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BERNERZEITUNG.CH
Derek Roy: «Es war éine einfache Entscheidung))
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Schweiz siegt mit glücldichem 1 :O
Bevor Derek Roy beim SC Bern zusagte, hatte er sich im Internet di e Stadt angesehen. Delr Kanadier, der heute in de;r NLA debütiert, verrãt im
InterView auch, wer sein Vorbild war undwas ihm in d er Schvveiz no eh fehlt. SEin l!ll
·Das Schweizer N ationaltearh schliesst di e EM- Qualifikation in Tallinn g e g en, Estland mit einem Si e g ab. D er Tteffer fiel 'durch ein
· Eigentor d er Gastgeber .. s~:nu :u.
SCHUI.E Es sei rea!ititsiFremu:l undl überrfordere se!lbst gute Schü!er: Eitem 1!llll1ldl lehrer eu1eilen dlem frühfram:iisisclhiiehr.;, mittel sdnlechte No1l:en. De r Erziehungsdlirektor widlersprich1l: ..
Die Eltern der Wilderswiler · Siebtklassler sind besorgt: Seit vier J allren lernten ihre Kinder Franzõsisch und kõnnten trotzdem kaum einep: korrekten Satz bilden, sagen Doris Graf Jud und ihre Kolle~nnen. Gleicher\Mei- ·
nung sind auch viele Oberstufenlehrer: Die Schüler kõnnten tat~
• · sãchlich schlechter Fr.qnzõsisch . sprechen a:ls gleichalterige Kinder in ftüheren Jallren, sagt der Bieler Lehrer Alain Pichard. Die Schuld a:n den mangelhaften
Sprachkenntnissen sehen Pichard und die Eltern aber nicht bei den Kindem, sondern beim sogenannten Frühfranzõsisch.
Die Siebtklassler· gehõren zur ersten Generation, di e im Kan to n Bern sei t d er dritten statt erst d er fünften Klasse Franzõsisch lernt. Mit der Einführung des Frühfranzõsisch karo auch ein neues Lehrmittel. Seither büffeln die ·
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JohnnyDepp als Gangster
, Vor lauter Maske erkennt man ihn kaum: JohnnyDepp überzeugt in «B laek Mass». SElU n
Kinder nicht mehr vorwiegend Grammatik und Rechtschreibung, sondern si e sollen di e Sprache spielerisch erkunden und sich Strategien aneignen, schwierige Texte zu verstehen. Diese neue Didalctik steht im Mittel-· punkt der Kritik. Der Unmut der Oberlãnder Eltern ist so gross, dass sie sich mit einem Brief an die kantonale Erziehungsdirek-
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tion gewendet haben. . Regierungsrat Bernhard Pulver kann die Kritik zwar teilweise nachvollziehen. Er kontert aber: «Vie-le Kinder sin d mutiger, verstehen komplizierte Texte -besser und wagen es eher, Franzõsisch zu sprechen.» Pulver sagt zudem, dass sich an der Gru..lldausrich-tung der neuen Didaktik nichts ãndern werde. mab- .. SE nU z+ 3/
Grosse Unterschiede bei den I<ranl<enl<assen GRUNDVERSMCHERUNG Einige Krankenkassen beni:itigen fi.i11r die Rückers1l:attung i m Schnit1l: ei nen liag, <mdere mehrere Wochen.
Díe Helsana brauchte nach Eingang d er Rechnung im Schnitt le-
im Schnitt d er Krankenkassen lO Tage, bis die Rückerstattung ausgelõst wird. Di e Helsana un d drei zur Helsana-Gruppe gehõrende Krankenkassen .waren _. . ne ben der Krankenkasse Ingebohl mit n:md 740 Versicherten - die schnellsten. Die Assura, sie ge-
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IOü® Krrü~ü~um IFwdiihifrralõl;t@süi>di! wü~r«:ll imm®rr Di!ili\!Jt®ll': W®iD iihlll'ffl C-\illil«:il®ll' rru<ilch ui®ll' Jl<ilhll'®iÍ!liJJrrut®rr~ ~rüclhlil: klíli!JJM ®illilfflrru S<>Jtii: llilüDriRI<lliil . ~<@mntl®liil, Wt!illiil@:IJ~tl!!lli! SUdi! rw®.~ sorgil:® l!:ift®li'llillíliUJS Wi!@l®rrll>wii ~liil riRü<íi lEr&i®lhlainriigsriRirnllkil:Ô©JIDJ.
· iDltíirr®rru· Aliilltwm'it llilfflrri\!Jhigit.li>Hil!! ingerer Zeit beherbergt die ik®Hiiil!t!SÍfli®JgS. in de Kõniz in de r 70-plãtzi-Kollelctivunterkunft Sand- Dass Mü'tter õffentlich die Leis-
rund 70 Asylsuche:ó.de. ,. tungen ihrer Kinder kritisieren, :e re kõnnten mõglicherwei- kommt . selten vor. Genau di e s ;ip.em leer stehenden Ha 'us . aber macht eine Eltern-Gruppie~ :ntrum untergebracht wer- rung aus Wilderswil. «Unsere
sagt Gemeindeprãsident · Tochter hatte bis dato 351 Lektio)tuder (SVP). Das sei aber nen Franzõsischl-ínterricht. Aber :ine vage Idee. Konkret ist sie kann kaum einen Satz .bilen d er Plan, di e Zivil~' d en», sagt Doris Graf Jud. Wie sie zanlage Bodengassli in Ni e- - denken viele Eltern ·im Oberlãnb.erli für rund 100 Asylsu- de,r Dorf über. qie Franzõsischle zu õffnen. Die Gemeinde kenntnisse i:P.rer Kinder. Faul : hatte dem· Kanton schon oder sclilechte Scliüler seien die mmerihreHilfe angeboiiên; Siebtklãssler nicht, sagen die. : ~enschen, qie. na~h ijl~er : Mütter. Sie gehõren aber zur erst m der Schwmz em:Alyl- ten Generàtion, die im Kanton 1ren durchlaufen, ein 'Üb- Bern seit der 3. statt erst der erhalten. Da di e 32 Kollek- · 5. Klasse Franzõsisch lernen (sieterkünfte im Kanton seit h e Kàsten). rem überbelegt sii1d; ist di~ Mit der Einführung des Früh-:ion angespannt. franiÕsisch vor vier Jahren kam 1iz stellt die Anlage Éoden- auch:das neue Lehrmittel «Mille auf eigene Initiative zur Feuilles» in die Schulzimmer.
gung. Die Heilsarmee- · Seit4er büffeln di e Kinder nicht tlingshilfe wird di e Asylsu- mehi: vorwiegend Grammatik len in Niederscherli betrêu-· und ·. Rechtschreibung, sondern lr·Betrieb im angrenzenden sie sollen die Sprache spielerisch haus Bodengas.sli wird nor- erlmnden und sichStrategien anreitergeführt Die'·Kantons- eignen, sch-..yierige Texte zu ver-:i unterstützt di e Gemeinde stehen. · lie. Betreiberin der Untéi:beider<JeWilirleistung dér· rheift!lnd um di e Anlage. Di e Wilderswiler Eltern machen
.diese neue Didaktik für.die inan~ gelhaften · Sprachkenntnisse ·ih,
ie Bevõlkerung in Nieder- rer Kinder verantwortlich. Det li zu orientieren, hat die Ge- Unrrmt ist so gross, dass sich die le gestern-an alle Hausha:Ite Mehrheit der Eitern der 16 Siebt~ Brief ve.rschickt Dí~- klãssÍer in einerii. Brief an di e Er
ut an. «Bereits habé i eh eirí ziehungsdirektion des Kantons l Dutzend positive Rück-. Berngewendethat:ImSchreiben mgen· erhalten», freut sich monieren sie,. 'dass ihre Kinder indeprãsident'Studer. Ei~e nach vier Jahren Franzõsischun;sende AÚfldarung der Be- · hmicht weniger Sprachkennt:ung liege d em ·Bemeinde- · ni s se hãtten als ein Schüler na eh n Herzen. Deshalb finget einem Jahr mit dem alten Lehr-te Woche in der Aula des 1auses Bodengãssli ein Intionsabend statt, bei dem :ter-der Gemeinde und des tionsdienstes anwesend 'erden. Für weitere Fragen :ich di e Bevõlkerung an die aftsstelle de~ Heilsarmee:lingshilfe wenden. Diese · et derzeít die Anlage in Z u-. enarbeit mit dem kantonagrationsdienstfür die Ne u-
mitt(:ll «Bonne•Chanee», «Unsere Kinder müssen Texte über di e Raumfahrt übersetzen., Si e kõn-
. nen aber nicht einmal .ein Verb konjugieren», sagt Jeannine Brimner. Das neue LernSystem und das Lehrmittel seien realitatsfremd un d würden selbst gute Schüler übel'fordern. Wáhrend die Kinder in der Mittelstufe noch gute Noten érhielten, seien
bei d en ersten Prôbén i m siebten : Schuljq.hr viele ungenügt)nd gewesen. «Ich bin frustrierh>, sagt Brunúers Sohn'~EfVin.
Al!!lch L®lhlrllliwülirwfflrru Kwitlik
Dass die Kinder Schwierigkeiten hatten, Iiege auch daran, dass es zwischen Mitteístufe und Selrundarstuf~' einen Bruch gebe, sagt .ein Oberstuf.enlehrer, der anonym.bleib~n miÍchte .. «Die Lehrbücher sollten übergangslos aufeinander aufbauen. Dem ist aber nicht so.» Von d en Schülern wür~
· den im Unterrichtsmaterial für die 7.Klasse Dinge erwartet, die sie vorher nie gelerht hãtten. «Wenn ich die Schülerínnen und Schüler nach d~m Massstab bewerte, d en i eh auf dieser Stufe anwenden müsste, dann bekommen sie ungenügende Noten», sagt er. «Das neue Lehrmittel erfordert extrem viel Bereitschaft, sich mit der Sprache aUseinanderzusetzen. Viele Schüler sind damit übetfordert und resignieren», sagt ein. anderer Oberstuferilehrer. Au eh er vv:ill sein en N amen nicht in der Zeitung lesen. Z'u gross ist die Sorge, dass die Kritik auf ihn zurückfãllt.
· Im VergleichzqgJeichalterigen · Kinderri aus~ der '(<BonnE;l-Chance»-Âra ·konnten die heutigen Siebtklãsslertatsãchlich schlechter Franzõsisch, sagt der Bieler Realle:hrer U:nd . GLP-Stadtrat Alain Pichard. Auch der langjãhrige Kritiker des Frühfram;õsisch sieht .den Grund in den · neuen Lehrmitteln. «O.Qne strulcturellen Aqfbau des Wortschatzes un d der Gral!lmatik geht es nich~.»
N®ll!©s Gmmm_iillil:ilkbMclhl ..
Inzwischen hat der Schulverlag . plus, der <<Mille Feuilles» ·en:twi~ · cl~elt hàt un d d er j e zur Hãlfte d en Kantone]J. Bern und Aargau gehõrt, ein zusãtzliches «MiniGrammaire» verõffentlicht~· Das
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Buch so li «Einblicke in die Gram-matik der: franzõsischen Sprache» ermõglichen. Die Publikation sei aber niclit als Realction auf die Kritik zu verstehen, sagt Pro-· jelctleiter .Peter Uhl'. Er tut die Kritik der Lehrer sowieso . ais «Behauptungen» ab. «Das Lehrmittel wurde eingeherid erprobt. Wer beréits nach wenigen Wochen· Unterricht ein Urteil fallt; handelt nicht seriõs», . kontert Uhr die Kritik der Oberstufen-lehrer. . ''
WidtJrstand geg(m !Frühfrilm:i:isisdil (v. l.): Di e Mütter Regula Jossi, Doris Graf Jud, Brigitte Dissauer, Ursu la Lüthi un d Jean
Pichard hingegen kann obdem ~<Mini-Gr~tmmaire» nur den. Kopf schütteln. <<Im <BonúeChance> . war die Grammatiksammlung im Anhang integriert.
· Hier jedoch wird · · ein eigenes Buc.Q nachgereicht, das wieder 32 Franken kostet Das ist. eine -Geschãftemacherei.» Zusammen · mit den Anschaffungskosten von
'32 Franken.pro SchÜler'u:n,d Jahr für das norniale Lehrmittel reisse das Frühfranzõsisch Lõcher in die Gemeindekassen (wir berich-teten). ·
V'®rrt!»<m«:ll WeJifliil~ U©ll' 'l!®rr,gi®ü«:h
Es. gibt aber auch andere Stimi:nen. «Die Schülerhaben viel wel~iger Hemmungen und sind motivierter als früher, Zudem besit·
' . zen sie bessere Fãhigkeiten im . HõrverstãndnÍs», lobt Christoph Schiltkúecht; Schulleiter urid Lehrer in Moosseedotf, das neu{\ Lehrrriittel. Dies sagt auch Franc
<<Die Séhü.le:r haben weniger Hemmungen und sind motivierter als früher,>>
Christoph Schiltknecht
· ziska Schwab, Leiterin Pãda,gogik beim l:iernischén Lehrerverband. Doch auch sie beide berichten von Problemen. So würde dieAlltagssprache zu lrurz koinmen,
und di~ Texte seien vielfach sehr komplex, sagt Schwab. Trotzde:in wiJI sie·das Projekt Frühfrá:n:zosisch nichtvorzeitig abschreiben. «Eine Evaluation kann erst am
· Ende des 9.Schuljahres erfolgen.» Vorhandene Schwãchen müssten lokalisiert und verbes- · sert werden- etwa durch di e E in-
. führung des «Mini-Grammaire». Angesichts der komplett neuen Didalctik warnt Schwab davor, zúm heutige:n: Zeitpunlct Vergleiche mit dem Sprachnivéau dér
· früheren Siebtldãssler anzustellen.
WI\!JiiilS«:h iíl1ll«:h Aii~~l§sw@rríi:®irml Neue Kompetenzen habe er bei séinen Schülern kaum bemerkt, sagt hingegen Pichard: Damit di e
Brunnerwehren sich in Wilç!erswil zusammen mit den Siebtklasslern gegen di e neue Fremdsprachendidaktik. StefanAnderegg
Kinder · am Ende d er 9. Klasse nicht schlechter seien alsvorangeh'ende Schüler, reichert er den Unterricht mit eigenen Beitrãgen an. Au eh in Wilderswil. setzt d er Lehrer eigene Lehrmittel e in. In der Zeitung darüber sprechen will er nicht. Seine Schüler sind vom Wõrterbuch, das er entwickelt hat, begeistert. «Endlich lernen wir auch Alltagswõrter», sagtLevin.
Daran, dass sich die Lehrlrrãfte selber helfen müssen, wird sich voraussichtlich nicht so schnell etwas ãndern. Diesen Schluss lãsst zumindest die Antwort zu, welche di e 'Wilderswiler Eltern pünktlich zum Schulbegin:q nach den Herbstferien von der Erzie~ hungsdirektion erhalten haben.
Dárin ·verteidigt Johannes Kip. fer, stellvertretender Leiter des Volksschulamtes, die neue Didaktik. Statt ihnen konkrete 16-sungen ai:lzubieten, fordert er di e
: Eltern dazu auf, ihren Kindern Sicherheit zu geben und dem neuen Fremdsprachenunterricht gelassen zu begegnen. «Dann werden Sie entdecken, dass sie nichtweniger Franzõsisch lernen als frÜher; si e lernen einfach anders, und sie lernen andere Dinge.» Für Doris Graf Jud und ihre Kolleginnen ist dies kt:;ine befrie7 digende Antwort. «Die Verantwortung auf die Eltern zu schieben, ist unfair. Wir haben uns von der Erziehungsdirektion mehr Unterstützung erhofft.» ,
111arius Aschwanden
Sll!ii!: Augusi!: ioulernen di e Schüler in den s!llchs l{illni!:onl<!n Bern, Basei-Làndschaft, Basel-
.. Stadt, Solothurn, Freiburg und Wallis i m Rahmen des Projekts Passepartout illb dll!r driUil!l'il · Kl<~ss® IFrillm:@sisch. De r Schulverlag Pl~s entwickelte deshalb di e Lehrbücher «dViili® IF®uilles»» für di e 3. bis 6.1<1asse un d <e(lin d'ooih» für di e 7. bis 9.1<1asse. Di ese seien durchgehend bis zur 9.1<1asse konzipiert, steht auf d.er Website des Projekts. Es gebe somit ke i nen Bmdíl ~wischeDil d®r flrim<llrr!>chult1l tmd d®r St1l!mn~ di'!Jr!>il:uf®. De m widersprechen manche Eltern und Lehrer. Sie berichten von einer Diskrepanz
<<U nsere Kinder müssen TeXte über die Raun1fahrt übersetzen. Sie kõnnen aber nicht einn1al ein Verb konjugieren.»
'Jeannine Brunner
bei den Anforderungen beim Übertritt (siehe Haupttext).
· l m Gegensatz zum alten Lehrmittel «Bonne-Chance» schreiben die Schülerdirekt in die neuen Bücher. Deshalb müssen sie jll!des Jahr wi®d®ii' nll!u <llnge~ sdl<llfft werden. O b di e Schüler di e Lernziele a m Ende d er Primarstufe un d a m Ende d er obligatorischenSchulzeit tatsachlich erreichen, wird voni lnstitui!: für M®hrsprr<~chigkeit d®r Univll!rsi~ tai!: IFreiburg ®vsihnill!rt. E rste Er~
, gebUili!>S€11 zum Sprachniveau d er l<inder a m Ende de r sechsten l<lasse werden im S«J~mmer 2«11lll erwartet. DerSchlussbericht liege i m Jahr 2021 vor. mab
«Keine grundsãtzlichen Anderungen>> Ew ki:inDil® di® Krriti!« <~J m lfli®M®Dil IL®hwmittel ~wall' V!llrsteheDil, gmndsat~lit!:h® ADilp<llssung®l'l !>eiel'l abfi!ir nichil: ~u ll!JrWi'lrtll!n, sagt Euiehungsdiw®ld«J~r Bemh<llrd Pulvll!r (Grünll!). ·
. . . Herr Pulver, sind Sie ~ufrieden mii: d®m Frühfran:i:i.isisch? Bernhard Pulver: Als wir 2011 damit begonnen haben, rechnete ich bereits im ersten Jahr mit Schwierigkeiten. Diese blieben a b er weitgehend aus. Al s amAnfang dieses Schuljahres der erste Jahrgang in di e 7. Klasse kam, rechnete i eh emeut mit Problemen. Und tatsachlich folgten ei- . nige Realctionen. Grundsatzlich ist di e Einführung eines neuen Lehrmittels mit einer neuen Didalctik immer eine Herausforderung. In dem Sinne verlauft das Projelct erwartungsgemãss. Was sagen Si€11 inhaltlkh zur Kritik vonlehrem und Eltem? Es gibt Kritik, die begründét ist. Diese muss aber richtig eingeordnet werden. Wir erhalten auch Rückmeldungen von begeisterten Lehrern. Es ist durchaus mõglich, dass die Kenntnis etwa von Grammatikregeln weniger gross ist als früher. Ab dem 7. Schuljahr wird verstãrlct ein Augenmerk darauf gelegt. Viele Kinder sind aber mutiger, verstehen komplizierte TeXte besser und wagen eher Franzõsisch zu sprechen. Dies entspricht der Stossrichtung d er neuen Didal(tik. Letztlich kann erst am Ende 1des 9. Schulj ahres analysiert werden, wo die Schüler im Gegensatz zu früher stehen, l m Zentrum d er Kritik steht das ne ue Lefirmittel. Sin d d<mm Anp<llsstmg®n den'kbar? Das ist der Vorteil von Einweglehrmitteln: Jedes Jahrwird ein ·
' neues Heft herausgegeben, und der Verlag ka:im Anpassungen vornehmen. Dies wird auch gemacht. Ein Beispiel sind etwa di e Ergãnzungen für Mehrjahrgangsklassen. In der Grundausrichtung der Didaktik wird sich aber nichts ãndern. Gelingt es, d !l! n erstll!n Fntihframzosischjahrgang erfolgrekh ams Elfu::le di:! r obligilltorischen Sdml~®it w fíihren? I eh habe keine Indizien dafür,
Erziehungs-, direktor Elemhard Pulver
dass bis am Ende der obligatorischen Schulzeit das Franzõsischniveau der Schüler schlechter sein wird als früher. Garan'tieren kann ich e s a b er ni eh t. Wir 1
müssen zuerst mehrere Jahre . auswerten. Wenn die Schüleram Ende ein bisschen mehr Fehler m~chen, .dafür aber mehr Freú.~e an der Sprache haben und damit besser kommu:p_izieren kõnnen, so ware das gar nicht so schlecht. Mane h e !{inder sin d a be r a w: h frustriert .. : Da hõre ich sehr unterschiE)d- . liche Realctionen,. Ich habe auch ·· schon Mittelstufenschüler ge- · troffen, die mít grossem Verghüc g en Franzõsisch parlierten. Di e Ergebnisse ei n er Evaluation des Sprachniveaus de r Schüler werden fríihestens in d re i .Jahn:in erwartet. Fürdie heutigen Siebt~ 1
kUissler ist dies zu spat. · Es macht keinen Sinn, d en ersteh · Jahrgang, der mit einem neuen Lehrmittel unterrichtetwird, zu_ evaluieren. Ich erwarte auch vcin · den Lehrern nicht, dass d er Unterricht vom ersten Tag an perfelct funktioniert. Diesbraucht . seirie Zeit. Deshalb evaluieren wir erst den zweiten Jahrgang. Was sagen Sie den Eltern, die sichjetzt Sorg®nmach®n? , , Wír r aten ihnen, darauf zu a ehten, o b die Kinder auch Dinge besser kõnnen als früher. · Si e sin d au eh Prasident d er Steu:. ergruppe des Projekts Passepar~ tout. W as fíir Rückmeldung®n erhalten Si e aus d en amlerefi Kantomm?
.Die Rücluneldung sind ahnl~ch wie.in Bern: Manche Lehrkrafte stehen dem neuen Lehrmitt~l ~keptischgegehüber, ande~e sind begeistert. Beide Positionen auf d~r Oberstufe dürfen aber mo-' mentan nicht überbewertet Werden. Wie gesagt: Es brauchtéin oder zwei Jahre, bis die Sítuation . beurteilt werden kann.
Interview: Marius Aschwanden/,
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