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Desinfektion ist die gezielte Reduktion der Anzahl
bestimmter unerwünschter Mikroorganismen
durch physikalische oder chemische Inaktivierung,
sodass sie unter den gegebenen Umständen keine
Schäden (Infektion, Verderbnis) mehr verursachen
können.
DESINFEKTION
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• Laufende Desinfektion (z.B. von infektiösen
Ausscheidungen von Patienten)
• Schlussdesinfektion (Desinfektion des Raumes,
nachdem ihn der Patient verlassen hat).
• Oft sind die Methoden für Sterilisation und Desinfektion
dieselben und unterscheiden sich lediglich in der
Anwendung (z.B. unterschiedliche Konzentrationen
oder unterschiedliche Temperaturen).
WIRKUNGSBEREICHE VON DESINFEKTION-, und STERILISATIONSVERFAHREN
WIRKUNGSBEREICH MIKROORGANISMEN THERMISCHE
DESINFEKTION
A BAKTERIEN, MYKOBAKTERIEN, PILZE UND
PILZSPOREN
DESINFEKTION
B WIRKUNGSBEREICH A+ VIREN DESINFEKTION
C WIRKUNGSBEREICH A+B+ SPOREN VON
BACILLUS ANTHRASIS (MILZBRAND)
STERILISATION
D WIRKUNGSBEREICH A+B+ C+ SPOREN VON
CLOSTRIDIEN GASBRAND-, GASÖDEM- UND
TETANUSERREGERS
STERILISATION
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• Verbrennen (Pyrolyse): Einmalgeräte, Einmalbettwäsche,
Verbandmaterial, Abfälle u.dgl. werden entweder in
Verbrennungsanlagen innerhalb der Krankenhäuser oder in kommunalen
Müllverbrennungsanlagen entsorgt.Ausglühen: Dieses Verfahren ist nur dann sicher, wenn bis zur Rotglut erhitzt wird.
• Abflammen: Ein Gegenstand wird mehrmals durch die Flamme gezogen. Diese Methode ist
keine sichere Desinfektion (z.B. sind hitzefixierte Bakterienausstriche noch infektiös).
PHYSIKALISCHE DESINFEKTIONSVERFAHRENThermische Verfahren
Dauer-Pasteurisation: 30 Minuten bei 62-65°C
Kurz-Pasteurisation: 40 Sekunden bei 71-74°C
Hoch-Pasteurisation: 10-25 Sekunden bei 85°C
Ultrahoch-Pasteurisation (S): 1 Sekunde bei 135-150°C
Pasteurisation ist das Inaktivieren von vegetativen Bakterien und Pilzen
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Filtration dient zur Keimfreimachung von Gasen (Luft im OP-Saal oder in
speziellen Krankenzimmern, in denen z.B. Patienten mit gestörtem
Immunsystem liegen) und von Flüssigkeiten (hitzelabile Flüssigkeiten wie
Zuckerlösungen, Injektionen und Infusionslösungen, Seren und dgl.).
Die Filtration erfolgt, indem das Gas bzw. die Flüssigkeit unter Druck ein
Filter (0,45 µ: Desinfektion) passiert. Sehr kleine Partikel (Viren,
Rickettsien, Mykoplasmen) werden dabei nicht zurückgehalten.
(0,2 µ: Sterilisation)
PHYSIKALISCHE DESINFEKTIONSVERFAHRENNicht Thermische Verfahren
Ultraviolette-Strahlen haben eine starke keimtötende Wirkung
(254 nm) und werden für die Luft- und Trinkwasserdesinfektion
verwendet.
Raumluftentkeimung: Entweder direkte UV-Bestrahlung, wenn
niemand im Raum ist (nachts) oder indirekte UV-Bestrahlung
(Abschirmung durch Blenden), wenn Personen im Raum sind.
Bei der UV-Desinfektion entsteht Ozon, das in Konzentrationen
über 2 mg/m3 toxisch ist.
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Mikrowellendesinfektion: Dient zur Entsorgung von infektiösem
Abfall. Das erregerhältige Material wird in einem
durchstichfesten Behälter, der mit einem Plastiksack beschickt
ist, gesammelt. Im Mikrowellendesinfektionsgerät kommt es
durch die Einwirkung der Mikrowelle zur Erhitzung des
Desinfizierguts auf knapp über 100°C. Dadurch werden
Bakterien, Viren und Pilze einschließlich ihrer Sporen abgetötet.
Der Plastiksack wird mit dem Hausmüll entsorgt.
• Desinfektionsmittel sind Substanzen, die zur Abtötung
oder Wachstumshemmung von Mikroorganismen
angewendet werden.
• Sie sind entweder bakterizid (bakterienabtötend),
viruzid (virusinaktivierend) oder fungizid (pilzabtötend)
• An chemische Desinfektionsmittel müssen folgende
Anforderungen gestellt werden:
CHEMISCHE DESINFEKTION
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• Breites Wirkungsspektrum: Das Mittel soll Keime aller Art
unschädlich machen.
• Rasche Wirkung: Das zu entkeimende Objekt soll möglichst
schnell wieder zum Gebrauch zur Verfügung stehen.
• Stabilität der Lösung: Das Mittel soll bei Hitze und Kälte, Luft-
und Lichteinwirkung lagerbeständig sein.
• Erhaltung des Gebrauchswertes: Das zu desinfizierende
Objekt darf nicht beschädigt werden.
• Wirtschaftlichkeit: Kosten und Nutzen müssen in einem
angemessenen Verhältnis zueinander stehen.
• Unschädlichkeit für Mensch und Tier und
Geruchsarmut.
• Der Wirkungsmechanismus von Desinfektionsmitteln
beruht auf Eiweißdenaturierung, Blockade von
Fermenten bzw. Zerstörung von Membranen.
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• Tauchbad: Instrumentendesinfektion. Bei ungenügender Benetzung mit
Wirkstoff (unvollständiges Eintauchen, Luftblasen, hohe
Grenzflächenspannung).
• Wisch- und Scheuerverfahren wird an Oberflächen angewandt.
• Sprühdesinfektion
• Begasung des Desinfektionsgutes mit Alkohol, Formaldehyd usw.
• Chemothermische Desinfektion: wenn chemische Wirkstoffe mit Hitze
kombiniert angewendet werden wie maschinelle Reinigung mit
anschließen der Heißwasser-Formaldehyd-Desinfektion bei 60°C über 5
Min (Narkosemasken usw. )
CHEMISCHE DESINFEKTIONSMETHODEN
• Konzentration des Desinfektionsmittels
• Einwirkungsdauer des Desinfektionsmittels
• Temperatur (je tiefer die Temperatur, umso
länger muss die Einwirkungszeit sein)
• Widerstandskraft (Resistenz) der abzutötenden
Keime
Die effektive Wirkung eines Desinfektionsmittels ist von verschiedenen Faktoren abhängig:
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• Milieu, in welchem das Desinfektionsmittel wirken
soll: manche Mittel werden durch Eiweiß, Blut und
Serum inaktiviert (Eiweißfehler), Hemmung durch
Seifen (Seifenfehler), gegenseitige Hemmung
zweier Desinfektionsmittel
• Oberfläche des zu desinfizierenden Materials (z.B.
ist Holz nur sehr schwer desinfizierbar)
OXIDANTIEN:
Ozon (Trinkwasser- und Badewasserdesinfektion)
Kaliumpermanganat (KMnO4, Rachen- und Wunddesinfektion 0,5%)
Wasserstoffperoxid (Rachen- und Wunddesinfektion 0,2-0,5%)
HALOGENE:- Chlor wirkt gegen Bakterien, Pilze und Viren (unsicher).
Cl2 + H2O → HOCl + HCI . HOCl (Hypochlorige Säure, Unterchlorige Säure)
- Jod
- Brom
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• Hände- und Hautdesinfektion.
• Wirkung gegen Bakterien, Pilze und Viren, nicht sporozid!.
Ethanol (80%ig) besitzt den stärksten Desinfektionseffekt.
Alkohol hat keine remanente Wirkung und nur eine geringe
Reinigungskraft.
• Zur äußerlichen Anwendung wird Ethylalkohol durch Zusatz
bestimmter Substanzen vergällt, d.h. ungenießbar gemacht.
ETHYLALKOHOL (ETHANOL 80%)
• Propanol und Isopropanol sind
hautschonender, in geringeren
Konzentrationen wirksam.
• Bei alkoholischen Desinfektionsmitteln besteht
Explosionsgefahr!
• Vor Anwendung Produktinformation beachten.
PROPANOL (60-70%) ISOPROPANOL (50-60%)
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• HCHO, entsteht durch Oxidation von Methylalkohol und ist
bei Zimmertemperatur ein stechend riechendes, farbloses
Gas, wird in 30-40%iger Lösung als Formalin (Formol )
verwendet.
• Wirkung: Bakterien, Pilze und Viren.
• Bei längerem Stehen und bei Lichteinwirkung bilden sich in
der Lösung die beiden schwer löslichen Polymere des
Formaldehyds, Paraformaldehyd und Trioxan.
FORMALDEHYD (HCHO), FORMOL
• Um dies zu vermeiden, wird Formalin in dunklen Flaschen
aufbewahrt und mit Stabilisatoren, meist Methanol, versetzt.
• Formalin wird zur Raumdesinfektion (mittels Verdampfung), zur
Wäsche-, Flächen- und Instrumentendesinfektion sowie
weiteres zur Konservierung von medizinischen Präparaten
eingesetzt.
• Formaldehyd wurde in die Liste der "Stoffe mit begründetem
Verdacht auf krebserzeugendes Potential" aufgenommen.
FORMALDEHYD (HCHO), FORMOL
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Sterilisation ist das Abtöten oder
Entfernen aller vermehrungsfähigen
Mikroorganismen (inkl. BAKTERIENSPOREN).
Bei der Sterilisation bedient man sich
physikalischer und chemischer Verfahren.
STERLILSATION
Vor allem in der Industrie, bei der Herstellung von sterilem
Einwegmaterial, hat sich die Sterilisation mit ionisierenden
Strahlen bewährt. Ihr Vorteil ist, dass so auch
hitzeempfindliche Materialien in der Verpackung sterilisiert
werden können.
Gamma-Strahlen werden industriell zur Sterilisation bereits
fertig verpackter Einmalgeräte, nicht-organischer
Transplantate und bestimmter Arzneimittel verwendet.
Physikalische Methoden
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SterilfiltrationLPS, Lipopolysaccharide
Endotoxine sind Zellwandbestandteile gramnegativer
Bakterien (LPS, Lipopolysaccharide) und besitzen
pyrogene Wirkung.
Ihre Entfernung ist nur durch Filtration (0,2 µm
Porengröße) oder thermische Zerstörung (z.B. 180°C,
4 h) möglich. Sterilfiltration wird verwendet um LPS
zu entfernen.
Sterilfiltration
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• Materialien, die Temperaturen bis zu 200°C
aushalten, können in trockener, heißer Luft
sterilisiert werden, wobei eine
Sterilisiertemperatur von 180°C angewendet
wird (30 min).
Öle, Fette und Puder müssen mit Heißluft
sterilisiert werden.
HEISSLUFTSTERILISATION
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Was kann im Heißluftsterilisator sterilisiert werden?
Geräte aus unverbrennbarem Material: Metall, Glas,
Porzellan, hitzebeständige Puder (z.B. Talkum) und
wasserfreie Substanzen wie Öle, Fette und Glyzerin
Welche Materialien eignen sich nicht?
Papier, Textilien, Kunststoffe, Gummi, wäßrige Lösungen
(würden verdampfen und die Ampullen würden
zerplatzen)
Es darf nur gereinigtes Material eingebracht werden, da sonst
Schmutz auf den Geräten anbrennen würde.
Das Sterilisiergut muss trocken sein.
Zwischen den Gegenständen muss ausreichend Platz für die
Zirkulation der Luft bleiben.
Die Verpackung erfolgt in kleinen Einheiten.
Als Verpackungsmaterial eignen sich Blechdosen, Glasgefäße
und Alufolie.
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Man arbeitet mit gespanntem (der Dampf steht unter
Druck), gesättigten Dampf (luftfreier Dampf mit 100%
relativer Feuchte).
Zur Entfernung der Luft aus einem Luft-Dampf-
Gemisch sind zwei Verfahren möglich:
1. Strömungsverfahren
2. Vakuumverfahren
AUTOKLAVIEREN (WASSERDAMPF IM ÜBERDRUCK)
• Der Autoklav besteht aus einem druckfesten Außenkessel
und einem Innenbehälter, ist also doppelwandig.
Das Wasser verdampft im Außenkessel und drückt als
Dampf von oben her in den Innenbehälter.
Die Luft wird durch den Dampf hinausgetrieben.
Sobald nur mehr reiner Wasserdampf entweicht, schließt
man das Ventil, und bei weiterem Heizen (Dampf) steigen
Druck und Temperatur an.
1. Strömungsverfahren:
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Die Luft wird durch eine
Vakuumpumpe entfernt und
anschließend wird Dampf
eingeblasen.
2. Vakuumverfahren:
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Was kann im Autoklav sterilisiert werden?
Alles, was Hitze und Feuchtigkeit verträgt und wo Wasserdampf
hineingelangt, wie Metallinstrumente, Spritzen, Kanülen, Glas, Porzellan,
Gummi, Kunststoffe, Papier, Zellstoff, Verbandmaterial, Wäsche und
Ampullen
Was ist nicht autoklavierbar? Alles, wo Wasserdampf nicht hineingelangen
darf, wie Öle, Fette, Glyzerin, Puder, Talkum u.dgl.
Verpackung zum Autoklavieren: Das Sterilisiergut muss dampfdurchlässig
verpackt werden, meist geschieht das in Blechtrommeln mit Schlitzen, die
innen mit Flanell ausgekleidet sind (Schimmelbuschtrommeln).
1. Anheizzeit: Zeitspanne, um im Inneren des Autoklavs die
gewünschte Sterilisiertemperatur zu erreichen.
2. Ausgleichszeit: Zeitraum, bis das Sterilisiergut die gewünschte
Temperatur erreicht hat.
3. Sterilisierzeit: In dieser Zeit werden alle Keime abgetötet
(121°C bei 2 atü, 20 Minuten bzw. 134°C bei 3 atü, 10
Minuten).
4. Abkühlzeit: Zeit, die zugewartet werden muss, bis man das
Sterilisiergut herausnehmen kann.
DER ZEITLICHE ABLAUF EINER STERILISATION
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Der zeitliche Ablauf einer Sterilisation
ÜBERPRÜFEN DES STERILISATIONSEFFEKTES
− Physikalisch (Thermometer, Manometer)
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• Anliegen der Krankenhaushygiene ist Vermeiden, Erkennen
und Bekämpfen von nosokomialen Infektionen (NI).
• Nosokomiale Infektionen sind vom Patienten im Krankenhaus
erworbene Infektionen (Hospitalismus).
• Hierzu zählen alle durch Mikroorganismen hervorgerufenen
Infektionen, die in einem kausalen Zusammenhang mit dem
Krankenhaus stehen, unabhängig davon, ob
Krankheitssymptome bestehen oder nicht.
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Eine Übertragung von Infektionserregern von Patient zu Patient
oder vom Pflegepersonal zum Patienten muss verhindert werden.
Eine Verbreitung von Infektionserregern darf weder durch
Personen noch durch Wäsche, Geräte, Instrumente, Betten usw.
möglich sein (insbesondere gilt dies bei einem Wechsel von einem
Krankenhausbereich in einen anderen).
Eine Einschleppung von Infektionserregern durch Besucher bzw. die
Ansteckung von Besuchern muss verhindert werden.
Hygiene-Team besteht aus Krankenhaushygieniker und
Hygiene-Fachkräfte.
Ihre Aufgaben sind die Aufdeckung und Erkennung von
Krankenhausinfektionen im Sinne einer
Qualitätskontrolle an den Stationen und Ausarbeitung
von Hygienerichtlinien für ärztliche, pflegerische und
technische Verrichtungen.
HYGIENE–TEAM (KRANKENANSTALTENGESETZ)
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Nosokomiale Infektionen müssen prospektiv erfasst und analysiert
werden, damit Kreuzinfektionen (Übertragung auf eine andere
Person, epidemische Krankenhausinfektion) vermieden werden
können.
Diese erst im Krankenhaus erworbenen Infektionen führen nicht nur
zu einer Verlängerung der Krankheitsdauer, vermehren das Leiden
der Patienten und können im Einzelfall sogar den Tod eines Patienten
herbeiführen, sondern sie verursachen auch einen erheblichen
wirtschaftlichen Schaden.
NOSOKOMIALE INFEKTIONEN
Die häufigsten Krankenhausinfektionen sind
• Harnwegsinfektionen (40%, über Katheter / E. coli)
• postoperative Wundinfektionen (über Hände / S.
aureus)
• Atemwegsinfektionen (bei künstlicher Beatmung /
Pseudomonas aeruginosa)
• Hautinfektionen (über Hände / S. aureus).
NOSOKOMIALE INFEKTIONEN
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Endogene Infektion (autogene Infektion oder Selbstinfektion) ist
eine Infektion, die durch Mikroorganismen des Patienten (z.B.
Darmkeime, Keime des Atemwegstraktes) verursacht wird
(Postoperative Wundinfektion durch Keime aus dem Darm des
Patienten).
Exogene Infektion (Kreuzinfektion) ist eine Infektion, die durch
Mikroorganismen eines anderen Patienten verursacht wird
(Postoperative Wundinfektion durch Keime, die aus einer Wunde
des Nachbarpatienten stammen).
Hygienemaßnahmen:o kontaminationsfreies Arbeiteno Desinfektion und Sterilisation, ReinigungRichtiger Einsatz von AntibiotikaHändehygiene
MASSNAHMEN ZUR VERMEIDUNG VON NOSOKOMIALER INFEKTIONEN
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• Vancomycin-resistente Enterococcus-Stämme (VRE)
sowie Methicillin-resistente S. aureus-Stämme (MRSA)
• VRE und MRSA können zu schwer kontrollierbaren
Epidemien im Krankenhaus und zu lebensbedrohlichen
Erkrankungen führen, da derartige Infektionen nur
noch bedingt oder überhaupt nicht mehr mit
Antibiotika zu behandeln sind.
RICHTIGER EINSATZ VON ANTIBIOTIKA
n ESBL (Extended Spectrum-ß-Laktamase): E. coli und
Klebsiella Stämmen erzeugen ein verändertes Enzym,
welches fast alle Antibiotika aus der sehr gebräuchlichen,
oftmals als Mittel der 1. Wahl eingesetzten Beta-Laktam-
Gruppe zerstören und damit wirkungslos machen.
Gramnegative Bakterien mit dieser Eigenschaft werden als
ESBL bezeichnet. Häufig wird bei ESBL eine Multiresistenz
festgestellt.
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Die Hände stehen als Überträger von
Krankheitserregern in allen medizinischen
Bereichen an vorderster Stelle.
Deshalb ist die Händehygiene eine der
wichtigsten Maßnahmen zur Verhütung von
Infektionen in Klinik und Praxis!
HÄNDEHYGIENE
Residente Flora: normale Bakterienbesiedelung der
Hände (S. epidermidis, Corynebacterium xerosis, Bacillus
mesentericus).
Transiente Flora: alle Bakterien, welche durch Kontakt
auf die Hände gelangt sind und so weiterverbreitet
werden können.
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n Händewaschung: Die Händewaschung dient der
mechanischen Händereinigung mit Präparaten ohne
antiseptische Zusätze.
n Hygienische Händewaschung: Bei diesem Verfahren wird die
transiente Hautflora durch Anwendung eines antimikrobiell
wirksamen Waschpräparats vermindert.
n Hygienische Händedesinfektion: Abtötung der transienten
Bakterienflora an der Hautoberfläche
Chirurgische Händedesinfektion: Sofortwirkung zur
Keimabtötung, remanente Wirkung (Langzeitwirkung)
gegen erst später an die Hautoberfläche gelangte Keime.
Händetrocknung: Einmalhandtücher aus Papier, welche
nach der Verwendung in geschlossenen Behältern
gesammelt und verbrannt werden, stellen derzeit eine
optimale Methode dar.
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Beispiel für einen Hygieneplan Händehygiene
WAS WANN WIE WOMIT WER
hygienische Händedesinfektion
vor bzw. nach jedem Patientenkontaktnach dem Handschuhtragenvor der Entnahme der gereinigten Endoskope
Konzentrat mindestens 30 sec in die trockenen Hände einreiben
Hände DM Pflegedienstärztlicher Dienst
Händereinigung bei Kontamination nach hyg. Händedesinfektionsichtbare Kontamination
Flüssigseife ohne Handberührung dem Seifenspender entnehmen, aufschäumen, abspülen, abtrocknenmit satt mit Des-Mittel getränkten Tupfer entfernen
Waschlotion
1xHandtuch
PflegedienstärzlicherDienst