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„Wenn der Darm streikt“ -Ernährungstherapien bei Ernährungstherapien bei
Lebensmittelintoleranzen und Reizdarm
Praxis „iss gut“ Ernährungstherapie und -beratung
Oecotrophologin Jennifer Fritz
Inhaltsverzeichnis
1. Welche Lebensmittelintoleranzen sind bekannt?2. Ernährungstherapie – Erste Schritte
2.1 Laktoseintoleranz2.2 Fruktosemalabsorption2.3 Sorbitunverträglichkeit2.4 Glutensensitivität2.5 Histaminintoleranz
3. Reizdarmsyndrom (RDS)3.1 Definition3.2 Ursachen und Risikofaktoren3.3 Verschiedene RDS-Typen3.4 Möglichkeiten der Ernährungstherapie3.5 FODMAP
4. Probiotika5. Weitere Trigger-Faktoren6. Psychologische Maßnahmen7. Wichtig für alle „Bauchpatienten“
Welche Lebensmittelintoleranzen sind bekannt?
tritt z.B. auf nach dem Verzehr von: Nachweismöglichkeit Laktoseintoleranz Milch, Joghurt, Sahne, Frischkäse, Pudding, Milchschokolade,
Eis, Produkten mit LaktosezusatzWasserstoffatemtestBluttestlaktosefreie Diät/ Symptomtagebuch
Fruktosemalabsorption Obst, Paprika, Tomaten, Fruchtsaft, süßem Wein, Honig, Produkten mit Fruchtzusatz
WasserstoffatemtestBluttestfruktosefreie Diät/ Symptomtagebuch
Sorbitunverträglichkeit Pflaume, Birne, Aprikose, Fruchtsaft, Trockenobst, zuckerfreien Süßwaren, Marzipan, Pralinen, Vitaminpräparaten
Wasserstoffatemtestsorbitfreie Diät/ Symptomtagebuch
Zöliakie oder Glutensensitivität mehlhaltigen Produkten wie Brot, Brötchen, Kuchen, Plätzchen und anderen Produkten mit Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel
Zöliakie:Antikörpertest (Gliadin, Transglutaminase)
DünndarmbiopsieGlutensensitivität :Antikörpertest (Gliadin, Transglutaminase)
Diät/ SymptomtagebuchHistaminintoleranz Rotwein, Bier, Hefeprodukten, Essig, Dauerwurstwaren,
gereiften Käsesorten, Sauerkraut, Tomaten, reifen Bananen, Zitrusfrüchten, Erdbeeren, Ananas, Kiwi, Schokolade, Sojasoße
histaminarme Diät/ SymptomtagebuchDAO-Aktivitätstest
Ernährungstherapie – Laktoseintoleranz
Erste Phase: Karenzphase- 2-3 Wochen streng laktosefrei- „Leichte Vollkost“ (=keine blähenden oder schwer verdaulichen Lebensmittel)- 4-5 kleine Mahlzeiten am Tag- ausreichende Flüssigkeitszufuhr- Ernährungs-Symptomprotokoll
Zweite Phase: TestphaseZweite Phase: Testphase- 4-6 Wochen- Verzehr von Lebensmitteln mit einem mäßigen Laktosegehalt- Individuelle „Toleranzgrenze“ austesten- Ernährungs-Symptomprotokoll
Dritte Phase: Langzeiternährung- Ziel: Beschwerdefreiheit und nährstoffgerechte Langzeiternährung- regelmäßiger Verzehr von verträglichen Milchprodukten- Nährstoffanalyse (Bsp. Calciumabdeckung)- ggf. Probiotika
Ernährungstherapie – Laktoseintoleranz
Laktosegehalt verschiedener Lebensmittel:(in 100 g Lebensmittel)
Milch 4,8 gZiegenmilch 4,2 gJoghurt 3,7 – 5,6 gJoghurt 3,7 – 5,6 gMagerquark 4,1 gButtermilch 3,5 – 4,0 gSahne 2,8 – 3,6 gMilchpulver 38 – 51 gKondensmilch 9,3 – 12,5 g
Hart,- Schnitt-, und Weichkäse < 1gButter, Butterschmalz < 1g
Ernährungstherapie – Laktoseintoleranz
Versteckte Laktosequellen:
• Fertiggerichte (z.B. Cremesuppen, Kartoffelpüreepulver, Sahnesoßen• Süßigkeiten (z.B. Karamellbonbons, Nougat, Schokolade, Nus-Nougatcreme• Brot und Backwaren (z.B. Milchbrötchen, Zwieback, Kuchen, Kekse)• Wurstwaren (z.B. Salami, Bockwurst, Schinkenwurst)
• Medikamente, Süßstofftabletten (i.d.R. nicht von Bedeutung, da die Mengen zu gering sind)• Kann Spuren von…Milch, Laktose.. etc. enthalten = Keine Beschwerden, Mengen zu gering• Sportlernahrung, Diät-Proteinshakes
Folgende Zutaten sollten gemieden werden:Laktose – Milchzucker – Milchpulver – Trockenmilch – Sahnepulver – Molkereierzeugnisse –
Molkepulver - Magermilchpulver
Ernährungstherapie – Laktoseintoleranz
Laktasepräparate
Unterschiedliche Enzymmengen:1.000 – 3.000 – 9.000 – 14.000 Einheiten
>>> 1.000 Einheiten sollen ca. 5 g Laktose abbauen
Bei zu geringer oder viel zu hoher Dosierung, kommt es zu Beschwerden
Kapseln besser 15 Minuten vor der Mahlzeit einnehmenKautabletten unmittelbar vor oder zu der Mahlzeit
Ernährungstherapie – Fruktosemalabsorption
Erste Phase: Karenzphase- 2 bis 3 Wochen streng fruktosearm
- Meidung aller Früchte (außer reifer Bananen)- Meidung aller Produkte mit Haushaltszucker, Honig….- Meidung aller Produkte mit Zuckeraustauschstoffen
- „Leichte Vollkost“ (=keine blähenden oder schwer verdaulichen Lebensmittel)- 4-5 kleine Mahlzeiten am Tag- 4-5 kleine Mahlzeiten am Tag- ausreichende Flüssigkeitszufuhr- Ernährungs-Symptomprotokoll
Zweite Phase: Testphase
Dritte Phase: Langzeiternährung
Ernährungstherapie – Fruktosemalabsorption
Bessere Verträglichkeit von Fruktose durch:
• gleichzeitige Glukoseaufnahme (vor allem, wenn mehr Fruktose als Glukose im Lebensmittel vorliegt)
• Fruktosereiche Speisen in eiweiß- und fettreiche Speisen „verpacken“ Früchte im (Sahne-)Quark Früchte als Nachspeise Früchte als Nachspeise Fettreiche Süßigkeiten sind besser verträglich
• häufiger kleine Fruktosequellen statt selten große
Ernährungstherapie – Fruktosemalabsorption
Fruktose- und Glukosegehalt (in Gramm) verschiedener Lebensmittel:
Fruktose* Glukose* Verhältnis1 Apfel (125g) 8,8 4,1 2,21 Birne (125g) 9,5 3,3 2,9100 g Mango 7,1 5,4 1,3100 g Honigmelone 6,1 6,4 0,9100 g Honigmelone 6,1 6,4 0,9100 g Himbeeren 3,0 2,3 1,3200 ml Apfelsaft 14,5 6,5 2,2200 ml Orangensaft 8,6 8,8 1,0200 ml Cola 10,6 10,6 1,0200 ml Kakao 10,0 13,6 0,7100 g Schokolade 22,3 22,3 1,0
*incl. des Anteils aus Saccharose
Ernährungstherapie – Fruktosemalabsorption
Versteckte Fruktosequellen:
• Süßigkeiten, Kekse, Kuchen, Eis, Pudding
• Limonaden, Kakaogetränke
• Wellnessgetränke und Mineralwasser mit Aromen • Wellnessgetränke und Mineralwasser mit Aromen z.B. ISO light Grapefruit-Zitrone = 43 g Fruktose pro Liter
(soviel wie im Fruktose-Atemtest verabreicht wird)
Folgende Zutaten sollten zunächst gemieden werden:Fruchtzucker (Fructose), Fructosesirup, Sorbit, Mannit, Isomalt (Handelsname Palatinit), Maltit, LactitZucker, Haushaltszucker, Kristallzucker, Saccharose, Sucrose, Kandis, Vanillezucker, Puderzucker, Zuckerguss, Brauner Zucker, Farinzucker, Rohrzucker, Ursüße, Honig, Glukose-Fructose-Sirup, Ahornsirup, Rübenkraut, Invertzucker, Agavendicksaft, Xylit
Ernährungstherapie – Fruktosemalabsorption
Enzympräparate
• Fructosin Enzym Xylose Isomerase soll im Darmtrakt Fruktose in Glukose umwandeln nur in Österreich erhältlich! (Namensstreitigkeiten des Produktes in Deutschland)
• Xylosolv Enzym Xylose Isomerase Enzym Xylose Isomerase Medizinprodukt (dient zur Vermeidung erhöhter Triglyceridwerte bei hoher Fruktoseaufnahme) 1 Kapsel kann 6,2 g Fruktose in Glukose umwandeln
• Fructaid Enzym Glucose-Isomerase soll im Darmtrakt Fruktose in Glukose umwandeln
Ernährungstherapie – Sorbitunverträglichkeit
Erste Phase: Karenzphase- 2-3 Wochen streng sorbitfrei
- Meidung aller Früchte (außer reifer Bananen)- Meidung aller Produkte mit Zuckeraustauschstoffen
- „Leichte Vollkost“ (=keine blähenden oder schwer verdaulichen Lebensmittel)- 4-5 kleine Mahlzeiten am Tag- ausreichende Flüssigkeitszufuhr- ausreichende Flüssigkeitszufuhr- Ernährungs-Symptomprotokoll
Zweite Phase: TestphaseDritte Phase: Langzeiternährung
Eine Sorbitunverträglichkeit kommt sehr selten isoliert vor. In der Regel sind weitere Unverträglichkeiten oder Störungen/Erkrankungen im Verdauungstrakt parallel vorzufinden. Ist diese erkannt, stellt sich die Sorbitunverträglichkeit häufig als eher unbedeutend heraus oder es wurden sehr hohe Mengen konsumiert.
Ernährungstherapie – Sorbitunverträglichkeit
Sorbitquellen:
• Früchte (z.B. Pflaume, Birne, Aprikose, Fruchtsaft, Trockenobst)• zuckerfreie Süßwaren: Kaugummi, Müsliriegel, Bonbon• als Feuchthaltemittel in: Marzipan, Kaubonbon, Praline, (Zahnpasta, Mundwasser)• als Trägerstoff in: Vitaminpräparaten und Medikamenten (Hustensaft)
Sorbitgehalt von Früchten ist abhängig von der Fruchtsorte vom Reifegrad der Frucht ( unreife Früchte haben mehr Sorbit)
Sorbitgehalt ist nicht bei allen Früchten bekannt !
Ernährungstherapie – Sorbitunverträglichkeit
Zuckeraustauschstoffe/Zuckeralkohole/Polyalkohole/Polyole
Sorbit E 420 60 % Süßkraft(zu Saccharose)
Mannit E 421 30 – 40 %Isomalt E 956 40 %Isomalt E 956 40 %Maltit E 953 90 %Lactit E 966 30 – 40 %Xylit E 967 100 %
Ernährungstherapie – Glutensensitivität
Erste Phase: Karenzphase- 2-3 Wochen streng glutenarm
- Meidung glutenreicher Getreideprodukte (Weizen, Dinkel, Roggen, Grünkern, Gerste)
- „Leichte Vollkost“ (=keine blähenden oder schwer verdaulichen Lebensmittel)- 4-5 kleine Mahlzeiten am Tag- ausreichende Flüssigkeitszufuhr- ausreichende Flüssigkeitszufuhr- Ernährungs-Symptomprotokoll
Zweite Phase: Testphase
Dritte Phase: Langzeiternährung
Ernährungstherapie – Glutensensitivität
• Gluten ist der Oberbegriff für verschiedene Klebereiweiße• Vor allem in Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel, Kamut, Urdinkel, Grünkern, Einkorn und Emmer enthalten
Glutenhaltige Produkte sind solche, die mehr als 20 mg Gluten auf 1 kg Lebensmittel (oder 2 mg Gluten in 100 g Lebensmittel) enthalten.
Ernährungstherapie – Glutensensitivität
Glutenhaltige Produkte Glutenfreie Produkte
Aleuronat (Handelsname für Weizengluten)Bulgur, Couscous,
Dinkel,Gerste, Grünkern, Hartweizen, Malz, Roggen
Seitan, (asiatisches Weizenprotein),
Hafer, Reis, Mais, Lupinen, Linsen, Kastanien, Sojabohne, Tofu,Amaranth , Buchweizen, Quinoa, Hirse
Johannesbrotkernmehl (Bindemittel)Pfeilwurzelmehl (tropische Stärkepflanze)Seitan, (asiatisches Weizenprotein),
Triticale (Kreuzung zwischen Weizen und Roggen),
Weizenstärke, Modifizierte Weizenstärke
Pfeilwurzelmehl (tropische Stärkepflanze)Xanthan, (Bindemittel)
Teff (1) (äthiopische Graspflanze)
Whiskey, Wodka,
Ernährungstherapie – Histaminintoleranz (HIT)
Erste Phase: Karenzphase- Meidung aller biogenen Amine- Meidung der Histaminliberatoren- Meidung der wichtigsten Pseudoallergene- Leichte Vollkost
Zweite Phase: Testphase (täglich ein „verdächtiges“ Lebensmittel einführenZweite Phase: Testphase (täglich ein „verdächtiges“ Lebensmittel einführen
Dritte Phase: Langzeiternährung- nährstoffgerechte Kost
Ernährungstherapie – Histaminintoleranz (HIT)
Getränke Obst/Gemüse Fleisch- und Wurstwaren
Fisch Milch-produkte
Süßwaren-Knabberartikel
RotweinSektWeißwein BierKakaoSaft(aus ungeeigneten Obst
AnanasPapayaOrangeKiwiZitroneBanane (reif)
KasslerMettwurstRoher Schinken RauchfleischSalami
KonservenGeräucherter-Lachs-Forelle-Aal
Reifer Käse
(alle Sorten außer MozzarellaJunger Gouda,
SchokoladeHaselnüsseWalnüsseErdnüsseLakritz(aus ungeeigneten Obst
oder Gemüse)
Filterkaffee(Abgestanden)
Kohlensäure-reiche Getränke
Banane (reif)ErdbeerenAvocadoSpinatMangoldTomaten (-konzentrate!)SauerkrautAubergineOliveBlähendeGemüsesortenHülsenfrüchte
SalamiGulaschRouladen
Aufgewärmte lang gegarte und gelagerte, konservierte und getrocknete Fleischwaren
-AalFischsalateRollmopsHeringMakreleThunfisch
Gelagerter,getrockneter, konvervierter, aufgewärmter Fisch
Junger Gouda, Butterkäse)
LakritzKnabberartikel(mit Natriumglutamat/ Hefeextrakt)
Fruchtgummi mit FarbstoffenFruchtgummi aus nicht verträglichen Fruchtextrakten
Ernährungstherapie – Histaminintoleranz (HIT)
Außer-Haus-Verpflegung
Stolperfallen:
• Geschmacksverstärker (Fondor, Brühe, Gewürzmischungen)• Konservierungsstoffe• Konservierungsstoffe• Tomatenkonzentrate• Aufgewärmte, lang warmgehaltene Fleischgerichte
.
Ernährungstherapie – Histaminintoleranz (HIT)
Enzympräparate
•DAOsin (Diaminoxidase) ergänzt das körpereigene Enzym DAO zum Histaminabbau- Einnahme ca. 15-30 Minuten vor einer „verdächtigen“ Mahlzeit- „Dünne“ Datenlage, jedoch gute Erfahrung
• Antihistaminikum• Antihistaminikum-Einnahme 60 Minuten vor der „verdächtigen“ Mahlzeit- Vor allem bei gleichzeitiger ausgeprägter Pseudoallergie
.
Reizdarmsyndrom (RDS)
Definition (allgemein)
Der Begriff Reizdarmsyndrom beschreibt eine diffuse funktionelle Darmerkrankung, die sich durch wiederkehrende Beschwerden mit abdominellen Schmerzen, Blähungen und/ oder Veränderungen des Stuhlgangs auszeichnet.
Definition laut Leitlinie des DGVS und DGNM*
Von Reizdarmsyndrom wird gesprochen, wenn:
• chronische Darmbeschwerden (Bähungen, Bauchschmerzen etc.) vorliegen, die in der Regel mit Stuhlveränderungen einhergehen;
• diese länger als 3 Monate anhalten;
• die Lebensqualität des Betroffenen deutlich beeinträchtigt ist; und
• andere Krankheitsbilder als Ursache ausgeschlossen wurden.
*S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie. Gemeinsame Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität (DGNM)
Reizdarmsyndrom (RDS)Ursachen und Risikofaktoren
genetische
voraus-gegangene
Gastro-enteritis
Nahrungs-mittel-
sensibilitäten
genetische Veranlagung/
familiäre Häufung
Stress, Depression,
seelische Traumata
weibliches Geschlecht
Reizdarmsyndrom (RDS)Typen
Schmerzen,MeteorismusSchmerzen,Meteorismus
• RDS mit Wechsel zwischenDiarrhö und Obstipation
• Diarrhö-prädominantes RDS,
• Obstipation-prädominantes RDS,
• Meteorismus-/schmerzdominantes RDS.
Diarrhö,Schmerzen
Obstipation,Schmerzen
Diarrhö,Obstipation,Schmerzen
Diarrhö,Schmerzen
Obstipation,Schmerzen
Diarrhö,Obstipation,Schmerzen
schmerzdominantes RDS.
Reizdarmsyndrom (RDS)Theorie: RDS ist ein kumulatives Zusammenspiel verschiedener Faktoren
Entzündungen mit erhöhter
Mastzelldichte
Entzündungen mit erhöhter
Mastzelldichte
gestörte zentralnervöse
Regulation
gestörte zentralnervöse
Regulation
psycho-somatische Faktoren
psycho-somatische Faktoren
MastzelldichteMastzelldichte
veränderte Darm-
beweglichkeit
veränderte Darm-
beweglichkeit
erhöhte Darm-
permeabilität
erhöhte Darm-
permeabilitätgestörte
Darmflora/ Fehl-
besiedelung
gestörte Darmflora/
Fehl-besiedelung
Reizdarmsyndrom (RDS)Ernährungstherapie
Aufgrund der unterschiedlichen Beschwerdebilder beim Reizdarmsyndrom und dem mangelnden Wissen über die zugrundeliegenden Ursachen ist eine standardisierte Ernährungstherapie nahezu unmöglich.
Möglichkeiten der Ernährungstherapie
Symptombehandlung (diarrhö-/obstipationsbezogene Therapie) Behandlung von vorliegenden Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Reizdarmsyndrom (RDS)Ernährungstherapie
Ernährungs-Symptom-Tagebuch
• Allgemeine Erfassung der Ernährungsgewohnheiten• Eingrenzung möglicher nutritiver Symptomauslöser bzw. .-
verstärker• Suche nach unerkannten Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Reizdarmsyndrom (RDS)Nur ein unerkannte Lebensmittelintoleranz?
Viele Menschen reagieren empfindlich auf bestimmte Inhaltsstoffe in Nahrungsmitteln.
Aber: Die RDS-Diagnostik beschränkt sich meist auf Zöliakie und Laktoseintoleranz.
Mögliche Beschwerdeauslöser bzw. -verstärker:
• Milchprodukte• Milchprodukte• Getreideprodukte• Obst und Gemüse• koffeinhaltiger/ koffeinfreier Kaffee, koffeinhaltige Getränke• alkoholische Getränke• verarbeitete Produkte bzw. bestimmte Lebensmittelzusätze• Süßungsmittel wie Sorbit und Xylit
Reizdarmsyndrom (RDS)Ernährungstherapie: FODMAP
Fruktane, Galaktane
Laktose
Fruktose
FODMAP-Diät führt bei zahlreichen Patienten zu einer Besserung der Beschwerden!!!
Fruktose
Zuckeralkohole, Zuckeraustauschstoffe
Reizdarmsyndrom (RDS)Ernährungtherapie: FODMAP
Fruktose • Kern- und Steinobst, Wassermelone, Papaya, Brombeeren, Mango, Marillen, Litschi, Kaki, frische Datteln, frische Feigen
• Fruchtsäfte, Obstkonserven, getrocknete Früchte• Honig, Produktzusätze wie Fruktose oder Maissirup
Laktose • Tierische Milch (Kuh-,Schaf-,Ziegen-,Stutenmilch),Sahne, Joghurt, Buttermilch, Sauermilch, Molke, Kefir, Frischkäse, Hüttenkäse, Schokolade, Eis
• Produktzusätze wie Laktose oder Milchpulver• Produktzusätze wie Laktose oder Milchpulver
Fruktane/ Galaktane
• Artischocken, Spargel, Blumenkohl, Kohlgemüse, Knoblauch, Zwiebeln, Schalotten, Löwenzahn, Topinambur, Zuckererbsenschoten, Hülsenfrüchte, Pistazien, Cashewnüsse,
• Weizen, Roggen, Gerste
Polyole • Kern- und Steinobst, (Trocken-)Pflaumen, Wassermelone• Avocado, Blumenkohl, Pilze, Kaiserschoten• Produktzusätze wie Sorbit, Mannit, Xylit, Maltit, Isomaltit
Reizdarmsyndrom (RDS)Probiotika
RDS geht möglicherweise mit einer gestörten Darmflora bzw. einer bakteriellen Fehlbesiedlung einher
möglicher Nutzen von Probiotika
Ergebnis verschiedener Metaanalysen:
Verbesserung der Gesamtsymptomatik und im Speziellen von abdominellen Schmerzen
Quellen:Hoveyda N et al.: A systematic review and meta-analysis: probiotics in the treatment of irritable bowel syndrome. BMC Gastroenterol; 9:15: 2009Nikfar S et al.: Efficacy of probiotics in irritable bowel syndrome: a meta-analysis of randomized, controlled trials. Dis Colon Rectum; 51(12):1775-1780: 2008McFarland LV, Dublin S: Meta-analysis of probiotics for the treatment of irritable bowel syndrome. World J Gastroenterol; 14(17):2650-2661: 2008
Reizdarmsyndrom (RDS)Weitere ungünstige Gewohnheiten und Trigger-Faktoren
StressStressSchlaf-mangelSchlaf-mangelLärmLärm
vielAlkohol
vielAlkohol
RauchenRauchenBewegungs-
mangelBewegungs-
mangel
Darmbeschwerden
Reizdarmsyndrom (RDS)Psychologische Maßnahmen
Psychosomatische Faktoren spielen bei vielen RDS-Patienten eine Rolle.
psychologische Beratung• evtl. Behandlung psychischer Beschwerden
Stressbewältigungsmaßnahmen• Entspannungsübungen:
Autogenes Training, Meditation, Yoga, Tai-Chi
• Ausdauertraining:Joggen, Schwimmen, Radfahren
• Managementstrategien:Selbstmanagement, Zeitmanagement, Konfliktmanagement
Wichtig für alle „Bauchpatienten“
• 3-5 Mahlzeiten am Tag
• Keine zu voluminösen Mahlzeiten (=kleine Portionen)
• Ausreichende, kohlensäurefreie Flüssigkeitszufuhr (Erwachsene 2 bis 2,5 Liter)
• Langsam essen, gut kauen, Luftschlucken vermeiden !!!• Langsam essen, gut kauen, Luftschlucken vermeiden !!!
• Tägliche Bewegung z.B. Spaziergang (vor allem bei Menschen mit sitzender Arbeit)
• Ausreichende Ballaststoffzufuhr, keine groben Vollkornprodukte, ggf. Flohsamenschalen
• Blähende Gemüsesorten und Rohkost eher meiden
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Praxis für Ernährungstherapie und -beratungOec. troph. Jennifer Fritz
Duisburger Str. 1640477 Düsseldorf
Tel.: 0211/311 99 39Fax.: 0211/311 99 39
E-Mail: [email protected]: www.issgut.de