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Tutorium: Wirtschaftliche Grundlagen für den Arbeitslehreunterricht
Soziale Marktwirtschaft
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1. Merkmale
Ordnungselemente der freien Marktwirtschaftwerden durch staatliche Gesetze und Regelungen beschränkt um einseitige Machtpositionen zu verhindern
1. Einschränkung des Privateigentums an Produktionsmitteln
2. Einschränkung der Vertragsfreiheit
3. Einschränkung der freien Preisbildung
4. Einschränkung der freien Lohnbildung
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2. Prinzipien
Wettbewerbsprinzip
Sozialprinzip
Konjunkturpolitisches Prinzip
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3. Koordinationsmechanismus
Was wird wie für wen produziert? Zentrale und dezentrale Koordination
Zentrale/staatliche Instanz trifft alle Entscheidungen
= Plan-/Zentralverwal-tungswirtschaft
Unternehmen und Haushalte entscheiden über Angebot und Nachfrage und steuern so das Geschehen
= Marktwirtschaft
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4. Gesellschaftliche Ziele
Sicherheit
Gerechtigkeit
Wohlstand
für Alle
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Sicherheit
Freiheit Grundbedürfnis
Ohne Beschränkung der Handlungsalternativen seine Verhältnisse nach seinen Wünschen zu gestalten und keine Abhängigkeit von anderen Menschen/Gruppen
beschränkt durch den Staat
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Gerechtigkeit
In der gleichen Situation wird jeder gleich behandelt Keine Willkürherrschaft
In der Wirtschaft:
Leistungsgerechtigkeit: Entlohnung nach Leistung Bedarfsgerechtigkeit: natürliche Unterschiede (geistige Anlagen,
Einkommen, Vermögen, geografische Lage….) werden ausgeglichen
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Sicherheit und Geborgenheit
Bedeutet Abwesenheit von Risiko
die Sicherstellung der Versorgung und die Deckung der Grundbedürfnisse (Nahrung, Energie)
die Sicherung vor den materiellen Auswirkungen von Krankheit, Invalidität und Arbeitslosigkeit
die Sicherung von Einkommen und Vermögen
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Wohlstand
Überwindung des Grundproblems der Knappheit
Erhöhung der Nutzungsmöglichkeiten der Wirtschaftssubjekte an Konsumgütern und Dienstleistungen
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5. Sozialpolitik Wer in Not gerät, kann auf die Hilfe der Gemeinschaft rechnen. Das
System er Sozialversicherung hilft bei Krankheit, Arbeitsunfällen, Arbeitslosigkeit und abnehmender Schaffenskraft im Alter.
Damit auch wirtschaftlich Schwache sozial geschützt und gesichert sind, unterstützt sie der Staat durch ALG I und II, Kindergeld, Wohngeld, Sozialwohnungsbau, Ausbildungsförderung usw.
Durch Arbeitsschutzbestimmungen sollen Arbeitnehmer vor menschenunwürdigen und gesundheitsschädigenden Arbeitsbedingungen bewahrt werden. Beispiele: Kündigungsschutzgesetz, Arbeitszeitordnung, Mutterschutzgesetz, Jugendarbeitsschutzgesetz, Schwerbehindertengesetz, Gewerbeordnung.
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6. Öffentliche Unternehmungen
Ziel: Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung
Damit die Bevölkerung gleichmäßig mit wichtigen Gütern und Dienstleistungen versorgt wird, werden diese von öffentlichen Unternehmungen angeboten. Dazu zählen Gas- und Wasserwerke, Elektrizitätsunternehmen, Schulen, Hochschulen, Krankenhäuser und andere wichtige öffentliche Einrichtungen. Wäre beispielsweise die Deutsche Post AG eine reine Privatunternehmung, dann müsste ein Brief in ein abgelegenes Dorf sehr teuer bezahlt werden; ein privater Verkehrsbetrieb würde jede unrentable Strecke im
Personenverkehr sofort einstellen.
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Die wirtschaftlichen Ziele sind von den gesellschaftlichen Hauptzielen abgeleitet:
Gesellschaftliche Hauptziele
Frieden und Freiheit
Gerechtigkeit Wohlstand Sicherheit
Wirtschaftliche Unterziele
Preisniveau-stabilität
gerechte Einkommens- & Vermögens-verteilung
Wirtschafts-wachstum
Vollbeschäfti-gung
Umweltschutzaußenwirt-
schaftliches Gleichgewicht
7. Die wirtschaftlichen Ziele
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sollen gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht sichern
gleichzeitige Verwirklichung Traumziel jeder Wirtschaftspolitik.
Die Regierungen haben daher ein Konzept, das die staatlichen Einflüsse zulässt. Dabei muss das System der Marktwirtschaft weiter funktionieren können. Jedes Konzept braucht Ziele. Diese Ziele finden sich im "Stabilitätsgesetz" und anderen Gesetzen.
8. Die wirtschaftlichen Ziele
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Auszug aus dem Stabilitätsgesetz
§ 1: Bund und Länder haben bei ihren wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen die Erfordernisse des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts zu beachten. Die Maßnahmen sind so zu treffen, dass sie im Rahmen der marktwirtschaftlichen Ordnung gleichzeitig zur Stabilität des Preisniveaus, zu einem hohen Beschäftigungsstand und außenwirtschaftlichem Gleichgewicht bei stetigem und angemessenem Wirtschaftswachstum beitragen.
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Stabilisierungspolitik – Staatliche Eingriffe
Da es in der Praxis unmöglich erscheint, alle Zielsetzungen vollständig zu erreichen, versucht die Wirtschaftspolitik, eine bestmögliche Kombination der Ergebnisse in allen Teilbereichen zu erzielen, indem sie, wenn negative Entwicklungen erkennbar werden, versuchen sie abzuwehren
Maßnahmen, die der Stabilisierung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts dienen, werden meist unter dem Begriff Stabilisierungspolitik zusammengefasst.
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Preisniveaustabilität
Durch Inflationen nach dem ersten und zweiten Weltkrieg verloren Millionen von Sparern ihr Vermögen.
Größere Preissteigerungen verteuern unsere Produkte auf dem Weltmarkt und verschlechtern dadurch unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit.
Stabile Preise sind daher eine wichtige Voraussetzung für
Vollbeschäftigung und angemessenes Wirtschaftswachstum.
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Gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung
Gleiche Startchancen (Ausbildungssystem) Das Leistungsprinzip (Leistung ist Grundlage für Bewertung und
Entlohnung) Solidaritätsprinzip (Gemeinschaft tritt für den einzelnen ein, wenn
sich dieser in einer Notlage befindet)
Um eine extreme Ausprägung der ungerechten Verteilung zu begrenzen, sind drei Punkte zu beachten:
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Einkommens- und Vermögenspolitik Ziel: gerechte Verteilung von Vermögen
Damit eine gerechtere Einkommens- und Vermögensverteilung erreicht wird, zahlt derjenige, der mehr verdient oder ein großes Vermögen hat, sowohl absolut (in EUR) als auch prozentual mehr Steuern (Steuerprogression). Die Besteuerung nach Steuerklassen soll die besonderen Verhältnisse des einzelnen Steuerpflichtigen berücksichtigen.
Zusätzlich erhalten die Bürger verschiedene soziale Leistungen wie die allgemeine Sparförderung (VwL) oder die Bausparförderung, die nur innerhalb bestimmter Einkommensgrenzen gewährt werden.
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Wirtschaftswachstum
Nur durch eine zunehmende Güterproduktion steigt auch der materielle Lebensstandard der einzelnen Wirtschaftssubjekte eines Staates.
Dieses Wirtschaftswachstum wird u. a. auch benötigt, damit Arbeitnehmer, die durch den technischen Fortschritt freigesetzt wurden, an anderer Stelle wieder eingesetzt werden können.
Darüber hinaus bedeutet ein Wirtschaftswachstum auch ein höheres Steueraufkommen also mehr staatliche Leistungen
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Ablaufpolitik
Wachstumspolitik Ziel: Soll Wirtschaftswachstum fördern
Konjunkturpolitik Ziel: Soll Konjunkturschwankungen ausgleichen (Finanzpolitik –>
Staat, Geldpolitik –> Zentralbank)
Wirtschaftskrisen können zu Konkursen und großer Arbeitslosigkeit führen. Um dies zu verhindern, beeinflusst der Staat die wirtschaftliche Lage (Konjunktur), indem er seine Steuern und Staatsausgaben erhöht oder senkt. Dabei soll ihn die Deutsche Bundesbank unterstützen durch ihre Diskontpolitik, Offenmarktpolitik, Devisenpolitik, Mindestreservenpolitik und Lombardpolitik.
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Konjunkturpolitische Maßnahmen
Konjunkturpolitische Maßnahmen zur Ankurbelung
der Konjunktur
Erhöhung der Staatsaufträge: Investitionen in öffentliche Projekte –> Arbeitslosenzahl sinkt
Steuerbegünstigungen, z.B. Son-derabschreibung, Steuersenkung
Verbesserung der Abschrei-bungsmöglichkeiten
gezielte Wirtschaftshilfen z.B.: Wohnungsprämienbau
zusätzliche Gelder durch den Staat
Verringerung der Sparförder-prämie (Geld ausgeben!)
Konjunkturpolitische Maßnahmen zur Dämp-
fung der Konjunktur
Verminderung der Staats-aufträge, Bildung von Kon-junkturausgleichsrücklagen
Steuererhöhungen
Abschreibungsmöglich-keiten werden gekürzt
Subventionen werden gekürzt
geringe Gelder durch den Staat
Erhöhung der SparförderungSparprämien
Investitions-zulagen
Subventionen (Zuschüsse)
Abschreibungsmöglichkeiten
Steuerpolitik
Staatliche Aufträge
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Vollbeschäftigung
Begründung des Ziels
Arbeitslosigkeit führt zu finanziellen Einbußen für die Betroffenen
persönliche Ausgaben müssen eingeschränkt werden
vorhergesehene Anschaffungen müssen zurückgestellt werden
Zahlungsverpflichtungen kommen in Verzug/Schulden
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Vollbeschäftigung
familiäre Beziehungen werden in Mitleidenschaft gezogen
berufliche Verschlechterungen durch Arbeitslosigkeit
für Gesellschaft insgesamt mit immateriellen Schäden verbunden
Beziehungen zu Freunden und Bekannten werden belastet
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Vollbeschäftigung
Mögliche Auswirkungen von Arbeitslosigkeit Kriminalität psychische Schäden Alkoholismus Drogenabhängigkeit Obdachlosigkeit Radikalisierung in politischer Hinsicht
erhebliche finanzielle Ausgaben für den Staat
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Umweltschutz
Eine intakte Natur, reine Luft und sauberes Wasser sind Voraussetzung für hohe Lebensqualität und damit zentrale Aufgabe der Umweltpolitik. Die Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts muss zu den Zielsetzungen einer vernünftigen ökonomischen Politik gehören.Diese Zielsetzung muss von der Wirtschaftspolitik in alle Maßnahmen mit einbezogen werden, denn zwischen wirtschaftlichen Aktivitäten und der Umwelt bestehen starke Zusammenhänge und Verflechtungen.
Zugleich kann ambitionierte Umweltpolitik einen Beitrag zur Modernisierung eines Landes leisten. Sie ist Motor für technische Innovationen, die Arbeitsplätze, Wettbewerbsfähigkeit und Exportchancen bringen.
Umweltschutz funktioniert aber nur, wenn alle mitmachen: Bürger, Wirtschaft und Staat.
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Umweltschutz
Aufgabe des Umweltschutzes:Erhalt der Umweltmedien
Boden Gewässer Klima Luft
sparsamer Umgang mit knappen Rohstoffen
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Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
Ungleichgewichte in den Außenbeziehungen könnten sich negativ auf das Beschäftigungs-, das Wachstums- und das Preisniveauziel auswirken.
Export > Import inländische Gütermenge nimmt ab, während Geldmenge durch Verkaufserlöse ansteigt Preissteigerungen, Inflation
Import > Export Absatz der deutschen Hersteller geht zurück Betriebsstilllegungen und Arbeitslosigkeit können Folge sein
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Ein Gleichgewicht besteht, wenn der Wert exportierter Güter und Dienstleistungen in etwa dem Wert der importierten Güter und Dienstleistungen entspricht.
Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
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Das magische Vier- bzw. Sechseck
umweltverträgliches Wirtschaften
angemessenes
Wirtschafts-wachstum
außenwirtschaft-liches Gleichgewicht
Preisniveau-
stabilität
Geringe Arbeitslosigkeit
gerechte Einkommens-
verteilung
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Zielkonflikte der Wirtschaftspolitik
Magisch ist das Sechseck deshalb, weil die Maßnahmen der EZB und des Staates, die ergriffen werden, um eines dieser Ziele zu erreichen, oft ein anderes behindern (Divergente Ziele). Dabei besteht eine fast zwangsläufige gegenseitige Abhängigkeit. Eine gleichzeitige Erreichung aller Ziele erfordert also „magische Kräfte“
Zinssenkung belebt die Konjunktur => Arbeitsmarktsituation und Wirtschaftswachstum entwickeln sich positiv, aber die Preisstabilität sinkt
Hohes Exportvolumen => Gut für Wirtschaftswachstum und Arbeitsmarkt, schlecht für die Inflationsrate, das außenwirtschaftliche Gleichgewicht kommt auch aus der Waage.
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Zielbeziehungen
Komplementäre ZieleWird mit der Verfolgung eines Ziels auch ein anderes Ziel besser erreicht, so spricht man von komplementären Zielen. Bsp.: Wirtschaftswachstum – Vollbeschäftigung (steigende Gütererzeugung mehr Arbeitsplätze)
Konkurrierende/Divergente ZieleVon konkurrierenden Zielen spricht man, wenn ein Spannungsverhältnis oder Zielkonflikt zwischen zwei oder mehreren Zielen besteht. Eine Verwirklichung des einen Ziels ist dann nur unter Zurückdrängung anderer Ziele möglich.Bsp.: Wirtschaftswachstum – Preisniveaustabilität (wachsende Wirtschaft = Nachfrage > Angebot Preise steigen)
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9. Mögliche Methode im AWT -Unterricht
Fächerübergreifender Unterricht mit GSE