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Page 1: Porzellanflohmarkt Selb 2011

Samstag, 7. August 2010 Seite 7SELBER TAGBLATT

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Online www.selber-tagblatt.de

Kino-Wochenende

� Kino-Center Selb

Eclipse - Biss zum Abendrot (FSK 12) Sa,So 15, 19.30 Uhr.Für immer Shrek (FSK 6) Sa, So 15.15,19.45 Uhr.Inception (FSK 12) Sa, So 15, 19.30 Uhr.Knight and Day (FSK 12) Sa, So 19.45Uhr; So auch 15.15 Uhr.Tiger Team (FSK 6) Sa 15.15 Uhr.

Notdienste

� Apotheken

Für Selb/Schönwald/Hohenberg: Sams-tag: Neue-Apotheke Selb und Stadt-Apo-theke Wunsiedel, Sonntag: Alte-Apothe-ke Selb, Rats-Apotheke Marktredwitz undSiebenstern-Apotheke Schirnding.

� Zahnärzte

für den Landkreis Wunsiedel: ChristianPoersch, Peuntstr. 12, Schönwald, Tel.:09287/5139.Dienstbereitschaft besteht von 10 bis 12und von 18 bis 19 Uhr. In der restlichenZeit besteht Rufbereitschaft.

� Notrufe

Polizei: 110Feuerwehr: 112Rettungsdienst: 112

ÄRZTEÄrztlicher Bereitschaftsdienst:01805/191212Augenärztlicher Notfalldienst:0700/01001414

Zum Tag

„Wenn einer im Wahlkampf zuschimpfen hat, dann sind es dieWähler, nicht die Politiker“

Rainer Barzel(20.06.1924 – 26.08.2006)Deutscher Politiker

Redens-Art

Ein teuresPflaster

Ein teures Pflaster beschreibt redens-artlich einen Ort, an dem das Woh-nen oder Leben teuer ist und hoheKosten verursacht. Schon im Römi-schen Reich gehörte es zu den An-nehmlichkeiten des städtischen Le-bens, dass die Bürger auf mit Steinengepflasterten Straßen und Plätzenwandeln konnten, statt auf unbefes-tigten Wegen durch den Schlammwaten zu müssen. Allerdings durch-zogen das gesamte Römische Reichgepflasterte Straßen. Ansonsten wäreein ausreichender Transport vonMenschen und Gütern angesichtsder ungeheuren Größe des Reichesauch gar nicht möglich gewesen. ImMittelalter, das in vielerlei Hinsich-ten die kulturellen, organisatori-schen und technischen Errungen-schaften der Römerzeit nicht bewah-ren konnte, sah es mit den Fernver-bindungen nicht mehr so gut aus.Gepflasterte Straßen wurden deshalbüberwiegend ein Merkmal städti-scher Kultur, das Straßenpflaster mit-hin zum Sinnbild für Stadt. Das teurePflaster meint also nicht die mögli-cherweise hohen Kosten für denStraßenbau, sondern eine Stadt, inder zu leben einiges kostet, etwa auf-grund hoher Mieten oder Grund-stückspreisen.

Zum Sonntag

Gespalten und paradoxVielleicht geht es Ihnen auch so: Wirwissen nicht mehr recht, was wir vonunserer Zeit und von der Welt heute hal-ten sollen. Sie scheint irgendwie gespal-ten und paradox. Auf dereinen Seite gibt uns unsereZeit ein Gefühl von nie dagewesener Größe. Wir wis-sen mehr und könnenmehr als alle Zeiten voruns. Da stehen die Jungenbeisammen und da gehtdie Rede, was das neueHandy alles kann: telefo-nieren, fotografieren, Vi-deos drehen, E-Mailschreiben, im Internet sur-fen – alles in dem kleinenDing.

All die Möglichkeiten,die der neue Computerhat, was in dem neuen Auto alles drin-nen ist. Und in der Medizin gibt es füralles neue Tabletten, Pillen Salben, undes kommen – meist aus Amerika – dieneuen Geräte, Ersatzteile, Bestrahlun-gen Operationen... Überall das Neuesteund Beste; ein rasender Fortschritt undes ist noch lange kein Ende.

Voller Bewunderung und Staunen

schauen wir auf die großen Heiligtümerder Wissenschaft und Technik, die na-hezu alles können, fast allmächtig sind.

Auf der anderen Seite der Medaille er-leben wir, dass wir Men-schen gleichzeitig ex-trem ratlos und hilflossind. Nichts ist mehrwahr, nichts ist mehrheilig, alles gilt und allesist nichts. Sexuellschamlos, freizügig unddann puritanisch streng.Nebensachen wie Sportoder Mode werden zuWeltereignissen hochge-jubelt, anderes wird nie-dergemacht und zerris-sen, bis nichts mehr daist. Die Sieger der moder-nen Wirtschaftswelt ver-

fallen oft einer suchtartigen Spaßkultur,die Verlierer einer abgrundtiefen Resig-nation.

Wo führt in der Zukunft die Entwick-lung mit unseren Familien, mit den Kin-dern und Jugendlichen, mit der Arbeit,mit den Alten und Kranken hin?

Die Politiker sind wortreich ratlos undmachtlos, streiten um neue Vorschrif-

ten, Reformen, die am Ende nichts zumBesseren ändern. Der Glaube an Gottund die Kirche mit ihrer Verkündigungund den Gottesdiensten fällt zusehendsmehr als uninteressant in den Papier-korb der Zeit. All das immer lauter undschneller und ohne Ziel. Fürwahr eineparadoxe Zeit.

Keine PatentlösungBei jedem Stammtisch und bei jedem

Kaffeeklatsch wird heftig debattiert, wasfalsch läuft, wie man es richtig machenmüsste und was man ändern soll.

Wahrscheinlich gibt es die große Pa-tentlösung nicht, und Gott bewahre unsvor einem großen Erlöser, der mit einemGewaltstreich alles löst; der sitzt unsvom „Dritten Reich“ noch in den Kno-chen.

Vielleicht dreht die Richtung dahin,dass wir, jeder für sich, ganz demütigund bescheiden, das große Geheimnis,das wir „Gott“ nennen, dieses Geheim-nis der Liebe und des Guten, als heiligeMitte wieder sucht, von daher Mit-menschlichkeit, Gemeinschaft und alleguten Werte neu ausgräbt und damitmit der Veränderung der Welt beginnt.

Pfarrer Franz Tremmel

Es darf wiedergebadet werden

Selb – Ab sofort kann im „LangenTeich“ in Selb wieder bedenkenlosgebadet werden. Dies teilen sowohldie Stadt Selb als auch das Landrats-amt Wunsiedel mit. Bei einer Gewäs-serüberprüfung am Freitagvormittagkonnte dieses positive Ergebnis fest-gehalten werden.

In der vergangenen Woche muss-te, trotz grundsätzlich sauberemWasser, wegen der Massenentwick-lung von Blaualgen auf die Gefahrenbeim Baden hingewiesen werden.

Wie die Leiterin des Hauptamtesder Stadt Selb, Nicole Pitzing, mitteil-te, haben Vertreter des Landratsam-tes am Freitagmorgen eine Sichtpro-be vorgenommen und Entwarnunggegeben: Es konnte keine Belastungmehr festgestellt werden. In derkommenden Woche soll dann si-cherheitshalber noch einmal eineWasserprobe genommen werden.

Die Stadt Selb bedankt sich in die-sem Zusammenhang bei allen Hel-fern, die sich bei der Bekämpfung derBlaualgen engagiert haben, nament-lich bei der Feuerwehr Erkersreuth,dem Förderverein „Langer Teich“und der Firma TRW, die ebenfalls ih-re Hilfe angeboten hatte.

Aus einem anderen Grund ausfal-len muss allerdings die für den heuti-gen Samstag geplante Wasser-Olym-piade des Jugendzentrums im Wald-bad „Langer Teich“: Das Wetter isteinfach zu schlecht.

Das Programm zum PorzellinerfestHeute Samstag:

Marktplatz:9.30 Uhr: Standkonzert des Spiel-manns- und Fanfarenzuges Selb10.30 Uhr: Eröffnung durch Ober-bürgermeister Wolfgang Kreil10.30 bis 17.30 Uhr: Egertaler Blas-kapelle, 19 bis 24 Uhr: EgertalerBig-BandInnenstadtbereich/Factory In:8 bis 16 Uhr: Europas größter Porzel-lanflohmarkt mit über 300 Anbie-ternLudwigstraße 9 bis 16 Uhr: Künst-lerisches Bemalen eines Porzellanob-jektes, Bedrucken von Porzellan, Zu-sammensetzen von Porzellanfigu-ren, Bemalen von Porzellanköpfenfür jedermann in der Malschule derManufaktur Flügel, Papierporzellan,Restaurieren von beschädigtem Por-zellan, Bestimmen von historischemPorzellan durch Mitarbeiter des Por-zellanikons, Mosaikgestaltung durch

Mosaik-Atelier Buchwald, Töpfern,Ausstellung und praktische Vorfüh-rungen des Porzellanikons und derFachschule für Produktdesign Selb,„Tassentreffen“ von Elektro-Kästner.Infostände: Stadt Selb, Verein „Por-zellanstraße“ e.V., Museen der Re-gion, Forum „Selb erleben“ e.V.,Freunde des Rosenthal-Porzellanse.V., Leben und Lernen in Kenia e.V.und Zukunft Kinder .Ludwigstraße 11 bis 16 Uhr: Band„Trialog“ beim Café HatzelSchmiedbergl/Pfarrstraße: 9 bis16 Uhr: Porzellanwurfbude des Li-ons-HilfswerksRathaus-Foyer: 10 bis 18 Uhr:Ausstellung des Deutschen Porzel-lanmuseums: „100 Jahre Rosenthal-Kunstabteilung“Rosenthal-Theater: 10 bis 18Uhr: Porzellanausstellung: „Wo-chen des Weißen Goldes“Martin-Luther-Platz:9 bis 16 Uhr: Porzellanmemory von

„Leben und Lernen in Kenia“ (hierum 11 und 15 Uhr Auftritt der Jaha-nara-Sterne, orientalisch-arabischeTanzgruppe der VHS Selb, zugunsten

des Vereins), Goldschmie-den im Garten der Gold-schmiede, 11 bis 12 Uhr:Luftballonwettbewerb der„Zukunft Kinder“Factory In:13 bis 17 Uhr: Livemusikim Fabrikhof,

Morgen Sonntag:11 bis 16 Uhr: Verkaufsof-fener Sonntag mit Rahmen-programm in der Ludwig-straße, Porzellanflohmarktim Bereich hintere Ludwig-straße veranstaltet vom Fo-rum „Selb erleben“ e.V. 10Uhr: Ökumenischer Got-tesdienst im Bürgerparkmit dem Gospelchor „St.-Andrew-Singers“ unter der

Leitung von Constanze Schweizer-Elser. Um 9.30 Uhr fährt ein Bus abChristuskirche, gegen 11.15 Uhr zu-rück.

Suchen und finden, so lautet das Motto aufEuropas größtem Porzellanflohmarkt.Foto: Archiv

Diebstahlschnell

aufgeklärtSelb – Nur wenige Tage brauchtenKriminalbeamte aus Hof in Zusam-menarbeit mit der Selber Polizei, umunter Federführung der Staatsan-waltschaft Hof die Diebe der Porzel-lanfiguren aus einem Wohn- und Ge-schäftshaus in der WeißenbacherStraße zu entlarven und die wertvol-len Figuren sicherzustellen. Das hatam Freitag Beate Weiß von der Pres-sestelle des Polizeipräsidiums Ober-franken in Bayreuth mitgeteilt.

Demnach hatten sich im Laufe derErmittlungen dringende Verdachts-momente gegen zwei 27 und 28 Jah-re alte Einheimische ergeben, bei ei-nem Einbruch in der Nacht zumMittwoch, 28. Juli, außer anderenGegenständen und Bargeld die etwa30 Sammlerfiguren im Wert vonmehreren Tausend Euro gestohlen zuhaben.

Eine von der StaatsanwaltschaftHof erwirkte Durchsuchungsaktion,die von Polizeibeamten aus Hof undSelb durchgeführt wurde, bestätigteden Tatverdacht gegen die beidenSelber. Nahezu alle Porzellanfigurenkonnten laut der Mitteilung des Poli-zeipräsidiums „augenscheinlich un-beschädigt“ gefunden und sicherge-stellt werden. Sie werden nun demrechtmäßigen Eigentümer zurückge-geben.

Romanze in PorzellanHeute wird Selb wiederzum Mekka der Porzellan-sammler. Eine davon istAnn Banduhn, die einBuch über Rosenthal-Figuren geschrieben hat.

Von Silke Meier

Selb – Die Amerikanerin AnnBanduhn ist schon seit ein paarTagen in der Porzellanstadt.Wie viele andere Gäste auch,wartet sie gespannt auf dasPorzellinerfest am Samstag.Doch Frau Banduhn unter-scheidet etwas von den an-deren Sammlern. Sie hatein Buch im Gepäck. Ihreigenes nämlich: „Rosen-thal Porcelain Figurines“.Darin katalogisiert dieAutorin aus Phillipsburg,New Jersey, mit über2000 Abbildungen eineumfangreiche Samm-lung von Rosenthal-Fi-guren.

„Es war Liebe auf den ers-ten Blick“, erzählt Ann Ban-duhn von ihrer ersten Begeg-nung mit Rosenthal-Porzel-lan. Auf einem Antiquitäten-markt in ihrer Heimat ent-deckte sie Teile des Services„Romanze in Dur“. Heute hatsie das Tafelservice komplett –und sammelt mittlerweile „Lo-tus“.

Von der Sammelleiden-schaft erst einmal gepackt,suchte sie nach ei-nem Buch über Ro-senthal-Porzellan inenglischer Sprache.Sie fand keines und

entwickelte daraus die Idee, selbstanzupacken und Informationen zuerfassen.

Seit 2003 flog die Sammlerin jedesJahr nach Deutschland und suchtein Buchläden, Antiquariaten und aufFlohmärkten. Als die Informations-flut bald unüberschaubar war, muss-te sich Banduhn entscheiden, womitsie zuerst an die Öffentlichkeit gehenwollte. Die Auswahl klingt logischsinnvoll: „Ich begann mit den Figu-ren, denn davon hatte ich am meis-ten.“

Am Buch arbeitete sie alleine. Not-wendige Kenntnisse, um das Bild-material zu bearbeiten und dasSeitenformat zu gestalten, eig-nete sie sich an. In Phillipsburgist das fertige Buch nicht nurals Dokumentation gefragt: Ineiner Schule wird es als Bei-spiel gezeigt, wie ein derar-tig großes Projekt – dasBuch hat immerhin 745Seiten – zu organisieren ist.Ann Banduhn gilt in ih-

rem Heimatort als Beispieldafür, wieman über Jahre an einem

Ziel festhält. Die Autorin steht welt-weit im E-Mail-Verkehr mit Rosen-thal-Liebhabern, Sammlern undAuktionshäusern. „Natürlich kommtda auch Resonanz“, sagt sie.

Ein Interessent aus Russland habesie mittlerweile besucht und ihre Fi-gurensammlung angeschaut. Beijedem Besuch in Selb erhofft sie sichweiteres Bildmaterial oder Hinweiseauf Figuren, die noch fehlen. Wich-tig wäre ihr auch, das Buch verifizie-ren zu können. „Ich möchte, dassdas auch stimmt.“ Natürlich trifftsich Frau Banduhn auch gerne mitden Mitgliedern der Freunde des Ro-senthal-Porzellans.

Zum Porzellinerfest wird sie amSamstag von 10 bis 12 Uhr in derBahnhofstraße 13 anzutreffen sein.Dort hat der leidenschaftliche Por-zellansammler Stefan Strößenreu-ther einen Laden angemietet. DieAmerikanerin hofft, dort mit Sam-lern ins Gespräch zu kommen. Nachzwölf Uhr wird Frau Banduhn dannselbst auf den Flohmarkt gehen.

Nach ihrem großen Traum gefragt,leuchten erst einmal die Augen, ehesie von Ferdinand Liebermann den

„Straußenritt“ nennt. „Unbezahl-bar“, sagt sie dann. Ansonstensucht Frau Banduhn für sich per-sönlich nach Suppentellern Lotusweiß. Die dürften auf dem Porzel-lanflohmarkt zu finden sein.

Ann Banduhn wird am Samstagvon 10 bis 12 Uhr in dem Ladenge-schäft in der Bahnhofstraße 13 sein.Ihr Buch „Rosenthal Porcelain Figu-rines“ (SBN 10: 0-9843768-0-1; ISBN

13: 978-0-9843769-0-3) zum Preisvon 198 Euro gibt es in der

Buchhandlung Nerb in Selbund außerdem im Inter-

net unter der Adressewww.porzellange-schichte.de.

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