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Curriculumsverbund ABZ (Hrsg.) TRAINING & TRANSFER PFLEGE 17 17 Pflegeprozess I

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C u r r i c u l u m s v e r b u n d A B Z ( H r s g . )

T r A i n i n g & T r A n s f e r P f l e g e 1 7

1717Pf legeprozess i

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7

Der hep verlag legt mit dieser Reihe ein Lehrmittel für den Pflege bereich

vor, wie es im deutschen Sprachraum bis anhin gefehlt hat. Alle Hefte

wurden eigens für den Lernort «Training & Transfer» konzipiert und mit

fachdidaktischer Begleitung von Profis aus Praxis und Schule entwickelt.

Jedes Arbeitsheft basiert auf einem Fallbeispiel, das als Ausgangslage für die Arbeitsaufträge dient. Dabei wird auf dem Vorwissen der Studierenden aufgebaut. Beobachtungschecklisten und Kurzchecklisten für die Praxis ergänzen die exakte Beschreibung der einzelnen Arbeitsgänge.

Pflegeprozess iPflegediagnostischer Prozess & kritische Entscheidungsfindung

Aus dem Inhalt:einfüHrung in dAs THemALernziele • Methoden • Fallbeispiel • Vorkenntnistest • Professionalisierung im Kontext des Pflegeprozesses

fAllBeArBeiTungBeziehungsprozess • Pflegebedarfserhebung (Assessment) • Pflegediagnostik (NANDA) • Pflegeziele

TrAnsfer- und VerTiefungsAufgABen

WerksTATTAnAlyse, lernerfolgskonTrolle und lösungen VorkennTnisTesTs

liTerATur

leiTfAden für die PrAxis

AnHAng

www.hep-verlag.ch/pflegeprozess1

I N H A lT S v e R Z e I C H N I S | Professionalisierung I | 17

5

VorworT 6

1 eInführung In das Thema 7

1.1 lernziele 9

1.2 methoden 11

vorgaben 11

Kompetenzenorientierung 11

1.3 fallbeispiel 13

1.4 Vorkenntnistest 00

1.5 Professionalisierung im Kontext des Pflege- prozesses 00

Professionalisierung – professionelle Pflege 00

Pflegeprozess und pflegediagnostischer Prozess 00

Klinische entscheidungen – kritisches Denken 00

Pflegeprozess und evidenzbasierte Pflegepraxis 00

2 fallbearbeITung 00

2.1 fallbeispiel «Pflegesituation frau leuthard» 00

2.2 beziehungsprozess 00

Arbeitsauftrag 1 – Beziehungsprozess einschätzen und planen 00

Fragen zur Einschätzung und Planung 00

Reflexion zur Werkstattarbeit 00

2.3 Pflegebedarfserhebung (assessment) 00

Zur Abgrenzung der Begriffe Anamnese/ Assessment 00

Zur Bedeutung und Auswahl von Assessment- instrumenten 00

Arbeitsauftrag 2 – Daten sammeln mittels Basisassessment 00

Arbeitsauftrag 3 – Daten sammeln mittels Fokusassessment 00

Tabelle Fokussassemente zur Fallbearbeitung 00

Reflexion zur Werkstattarbeit 00

2.4 Pflegediagnostik (nanda) 00

Arbeitsauftrag 4 – Pflegediagnosen & Ressourcen 00

Reflexion zur Werkstattarbeit 00

2.5 Pflegeziele 00

Pflegezielkategorien 00

Arbeitsauftrag 5 – Pflegediagnostischer Prozess und Pflegeziele 00

eine Analyse am ende 00

Reflexion zur Werkstattarbeit 00

3 aufgaben Zur VerTIefung und Zum Transfer 00

3.1 beziehungsprozess steuern 00

Fallsituation «erschwerter Beziehungsprozess» 00

3.2 beziehungskompetenz entwickeln 00

3.3 untersuchung der haut und schleimhäute 00

Arbeitsauftrag – Untersuchung der Haut 00

3.4 mentaler status erheben 00

Arbeitsauftrag 00

3.5 Klinische entscheidungsfindung im pflege- diagnostischen Prozess 00

Arbeitsauftrag 00

3.6 besprechung der Pflegediagnosen Handlungsablauf 00

Arbeitsauftrag 00

4 werKsTaTTanalYse, lern- erfolgsKonTrolle und lÖsungen VorKennTnIsTesT 00

4.1 reflexion zur werkstattarbeit 00

4.2 Vorkenntnistest – lösungen 00

5 lITeraTur 00

5.1 literatur zur bearbeitung 00

6 KurZCheCKlIsTe für dIe PraXIs 00

6.1 leitfaden Pflegediagnostischer Prozess & Pflegeziele 00

7 anhang 00

7.1 basisassessment zur fallbearbeitung 00 Assessmentbezugsrahmen der 11 funktionalen Gesundheitsmuster 00

7.2 fokusassessmente zur fallbearbeitung 00

Untersuchung der Haut und Schleimhäute 007.3 mini nutritional assessment (mna) 007.4 messinstrument zur erfassung der atem-

gefährdung nach Ch. bienstein 007.5 dekubitusrisiko (modifizierte norton-skala) 007.6 sturzrisiko (morse-skala) 007.7 einschätzung von Verwirrtheitszuständen

Confusion assessment method (Cam) 007.8 geriatrische depressionsskala (gds) 007.9 Index zur erfassung der belastung von

angehörigen 007.10 fokussassement zur Vertiefung 00

Untersuchungsbogen: Mentaler Status 00

I n h a lT s V e r Z e I C h n I s

17 | T r A i n i n G & T r A n S F E r P F l E G E | Pflegediagnostischer Prozess & kritische entscheidungsfindung

6

VorworT

Zum lehrplan Pflege HF gehört einerseits nicht nur eine fundierte schulische

Ausbildung, in der Sie als angehende Pflegefachperson die notwendigen the-

oretischen Kenntnisse erwerben –, sondern andererseits auch eine praktische

Schulung, in der Sie sich in der Praxis Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkei-

ten aneignen: In einem Akutspital, einem Pflegeheim, einer psychiatrischen

einrichtung oder einer Spitex-Organisation eignen Sie sich die professionel-

len Fähigkeiten und Fertigkeiten an und setzen das theoretische Grundwissen

um.

Wie muss nun aber der Transfer zwischen den beiden lernbereichen gestaltet

werden, damit jeder Bereich vom anderen optimal profitiert? Wie lässt sich

das angeeignete theoretische Wissen in der Praxis umsetzen? Und wie können

in der Praxis erworbene Fähigkeiten und Fertigkeiten mittels Theo rie gefestigt

werden? Solche Fragen betreffen den lernprozess jeder und jedes Studieren-

den. Die Antworten finden sich am «dritten lernort», im Lernbereich Training

& Transfer (lTT).

Im lehrplan der Kantone Aargau, Bern, Schaffhausen und Zürich (ABZ) wird

den Schnittstellen zwischen Theorie und Praxis viel Gewicht beigemessen.

Aus der Überzeugung heraus, dass die Kompetenz, etwas theoretisch Gelern-

tes in der Praxis umzusetzen bzw. etwas in der Praxis Gelerntes mit Theorie

zu untermauern, unterstützt und geübt werden will, wurde im Rahmen der

entwicklung des lehrplans für den lTT ein eigenes lehrmittel erarbeitet,

welches nicht nur im lehrplan ABZ, sondern bei jeder Ausbildung zur Pflege-

fachperson HF eingesetzt werden kann.

Mit den 18 Arbeitsheften der Reihe Training & Transfer Pflege möchten wir

den Studierenden der HF Pflege, der Pflegepraxis und anderen interessierten

im Gesundheitswesen ein Arbeitsmittel zur Verfügung stellen, das als Trans-

ferelement zwischen Theorie und Praxis dienen soll. Jedes Arbeitsheft basiert

auf einem Fallbeispiel, das als Ausgangslage für die Arbeitsaufträge dient.

Dabei wird auf dem vorwissen der Studierenden aufgebaut – mit einem vor-

kenntnistest kann der eigene Wissensstand überprüft werden. Alle Arbeits-

hefte wurden unter Mitwirkung von Berufsfachpersonen aus Praxis und

Schule entwickelt. An dieser Stelle danken wir allen Beteiligten herzlich für

ihr grosses engagement.

Im Namen der an der entwicklung des lehrplans ABZ beteiligten Kantone und

Bildungsanbieter wünschen wir Ihnen viel erfolg bei Ihrer Ausbildung!

Die Herausgeber Peter Marbet

Werner Mathis

ernst Schläpfer

Hanni Wipf

1 e I n f ü h r u n g I n d a s T h e m a

Im Heft Professionalisierung I werden der pflegediagnostische

Prozess und die Pflegeziele mittels eines realistischen Falls

bearbeitet und trainiert.

17 | T r A i n i n G & T r A n S F E r P F l E G E | Pflegediagnostischer Prozess & kritische entscheidungsfindung

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In diesem Arbeitsheft werden der pflegediagnostische Prozess und die Pflege-

ziele mittels eines realistischen Falls bearbeitet und trainiert. Das Heft liefert

theoretische Grundlagen für Übungen und Anwendungsaufgaben. Die weite-

ren Schritte des Pflegeprozesses, Pflegeinterventionen/-evaluation mit dem

Fokus von Evidence-based nursing werden im Arbeitsheft 18 (Professionali-

sierung II) ausführlich thematisiert (kursiv dargestellt). In der Praxis werden

Sie durch dieses Heft eine Erhöhung der Komplexität erfahren und ihre Exper-

tise im Zusammenhang mit der Umsetzung des Pflegeprozesses vertiefen und

weiterentwickeln. Die Umsetzung des Pflegeprozesses bildet die Kernaufgabe

der professionellen Pflege und stellt die Basis einer guten Pflegequalität dar.

Dies kommt direkt der Patientin/dem Patienten zugute, nützt der Institution,

der Gesellschaft und nicht zuletzt der Professionalisierung des Pflegeberufes.

1. Pflegediagnostischer Prozess

• Beziehung aufbauen

• Beobachten, Befragen, Messen

• ressourcen bestimmen

• Entlassungsbedarf einschätzen

• Analyse der gesammelten Daten

• Pflegediagnosen (PES-Format)

3. Pflegeintervention

• Pflegeaktivität ausführen

• kontinuierlich beurteilen

• ressourcen nutzen

Kriterien

2. Pflegeplanung

• Pflegeziele/-ergebnisse bestimmen

• Pflegeinterventionen planen

4. Pflegeevaluation

• Pflegeziele/-ergebnisse

• Pflegediagnostischer Prozess

• Pflegeplan/-interventionen

(vgl. Sauter/Abderhalden/Needham/Wolff 2011)

«Wenn wir den Gegenstand der Pflege nicht benennen, dann können wir sie nicht kontrollieren, lehren, managen, finanzieren und in politische Forderungen umsetzen.»

Norma lang, amerikanische Pflegeforscherin

1.1 lernziele

arbeitsaufgabe

Die Arbeitsaufgabe «Pflegeprozesssteuerung» ist im multiprofessionellen

Behandlungsprozess eingebettet und nimmt Bezug auf die individualisierte

Pflege und Betreuung der Patientinnen und Patienten. Sie umfasst die Pfle-

gebedarfserhebung Pflegeanamenses, klinische Untersuchung, Pflegeassess-

ment, die Pflegediagnostik, das erkennen und eingehen auf Bedürfnisse von

Patientinnen und Patienten, ihre Unterstützung im Hinblick auf ihre Autono-

mie und/oder Wiedereingliederung vom eintritt der Patientinnen und Patien-

ten bis zu deren Entlassung oder Übertritt. Ermöglicht diese Arbeitsaufgabe

ausserdem mit den Patientinnen und Patienten, deren Angehörigen sowie mit

den zuständigen Berufsangehörigen die Pflegeziele festzulegen. in der profes-

sionellen Beziehung mit den Patientinnen und Patienten werden die Pflege-

ziele verfolgt und deren Kontinuität sichergestellt; dabei sind Wohlbefinden,

Sicherheit und Präferenzen der Patientinnen und Patienten ebenso zu berück-

sichtigen, wie die Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit der Pflegeinterventio-

nen. Die Arbeitsaufgabe erlaubt es weiter, die Abklärung, Nachvollziehbarkeit

und Durchführung er Pflege sicherzustellen und sie dient als Basis für die

evaluation des Pflegeprozesses, für dessen Anpassung und für die verbesse-

rung der Qualität (vgl. Consortium WE’G-rEF 2007).

Die Studierende/Der Studierende…

… beschreibt die Arbeitsphasen und das vorgehen des Pflegeprozesses.

… erläutert die professionelle Steuerung des Beziehungsprozesses innerhalb

des Pflegeprozesses. Und erläutert die Unterschiede zwischen Basis- und

Fokussassessment.

… erklärt den pflegediagnostischen Prozess, die Arten von Pflegediagnosen

unter integration des PES/Pr-Formates (Problem/Einflussfaktor/Symp-

tom; Problem/Risikofaktoren) und der NANDA-Klassifikation.

… erläutert den Begriff «kritisches Denken» hinsichtlich der klinischen Ent-

scheidungsfindung im pflegediagnostischen Prozess.

… erläutert, wie die Pflegediagnosen mit der Patientin/dem Patienten bespro-

chen werden sollten.

… beschreibt die angestrebten Pflegeziele nach den SMART- und evaluati-

onskriterien.

… setzt sich exemplarisch ausgehend eines Fallbeispiels mit der reflexion

und Gestaltung der Phasen und rollen einer professionellen Beziehung

auseinander.

… analysiert exemplarisch ihre/seine Beziehungsgestaltung zur Patientin/

zum Patienten und entwickelt daraus ressourcenorientiert ihre Bezie-

hungsfähigkeit. und wählt im Kontext der individuellen Patientensitua-

tion geeignetes Basis- und Fokussassessment aus.

Kenntnisse

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fertigkeiten

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… erstellt ausgehend von einem Fallbeispiel den pflegediagnostischen Pro-

zess und die Pflegeziele im Rahmen der zu erwartenden Pflegeergebnisse.

… übt sich in der erfassung, Analyse, Bewertung und Dokumentation von

Patientendaten.

… wendet den pflegediagnostischen Prozess (inkl. PeS/PR-Format und NANDA-

Klassifikation) fallbezogen an.

… beurteilt kritisch ihren/seinen pflegediagnostischen Prozess, die gewählte

Pflegediagnose und ihre Pflegeziele.

… entwickelt ein prognostisches Denken hinsichtlich der entwicklung des

Gesundheitszustandes der Patientin/des Patienten und seinem Pflegepro-

zess.

… betrachtet den Pflegeprozess und dessen Steuerung und verantwortung

als ihre/seine Kernaufgabe im Pflegealltag.

… zeigt ehrliches Interesse und Sorge für die Situation der Patientin/des Pati-

enten. und ist bereit sich selbstkritisch mit der eigenen Wahrnehmung,

Interpretation und den erkenntnissen auseinanderzusetzen und verhält

sich wissensteilend.

… zeigt fachliche verantwortung und Argumentation.

… ist bereit, ihre/seine Fähigkeiten in der Anwendung des Pflegeprozesses

kontinuierlich weiterzuentwickeln.

… reflektiert die eigene berufliche Tätigkeit und ihre Berufsrolle selbstkri-

tisch.

… ist sich der Bedeutung einer sorgfältigen und differenzierten erfassung

und Beurteilung der Pflege bewusst.

… nimmt eine forschende und entdeckende Grundhaltung ein.

… bewertet den Umgang mit «schwierigen» Patientinnen/Patienten als

Chance für die eigene Persönlichkeitsentwicklung.

… nimmt eine selbstkritische und verstehende Grundhaltung gegenüber den

eignen Gefühlen der Antipathie ein.

Verhalten

Werte

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1 1

1.2 methoden

Vorgaben

Das vorliegende pädagogische Konzept zeigt die notwendigen Grundlagen

auf, um den neuen entwicklungen in der beruflichen Bildung gerecht zu wer-

den und um diese neuen Anforderungen der beruflichen Bildung umsetzen zu

können.

Neben den vorgaben des Rahmenlehrplans sind für die Bildungsanbieter fol-

gende vorgaben von Bedeutung:

Die höhere Berufsbildung dient auf der Tertiärstufe der Vermittlung und dem

erwerb von Qualifikationen, die für die Ausübung von anspruchs- und verant-

wortungsvollen Berufstätigkeiten erforderlich sind.

Im Bundesgesetz über die Berufsbildung, Art. 15, werden bereits folgende

Anforderungen an die berufliche Grundbildung formuliert, welche auch für

die Tertiärstufe richtungsweisend sind:1 Die berufliche Grundbildung dient der Vermittlung und dem Erwerb der

Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten (nachfolgend Qualifikationen), die

zur Ausübung einer Tätigkeit in einem Beruf oder in einem Berufs- oder Tätig-

keitsfeld (nachfolgend Berufstätigkeit) erforderlich sind.2 Sie umfasst insbesondere die vermittlung und den erwerb:

a. der berufsspezifischen Qualifikationen, welche die lernenden dazu befähi-

gen, eine Berufstätigkeit kompetent und sicher auszuüben;

b. der Fähigkeit und der Bereitschaft zum lebenslangen lernen sowie zum

selbstständigen Urteilen und entscheiden.

Kompetenzenorientierung

Kompetenzen erlauben den Menschen, lebenssituationen angemessen und

sachgerecht zu bewältigen. Kompetenz bedeutet die Fähigkeit, Handlungen zu

vollziehen, um damit Situationen zu bewältigen.

laut Rahmenlehrplan lassen sich folgende Komponenten innerhalb einer

Kompetenz erkennen:

• Kognitive Kompetenz, die den Gebrauch von Theorien/Konzepten ein-

schliesst, aber auch implizites Wissen (tacit knowledge), das durch erfah-

rung gewonnen wird.

• Funktionale Kompetenz (Fertigkeiten, Know-how), die zur Ausübung einer

konkreten Tätigkeit erforderlich ist.

• Personale Kompetenz, die das verhalten/den Umgang in/mit einer gege-

benen Situation betrifft.

• Ethische Kompetenz, die bestimmte persönliche/soziale Werte umfasst.

Kompetenzenorientierte Bildungsprogramme sind charakterisiert durch

Anforderungen im Kontext der beruflichen Arbeit und betonen einen praxis-

orientierten Unterricht. Darüber hinaus vollzieht sich die berufliche Kompe-

tenzenentwicklung in einem Prozess reflektierter Praxiserfahrung.

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Die Hauptlernaufgabe bei einer Berufsausbildung besteht neben dem erwerb

von einzelnen Wissensstücken (Ressourcen) auch im erlernen, wie diese

Wissensstücke bei der Bewältigung konkreter Situationen genutzt werden

können.

Für die Methoden des lernbereichs Schule und des Lernbereichs Training &

Transfer (lTT) im lehrplan ABZ 2010 gilt daher die Forderung, die Erreichung

der Kompetenzen für die berufliche Praxis zu fördern und zu unterstützen. Die

Auswahl der Unterrichtsmethoden des lernbereichs Schule und lTT Schule

orientiert sich an der oder den zu entwickelnden Kompetenzkomponenten

innerhalb einer Kompetenz.

Die Studierenden werden mit den unterrichteten Theorie- und lTT-Inhalten

dazu befähigt, im anschliessenden Praxismodul die beruflichen Kompetenzen

des jeweiligen Bildungsjahres zu erreichen.

es ist also unumgänglich, dass die Inhalte im lernbereich Schule und lTT

einen hohen Praxisbezug aufweisen bzw. während des Unterrichts sinnvoll in

die berufliche Praxis transferiert werden anhand der zu erreichenden Kompe-

tenzen. ebenso ist es notwendig, dass die pädagogische Begleitung der Studie-

renden im lernbereich berufliche Praxis und lTT-Praxis auf die erreichung

der Kompetenzen des jeweiligen Bildungsjahres abzielt.

(Auszug aus dem Dokument B1 Pädagogisches Konzept. Finale Version Juni

2010 des neuen lehrplans ABZ HF Pflege 2010)

entwicklung

der Kompetenzen

über die drei

bildungsjahre

© ABZ-verbund

E i n F Ü H rU n G i n DA S T H E M A | Professionalisierung I | 17

1 3

1.3 fallbeispiel

Frau rosa leuthard, 82 Jahre, ist seit gestern Abend mit der Verdachtsdia-

gnose Pneumonie und verschlechterung des Allgemein- und ernährungszu-

standes bei ihnen auf der Station. Die Berufsbildnerin erteilt ihnen den Auf-

trag, bei Frau leuthard die informationssammlung mittels Basisassessment

und den relevanten Fokusassessmente einzuschätzen, um daraus gültige

Pflegediagnosen nach nAnDA und dem PES-Format auszuformulieren sowie

bedeutsame Pflegeziele nach den SMART-Kriterien abzuleiten. Die Berufsbild-

nerin will sich jedoch noch bei ihnen vergewissern, ob sie die Anwendung des

pflegediagnostischen Prozesses verstehen, anwenden und begründen können.

Überlegen Sie sich zu der oben stehenden Situation lernfragen, die Sie ver-

folgen möchten und benennen Sie ihre lernziele, die Sie für sich erreichen

möchten.

lernfragen

lernziele

auftrag

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1 4

1.4 Vorkenntnistest

lernfragen antworten

1. Welche einstellung gegenüber der Pflege-diagnostik haben Sie?

Didaktische Möglichkeit: Didaktische Anregung: Zu Beginn und am Schluss des Unter-richts je eine ein-schätzung durch die gesamte Klasse vor-nehmen lassen, z. B. mit farbigen Punkten. (i. A. lunney 2007, S.86)

Bitte formulieren Sie Ihre Argumente zu Ihrer einschätzung:

2. Der pflegediagnos-tische Prozess trägt wesentlich zur Profes-sionalisierung bei. Begründung:

3. Welche 6-Phasen be inhaltet der Pflege-prozess nach Fichter und Meier?

1 2 3 4 5

sinnlos sinnvoll

nicht

überzeugend überzeugend

wertlos wertvoll

Unrealistisch realistisch

hinderlich hilfreich

unnütz nützlich

Unzweckmässig zweckmässig

Ja Nein

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lernfragen antworten

4. Welchen Nutzen hat der Pflegeprozess für die Patientin/den Patienten und die Pflegefachperson?

5. Wie gehen Sie damit um, wenn Sie gegen-über einer Patientin/einem Patienten eine Antipathie fühlen und dennoch den pflege diagnostischen Prozess bearbeiten müssen?

6. Was verstehen Sie unter einem Basis- assessment

7. Was verstehen Sie unter einem Fokus- assessments?

8. Definieren Sie den Begriff Pflege- diagnose.