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Gefahren an der
Einsatzstelle
© 2008 Ingolf Wolter
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Ziel
• Gefahren im Feuerwehreinsatz kennen und erkennen können
• Maßnahmen zur Gefahrenabwehr kennen
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Rechtliche Grundlagen
• GUV-I 8558 Theorie und Praxis der Prävention
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Gefahren
• Atemgifte
• Angstreaktion
• Ausbreitung
• Atomare Strahlung
• Chemische Stoffe
• Erkrankung, Verletzung
• Explosion
• Einsturz
• Elektrizität
4A-C-4E
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Gefahren
Diese Gefahren existieren für
• Menschen
• Tiere
• Umwelt
• Sachwerte
• Mannschaft
• Gerät
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Taktische Möglichkeiten
• Angriff: Beseitigen der Ursache
• Verteidigung: Schutz durch Aufhebung des Einflusses der Gefahr
• Rettung: Entfernen aus dem Einflussbereich der Gefahr
• Rückzug: Aufgabe des bedrohten Gutes
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Gefahren abwenden
Grundsätzliche Maßnahme:
• Tragen der persönlichen Schutzausrüstung
• Eigengefährdung und Gefährdung anderer Personen vermeiden
• Geordneter Einsatzablauf
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Gefahren abwenden
• Menschen: retten oder in Sicherheit bringen
• Tiere: retten oder in Sicherheit bringen
• Umwelt: schützen
• Sachwerte: schützen und bergen
• Mannschaft: schützen oder in Sicherheit bringen
• Gerät: schützen und bergen
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Atemgifte
• Aufnahme über die Atemwege oder die Hautatmung
• Wirken gesundheitsschädigend
• Formen:– Fest, flüssig, gasförmig
– Brennbar oder nicht brennbar
– Schwerer oder leichte als Luft
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Atemgifte
Werden bezüglich Ihrer Wirkung eingeteilt in 3 Gruppen!
• Gruppe 1:Atemgifte mit erstickender Wirkung
• Gruppe 2:Atemgifte mit Reiz- und Ätzwirkung
• Gruppe 3:Atemgifte mit Wirkung auf Blut, Nerven und Zellen
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Maßnahmen Atemgifte
• Rückzug
• Atemschutz
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Angstreaktion
• Durch subjektives Empfinden einer Situation (Atemgifte, Sichtverhältnisse, Rückzugsweg, Eingeschlossen sein, etc.)
• Begünstigt oder verursacht durch falsches Verhalten der Einsatzkräfte
• Instinktgesteuertes Verhalten:– Flucht
– Kampf
– Starre
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Panik
• ausgelöst durch heftige Angst
• unkontrolliertes Fluchtverhalten
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Maßnahmen
Angstreaktion• Kennen der eigenen Fähigkeiten und
Grenzen
• Zuspruch und Betreuung bei Betroffenen
• Retten!
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Ausbreitung
• Brandausbreitung– Wärmeübertragung
• Wärmeleitung (Konduktion)
• Wärmestrahlung
• Wärmeströmung (Konvektion)
– Feuerübersprung, Flugfeuer und
Funkenflug
– bauliche, betriebliche oder naturbedingte
Umstände
– löschtechnische Fehler
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Ausbreitung
• Folgeunfälle (Verkehrsunfall)
• Ausbreitung von Schadstoffen (Leckage)
• Kontaminationsverschleppung
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Maßnahmen Ausbreitung
• Weiträumig Absperren
• Melden
• Eigensicherung
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Atomare Strahlung
Gefahr durch
• InkorporationAufnahme in den Körper (Atmung, Wunden, Essen)
• KontaminationÄußerliche Verunreinigung
• äußere Bestrahlung
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Atomare Strahlung
Einteilung nach Aktivität in 3 Gefahrengruppen
• Kategorie I mit niedriger Dosisleis-tung und mittlerer Strahlungsgefahr
• Kategorie II mit mittlerer Dosisleis-tung und mittlerer Strahlungsgefahr
• Kategorie III mit großer Dosisleis-tung und erheblicher Strahlungsgefahr
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Atomare Strahlung
Vorkommen
• Medizin
• Forschung und Industrie
• Kernkraftwerken
• beim Transport
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Strahlungsarten
Einteilung nach der Fähigkeit, Materie zu durchdringen, in:
• α-Strahlung
• β-Strahlung
• γ-Strahlung
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αααα-Strahlung
• Teilchenstrahlung (Helium-4-Atomkerne)
• Ausbreitung: 15.000-20.000 km/s
• Reichweite in Luft: wenige cm
• Reichweite im menschl. Körper: wenige mm
• von außen wirkend relativ ungefährlich
• Abschirmung: Kleidung
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ββββ-Strahlung
• Teilchenstrahlung (Elektronen oder Positronen)
• Ausbreitung: 15.000-20.000 km/s• Reichweite in Luft: einige cm bis 10 m• Reichweite im menschl. Körper: <= 1cm• von außen wirkend: Schädigung von
Hautschichten (Verbrennung, Hautkrebs)• Abschirmung: wenige mm (Aluminiumbleich,
Glas, Plexiglas)
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γγγγ-Strahlung
• elektromagnetische Strahlung
• Ausbreitung: Lichtgeschwindigkeit
• Reichweite in Luft: mehrere km
• Reichweite im menschl. Körper: durchstrahlend
• Wirkung: Erbgutverändernd, Tumore, hemmt Zellteilung
• Abschirmung: Beton, Blei
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Maßnahmen
Atomare Strahlung• Kategorie I
– Atemschutz, keine Sonderausrüstung erforderlich
• Kategorie II– Atemschutz, Sonderausrüstung– Strahlenschutzüberwachung
– Dekontamination
• Kategorie III– Atemschutz, Sonderausrüstung– Strahlenschutzüberwachung
– Dekontamination– Sachkundige Person, z.B. Strahlenschutzbeauftragter
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Maßnahmen
Atomare Strahlung4-A-Regel
• Abstand möglichst groß halten
• Aufenthaltsdauer begrenzen
• Abschirmung nutzen
• Aktivität so klein wie möglich
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Chemische Stoffe
• Chemikalien mit z.B. ätzender, giftiger, explosiver oder wassergefährdender Wirkung– Gefahrgut
– Gefährliche Stoffe
– Gasleitungen oder –tanks
– Stickstoffdünger (>130 Grad: nitrose Gase & Ammoniak)
– Spätfolgen durch lange Latenzzeit möglich
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Maßnahmen
Chemische Stoffe• Vorsicht
• Messen (lassen)
• Ggf. Abdichten oder verdünnen
• Absperren, Melden
• Hygiene
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Erkrankung, Verletzung
Arten / Einwirkungen / Ursachen
• mechanisch
• thermisch
• chemisch
• bakteriell
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mechanische Ursache
• Schlag
• Stoss
• Aufprall
• Quetschung
• Wunden– Platz-, Quetsch-, Riss- und Schnittwunden
• Schwellungen
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thermische Ursache
• Verbrennungen
• Verbrühungen
• Erfrierungen
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chemische Ursache
• Vergiftungen
• Verätzungen
Stand: 12/2008 Gefahren an der Einsatzstelle 33
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bakterielle Ursache
• HIV
• TB
• Hepatitis
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Maßnahmen
Erkrankung, Verletzung• UVV beachten
• Persönliche Schutzausrüstung
• Melden
• Erstversorgung
• Impfung, Desinfektion
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Explosion
• Sehr stark ablaufende Verbrennung– Verpuffung (cm/sek)
– Deflagration (m/sek)
– Detonation (km/sek)
• Druckbehälterzerknall (Gasflaschen)• Staubexplosion• Fettexplosion• Stichflamme• Fliehkraftzerknall
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Maßnahmen Explosion
• Zündquellen vermeiden (Rauchverbot, keine Funken)
• EX-Messungen
• Sicherheitsabstände
• Ggf. Rückzug
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Einsturz
Ursachen
• Brandeinwirkung– Schwächung der Tragfähigkeit (Holz)
– Festigkeitsverlust (Stahl)
– unterschiedliche Wärmedehnung
• Überlastung (z.B. durch Löschwasser)
• Erschütterung
• Naturereignisse
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Maßnahmen Einsturz
• Absperren
• Trümmerschatten beachten
• Vor Einsturz sichern, abstützen
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Elektrizität
• Gefahr für den menschlichen Körper– Muskelverkrampfung
– Irreversibles Herzkammerflimmern
– Verbrennung
• Brandgefahr
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Maßnahmen Elektrizität
• Nach Möglichkeit Abschalten und Erden, gegen Wiedereinschalten sichern
• Sicherheits-/Strahlrohrabstände beachten
• Feuerlöscher in Hochspannungsanlagen– kein ABC-Pulver, Schaumlöscher, D-Löscher
– CO2 oder BC-Pulver funktioniert
• Spannungstrichter beachten (20 m Sicherheitsabstand)
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Strahlrohrabstände
Elektrizität1-5-5-10 Regel
51Niederspannung(<= 1.000 V)
105Hochspannung(> 1.000 V)
VollstrahlSprühstrahl
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Sicherheitsabstände
Elektrizität
4Hochspannung(<= 220 kV)
3Hochspannung(<= 110 kV)
1Niederspannung(<= 1.000 V)
5Hochspannung(<= 380 kV)
AbstandSpannung
Stand: 12/2008 Gefahren an der Einsatzstelle 43
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Spannungstrichter
Stand: 12/2008 Gefahren an der Einsatzstelle 44
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Gefahrenmatrix
Vor welchen Gefahren muss man sich schützen
Welche Gefahren müssen bekämpft werden
XXXXXXGerät
XXXXXXXXXMannschaft
XXXXXXSachwerte
XXXXXUmwelt
XXXXXXXXXTiere
XXXXXXXXXMenschen
Elektrizität
Einsturz
Explosion
Erkrankung/
Verletzung
Chem
ische Stoffe
Atom
are Strahlung
Ausbreitung
Angstreaktion
Atem
gifte
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Quiz
Und nun das Quiz:
Ich zeige Bilder und ihr sagt mir, um welche Gefahren es sich handeln könnte!
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Quiz
• Ausbreitung: Bei diesem Brand entsteht dichter, dunkler Rauch. Damit sind an dieser Stelle eindeutig Atemgifte vorhanden. Auch wenn niemand sonst zu erkennen ist, sind in jedem Fall die Einsatzkräfte zu schützen.
• Atemgifte: Rauch und Feuer können sich durch geöffnete oder zerstörte Fensterscheiben in das Gebäude ausbreiten. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass sich das Feuer auf die Fassade , den Dachbereich und weitere Gegenstände in der Umgebung ausbreitet.
Stand: 12/2008 Gefahren an der Einsatzstelle 47
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Quiz
• Angstreaktion: Keine Personen bzw. Tiere zu erkennen.
• Atomare Strahlung: Nicht zu erkennen und kein begründeter Verdacht.
• Chemische Stoffe: Nicht zu erkennen und kein begründeter Verdacht.
• Erkrankung: Keine Personen bzw. Tiere zu erkennen.
Stand: 12/2008 Gefahren an der Einsatzstelle 48
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Quiz
• Elektrizität: Wird ein Einsatz im Gebäude erforderlich, ist von einer Stromversorgung auszugehen.
• Explosion: Nicht zu erkennen und kein begründeter Verdacht.
• Einsturz: Nicht zu erkennen und kein begründeter Verdacht.
Stand: 12/2008 Gefahren an der Einsatzstelle 49
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Quiz
• Atemgifte: Bei diesem Brand entsteht dichter, dunkler Rauch. Einsatzkräfte und betroffenen Personen sind gefährdet.
• Ausbreitung: Rauch und Feuer können sich im Gebäude ausbreiten.
• Angstreaktion: Eine Person droht vom Balkon zu springen.
• Erkrankung/Verletzung: Eine Person ist verletzt (Armbruch).
• Elektrizität: wird ein Einsatz im Gebäude erforderlich, ist von einer Stromversorgung auszugehen
Stand: 12/2008 Gefahren an der Einsatzstelle 50
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Quiz
• Atomare Strahlung: nicht zu erkennen bzw. kein begründeter Verdacht.
• Chemische Stoffe: nicht zu erkennen bzw. kein begründeter Verdacht.
• Explosion: nicht zu erkennen bzw. kein
begründeter Verdacht.
• Einsturz: nicht zu erkennen bzw. kein
begründeter Verdacht.
Stand: 12/2008 Gefahren an der Einsatzstelle 51
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Quellen
• Lehrunterlagen Landesfeuerwehrschule Celle
• Internet, div.