Leitfaden Fahrbahnmarkierung
SchriFtenreihe VerkehrSSicherheit1717
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Leitfaden Fahrbahnmarkierung
Zusammengestellt und bearbeitet von
Dr.-Ing. Helmut Frank, Beratungsbro fr Verkehrslichttechnik und
Verm.-Ass. Dipl.-Ing. Henriette Reinsberg, Industrieverband Straenausstattung e.V.
Vorwort
Die Verkehrsteilnehmer bewegen sich in unseren Stdten in einem gefhrlichen Umfeld: Dichter
Verkehr auf manchmal engen Straen fhrt hufig zu unbersichtlichen Situationen und bean-
sprucht die volle Aufmerksamkeit. Fr eine schnelle Orientierung und eine sichere Verkehrsfh-
rung sind gute Fahrbahnmarkierungen von groer Bedeutung. Sie werden in Zukunft noch wich-
tiger, da mit einem weiteren Anstieg des Verkehrsaufkommens zu rechnen ist. Bei den Verkehrs-
teilnehmern wird der Anteil lterer Menschen erheblich zunehmen. Auch daraus resultieren be-
sondere Anforderungen an die Qualitt der Fahrbahnmarkierung.
In der Bundesrepublik Deutschland sind die rechtlichen und fachlichen Voraussetzungen fr die
auch unter Sicherheitsgesichtspunkten geeigneten horizontalen und vertikalen Verkehrszeichen
gegeben. Die entsprechende Umsetzung in der Praxis ist aber nicht durchgehend sichergestellt.
In diesem Leitfaden werden die wesentlichen Merkmale, Anforderungen und Qualittskriterien
fr Fahrbahnmarkierungen errtert.
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) und die Deutsche Studiengesellschaft fr Straen-
markierungen (DSGS) wenden sich mit diesem Leitfaden an die Polizei, die Straenverkehrs-
und die Straenbaubehrden der Lnder und Kommunen mit der Bitte, den Fahrbahnmarkierun-
gen die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken. Korrekte und qualitativ hochwertige Fahr-
bahnmarkierungen sind eine gute Investition in die Verkehrssicherheit.
Dieser Leitfaden wurde mit Untersttzung der Deutschen Studiengesellschaft fr Straenmarkie-
rungen e.V. (DSGS) hergestellt.
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Inhaltsbersicht
Vorwort ..................................................................................................................... 1
Inhaltsbersicht ............................................................................................................... 2
1. Allgemeines ........................................................................................................ 4
2. Grundlagen ......................................................................................................... 5
2.1. Aufbau von Fahrbahnmarkierungen ....................................................................... 5
2.2. Materialien ............................................................................................................. 6
2.3. Regelwerke ............................................................................................................ 6
2.3.1. Straenverkehrsordnung (StVO) ............................................................................ 6
2.3.2. Verwaltungsvorschrift zur Straenverkehrsordnung (VwV-StVO) ......................... 8
2.3.3. Richtlinien fr Markierungen von Straen (RMS) .................................................. 8
2.3.4. Richtlinien fr die Sicherung von Arbeitsstellen an Straen (RSA) ........................ 8
2.3.5. Zustzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien fr
Markierungen auf Straen (ZTV M) ....................................................................... 8
2.3.6. Zustzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien fr Sicherungs-
arbeiten an Arbeitsstellen an Straen (ZTV SA) ..................................................... 8
2.3.7. Technische Lieferbedingungen fr Markierungsmaterialien (TL M) ....................... 9
2.3.8. Merkblatt zur rtlichen Unfalluntersuchung in Unfallkommissionen (M Uko)........ 9
2.3.9. Merkblatt fr die Durchfhrung von Verkehrsschauen (M DV) .............................. 9
2.3.10. Sonstige ................................................................................................................. 9
3. Qualitt von Fahrbahnmarkierungen ................................................................... 9
3.1. Verkehrstechnische Anforderungen ...................................................................... 10
3.1.1. Tages- und Nachtsichtbarkeit ............................................................................... 10
3.1.2. Griffigkeit ............................................................................................................ 12
3.2. Weitere Anforderungen ........................................................................................ 12
3.2.1. Haltbarkeit ........................................................................................................... 12
3.2.2. Erneuerung der Markierung ................................................................................. 13
3.2.3. Regenfestigkeit, Rissbildung, Schichtdicken ........................................................ 13
4. Auswahl von Markierungssystemen .................................................................. 13
4.1. Einsatz von Typ II Markierungen ......................................................................... 14
4.2. Einsatzgebiete fr endgltige Markierungen ......................................................... 14
4.2.1. Gruppenzugehrigkeit der einzelnen Fahrbahnmarkierungsarten und
Verkehrsklassen fr endgltige Markierungen ...................................................... 14
4.3. Einsatzgebiete fr vorbergehende Markierungen ................................................ 16
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5. Demarkierung ................................................................................................... 16
6. Qualittskontrolle .............................................................................................. 16
7. Qualifizierung des Personals und der Unternehmen ......................................... 17
8. berprfung ...................................................................................................... 18
8.1. berprfung der Markierung whrend der Applikation ........................................ 18
8.2. berprfung der Markierung nach der Applikation .............................................. 19
8.3. Qualittskontrolle nach Ablauf der Gewhrleistungsfrist ...................................... 20
8.4. berprfung der Markierung whrend einer Verkehrsschau ................................. 22
8.5. Anderweitige berprfungen der Markierung ...................................................... 23
9. Finanzmittel ....................................................................................................... 23
Literatur ................................................................................................................... 24
Anhang ................................................................................................................... 26
A1 Messgerte ........................................................................................................... 26
A2 Wichtige Abmessungen aus den RMS (Teil 1) ..................................................... 27
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1. Allgemeines
Fahrbahnmarkierungen sind gem 39 ff StVO Verkehrszeichen. Sie sind ein wesentliches
Element der Verkehrsregelung und der Verkehrsfhrung. Sie dienen der Sicherheit im Straen-
verkehr. Dieser Aufgabe knnen sie nur gerecht werden, wenn
die richtigen Materialien verwendet werden
sie richtig appliziert werden
ihre Funktionstchtigkeit ber die gesamte Lebensdauer sichergestellt wird.
Dies erfordert, dass ihr Zustand regelmig berprft wird, und notwendige Instandsetzungen
bzw. ein erforderlicher Austausch rechtzeitig durchgefhrt werden.
Die vorhandenen gesetzlichen Bestimmungen, Vorschriften und Richtlinien sind grundstzlich
ausreichend, um eine qualitativ gute Markierung zu gewhrleisten.
So beschreiben z.B. die Zustzlichen Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien fr Mar-
kierungen auf Straen (ZTV M) Anforderungen an Fahrbahnmarkierungen im Neuzustand und im
Gebrauchszustand.
Generell fordert die VwV StVO die gute Sichtbarkeit von Verkehrszeichen. Sie muss bei Tages-
licht und bei Dunkelheit auch unter widrigen Witterungsbedingungen gewhrleistet sein. Diese
Forderung gilt auch fr Fahrbahnmarkierungen. Kriterien fr die erforderlichen Prfungen und
Manahmen zur Sicherung der Qualitt von Fahrbahnmarkierungen auerhalb der Gewhrleis-
tungsfrist existieren jedoch noch nicht.
Der vorliegende Leitfaden stellt Prfkriterien fr die Funktionstchtigkeit von Fahrbahnmarkie-
rungen ber die ZTV M hinaus auf und gibt somit allen Straenverkehrsbehrden und Verbnden,
die sich mit Fahrbahnmarkierungen auseinandersetzen, Hilfestellung bei der Qualittssicherung.
Der Leitfaden gilt fr alle Straenklassen und Markierungszustnde, sowohl fr endgltige Mar-
kierungen als auch fr temporre Markierungen (z.B. in Arbeitsstellen), ungeachtet des Markie-
rungsalters.
Unterschiedliche berprfungsmethoden fr Fahrbahnmarkierungen bei Dunkelheit und feuchter
bzw. nasser Fahrbahn, bei Dunkelheit und trockener Fahrbahn und bei Helligkeit (Tagessichtbar-
keit) werden errtert und fr die einzelnen Einsatzbereiche empfohlen so kann z.B. eine visuel-
le berprfung bei Tageslicht die Tagessichtbarkeit, etwaige