digitale fotografie - wildlife
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Digitale Fotografie - WildlifeTRANSCRIPT
TIERE IN AKTION KREATIVE IDEEN TIERPORTRÄTS AUSRÜSTUNG
AUFNAHMETECHNIK UND AUSRÜSTUNG FÜR DIE TIERFOTOGRAFIE
Die ultimative Foto-Serie
Wildlife
AUSRÜSTUNG
2 Wildlife-Fotografie
TelekonverterEin Telekonverter wird zwischen Kameragehäuse und Objektiv montiert, um die Brennweite des Objektivs zu verlängern, meist um den Faktor 1,4 oder 2. Telekonverter sind klein, leicht und preiswert und deshalb die kostengünstigste Lösung, um Ihre Objektive nachzurüsten. Sie absorbieren jedoch Licht, wodurch das Objektiv „langsamer“ wird. Das TTL-Belichtungssystem der Kamera passt sich automatisch an. Leider sind nicht alle Objektive mit Telekonvertern kompatibel; dies müssen Sie unbedingt vor dem Kauf prüfen.
TeleobjektivEin Teleobjektiv ist unerlässlich für die Tierfotografie. Um Ihre Motive formatfüllend ins Bild zu bekommen, sollte es wenigstens 300mm Brennweite haben, noch besser 400 oder 500mm. Je stärker die Vergrößerung, desto einfacher ist es, weit entfernte und scheue Tiere aufzunehmen. Teleobjektive mit festen Brennweiten bieten maximale Blenden von f/2,8 oder f/4. Damit sind sie zwar auch bei schlechten Lichtverhältnissen sehr gut für die Naturfotografie geeignet; sie sind jedoch groß, entsprechend schwer und teuer.
TarnzeltSie können sich selbst ein Versteck bauen, eine natürliche Deckung oder auch Ihr Fahrzeug als Versteck benutzen, aus dem Sie fotografieren. Nicht zuletzt gibt es eigens zu diesem Zweck konstruierte Tarnzelte, in denen es auch bei schlechtem Wetter relativ behaglich sein kann, während Sie mit der Kamera auf Ihre Beute warten. Ein „Pop-Up“-Modell ist in Minutenschnelle auf- und wieder abgebaut. Natürlich sollte es wasserdicht sein und groß genug, dass Sie es auch während stundenlanger Wartezeit bequem haben.
TelezoomTelezoomobjektive sind die Favoriten des Tierfotografen. Sie sind vielseitig, mit ihnen können Sie die Bildgestaltung blitzschnell ändern, indem sie einfach eine andere Brennweite wählen, wenn sie auf das Verhalten eines Tieres und die sich dadurch ändernde Situation reagieren. Da diese Objektive einen sehr großen Brennweitenbereich abdecken, brauchen Sie weniger andere Objektive einzupacken. Mit ihnen lässt sich auch vergleichsweise einfach ohne Stativ aus der Hand fotografieren. Aber auch hier haben hohe Qualität und die erforderliche Bildstabilisierung ihren Preis.
Stativ mit Kardan-StativkopfZwar werden viele Tierfotos aus der Hand geschossen, doch wenn sie aus einem Versteck heraus fotografieren, kommen Sie angesichts der Größe und des Gewichts von Teleobjektiven nicht umhin, auf ein Stativ zurückzugreifen. Aufgrund der Länge des Teleobjektivs sollten Sie eine Objektivschelle zur Befestigung der Kamera auf dem Stativ benutzen oder aber mit einem Kardan-Stativkopf arbeiten, wegen seiner Form auch „A£enschaukel“ genannt. Bei beiden Möglichkeiten wird das Kamera-Objektiv-System exakt mit seinem Schwerpunkt über dem Stativkopf fixiert, so dass es ohne Kraftanstrengung in alle Richtungen gedreht werden kann, z. B. um sie mit einem fliegenden Vogel zu schwenken.
Batteriehandgri�Schnelligkeit ist in der Tierfotografie entscheidend. Ein Batteriehandgri£ erhöht die Bildserienfrequenz der Kamera und verbessert zusätzlich deren Handhabung, was Ihre Chancen auf ein tolles Foto erheblich steigert. Der Handgri£, per Stativgewinde an die Kamera montiert, enthält einen zusätzlichen Akkumulator, der die nötige Serienbild-Power liefert. Manche Modelle nehmen zusätzlich noch einen Ersatz-Akku auf und verfügen über einen Auslöseknopf, der das Fotografieren im Hochformat erleichtert.
Natur fasziniert. Wir schauen TV-Dokumentationen über die Natur in fernen Ländern und wir fahren möglicherweise selbst dorthin, um Sie mit eigenen Augen zu sehen und zu fotografieren. Es gibt wohl kaum eine größere Motiv-Vielfalt als in der Tierfotografie, und kaum ein Genre stellt höhere
Ansprüche an den Fotografen. Trotzdem oder gerade deswegen ist sie so populär. Die Tatsache, dass man wild lebenden Tieren nicht vorschreiben kann, wie sie bei einem „Fototermin“ zu posieren haben, macht die Tierfotografie unberechenbar, doch das Erfolgserlebnis, wenn ein großartiges Foto gelungen ist, ist umso größer. Vögel und die meisten
Säugetiere sind scheu und fliehen in der Regel den Menschen. Ganz gleich, ob Sie also Großkatzen in der Serengeti fotografieren oder Spatzen im eigenen Hintergarten — das Streben, ein noch besseres Foto zu machen, hört nie auf, und dabei ist viel Geduld erforderlich. Die Tiere kommen nicht zu Ihnen, Sie müssen vielmehr selbst zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und sich in die richtige Position bringen. Mit der richtigen Ausrüstung, guter Aufnahmetechnik und der geschickt angewandten Kunst der Tarnung kommen Sie früher oder später ans Ziel. Die folgenden Artikel werden Sie inspirieren und Ihnen dabei helfen, die Tierfotografie zu meistern.Daniel Lezano
Ruf der Wildnis…
Wildlife-Fotografie
Tarnzelt
Wildlife-Fotografie 3
Natur und Tiere fotografieren:Mit dem Naturfotografen unterwegs(Galileo Design)von Markus Botzek und Karola RichterSie fotografieren gerne in der Natur und suchen Inspiration für bessere
Bilder? Dann lassen Sie sich von Markus Botzek und Karola Richter an die schönsten Orte in der heimischen Natur entführen – vom Frühlingswald über sommerliche Stoppelfelder bis zur Winterfütterung von Singvögeln. Die Foto-Streifzüge in diesem Buch liefern Ihnen Anregungen für Ihre eigenen Bilder von Landschaften, Pflanzen und Tieren. Haben Sie sich schon öfters gefragt: Wie finde ich eine Bildidee? Was ist das optimale Licht für mein Motiv? Was muss ich auf eine Fototour mitnehmen? Und wie wappne ich mich für schlechtes Wetter? All das und noch viel mehr bringen Ihnen die Autoren anhand von konkreten Aufnahmesituationen bei.
Naturfotografie. Die große Fotoschule(Galileo Design) von Hans-Peter SchaubLernen Sie in diesem umfassenden Handbuch alles, was Sie als ambitionierter Naturfotograf wissen möchten! Erfahren Sie, was Sie beachten müssen, um Ihre
Motive technisch sauber und kreativ umzusetzen, und lassen Sie sich bei der Zusammenstellung der benötigten Ausrüstung von sinnvollen Objektiven bis hin zu Stativen und Filtern beraten. Der erfahrene Naturfotograf Hans-Peter Schaub führt Sie in diesem Buch vor die Haustür und zeigt Ihnen, dass überall um Sie herum Naturmotive zu finden sind – egal, ob Sie bevorzugt Landschaften, Tiere oder Pflanzenmakros fotografieren. Auch fortgeschrittene Themen wie HDR, Panorama, Zeitra£er und Tierfilme kommen nicht zu kurz, ebenso wenig wie die behutsame Nachbearbeitung von Naturmotiven. Dieses Buch möchte Sie mit wunderschönen Bildern zu Ihren eigenen Fotografien inspirieren und liefert Ihnen wichtige Praxistipps, damit Sie im richtigen Moment bei bestem Licht auslösen können.
WEITERFÜHRENDE LITERATUR
Wildlife: Fragen und Antworten
Welche Kleidung ist ratsam?Für den Fall, dass Sie sich anschleichen müssen, um zum Schuss zu kommen, vermeiden Sie leuchtende Farben und Textilien, die Geräusche machen, wenn
Sie sich bewegen. Gut sind gedeckte Farben wie Grün- und Brauntöne, noch besser ist Tarnkleidung. Die bekommen Sie preiswert aus zweiter Hand in einem Laden für Armeebekleidung oder von
einem Versender wie http://www.raeer.com im Internet. Kaufen Sie die
Kleidungsstücke ein bis zwei Nummern zu groß, damit im Winter mehrere
Schichten Unterwäsche darunter passen.
Welches Objektiv ist für Makro-Aufnahmen empfehlenswert?
Es gibt gute Nahlinsen, die auf viele Objektive passen; qualitativ am hochwertigsten ist jedoch ein Makroobjektiv, das für kürzeste
Entfernungen ausgelegt ist. Damit bekommen Sie auch kleinste Kreaturen wie Insekten klar und gestochen scharf
ins Bild.
Wie schütze ich das Objektiv am besten, wenn ich durchs Unterholz kriechen muss?
Verwenden Sie immer eine Gegenlichtblende, sie bietet bereits einen gewissen Schutz, außerdem reduziert sie die Gefahr von Blendenflecken. Zusätzlich
schrauben Sie einen UV-Filter auf das Objektiv, der schützt die Frontlinse des
Objektivs und wird im Schadensfall einfach ausgetauscht.
Ist ein Weitwinkelobjektiv für die Tierfotografie geeignet?
Unbedingt. Auch wenn Sie hauptsächlich mit dem Teleobjektiv arbeiten, nutzen Sie das Weitwinkelobjektiv für Aufnahmen
der Umgebung oder ganzer Landschaften, um eine Verbindung
zwischen einzelnen Tieren und ihrem Habitat herzustellen. Vielleicht finden Sie auch ein Tier, dass Sie nah genug heran
lässt, um ungewöhnliche Perspektiven zu fotografieren.
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Wildlife Aufnahmetechniken
1Köder auslegen Eine gut funktionierende Methode, Tiere
vor ihre Kamera zu locken, ist das Auslegen von Ködern, Futter oder Wasser, an einem von Ihnen vorher sorgfältig ausgesuchten Ort. Wenn Sie eine Futterstation aufbauen, haben Sie eine wesentlich bessere Kontrolle über die Lichtverhältnisse und den Hintergrund Ihres sich ho�entlich einfindenden Motivs. Das richtige Futter spielt dabei die entscheidende Rolle: beispielsweise Aas für Füchse und Bussarde, Nüsse und Samen, um kleinere Gartenvögel anzulocken. Wasser ist ebenfalls sehr gut geeignet. Die Tiere werden es entweder trinken oder darin baden und Sie haben die Möglichkeit, den Spiegele�ekt der Wasseroberfläche für die Bildgestaltung zu nutzen.
Futterstationen sind einfach aufzubauen. Wenn Sie bereits kleine Futterhäuschen für Vögel in ihrem Garten aufgehängt haben, ist das ein guter Anfang. Ein paar weitere Futterstationen mit Nüssen und Samen ist alles, was Sie brauchen. Denken Sie an die Position der Sonne — aus welcher Richtung
AF-Modus: MotivverfolgungWenn Sie bewegliche Motive fotografieren, schalten Sie den Autofokus auf die Funktion „Motivverfolgung“ (Nikon) oder „Servo-AF“ (Canon). Wenn Sie nun
den Auslöser halb durchdrücken, wird Ihr Motiv kontinuierlich im Schärfebereich gehalten und zwar so lange, bis Ihre Bildserie beendet ist.
Belichtungsprogramm: BlendenautomatikEine ausreichend kurze Verschlusszeit ist besonders wichtig in der Tierfotografie. Die Blendenautomatik
lässt Sie die Verschlusszeit einstellen, während die Kamera die korrespondierende Blendenö�nung dazu wählt.
Belichtungsmessverfahren:MehrfeldmessungDie Mehrfeldbelichtungsmessung ist technisch heute so ausgereift, dass Sie kaum eine andere Messmethode benutzen müssen. Manchmal jedoch
kann die Punktmessung sinnvoll sein, bei Situationen in denen Sie sich auf einen kleinen Bereich des Motivs konzentrieren wollen, beispielsweise das Gefieder eines Vogels.
kommt das Licht zu der Zeit, in der Sie fotografieren wollen? Sollen ihre Motive von vorn beleuchtet werden, ideal zu Zeiten der goldenen Stunde, wollen Sie sie im Gegenlicht fotografieren, oder sollen sie von der Seite beleuchtet werden? Richten Sie Ihr Setup entsprechend ein. Achten Sie auf eine Entfernung von mindestens 6 Metern zwischen Motiv und Hintergrund, damit Sie sicher sein können, dass der Hintergrund „sauber“ und di�us aussieht.
Mit Requisiten, die Sie nahe der Futterstation positionieren, können Sie dafür sorgen, dass Ihre Bilder interessanter und natürlicher aussehen. Wenn Sie beispielsweise Gartenvögel fotografieren, bringen Sie einen mit Moos bewachsenen Zweig oder einen Zweig mit Knospen bei der Futterstation an. Stellen Sie auf die Sitzstange scharf oder die Futterplattform scharf. Um ihre Anwesenheit zu verbergen, nutzen Sie ein Versteck. Wenn Sie im eigenen Garten fotografieren, tun Sie es aus einer Gartenlaube oder einem Geräteschuppen heraus oder durch ein Fenster des Wohnhauses.
2Motiv recherchierenDie richtige Vorbereitung entscheidet
über Erfolg oder Misserfolg in der Tierfotografie. Wenn Sie wirklich gute Fotos heimbringen wollen, müssen Sie die Tiere, die Sie fotografieren, kennen. Ohne genaue Kenntnis ihrer Verhaltensweise können Sie deren Charakter nicht einfangen und Sie werden ihr Verhalten nicht vorhersagen können. Wenn Sie einfach mit der Kamera losziehen, in der vagen Ho�nung, etwas finden und fotografieren zu können, werden Sie keinen Erfolg haben. Daher sollten Sie sich so viel Wissen wie möglich über die von ihnen ins Auge gefassten Tiere aneignen. Im Internet finden Sie eine Fülle von Quellen dazu. Finden Sie heraus, welche Umgebungen die Tiere bevorzugen, welche Fressgewohnheiten sie haben und welche au�älligen Verhaltensweisen ihnen eigen sind, beispielsweise Paarungsverhalten, Rivalitäten etc. Finden Sie außerdem heraus, ob sich ihr Fell oder Federkleid den Farben der sich im Lauf der Jahreszeiten verändernden Landschaft anpasst. Wann ist Paarungszeit, wann bekommen sie Ihre Jungen? Erst wenn Sie diese Fragen beantworten und das Verhalten der Tiere berücksichtigen, steigen Ihre Chancen auf zufriedenstellende Fotos; andernfalls verschwenden Sie Zeit und Energie, und die Ergebnisse werden enttäuschend. Wenn Sie genug über das Tierverhalten wissen, recherchieren Sie die Habitate und möglicherweise Reservate in Ihrer Nähe.
CAMERA SETTINGSKAMERAEINSTELLUNGEN
Bevor Sie zu Ihrer ersten Fotosafari aufbrechen, sollten Sie ein paar grundsätzliche Dinge über die besondere Aufnahmetechnik wissen, die erforderlich ist, um Tiere in freier Wildbahn zu fotografieren.
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4 Wildlife-Fotografie
Wildlife-Fotografie
3Funktionstaste zum Scharfstellen zuweisen
Präzises Scharfstellen entscheidet über die Qualität eines Tierfotos. Manche Motive sind sehr flüchtig — im wahren Sinn des Wortes — deswegen sind Tempo und Präzision beim Scharfstellen unerlässlich, sie entscheiden über Erfolg oder Misserfolg.Der zentrale Fokuspunkt Ihrer Kamera ist der präziseste aller verfügbaren Fokuspunkte, das gilt übrigens unabhängig von Hersteller und Modell für jede Kamera. Deswegen werden Sie diesen Fokuspunkt vorwiegend nutzen wollen. Leider bekommt man nur in seltenen Fällen eine gute Bildgestaltung, wenn sich das Motiv genau in der Mitte des Bildausschnitts befindet. Um dem abzuhelfen, könnten Sie manuell scharfstellen, den Einzelpunkt-Autofokus benutzen und den Auslöser dabei halb gedrückt halten, oder die AF-Lock-Taste benutzen. Doch keine der genannten Möglichkeiten passt gut zu den besonderen Anforderungen Tierfotografie. Im Übrigen soll die Kamera idealerweise vor und während der gesamten Bildserie die Schärfe kontinuierlich verfolgen und nachregeln, wenn nötig. Um das zu erreichen, sollten Sie die Scharfstell-Funktion vom Auslöser auf eine frei belegbare
Funktionstaste an der Rückseite der Kamera verlegen. Das ist typischerweise die AF-ON- oder die AE-L-Taste – schauen Sie in die Bedienungsanleitung Ihrer Kamera. Es mag kurze Zeit dauern, bis Sie sich an die „neue“ Funktionstaste gewöhnt haben, doch Sie werden schnell feststellen, dass die Trennung von Fokussieren und Auslösen für die Tierfotografie besser geeignet ist als die oben
erwähnten Verfahrensweisen. Sie legen einfach den zentralen
Fokuspunkt auf das sich bewegende Motiv, drücken mit dem Daumen die nun mit der Scharfstellfunktion belegte Taste an der Rückseite der
Kamera und machen ihre Bildkomposition, bei der Sie Ihr
Motiv jetzt an einen beliebigen Punkt im Sucherbild positionieren
können. Wenn Sie nun den Auslöser drücken, wird der Autofokus nicht versuchen, auf den Hintergrund oder irgendein anderes Bildelement scharfzustellen.Diese Methode hat den zusätzlichen Vorteil, dass Sie nicht an irgendwelchen Einstellrädern drehen müssen, wenn Sie auf „Manuelles Scharfstellen“ umschalten wollen — Sie drücken einfach die neu definierte Taste zum Scharfstellen, stellen manuell scharf und machen Ihr Bild.
Weißabgleich: automatischDer automatische Weißabgleich liefert in den meisten Situationen gute, akkurate Ergebnisse. Wenn Sie im Raw-Format fotografieren – was immer zu empfehlen ist,
um allerhöchste Detailtreue in Ihre Fotos zu bekommen – können Sie die Farbtemperatur während der Nachbearbeitung der fein einstellen.
Auslösemodus: BildserieViele moderne Kameras scha�en heute eine Bildfrequenz von mehr als fünf Bildern, manche sogar bis zu zwölf Bilder pro Sekunde. Durch simples
Gedrückthalten des Auslösers können Sie lange, kontinuierliche Bildserien schießen — ideal bei sich schnell bewegenden Motiven.
ISO-Werte: 400-6400Typically, wildlife photographers require a fast shutter speed due to subject motion or to eliminate their own movement when shooting handheld.
Although you should always use the lowest practical ISO, faster ISOs allow you to capture fast movement and work in low light.
4 Tarnen und AnschleichenZu den wichtigsten Fähigkeiten,
die ein Tierfotograf lernen muss, zählt, nicht entdeckt zu werden. Ein Tier, das Sie hört, sieht oder riecht, bevor Sie nah genug heran gekommen sind, um ein Foto zu schießen, wird sich fluchtartig aus dem Staub machen.Um dieses Problem zu lösen, ist ein Tarnzelt hilfreich, doch das ist stationär, deswegen wird Ihnen oft nichts anderes übrig bleiben, als sich anzuschleichen. Tragen Sie deshalb Kleidung in gedeckte Farben, vermeiden Sie Kleidungsstücke aus Textilien, die ein Geräusch verursachen, wenn Sie sich bewegen und — waschen Sie sie nicht. Je schmutziger desto besser, denn das verbirgt ihren Körpergeruch. Rehe, Füchse und Hasen haben einen extrem empfindlichen Geruchssinn. Schleichen Sie sich deshalb gegen die Windrichtung an. Bewegen Sie sich langsam und beobachten Sie das Tier. Zeigt es Anzeichen von Verunsicherung, oder blickt direkt in ihre Richtung, verharren Sie bewegungslos, bis es wieder wegschaut. Nutzen Sie die natürliche Deckung des Geländes, wie dichte Vegetation, Bäume und Hecken.Wenn Sie sich Anschleichen müssen, ist ein Einbeinstativ oder ein Bohnensack einfacher zu handhaben als ein Dreibeinstativ. Nehmen Sie nichts Überflüssiges mit — nur die Kamera mit Teleobjektiv — und verstauen Sie absolut notwendiges Zubehör in den Taschen ihrer Kleidung. Die beste Zeit, um sich an frei lebende Tiere anzuschleichen, ist die Dämmerung, wenn sie auf Nahrungssuche sind; im Übrigen ist dann auch das Licht besser.
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Für Naturfotografen gibt es kaum etwas Aufregenderes als ein gelungenes Actionfoto aus der Tierwelt. Szenen gibt es genug — Vögel im Flug, beim Balzen, beim Nestbau; Vierbeiner rennend, springend, schwimmend. Solche Szenen sind oft nur von kurzer Dauer, Sie müssen also nicht nur Ihre Aufnahmetechnik im Gri� haben, sondern auch vorhersehen können, wie sich die Tiere verhalten.
Bilder, die ein artentypisches Verhalten zeigen, sind interessanter als ein Standard-Porträt. Mit kurzen Verschlusszeiten können Sie Bewegungen einfrieren, sodass angespannte Muskeln und ähnliche Details zu erkennen sind. Dafür sind in der Regeln Verschlusszeiten von 1/1000 Sekunde oder kürzer notwendig. Für kurze Verschlusszeiten wählen Sie eine weit o�ene Blende und eine höhere ISO-Empfindlichkeit. Die optimale Einstellung hängt dabei sehr von den Lichtverhältnissen ab; bei gutem Licht sollten ISO 400 oder ISO 800 ausreichen, bei bedecktem Himmel müssen Sie ggf. bis ISO 3200 oder höher gehen. Schiessen Sie lange Bildsequenzen mithilfe der Serienbildfunktion – je mehr Bilder pro Sekunde Ihre Kamera aufnehmen kann, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für ein gutes Foto. Ein Batteriegri� macht sich schnell bezahlt, wenn Sie oft auf Actionfotos aus sind, denn Bildserien verbrauchen wesentlich mehr Energie als Einzelbilder. Dateien im Raw-Format sind sehr groß, benutzen Sie deswegen schnelle Speicherkarten mit hoher Kapazität, 32 GB oder 64 GB und einer Schreibgeschwindigkeit von 60-90 MB pro Sekunde.
Die Funktion der Motivverfolgung hält einen der Fokuspunkte der Kamera während einer ganzen Bildserie auf dem sich bewegenden Motiv, deswegen ist das die empfohlene Einstellung für Actionfotos. Die Kamerahersteller bezeichnen diese Funktion unterschiedlich; bei Nikon heißt sie „Motivverfolgung“, Canon nennt sie „Servo-Autofokus“. Die Zahl der Fokuspunkte
und die Genauigkeit des Autofokussystems sind herstellerspezifisch. Sehen Sie in der Bedienungsanleitung Ihrer Kamera nach, welche Autofokus-Einstellung für die Verfolgung eines beweglichen Objekts bei Ihrer Kamera am besten geeignet ist. Machen Sie sich durch intensives Üben mit dieser Funktion vertraut, gegebenenfalls in einem Wildpark oder im Zoo.
Bewegung muss keineswegs immer gestochen scharf abgebildet werden. Lange Verschlusszeiten lassen Bewegung lebendig werden und sie können je nach Situation mehr über die Kraft und das Verhalten des fotografierten Tieres aussagen als eine eingefrorene Bewegung. Eine Bewegung bewusst nur verschwommen aufzunehmen, ist eine populäre, kreative Aufnahmetechnik — und bei schlechten Lichtverhältnissen manchmal die einzige Möglichkeit. Ein solcher fotografischer Ansatz ist naturgemäß mit viel Versuch und Irrtum verbunden. Die optimale Verschlusszeit hängt vom Tempo des Tieres oder von der Abruptheit seiner Bewegungen ab. Wenn Sie mit 1/60 Sekunde beginnen, sollte dies lang genug sein, die Spitzen schlagender Flügel in der Luft verschwimmen zu lassen, ebenso wie die Beine eines rennenden Säugetiers.
Sie werden wahrscheinlich viel experimentieren müssen und Sie werden jede Menge schlechter Fotos produzieren, doch der Aufwand ist es wert, denn irgendwann werden Sie die Bilder mit genau der richtigen Kombination von scharfen Details und verschwommener Bewegung bekommen, die die Tierfotografie so faszinierend machen. Doch die richtige Bildgestaltung und das richtige Timing sind nicht nur Ergebnis guter
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Tiere in Action
Aufnahmetechnik und einer schnellen Kamera. Sie müssen das Verhalten eines Tieres kennen und weitgehend aus der gegebenen Situation vorhersagen können. Wenn Sie all das in dem einen richtigen Moment zusammen gebracht und Ihr erstes attraktives Action-Foto geschossen haben, sind Sie auf dem richtigen Weg.
1) Eine Bildserie erhöht Ihre Chancen, wenigstens ein perfektes Bild in den Kasten zu bekommen.2) Lange Verschlusszeiten können genutzt werden, um Bewegungsabläufe darzustellen.3) Kurze Verschlusszeiten frieren Bewegungen ein.
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TIPPErliegen Sie nicht der Versuchung, ständig auf den Kameramonitor zu schauen, um Ihre Bilder zu
überprüfen. Warten Sie stattdessen, bis alle tierischen Aktivitäten in
Ihrer direkten Umgebung vorbei sind. Wenn Sie das beherzigen, riskieren Sie nicht, den besten
Moment zu verpassen.
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6 Wildlife-Fotografie
Wildlife-Fotografie
Steve Bloom„Ich mag lange Verschlusszeiten, die alles ein bisschen verschwimmen lassen; Der E�ekt ist nicht ganz einfach zu erreichen, es braucht schon einige Übung. Das Auge des Tieres ist das wichtigste Bildelement. Ich verfolge die Augen mit der Kamera und halte sie während des gesamten Schwenks an derselben Stelle im Sucherbild scharf, während Beine und Körper in Bewegung verschwimmen. Für diese Aufnahmetechnik nutze ich den Einzelbild-Autofokus mit einer Verschlusszeit von etwa 1/4 Sekunde, doch es kommt natürlich auch darauf an, wie schnell sich das Tier bewegt. Ein rennender Jaguar verschwimmt sogar bei 1/100 Sekunde“
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Wildlife Fragen und Antworten
Wie kann ich die Einstellungen der Kamera schnell ändern?
Mit viel Übung. Wenn Sie sicher sein wollen, dass Sie keine Szene verpassen,
stellen Sie den ISO-Wert, die Blende und die Schärfe vorab ein. Idealerweise
ändern Sie die Einstellungen intuitiv, ohne dass Sie das Auge vom Sucher nehmen müssen. Je mehr Sie Ihre
Kamera benutzen umso schneller eher erreichen Sie diese Fähigkeit.Kann ich auch bei schlechten
Lichtverhältnissen scharfe Naturfotos bekommen?
Ja, dank der ausgezeichneten Abbildungsleistung moderner Kameras
auch bei hohen ISO-Werten. Bei schlechtem oder abnehmendem Licht
stellen Sie die größte Blende am Objektiv ein und erhöhen die ISO-Empfindlichkeit
auf 3200, um ausreichend kurze Verschlusszeiten zu ermöglichen. Nutzen
Sie möglichst auch die Bildstabilisation Ihres Objektivs sowie ein Einbeinstativ.
Ist das nicht möglich, legen Sie die Ellenbogen eng an den Körper und die
Kamera fest ans Gesicht, um Verwackeln zu vermeiden.
Was ist Schwenken?Beim Schwenken bewegen Sie die
Kamera so, dass das fotografierte Tier an derselben Stelle des Bildausschnitts bleibt, während es an Ihnen vorüber
läuft oder fliegt. Einen gut ausgeführten Kameraschwenk erkennen Sie daran, dass das Tier scharf vor
verschwommenem Hintergrund abgebildet ist, sodass der gewünschte
Eindruck von Bewegung entsteht. Halten Sie mithilfe der Motivverfolgung
den Schärfepunkt auf dem Tier und schwenken Sie in einer gleichmäßigen Bewegung mit. Die Kamera verfolgt das
Tier während der gesamten Bildserie und regelt die Schärfe kontinuierlich nach.
Für diese Aufnahmetechnik brauchen Sie relativ lange Verschlusszeiten im Bereich
von 1/15 Sekunde. Wie verbessere ich die Bildgestaltung bei
Action-Fotos?Beim Verfolgen einer schnellen
Bewegung ist die richtige Bildgestaltung vor der Aufnahme extrem schwierig.
Wenn Sie Ihr Motiv zu stark vergrößern, riskieren Sie zudem, Körperteile wie Beine oder Flügel abzuschneiden.
Nehmen Sie stattdessen die Brennweite zurück und lassen Sie im Sucher
bewusst Platz um Ihr Hauptmotiv. Das gibt Ihnen eine „Pu�erzone“ für
solche Gestaltungsfehler. Diese Taktik hat sich besonders für schnelle oder
unvorhersehbare Bewegungen bewährt. In der Nachbearbeitung schneiden Sie
die Bilder so zu, dass eine ausgewogene Komposition entsteht.
Wildlife-Fotografie 7
Action
EINSICHTEN DES PROFIS
Steve Bloom„Ich glaube an die Macht der Augen, denn sie sind Instrument der Körpersprache, mit der wir kommunizieren. Deshalb versuche ich, eine Bildgestaltung zu bekommen, bei der die Augen des Tieres gut ausgeleuchtet sind und bei der es in die Kamera blickt. Außerdem sollten Sie möglichst dafür sorgen, dass das Tier sich nicht bedroht fühlt; immerhin sind Sie der Eindringling in dessen Territorium. Benutzen Sie die richtige Körpersprache und die passende Art der Annäherung an das Tier. Bei einem Gorilla beispielsweise sollten Sie ein freundliches, tiefes Grummeln hören lassen, dann wird er sich entspannt und nicht bedroht fühlen. Bei Braunbären und Grizzlys hingegen sollten Sie bewusst einigen Lärm machen, denn diese Tiere mögen es überhaupt nicht, überrascht zu werden.Ich fotografiere mit Zeitautomatik und stelle die Blende entsprechend der Schärfentiefe ein, die ich erreichen will. Durch Einstellen der ISO-Empfindlichkeit erzeuge ich die Verschlusszeit, die ich brauche. Es ist wichtig, dass Sie wissen, wie man sich unterschiedlichen Tieren nähern sollte, um die beste Perspektive zu erreichen. Bei Elefanten beispielsweise versuche ich, die Kamera so nah wie möglich an den Boden zu bringen, bevor ich abdrücke. Wir verbinden Elefanten automatisch mit Größe und wenn Sie die in Ihrem Foto nicht betonen, geht viel von der majestätischen Erscheinung dieser Tiere verloren.“
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Porträts sind ein beliebtes Motiv unter Tierfotografen. Gute Tierporträts erfordern jedoch mehr als ein formatfüllendes Motiv im Sucherbild, denn sie sollen die Einzigartigkeit des Tieres zeigen. Das verlangt Kreativität von Ihnen, sonst erhalten Sie nur ein Allerweltsfoto ohne Attraktivität. Was Sie brauchen, ist eine Bildgestaltung, welche die Vorstellungskraft des Betrachters anregt.
Der Schlüssel dazu liegt in den Augen des Tieres. Sie müssen gestochen scharf sein, seien Sie also sehr präzise. Wenn Sie versehentlich auf die Spitze der Schnauze oder des Schnabels scharfstellen, werden die Augen unscharf und sei es nur um eine Nuance. Ein ausgeprägter Blickkontakt ist oft zentraler Bestandteil guter Tierporträts. Fotos von Tieren, die direkt in die Kamera blicken, haben etwas besonders Faszinierendes. Am besten ist es, die Bildgestaltung so vorzunehmen, dass die Augen nicht im Zentrum des Fotos liegen, sondern entsprechend der Drittelregel auf einem der Schnittpunkte des Rasters.
Wenn Sie nah genug herankommen, kann es sinnvoll sein den Bildausschnitt komplett mit dem Tier auszufüllen. So können Bilder von Vögeln, die ihren Kopf halb unter einen Flügel stecken, sehr attraktive Motive abgeben, wenn ein enger Bildzuschnitt erfolgt. Andererseits können Fotos, die nur das Gesicht eines Tieres zeigen, etwa einer Robbe oder eines Fuchses, sehr detailreich sein und einen „Gesichtsausdruck“ zeigen. In der Regel werden Sie jedoch Ihr Motiv vor einem Hintergrund fotografieren. Der Hintergrund ist sehr wichtig bei Porträtfotos — nicht nur bei Tieren. Ist er „unaufgeräumt“, lenkt er ab, oder passt nicht zum Tier, kann ein Hintergrund das gesamte Bild verderben. Achten Sie darauf, was hinter Ihrem Motiv vorgeht, und wählen Sie einen neuen Kamerastandpunkt, falls dieser einen attraktiveren Hintergrund ins Bild bringen würde. Damit der Hintergrund weich gezeichnet wird, wählen Sie eine große Blende — etwa im Bereich von f/4 – und benutzen Sie ein Teleobjektiv, denn längere Brennweiten erzeugen
einen kleineren Schärfentiefebereich. Gras, Blattwerk, Wasser und Himmel sind besonders gute natürliche Hintergründe. Falls Sie Ihre Kamera in Bodennähe positioniert haben, können Sie außerdem Details des Vordergrunds verschwimmen lassen, wodurch Ihr Hauptmotiv sich scharf vom diffusen Vorder- und Hintergrund abhebt. So liegt der visuelle Schwerpunkt des Fotos eindeutig auf dem Tier, wobei die verschwommene Umgebung verhindert, dass sich der Blick des Betrachters von ihm abwendet.
Ein weiteres wichtiges Bildelement ist freier Raum. Üblicherweise wird angenommen, ein Motiv mache maximalen Eindruck, wenn es formatfüllend im Bild ist. Sie erreichen jedoch oft eine attraktivere
Bildgestaltung, wenn Sie freien Raum um Ihr Motiv lassen.
Den zu erzeugen, ist ganz einfach: Entweder benutzen Sie eine etwas kürzere Brennweite, oder Sie ziehen sich etwas von Ihrem Motiv zurück. Wie viel Platz Sie lassen, hängt vom Motiv
ab, von der Situation und von dem Effekt, den
Sie erzeugen wollen. Freier Raum wirkt am besten, wenn er
sich vor dem Motiv befindet. Er kann ein Porträt in einen bestimmten Kontext stellen, ihm einen Maßstab geben und sogar einen Eindruck der Isolation erzeugen. Vermeiden Sie es nach Möglichkeit, das Tier so aufzunehmen, dass dessen Blick auf einen Punkt außerhalb des Bildausschnitts gerichtet ist. Solche Bildkompositionen tendieren dazu, unangenehm zu wirken. Doch auch hier bestätigen Ausnahmen die
Tier-Porträts
Regel, seien Sie also experimentierfreudig.Ein weiteres Kriterium, das Sie unbedingt
beachten müssen, ist das Licht. Licht des frühen Morgens oder des späten Nachmittags gibt Ihrem Foto Wärme, was generell als angenehm empfunden wird. Auch das Timing ist wichtig. Warten Sie mit dem Auslösen, bis das anvisierte Tier etwas Interessantes tut, etwa den Kopf neigt, gähnt, einen Laut von sich gibt usw, dadurch werden Tierporträts interessanter.
1) Fotografieren Sie von einem tiefen Kamerastandpunkt aus; das lässt den Vordergrund ebenso verschwimmen wie den Hintergrund und hebt Ihr Motiv hervor.2) Die Tageszeit, zu der Sie fotografieren, spielt eine ebenso wichtige Rolle wie alle anderen Einflüsse. Hier lässt das weiche Abendlicht den Schwan auf einer rosafarbenen, spiegelglatten Wasseroberfläche optimal zur Geltung kommen.
TIPPBei formatfüllenden
Tierporträts sollten Sie versuchen, das Motiv so
symmetrisch wie möglich abzubilden. Das Gesicht
sollte frontal anvisiert werden und sich möglichst in der
Bildmitte befinden.
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EINSICHTEN DES PROFIS
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Wildlife: Fragen und AntwortenWelches ist der beste Kamerastandpunkt für
Tierporträts? Eine eiserne Regel gibt es dafür nicht. Der
beste Kamerastandpunkt hängt vom Motiv ab, von seiner Umgebung und vom E�ekt den
Sie erzeugen wollen. Generell jedoch lässt sich sagen, dass eine niedrige Kameraposition
auf Augenhöhe die schönsten Bilder ergibt, weil die Tiere dann natürlich aussehen.
Gehen Sie also beim Fotografieren in die Hocke und versuchen Sie vielleicht sogar eine Perspektive, die das Tier etwas schräg
von unten zeigt. Das wirkt nicht nur natürlich, sondern Sie haben es auch einfacher, weil Sie
einen Bohnensack benutzen, oder sich auf die Ellbogen stützen können.
Was ist ein umweltorientiertes Porträt? Wie die Bezeichnung nahelegt, wird das
Tier im Kontext seiner Umwelt gezeigt — ein Fuchs beispielsweise erkennbar in einem
Garten oder in einer Umgebung am Stadtrand. Solche Porträts wirken weniger
typisch für das Tier als ein enger Bildzuschnitt, doch sie vermitteln eine Geschichte über das Tier und seine Beziehung zu seiner
Umwelt. Je näher es Sie heran lässt, umso kürzere Brennweiten können Sie benutzen.
So können Sie die Perspektive verzerren und das Tier im Bild zeigen, wobei seine Umgebung trotzdem klar erkennbar ist.
Umweltorientierte Portraits können sehr viel über das Tier aussagen, deswegen sollten
Sie diese Aufnahmetechnik unbedingt versuchen, wenn Sie die Gelegenheit dazu
bekommen.
Wie erwecke ich meine Porträts zum Leben?Der Schlüssel dazu sind die Augen. Intuitiv
schauen wir einem Tier als erstes in die Augen, deswegen müssen Sie gestochen
scharf erkennbar sein. Ein hübsches Catchlight macht die Augen lebendig. Je
nach Sonneneinstrahlungswinkel müssen Sie vielleicht warten, bis das Tier den Kopf bewegt, damit ein Catchlight erkennbar
wird. Falls es auf natürliche Weise nicht zu erreichen ist, blitzen Sie mit schwacher Leistung, um es künstlich zu erzeugen.
Welches ist die beste Brennweite?Auch diese Frage lässt sich nicht konkret
mit einer Zahl beantworten. Es hängt ab von der Größe des Tieres, von der
Entfernung, in der Sie sich befinden und wie Sie Ihre Bildgestaltung anlegen. Wollen
Sie beispielsweise das gesamte Tier im Bild haben, oder nur seinen Kopf? Generell lässt sich jedoch sagen, dass die Flexibilität eines Zoomobjektivs den Anforderungen
an Tierporträts entspricht, wenn der Brennweitenbereich an einer Vollformat-Kamera irgendwo zwischen 80mm und
400mm liegt. Wenn Ihre Kamera einen APS-C Sensor besitzt, gibt es üblicherweise einen Crop-Faktor von 1,5 oder 1,6; in dem Fall
liefert ein 70 – 300mm Telezoom die gleiche Vergrößerung.
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Kreative Wildlife-IdeenDie Auswahl des Motivs ist eine Sache — wie Sie es fotografieren, eine ganz andere. Die folgenden Hinweise sollen Ihre Fantasie und Kreativität anregen…
1Silhouetten Wildlife-Motive als Silhouetten sehen faszinierend aus. Sie eignen sich jedoch nur für Tiere, die anhand ihres Umrisses klar erkennbar sind — beispielsweise ein Papageientaucher, eine
Eule oder ein Hirsch. Kontrastreiche Silhouetten bekommen Sie, wenn Sie direkt ins Gegenlicht der Sonne fotografieren. Indem Sie den sehr hellen Hintergrund eines solchen Motivs richtig belichten, wird das Tier nur noch als Schattenriss zu erkennen sein. Um die dafür richtigen Kameraeinstellungen zu finden, machen Sie eine Spotmessung auf dem hellsten Bereich der Szene. Wählen Sie einen Kamerastandpunkt, der das Tier sich gut gegen den Hintergrund abheben lässt, normalerweise ist das der Himmel, und achten Sie darauf, dass der Umriss nicht optisch mit einem anderen Bildelement verschmilzt. Idealerweise können Sie genau dann auslösen, wenn das Tier im Profil zu sehen ist und seine Merkmale daher klar erkennbar sind. Farbe kann ein sehr gut kontrastierendes Bildelement sein. Jeder Sonnenauf- und Sonnenuntergang produziert eine einzigartige Farbpalette, vor dem Sie Ihr Motiv positionieren können. Mit der niedrig am Himmel stehenden Sonne ist es relativ einfach, eine perfekte Silhouette einzufangen.
3Magisches Makro Naturfotografie bedeutet nicht nur Vögel und Säugetiere
— kleine und kleinste Kreaturen sind ebenfalls hervorragende Wildlife-Motive. Alles was Sie brauchen, ist ein Makroobjektiv, ein Nahfilter oder ein Zwischenringe — und Sie sind gerüstet für magische Makroaufnahmen. Der Sommer ist die beste Zeit dafür, denn dann gibt es keinen Mangel an Insekten. Moore, Wald-, Gras- und Heideland sind ebenso gute Habitate wie der eigene Garten. Überall dort können Sie kleine Kreaturen finden, die nur darauf warten abgelichtet zu werden. Allerdings müssen Sie nah an den Boden heran. Die Schärfentiefe ist geringer bei starken Vergrößerungen, deswegen müssen Sie präzise scharfstellen und versuchen, die Schärfeebene der Kamera parallel zu Ihrem Objekt zu halten. Ein Reflektor ist bei dieser Art Fotografie sehr nützlich.
2Ferne Länder erkunden Reisen wird immer einfacher und preiswerter;
dadurch ist die Welt inzwischen viel kleiner geworden als noch vor wenigen Jahren. Es gab Zeiten, da konnten Sie nur davon träumen, den Amazonas, die Antarktis, den Yellowstone Park oder die Galapagos Inseln zu besuchen, doch heute ist das dank spezialisierter Reiseveranstalter, die vor Ort Fotografie-Workshops und Fotosafaris organisieren, in greifbare Nähe gerückt. Zwar sind solche Reisen nicht so billig wie ein Urlaub am Ballermann, doch es ist sinnvoll ausgegebenes Geld. Sie werden nicht nur außergewöhnliche Erfahrungen machen, sondern Sie kommen mit hunderten von Bildern zurück, haben neue fotografische Fähigkeiten erlernt und sind inspiriert und motiviert, auch zu Hause auf die Jagd nach interessanten Wildlife-Motiven zu gehen.
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4Wildlife in Schwarzweiß Die Schwarzweißfotografie wird oft unterschätzt, wenn es um Wildlife geht; dies beweisen die Arbeiten so talentierter Fotografen wie David Lloyd
und Nick Brandt. Da es in Schwarzweiß keine ablenkenden Farben gibt, werden Anatomie und Wesen des fotografierten Tieres wesentlich stärker hervorgehoben und Details von Haut, Fell oder Federn eindrucksvoller dargestellt. Sie sollten allerdings weiterhin in Farbe aufnehmen und das Schwarzweißbild in der Nachbearbeitung durch Konvertierung erzeugen. So erhalten Sie mehr Grauabstufungen und insgesamt bessere Bildqualität. Einfachheit und Subtilität sind die Schlüssel zu erfolgreichen Schwarzweißbildern; gehen Sie deshalb bei der Bildgestaltung sehr sorgfältig vor und wählen Sie eine möglichst unkomplizierte Umgebung.
6Wildlife bei „schlechtem“ Wetter Die Wetterbedingungen haben einen
großen Einfluss auf die Wirkung Ihrer Tierfotos. Schlechtes Wetter gibt es übrigens nicht — das haben Sie vielleicht schon in anderem Zusammenhang gehört…Es mag kein reines Vergnügen sein, sich Wind, Regen und Schnee auszusetzen, doch genau solche Bedingungen bringen oftmals die schönsten Bilder hervor. Besonders raues Wetter verleiht Naturfotos die typische Atmosphäre von Wildnis, Isolation und den harten Lebensbedingungen in freier Natur. Wenn Sie z. B. ein Tier zeigen, dass Schutz vor Regen oder Schnee sucht, können Sie diese durch lange Verschlusszeiten als Streifen abbilden, um noch mehr Spannung zu erzeugen. Schützen Sie Ihre Ausrüstung immer mit wasserdichten Kamera- und Objektivhüllen, auch wenn Ihre Kamera laut Hersteller gegen Staub und Spritzwasser versiegelt ist.
The Ultimate Photo Series
5Auf eine Tierart konzentrieren Wenn Sie wirklich charakteristische,
einzigartige Tierfotos vorweisen wollen, sollten Sie sich die Aufgabe stellen, mehrere Monate nur eine einzige Tierart zu fotografieren. So stellen Sie sicher, dass Sie deren Verhalten und die territorialen Gewohnheiten genau kennen. Das wiederum führt dazu, dass Ihre Fotosammlung einen größeren Ausschnitt aus dem Leben dieser Spezies zeigen wird, als es den meisten anderen Fotografen möglich ist. Sie werden die Tiere in unterschiedlichen Jahreszeiten aufnehmen, bei jedem Wetter; und Sie haben die Möglichkeit, deren Umgang mit ihrem Nachwuchs zu dokumentieren. Je mehr Zeit Sie auf ein solches Projekt verwenden, umso besser können Sie das Verhalten die Tiere einschätzen, vorhersehen und mit der Kamera entsprechend reagieren. Ein selbst initiiertes derartiges Projekt ist umso lohnender, je länger Sie es ausdehnen und am Ende werden Sie eine Sammlung eindrucksvoller Fotos besitzen, die die Geschichte „Ihrer“ Tierart erzählt.
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Kreative Ideen
„Ich begann 2002 hauptberuflich als Tierfotograf zu arbeiten. Seitdem hat sich sehr viel verändert, doch die größte Veränderung brachte die Digitalfotografie. Deren Einfluss war enorm. Doch die Begeisterung ist immer noch da und meine Au�assung darüber, wie man arbeiten sollte, hat sich seit den Tagen des Rollfilms nicht geändert: Man muss einfach versuchen, das perfekte Foto zu machen.
Meine Arbeit variiert sehr stark. Sie ist außerdem abhängig von der Jahreszeit. Am meisten habe ich im Herbst und im Frühling zu tun. Mir persönlich ist der Winter die liebste Jahreszeit, im Sommer dagegen ist alles ein bisschen ruhiger. Dann ist das Licht zu hart und viele Tiere verstecken sich, um der Hitze zu entgehen, und sie sind generell scheuer als sonst. Das bedeutet nicht, dass ich nichts zu tun habe, es gibt immer Büroarbeit zu erledigen. Bildbearbeitung, Artikel schreiben, Rechnungen stellen und e-Mails beantworten, all das kostet viel Zeit, manchmal soviel, dass ich kaum noch Zeit finde, rauszugehen und neue Fotos zu machen.
Ich fotografiere immer noch sehr oft Wildlife zu Hause auf den Britischen Inseln, doch ich bereise inzwischen die ganze Welt für meine Arbeit. Im Winter und im Frühling leite ich Foto-Workshops und verreise deswegen oft. Exotische, neue Locations sind immer interessant.
Ich plane meine Woche anhand des Wetters und des Lichts. Ich habe inzwischen festgestellt, dass viele
MEISTER SEINES FACHS…
Ben Hall Ben Hall gehört zu den besten Tierfotografen. Er hat zahlreiche internationale Preise gewonnen, unter anderen mehrere Kategorien der British Wildlife Photography Awards und der Windland Smith Rice Awards USA. 2009 war er „Geografie-Fotograf des Jahres“. Er trat in mehreren Radio- und TV-Programmen auf, einschließlich „Walk On The Wild Side“ der BBC und er ist Mitglied des 2020VISION-Fototeams. Das „Living Edge Magazine“ beschreibt ihn als „leidenschaftlichen Tierfotografen mit einem Auge fürs Detail, wie es nur ein Perfektionist haben kann“.
BIOGRAFIE
Bens Ausrüstung1) Lowepro Flipside 500: Diese Tasche nimmt die Kamera mit angebautem 500mm Objektiv auf, plus weitere Objektive. Sie ist von den Airlines als Kabinengepäck zugelassen.2) Canon EOS-1DX & EOS-1D Mk IV:Diese schnelle Kamera ist perfekt zum Einfangen von Action, und von Motiven bei schlechten Lichtverhältnissen.3) Canon EF 500mm f/4 L IS: Mein meistgenutztes Objektiv. Es bietet außergewöhnliche optische Qualität und stellt schnell scharf — perfekt für Action und Porträts.4) Canon EF 100-400mm f/4L IS: Das ist ein sehr vielseitiges Objektiv, sehr gut geeignet für Bilder von Tieren in ihrer Umwelt.
5) Canon EF 17-40mm f/4L: Das ist mein bevorzugtes Objektiv für Landschaftsfotos. Es bietet hohe Qualität und eine flexible Reichweite.6) Canon EF 50mm f/1.4: Dieses Objektiv gefällt mir sehr, auch wenn ich es nicht oft für Wildlife benutze. Aber es ist ideal, um Porträts meiner Kinder aufzunehmen.7) Canon Extender EF 1.4x II: Dieser Telekonverter macht aus meinem 500mm Objektiv ein 700mm Objektiv.Canon EF 100mm f/2.8 Macro:Die große Blende dieses Objektivs sorgt für perfekte, abstrakte Makrofotos.8) Gitzo 3541LS Systematic: Dieses Stativ bietet die beste Kombination aus Stabilität und geringem Gewicht. Kardanstativkopf: Den benutze ich mit dem 500mm-Objektiv, weil ich
damit die Kamera trotz des schweren Objektivs blitzschnell in andere Positionen bringen kann, wenn ich die Bildkomposition ändern muss.9) Nikon Travelite EX Feldstecher: Sehr hilfreich, um ein Motiv überhaupt zu finden.10) Tarnfloß.: Ein selbst hergestelltes Utensil. Ich benutze es, um Vögel im Wasser zu fotografieren. Ich bin verborgen und ich bin flexibler, was die Hintergründe angeht.11) SanDisk Extreme CF Speicherkarten: Diese Karten sind schnell und zuverlässig. In extremem Klima ist das sehr wichtig. Bohnensack: Den benutze ich nah am Boden. Er bietet sehr gute Kamerastabilität und mehr Flexibilität als ein Stativ.
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meiner besten Bilder bei wirklich schlechtem Wetter entstanden sind, so merkwürdig das auch sein mag. Die Atmosphäre in einem Sturm, oder bei Schnee und Regen kann geradezu magisch sein. Ich besuche dieselben Orte immer und immer wieder, wodurch ich viele Landschaften inzwischen wie meine Westentasche kenne, was auch die Menschen die dort leben und die Tierwelt einschließt. Das führt natürlich dazu, dass ich das Verhalten der Tiere, mit denen ich mich befasse, inzwischen viel besser einschätzen kann als noch vor wenigen Jahren; und das ist entscheidend für die Fähigkeit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.
Die Landschaft ist bei mir integraler Bestandteil des Bildes. Ein Tier, das seiner Umwelt zugeordnet werden kann, erleichtert das Erzählen einer Geschichte in Bildern, und solche Fotos sind attraktiver für den Betrachter.“
1) Ich kehre oft an die Orte meiner Aufnahmen zurück, um mehr über die dort lebenden Tiere zu lernen und ihr Verhalten mit der Kamera einzufangen.2) Wenn ich Tiere im Kontext ihrer Umwelt fotografiere, erzählen sie eine Geschichte über sich, die in meinen Bildern zu sehen ist.
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Wildlife-Fotografie
„Meine bevorzugte Aufnahmetechnik...“ Fotografieren bei schlechtem Wetter„Das Wetter kann wundervolle Stimmungen erzeugen. Bilder von Tieren unter widrigen Verhältnissen wie Regen und Schnee vermitteln eine sehr gute Einsicht in ihre Lebens- und Überlebensbedingungen. Das Wetter kann einem Bild auch ein Element hinzufügen, das die Art der Wahrnehmung des Bildes durch den Betrachter verändert. Regen und Schnee können völlig unterschiedlich aussehen, je nach benutzter Verschlusszeit. Ich experimentiere sehr viel, um die passende Aufnahmetechnik für ein gegebenes Motiv zu finden.Oft werde ich gefragt, wie ich meine Ausrüstung bei schlechtem Wetter schütze. Ich unternehme dazu keine außerordentlichen Anstrengungen, doch für meine langen Objektive verwende ich grundsätzlich eine Hülle aus Neopren. Das reicht als alltägliche Vorsichtsmaßnahme aus, außerdem erhalten die weißen Canon-L-Objektive dadurch die nötige Tarnfarbe. Weiter habe ich immer eine wasserdichte Plastikplane im Gepäck, die Kamera und Objektiv bei Regen schützt. Auch in der Nähe von Salzwasser ist sie unerlässlich.“
Bens Lieblingsmotive
4) ROTHIRSCH Ich freue mich jedes Jahr auf den Oktober, nicht nur wegen des warmen Lichts und der Herbstfarben, sondern auch weil dann die Brunstzeit der Rothirsche beginnt und die männliche Exemplare ihre Kämpfe austragen.5) ORCAS Eine Schule wilder Orcas aus der Nähe ist eine unvergessliche Erfahrung. Ich fliege extra jedes Jahr nach Island, um diese wundervollen Tiere zu fotografieren. Das Motiv ist zwar immer dasselbe, aber es ist sehr variantenreich: Orcas vor dem Hintergrund schneebedeckter Berge.
3) BRAUNBÄREN Ich werde nie den Moment vergessen, als ich meinen ersten Braunbären sah. Heute leite ich pro Jahr mehrere Workshops über Bären in den slowakischen Karpaten; und jedes Mal ist diese Aufregung wieder da.
1) SCHNEEHASEN Im Winter verbringe ich viel Zeit damit, Schneehasen zu fotografieren. Im Dezember ist ihr Fell fast weiß geworden. Ein sehr schönes Motiv in verschneiter Landschaft mit blauem Himmel als Hintergrund.2) HAUBENTAUCHER Das waren die Tiere, denen mein erstes Projekt vor 20 Jahren galt. Sie sehen nicht nur schön aus, sondern zeigen auch ganz erstaunliche Verhaltensweisen.
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Biografie
Die ultimative Wildlife-AusrüstungWENN SIE DIE TIERFOTOGRAFIE ERNSTHAFT UND MIT DER BESTEN AUSRÜSTUNG BETREIBEN WOLLEN, SOLLTEN SIE SICH DIE FOLGENDE AUSWAHL ANSCHAUEN.
Sigma 50-500mm f/4.5-6.3 DG OS HSM
799 €Sigmas Ultra Telezoom
ist das perfekte Werkzeug für die Tierfotografie. Es verfügt über einen
optischen Bildstabilisator, so dass Sie trotz extremer
Vergrößerung noch aus der Hand fotografieren können. Der Ultraschallmotor sorgt für einen leisen, schnellen Autofokus – unverzichtbar
in der Naturfotografie.
Canon EF 400mm f/5.6L USM
1361 €Wer extreme Brennweite plus hohe Lichtstärke will,
greift zu einem Teleobjektiv mit fester Brennweite. Dieses
Canon-Modell bietet eine feste Blende von f/5.6. Der schnelle Autofokus und
das relativ geringe Gewicht von 1,25kg sorgen trotz des 400mm Kalibers für
komfortable Handhabung der Kamera.
Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS USM
1697 €Unter den Tierfotografen, die mit Canon Kameras arbeiten, ist dies eins der
beliebtesten Objektive. Es ist Canons erstes Typ-L-
Objektiv mit Bildstabilisation und berühmt für seine
Bildqualität. Die minimale Arbeitsdistanz beträgt 1,8
Meter.
Tamron SP 150-600mm f/5-6.3 Di VC USD
1199 €Wenn Sie Vögel und kleinere Säugetiere
überlebensgroß abbilden wollen, dann ist das neuste
Tamron Hochleistungs-Supertelezoom das Richtige für Sie. Bildstabilisator und Ultraschallmotor sorgen für hohe Bildqualität und
schnelles Scharfstellen. Die maximale Vergrößerung
beträgt 1:5.
NIKKOR AF-S 80-400mm f/4.5-5.6G ED VR
2250 €Dieses 5-fache Telezoom
bietet hervorragende Bildqualität für Nikon-
Kameras. Der Bildstabilisator verspricht einen Gewinn
von vier Blendenstufen. Das Objektiv ist zwar ein echtes Monstrum, aber trotzdem
noch zum Fotografieren aus der Hand geeignet.
Sigma 70-300mm f/4-5.6 APO DG Makro
191 €Dieses Objektiv ist sehr kompakt
und liefert sehr gute Bilder, ideal für die Reise. Aufgrund
des Brennweitenbereichs von 70mm bis 300mm brauchen Sie nur noch ein weiteres Objektiv
für kleinere Brennweiten einzupacken, und Sie sind
gerüstet. Dank der Vergrößerung von bis zu 1:4 bringen Sie auch die kleinsten Kreaturen formatfüllend
ins Bild.
NIKKOR AF-S 300mm f/2.8 ED VR II
5116 €Wenn Sie ein wirklich schnelles Teleobjektiv suchen, hier ist es. Ein Profi-Instrument, schnell und leise, perfekt für schnelle Action auch bei schlechtem
Licht. Die Nato-Kristall-Vergütung unterdrückt Geisterbilder und
Reflexionen. Dieses Objektiv kann sehr gut mit einem Telekonverter kombiniert werden, so dass Sie eine Brennweite bis 600mm
erreichen können.
WILDLIFE-OBJEKTIVE
Gute Vergrößerungsleistung ist entscheidend in der
Tierfotografie, achten Sie also auf die Qualität Ihrer
Objektive. Unter den beschriebenen Modellen ist sicher auch eines für
Sie dabei.
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Wildlife-Fotografie
LIEFERANTEN Benbo: www.cf-photovideo.de
Camranger: www.enjoyyourcamera.comCanon: www.canon.de
Giotto's: www.giottos.deGitzo: www.gitzo.de
Manfrotto: www.manfrotto.deNikon: www.nikon.de
SanDisk: www.sandisk.deSigma: www.sigma-foto.de
Tamron: www.tamron.eu/deWeye Feye: www.weye-feye.comWimberley: www.tripodhead.com
ZubehörTRAGBARES VERSTECK
In einem freistehenden Tarnzelt bleiben Sie von den Tieren unbemerkt. Diese Verstecke sind leicht auf- und abzubauen und werden in unterschiedlichen Tarnmustern angeboten; sie sind außerdem wasserdicht und atmungsaktiv.
BOHNENSACK Bei Fotos nah am Boden oder von einer erhöhten, stabilen Oberfläche aus leistet ein Bohnensack als Kameraplattform sehr gute Dienste. Er ist billig und doch sehr vielseitig zu benutzen.
SPEICHERKARTEN SanDisk Extreme Pro SDHC Karten gehören zu den schnellsten Speicherkarten auf dem Markt. Wählen Sie 32GB oder 64GB § je höher die Kapazität, umso länger kann eine Bildserie werden.
FELDSTECHERBevor Sie die Kamera zücken können, müssen Sie erst einmal ein Motiv finden. Ein Feldstecher leistet dabei sehr gute Dienste. Die „Travelites“ von Nikon sind leicht und leistungsfähig.
WI-FI FERNSTEUERUNG Sie müssen nicht immer hinter der Kamera stehen, um gute Fotos nach Hause zu bringen. Eine drahtlose Fernsteuerung der Kamera, wie der CamRanger oder das System von WeyeFeye ermöglicht die Bedienung der Kamera vermittels iPad, iPhone oder iPod Touch.
Giotto's MML3270B Aluminium Einbeinstativ
42,90 €Ein sehr gutes, kompaktes
Einbeinstativ aus vier Elementen, voll ausgefahren 1,67 Meter groß. Es trägt bis zu 12 kg. Die Kamera kann direkt, oder per Stativkopf
montiert werden.
Benbo 2 Stativ319 €
Dies ist ein sehr solides Aluminium-Stativ. Benbo ist bekannt für sein innovatives
und einzigartiges Stativ-Design, das eine Fixierung
der Kamera in nahezu jeder Position gestattet. Das ist
besonders hilfreich, wenn Sie nah am Boden fotografieren. Das Benbo 2 hat extra lange
Beine, um auch größere Arbeitshöhen zu ermöglichen.
Manfrotto MM294C4 Kohlefaser Einbeinstativ
67 €Ein Einbeinstativ soll leicht sein, doch trotzdem stabil.
Dieses Modell besteht aus 4 Elementen, die
platzsparend zu verstauen sind. Dank Kohlefaser-
Konstruktion wiegt es nur 500 Gramm und ist leicht zu
transportieren.
Gitzo GT3532LS Serie 3 6X Systematic Stativ
639 €Ein anderes Schwergewicht
von Gitzo § die „S-Klasse“ unter den Fotostativen. Es kommt ohne Mittelsäule
aus und lässt sich deswegen sehr nah am Boden fixieren.
Das Material Kohlefaser macht es besonders leicht,
aber trotzdem mit 25kg belastbar.
WILDLIFE-STATIVE UND
ANDERES ZUBEHÖR
Es gibt bestimmtes Zubehör, ohne das
der Tierfotograf nicht arbeiten kann. Hier stellen wir Ihnen ein paar Dinge vor, die das Leben in freier Wildbahn leichter
machen.
Wimberley WH-200 Mk II Stativkopf
549 €Ein Spezialstativkopf,
ausgelegt für lange, schwere Teleobjektive. Die kardanische
Aufhängung erlaubt ein Drehen des Objektivs um seinen Schwerpunkt, um
es besonders einfach in die gewünschte Position zu
bringen. Der Wimberley-Kopf gilt als Geheimtipp unter
Wildlife-Enthusiasten.
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Ausrüstung