- und Augenschmaus, bei dem die Bildregie oben-drein Sinn für Theaterzauber off enbart. (EW)
Purcell: dido & aeneasVivica Genaux (Dido), Henk Neven (Aeneas), Ana Quintans, le poème Harmonique, Vincent Dumestre (leitung). Alpha (DVD)
36 concerti April 2015
Blind GEhört
Dießen am Ammersee. Völlig entspannt steht Juliane Banse am Bahn-
hof des beschaulichen Ortes, obwohl sie gleich ihre kleine Tochter vom Kindergarten ab-holen muss. Dann heißt es für die dreifache Mutter kochen und sich um die beiden Jungen kümmern, die auch bald aus der Schule kommen. Außer-dem gilt es, den Auftritt in der nächsten Woche in Moskau vorzubereiten, wo sie den Fi-delio singen wird, dazwischen ein Liederabend in Zürich ...
Und obendrein ist Banses Ehe-mann, der Dirigent Christoph Poppen, derzeit im Ausland. Dennoch nimmt sie sich Zeit für unser „Blind gehört“-Inter-view – auch wenn sie ein biss-chen Bammel habe, denn im Erkennen von Stimmen sei sie ziemlich schlecht.
Ich kenne die Stimme, ich denke, sie stammt aus der Ge-neration Jurinac. Es ist schon hochinteressant, wie sich sti-listische Ansprüche und Ge-schmack in den Jahren verän-dern: Sie singt extremes Lega-to, die Sprache ist ihr nicht so wichtig, das ginge heute weni-ger – heute erwartet man es eher im Sinne einer dramati-schen Erzählung. Sie singt auch sehr langsam und ich bin froh, dass ich es nicht so lang-sam singen musste. Toll finde ich, dass es eine lyrische Stim-me ist und keine typische Wagner-Stimme. Ich hoffe,
Wagner: lohengrin, „einsam in trüben tagen“ (elsa)
Gundula Janowitz (Sopran), Chor und Orchester des Bayerischen rundfunks, rafael Kubelik (leitung). DG 1971/1996
dass es wieder mehr dahin geht, weg von den „Wagner-Vollgas-stimmen“ zu diesen lyrischen Qualitäten. Vor 40 Jahren durf-ten das Sänger singen, die ly-risch und nicht unbedingt Wagner-Spezialisten waren.
Das sind Christine und Axel und das Stück von Aribert! Mit den Sängern im Blick hat er quasi maßgeschneidert auf die Stimme geschrieben, für viele Kollegen und auch für mich. Er schreibt für die Stimme, kennt sich mit Gesang sehr gut aus – andere Komponisten kommen eher vom Instrumentalen. Zu
reimann: nightpiece für sopran und Klavier
Christine Schäfer (Sopran) Axel Bauni (Klavier) Orfeo 1996
»exzentrisch, hoch interessant«
die sopranistin juliane banse hört und kommentiert cds von Kolleginnen,
ohne dass sie erfährt, wer singt. Von Teresa Pieschacón Raphael
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: Ste
fan
Nim
mes
gern
rasant an die Oper: Juliane Banse, geboren 1969 am bodensee, erhielt als Teenager ihren ersten Gesangsunterricht. Sie studierte bei brigitte Fassbaender und sang schon als 20-Jährige an der Komischen oper berlin. Es folgten Engagements in Brüssel, Salzburg, Wien und Glyndebourne. Auch als liedsängerin ist sie interna-tional gefragt und arbeitete mit Dirigenten wie Claudio Abbado, pierre Boulez und Mariss Jansons.
ZUr pErSon
Als Sängerin höchst vielseitig – und doch würde Juliane Banse gern einmal ihre Tanzvergangenheit in ihre Auftritte einbringen
April 2015 concerti 37
ihnen auf den Leib geschnei-dert wird. Sie sind nicht so vielen Regeln unterworfen wie wir, wo es heißt: Da darfst du viel Vibrato, da wenig, da die Vorschläge lang, da kurz – die-se Zwänge fallen für Popsänger weg. Ob Houston auch eine große Opernsängerin hätte werden können, vermag ich nicht zu beantworten: Man singt ja mit einer völlig anderen Technik als Popsänger. Für sie ist es leichter kreativ zu sein als für uns, die wir uns in die-sen Grenzen bewegen müssen. Trotzdem müssen wir inner-halb dieser Grenzen eine eigene persönliche Interpretation lie-fern. Außerdem werden wir verglichen mit anderen, die die Rolle bereits gesungen haben. Doch zweifellos könnten wir uns von Pop- wie Jazzsängern eine Scheibe abschneiden: Ich habe da keine Scheuklappen.
Das ist aus den 60er Jahren … die Ästhetik, die die Schwarz-kopf unterrichtet hat, dieses extreme Abdecken der Stimme, aber dann plötzlich helle Vo-kale herausschleudern ... Ich war Anfang Zwanzig, sie hat nette Dinge über mich gesagt und mir auch den Schubert-Preis überreicht. Irgendwann war ich in einem Kurs bei ihr in Stuttgart und wollte mich bedanken, worauf sie über mich herfiel und sagte, es sei alles falsch, was ich machen würde. Ich fühlte mich wie ein begossener Pudel und sah, dass
strauss: vier letzte lieder, „beim schlafen-gehen“
Elisabeth Schwarzkopf (Sopran), radio-Symphonie-Orchester Berlin, George Szell (leitung). EMi 1966/2011
Absolut keine Ahnung … Na-turhörner, aber keine alte Stim-mung. Könnte einer der Fi-schers sein … Ah! Ist das Har-noncourt? Dann ist das Char-lotte Margiono. Das ist wirklich wunderbar: Das Rezitativ, die-se vielen Farben, die flexiblen Tempi … hier geht es nicht nur um Schönklang, sondern um Ausdruck: Der hat oberste Priorität.
Whitney Houston! Sie war ein Phänomen, sie konnte mit ihrer Stimme alles machen, mit einer Leichtigkeit. Popsänger haben mehr Freiheit, sie dürfen immer Repertoire singen, das
Whitney Houston: i will always love you
Whitney Houston, The Ultimate Collection. Sony 1992/2009
Heinz Holliger, der auch für mich komponierte, habe ich mal gesagt, das könne ich nicht singen, er solle dies lieber mit seiner Oboe spielen. Trotzdem ist es nicht einfach, Reimann zu interpretieren – wobei: Ka-putt machen kann man sich die Stimme mit zeitgenössischer Musik nicht mehr als mit ir-gendeiner anderen Musik, auch wenn man sprechen, schreien, rufen oder schnalzen müsste. Wagner und Händel haben halt andere Klippen und Hürden. Man muss einfach gucken, ob man geeignet ist und die Technik hat.
beethoven: Fidelio, „abscheu-licher, wo eilst du hin“ (leonore)
Charlotte Margiono (Sopran), Chamber Orchestra of Europe, Nikolaus Harnon-court (leitung). Teldec 1995/2009
schon so etwas wie eine „schwarze Stimme“ – bei Män-nern ist das noch stärker aus-geprägt. Ich bin neidisch auf diesen ganz spezifischen sexy Klang, den nur die Dunkelhäu-tigen haben und der schwer zu beschreiben ist. Keine Ahnung, woran das liegt.
Das ist Diana, nicht ganz ak-tuell, da die Stimme jetzt noch gereifter und größer ist. Wir sind viel gemeinsam aufgetre-ten, wir mögen uns sehr, sie ist eine ganz tolle Sängerin. Leider sehen wir uns nicht so oft. Ich bewundere sie sehr, sie kann so Verschiedenes: Sie kann nicht nur das Virtuose, extrem Hohe, sie kann auch ganz warm und ausdrucksvoll sein. Außer-dem ist sie ein absolutes Büh-nentier. Ihre Sonnambula an der Met 2014 war einfach gött-lich! Sie steht mit beiden Bei-nen auf der Erde, das ist sehr wichtig. Es ist gut für sie gewe-sen, dass sie ihre Karriere Stück für Stück aufgebaut hat und nicht schon als 25-Jährige‚ hoch-
mozart: „basta, vincesti ... ah non lasciarmi”
Diana Damrau (Sopran), le cercle d’harmonie, Jérémie rhorer (leitung) Virgin 2007
sen hochangesehen, eine ganz wichtige Figur aus den Jahren, wo noch nicht jeder Sänger fand, dass Liedgesang zu einer Karriere gehört. Die Generation von Fassbaender, Ameling, Schreier, Dieskau machte Lie-derabende ‚sexy‘. Heute finde ich es bedauerlich, dass so vie-le große Veranstalter ihre Lie-derabende eingestellt haben. Das ist ein schlimmer Verlust, weil ein großer Teil der Kultur, der Lyrik wegfällt und verloren-geht, Kinder in der Schule auch keine Gedichte mehr lernen. Man sollte dem kommerziellen Druck nicht so nachgeben, denn all dies wieder aufzubau-en, wenn die Zeiten besser wer-den, ist sehr schwer.
Jessye Norman! Man hört, dass das eine Riesen-Röhre ist, die sich wahnsinnig diszipli-niert. Im Hintergrund lauert das Raubtier, das gezähmt wird. Einfach klasse! Das Gut-turale, die kleinen phoneti-schen Fehler im Deutschen stören mich nicht. Ja, es gibt
brahms: sapphische ode
Jessye Norman (Sopran) Daniel Barenboim (Klavier) Deutsche Grammophon 1987/2000
innerhalb dieser zwei Stunden sieben Mädels heulend hinaus gerannt sind: Das wollte ich mir nicht antun. Ich hörte al-lerdings von Kollegen, dass sie zuhause, ohne Publikum, sehr gut unterrichtet hat.
… sehr exzentrisch. Die Partie ist eh schon so hoch, warum setzt man das noch höher? Jetzt ist‘s wieder normale Lage. Seltsam. Total exzentrisch, hoch interessant. Edda Moser? Julia Migenes? Das ist Kiri Te Kanawa? Ich habe eine DVD mit ihr gesehen: Sie hat Witz, und man muss es nicht so pu-ristisch sehen – es muss ja nicht immer wienerisch sein. Sie hat auch Musicals gemacht, ist offen für viele Genres. Ich bin immer ein bisschen frust-riert, dass wir so festgelegt sind auf das klassische Repertoire. Ich würde gerne mehr Ausflü-ge machen, finde die Arbeit mit Film- oder Schauspielregisseu-ren interessant, die gestalte-risch noch anderes aus einem herauskitzeln als manche Opernregisseure.
Schweizer Dialekt …? Ach nein, das ist Elly Ameling! Sie ist eine Koryphäe, in Fachkrei-
strauß: die Fledermaus, „Klänge der Heimat“ (rosalinde)
Kiri Te Kanawa (Sopran), Wiener philharmoniker, André previn (leitung) Decca 1991/2012
schubert: gretchen am spinnrade
Elly Ameling (Sopran) Jörg Demus (Klavier) Warner Classics 1970/2012
38 concerti April 2015
Blind GEhört
Pop und Jazz als Anreger: Juliane Banse kennt keine Scheuklappen
geshootet’ wurde. Sie ist klug, weiß Dinge einzuordnen.
Das ist Anna! Ein unglaubli-ches Talent: Toll auf der Bühne, sehr ausdrucksvoll. Ich drücke ihr die Daumen, dass sie den Hype stimmlich und persönlich übersteht. Sie hat eine zarte Stimme und einen sehr engen Kalender. Man ist am Anfang einer Karriere sehr geschmei-chelt und will alles machen. Aber eine Stimme in den Zwan-zigern ist nicht so belastbar wie in den Vierzigern. Doch wenn sie klug ist, schafft sie es.
johann ludwig bach: trauermusik, „da, da will ich dir bezahlen“
Anna prohaska (Sopran), Akademie für Alte Musik Berlin, Hans-Christoph rademann (ltg.). harmonia mundi 2011
Ihr süßer Dank für musikalische Genüsse!Ob Sinfonieorchester, Kirchenchor oder Kammerorchester: Bei unseren süßen Osterfestpielen bestimmen Sie, welches Ensemble 100 Osterhasen von uns über-reicht bekommt!
Jetzt mitmachen und abstimmen:www.concerti.de/osterfestspiele
Die süßen Osterfestspiele werden präsentiert von:
FranKFurt so. 19.4., 11:00 uhr & mo. 20.4., 20:00 uhr alte operJuliane Banse (Sopran), Claudia Mahn-ke (Mezzosopran), Cäcilien-Chor Frank-furt, Figuralchor Frankfurt, Frankfurter Kantorei, Frankfurter Singakademie, Frankfurter Opern- und Museums-orchester, Sebastian Weigle (leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll „Auferstehung“
KonZErt-tipp
Juliane Banse, Netherlands radio Choir, Netherlands philharmonic Orchestra, Markus Stenz (leitung) u. a. Challenge
Hartmann: simplicius simplicissimus
Cd-tippS
Juliane Banse (Sopran) András Schiff (Klavier) ECM
mozart & debussy: lieder
40 concerti April 2015
multimeDiaDas Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet
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Fr. 3.4., 12:15 uhr salzburger Festspiele Jubel und Standing Ovations hallten 2011 durch das Festspielhaus nach dieser Auff üh-rung von rossinis Stabat Mater. Beifall, der dem Orchestra dell‘Accademia Nazionale di San-ta Cecilia unter Antonio pappano ebenso galt wie dem Solisten-quartett um Anna Netrebko.
arte
amadeusso. 5.4., 20:15 uhr spielfilm Acht Oscars und die Kinokassen klingelten ohne Ende: Milos For-mans Meisterwerk über Mozart und seinen Widersacher Salieri war einer der größten leinwand-erfolge der 80er Jahre.
3sat
vivaldi und venedigmo. 6.4., 12:15 uhr dokumenta-tion leben und Wirken Antonio Vivaldis spürt dieser Film nach – bis hin zu den kulinarischen Vor-lieben des Barockkomponisten.
arte
geliebt & geFürcHtetso. 12.4., 00:00 uhr dokumen-tation ihre Meisterkurse waren ob Elisabeth Schwarzkopfs Stren-ge gefürchtet, doch die Fans lieb-ten die Sopranistin. Der Film ent-wirft ein komplexes Bild dieser zwiespältigen persönlichkeit.
Ob hinter dieser neuen Tech-nik allzu empfindsame
Künstler stecken? Samsung hat jetzt ein Smart TV herausge-bracht, das jede Äußerung im Fernsehzimmer aufzeichnet und an „Drittanbieter“ weiter-gibt. Wer also bei der Konzert-übertragung seinem Unmut über falsche Töne oder einen schlechten Solisten allzu heftig
Luft macht, könnte schon bald wütende Post von Musikersei-te erhalten ... Was eigentlich zwar nicht Sinn und Zweck der neuen Technik ist, denn deren Spracherkennung soll lediglich die Bedienung des Fernsehers erleichtern. Doch wer weiß schon, ob der Hersteller die gewonnenen Daten nicht auch anderweitig verwenden wird.
tecHniK: sPracHerKennung
vorsicht, Fernseher hört mit!
tV-tippS
Fressen, lieben, boxen, sau-fen: In der amerikanischen
Goldgräberstadt Mahagonny ist alles erlaubt – solange man da-für bezahlen kann. Wie in ei-nem Brennspiegel haben Kurt Weill und Bertold Brecht in ih-rem Werk noch einmal den Geist der Zeit zusammenge-fasst. Eine Attacke auf die Wohl-standsgesellschaft: Die Verkeh-rung der bürgerlichen Moral und der Aufruhr zur Anarchie kamen hier in Gestalt einer gro-ßen, kulinarischen Oper daher. Warum diese Geschichte bis-lang noch nie in London zu sehen war, sei (anti-)kapitalis-tischen Spekulationen überlas-sen – am Royal Opera House inszeniert John Fulljames nun
erstmals das epische Musikthe-ater, und Mark Wigglesworth dirigiert den Mix aus Songs, neubarocken Chorsätzen und Foxtrott mit Anne Sofie von Otter, Peter Hoare und Chris-tine Rice in den Hauptrollen.
»... und das Schiff mit acht Segeln«: Christine Rice singt die Jenny
Kino: live-übertragung
stadtgründung in london
mi. 1.4., 20:15 uhr live im Kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.roh.org.uk/cinemas
April 2015 concerti 41
Beachtliche Zahl: Weltweit mehr als 20 000 zahlende
Abonnenten besuchen inzwi-schen die Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker. Nicht, dass es dem Vorzeigeor-chester der Hauptstadt daheim oder auf seinen Tourneen an Publikum mangelte, aber solch ein virtueller Konzertsaal trägt natürlich zur weiteren Steige-rung der Popularität bei und lässt auch jene Fans am Live-Erlebnis teilhaben, die nicht an die Spree kommen (können). Rund 40 Konzerte der Philhar-moniker werden pro Saison übertragen, mehr als 300 Auf-zeichnungen finden sich inzwi-schen im Archiv und können dort jederzeit abgerufen wer-
den. Im April steht Berlioz‘ La Damnation de Faust auf dem Programm, am Pult Chef Sir Simon Rattle höchstselbst – und als Solisten singen mit Joyce DiDonato und Charles Castronovo zwei weitere Stars.
Braves Gretchen? Von wegen: Joyce DiDonato singt die Marguerite
online: live-Webcast
ganz real im virtuellen saal
deutscHlandFunK
joHannes-Passion
do. 2.4., 22:05 uhr Historische aufnahmen Wann und wie Bachs Johannes-passion nun genau entstanden ist, bleibt der Spekulation überlassen – seine Aufnahmegeschichte indes zwischen romantisierung und Modernisierung hat Christoph Vratz im Detail nachgezeichnet.
deutscHlandFunK
HoFierte eliteoder billigKräFte?mi. 6.4., 20:05 uhr musikszene Opernstudios sollen dem Nach-wuchs einen geschützten rah-men bieten für den Einstieg in die Sängerwelt. Doch nicht selten werden die jungen Kräfte zu Hungerlöhnen ausgenutzt, hat Dagmar penzlin festgestellt.
deutscHlandradio Kultur
musiK Für die dogendo. 7.4., 22:00 uhr alte musik Klang, Komposition, Architektur: Martin Hoff mann hat sich auf die Spur der venezianischen Mehrchö-rigkeit begeben und die vielfälti-gen interessen und Entwicklungen in der barocken Musikwelt verfolgt.
deutscHlandradio Kultur
taKtgeber in Weiss mo. 13.4., 20:10 uhr musiksze-ne Kaum ein Berufsstand steht der Musik so nahe wie Mediziner. Warum ist das eigentlich so, hat sich Sylvia Systermans gefragt.
deutscHlandFunK
musiK als Waremo. 20.4., 20:10 uhr musik-szene Der Schutz des geistigen Eigentums ist im TripS-Abkom-men geregelt. Doch wie ist das mit Volksmusik, die in einer und durch eine Gemeinschaft ent-steht?
raDiO-tippS
Bellini lässt grüßen: Regis-seur David Bösch schenkt
seinen Liebestrank in einer dörflichen Umgebung der Nachkriegszeit ein. Ein paar bunte Luftballons, ansonsten bestimmen die Brandzeichen vergangener Schlachten die triste Szenerie. Mit seiner Donizetti-Inszenierung feierte
Bösch 2009 nicht nur sein Opern-Debüt, sondern hat der Bayerischen Staatsoper zudem einen sehenswerten Klassiker fürs Repertoire beschert. Der zweifellos auch für den Bild-schirm taugt, wenn die gelun-gene Gratwanderung zwischen deftigem Humor und hinter-gründigem Witz nun als kos-tenloser Livestream ins Inter-net geht: Mehrere Kameras verfolgen das Geschehen auf der Bühne, rund drei Dutzend Mikrofone garantieren eine hohe Tonqualität – und in den Pausen gibt‘s noch Einblicke in den Backstage-Bereich.
Alles für den Liebestrank: Dulcamara verhökert sein Gebräu
so. 12.4., 19:00 uhr live-Übertragung unter: www.staatsoper.de/tv
sa. 11.4., 19:00 uhr live-Übertragung unter: www.digitalconcerthall.com
online: live-Webcast
Folgenreicher liebestrank
42 concerti April 2015
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cOncertiAbonnenten erhalten die Mai-
Ausgabe am 24. aPril
Sabine meyerDie First Lady derKlarinette stellt sich unserem »Blind gehört«
alban gerhardtGerade noch in Fernost unterwegs, tourt der Cellist nun durch Deutschland. concerti hat ihn zum Interview getroff en
nuria rialDas Goldkelchen der Alten Musik hat vergessene Barock-Perlen ausgegraben
impressumverlagconcerti Media GmbHMexikoring 29, 22297 HamburgTel: 040/228 68 86-0Fax: 040/228 68 [email protected], www.concerti.deHerausgeber/chefredakteurGregor Burgenmeister (V.i.S.d.p.)textchef Christoph Forsthoff redaktionsleitung Friederike Holmredaktionpeter Krause (ressortleiter Oper, pK), insa Axmann, Julia Bleibler, Mirko Erdmann, Juliana Heinz, Julia Oehlrich, Jörg roberts, Dr. Christiane Schwerdtfeger, You-Son Sim, Veronika Weiherautoren der april-ausgabenFrank Armbruster, irene Bazinger, Manuel Brug, Jakob Buhre, Andreas Falentin (AF), Dorothe Flege, Katharina von Glasenapp, Dr. Klemens Hippel (KH), Guido Holze, Sören ingwersen, Edith Jachimowicz, Thomas Jakobi, Dr. Matthias Nö ther, Helmut peters, Teresa pieschacón ra-phael, Elisa reznicek, Christian Schmidt, Volker Tarnow, Dr. Eckhard Weber (EW), Christoph Vratz (CV), Annette ZerpneranzeigenFelix Husmann(leitung Marken & Agenturen)Tel: 040/228 68 [email protected] Benedek (leitung Marketing, Klassikveranstalter & Kultur)Tel: 030/488 288 [email protected] Erdmann (Musikindustrie, Klassikveranstalter & Festivals)Tel: 040/228 68 [email protected] Zerwer(Klassikveranstalter)Tel: 030/488 288 [email protected] Jörg roberts(Klassikveranstalter Hamburg)Tel: 040/228 68 86-13 [email protected] Sim (Anzeigendisposition)Tel: 040/228 68 [email protected] direktion/gestaltungTom leifer, Jörg roberts, Dodo Schielein, Sandra Weisdruck und verarbeitungEvers-Druck GmbH [email protected] Media GmbH, postfach 600 423, 22204 Hamburg. Tel: 040/657 90 808, Fax: 040/657 90 817, [email protected] (Bestellung unter Angabe der regionalausgabe). Standard-Jahres abonnement: 25 € frei Hauserscheinungsweiseelf Mal jährlichivW geprüfte auflage redaktionsschlussimmer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie ihre Termine an: [email protected]. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Alle rechteconcerti Media GmbH.zusatzDer Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung, da es sich bei einer Vielzahl von Ankün digungen um einen Vorabplan handelt. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag.
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