Download - Aktualisierte Umwelterklärung 2015
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©Bavaria Luftbild Verlags GmbH
Umwelterklärung 2017 MAN Truck & Bus AG Standort München
Inhaltsverzeichnis
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Titelbild: Luftbild MAN Truck & Bus AG Werk München
Vorwort 2
Kapitel 1: Allgemeiner Teil
Die MAN Gruppe 3
Die MAN Truck & Bus Gruppe 4
Umweltpolitik – Unsere Verantwortung 5
Das Managementsystem 7
Kernindikatoren 9
Ideen zum Umweltschutz weiter tragen 10
Unsere Produkte – Effizient unterwegs 11
Unsere Ziele – Umweltprogramm 2014 – 2017 12
Unsere Ziele – Umweltprogramm 2017 – 2020 17
Kapitel 2: Standort München
Ein Ort mit Geschichte 20
Nutzung mit Nachhaltigkeit 21
Organisation – Managementsystem 22
Kommunikation, Aus‐ und Weiterbildung 23
Umweltaspekte des Standortes 24
Zahlen und Daten 26
Kennzahlen aus 2016 – Input und Output 27
Analyse und Kennzahlen
Energie 29
Abfall 30
Emissionen 31
Wasser 32
Umweltprogramm Standort München
2014 bis 2017 33
2017 bis 2020 35
Freigabe und Gültigkeitserklärung 36
Dialog 37
Diese Umwelterklärung beinhaltet Zahlen, Daten und Fakten des Berichtsjahres 2016
Umweltschutz Verantwortungsvoll in die Zukunft
V o r w o r t | 2
Liebe Leserin, lieber Leser
Die MAN Truck & Bus AG ist einer der führenden Anbieter
von Nutzfahrzeugen und maßgeschneiderten Transportlö‐
sungen.
Wir verfolgen das Ziel, den langfristigen ökonomischen
Erfolg, die ökologische Verträglichkeit und die soziale Ge‐
rechtigkeit unseres Handelns im Sinne des nachhaltigen
Wirtschaftens in Einklang zu bringen.
„Wir sind verantwortlich“ – ist nicht nur ein Schlagwort,
sondern unser Leitbild bei der Umsetzung der Corporate
Responsibility‐ und Klimastrategie, deren integraler Bestand‐
teil der Umweltschutz ist.
Mit den Umstrukturierungsmaßnahmen in unseren Werken
gehen wir die Anforderung an, auch zukünftig wirtschaftlich
erfolgreich agieren zu können; gleichzeitig behalten wir
unsere Produktionsinitiative „Green Production“ im Auge.
Dem konkreten Ziel der Klimastrategie, die direkten CO2‐
Emissionen bis 2020 um 25% zu reduzieren (im Vergleich zu
2008) sind wir mit 23,3% im Jahr 2016 schon sehr nahe
gekommen. Aber auch die anderen Umweltaspekte, wie
Ressourcenverbrauch, Nutzung von Wasser, Emissionen,
Naturschutz haben wir im Blick und arbeiten daran die Um‐
weltleistung kontinuierlich zu verbessern. Unsere Ziele und
Maßnahmen dazu haben wir im neuen Umweltprogramm
zusammengefasst.
Ambitionierte Ziele haben wir auch für unsere Produkte. In
unserer Produktentwicklung beobachten wir über ein soge‐
nanntes Trendradar neue Trends und mögliche Zukunftssze‐
narien. Zur Erfassung der Umweltauswirkungen unserer
Produkte nutzen wir die Analyse des Treibhausgas‐
Fußabdruck (Product Carbon Footprint – PCF) und die Be‐
trachtung der Produkt‐Ökobilanz (Life Cycle Assessment –
LCA).
Der größte Teil der Umweltauswirkungen entsteht in der
Nutzungsphase unserer Fahrzeuge, daher nutzen wir neben
der Entwicklung auch einen weiteren Hebel, nämlich den
Kundendialog und das Training der Fahrer, um Kraftstoff zu
sparen und damit die CO2‐Emissionen zu senken.
Durch regelmäßige Überprüfung und Verbesserung von
Standards und Managementsystemen sichern wir die Nach‐
haltigkeit unserer Aktivitäten.
In dieser Umwelterklärung berichten wir in Form von Zahlen,
Daten und Fakten über unsere Aktivtäten zur Steigerung der
Umweltleistung unseres Unternehmens und unserer
Produkte.
Wir freuen uns auf einen aktiven Dialog.
Dr. Ulrich Dilling
Vorstand Produktion und Logistik
Verantwortliches Vorstandsmitglied für Umweltschutz
E N T W U R F
Die MAN Gruppe
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Die MAN Gruppe ist eines der führenden Nutzfahrzeug‐,
Motoren‐ und Maschinenbauunternehmen Europas mit
jährlich rund 13,6 Mrd € Umsatz und weltweit etwa
53 800 Mitarbeitern. MAN ist Anbieter von Lkw, Bussen,
Dieselmotoren, Turbomaschinen sowie schlüsselfertigen
Kraftwerken und hält in allen Unternehmensbereichen
führende Marktpositionen.
Die Strategie der MAN Gruppe zielt auf nachhaltige
Wertsteigerung in den wachstumsstarken Geschäftsfel‐
dern Commercial Vehicles und Power Engineering. Dabei
zentralisiert das Führungssystem „Industrial Gover‐
nance“ mit seiner klaren Rollenverteilung die
strategische Führung und stärkt die operative Verant‐
wortung der drei Teilkonzerne MAN Truck & Bus, MAN
Diesel & Turbo und MAN Latin America. Jeder Bereich
muss sich am besten Wettbewerber messen.
In dieser Umwelterklärung wird über den Standort Mün‐
chen der MAN Truck & Bus berichtet.
MAN
Truck & Bus MAN
Latin America
Power Engineering Commercial Vehicles
Beteiligungen: Sinotruk (25,0 % + 1 Aktie), Scania (17,4 %*)
MAN
Diesel & Turbo Renk (76 %)
MAN Gruppe
* Stimmrechte
Die MAN Truck & Bus Gruppe
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Die MAN Truck & Bus Gruppe ist das größte Unterneh‐
men der MAN Gruppe und einer der führenden Anbieter
von Nutzfahrzeugen und Transportlösungen.
Wir bieten Transporter von 3,0 bis 5,5 t an und Last‐
kraftwagen von 7,5 bis 44 t.
Das Bus‐Programm der Marken MAN und Neoplan reicht
vom Stadt Linienbus bis zum Luxus‐Reisebus.
Darüber hinaus fertigt die MAN Truck & Bus Motoren,
Achsen und Verteilergetriebe
Komplette Dienstleistungen rund um das Fahrzeug, wie
Finanzierung und Service ergänzen die Produktion.
Kennzahlen der Jahre 2015 und 2016
Geschäftsjahr 2015 2016
Auftragseingang Mio. € 10 059 10 342
Umsatz Mio. € 8 997 9 243
Absatz Fahrzeuge Stück 79 222 83 199
Mitarbeiter* Anzahl 35 865 35 371
EBIT(operatives Ergebnis) Mio. € 20 416
* Stichtagswert
Unsere Verantwortung Umweltpolitik der MAN Truck & Bus
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Unsere Verantwortung
MAN Truck & Bus stellt sich als Unternehmen und Teil der
Gesellschaft globalen Herausforderungen, die einen erheb‐
lichen Einfluss auf unsere Geschäftsprozesse haben. Wir
haben Klima‐ und Umweltschutz, demografischen Wandel,
Globalisierung und Urbanisierung als die Herausforderun‐
gen erkannt, die einen besonders hohen Einfluss auf unser
Geschäft haben. Durch verantwortungsvolles Wirtschaften
in einer sich im Wandel befindenden Welt leisten wir einen
Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung von Gesellschaft und
Umwelt.
Wir haben die universell anerkannten Prinzipien des UN
Global Compact aus den Bereichen Menschenrechte,
Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämp‐
fung unterzeichnet. Zudem sind in unserem MAN Code of
Conduct unternehmensinterne Grundsätze festgelegt, zu
denen wir uns verpflichten. Um unserer unternehmeri‐
schen Verantwortung einen Rahmen zu geben, haben wir
eine Corporate Responsibility (CR) und Klimastrategie
entwickelt, die feste Bestandteile unserer Unternehmens‐
strategie sind. Zur Umsetzung der CR‐Strategie haben wir
Handlungsfelder definiert, die die gesamte Wertschöp‐
fungskette abdecken. Für diese Handlungsfelder entwi‐
ckeln wir jeweils eine Politik, die international verbindlich
für alle Unternehmensbereiche gilt, und sich an sämtliche
internen und externen Interessens‐ und Anspruchsgruppen
richtet. Wir wollen mit unseren Lieferanten gemeinsame
Werte definieren und leben, um die Umsetzung der CR‐
Strategie entlang der gesamten Wertschöpfungskette
voranzutreiben. Zudem wollen wir den Erwartungen unse‐
rer Kunden aktiv mit einem effizienten Produkt‐ und Ser‐
viceportfolio begegnen.
Wir als Vorstände und Arbeitnehmervertreter sind uns
unserer Vorbildrolle bewusst, die wir bei der Umsetzung
der unternehmerischen Verantwortung einnehmen. Wir
vertrauen auf unsere Mitarbeiter, die Vorgaben aus den
Politiken am Arbeitsplatz mit Leben zu füllen. Die Grund‐
lage dafür ist die Bereitstellung der notwendigen Res‐
sourcen. Mit diesen Bemühungen tragen wir zu einem
nachhaltigen Wirtschaften im Sinne der Menschen und
der Umwelt bei.
Unser Grundsatz
Wir haben uns in dem Handlungsfeld „Umweltschutz
sicher beherrschen“ verpflichtet, uns für die Schonung der
natürlichen Ressourcen und der Umwelt einzusetzen, um
unserer ökologischen Verantwortung gerecht zu werden.
Bisher haben wir uns im Bereich Umweltschutz auf die
Produktionsstandorte konzentriert. Da im Nutzfahrzeugbe‐
reich der Großteil der Umweltauswirkungen auf die Nut‐
zungsphase entfällt, erweitern wir den Fokus über die
Produktionsstandorte hinaus auf die Umweltauswirkungen
des gesamten Produktlebenszyklus. Wir streben eine
Steigerung des Umweltstandards entlang der gesamten
Wertschöpfungskette an. Gesetzliche Vorschriften,
behördliche Auflagen sowie Richtlinien und Normen des
Umweltschutzes sind bei der stetigen Verbesserung
Mindestanforderung. Dadurch stellen wir die Zukunftsfä‐
higkeit des Unternehmens und unserer Produkte sicher
und leisten gleichzeitig einen Beitrag zur nachhaltigen
Entwicklung der Gesellschaft. Unsere Vision ist eine Res‐
sourcennutzung, die die Regenerationsfähigkeit der Natur
nicht überstrapaziert.
Unsere Verantwortung Umweltpolitik der MAN Truck & Bus
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Jeder Einzelne zählt
Das Engagement eines jeden Mitarbeiters ist wichtig, damit
wir das Ziel erreichen können, vorbildliche Umweltstan‐
dards bei unseren Produkten und in der Produktion sicher‐
zustellen. Wir streben an, das Bewusstsein aller Mitarbei‐
ter durch die feste Integration von Aspekten des Umwelt‐
schutzes in die Aus‐ und Weiterbildung zu schärfen und sie
zu umweltbewusstem Handeln am Arbeitsplatz und zu
Hause zu motivieren. Dadurch kann jeder Einzelne einen
Beitrag zur kontinuierlichen Verbesserung des Umwelt‐
schutzes leisten.
Umweltbelastung minimieren
Wir arbeiten kontinuierlich daran, bereits in der Planung
unserer Prozesse das Ziel einer möglichst geringen Belas‐
tung von Wasser, Luft, Boden und Biodiversität zu integrie‐
ren. Wir wollen zudem die Investitionen in Neuanschaffun‐
gen und Instandhaltung erhöhen, um mit unseren Produk‐
tionsanlagen dauerhaft höhere Umweltstandards zu erfül‐
len.
Natürliche Ressourcen schonen
An unseren Produktionsstätten streben wir eine Erhöhung
der Ressourceneffizienz, durch einen stetig optimierten
Einsatz von Roh‐, Hilfs‐ und Betriebsstoffen an. Unser Ziel
ist die Wiederverwendung der Abfälle in einem geschlos‐
senen Stoffkreislauf. Dieses wollen wir durch eine zielge‐
richtete Ressourcennutzung entlang der gesamten Wert‐
schöpfungskette sowie eine möglichst hohe Verwertungs‐
quote bei nicht vermeidbaren Abfällen erreichen. Weiter
streben wir einen verantwortungsvollen Umgang mit der
Ressource Wasser an. Wir werden in Zukunft zielstrebig
Maßnahmen ergreifen, um den Wasserverbrauch entlang
der gesamten Wertschöpfungskette zu erfassen, den
Verbrauch weiter zu senken sowie das verwendete Wasser
gereinigt in den Kreislauf zurückzuführen. Zudem werden
wir weiterhin an einer Reduzierung des Lösemittelver‐
brauchs sowie an geringeren Schadstoffemissionen in
unserer Produktion arbeiten.
Umweltschutz in der Nutzungsphase erhöhen
Wir sind uns bewusst, dass der größte Beitrag zum Um‐
weltschutz während der Nutzungsphase unserer Produkte
geleistet werden kann. Wir streben an, Umweltaspekte
bereits bei der Produktentwicklung konsequenter in den
Fokus der Entscheidungsfindung zu stellen, um die Um‐
weltbelastung durch Energieverbrauch, Emissionen und
den Betriebsmitteleinsatz kontinuierlich zu senken. Dar‐
über hinaus werden wir weiterhin gezielt in die Weiter‐
entwicklung unserer Produkte in Hinblick auf ihren Um‐
welteinfluss investieren und ihre Recyclingfähigkeit opti‐
mieren. Damit wollen wir die anspruchsvollen Erwartungen
unserer Kunden erfüllen.
Umweltmanagement
Wir haben ein Umweltmanagementsystem als Bestandteil
des integrierten Managementsystems zur Überprüfung
und Steuerung des Umsetzungsgrades und des Erfolgs
eingerichtet. Damit wird der Stand des Umweltschutzes
kontinuierlich verbessert. Der Fortschritt wird regelmäßig
an den Vorstand kommuniziert.
Freigegeben vom Management Board und dem Vorsit‐
zenden des Gesamtbetriebsrates der MAN Truck & Bus
AG
Das Managementsystem
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Integriertes Managementsystem
Das Umweltmanagementsystem ist Teil des integrierten
Managementsystems der MAN Truck & Bus. Es orientiert
sich an den Unternehmensprozessen und beinhaltet
neben dem Umwelt‐ und dem Arbeitsschutz‐ auch das
Qualitätsmanagement sowie die Bereiche Brandschutz
und Gefahrenabwehr, um so den bestmöglichen Schutz
von Mensch und Umwelt sowie die Sicherung von Quali‐
tät, Werten und Wissen zu unterstützen.
Zur Umsetzung der Corporate Responsibility‐ und Kli‐
mastrategie wurden Handlungsfelder definiert, welche
die gesamte Wertschöpfungskette des Unternehmens
abbilden. Daran orientiert sich auch unser Umweltma‐
nagementsystem.
Die Aufbau‐ und Ablauforganisation des Management‐
systems ist in einem Handbuch beschrieben und wird in
Richtlinien und Anweisungen konkretisiert. Diese Doku‐
mentationen sind für alle Mitarbeiter verbindlich und
gelten für die gesamte MAN Truck & Bus.
Organisation
Die Organisation des Umwelt‐ und Sicherheitsmanage‐
ments (UM/SM) nutzt nach Möglichkeit die bestehenden
Strukturen im Unternehmen, die um einige Zentralfunk‐
tionen und Stabsaufgaben ergänzt werden.
Die Gesamtverantwortung für Umweltschutz & Sicher‐
heit trägt das Managementboard der MAN Truck & Bus.
Es hat den Vorstand für Produktion & Logistik zum
verantwortlichen Vorstandsmitglied für Umweltschutz
und Arbeitsschutz benannt.
Pflichten, Aufgaben und Rechte für umwelt‐ und sicher‐
heitsrelevante Anlagen werden über die bestehende
Organisationsstruktur auf Führungskräfte und Prozess‐
verantwortliche delegiert.
Das Managementsystem
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Insbesondere die Standort‐ und Produktionsleiter haben
durch ihre organisatorische Stellung im Unternehmen
eine hohe Verantwortung für die operativen Aufgaben
im Bereich Umweltschutz und Sicherheit. Sie werden an
jedem Standort von Fachleuten unterstützt, die als Be‐
auftragte für Abfall, Immissionsschutz, Gewässerschutz,
Gefahrgut, Arbeitssicherheit und für das Umwelt‐ und
Arbeitsschutzmanagementsystem dabei helfen, den
rechtssicheren Betrieb von Anlagen zu gewährleisten.
Zertifizierung & Überprüfung
Unsere Produktionsstandorte in Europa sowie unsere
Werke in Ankara (Türkei), Pinetown (Südafrika) und
Pithampur (Indien) verfügen über ein zertifiziertes Um‐
weltmanagementsystem gemäß der internationalen
Norm ISO 14001. Die Werke München, Nürnberg, Salz‐
gitter, Steyr (Österreich) und Krakau (Polen) beteiligen
sich darüber hinaus am „Gemeinschaftssystem für das
Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung“
der Europäischen Union (EMAS – Eco Management and
Audit Scheme), das zusätzliche Anforderungen an ein
Umweltmanagementsystem stellt.
Der Informationsaustausch der Beauftragten über alle
Zentralbereiche und Standorte hinweg, wird durch re‐
gelmäßige Arbeitstreffen gewährleistet.
Für die Koordination dieser Treffen, die Erstellung und
Abstimmung von Richtlinien und Anweisungen sowie für
das zentrale Managementreview an den Vorstand Pro‐
duktion & Logistik ist die Beauftragte für das Umwelt‐
und Sicherheitsmanagement der MAN Truck & Bus
verantwortlich.
Aber auch unsere zentralen Ersatzteillager in Dachau
und Salzgitter besitzen inzwischen ein zertifiziertes
Umweltmanagementsystem nach ISO 14 001.
Darüber hinaus haben fast alle Standorte das Ziel er‐
reicht, sich im Arbeitsschutz nach OHSAS 18001 zertifi‐
zieren zu lassen.
Die Einführung eines Umweltmanagementsystems in
Olifansfontein (Südafrika) und Banovce (Slowakei) ist
laut Umweltprogramm bis 2019 vorgesehen.
x
Standorte Zertifiziert - Validiert - Zertifiziert
ISO 14001 EMAS OHSAS
München
Nürnberg
Salzgitter
Steyr
Krakau
Starachowice nr
Posen nr
Ankara nr
Dachau (Parts) nr
Salzgitter (Parts) nr
Pithampur nr
Pinetown nr
Olifantsfontein X nr
Banovce X nr X
nr – nicht relevant x ‐ geplant
Kernindikatoren
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Kernindikatoren & Bezugsgröße
In der EU‐Verordnung EMAS III wird eine Bewertung der
Umweltleistung gefordert. Kernindikatoren zur Energie‐
und Materialeffizienz, zum Wasserverbrauch, zum Ab‐
fallanfall, zur biologischen Vielfalt und zu den Emissio‐
nen sollen dargestellt werden und zur Gesamtausbrin‐
gungsmenge oder der Wertschöpfung des Standortes in
Bezug gebracht werden.
Beim Kernindikator Materialeffizienz beschränken wir
uns in der Regel auf die besonders umweltrelevanten
Materialien wie Lacke und Lösemittel.
In unseren Umwelterklärungen verknüpfen wir die Kern‐
indikatoren entweder mit der wirtschaftlichen Leistung
des Standortes, d.h. die Bruttowertschöpfung (BWS),
oder der Gesamtausbringungsmenge an Produkten.
Mit den angewandten spezifischen Kennzahlen kann
ebenso wie mit den Kernindikatoren die vergleichende
Entwicklung der Umweltleistung des Standortes darge‐
stellt werden.
Ideen zum Umweltschutz weiter tragen
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Kunden Lieferanten Dienstleister Mitarbeiter
Durch die lange Nutzungsdauer unserer Fahrzeuge und
die hohen jährlichen Laufleistungen, wird in der der
Nutzungsphase der größere Anteil der Umweltauswir‐
kungen verursacht. Auf die Nutzungsphase entfallen
beispielsweise 98% der CO2‐Emissionen.
In der Beeinflussung unserer Kunden, d.h. den Nutzern
der Fahrzeuge, sehen wir daher einen sehr wichtigen
Hebel, die Umweltauswirkungen im Rahmen der Le‐
benswegbetrachtung deutlich zu verringern. Mit unse‐
rem Schulungsangebot "Wirtschaftlichkeitstraining"
informieren wir unsere Kunden über die Faktoren, die
den Kraftstoffverbrauch und damit auch die Emissionen
des Fahrzeugs beeinflussen, wie Gewicht, Rollwiderstand
und Luftwiderstand.
5‐6% weniger Kraftstoffverbrauch kann dauerhaft durch
eine optimierte Fahrweise erzielt werden. Umgerechnet
auf die Jahresleistung eines LKWs mit ca. 150 000 km
und einem Verbrauch von ca. 32l Diesel/100 km ergibt
sich eine eingesparte Summe von ca. 6 Tonnen CO2 pro
LKW und Jahr.
Im Jahr 2016 konnten wir dieses Wissen in Deutschland
an 1 050 Teilnehmer des Schulungsmoduls "Wirtschaftli‐
ches Fahren" vermitteln. International bieten unsere
ProfiDrive‐Fahrlehrer diese Schulung in weiteren 37
Ländern an.
Wichtige Dienstleister sind für die MAN Truck & Bus die
Entsorger, die unsere gefährlichen und nicht gefährli‐
chen Abfälle verwerten oder beseitigen. Wir nutzen
zertifizierte Fachbetriebe und führen Audits bei unseren
Entsorgern vor Ort durch. In einer konzernübergreifen‐
den Kooperation zwischen mehreren deutschen Auto‐
mobilherstellern und Zulieferfirmen nutzen wir seit 10
Jahren die Vorteile einer gemeinsamen Plattform. Inzwi‐
schen beteiligen wir uns an der Überprüfung von Entsor‐
gern in Deutschland, Österreich und Polen.
Zur Reduktion von Umweltauswirkungen aus Transport
und Logistik sind bei MAN Truck & Bus Ziele zur Opti‐
mierung der Transportstrukturen und ‐abläufe definiert.
Um den CO₂‐Ausstoß in unserer eigenen Transportkette
zu senken, beliefern uns unsere Gebietsspediteure über
Knotenpunkte, die Sendungen bündeln, eine optimale
Auslastung der Lkw sicherstellen und Leerfahrten ver‐
meiden. Als Nutzfahrzeughersteller legen wir auch bei
unseren Dienstleistern großen Wert darauf, dass sie
moderne Lkw einsetzen, die neueste Abgasvorschriften
einhalten.
In der Logistik von MAN Truck & Bus wurden im Be‐
richtsjahr 2016 etwa 77 070 Tonnen CO₂ im Rahmen der
Zulieferung und 84 768 Tonnen CO₂ bei der Auslieferung
der Produkte emittiert. Dies entspricht einer absoluten
Erhöhung von rund 2,8% gegenüber dem Jahr 2015,
verursacht durch ein höheres Produktionsprogramm.
Durch Optimierungsmaßnahmen in der Logistik sind die
CO2‐Emissionen je produziertes Fahrzeug jedoch weiter‐
hin gesunken. Im Jahr 2016 waren es rund 1,9 Tonnen
CO2 je Fahrzeug.
Unsere Produkte Effizient unterwegs
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Herausforderungen und Ziele
Den globalen Herausforderungen Gesundheit, Ressour‐
cenknappheit, Verstädterung und Klimawandel stellt sich
MAN mit einem umfassenden Verständnis von Produkt‐
verantwortung: Sie beginnt mit der Entwicklung effizien‐
ter und sicherer Produkte, umfasst eine umwelt‐ und
ressourcenschonende Produktion sowie ein After Sales
Geschäft und eine Kundenbetreuung, die Umwelt‐
schutzaspekte berücksichtigt.
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Effizienz unserer
Produkte kontinuierlich zu erhöhen. Denn unsere Kun‐
den treffen ihre Kaufentscheidung meist anhand der
Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership, TCO).
Rund ein Drittel davon entfällt im Güterverkehr auf den
Kraftstoff. Mehr Effizienz bei gleichzeitig niedrigen Emis‐
sionen ist deshalb ein wichtiger Technologietreiber.
MAN fokussiert seine Forschung und Entwicklung auf:
Verbrauchs‐ und Emissionsreduzierung
Alternative Antriebskonzepte
Alternative Kraftstoffe
CO2 – Einsparpotentiale identifizieren
Um die CO₂‐Einsparpotenziale entlang des Lebensweges
unserer Produkte zu ermitteln, berechnen wir den
Product Carbon Footprint (PCF) für Produktgruppen des
Teilkonzerns MAN Truck & Bus. Bereits Ende 2014 haben
wir den PCF einer typischen Fernverkehr‐
Sattelzugmaschine MAN TGX Euro 5 gemäß TÜV NORD
Standard TN‐CC 020 verifizieren lassen. Die betrachteten Lebenswegphasen entsprechen bei MAN Truck & Bus
der in der Automobilbranche üblichen Einteilung:
1. Herstellung
2. Nutzung
3. Lebensende (Recycling und Abfallprozess)
Etwa 98% der Treibhausgasemissionen fallen in der
Nutzungsphase an.
Die Arbeiten zur Erstellung eines PCF für das Nachfolge‐
modell der MAN TGX Sattelzugmaschine mit Euro 6‐
Ausführung wurden im vergangenen Jahr fortgeführt.
Diese Erkenntnisse aus der PCF‐Betrachtung sind das
Hauptargument für uns, um durch eine vorausschauen‐
de Produktentwicklung die Umweltauswirkungen so weit
wie möglich zu reduzieren.
MAN EfficientLine – emissionsarm transportieren
Der hoch effiziente TGX EfficientLine in der dritten
Generation bündelt kraftstoffreduzierende Technologien
und verringert sowohl Gesamtbetriebskosten als auch
CO₂‐Emissionen. Der MAN TGX EfficientLine 3 benötigt
gegenüber seinem Vorgänger 6,35 % weniger Kraftstoff
– das haben wir 2016 durch ein TÜV‐Gutachten
bestätigen lassen.
Beispielsweise erkennt ein GPS‐basierter Tempomat
vorausliegende Steigungen und Gefällepassagen und
berechnet die verbrauchsgünstigste Geschwindigkeit.
Der Schwung des Fahrzeugs wir somit zum
Kraftstoffsparen genutzt.
Über 65 000 Kunden setzen seit dem Marktstart 2010
bereits auf die besonders sparsamen EfficientLine‐
Modelle und ‐Pakete.
Klimaschonender Elektroantrieb
Hybridbus
Unseren MAN Lion’s City Bus bieten wir heute schon als
Hybrid‐Variante an. Der Stadtbus nutzt dabei einen
verbrauchsarmen Verbrennungsmotor kombiniert mit
einem effizienten Elektromotor als Antrieb. Dabei spart
er bis zu 30 % Dieselkraftstoff pro Jahr ein, das
entspricht einer CO₂‐Einsparung von 26 Tonnen. Seit
Markteinführung im Jahr 2010 wurden mehr als 450
MAN‐Hybridbusse ausgeliefert.
Elektrobus
Die langjährigen Erfahrungen von MAN Truck & Bus mit
elektrifizierten Antriebssträngen und Komponenten
beim MAN Lion‘s City Hybrid sind wichtige Grundlagen
für die Entwicklung praxistauglicher und effizienter
Lösungen im Bereich Elektrobus.
MAN Truck & Bus hat 2016 mit mehreren Städten
Innovationspartnerschaften mit dem Ziel der
Emissionsfreiheit vereinbart. Gemeinsam wollen wir die
Entwicklung von Linienbussen mit alternativen
Antrieben vorantreiben. Zu den Partnern von MAN
zählen:
Münchner Stadtwerke und Münchner
Verkehrsgesellschaft
Hamburger Hochbahn und Verkehrsbetriebe
Hamburg‐Holstein
Stadtwerke Wolfsburg und Wolfsburger
Verkehrs‐GmbH
Unsere Ziele Umweltprogramm 2014‐2017
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Stakeholder‐Dialog führen und daraus lernen
Ziel Maßnahme Umsetzung bis Status
Verbesserung der internen Kommunika‐
tion von Umweltschutz Themen und
Nutzung von Synergien durch Umwelt‐
schutz und interne Kommunikation
Workshops zu
Soll‐ Ist Vergleich interne Kommunikation von
Umweltschutzthemen
Ableitung von Maßnahmenpaketen
Umsetzung der Maßnahmen
2015
Kommunikation von Umwelt‐ und Sicher‐
heitsthemen verstärken (z.B.: Vorstands‐
initiativen, Erfolge, Bewusstseinsbildung)
Multimediale Kampagne in Intranet, Print
und zusätzlichen innovativen Kommunikati‐
onskanälen
2016
Kommunikation von aktuellen Umwelt‐
und Sicherheitsthemen an das Manage‐
ment
halbjährliche Aufnahme von Umwelt‐ und
Sicherheitsthemen auf den relevanten Kom‐
munikationskanälen beginnend mit Juli 2014
2014
Unterstützung der Zentralabteilung für
Umwelt und Sicherheit bei Kommunika‐
tionsaufgaben
• Einführungstreffen
• Vermittlung von Kommunikations‐
prozessen und –regeln
(Richtlinien, Anweisungen, CI, Vor‐lagen, etc.)
• Patenmodell / regelmäßige Betreuung
2014
Information und Sensibilisierung der
Führungskräfte
Weiterführung des CR‐Trainings und Ausrol‐
len auf alle deutschen und europäischen
Standorte
2015
Ziel kann aus best. Gründen nicht mehr erreicht werden. Maßnahme eingestellt
Ziel erreicht, Maßnahme erfolgreich abgeschlossen
Unsere Ziele Umweltprogramm 2014‐2017
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Produkte & Service verantwortungsvoll gestalten
Ziel Maßnahme Umsetzung bis Status
Systematische Erfassung von Werkstoffen
und Gewichten
Installation eines Materialdaten‐
Managementsystems
Etablierung der Prozesse zur
Erfassung der Materialdaten für
Hausteile und Kaufteile
2016
CO2 ‐ Einsparungspotenziale entlang des
Produktlebenszyklus identifizieren ‐
Product Carbon Footprint (PCF)
Integration der PCF‐
Berechnungen in den standardi‐
sierten Produktentwicklungspro‐
zess
Verifizierung der PCF‐
Berechnung durch unabhängige
Dritte
2014
2014
Vorbereitung der Ökobilanzierung Analyse der Anforderungen an
die Zertifizierung und die Ökobi‐
lanz‐Studie
Entwicklung der Dokumentation,
Datengrundlage und Methode
Erstellung der Ökobilanzstudie
Verifizierung der PCF‐
Berechnung durch unabhängige
Dritte
2016
Risiken erkennen und Chancen nutzen
Ziel Maßnahme Umsetzung bis Status
Erfassung von Risiken aus Umweltgesetz‐
gebung sowie Umweltrisiken in Verbin‐
dung mit Produkten oder der Produktion
Durchführung eines entsprechenden
Workshops mit den jeweiligen Ver‐
antwortlichen
2014
Ziel kann aus best. Gründen nicht mehr erreicht werden. Maßnahme eingestellt
Maßnahme wird ins neue Umweltprogramm übernommen
Ziel erreicht, Maßnahme erfolgreich abgeschlossen
Unsere Ziele Umweltprogramm 2014‐2017
A l l g e m e i n e r T e i l | 14
Mit Lieferanten gemeinsam Werte entwickeln und leben
Ziel Maßnahme Umsetzung bis Status
Sensibilisierung aller Mitarbeiter in der
Beschaffung zum Thema CR
Information an die Mitarbeiter der
Allgemeinen Einkaufs (z.B. in Vollver‐
sammlung)
Umsetzung eines e‐Learning Tools
„Nachhaltigkeit in Lieferantenbezie‐
hungen“ für alle Einkäufer
2014
2014
Minimierung des Abfallaufkommens und
der Entsorgungskosten
Aushandeln von Rücknahmeverpflich‐
tungen zwischen dem Lieferanten
und dem eigenen Unternehmen (z.B.
Pfandsysteme)
2014
Verbesserung der Ressourceneffizienz in
Verwaltung
Überprüfung Druckerkonzept in
den Großraumbüros des Allge‐
meinen Einkaufs
Prüfung der Einrichtung weite‐
rer Videokonferenzanlagen
2014
Zielgerichtete Entwicklung von Umwelt‐
zielen für Beschaffung
Etablierung eines Regel‐
Arbeitskreises zw. Verantwortlichen
aus Bereich Umwelt und Beschaffung
2014
Ziel kann aus best. Gründen nicht mehr erreicht werden. Maßnahme eingestellt
Maßnahme wird ins neue Umweltprogramm übernommen
Ziel erreicht, Maßnahme erfolgreich abgeschlossen
Unsere Ziele Umweltprogramm 2014‐2017
A l l g e m e i n e r T e i l | 15
Umweltschutz sicher beherrschen
Ziel Maßnahme Umsetzung bis Status
‐25% CO2‐ an den Produktionsstandorten
(Basis 2008)
Definition und Auswahl von Maß‐
nahmen , Einplanung in Finanzpla‐
nungsrunden und Berichterstattung
im Rahmen der „Green Production“
Initative
2020
Standardisierung Abfallentsorgung Erarbeitung und Verabschiedung
einer international gültigen Arbeits‐
anweisung Abfallmanagement
2014
100% Entsorgerkontrollen für gefährliche
Abfälle bei Neuausschreibungen
Implementierung einer internationa‐
len Anweisung für Entsorgerkontrol‐
len.
Durchführung von Entsorgerkontrol‐
len für neue Entsorger von gefährli‐
chen Abfällen im Rahmen von Neu‐
ausschreibungen.
2014
Reduzierung der Produktionsabfälle Untersuchung der abfallintensiven
Prozesse, Ermittlung von Einspar‐ und
Vermeidungspotenzialen und Defini‐
tion eines MTB‐Abfallziels
2015
Implementierung von Umwelt‐ und Si‐
cherheitsmanagementthemen in xKD‐
Werken
Einarbeiten von Umwelt‐ und Sicher‐
heitsthemen in das Supply and As‐
sembly Agreement (AAS) – in die xKD‐
Verträge
2015
Einführung von UMS an allen Standorten Einführung eines Umweltmanage‐
mentsystems an den Standorten
Pithampur (Indien) und Pinetown
(Südafrika) und Zertifizierung nach
ISO 14001
2015
Ziel kann aus best. Gründen nicht mehr erreicht werden. Maßnahme eingestellt
Maßnahme wird ins neue Umweltprogramm übernommen
Ziel erreicht, Maßnahme erfolgreich abgeschlossen
Unsere Ziele Umweltprogramm 2014‐2017
A l l g e m e i n e r T e i l | 16
Klimaschutz in Produktion & Logistik verbessern
Ziel Maßnahme Umsetzung bis Status
Reduzierung der CO2 ‐Emissionen für
Zuliefertransporte
Kontinuierliche Analyse, Visualisie‐
rung und Optimierung der Trans‐
portstrukturen und Transportabläufe
(insb. durch Projekte „Dynamische
Transportoptimierung“ und „Optima‐
le Zuordnung der Hauptversorger für
Leergut“)
2017
Reduzierung der CO2‐Emissionen für
Ausliefer‐transporte
Einsatz von umweltfreundlichen und
emissionsarmen Fahrzeugen bei der
Fahrzeugüberführung
Erfassung der Emissionsfaktoren
(Euroverbrauchsnormen, Fahrzeug‐
typen) für die Autotransporter.
Auswertung der Emissionsfaktoren
(Euroverbrauchsnormen, Fahrzeug‐
typen) für die Autotransporter.
Einsatz von Speditionen mit hohem
Anteil emissionsarmer Fahrzeuge
(Euro VI) in der Gesamtflotte
2014
2014
2016
Reduzierung CO2 –Emissionen und Re‐
duzierung Kunststoffabfall
Einsatz von Mehrweg‐
Kunststoffbehältern und Eliminierung
des zweistufigen Verpackungskonzep‐
tes sowie Reduzierung des Frachten‐
gewichtes
Reduzierter Einsatz von Auskleidun‐
gen in den Stahlladungsträgern.
2017
Ziel kann aus best. Gründen nicht mehr erreicht werden. Maßnahme eingestellt
Maßnahme wird ins neue Umweltprogramm übernommen
Ziel erreicht, Maßnahme erfolgreich abgeschlossen
Unsere Ziele Umweltprogramm 2017‐2020
A l l g e m e i n e r T e i l | 17
Fortführung alter Ziele
Ziel Maßnahme Umsetzung bis
Sensibilisierung aller Mitarbeiter in der
Beschaffung zum Thema CR
Umsetzung des VW‐eLearning Tools „Nachhaltig‐
keit in Lieferantenbeziehungen“ für alle Einkäufer
2017
Reduzierung der Produktionsabfälle Untersuchung der abfallintensiven Prozesse, Er‐
mittlung von Einspar‐ und Vermeidungspotenzialen
und Definition eines MTB‐Abfallziels
2020
Reduzierung der Emissionen für Ausliefer‐
transporte
Auswertung der Emissionsfaktoren (Eurover‐
brauchsnormen, Fahrzeugtypen) für die Au‐
totransporter.
2018
Reduzierung der Emissionen für Zuliefer‐
transporte
Kontinuierliche Analyse, Visualisierung und Opti‐
mierung der Transportstrukturen und Transpor‐
tabläufe (insb. durch Projekte „Dynamische Trans‐
portoptimierung“ und „Optimale Zuordnung der
Hauptversorger für Leergut“)
2017
Neue Ziele
Ziel Maßnahme Umsetzung bis
Kontinuierliche Reduktion der CO2‐
Emissionen je produzierter Einheit
Vermeidung zusätzlicher Transporte bei Material‐
anlieferungen durch sukzessive Anbindung weiterer
Lieferanten an die Software Supply Cockpit 2.0 zur
systemischen Bildung von Komplettladungen.
2018
Kontinuierliche Effizienzsteigerung im Bereich der
Leergutrückführungen durch Rollout der Leergut‐
dispositionssoftware ConMa auf die Standorte
Nürnberg, Krakau und Steyr führt zu Transportver‐
meidung und zur Erhöhung der durchschnittlichen
Sendungsgröße.
2018
Mit Anbindung an LUIS (Logistisches Umwelt‐ und
Informationssystem; VW‐Software zur Bilanzierung
von transportbedingten Treibhausgasen) wird
Möglichkeit zur Bewertung von einzelnen Relatio‐
nen nach konzerneinheitlichem Standard geschaf‐
fen.
2019
Reduzierung der Emissionen bei Out‐
bound‐Transporten
Umstellung der innerdeutschen Fahrzeugdistributi‐
onslogik von Überführung auf "Eigener Achse" zu
Überführung mit Autotransporter.
2017
Unsere Ziele Umweltprogramm 2017‐2019
A l l g e m e i n e r T e i l | 18
Ziel Maßnahme Umsetzung bis
Reduzierung der Emissionen bei Leergut‐
transporten
Vereinheitlichung der Stapelhöhen im Zwischen‐
werksverkehr führt zu grundsätzlich höherer Trans‐
portauslastung und einem dadurch reduzierten
Transportaufkommen zwischen den einzelnen
MAN‐Standorten.
2018
Umstellung von nicht klappbaren Behältern (0002)
auf klappbare Behälter (0579) zur effizienteren
Frachtraumnutzung. Umsetzung abhängig von
Nachbeschaffungsprozess.
2018
Entwicklung eines Kunststoff‐GLT der den Stahlbe‐
hälter 0100 ersetz mit gleichzeitigem Wegfall von
Kunststoffauskleidungen.
2019
Abschluss der Austauschaktion der alten nicht‐
klappbaren DB‐Gitterboxen gegen den MAN‐Typ
0579.
Die DB‐Gitterbox ist nicht zusammenklappbar; der
Typ 0579 dagegen ist komplett klappbar und nimmt
beim Leertransport nur 10% des Volumens einer
DB‐Box ein.
2020
Optimierung des Leergutnetzwerkes durch effizien‐
te Hauptversorgerzuordnung (Sender‐Empfänger‐
Beziehung) durch Softwareunterstützung.
2018
Reduzierung der Emissionen bei Material‐
transporten
Einsatz von E‐Truck‐Testfahrzeugen im innerbetrieb‐
lichen Logistikverkehr.
2017
Verstärkter Einsatz von Lang‐LKW in Abhängigkeit
von den rechtlichen Möglichkeiten.
2017
Reduzierung der Risiken aus Umwelt und
Arbeitssicherheit
Analyse von Risiken im Rahmen eines Projektes zur
Evaluierung/Bewertung der größten Risiken im
Produktionsverbund der MAN T&B Gruppe
.
2018
Einführung von UMS an allen Standorten
Einführung eines Umweltmanagementsystems an
den Standorten Olifantsfontein (Südafrika), Bano‐
vce (Slowakei) und Zertifizierung nach ISO 14001
2019
Klimastrategie 2° ‐ FollowUp zur Klima‐
strategie 1
Erarbeitung und Implementierung der neuen Klima‐
und Energiestrategie MAN nach 2020.
2020
Unsere Ziele Umweltprogramm 2017‐2019
A l l g e m e i n e r T e i l | 19
Reduzierung der Umweltauswirkungen
entlang der Wertschöpfungskette (Pro‐
duktlebensweg)
Erst‐Implementierung einer Umweltstrategie in‐
nerhalb der MTB
2018
Ziel Maßnahme Umsetzung bis
Erhöhung des Aufbereitungsanteils bei
MAN Original Teilen ecoline für zusätzli‐
che Produktgruppen (Bauteilgruppen)
um 10%
Erweiterung von Aufbereitungsumfängen
innerhalb der Rahmenbedingungen der Quali‐
tätsanforderung und Wirtschaftlichkeit
2020
Projekt ReMAN (Inhouse Aufbereitung) für
Motoren (ecoline+) und Getriebe.
Integration von Umweltaspekten in der
Produktentwicklung (ISO 14001)
Bestimmung bedeutender Umweltaspekte auf Basis des aktuellen wissenschaftlichen Standes
Dokumentation bindender Verpflichtungen
Input für Risiko‐/Chancenanalyse
12‘2017
Erstellung eines Konzepts zur Integration von Life Cycle Engineering in die Produktentwick‐lung
12‘2017
Vorschlag für Umweltziele zur Umsetzung in der Produktentwicklung
(Umsetzung Umweltziele Verantwortung GP, EZA und PCWE)
12‘2018
Sensibilisierung der Beschaffung Einführung eines eLearning Programmes als Pflicht‐schulung
Einführung der Schulung zu Kompetenzprofile
12‘2017
Umweltbewusste Verschrottung der
Betriebsmittels
Einführung eines Verschrottungsprozess mit Be‐
rücksichtigung der Umweltaspekten
12‘2018
Der Lieferant setzt die VW‐
Nachhaltigkeitsanforderungen um
Prüfung Aufnahme der Nachhaltigkeitsanforderun‐
gen als Bestandteil des eNA (Vertrag für Produkti‐
onsmaterial)
06‘2018
Unsere Ziele Umweltprogramm 2017‐2019
A l l g e m e i n e r T e i l | 20
Werksgeschichte
Das Werk München wurde als Flugmotorenwerk 1938 am nordwestlichen Stadtrand Münchens erbaut. Ab 1945 wurde das Gelände von der amerikanischen Armee als zentrales Fahrzeuginstandhaltungsareal genutzt. 1955 übernahm die MAN das Werk und begann mit der Produktion von Lkw, Bussen und Traktoren. Neben der Produktion befindet sich am Standort Mün‐chen auch die Zentrale der MAN Truck & Bus AG. Hierfür wurden zusätzlich Versuchs‐ und Verwaltungseinrich‐tungen gebaut.
Standortsteckbrief München 2016:
Lage des Werkes: München Allach Größe Werksgelände: ca. 1 km² Produkte 2016: Lkw 36 588 Stück Fahrerhäuser 54 470 Stück Angetriebene Achsen 104 070 Stück Geographische Lage
Das Werk München liegt im Nordwesten der Landes‐hauptstadt, im Stadtteil Allach. Der Standort des Werkes wird von der Bundesstraße B 304 durchschnitten.
Das Werksgelände nordöstlich der Bundesstraße ist als Gewerbegebiet ausgewiesen, südwestlich als Industrie‐gebiet. Dieser Bereich wird von MAN und dem Trieb‐werkshersteller MTU Aero Engines belegt.
Angrenzende Nutzungen zum Werksgelände: Süden: Autobahn A99/ Allacher Forst Westen: Mitarbeiterparkplätze/ Wohngebiet/ firmenei‐gener Schlosspark, der unter Landschaftsschutz steht. Norden: Grüngürtel Würmkanal = Stadt‐, Kreisgrenze Osten: überwiegend Wohngebiet
Veränderungen am Standort In 2016 wurden folgende bauliche Veränderungen mit Standortrelevanz durchgeführt: Fertiggestellt wurden die neue Grundlackstraße (Gebäu‐de F10 ‐ Rohbau) und das BHKW (Blockheizkraftwerk). Im Bereich der Teststrecke 1 wurde mit dem Bau eines neuen Forschungs‐/ und Entwicklungsgebäudes (Gebäu‐de A60) begonnen. Für die in 2017 geplante Erweiterung des Karosseriebaus (Gebäude F9 Westerweiterung) wurde ein Abstellplatz für Trailer (Trailerdock) verlagert. Am neuen Standort wurde Ende 2016 dafür das Büroge‐bäude A4 abgerissen. Darüber hinaus wurden Maßnah‐men zur Erweiterung der Medienversorgung (Grundwas‐ser, Druckluft, Trinkwasser, Sprinkler) begonnen sowie das Dach der Montagehalle F2 erneuert. Für 2017 plant der Standort die Inbetriebnahme des neuen Lackier‐werks F10 und den Bau einer neuen Medientrasse für die Versorgung des Gebäudes A60. Außerdem werden weitere Bauabschnitte der Medienversorgung (z.B. Teil 2 der neuen Grundwasser‐Ringleitung) realisiert.
Angrenzende Nutzungen
MAN
A99 MTU
Standort München Nutzung mit Nachhaltigkeit
S t a n d o r t M ü n c h e n | 21
Tätigkeiten am Standort
Der Standort München ist Bestandteil des Fertigungsver‐bundes der MAN Truck & Bus AG. In München werden LKW der schweren Reihe produziert. Darüber hinaus sind in München auch die deutsche Vertrieb‐stochter MAN Truck & Bus Deutschland GmbH sowie die Geschäftsführung der MAN Truck & Bus AG und die wesent‐lichen Zentralbereiche beheimatet, v.a. Einrichtungen aus Entwicklung und Versuch. Insgesamt arbeiten am Standort München ca. 8000 Mitarbeiter. Die Kernkompetenzen des Standortes München liegen in der Montage von Lastkraftwagen, der Fertigung von angetriebe‐nen Achsen und Fahrerhäusern sowie Forschung und Ent‐wicklung. Der Vertrieb umfasst u.a. auch das Auftragszent‐rum mit dem MAN Kundencenter integriert im Truckforum bzw. Busforum, in denen schließlich das fertige Produkt dem Kunden übergeben wird.
Flächennutzung
Der Standort München weist eine Fläche von ca. 940.000 m² auf. Der Anteil versiegelter Fläche beträgt dabei ca. 673. 000 m². Das Werk ist fast vollständig von baulichen und natürlichen Grenzen umgeben. Flächenmäßige Ausdehnun‐gen größeren Ausmaßes sind nicht möglich. Zum Standort gehören außerdem Teststrecken in der Karls‐felder Straße (östlich der Dachauer Straße) sowie in Buch am Erlbach im Landkreis Landshut. Des Weiteren sind Bio‐top‐Flächen an der Karlsfelder und Dachauer Straße dem Standort zugehörig. Zudem ist eine Fläche östlich an das Truckforum angrenzend (ca. 23.000m²) als Lkw‐Stellfläche angemietet. Als Kernindikatoren sind zu nennen:
Fläche gesamt (1936 m²/ Mio €),
davon versiegelte Fläche (1386 m²/ Mio €),
davon bebaute Fläche ( 554 m² / Mio €) jeweils bezogen auf die Bruttowertschöpfung.
Biodiversität
Unter Biodiversität im Sinne der EMAS III wird der Einfluss eines Industriestandortes auf Flora und Fauna verstanden. Die Biodiversität umfasst im Wesentlichen das Vorkommen geschützter Gebiete, die Dichte von vorkommenden Arten und die Artenvielfalt in Ökosystemen. Eine entscheidende Einflussgröße für die Biodiversität am Standort ist der Grünflächenanteil. Für den Standort wurde zwischen der zuständigen Baubehörde und MAN ein sog. Masterplan Werksentwicklung vereinbart. Darin ist ein Ziel‐zustand für Lage, Art und Umfang von Grünflächen für den Standort definiert. Die vereinbarten Bereiche werden suk‐zessive – meist im Rahmen von Werksentwicklungsmaß‐nahmen – umgesetzt. Auf eine zahlenmäßige Bewertung der Biodiversität wird verzichtet.
Boden und Grundwasser
Eine besondere Beachtung verlangt die Grundwassersituati‐on im Bereich des Standortes. Der Aufbau des Untergrundes, Schotterzungen über wasserstauenden Lößlehmschichten, bewirkt einen hohen Grundwasserspiegel mit geringer Fil‐terwirkung. Die Fließrichtung weist nach Nordosten und führt auf ein zwei Kilometer entferntes Wasserschutzgebiet zu. Daraus ergibt sich eine besondere Bedeutung für den Boden‐ und Gewässerschutz am Standort. Regelmäßig wer‐den in enger Abstimmung mit den Behörden über diverse Pegel Untersuchungen des Grundwassers vorgenommen. Im Berichtszeitraum 2016 wurden dabei keine Auffälligkeiten festgestellt.
Altlasten
Der Standort ist aufgrund seiner langjährigen industriellen Nutzung im Altlastenverdachtsflächenkataster der Stadt München ausgewiesen. Tiefbaumaßnahmen, Rückbau von Altanlagen etc. werden grundsätzlich altlastentechnisch begutachtet. Im Fall von Auffälligkeiten wird das Vorgehen behördlich abgestimmt.
Standort München Organisation Managementsystem
S t a n d o r t M ü n c h e n | 22
Aufbau‐ und Ablauforganisation
Die Aufbau‐ und Ablauforganisation des Managementsys‐
tems ist für alle Standorte der MAN Truck & Bus AG im Ma‐
nagementhandbuch beschrieben und wird in Richtlinien und
Anweisungen konkretisiert. Diese Dokumentationen sind für
alle Mitarbeiter verbindlich und gelten auch am Standort
München. Darüber hinaus werden gesonderte Anforderun‐
gen des Standorts in standortspezifischen Anweisungen
geregelt. Die Dokumente am Standort sind gelenkt und über
das sogenannte Dokumentenportal im Intranet verfügbar.
Organisation
Die Organisation des Umweltmanagements nutzt die beste‐
henden Strukturen am Standort. Der Standort ist gleichzeitig
Konzernheadquarter mit den zugehörigen Zentralbereichen,
Entwicklungs‐ und großer Produktionsstandort. Dieser ge‐
sonderte Status wird in der Organisationsstruktur des Um‐
weltmanagements entsprechend abgebildet. Das UM ist mit
dem Arbeitssicherheits‐ und dem Qualitätsmanagement
integriert.
Pflichten, Aufgaben und Rechte für umwelt‐ und sicherheits‐
relevante Anlagen werden über die bestehende Organisati‐
onsstruktur auf Führungskräfte und Prozessverantwortliche
delegiert.
Insbesondere die Produktionsverantwortlichen haben durch
ihre organisatorische Stellung im Unternehmen eine hohe
Verantwortung für die operativen Aufgaben im Bereich
Umweltschutz und Sicherheit. Sie werden von Fachleuten
unterstützt, die als Beauftragte für Abfall, Immissionsschutz,
Gewässerschutz, Gefahrgut, Arbeitssicherheit und für das
Umwelt‐ und Arbeitssicherheitsmanagement dabei helfen,
den rechtssicheren Betrieb von Anlagen zu gewährleisten.
Die Pflichten und Aufgaben sind in einer Delegationsmatrix
aufgeführt und sind eine wertvolle Basis für die Wahrneh‐
mung der Betreiberverantwortung.
Information
Regelmäßige Informationsrunden mit den Bereichsleitungen,
den höheren Führungskräften und dem Betriebsrat fördern
die notwendige Sensibilität für umwelt‐ und sicherheitsrele‐
vante Themen. Quartalsweise erhält die Produktionsleitung
ein zusammenfassendes Managementreview, das neben
Qualitätsaspekten den Status über Zielerreichung, Audits
sowie fachliche Umweltthemen beschreibt. Entsprechende
Kennzahlen zeigen die Entwicklung des Umwelt‐ und Ar‐
beitssicherheitsmanagementsystems.
Zertifizierung und Überprüfung
Der Standort München verfügt über ein zertifiziertes Um‐
weltmanagementsystem gemäß ISO 14001. Außerdem ist
der Standort zertifiziert gemäß EMAS (Eco Management and
Audit Scheme), das zusätzliche Anforderungen an ein Um‐
weltmanagementsystem stellt.
Freiwillige Teilnahmen am „Umweltpakt Bayern“, einer
Initiative von Behörden und Wirtschaft sowie am „Energieef‐
fizienz‐Netzwerk München‐Oberbayern“, einer staatlich
geförderten Initiative (LEEN – lernende Energieeffizienz‐
Netzwerke), runden das Engagement des Standorts im Be‐
reich Umwelt und Sicherheit ab.
Erweiterung Managementsystem
Im Jahr 2015 wurde darüber hinaus am Standort München
auch ein Arbeitsschutzmanagementsystems gemäß ISO
18001 (OHSAS) eingeführt. Die beiden Handlungsfelder
Umweltschutz und Arbeitssicherheit werden zusammen mit
dem Qualitätsmanagementsystem sukzessive in einem inte‐
grierten Managementsystem abgebildet. Als Beispiele dafür
sind integrierte Anlagenaudits und ein gemeinsames Ma‐
nagementreview zu nennen.
Darüber hinaus werden 2017 die Planungen für die Zertifi‐
zierung des Energiemanagements nach DIN ISO 50001
gestartet. Ziel ist eine Erstzertifizierung im Jahr 2019.
Standort München Kommunikation, Aus‐ und Weiterbildung
S t a n d o r t M ü n c h e n | 23
Rechtsvorgaben
Neue Rechtsvorgaben werden quartalsweise durch die
Fachbeauftragten auf Relevanz geprüft und an die betroffe‐
nen Bereiche im Werk verteilt. Am Standort gibt es 8 nach
Bundesimmissionsschutzgesetz genehmigte Anlagen und ca.
35 prüfpflichtige Anlagen mit wassergefährdenden Stoffen.
Weitere wichtige Rechtsvorschriften sind das Wasserhaus‐
haltsgesetz als Grundlage für Erlaubnisse zum Versickern von
Regenwasser sowie Einleiten von Schmutzwasser in die
städtische Kanalisation. Ebenso sind die Betriebssicherheits‐
verordnung zum Lagern von entzündlichen Flüssigkeiten
sowie das Treibhausemissionshandelsgesetz für das Heiz‐
werk wesentliche Rechtsvorschriften.
Aufgrund der neuen Grundlackstraße F10, in der 500 Fah‐
rerhäuser pro Tag lackiert werden können, muss die Kapazi‐
tät der bestehenden Decklackstraße in Halle F6 angehoben
werden. Der Prozess zur nötigen §16 Änderungsgenehmi‐
gung nach BImSchG (mit Öffentlichkeitsbeteiligung) wurde
Mitte 2016 gestartet. Die Erteilung der Genehmigung ist für
Ende 2017 geplant. Zudem wurde 2016 die Kapazität der
Achslackieranlage auf 100% Decklack angehoben und die
Taktzeit der Fahrgestelllackieranlage verkürzt.
Ende 2016 ist zudem ein BHKW mit 2,7 MWh elektrischer
und 2,3 MWh thermischer Leistung in Betrieb gegangen. Das
BHKW deckt ca. 20% des Strombedarfs des Standortes. Das
Prinzip der Kraft‐Wärme‐Kopplung bringt doppelte Vorteile.
Zum einen werden die jährlichen Energiekosten reduziert
und zum anderen werden jährlich ca. 10.000 Tonnen CO2‐
Emissionen eingespart, das entspricht mehr als 10% der
gesamten CO2‐Emissionen des Standortes.
Interne Kommunikation
Die Interne Kommunikation greift das Thema Umweltschutz
und Sicherheit in seinen Medien auf und kommuniziert es
aktiv in die Belegschaft. Ziel ist es, die Mitarbeiter zu Um‐
weltschutz und Sicherheit zu motivieren und Ihnen zu zei‐
gen, wie sie sich selbst dafür einsetzen können.
Viele Informationen über rechtliche Neuerungen oder Ände‐
rungen im gesellschaftlichen Umfeld werden durch die Zent‐
ralabteilung für Umwelt und Sicherheit aufgegriffen und
verteilt. Damit werden wichtige Impulse für die Standortak‐
tivitäten gesetzt. Zusätzlich werden die Betreiber quartals‐
weise über relevante gesetzliche Änderungen informiert.
Im Intranet finden unsere Mitarbeiter Informationen zu
Umweltschutz und Sicherheit. Viele standortspezifische
Hinweis, beispielsweise zu Umweltprogramm und Umwelt
zielen, Entwicklung der Ressourcenverbräuche und rechtli‐
che und technische Infos zu umweltrelevanten Anlagen
machen das Intranet zu einer praxisnahen Hilfe für Betreiber
und interessierte Mitarbeiter.
Mit Aushängen an den schwarzen Brettern informieren wir
Mitarbeiter regelmäßig zu Sonderthemen, wie Energieeffi‐
zienzprojekte, Umweltprogramm oder Entwicklung unserer
CO2‐Emissionen und geben Energieeinspartipps für das
berufliche und auch das private Umfeld.
Eine herausgehobene Funktion am Standort München
nimmt die Mitarbeiterzeitschrift MAN people ein. Diese wird
an alle Mitarbeiter im Werk verteilt und beinhaltet regel‐
mäßig Umweltschutz‐ und Sicherheitsthemen. Themen wie
Effiziente Energieversorgung für das Werk oder Elektro‐
mobilität am Standort tragen somit zur Bekanntmachung
der Umweltschutzprojekte in die Organisation bei.
In gesonderten Schulungen und Unterweisungen werden
Führungskräfte und Mitarbeiter umweltrelevanter Anlagen
über ihre Aufgaben und Pflichten informiert.
Über das Ideenmanagement (betriebliches Vorschlagswe‐
sen) können unsere Mitarbeiter gezielt ihre Vorschläge zur
Verbesserung des Umweltschutzes und der Sicherheit ein‐
bringen.
Weiterbildung
Das Weiterbildungsprogramm des Standortes enthält Veran‐
staltungen zu Themen des Umweltschutzes und der Sicher‐
heit. Erweitert wurde dieses Angebot um ein Online‐
Schulungs‐Tool. Immer mehr an Bedeutung gewinnen Schu‐
lungen für spezielle Zielgruppen, zu denen aktiv eingeladen
wird. Bedarfsorientiert werden dabei rechtliche Neuerungen
oder neue Schwerpunkte vermittelt.
Ausbildung
Umweltschutz ist auch im Ausbildungsplan ein fester Be‐
standteil. Bereits im ersten Lehrjahr erhalten unsere Auszu‐
bildenden eine intensive Schulung über den betrieblichen
Umweltschutz und umweltgerechtes Verhalten. Großer
Wert wird dabei auf die Sensibilisierung für die Zukunfts‐
themen wie z.B. Klimaschutz und Ressourcenverbrauch
gelegt und in diesem Zusammenhang über Ziele und Projek‐
te des Unternehmens informiert.
Standort München Umweltaspekte des Standortes
S t a n d o r t M ü n c h e n | 24
Bedingt durch den spezifischen Produktionsmix hat der
Standort besondere Umweltaspekte und Umweltauswirkun‐
gen.
Damit wir unsere Ziele und Maßnahmen im Umweltschutz
auf die wichtigsten Bereiche konzentrieren können, ermit‐
teln wir die Umweltaspekte und Umweltauswirkungen am
Standort nach einem einheitlichen Verfahren der MAN Truck
& Bus AG. Diese Bewertung wird jährlich aktualisiert.
Die Umweltaspekte der Tätigkeiten werden in Form eines
Paarvergleichs gegeneinander jährlich bewertet und so in
ihrer Relevanz eingestuft. Im Werk München sind in 2016
insgesamt der Verbrauch an Sekundärenergieträgern, der
Verkehr sowie die Lärmemissionen am relevantesten. Es
folgen mit niedrigerer Priorität der Anfall von Abfall und die
Erzeugung von sonstigen Emissionen
Tätigkeit am Standort München wichtigste Umweltaspekte
Montage von schweren LkW, Fertigung und Montage von Fahrerhäusern
▪ Verbrauch von Energie (Strom für Anlagenbetrieb, Licht und Druckluft, Wärmeenergie für Heizung)
▪ Abfall aus der Verpackung von Zulieferteilen (z.B. Kunststoffe, Folien, Kar‐ton)
▪ Verwendung von wassergefährdenden Stoffen
▪ Lärmemission aus Lüftungsanlagen
Oberflächenbehandlung, Lackierung
▪ Energieverbrauch ( Strom, Gas, Wärmeenergie für Trockner)
▪ Emissionen in die Luft (Staub, Lösemittel, Verbrennungsprodukte)
▪ Abfall (Lackreste, Lackschlamm, Lösemittel)
▪ Lärmemission aus Lüftungsanlagen
Mechanische Fertigung Achse
▪ Energieverbrauch (Strom für Anlagenbetrieb und Licht, Wärmeenergie für
Heizung)
▪ Verwendung von wassergefährdenden Stoffen (Kühlschmiermittel, Öle)
▪ Wasserverbrauch und Abwasseranfall
▪ Abfall (Emulsionen, Späne, Schrott, ölhaltige Betriebsmittel)
Prüfstände für Fahrzeuge oder Motoren
▪ Emissionen aus Verbrennungsprozessen in Motoren (CO2, CO, NOx, SO2,
Ruß)
▪ Lärmemission
▪ Energieverbrauch (Treibstoffe)
Energieerzeugung
▪ Verbrauch von fossilen Brennstoffen (Gas, untergeordnet Heizöl)
▪ Emissionen an die Luft aus Verbrennungsprozessen (CO2, CO, NOx)
▪ Lagerung wassergefährdender Stoffe (Heizöl)
Standort München Umweltaspekte des Standortes
S t a n d o r t M ü n c h e n | 25
Tätigkeit am Standort Wichtigste Umweltaspekte
Planung und Instandhaltung
▪ Auswahl von umweltfreundlichen Fertigungsverfahren
▪ Kontrolle von Dienstleistern
▪ Nutzung von Energie und Wasser
Forschung und Entwicklung
▪ Entwicklung von umweltschonenden Fahrzeugen nach folgenden Aspek‐
ten:
- Reduzierung des Kraftstoff‐ und Betriebsmittelverbrauchs
- Reduzierung der Emissionen
- Erhöhung der Recyclingfähigkeit
Beschaffung, Einkauf
▪ Auswahl von Lieferanten und Dienstleistern
▪ Vorgaben für Verpackung von Zulieferteilen
▪ Information der Lieferanten und Dienstleister über Vorgaben des Um‐weltschutzes
Logistik, Versand
▪ Verbrauch fossiler Brennstoffe (Diesel)
▪ Emissionen in die Luft aus Transportvorgängen (inner‐ und außerbe‐trieblich)
▪ Lärmemission aus Transportvorgängen
▪ Verpackung und Versand von Gefahrgut
Standort München Zahlen und Daten
S t a n d o r t M ü n c h e n | 26
Unsere Bezugsgröße
‐ Bruttowertschöpfung (BWS)
In dieser Umwelterklärung verknüpfen wir die wirt‐
schaftliche Leistung des Standortes mit den Kennzahlen,
welche die Leistungen im Umweltschutz wiedergeben.
Die wirtschaftliche Leistung wird über die Bruttowert‐
schöpfung (BWS) des Standortes ermittelt.
Eine gute Effizienz des Standortes zeichnet sich dadurch
aus, dass für die Schaffung der monetären Werte der
Einsatz an Ressourcen oder der Output von produktions‐
bedingten Abfällen, Abwasser und Emissionen möglichst
gering ist und sich im Laufe der Jahre verringert.
Standort München Kennzahlen aus 2016 – Input und Output
S t a n d o r t M ü n c h e n | 27 .
Die Input‐ und Outputaufstellung gibt einen Überblick über alle umweltrelevanten Stoffströme die in das Werk hineingehen und die das Werk verlassen. In der 3‐Jahres‐Übersicht können Entwicklungen abgeleitet werden.
1 Ho – oberer Heizwert (Durchschnitt 2016: 11,28 kWH/m³)
INPUT Benennung
2014 Menge Einheit
2015 Menge Einheit
2016 Menge Einheit
Umlaufgüter
Stoffe Oberflächenbehandlung:
‐ Lösemittellacke 157 to 112 to 135 to ‐ Wasserlacke 776 to 821 to 989 to ‐ Lösemittel 444 to 509 to 594 to
‐ Härter 111 to 118 to 129 to
Klebstoffe incl. Vorbehandlung 119 to 127 to 144 to
Dichtstoffe incl. Feinnahtabdich‐tung (2015 erstmals ausgewiesen)
93 to 108 to
Chemikalien 579 to 576 to 564 to
Schmierstoffe 236 to 267 to 249 to
AdBlue Harnstofflösung 354 to 301 to 558 to
Technische Gase gesamt 1.583 to 1.515 to 1.539 to
davon Methanol 389 to 368 to 393 to
davon N2, O2, CO2, Ar 1.194 to 1.147 to 1.146 to
Energie
Gesamtstrom 83.426 MWh 81.649 MWh 86.673 MWh
davon Fremdstrom 83.385 MWh 81.605 MWh 86.637 MWh
davon eigenerzeugter Strom (Photovoltaik)
42 MWh 44 MWh 36 MWh
Fernwärme 1.641 MWh 1.814 MWh 1.699 MWh
Erdgas 114.114 MWh 117.927 MWh 124.824 MWh
Heizöl [Ho]1 203 MWh 859 MWh 810 MWh
Diesel (am Standort ausgegeben) 30.102 MWh 29.281 MWh 30.686 MWh
Diesel (am Standort verbraucht) 3.968 MWh 3.972 MWh 4.343 MWh
Propan
Acetylen
7,46 MWh
4,54 MWh
5,91 MWh
4,46 MWh
1,93 MWh
2,83 MWh
Wasser
Fremdbezogenes Trinkwasser 187.849 m³ 178.784 m³ 297.684 m³
Eigengefördertes Wasser 4.560.709 m³ 3.847.699 m³ 3.275.221 m³
Standort München Kennzahlen aus 2016 – Input und Output
S t a n d o r t M ü n c h e n | 28 .
Materialeffizienz Am Standort werden im Wesentlichen Fertig‐ und Halbfertigteile sowie Komponenten verbaut. Dadurch sind die Möglich‐keiten zur zahlenmäßigen Bewertung der Materialeffizienz begrenzt und es wird daher darauf verzichtet. Der Verbrauch an besonders umweltrelevanten Materialien, wie Lacke, Lösemittel, Kleb‐ und Dichtstoffe ist unter Berück‐sichtigung des Produktionsvolumens im Wesentlichen auf Vorjahresniveau. Innerhalb der Fertigungsprozesse wird die Effizienz der Produktion u. a. durch die Mehr‐ und Ausschusskosten überwacht, die nach Möglichkeit reduziert werden.
2 aus Verbrauch Primärenergieträger Erdgas, Heizöl, Diesel (am Standort verbraucht) Für die Bewertung der Klimaschutzstrategie werden auch die indirekten Werte mit berücksichtigt (z.B. incl. Strom)
OUTPUT Benennung
2014 Menge Einheit
2015 Menge Einheit
2016
Menge Einheit
Produkte
Fahrzeuge
Fahrerhäuser
Achsen
Emissionen
25.214 Stk
43.802 Stk
93.102 Stk
29.311 Stk
47.496 Stk
97.387 Stk
36.588 Stk
54.470 Stk
104.070 Stk
SO2 2
Lösemittel (Lackierprozesse)
CO
NOx2
CO2 2
Staub
0,15 to
153,5 to
18,5 to
20,2 to
21.605 to
0,13 to
0,16 to
165,2 to
18,3 to
19,8 to
22.912 to
0,07 to
0,17 to
128,9 to
19,8 to
20,6 to
23.688 to
0,07 to
Abfall (mit Bauabfällen) (mit Bauabfällen) (mit Bauabfällen)
gefährlich
‐ zur Beseitigung (gB) 908(927) to 1.023(1.076) to 1.111(1.148) to ‐ zur Verwertung (gV) 4.132(5.264) to 3.771(4.359) to 3.959(3.965) to
nicht gefährlich ‐ zur Beseitigung (ngB) 6(78) to 7(31) to 18(38) to ‐ zur Verwertung (ngV) 5.122(17.832) to 4.624(55.929) to 5.351(57.857) to
‐ Schrott 11.420 to 12.367 to 11.850 to 52.569 to ‐ Bauabfälle
Abwasser
13.933 to 51.970 to
Versickerung 4.068.179 m³ 3.427.961 m³ 2.786.314 m³ Würmkanal 492.530 m³ 424.376 m³ 488.907 m³ Kanalsystem 141.533 m³ 158.211 m³ 289.828 m³ ‐ davon aus Abwasserbehandlung 57.580 m³ 50.072 m³ 77.112 m³ Verdunstung, Verluste (2015 erstmals ausgewiesen)
15.935 m³ 7.856 m³
Schadstofffrachten
AOX Blei Chlor Kupfer Nickel Zink
9,6 kg 8,9 kg 3,4 kg 5,9 kg 13,0 kg 12,7 kg
8,5 kg 5,8 kg 8,6 kg 5,8 kg 14,0 kg 8,3 kg
5,7 kg 8,2 kg 10,4 kg 7,8 kg 13,0 kg 12,3 kg
Analyse und Kennzahlen Energie
S t a n d o r t M ü n c h e n | 29
Die im Werk München genutzten Energieträger sind hauptsächlich Strom und Erdgas, untergeordnet Diesel und Heizöl. Hauptverbraucher für elektrische Energie sind z.B. die Achsfertigung, Lackieranlagen und die Montage. Ein wesentlicher Verbraucher ist auch das Rechenzentrum sowie die Drucklufterzeugung. Die Energieströme am Standort München werden sys‐tematisch erfasst, um Transparenz zu schaffen und die Voraussetzung für die Identifizierung von Einsparpoten‐zialen zu erreichen. In 2016 wurde eine punktuelle Er‐weiterung der Messdatenerfassung durchgeführt. Zu den bereits bestehenden Messpunkten für die Medien Wär‐me, Erdgas, Strom und Druckluft wurden in 2016 haupt‐sächlich Zähler zur elektronischen Fernauslesung des Trinkwasserverbrauchs eingebaut. In 2017 liegt der Fokus auf der Erfassung neu gebauter Anlagen mit dem Ziel einer möglichst lückenlosen Erfassung. Die gewonnen Daten werden aktuell zur Bewertung und Planung des Energiebudgets für den Standort verwen‐det. Darüber hinaus dienen sie als Grundlage für die Ermittlung von spartenspezifischen Energieverbrauchs‐kennzahlen (Stromverbrauch/ Produkt). Die Sparten haben sich zu konkreten Zielen zur Senkung des Strom‐verbrauchs verpflichtet. Für die Zielverfolgung erhalten Sie monatlich eine Kennzahlenübersicht. Diese Maß‐nahmen führen zu einer nachhaltigen Stärkung des Bewusstseins für Energieeffizienz. Energieeffizienzmaßnahmen wurden in 2016 hauptsäch‐lich im Bereich der Infrastruktur umgesetzt um den Standort effizient mit Energie zu versorgen. Hierbei ist vor allem die Errichtung und Inbetriebnahme eines Erdgas BHKWs und der Beginn des Baus einer zentralen Brunnenwasserversorgung zu nennen. Durch die Kraft‐wärmekoppelung (BHKW), also der gleichzeitigen Erzeu‐gung von Strom und Wärme, werden Wirkungsgrade von über 80% erreicht. Somit wird das verwendete Erd‐gas hoch effizient genutzt. Ergänzend zu den technischen Maßnahmen wurden während der Betriebsferien standardmäßig umfangrei‐che und konsequente Abschaltungen zur Reduzierung der Grundlast durchgeführt. Heiz‐ und Prozesswärme wird im Werk zentral im Heiz‐werk erzeugt. Zusätzlich werden dezentrale Feuerungs‐anlagen für Prozesszwecke (Lackieranlagen, Härterei) eingesetzt. Hauptverbraucher für Heizungswärme sind am Standort München die Produktionshallen F1‐F3. Die Fahrweise der Heizungs‐ und Lüftungsanlagen ist mittels eines elektro‐nischen Schichtkalenders optimiert. So ist ein effizienter
Betrieb der Anlagen in betriebsfreien Zeiten gewährleis‐tet. Heizöl und Fernwärme werden nur in untergeordneten Mengen verbraucht. Das Produktionsvolumen hat sich nach 2015 auch 2016 erneut deutlich erhöht (ca. 25%). Dabei hat sich die Stromeffizienz deutlich verbessert. Die Effizienz der Nutzung des Erdgases wurde dadurch ebenfalls verbes‐sert. Der Anteil des regenerativ erzeugten Stromes (Photovol‐taik‐Anlage A55) ist im Vergleich zum Gesamtenergie‐verbrauch von untergeordneter Bedeutung und wird hier nicht dargestellt.
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2014 2015 2016
MWh/ Mio €
Energieverbrauch pro Mio. Euro Bruttowertschöpfung
Gesamtstrom Erdgas Heizöl + Fernwärme
Analyse und Kennzahlen Abfall
S t a n d o r t M ü n c h e n | 30
Am Standort München ergibt sich aufgrund unter‐schiedlicher Produktionsbereiche ein sehr breit gestreu‐tes Spektrum an Abfällen. In der Fertigungssparte für Achsen überwiegen Schrott‐ (Späne) und gefährliche Abfälle wie z.B. Härte‐ und Bearbeitungsöle, Bearbei‐tungsemulsionen, Emulsions‐, Schleifschlämme und ölhaltige Betriebsmittel. Gefährliche Abfälle fallen hauptsächlich in Lackierberei‐chen der Achs‐, Fahrerhausfertigung und LKW‐Montage an, beispielweise Lackschlämme und Abfalllösemittel. Charakteristisch für die LKW‐Montage und Fahrerhaus‐ausstattung sind Verpackungsabfälle wie z.B. Holzpalet‐ten, Kartonagen und Folien aus der Anlieferung von Teilen und Komponenten. Mehrwegtransport‐ und Rücknahmesysteme werden dort eingesetzt, wo sie ökonomisch und ökologisch sinnvoll sind. Abwässer aus Lackieranlagen (Farbwässer, Aktivbäder, Spülwässer) werden in der betriebseigenen Abwasser‐behandlungsanlage gereinigt. Prozessbedingt entstehen hier gefährliche Abfälle wie z.B. Pressschlamm. In Abhängigkeit ihrer chemisch – physikalischen Eigen‐schaften und vor allem der Umweltrelevanz wegen, werden die Abfälle getrennt erfasst. Im Jahr 2016 wur‐den ca. 119 unterschiedliche Abfallfraktionen durch zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe schadlos und um‐weltgerecht entsorgt. Dabei wird dem Grundsatz: „Ver‐meiden, Vermindern, Verwerten vor Beseitigen ein hoher Stellenwert eingeräumt. Durch massive Bautätigkeiten in 2016, sind die Mengen der Baustellenabfälle nochmals gegenüber 2015 auf 52.570 to angestiegen. Der Anfall von Abfalllösemitteln erhöhte sich um 116 t, sowie die Menge an Lackschlamm um 121 t in Vergleich zum Vorjahr. Die Emulsionsentsor‐gung hat sich gegenüber dem Vorjahr unwesentlich um 29 t erhöht. Im Rahmen des standortübergreifenden Zukunftsprogramms wurden viele Großbaumaßnahmen begonnen und zum Teil auch schon final umgesetzt. Die großen Mengen an Schrott, sind erneut auf die Ver‐schrottungen von Ladungsträgersystemen, Betriebsein‐richtungen und Gebäuderückbauten zurückzuführen.
Das Kreislaufwirtschaftsgesetz fordert den Vorrang der Verwertung vor einer Beseitigung von Abfällen. Im ver‐gangenen Jahr wurden annähernd 78% der gefährlichen und knapp 100 % der nicht gefährlichen Abfälle verwer‐tet (Berechnung jeweils ohne Bauabfälle und ohne Schrott). Der Rückgang der Verwertungsanteile einiger gefährlicher Abfälle ist auf die Änderung ihrer chemisch‐/ physikalischen Zusammensetzung zurückzuführen. Zur Erreichung höherer Verwertungsquoten wurden bereits Alternativen und Verwertungswege im Rahmen einer Potentialanalyse für andere gefährliche Abfälle geprüft und Maßnahmen getroffen. Zur Reduzierung von Ab‐fallmengen und zur Ressourcenschonung sind weitere Projektplanungen begonnen worden, die teilweise in 2016 umgesetzt werden konnten.
Kennzahlen einschließlich Bauabfälle
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2014 2015 2016
kg/ M
io €
Abfallaufkommen pro Million €Bruttowertschöpfung
gB gV ngB ngV
Analyse und Kennzahlen Emissionen
S t a n d o r t M ü n c h e n | 31
Die wesentlichen Emissionen am Standort München sind Lösemittelemissionen aus Lackierprozessen sowie Abga‐se aus Verbrennungsprozessen (Heizung, Transport, Prüfstände, Versuchsfahrten). Dabei sind Staub und SO2 als Kernindikatoren von untergeordneter Bedeutung. Die Ermittlung der Emissionen erfolgt über Berechnun‐gen mit Hilfe von Emissionsfaktoren bzw. über Hoch‐rechnung von Messwerten aus Abluftmessungen, durch‐geführt von offiziell zugelassenen Messstellen. Diese Messungen werden sowohl turnusmäßig, als auch bei Bedarf oder auf Wunsch des Betreibers öfters durchge‐führt. In 2016 wurde bei einer Turnusmessung eine Grenzwert‐überschreitung eines Heizwerkkessels festgestellt. Dieser wurde umgehend gewartet und wieder nachgemessen. Der Grenzwert wird nun wieder eingehalten. Bei den übrigen durchgeführten Messungen an Lackieranlagen wurden alle Grenzwerte eingehalten. Die Lösemittelemissionen haben sich sowohl absolut als auch bezogen auf das Produktionsvolumen gegenüber dem Vorjahr reduziert. Positiv wurde dieses Ergebnis durch den Umbau der Fahrerhausdecklackieranlage beeinflusst. Dieser Effekt wurde bereits 2015 sichtbar, aber wurde 2016 noch verstärkt. Im Bereich Achsla‐ckieranlage wurde durch die Reinigung von Anlagentei‐len eine Reduzierung erreicht. Alle anderen Emissionsparameter sind im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich verändert. Auf eine Darstellung der EMAS Emissionsindikatoren SO2
und Staub (PM) wird verzichtet, da sie für den Standort vergleichsweise von untergeordneter Bedeutung sind. Das Heizwerk mit einer Feuerungswärmeleistung von 49,5 MW unterliegt dem Emissionshandelsgesetz (TEHG). Die CO2 ‐ Emissionen haben sich im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht.
Lärmemissionen
Der Produktionsstandort München ist unmittelbar von mehreren Wohngebieten umgeben. Daher haben die Einhaltung der Lärmgrenzwerte sowie die Nachbarwür‐digung einen besonders hohen Stellenwert. Die relevanten Lärmquellen am Standort werden in einem Lärmkataster dokumentiert. Durch baulichen Lärmschutz auf der Nordseite des Wer‐kes (Lärmschutzwand) sind die Lärmemissionen wirksam begrenzt. Zudem werden lärmintensive Tätigkeiten zeitlich begrenzt oder versetzt.
Beschwerden
Insgesamt gab es letztes Jahr 3 Beschwerden (1 Lärmbe‐schwerde aus der Nachbarschaft und 2 Geruchsbe‐schwerden aus dem Nachbarbetrieb). Die Ursachen der Beschwerden wurden zeitnah analysiert und abgestellt.
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2014 2015 2016
t (CO2)t (VOC, NOx)
Emissionen pro Million €Bruttowertschöpfung
LSM Emission NOX CO2
Analyse und Kennzahlen Wasser
S t a n d o r t M ü n c h e n | 32
Trinkwasser Das öffentliche Versorgungsnetz liefert dem Standort München das zur Produktion benötigte Trinkwasser. Hauptsächlich wird dies als Brauchwasser im Bereich der Lackieranlagen und der Mechanischen Fertigung ver‐wendet. Die Lackieranlagen benötigen das Trinkwasser für die Vorbehandlung (entfetten, phosphatieren, reinigen) und für die Abluftreinigung über Nassauswaschung. Für den Lackierprozess wird voll entsalztes Wasser zum Einstel‐len des Wasserlackes benötigt. Hierzu betreiben wir am Standort München Osmoseanlagen zum Herstellen des VE‐Wassers. Die Mechanische Fertigung verwendet das Trinkwasser für die Waschmaschinen und zum Ansetzen der Kühl‐schmiermittel. Weitere Trinkwassernutzung erfolgt in den Verwaltungs‐ und Sanitärbereichen sowie in der Kantine. Der Trinkwasserverbrauch ist 2016 stark angestiegen. Im Leitungsnetz gab es mehrere Leitungsbrüche, die zu diesem Anstieg geführt haben. Zudem führte eine Stö‐rung an der Trinkwassertrennstation zu einem Mehrver‐brauch an Trinkwasser. Um Leckagen und Störungen besser zu erkennen wurde das Monitoring nochmals verbessert. Kühlwasser Zum Kühlen von Produktionsanlagen und zur Gebäude‐kühlung im Verwaltungsbereich kommt eigengefördertes Grundwasser zum Einsatz, das anschließend wieder versickert bzw. in die Würm eingeleitet wird. Die Ge‐bäudekühlung erfolgt überwiegend durch Betonkernak‐tivierung. Diese Technik wird bei Neubauten als Standard genutzt. Neben einer hohen Energieeffizienz zeichnet sich die Betonkernaktivierung durch ein angenehmes Raumklima aus. Der Kühlbedarf am Standort ist steigend. Für neue Anla‐gen und Gebäude, z.B. Lackieranlagen oder neue Verwal‐tungsgebäude werden zusätzliche Kühlkapazitäten benötigt, die mit den bestehenden Anlagen nicht reali‐siert werden können. Um die CO2 effiziente Kühlwas‐sernutzung am Standort München ausbauen zu können, wurde mit dem Bau einer zentralen Brunnenwasseranla‐ge begonnen. Der erste Bauabschnitt soll 2017 in Be‐trieb genommen werden.
Abwasser
Das Abwasser aus den Lackieranlagen und Mechani‐schen Fertigung wird in der betriebseigenen Abwasser‐anlage vorbehandelt und dort von Schwermetallen und Kohlenwasserstoffen gereinigt. Der operative Betrieb erfolgt durch einen externen Dienstleister. Nach der Behandlung fließt das Abwasser zusammen mit dem häuslichen Abwasser in die städtische Abwasserka‐nalisation. Die Schadstofffrachten werden gemäß Eigen‐überwachungsverordnung regelmäßig kontrolliert. Die Mittelwerte liegen deutlich unter den behördlichen Grenzwerten. Sonstige gewerbliche Abwässer werden bedarfsweise vor der Einleitung in den Kanal durch Leichtflüssigkeits‐abscheideranlagen vorbehandelt. Die Abscheideranlagen werden ebenfalls regelmäßig kontrolliert und gewartet.
Niederschlagswasser Niederschlagswasser wird gemäß der Entwässerungssat‐zung der Stadt München durch Versickerungsanlagen (Rigolen und Sickerschächte) ins Grundwasser abgeleitet. Die Wartung und Reinigung der Versickerungsanlagen erfolgt halbjährlich analog den rechtlichen Vorgaben.
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2014 2015 2016
Wasserverbrauch pro Million €Brottowertschöpfung
Trinkwasser eigengefördertes Wasser
m³/ Mio
Standort München Abschluss Umweltprogramm 2014‐2017
S t a n d o r t M ü n c h e n | 33
Abschluss Umweltprogramm 2014 – 2017
Die Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern heißt, sich immer neue Ziele zu setzen und das Erreichen der Ziele zu überprüfen. Das aktuelle Umweltprogramm (Zeitraum 2014 bis 2017) endet in 2017. In fast allen Punkten wurden z.T. erhebliche Verbesserungen erreicht
Klimaschutzstrategie: ‐25% CO2 bis 2020
Der Verbrauch von Energie ist Hauptumweltaspekt des Standortes. Dementsprechend liegt der Schwerpunkt des Umweltprogramms im Bereich Energieeffizienz. Gleichzeitig hat das Thema Klimaschutz hohe gesell‐schaftliche Relevanz. MAN hat sich vor diesem Hinter‐grund auf die Umsetzung einer Klimaschutzstrategie verpflichtet und die Initiative Grüne Fabrik gestartet. Alle Produktionsstandorte werden ihre CO2‐Emissionen bis 2020 um 25% reduzieren (absolut, Basis 2008).
Erfolgreiche Umsetzungsbeispiele aus dem Um‐weltprogramm 2014 ‐ 2017:
Hinter dem Ziel ‐25 % CO2 Emissionen sind viele Einzel‐maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs und zur Steigerung der Energieeffizienz zusammengefasst.
TOP Maßnahmen Roadmap 2020
Die Roadmap 2020 ist der Fahrplan zur Erreichung der Klimaschutzstrategie am Standort München. Folgende Top‐Maßnahmen wurden in den letzten 3 Jahren umgesetzt: Das bestehende Hochregallager A35 wurde rückgebaut. Die Lagerfunktionen wurden sukzessive in die bestehen‐den Produktionsbereiche integriert. Jährlich werden hierdurch 700 Tonnen CO2 eingespart. Das bestehende Heizwerk wurde um 2 Blockheizkraft‐werke zur Erzeugung von Strom, Prozess‐ und Heizwär‐me erweitert. Die BHKW’s haben 2,7 MWh elektrische und 2,3 MWh thermische Leistung und sparen am Standort München bis zu 10.000 Tonnen CO2‐Emissionen. Das BHKW ist im Dezember 2016 in Betrieb gegangen. Mit dem Bau einer zentralen Brunnenwasserversorgung wurde 2015 begonnen. Der Abschluss dieser Maßnahme ist für 2018 geplant. 2016 wurde der Bauabschnitt 1 fertiggestellt. Die Inbetriebnahme des ersten Bauab‐schnittes ist im September 2017 vorgesehen. Mit der Inbetriebnahme der Zentralen Brunnenwasseranlage 2019 werden am Standort München weitere 2.500 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart.
Energiesparteams Mit der Einführung von Energiesparteams wurden in den Produktionssparten die Energieverbräuche systematisch erfasst und ausgewertet. Anhand der Ergebnisse werden Maßnahmen abgeleitet. Das Ziel von ‐7 % im Zeitraum 2014‐2017 wurde in allen Produktionssparten überer‐füllt.
Energieeffizienzmaßnahmen
Darüber hinaus wurden alle im Umweltprogramm aufge‐führten Energieeffizienzmaßnahmen zur Reduzierung des Gas‐, Druckluft und Stromverbrauchs umgesetzt.
Reduzierung Wasserverbrauch
Ebenfalls ist der Einbau einer bedarfsgerechten Steue‐rung für den Grundwasserbrunnen FB11 umgesetzt. Die Wirksamkeitskontrolle ergab, dass die Zielsetzung ‐50% Grundwasser übererfüllt werden.
Reduzierung Emissionen
Mit der Optimierung der Decklacklinien durch eine Kaskadenführung der Abluft konnten die Lösemittel‐emissionen weiter reduziert werden. Das Ziel von ‐10 % Emissionen wurde sicher erreicht. Folgende Maßnahmen konnten nicht umgesetzt wer‐den:
Photovoltaik‐Anlage
Im Zuge der Unternehmensinitiative PACE wurden Inves‐titionsmittel in erster Priorität für Projekte zur Werks‐transformation München verwendet. Die Installation der Photovoltaik‐Anlage wird deshalb zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt. Grundsätzlich wird der Bau von Photovoltaikanlagen im Rahmen von Neubauten bewer‐tet.
Umstellung Kleber
Die geplante Umstellung des Klebstoffsystem für die Fahrerhausdach‐ und Systemträgerverklebung auf ein System mit weniger VOC‐Gehalt konnte aufgrund von nicht erreichten Qualitätsanforderungen beim Klebepro‐zess nicht umgesetzt werden. Das Produkt erreicht die notwendige Aushärtung in der vorgegebenen Zeit nicht und kann deshalb nicht verwendet werden. Der Um‐weltprogrammpunkt wird nicht weiter verfolgt.
Die vollständige Auswertung des Umweltprogramms 2014 – 2017 finden Sie nachfolgend in einer tabellari‐schen Auswertung.
Standort München Umweltprogramm 2014‐2017
S t a n d o r t M ü n c h e n | 34
Umweltprogramm 2014 – 2017
Thema/ Umweltaspekt
Ziel MaßnahmeErgebnis
Termin Status
CO2/ Energie ‐25% CO2 bis 2020 (absolut, Basis 2008)
TOP‐Maßnahmen Roadmap 2020 2 BHKWs (Prozess‐ und Heizwärme): ‐10.000 t CO2 Zentrale Brunnenwasserversorgung: ‐2.250 t CO2 Sanierung Lüftungsanlagen F4: ‐1.500 t CO2 Photovoltaik‐Anlage Parkhaus Gerberau: ‐300 t CO2 Abbruch Hochregallager A35 und Integration der Lagerfunktionen in bestehende Gebäude: ‐700 t CO2
2015 2018 2017 2015 2015
CO2/ Energie ‐25% CO2 bis 2020 (absolut, Basis 2008)
Energieeinsparteams (Energiemanagement) ‐7% Stromverbrauch durch organisatorische und technische Maßnahmen in den Produktionsberei‐chen
2017
CO2/ Energie ‐25% CO2 bis 2020 (absolut, Basis 2008)
Energieeffizienz Produktion: Härterei: Reduzierung Gasverbrauch um 20% durch Optimierung der Einsatzhärtetiefe Montage: Reduzierung Druckluftverbrauch durch Umstellung auf EC‐Schrauber (elektrisch betrieben) Montage: Reduzierung Stromverbrauch um 50% durch Umstellung der Beleuchtung von Montage‐bändern auf LED
2017 2017 2017
Umwelt‐management
Mitarbeitersensibilisierung Kommunikation: Visualisierung der Umweltleistung durch Kennzahlen (P‐Portal‐Lösung)
2017
Abfall Reduzierung des Lack‐schlammes um ‐10%
Separierung der Dekanterspülwässer 2017
Abfall Reduzierung der Abfal‐lemulsionen um ‐30%
Neue Behandlungsanlage für Emulsionen und Spül‐wässer
2015
Abfall Reduzierung der Abfalllö‐semittel um ‐60%
Fahrerhauslackieranlage: Recycling der Altverdün‐nung (Destillation u. Wiedereinsatz für Spülzwecke)
2015
Emissionen Reduzierung VOC‐Wert Fahrerhaus um ‐10%
Optimierung der Decklack‐Linie I (Kaskadenführung der Luft)
2016
Emissionen Reduzierung des Lösemitte‐leinsatzes beim Kleben um ‐30%
Umstellung Klebstoffsystem für die Fahrerhaus‐Dach‐ und Systemträgerverklebung
2014
Wasser Reduzierung des Grund‐wasserverbrauches am Brunnen FB 11 um ‐50%
Erneuerung der Brunnensteuerung FB 11 2015
Die prozentualen Zielvorgaben der Maßnahmen beziehen sich, soweit nicht anders beschrieben, auf den Verbrauch 2014.
Ziel wird nicht umgesetzt, Maßnahme eingestellt
Maßnahme befindet sich in Arbeit (auch wenn sich Termine verschieben.), Ziel ins neue U‐Programm übertragen
Ziel erreicht, Maßnahme erfolgreich abgeschlossen
Offene Maßnahmen aus dem Umweltprogramm 2014‐2017 wurden ins neue Umweltprogramm 2017‐2020, dass ab dem
01.07.2017 gestartet wurde, übernommen. Neben Themen zur Senkung der CO2 Emissionen und Steigerung der Energie‐
effizienz wurden dieses Mal auch die wesentlichen Aspekte Lärm, Verkehr und Biodiversiät berücksichtigt.
Standort München Umweltprogramm 2017‐2020
S t a n d o r t M ü n c h e n | 35
Aspekt Ziel Geplante Maßnahme Termin Status
Verbrauch Sekundärrohstoffe
‐25 % CO2
Energieeffizienzmaßnahmen Reduzierung des Energiever‐brauchs Ziel: ‐ 2.700 Tonnen CO2
1.) Erstellung von Abschaltkarten (2018: Erfassung 80% des Energieverbrauchs) 2.) Neuorganisation der Energiesparteams in den Sparten (Start 2018) 3.) Technische Maßnahmen (sukzessive Erneuerung Infra‐struktur: Beleuchtung, Heizung, Tore etc.)
2020
Energiemanagement verbessern Ziel: Zertifizierung und Konzep‐terstellung
1.) Zertifizierung Energiemanagementsystem 2.) Konzept CO2 neutrale Fabrik
2019 2020
Roadmap 2020: Weiterführung der offenen Top 5 Maßnahmen Ziel: ‐ 4.000 Tonnen CO2
1.) Zentrale Brunnenwasserversorgung Ziel: ‐2.500 Tonnen CO2 2.) Lüftungsanlagen F4 Ziel: ‐1.500 Tonnen CO2
2018 2019
Lärm
Reduzierung Lärm Umsetzung von 5 technischen Maßnahmen zur Lärmreduzie‐rung Ziel: ‐ 3 dB an 5 Quellen Nachweis durch Messung an den Quellen
Bewertung Lärmkataster – Lärmintensive Quellen reduzie‐ren 1.) Optimierung der Routenzüge/Routenwege (verlänger‐te, leise Routenzüge) 2.) Verbesserung Straßenzustand, Straßenbelag (Basis: Werkszustandsbericht) 3.) Lärmanalyse Leergutplatz (Behälter, Abschottung, Lärmschutzwand, etc.) 4.) Behälterumstellung auf Kunststoff (50% der 0100‐Behälter) 5.) Flüsterpaket für 6 Terberg
2019 Lfd. 2020 2019 2017
Verkehr
Reduzierung Individualverkehr Ziel: ‐ 500 Parkplätze
Einführung Mobilitätsmanagement (Werkerbus, Mitfahr‐App, Förderung MVV / Elektromobilität)
2018
Reduzierung Werksverkehr Um‐setzung von 5 Maßnahmen Ziel: ‐ 10 % Betriebsstunden pro Maßnahme im Schnitt
Mögliche Maßnahmen: Optimierung Lagerort, Ausbau Routenverkehr, Werksnavi App, Kommissionierlager F6 Bewertung Einsatz Elektromafis (Ladezeiten, Stromver‐brauch, notwendige Infrastruktur, Lärm etc.)
2019
Abfall
Reduzierung Abfallaufkommen Ziel: ‐ 30 % Abfallemulsion ‐ 10 % Lackschlamm
1.) Emulsionsspaltanlage (Umsetzung der Planung) 2.) Reduzierung Wassergehalt im Lackschlamm
2019 2020
Pilotprojekt Mehrwegstrategie für Verpackungsmaterial Ziel: Leuchtturmbaugruppe 100 % Mehrwegverpackung
Umstellung Verpackungsmaterial einer Bauteilgruppe auf 100 % Mehrwegsystem
2020
Emissionen
Reduzierung sonstige Emissionen Ziel: 100 % Abluftreinigung F6
100 % Nachverbrennung an den Decklacklinien der Fah‐rerhauslackierung F6.
2018
Externe
DL
Verbesserung der Umweltleis‐tung externer DL durch effizien‐ten Gebäudebetrieb Ziel: ‐ 5% Energieverbrauch
Energieeffizienten Gebäudebetrieb in Leistungsbeschrei‐bung des externen Gebäudedienstleister aufnehmen (z.B. Umfang DIN ISO 50001) und regelmäßig überprüfen.
2020
Bio‐
diversität Umsetzung eines Biodiversitäts‐projektes Ziel: Erhöhung Biodiversität
Erhöhung der Biodiversität im Biotop Hauser Schloss, Förderung freiwilliges Engagement von MA zum Natur‐schutz, Naturlehrpfad Hauser Schloss
2018
Standort München Freigabe und Gültigkeitserklärung
S t a n d o r t M ü n c h e n | 36
Mit der hier vorliegenden Umwelterklärung unterrichten wir die Öffentlichkeit über unser Umweltprogramm für die nächs‐
ten drei Jahre und zeigen mit den Informationen, Zahlen und Schaubildern einen Überblick über unsere Umweltleistung.
Die nächste Umwelterklärung werden wir in 2020 vorlegen; in den Jahren dazwischen werden wir aktualisierte Umwelter‐
klärungen veröffentlichen.
München, den xx.07.2017
__________________ _________________________ ______________________
Dr. Ulrich Dilling Roland Stöckert Susanne Stühler
Vorstand Produktion Umweltmanagementbeauftragter Umweltmanagementbeauftragte
Zentralbereiche Werk München
Erklärung des Umweltgutachters zu den
Begutachtungs‐ und Validierungstätigkeiten
Der Unterzeichnende, Bernhard Schön, EMAS‐Umweltgutachter der TÜV SÜD Umweltgutachter GmbH mit der Registrierungs‐
nummer DE‐V‐0321, zugelassen für den Bereich 29.1 (NACE‐Code) bestätigt, begutachtet zu haben, ob der Standort
MAN Truck & Bus AG
Dachauer Straße 667, 80995 München
wie in der Umwelterklärung angegeben, alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parla‐
ments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschafts‐
system für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllt.
Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass
▪ die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr.
1221/2009 durchgeführt wurden,
▪ das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen,
▪ die Daten und Angaben der Umwelterklärung/der aktualisierten Umwelterklärung (Nichtzutreffendes löschen) des
Standorts ein verlässliches, glaubhaftes und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten des Standorts innerhalb
des in der Umwelterklärung angegebenen Bereichs geben.
Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS‐Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS‐Registrierung kann nur durch eine
zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage
für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden.
München, den xx.xx.2017
Bernhard Schön
Umweltgutachter der
TÜV SÜD Umweltgutachter GmbH
Standort München Dialog
S t a n d o r t M ü n c h e n | 37
Mit dieser Umwelterklärung informieren wir unsere
Aktionäre, Mitarbeiter, Kunden, Nachbarn und Vertrags‐
partner sowie alle Behörden, Medien und den weiten
Kreis der Interessierten über unsere Umweltschutzaktivi‐
täten und laden sie zum konstruktiven Dialog ein.
Für weitergehende Fragen, Anregungen und Kritik zum
Thema betrieblicher Umweltschutz wenden Sie sich bitte
an unsere:
Ansprechpartner in der
MAN Truck & Bus Gruppe
Standort München
Roland Stöckert
Abt. PCWE
Dachauer Str. 667, 80995 München
089 / 1580 3807
UM / SM‐Beauftragte der MTB Gruppe
Dr. Heike Sarstedt
Abt. PCWE
Dachauer Str. 667, 80995 München
089 / 1580 4822
Susanne Stühler
Abt. PTPW1‐M
Dachauer Str. 667, 80995 München
Susanne [email protected]
089 / 1580 3840
D-155-00012