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Geschichte des Theaters Geschichte des Theaters Wurzeln des Theaters Wurzeln des Theaters Das griechische Drama und seine Das griechische Drama und seine Aufführungsformen Aufführungsformen Drama und Theater im antiken Rom Drama und Theater im antiken Rom Traditionelles Theater im fernen Traditionelles Theater im fernen Osten Osten

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Geschichte des Theaters. Wurzeln des Theaters Das griechische Drama und seine Aufführungsformen Drama und Theater im antiken Rom Traditionelles Theater im fernen Osten. Formen des Theaters sind zuerst im alten Ägypten um 1500 v.Ch nachweisbar. - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Geschichte des Theaters

Geschichte des TheatersGeschichte des Theaters

►Wurzeln des TheatersWurzeln des Theaters►Das griechische Drama und seine Das griechische Drama und seine

AufführungsformenAufführungsformen►Drama und Theater im antiken RomDrama und Theater im antiken Rom►Traditionelles Theater im fernen OstenTraditionelles Theater im fernen Osten

Page 2: Geschichte des Theaters

1.Wurzeln des Theaters1.Wurzeln des TheatersFragen und AntwortenFragen und Antworten

► Formen des Theaters sind Formen des Theaters sind zuerst im alten Ägypten um zuerst im alten Ägypten um 1500 v.Ch nachweisbar.1500 v.Ch nachweisbar.

► Tausend Jahre später entsteht Tausend Jahre später entsteht das Theater im europäischen das Theater im europäischen Altertum und nach dessen Altertum und nach dessen Verschwinden im Fernen Osten.Verschwinden im Fernen Osten.

► Fragestellung:Fragestellung: In welchem Zusammenhang In welchem Zusammenhang

stehenstehenMagie und Theater?Magie und Theater?

Page 3: Geschichte des Theaters

Wurzeln des TheatersWurzeln des TheatersAntwortenAntworten

Das Theater hat seinen Ursprung in magischen Ritualen.Das Theater hat seinen Ursprung in magischen Ritualen. Magische Rituale haben den Zweck, unbekannte oder nicht Magische Rituale haben den Zweck, unbekannte oder nicht

beherrschbare Vorgänge (z.B. Natur:Jagd, Fruchtbarkeit) zu beherrschbare Vorgänge (z.B. Natur:Jagd, Fruchtbarkeit) zu beeinflussen oder zu beherrschen.beeinflussen oder zu beherrschen.

Die Maskierung von Gesicht und Körper ist hierbei ein Mittel Die Maskierung von Gesicht und Körper ist hierbei ein Mittel der Auslöschung der eigenen Person und ermöglicht die der Auslöschung der eigenen Person und ermöglicht die Transformation in den Zustand der Trance und der Ekstase. Transformation in den Zustand der Trance und der Ekstase. Der Tänzer ist so „besessen“ von dem Geist dessen, den er Der Tänzer ist so „besessen“ von dem Geist dessen, den er verkörpert. verkörpert.

Rituale bestehen in der Regel aus der mimetischen Rituale bestehen in der Regel aus der mimetischen Darstellung des herbeigewünschten Zustands.Darstellung des herbeigewünschten Zustands.

Im Laufe der Entwicklung spielten immer komplexere Im Laufe der Entwicklung spielten immer komplexere Rituale eine Rolle, die das Ziel hatten, erkannte Rituale eine Rolle, die das Ziel hatten, erkannte Naturvorgänge am Menschen beherrschbar zu machen (z.B. Naturvorgänge am Menschen beherrschbar zu machen (z.B. Geburt und Tod, Menstruation)Geburt und Tod, Menstruation)

Je nach Organisation der Stämme oder Gruppen spielten Je nach Organisation der Stämme oder Gruppen spielten Männer und Frauen bei den Ritualen eine Rolle. (Jagd , Männer und Frauen bei den Ritualen eine Rolle. (Jagd , Ackerbau)Ackerbau)

Page 4: Geschichte des Theaters

Vom Ritual zum TheaterVom Ritual zum Theater

► Komplexere Organisationsformen der Gesellschaft verändern auch die Komplexere Organisationsformen der Gesellschaft verändern auch die Vorstellung des Menschen von Natur und Kosmos.Vorstellung des Menschen von Natur und Kosmos.

► Aus Dämonen als Verkörperung der Naturkräfte werden menschengestaltige Aus Dämonen als Verkörperung der Naturkräfte werden menschengestaltige Götter.Götter.

► In der Gestalt des Priesters schafft die Gesellschaft eine Vermittlungsinstanz In der Gestalt des Priesters schafft die Gesellschaft eine Vermittlungsinstanz zu Gott. Die Gesellschaft verhält sich zunehmend passiv. (Der Priester stellt zu Gott. Die Gesellschaft verhält sich zunehmend passiv. (Der Priester stellt etwas dar, die Gemeinde stellt sich etwas vor.)etwas dar, die Gemeinde stellt sich etwas vor.)

► Diese Situation entspricht, beraubt man sie ihres religiösen Charakters, der Diese Situation entspricht, beraubt man sie ihres religiösen Charakters, der Struktur des Theaters. Allerdings tritt im Theater an die Stelle des Struktur des Theaters. Allerdings tritt im Theater an die Stelle des verpflichtenden Glaubens die freiwillige Verabredung, die fiktive Realität des verpflichtenden Glaubens die freiwillige Verabredung, die fiktive Realität des Spiels ernstzunehmen.Spiels ernstzunehmen.

► Das Das frühe Theater in Ägyptenfrühe Theater in Ägypten hat noch sehr starke Bezüge zum Ritual. Wie hat noch sehr starke Bezüge zum Ritual. Wie im christlichen Passionsspiel des Mittelalters wird z.B. alljährlich an die Leiden, im christlichen Passionsspiel des Mittelalters wird z.B. alljährlich an die Leiden, den Tod und die Auferstehung des Gottes Osiris erinnert (Osiris wird vom den Tod und die Auferstehung des Gottes Osiris erinnert (Osiris wird vom Bruder ermordet und zerstückelt, von seinem Sohn gerächt und wieder zum Bruder ermordet und zerstückelt, von seinem Sohn gerächt und wieder zum Leben erweckt).Leben erweckt).Begleitet wurden die von Priestern und hochgestellten Laien aufgeführten Begleitet wurden die von Priestern und hochgestellten Laien aufgeführten Spiele von rhythmisch akzentuierten Frauentänzen mit erotischem und Spiele von rhythmisch akzentuierten Frauentänzen mit erotischem und akrobatischem Charakter.akrobatischem Charakter.

Page 5: Geschichte des Theaters

Das Theater der griechischen Das Theater der griechischen KlassikKlassik

Auch hier stellt sich die Frage nach dem Zusammenhang Auch hier stellt sich die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Ritual und Theater.zwischen Ritual und Theater.

► Nietzsche sieht in seinem Werk: „Die Geburt der Tragödie aus Nietzsche sieht in seinem Werk: „Die Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik“ selbst in der klassischen Periode das dem Geist der Musik“ selbst in der klassischen Periode das kultisch-religiöse Moment, während kultisch-religiöse Moment, während

► Bertolt Brecht den weltlich-politischen Charakter des antiken Bertolt Brecht den weltlich-politischen Charakter des antiken griechischen Theaters sieht:griechischen Theaters sieht:„Wenn man sagt, das Theater sei aus dem Kultischen „Wenn man sagt, das Theater sei aus dem Kultischen gekommen, so sagt man nur, dass es durch eben den Auszug gekommen, so sagt man nur, dass es durch eben den Auszug Theater wurde. Aus den Mysterien nahm es wohl nicht den Theater wurde. Aus den Mysterien nahm es wohl nicht den kultischen Auftrag mit, sondern das Vergnügen daran, pur und kultischen Auftrag mit, sondern das Vergnügen daran, pur und simpel.“simpel.“(Bertolt Brecht: Werke Bd. 23. S.67)(Bertolt Brecht: Werke Bd. 23. S.67)

Page 6: Geschichte des Theaters

Das Theater der griechischen Das Theater der griechischen KlassikKlassik

vorklassische Zeitvorklassische Zeit► Wir wissen sehr viel über das griechische Theater durch die Poetik des Aristoteles.Wir wissen sehr viel über das griechische Theater durch die Poetik des Aristoteles. Während seine Abhandlungen (eigentlich Redemanuskripte) über die Tragödie Während seine Abhandlungen (eigentlich Redemanuskripte) über die Tragödie

praktisch vollständig erhalten sind, sind seine Ausführungen zur Komödie praktisch vollständig erhalten sind, sind seine Ausführungen zur Komödie verlorengegangen.verlorengegangen.

► Sowohl die Tragödie als auch die Komödie sind aus dem Brauchtum des Dionysos Sowohl die Tragödie als auch die Komödie sind aus dem Brauchtum des Dionysos entstanden.entstanden.

► 600 v.Ch.: Der griechische Sänger Arion bringt die Taten und Leiden des Gottes in 600 v.Ch.: Der griechische Sänger Arion bringt die Taten und Leiden des Gottes in eine festgefügte Form und lässt sie zur Begleitung des Aulos (Schalmei) vortragen eine festgefügte Form und lässt sie zur Begleitung des Aulos (Schalmei) vortragen und tänzerisch gestalten. Dabei waren die Darsteller als geile und trunksüchtige und tänzerisch gestalten. Dabei waren die Darsteller als geile und trunksüchtige Begleiter des Dionysos mit Widderhörnern, spitzen Ohren, Hufen und Schwänzen Begleiter des Dionysos mit Widderhörnern, spitzen Ohren, Hufen und Schwänzen kostümiert.kostümiert.

► „„Tragodia“ kann als „Gesang der Böcke“ oder auch als „Gesang um den Preis des Tragodia“ kann als „Gesang der Böcke“ oder auch als „Gesang um den Preis des Bockes“ übersetzt werden.Bockes“ übersetzt werden.

► Der „Dithyrambus“ ist das Lied zu Ehren des Gottes Dionysos.Der „Dithyrambus“ ist das Lied zu Ehren des Gottes Dionysos.

Page 7: Geschichte des Theaters

Das Theater der griechischen Das Theater der griechischen KlassikKlassikDionysosDionysos

► Dionysos ist der Sage nach der Sohn von Zeus und der thebanischen Dionysos ist der Sage nach der Sohn von Zeus und der thebanischen Königstochter Semele. Gleich nach der Geburt wurde er von den Titanen Königstochter Semele. Gleich nach der Geburt wurde er von den Titanen verschleppt und verwandelte sich, um sie in die Irre zu führen in einen verschleppt und verwandelte sich, um sie in die Irre zu führen in einen Ziegenbock, einen Löwen, eine Schlange, einen Tiger und schließlich in einen Ziegenbock, einen Löwen, eine Schlange, einen Tiger und schließlich in einen Stier. In dieser Gestalt wurde er von den Titanen zerrissen und verschlungen. Stier. In dieser Gestalt wurde er von den Titanen zerrissen und verschlungen. Es gelang Rhea, der Mutter des Zeus, allerdings, seinen Kopf zu retten, und Es gelang Rhea, der Mutter des Zeus, allerdings, seinen Kopf zu retten, und auch die wieder ausgespienen Glieder fügten sich auf wunderbare Weise auch die wieder ausgespienen Glieder fügten sich auf wunderbare Weise zusammen. Darauf fuhr Dionysos zum Olymp auf und wurde in den Kreis der zusammen. Darauf fuhr Dionysos zum Olymp auf und wurde in den Kreis der unsterblichen Götter aufgenommen. unsterblichen Götter aufgenommen.

Dieser Mythos verweist offensichtlich auf das Mysterium der Dieser Mythos verweist offensichtlich auf das Mysterium der Wiederauferstehung.Wiederauferstehung.Dionysos wurde die göttliche Verkörperung der Fruchtbarkeit. Als Dionysos wurde die göttliche Verkörperung der Fruchtbarkeit. Als Lebensbringer sind ihm die Vitalsäfte Blut, Wein, Wasser und Sperma heilig. (Er Lebensbringer sind ihm die Vitalsäfte Blut, Wein, Wasser und Sperma heilig. (Er wurde besonders von den Bauern verehrt.)wurde besonders von den Bauern verehrt.)

► Dionysos soll der Sage nach zu Schiff aus der Fremde nach Griechenland Dionysos soll der Sage nach zu Schiff aus der Fremde nach Griechenland gekommen sein, als Eindringling, der Widerstände brechen musste, bevor er gekommen sein, als Eindringling, der Widerstände brechen musste, bevor er allgemein anerkannt wurde.allgemein anerkannt wurde.

► Dionysos bemächtigte sich der Gemüter des Menschen und zwang sie in seinen Dionysos bemächtigte sich der Gemüter des Menschen und zwang sie in seinen Bann:Bann:Er verlieh ihnen das Gefühl Er verlieh ihnen das Gefühl schrankenloser Freiheitschrankenloser FreiheitEr versetzte sie inEr versetzte sie in Ekstase EkstaseEr führte sie in die äußerste Er führte sie in die äußerste Spannung zwischen Jubel und SchmerzSpannung zwischen Jubel und Schmerz

Page 8: Geschichte des Theaters

Das Theater der griechischen Das Theater der griechischen KlassikKlassikDionysosDionysos

► Dionysos war umgeben von einem Schwarm von Begleiterinnen, die als Dionysos war umgeben von einem Schwarm von Begleiterinnen, die als „Mänaden“ oder „Bakchen“ bezeichnet wurden.„Mänaden“ oder „Bakchen“ bezeichnet wurden.

► Nach dem Mythos führt der Gott die Frauen aus dem häuslichen Alltag hinaus Nach dem Mythos führt der Gott die Frauen aus dem häuslichen Alltag hinaus in die Wildnisin die WildnisEr schlägt sie mit WahnsinnEr schlägt sie mit WahnsinnSie zerreißen die Tiere des WaldesSie zerreißen die Tiere des WaldesSie essen ihr rohes FleischSie essen ihr rohes FleischSie töten ihre eigenen Kinder (Euripides Sie töten ihre eigenen Kinder (Euripides Die BakchenDie Bakchen))

► Die gesellschaftliche Funktion des Kultes war wohl die kollektive Abreaktion Die gesellschaftliche Funktion des Kultes war wohl die kollektive Abreaktion unterbewusster Triebenergien. unterbewusster Triebenergien. Feste wie die „Großen Dionysien“ (wo Tragödien zur Aufführung kamen) und Feste wie die „Großen Dionysien“ (wo Tragödien zur Aufführung kamen) und der „Lenären“ (bei denen Komödien zur Aufführung kamen) sollten so wohl der „Lenären“ (bei denen Komödien zur Aufführung kamen) sollten so wohl dazu beitragen, die orgiastischen Energien in kontrollierbare Bahnen zu dazu beitragen, die orgiastischen Energien in kontrollierbare Bahnen zu lenken.lenken.(Diese Feste wurden von dem Alleinherrscher Peisistratos in der Mitte des 6. (Diese Feste wurden von dem Alleinherrscher Peisistratos in der Mitte des 6. Jh. vor Christus eingerichtet. Er förderte den Dionysos-Kult, auch weil er die Jh. vor Christus eingerichtet. Er förderte den Dionysos-Kult, auch weil er die Landbevölkerung gewinnen wollte.)Landbevölkerung gewinnen wollte.)

Page 9: Geschichte des Theaters

Das Theater der griechischen Das Theater der griechischen KlassikKlassikThespisThespis

► Die Feste zu Ehren des Dionysos wurden von Thespis ausgestaltet, der mit Die Feste zu Ehren des Dionysos wurden von Thespis ausgestaltet, der mit seinem Karren übers Land zog, um dithyrambische Tänze und Lieder seinem Karren übers Land zog, um dithyrambische Tänze und Lieder darzubieten.darzubieten.

► Diese „Stücke“ schöpften nun auch aus dem Mythos des schon vor einem Diese „Stücke“ schöpften nun auch aus dem Mythos des schon vor einem halben Jahrtausend zuvor untergegangenen Mykener-Reiches, wie sie von halben Jahrtausend zuvor untergegangenen Mykener-Reiches, wie sie von Homer in der „Ilias“ und der „Odyssee“ festgehalten wurden.Homer in der „Ilias“ und der „Odyssee“ festgehalten wurden.

► Aus diesen Wurzeln schuf Aus diesen Wurzeln schuf Thespis die Grundformen der Tragödie, indem Thespis die Grundformen der Tragödie, indem er einen Chor und einen Vorsänger in ein dialogisches Verhältnis er einen Chor und einen Vorsänger in ein dialogisches Verhältnis setzte.setzte.

► Der Ursprung derDer Ursprung der Komödie Komödie liegt nach Aristoteles im Brauchtum der Phallos- liegt nach Aristoteles im Brauchtum der Phallos-Lieder.Lieder.

► „„Komodia“ bedeutet „Gesang des Komos“, und „Komei“ heißen Schwärme Komodia“ bedeutet „Gesang des Komos“, und „Komei“ heißen Schwärme von jungen Männern, die zu Ehren des Dionysos Umzüge mit Gesang und Tanz von jungen Männern, die zu Ehren des Dionysos Umzüge mit Gesang und Tanz veranstalteten und dabei meterlange Nachbildungen des Phallos mit sich veranstalteten und dabei meterlange Nachbildungen des Phallos mit sich herumtrugen. Sie vermummten sich zu halb tier-, halb menschenartigen herumtrugen. Sie vermummten sich zu halb tier-, halb menschenartigen Wesen. (Tierchöre in den Komödien des Aristophanes)Wesen. (Tierchöre in den Komödien des Aristophanes)

Page 10: Geschichte des Theaters

Das griechische DramaDas griechische Dramahistorische Einordnunghistorische Einordnung

► Aufstieg Athens (490 v.Ch. Schlacht bei Marathon, Sieg über Aufstieg Athens (490 v.Ch. Schlacht bei Marathon, Sieg über die Perser)die Perser)

► AischylosAischylos hat mitgekämpft, hat mitgekämpft, SophoklesSophokles soll als Jüngling den soll als Jüngling den Siegesreigen angeführt haben, Siegesreigen angeführt haben, EuripidesEuripides soll in diesem Jahr soll in diesem Jahr geboren worden sein.geboren worden sein.

► Von diesen 3 Autoren sind 33 Dramen vollständig erhalten.Von diesen 3 Autoren sind 33 Dramen vollständig erhalten.

► Insgesamt entstanden in der klssischen Periode Athens (5.Jh. Insgesamt entstanden in der klssischen Periode Athens (5.Jh. v. Ch.) etwa 1000 Draman.v. Ch.) etwa 1000 Draman.

Page 11: Geschichte des Theaters

Das griechische DramaDas griechische DramaWirkung auf die abendländische KulturWirkung auf die abendländische Kultur

► Das griechische Drama hat bis heute die Entwicklung der abendländischen Das griechische Drama hat bis heute die Entwicklung der abendländischen Kultur wesentlich beeinflusst. Es ist ein wesentlicher Teil der Erziehung der Kultur wesentlich beeinflusst. Es ist ein wesentlicher Teil der Erziehung der kulturtragenden Schichten gewesen.kulturtragenden Schichten gewesen.

► Seit der Renaissance ist es Gegenstand der Auseinandersetzung im Seit der Renaissance ist es Gegenstand der Auseinandersetzung im philosophischen und literarischen Bereich.philosophischen und literarischen Bereich.

► Es wurde zum Muster für die Dramen der Klassik in England, Frankreich und Es wurde zum Muster für die Dramen der Klassik in England, Frankreich und Deutschland.Deutschland.

► Die Theorie der Tragödie wurde von der Aufklärung (Lessing) bis hin zu Brecht Die Theorie der Tragödie wurde von der Aufklärung (Lessing) bis hin zu Brecht reflektiert. (Brecht formuliert die Theorie des epischen Theaters im Gegensatz reflektiert. (Brecht formuliert die Theorie des epischen Theaters im Gegensatz zum aristotelischen Theater.) zum aristotelischen Theater.)

► Eine Wiederaufnahme der historischen Dramenstoffe bis heute (z.B. Anouilh Eine Wiederaufnahme der historischen Dramenstoffe bis heute (z.B. Anouilh „Antigone“)„Antigone“)

Page 12: Geschichte des Theaters

AischylosAischylos► Handlungsschema des Aischylos:Handlungsschema des Aischylos:

Er stellt dem Chor einen 2. Schuspieler gegenüberEr stellt dem Chor einen 2. Schuspieler gegenüber► Auftritt und Prolog des 1. Schauspielers (Protagonis) (Darlegung der Auftritt und Prolog des 1. Schauspielers (Protagonis) (Darlegung der

Ausgangslage)Ausgangslage)► Einzugslied des Chors (Parados)Einzugslied des Chors (Parados)► Szene zwischen den Einzelakteuren (Episodion)Szene zwischen den Einzelakteuren (Episodion)► Standlied des Chors (Stasimon)Standlied des Chors (Stasimon)► Es folgen weitere SzenenEs folgen weitere Szenen► Auszug des Chors (Exodus)Auszug des Chors (Exodus)

o Gesungene Passagen dienen eher dem Gesungene Passagen dienen eher dem GefühlsausdruckGefühlsausdruck als der als der Kommunikation mit den anderen Figuren. Der Chor artikuliert Freude, Schmerz, Kommunikation mit den anderen Figuren. Der Chor artikuliert Freude, Schmerz, Angst, Zweifel.Angst, Zweifel.

o Durch seine Anwesenheit gewinnen selbst die intimsten Szenen zwischen den Durch seine Anwesenheit gewinnen selbst die intimsten Szenen zwischen den Figuren eine gewisse Öffentlichkeit. (Gegensatz zur bürgerlichen Innerlichkeit)Figuren eine gewisse Öffentlichkeit. (Gegensatz zur bürgerlichen Innerlichkeit)

o Bei den Aufführungen im Dionysos-Theater vertrat der Chor den Standpunkt der Bei den Aufführungen im Dionysos-Theater vertrat der Chor den Standpunkt der Polis-Gemeinschaft.Polis-Gemeinschaft.

Page 13: Geschichte des Theaters

AischylosAischylosDie PerserDie Perser

► „„Die Perser“ sind das älteste erhaltene Stück von Aischylos.Die Perser“ sind das älteste erhaltene Stück von Aischylos.► Abweichend von der Regel enthält es einen zeitgenössischen Stoff: Abweichend von der Regel enthält es einen zeitgenössischen Stoff:

den Kampf der Griechen gegen die feindliche Großmacht.den Kampf der Griechen gegen die feindliche Großmacht.► Aischylos singt nicht das Loblied der siegreichen Athener, sondern Aischylos singt nicht das Loblied der siegreichen Athener, sondern

schildert die Leiden der Besiegten.schildert die Leiden der Besiegten.► Er führt seinen Landsleuten so das Schicksal der Perser vor Augen, Er führt seinen Landsleuten so das Schicksal der Perser vor Augen,

um sie vor Überheblichkeit zu warnen (vor der Hybris, die die um sie vor Überheblichkeit zu warnen (vor der Hybris, die die Griechen als Vergehen gegen die Götter verstanden).Griechen als Vergehen gegen die Götter verstanden).

► Sein zentrales Anliegen hier wie auch in seinen anderen Tragödien Sein zentrales Anliegen hier wie auch in seinen anderen Tragödien war es, die Macht zu beschwören, die „zum ernsten Nachsinnen“ war es, die Macht zu beschwören, die „zum ernsten Nachsinnen“ zwingt und die Menschen „durch Leiden lernen“ lässt.zwingt und die Menschen „durch Leiden lernen“ lässt.

► Weitere Tragödien: Weitere Tragödien: Sieben gegen ThebenSieben gegen Theben (Eteokles, Polyneikes, (Eteokles, Polyneikes, Antigone)Antigone)

Die OrestieDie Orestie (Mythos des fluchbeladenen (Mythos des fluchbeladenen Atridengeschlechts) Atridengeschlechts)

Page 14: Geschichte des Theaters

Zeitgenössiche Funktion des griechischen Zeitgenössiche Funktion des griechischen DramasDramas

► In einer Zeit radikaler politischer und sozialer Umbrüche stellten sich In einer Zeit radikaler politischer und sozialer Umbrüche stellten sich den Bürgern von Athen eine Fülle fundamentaler Fragen, deren den Bürgern von Athen eine Fülle fundamentaler Fragen, deren Lösungsmöglichkeiten am Model der überlieferten Mythen Lösungsmöglichkeiten am Model der überlieferten Mythen durchgespielt wurden.durchgespielt wurden.

► Die Tragödie trug (und trägt) zur Fähigkeit bei, die Dinge von Die Tragödie trug (und trägt) zur Fähigkeit bei, die Dinge von verschiedenen Seiten zu sehen und Alternativen gegenseitig verschiedenen Seiten zu sehen und Alternativen gegenseitig abzuwägen.abzuwägen.

► Diese Prozesse vollziehen sich in der Öffentlichkeit des Theaters und Diese Prozesse vollziehen sich in der Öffentlichkeit des Theaters und haben so eine integrative und demokratische Wirkung.haben so eine integrative und demokratische Wirkung.

► Das klassische griechische Theater war ein wichtiger Teil des Lebens Das klassische griechische Theater war ein wichtiger Teil des Lebens in der Polis und eine Angelegenheit der gesamten Bürgerschaft.in der Polis und eine Angelegenheit der gesamten Bürgerschaft.

Page 15: Geschichte des Theaters

Theater und gesellschaftliche Entwicklung am Beispiel Theater und gesellschaftliche Entwicklung am Beispiel der Orestieder Orestie

In der Zeit der Entstehung der Orestie fand eineIn der Zeit der Entstehung der Orestie fand eineEntmachtung des aus Adligen zusammengesetzen Areopags,Entmachtung des aus Adligen zusammengesetzen Areopags,des obersten Gerichtshofs von Athen statt und es folgte eine des obersten Gerichtshofs von Athen statt und es folgte eine Übertragung seiner Rechte auf die Volksversammlung.Übertragung seiner Rechte auf die Volksversammlung.Dieser Prozess einer weiteren Demokratisierung mitDieser Prozess einer weiteren Demokratisierung mitmit verlässlichen Rechtsstrukturen für alle findet seinenmit verlässlichen Rechtsstrukturen für alle findet seinenNiederschlag darin, dass in der Orestie am Ende einerNiederschlag darin, dass in der Orestie am Ende einerVerkettung von Rache und Gegenrache der Wahnsinn desVerkettung von Rache und Gegenrache der Wahnsinn desabwechselnden Mordens ein Ende findet.abwechselnden Mordens ein Ende findet.Der Muttermörder Orest wird vom Athener Gerichtshof – unter kräftigerDer Muttermörder Orest wird vom Athener Gerichtshof – unter kräftigerMitthilfe der Stadtgötting Athene – freigesprochen. Das alte SystemMitthilfe der Stadtgötting Athene – freigesprochen. Das alte Systemder Blutrache weicht einem neuen, durch die Bürgerschaft von Athen der Blutrache weicht einem neuen, durch die Bürgerschaft von Athen

garantierten, auf garantierten, auf göttlichem Willen beruhenden Rechtsordung. göttlichem Willen beruhenden Rechtsordung. Die Erynnien, die Rachegöttinen, weichen der Göttin der Vernunft und werden zu Die Erynnien, die Rachegöttinen, weichen der Göttin der Vernunft und werden zu

dendensegenspendenden Eumeniden.segenspendenden Eumeniden.

Page 16: Geschichte des Theaters

SophoklesSophokles

Sophokles sagte: „Ich stelle die Menschen so dar, wie sie sein sollen, Sophokles sagte: „Ich stelle die Menschen so dar, wie sie sein sollen, Euripides dagegen, wie sie sind.“Euripides dagegen, wie sie sind.“

Dieser Satz beschreibt die Entwicklung der griechischen Tragödie sehrDieser Satz beschreibt die Entwicklung der griechischen Tragödie sehrgut: Während bei Sophokles die Figuren im Rahmen des göttlichengut: Während bei Sophokles die Figuren im Rahmen des göttlichenRatschlusses und Willens lernen (so wie Oedipus am Schluss, nachdem Ratschlusses und Willens lernen (so wie Oedipus am Schluss, nachdem er sich selbst geblendet hat, zum Sehenden wird), so geht Euripides einener sich selbst geblendet hat, zum Sehenden wird), so geht Euripides einenSchritt weiter: Bei ihm handeln die Menschen so, wie es Protagoras Schritt weiter: Bei ihm handeln die Menschen so, wie es Protagoras Formuliert hat: „Der Mensch ist das Maß aller Dinge“.Formuliert hat: „Der Mensch ist das Maß aller Dinge“.Der Mensch soll selbständig denken und urteilen, ohne zu GötterlehrenDer Mensch soll selbständig denken und urteilen, ohne zu GötterlehrenZuflucht zu nehmen. Euripides misst das Verhalten der Götter an denZuflucht zu nehmen. Euripides misst das Verhalten der Götter an densittlichen Normen, welche auch die Menschen für ihr Zusammenlebensittlichen Normen, welche auch die Menschen für ihr Zusammenlebensetzen. (vgl. Goethe „Prometheus“)setzen. (vgl. Goethe „Prometheus“)Damit verliert bei ihm der Chor an Bedeutung, während die inneren TriebfedernDamit verliert bei ihm der Chor an Bedeutung, während die inneren Triebfederndes Menschen eine größere Bedeutun. des Menschen eine größere Bedeutun. Auch das von den Göttern verhängte Schicksal regiert nicht mehr, sondern Auch das von den Göttern verhängte Schicksal regiert nicht mehr, sondern

„Tyche“,„Tyche“,der blinde Zufall.der blinde Zufall.

Page 17: Geschichte des Theaters

Kurzer Exkurs zu den KomödienKurzer Exkurs zu den Komödien

Die Komödien fanden ebenfalls im Rahmen religiöser FesteDie Komödien fanden ebenfalls im Rahmen religiöser Festestatt. (in erster Linie bei Frühlingsfesten im Januar/Februar)statt. (in erster Linie bei Frühlingsfesten im Januar/Februar)Sie stellte Alltagssituationen z.B. aus dem Familienleben Sie stellte Alltagssituationen z.B. aus dem Familienleben dar, diente aber auch als Ventil für angestauten politischendar, diente aber auch als Ventil für angestauten politischenUnmut.Unmut.Drastische Sinnlichkeit prägte das Erscheinungsbild der Drastische Sinnlichkeit prägte das Erscheinungsbild der Schauspieler in der Komödie:Schauspieler in der Komödie:Unter einem fleischfarbenen Trikot waren Bauch und HinternUnter einem fleischfarbenen Trikot waren Bauch und Hinternausgestopft. Bei den männlichen Figuren deckte ein kurzer Chitonausgestopft. Bei den männlichen Figuren deckte ein kurzer Chiton(Vierecktuch) nur unzureichend den künstlichen Penis, der als Relikt aus(Vierecktuch) nur unzureichend den künstlichen Penis, der als Relikt ausdem Dinoysoskult den Darstellern zwischen den Beinen baumelte. dem Dinoysoskult den Darstellern zwischen den Beinen baumelte. Die Darsteller gingen wie die Figuren, die sie darstellten, meist barfußDie Darsteller gingen wie die Figuren, die sie darstellten, meist barfußoder in leichten Sandalen.oder in leichten Sandalen.In allen Gattungen des griechischen Theaters traten sowohl die Choreuten als auch In allen Gattungen des griechischen Theaters traten sowohl die Choreuten als auch

diedieEinzeldarsteller maskiert auf. Das stammte aus den rituellen Anfängen des Theaters Einzeldarsteller maskiert auf. Das stammte aus den rituellen Anfängen des Theaters

imimDionysoskult. Der Theatergott verlangte von seiner Gefolgschaft das Außer-sich-Dionysoskult. Der Theatergott verlangte von seiner Gefolgschaft das Außer-sich-

Sein, dieSein, dieAufgabe der eigenen Persönlichkeit.Aufgabe der eigenen Persönlichkeit.

Page 18: Geschichte des Theaters

Das Kostüm in der TragödieDas Kostüm in der Tragödie

Chiton: rechteckige Stoffbahn mit Chiton: rechteckige Stoffbahn mit Schulterspangen und Gürtel, die von weiblichen Schulterspangen und Gürtel, die von weiblichen Gestalten knöchellang, von männlichen Gestalten knöchellang, von männlichen Gestalten bodenlang getragen wurde. Gestalten bodenlang getragen wurde. Variationen gab es in Farbe und Ornamentik.Variationen gab es in Farbe und Ornamentik.

Kothurn: weicher schmiegsamer Schaftstiefel, Kothurn: weicher schmiegsamer Schaftstiefel, der weder beim Schreiten noch beim Tanzen der weder beim Schreiten noch beim Tanzen hinderlich war und die Schritte dämpfte, was hinderlich war und die Schritte dämpfte, was bei der hervorragenden Akustik der bei der hervorragenden Akustik der Amphitheater wichtig war. In der Spätzeit Amphitheater wichtig war. In der Spätzeit klebte man unter den Kothurn eine bis zu 30 klebte man unter den Kothurn eine bis zu 30 cm dicke Sohle.cm dicke Sohle.