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www.tuv.com/iatf16949 Unsere Experten beantworten Ihnen wichtige Fragen zur ISO/TS 16949, zur neuen IATF 16949 sowie zur Zertifizierung der erweiterten Standorte („Extended Sites“). Fragen und Antworten zur ISO/TS 16949:2009 und IATF 16949:2016 ® TÜV, TUEV und TUV sind eingetragene Marken. Eine Nutzung und Verwendung bedarf der vorherigen Zustimmung. WELCHE UNTERNEHMEN KÖNNEN SICH NACH ISO/TS 16949 UND IATF 16949 ZERTIFIZIEREN LASSEN? Die Norm kann auf die gesamte Lieferkette der Automo- bilindustrie angewendet werden einschließlich aller zuge- hörigen Produktions- und Unterstützungsstandorte. Eine Zertifizierung ist in folgenden Bereichen möglich: · Automobilhersteller · Serien- und Ersatzteilproduktion gemäß automobilem Kundenauftrag · Wertschöpfende Prozesse in der automobilen Zulieferin- dustrie wie beispielsweise Oberflächenbehandlungen · Andere vom Kunden aus der Automobilindustrie geforder- te Produkte WELCHE UNTERLAGEN MÜSSEN IM VORFELD ZUR PRÜFUNG UND AUDITPLANUNG NACH ISO/TS 16949 ODER IATF 16949 EINGEREICHT WERDEN? · Aktueller Status der Kundenbeschwerden · Plan der internen Audits mit Ergebnissen, Aktionsplänen und Liste qualifizierter Auditoren · Qualitätsmanagement (QM) - Bewertung der letzten 12 Monate · Grundsätzliche Anforderungen an das QM-System · Nachweis darüber, dass alle Anforderungen der IATF 16949 berücksichtigt werden · QM-Handbuch von jedem Standort · Liste der Kunden sowie der kundenspezifischen Anforde- rungen · Betriebliche Leistungstrends der letzten 12 Monate

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Page 1: Fragen und Antworten zum neuen Standard IATF 16949:2016 · PDF Unsere Experten beantworten Ihnen wichtige Fragen zur ISO/TS 16949, zur neuen IATF 16949 sowie zur Zertifizierung der

www.tuv.com/iatf16949

Unsere Experten beantworten Ihnen wichtige Fragen zur ISO/TS 16949,

zur neuen IATF 16949 sowie zur Zertifizierung der erweiterten Standorte

(„Extended Sites“).

Fragen und Antworten zur ISO/TS 16949:2009 und IATF 16949:2016

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W E LC H E U N T E R N E H M E N KÖ N N E N S I C H N AC H I SO/ T S

16 9 4 9 U N D I AT F 16 9 4 9 Z E R T I F IZ I E R E N L AS S E N?

Die Norm kann auf die gesamte Lieferkette der Automo-bilindustrie angewendet werden einschließlich aller zuge-hörigen Produktions- und Unterstützungsstandorte. Eine Zertifizierung ist in folgenden Bereichen möglich:

· Automobilhersteller

· Serien- und Ersatzteilproduktion gemäß automobilem Kundenauftrag

· Wertschöpfende Prozesse in der automobilen Zulieferin-dustrie wie beispielsweise Oberflächenbehandlungen

· Andere vom Kunden aus der Automobilindustrie geforder-te Produkte

W E LC H E U N T E R L AG E N M Ü S S E N I M VO R F E L D ZU R

PR Ü F U N G U N D AU D I T PL A N U N G N AC H I SO/ T S 16 9 4 9

O D E R I AT F 16 9 4 9 E I N G E R E I C H T W E R D E N?

· Aktueller Status der Kundenbeschwerden

· Plan der internen Audits mit Ergebnissen, Aktionsplänen und Liste qualifizierter Auditoren

· Qualitätsmanagement (QM) - Bewertung der letzten 12 Monate

· Grundsätzliche Anforderungen an das QM-System

· Nachweis darüber, dass alle Anforderungen der IATF 16949 berücksichtigt werden

· QM-Handbuch von jedem Standort

· Liste der Kunden sowie der kundenspezifischen Anforde-rungen

· Betriebliche Leistungstrends der letzten 12 Monate

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www.tuv.com/iatf16949

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W E LC H E N EU E R U N G E N B R I N G E N D I E L E T Z T E N Ä N D E-

R U N G E N D E R Z E R T I F IZ I E R U N GS R EG E L N U N D D I E I AT F

16 9 4 9 :2 016 M I T S I C H?

· Extended Sites Durch die von den OEM initiierte Änderung (kommuni-ziert in der CB-Conference 2015-008 (Oktober 2015) und den „Sanctioned Interpretations“ SI 13, gültig ab 01.04.2016) können erweiterte Standorte wieder zusammen mit dem Produktionsstandort zertifiziert werden. Ab dem 01.07.2016 werden unter bestimmten Bedingungen (gelistet im Annex 4 der SI 13) auch wieder „Extended Sites“ von TÜV Rheinland Cert in Verbindung mit dem jeweiligen Produktionsstandort zertifiziert.

· Teilnahme von Beratern am Audit An den Audits gemäß IATF 16949 dürfen nach den neuen Regelungen Berater in keiner Variante (weder physisch, noch elektronisch unterstützend, z. B. per Web-Ex, SMS) teilnehmen.

· Auditzeit in der Produktion Nach der neuen Regelung muss die Auditzeit in der

Produktion mindestens ein Drittel der Gesamtauditzeit betragen.

· Änderungen im Unternehmen Maßgebliche Änderungen innerhalb Ihres Unternehmens müssen unverzüglich der Zertifizierungsgesellschaft gemeldet werden. Sollte diese Meldung nicht erfolgen, so kann sich zumindest die Auditdauer verlängern, im schlimmsten Fall droht der Entzug des IATF 16949 Zerti-fikats.

· Anstieg des Dokumentationsaufwandes Die Aufwände zur Darstellung der Prozesse im Unterneh-men, wie auch der unterstützenden Funktionen und der Kundenanforderungen, steigen deutlich an.

· Kalkulation von Zeit- und Hilfsarbeitern sowie Tagelöhnern Als Unternehmer müssen Sie der Zertifizierungsstelle die Durchschnittsanzahl von Zeit- und Hilfsarbeitern sowie Tagelöhnern während der letzten sechs Monate vor dem nächsten Audit nennen. Dieser Wert muss zur Berechnung der erforderlichen Audittage (Manntage vor Ort) herangezogen werden.

Zeitvorgaben für den Übergang auf die IATF 16949

Stand: November 2016

Möglichkeit zur Umstellung auf die IATF 16949 mit TUV-Rheinland

Keine weiteren Auditsgemäß ISO/TS 16949:2009

Auslauf aller Zertifikate gemäß ISO/TS 16949:2009Keine Transitionaudits mehr möglich, ab jetzt Zertifzierungsaudit gefordert

Letztmögliches Datum für die Ausstellung eines Zertifikats nach IATF 16949 im Anschluss an ein Transitionaudit(erlaubt die Beendigung des Abweichungsmanagements)

11. Januar 2019

17. Mai 2018

120 Tage

Empfohlener Umstellungs-zeitraum auf die IATF 16949HEUTE

14. September 20181. Oktober 20171. April 2017

B I S WA N N M U S S AU F D I E N EU E I AT F 16 9 4 9 U M G E-

ST E LLT W E R D E N?

Alle Unternehmen, welche nach der IATF 16949:2009 zertifiziert sind, müssen nach aktuellem Stand bis zum 14.09.2018 auf die Revision umgestellt haben. Ausführliche Informationen zur Umstellung finden Sie auch in der ITAF Transition Strategy und in unserem Infosheet (PDF, 386 KB) „IATF 16949: Änderungen und Auswirkungen“. Der-zeit ist von der IATF schon festgelegt, dass die Normum-stellung im Umstellungsjahr einen Anstieg der Auditzeit mit sich bringen wird.

W E LC H E F R I S T E N S I N D AU S S E R D E M ZU B E AC H T E N

M I T D E R U M S T E LLU N G AU F D I E I AT F 16 9 4 9?

Seit dem 01.01.2017 kann mit einem Transition Audit auf die IATF 16949:2016 umgestellt werden. TÜV Rheinland empfiehlt, zwischen dem 01.04.2017 und 17.04.2018 auf den neuen Standard umzustellen (siehe Timeline). Alle auf die ISO/TS 16949 ausgestellten Zertifikate verlieren ab dem 14.09.2018 ihre Gültigkeit.

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I S T E I N E Z E R T I F IZ I E R U N G G E M ÄS S I SO/ T S 16 9 4 9

N O C H M Ö G L I C H?

Alle Organisationen, welche sich neu zertifizieren lassen möchten, können dies nach ISO/TS 16949:2009 bis zum 1. Oktober 2017 durchführen. Das Zertifikat wird jedoch nur bis zum 14. September 2018 gültig sein. Nach dem 1. Oktober 2017 kann die Organisation nur noch nach der IATF 16949 Norm auditiert und zertifiziert werden. Wir empfehlen daher, direkt eine Zertifizierung gemäß IATF 16949 anzustreben.

W E LC H E VO R T E I L E E R G E B E N S I C H F Ü R U N T E R N E H -

M E N , D I E B E R E I T S N AC H V DA 6 .1 U N D I SO 9 0 01 Z E R T I -

F IZ I E R T S I N D?

Wenn eine Organisation nach VDA 6.1 und ISO 9001:2015 zer-tifiziert ist, können die Audittage des Stufe 2 Audits bei einem Upgrade auf IATF 16949 um maximal 50% reduziert werden.

Wenn der Geltungsbereich erweitert wird, kann jedoch keine Reduzierung mehr angewendet werden. Auch wenn eine Organisation ein gültiges VDA 6.1 und ISO 9001:2008 Zertifikat besitzt, kann keine Reduzierung beim Upgrade angewendet werden. 100% der für das Stufe 2 geforderten Auditzeit muss erbracht werden.

WA N N K A N N E I N T R A N S I T I O N AU D I T D U R C H G E F Ü H R T

W E R D E N?

Organisationen, die nach ISO/TS 16949:2009 zertifiziert sind, müssen den Transitionsprozess zur neuen IATF 16949 mittels eines Übergangsaudits im Rahmen des aktuellen Auditzyklus für ISO/TS 16949:2009 (z. B. zum Zeitpunkt eines regulär anfallenden Rezertifizierungs- oder Überwa-chungsaudits) durchführen. Das Transition Audit wird als solches nicht anerkannt, wenn es sich um ein Special Audit handelt oder nicht am aktuellen Auditzyklus ausgerichtet ist.

W E LC H E A N F O R D E R U N G E N S I N D A N E I N T R A N S I T I O N

AU D I T ZU S T E LL E N?

Das Transition Audit muss den gleichen Zeitaufwand wie ein Rezertifizierungs-Audit haben und ein vollständiges Syste-maudit im Sinne eines Rezertifizierungs-Audits sein.

Es muss vor dem Audit eine off-site Dokumentenprüfung durchgeführt werden. Diese off-site Dokumentenprüfung soll mindestens eine Prüfung der Qualitätssystemdokumen-tation des Kunden umfassen (z. B. Qualitätshandbuch und

Verfahrensanweisungen), einschließlich der Nachweise über die Konformität mit den IATF 16949 Anforderungen (insbe-sondere neue Anforderungen wie Automotive SPICE und TPM). Sollten diese Informationen vom Unternehmen nicht zur Verfügung gestellt worden sein, muss das Audit zusätz-lich um mindestens 0,5 Tage vor Ort (die nicht zur regulären Auditzeit gerechnet werden dürfen) erweitert werden.

Im Zuge eines Transitionaudits kann nicht zu einer anderen Zertifizierungsgesellschaft gewechselt werden.

M Ü S S E N SO G . „V E R L Ä N G E R T E W E R K BÄ N K E“ W E I T E R -

H I N S E PA R AT Z E R T I F IZ I E R T W E R D E N?

Nein, seit dem 01.04.2016 gibt es wieder die Möglich-keit einen Produktionsstandort nach ISO/TS oder IATF 16949 mit erweiterten Standorten gemäß der „Sanctioned Interpretations“ 13 (SI 13) zu zertifizieren. Zuvor war dies aufgrund einer Entscheidung der IATF aus dem Jahr 2014 nicht möglich; die sogenannten verlängerten Werkbänke („Extended Sites“) mussten separat zertifiziert werden. Jeder Standort hat dann ein eigenes ISO/TS 16949 Zertifi-kat erhalten und wurde in die International Automotive Task Force (IATF) Datenbank als gegenständiger Produktionss-tandort eingetragen.

Durch die von den OEM initiierte Änderung (kommuniziert in der CB-Conference 2015-008 und den SI 13, gültig ab 01.04.2016) wurde dies wieder korrigiert. Seit dem 01.04.2016 werden unter bestimmten Bedingungen (gelis-tet im Annex 4 der SI 13) wieder „Extended Sites“ von TÜV Rheinland Cert in Verbindung mit dem jeweiligen Produkti-onsstandort zertifiziert.

U N T E R W E LC H E N B E D I N G U N G E N KÖ N N E N E RW E I T E R E

S TA N DO R T E M I T Z E R T I F IZ I E R T W E R D E N?

Die International Automotive Task Force (IATF) hat die Bedingungen aufgelistet, welche alle erfüllt sein müssen, um erweiterte Standorte zusammen mit dem Produktionss-tandort zertifizieren zu lassen. Diese Bedingungen umfas-sen:

· Erweiterte Standorte haben keine vom Produktionss-tandort unabhängige Entscheidungsgewalt. Verlängerte Werkbänke sind dem zugeordneten Produktionsstandort untergeordnet.

· Erweiterte Produktionsstandorte befinden sich in ange-messener Nähe zum Produktionsstandort

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TÜV Rheinland GroupTÜV Rheinland Cert GmbHAm Grauen Stein51105 KölnTel.: +49 (0)800-888 2378Fax: +49 (0)800-888 [email protected]

Unsere Experten stehen Ihnen mit einem kostenfreien Informationsgespräch

zur Verfügung. Sprechen Sie uns hierzu gerne an!

W E LC H E I N F O R M AT I O N E N S I N D G E F O R D E R T, W E N N

E RW E I T E R T E PR O D U K T I O N S S TA N D O R T E I N D I E Z E R T I -

F IZ I E R U N G M I T AU F G E N O M M E N W E R D E N SO LL E N?

Ein neuer Zertifizierungsvertrag ist unumgänglich. Dieser beinhaltet zusätzlich den „Fragebogen für erweiterte Stand-orte“, der u. a. folgende Informationen zusammenträgt:

· Hierarchie und Zusammenarbeit zwischen Hauptstandort und weiteren Standorten, inklusive detaillierter Positions-beschreibung der einzelnen Personen an den einzelnen Standorten, aufgeschlüsselt in einem Organigramm

· Workflow innerhalb bzw. zwischen zugeordnetem Pro-duktionsstandort und Extended Sites

· Abbildung der Prozesslandschaft und eindeutige Zuord-nung der einzelnen Prozessstatus