Leitung :
Prof. Dr. Heinz RothgangZentrum für Sozialpolitik (ZeS), Universität Bremen
Prof. Dr. Günter RothHochschule München
Projektmitarbeiterinnen :
Claudia Stolle, Annika Damkröger u.a.
Resident A ssessment I nstrument - H ome Care
Macht das RAI-HCPflegebedürftige fitter?
- Ergebnisse aus einer clusterrandomisierten kontrollierten Studie (RCT)
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Gliederung
1. Problemstellung und Hintergrund der Studie
2. Vorstellung des RAI
3. Studiendesign und Intervention
4. Ergebnisse der Studie
5. Diskussion
ts1
Folie 2
ts1 "Basisinformationen" rot?Tina Salomon; 02.09.2007
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1. Problemstellung und Hintergrund der Studie
• Finanzierung : BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung)
Pflegeforschungsverbund Nord
• Laufzeit : Mai 2007 bis Dezember 2010
• Feldphase: 13 Monate pro Pflegedienst
März 2008 bis Februar 2010
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1. Problemstellung und Hintergrund der Studie • Zentraler Mangel :
– Hohe Belastung & Aufwand durch Pflege(prozess)dokumentation– Pflegealltag und Dokumentation passen nicht zusammen– Pflegeprozess erfolgt nicht nach aktuellem Wissensstand
• Zentraler Bedarf in der (ambulanten) Pflege:– Effektive Maßnahmen zur Qualitätssicherung– Nachhaltige Entwicklung der Ergebnisqualität
• Mögliche Lösung: Resident Assessment Instrument (RAI)
→ Auslandserfahrungen zeigen: Einsatz von RAI bringt signifikante Verbesserung der Ergebnisqualität und geringere Hospitalisierung
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2. Vorstellung des RAI
Resident (Klient/in, Pflegebedürftige/r)
Assessment (Einschätzungsprozess zur Identifikation von Pflegebedarfen)
Instrument (Zur Planung und Steuerung des Pflegeprozesses)
InterRAI• Entwicklung Anfang der `90er Jahre in den USA• durch ein international und interdisziplinär
zusammengesetztes Expertenkonsortium• regelmäßige Überarbeitung und Anpassung • Fokussierung auf verschiedene Fachdisziplinen
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Bestandteile:
• Assessmentinstrument: Minimum Data Set (MDS)• Alarmsystem: Risikoerkennungstafeln (Trigger)• Abklärungshilfen: Client Assessment Protocolls
(CAPs) • Reassessment alle 3 bzw. 6 Monate• Qualitätsindikatoren
2. Vorstellung des RAI
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3. Studiendesign und Intervention
• Hauptzielgröße:
- ADLs
• Nebenzielgrößen
- IADLs
- MMST
- EQ-5D
- Hospitalisierung
- Arbeitszufriedenheit der Pflegenden (Copsoq)
• Pflegedokumentation
t0 t2t1
4 Wochen 12 Monate
Schulung RAI-Anwendung
Feldphasenverlauf
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3. Studiendesign und InterventionSchulungskonzeption
- Einführungsschulung� 2 x 4 Stunden
- Vertiefungsschulung � 2 x 4 Stunden
- EDV-Schulung � 2 Stunden
- Change Agents Schulung � 2 Stunden
Implementierungsbegleitung
- nach Bedarfen der Einrichtung und Teams ca. 2-3 mal in 13 Monaten
- ggf. Nachschulungen
- Anwendung des RAI mittels Fallbesprechungen
- Umsetzungsberatung in die Pflegedokumentation
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4. Ergebnisse der Studie – Übersicht Patientenfluss
920 Interviews zu T0
Interventionsgruppe :543 Klientenin 36 PD‘s
Kontrollgruppe :377 Klientenin 33 PD‘s
268 Klienten bei T2 noch 216 Klienten bei T2 noch
484 Interviews zu T2(52,61%)
161 Klienten ausgetreten
7 PD‘s abgebrochen
(n=99)
176 Klienten ausgetreten
Im Folgenden alle Auswertungen mit den 484 verbliebenen Klienten
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4. Ergebnisse der Studie - Austrittsgründe aus der Studie
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4. Ergebnisse der Studie – Demografische Daten
IG: n=268, KG: n=215
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4. Ergebnisse der Studie – Demografische Daten
IG: n=268, KG: n=216
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4. Ergebnisse der Studie – Demografische Daten
IG: n=268, KG: n=216
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4. Ergebnisse der Studie – Übersicht der Zielgrößen
• Hauptzielgröße:
- ADLs
• Nebenzielgrößen
- IADLs
- MMST
- EQ-5D
- Hospitalisierung
- Arbeitszufriedenheit der Pflegenden (Copsoq)
• Bewertung der Umsetzung
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4. Ergebnisse der Studie - ADLs
Je höher die Differenzen, desto schlechter
Keine signifikanten Unterschiede in den Differenzen (Multilevel-Regression)
� Interventionsgruppe tendenziell mit stärkeren Verschlechterungen in den ADLs
Differenz t0 zu t2 - ADL 6er Skala mit 10 Items
Interventions-gruppe
Mittelwert 2,6940
N 268
Kontroll-gruppe
Mittelwert 2,3102
N 216
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4. Ergebnisse der Studie - IADLs
Differenz T0 zu T2 – IADL Summe umkodiert
Keine signifikanten Unterschiede (Multilevel-Regression)
Interventionsgruppe verbessert sich stärker, aber verschlechtert sich auch stärker
VerschlechterungVerbesserungIG: n=258, KG: n=215
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4. Ergebnisse der Studie - MMST
Kein signifikanter Unterschied in den Differenzen von T0 zu T2(Multilevel-Regression)
� Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten in beiden Gruppen, in der Interventionsgruppe aber stärker!
Gutekognitive
Fähigkeiten
Schlechte kognitive
Fähigkeiten
IG: n=263, KG: n=209
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4. Ergebnisse der Studie – EQ-5D
In beiden Gruppen Verbesserung der Lebensqualität von T0 zu T2
(Multilevel-Regression)
Lebensqualitätt0 EQ-5D Greiner lean
t2 EQ-5D Greiner lean
Differenz t0 zu t2 -EQ-5D -Greiner lean
Interventions-gruppe
Mittel-wert
,3770 ,3912 ,020429
N 257 260 251
Kontroll-gruppe
Mittel-wert
,3603 ,3835 ,02210
N 214 212 210
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4. Ergebnisse der Studie - Hospitalisierung (Krankenhaus)
Die meisten Studienteilnehmer waren nicht im Krankenhaus
� Interventionsgruppe seltener im Krankenhaus als Kontrollgruppe
� Signifikanz (p= 0,009) (Multilevel-Regression)
IG: n=268, KG: n=216
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4. Ergebnisse der Studie - Arbeitszufriedenheit
Eine von insgesamt 28 Skalen, die Aspekte von Arbeitszufriedenheit widerspiegeln
Entwicklung im Studienverlauf…
Kein signifikanter Unterschied (clusteradjustierter Wilcoxon)
n=296n=292
n=210n=208
n=191n=268
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4. Ergebnisse der Studie - Bewertung der UmsetzungHohe Akzeptanz des RAI bei den meisten! Aber: Nicht alle arbeiten gern mit RAI…
stimme voll zu
stimme eher zu
stimme eher nicht zu
stimme gar nicht zu
Die Umsetzung des RAI in der ambulanten Pflege finde ich gut!
0,0%
10,0%
20,0%
30,0%
40,0%
50,0%
60,0%
Pro
zent
Zeitpunkt012
sehr gern gern ungern sehr ungernWie arbeiten Sie persönlich mit dem RAI
HomeCare?
0,0%
20,0%
40,0%
60,0%
80,0%
Pro
zent
„Motivations-Tief“ in der Studienmitte
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… und jetzt???
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4. Ergebnisse der Studie - Subgruppenanalyse
Keine Signifikanzen! (Multilevel-Regression)
Keine Signifikanzen
(Multilevel-Regression)
Verschlechterungen
Verbesserungen
sU: n=147, oU: n=122,KG: n=216 sU: n=144, oU: n=115,KG: n=215
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4. Ergebnisse der Studie - Subgruppenanalyse
Keine Signifikanzen!
(Multilevel-Regression)
Verschlechterungen
Verbesserungen
Keine Signifikanzen!
(Multilevel-Regression)
sU: n=134, oU: n=118,KG: n=210sU: n=141 oU: n=121,KG: n=206
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4. Ergebnisse der Studie - Arbeitszufriedenheit
Eine von insgesamt 28 Skalen, die Aspekte von Arbeitszufriedenheit widerspiegeln
Entwicklung im Studienverlauf…
Kein signifikanter Unterschied (clusteradjustierter Wilcoxon)
n=208
n=168
n=292
n=106
n=104
n=101
n=90
n=101
n=268
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4. Ergebnisse der Studie - Arbeitszufriedenheit
Eine von insgesamt 28 Skalen, die Aspekte von Arbeitszufriedenheit widerspiegeln
Entwicklung im Studienverlauf…
Kein signifikanter Unterschied (clusteradjustierter Wilcoxon)
n=208
n=168
n=292
n=106
n=104
n=101
n=90
n=101
n=268
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4. Ergebnisse der Studie - Arbeitszufriedenheit
Eine von insgesamt 28 Skalen, die Aspekte von Arbeitszufriedenheit widerspiegeln
Entwicklung im Studienverlauf…
signifikanter Unterschied: p=0,011563 (clusteradjustierter Wilcoxon)
n=90
n=101
n=268n=90
n=101
n=268
n=208
n=168
n=292
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4. Ergebnisse der Studie – Pflegedokumentation
Steigerung der Pflegeplanungsquote
t0 t2
Interventions-gruppe
80,4% 95,1%
Kontrollgruppe 77,1% 81,4%
IG: n=285 und 22 fehlend ; KG: n=231 und 34 fehlend
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4. Ergebnisse der Studie – Pflegedokumentation
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4. Ergebnisse der Studie – Pflegedokumentation
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4. Ergebnisse der Studie – Pflegedokumentation
Steigerung der erkannten Pflegeprobleme:
• Hautprobleme von 30,6% auf 39,1%
• Dekubitus von 30,6% auf 36,2%
• Kommunikation von 46,8% auf 50,4%
• IADLs von 82,3% auf 94,2%
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4. Ergebnisse der Studie – Pflegedokumentation
• kognitiven Einschränkungen von 43,5% auf 52,2%
• Brüchiges Unterstützungsnetz von 56,5% auf 75,4%
• soziale Funktion von 15,9% auf 29,0%.
• Gesundheitsförderung von 12,9% auf 52,2%.
• Prävention von 16,1% auf 42,0%.
• Umgebungsgestaltung von 11,3% auf 23,2%.
• Psychopharmaka von 16,1% auf 42,0%.
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4. Ergebnisse der Studie – Pflegedokumentation
Tabuthemen:
• Risiko der Institutionalisierung von 3,2% auf 11,6%.
• Alkoholmissbrauch von 0 auf 5,8%.
• Vernachlässigung und Missbrauch von 0% auf 7,2%.
• Auffallendes Verhalten von 9,5% auf 13,0%.
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Eröffnung der Diskussion…
Kontakt:
Universität Bremen
Zentrum für Sozialpolitik (ZeS)
Claudia Stolle & Annika Damkröger
Tel. 0421-2189678
E-Mail: [email protected]
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4. Ergebnisse der Studie – Bewertung der Leitungen
Gab es Bedingungen die Umsetzung des RAI innerhalb der Projektphase behinderten oder erschwerten? (n=29)
Kategorien Anzahl der Nennungen
Zeitaufwand 12
Prekäre Personalsituation 12
Strukturelle Barrieren im Umsetzungsprozess 10
Fehlende Motivation 8
Umfassender Schulungsbedarf 6
Mangelnde Unterstützung durch Angehörige 2
Andere Veränderung im Pflegedienst 1
PC-Ausstattung 1(Mehrfachnennungen möglich)
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2. Vorstellung des RAI
Informations-sammlungMDSMDS--HCHC Probleme
RessourcenAbklAbkl äärungsrungs --
zusammenfassungzusammenfassung
PflegezielePflegeplanungAbklAbkl äärungshilfen rungshilfen
(CAPs)(CAPs)
Durchführung
EvaluationPeriodische Periodische BeurteilungBeurteilung
Q-Sys AG/ Universität Bremen/ Hochschule München
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2. Vorstellung des RAI- Fallbeispiel