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Einführung in die BWL (Wings/Winfos)
Prof. Dr. Jürgen Schwark WS 2005/2006
Inhalte:1. Einführung in die Themenstellung,
Organisatorisches, Literatur, Einordnung der BWL in das Wissenschaftssystem, Was ist ökonomisches Handeln?
2. Verantwortung und Nachhaltigkeit, Unternehmensethik und Unternehmensziele
3. Unternehmensstrukturen4. Unternehmensorganisation5. Personalpolitik6. Marketing-Mix und Marktstrategien7. Produktpolitik
Einführung in die BWL (Wings/Winfos)
Prof. Dr. Jürgen Schwark WS 2005/2006
Inhalte:8. Preispolitik9. Vetriebspolitik10. Kommunikationspolitik11. Werbung12. Marktforschung13. Marktforschung14. Abschluss, offene Fragestellungen
Einführung in die BWL (Wings/Winfos)
1. Wozu überhaupt eine wissenschaftliche Lehre der Betriebswirtschaft?
Einordnung der BWL in das WissenschaftssystemErfordernis zur strukturierten und wissenschaftlichen
Führung von UnternehmenWas ist ökonomisches Handeln?
MinimalprinzipMaximalprinzipDas „magische“ DreieckGrundlegende Begriffe
Einführung in die BWL (Wings/Winfos)
2. Verantwortung und Nachhaltigkeit
Verbinden von ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten
Internalisierung externer Kosten
Unternehmensethik und Unternehmensziele
Einführung in die BWL (Wings/Winfos)
3. Unternehmensstrukturen
Staat, Non-Profit, Privat
Primärer, Sekundärer, Tertiärer Sektor
Produktionssektoren
Betriebsgrößen
Einführung in die BWL (Wings/Winfos)
4.Unternehmensorganisation
Verfassung
Aufbau/Struktur
5.Personalpolitik
Personalbeschaffung
Personalbeurteilung
Einführung in die BWL (Wings/Winfos)
6. Marketing-Mix und Marktstrategien 7. Produktpolitik 8. Preispolitik 9. Vetriebspolitik/Logistik 10. Kommunikationspolitik
Einführung in die BWL (Wings/Winfos)
11. Werbung
u.a. Film: 100 Jahre Konsum
12+13. Marktforschung
- Quantitative Marktforschung
- Qualitative Marktforschung
14. Abschluss, offene Fragestellungen
u.a. zur Klausur
Einführung in die BWL (Wings/Winfos)
Grundlagen des Rechnungswesens* undbetriebswirtschaftl. Funktionen**Buchführung und Abschluss Bilanzen Kostenrechnung für Wirtschaftsinform. Betriebswirtschaftliche Funktionen TFP** 8Einführung in die BWL für Wirtsch-Inf. u.a. im 2. Semester:Produktion Finanzierung Marketing
Literatur:Literatur gibt es in kaum noch zu bewältigenden Mengen.
Deswegen - empfohlene Literatur:Eisenführ, F.: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, Stuttgart
2000 (3. Auflage)Hentze, J. et al: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Bern 2001Kuhlmann, Chr.: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre,
München 2001Olfert/Rahn: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre,
Ludwigshafen 1999 (5. Auflage)
(steht im Handapparat in der Bibliothek!)
Einordnung in das Wissenschaftssystem
. Wissenschaften
Metawissenschaften Realwissenschaften Formalwissensch.
Geisteswiss. Naturwiss.
SoziologiePolitologieGeschichtePsychologie
VWLBWL
PhysikChemieBiologiePhilosophie
Theologie
LogikMathem.
Allg. BWL und Spez. BWL
. FührungslehreMaterialwirtschaftslehre
ProduktionswirtschaftslehreMarketinglehre
PersonalwirtschaftslehreFinanzwirtschaftslehre
InformationswirtschaftslehreRechnungswesenlehre
OrganisationslehreControllinglehre
IndustriebetriebslehreHandelsbetriebslehre
BankbetriebslehreVersicherungsbetriebslehre
VerkehrsbetriebslehreTouristikbetriebslehre
Steuerlehre
Wozu eine wissenschaftliche Lehre der Betriebswirtschaft?
Ausgangspunkt ist die Vielfalt der betrieblichen
Wirklichkeit
Daraus entwickeln sich verschiedene Aufgaben:
1. Betriebliche Wirklichkeit beschreiben
2. Beschreibungen gliedern
3. Regelmäßigkeiten erkennen
4. Regeln ableiten
5. die betriebliche Wirklichkeit verbessern
Zentrale Begriffe und Prinzipien
Minimalprinzip
Maximalprinzip
als ökonomisches Prinzip
zusätzlich
Humanitätsprinzip
Umweltschutzprinzip
DefinitionMaximalprinzip:
Mit gegebenem Aufwand (Mitteln) soll ein größtmöglicher Ertrag (Erfolg) erreicht werden.
Z.B. mit 100.000 € Werbeaufwand den Höchstmöglichen Absatz
DefinitionMinimalprinzip:
Mit geringst möglichem Aufwand (Mitteln) soll ein bestimmter Ertrag (Erfolg)bewirkt werden.
Z.B. mit möglichst wenig Geld die Anschaffung einer Maschine
Magisches Dreieck
Ökonomisches Prinzip
Humanitäts- Umweltschutz-
Prinzip Prinzip
Magisches Dreieck27.11.2003 12:37
Studie: Nachhaltigkeit lohnt sich
Die Aktien von nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen entwickeln sich besser als die von herkömmlich geführten Firmen: In den vergangenen vier Jahren lag die Performance im Schnitt um 23 Prozent über der Kursentwicklung der weniger verantwortungsbewussten Firmen. Das hat die Münchener Rating-Agentur Oekom Research in Kooperation mit dem Bankhaus Morgan Stanley Dean Witter herausgefunden. Oekom hat für die Studie 602 Unternehmen aus dem Aktienindex MSCI World auf Herz und Nieren geprüft. Nachhaltige Firmen berücksichtigen bei ihren Entscheidungen ökologische, soziale und ethische Kriterien.
Magisches Dreieck27.11.2003 12:37
Studie: Nachhaltigkeit lohnt sich
Das Vorurteil, nachhaltige Investments hinken dem Markt hinterher, ist damit für Oekom Research aus dem Weg geschafft. "Im Gegenteil, es verdichtet sich mehr und mehr die Erkenntnis, dass Nachhaltigkeit ein Wertschöpfungsfaktor ist", sagt Markus Knisel, Direktor von Morgan Stanley Private Wealth Management. Zu den deutschen Top-Nachhaltigkeitsfirmen zählt Oekom unter anderem BMW, die Deutsche Telekom und die Hypovereinsbank.
Magisches Dreieck27.11.2003 12:37
Studie: Nachhaltigkeit lohnt sich
"Der positive Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und Finanz-Performance wird dem Segment der nachhaltigen Investments einen enormen Schub bringen. An dieser Entwicklung möchte Morgan Stanley in jedem Fall partizipieren", sagt Knisel. Immer mehr Fondsanbieter bringen Produkte auf den Markt, die in nachhaltige Firmen investieren.
Quelle: DER FONDS
Rationalität, bzw. Vernunft als Voraussetzung für wirtschaftliches, bzw. ökonomisches Handeln
- gerecht
- legal
- praktisch
- wert(e)voll
- zweckmäßig
-richtig
Vernünftiges Verhalten ist Gerecht
Wenn die Maxime des dahinterstehenden Willens entsprechend dem Kant`schen kategorischen Imperativ aus Sicht des Handelnden jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.
Vernünftiges Verhalten ist legal
Wenn das Verhalten sich an Gesetz und Ordnung orientiert.
(legale Steuer“flucht“!?)
Vernünftiges Verhalten ist praktisch
Wenn es sich an den Gegebenheiten der Wirklichkeit und nicht an Illusionen, Utopien, oder Ideologien orientiert.
(Teile des „Neuen Marktes“!?)
Vernünftiges Verhalten ist wert(e)voll (i.S.V. Wertebesetzt)
Wenn es sich an den Werten und Moralvorstellungen des Handelnden orientiert.
(Diese können jedoch unterschiedlich und gegensätzlich sein)
Vernünftiges Verhalten ist zweckmäßig
Wenn es zu einem bestimmten und nicht beliebigen Zweck führt.
Vernünftiges Verhalten ist richtig
Wenn die Zweckmäßigkeit verstandesmäßig und logisch begründbar ist.
Wirtschaftliches Konsumentenverhalten
Der Hobby-Radler Jan U. will sich ein Rennrad kaufen. Er geht wie folgt vor:
Informationsbeschaffung- angebotene Güter:- Bedürfnisse:- eigene Mittel:
Jan U. könnte sich wie folgt wirtschaftlich entscheiden:
Maximalprinzip (hier: Hedonist):
Minimalprinzip (hier: Geizhals):
Ausbalancierung:
Wirtschaftliches Arbeitnehmerverhalten
Die Maschinenbau-Ingenieurin Inge N. hat zwei angebotene Stellen zur Auswahl:-Eine Stelle, Jahresgehalt 50.000 €, bei einem Großunternehmen in einer süddeutschen Großstadt- Eine Stelle, Jahresgehalt 40.000 €, bei einem Kleinbetrieb in einer reizvollen Kleinstadt
Sie entscheidet sich für die zweite Stelle. Hat sie ökonomisch entschieden?
Sie hat ökonomisch entschieden, wenn mindestens eine der folgenden Bedingungen zutrifft:
1. Die Lebenshaltungskosten in der Großstadt sind um mehr als 10.000 € im Jahr höher, als in der Kleinstadt.
(Bspw. Stuttgart vs. Goslar)
Sie hat ökonomisch entschieden, wenn mindestens eine der folgenden Bedingungen zutrifft:
2. Inge N. liebt ausgedehnte Spaziergänge und Radfahren in der direkten Umgebung des Wohnortes. Sie besitzt kein Auto und will daher in der Nähe ihres Arbeitsplatzes wohnen. Sie hasst das hektische Treiben in einer Großstadt. Sie ist genügsam und sparsam.
Sie hat ökonomisch entschieden, wenn mindestens eine der folgenden Bedingungen zutrifft:
3. Die Arbeitsbedingungen in dem betreffenden Großbetrieb behagen ihr nicht. Das Betriebsklima ist schlecht, der autoritäre Führungsstil und die ausgeprägte Bürokratie schrecken sie ab. Im Kleinbetrieb geht es dagegen sehr „familiär“ zu. Jede/r Mitarbeiter/in arbeitet relativ selbständig und spürt das Vertrauen, das ihr von Vorgesetzten entgegen gebracht wird.
Wirtschaftliches Absatzverhalten von Unternehmen
Im Schaufenster des Supermarktes an der Ecke werden Erdnuss-Packungen zum Preis von 1 € angeboten. Der Supermarkt kauft die Erdnüsse für 1,10 € ein. Muss der Supermarkt bald Konkurs anmelden, da er nicht wirtschaftlich handelt, weil der Preis wesentlich niedriger ist, als im Nachbarladen und nicht einmal die Beschaffungskosten deckt?
Der Supermarkt handelt sehr wohl wirtschaftlich, wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:
Die Haltbarkeitsdauer der Erdnüsse läuft in den nächsten Tagen ab. Die Wahrscheinlichkeit, dass alle noch vorhandenen Packungen zum bisherigen Preis verkauft werden können, ist sehr gering. Die nicht verkauften Packungen müssten entweder auch verbilligt abgegeben werden oder vernichtet werden. Bei den vernichteten Packungen würde der Verlust 1,10 € betragen; hier beträgt er nur 0,10 €.
Der Supermarkt handelt sehr wohl wirtschaftlich, wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:
Die Regalkapazität im Supermarkt ist beschränkt. Die Erdnüsse, die momentan nur schleppend verkauft werden können, versperren anderen Knabberartikeln den Platz, an denen der Supermarkt wesentlich mehr verdient. Das Aufbewahren der Erdnüsse verursacht Lagerkosten, die höher liegen als der Verlust von 0,10 €.
Der Supermarkt handelt sehr wohl wirtschaftlich, wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:
Im Regal neben den Erdnüssen liegen andere Artikel wie z.B. Kartoffelchips, an denen der Supermarkt gut verdient und die meist zusammen mit den Erdnüssen gekauft werden.
Der Supermarkt hat neu eröffnet und will Kunden, die bisher im Nachbarladen gekauft haben, ins Haus locken.
Der Supermarkt, der in der Stadt als besonders teuer gilt, will sein Image als teurer Markt ändern.
Wirtschaftliches Beschaffungsverhalten von Unternehmen
Der Einkäufer Ewald L. in einem Maschinenbau-Unternehmen erhält per Post ein sehr günstiges Liefer-Angebot für Schrauben und Muttern als Normteile von einem Lieferanten K., den der Einkäufer bis jetzt nicht kennt. Der Preis für die Normteile liegt im Durchschnitt 10% niedriger, als bei den bisherigen Lieferanten. E. lehnt das Angebot ab.
Verstößt er gegen das Ökonomische Prinzip?
In folgenden Situationen wäre das Verhalten von Ewald L. wirtschaftlich:
Ewald L. erfährt durch einen Blick in das Handelsregister, dass K. dort nicht eingetragen ist, d.h. dass es sich um ein kleines Unternehmen handeln muss. Er benötigt aber größere Mengen und dies relativ kurzfristig; die Liefersicherheit scheint ihm nicht gegeben.
In folgenden Situationen wäre das Verhalten von Ewald L. wirtschaftlich:
Ewald L. macht eine Recherche in einer Online-Wirtschaftsdatenbank und ermittelt dabei, dass K. Geschäftsführer einer in Liquidation befindlichen Gesellschaft ist, bei der das Konkursverfahren mangels Masse eingestellt worden ist und die, so Branchengerüchte, wegen ihrer schlechten Qualität kaum mehr Aufträge erhielt.
In folgenden Situationen wäre das Verhalten von Ewald L. wirtschaftlich:
Der Betrieb von K. befindet sich im Ausland. Das Unternehmen von Ewald L. möchte bei der Beschaffung ein Just-in-time-System einführen, d.h. dass die Produktionsfaktoren unmittelbar zu der Zeit und in der Menge angeliefert werden, wie sie im Produktionsprozess benötigt werden. Man verzichtet also weitgehend auf Lagerhaltung. Falls Rohteile nicht bereitstehen, steht der Produktionsprozess still, wobei sehr hohe Kosten anfallen. Da K. im Ausland sitzt und seine Produkte über weite Strecken transportieren muss, besteht diese Gefahr in erhöhtem Maße.
In folgenden Situationen wäre das Verhalten von Ewald L. wirtschaftlich:
Ewald L. benötigt von diesen Teilen, die K. liefern will, relativ wenige. Bei einem Lieferantenwechsel zu K. müsste umfangreich geprüft werden (z.B. durch kostenintensive Datenbankrecherchen), ob die Zuverlässigkeit von K. gegeben ist. Diese Informationskosten erscheinen angesichts des relativ kleinen Auftragsvolumens und des entsprechend geringen Einsparungspotentials als zu hoch.