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Das Magazin für das Schöne und das Gute
Akustikwunder Chaletchic
Bettgeschichten Zuckerzauber
Glückszahl Seven Weihnachtswonne
Herbst/Winter 2014
Inhalt
43
40
14
TITELBILD Seven by Peter Rauch (www.peterrauch.ch)
EDITORIAL 5 Andrea Decker: Der gute Ton
GUT VERTONT 6 Bandenkrieg und Gefühlsbad
GUT GEFEIERT 11 Kreateure des guten Geschmacks
GUT EINGERICHTET 14 Sag mir, wie du wohnst
GUT GESCHENKT 18 Strictly Christmas
GUT, BESSER… 21 Seven
GUT GEBETTET 28 Zwischen den Laken
GUT GEKLEIDET 32 Auf einen kurzen Augenblog ...
GUTER SOUND 36 Mit Wohlklang unterwegs
GUT FÜRS OHR 40 Zwischen den Tönen
GUTE NACHT, GUTEN MORGEN 43 Chedi: Chalet der Superlative
GUT GEZUCKERT 47 Verführung auf Zugerisch
36
11
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RICHTIG EINGESTELLT: DER GUTE TON
Liebe Leserinnen, liebe Leser
«Es gibt keine zweite Chance für den ersten
Eindruck» – viel zitierte Worte. Im Augen-
blick eines ersten Kennenlernens trifft dies
wohl zu. Es ist dieser erste Blick, der ein
anderes Augenpaar trifft, erste Worte, die
nachhallen und kaum eine Korrektur zulas-
sen. Chemie, die stimmt oder eben nicht.
Den guten Ton zu treffen, zeugt von Anstand
und Respekt seinen Mitmenschen gegenüber.
Mehr noch: Der gute Ton kann Brücken
schlagen, Freude erzeugen, Liebe entstehen
lassen und Wissen vermitteln. Fragt man
Wikipedia, wird der Ton in der Musik als ein
Schallereignis bezeichnet sowie dessen
Höreindruck und gedankliche Abstraktion.
Fragt man den Musiker Seven, fallen Worte
wie schwarze Musik, Passion, Rhythmus, Streicher-Ensemble, Hühnerhaut, Seele.
Und der gute Ton verdient es immer, mit
IMPRESSUMBeilage in der «Zentral-
schweiz am Sonntag» vom
30. November 2014
HERAUSGEBERINNeue Luzerner Zeitung AG,
Verleger Erwin Bachmann,
Präsident des Verwaltungsrates LZ Medien, erwin.bachmann@
lzmedien.ch
VERLAGJürg Weber, Geschäfts- und Verlagsleiter, Ueli Kaltenrieder,
Leiter Lesermarkt, Edi
Lindegger, Leiter Werbemarkt, [email protected]
KONZEPT, REDAKTION UND KOORDINATIONAndrea Decker, Verlags- redaktion, Jil Lüscher,
Leiterin Verlagsredaktion
GESTALTUNG UND PRODUKTIONTitelseite, Inhalt und Inserate: Ilona Schiavini
Bilder: Repro Neue LZ
DRUCKSwissprinters AG, Zofingen
INSERATEPublicitas AG, Luzern
Das Magazin für das Schöne und das Gute
leidenschaftlicher Hingabe interpretiert
zu werden. Wenn es das Genre zulässt, darf
die Reise auch mal dahin gehen, wohin sie
eigentlich nicht geplant war. Lauschte man
jedoch dem 21st Century Symphony Orches-
tra, würde schnell klar, dass der gute Ton
hier von der Perfektion lebt. Jeder Einsatz
eines jeden Registers ist Schema. Und dass
sogar eine Marke wie Porsche einen eigenen
Akustiker beschäftigt, unterstreicht die
Wichtigkeit des Klanges. An dieser Stelle
gehört es für mich zum guten Ton, Ihnen
wundervolle Winterstunden und inspirie-
rende Lesemomente zu wünschen.
Herzlich
Andrea Decker
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6_7 SAPHIR
Die DVD von James Camerons «Titanic»-
Film, einst gekauft in Erinnerung an den
emotionalen Kinorausch, steht im Schrank,
ohne dass wir uns den Film je wieder ange-
schaut haben. Denn es gibt Filmbilder,
die sind einfach so gross und wuchtig, dass
sie selbst auf grossformatigen TV-Bildschir-
men unmöglich Platz finden. Wie etwa das
Bild von Kate Winslet und Leonardo di
Caprio, die auf dem Bug der gewaltigen
«Titanic» stehen und in den Sonnenuntergang
hinein ihrem eigenen Untergang entgegen-
fahren. Für solch unendliche Horizonte sind
eben selbst 140 Zentimeter in der Diagonale
ein läppisches Format. Und dasselbe gilt
für den Soundtrack von James Horner, der
selbst im Titelsong «My Heart will go on»
mit Celine Dion ozeanische Gefühle weckt.
Von Chaplin bis zu «Herr der Ringe»Jetzt, in der aktuellen Saison des 21st Century
Symphony Orchestra, kann man darin end-
lich wieder richtig baden gehen. Denn das
«Titanic»-Filmepos ist ein Höhepunkt in
dieser Saison des Orchesters, das sich längst
mit Filmmusik und der Livebegleitung von
Filmen international einen Namen gemacht
hat. Als Special Guests werden im Konzert-
saal des KKL zudem die Schweizer «Saloni-
sti» auftreten, die als Schiffskapelle im Film
ausharren, bis ihnen das Wasser am Hals
steht. Zuvor bietet das von Ludwig Wicki
geleitete Orchester ein breites Spektrum, das
im Sinn der angestrebten Repertoire-Bildung
alle möglichen Genres in einem Zeitraum
von 100 Jahren bedient. Das beginnt mit
Kurzfilmen, die Charlie Chaplin als frisch-
Text Urs Mattenberger Bilder PD
Erstmals bringt das 21st Century Symphony Orchestra ein Musical mit den originalen Stimmen auf die Grossleinwand: Zwischen Bernsteins «West Side Story» und «Titanic» zeigt und begleitet es Highlights und Raritäten aus 100 Jahren Filmgeschichte.
BANDENKRIEG UND GROSSES
Gefühlsbad
© Paramount
8_9 SAPHIR
auch Wiederholungen wie jene des Disney-
Klassikers «Fantasia» oder der «Herr-der-
Ringe»-Trilogie, die erstmals an drei aufein-
anderfolgenden Abenden gezeigt wird.
Die Verfilmung als OriginalMit einem Repertoire-Klassiker ganz ande-
rer Art geht das Orchester zudem in dieser
Saison neue Wege, nämlich mit der Live-
Begleitung der legendären Verfilmung von
Leonard Bernsteins Musical-Klassiker «West
Side Story». Selbst in diesem Fall ist die
Verfilmung eines Bühnenstückes selber eine
Art Original. «Die Uraufführung der West
Side Story 1957 in New York war nicht
besonders erfolgreich», weiss 21st-Geschäfts-
führer Pirmin Zängerle: «Erst der Grosserfolg
in London gab den Anstoss zur Verfilmung
– und es war der Film, der das Werk 1961
zum Welterfolg machte.» Kommt hinzu,
dass die Adaption von Shakespeares Romeo-
und-Julia-Stoff auf einen Bandenkrieg im
Film in Strassen und Hinterhöfen New Yorks
inszeniert wurde, was ihm eine bis heute
unübertroffene Authentizität und Aktualität
gibt. Und für Live-Aufführungen setzt der
Film bis heute ohnehin Massstäbe, was die
Besetzung der Gesangsstimmen anbelangt.
Damit erweist er sich als ideale Vorlage für
eine Live-to-Projection-Aufführung, die
allerdings auch eine neue Herausforderung
darstellt. Denn hier laufen nicht nur – wie
üblich – die gesprochenen Dialoge und
Geräusche als originaler Soundtrack mit
dem Film mit, sondern auch der Gesang der
«originalen» Maria und aller anderen Stim-
men. Das verlangt eine viel genauere Koordi-
nation im Zusammenspiel von Grosslein-
wand und Live-Orchester. Weil dies in dieser
Form bereits in der Royal Albert Hall gezeigt
wurde, ist Zängerle zuversichtlich, dass sich
auch im Konzertsaal des KKL die Stimmen
und der Sound des Live-Orchesters akustisch
zu einem Gesamterlebnis verbinden lassen.
IN DER KLASSIKHOCHBURG VON NEW YORKDer wachsende Erfolg des 21st Century Symphony Orchestra widerspiegelt sich auch in dieser Saison in namhaften Auslandtour-neen. Sie sind allerdings nicht nur wichtig fürs Renommee, sondern helfen auch, Produktionskosten breiter abzufedern. Den Idealfall dafür bietet jetzt das «West Side Story»-Projekt: Nach den Auffüh-rungen in Luzern kann das Orches-ter diesen Film gleich anschlies-send, also ohne neuerliche Proben, in Paris zeigen. Und zwar im altehrwürdigen Kinotheater Grand Rex, wobei die Gage den Auftritt, die Reise sowie die Übernachtung abdeckt. Ganz besonders freut Geschäftsführer Pirmin Zängerle die abermalige Reise nach New York, wo das 21st die «Herr der Ringe»-Trilogie bereits früher im Saal eines Radiosenders zur Auf-führung brachte. Diesmal allerdings ist das 21st eingeladen ins Lincoln-Center, das zusammen mit der unmittelbar benachbarten Avery Fischer Hall und der Juillard-School quasi die Klassikhochburg New Yorks bildet. Dass das Orchester damit ganz anders wahrgenommen wird, bestätigt die Art, wie der Event in Medien bereits im Vorfeld angekündigt wird, weiss Zängerle. Das Grossereignis, für das insge-samt 200 Luzerner – Chor und Orchester – in die Metropole fliegen, kommt auch den Luzer-nern zugute: Ebenfalls ohne zusätzlichen Probenaufwand ermöglicht sie die Wiederholung der Trilogie im Anschluss an die Reise im KKL Luzern.
gebackener Filmstar mit einem wöchentli-
chen Gehalt von 10 000 Dollar drehte:
«The Floorwalker», eine Verfolgungsjagd auf
Warenhausrolltreppen, und das Rollschuh-
ballett «The Rink» werden erstmals im Saal
des MaiHof Luzern gezeigt. Beschlossen
wird die Saison mit dem Sciencefiction-
Klassiker «Back to the Future» aus den 80er-
Jahren: Die Weltpremiere dieser «Live-to-
Projection»-Aufführung findet 30 Jahre nach
dem ersten Film statt – also in der Zukunft,
in die der Erfinder der Zeitreise-Maschine
in «Back to the Future II» katapultiert wird.
Zur Repertoire-Idee gehört eben auch die
Komplettierung solcher Serien. So wird im
Dezember jene der «Pirates of the Carribean»
mit dem vierten Teil komplettiert: «On
Stranger Tides» wird ab dem 5. Dezember
wiederum mit einem Dinner aus der KKL-
Küche verbunden, wofür der Luzerner Saal
zum karibischen Seefahrer-Erlebnisraum
umgestaltet wird. Fürs Repertoire stehen aber
WALT DISNEY’S FANTASIAZeichentrickfilm aus dem Jahr 1940.
© Disney Enterprises Inc.
10_11 SAPHIR
Kreateure DES GUTEN GESCHMACKS
Das Schlüsselwort in Sachen Hilfestellung lautet: Catering.
Aus dem Englischen «to cater», was wörtlich übersetzt ganz
unaufgeregt «verpflegen» bedeutet. Ganz so wörtlich hat das
Peter Gamma – Pionier unter den Caterern – jedoch nicht
genommen. Denn was seine Firma schon seit bald 30 Jahren
anbietet, geht heute weit übers Verpflegen hinaus.
WunschkonzertWie ich ihn mir denn wünschen würde, meinen Event,
wurde ich gefragt. Wenn ich so wählen und aus dem Vollen
meiner Fantasie schöpfen dürfte, käme für mich – ganz
bescheiden – ein Dinner für zwei in Frage, das es – ganz
unbescheiden – so noch nicht gab, zumindest nicht in
meiner Geschichte. (Fast) alles ist möglich, wird mir versi-
chert, und ich bemerke, es ist die Passion von Gammacate-
ring, meinen Visionen Gestalt zu geben und der Dramaturgie
in meinem Kopfkino Leben einzuhauchen. Wie genau mein
Theaterstück aussehen würde, bleibt mein Geheimnis.
Doch natürlich mag Gammacatering vor allem auch umfas-
sen dere Wünsche erfüllen. Die Profis rund um den guten
Geschmack finden die geeignete Location, definieren die
Raumgestaltung, engagieren Musik, Shuttle-Service und
weitere Annehmlichkeiten. Kulinarisch aufgetrumpft wird
mit regionalen und saisonalen Gaumenfreuden. Denn die
Text Andrea Decker Bilder PD
Man soll die Feste feiern, wie sie fallen.
Und fallen sie auf runde Geburtstage, romantische Hoch-
zeiten, pompöse Jubiläen oder auf
süsse Tête-à-Têtes, machen sie beson-
ders viel Spass, geben aber auch
einiges zu tun.
Wie Beethoven und BrucknerKeine Frage: Mit Bernsteins Musik, die
Latinrhythmen, Jazz und Oper hinreissend
und genial kombiniert, ist dies ein Saison-
höhepunkt nicht nur im Programm des 21st
Century Symphony Orchestra. Angesichts
TERMINE IM KKL LUZERN• 6. Dezember, «An Evening with Music of John
Williams» (ausverkauft)• 5. Dezember 2014 bis 3. Januar 2015,
«Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides» (nach Wahl mit Dinner im Luzerner Saal)
• 23.–25. Januar 2015, «West Side Story» • 7./8. Februar 2015, «Fantasia»• 13.–15. März 2015, «Titanic»• 29./30. Mai 2015, «Back to the Future»
Infos und Vorverkauf: www.artproductions.ch
dieser Programmvielfalt wunderte sich Pirmin
Zängerle, als ihm ein Konzertbesucher vor-
hielt, das 21st-Century Symphony Orchestra
mache immer «dasselbe», eben Filmmusik.
«Einerseits stimmt das natürlich», lacht er:
«Aber dann könnte man dasselbe auch von
traditionellen Sinfonieorchestern sagen.
Selbst diese machen in einem gewissen Sinn
immer dasselbe, wenn sie Beethoven,
Brahms oder Bruckner interpretieren.» Der
Unterschied sei, dass vielen die Stilvielfalt
im Bereich der Filmmusik nicht bewusst sei.
Das ist auch ein Grund, weshalb das Orches-
ter immer wieder Filme mit Musik von unter-
schiedlichen Komponisten auswählt. Als
Beispiel nennt Zängerle die Musik zu «Back
to the Future»: «Alan Silvestri bringt eine
neue Facette ein, weil seine Musik direkt auf
den Punkt kommt und darin vom Punk
der 80er-Jahre inspiriert ist», sagt Zängerle:
«Das ist von den weiträumigen, irisch
angehauchten Klanglandschaften von James
Horners «Titanic»-Musik etwa so weit
entfernt wie Beethoven von Bruckner.»
WEST SIDE STORYGefühlskino fürs Herz.
© MGM
12_13 SAPHIR
Firma Gammacatering ist mehr als Verpfleger; sie ist
Event-Managerin und verantwortlich für alle Abläufe von
der Konzeption bis durch Durchführung von romantischen
Wintermärchen im Chalet-Chic, heissen Sommernachts-
träumen am Wasser, und was das Herz sonst so begehrt.
St. Moritzer Pferdegeflüster Seit mehr als 20 Jahren wagt sich das Zentralschweizer
Unternehmen im gastronomischen Auftrag für den
Rennsportevent White Turf aufs Glatteis des St. Moritzer-
sees. Mit Erfolg. Denn die eigens für die Rennwochen-
enden gestaltete Inszenierung des VIP-Zelts darf es gerne
mit dem eindrücklichen Galoppieren der rassigen Pferde
aufnehmen – beides ist atemberaubend. Und in dieser
einzigartigen Kombination sollte der Event White Turf
einen Fixpunkt in der Agenda vieler Geniesser, Engadin-
und Pferdesportfans darstellen. Wer es notieren mag:
8./15./22. Februar 2015. Und es gibt Tickets zu gewinnen
(siehe Kasten). Zudem gibt es wohl kaum eine bessere
Gelegenheit, um sich vom «dolce far niente» anstecken zu
lassen; Gelegenheiten zum Feiern gibt es schliesslich genug,
und das geht bei Gammacatering von Bratwurst und
Hackbraten bis zum 10-Gang-Galadiner.
GAMMACATERING AM WHITE TURF – TICKETS ZU GEWINNEN!
Wer sich mit Begleitperson im VIP-Zelt von Gamma- catering auf dem St. Moritzer-see verwöhnen lassen möchte: Bitte E-Mail senden an [email protected], Stichwort «Gamma», Einsen-deschluss ist der 12. Dezember 2014. Die Gewinner werden benachrichtigt.
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14_15 SAPHIR
Das Schöne an einem Interviewtermin in
einem exklusiven Möbelgeschäft? Man kann
das Gespräch auf einem Designersofa führen.
Und auf was für einem! Das Sofa «Chester
Moon» der Marke Baxter ist nicht nur be-
quem, es besticht vor allem auch durch seine
extravagante Form und die vielen kleinen
Details. Das graue Leder, das Muster, die
Länge (3,95 Meter!) – an diesem Möbelstück
ist so ziemlich alles speziell. Und ja: Natür-
lich hat das edle Stück seinen Preis. Wer in
Zukunft auf dem Sofa gemütliche TV-Abende
verbringen möchte, bezahlt dafür rund
26 000 Franken. Dafür erhält man ein hand-
gemachtes Möbel, made in Italy. «Und trotz-
dem bleibt auch dieses Stück Geschmacks-
SAG MIR, WIE ...
Text Daniel Schriber Bilder PD
Auf der Suche nach neuer Inspira- tion bereist Adrian
Vigano regelmässig New York oder
andere Metropolen. Fast immer kehrt
der Leiter Wohnen der Firma Waldis mit
einem Koffer voller Einrichtungsideen
zurück – und doch sagt der 32-Jährige:
«Es gibt nicht den Wohnstil.»
sache», sagt Adrian Vigano, Leiter Wohnen
bei der Firma Waldis.
Trends? Ja, aber ...Geschmackssache. Dieser Begriff fällt wäh-
rend des Gesprächs mit Adrian Vigano und
Waldis-CEO Patrick Waldis öfter. «Es gibt
nicht den Bauch», heisst es im Werbespot
einer bekannten Versicherung. «Es gibt nicht
den Wohnstil», würden Adrian Vigano und
Patrick Waldis hier ergänzen. Und genau
deshalb ist Vigano auch kein Fan des Wortes
«Wohntrends», wie er offen zugibt. Klar: Es
gibt Strömungen, Neigungen, gewisse Farben
oder Materialien, die bei den Leuten derzeit
beliebt sind. Im Moment zum Beispiel:
Marmor, Magenta, Vintage-Style, dekora-
tive Accessoires. Trotzdem betont Vigano:
«Am Ende ist jede Wohnung ganz indivi-
duell eingerichtet.»
Individuelle Beratung Individualität wird bei Waldis Wohnen gross-
geschrieben. Deshalb bietet das Unterneh-
men seiner Kundschaft nicht nur Tische,
Stühle oder Betten – sondern auch Ideen.
Welche Farben passen in die eigene Woh-
nung? Welche Materialien und Formen geben
unserem Zuhause das gewünschte Gesicht?
Wer will, kann sich von den Waldis-Mit-
arbeitenden die gesamte Wohnung einrich-
ten lassen – von der ersten Beratung über die
konkrete Planung bis hin zur Lieferung in
die eigenen vier Wände. «Das kommt vor»,
sagt Patrick Waldis im Wissen darum, dass
sich das längst nicht jedermann leisten kann.
«Wir befinden uns mit unserem Unter-
nehmen im oberen Preissegment, und da
wollen wir auch sein. Den Kunden, die zu
uns kommen, ist das Wohnen etwas wert.»
«Wer bei uns einen Tisch oder ein Sofa kauft,
wird lange daran Freude haben.» Manche
Leute würden lange sparen, um sich irgend-
wann einen USM-Tisch oder ein Baxter-Sofa
leisten zu können. «Wenn diese Kunden
später zurückkehren und erneut bei uns
einkaufen, ist dies das grösste Kompliment
für uns», sagt Waldis. Dass man als Kunde
... du wohnst
16_17 SAPHIR
gerne zu Waldis zurückkehrt, überrascht
nicht. Das ansprechende Ladenambiente
lädt zum Verweilen. Das umfassende Sorti-
ment reicht von Möbeln und Licht bis
hin zu Textilien und schönen Accessoires,
mit welchen sich in der heimischen Woh-
nung kleine, aber feine Akzente setzen lassen.
«Besonders jetzt, zur Herbstzeit, sind Ac-
cessoires wieder sehr aktuell», sagt Vigano.
Auch das kleine, aber professionelle Team
kümmert sich freundlich und kom-
petent um die Anliegen der Kundschaft.
Massenabfertigung sieht anders aus.
Inspirationen aus aller Welt Das Luzerner Unternehmen, das von Patrick
Waldis in der dritten Generation geführt
wird, konzentrierte sich während vielen
Jahrzehnten auf die Einrichtung von Büros
sowie auf den Geschäftsbereich «Printing
Solutions», also Druckersysteme. Der
Wohnbereich kam erst vor rund acht Jahren
hinzu. «Dennoch glaube ich, dass wir uns
auch in dieser Sparte schon einen Namen
machen konnten», sagt Waldis. Der CEO
sagt aber auch: «Wir müssen uns hier in
einem harten Geschäft behaupten. Es herr-
scht ein Verdrängungskampf.» Adrian
Vigano ist seit drei Jahren bei Waldis dabei.
«Wohnen heisst für mich Leidenschaft»,
sagt der 32-Jährige. Schon in seiner Jugend
interessierte sich Vigano für «schöne Dinge»,
wie er sagt. Möbel, Mode, Stil. «Ich habe
das Glück, Hobby und Beruf verbinden zu
können.» Mehrmals im Jahr reist der junge
Mann durch die Welt – immer auf der Suche
nach neuer Inspiration. Veganos persönliche
Stil-Metropole ist New York. «Dort habe
ich schon so manches Accessoire entdeckt,
welches früher oder später auch bei uns im
Laden zu finden war.»
«Leidenschaft als Schlüsselwort»Herr Vigano, wie sieht eine optimale Woh-
nungseinrichtung aus? Der Leiter Wohnen
überlegt lange – und sagt: «Entscheidend
ist, dass die Wohnung zu ihrem Bewohner
passt. Persönlichkeit und Einrichtung sollten
übereinstimmen.» Meistens merke er rasch,
welche Bedürfnisse eine Kundin oder ein
Kunde habe. Die Art, wie jemand das Ge-
schäft betritt, der Kleidungsstil, die Begrüs-
sung – das alles sage sehr viel über einen
Menschen aus, so Vigano. «Wir spüren
jeweils rasch, wonach jemand sucht.» Das
betont auch Patrick Waldis. «Leidenschaft
ist unser Schlüsselwort», so der CEO.
UMZUG VON DER ZÜRICHSTRASSE NACH KRIENSDie Geschäftsbereiche «Printing Solutions» und «Wor-king Places» der Waldis Büro und Wohnen AG sind neu an der Schweighofstrasse 14 in Kriens untergebracht. Der bisherige Standort für Büro- und Objektlösungen an der Zürichstrasse 43 wurde bereits aufgelöst. 2015 er-öffnet Waldis am Standort Kriens einen neuen, gross- zügig gestalteten Showroom.
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see geniessen – das klingt
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Ob Fondue-Dampfer oder
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zurücklehnen, sich kuli-
narisch verwöhnen lassen
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Millionen von Frauen welt-
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sonders beliebt, auch als
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Weihnachtsbaum. Ob
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Der wunderbare Rotwein
«Tenuta Sette Ponti» ist
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Sterne in der Toskana. Ihr
«Flaggschiff-Wein» ist der
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tor» hat den Oreno wieder-
holt unter die Top 100 der
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von Bucherer umschmei-
chelt mit den zarten Ge-
schmeiden die Anmut
der Weiblichkeit, akzentuiert
durch den verführerischen
Glanz des Roségolds,
schimmernde Aquamarine,
Onyx und Mondsteine im
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Schliff. Das warm strahlen-
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20_21 SAPHIR
SEVEN
Text Andrea Decker Bilder PD
Sein Name verrät es. Seven liebt
Zahlen. Musik sei nämlich auch Ma-
thematik – erlernbar und logisch aufge-
baut. Hört man seine Musik oder
sieht man ihm dabei zu, verliert auch der
letzte Zahlenfeti-schist den Bezug zur
Mathematik. Was bleibt, ist leiden-
schaftlicher Soul, R & B, Jazz und
Pop – mal laut, mal leise – aber immer
mit viel Seele.
Sie möchten es Ihren Fans also musikalisch gar nicht
unbedingt recht machen?
Ich mache Musik, und diese Musik sucht sich dann ihr
Publikum. Klar, es gibt Künstler, welche auf ihre Fans
zugeschnittene Musik produzieren, die dann trotzdem noch
ehrlich und echt ist. Das kann ich nicht. Genauso wenig
kann ich für einen anderen Künstler einen Song komponie-
ren. So empfinde ich es dann auch als unschätzbares Glück
und unermesslichen Segen, wenn diese total egoistische
Art, Musik zu machen, beim Publikum Anklang findet und
dieses einem somit die Möglichkeit gibt, sich zu verwirk-
lichen und von der Musik zu leben.
149 Tage hartes Arbeiten im Studio. Das
sind viele Tage. Bestimmt auch lange Tage.
Und irgendwie doch wenig Zeit, wenn
man bedenkt, dass das Resultat – Ihr neues
Album – mit Sicherheit ein Hit wird.
Seven: Von dieser Sicherheit gehe ich nie
aus. Es ist auch nicht das Ziel, unbedingt ein
Hit-Album zu produzieren. Mein Wunsch
ist es, so nahe wie möglich an mein Kopf-
orchester zu gelangen. Ich bin nämlich ein
reiner Triebtäter, was das Musikmachen an-
belangt. Will heissen, die «Mordlust» fällt in
mein Gehirn und klingt, wie sie eben klingt.
Dann lasse ich auch nicht mehr davon ab
und begebe mich auf die Reise, bis ich dem,
was ich höre, so nahe wie möglich bin.
AUSNAHMETALENTSoul im Blut. Stimme aus Gold.
Mehr digital.Wo immer Sie sind.
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ganz klein und leise zu sein. Auch live. Und
wen klassische Musik gar nicht berührt, dem
bleibt zumindest das Drama. Denn kaum
etwas ist so dramatisch wie ein Orchester,
das zum Fortissimo ansetzt. Die Klassik hat
für mich auch etwas Optisches. In grossen
Filmen und Blockbustern bedient man sich
nämlich oft eines grossen Orchesters, das
aufwändig komponierte und imposante
Filmmusik spielt. Dieses vertonte Drama,
wenn der Schwan stirbt oder der Mörder
um die Ecke schleicht ... das kann kein digi-
tales Musikprogramm inszenieren.
Trotz Ihres Backgrounds wurde aus Ihnen
kein klassischer Musiker.
Nein, obwohl ich zehn Jahre Geige spielte und
mich wenig so berührt wie ein Streicher-
Das Album«BackFunkLoveSoul»
erscheint am17. April 2015.
13 Jahre Seven. Album Nummer 9.
Das ist eine stolze Bilanz.
(überlegt und lächelt). Das ist tatsächlich
viel. Ich bin wohl eher ein rastloser Mensch.
Untätigkeit macht mich unzufrieden. Zudem
sehne ich mich oft nach dem, was grad nicht
ist. Nachdem ich beispielsweise Orchester-
konzerte im KKL vor 2000 Menschen
gegeben hatte, verspürte ich grosse Lust auf
eine Kleintheater-Tour: nur wir vier Musiker
auf der Bühne, die für 80 Zuhörer spielen.
Und da ich das unbedingt so machen wollte,
hinterfrage ich es auch nicht. Ich tue es
einfach.
13 Monate. Sie schreiben in einem
Facebook-Post: «Seit 13 Monaten arbeite
ich am neuen Baby. Danke an alle, die mit
mir mitziehen und die Musik in meinem
Kopf in die Realität tragen.» Das be-
schreibt Ihre Gefühlslage. Wie fühlt es
sich denn an, Musik in sich und Melodien
im Kopf zu haben, und was passiert genau,
wenn diese Klänge – wie Sie sagen –
in die Realität transportiert werden?
Ich glaube, in jedem Mensch schlummert ein
Talent, das andere zum Staunen veranlasst.
Und es ist immer und immer wieder ein
«Wow» für mich, wenn ich Orchesterpartitu-
ren schreibe und dann in Prag im Studio
stehe und höre, wie die Streicher meine
Klänge einspielen. Dann läuft es mir kalt den
Rücken hinunter, und ich kämpfe mit den
Tränen. Doch schlussendlich ist Musik reine
Mathematik – jeder kann Musiktheorie
lernen, das ist keine Hexerei.
Jetzt machen Sie aber auf Understatement.
Nein ..., was man dann mit dieser Theorie
und den Zahlen macht, ist reine Emotion.
Aus einer Abfolge von Tönen etwas Berüh-
rendes auf Papier zu bringen, braucht Talent.
Genauso wie ein Innendekorateur die Gabe
hat, einen leeren, weissen Raum leidenschaft-
lich stilvoll einzurichten. Andere sehen
Farben, Buchstaben, Möbel, Frisuren –
ich höre einfach Musik in meinem Kopf.
2 Vorbilder. Ihre Eltern sind klassische
Musiker und Sie somit in einem musika-
lischen Haus aufgewachsen. Was ist
von der klassischen Musik an Ihnen –
dem R & B-Musiker – hängen geblieben?
Das Drama. Ich bin eine Drama-Queen.
Ich liebe es, auszubrechen, um dann wieder
Ensemble. Ich bin halt einfach kein Musiker,
der sich gerne an Regeln hält. Oftmals will
ich gar nicht wissen, was ich spiele, wohin es
mich führt und wie es ausgeht. Klassik hat viel
Schema – das passte dann halt nicht.
Wonach klingt Ihr neues Album «Back-
FunkLoveSoul»?
Der Name ist Programm. Ich will zurück
zum alten Funk. Zurück zu Marvin Gaye,
Al Green, Michael Jackson, Prince, die mich
zu dem Musiker gemacht haben, der ich
heute bin.
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7. Woher rührt Ihr Künstlername?
Zahlen faszinieren mich – ich liebte den Mathematik-Unter-
richt, was nicht wirklich üblich für einen Musiker ist, ich
weiss. 7 ist meine Lieblingszahl. Den Namen zu wählen, war
ein Bauchentscheid und schnell gefallen. Im Familien- und
Freundeskreis bin ich aber einfach Jan.
Hierfür gibt es keine Zahl. Musik ist der Klang des
Lebens. Mir scheint, kaum etwas anderes kann die Höhen
und Tiefen des Lebens so schön vertonen wie eine
Melodie. Gibt es zur Musik noch die passenden Lyrics,
ist die Symbiose perfekt. Eine Herausforderung, nicht?
Absolut. Der Text wird jedoch leider oft vernachlässigt. Meist
findet man letztendlich einfach die Melodie schön. Widmet
man sich aber zusätzlich dem Text, merkt man, dass man
das Lied eigentlich schon verstanden hat – der Text schwang
halt doch schon beim ersten Hinhören mit. Oder anders
gesagt: Der Text ist die Geschichte des Films. Und die
Melodien erzeugen die Bilder dazu.
0 Chancen. Sie haben mal gesagt, dass Castingshows
nur das Medium fördern würden und nicht den Inhalt.
Castingshows würden nur werberelevanten Traffic gene-
rieren, aber keine echte Plattform sein für gesundes
Neues. Was können Nachwuchsmusiker machen, um auf
solide Art und Weise eine Musikerkarriere einzuschlagen?
Musik. Macht einfach Musik. Ich bin nicht einer, der
Ratschläge gibt. Es ist wie mit allem, das funktionieren soll.
Man soll sich und anderen beweisen, dass man es wirklich
will. Auch wenn dies bedeutet, dass man zuerst mal zehn
Jahre lang in Jugendhäusern vor drei Leuten spielt, dann sei
es drum. Irgendwann hat man dann eine Band, die motiviert
ist und sogar eigene Songs schreibt. Dann plötzlich sind es
neun Leute, die einem zuhören. Wieder ein Jahr später 50 ...
Das klingt nach knallharter Arbeit.
Knallharte Arbeit klingt nicht nach Spass. Und wenn es
keinen Spass macht, soll man es besser sein lassen. Wenn
man mit seiner besten Crew vor nur drei Menschen spielt
und nichts bereitet einem mehr Freude als das, dann
weitermachen. Hat man nur das Ziel, gross rauszukommen,
dann lieber sein lassen.
Ich zitiere Sie. «Musik ist nicht Mittel zum Zweck. Musik
ist der Zweck und ich ein kleiner Teil des Mittels.»
Musik soll nicht mit dem Hintergedanken gemacht werden,
was sie auslösen könnte. Die Songs, die echt sind und ganz
tief berühren, wurden oft in der totalen Einsamkeit geschrie-
ben. Da sass irgendeiner mit einer Gitarre in der Ecke, ohne
auch nur ansatzweise den Gedanken zu hegen, dass der Song
von irgendwem mal gehört wird.
Was gehört für Sie zum guten Ton?
Der gute Ton ist so individuell erlebbar wie der Duft
eines Menschen oder die Haptik eines Gegenstandes.
Prince oder Michael Jackson? Nächste Frage bitte (lacht).
Ganz schwierig ..., müsste ich mich für einen entscheiden,
dann für Prince. Blech oder Holz? Holz. Ich liebe den
Klang des Saxofons. Champagner oder Wein? Wein,
Champagner mag ich nicht. Stadtleben oder Naturliebe?
Stadtleben. Aktivismus oder faule Haut? Aktivismus.
Ich wünschte, ich hätte etwas mehr faule Haut an mir; ich
wäre wohl etwas erträglicher für mein Umfeld. Kanton
Luzern oder Kanton Aargau? Beide. Ich bin Aargauer, lebe
aber unglaublich gerne in Luzern. Trotzdem bin ich viel
im Aargau. Meine Eltern und mein Bruder leben in Wohlen
und Umgebung, und wir haben dort Bandproben. Fasnacht
oder Flucht? Flucht. Ich betrinke mich auch sonst mal
gerne an einem Montag, wenn es sein muss. Und die Lizenz
zum Blödtun soll man sich doch selber geben und nicht
erhalten.
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ZWISCHEN GUT GETRÄUMT?Etwa ein Viertel jeder Nacht ver-bringt der Mensch mit Träumen. Fast 90 Prozent der Traumaktivität ereignet sich während des REM*-Schlafes – dieser gilt als aktivster Teil des Schlafs. Dabei werden Informa-tionen verarbeitet, die im Wachzu-stand aufgenommen wurden. Dies spielt eine Rolle beim Lernen, Erinnern sowie bei der Stress- und Gefühlsregelung. Jeder Mensch träumt, und zwar jede Nacht – auch jene, die sich nie an einen Traum erinnern.Quelle: Alles, was Sie schon immer über den Schlaf wissen wollten, World-wide Project on Sleep and Health*rapid eye movement
Text Andrea Decker Bilder Marcel Osztrowszki
«Secret Garden». Zwei verheissungsvolle Worte zieren das Schild an der Wohnungstüre der Schützenstrasse 5. Quincy Jones und Bruce Springsteen besingen ihn – den geheimen Garten. Die Melodien schleichen sich in mein Ohr, und ich stelle mir vor, was sich wohl Ungeahntes hinter der Tür befindet.
Und das Geheimnis, welches viele Menschen zu ergründen
versuchen, liegt tatsächlich hinter dieser Tür. Es ist das
Geheimnis des guten Schlafes; das Rezept für die wohlige
Bettruhe, die es uns erlaubt, ausgeschlafen und frisch in den
Tag zu starten. Schliesslich «verschlafen» wir einen beträcht-
lichen Teil unseres Lebens, verbringen wir doch einen Drittel
davon in der Horizontalen. Und auch hier – im «geheimen
Garten» vom Fachgeschäft Betten Thaler – darf über Nacht
probegeschlafen und ins Schlummerland gereist werden.
Und dies nicht etwa in emotionslosen vier Wänden, sondern
in britisch inspirierter Umgebung. Stadtmenschen liegen
Probe in London. Naturverbundene legen sich in der engli-
schen Countryside schlafen – und dies selbstverständlich auf
handgefertigten britischen VI-Spring-Betten, gefertigt aus
Naturmaterialien wie Shetland-Wolle, Rosshaar, Rohseide
und Cashmere. Doch egal ob London, Luzern oder sonst
irgendwo auf der Welt. Fakt ist: Während der wertvollen Zeit
des Schlafens regenerieren sich Körper und Geist, indem das
Unterbewusstsein die täglichen Eindrücke verarbeitet und
einordnet. Und im «Secret Garden» darf herausgefunden
werden, wie man sich am besten bettet, um eben diese Regene-
ration zu erlangen. Denn was für die Uhr das Aufziehen, ist
für den Menschen der Schlaf.
Im Auftrag der GesundheitDoch guter Schlaf ist bei weitem keine Selbstverständlichkeit.
Beeinflussen Schlafstörungen die Nachtruhe, leiden Gesund-
heit und Lebensqualität. Müdigkeit, Stimmungsschwankun-
gen, Gereiztheit und Konzentrationsschwäche sind die Folge.
Von möglichen gravierenden Langzeitfolgen ganz zu schwei-
gen. Wer sich schon jetzt angesprochen fühlt – ich tue es auch
den Laken
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ein bisschen – weiss: Die Zeit ist reif für ein passendes
Bettsystem. Matratzen, Lattenroste, Bettgestelle, Duvets,
Kissen, Bettwäsche und Accessoires sind die Hauptakteure
im Rennen um den guten Schlaf. Genügend Zeit sowie ein
bisschen vom nötigen Kleingeld sollte man zum Beratungs-
termin mitnehmen. Wir haben den Mann getroffen, dessen
Familie schon seit zwei Generationen und 40 Jahren die
Nacht zur guten Nacht macht: Gregor Thaler. Er bringt es
uns näher, das doch auch ein bisschen abstrakte Mirakel
Schlaf. Denn wissen oder bemerken wir, dass wir schlafen?
Nein. Es wird uns nur bewusst, wenn wir es nicht tun.
Es geht nicht immer «wie im Schlaf»Doch so tiefschürfend kann die Thematik trotzdem nicht
sein, denke ich mir und werde umgehend wieder auf Spur
gebracht. Gregor Thaler weiss aus jahrelanger Erfahrung:
«Schlaf, gesunde Ernährung, die mentale Einstellung und
Bewegung sind die wichtigsten Säulen der Gesundheit.
Suchen Sie sich deshalb für das Schlafzimmer den ruhigsten
Raum in Ihrem Daheim aus, und stellen Sie Ihr Bett idealer-
weise an eine Innenwand und nicht in die unmittelbare
Nähe des Fensters. Wer gerne mal zum Farbtopf greift, wählt
als Wandfarbe am besten blau, grün oder gelb. Starke
Rottöne regen nur unnötig an. Manche mögen es warm,
andere wiederum erwischt es ziemlich kalt – beides ist im
Schlafzimmer ungeeignet; der Körper versucht nämlich, die
Wärme respektive Kälte auszugleichen. Dadurch leidet die
Erholung. Die Wohlfühltemperatur liegt zwischen 16 und
18 Grad.» Weiter erfahren wir, dass das richtige Bettsystem
zwar verschiedenste Probleme wie Schlafapnoe, Schnarchen,
Reflux, Schlaflosigkeit, Schmerzen und vieles mehr lindern
kann, jedoch kein Mittel gegen psychische Probleme ist, die
das Ein- und Durchschlafen zeitweise verunmöglichen.
«Kurzzeitig ist stressbedingter Schlafmangel nichts Dramati-
sches. Klappt es trotz idealer Voraussetzungen über längere
Zeit nicht mit der Nachtruhe, scheint ein Besuch beim Arzt
unumgänglich», so Gregor Thaler.
«Massgebettet»Bei Betten Thaler wird schnell klar – der Kauf eines neuen
Bettes wird nicht so leicht getätigt wie das Aussuchen der
perfekten Jeans. Schliesslich darf man das Bettsystem bis
60 Tage nach Kauf zurückgeben – die Jeans nicht. Eine
fundierte Beratung, dazu gehört auch das Sammeln von
Kundeninformationen sowie das Erörtern der Körpermasse
und -konturen bis hin zum Scannen der Wirbelsäule, sind
nur einige Massnahmen auf dem Weg zur lauschigen
Nachtruhe. Gregor Thaler: «Ein Bett, je nach Kategorie,
kann durchaus eine Anschaffung fürs Leben sein.» Da fragen
wir uns, ob ein Normalsterblicher sich das leisten kann.
«Er kann», meint Thaler, «wenn ihm seine Gesundheit
und sein Wohlbefinden das wert sind.» Wir haben gelernt –
es sollte einem das wert sein. Denn so richtig gut ist der
Tagesbeginn erst dann, wenn das «Guten Morgen» nicht
nur einen festen Begriff in unserem Wortschatz darstellt,
sondern sich auch tatsächlich so anfühlt.
Kleine Hilfestellung für süsse Träume
Verrichten Sie vor Ihrer üblichen Bettzeit keine aufregen-
den Tätigkeiten. Eine bis zwei Stunden sollten für das
Ausklingen des Tages, für Entspannung und ein regel-
mässiges Schlafritual eingeplant werden.
Gehen Sie erst zu Bett, wenn Sie eine Einschlafneigung
verspüren. Wenn Sie das Schlafzimmer aus Langeweile,
Antriebslosigkeit oder bloss, weil es Zeit ist, aufsuchen, so
werden Schlafprobleme gefördert.
Stehen Sie jeden Morgen zur gleichen Zeit mit dem
Wecker auf, unabhängig von der nächtlichen Schlafdauer.
Eine regelmässige Aufwachzeit führt dazu, dass abends
jeweils zu ähnlicher Zeit Schläfrigkeit aufkommt.
Vermeiden Sie Wachzeiten im Bett. Verlassen Sie bei
Ärger oder Aufregung das Schlafzimmer, und widmen Sie
sich in einem anderen Raum einer ruhigen Tätigkeit bis
wieder Schläfrigkeit aufkommt.
Machen Sie keine Einschlafversuche, sondern gehen Sie
zu Bett, um Ruhe und Entspannung zu geniessen. Schlaf
kann nicht mit Willenskraft herbeigeführt werden.
Verfolgen Sie nachts nicht die Uhrzeit, denn dies führt
zu Besorgnis, Frustration und anregenden Gedanken.
Legen Sie Uhren und Wecker an eine nicht sichtbare
Stelle im Schlafzimmer.
Haben Sie keine Angst vor wenig Schlaf. Die Sorge,
nicht genügend Schlaf zu bekommen, ist die Hauptur-
sache für Schlaflosigkeit. Angst vor verkürztem Schlaf
ist unbegründet, denn Schlafverkürzungen unter Stress
und Erregung führen zu keinem Schlafdefizit, wenn
tagsüber kein Ankämpfen gegen das Einschlafen besteht.
Quelle: www.sleepmed.ch
Die Stretchlimousine fährt vor. Inhalt: Fünf
Bloggerinnen, ein Blogger. Kennen Sie
die Blogger-Szene? Blogger sind eine Art
Meinungsvervielfältiger. Meist junge
Menschen, in unterschiedlichen Berufen
daheim, selten in der Medienbranche, und
doch sind sie eine Art Medienschaffende.
Sie haben «Jünger» – so genannte Follower –,
Text Jil Lüscher Bilder Marcel Osztrowszki
Gesucht wird die Shopping Queen – ein Blogger-Medienevent in Schönenwerd. Auf dem Areal, wo Bally einst hochwertige Schuhe für die ganze Welt hergestellt hat,
bieten heute die bekanntesten Modelabels ihre Produkte zu reduzierten Preisen an.
Willkommen im Factory Outlet Fashion Fish.
die Wert darauf legen, was die Blogger
bloggen. Bloggen heisst publizieren, in Wort,
vor allem aber in Bild auf allen möglichen
Dot-Com-Plattformen (eigene Website,
Facebook, Instagram, Twitter und andere).
Je mehr Follower ein Blogger, eine Bloggerin
hat, desto gefragter ist sie/er bei der Werbe-
industrie. Vergleichbar mit der Auflage eines
Printproduktes. In der Welt der Mode, des
Lifestyles gewinnt die Blogger-Szene an
Bedeutung. «Sie ist ein wichtiger Bestandteil
im gesamten Werbe-Puzzle», bestätigt Robert
Meier, Geschäftsführer des Factory Outlets
Fashion Fish.
Die HerausforderungHeute trifft sich die Blogger-Szene also in
Schönenwerd bei Aarau. Das Factory Outlet
Fashion Fish ist schlicht das ideale Umfeld
für den geplanten Videodreh «Shopping
Queen». Motto des Events: laufen und
kaufen. Ziel: den von Fashion Fish gespon-
serten monetären Einsatz möglichst stylish
in ein Herbstoutfit umsetzen, um der Jury
mit Modeberater-Ikone Clifford Lilley und
Claudia Lässer ein «Daumen oben» abzurin-
gen. Nicht nur der Geldbetrag, auch die Zeit
zum Shoppen ist limitiert. Shoppen unter
Zeitdruck und im Wettbewerb mit Kolle-
ginnen – man kennt sich in der Blog-
Commu nity – eine echte Herausforderung
bei 47 Stores und über 100 Brands. Es sind
Markenprodukte national und international
bekannter Labels, die beim Factory Outlet
Fashion Fish zu reduzierten Preisen (Mini-
mum 30 Prozent) angeboten werden. Die
hochqualitativen Produkte stammen aus den
Vorjahres-, Muster- und Spezialkollektionen
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Augenblog ...AUF EINEN KURZEN
34_35 SAPHIR
behandlung. Die Profibloggerin Lea (isaw-
somethingnice.ch) beweist Mut: Sie kombi-
niert ein kurzes Satin-Kleidchen von Alysi
(55 Franken), mit Stiefeletten von Navyboot
(149 Franken) und einer dunkelblauen
Daunenjacke der Marke Liu Jo (100 Franken).
Für drunter hautfarbene Panties von Skinny
(12 Franken). Dazu eine farblich zum
Kleidchen passende Tasche von Marc Picard
(19 Franken) und Ohrringe von Blackout
(9.90 Franken). Ein indeed extravagantes
Outfit, findet Clifford Lilley anerkennend.
Zum Sieg reicht es aber nicht. Da trifft Anja
(schuschublog.com) den Nerv der Jury besser.
Sie setzt auf Karo, kombiniert die Farben
Braun (Kleid) und Stiefel mit Rot (Gurt) und
Schwarz (Handtasche). Schlicht, en vogue
und, ganz wichtig, auch zu ihrem Typ
passend. Es ist Teil der Bloggerwelt, sofort
und ohne Umwege über das Erlebte
zu berichten, zu bloggen. Kurz nach der
Siegerehrung ist der Zauber «Shopping
Queen» längst online. Und in der Stretch-
limousine ist der Champagner kalt gestellt.
Der nächste Blog-Event wartet bereits.
sowie aus Überproduktionen. «Der Durch-
schnittsrabatt über das Jahr verteilt beträgt
bei uns zirka 50 Prozent», sagt Robert Meier.
Man könne immer wieder auch Angebote
mit 70 bis 80 Prozent Rabatt finden.
Tiefpreisanbieter hätten selbstverständlich
auch ihren Platz im Detailhandel, würden
aber keine Konkurrenz zum Outlet-Geschäft
bilden. Es handle sich dabei nicht um
direkte Konkurrenten, «unsere Kunden
lieben Mode und Marken und geben gemäss
Befragungen überdurchschnittlich viel Geld
für Bekleidung aus», weiss Robert Meier.
Die Gleichung dazu sei einfach: «Outlet-
Shoppen bedeutet mehr Produkte für das
eingesetzte Geld.»
Herbst im Kleid(chen)Für die Bloggerinnen (Mann eingeschlossen)
gilt an diesem Abend: nicht möglichst viele
Kleidungsstücke, Schuhe, Schmuck und
andere Accessoires kaufen, sondern mög-
lichst passend zueinander und möglichst
herbstlich. Wobei: Die Geschmacksskala ist
so offen wie der Mund bei einer Wurzel-
36_37 SAPHIR
Text Andréas Härry Bilder PD
Moderne Fahrzeuge werden immer leiser. Das hat nicht nur gute Seiten, ist doch die Akustik ein wichtiger Teil des emotionalen Erlebnisses «Autofahren». Mit technischen Massnahmen wird diesbezüglich nachgeholfen. Ein Gespräch über den «guten Ton» mit Dr. Bernhard Pfäfflin, Leiter Entwicklung Schwingungstechnik und Akustik beim deutschen Sportwagenhersteller Porsche.
Wasserkühlung: Da gab es grosse Befürch-
tungen, das Auto werde nach der Umstellung
nicht mehr «nach Porsche» klingen ...
Wie viele Menschen arbeiten bei Porsche
am Sound der Fahrzeuge?
In unserer Abteilung Schwingungstechnik
und Akustik sind 150 Personen tätig. Wir
arbeiten nicht nur am Wohlklang der Autos,
sondern an allem, was «akustisch» ist. So
sind wir auch damit beschäftigt, Störge-
räusche jeder Art zu maskieren oder zu
eliminieren.
Wie definieren Sie den richtigen Klang
eines Autos?
Von den meisten neuen Fahrzeugen gibt es ja
ein Vorgängermodell. Auf Basis von diesem
wird der Sound weiterentwickelt, damit
das Auto akustisch erkennbar bleibt. Bestes
Beispiel auch hier unser 911er: das sägende
Geräusch des 6-Zylinder-Boxermotors muss
neuen Vorschriften angepasst werden, ohne
seinen Grundcharakter zu verlieren. Bei
einem komplett neuen Modell definieren wir
eine Idealvorstellung, die aber wiederum von
Bestehendem abgeleitet wird. So musste
unser neuer Kompakt-SUV Macan akustisch
ähnlich daherkommen wie der grosse Bruder
Cayenne.
Und wie gehen Sie konkret vor in der
Soundentwicklung?
In einer Phase, wo noch kein Auto dasteht,
geben unsere Sounddesigner die Grunddaten
der geplanten Motoren in ihre Simulations-
programme und errechnen, was möglich
ist. Dann beginnen sie mit der Entwicklung
der Abgasanlage, einer Kernkompetenz
unseres Hauses. Beim Abgas hat man un-
endlich viele Möglichkeiten beim Schall-
dämpferaufbau. Erst wenn diese Simulation
abgeschlossen ist, bauen wir mögliche
Varianten. Diese werden dann im Motor-
schallraum und in einem Tonstudio weiter-
entwickelt bis zur Serienreife.
bezeichnen, schon seit der Lancierung des
Vierzylindermodells 924 im Jahre 1976.
Eine Hochphase bekam das Thema dann mit
dem Wechsel unseres 911ers von Luft- auf
UNTERWEGSMit Wohlklang
Herr Pfäfflin, ist Sounddesign eine neue
Disziplin im Autobau?
Bei Porsche kennen wir das Soundenginee-
ring, wie wir unseren Tätigkeitsbereich
ER WIRD WEITERHIN SÄGEN!Wer Porsche sagt, hat sofort ein Auto im Kopf: den 911er, auch wenn im Jahr 2014 der Kompakt-SUV Macan den Klassiker von der Spitze der Marken-Verkaufsstatistik verdrängt hat. Der Ursprung des Sportwagens geht auf das Jahr 1963 zurück. Der Sechszylinder- Vergasermotor mit Luftkühlung produzierte 130 PS und sorgte bereits damals im Heck des Wagens für den Sound, den man bald einmal als «Sägen» titulierte. Der 911er machte unter der traditionellen Karosserieform sämtliche technologischen Entwicklungen der letzten 50 Jahre mit, wenn auch nicht immer zur Freude der «Fans»: Der Wechsel von Luft- auf Wasserkühlung im Jahr 1997 war begleitet von der Angst, die Seele des Wagens sei verkauft worden. Unbegründet: Auch die neueren Generationen «sägen» kräftig und halten den akustischen Kult weiterhin hoch. Im Laufe der Generationen wuchs der Wagen in allen Dimensionen, aber vor allem in Sachen Leistung: Das heutige Spitzenmodell Turbo S gibt 560 PS auf die vier angetriebenen Räder ab. Ein Ende der Erfolgsgeschichte ist nicht in Sicht: Aktuell sickern Informationen durch zur neuen Motorengeneration mit Turboaufla-dung, die Ende des nächsten Jahres die traditionellen Sauger ablösen wird. Wieder wird es einen Aufschrei geben – und wieder wird dieser unbegründet sein: Porsche wird es auch in Zukunft schaffen, modernste Technologie und gepflegte Tradition in Einklang zu bringen.
KLASSIKERUmwerfend zeitloser 911er.
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Der 911er: Sie arbeiten da an einer Ikone
der Autowelt. Welche Herausforderungen
gilt es für Sie zu meistern bei kommenden
Weiterentwicklungen?
Dass er immer leiser wird! Künftige Motor-
konzepte stellen uns vor Herausforderungen:
Ein Turbolader im Abgasstrang zum Beispiel
filtert vieles weg, das wir eigentlich möchten.
Irgendwann wird dann auch im Benzinmotor
noch der Partikelfilter kommen: Da kommt
praktisch nichts mehr raus an Geräuschen!
Bei den Dieselmotoren anderer Modelle
ist der Turbolader schon drin, auch der
Partikelfilter.
Zudem erzeugt der Dieselmotor weniger
Pulsationen. Da sind wir wirklich herausge-
fordert, aus einem Motor, aus dem nichts
mehr kommt, einen Sound zu kreieren, der
richtig gut und vor allem auch nach Diesel
klingt: Wir möchten da nichts verfälschen.
Synthetische Klangerzeugung wird somit
bei Benzin und Diesel immer wichtiger.
Für den Innenraum gibt es noch viele
Möglichkeiten: aktive Systeme zum Beispiel,
die über die Soundanlage abstrahlen, oder
«Shaker», kleine Vibratoren, die auf spezifi-
schen Blechflächen aufgesetzt werden und
diese als Resonanzkörper nutzen und Klänge
erzeugen.
Hybrid- und reine Elektrofahrzeuge sind
immer mehr am Kommen ...
Das ist aktuell ein grosses Thema! Neue
Unfallgefahren kommen auf uns zu, wenn
lautlose Autos unterwegs sind. Aus gesetz-
lichen Gründen werden wir diesen Fahr-
zeugen einen synthetischen Klang verpassen
müssen, entweder ähnlich den bekannten
Geräuschen der Verbrennungsmotoren oder
dann im Stil von Raumschiff Enterprise ...
Da gibt es noch verschiedene Ansichten!
Zum Schluss die persönliche Frage:
Welches Auto auf dem Markt klingt für
Sie richtig «sexy»?
Das ist klar der Porsche GT3: Das ist ein
Gänsehautauto, das seine Emotionalität auch
akustisch toll rüberbringt. Aus dem Klang des
hoch drehenden Saugmotors kann man fast
noch jedes mechanische Teil heraushören ...
DOCTOR SOUNDDr. Bernhard Pfäfflin, 48, hat bereits seine Lehre als KFZ-Mechaniker bei Porsche absolviert. An-schliessend studierte und promovierte er im Maschi-nenbau und kam anschlies-send zum Sportwagen- hersteller zurück. Zuerst in der Getriebeentwicklung, dann als Assistent des Vorstandes und jetzt als Leiter Entwicklung Schwin-gungstechnik und Akustik.
Was hört der Fahrer, die Fahrerin
eigentlich im Innenraum?
Es gibt drei Hauptquellen für den Klang
eines Autos: den Sound der Abgasanlage,
das Ansauggeräusch des Triebwerks und
die eigentliche Motormechanik.
Was ist das «Ansauggeräusch»?
Das sind die Pulsationen, die die Luft beim
Einströmen in den Motor verursacht. Je nach
Drosselklappenstellung, sprich Gaspedal-
stellung, wird mehr oder weniger Luft ange-
saugt. Somit transportiert dieses Geräusch
die Last respektive die angeforderte Leistung
des Motors. Diesen Klang leiten wir über
einen Kanal zu Membranen im sogenannten
«Sound Symposer» in den Innenraum, um
dem Fahrer eine akustische Rückmeldung zu
geben zur angeforderten Leistung.
Nun ist es ja nicht jedermanns Sache,
ständig mit «voller Dröhnung» aus dem
Motorraum bedient zu werden ...
Das ist der Vorteil des «Sound Symposers»:
Dieser lässt sich vom Fahrer einstellen, nach
seinen Wünschen. Beim gemütlichen Dahin-
gleiten oder Telefonieren wird eine Klappe
geschlossen, die Ansauggeräusche werden
reduziert. Will der Fahrer handkehrum alles
hören, was im Motor abgeht, ist das jeder-
zeit möglich.
SOUNDLABOREs soll nach Porsche klingen.
Luzern im November. Die Zeit, in der die besten Pianisten
der Welt die Werke von noch berühmteren Komponisten
spielen. Und nun bin ich wieder hier. Backstage. Nach so
vielen Jahren. Dieser aussergewöhnliche Ort war sieben Jahre
lang mein Arbeitsplatz, zweites Zuhause und Heimat für
meine Liebe zur Musik: das KKL Luzern. Ich kenne hier
jeden Winkel, jede Ecke. Trotzdem fühlt es sich heute anders
an, während ich das Labyrinth hinter den Kulissen erkunde.
Ich atme tief, aber leise ein, bewege mich ruhig, um die
Musiker und Techniker nicht in ihrer Vorbereitung zu stören.
Beim Einatmen bemerke ich: Der Duft ist derselbe, und er
weckt unaufgefordert und unverzüglich Erinnerungen an
unvergessene Zeiten. Nichts scheint verändert. Wie damals,
als meine Arbeit es mir erlaubte, all dies ganz selbstverständ-
lich zu erleben. Nur genau das ist heute anders – ich bin
einfach Gast.
In eine andere Welt ...Ich ziehe weiter durch einen purpurroten Gang, dessen kleine
Fenster unvermittelt Postkartenansichten auf Stadt und See
zaubern. Über den mit rotem Teppich ausgekleideten Gang
Text Andrea Decker Bilder PD
Es ist still heute. Nur entfernt sind Männer-stimmen zu hören. Der Champagner wird auf die richtige Temperatur gekühlt, Leiter und Giesskanne werden weggeräumt, nachdem die verschiedenen Schauplätze ins rechte Licht gerückt und die letzten Rosen liebevoll arran-giert wurden. Ein Knistern liegt in der Luft. Ist es die Ruhe vor dem Sturm? Die Konzentration vor der abendlichen Höchstleistung? Oder schlicht die Demut vor der einzigartigen Kulisse?
und stelle fest: Ich bin ganz allein. Wahrlich ein seltenes
Privileg. Und nun ist sie da. Alle sprechen von ihr. Sie sagen,
wie selten und kostbar sie in Zeiten der Reizüberflutung ist:
die absolute Stille. Und wieder stockt mir der Atem. Kenner
sagen, man höre vom obersten Balkon eine Stecknadel fallen.
Ich glaube ihnen und atme weiter. Meine Augen erforschen
die zahlreichen Charakterzüge des Konzertsaals. Warme
Holztöne von Buche, Ahorn und Kirschbaum in Boden und
Stühlen ergänzen das kühle Weiss der Wände. Das schumm-
rige rote Licht, das die Echokammern hinter der Bühne aus-
leuchtet, steht im Gegensatz zu den unregelmässig angeord-
neten Lichtpunkten an der nachtblauen Decke. Man nennt
ihn den Sternenhimmel ...
... und wieder zurückNun kehre ich zurück vom stillen Sternentanz, verlasse
das KKL Luzern und stehe noch eine Weile auf dem Europa-
platz. Über mir das weit auskragende Dach, das sich schüt-
zend über Dutzende von Menschen legt. Man sagt, Heimat
ist da, wo das Herz ist – und ich denke, ich weiss, wo dieser
Platz für mich ist.
zum Konzertsaal zu gehen, gibt einem das Gefühl, selbst ein
bisschen «Star» zu sein – und tatsächlich ertappe ich mich
dabei, wie sich meine Haltung jener einer stolzen Solistin
angleicht. Die schwere graue Türe vor mir holt mich auf den
Boden der Realität zurück. Diese zu öffnen, ist schon ein
kleiner Kraftakt. Sie offenbart einen kurzen Gang, an dessen
Ende mich ein zweiter verschlossener Zugang erwartet. Die
Türe hinter mir fällt zu, und ich verweile einen Moment.
Nichts als mein dumpfes Atmen ist zu hören. Diese dunkle,
kurze Schallschleuse schluckt jegliches Geräusch. Und so
soll es sein. Beim Aufstossen der zweiten Türe eröffnet sich
mir ein atemberaubender Anblick auf 19 000 Kubikmeter
Klangraum. Das strahlende Weiss der 24 000 quadratischen
Gipsplättchen an den Wänden verleiht dem Konzertsaal eine
kühle, puristische Eleganz. Die Gipsreliefs zieren nicht ein-
zig aus ästhetischen Gründen die Wände, vielmehr brechen
sie die Schallreflexion auf und multiplizieren sie in alle
Richtungen. Dies ist nur ein Puzzleteil, das für die perfekte
Akustik verantwortlich ist. Sie wiederum macht diesen
Konzertsaal weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt.
Im 2. Balkon setze ich mich auf einen der 1840 Sitzplätze
ZWISCHENDEN TÖNEN
SCHALLREFLEXIONGipsreliefs dienen der perfekten Akustik.
OHRENSCHMAUSEin Konzertsaal der Superlative.
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ZUGER KIRSCHTORTE
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TREICHLERFREUDESCHENKEN
tzkt-gestaltung-plakat-inserat-2_inserat-saphir-210x270 11.11.14 14:40 Seite 1
Die Reise ins Unbekannte beginnt mit Über-
raschung Nummer eins: The Chedi Ander-
matt kommt zwar einem überdimensional
grossen Chalet nah, fügt sich aber im Stil
tatsächlich elegant in das ursprüngliche
Dorfbild ein. Das Hotel fällt auf, ohne sich
aufzudrängen. So lässt das ruhende und
schlichte Äussere des Luxusresorts überra-
schenderweise auch nicht auf das eindrucks-
voll reizende Innere schliessen: Wo man
draussen eben noch von der warmen Herbst-
sonne gekitzelt wurde, strahlen nun im
Eingangsbereich filigrane, von der Decke
hängende gläserne Lichtstangen mit den
funkelnden Augen der Gäste um die Wette.
Der erste Eindruck: Es ist hell. Aber niemals
grell. Die Stimmung ist wärmend, aber nie-
mals drückend. Durch den Mix von traditio-
nellen Materialien wie warmen Hölzern
und Naturstein aus der Region, gespickt mit
geschickt gewählten Farbakzenten, kommen
die palastähnlich hohen Räume erst so richtig
zur Geltung. Es gibt viel zu sehen – und
das Auge darf sich in den Details verlieren.
Text Andrea Decker Bilder PD
Das urige Urner Urserntal am Gott-
hard lässt auf den ersten Blick – und
wüsste man es mittler-weile nicht besser –
kein The Chedi Andermatt erahnen. Ob das schlecht ist?
Nicht im Geringsten. Gegensätze ziehen
sich im Fall vom Luxusresort im (noch) schlichten Andermatt
an. Und Gegensätze kreieren immer
auch Unerwartetes.
Chalet der SuperlativeTHE CHEDI ANDERMATT
44_45 SAPHIR
Luxus mit KonzeptWir befinden uns in einem Fünf-Sterne-
Haus, das sich – ganz im Sinne seiner Familie
der GHM-Hotels – mit einem zusätzlichen
Sternchen schmücken darf. Und dieses
Sternchen strahlt besonders hell. Mir wurde
berichtet, wer womöglich schon auf Bali
oder im Oman residiert hat, wisse: Chedis
sind keine Resorts im herkömmlichen Sinn,
sondern Gesamtkunstwerke. GHM-Hotels
und Resorts bieten nämlich Luxus, der unter
Berücksichtigung der jeweiligen einheimi-
schen Kultur, Geschichte und Umgebung
interpretiert wird. Im Fall von Andermatt
bedient man sich lokaler Gegebenheiten und
lässt asiatische Inspiration mit einfliessen.
Ein durchaus gelungener, wenn auch etwas
ungewöhnlicher Mix. Vielleicht auch dies
ment und ihrer Leidenschaft dem Hotel
seine Seele geben – und man ist in Ander-
matt auf gutem Wege, dieser Seele Tiefe
zu verleihen. Beim Beziehen eines der 105
Gästezimmer – gestaltet vom renommierten
Hotel-Architekten Jean-Michel Gathy,
der es erneut geschafft hat, Tradition und
Moderne zusammenzubringen und in
diesem Fall alpinen Chic mit asiatischem
Sanftmut zu paaren – wird schnell klar: Mit
der Grösse wird auch beim Wohnen nicht
gegeizt. Die kleinste Einheit ist nämlich
mindestens 52 Quadratmeter gross und lässt
einen vergessen, dass man in einem Hotel
übernachtet – das Wohnzimmer der Schrei-
berin ist nämlich kleiner als ihr «Deluxe-
Room». Dank der Grosszügigkeit der Räum-
lichkeiten fällt das Verweilen darin unglaub-
lich leicht. Der smarte Apple-Butler namens
iPad hilft einem dabei, Temperatur, Musik,
Kamin, Lichtverhältnisse und vieles mehr
per Fingertipp und nach Belieben zu kon-
trollieren. Technisch weniger Versierte
können selbstverständlich alles auch manuell
bedienen. So macht es denn auch nichts,
wenn es draussen mal ungemütlich nass-kalt
ist und man sich deshalb lieber am zimmer-
eigenen Kamin wärmt, ein heisses Bad in der
freistehenden Badewanne nimmt, sich in
hochwertigste Federn auf handgefertigtem
Hästens-Bett nistet oder seine ganz eigene
«House-Party» mit fantastischer Tonqualität
steigen lässt – und dank schalldichten
Räumen ohne Lärmbelästigung des Nach-
barn. Wen es trotz aller Annehmlichkeiten
irgendwann aus dem Zimmer zieht, der
darf sich auf 2400 Quadratmetern Spa-
Landschaft vergnügen.
eine Taktik, die Gäste zu überraschen.
Und wer Andermatt noch immer unweiger-
lich mit militärischen Pflichtübungen in
Verbindung bringt, sollte diese Erinnerungen
durch neue ersetzen – wer schon mal hier
war, weiss; das geht ganz einfach.
Ganz unbescheidenAuf dem Hotelrundgang begegnen den
Gästen viele freundliche Gesichter, die es
ihnen leicht machen, anzukommen und
Alltägliches loszulassen. Augenscheinlich ist
auch, dass die Chedi-Crew in Andermatt
ziemlich jung ist und ihre mit Leichtigkeit
ausgeübte Gastgeberrolle professionell wahr-
nimmt. Denn es sind doch im Besonderen
die Mitarbeitenden, die mit ihrem Engage-
TRAUMHAUSGross, grösser, Chedi.
WETTBEWERBSo ein «Chedi» gibt es nur einmal in der Schweiz. Lust auf dieses aussergewöhnliche Hotel-Erleb-nis? Gewinnen Sie einen Gutschein für zwei Personen und zwei Nächte in einem Doppelzim-mer inkl. Frühstück. Einzulösen nach Absprache mit dem Hotel und gültig bis Ende November 2015. Die Kurt Steiner AG stellt Ihnen für die Hin- und Rückreise nach Andermatt ein tolles Fahrzeug zur Verfügung. E-Mail an [email protected], Stichwort «Chedi», oder Postkarte an: Neue Luzerner Zeitung, Andrea Decker, Maihofstrasse 76, 6002 Luzern, Stich-wort «Chedi». Komplette Absenderadresse inkl. Telefonnummer nicht vergessen. Einsendeschluss ist der 12. Dezember 2014.
www.chediandermatt.com
der Gäste Köstliches gezaubert, wobei der
Blick in die Pfannen nicht nur geduldet,
sondern auch geschätzt wird. Das Team um
Chef Mansour Memarian weiss um das
Kredo ihres Vorgesetzten: Authentizität –
egal ob in der lokalen Kochkunst oder in
den kulinarischen Fertigkeiten aus Asien.
Und das Frühstücksbuffet – Lieblingsmahl-
zeit aller ausdauernden Skihasen – bietet
mehr, als das Auge verarbeiten kann, vom
Magen ganz zu schweigen. Der Tag kann
beginnen. Und er beginnt gut.
FazitArchitekt Jean-Michel Gathy erhielt von
Investor Samih Sawiris nur eine Vorgabe: die
Standards so hoch zu setzen, wie es geht,
und ein Wunsch-Reiseziel zu schaffen. Denn
Andermatt ist im Ausland völlig unbekannt
und noch keine etablierte Destination wie
Gstaad, Zermatt oder St. Moritz. Ist ihm das
gelungen? Meine Wenigkeit würde meinen:
ja, unbedingt wiederkommen. Und würde
man meine Wunschliste ans Christkind kon-
sultieren, stünde es dort schwarz auf weiss.
46_47 SAPHIR
Wo Zeit keine Rolle spieltMan solle nicht mit vollem Magen baden
gehen, hiess es immer. Aber die Möglichkeit,
sich am 35 Meter langen Infinity-Pool auf
einem Lounge-Bett und in einen Plüsch-
teddy-weichen Bademantel gekuschelt ein
Clubsandwich zu gönnen, ist zu verlockend.
Zudem gilt: Zeit ist ein rares Gut, Entschleu-
nigung die Devise – deshalb durchatmen,
geniessen und das Tempo auf Zeitlupe stel-
len. Dem Magen die verdiente Ruhe gegönnt,
geht es dann weiter ins warme oder heisse
Wasser der weiteren Innenpools, wo man
seinen verspannten Körper den Massagedüsen
hingeben kann – auch den alten Römern und
saunaerprobten Finnen würde es hier in den
Pools, Saunen und Dampfbädern gefallen.
West meets EastIn den Restaurants regiert die globale kuli-
narische Auswahl, mit der man sich unver-
froren und von der Alpenluft hungrig von
Westen nach Osten durchversuchen darf –
dies eigentlich immer und überall im Haus.
In den vier Showküchen wird vor den Augen
bestätigt vorab: Der Gourmet hat ein Stück Schweizer
Essenskultur vor sich, eine der bekanntesten Spezialitäten
unseres Landes.
Die Zutaten einer DelikatesseBeim Durchtrennen der Schutzfolie strömt er erstmals aus:
der Duft dieser einzigartigen, grossartigen Melange feinster
Zutaten. Bruno Heini, Geschäftsführer der Konditorei
Treichler, lüftet das Geheimnis der verwendeten Ingredien-
zien der wahren Kirschtorte: eine stark schaumig gerührte,
rosa gefärbte Buttercreme, aromatisiert mit Zuger Kirsch: die
Kirschtorten-Creme. Dazu eine zweite Creme mit Mandeln
Text Andréas Härry Bilder Marcel Osztrowszki
Nur wenige Lebensmittel werden derart stark mit ihrer Heimat in Verbindung gebracht:
Seit bald 100 Jahren sorgt die Zuger Kirschtor-te aus dem Hause Treichler für Geschmacks-
explosionen im Gaumen glücklicher Geniesser.
AUF ZUGERISCHVerführung
Die Verpackung ist aufwendig: Perfekt eingepasst in hoch-
wertigem Karton aktiviert das Objekt lukullischer Begierden
in feinstem Cellophan verpackt schon beim puren Anblick
die Mundsäfte. Das Studium der gedruckten Beilagen
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und Haselnüssen. Zwei Japonais-Böden umfassen die
Füllungen: mit Zucker schaumig gerührtes Eiweiss mit
vorsichtig daruntergehobenen, gemahlenen Haselnüssen
und Mandeln, wird bei niedriger Temperatur gebacken.
Der untere Japonais-Boden wird mit Kirschtorten-Creme
bestrichen. Darauf kommt das reichlich mit Kirschlikör
getränkte Biskuit. Die Seite der Torte wird mit gehobelten,
gerösteten Mandeln gespickt, im Fachjargon «einstreuen»
genannt. Über die Delikatesse wird Staubzucker gegeben,
der mittels eines Spachtelmessers das traditionelle Rauten-
muster aufgezeichnet bekommt.
Das ErfinderhausDie Höhe der Zuger Kirschtorte von Treichler ist definiert.
«Nur» 45 Millimeter, unabhängig vom Durchmesser des
Backwerks. Das hat seinen Grund: Diese Dimension ermög-
licht beim Abstechen mit der Gabel, alle Schichten mitzu-
nehmen und damit im Mund das volle Feuerwerk der
Aromen zu entfachen. Die Mischung aus ausgewogener
Süsse, rahmigen Noten, Nuss- und Röstaromen kombiniert
mit dem herrlichen Abgang des Kirschs garantieren der
Zentralschweizer Spezialität die geschmackliche Einzigartig-
keit. «Treichler ist das Erfinderhaus der Zuger Kirschtorte
und muss sich deshalb qualitativ abheben», sagt Bruno
Heini zur Tatsache, dass es im Jahr 2014 zig Anbieter von
Kirschtorten gibt (siehe «Geschichte des Genusses»). Ein
grosser Schwerpunkt liegt dabei – natürlich – auf der Güte
des Kirschs. «Wir verwenden eine Mischung verschiedener
Kirschsorten, um immer den gleichen Geschmack zu garan-
tieren. Würde nur ein Produkt eines Lieferanten berück-
sichtigt, wären naturbedingte Schwankungen unvermeidbar,
was unsere Stammkunden sofort registrieren würden»,
schmunzelt Heini.
Die KirschbarJede Charge Kirsch wird bei ihrer Anlieferung auf verschie-
denste Arten geprüft. Eine originelle davon: «Wir zerreiben,
wie von Parfums bekannt, das Produkt auf den Handrücken
und lassen so den Geschmack im Kontakt mit der Luft ent-
wickeln», erklärt der Spezialist. Zwei bäuerliche und zwei
gewerbliche Brennereien beliefern Treichler mit dem Chriesi-
wasser. Ein Jahresbedarf lagert in den Tanks in der Zuger
Innenstadt, «damit wir Qualitätsschwankungen ausgleichen
können», erklärt Bruno Heini. Die ständige Auseinanderset-
zung mit dem gebrannten Wasser aus Zug adeln Bruno Heini
zum Kirschspezialist: «In unserem Café haben wir eine Kirsch-
bar eingerichtet mit über 70 verschiedenen Sorten: gemäss
dem Zuger Kirschspezialist Ueli Kleeb die Grösste weltweit».
DIE GESCHICHTE DES GENUSSES«Die Kirschwasser-Gesellschaft in Zug» vereinte gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts zig Chriesi-bauern des Kantons. Ziel der Gruppierung war, dem traditionellen, gebrannten Wasser neue Absatzmärkte zu eröffnen. Der Appenzeller Konditor Heiri Höhn liess sich nach Lehr- und Wanderjahren in der Kolins-tadt nieder. Zusammen mit Ehefrau Hanna eröffnete der kreative Handwerker sein Produktions- und Ladengeschäft an der Alpenstrasse 7. Nachbarn des Neuunternehmers an der Chamerstrasse 6 war der Sitz der besagten Kirschwasser-Gesellschaft. Die entstandenen Kontakte nutzte der Konditor bei der Entwicklung einer Torte, die mit Chriesiwasser getränkt wurde. 1915 erschien in der Zuger Zeitung ein Inserat, wo eine Zuger Kirschtorte erstmals angepriesen wurde. Dieses Jahr gilt somit als Ge-
burtsstunde der Spezialität. Seit 1917 wird die Leckerei in der heutigen Form (zwei Japonais-Böden, dazwischen ein mit Kirschlikör getränktes Biskuit) produziert.
HEPBURN, CHAPLIN UND DER PAPSTDer unmittelbar einsetzende Erfolg der Torte rief Nachahmer auf den Plan: Heiri Höhn liess deshalb unter anderem das blaue Band der Verpackung schützen. Die Produktebezeichnung an sich konnte er jedoch nicht vor Konkurrenz bewahren: Zug, Kirsch und Torte waren ja auch damals schon alltägliche Begriffe. Die Zuger Kirschtorte trat den Siegeszug an: zuerst auf nationaler Ebene, erleichtert durch die aufkommende Mobilität. Später weltweit. Die Zuger Spezialität der heutigen Konditorei Treichler wurde mit Preisen geehrt und fand auch den Weg auf die Dessert-teller der Prominenz: Die Hollywood-Kultschauspiele-
rin Audrey Hepburn kaufte persönlich bei Treichler ein. Der legendäre Charly Chaplin war als Gast in Zug gerne gesehen. Politische Würdenträger aus dem In- und Ausland sind dem Genuss zugeneigt, und vom aktuellen Papst gibt es sogar ein Foto, wie er eine Treichler-Kirschtorte in Empfang nimmt.
ZUKUNFT GESICHERTErfinder Heiri Höhn verkaufte 1943 seinen Betrieb und alle damit einhergehenden Rechte zur Spezialität seinem Chefkonditor Jacques Treichler. 1970 ging der Betrieb an dessen Sohn Erich über, der 1989 verunfallte. Ehefrau Madelaine leitete das erfolgreiche Unternehmen anschliessend bis 2004. Mangels interessierter Nachkommenschaft aus der Familie wurde der Betrieb den Eigentümern der Luzerner Konditorei Heini angeboten. Diese führen nun das
Haus unter dem traditionellen Namen Treichler als unabhängige Gesellschaft in den angestammten Lokalitäten der Zuger Innenstadt. In den Produktions-räumen werden aktuell täglich 250 bis 400 Kirsch-torten produziert.
DIE ERSTE MASCHINEDie Geschichte der 2008 in das Inventar des kulina- rischen Erbes der Schweiz aufgenommenen Spezialität kann im «Kirschtorten-Museum» im Ladengeschäft am Bundesplatz 3 anhand von Fotos, Originalbriefen und Werkzeugen nachverfolgt werden. Auch das Original-Rührwerk aus der Erfinderzeit der Kirschtor-te ist ausgestellt. Diese konnte erst kürzlich nach aufwendiger, europaweiter Recherche wieder an ihren Ursprungsort zurückgeführt werden.
HANDARBEITMit gerösteten Mandeln gespickt.
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LANGE ANHALTENDES VERGNÜGENErstaunlich ist die Haltbarkeit einer Zuger Kirschtorte: Die Kombination von Zucker und dem im Kirsch enthaltenen Alkohol garantiert dem Produkt in ungeöffnetem Zustand eine Haltbarkeit von zwei Wochen bei rund 5 Grad. Im Tiefkühler kann der Konsum sogar bis zu drei Monate hinausgezögert werden. Die ideale Serviertemperatur einer Zuger Kirschtorte beträgt 18 Grad, «wie ein guter Wein», sagt Fachmann Bruno Heini.
Liebevolle ProduktionEin zweites Qualitätsmerkmal der Treichler-Spezialität ist
Güte der Produktion: Konditor Urs Loppacher hat schon
über eine Million Zuger Kirschtorten realisiert. Ihm zuzu-
schauen, wie er die edlen Ingredienzien zu diesem auch
ästhetisch anspruchsvollen Produkt zusammenfügt, ist ein-
drücklich: Mit liebevollen, eleganten Bewegungen werden
die Cremes auf die Böden aufgetragen, der Kirsch verteilt
und die Mandeln zugefügt. Alles Handarbeit. Auch die
Verpackung ist nicht automatisiert, sondern wird sorgfältig
von Fachpersonal vorgenommen. «Mit jeder einzelnen Torte
geben wir uns über 20 Minuten ab», errechnet Bruno Heini
die Zeit, die seine Mitarbeiter für das Produkt aufwenden.
2015 feiert die Zuger Kirschtorte ihr 100-Jahr-Jubiläum:
«Dies werden wir gebührend feiern», kündigt Bruno Heini
an. Dabei werden wieder viele Menschen der Zuger Ver-
führung erliegen ...
STREICHELEINHEITKirschtortencreme auf Japonais-Boden.
BRUNO HEINIEr degustiert im speziellen Nasenglas Zuger Kirsch.
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