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15 Geschichten
erzhlt von
Uwe Fengler
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Ein Wort vorweg
Ich hatte es schon einmal getan. Essind wohl jetzt mehr als 30, vielleicht
sogar fast ber 40 Jahre, diedazwischen liegen. ber doch,tats!chlich, ich habe schon einmalfr die "ffentlich#eit geschrieben,
$nd mir ab $nd z$ sogar ein #leines%aschengeld damit verdient. &o $mdie '0 bis (0 )ar# *ro +eschichte,$nd ziemlich stolz war ich damals
jedesmal, besonders wenn es fr eineer-ffentlich$ng +eld gab.$ch wenn niemand in meineramilie in der ich d$rch meine
+eb$rt gezw$ngen w$rde
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a$fz$wachsen, fr meine %r!$meerst!ndnis hatte, ich nahm mir vor,
a$f jeden all ein be#annter&chriftsteller z$ werden, der vonseinem /obb, dem &chreiben,seinen 1ebens$nterhalt bestreiten
$nd eine amilie ern!hren #onnte.&chlie2lich hatte ich mit meinerersten +eschichte gleich (0 )ar#verdient $nd war damals erst '(
Jahre alt. Ich #ann mich allerdingsnicht erinnern, das n$r irgendwermeiner damaligen amilie ein
*ositives Wort dafr brig gehabt
h!tte $nd mich erm$nterte, weiter z$machen. )an #onnte ja a$ch nichtwir#lich verstehen, dass ich mit '0Jahren Erwachsenenbcher las, mit
'4 Jahren statt &chlagern eine
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1angs*iel*latte mit der )olda$ von&metana nach /a$se brachte $nd
einhard )e h-rte. on dem hatteich mir #$rz vor meinem '.+eb$rtstag a$ch eine 15 ge#a$ft $ndwar gleich beim ersten nh-ren
begeistert $nd so geht es mir he$tenoch.&o wenig erm$tigt $nd gar #einerst!ndnis fr meine %alente
warnehmend, entschloss ich michdem at meiner +ro2m$tter folgendeinen ordentlichen 6er$f z$ ergreifen$nd w$rde 7ran#en*fleger. 8a hatte
ich zwar ganz wenig mit dem z$ t$n,was mich wir#lich besch!ftigte $ndgab mein 6estes in diesem etwas$nfreiwilligen 6er$f a$ch g$t z$
sein.
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)eine Wnsche z$ schreiben hatteich zwar nie vergessen, aber
vorbergehend z$r &eite gelegt. Ichwollte damit warten, bis ich z$mentner w$rde.9nd oft hatte ich das +efhl, das ich
von dem ein oder anderen, mit demich darber s*rach, nicht ernstgenommen $nd bel!chelt w$rde.Ich #-nne ja jeden %ag n$r eine :eile
oder n$r ein Wort schreiben, wennich der )ein$ng sei, dass ich nachder rbeit meine +edan#en nichtmehr vernnftig ordnen #-nnte...
9nd jetzt ist es so weit, ich habe soviele 7$rzgeschichten geschrieben,die meisten davon zwischen(00;
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#ostenlosen 8ownload vorlege. Eshandelt sich natrlich $m meine
1ieblingsgeschichten $nd $m die, dieich nicht so gerne mag, abertrotzdem recht oft gelesen w$rden.lle w$rden als einzelne
+eschichten hier bei &cribdver-ffentlicht $nd sind fr diese&amml$ng ne$ bearbeitet $nd nocheinmal a$f echtschreib= $nd
+ramati#fehler ber*rft worden.&ollten sich dennoch wieder ehlereingeschlichen haben, so ist diesganz normal $nd menschlich.
8ie +eschichte >8er %od f!hrt mit?habe ich noch einmal etwas$mgeschrieben, dabei ist sie l!ngera$sgefallen, als die $rs*rngliche,
die brigens mein erstes Wer# nach
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meinem @e$beginn als+eschichtenerz!hler war.
lle +eschichten sind frei erf$nden$nd Ahnlich#eiten mit noch1ebenden oder bereits verstorbenen
5ersonen drften reiner :$fall sein.
Bft werde ich gefragt, wie meine+eschichten entstehen, bitte lesen
&ie daz$ die zwei rti#el im nhangdieses 6$ches.
)ein 8an# gilt ganz besonders den
)enschen, die an mich $nd meine%r!$me gegla$bt haben $nd dies istganz besonders meine ra$7atharina.
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Inhalt
Das dicke Kind
Der Geruch von Sauerkraut und Freiheit
Irina
Noch drei SchritteDer alte Mann im fnften Stock
Der Tod fhrt mit
Sonnenuntergang
Geschichte ohne Titel
MontagRosinenstuten mit e!er"urst
#eil "ir Menschen sind
$n!ekannter Soldat
Im Krieg "einen nicht nur die Mtter%"ei Koffer im Schnee
Der &aum vor meinem Fenster
'nhang
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Das dicke Kind
Es war Mitte Januar. Kurz nach Weihnachten
hatte es zu schneien begonnen. Und dann war
es schnell sehr kalt geworden. Die
Temperaturen sanken auch tagsber sehr weitunter den e!rierpunkt. Der kleine "ee be!and
sich nicht weit #on unserem Dor! ent!ernt. Er
war inzwischen zuge!roren und zum
"chlittschuh lau!en !reigegeben worden.
"o konnte ich$ als ich mich au! dem Wegdorthin be!and$ schon aus ziemlicher
Ent!ernung das laute und !r%hliche &u!en der
Kinder h%ren$ die sich an diesem 'achmittag
au! dem "ee #ergngten. (n der )erne h%rte
ich den #ertrauten Klang unsererKirchturmuhr* sie schlug drei mal. Es wrde
bestimmt in etwa zwei "tunden dunkel
werden. Dies st%rte die !r%hlichen Kinder
berhaupt nicht$ hatten sie doch nur alle paar
Jahre einmal elegenheit zu so einem "pa+.Ein Mann mit einem olden &edrie#er kam
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mir entgegen.
,ls ich n-her an den "ee heran kam$ !iel sie
mir so!ort au!. "ie musste so etwa / bis
Jahre alt sein. )r ihr ,lter erschien sie mir
etwas zu klein und zu rundlich$ 0edoch nicht
berm-+ig dick. 1or ihr lagen ein paar
"chlittschuhe im "chnee. "ie schien zu
!rieren. elegentlich ging sie ein paar "chritte
au! und ab$ dann blieb sie wieder stehen$ sah
sehnschtig au! die anderen Kinder und
atmete wtende 'ebelwolken in die 2u!t. (ch
trat zu ihr ans U!er und sah einen ,ugenblick
lang mit ihr den !r%hlichen Kindern zu.
3Du hast sch%ne "chlittschuhe4$ sagte ich
nach einiger 5eit. "ie wirkte nicht
erschrocken$ als sie ihr esicht mir zu
wandte.
3(ch wnschte$ ich h-tte sie nicht zuWeihnachten geschenkt bekommen$ dann
msste ich 0etzt nicht hier stehen und !rierend
den anderen Kindern zu sehen.4
(ch sah wieder eine Weile mit ihr au! den "ee$
be#or ich antwortete.3Magst du denn nicht auch wie die anderen
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Kinder "chlittschuh lau!en64
3'atrlich kann ich "chlittschuh lau!en. Mein
1ater hat es mir im letzten Winter im Urlaub
beigebracht4$ sagte sie stolz$ 3aber das war
eben nicht hier4$ !gte sie traurig hinzu$ 3hier
wo mich 0eder kennt74 Das ist richtig$ dachte
ich$ hier kennt wirklich 0eder 0eden$ auch mir
war sie schon %!ters begegnet und ich wusste$
dass sie die Tochter eines Krankenp!legers
war$ der in der nahen Kreisstadt seinen Dienst
#errichtete.
(ch hatte das e!hl$ dass sie sprechen wollte$
also schwieg ich.
3(ch habe ,ngst$ dass sie ber mich lachen
werden$ sobald ich auch nur #ersuche mit den
"chlittschuhen den "ee zu betreten.4
3,ber warum sollten sie das tun64 !ragte ich.
Eine stille Tr-ne lie! ber ihre Wange als siemich #erzwei!elt ansah.
3Weil sie immer ber mich lachen$ egal was
ich tue. Manchmal !-ngt das etuschel und
2achen schon an$ wenn ich nur den
Klassenraum betrete.43,ber #ielleicht meinen sie gar nicht dich*
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#ielleicht lachen sie 0a ber irgend einen Witz$
den sie sich erz-hlt haben$ be#or du den
&aum betreten hast. (ch kann mir gar nicht
#orstellen$ dass Du gemeint bist$ warum denn
auch64
3"ie nennen mich immer nur 3die Dicke4$
und ich bin mir ganz sicher$ dass sie mich
meinen...4$ wieder rollten lautlose Tr-nen
ber ihre Wangen$ 3dabei esse ich gar nicht
#iel74
'un begann sie zu schluchzen und ich hatte
,ngst$ dass sie gleich laut los weinen wrde.
,ls ich au! den "ee hinaus sah bemerkte ich
einen wirklich dicken Jungen$ der dort mit
den anderen Kindern #iel "pa+ zu haben
schien.
3Was ist mit dem da64 !ragte ich$ w-hrend ichzu ihm hinber nickte. (ch stellte
schmunzelnd !est$ dass er manchmal eine
recht komische 8erson abgab$ wenn er sich
zwangha!t das leichgewicht haltend$ ber
das Eis bewegte.39ei dem traut sich keiner auch nur
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irgendetwas zu sagen$ nicht nur weil er der
"ohn eines 2ehrers ist$ sondern der schl-gt
auch gleich zu$ wenn ihm etwas nicht ge!-llt.4
3Wei+t Du was ich glaube4$ meinte ich nach
einer 5eit des 'achdenkens$ 3die Menschen
sehen o!t das in einem anderen$ was sie sehen
wollen. (m "ohn des 2ehrers sehen sie
#ielleicht kein dickes Kind$ sondern einen
starken Jungen$ weil sie ,ngst #or ihm haben.
(ch meine nicht damit$ das es sinn#oll ist bei
0eder elegenheit um sich zu schlagen.4
Jetzt begann auch ich zu !rieren und trat #on
einem 9ein au!s andere.
3Dir ist kalt4$ sie l-chelte und sah zu mir au!.
3Ein wenig4$ entgegnete ich$ 3aber das ist
nicht so wichtig.4'un h%rte ich wieder die Uhr des Kirchturms
schlagen. Es war halb #ier. Ein gro+er Teil der
Kinder die sich soeben noch au! dem "ee
be!anden$ war #erschwunden und au! dem
:eimweg.3Und wei+t du was ich noch denke; Wenn du
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dich morgen traust$ dir deine "chlittschuhe
anzuziehen und dort au! dem "ee deine
&unden drehst$ keiner wird mehr ber dich
lachen. ,lle werden darber staunen was du
kannst. Trau Dich...4
3Es wird 5eit nach :ause zu gehen4$ !gte
ich hinzu$ 3#ielleicht sprichst Du auch mal
mit Deinen Eltern darber und !ragst sie$ wie
sie darber denken.4
Wir #erabschiedeten uns #oneinander und
0eder ging seines Weges.
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Der Geruch von Sauerkraut und Freiheit
Ich hol mir eben noch eine Schachtel
Zigaretten, sage ich, als ich die Tr unserer
kleinen 5 !m gro"en #ohnung $%%ne& Ich'arte keine (nt'ort ab und lasse die Tr
hinter mir ins Schloss %allen& Ich stehe im
Tre))enhaus, und )l$t*lich kommt mir alles
so vertraut und doch so %remd vor& +inter
meinem cken h$re ich eine 'eiblicheStimme des #erbe%ernsehens, die mir 'ei"e
#-sche vers)richt, durch die geschlossene
Tr klingen& Ich trete *'ei kur*e Schritte vor&
.un stehe ich an der Tre))e und sehe nach
unten& /angsam be'ege ich mich ab'-rts&0ede Stu%e ist mir vertraut, kein 1narren
erscheint mir %remd und doch 'ohne ich erst
ein )aar 2onate hier&
(ls erstes komme ich an der #ohnung von
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Frau 1rieger vorbei& Das /ieblingsgericht der
alleinstehenden Dame scheint Sauerkraut *u
sein& 3nts)rechend riecht es regelm-"ig vor
ihrer Tr und manchmal scheint der Geruch
durch das gan*e +aus *u *iehen&
#eiter unten 'ohnt Familie Ziegler mit ihren
1indern& (uch hier h$re ich die Ger-usche
des Fernsehers, vermischt mit 4o)musik, die
'ahrscheinlich aus einem der 1inder*immer
*u h$ren ist&
Im 3rdgeschoss ist es ruhig, hier 'ohnt ein
unges sch'ules 4aar, h$chstens ein )aar
#ochen l-nger als 'ir& Der Geruch des
2ittagessen klingt auch hier nach&
3rbsensu))e, denke ich, als die +austr ins
Schloss %-llt&
3s beginnt schon leicht dunkel *u 'erden, als
ich den Geh'eg betrete& (us einemge$%%neten Fenster h$re ich die gleichm-"ige
2elodie eines Tele%ons& 3in 2ann meines
(lters mit einem +und an der /eine geht an
mir vorbei ohne mich 'ahr*unehmen& Ich
trete einen 'eiteren Schritt vor, stehe et*t%ast am Stra"enstrand& .un schlie"e ich
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meine (ugen und breite meine (rme aus& Tie%
atme ich die %rische aber noch nicht *u kalte
6ktoberlu%t ein&
Freiheit7
#eg von den %remden Gerchen nach 3into)%
und S)ie"igkeit&
.ur noch losgehen muss ich, vorbei am
ge$%%neten 1iosk, dann links um die 3cke
*ur Stra"enbahn 8 und nie mehr *urck&
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Irina
Der alte Mann ging allein den einsamenWeg zwischen den Dnen, der zum Strandhin fhrte, entlang. Es war Sptherbst und
ein kalter, krftiger Wind wehte ihm !nder "!rdsee her entgegen. #elegentlich
blieb er stehen. Der Weg war d!chanstrengender, als er ihn in Erinnerunghatte. Die $ausen wurden mit der %eithufiger. Die <e, die er dabei 'edes maldurch seine zugekn(pfte graue )!rd'ackespren k!nnte, trieb ihn 'ed!ch immerschnell wieder weiter.
*hnlich wie mein +eben erluft dieserWeg, dachte der alte Mann, strmisch undeinsam.
Er sprte den durch den Wind
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aufgewirbelten Sand in seinem #esicht,auf den +ippen, und da er durch seinen
leicht ge(ffneten Mund atmete bald auchzwischen den %hnen.Ich muss 'etzt iel denken, sagte er still!r sich hin, meine #edanken werdenmich !n der nstrengung ablenken. Ich
muss unbedingt mein %iel erreichen, undes muss heute sein. Egal wie der Windweht, ganz gleich wie weit der Weg ist und!llk!mmen unwichtig wie sehr es michanstrengt.
-nd er dachte / 0ahre zurck, whrend ersich mhsam Schritt fr Schritt !rwrts
bewegte1
23 0ahre war ich damals alt, !ller &raft,!ller 4rume und s! rand!ll mitSehnsucht.Ich befand mich mitten in meinem
Medizinstudium. Es waren
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Semesterferien. Ich '!ggte am Strandentlang. Der %ufall der an diesem 4ag
mein gesamtes +eben ernderte, geschaheigentlich recht schnell, und blieb d!chauf ewige %eit in meinen #edankengespeichert. Der 5all eines spielenden&indes r!llte genau !r meine 67e. Ich
erlangsamte meinen Schritt, h!b den 5allauf und w!llte meinen 5lick zunchstnach links wenden um den 5esitzerausfindig zu machen und sah tr!tzdem erstgeradeaus.-nd ich blickte in die sch(nsten blauenugen, die ich 'emals gesehen hatte. Derleichte Wind dieses lauenSpts!mmertages spielte in ihren
mittellangen bl!nden 8aaren. Ich k!nntenicht weitergehen, hielt den 5all festumklammert und bemerkte nicht, wie ein&ind kam und ihn mir f!rt nahm. Ich hattemein Studium ergessen und auch &arin
mit der ich befreundet war.
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"enn mich Irina, sagte sie irgendwann undlchelte mir zu.
Es st(rte mich nicht, dass sie fast 9 0ahrelter war als ich, auch war es kein8indernis, dass sie erheiratet war, mir nieihren wirklichen "amen erriet. Ichwusste auch dass sie in : 4agen wieder
abreisen wrde. Wir liebten uns tagsberersteckt in den Dnen, nachts am !nMenschen leeren Strand und am letzten4ag in meinem 8!telzimmer. Dannerschwand sie wie sie gek!mmen war,wir haben uns nie wiedergesehen. Ich
beendete mein Studium, heiratete &arin.Wir bekamen zwei s7e &inder. Ichbernahm die rztpra;is meines
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erwartete. Ich tat es einfach.
uch in diesem 0ahr war der alte Mannwieder unterwegs. Ein paar M!nate spterzwar als in den ielen 0ahren zu!r, denner hatte sich zu 5eginn des S!mmers einer8ft!perati!n unterziehen mssen, !n
der er sich nur langsam erh!lt hatte. 0etztk!nnte er das Meer sehen, wenigeMinuten n!ch dachte er, und sah pl(tzlichalles wieder s! !r sich, als wre es geradeeben erst geschehen. Der 5all, die#erusche des Meeres, das +achen derspielenden &inder und Irina. &ein 6!t!!n ihr, aber auf ewig unergessen.Ich muss mich kurz hinsetzen, dachte er,
nur kurz, damit ich mein %iel n!cherreiche, damit ich ausgeruht weitergehenkann.Er lie7 sich in den Sand nieder, lag mehrals er sa7, hatte die ugen weit ge(ffnet.
=Irina>, immer wieder kam der "ame ber
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seine +ippen, zunchst laut rufend ? dannimmer leiser. -nd pl(tzlich war nur n!ch
Dunkelheit um ihn herum und sein ewigsehnschtiges 8erz hatte aufgeh(rt zuschlagen.
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zwitscherten. Es ist schon von (orteil ineiner l"ndlichen )egend *rlaub zu
machen, dachte sie, wenn man in einer)ro%stadt an einer +autverkehrsstra%ewohnt.
'eise stand sie nun auf. -rgendwo erklangdurch das geffnete Fenster das )er"uscheines anfahrenden #utos. &ie ochter derimmervermieterin machte eine#usbildung zur /rankenschwester in dernahen /reisstadt. 0ahrscheinlich hatte sieFrhdienst und fuhr gerade zu #rbeit.&ann musste es etzt etwa so halb sechssein.
#ls sie um das 2ett herum ging sah sie aufihren $ann. Er lag auf dem !cken undatmete tief. Er hatte die 2ettdecke aufseine merkwrdige #rt um den /rer
gewickelt. Nur sein /of und am anderen
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Ende sein rechter Fu% schauten unter der2ettdecke hervor.
Sie schlich sich ins 2adezimmer nebenan.Sie duschte nun ausgiebig. 2ald wird die2"ckerei geffnet haben, dachte sie, dannwerde ich ihm 2rtchen holen. S"ter
beim $etzger werde ich ihm seine'ieblingswurst kaufen3 wahrscheinlichwerde ich ihm heute auch Eier kochen. Sowie er sie mochte, das gelbe au%en festund in der $itte noch flssig, auf keinenFall zu hart.
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#ls er erwachte, wusste er zun"chst nicht
wo er sich befand. Er lag auf dem 2auch
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Freude auf die frischen 2rtchen stimmtenihn vershnlich.
#ls er den lauwarmen 0asserstrahl aufseinem /rer srte, war er ltzlichrichtig wach.+eute machen wir a mal wieder eineunserer E8tremwanderungen, fuhr es
ltzlich durch seine )edanken.Er beruhigte sich edoch gleich wieder. Erwar diesen 0eg mit ihr schon einmalgegangen und schlie%lich war auch damalsnichts assiert. Es wrde schon alles gutgehen. Er verstand ihre (orliebe fr2ergwanderungen nicht so ganz. Es gabdoch noch mehr auf der 0elt zu sehen als
ein aar 2erge. #u%erdem war er noch nieso richtig schwindelfrei gewesen undfhlte sich in luftigen +hen gar nichtrichtig wohl. Er hatte ihr noch in diesem9ahr vorgeschlagen einmal am $eer
*rlaub zu machen, aber sie hatte sogleich
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begonnen von einer gemeinsamen0anderung im letzten *rlaub zu
schw"rmen. Er konnte ihren 0unscheinfach nicht ablehnen.So waren sie nun wieder hier gelandet,einem kleinen 5rt in Sdtirol in denSarntaler #len.
Egal, dachte er, sei froh, dass &u *rlaubhast. Er mochte seinen 9ob nicht
besonders. &ie #rbeit in der Firma ihres(aters machte er eigentlich nur, um siezufrieden zu stellen. Sie hatte so einverdammt starkes 2edrfnis nachSicherheit, wnschte sich /inder, die es zuern"hren galt : da assten seine
(orstellungen ein freiberuflicher 9ournalistund Fotograf zu sein, einfach nicht inihren ;lan. Er konnte nicht mehr sagen, ober gerne alle seine 0nsche aufgegebenhatte. Es war einfach so, und er lebte
damit. 9etzt nicht daran denken, etzt nur
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hier sein, die eit genie%en und leben.
ngstlichkeit an schwierigen Stellensren. 0as hatte sie nur fr einen0aschlaen geheiratet? Einen der nichtgeregelt bekam, der froh sein konnte, dass
er in der Firma ihres (aters eineinigerma%en sicheres Einkommenerwirtschaftete3 der alles nur ihr zuverdanken hatte, sonst wrde er heute alsmittelm"%iger Fotograf oder vielleicht was
noch schlimmer w"re, als erfolgloser
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Schriftsteller vor sich hin vegetieren. Erhatte immer so viele r"ume, aber was
kann er schon wirklich? Nur noch wenigeSchritte, dann waren sie an der Stelle, dieer am meisten frchtete.Es gibt keinen anderen 0eg, dachte sie. Esmuss einfach sein. -ch bin noch so ung
und kann das alles den !est meines'ebens einfach nicht ertragen. #nScheidung war einfach nicht zu denken, dahatte ihre Familie noch ein 0rtchen mitzu reden. &a ging eben alles einenordentlichen 0eg. Nein, es musste einfachsein. 9etzt, etzt ist es gleich soweit...
Nur noch wenige Schritte, und sie wrde
die trauernde 0itwe sein und nicht dieFrau, die vor dem Scherbenhaufen einergescheiterten Ehe steht.
Noch @ Schritte,
noch =
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9etzt...
=
Er war seit einiger eit schweigend, tief inseine )edanken versunken, weitergewandert. ;ltzlich hrte er ihren Schrei.#ls er sich umdrehte, sah er sie schonnicht mehr, so schnell musste sie in dieiefe gestrzt sein. Er hatte keine(orstellung, wie dies assieren konnte,war er doch immer der gewesen, der an
schwierigen 0egen seine ;robleme hatte.
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Der alte Mann im fnften Stock
Jeder in unserem Haus kannte ihn. Selbst
der Familie Peters mit ihren zwei kleinen
Kindern, die erst ein aar Monate hier
wohnte, war er kein !nbekannter.
"m #runde $enommen sind wir hier alle so
etwas wie eine $ro%e Familie in unseremHochhaus. Das kann ich wirklich mit
$utem Stolz behauten. Jeder kennt &eden,
obwohl es hier in den ' (ta$en fast )*
Mieter $ibt.
!nd &eder +on uns mochte ihn, den lteren
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ochen soll er schon dort in seiner
ohnun$ $ele$en haben.
4iemand konnte es wirklich fassen,
einfach tot ist er und dabei haben wir in
alle so $eliebt.
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Der Tod fhrt mit
Natalie lief so schnell sie konnte. Auf
keinen Fall wollte sie die letzte
Straenbahn verpassen. Sie erreichte die
altestelle v!lli" auer Atem# als im
"leichen $oment die %ahn einfuhr. Die
vordere T&r !ffnete sich und sie stie" nach
Atem rin"end ein# dabei stie sie immer
wieder weie 'ltewolken in die (uft. )swar )nde *anuar und obwohl dieser
+inter ziemlich mild verlief# wurde es am
Abend doch recht kalt. ,n mancher Nacht
sanken die Temperaturen so"ar weit unter
den -efrierpunkt.
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)rsch!pft lie sie sich auf einem der
ersten freien ltze sinken. Natalie schaute
sich kurz in der %ahn um und stellte fest#dass kaum /emand unterwe"s war. Nicht
verwunderlich um diese *ahres0 und
1hrzeit# da traut sich kaum noch /emand
auf die Strae. 2or 'lte zitternd zo" sie
ihren Schal en"er und lehnte sich zur&ck.,m *uni w&rde sie ihr Abitur machen und
danach $edizin studieren. Sie wusste#
dass sie sich einen Abend wie heute# den
sie so selbstverstndlich mit ihrer
Freundin verbracht hatte# in der 3ukunft
nicht so schnell wieder leisten konnte.
Die Straenbahn war fast leer# nur hinten
in der letzten 4eihe befand sich ein lterer
$ann der teilnahmslos in einer 3eitschriftbltterte. )r schien so vertieft in seine
(ekt&re zu sein# dass er seine 1m"ebun"
"ar nicht mehr wahrnahm.
An der mittleren T&r standen drei *un"s#
die eine Flasche mit einem alkoholischen
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-etrnk kreisen lieen. )iner von ihnen
schien schon reichlich davon "etrunken zu
haben. )r "riff mehrere $ale ins (eere#als seine Freunde ihm die Flasche
reichten.
Natalie "hnte und schloss ihre Au"en. ,n
etwa 56 $inuten w&rde sie zu ause sein.Sie dachte in diesem $oment nur noch an
ihr warmes %ett. ,hr altepunkt befand
sich fast unmittelbar vor dem aus ihrer
)ltern# es konnte also nicht mehr viel
passieren. %eruhi"t hin" sie ihren
-edanken nach.
)rschrocken fuhr sie hoch. Die %ahn
schien still zu stehen. 'ein -eruschdran" an ihre 7hren. %eruhi"t lehnte sie
sich zur&ck und sah sich in dem
inzwischen leeren Fahrzeu" um.
l!tzlich schrie Natalie von anik
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er"riffen laut auf. ,hr "e"en&ber sa ein
Skelett und "rinste sie mit einer 3i"arette
im $undwinkel breit an.8Na# rauchst Du eine mit9# fra"te es.
)ntsetzt spran" Natalie auf und wre dabei
beinahe &ber die lan" aus"estreckten
knochi"en %eine "estolpert.
8Setz Dich doch und lass uns ein weni"
plaudern9# sa"te ihr -e"en&ber ruhi".
8+&rden Sie mich bitte ausstei"en
lassen9# presste Natalie unter ihren fast
"eschlossenen (ippen zitternd hervor.
8Die %ahn hlt noch lan"e nicht# wir
haben also noch "enu" 3eit.9
Das Skelett "hnte hinter dervor"ehaltenen 'nochenhand.
8-enau "enommen haben wir noch eine
"anze )wi"keit f&r uns9# vollendete das
'nochen"er&st seinen Satz.
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Noch einmal "hnte das Skelett laut auf#
als wolle es die vorher "esprochenen
+orte damit unterstreichen.
Natalie sah auf ihre Armbanduhr.
8$ein -ott# schon nach $itternacht9#
dachte sie# 8meine altestelle ist dochschon ln"st vorbei.9
Sie wa"te noch einmal einen 2orsto und
versuchte &ber die vor ihr lie"enden
-ebeine zu stei"en. l!tzlich aber stand
das Skelett hoch auf"erichtet vor ihr.
Nichts htte sie sich /etzt sehnlichster
"ew&nscht# als zu ause in ihrem %ett zu
lie"en.Sie nahm all ihren $ut zusammen und
versuchte das 'nochen"er&st zur Seite zu
stoen# doch dieses "riff nach ihrem
and"elenk und verdrehte ihr den Arm.
Natalie schrie laut auf.
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,r"endwer musste sie doch /etzt h!ren#
warum "ab es in einem !ffentlichen2erkehrsmittel niemanden# der f&r ihre
Sicherheit sor"te und weshalb h!rte sie
nicht endlich der Fahrer# hielt an und eilte
ihr zur ilfe:
Nun war sie ihrem +idersacher hilflos
aus"eliefert.
83um laudern ist es /etzt leider zu spt.9
Das Skelett dr&ckte sie an ihren Schultern
auf ihren latz zur&ck und beu"te sich
&ber sie.
Das schien nun nach einem sch!nenAbend tatschlich das )nde zu sein.
Natalie konnte nicht aufh!ren zu schreien.
Die rechte 'nochenhand streckte sich
nach ihrem als aus...
...whrend der Straenbahnfahrer sie mit
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beiden nden an den Schultern r&ttelte...
8Nun wachen Sie doch endlich auf# /un"eFrau# ich habe "leich Feierabend;9
Natalie !ffnete die Au"en und verstand im
ersten Au"enblick die +elt nicht mehr.
+ild schlu" sie mit den nden um sich#
bis sie erfasste# das sie auf Fleisch und
%lut einschlu". $it "roen Au"en starrte
sie den Fahrer der %ahn an.
8,ch rufe ,hnen am %esten ein Ta
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Sonnenuntergang
Ich sa am Strand und wartete auf den
nahen Sonnenuntergang. Ich war tief in
meine Gedanken versunken und nahm die
Menschen um mich herum kaum nochwahr. Wir befanden uns seit sechs Tagen
auf der Insel und waren auch nicht zum
ersten Mal hier. An einen so heien und
fast windstillen Tag wie heute kann ich
mich allerdings nicht erinnern.en ganzen Tag hatte ich mit meiner !rau
und unserem drei"#hrigen Sohn am Strand
verbracht. Ich s$%rte mit groer !reude&
dass uns allen meine dauerhafteAnwesenheit an diesen Tagen gut tat. Tief
in mir beschloss ich in diesem Moment
etwas zu #ndern& so etwa in 'ichtung
(weniger arbeiten und mehr )eit f%r die
!amilie*& ahnte aber auch gleichzeitig&
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dass ich diese Gedanken verdr#ngen
w%rde& sobald ich mich nach dem +rlaub
wieder an meinem Arbeits$latz befand.
(Gleich wird die Sonne untergehen*&
vernahm ich $l,tzlich eine Stimme neben
mir.
Ich blickte erschrocken in die 'ichtung
aus der die Stimme kam und sah in ein
m#nnliches Gesicht& glatt rasiert& mit
Augen die fast gleichg%ltig gerade aus
blickten und mich nicht wahrzunehmen
schienen. +nd doch s$rach dieses Gesicht
offensichtlich mit mir. er Strand war
zwar an diesem Abend alles andere als
menschenleer& in h,rbarer -#he schiensich "edoch keine weitere erson zu
befinden. Ich stellte fest& dass sich der
+nbekannte in gleicher /,he und in
unmittelbarer -#he von mir
niedergelassen hatte. Wenn "emand in
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etwas weiterer 0ntfernung von der
Strand$romenade auf uns herab blickte&
h#tte er wahrscheinlich den 0indruck dasunsere 1,r$er sich ber%hrten oder sogar
ineinander verschmelzten. Ich begann
mich augenblicklich bei diesem Gedanken
unwohl zu f%hlen und ver#nderte meine
osition.(-icht "eden Sonnenuntergang hat Gott
gemacht*& h,rte ich die Stimme des
+nbekannten& (ganz im Gegenteil&
Sonnenunterg#nge k,nnen nicht der Wille
Gottes sein.*
W#hrend er s$rach r%ckte ich noch weiter
von ihm ab. 0r versucht mit mir %ber Gott
zu s$rechen& hoffentlich nicht so ein
!anatiker& dachte ich.(Wie kommen Sie darauf& schlielich
gehen doch eine groe Anzahl von
Menschen davon aus& das gerade hinter
den Sch,nheiten der -atur Gott zu
vermuten ist*& h,rte ich meine Stimme
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und dachte doch gleichzeitig& blo kein
Ges$r#ch mit dem anfangen.
Inzwischen hatte sich am /orizont ein
orangefarbenes 2and gebildet und hinter
einer einsamen Wolke schauten ein $aar
Sonnenstrahlen hervor. as Meer war
ruhig& nur ein leichtes 'auschen derWellen konnte ich vernehmen. W#re diese
erson mit ihrem Gerede von irgendeinem
Gott nicht neben mir& ich h#tte gerade "etzt
rundum gl%cklich sein k,nnen.
(er Sonnenuntergang kann ein !euer
sein& dass einem alles nimmt& alles
verbrennt& und wenn man nach /ause
kommt ist nichts mehr da.*
er Mensch neben mir blickte nochimmer starr gerade aus& er ver#nderte
kaum seine Mimik w#hrend er s$rach. Ich
vers$%rte w#hrend dieser Worte den
starken rang auf zu s$ringen und davon
zu laufen.
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er gesamte /immel hatte sich "etzt rot
gef#rbt. ie Sonne hatte sich von der
Wolke gel,st und erschien nun am/orizont.
('ot wie das 2lut*& h,rte ich die Stimme
neben mir& ('ot war auch das 2lut meiner
!rau& 'ot war auch das 2lut meines
Sohnes& das den As$halt der Straegetr#nkt hat auf der sie gemeinsam
verungl%ckten& als meine !rau meinen
kleinen 3iebsten vom !uballtraining
abholte. 0s war unser 1ind& wissen Sie4*
0r sah noch immer auf das Meer hinaus&
auf dem inzwischen die Sonne am
/orizont nur noch eine Sichel bildete.
(0in mit wenigen ersonen besetzter 2us
geriet $l,tzlich auf die Gegenfahrbahn.Gerade zu dem )eit$unkt als meine !rau
mit meinem Sohn die Strae entlang fuhr.
er 2usfahrer wurde leicht verletzt& aber
das Auto meiner !rau& als sie versuchte
der Gefahr auszuweichen streifte sie einen
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2aum und %berschlug sich mehrmals.*
Wir sahen beide eine zeit lang schweigend
geradeaus. Ich lie ein wenig Sand durchmeine /#nde rieseln.
(ie Sonne ging unter in diesem Moment.
Am /orizont vergl%hte sie& w#hrend
meine !rau im Straengraben ihren letzten
Atemzug...* er verstummte und fuhr sehrviel leiser fort ...*und mein Sohn sterbend
nach mir schrie...*
Am /orizont war nur noch ein leichtes
gelb zu erkennen& die Sonne war ganz im
Meer versunken.
(So wie die Sonne& so ist auch Gott in
diesem Moment untergegangen*& fuhr dieStimme neben mir fort.
0in leiser Wind begann zu wehen und
vers$rach die von vielen Menschen
ersehnte Abk%hlung.
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Auch in den n#chsten Tagen werden die
Menschen den Strand bev,lkern. +nd
niemand wird an Gott denken oder aneinen +nfall der $assieren k,nnte. 5eder
wird sich %ber die Stunden der !reiheit&
der Gemeinsamkeit& der 0insamkeit& der
Stille oder was sonst f%r ihn wichtig ist&
freuen k,nnen.+nd der Mensch schaut niemandem zu.
+nd niemand schaut dem Menschen zu.
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Geschichte ohne Titel
Ich erwachte ausnahmsweise sehr frh am
Morgen dieses 20. April 2010.
Mein erster Blick wenn ich die Augen
aufschlage ist stets der auf meine
Arm!anduhr.Ich lege diese "hr niemals a! auch nicht
wie #ielleicht #iele Menschen wenn ich
$u Bett gehe. %s hat nichts damit $u tun
dass diese "hr fr etwas was ich mir frGew&hnlich anschaffe sehr teuer war. 'ie
kostete als ich sie mir #or ( )ahren kaufte
fast *00 %uro. Manchmal denke ich immer
noch dass ich damals wahnsinnig
gewesen sein muss so#iel Geld fr ein so
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win$iges +ing ausgege!en $u ha!en.
A!er sie tickt $eigt mir stetig die ,eit an
die hier auf der %rde #ergeht. ( )ahreschon- sie ist nie stehen ge!lie!en nie
musste ich !isher die Batterien erneuern.
'ie tickt unaufh&rlich weiter ohne das ich
dar!er nachdenken muss. 'ie erinnert
mich durch ihr Ticken an mein er$ dasschl/gt ohne das ich es wahrnehme.
Meine "hr erinnert mich auch an meinen
Tod. Manchmal wnsche ich mir dann
dass !eide gleich$eitig aufh&ren werden
$u ticken Meine "hr und mein er$.
Ich h/tte natrlich eine "hr fr weniger
Geld erstehen k&nnen. eulich ha!e ich
auf dem ochenmarkt "hren gesehen die
nur 10 3 20 %uro kosteten. Manche sahensogar /hnlich aus wie meine "hr. A!er
e!en nur /hnlich.
+as Besondere an meiner "hr ist auch
das sie die ,eit der Metropolen dieser elt
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an$eigen kann. Ich !rauche diese 4unktion
eigentlich nicht da ich nie ins Ausland
#erreise. In ahrheit #erlasse ich sogarmein ,immer so gut wie nie. "nd doch ist
es gut $u wissen wie #iel "hr es gerade in
Tokio ist oder in ew 5ork.
,eit ist in meinem Alter etwas sehr6ost!ares. Ich denke darum darf der 7reis
fr eine "hr mit $unehmenden Alter auch
steigen.
Manchmal ha!e ich das Gefhl dass in
meinem fortgeschrittenen Alter die ,eit
#iel schneller #ergeht als meine "hr ticken
kann.
Als 6ind hatte ich kaum eine Ahnung #onder ,eit die #erstreicht.
Als )ugendlicher schritt meine ,eit in
schein!ar wilden und durchsoffenen
/chten schneller #oran als die ,eit am
Tage. "nd in diesen so schnell
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#ergehenden Augen!licken wnschte ich
mir oft damals schon in den Armen der
8eweiligen 4rau ster!en $u k&nnen diediese kur$weiligen /chte !egleitete.
A!er 8et$t #or ein paar Tagen !in ich 9:
)ahre alt geworden denke ich die ,eit auf
dieser meiner elt die #on ihren
Bewohnern %rde genannt wurde fliegtnur so dahin.
ie #iele 'ommer noch;
)eder Mensch in meinem Alter stellt sich
doch diese 4rage. )eder Mensch in
meinem Alter hat $umindest eine Ahnung
da#on das Alles in 8edem Moment #or!ei
sein kann.
Ich
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6&rper 3 im Grunde !ei 8eder Bewegung.
An diesem >ormittag wenige Tage nachmeinem 9:8/hrigen Ge!urtstag treffe ich
eine %ntscheidung.
Ich werde heute A!end wenn meine 'inne
#om Alkohol !ene!elt sind meine "hr
meine ein$igartige "hr a!legen. Ichwerde auf das Muster sehen dass sie auf
meinem Arm hinterlassen wird und werde
sie einfach auf meinen achtschrank
a!legen. 'o wie es im Grunde genommen
8eder Mensch macht egal o! 8ung oder alt.
"nd wenn diese "hr dann dort in der
+unkelheit auf meinem achtschrank #or
sich hin tickt werde ich in Gedanken
diesen =aum und diese "hr #erlassen.+a!ei werde ich mir #orstellen dass in
anderen weit entfernten elten die ,eit
gan$ anders tickt als in der "nseren. "nd
ich werde dann da#on tr/umen dort in
dieser anderen ,eit $u le!en wo es keine
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"hren gi!t und das ?e!en darum mehr als
normal #erlaufen wird und #ielleicht wird
es dort sogar ewig dauern.
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Montag
Montagmorgen...
...ich liege seit einiger Zeit wach, hre dasgleichmige Atmen meiner Frau nebenmir.
Als ich das letzte Mal im Halbdunkel desunerbittlich herannahenden Tages au das
beleuchtete Zierblatt meiner
Armbanduhr sehe, zeigt diese mir an, dassich eigentlich noch gut zwei !tundenschlaen kann. "ie regelmige und tieeAtmung meiner Frau ist inzwischen in einleises !chnarchen #bergegangen. $ch
drehe mich au die andere !eite und
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schliee meine Augen. %s gehen mir keinebesonderen &edanken durch den 'o(,
ich liege einach so da. $rgendwann hreich das erste Auto durch die geschlossenenFenster )orbei ahren. $nnerhalb kurzerZeit nehmen nun die &erusche zu. $chhre eine Hu(e, Autos die &as geben und
kurze Zeit s(ter ein t*(isches+remsgerusch. ahrscheinlich hat irgendein Autoahrer im letzten Momentgemerkt, dass die nahe Am(el au rotgeschaltet hat, denke ich. Als ich mich imHalbschla wieder au die andere !eitedrehen will, schrecke ich hoch. %s knnte
-a sein, dass ich doch noch einmal kurzeingeschlaen bin und den ecker
#berhrt habe. nd ist es nicht inzwischenschon ziemlich hell im !chlazimmergeworden. %in +lick au die Armbanduhr
beruhigt mich, noch etwa zehn Minuten.$ch lege mich nher an meine Frau heran,
schmiege mich an sie, s(#re ihre rme
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schliee leise die T#r und gehe ins +adgegen#ber.
$ch entkleide mich und begebe mich unterdie "usche. "er lauwarme asserstrahlund der (ar#mierte "ut des "uschgels
bringen mir nicht die ersehnte +elebung
und die Frische die man an einem hartenMontagmorgen braucht. Abtrocknend
bewege ich mich in die '#che und merkeschon am ehlenden 'aeedut, dass derTimer der neuen Maschine mal wiedereinmal nicht unktioniert hat. Zum &l#ckist noch etwas lslicher 'aee da, )ondem ich mir zwei 2el in einen +echergebe und lauwarmes asser aus der
2eitung dar#ber lieen lasse. $ch nehmehastig ein (aar !chlucke, die +r#heschmeckt eher nach eingeschlaenenF#en. %s bleibt mir keine Zeit mehr nochein +rot, das ich au dem eg zur Arbeit
)erzehrt htte, zu schmieren, )ielleicht
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schae ich es am 'iosk noch etwas%bares zu ergattern und wenn nicht,
)ielleicht ist -a am Hau(tbahnho die!chlange an der +ckerei nicht zu lang.%ilig schlage ich die ohnungst#r hintermir zu, rase die zwei %tagen durch dasTre((enhaus hinunter au die !trae und
erreiche gerade noch den +us.
An diesem r#hen Morgen und geradezwei Haltestellen zu)or seine Fahrt
begonnen, beindet sich kaum -emand indem Fahrzeug. $ch nehme kurz eine -ungeFrau wahr, die in ein +uch )ertiet ist,wahrscheinlich eine 'rankenschwester audem eg zur Arbeit, denke ich. er sollte
auch sonst um diese r#he Zeit unterwegssein. %twas weiter hinten sitzt eine &ru((emnnlicher -ugendlicher 3ersonen, )ondenen zwei eine Flache +ier kreisenlassen. "iese scheinen wohl nicht au dem
eg zur Arbeit zu sein. %her machen sie
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%s ist inzwischen ziemlich hell geworden,obwohl es noch r#h ist.
$ch mchte mich )on dem ganzen 2rmund +ewegungen um mich herumablenken und )ersuche mich in mein +uchzu )ertieen. $m gleichen Moment lsstsich eine erhebliche beleibte Frau neben
mir nieder und drngt mich dicht an dasFenster des +usses. Als dieser wiederanhrt, nehme ich zu allem :berlussnoch zwei etwa 44-hrige 'inder wahr, diesich lautstark #ber die !itze hinweg mitihren 'lassenkameraden #ber eine
be)orstehende Mathearbeit unterhalten.!euzend (acke ich mein +uch wieder einund sehe au meine Armbanduhr; 7och
etwa 45 Minuten bis zum +ahnho, denkeich.
Mit erheblicher
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einigen Menschen au die 0olltre((e diemich zu der =+ahn bringt. nten
angekommen sehe ich )on allen !eitenMenschen in die )erschiedensten0ichtungen lauen. F#r -emanden, der zumersten Mal diese unterirdischen Hallen
betritt mag der Anblick wie das reinste
>haos erscheinen. $ch -edoch schlieemich zunchst einer &ru((e an, die sich in0ichtung der nchsten +ckerei bewegt.Hier erstehe ich nach einiger artezeit ineiner #r einen Montagmorgen relati)kurzen !chlange ein belegtes!alamibrtchen. 7achdem ich das!alatblatt enternt habe, nehme ich denersten herzhaten +iss, lasse das +rtchen
wieder in der T#te )erschwinden undordne mich in den !chwarm )onMenschen ein, der mich zu meiner =+ahn in 0ichtung M#lheim bringt. $chsehe )erbissene &esichter rechts und links
an mir )orbei lauen, andere !chwrme zu
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haben (ltzlich alle Menschen die mirbegegnen reundliche &esichter.
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Rosinenstuten mit Leberwurst
Wie lange habe ich mich danach gesehntendlich wieder diesen Geschmack auf
meiner Zunge zu spren: eine Scheibe
Rosinenstuten, dick mit Leberwurst
bestrichen !ur mit Leberwurst, sonstnichts" #uf keinen $all darf sich %utter
zwischen dem %rot und der Wurst
befinden und diesen reinen,
unbertroffenen Geschmack &on
Rosinenstuten und Leberwurst trben'er %ruder einer %ekannten isst fr sein
Leben gerne (ilchreis mit )flaumen, statt
mit Zimt und Zucker 'ies wird &on
anderen )ersonen noch als ganz normal
angesehen (ilchreis ist *a was s+es, zu
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den eingemachten )flaumen passen *a bei
%edarf auch noch Zimt und Zucker
#ber Leberwurst und Rosinenstuten per&erser geht-s wohl nicht
#ndere )ersonen m.gen eher auf
/ollkornbrot und %lauschimmelk0se
stehen, oder auf 1rbiskernbr.tchen mit
2omatenscheiben und )utenbrustSicherlich ist auch ein ordin0res
Salamibr.tchen aus dem die Remoulade
nur so tropft nicht zu &erachten
#ber nichts geht ber eine Scheibe
Rosinenstuten mit Leberwurst
/or ein paar 2agen las ich in einer
Zeitschrift &on einem 34 *0hrigen (ann,
der regelm0+ig frisch geschnittene1noblauchzehen zu einem 5rdbeereis mit
Sahne a+
5ine $reundin &on mir legte eine dicke
Scheibe echten ba6erischen Leberk0se,
frisch gebacken, noch ganz hei+, auf eine
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ebenfalls frisch geschnittene und
gebackene Scheibe 7efezopf mit Zitronat
und Glasur, bestrich sich das Ganze mitmittelscharfen Senf und biss sich herzhaft
ein Stck da&on ab
'a regte sich keiner drber auf oder
&erzog sogar &er0chtlich seine Lippen
8nd ich ich wollte doch nur eine
Scheibe Rosinenstuten mit Leberwurst 9
aber )f0lzer bitte und ohne %utter
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Weil wir Menschen sind
Warum musstest Du ihm nur so etwas
schenken?
Sie stand mit vor der Brust verschrnktenArmen, die Beine bereinander
eschlaen an einer !reien Wand neben
dem "hlschrank in ihrer kleinen "che#
$r ist doch noch ein "ind%, !te sie
leise hin&u#$r sa' am "chentisch, hatte die (nde
e!altet au! dem )isch lieen# Dies machte
er immer, wenn er sich &um ruhi bleiben
&winen musste#*ch verstehe Deine Au!reun nicht,
sate er nach einer kur&en +eit des
Schweiens, es ist doch nur ein
Siel&eu, und sieh doch, er !reut sich
darber%
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)atschlich klatschte ihr Sohn vor -reude
in die (nde, als der .an&er sich vor ihm
au! dem Boden im "reis drehte und wievon selbst l/t&lich stehen blieb,
mehrmals rot au!blinkte, und seine
"anone au! ein vermeintliches +iel
richtete#
Sie kannten sich erst 0 Monate# Sie hattebei diesem Mann schon &iemlich schnell
ein sehr utes 1e!hl ehabt# 2et&t
verschlu es ihr die Srache# *hr Sohn sa'
in der "che au! dem Boden und !reute
sich ber ein "riessiel&eu# Was sollte
sie ihm erklren, wenn er moren au! der
Stra'e !raen wrde, warum er so ein
Auto noch nie esehen habe?
$r wurde doch erst im nchsten Monat 32ahre alt#
4erstehst Du mich nicht, mit diesem
1ert, sie schttelte entschieden den
"o!, Siel&eu wollte sie es au! keinen
-all nennen, werden Menschen
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umebracht# *ch !inde es entset&lich, wenn
mein Sohn mit so etwas sielt 5 und sich
auch noch darber !reut%$r war in&wischen auch au!estanden,
stand &wischen Stuhl und )isch, beide
(nde tie! in den (osentaschen verraben#
$s ist nun einmal so, es ibt "riee# Das
ist schrecklich, aber es wird sie immereben, weil wir Menschen sind#
Menschen, die "riee !hren# 6nd wenn
ich ihm statt des .an&ers etwas anderes
mitebracht htte, es wrde nichts daran
ndern, dass es immer wieder "riee
eben wird#
Aber "rie ist kein Siel% *hre Stimme
klan nun an& !est und sicher# 6nd ein
.an&er ist kein Siel&eu7 das ist meineMeinun und wird sie immer bleiben# *n
diesem Sinne will ich auch mein "ind
er&iehen# Wenn Du das nicht verstehen
kannst, dann ist hier bei mir nicht der
richtie .lat& !r Dich%
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Als er schlie'lich eanen war, sa' sie
lnere +eit am "chentisch und schaute
!ast reunslos ihrem Sohn &u# Sie wussteenau, dass der .an&er moren nicht mehr
da sein wrde# $s wrde ihr sicherlich
eine Ausrede ein!allen, !alls ihr Sohn
danach !raen sollte#
6nd eines )aes wrde sie ihm erklrenmssen, dass es "riee ibt und wo&u
Menschen !hi sind#
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Unbekannter Soldat
Hier an deinem Grab habe ich das Gefhl,
die Zeit ist stehen geblieben. Kein Gerusch
dringt zu meinen Ohren. ch sehe auf dasKreuz aus Holz, das deine letzte !uhesttte
"ie ein #ahnmal erscheinen lsst. $s trgt
keine nschrift, dein %ame und dein <er
"erden mir unbekannt bleiben. ch "erde
auch nie erfahren, in "elchem der 'ielensinnlosen Kriege du dein (eben gelassen hast.
)ar es einer der )eltkriege, Korea, *ietnam,
rak, &fghanistan oder auch ein ganz anderer,
an den ich mich im #oment nicht erinnere,
"eil er genauso unn+tig "ar, "ie diegenannten...
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ch 'ersuche mir 'orzustellen "ie du
ausgesehen haben k+nntest, aber kein ild
kommt mir in den Sinn. )ahrscheinlich ist es
auch egal, "elche Haar- , &ugen- oder
Hautfarbe du hattest, ob du gro "arst oder
klein, dick oder dnn. )ichtig ist doch nur,
das du ein (eben hattest...
)arst du noch sehr /ung, 'ielleicht erst 01
oder 02 3ahre alt, kein Kind mehr aber auch
noch nicht richtig er"achsen. Hat man dir alle
deine 4rume geraubt, 'on der (iebe und der
Zukunft. 3eder in diesem <er hat da doch
seinen ganz eigenen, ganz 5ers+nlichen
4raum. Hast du an deine #utter gedacht, als
dir klar "urde, dass du sie nie "ieder sehen
"rdest. $ine #utter die bis zu ihrem eigenen4od nach ihrem Sohn schreien musste.
Zu 'iele #tter mssen um ihre Kinder
"einen, auch heute noch, berall auf der
)elt.
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Oder "arst du schon so alt, dass du eine
eigene 6amilie gegrndet hattest, und da
"aren sogar schon eigene Kinder, die du nie
richtig auf"achsen sehen konntest, "eil du in
diesen Krieg gerufen "urdest. Kinder, die um
ihren *ater "einen mussten, den sie nie
richtig kennen gelernt hatten.
Und "ie bist du gestorben. Hast du Glck
gehabt und es traf dich ein Schuss mitten ins
Herz, der dich in nur einem &ugenblick
niedergestreckt hat ... oder "urden deine
Gedrme zerfetzt, deine Gliedmaen
abgerissen 7 sind andere #enschen aus allen
!ichtungen ber dich gelaufen oder
ges5rungen, als du dort sterbend lagst.
Und niemand hat deine Schreie geh+rt.
Hast du sterbend noch erkennen k+nnen, dass
der #ensch, der dir km5fend und 'oller
&ngst gegenber stand nicht dein "irklicher
6eind "ar, sondern der, der dir befohlen hat,in diesen Krieg zu ziehen.
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So 'iele Grber sehe ich 5l+tzlich, ich kann
sie nicht zhlen, die Grber der *+lker
"erden zu einem groen #assengrab...
)ie lange stehe ich sch"eigend 'or einem
Holzkreuz8
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Im Krieg weinen nicht nur die Mtter
Sie steht am Herd und rhrt in einem Topf.Ab und zu schwappt etwas von der heiendun!en "!ssigeit auf andere saubereHerdp!atten. #s st$rt sie nicht% nicht heute.&u!aschsuppe% dent sie% &u!aschsuppehat er immer so gerne gegessen. Sie mussunbedingt fertig werden bevor er nachHause ommt. Mit einem '$ffe!&u!aschsuppe wird er vie!!eicht a!!es
irgendwie ertragen $nnen.Sie beginnt von dem aufsteigenden (ampfzu schwitzen. Sie ann nicht wahrnehmenob es Schwei ist oder Tr)nen% die da indie heie Suppe tropfen.
#nd!ich nimmt sie den Topf von der
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besorgt und wort!os zur Arbeit gefahren.1etzt h$rt sie seine Schritte auf der Treppe%
einen Augenb!ic sp)ter den Sch!sse!%den er aus der Tasche nimmt% sie nimmtwar% wie er die Tr $ffnet. #r betritt dieKche% sieht die &u!aschsuppe und den+rief.
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Zwei Koffer im Schnee
Ich sitze vor der offenen Balkontr unserer
kleinen 2 Raum Wohnung die sich in der
2! "tage #efindet! Ich kann nicht genau
sagen wie lange es schon schneit! Sicherlich
schon l$nger als eine Stunde vielleicht sogarzwei! %ie &locken die hera# fallen ha#en auf
den 'ehwegen und schlie(lich auch auf den
Stra(en eine wei(e Schicht ge#ildet! Kaum
noch ein 'er$usch dringt von drau(en herauf!
)ls es immer windiger und das Schneetrei#enimmer dichter wurde ist sel#st das *achen
der s+ielenden Kinder verstummt! Wie
ausgestor#en liegt die kalte wei(e Welt vor
mir! *ediglich aus der &erne kann ich a# und
zu das Bellen eines ,undes vernehmen!
%eutlich h-re ich .edoch die 'er$usche aus
dem /e#enraum! Schranktren die ge-ffnet
und wieder geschlossen werden! Schu#laden
die aufgezogen werden und schlie(lich auch
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deine Schritte 0 vom Schrank zum Bett auf
dem die ge-ffneten Koffer liegen und wieder
zurck zum Schrank um eines neues
Kleidungsstck zu entnehmen dass du
sorgf$ltig in deinen Koffer legst!
/ach einer Zeit der Stille h-re ich wie du den
&lur entlang kommst! Im 1rrahmen des
Wohnzimmers #lei#st du stehen! %u stellst
die Koffer nicht a#!
Ich gehe .etzt h-re ich deine Stimme!
Ich drehe mich nicht zu dir um! Ich sage kein
Wort! "s gi#t nichts mehr zu sagen! Ich wei(
nicht wohin du gehst! Ich wei( nur dass du
nicht zurck kommen wirst!
/ie wieder zurck!!!
Ich h-re wie die 1r ins Schloss f$llt!!!
Ich sehe weiter dem winterlichen 1rei#en
drau(en zu! Ich #in keinesfalls erstauntdar#er dass ich an der offenen Balkontr
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K$lte und "insamkeit ist mir in diesem
)ugen#lick ganz warm!
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Der Baum vor meinem Fenster
Ich werde ihn vermissen, denn er hat mich so
viele Jahre stumm begleitet. Rckwrts treteich langsam vom Fenster zurck, bis ich mich
in der itte meines ehemaligen
!ohnzimmers und "etzt leeren Raumes
be#inde.
$ie habe ich ihn verlassen wollen, denn erwar immer ein wirklicher Freund. Ihm konnte
ich alles anvertrauen und was ich ihm auch
erzhlte, #ast immer verstand er meine
%raurigkeit. eist konnte ich seine &ntwort
au# meine Fragen schon allein durch sein
'chweigen verstehen. (in und wieder aber
auch durch den !ind der durch sein schweres
altes )est wehte.
&ls ich damals in diese !ohnung einzog war
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es mitten im 'ommer. Die dichten grnen
Bltter des Baumes vers*errten mir #ast "ede
'icht in die !elt. In den ersten !ochen
unseres +usammenlebens meinte ich darum
sogar, das er eher mein Feind als mein Freund
sei, denn gerne htte ich gesehen, was sich
hinter ihm be#and.
ndlich wurde es (erbst, die Bltter wurden
nicht nur bunter sondern #ielen auch mit der
+eit herab. Der Baum erinnerte mich nun
immer mehr an das (aar eines alten annes,
das mit der +eit immer dnner wird, und
durch das man zu letzt au# dessen -o*#haut
blicken kann.
&ber was schlielich hinter den endlos
#allenden Blttern hervor kam, waren
lediglich graue (userwnde, an manchen
%agen in dichte $eben gehllt.!ie einsam und kalt musste er sich
inzwischen #hlen.
In dieser +eit, etwa vier onate nach meinem
inzug in die neue !ohnung begann ich eine
zunchst zagha#te, aber dann doch eine immerinnigere Freundscha#t mit dem Baum vor
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meinem Fenster zu schlieen.
/nd als ich dann im Frhling beobachten
konnte, wie die zunchst langsam au#
s*rieenden -nos*en sich von einem %ag
zum anderen wieder in ein dichtes )rn
verwandelten, konnte ich die Freude meines
)egenbers direkt vers*ren. r, der Baum,
und ich, der ensch, waren eins geworden in
den Jahreszeiten des 0ebens.
/nd mit den Jahren unseres zusammen 'eins
wuchs in mir eine (o##nung au# wigkeit, die
mit menschlichen 'innen nicht zu verstehen
ist.
Jetzt aber heit es &bschied nehmen, wie so
o#t im 0eben. rst "etzt denke ich daran, das
mein Freund trotz meines inzwischen hohen
<ers, dass ich als ensch zhle, doch schonerheblich mehr Jahre erlebt hat als ich, und
mir durch sein regelmiges neues rblhen
nur eine &rt von Jugendlichkeit vorgegaukelt
hat.
Ich werde mich immer an ihn erinnern, womein !eg mich auch hin #hren mag.
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!ird er aber in hnlicher !eise an mich
denken, wenn ich ihn verlassen habe.
'chlielich hat er in seinen Jahren viele
enschen kennen gelernt und auch wieder
aus den &ugen bzw. aus den Blttern
verloren.
(at er mich berhau*t wahrgenommen, und
wenn "a, habe ich ihn nicht eher mit meinem
einsamen und armseligen 0eben gelangweilt1
s ist soweit, ich schliee nun die %r des
+immers hinter mehr.
in neues 0eben #ngt an, #r den Baum und
#r mich.
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Anhang
1. Kriegsspielzeug
2. Warum meine Geschichte
ohne Titel keinen Titel hat
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beschrieben, geschen!t be!am, hat meine s'(tere
instellung #u Krieg und Kriegss'iel#eug nicht
ver(ndern !"nnen6 Seit ich den!en !ann verabscheue
ich &eides.3ange waren !eine 7an#er und (hnliches in den
Schaufenstern unserer S'ielwarengesch(fte #u sehen.
5ast ebenso lange wurden !eine Geschichten mehr
ber den Krieg geschrieben, #umindest in
*eutschland nicht. *ie Schriftsteller der Gegenwart
besch(ftigten sich eher mit der deutschen )eilung unds'(ter mit der deutschen inheit.
%ber #u &eginn dieses Sommers las ich in einer
7ressemitteilung, dass eine gro+e deutsche
S'ielwarenfirma wieder Kriegss'iel#eug herstellt, mit
dem &ild eines olivgrnen 7an#ers unter dem )e8t.
Kinder sollen also wieder daran gew"hnt werden, dass7an#er durch ihre St(dte rollen, die Krieg und
9erst"rung in ihr 3eben bringen werden.
%ber nun haben die Kinder von heute, die mit diesen
7an#ern s'ielen !einen Wolfgang &orchert mit seinen
r#(hlungen aus der 9eit des let#ten Krieges: auch
haben sie !eine Gro+eltern mehr, die ihnen von denSchrec!en des Krieges er#(hlen !"nnen, und auch
!eine 3ehrer, die #ur %bschrec!ung den 5ilm *ie
&rc!e im Geschichtsunterricht vorfhren. et#t, da
wir in einer 9eit leben, in der wieder Soldaten in einen
Krieg #iehen, den 7oliti!er verschiedener 7arteien
insat# fr den 5rieden nennen, 4et#t mssen wir
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Schreibenden unter der &ev"l!erung unseres
3andes wieder wach werden. et#t ist die 9eit in der
wir noch einmal laut unsere Stimme erheben !"nnen,
denn wieder mssen Mtter um ihre Kinder bangen.Werden sie #urc!!ehren aus einer Schlacht die
genauso sinnlos ist, wie die vielen
%useinanderset#ungen in den ahr#ehnten und
ahrhunderten #uvor...
Weil wir Menschen sind, sollten wir etwas (ndern;
< $we 5engler
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Warum meine Geschichte ohne Titel
keinen Titel hat
Ich habe vor 1 Jahren eine Geschichte berdie Zeit geschrieben. Als ich die Geschichtefertig hatte, war ich so berwltigt von demihrem Thema nd vor allem, was as dieserGeschichte wrde, dass ich mich nicht in der!age fllte ihr einen Titel " geben, der demThema gerecht wrde.
#erschiedene $berschriften " meiner%r"hlng, wie ". &. '(ie Zeit geht ihren)eg*, 'Am %nde der Zeit*, oder hnlichesgingen mir drch den +inn.Aber Zeit lft natrlich immer nr nach
nserem leinen (enen ab, in dem %wigeiteinen rechten -lat" findet. Ich meine hier die
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oment nicht sagen, vielleicht fllt mir 6a in78 +enden einer ein, oder in 19 Jahren.%s ann aber ach sein, das in :9; Jahreneiner meiner /achfahren diese Zeilen findetnd gerade darm beginnt sich ber die Zeitden
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