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DHG Aktuell 2018 – Nr. 1 www.dhydrog.de E-Mail: [email protected] Liebe Mitglieder der Deutschen Hydrologischen Gesellschaft, das Editoren-Team (Theresa Blume, Peter Chifflard, Ingo Heidbüchel und Michael Stölzle) freut sich, Ihnen den Newsletter DHG Aktuell 2018 – Nr. 1 zu präsentieren. Wie Sie vielleicht gemerkt haben, hat dieser Newsletter et- was auf sich warten lassen. Dafür lohnt sich jetzt das Lesen umso mehr! Wir bedanken uns bei allen, die zu diesem Newsletter beigetragen haben. Auch für zukünftige Newsletter sind uns Themenvorschläge und Beiträge jederzeit willkommen! 1. Tag der Hydrologie 2018 in Dresden Posterpreise der DHG am Tag der Hydrologie Laudatio für Professor András Bárdossy anlässlich der Verleihung des Deutschen Hydrologie-Preises 2018 - gekürzt - TdH Warmup für junge HydrologInnen am 21.03.2018, Technische Universität Dresden 2. Call for Abstracts - Tag der Hydrologie 2019 3. Symposium „Umweltrisiken in der Wasser- forschung – Inter- und transdisziplinäre Bewer- tungen und Perspektiven“ (15./16. Januar 2018, Karlsruhe) 4. Feld-Stipendien 2018 5. Feldstudie zur hochaufgelösten Bodenfeuchte- messung ermöglicht durch ein DHG-Feld- stipendium 6. Messung des Rauhigkeitskoeffizienten mittels Structure-from-Motion-Technik in einem Tro- ckental in Israel, finanziert durch ein DHG-Feldstipendium 7. Aus den Arbeitskreisen der DHG 8. Konferenz zu Computational Methods in Water Resources 9. Kristian Förster: Juniorprofessor für Urbane Hyd- rologie an der Leibniz Universität Hannover 10. Andreas Schumann gewinnt „Volker Medal“ 11. Dörthe Tetzlaff und Bruno Merz von der AGU gewürdigt 12. Deutsche Hydrologen in Rio 13. Termine Inhalt

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DHG Aktuell 2018 – Nr. 1

www.dhydrog.de E-Mail: [email protected]

Liebe Mitglieder der Deutschen Hydrologischen Gesellschaft,

das Editoren-Team (Theresa Blume, Peter Chifflard, Ingo Heidbüchel und Michael Stölzle) freut sich, Ihnen den Newsletter DHG Aktuell 2018 – Nr. 1 zu präsentieren. Wie Sie vielleicht gemerkt haben, hat dieser Newsletter et-was auf sich warten lassen. Dafür lohnt sich jetzt das Lesen umso mehr! Wir bedanken uns bei allen, die zu diesem Newsletter beigetragen haben.

Auch für zukünftige Newsletter sind uns Themenvorschläge und Beiträge jederzeit willkommen!

1. Tag der Hydrologie 2018 in Dresden

Posterpreise der DHG am Tag der Hydrologie

Laudatio für Professor András Bárdossy anlässlich der Verleihung des Deutschen Hydrologie-Preises 2018 - gekürzt -

TdH Warmup für junge HydrologInnen am 21.03.2018, Technische Universität Dresden

2. Call for Abstracts - Tag der Hydrologie 2019

3. Symposium „Umweltrisiken in der Wasser-forschung – Inter- und transdisziplinäre Bewer-tungen und Perspektiven“ (15./16. Januar 2018, Karlsruhe)

4. Feld-Stipendien 2018

5. Feldstudie zur hochaufgelösten Bodenfeuchte-messung ermöglicht durch ein DHG-Feld-stipendium

6. Messung des Rauhigkeitskoeffizienten mittels Structure-from-Motion-Technik in einem Tro-ckental in Israel, finanziert durch ein DHG-Feldstipendium

7. Aus den Arbeitskreisen der DHG

8. Konferenz zu Computational Methods in Water Resources

9. Kristian Förster: Juniorprofessor für Urbane Hyd-rologie an der Leibniz Universität Hannover

10. Andreas Schumann gewinnt „Volker Medal“

11. Dörthe Tetzlaff und Bruno Merz von der AGU gewürdigt

12. Deutsche Hydrologen in Rio

13. Termine

Inhalt

DHG Aktuell 2018 – Nr. 1

1.

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Vom 22. bis 23. März war es mal wieder soweit und die deutschsprachige Hydrologie-Community ström-te zum Tag der Hydrologie – fast schon ein Klassiker – zusammen. Dieses Jahr wurde nicht nur das 20. Jubiläum des Tagungsformats gefeiert, sondern gleichzeitig auch das 50-jährige Bestehen der be-kannten Dresdner Schule der Hydrologie. Ausrichter war ein Zweigespann bestehend aus Prof. Niels Schütze von der Technischen Universität Dresden und Dr. Uwe Müller vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, die unter dem Motto „M3 – Messen, Modellieren, Managen“ nach Dresden einluden. Annähernd 400 Teilnehmer wa-ren nach Dresden gekommen und sorgten mit zahl-reichen Beiträgen (75 Vorträge und über 100 Pos-ter) für eine thematisch abwechslungsreiche und interessante Tagung. Die „Nacht der Hydrologie“ bot am Vorabend der Tagung die Möglichkeit für ein Wiedersehen oder erstes Kennenlernen. Nach der offiziellen Eröffnung der Tagung am nächsten Mor-gen, bildete die Verleihung des Deutschen Hydrolo-gie-Preises an András Bárdossy und sein Vortrag zur Unsicherheit von Messungen in der Hydrologie, so-wie der anschauliche Bericht von Michael John zum

Krisenmanagement der Staatlichen Kunstsammlung Dresden während der extremen Hochwässer 2002 und 2011 den fachlichen Einstieg in die Veranstal-tung. Dem folgten vier parallele Vortragsblöcke, in denen die Komplexität und Herausforderungen rund

um das Thema Messen, Modellieren und Managen deutlich wurden. Als Ort der Abendveranstaltung wählten die Organisatoren den prachtvollen Lipsius-bau direkt am Elbufer wo der Tag bei klassischer Musik ausklang.

Verleihung des Deutschen Hydrologie Preises an A. Bardossy | Schnappschuss aus einer Session | Abendveranstaltung Fotos: Michael Wagner, Technische Universität Dresden Als Einstieg in den zweiten Tag zeigten die Impuls-vorträge von Doerthe Tetzlaff, Wolfgang Nowak und Petra Döll am Beispiel ökohydrologischer Modellie-rung, Trinkwasser-Schutz und globaler hydrologi-scher Modellierung mit welchen innovativen Ansätzen die Hydrologie vorangebracht werden kann. Neben den Vorträgen konnte auch in den Pausen am 2. Tag über die Posterbeiträge diskutiert werden. Die wie üblich am Tag der Hydrologie vergebenen Posterprei-se gingen in diesem Jahr an Jan Seibert et al. (Inno-

vativste Studie), Susann Thieme et al. (Bestes De-sign) und Thomas Wöhling et al. (Bester Themenbe-zug). Am Freitagmittag wurde der Staffelstab vom Dresd-ner Organisationsteam an die Arbeitsgruppe von Erwin Zehe am KIT und die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg übergeben. Dort wird vom 28. bis 29. März 2019 der 21. Tag der Hydrologie mit dem Thema „I & O – Information und Organisation“ stattfinden.

Foto: Thomas Wöhling, Technische Universität Dresden

Tag der Hydrologie 2018 in Dresden

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Die angebotenen Exkursionen zum Landeshoch-wasserzentrum Sachsen sowie zum Landschafts-observatorium Tharandter Wald rundeten den 20. Tag der Hydrologie in Dresden ab. Vielen Dank an Niels Schütze und Uwe Müller sowie dem gesam-ten Organisationsteam für diese sehr gelungene Tagung.

Fabian Ries, Universität Freiburg

Schnappschuss aus einer Postersession | Verleihung der Poster- preise mit B. Schmalz und U. Haberlandt Fotos: M. Wagner

Posterpreise der DHG am Tag der Hydrologie

Die diesjährigen Posterpreise wurden vergeben an:

Bestes Design: Katrin Hänsel, Susann Thieme, Uwe Müller (Sächsisches Landesamt für Umwelt, Land-wirtschaft und Geologie, Dresden): Sächsisch-Tschechisches-Hochwasserrisikomanage-ment – EU-Projekt STRIMA II

Bester Bezug zum Thema: Thomas Wöhling, Moritz Gosses, Scott Wilson, Peter Davidson (TU Dresden): M3 von Fluss-Grundwasserinteraktionen im Wairau River, Neuseeland.

Innovativste Studie: Jan Seibert, Barbara Strobl, Simon Etter, Ilja van Meerveld (Universität Zürich): CrowdWater – Können Menschen messen was hydro-logische Modelle brauchen?

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Laudatio für Professor András Bárdossy anlässlich der Verleihung des Deutschen Hydrologie-Preises 2018

- gekürzt -

András Bárdossy wurde in Ungarn geboren, studierte an der Universität Budapest Mathematik und promo-vierte dann auch im selben Fach im Jahre 1981. Er machte einen zweiten Doktor an der Universität Karlsruhe im Jahre 1993 und habilitierte dort kurz darauf im Jahre 1994, beides im Bereich der Hydro-logie. Im Jahre 1995 wurde er zum Professor für Hydrologie an die Uni Stuttgart berufen und wurde im Jahre 2003 Inhaber des Lehrstuhls für Hydrologie und Geohydrologie. Er erhielt die 2006 EGU Darcy Medaille für seine herausragenden wissenschaftlichen Beiträge zur statistischen Hydrologie und zur Was-serbewirtschaftung. Er ist Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, Honorarprofessor an der Universität KwaZulu-Natal in Südafrika und hat eine Teilzeitforschungsprofessur in Großbritannien an der Universität in Newcastle.

Professor Bárdossy‘s Forschungsthemen sind sehr vielfältig. So beschäftigte er sich unter anderem mit Fragestellungen wie stochastischer Niederschlags-modellierung, geostatistischer Regionalisierung, hyd-rologischer Modellierung, Infiltration, Bodenwasser-haushalt, Hochwasservorhersage, stochastischer Modellierung der Atmosphäre, Downscaling von Kli-mavariablen, Impaktanalysen bezüglich Klima- und Landnutzungsänderungen, Messnetzoptimierung, Fernerkundung, Sedimentdynamik, Grundwasser- und Grundwassertransportmodellierung sowie sogar mit methodischen Beiträgen zu fachfremden Gebie-ten wie Geotechnik, Medizin und Mechanik. Viele seiner Arbeiten sind hoch innovativ, z.B. seine Bei-träge zu Copulas in der Hydrologie, zu Fuzzy-Sets und Fuzzyregel-basierter Modellierung, zur Wetter-lagenklassifikation oder die jüngeren Arbeiten zur Datentiefe. Professor Bárdossy ist wissenschaftlich extrem produktiv. Die Anzahl seiner ISI Publikationen

hat inzwischen die Zahl 245 erreicht, die ca. 5800-mal zitiert wurden. Er hat mittlerweile 47 Doktoran-den erfolgreich bis zur Promotion begleitet, die welt-weit in verantwortungsvollen Positionen tätig sind. Er ist Chefeditor vom Journal of Hydrology, sowie Mit-glied im Editorial Board einer Reihe renommierter Zeitschriften wie zum Beispiel „Water Resources Re-search“ oder „Hydrology and Earth System Sciences“.

Professor Bárdossy ist nicht nur ein außer-gewöhnlicher Wissenschaftler, sondern auch ein be-gabter Lehrer, der trockenen Stoff interessant und spannend erklären kann. Es gab Zeiten in denen er mehr als ein Dutzend unterschiedliche Vorlesungen in einem Jahr gehalten hat. Professor Bárdossy hat für seine Studenten, Doktoranden und Kollegen immer ein offenes Ohr und Zeit, um mit Ihnen fachliche Probleme zu diskutieren. Er betrachtet seine jünge-ren Kollegen und Doktoranden in wissenschaftlichen Diskussionen als gleichwertig und versucht unvorein-genommen von ihnen zu lernen. Bewundernswert sind seine vielen oft unkonventionellen Ideen zur Lösung von Problemen, die er gewöhnlich sehr schnell in Programmcode umsetzt. Beides, Ideen und Programme werden ohne Eigennutz mit anderen geteilt.

Wer András Bárdossy persönlich kennt weiß, dass er auch ein sehr angenehmer und großzügiger Mensch ist. Seine Kollegen und Doktoranden schätzen an ihm seine Bescheidenheit und seinen Humor. András Bárdossy erhält den Deutschen Hydrologie Preis für seine bemerkenswerten Leistungen in Hydrologie und Wasserbewirtschaftung in den letzten Jahrzehnten. Für die Zukunft wünschen wir ihm vor allem Gesund-heit, Schaffenskraft und dass er seinen stetigen En-thusiasmus und seine Kreativität bewahrt.

Uwe Haberlandt

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TdH Warmup für junge HydrologInnen am 21.03.2018, Technische Universität Dresden

Bereits zum dritten Mal wurde in diesem Jahr im Vorfeld des Tages der Hydrologie ein Workshop für junge HydrologInnen durch den Arbeitskreis Netz-werk junger HydrologInnen der Deutschen Hydrolo-gischen Gesellschaft angeboten. Insgesamt nutzten 22 Early Career Scientists aus der Hydrologie in ganz Deutschland die Chance, ihre Forschungsergebnisse vorzustellen, sich auszutauschen, zu diskutieren und sich zu vernetzen.

Für den Keynote-Vortrag war Kristian Förster gela-den, der als Juniorprofessur an der Leibniz Universi-tät Hannover die möglichen Etappen einer akademi-schen Laufbahn nach dem Studium erläuterte. Facet-tenreich wurden Vor- und Nachteile unterschiedlicher Promotionswege diskutiert, rechtliche Rahmenbedin-gungen dargestellt und auf mögliche Karrierewege an Universitäten, außeruniversitären Forschungseinrich-tungen und in der freien Wirtschaft eingegangen. Das Publizieren in wissenschaftlichen Fachzeitschrif-ten, die Einwerbung von Drittmitteln, Forschungsauf-enthalte im Ausland sowie Lehrevaluationen wurden hinsichtlich ihrer Bedeutung für die akademische Entwicklung beschrieben. Ein spezieller Fokus lag auf dem Antritt der Juniorprofessur und den damit ein-hergehenden Erwartungen und Veränderungen. Durch die breite Fächerung der Themen ergab sich im Anschluss eine Vielzahl an Fragen aus dem Kreis der TeilnehmerInnen, welche ausführlich besprochen und diskutiert wurden.

Die im Anschluss an den Keynote-Vortrag vorgestell-ten Forschungsarbeiten von Sandra Genzel, Max Plorin, Katja Maerker (alle TU Dresden) und Henrike Stockel (TU München) deckten eine große Bandbreite an hydrologischen Themen ab. Das Spektrum reichte von kleinskaligen Ansätzen zur verbesserten Be-schreibung des Interzeptionsprozesses über großska-lige Untersuchungen zur Niedrigwassersituation in Deutschland 2015 und Möglichkeiten zur Quantifizie-rung der hydraulischen Anisotropie in periglazialen Deckschichten. Neben erfolgreichen Ansätzen wurden auch Fehlschläge besprochen, was einerseits zur Diskussion anregen, andererseits aber auch die aus-schließliche Veröffentlichung erfolgreicher Forschung kritisch hinterfragen sollte, welche sehr oft mit vo-rangegangen Fehlschlägen verbunden ist. Die einge-plante Diskussionszeit von 20 Minuten nach den je-

weiligen Vorträgen wurde für eine vertiefte Bespre-chung der Methoden und Ergebnisse, aber auch für einen Austausch über Probleme sowie für Anregun-gen zu weiteren Untersuchungen genutzt. Die kleine Runde und der Austausch „auf Augenhöhe“ führten zu einer intensiven und lebhaften Diskussion mit viel Input für die weiteren Arbeiten.

Zum Abschluss der Diskussionsvorträge stellte Clau-dia Färber (BfG, Koblenz & Secretariat German IHP/HWRP National Committee) die globale Wasser-qualitätsdatenbank GEMStat vor, welche u.a. Teil des United Nations Environment Project (UN Environ-ment) ist. In der Datenbank werden Daten zur Was-serqualität von Grund- und Oberflächenwasser global bereitgestellt, um einen Überblick zur Beschaffenheit der Gewässer auf globaler, regionaler und lokaler Ebene zu ermöglichen. Die Datenbank umfasst Ein-träge zu ca. 3.000 Stationen. Für den Zeitraum 1965-2017 stehen insgesamt über 250 verschiedene Para-meter sowie umfangreiche Metainformationen zur Verfügung. Die Daten werden von einzelnen Ländern und Organisationen freiwillig auf Basis der jeweiligen Messnetze zur Verfügung gestellt. Diese und weiter-führende Informationen sind unter www.gemstat.org zu finden.

Abgerundet wurde der Workshop durch einen Gast-vortrag von Johanna Schwarz (Springer Verlag) zum Thema „Paper Publishing“, der neben spannenden Einblicken in den Ablauf von Publikationsprozessen und die Verlagsarbeit auch viele praktische Hinweise für die ersten Veröffentlichungen beinhaltete. So erläuterte Frau Schwarz beispielsweise den komplet-ten Ablauf von der Auswahl des Zieljournals für das eigene Manuskript über das Einreichen bis zur Veröf-fentlichung des Artikels und unterfütterte die Theorie mit zahlreichen Beispielen aus dem Verlagsalltag. Dabei konnten die Zuhörer typische „Dos and Don‘ts“ sowie die wichtigsten formalen Stolpersteine beim Veröffentlichen von Zeitschriftenartikeln kennenler-nen und damit viele praktische Hinweise für ihre ersten Artikel mit nach Hause nehmen. Gleichzeitig wurden im Vortrag aber auch die unterschiedlichen Typen von Zeitschriften (open access, hybrid, …) erläutert und journal- und autorenbezogenen Zitati-onsindizes vorgestellt sowie auf Maßnahmen zur Vermeidung unabsichtlicher Plagiate hingewiesen.

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Wir danken den eingeladenen Referenten, Juniorpro-fessor Dr. Kristian Förster und Dr. Johanna Schwarz sowie allen Vortragenden und Teilnehmern herzlich für ihre interessanten Beiträge und die angeregten

Diskussionen. Besonderer Dank gilt der DHG und der TU Dresden, durch deren Unterstützung der Work-shop kostenfrei angeboten werden konnte.

Hannes Müller, Technische Universität Wien, Österreich Ina Pohle, The James Hutton Institute, Aberdeen, Schottland

Christian Reinhardt-Imjela, Freie Universität Berlin, Deutschland Nähere Informationen über das Netzwerk: https://youngsters.dhydrog.de

Der Tag der Hydrologie 2019, ausgerichtet vom KIT in Karlsruhe, wird sich mit dem Thema „Information und Organisation in der hydrologischen Forschung und Praxis“ beschäftigen.

Der 21. Tag der Hydrologie am 27./28. März 2019 richtet sich an alle Hydrologinnen und Hydrologen, die Daten erheben oder bereitstellen, datenbasiert lernen und Daten für Planung, Simulation oder Vor-hersage nutzen. Er richtet sich auch an alle, die auf der Suche nach fundamentalen Prinzipien sind, die das Zusammenspiel zwischen Struktur und Dynamik hydrologischer Systeme erklären können und quanti-tative Prognosen erlauben. Dementsprechend wird sich der Tag der Hydrologie in zwei Themenbereiche aufgliedern:

'Datenbasiertes Lernen und Information' und 'Organi-sation und Ähnlichkeit hydrologischer Systeme'.

Der Tag der Hydrologie wird wissenschaftlich von der Deutschen Hydrologischen Gesellschaft (DHG), der Fachgemeinschaft Hydrologische Wissenschaften der DWA (FgHW), der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW), dem Zentrum Klima und Um-welt des KIT (KIT-ZKU) und dem Netzwerk Wasser-forschung Baden-Württemberg unterstützt.

Weitere Informationen finden sich unter: www.tdh2019.kit.edu

Am 15./16. Januar wurde vom Netzwerk Wasserfor-schung Baden-Württemberg in Karlsruhe ein Sympo-sium zum Thema „Umweltrisiken in der Wasserfor-schung – Inter- und transdisziplinäre Bewertungen und Perspektiven“ veranstaltet. Ziel des Symposiums war es, Herangehensweisen und Methoden aus un-terschiedlichen Disziplinen mit einem Fokus auf Um-weltrisiken vorzustellen, um integrative Ansätze in der Wasserforschung zu fördern. Am ersten Tag wurden drei Keynote-Vorträge zum übergeordneten Thema des Symposiums präsentiert. Ortwin Renn (Direktor des Institute for Advanced

Sustainability Studies, Potsdam) sprach über die Herausforderungen von systemischen Risiken. Er erläuterte das grundlegende Konzept und dessen Anwendung in der Wasser- und Umweltforschung. Janet Hering (Direktorin der Eawag, Dübendorf, Schweiz) beleuchtete die Rolle der Wissenschaft für den Ausbau kommunaler Kläranlagen zur Elimination von Mikroschadstoffen in der Schweiz. Katrien Termeer (Professorin für Public Administration and Policy, Universiteit Wageningen, Niederlande) sprach über Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel mit einer Governance-Strategie der „Small Wins“.

Tag der Hydrologie 2019

Symposium „Umweltrisiken in der Wasserforschung – Inter- und transdisziplinäre Bewertungen und Perspektiven“

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Nach den Keynotes folgte eine Panel-Diskussion im Plenum mit den Vortragenden zu Herausforderungen und Stärken der inter- und transdisziplinären Forschung. Im Fokus stand dabei insbesondere die Rolle von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftlern in diesem Prozess.

Im Anschluss an das Vortragsprogramm fand eine Postersession statt. Es wurden 34 Poster aus unter-schiedlichen Disziplinen präsentiert. Die Bandbreite der Themen umfasste die Analyse und Governance von Trockenheitsereignissen, das integrierte Wasser-ressourcen-Management, Mikroschadstoffe in der Umwelt und weitere interdisziplinäre Fragestellungen. Die besten drei Poster wurden von einer Jury mit einem Posterpreis (in Form eines Reisekosten-zuschusses zu einer Konferenz) ausgezeichnet.

Am Vormittag des zweiten Tages beleuchteten Referentinnen und Referenten von baden-württem-bergischen Universitäten Risiken im Themenbereich Wasser aus verschiedenen disziplinären Perspektiven. Die erste Session fokussierte auf Schadstoffe im Wasserkreislauf. Daniel Dietrich (Professor für Umwelt- und Humantoxikologie, Universität Kon-stanz) stellte in seinem Vortrag die Frage, inwieweit Nano- und Mikroschadstoffe ein Problem darstellen. Er zeigte Beispiele zu Verhalten, Verbleib und Bioverfügbarkeit von Nanopartikeln in der Umwelt und sprach die Problematik der Mischungstoxizität und Regulierung an. Ute Mager (Professorin für öffentliches Recht, Universität Heidelberg) referierte über die Begrenzung von Schadstoffeinträgen nach den Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie. Zum Abschluss dieses Themenblocks beleuchtete Jale Tosun (Professorin für Politische Wissenschaft an der Universität Heidelberg) die Gewässerbelastung in der öffentlichen Wahrnehmung anhand der Kommunika-tionsstrategien von Umweltgruppen.

Die zweite Session befasste sich mit Risiken durch Extremereignisse. Antje Witting (Postdoktorandin in der Arbeitsgruppe für Materielle Staatstheorie, Universität Konstanz) stellte ihre Forschungs-ergebnisse zum evidenzbasierten Hochwasserrisiko-management in der Metropolregion Denver vor. Tatjana Krimly (Fachgebiet Produktionstheorie und Ressourcenökonomik im Agrarbereich) und Andrea Knierim (Professorin am Fachgebiet für Ländliche Soziologie) von der Universität Hohenheim zeigten in ihrem Vortrag über das Hochwasserrisiko in der Landwirtschaft die unterschiedlichen Perspektiven verschiedener Gruppierungen (Betriebe, Verwaltung) auf. Zum Abschluss sprach Kerstin Stahl (Professorin für Umwelthydrosysteme, Universität Freiburg) über die Risiken von Trockenheit im Anthropozän und was heute noch ein Extremereignis ist.

An der Veranstaltung nahmen insgesamt 131 Perso-nen teil. Die Mehrzahl der Teilnehmenden waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie auch aus den Sozial- und Geisteswissenschaften. Weiterhin haben Vertreterinnen und Vertreter aus Umwelt-behörden und -verbänden teilgenommen. Besonders erfreulich war das große Interesse von Nach-wuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern.

Im Anschluss an das Symposium, am Nachmittag des zweiten Tages, wurde ein Vernetzungsworkshop für Early-Career-Scientists in Form eines World-Cafés angeboten, an dem 33 Nachwuchswissenschaft-lerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen und Karrierestufen teilnahmen. An vier moderierten Tischen wurden Fragen zu Inhalten, Schwierigkeiten und Anfor-derungen der interdisziplinären Zusammenarbeit in der Wasserforschung erörtert. Die Ergebnisse an den Tischen wurden anschließend im Plenum vorgestellt.

Ulrike Scherer

Symposium „Umweltrisiken in der Wasserforschung – Inter- und transdisziplinäre Bewertungen und Perspektiven“ Fotos: Ulrike Scherer

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Die diesjährigen Feldstipendien der DHG wurden vergeben an:

Lara Maria Schmitgen Daniel Bittner Matthias Sprenger Ivana Mirosavić Clarissa Glaser

• Lara-Maria Schmitgen, Uni Trier: Spurenstoffanaly-tik im Tiefenprofil der hyporheischen Zone eines anthropogen beeinträchtigten Mittelgebirgsbaches

• Daniel Bittner, TU München: Grundwasser-Oberflächenwasserinteraktionen an der Isar

• Matthias Sprenger, Uni Oulu (Finnland)/ Uni Frei-burg: Einfluss der Hydrologie auf den Methanaus-stoß von Böden in Nordfinnland

• Ivana Mirosavić, Uni Bonn: Die Rolle und die Ver-wendung von Versicherungsdaten bei der Präven-tion von Überschwemmungen in Städten

• Clarissa Glaser, Uni Tübingen: Quantifizierung von Abbauprozessen organischer Mikroschadstoffe in grundwasserdominierten Flusssystemen

Die DHG Feldstipendien werden einmal jährlich aus-geschrieben, um innovative hydrologische Feldstu-dien zu unterstützen. Die Feldstipendien sind für die volle Bandbreite der hydrologischen Prozessstudien, aber auch für interdisziplinäre Studien vorgesehen. Sie sollen dazu beitragen, Nachwuchswissenschaft-ler/innen zu befähigen, eigenverantwortlich und auf hohem wissenschaftlichen Niveau Prozessverständ-nis für die hydrologische Grundlagenforschung oder für angewandte Forschungsfelder zu erlangen oder Pilotstudien für Projektanbahnungen durchzuführen. Die nächste Ausschreibung erfolgt im Januar 2019.

Sonja Teschemacher, Christiane Frank (TUM)

Ziel der Studie war die ereignisabhängige, hochauf-gelöste Erfassung der Bodenfeuchte mit verschiede-nen Messmethoden. Die auf einer Acker- und einer Grünlandfläche erfasste Bodenfeuchteverteilung wurde in Bezug auf die Einflussfaktoren Topogra-phie, Vegetation, klimatische und meteorologische Randbedingungen, sowie deren Auswirkung auf das Abflussgeschehen analysiert. Durchgeführt wurde die Feldstudie im Rahmen eines bestehenden Mess-konzepts zur Untersuchung der landnutzungsabhän-gigen Unterschiede von Bodenaufbau und boden-hydraulischen Parametern und deren Einfluss auf die

Prozesse der Abflussbildung und -konzentration. Die Messflächen liegen im südlichen Teil des Einzugsge-biets der Glonn (Odelzhausen) und umfassen eine Acker-, eine Grünland- und eine Waldfläche. Unter-stützt wurde die Studie durch ein DHG-Feldstipendium, über das die Fahrtkosten sowie die Thermal-Aufnahmen finanziert werden konnten.

Bei den Messungen kam eine mobile TDR-Sonde zum Einsatz, mit der die Bodenfeuchte in den obe-ren 15 cm des Bodens gemessen werden kann. In einem Messraster bestehend aus hangparallelen Transekten wurden ca. 300 punktuelle Messungen durchgeführt und anschließend räumlich interpoliert.

Feld-Stipendien 2018

Feldstudie zur hochaufgelösten Bodenfeuchtemessung ermöglicht durch ein DHG-Feldstipendium

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Sonja Teschemacher im Feld

Die sechs Messtage wurden so gewählt, dass bei unterschiedlichen Vor- und Rahmenbedingungen gemessen werden konnte. Diese konnten über den bestehenden Messaufbau bestimmt werden, der kon-tinuierliche, tiefenabhängige Bodenfeuchtemessun-gen an verschiedenen Standorten sowie eine meteo-rologische Station beinhaltet. Zudem wurden an drei der Messtage mit einer Drohne RGB- und Infrarot-luftbilder aufgenommen. Über die Strahlungswerte der Infrarotaufnahmen wurden die Temperaturunter-

schiede der Bodenoberfläche erfasst, welche mit der Bodenfeuchte in Beziehung stehen und einen Ver-gleich mit den Ergebnissen der TDR Messung ermög-lichen.

Mit Hilfe der kontinuierlichen Messungen konnten die TDR-Daten validiert und der Einfluss von Nieder-schlagsereignissen auf die Bodenfeuchte in verschie-denen Tiefen bestimmt werden. Die Analyse der ver-schiedenen Einflussfaktoren ermöglicht zudem eine entsprechende Priorisierung. Bei den Bodenfeuchte-Punktmessungen war beispielsweise auf der Wiese tendenziell ein größerer Wassergehalt zu beobachten als auf der Ackerfläche. Die Güte der Korrelation zwischen den aus den Thermalbildern bestimmten Oberflächentemperaturen und der Bodenfeuchte ist stark vom Pflanzenwachstum abhängig. Eine Be-schreibung der detaillierten Bodenfeuchteverteilung ist mittels Luftaufnahmen nur bedingt möglich. Die mittleren Wassergehalte der TDR-Messungen und der aus den Luftaufnahmen abgeleiteten Werte stimmen für die beiden Landnutzungen jedoch jeweils meist gut überein.

Beispiel einer räumlichen Bodenfeuchteverteilung aus den mittels Kriging interpolierten TDR-Messwerten (links) sowie berechnet aus den Infrarot- und RGB-Bilddaten (rechts)

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Hanna Hennig, UFZ

Sturzfluten treten in ariden Gebieten, wie die des Toten Meeres, innerhalb von wenigen Stunden nach einem Regenevent auf. Diese Fluten dauern einige Stunden bis wenige Tage (Choudhury et al., 2004; Kobiyama and Goerl, 2007). Intensive, kleine räum-liche Regenschauer initiieren solche Sturzfluten, welche Abflussspitzen von bis zu 25 m3 s-1 km-2 ha-ben können (Greenbaum et al., 2010). Im Gegen-satz zu humiden Gebieten sind die Einzugsgebiete in ariden Regionen nicht mit dem Grundwasser gekop-pelt (Camarasa-Belmonte, 2016). Durch den fehlen-den Basisabfluss ist das Flussbett die meiste Zeit im Jahr trocken. Die Abflussbildung ist daher abhängig von lokalen Prozessen, wie (i) unterschiedlicher Infiltrationstraten, (ii) Oberflächenversieglung durch hohen Lehmanteil im Boden, (iii) Oberflächenrauig-

keiten auf Hängen sowie (iv) Versickerung in das Flussbett (transmission losses) (Lavee and Yair, 1990). Für ein besseres Verständnis der hydrologi-schen Prozesse, die innerhalb eines ariden Einzugs-gebietes wie dem Toten Meer, stattfinden, hat Han-na Hennig 2015 damit begonnen, ein enges Netz-werk aus Regenmessern und Drucksensoren zur Abflussbeobachtung zu installieren.

Während des Aufenthaltes im April 2018, welcher durch die DHG gefördert wurde, konnten Daten aus den Regenmessern (Abbildung 1) ausgelesen wer-den. Ein großer Teil der Regenmesser ist in der Judäischen Wüste verteilt und daher nur mit einem Allradfahrzeug zu erreichen. Dies gilt ebenso für die Drucksensoren (Abbildung 2), welche im Einzugsge-biet des Wadis Arugot installiert worden sind.

Abbildung 1: Regenmesser in der Judäischen Wüste, Abbildung 2: Auslesen der Drucksensoren, Abbildung 3: Beispielaufnah-me einer Gerinnesohle mit Maßstab und Referenzpunkten, Abbildung 4: Screenshot von einem fein aufgelösten Höhenmodell, welches von den Aufnahmen der Gerinnesohle berechnet wurde (von links nach rechts) Fotos: Hanna Hennig

Der von den Sensoren kontinuierlich gemessene Druck, wurde mit dem atmosphärischen Druck kom-pensiert. Die daraus resultierenden Druckwerte zei-gen den Wasserstand über dem Sensor. Um aus dem Wasserstand die Abflussmenge Q zu berech-nen, wird die Geschwindigkeit v und der Querschnitt A benötigt (𝑄 = 𝐴 ∗ 𝑣). Da es selten zu Abflusse-vents in ariden Gebieten kommt und das Gebiet sehr unzugänglich ist, existieren keine Geschwindigkeits-messungen.

Um diese Datenlücke zu füllen, kann die Manning-Strickler Gleichung (𝑣 = 𝑘𝑠𝑠 ∗ √𝐼 ∗ �𝑅𝐻2

3 ) verwendet werden. Hierzu wird neben dem Gefälle I und dem hydraulischen Radius RH auch ein Rauhigkeitskoeffi-

zient kst benötigt. Der Querschnitt sowie das Gefälle konnten im Gelände mit einer Totalstation (Sokkia Set5x) gemessen werden. Für den Rauhigkeitskoef-fizienten können Literaturwerte (Arcement and Schneider, 1989; Shamir et al., 2013; Strickler, 1924) heran gezogen werden, diese beschreiben den Rauhigkeitskoeffizienten anhand von Korngrö-ßen im Gerinne.

Das Fließgerinne vom Arugot Einzugsgebiet besteht aus großen Steinen und Kies, daher variiert der Rauhigkeitskoeffizient zwischen 35 und 20. Die Spannbreite des Rauhigkeitskoeffizienten führt zu Unsicherheiten im Abflusswert um die 20% (Shamir et al., 2013). Für eine genauere Abschätzung des

Messung des Rauhigkeitskoeffizienten mittels Structure-from-Motion-Technik in einem Trockental in Israel, finanziert durch ein DHG-Feldstipendium

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Hanna Hennig im Feld Foto: Tino Rödiger

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Rauhigkeitskoeffizienten wurden mit einer Kamera um die 30 Aufnahmen von der Gerinnesohle ge-macht (Abbildung 3). Diese sollen nun mit Hilfe der structure from motion Technik in ein fein aufgelös-tes Höhenmodel (Abbildung 4) umgewandelt wer-den. Anhand eines Höhenprofiles, welches aus dem Höhenmodell abgeleitet werden kann, kann eine Profillinie erstellt werden, aus dieser wiederum eine

Korngrößenverteilung ermit-telt werden (Kaiser et al., 2015). Mit Hilfe von Vertei-lungsfunktionen kann ein Rauhigkeitskoeffizient ermit-telt werden.

Quellenangaben:

Arcement, G. J. and Schneider, V. R.: Guide for se-lecting Manning's roughness coefficients for natural channels and flood plains: A guide presenting step-by-step procedures for selecting Manning's rough-ness coefficient, n, for natural channels and flood plains. Photographs of flood-plain segments can be used for comparison with similar flood plains to aid in assigning n values, 1989.

Camarasa-Belmonte, A. M.: Flash floods in Mediter-ranean ephemeral streams in Valencia Region (Spain), Journal of Hydrology, 541, 99–115, doi:10.1016/j.jhydrol.2016.03.019, 2016.

Choudhury, N. Y., Paul, A., and Paul, B. K.: Impact of costal embankment on the flash flood in Bangla-desh: A case study, Applied Geography, 24, 241–258, doi:10.1016/j.apgeog.2004.04.001, 2004.

Greenbaum, N., Schwartz, U., and Bergman, N.: Extreme floods and short-term hydroclimatological fluctuations in the hyper-arid Dead Sea region, Isra-el, Global and Planetary Change, 70, 125–137, doi:10.1016/j.gloplacha.2009.11.013, 2010.

Kaiser, A., Neugirg, F., Haas, F., Schmidt, J., Becht, M., and Schindewolf, M.: Determination of hydrolog-ical roughness by means of close range remote sensing, SOIL, 1, 613–620, doi:10.5194/soil-1-613-2015, 2015.

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Strickler, A.: Beiträge zur Frage der Geschwindig-keitsformel und der Rauigkeitszahlen für Ströme, Kanäle und geschlossene Leitungen, 1924.

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Der DHG-Arbeitskreis „Prozessabbildung in hydrolo-gischen Modellen“ hat im Winter 2017/2018 eine online-gestützte Umfrage zu den im deutschsprachi-gen Raum genutzten hydrologischen Modellen durchgeführt. Ein besonderer Schwerpunkt lag in der Ermittlung der Stärken und Schwächen dieser Modelle, um zukünftig Ideen für die Verbesserung von bestehenden Defiziten zu entwickeln. Die Er-gebnisse der Umfrage wurden im März auf dem Tag der Hydrologie in Dresden und im April auf der jähr-

lichen Konferenz der European Geosciences Union (EGU) in Wien vorgestellt und mit hoher Beteiligung diskutiert. Bei Interesse an den Ergebnissen der Umfrage oder bei Vorschlägen zum weiteren Vorge-hen freuen wir uns über Anmerkungen (per E-Mail an [email protected]). Der Arbeitskreis in der DHG zielt weiterhin darauf ab Modelle hinsichtlich ihrer Prozessabbildung zu untersuchen und ist offen für weitere aktive TeilnehmerInnen.

Anfang Juni fand die 22. Ausgabe der Konferenz für Computational Methods in Water Resources in Saint-Malo in der Bretagne statt. Alle zwei Jahre wird die-se Konferenz allein von interessierten hydrologi-schen Modellierern organisiert, ganz ohne die Hilfe einer großen geowissenschaftlichen Organisation im Hintergrund, abwechselnd in Europa und Amerika. Die Federführung übernahm in diesem Jahr die Uni-versität in Rennes und so fanden um die 400 Teil-nehmer den Weg nach Nordwest-Frankreich, um neueste Entwicklungen rund um das Thema der

Konferenz: 'Bridging gaps between data, models and predictions' zu diskutieren. Vier Tage lang wurden in insgesamt 26 Scientific Sessions neue Anwendungen numerischer Methoden, Simulationen und Modelle präsentiert, welche alle Teilbereiche der Hydrologie umfassten - von der Poren- bis zur Kontinentalskale, vom Sedimenttransport bis zur Hydroökologie und von der Fernerkundung bis zur Biogeochemie. Die nächste Ausgabe der CMWR wird 2020 in Kalifornien stattfinden.

Seit September 2017 ist Kristian Förster als Junior-professor für Urbane Hydrologie am Institut für Hyd-rologie und Wasserwirtschaft der Leibniz Universität Hannover tätig. Kristian Förster studierte Hydrologie an der Technischen Universität Dresden. Nach dem

Studium arbeite er zunächst als Pro-jektleiter bei Lotz AG Ingenieure (Wächtersbach), bevor er an das Leichtweiß-Institut für Wasserbau (Abteilung Hydrologie, Wasserwirt-schaft und Gewässerschutz) der Tech-nischen Universität Braunschweig wechselte. Nach der Promotion an der TU Braunschweig war er am Institut für Geographie der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (AG Alpine Hyd-roklimatologie) und bei alpS – Centre

für Climate Change Adaptation in Innsbruck (Öster-reich) als PostDoc tätig.

Seit dem Wechsel an die Leibniz Universität Hanno-ver liegt sein Schwerpunkt nun auf dem Fach Urba-ne Hydrologie in Forschung und Lehre. Die urbane Hydrologie befasst sich mit dem Wasserkreislauf und der Wasserqualität in städtischen Gebieten und ist damit im Besonderen durch komplexe Wechselwir-kungen mit anderen Systemen charakterisiert. Bei-spiele für solche Wechselwirkungen umfassen ver-änderte Klimabedingungen und die zunehmende Urbanisierung. Die Vulnerabilität sich ständig wan-delnder städtischer hydrologischer Systeme gegen-über verschiedenen hydrometeorologischen Extre-men hat in den letzten Dekaden weltweit zu einem Umdenken geführt. Wasser wird zunehmend als Ressource in Stadtgebieten angesehen.

Aus den Arbeitskreisen der DHG

Konferenz zu Computational Methods in Water Resources

Kristian Förster: Juniorprofessur für Urbane Hydrologie an der Leibniz Universität Hannover

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Aufbauend auf dieser holistischen Betrachtung des Wasserkreislaufs in Stadtgebieten sollen im Rahmen der Juniorprofessur hydrologische Systeme im städ-tischen Raum und deren Ko-Evolution mit angren-zenden Systemen Gegenstand von Forschung und Lehre sein. Im Fokus steht dabei ein verbessertes Verständnis von Wechselwirkungen der Systeme Hydrologie, Stadt und Klima auf verschiedenen Ska-len. Um dies auch prozessbasiert modelltechnisch zu erfassen und später auch zur Unterstützung was-serwirtschaftlicher Maßnahmen in Städten in Wert setzen zu können, werden verbesserte Methoden mit Hilfe von Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftlern aus den Atmosphären- und Gesell-schaftswissenschaften erarbeitet. Neben der Be-trachtung urbaner Sturzfluten wird auch das relativ

neue Phänomen ‚flash droughts’ und deren Wirkung auf die Hydrologie und Ökosystemleistungen in Stadtgebieten mit Hilfe von sub-saisonalen und sai-sonalen Vorhersagen einschließlich verbesserter Downscaling-Verfahren Gegenstand neuer For-schungsarbeiten sein.

Neben der engen Zusammenarbeit mit den Arbeits-gruppen Hydrologie (Prof. Dr.-Ing. Uwe Haberlandt) und Wasserwirtschaft (Dr.-Ing. Jörg Dietrich), knüpft die Juniorprofessur an eine sehr lange Tradi-tion im Fach Urbane Hydrologie am Institut für Hyd-rologie und Wasserwirtschaft an. Frühere For-schungsarbeiten am Institut im Bereich von Kanal-netzsteuerung und Radarniederschlag (Prof. Dr.-Ing. Hans-Reinhard Verworn) werden nun um eine Er-weiterung der betrachteten Zeitskalen ergänzt.

Die IAHS (Int. Association of Hydrological Science) vergibt seit 2014 zwei internationale Preise in der Hydrologie: Die Dooge Medal und die Volker Medal. Andreas Schumann (Uni Bochum) ist dieses Jahr der Preisträger für die “IAHS/UNESCO/WMO Volker Me-dal”. Insbesondere wurden seine Arbeit an der

Schnittstelle zwischen Forschung und Anwendung und seine langjährigen Tätigkeiten in der IAHS aus-gezeichnet. Seine Dankesrede sowie die Laudatio von Günther Blöschl können hier nachgelesen wer-den. Ausführliche Informationen zu den Hydrologie-Preisen 2018 der IAHS finden sich hier .

Die beiden DHG Mitglieder Dörthe Tetzlaff und Bruno Merz wurden aufgrund ihrer herausragenden wissenschaftlichen Leistungen zu AGU-Fellows erko-ren. Die 1919 gegründete AGU (American Geophysi-cal Union) ist mit 62.000 Mitgliedern aus 144 Län-dern die weltweit größte Gesellschaft für Geowissen-schaftlerInnen.

Das 1962 ins Leben gerufene Fellow-Programm würdigt AGU-Mitglieder, die außergewöhnliche Beiträge zu den Erd- und Weltraumwissenschaften geleistet haben und die mit ihrer wis-senschaftliche Exzellenz ihre For-schungsfelder entscheidend vorange-trieben haben.

Dörthe Tetzlaff, seit August 2017 Lei-terin der Abteilung Ökohydrologie am

Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und Professorin für Ökohydrologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, wurde von der AGU-Sektion für Hydrologie für ihre „grundlegenden Ein-blicke in die physikalischen Prozesse, die den Abfluss in Quellgebieten kontrollieren, sowie deren Einfluss auf die Wasserchemie und die aquatische Ökologie“ ausgewählt.

Bruno Merz, Leiter der GFZ-Sektion Hydrologie und Professor der Universi-tät Potsdam, erhält die Auszeichnung insbesondere für seine Arbeiten zu hydrologischen Extremen. Unter seiner Leitung hat die GFZ-Sektion Hydrolo-gie Modelle entwickelt, mit deren Hilfe Extremereignisse besser verstanden und Risiken besser eingeschätzt wer-den können.

Andreas Schumann gewinnt „Volker Medal“

Dörthe Tetzlaff und Bruno Merz von der AGU gewürdigt

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Seit über zwei Jahrzehnten treffen sich alle drei Jahre Wasserfachleute aus Politik, Verwaltung, NGOs, Beratungsunternehmen, Industrie und Wis-senschaft um über neue Entwicklungen zu berichten und mögliche Lösungen für die drängendsten Was-serprobleme der Erde zu diskutieren. Aus Anlass des diesjährigen 8. Weltwasserforum („WWF8“) kamen in der brasilianischen Hauptstadt über 20.000 Per-sonen zusammen. Es fand vom 18. bis 22. März im internationalen Konferenzzentrum von Brasilia statt und wurde gemeinsam vom World Water Council, der Brasilianischen Bundesregierung und der Natio-nalen Wasserbehörde (ANA) Brasiliens organisiert.

Das WWF8 setzte sich zusammen aus einer Konfe-renz mit Vorträgen, Diskussionen und Arbeitstreffen, aus einer Ausstellung bzw. Messe, wo viele Länder ihre aktuellen Entwicklungen und Ideen zu Wasser-fragen vorstellten, und aus einem „Citizen Village“, wo die Wasserfragen und -probleme für die breite Öffentlichkeit präsentiert wurden, meist aus Sicht von NGOs.

Über 200 Konferenzsessions wurden durchgeführt. Der Anteil der Wissenschaftler war dabei deutlich geringer als bei reinen wissenschaftlichen Konferen-zen (ca. 25%). Dafür nahmen aus über 170 Ländern viele InteressenvertreterInnen aus Behörden, Ver-bänden, Umweltinitiativen und Regierungen teil. Auch die „hohe“ Politik war vertreten, darunter 10 Staatspräsidenten, viele Wasser-, Umwelt- und Infrastrukturminister und Leiter von UN-Ein-richtungen, darunter auch der Leiter der UN Um-weltbehörde Erik Solheim.

Deutschland war bei der Messe leider nicht mit ei-nem eigenen Stand vertreten. Gleichwohl waren eine Reihe von VertreternInnen aus Ministeriumsin-stitutionen, Verbänden, und der Wissenschaft vor Ort und wirkten aktiv und gestaltend am WWF8 mit. U.a. wurde am Weltwassertag, dem 22. März, unter deutscher Federführung zusammen mit internationa-len Partnern und organisatorischer und finanzieller Unterstützung der Water Science Alliance (WSA) eine eigene Session mit einem Schwerpunkt auf den Wassermangelgebieten der Erde und Management-

möglichkeiten durchgeführt. Der Titel dieser Session war “water scarcity in semi-arid regions of our Earth: main challenges and recent development for risk mitigation”.

Diese dreistündige Session umfasste 12 Präsentatio-nen, wovon die Hälfte von deutschen Wissenschaft-lerInnen gehalten wurden, die anderen von interna-tionalen Partnern. Sie war mit fast 100 Teilnehmern sehr gut besucht und auch durch sehr engagierte Diskussionen gekennzeichnet. Nach einer kurzen Einführung des Session-Leiters, Prof. Axel Bronstert von der Potsdam University (Präsidiumsmitglied der DHG), über die übergeordneten Fragen und die Gliederung der Session gab es ein Grundlagenreferat von Frau Dr. Ulrike Pokorski von der GIZ zu „How water science can improve informed decision ma-king“. Anschließend gab es Vorstellungen von Ent-wicklungen, technologischen Innovationen und Projektergebnissen von verschiedenen deutschen Institutionen und deren internationalen Partnern. Von der deutschen Seite waren dies die TH Köln (ITT), United Nations University (EHS) in Bonn, Uni-versität Stuttgart, KIT Campus Alpin in Garmisch, sowie die Universität Potsdam.

Die Präsentationen fokussierten auf verschiedene praktische Aspekte der Entwicklungen der Wasser-verfügbarkeit in Wassermangelgebieten, Nutzungs-fragen dieser lebenswichtigen Ressource, Transport von Sediment und chemischen Inhaltsstoffen und Bewirtschaftungsmöglichkeiten. Der regionale Schwerpunkt lag dabei auf Trockenregionen in Süd-amerika, insbesondere Brasilien. Diese Präsentatio-nen umspannten Fragen zu den Möglichkeiten sai-sonaler meteorologischer und hydrologischer Vor-hersagen, Ermittlung von Sedimenteinträgen in Stauseen, Wasserqualitätsfragen, Bewässerungseffi-zienz, Wassernutzung und Wasserversorgung in Regionen mit Wassermangel.

Weitergehende Informationen können bei Axel Bronstert, Universität Potsdam angefragt werden. Das nächste Weltwasserforum findet in der Haupt-stadt des Senegal, Dakar, im März 2021 statt. [email protected]

Deutsche Hydrologen in Rio

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November 2018

• IWW-Kolloquium – Wasserwiederverwendung: machbar? notwendig? riskant? 22.11.2018 Mühlheim an der Ruhr

• 50. Jahrestreffen des Arbeitskreises Hydrologie 22.-24.11.2018 Koblenz

• 5. Bayerische Auenkonferenz 30.11.2018 Bad Aibling

Dezember 2018

• Workshop „Großräumiges Hochwassermonitoring – Möglichkeiten, Grenzen, Chancen der Fernerkundung“ 5.-6.12.2018 Koblenz

• AGU Fall Meeting 2018 10.-14.12.2018 Washington, DC, USA

Februar 2019

• 2. Bochumer Hydrometrie-Kolloquium 20.-21.2.2019 Bochum

• Wassertage Münster 2019 26.-27.2.2019 Münster

Termine

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März 2019

• 42. Dresdner Wasserbaukolloquium 7.-8.3.2019 Dresden

• 21. Tag der Hydrologie 28.-29.3.2019 Karlsruhe Abstract Deadline: 16.11.2018

April 2019

• EGU General Assembly 7.-12.4.2019 Wien, Österreich Abstract Deadline: 10.1.2019

• Statuskonferenz des BMBF-Forschungsschwerpunkts „Plastik in der Umwelt – Quellen • Senken • Lösungsansätze“ 9.-11.4.2019 Berlin

Mai 2019

• Wasser 2019 – Jahrestagung der Wasserchemischen Gesellschaft 27.-29.5.2019 Erfurt

Juni 2019

• 12th IWA International Conference on Water Reclamation and Reuse 16.-20.6.2019 Berlin

• Gordon Research Seminar & Conference - Catchment Science: Interactions of Hydrology, Biology and Geochemistry Seminar: 22.-23.6.2019 Konferenz: 23.-28.6.2019 Andover, NH, USA Registration Deadline: 26.5.2019