porzellanflohmarkt selb 2011

1
Samstag, 7. August 2010 Seite 7 SELBER TAGBLATT IMPRESSUM Verlag und Herausgeber: Verlag Selber Tagblatt GmbH & Co. KG Marienstraße 11 - 13, 95100 Selb Postfach 1640, 95090 Selb Geschäftsführer: Ulla Hechtel Thomas Regge Telefon 0 92 87/ 99 87 - 0 Fax Anzeigen 0 92 87/ 99 87 - 70 E-Mail [email protected] Fax Redaktion 0 92 87/ 99 87 - 66 E-Mail [email protected] Geschäftsanzeigen 0 92 87 / 99 87 - 30 priv. Kleinanzeigen 0 18 03 / 39 54 80* Leserservice Tel. 0 18 03 / 39 54 70* Leserservice Fax 0 18 03 / 39 54 15* Redaktion Selb und Umgebung: Michael Geitz -mg- 0 92 87/ 99 87 - 20 (Redaktionsleitung) Andreas Godawa -ago- 0 92 31/ 96 01 - 665 (stellv. Leitung) Gisela König -GK- 0 92 31/ 96 01 - 662 Lokaler Anzeigenteil: Sebastian Anger 0 92 87/ 99 87 - 31 (verantwortlich) Zurzeit ist der Frankenpost-Anzeigentarif Nr. 49 vom 1. 1. 2010 gültig. * 0,09 /Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 /Min. Online www.selber-tagblatt.de Kino-Wochenende Kino-Center Selb Eclipse - Biss zum Abendrot (FSK 12) Sa, So 15, 19.30 Uhr. Für immer Shrek (FSK 6) Sa, So 15.15, 19.45 Uhr. Inception (FSK 12) Sa, So 15, 19.30 Uhr. Knight and Day (FSK 12) Sa, So 19.45 Uhr; So auch 15.15 Uhr. Tiger Team (FSK 6) Sa 15.15 Uhr. Notdienste Apotheken Für Selb/Schönwald/Hohenberg: Sams- tag: Neue-Apotheke Selb und Stadt-Apo- theke Wunsiedel, Sonntag: Alte-Apothe- ke Selb, Rats-Apotheke Marktredwitz und Siebenstern-Apotheke Schirnding. Zahnärzte für den Landkreis Wunsiedel: Christian Poersch, Peuntstr. 12, Schönwald, Tel.: 09287/5139. Dienstbereitschaft besteht von 10 bis 12 und von 18 bis 19 Uhr. In der restlichen Zeit besteht Rufbereitschaft. Notrufe Polizei: 110 Feuerwehr: 112 Rettungsdienst: 112 ÄRZTE Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 01805/191212 Augenärztlicher Notfalldienst: 0700/01001414 Zum Tag „Wenn einer im Wahlkampf zu schimpfen hat, dann sind es die Wähler, nicht die Politiker“ Rainer Barzel (20.06.1924 – 26.08.2006) Deutscher Politiker Redens-Art Ein teures Pflaster Ein teures Pflaster beschreibt redens- artlich einen Ort, an dem das Woh- nen oder Leben teuer ist und hohe Kosten verursacht. Schon im Römi- schen Reich gehörte es zu den An- nehmlichkeiten des städtischen Le- bens, dass die Bürger auf mit Steinen gepflasterten Straßen und Plätzen wandeln konnten, statt auf unbefes- tigten Wegen durch den Schlamm waten zu müssen. Allerdings durch- zogen das gesamte Römische Reich gepflasterte Straßen. Ansonsten wäre ein ausreichender Transport von Menschen und Gütern angesichts der ungeheuren Größe des Reiches auch gar nicht möglich gewesen. Im Mittelalter, das in vielerlei Hinsich- ten die kulturellen, organisatori- schen und technischen Errungen- schaften der Römerzeit nicht bewah- ren konnte, sah es mit den Fernver- bindungen nicht mehr so gut aus. Gepflasterte Straßen wurden deshalb überwiegend ein Merkmal städti- scher Kultur, das Straßenpflaster mit- hin zum Sinnbild für Stadt. Das teure Pflaster meint also nicht die mögli- cherweise hohen Kosten für den Straßenbau, sondern eine Stadt, in der zu leben einiges kostet, etwa auf- grund hoher Mieten oder Grund- stückspreisen. Zum Sonntag Gespalten und paradox Vielleicht geht es Ihnen auch so: Wir wissen nicht mehr recht, was wir von unserer Zeit und von der Welt heute hal- ten sollen. Sie scheint irgendwie gespal- ten und paradox. Auf der einen Seite gibt uns unsere Zeit ein Gefühl von nie da gewesener Größe. Wir wis- sen mehr und können mehr als alle Zeiten vor uns. Da stehen die Jungen beisammen und da geht die Rede, was das neue Handy alles kann: telefo- nieren, fotografieren, Vi- deos drehen, E-Mail schreiben, im Internet sur- fen – alles in dem kleinen Ding. All die Möglichkeiten, die der neue Computer hat, was in dem neuen Auto alles drin- nen ist. Und in der Medizin gibt es für alles neue Tabletten, Pillen Salben, und es kommen – meist aus Amerika – die neuen Geräte, Ersatzteile, Bestrahlun- gen Operationen ... Überall das Neueste und Beste; ein rasender Fortschritt und es ist noch lange kein Ende. Voller Bewunderung und Staunen schauen wir auf die großen Heiligtümer der Wissenschaft und Technik, die na- hezu alles können, fast allmächtig sind. Auf der anderen Seite der Medaille er- leben wir, dass wir Men- schen gleichzeitig ex- trem ratlos und hilflos sind. Nichts ist mehr wahr, nichts ist mehr heilig, alles gilt und alles ist nichts. Sexuell schamlos, freizügig und dann puritanisch streng. Nebensachen wie Sport oder Mode werden zu Weltereignissen hochge- jubelt, anderes wird nie- dergemacht und zerris- sen, bis nichts mehr da ist. Die Sieger der moder- nen Wirtschaftswelt ver- fallen oft einer suchtartigen Spaßkultur, die Verlierer einer abgrundtiefen Resig- nation. Wo führt in der Zukunft die Entwick- lung mit unseren Familien, mit den Kin- dern und Jugendlichen, mit der Arbeit, mit den Alten und Kranken hin? Die Politiker sind wortreich ratlos und machtlos, streiten um neue Vorschrif- ten, Reformen, die am Ende nichts zum Besseren ändern. Der Glaube an Gott und die Kirche mit ihrer Verkündigung und den Gottesdiensten fällt zusehends mehr als uninteressant in den Papier- korb der Zeit. All das immer lauter und schneller und ohne Ziel. Fürwahr eine paradoxe Zeit. Keine Patentlösung Bei jedem Stammtisch und bei jedem Kaffeeklatsch wird heftig debattiert, was falsch läuft, wie man es richtig machen müsste und was man ändern soll. Wahrscheinlich gibt es die große Pa- tentlösung nicht, und Gott bewahre uns vor einem großen Erlöser, der mit einem Gewaltstreich alles löst; der sitzt uns vom „Dritten Reich“ noch in den Kno- chen. Vielleicht dreht die Richtung dahin, dass wir, jeder für sich, ganz demütig und bescheiden, das große Geheimnis, das wir „Gott“ nennen, dieses Geheim- nis der Liebe und des Guten, als heilige Mitte wieder sucht, von daher Mit- menschlichkeit, Gemeinschaft und alle guten Werte neu ausgräbt und damit mit der Veränderung der Welt beginnt. Pfarrer Franz Tremmel Es darf wieder gebadet werden Selb – Ab sofort kann im „Langen T eich“ in Selb wieder bedenkenlos gebadet werden. Dies teilen sowohl die Stadt Selb als auch das Landrats- amt Wunsiedel mit. Bei einer Gewäs- serüberprüfung am Freitagvormittag konnte dieses positive Ergebnis fest- gehalten werden. In der vergangenen Woche muss- te, trotz grundsätzlich sauberem Wasser, wegen der Massenentwick- lung von Blaualgen auf die Gefahren beim Baden hingewiesen werden. Wie die Leiterin des Hauptamtes der Stadt Selb, Nicole Pitzing, mitteil- te, haben Vertreter des Landratsam- tes am Freitagmorgen eine Sichtpro- be vorgenommen und Entwarnung gegeben: Es konnte keine Belastung mehr festgestellt werden. In der kommenden Woche soll dann si- cherheitshalber noch einmal eine Wasserprobe genommen werden. Die Stadt Selb bedankt sich in die- sem Zusammenhang bei allen Hel- fern, die sich bei der Bekämpfung der Blaualgen engagiert haben, nament- lich bei der Feuerwehr Erkersreuth, dem Förderverein „Langer Teich“ und der Firma TRW, die ebenfalls ih- re Hilfe angeboten hatte. Aus einem anderen Grund ausfal- len muss allerdings die für den heuti- gen Samstag geplante Wasser-Olym- piade des Jugendzentrums im Wald- bad „Langer Teich“: Das Wetter ist einfach zu schlecht. Das Programm zum Porzellinerfest Heute Samstag: Marktplatz: 9.30 Uhr: Standkonzert des Spiel- manns- und Fanfarenzuges Selb 10.30 Uhr: Eröffnung durch Ober- bürgermeister Wolfgang Kreil 10.30 bis 17.30 Uhr: Egertaler Blas- kapelle, 19 bis 24 Uhr: Egertaler Big-Band Innenstadtbereich/Factory In: 8 bis 16 Uhr: Europas größter Porzel- lanflohmarkt mit über 300 Anbie- tern Ludwigstraße 9 bis 16 Uhr: Künst- lerisches Bemalen eines Porzellanob- jektes, Bedrucken von Porzellan, Zu- sammensetzen von Porzellanfigu- ren, Bemalen von Porzellanköpfen für jedermann in der Malschule der Manufaktur Flügel, Papierporzellan, Restaurieren von beschädigtem Por- zellan, Bestimmen von historischem Porzellan durch Mitarbeiter des Por- zellanikons, Mosaikgestaltung durch Mosaik-Atelier Buchwald, Töpfern, Ausstellung und praktische Vorfüh- rungen des Porzellanikons und der Fachschule für Produktdesign Selb, „Tassentreffen“ von Elektro-Kästner. Infostände: Stadt Selb, Verein „Por- zellanstraße“ e.V., Museen der Re- gion, Forum „Selb erleben“ e.V., Freunde des Rosenthal-Porzellans e.V., Leben und Lernen in Kenia e.V. und Zukunft Kinder . Ludwigstraße 11 bis 16 Uhr: Band „Trialog“ beim Café Hatzel Schmiedbergl/Pfarrstraße: 9 bis 16 Uhr: Porzellanwurfbude des Li- ons-Hilfswerks Rathaus-Foyer: 10 bis 18 Uhr: Ausstellung des Deutschen Porzel- lanmuseums: „100 Jahre Rosenthal- Kunstabteilung“ Rosenthal-Theater: 10 bis 18 Uhr: Porzellanausstellung: „Wo- chen des Weißen Goldes“ Martin-Luther-Platz: 9 bis 16 Uhr: Porzellanmemory von „Leben und Lernen in Kenia“ (hier um 11 und 15 Uhr Auftritt der Jaha- nara-Sterne, orientalisch-arabische Tanzgruppe der VHS Selb, zugunsten des Vereins), Goldschmie- den im Garten der Gold- schmiede, 11 bis 12 Uhr: Luftballonwettbewerb der „Zukunft Kinder“ Factory In: 13 bis 17 Uhr: Livemusik im Fabrikhof, Morgen Sonntag: 11 bis 16 Uhr: Verkaufsof- fener Sonntag mit Rahmen- programm in der Ludwig- straße, Porzellanflohmarkt im Bereich hintere Ludwig- straße veranstaltet vom Fo- rum „Selb erleben“ e.V. 10 Uhr: Ökumenischer Got- tesdienst im Bürgerpark mit dem Gospelchor „St.- Andrew-Singers“ unter der Leitung von Constanze Schweizer- Elser. Um 9.30 Uhr fährt ein Bus ab Christuskirche, gegen 11.15 Uhr zu- rück. Suchen und finden, so lautet das Motto auf Europas größtem Porzellanflohmarkt. Foto: Archi v Diebstahl schnell aufgeklärt Selb – Nur wenige Tage brauchten Kriminalbeamte aus Hof in Zusam- menarbeit mit der Selber Polizei, um unter Federführung der Staatsan- waltschaft Hof die Diebe der Porzel- lanfiguren aus einem Wohn- und Ge- schäftshaus in der Weißenbacher Straße zu entlarven und die wertvol- len Figuren sicherzustellen. Das hat am Freitag Beate Weiß von der Pres- sestelle des Polizeipräsidiums Ober- franken in Bayreuth mitgeteilt. Demnach hatten sich im Laufe der Ermittlungen dringende Verdachts- momente gegen zwei 27 und 28 Jah- re alte Einheimische ergeben, bei ei- nem Einbruch in der Nacht zum Mittwoch, 28. Juli, außer anderen Gegenständen und Bargeld die etwa 30 Sammlerfiguren im Wert von mehreren Tausend Euro gestohlen zu haben. Eine von der Staatsanwaltschaft Hof erwirkte Durchsuchungsaktion, die von Polizeibeamten aus Hof und Selb durchgeführt wurde, bestätigte den Tatverdacht gegen die beiden Selber. Nahezu alle Porzellanfiguren konnten laut der Mitteilung des Poli- zeipräsidiums „augenscheinlich un- beschädigt“ gefunden und sicherge- stellt werden. Sie werden nun dem rechtmäßigen Eigentümer zurückge- geben. Romanze in Porzellan Heute wird Selb wieder zum Mekka der Porzellan- sammler. Eine davon ist Ann Banduhn, die ein Buch über Rosenthal- Figuren geschrieben hat. Von Silke Meier Selb – Die Amerikanerin Ann Banduhn ist schon seit ein paar T agen in der Porzellanstadt. Wie viele andere Gäste auch, wartet sie gespannt auf das Porzellinerfest am Samstag. Doch Frau Banduhn unter- scheidet etwas von den an- deren Sammlern. Sie hat ein Buch im Gepäck. Ihr eigenes nämlich: „Rosen- thal Porcelain Figurines“. Darin katalogisiert die Autorin aus Phillipsburg, New Jersey, mit über 2000 Abbildungen eine umfangreiche Samm- lung von Rosenthal-Fi- guren. „Es war Liebe auf den ers- ten Blick“, erzählt Ann Ban- duhn von ihrer ersten Begeg- nung mit Rosenthal-Porzel- lan. Auf einem Antiquitäten- markt in ihrer Heimat ent- deckte sie Teile des Services „Romanze in Dur“. Heute hat sie das Tafelservice komplett – und sammelt mittlerweile „Lo- tus“. Von der Sammelleiden- schaft erst einmal gepackt, suchte sie nach ei- nem Buch über Ro- senthal-Porzellan in englischer Sprache. Sie fand keines und entwickelte daraus die Idee, selbst anzupacken und Informationen zu erfassen. Seit 2003 flog die Sammlerin jedes Jahr nach Deutschland und suchte in Buchläden, Antiquariaten und auf Flohmärkten. Als die Informations- flut bald unüberschaubar war, muss- te sich Banduhn entscheiden, womit sie zuerst an die Öffentlichkeit gehen wollte. Die Auswahl klingt logisch sinnvoll: „Ich begann mit den Figu- ren, denn davon hatte ich am meis- ten.“ Am Buch arbeitete sie alleine. Not- wendige Kenntnisse, um das Bild- material zu bearbeiten und das Seitenformat zu gestalten, eig- nete sie sich an. In Phillipsburg ist das fertige Buch nicht nur als Dokumentation gefragt: In einer Schule wird es als Bei- spiel gezeigt, wie ein derar- tig großes Projekt – das Buch hat immerhin 745 Seiten – zu organisieren ist. Ann Banduhn gilt in ih- rem Heimatort als Beispiel dafür, wie man über Jahre an einem Ziel festhält. Die Autorin steht welt- weit im E-Mail-Verkehr mit Rosen- thal-Liebhabern, Sammlern und Auktionshäusern. „Natürlich kommt da auch Resonanz“, sagt sie. Ein Interessent aus Russland habe sie mittlerweile besucht und ihre Fi- gurensammlung angeschaut. Bei jedem Besuch in Selb erhofft sie sich weiteres Bildmaterial oder Hinweise auf Figuren, die noch fehlen. Wich- tig wäre ihr auch, das Buch verifizie- ren zu können. „Ich möchte, dass das auch stimmt.“ Natürlich trifft sich Frau Banduhn auch gerne mit den Mitgliedern der Freunde des Ro- senthal-Porzellans. Zum Porzellinerfest wird sie am Samstag von 10 bis 12 Uhr in der Bahnhofstraße 13 anzutreffen sein. Dort hat der leidenschaftliche Por- zellansammler Stefan Strößenreu- ther einen Laden angemietet. Die Amerikanerin hofft, dort mit Sam- lern ins Gespräch zu kommen. Nach zwölf Uhr wird Frau Banduhn dann selbst auf den Flohmarkt gehen. Nach ihrem großen Traum gefragt, leuchten erst einmal die Augen, ehe sie von Ferdinand Liebermann den „Straußenritt“ nennt. „Unbezahl- bar“, sagt sie dann. Ansonsten sucht Frau Banduhn für sich per- sönlich nach Suppentellern Lotus weiß. Die dürften auf dem Porzel- lanflohmarkt zu finden sein. Ann Banduhn wird am Samstag von 10 bis 12 Uhr in dem Ladenge- schäft in der Bahnhofstraße 13 sein. Ihr Buch „Rosenthal Porcelain Figu- rines“ ( SBN 10: 0-9843768-0-1; ISBN 13: 978-0-9843769-0-3) zum Preis von 198 Euro gibt es in der Buchhandlung Nerb in Selb und außerdem im Inter- net unter der Adresse www.porzellange- schichte.de. ANZEIGE

Upload: stefan-stroessenreuther

Post on 28-Mar-2016

214 views

Category:

Documents


0 download

DESCRIPTION

Rosenthal Figurines Buch von Ann Banduhn

TRANSCRIPT

Page 1: Porzellanflohmarkt Selb 2011

Samstag, 7. August 2010 Seite 7SELBER TAGBLATT

IMPRESS U M

Verlag und Herausgeber:Verlag Selber Tagblatt GmbH & Co. KGMarienstraße 11-13, 95100 SelbPostfach 1640, 95090 SelbGeschäftsführer:Ulla HechtelThomas ReggeTelefon 09287/9987-0Fax Anzeigen 09287/9987-70E-Mail [email protected] Redaktion 09287/9987-66E-Mail [email protected]äftsanzeigen 09287/9987-30priv. Kleinanzeigen 01803/395480*Leserservice Tel. 01803/395470*Leserservice Fax 01803/395415*Redaktion Selb und Umgebung:Michael Geitz -mg- 09287/9987-20(Redaktionsleitung)Andreas Godawa -ago- 09231/9601-665(stellv. Leitung)Gisela König -GK- 09231/9601-662Lokaler Anzeigenteil:Sebastian Anger 09287/9987-31(verantwortlich)Zurzeit ist der Frankenpost-Anzeigentarif Nr. 49vom 1. 1. 2010 gültig.* 0,09 €/Min. aus dem Festnetz,Mobilfunk max. 0,42 €/Min.

Online www.selber-tagblatt.de

Kino-Wochenende

� Kino-Center Selb

Eclipse - Biss zum Abendrot (FSK 12) Sa,So 15, 19.30 Uhr.Für immer Shrek (FSK 6) Sa, So 15.15,19.45 Uhr.Inception (FSK 12) Sa, So 15, 19.30 Uhr.Knight and Day (FSK 12) Sa, So 19.45Uhr; So auch 15.15 Uhr.Tiger Team (FSK 6) Sa 15.15 Uhr.

Notdienste

� Apotheken

Für Selb/Schönwald/Hohenberg: Sams-tag: Neue-Apotheke Selb und Stadt-Apo-theke Wunsiedel, Sonntag: Alte-Apothe-ke Selb, Rats-Apotheke Marktredwitz undSiebenstern-Apotheke Schirnding.

� Zahnärzte

für den Landkreis Wunsiedel: ChristianPoersch, Peuntstr. 12, Schönwald, Tel.:09287/5139.Dienstbereitschaft besteht von 10 bis 12und von 18 bis 19 Uhr. In der restlichenZeit besteht Rufbereitschaft.

� Notrufe

Polizei: 110Feuerwehr: 112Rettungsdienst: 112

ÄRZTEÄrztlicher Bereitschaftsdienst:01805/191212Augenärztlicher Notfalldienst:0700/01001414

Zum Tag

„Wenn einer im Wahlkampf zuschimpfen hat, dann sind es dieWähler, nicht die Politiker“

Rainer Barzel(20.06.1924 – 26.08.2006)Deutscher Politiker

Redens-Art

Ein teuresPflaster

Ein teures Pflaster beschreibt redens-artlich einen Ort, an dem das Woh-nen oder Leben teuer ist und hoheKosten verursacht. Schon im Römi-schen Reich gehörte es zu den An-nehmlichkeiten des städtischen Le-bens, dass die Bürger auf mit Steinengepflasterten Straßen und Plätzenwandeln konnten, statt auf unbefes-tigten Wegen durch den Schlammwaten zu müssen. Allerdings durch-zogen das gesamte Römische Reichgepflasterte Straßen. Ansonsten wäreein ausreichender Transport vonMenschen und Gütern angesichtsder ungeheuren Größe des Reichesauch gar nicht möglich gewesen. ImMittelalter, das in vielerlei Hinsich-ten die kulturellen, organisatori-schen und technischen Errungen-schaften der Römerzeit nicht bewah-ren konnte, sah es mit den Fernver-bindungen nicht mehr so gut aus.Gepflasterte Straßen wurden deshalbüberwiegend ein Merkmal städti-scher Kultur, das Straßenpflaster mit-hin zum Sinnbild für Stadt. Das teurePflaster meint also nicht die mögli-cherweise hohen Kosten für denStraßenbau, sondern eine Stadt, inder zu leben einiges kostet, etwa auf-grund hoher Mieten oder Grund-stückspreisen.

Zum Sonntag

Gespalten und paradoxVielleicht geht es Ihnen auch so: Wirwissen nicht mehr recht, was wir vonunserer Zeit und von der Welt heute hal-ten sollen. Sie scheint irgendwie gespal-ten und paradox. Auf dereinen Seite gibt uns unsereZeit ein Gefühl von nie dagewesener Größe. Wir wis-sen mehr und könnenmehr als alle Zeiten voruns. Da stehen die Jungenbeisammen und da gehtdie Rede, was das neueHandy alles kann: telefo-nieren, fotografieren, Vi-deos drehen, E-Mailschreiben, im Internet sur-fen – alles in dem kleinenDing.

All die Möglichkeiten,die der neue Computerhat, was in dem neuen Auto alles drin-nen ist. Und in der Medizin gibt es füralles neue Tabletten, Pillen Salben, undes kommen – meist aus Amerika – dieneuen Geräte, Ersatzteile, Bestrahlun-gen Operationen... Überall das Neuesteund Beste; ein rasender Fortschritt undes ist noch lange kein Ende.

Voller Bewunderung und Staunen

schauen wir auf die großen Heiligtümerder Wissenschaft und Technik, die na-hezu alles können, fast allmächtig sind.

Auf der anderen Seite der Medaille er-leben wir, dass wir Men-schen gleichzeitig ex-trem ratlos und hilflossind. Nichts ist mehrwahr, nichts ist mehrheilig, alles gilt und allesist nichts. Sexuellschamlos, freizügig unddann puritanisch streng.Nebensachen wie Sportoder Mode werden zuWeltereignissen hochge-jubelt, anderes wird nie-dergemacht und zerris-sen, bis nichts mehr daist. Die Sieger der moder-nen Wirtschaftswelt ver-

fallen oft einer suchtartigen Spaßkultur,die Verlierer einer abgrundtiefen Resig-nation.

Wo führt in der Zukunft die Entwick-lung mit unseren Familien, mit den Kin-dern und Jugendlichen, mit der Arbeit,mit den Alten und Kranken hin?

Die Politiker sind wortreich ratlos undmachtlos, streiten um neue Vorschrif-

ten, Reformen, die am Ende nichts zumBesseren ändern. Der Glaube an Gottund die Kirche mit ihrer Verkündigungund den Gottesdiensten fällt zusehendsmehr als uninteressant in den Papier-korb der Zeit. All das immer lauter undschneller und ohne Ziel. Fürwahr eineparadoxe Zeit.

Keine PatentlösungBei jedem Stammtisch und bei jedem

Kaffeeklatsch wird heftig debattiert, wasfalsch läuft, wie man es richtig machenmüsste und was man ändern soll.

Wahrscheinlich gibt es die große Pa-tentlösung nicht, und Gott bewahre unsvor einem großen Erlöser, der mit einemGewaltstreich alles löst; der sitzt unsvom „Dritten Reich“ noch in den Kno-chen.

Vielleicht dreht die Richtung dahin,dass wir, jeder für sich, ganz demütigund bescheiden, das große Geheimnis,das wir „Gott“ nennen, dieses Geheim-nis der Liebe und des Guten, als heiligeMitte wieder sucht, von daher Mit-menschlichkeit, Gemeinschaft und alleguten Werte neu ausgräbt und damitmit der Veränderung der Welt beginnt.

Pfarrer Franz Tremmel

Es darf wiedergebadet werden

Selb – Ab sofort kann im „LangenTeich“ in Selb wieder bedenkenlosgebadet werden. Dies teilen sowohldie Stadt Selb als auch das Landrats-amt Wunsiedel mit. Bei einer Gewäs-serüberprüfung am Freitagvormittagkonnte dieses positive Ergebnis fest-gehalten werden.

In der vergangenen Woche muss-te, trotz grundsätzlich sauberemWasser, wegen der Massenentwick-lung von Blaualgen auf die Gefahrenbeim Baden hingewiesen werden.

Wie die Leiterin des Hauptamtesder Stadt Selb, Nicole Pitzing, mitteil-te, haben Vertreter des Landratsam-tes am Freitagmorgen eine Sichtpro-be vorgenommen und Entwarnunggegeben: Es konnte keine Belastungmehr festgestellt werden. In derkommenden Woche soll dann si-cherheitshalber noch einmal eineWasserprobe genommen werden.

Die Stadt Selb bedankt sich in die-sem Zusammenhang bei allen Hel-fern, die sich bei der Bekämpfung derBlaualgen engagiert haben, nament-lich bei der Feuerwehr Erkersreuth,dem Förderverein „Langer Teich“und der Firma TRW, die ebenfalls ih-re Hilfe angeboten hatte.

Aus einem anderen Grund ausfal-len muss allerdings die für den heuti-gen Samstag geplante Wasser-Olym-piade des Jugendzentrums im Wald-bad „Langer Teich“: Das Wetter isteinfach zu schlecht.

Das Programm zum PorzellinerfestHeute Samstag:

Marktplatz:9.30 Uhr: Standkonzert des Spiel-manns- und Fanfarenzuges Selb10.30 Uhr: Eröffnung durch Ober-bürgermeister Wolfgang Kreil10.30 bis 17.30 Uhr: Egertaler Blas-kapelle, 19 bis 24 Uhr: EgertalerBig-BandInnenstadtbereich/Factory In:8 bis 16 Uhr: Europas größter Porzel-lanflohmarkt mit über 300 Anbie-ternLudwigstraße 9 bis 16 Uhr: Künst-lerisches Bemalen eines Porzellanob-jektes, Bedrucken von Porzellan, Zu-sammensetzen von Porzellanfigu-ren, Bemalen von Porzellanköpfenfür jedermann in der Malschule derManufaktur Flügel, Papierporzellan,Restaurieren von beschädigtem Por-zellan, Bestimmen von historischemPorzellan durch Mitarbeiter des Por-zellanikons, Mosaikgestaltung durch

Mosaik-Atelier Buchwald, Töpfern,Ausstellung und praktische Vorfüh-rungen des Porzellanikons und derFachschule für Produktdesign Selb,„Tassentreffen“ von Elektro-Kästner.Infostände: Stadt Selb, Verein „Por-zellanstraße“ e.V., Museen der Re-gion, Forum „Selb erleben“ e.V.,Freunde des Rosenthal-Porzellanse.V., Leben und Lernen in Kenia e.V.und Zukunft Kinder .Ludwigstraße 11 bis 16 Uhr: Band„Trialog“ beim Café HatzelSchmiedbergl/Pfarrstraße: 9 bis16 Uhr: Porzellanwurfbude des Li-ons-HilfswerksRathaus-Foyer: 10 bis 18 Uhr:Ausstellung des Deutschen Porzel-lanmuseums: „100 Jahre Rosenthal-Kunstabteilung“Rosenthal-Theater: 10 bis 18Uhr: Porzellanausstellung: „Wo-chen des Weißen Goldes“Martin-Luther-Platz:9 bis 16 Uhr: Porzellanmemory von

„Leben und Lernen in Kenia“ (hierum 11 und 15 Uhr Auftritt der Jaha-nara-Sterne, orientalisch-arabischeTanzgruppe der VHS Selb, zugunsten

des Vereins), Goldschmie-den im Garten der Gold-schmiede, 11 bis 12 Uhr:Luftballonwettbewerb der„Zukunft Kinder“Factory In:13 bis 17 Uhr: Livemusikim Fabrikhof,

Morgen Sonntag:11 bis 16 Uhr: Verkaufsof-fener Sonntag mit Rahmen-programm in der Ludwig-straße, Porzellanflohmarktim Bereich hintere Ludwig-straße veranstaltet vom Fo-rum „Selb erleben“ e.V. 10Uhr: Ökumenischer Got-tesdienst im Bürgerparkmit dem Gospelchor „St.-Andrew-Singers“ unter der

Leitung von Constanze Schweizer-Elser. Um 9.30 Uhr fährt ein Bus abChristuskirche, gegen 11.15 Uhr zu-rück.

Suchen und finden, so lautet das Motto aufEuropas größtem Porzellanflohmarkt.Foto: Archiv

Diebstahlschnell

aufgeklärtSelb – Nur wenige Tage brauchtenKriminalbeamte aus Hof in Zusam-menarbeit mit der Selber Polizei, umunter Federführung der Staatsan-waltschaft Hof die Diebe der Porzel-lanfiguren aus einem Wohn- und Ge-schäftshaus in der WeißenbacherStraße zu entlarven und die wertvol-len Figuren sicherzustellen. Das hatam Freitag Beate Weiß von der Pres-sestelle des Polizeipräsidiums Ober-franken in Bayreuth mitgeteilt.

Demnach hatten sich im Laufe derErmittlungen dringende Verdachts-momente gegen zwei 27 und 28 Jah-re alte Einheimische ergeben, bei ei-nem Einbruch in der Nacht zumMittwoch, 28. Juli, außer anderenGegenständen und Bargeld die etwa30 Sammlerfiguren im Wert vonmehreren Tausend Euro gestohlen zuhaben.

Eine von der StaatsanwaltschaftHof erwirkte Durchsuchungsaktion,die von Polizeibeamten aus Hof undSelb durchgeführt wurde, bestätigteden Tatverdacht gegen die beidenSelber. Nahezu alle Porzellanfigurenkonnten laut der Mitteilung des Poli-zeipräsidiums „augenscheinlich un-beschädigt“ gefunden und sicherge-stellt werden. Sie werden nun demrechtmäßigen Eigentümer zurückge-geben.

Romanze in PorzellanHeute wird Selb wiederzum Mekka der Porzellan-sammler. Eine davon istAnn Banduhn, die einBuch über Rosenthal-Figuren geschrieben hat.

Von Silke Meier

Selb – Die Amerikanerin AnnBanduhn ist schon seit ein paarTagen in der Porzellanstadt.Wie viele andere Gäste auch,wartet sie gespannt auf dasPorzellinerfest am Samstag.Doch Frau Banduhn unter-scheidet etwas von den an-deren Sammlern. Sie hatein Buch im Gepäck. Ihreigenes nämlich: „Rosen-thal Porcelain Figurines“.Darin katalogisiert dieAutorin aus Phillipsburg,New Jersey, mit über2000 Abbildungen eineumfangreiche Samm-lung von Rosenthal-Fi-guren.

„Es war Liebe auf den ers-ten Blick“, erzählt Ann Ban-duhn von ihrer ersten Begeg-nung mit Rosenthal-Porzel-lan. Auf einem Antiquitäten-markt in ihrer Heimat ent-deckte sie Teile des Services„Romanze in Dur“. Heute hatsie das Tafelservice komplett –und sammelt mittlerweile „Lo-tus“.

Von der Sammelleiden-schaft erst einmal gepackt,suchte sie nach ei-nem Buch über Ro-senthal-Porzellan inenglischer Sprache.Sie fand keines und

entwickelte daraus die Idee, selbstanzupacken und Informationen zuerfassen.

Seit 2003 flog die Sammlerin jedesJahr nach Deutschland und suchtein Buchläden, Antiquariaten und aufFlohmärkten. Als die Informations-flut bald unüberschaubar war, muss-te sich Banduhn entscheiden, womitsie zuerst an die Öffentlichkeit gehenwollte. Die Auswahl klingt logischsinnvoll: „Ich begann mit den Figu-ren, denn davon hatte ich am meis-ten.“

Am Buch arbeitete sie alleine. Not-wendige Kenntnisse, um das Bild-material zu bearbeiten und dasSeitenformat zu gestalten, eig-nete sie sich an. In Phillipsburgist das fertige Buch nicht nurals Dokumentation gefragt: Ineiner Schule wird es als Bei-spiel gezeigt, wie ein derar-tig großes Projekt – dasBuch hat immerhin 745Seiten – zu organisieren ist.Ann Banduhn gilt in ih-

rem Heimatort als Beispieldafür, wieman über Jahre an einem

Ziel festhält. Die Autorin steht welt-weit im E-Mail-Verkehr mit Rosen-thal-Liebhabern, Sammlern undAuktionshäusern. „Natürlich kommtda auch Resonanz“, sagt sie.

Ein Interessent aus Russland habesie mittlerweile besucht und ihre Fi-gurensammlung angeschaut. Beijedem Besuch in Selb erhofft sie sichweiteres Bildmaterial oder Hinweiseauf Figuren, die noch fehlen. Wich-tig wäre ihr auch, das Buch verifizie-ren zu können. „Ich möchte, dassdas auch stimmt.“ Natürlich trifftsich Frau Banduhn auch gerne mitden Mitgliedern der Freunde des Ro-senthal-Porzellans.

Zum Porzellinerfest wird sie amSamstag von 10 bis 12 Uhr in derBahnhofstraße 13 anzutreffen sein.Dort hat der leidenschaftliche Por-zellansammler Stefan Strößenreu-ther einen Laden angemietet. DieAmerikanerin hofft, dort mit Sam-lern ins Gespräch zu kommen. Nachzwölf Uhr wird Frau Banduhn dannselbst auf den Flohmarkt gehen.

Nach ihrem großen Traum gefragt,leuchten erst einmal die Augen, ehesie von Ferdinand Liebermann den

„Straußenritt“ nennt. „Unbezahl-bar“, sagt sie dann. Ansonstensucht Frau Banduhn für sich per-sönlich nach Suppentellern Lotusweiß. Die dürften auf dem Porzel-lanflohmarkt zu finden sein.

Ann Banduhn wird am Samstagvon 10 bis 12 Uhr in dem Ladenge-schäft in der Bahnhofstraße 13 sein.Ihr Buch „Rosenthal Porcelain Figu-rines“ (SBN 10: 0-9843768-0-1; ISBN

13: 978-0-9843769-0-3) zum Preisvon 198 Euro gibt es in der

Buchhandlung Nerb in Selbund außerdem im Inter-

net unter der Adressewww.porzellange-schichte.de.

ANZEIGE