3Vorwort
Liebe Gäste,liebe LandFrauen,
Wildkräuter wie zum Beispiel Löwenzahn,Brennnessel und Gänseblümchen machen denGarten artenreich, lecker und bunt. Ein Gartenmit Wildkräutern lockt Schmetterlinge, Bienenund Vögel, er liefert Zutaten für die Küche undsieht einfach schön aus. Gemeinsam mit denLandfrauen möchten wir für Wildkräuter wer-ben, sie in unsere Gärten und Küchen holen underreichen, dass es auch im öffentlichen Raum
Ecken gibt, wo sich Wildkräuter vermehren dürfen.
Welche wichtige Rolle Wildkräuter für die Insektenweltund damit für unsere biologische Vielfalt spielen, istwenig bekannt. Die Brennnessel ist beispielsweiseWirtspflanze für 25 Schmetterlingsarten. In unserenGärten und Grünanlagen sind Brennnessel oder Puste-blume aber meist nicht gerne gesehen. Als „Unkräu-ter“ werden sie oft bekämpft. Doch mit den verschie-denen Wildkräutern verschwindet die Lebensgrundlagefür viele Insekten und damit auch die Grundlage unse-res eigenen Lebens und Wirtschaftens. Rund 80 Prozentder blühenden Kulturpflanzen sind auf die Bestäubungdurch Insekten angewiesen. Gleichzeitig verlieren wirmit den Wildkräutern auch Wissen über ihren Nutzenfür unsere Ernährung und Gesundheit.
Die Landfrauen sind Vorreiterinnen mit dieser Aktion.Sie vermitteln in den Kursen Wissen über Wildkräuter,geben Anleitungen für Wildkräuterecken im Garten undprobieren Rezepte rund um Löwenzahn, Brennnessel
Liebe Gäste,liebe LandFrauen,
wir alle kennen dieses Idyll, im Sommer aufeiner Wiese, es brummt und summt. Ganz vieleBienen, Hummeln und Falter freuen sich an derVielfalt einer blühenden Pracht. Die Realitätsieht in den letzten Jahren leider etwas andersaus. Weniger blühende Wiesen, immer öftersterile Rasenflächen, Steinwüsten oder Kunst-rasen in den Hausgärten. Ein trauriges Bild füruns Menschen.
Für unsere Bienen und Insekten ist die Situation lebensbe-drohend, sie hungern. Wir, die LandFrauen Pfalz, befassenuns mit der Frage, „was können wir dazu beitragen, mög-lichst vielen Bienen und Insekten bei ihrem Überleben zuhelfen?“ Uns allen ist bewusst, dass es ohne Insektenkeine Vögel gibt und ohne Bienen kein Obst. In vieler Hin-sicht sind wir mit den Insekten abhängig von einer „blü-henden“ Umgebung.Diese Ausgangssituation hat uns zum Projekt „Wildkräu-ter“ veranlasst. Damit widmen wir uns der Aufgabe, Le-bensräume für Wildkräuter zu erhalten oder neu zuschaffen; ihren Nutzen für unsere biologische Vielfalt undauf diesem Wege auch für uns Menschen zu erkennen unddanach zu handeln. Diese Broschüre zeigt Ihnen nicht nur, wie Sie mit Vielfalt inIhrem Garten Bienen, Schmetterlingen und Vögeln eineneue Heimat geben. Wir zeigen Ihnen auch den kulinari-schen Nutzen der Wildkräuter. Damit finden Sie bestimmtFreude an unseren heimischen Wildkräutern im Gartenund auf dem Teller. Wir wünschen guten Appetit!
Ilse WambsganßPräsidentin
und Gänseblümchen aus. Das Projekt wendet sich außer-dem an die Kommunen, an Bürgermeisterinnen und Bür-germeister. Sie sollen motiviert werden, WildkräuternRaum zu geben, zum Beispiel durch Wildkräuterbepflan-zungen in öffentlichen Grünanlagen.
Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wünsche ichviele neue Anregungen, Freude und Genuss mit Wild-kräutern,
Ulrike HöfkenMinisterin für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten
InhaltNatur fördern – Vielfalt erhalten
Vorwort 2-3Gruβwort Ulrike Höfken und Ilse Wambsganβ
Einführung 4Wildkräuter – bedrohte Vielfalt
Brennnessel 8Pflanzenportrait
Gänseblümchen 14Pflanzenportrait
Löwenzahn 20Pflanzenportrait
Wildpflanzen im Garten 25Beet für Wildkräuter anlegen 26Pflanzen für Sonnenstandorte | für Halbschatten Welche Pflanzen für meinen Standort? 28Pflanzen für sonnige und halbschattige Standorte
Wildkräuter ganz köstlich 32Brennnesselsuppe mit Frischkäse 33Brennnessel-Fru�hlings-Cocktail 34Brennnessel-Pesto 35Brennnessel-Fladen 36Brennnesselbutter 37Gebackene Löwenzahnknospen 38Löwenzahn mit heißem Speck 39Löwenzahnhonig 40Gänseblu�mchenkapern 41Gänseblu�mchen Quarkspeise 42Lesestoff 43Bezugsquellen 43Impressum 43
Bis vor einigen Jahrzehnten blühten krautige
Wildpflanzen weit verbreitet im mitteleuro-
päischen Kulturland. Manche von ihnen, von
vielen immer noch als „Unkraut“ bezeichnet,
sind mittlerweile sehr selten geworden.
Die manuelle und chemische Bekämpfung
dieser Wildpflanzen sowie eine starke Dün-
gung haben zu einem dramatischen Schwund
dieser Pflanzen geführt. Mit ihnen veschwinden
auch die Tiere, die von ihnen leben – die Zahl
der Arten geht zurück.
5Wildkräuter, bedrohte Vielfalt
Wie wichtig biologische Vielfalt für unser Leben ist, wirdimmer deutlicher. In einer Langzeitstudie über die letztendrei Jahrzehnte haben Forscher in verschiedenen Lebens-räumen des Offenlandes in Deutschland einen Rückgangder Insekten-Biomasse von etwa 75 % festgestellt, wasman direkt mit dem Fehlen ihrer Futterpflanzen in Ver-bindung bringt. Unter dem Insektenschwund wiederumleiden die Vögel, die Insekten fressen. Aber auch unsMenschen bedroht dieser Verlust unmittelbar, da Insek-ten für viele biologische Prozesse direkt verantwortlichsind, v. a. für die Bestäubung.
Der Trend zum Rückgang der biologischen Artenvielfalt istbedauerlicherweise ungebrochen. Besonders im ländli-chen Raum können wir das Verschwinden artenreicherWiesen, Hecken, Ackerrandstreifen und Brachflächen be-obachten. Im Bereich der privaten Gärten wird diese Ent-wicklung durch neuere Trends weiter verstärkt: Immermehr versiegelte Flächen, Kies und Schotter im Vorgar-
ten, wenige exotische Ziergehölze in Beeten mit dickerRindenmulch-Auflage sowie „gepflegter“ Rasen bis hinzu Kunstrasen bieten kaum einem Tier Lebensraum oderNahrung. Spontanvegetation in Ritzen und Fugen, entlangvon Zäunen und Beeträndern wird konsequent entfernt.Starke Düngung von Feldern und Gärten sowie die che-mische Bekämpfung von Wildpflanzen steigern diesenEffekt zusätzlich. Ökologische Vielfalt zu erhalten, ist einewichtige Aufgabe, zu der jeder einen Beitrag leisten kann.Davon profitieren letztlich alle: Pflanzen, Tiere und nichtzuletzt wir Menschen.
Zu einer naturnahen Umgebung gehören ganz selbstver-ständlich die Wildpflanzen, die wir Ihnen mit diesem Pro-jekt gemeinsam mit der Landeszentrale für Umweltauf-klärung (LZU) Rheinland-Pfalz ans Herz legen wollen. Die LZU unterstützt dieses Angebot als ihr Projekt „Grün“in diesem Jahr. Gemeinsam machen wir uns stark für die Wildpflanzen, unsere nützlichen und unverzichtbaren
Wildkräuter bedrohte Vielfalt
4 Einführung
6 Einführung Wildkräuter, bedrohte Vielfalt 7
Auch auf den öffentlichen Flächen unsererStädte und Gemeinden sollten wir lernen,Wildpflanzen zu akzeptieren und uns daran zu erfreuen.Flächen mit Wildpflanzenwiesen oder Wildstaudenbeetenkosten im Unterhalt einen Bruchteil einer klassischenBlumenrabatte mit Wechselflor, es kann sich selbst er-halten und ist weniger pflegeintensiv. Wir möchten mitunserem Projekt auch dafür werben, dass die Verant-wortlichen in Städten und Gemeinden mehr Wildpflan-zenwiesen und -randstreifen anlegen. Gehen Sie auf die Verantwortlichen in Ihrer Gemeinde zu, vielleicht können Sie ja Einige davon überzeugen:Mehr Wildpflanzenbeete und weniger Versiegelung,Schotter und Blumenrabatten. Sprechen Sie doch inIhrer Gemeinde dieses Thema einmal an, allein dieKostensituation kann bestimmt viele Entscheidungs-träger überzeugen.Um sich die Wildkräuter nutzbar zu machen, müssen siezuerst geerntet werden. Wichtig ist dabei: Wo kann und
wo darf ich Wildkräuter sammeln? Einfach und risikolos ist eine Ernte im
eigenen Garten, vielleicht im eigenen Wildkräuterbeet.Hier kann man sich einfach an der Natur bedienen, allesganz frisch, gesund und lecker. Ernten Sie Wildkräuterauf wenig bis gar nicht gedüngten gemähten Rasenflä-chen, dort finden Sie nach kurzer Zeit Einiges an essba-ren Wildkräutern. In wilden sich selbst überlassen Gar-tenecken, vielleicht auch bei Freunden, kann man sichganz ohne Bedenken bedienen. Bitte ernten Sie nur dieMenge, die Sie auch direkt verwerten können. Wir wollendie Artenvielfalt durch unsere Sammeltätigkeit nicht min-dern. Außerdem, beim Spazierengehen, auf wenig fre-quentierten Waldwegen, auf Brachflächen und selbst inöffentlichen Parkanlagen an verkehrsärmeren Straßenkann man Wildkräuter sammeln.
Bitte beachten Sie: Nicht sammeln darf man auf Natur-schutzflächen!
Gehalt Kalium Calcium Magnesium Eisen Vitamin Cmg/100g
Kopfsalat 224 37 11 1,1 11
Grünkohl 490 212 31 1,9 105
Gänse-blümchen 600 190 33 2,7 80
Brenn-nessel 410 630 71 7,8 333
Löwen-zahn 501 168 37 3,1 65
Die Inhaltsstoffe der Wildkräuter
können je nach Jahr und Standort
stark schwanken.
Nachbarn. Wir möchten Sie aber nicht nur über den ökolo-gischen, kulinarischen und medizinischen Nutzen vonWild- pflanzen informieren, sondern Sie auch für die„Schönheit des Wilden“ begeistern, denn mit ihrem Far-benreichtum, der filigranen Anmut ihrer Blüten und derLebhaftigkeit ihrer Formen bereichern die Wildkräuter un-seren Garten und Balkon, unser Dorf und unsere Land-schaft. Und wir möchten Ihnen zeigen, wie einfach es ist,in Ihrem Umfeld Wildkräuter zu fördern.
Lernen Sie die drei Wildkräuter Brennnessel, Löwenzahnund Gänseblümchen, stellvertretend für viele unsererWildpflanzen, intensiver kennen. Umfragen haben erge-ben, dass in unserem Land nur durchschnittlich sechsWildpflanzen sicher erkannt werden, unsere drei ausge-wählten Beispiele gehören selbstverständlich dazu. Mitden Wildpflanzen erhalten wir die Lebensgrundlage vielerInsekten, Spinnen und Kleinlebewesen, die die Wildpflan-zen als Nahrungsgrundlage zwingend brauchen.
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Brennnessel– Urtica dioica / Urtica urens –
Die Brennnesseln gehören zu der Familie
der Urticaceae, als Brennnesselgewächse
bilden sie eine eigene Familie.
8 Brennnessel 9Brennnessel
Verbreitung
Im mitteleuropäischen Raum treten vorwie-gend die Große Brennnessel (Urtica dioica) unddie Kleine Brennnessel (Urtica urens) auf. Als Rude-ralpflanze erobert sie von sich aus brach liegende Flächen. Trotzdem lebt sie gerne in der Nähe von Men-schen, besonders gerne an stickstoffreichen Orten, wiez.B. an Kompost- und Misthaufen oder Schuttplätzen,also überall dort, wo sie nährstoffreiche bzw. stickstoff-reiche Böden finden. Brennnessel gilt als Stickstoffan-zeiger.
Merkmale
Die Familie der Brennnesselgewächse umfasst mehr als2.500 Arten, die in 56 Gattungen untergliedert werden.
Die große Brennnessel ist eine mehrjährige,krautige Pflanze, d.h., sie zieht im Herbst ein undentwickelt sich im darauffolgenden Jahr aus denüberwinternden Wurzeln wieder neu, auch kann
Sie sich über Samen vermehren. Maxi-mal erreicht die große Brennnesseleine Höhe von 150 cm, die kleine
Brennnessel ist einjährig und wirdbis zu 60 cm hoch.
Botanik
Die Stängel der Brennnessel sind vierkantig und wach-sen aufrecht. Die Blätter stehen sich paarweise gegen-
über, das nächste Paar versetzt zum vorherigen (kreuz-weise gegenständig). Sie haben eine ei- bis länglich-herzförmige Form, sind spitz zulaufend und grobgezahnt. Stängel und Blätter sind mit Brennhaaren be-setzt.
Verwendung
Als Arzneipflanze, in der Kosmetik, der Ernährung, imTextilbereich, zum Pflanzenfärben und als Jauche zumGärtnern (siehe Eiskrautbroschüre Seite 18).
Ernährungsexperten sind sich sicher: Die Brennnesselhat das Zeug zum heimischen Superfood. So nennt diemoderne Ernährungslehre Lebensmittel, die einen be-sonders hohen Gehalt an wichtigen Nähr-und Inhalts-stoffen mitbringen. Und da schneidet die Brennnesselsehr gut ab. Schon im zeitigen Frühjahr lässt sich die dieBrennnessel in Smoothies, Suppen, Soßen, Quiches, zu
Maximal erreicht die große Brennnesseleine Höhe von 150 cm – überragt alsoleicht einen stattlichen Hahn
10 Brennnessel
Gemüse, Salaten, Brot, Brötchen und Pizza oder ande-rem Gebäck verarbeiten. Der Zubereitung sind keineGrenzen gesetzt. Gesundheitsfördernde Wirkung inklu-sive.
Standort
Meist brauchen wir die Brennnessel nicht in unserenGarten zu holen, sie kommt oft von ganzalleine zu uns. Wir müssen sie nur ge-währen lassen und ihr ein FleckchenErde überlassen. Sie gedeiht bevorzugtim Halbschatten, aber auch an sonni-gen oder schattigen Stellen. Sie liebtfeuchte, humose, lockere und nährstoff-reiche Böden. Wenn wir es zulassen,wächst sie schnell zu größeren Horstenheran.
Ernten
Idealerweise sammeln Sie Brennesseln, sobald derMorgentau abgetrocknet ist, also kurz vor der größtenMittagshitze. Vor dem „Brennen“ schützen solide Rosen-Handschuhe.Es hilft aber auch schon eine Schere und eine Schüssel,in die wir die abgeschnittenen Blätter oder Triebe direkthineinfallen lassen, ohne sie anfassen zu müssen.
Die ersten Brennnesselspitzen kön-nen Sie bereits ab März ernten. Fürdie Wildkräuterküche wird immer nurdie obere Triebspitze mit 3 bis 5 Blät-tern genutzt. Sie sind am zartestenund gehaltvollsten. Innerhalb von we-nigen Tagen wachsen die Triebe wie-der nach und können erneut geerntetwerden. Die Erntezeit für Blätter und
„Brennnessel First flush“: Gepflückt werden die
jungen Triebe. Sie wachsen schnell wieder nach
und können erneut geerntet werden.
11Brennnessel
Stängel reicht bis in den Herbst/Frost hinein, so kann ein Wintervorrat angelegt werden. Dazu legen wir dieSpitzen direkt (ungewaschen) auf ein sauberes Tuchoder Fliegengitter, das wir z. B. auf einem Wäsche-ständer ausgebreitet haben und lassen die Blätter imSchatten an einem gut belüfteten Ort so lange trock-nen, bis sie „rascheltrocken“ sind.
Die gut getrockneten Blätter können jetzt in sauberenBehältern, trocken und dunkel aufbewahrt werden.Nach der Vegetationsperiode im November ziehen dieBlätter und Stängel der Brennnessel ein, d.h. sie ver-trocknen und die verbleibenden Nährstoffe ziehen sich in die Wurzel zurück. Deshalb werden Wurzeln erst abdieser Zeit geerntet, wenn der Gehalt an Wirkstoffen am größten ist.
Von Erde befreit reinigt man die Wurzel am bestenunter fließendem Wasser mit einer Gemüsebürste.
Nutzen für die Natur
Auch aus rein ökologischen Gründen sollten wir Brenn-nesselhorste in unserem Garten gedeihen lassen: DieBrennnessel bietet Lebensraum für über 100 Insekten-arten und ist Futtergrundlage für über 25 Schmetter-lingsarten. Schmetterlinge legen ihre befruchteten Eiermeist an der Blattunterseite ab. Ausschließlich vonBrennesseln ernähren sich Schmetterlinge wie das Tag-pfauenauge, der Kleine Fuchs, das Landkärtchen undder Admiral sind Beispiele für Futterspezialisten. An-dere Schmetterlingsarten bevorzugen Brennnesseln,auch wenn sie mehrere Futterpflanzen zur Auswahlhaben, wie z.B. der C-Falter oder auch der Schönbär. Inzwischen jedoch gibt es bereits viel zu wenigeSchmetterlinge!
Wenn Sie Gelegenheit haben, achten Sie mal drauf:Jeder Schmetterling nutzt die Brennessel auf seine
13Brennnessel12 Brennnessel
Weise. Der Kleine Fuchs nutzt große Brennnesselbe-stände in prall sonniger Lage, jedes Weibchen legenmehrere Hundert Eier. Der Admiral legt seine Eier ein-zeln auf kleinen Brennnesselbeständen in sonnigerLage. Tagpfauenaugen dagegen brauchen große Be-stände in halbschattigen, feuchten Standorten und bilden große Raupenbestände.
Das Landkärtchen nutzt ebenfalls halbschattige,feuchte Standorte, meidet allerdings große Bestände.Die Weibchen legen „nur“ 20 bis 30 Eier. (Quelle Bund Naturschutz Eichstätt).
Und wie es in der Natur so ist, ernähren die Schmetter-linge auch andere räuberische Insekten. Die Schlupf-wespe beispielsweise lebt fast nur von Schmetter-lingen.
Wirkstoffe und Wirkung
Die Pflanze enthält Flavonoide, Antioxidantien, VitaminA, B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9, C, E und K, Mineralstoffe(Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Silizium),Spurenelemente (sehr viel Eisen, Kupfer, Mangan), alleessentiellen Aminosäuren, Kaffeesäurederivate undCarotinoide.
Die Brennnessel bietet den höchsten Chlorophyllgehaltaller essbaren Wildkräuter. Durch ihre besondere Zu-sammensetzung wird die Energieeffizienz optimiert,die gesamte Stoffwechselsituation angeregt und ver-bessert, das Immunsystem gestärkt und belastendeEntzündungsstoffe ausgeleitet.
Brennesseln sind blutreinigend, blutbildend, entgif-tend, harnstoff- und harnsäureausführend, harntrei-bend, hautreizend, stoffwechselanregend, verdauungs-
fördernd. Das in der Brennnessel enthaltene Eisenkann im Vergleich zu synthetischem Eisen beson-ders gut vom Körper aufgenommen werden. Dafürgenutzt werden Teeaufgüsse, Frischpflanzentinkturund auch Frischpflanzensaft.
Die Brennnessel bietet Lebensraumfür über 100 Insektenarten
Brennnesseltee
genießt als Hausmittel einen guten Ruf: Man nehmeetwa 2 Teelöffel Brennnesselblätter, übergieße siemit 250 ml kochendem Wasser. Diesen Aufguss etwa4 bis 6 Minuten ziehen lassen. Empfehlung: Pro Tag zwei Tassen Tee am besten lau-warm und in kleinen Schlücken trinken. Nach 6 Wochen Anwendung sollten Sie eine Pausevon etwa 2 bis 3 Wochen einlegen.
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15Gänseblümchen14 Gänseblümchen
Verbreitung
Diese kleine Blume kann sich schnell und unkompli-ziert verbreiten. Ursprünglich aus dem mediterranenRaum stammend, hat es sich heute überall in Mitteleu-ropa etabliert. Hier wächst es fast auf jeder Wiesenflä-che und gehört dadurch zur bekanntesten Pflanzenart.Wir finden es auf regelmäßig geschnittenen Rasen,Wiesen, Parks und an Wegrändern.
Merkmale
Das Gänseblümchen stellt an den Boden nur geringeAnforderungen und ist eine ausdauernde Pflanze, diean sonnigen und halbschattigen Plätzen gedeiht. Gän-seblümchen sind heliotrop. Das bedeutet, die Blütenrichten sich immer nach der Sonne aus. Achten Sie maldrauf. Die „Blickrichtung“ der Gänseblümchen wandert
mit der Sonne von Osten nach Westen und sie schließensich abends. Dem erfahrenen und sensiblen Hobbygärt-ner geben sie zudem bei schlechtem Wetter Hinweiseauf bevorstehenden Regen. Dann nämlich schließensich die Blüten und der Gärtner darf hoffen, dass ihmder Regen das Gießen abnimmt.
Gänseblümchen sind auch bei Frost hart im Nehmenund hält Minustemperaturen von bis zu minus 15° Caus.
Vermehren lassen sich Gänseblümchen über den Wur-zelstock und über Samen.
Botanik
Die fein behaarten Blätter stehen in einer dichten Blatt-rosette zusammen aus deren Mitte die blattlosen Blü-
tenstiele wachsen. Die Blütenkörbchen sind innen gelb,umgeben von einem weißen Strahlenkranz mit mehroder weniger rosa Spitzen.
Im Winter zieht sich die Pflanze samt Blattgrün zurück,um im darauf folgenden Frühjahr als eine der erstenblühenden Pflanzen erneut auszutreiben. Das Gänse-blümchen erreicht Wuchshöhen von maximal 15 cm.Gänseblümchen blühen von März bis in den Novemberhinein.
Das Gänseblümchen ist mit der echten Kamille ver-wandt, unterscheidet sich aber in vielen Details. So zeigen die weißen Blütenblätter der Kamille in Rich-tung Boden, während die des Gänseblümchens immeraufrecht stehen. Kamille wächst bis zu dreimal so hochwie Gänseblümchen. Die grünen Blätter sind tief gefie-dert, die des Gänseblümchens oval und glattrandig.
Gänse-blümchen– Bellis perennis –
Das Gänseblümchen gehört der großen
Familie der Korbblütengewächse
(Asteraceae) an.
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achten, dass die Blätter vom Rosettenrand verwendetwerden, damit das Herz in der Mitte unversehrt bleibt.So kann sich die Pflanze immer wieder regenerierenund neue Blätter und Blüten bilden.
Nutzen für die Natur
Gänseblümchen sind von großem Nutzen für die erstenNektarsammler im Jahr. Denn bei milden Temperaturenblüht das Gänseblümchen schon im Januar und ist so-mit eine der frühesten Nahrungspflanzen (vor allemPollen) für Wildbienen und Falter.
Zwar hat sich bisher noch keine Wildbienenart aus-schließlich auf das Gänseblümchen als Pollenlieferantspezialisiert, aber es sind sieben Insektenarten be-kannt, allen voran die Furchenbiene, die auf dem Gänse-blümchen Pollen sammeln. Für die Raupen der Falter-
17Gänseblümchen16 Gänseblümchen
Verwendung
Das Gänseblümchen findet seinen Einsatz als Heil-pflanze und in der Ernährung. Vom Gänseblümchenlassen sich die Blätter, die geschlossenen Blütenknos-pen wie auch die geöffneten Blütenköpfchen verwerten.Der Geschmack von Gänseblümchenblüten lässt sichals zart nussig beschreiben, während die Blätter miteiner grünen, leicht säuerlichen Note aufwarten, die an eine milde Variante des Sauerampfer erinnern.
Standort
Versuche, das Wildkraut ineinem Blumenbeet anzupflan-zen, sind oft zum Scheitern ver-urteilt. Das Gänseblümchenliebt seinen Platz zwischen Grä-sern und anderen Wildpflanzen,
und – wie es scheint – ganz besonders den englischenRasen. Es gedeiht nämlich am besten wenn der Rasenregelmäßig gemäht wird. Wer das Abmähen der Gän-seblümchen scheut, kann sich nicht über viele Blütenfreuen. Doch sobald regelmäßig gemäht wird, erzeugtjede Pflanze unermüdlich neue Blüten. Nach demSchnitt dauert es kaum einen Tag, bis sich neue Blüten-knospen zeigen. Nicht ohne Grund wird es „Bellis perennis“ genannt, „ausdauernde Blüte“. Und: DasGänseblümchen ist eine Zeigerpflanze für nährstoff-
arme Böden.
Ernten
Blätter und Blüten werden das ganzeJahr über gesammelt, um sie frisch zu verwenden. Es lohnt nicht, sie zutrocknen. Bei der Ernte ist darauf zu
Gänseblümchen sind heliotrop –
sie wenden ihr „Gesicht“ stets nach
der Sonne
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19Gänseblümchen
arten Blattspanner und Dickleibspanner ist das Gänse-blümchen eine beliebte Futterpflanze.
Für seine Verbreitung ist das Gänseblümchen nicht aufBestäuber angewiesen. Seine Samen werden auf unter-schiedliche Weise – Wind, Niederschlag, Menschen undTiere – verbreitet. Die Samen des Wiesengänseblüm-chens beispielsweise haften leicht an Sohlen und Pfo-ten und wandern so als blinde Passagiere zur nächstenGrünfläche, wo sie dann bald wieder als Pollenlieferan-ten besucht werden.
Wirkstoffe und Wirkung
Aufgrund der im Gänseblümchen enthaltenen Gerb-stoffe gilt das Wildkraut als Appetitanreger. Die Gerb-stoffe regen die Produktion von Verdauungssäften inMagen, Galle und Leber an. Gleichzeitig wirkt das Gän-
seblümchen blutreinigend. An Wirkstoffen enthält dasGänseblümchen Saponine, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Mi-neralstoffe, Schleime, Vitamin C, geringe Menge äthe-risches Öl und Flavonoide.
In ihrer Gesamtheit wirken diese Stoffe schleimlösend,leicht krampf- und schmerzstillend, stoffwechselanre-gend, entgiftend, entzündungshemmend, appetitanre-gend und adstringierend.
Tipp: GeschlosseneBlüten der Gänseblüm-chen öffnen sich wieder,wenn man sie ein paarMinuten in warmesWasser legt.
Wie der Name schon sagt ...Im Laufe der Jahre wurde das Gänseblüm-
chen mit vielen volkstümlichen Namen
bedacht, wie z. B.
Augenblümchen, Angerblümlein, Früh-
blume, Gänsblümel, Gänselieschen, Gras-
blume, Himmelsblume, Kindsblümle,
Maßliebchen, Marienblümchen, Mond-
scheinblume, Regenblume, Sonnenblüm-
chen, Tausendschön.
Als Tee
Die Wirkstoffe des Gänseblümchen lassen sich einfachmit einem Tee einnehmen. Man nehme ein bis zwei Tee-löffel Gänseblümchen, übergieße sie mit einer Tasse ko-chendem Wasser und lässt den Sud zehn Minutenziehen.Anschliessend abseihen und in kleinen Schlucken trin-ken. Von diesem Tee trinkt man ein bis drei Tassen täg-
lich. Bitte beachten Sie: Wie beiallen Heilkräutern sollte nachsechs Wochen Daueranwendungeine Pause eingelegt werden.
Aktiviert Verdauungssäfte:
Tee von Gänseblümchen
Vom Gänseblümchen lassen sichdie Blätter und die Blütenköpfchenverwerten.
18 Gänseblümchen
21Löwenzahn20 Löwenzahn
Löwenzahn– Taraxacum officinalis –
Verbreitung
Der Gemeine Löwenzahn ist auf der gesamten nördli-chen Erdkugel zu finden und auch auf fast allen ande-ren Kontinenten mit gemäßigten Klimazonen. Im Laufeder Verbreitung hat er sich seiner Umgebung perfektangepasst, so dass seine Robustheit nicht verwunder-lich ist. In Mitteleuropa ist seine Hauptblütezeit im Aprilund Mai, anschließend vereinzelt noch bis in denHerbst. Der Löwenzahn hat so viele verschiedene undausgefallene Standorte wie kaum eine andere Pflanze.
Merkmale
Der Löwenzahn ist eine ausdauernde krautige Pflanze,deren Blätter als Rosette erscheinen. Seine leuchtendgelben Blüten (3 – 5 cm Durchmesser) schließen sichbei Regen, in der Nacht und bei Trockenheit. Alle Pflan-zenteile enthalten einen weißen Milchsaft.
Der Löwenzahn gehört wie das Gänseblüm-
chen zur Familie der Korbblütengewächse
(Asteraceae).
Botanik
Die 10-30cm langen Blätter wachsen in einer Rosetteam Boden und sind vielfach und tief eingeschnitten. Ausder Rosette wächst der blattlose röhrenartige Stiel. DieBlütenkörbchen sind kräftig gelb von grünen Kelchblät-tern umgeben, aus ihnen entwickelt sich der Samen-stand, auch als Pusteblume bekannt. Der Löwenzahnhat eine bis einen Meter lange Pfahlwurzel.
Verwendung
Wir kennen Löwenzahn in der Ernährung als Blüten-Honig, Ersatzkaffee und als Salat. Als Tierfutter undHeilpflanze ist er weit verbreitet. Früher diente er zurGewinnung von Kautschuk. Wie auch die Brennnesselist der Löwenzahn eine Zeigerpflanze für einen hohenStickstoffgehalt. Meist handelt es sich dabei um starkgedüngte Wiesen.
Ernten
Zarte, junge Löwenzahnblätter im Frühjahr vor derBlüte geerntet, sind eine Wohltat für den Körper: Sieenthalten neun mal mehr Vitamin C und vierzig malmehr Vitamin A wie Eisbergsalat aus dem Supermarkt,außerdem dreimal so viel Eisen wie Spinat. Die Bitter-stoffe regen alle Drüsen im Körper an, die mit demVerdauungsapparat in Verbindung stehen, um Säfteund Enzyme zu produzieren.
Das beginnt bereits im Mund mit den Speicheldrüsenund setzt sich bis zu den Nieren fort! Positiv ist, dasssich unsere Geschmacksknospen schnell wieder anBitteres gewöhnen, wenn wir uns darauf einlassen undsie häufiger in der Küche nutzen. Außerdem gibt eseine Reihe von Möglichkeiten, den bitteren Geschmacketwas zu mildern bzw. zu überdecken: Wenn Sie Blät-ter, Knospen und Wurzeln ca. 30 Minuten wässern oder
kurz in kochendem Wasser blanchieren (schade um dieverlorengegangenen Mineral- und Spurenelemente!)mildern Sie das bittere Aroma. Sehr fein geschnitteneignet er sich bestens dazu, unter Salat gemischt zuwerden.
Nutzen für die Natur
Der Löwenzahn ist ein nektar- und pollenreiches Wild-kraut. Er liefert nicht nur Wildbienen, Käfern, Schweb-fliegen, Fliegen und Wanzen Nahrung, sondern ist aucheine der wichtigsten Frühtracht-Pflanzen für die Honig-bienen.
Gemäß Jörg Ewald, Professor für Botanik und Vegetati-onskunde an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorfwerden in Studien in Tschechien über 200 Insektenar-ten auf Löwenzahnwiesen nachgewiesen. Auf gut mit
Stickstoff gedüngten Wiesen kann der Löwenzahnstark dominieren und liefert während seiner Blütezeitreichlich Nahrung. Um die Insektenvielfalt und Massezu erhalten, braucht man allerdings ein weites Spek-trum von blühenden Pflanzen mit Blühzeiten über diegesamte Vegetationszeit.
Wirkstoffe und Wirkung
Der Löwenzahn enthält eine Reihe von gesundheits-fördernden Inhaltsstoffen. Die gesamte Pflanze istverwertbar. Im Frühjahr, vor der Öffnung der Blüte,enthält die Pflanze die meisten Wirkstoffe. Will manaber vom Inulin - einem besonderen Kohlehydrat -profitieren, so sticht man im Herbst nur die Wurzel.Sie enthält dann weniger Bitterstoffe (Taraxin, Tara-xacerin, Taraxasterol, Taraxerol) als im Frühjahr. DerInulinanteil steigt dagegen von nur 2 %, im Frühjahrbis auf 40 % im Herbst. Die Blätter enthalten Cholin,
23Löwenzahn22 Löwenzahn
An ihren Fallschirmchen können
Löwenzahnsamen über 100 Meter
weit fliegen
Flavonoide, Bitterstoffe, Gerbstoffe, hohe Anteile an Ka-lium, andere Mineralstoffe wie Mangan und Natrium,Kieselsäure, Spurenelemente (Eisen, Zink, Kupfer), Vi-tamine B, C, D und Fructose. Der Milchsaft enthältneben den Bitterstoffen noch Harze und Triterpene.
Die Blätter wirken harntreibend, verdauungsfördernd,leber- und nierenanregend, gallebildend und galletrei-bend (deshalb nicht verwenden bei Gallenproblemen).Löwenzahn regt den gesamten Stoffwechsel an, er hateinen günstigen Einfluss auf unser Bindegewebe, wo-durch er antirheumatisch und gegen Gicht wirkt.
Der Löwenzahn ist ein wichtiges Ausleitungsmittel zurEntgiftung über die Leber.
24 Löwenzahn 25Wildpflanzen im Garten
Wildpflanzen im Garten
Die einfachste Maßnahme, im Garten, auf
dem Balkon oder der Terrasse Wildpflan-
zen zu fördern, heißt: „Wachsen lassen!“
Denn viele Wildkräuter siedeln sich von
ganz alleine an, wenn man sie nur lässt.
Ein Wildkräuter-freundlicher Garten macht
meist deutlich weniger Arbeit als ein Gar-
ten, in dem jedes Wildkraut entfernt wird.
Damit uns die „Schönen Wilden“ nicht über den Kopf wach-sen, bieten sich einige Ecken im Garten besonders dafüran, Wildkräuter anzusiedeln oder ihre Ansiedlung einfachzuzulassen.
Rasen: „Flower statt Power“Den Rasen nicht düngen, nicht vertikutieren, keine Pflan-zen jäten. Regelmäßiges Mähen reicht als Rasenpflegevollkommen aus! Lassen Sie Wieseninseln stehen, dienur einmal im Jahr (bei der letzten Mahd vor dem Win-ter) gemäht werden.
Wege und Plätze: „Die grüne Kunst der Fuge“So wenig versiegeln wie möglich! Lassen Sie breite Fugenzwischen Pflastersteinen bzw. Wegeplatten. BepflanzenSie die Fugen (s. u.) oder lassen Sie eine spontane An-siedlung von Wildkräutern zu. Bei zu starkem Wuchsmüssen Sie nicht unbedingt jäten, sondern können auchüber den Weg mähen. Achten Sie beim Wegebau schondarauf, dass über den Weg gemäht werden kann.
Randbereiche: „Mut zur wilden Ecke“An Zäunen, neben der Regentonne, unter Bäumen oder ineiner Schattenecke kann man die Natur einfach mal ma-chen lassen, was ihr einfällt. Und was müssen wir tun? Wirlehnen uns zurück, beobachten, staunen und genießen!Eingreifen und den Wildwuchs zurückschneiden müssenwir nur, wenn sich Gehölze ansiedeln, die mit ihren WurzelnFundamente oder Gebäude schädigen können.
Ist Ihr Interesse geweckt? Dann kann es losgehen. Zu Be-ginn steht die Grundüberlegung:
✿ Wie viel Platz steht mir zur Verfügung?✿ Wie sieht mein Standort aus? Sonnig, trocken, mager,
schattig, feucht, nährstoffreich? ✿ Steht mein Beet frei oder vor einem Zaun, Mauer,
Waldrand?
Sobald diese Überlegungen abgeschlossen sind, könnenSie mit der Arbeit beginnen: 1. Beetgröβe abstecken (rund, eckig …)2. Wurzeln unerwünschter Pflanzen bzw. Grasnarbe
entfernen3. Wenige große Leitpflanzen, Begleitstauden und Bo-
dendecker-Stauden 4. Pflanzen mit botanischem (lateinischem) Namen be-
stellen. Vertrauen Sie dabei einem Wildpflanzenspe-zialisten, Ihrer Hausgärtnerei oder besuchen Sie
regionale Pflanzentauschbörsen5. Bevor Sie die Pflanzen in die Erde setzen, stellen Sie
die Töpfe ca. eine Stunde lang ins Wasser 6. Verteilen Sie die Pflanzen auf der Fläche und verschaf-
fen Sie sich einen Überblick über die Anordnung7. Achten Sie darauf, beim Einpflanzen die Pflanzen
etwas tiefer einzugraben, als sie vorher im Topf saßen8. Beet genießen. Tipp: Pflanzloch mit Wasser füllen,
warten bis es versickert, dann die Pflanze eingrabenund nicht mehr wässern. So wachsen die Wurzeln demWasser nach und sind später weniger anfällig gegenTrockenheit.
Was der Natur zusätzlich hilft: Wenn Sie zusätzlich zu den Beeten noch Überwinterungsquartiere für Nützlingeschaffen, mit z.B. Totholz, Laubhaufen und einem Insek-tenhotel, schaffen Sie auch für den Winter (Über-)Le-bensraum für Nützlinge. Die wiederum sorgen für einbiologisches Gleichgewicht und ersparen uns viel Arbeit.
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Wildstaudenbeete brauchen nicht viel Pflege. In den ersten Jahren muss noch gelegentlich gejätet werden.Wenn aber die Beetpflanzen einmal den ganzen Wurzel-raum für sich erobert haben, haben andere Pflanzenkaum noch eine Chance, sich dazwischen zu etablieren.Einzige Pflegemaßnahme ist dann der Rückschnitt derabgestorbenen Stängel im zeitigen Frühjahr, bevor dieStauden erneut von unten austreiben. Diese Maßnahmesollte nicht vor dem Winter erfolgen, weil viele Insektenals Eier oder Puppen in den hohlen Stängeln von Staudenüberwintern.
Zusätzlich zu den Beeten können wir noch Biotope fürNützlinge schaffen, z.B. Totholz oder Laubhaufen alsÜberwinterungsquartiere für Igel und Amphibien sowieNisthilfen für Vögel und Insekten.. Ausreichend Nützlingesorgen für ein biologisches Gleichgewicht und ersparenuns viel Arbeit.
Ein Beet für Wildkräuteranlegen
26 Wildkräuterbeet anlegen
Wer noch mehr für die Artenvielfalt der
Flora und Fauna im eigenen Garten tun
möchte, kann ein Wildkräuterbeet anlegen
– das geht auch auf der allerkleinsten
Fläche, auf dem Balkon oder im Kübel.
Mit der Anlage eines Wildkräuterbeetes
unterstützen wir die Natur und können
etliche Kräuter auch kulinarisch bzw. heil-
kräftig nutzen.
27Wildkräuterbeet anlegen
Ein Wildkräuterbeet kann jede Form
haben. Ein Zaun oder Einfriedung ist
nicht unbedingt erforderlich
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29Wildkräuter für sonnige Standorte
Name Botan. Name Farbe Blütezeit Höhe Abstand nützlich für
gewöhnl. Natternkopf Echium vulgare blau Juli-Sept 25-100 cm 25-35 cm Bienen
Blutroter Storchschnabel Geranium sang. purpur Juni-Aug 15-30 cm 40-50 cm Schmetterlinge, Schwebfliegen
kl. Habichtskraut Hieracium pilosella gelb Mai-Okt 5-25 cm 25 cm Spanner
Johanniskraut Hypericum perfor. gelb Juni- Sept 30-50 cm 30 cm Falter, Käfer
Moschusmalve Malva moschata rosa Juni-Okt 40-80 cm 50 cm Bienen
Scheuchzers Teufelskralle Phyteuma sch.i tiefblau Juni-Juli 30-50 cm 35 cm Bienen, Schmetterlinge
kleine Bibernelle Pimpinella saxifraga weiß Juli-Sept 15-50 cm 25 cm Falter
kleine Braunelle Prunella vulgaris violett Juni-Sept 10-25 cm 25 cm Wildbienen
scharfer Mauerpfeffer Sedum acre gelb Juni-Juli 5-15 cm 25 cm Bienen, Insekten
weisser Mauerpfeffer Sedum album weiß Juni-Juli 5-20 cm 25 cm Bienen, Insekten
Tripmadam Sedum reflexum gelb Juni-Aug 15-25 cm 35 cm Bienen, Schmetterl., Schwebfl.
Feldthymian Thymus pulegioides rosa Juli-Okt 5-15 cm 25 cm Bienen, Schmetterlinge
Sandthymian Thymus serpyllum dunkelrosa Juli-Sept 5-15 cm 25 cm Bienen,
Pracht-Königskerze Verbascum spec. gelb Juli-Sept 150-300 cm 80-100 cm Bienen
Zaun Wicke Vicia sepium violettgelb April-Aug 30-60 cm 30 cm Spanner
W. Stiefmütterchen Viola tricolor gelbblau April-Okt 10-40 cm 10 cm Ameisen
Name Botan. Name Farbe Blütezeit Höhe Abstand nützlich für
gem. Schafgarbe Achillea millefolium weiß Mai-Juni 30-100 cm 25-35 cm Insekten, Fliegen
Steinquendel Acinos arvensis violett Juli-Sept 10-30 cm 25 cm Bienen, Käfer, Schmetterlinge
Frauenmantel Alchemilla vulgaris grüngelb Mai-Aug 20-40 cm 30 cm Insekten, Fliegen
Bergknoblauch Allium victorialis grün -weiß juni-Aug 20-40 cm 15 cm Bienen,
Weinberglauch Allium vineale purpur juni-Aug 30-60 cm 15 cm Bienen
echter Eibisch Althaea officinalis weiß-rosa Juli-Sept 100-200 cm 15 cm Bienen, Motten, Schmetterlinge
Färberkamille Anthemis tinctoria gelb Juni-Sept 50-80 cm 40-50 cm Insekten
Goldhaaraster Aster linosyris gelb Aug-Sept 15-40 cm 40 cm Insekten
Glockenblume Campanula rundblättrig rotundifolia blau Mai-Okt 10-30 cm 35 cm Bienen
echte Kamille Chamomilla recutita weiß-gelb Mai-Juli 15-50 cm 35 cm Insekten
Wegwarte Cichorium intybus blau Juli-Okt 30-120 cm 40-50 cm Insekten
Diptam Dictamnus albus rosa Mai-Juni 60-120 cm 40-50 cm Schmetterlinge, Tagfalter
Wilde Rauke (Ruccola) Diplotaxis tenuifolia gelb Juli-Sept 20-40 cm 25 cm Insekten, Fliegen
gewöhnl. Natternkopf Echium vulgare blau Juli-Sept 25-100 cm 25-35 cm Bienen
Welche Pflanzenfür meinen Standort?
28 Wildkräuterbeet anlegen
Auswahl essbarer Wildkräuter/-pflanzen für sonnige, trockene,magere Standorte
Wildkräuter retten Vögel ....
Welche Pflanzenfür meinen Standort?
30 Hochbeet anlegen 31Wildkräuter für schattige Standorte
Zur besonderen Verwendung:
In Pflasterfugen: Folgende Pflanzen kann man in breiterePflasterfugen setzen. Darauf achten, dass der Vegetations-punkt ca. 1cm tiefer als die Trittfläche liegt, damit über denWeg mit seinen grünen Fugen gemäht werden kann.
✿ Römische Kamille, Quendel, Mausohr-Habichtskraut,Mauerpfeffer
Im Kübel an sonnigem Standort (40 x 60 cm): Im unterenViertel des Topfes eine Drainageschicht aus Blähton, Ton-scherben oder Kieselsteinen einfüllen, darüber eine Mi-schung aus torffreier Blumenerde und Sand (50:50).
✿ Storchschnabel (z.B. Blutroter), Moschusmalve, Rund-blättrige Glockenblume, Sandthymian, Tripmadam (je 1Pflanze), Bergknob- lauch (2 Pflanzen).
Im Beet in sonniger Lage: Alle vorgeschlagenen Artenwachsen gut auf magerem, durchlässigem Boden. Auf
nährstoffreicheren Gartenböden muss man öfter eingreifen,um die schneller wachsenden Arten oder spontan sich an-siedelnde Pflanzen einzudämmen. Man kann aber aucheine natürliche Dynamik zulassen und beobachten, wie sichdie Fläche entwickelt.
✿ Wegwarte, Glockenblume, Glockenblume, Schafgarbe,Kleine Bibernelle, Wilde Rauke, Johanniskraut, Färber-kamille, Echte Kamille, Frauenmantel, Sandthymian,Blutroter Storchschnabel, Feldthymian, Frauenmantel(je 1 Pflanze)
Die Beetvielfalt der Wildkräuterbeete lässt sich mit unge-füllten Frühlingsblühern noch erhöhen und darüber hinauskann man damit den Blühzeitpunkt verlängern. Blüten vonverschiedenen Alliumarten sind ein besonders schönerSchmuck für Salate und andere Speisen.
Bitte beachten Sie: Die Zwiebeln aller Frühlingsblüher sindgiftig sind und sollen nicht geerntet oder verzehrt werden.
Name Botan. Name Farbe Blütezeit Höhe Abstand nützlich für
Waldwicke Vicia sylvatica Weiß-lila Juni -Aug 100-200 cm 30 cm Spanner
Türkenbundlilie Lilium martagon rosa Juni-Juli 100-125 cm 40 cm Schwärmer, Schmetterli., Falter
Bärlauch Allium ursinum weiß März -Mai 20-30 cm 10 cm Bienen
Waldmeister Allium ursinum weiß Mai-Juni 15-30 cm 30 cm Bienen, Schmetterlinge
Knoblauchsrauke Gallium odoratum weiß April-Juni 20-100 cm 35 cm Bienen, Schwebfliegen, Käfer
Waldgeissbart Aruncus sylvestris weiß-creme April-Juli 80-150 cm 50-80 cm Insekten
gelbgrüner Frauenmantel Alchemilla xant. gelb Mai-Aug 20-40 cm 30 cm Insekten, Fliegen
Walderdbeere Fragaria vesca weiß April-Juni 5-25 cm 15 cm Bienen
knotiger Storchschn. Geranium nodosum violett Mai-Aug 30-50 cm 40 cm Schmetterlinge, Schwebfliegen
Wald-Storchschnabel Geranium sylvaticum violett Mai-Juni 30-70 cm 40 cm Schmetterlinge, Schwebfliegen
grosse Sternmiere Stellaria holostea weiß April-Juni 15-40 cm 25 cm Nachtfalter
Duftveilchen Viola odorata violett März-April 10 cm 15 cm Insekten
Weisse Taubnessel Lamium album weiss April-Okt 20-50 cm 25 cm Bienen, Schmetterlinge, Käfer
Nessel Glockenblume Campanula trachelium blau Juli-Aug 80-100 cm 30 cm Bienen
Auswahl essbare Wildkräuter für
habschattige, humose StandorteBärlauch, Walderdbeeeren und
große Sternmiere – im wahrsten
Sinne ein „Augeschmaus“
Zutaten:
100 g Brennnessel100 g Frühlingszwiebeln 50 g Karotten1 TL Olivenöl800 ml Gemüsebrühe250 ml Sahne1 Packung FrischkäseSalzPfeffer
Brennnesselsuppe mit Frischkäse (4 Personen)
Zubereitung:
Die Brennnesseln grob, die Frühlingszwiebeln und Karotten eher fein hacken. Olivenöl erhitzen und die gehackten Zutaten darin andünsten. Mit Gemüsebrühe ablöschen und alles zusammen 5 Min. köcheln lassen. Die Sahne dazu geben und alles fein pürieren; mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zum Schluss einen Klecks Frischkäse darauf geben und servieren. Voila!
Tipp: Eine schnell zubereitete Powersuppe!
Die Mengenangaben der Brennnessel sind in denRezepten in Gramm angegeben, als Orientierungs-hilfe bei der Ernte haben wir Angaben in Handgrö-ßen abgemessen.
Beispiel: 100 g Brennnesselblätter entsprechenetwa 4 Handvoll.
Bei den Gänseblümchen entspricht eine Tasse (ein-fache Kaffee- oder Teetasse) mit Blüten etwa 13 g.
Falls Sie nicht genug Blüten von einer Pflanze finden,lässt sich Ihre Ernte auch mischen..
Generelle Hinweise
Wildkräuterganz köstlich
Es lohnt sich, genau hinzuschauen, was
die Natur uns zu bieten hat. Aus Gänse-
blümchen, Löwenzahn und Brennnesseln
lassen sich die köstlichsten Gerichte zau-
bern. Jedes für sich eine kulinarische
Überraschung. Hier ein paar Beispiele für
einfache Rezepte, die das Wildkräuter-
sammeln besonders lohnenswert machen.
33Rezepte mit Wildkräutern32 Rezepte mit Wildkräutern
Nährwerte Energie Eiweiß Fett Kohlenhydr. Ballaststoffe1 Portion 273 kcal 5,6 g 25 g 30 g 4 g
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Zutaten:
100 g frische Brennnessel200 ml Rapsöl 50 g Nüsse (z. B. Walnüsse, Mandeln, etc)50 g ParmesanSalz und Chili
Brennnessel-Pesto
Zubereitung:
Alle Zutaten in einen Mixer geben und pürieren. Damit ist die eigentliche Zubereitung schon fertig. Das Pesto in ein Schraubglas füllen und mit einer Schicht Öl konservieren.
Tipp: Für Pesto auf Vorrat müssen die Kräuter trocken sein.
Zutaten:
2 Äpfel50 g Brennnesseln Saft von 2 OrangenSaft von 1 Zitrone4 EL Honig800 ml Buttermilch
Brennnessel-Frühlings-Cocktail (4 Personen)
Zubereitung:
Die Äpfel klein schneiden und mit den Brennnesseln im Mixer pürieren. Orangen- und Zitronensaft und dem Honig hinzugeben und mit Buttermilch auffüllen. Kräftig verrühren.
Tipp: Besonders ansprechend: Mit Wildkräuterblüten dekoriert.
Nährwerte Energie Eiweiß Fett Kohlenhydr. Ballaststoffe1 Portion 191,6 kcal 7,9 g 1,15 g 33,4 g 2,4 g
Nährwerte Energie Eiweiß Fett Kohlenhydr. BallaststoffeGesamt 2.351 kcal 30,8 g 248,5 g 7,0 g 6,2 g
34 Rezepte mit Wildkräutern 35Rezepte mit Wildkräutern
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Zutaten:
50 g Brennnesselblätter1 EL Brennnesselsamen250 g weiche Butterabgeriebene Schale einer Zitrone1 zerdrückte Knoblauchzehe2 EL Magerquark Salz und Pfeffer
Brennnesselbutter
Zubereitung:
Brennnesselblätter sehr fein schneiden und mit Brennnesselsamen Butter, abgeriebener Zitronenschale und Knoblauch mischen.
Quark unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Tipp: Eine würzige und „wilde“ Variante der Knoblauchbutter. Schnell und unkompliziert.
Nährwerte Energie Eiweiß Fett Kohlenhydr. Ballaststoffe1 Portion 273,3 kcal 5,6 g 25 g 30 g 4g
Nährwerte Energie Eiweiß Fett Kohlenhydr. Ballaststoffe1 Portion 563 10 g 38,5 g 46 g 10 g
Zutaten:
Teig:500 g Dinkelmehl Typ 6301 Päckchen Trockenhefe2 TL Salz3 EL Olivenöl300 ml Wasser
Belag:100 g junge Brennnesselblätter2 große Zwiebeln, weiß und rot120 g Olivenöl1 TL Salz
Brennnessel-Fladen (4 Personen)
Zubereitung:
Für den Teig alle Zutaten gut vermischen, zugedeckt an einem warmenOrt ca. 1 Stunde oder über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.Für den Belag Brennnesseln waschen und in schmale Streifen schneiden.Zwiebeln schälen, in Ringe schneiden oder fein hacken und in wenig Ölglasig dünsten.Brennnessel und Zwiebeln mit dem Olivenöl gut vermischen. Teig in 4Stücke teilen, dünn ausrollen. Die Brennnesselmasse auf den Fladen ver-teilen und im vorgeheizten Backofen bei ca. 200°C 20 – 25 Min. backen.
Tipp: Funktioniert auch mit Quark-Öl-Teig.
36 Rezepte mit Wildkräutern 37Rezepte mit Wildkräutern
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Löwenzahn mit heißem Speck (4 Personen)
Zutaten:
100 g ganz geschlossene LöwenzahnblütenMehlEiPaniermehlSalzButterschmalz
Zitronensaft
Gebackene Löwenzahnknospen (1 Portion)
Zubereitung:
Löwenzahnblüten aus der Rosettenmitte ohne Stiel sammeln, in kochen-dem Wasser 2 Minuten blanchieren, kalt abschrecken und abtropfen lassen. Je eine Schüssel mit Mehl und verquirltem Ei herrichten, Löwenzahn im Ei wenden, panieren und mit Salz würzen. In einer Pfanne mit Butterschmalz goldbraun backen.In eine Schüssel geben und mit Zitronensaft beträufeln
Tipp: Prima als Ersatz für Spargel. Köstlich dazu: eine Béchamel-Sauceoder Käsesauce. Lecker!
Nährwerte Energie Eiweiß Fett Kohlenhydr. Ballaststoffe1 Portion 245 kcal 10,6 g 20,5 4,5 g 1,1 g
Nährwerte Energie Eiweiß Fett Kohlenhydr. Ballaststoffe1 Portion 637 kcal 19,2 g 28,3 g 75,9 g 6,7 g
Zutaten:
4 Scheiben Speck3 EL Butter½ Tasse süße Sahne oder MilchSalz, Pfeffer u. Paprika1 EL Honig4 EL Apfelessig2 Eier
1 Bund Löwenzahnblätter
Zubereitung:
Den Speck in der Pfanne knusprig braten und zur Seite stellen.Sahne oder Milch in der Pfanne erhitzen, mit je einer Prise Salz undPfeffer und mit Honig abschmecken. Eier verquirlen und zur Mischung geben, das Ganze unter Rührenstocken lassen.Den Löwenzahn und den Speck zugeben und zusammen nochmal etwa 1 Min. erhitzen.
Tipp: Ideal dazu: Bauernbrot.
38 Rezepte mit Wildkräutern 39Rezepte mit Wildkräutern
Zutaten:
2 Handvoll Gänseblümchen-knospen ½ - 1 TL Salz125 ml Estragon-Essig
Gänseblümchenkapern
Zubereitung:
Blütenknospen mit Salz bestreuen und über Nacht stehen lassen. Danach abspülen und mit Estragon-Essig aufkochen und 5 Min. köchelnlassen.
Alles zusammen noch heiß in saubere Gläser füllen und ca. 2 Wochenziehen lassen.
Tipp: Eine raffinierte Beigabe zu gekochten Eiern, Reis, in Senfsoße,Kräuterquark oder zu Schafskäse.
Zutaten:
2 Tassen frische, geöffnete Löwenzahnblüten1 l Wasser1,5 kg Rohrzucker1 Bio Orange1 Bio Zitrone
Löwenzahnhonig
Zubereitung:
Löwenzahnblüten mit Wasser kurz aufkochen und abseihen. Flüssigkeit mit Rohrzucker mischen. Gewürfelte Orange und Zitrone hinzufügen und einkochen, bis die Sämigkeit von Honig erreicht ist. Noch heiß Gläser mit Schraubdeckel füllen.
Achtung: Die Blüten vor der Verwendung nicht waschen!Statt dessen die Blüten für ca. 30 Min. auf ein sauberes weißes Tuchlegen, kleine Insekten verlassen die Blüten dann von selbst.
Nährwerte Energie Eiweiß Fett Kohlenhydr. Ballaststoffe1 Portion 360 kcal 40 g 14 g 14 g 8 g
Nährwerte Energie Eiweiß Fett Kohlenhydr. Ballaststoffe1 Portion 273,3 kcal 5,6 g 25 g 30 g 4g
41Rezepte mit Wildkräutern40 Rezepte mit Wildkräutern
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Zutaten:
250g Magerquark250 g Mascarponefettarme Milch2 EL Honig½ Bio Zitrone2 Tassen halb aufgeblühte GänseblümchenblütenKuvertüre
Gänseblümchen Quarkspeise (4 Personen)
Verantwortlich: LandFrauenverband Pfalz e. V.
Röchlingstraße 1
67663 Kaiserslautern
Tel.: 0631 35790030
www.landfrauen-pfalz.de
Text: Helga Deegener und Brigitte März
Redaktion: Aloisia Sauer Marketing
Grafik: Dorothea Weber, Visual Art & Design
Fotos: pixabay, pixelio, Fotolia, istockphoto, shutterstock,
Christoph Mühlmann, Staudengärtnerei Gaißmayer
Druck: KD-Medienpark Faber GmbH
Impressum
Bezugsquellen: Kräuter und Wildpflanzengärtne-
rei Strickler, www.wildstauden-gaertnerei.de;
Staudengärtnerei Gaiβmayer GmbH &Co. KG,
www.gaissmayer.de; Rieger-Hofmann GmbH,
www.rieger-hofmann.de
Lesestoff: Heike Boomgaarden, Werner Ollig, Bär-
bel Oftring: Natur sucht Garten; Ulmer Verlag; Bri-
gitte Kleinod und Friedhelm Strickler: Schön wild;
Pala Verlag; Reinhard Witt: Das Wildpflanzen Topf-
buch (2017), Natur für jeden Garten; Natur Garten;
Eva-Maria Dreyer: Essbare Wildkräuter und ihre
giftigen Doppelgänger: Wildkräuter sammeln aber
richtig; Franckh Kosmos Verlag ...
Zubereitung:
Magerquark mit Mascarpone Milch glattrühren, mit Honig süßen.Von der Zitrone die Schale abreiben und zusammen mit Gänseblümchen-blüten unter die Quark-Mascarponemasse unterrühren. Kuvertüre auflösen und die Gänseblümchen einzeln eintauchen.Den Quark in Schälchen füllen und mit den Schokogänseblümchen dekorieren.
Tipp: Geschlossene Blüten öffnen sich wieder, wenn man sie in lauwar-mes Wasser stellt.
Nährwerte Energie Eiweiß Fett Kohlenhydr. Ballaststoffe1 Portion 290 kcal 16,2 g 20 g 12,8 g 1 g
43Impressum42 Rezepte mit Wildkräutern42 Rezepte mit Wildkräutern
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