demographie-(k)ein problem!? eine kommune- auf dem weg in … · 2009-05-19 · demographie-(k)ein...
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Demographie-(k)ein Problem!?
Eine Kommune- auf dem Weg in die Zukunft
Wie können die Potenziale und Kompetenzen der Bürgerinnen und Bürger
in der Zweiten Lebenshälfte- in den Generationen 50 + genutzt werden,
um die Herausforderungen des demographischen Wandels in den Städten und
Gemeinden zu meistern?
Marita Gerwin, Dipl.Sozialpädagogin, Arnsberg
Wie wird der demographische Wandel aussehen? Wird er auch Ihre Stadt hart treffen?Wird auch hier aus der Generation der Baby-Boomer die Generation der Senior–Boomer?
Deutschland befindet sich im Umbruch!
Ist es ein Aufbruch in eine andere Zeit?
Das Schrumpfen der Städte und Gemeinden!
Nachwuchs? Irgendwann, vielleicht!
Die „graue Revolution“ durch immer mehrRentner und Pensionäre?
Bedeutet diese Entwicklung sogar dennahenden wirtschaftlichen Zusammenbruchund mangelnde Innovation?
Die Generation 50 + mit ihren Potenzialen-ein Schatz - der noch nicht geborgen ist!
Welch eine Herausforderung für die Zukunft!
Können wir im demographischen Wandel unsererStadt überhaupt noch das Ziel verfolgen, einesoziale Stadt für alle Generationen zu sein und zubleiben?
Ist dieses Ziel im Hinblick auf die leeren Kassen inden Kommunen noch realistisch?
Kann die kommunale Daseinsvorsorge in dennächsten Jahren noch gesichert werden?
Wenn ja, wie können wir den Wandlungsprozessals Chance begreifen?
Eine soziale Stadt für alle Generationen?
Welche Leitbilder stehen hinter solch einem Ziel?
Wie sehen die strategischen Schritte aus?
Können wir uns das überhaupt noch erlauben?
Wie kann das bei der ruinösen wirtschaftlichen Situation einer
Kommune überhaupt noch ein Ziel sein?
Fragen über Fragen, mit der sich eine Kommune heute
beschäftigen muss, wenn sie den demographischen Wandel
meistern will.
Eine soziale Stadt für alle Generationen?Allein schafft die Verwaltung und die politische Kommune dieseZukunftsaufgabe sicherlich nicht mehr. Warum auch?
Viele Verantwortlichkeiten sind den Bürgerinnen und Bürgern in denvergangenen Jahren durch die Verwaltung abgenommen worden.
Wir müssen wieder eine echte Bürgerkommune werden, die eine Beteiligungder Menschen als ihre Pflichtaufgabe betrachtet.
Eine Kommunen braucht das Engagement der Bürgerinnen und Bürger, diesich mit ihrer Stadt und mit ihrem Stadtteil identifizieren, denen das Wohl unddie Lebensqualität der Menschen aller Generationen und Nationalitäten amHerzen liegt in der Zukunft mehr denn je.
Das erfordert echte gesellschaftliche Wertschätzung und Anerkennung.
Dazu dürfen keine Rollen als Lückenbüßer für wegbrechende Ressourcengeschaffen werden, sondern neue Verantwortungsrollen entwickelt werden,die eine verantwortliche Mitwirkung zusichern.
Das motiviert zum Handeln!
Schulcomputerwerkstatt in der Theodor-Heuss-Hauptschule in Arnsberg
Seit 6 Jahren bereits treffensich jeden Montagtechnikbegeisterte Seniorenund Seniorinnen, die dieWartung und Reparatur allerSchulcomputer der städt.Schulen im Rahmen desbürgerschaftlichenEngagements übernommenhaben. Eine nachhaltigeDienstleistung vonunschätzbarem Wert für denFachdienst Schule der StadtArnsberg und die Bürgerinenund Bürger der Generationen50 +
Demographischer Wandel in unserer Stadt?
Wird schon nicht so schlimm werden!
Wir können uns nur noch auf das Kerngeschäft auf die
Pflichtaufgaben in unserer Kommune konzentrieren.
Auf alle freiwilligen Leistungen müssen wir verzichten.
Schluss mit lustig!
Wir sind schließlich Haushaltssicherungskommune!
Wer sagt denn, dass die Verwaltung und die politische Kommune
diese Verantwortung allein tragen soll? Gibt es nicht vielleicht
Themenfelder, die die Bürgerinnen und Bürger eigenverantwortlich
“schultern” können und wollen?
Wie soll das alles in einer Kommune erreicht werden?• Wir wollen Kinder und Jugendliche stark machen!
• Eine familienfreundliche Stadt sein!
• Den Wirtschaftsstandort sichern! Mehr Arbeitsplätze schaffen!
• Uns gegen die Konkurrenz der Nachbarstädte um die Einwohner profilieren!
• Wie erreichen wir, dass unsere jungen Leute hier am Ort bleiben, eine
Familie gründen, Kinder in die Welt setzen, hier bauen und dann auch
gleichzeitig noch im Bedarfsfall ihre alten und hilfsbedürftige Eltern pflegen?
• Wie sichern wir die kommunale Daseinsvorsorge ?
• Wie erreichen wir es, dass die vielen Menschen in der zweiten Lebenshälfte
ihre Kompetenzen, ihr Wissen, ihre Erfahrungen in die Aufgaben unserer
Stadt einbringen- zum Wohl für Jung und Alt- und nicht nur Tauben füttern
auf der Parkbank sitzen!
Der demographische Wandel als
gesellschaftliche und wirtschaftliche
Entwicklungschance
Schon lange haben wir in den Kommunen kein
Erkenntnisproblem
mehr, sondern ein eklatantes
Umsetzungsproblem
Zukunft ist keine Schicksalsfrage! Zukunft wird von Menschen gestaltet,
die den Mut haben an sie glauben,
die kreative Ideen haben und bereit sind
Veränderungen als Herausforderung zu
begreifen. Dazu brauchen wir Bürgerinnen
und Bürger, die positiv denken und kreativ
handeln!
Die Gestaltung der Zukunft erfordert von den Bürgerinnen undBürgern einer Kommune im demographischen Wandel
• aktive Mitwirkung und Gleichberechtigung,
• Partnerschaft und Emanzipation
Die Menschen müssen motiviert werden, die Dinge wiederselbst in die Hand zu nehmen.
Eigenverantwortlich tätig zu sein, bedeutet Identifikation mitder Kommune, Bindung an den Stadtteil, Verantwortung fürdie Lebensqualität im Stadteil.
Bürgerinnen und Bürger sind “Experten in eigener Sache”.
Zukunft gemeinsam gestalten
den demographischen Wandel in der Kommume meistern
dazu brauchen wir Menschen aller Generationen -insbesondere auch die Solidarität der Bürgerinnen undBürger in der Zweiten Lebenshälfte - Generation 50 +
Weil der Anteil der Menschen im höheren Alter steigt, derAnteil der Jüngeren hingegen rückläufig ist, werden es dieÄlteren sein, die die gesellschaftlichen und wirtschaftlichenZukunftsaufgaben maßgeblich mit schultern müssen!
Wir brauchen in Zukunft eine verstärkte Solidarität und vielfältigeambulante Unterstützungsleistungen für hilfsbedürftigen Menschen inunseren Städten und Entlastungsstrukturen für pflegende Angehörige,
damit sie ihren Aufgaben gewachsen bleiben.
Die Menschen in der Zweiten Lebenshälfte verfügen überein unschätzbares Kapital – ZEIT!
Und Lust , diese sinnvoll zu nutzen.
Um Neues zu lernen -
Erfahrungen und Wissen weiterzugeben -
um sich in Wirtschaft und Gesellschaft zu engagieren -
zum Wohl für Jung und Alt!
Hier gilt es nun, Strukturen zu entwickeln, um “die Türen”der Institutionen für das Engagement der Generation 50 +weit zu öffnen.
Die Begriffe Alter - Seniorin - Senior
sind heute immer noch mit einer Reihe von Wertungen,Fehleinschätzungen und Vorurteilen versehen, mittraditionellen Vorstellungen
“wie Ältere sind ” oder “wie Ältere zu sein haben”.
Wir brauchen keine Anbieter- und Versorgungsstadt, in der dieÄlteren primär als der versorgend Bevölkerungsanteilbetrachtet und bedient wird.
…Hilfe wir vergreisen!...
Zitat: „…Bald werdenlauter Greise aufunserem schönenDorfplatz sitzen undsich in der Sonnelümmeln…“
Die Zahl der Altensteigt dramatisch an!
Altenlastnimmt stetig zu!
HILFE !Wir vergreisen!
Rentner-Schwemme naht!
Pressemitteilungenüber den demographischen Wandel
Pressemitteilungenüber den demographischen Wandel
Glaubt man diesen Veröffentlichungenin den Medien, dann hängt der demo-graphische Wandel wie ein Damokles-schwert über der Bevölkerung.
Andererseits entdeckt die Wirtschaftund die Werbung die Generation 50+inzwischen als schlafenden Riesen undals schlummernden Binnenmarkt.
Neue Märkte und Potentiale der sog.Erben-Generation werden erforscht!
Die Generationen 50 + sind Gebende und nur im Bedarfsfallauch Nehmende!
Wir brauchen einen Paradigmenwandel des Altersbildes
weg vom Defizitmodell hin zum Potenzialmodel
Wir müssen den Bürgerinnen und Bürgern in der ZweitenLebenshälfte eine aktive Mitwirkung am städt. Leben undGestalten zutrauen und ermöglichen, sie zur Partizipationmotivieren und sie aus ihrer zugewiesenen Rolle als“Konsumenten” herausholen.
Wir brauchen ihren Rat, ihr Wissen, ihre Kompetenz.
Werte, die einer Gesellschaft nicht verloren gehen dürfen.
Herbert Kramer (76 Jahre) als Pate für Tim (8 Jahre)in der Sonderschule für lernbehinderte und
erziehungsschwierige Kinder
„Die“ Generation der Senioren gibt es eigentlich nicht…
„Alter“ spielt sich heute in 5 Lebensjahrzehnten ab.Wir sprechen bereits von drei, wenn nicht sogar schon vonvier Generationen innerhalb der Zweiten Lebenshälfte.
Alt sind immer nur die Anderen!Vergessen wir nicht: „Die Alten von Morgen das sind wir!“
Wir planen unsere eigene Zukunft!Entscheidungen für Morgen werden heute getroffen!
Wie wollen Sie in 10 Jahren behandelt und gesehen werden?Blicken Sie selbst einmal in Ihre eigene Zukunft hinein?Wie alt sind Sie in 10 oder 20 Jahren?Wie möchten Sie leben und wohnen, wenn Sie älter sind?
Eine innovative zukunftsorientierte Stadt
entwickelt eine Kultur und ein Selbstverständnis der Beteiligungaller Generationen unabhängig von ihrer Altersstruktur.
Begreift die Jahre nach dem aktiven Berufs- und Familienlebenals eine produktive, selbstbestimmte Lebensphase, in der dieMenschen in die Entwicklungen einer Kommune integriertwerden, damit sie ihre Lebenserfahrung, ihr Wissen und ihreKompetenzen in das Gemeinwesen einer Kommune einbringenkönnen.
Fordert von der Generation 50+ genauso wie von jederanderen Generation Beiträge zum Funktionieren der Stadt,zum sozialen und wirtschaftlichen Engagement und zurÜbernahme von Verantwortung für Jung und Alt.
Ein mitverantwortliches Leben in der Zweiten Lebenshälfte
bedeutet eine aktivierende Politik, die den älteren Menschen ermöglicht,ihre Potenziale stärker in Wirtschaft und Gesellschaft einzubringen.
Der aktive Beitrag der Generation 50+ zu einer gelingenden, solidarischdenkenden und handelnden Gesellschaft, das Interesse Älterer ambürgerschaftlicen Engagement, sowie die Potenziale und Ressourcen derÄlteren für unsere Solidargemeinschaft werden in den Kommunen nochnicht flächendeckend erkannt und genutzt.
Immer noch gibt es Barrieren, die dringend abgebaut werden müssen,wenn wir die demographischen Herausforderungen meistern wollen.
Wir brauchen eine Kultur, in der Ältere ihre Fähigkeiten in vernetztenStrukturen in gleicher Weise einbringen können, wie jüngere Menschen.
Der demographische Wandel- eine echte Entwicklungschance für Wirtschaft und Gesellschaft eine Herausforderung für jede Kommune
Geben wir auch den Bürgerinnen und Bürgern in der ZweitenLebenshälfte – den Generationen 50 + die Chance zummitverantwortlichen Leben und Handeln.
Sichern wir eine aktivierende Politik in unseren Kommunen zu,die auch älteren Menschen ermöglicht, Ihre Potenziale stärkerin Wirtschaft und Gesellschaft einzubringen.
Schaffen wir Lebensräume, in denen Kinder, Jugendliche,Familien und auch die Generationen 50+ bis ins hohe Altermitten im Leben stehen, partizipieren und mitgestalten können.
Führen wir unserer Kommunen wieder zu ihren Wurzeln zurück,indem wir sie zu Bürgerkommune reaktivieren.
(Freiherr von Stein)
Danke
für Ihre Aufmerksamkeit!