goethe-universität, frankfurt/main 92 vergleich durch indizes quelle: jahresgutachten 2001 des...
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Goethe-Universität, Frankfurt/Main 1
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o I
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o I Vergleich
durch Indizes
66%
100%
73%
100%
0% 20% 40% 60% 80% 100% 120%
Ostdeutschland
Westdeutschland
Arbeitsproduktivität Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit
Quelle: Jahresgutachten 2001 des Sachverständigenrates & Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung aus dem Jahre 2001, Band Daten und Fakten
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Konstruktion von Preisindizes
Wir konstruieren einen Preisindex für die Lebenshaltung.
Wir brauchen– Ein Basisjahr t0
– Einen “typischen Haushalt”– Einen “Warenkorb” mit “typischen” Gütern und
Dienstleistungen des Haushalts (xi,0 ) für t0
– Preise des Basisjahrs pi,0 und aktuelle Preise pi,t
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Zwei Typen von Preisindizes
Bei “festen Gewichten” xi,0 sprechen wir von einem “Laspeyres-Index”. Werden die Gewichte mit jeder Periode aktualisiert, also xi,t, sprechen wir von einem “Paasche-Index”.
n
iii
i
n
iti
Laspeyrest
xp
xpPI
10,0,
0,1
,
n
itii
n
ititi
Paaschet
xp
xpPI
1,0,
1,,
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• Gründe– “Substitutionsverzerrung”– Auftreten neuer Produkte und Dienste– Qualitätsverbesserungen
• Daher die “verkettete” Methode in den USA.
Der Preisindex für die Lebenshaltung
überzeichnetüberzeichnet die
Preisentwicklung.
Probleme des Laspeyres-Index
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o I “Verketteter”
Preisindex
Seit 1995 berechnet das Bureau of Labour Statistics der Vereinigten Staaten das reale
BIP (und damit den Preisindex) nach der “Verkettungsmethode”.
BIPt = (p1,t-1 x1,t ) + (p2,t-1 x2,t ) + ... +
etc.
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StaatskonsumStaatsdefizit
III. Das Bruttosozialprodukt:Entstehung, Verwendung
Faktorentgelte
Unternehmenserlös
Einkommen
Konsum
Ersparnis
Steuern
Investition
Gütermärkte
Finanzmärkte
Faktormärkte
Haushalte UnternehmenStaat
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Die Produktion
• Wir erinnern uns an die Produktions-faktoren in der Mikroökonomie L und K.
• Weiter ziehen wir die Produktionsfunktion heran. Sie lautet (makroökonomisch interpretiert) Y = F(L,K)
• Es werden die üblichen Eigenschaften unterstellt (siehe Mikroökonomie).
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o I Funktionale
Einkommensverteilung• Unter “funktionaler
Einkommensverteilung” versteht man die Aufteilung des BIP auf Produktionsfaktoren (im Unterschied zur “personellen Einkommensverteilung”).
• Die Einkommen der Faktoren sindLohneinkommen = W L undKapitaleinkommen = R K.
• Die Gewinne sind P Y - W L - R K.
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Faktorpreise
• Wir brauchen jetzt die Preise P, W und R.Wir betrachten P zunächst als numéraire.
• Hierzu nehmen wir an, die drei Märkte seien im wesentlichen vollkommene Konkurrenzmärkte. Dann bilden sich die Faktorpreise wie folgt:
W = P MPL = P F(L,K)/ LR = P MPK = P F(L,K)/ K
(Wert des marginalen Grenzprodukts).
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o I Wert des Grenzprodukts
der ArbeitP MPL
L
P MPLLohnsumme
= W Ld
Ld
W
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o I Verteilung des
Gesamteinkommens• Der Unternehmergewinn ist der Teil des
Produkts, der als Residualeinkommen nach Abzug der Faktorentlohnung übrig bleibt.
Gewinn = PY - W L - R K• Wenn die Produktionsfunktion konstante
Skalenerträge aufweist, ist der Gewinn = 0.• Das folgt aus dem Ausschöpfungstheorem:
F(K,L) = K MPK + L MPL
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Gewinnbegriff in der VGRAchtung Falle!
Der übliche Gewinnbegriff
unterscheidet sich von
dem der Mikrotheorie
...durch die Zusammenfassung von Gewinn und Kapitaleinkommen
Außerdem gibt es auch “reine Profite”
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IV. Nachfragefunktionen
• In der geschlossenen Wirtschaft gibt es nur drei Verwendungsweisen des BIP:– Privater Konsum (C )– Staatskonsum (G )– und Investitionen (I )
• AlsoY = C + I + G
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IV a. Die Konsumfunktion
• Die mikroökonomische Konsumfunktion ist güterspezifisch und abhängig vom Einkommen M und relativen Güterpreisen, also etwa bei zwei Gütern x und y:
x = x(M, px /py )
• Makroökonomisch wird der relative Preis vernachläßigt. Die Konsumfunktion ist:
C = C (Y).
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o I Konsumfunktion nach Keynes
in graphischer Darstellung
C
YEinkommen
Kon
su
m
C (Y)
C = a + tan (Y)
a
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C = C+ cY0 < c < 1
0 <C
Eigenschaften der keynesschen Konsumfunktion
C
YEinkommen
Kon
sum
C (Y)
1 2
c ist die “marginale Konsumneigung”. is die “durchschnittliche
Konsumneigung”.Letztere fällt mit wachsendem
Einkommen.
C
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o I Fallende Konsumneigung
und säkulare Stagnation?• Keynes:
“Fallende Konsumneigung heißt zunehmende Sparquote”.
• S = I :“Gibt es genügend profita-ble Investitionsprojekte?”
Kapitalist
Au!
Säkulare Stagnation
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Doomsday Prognosen
• Klassik:“Gesetz von der fallenden Ertragsrate des Kapitals”.
• Marx:“Kapitalakkumulation bei stagnierender Konsum-nachfrage bringt den Kapitalismus zu Fall (er stirbt an seinen “inneren Widersprüchen”).
Grafik: Economist
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o I Simon Kuznets:
Das Konsumrätsel
C
YEinkommen
Kon
sum
Die langfristige Konsumfuntion(konstante Konsumneigung)
CL(Y)
CK (Y)
Die kurzfristige Konsumfunktion(fallende Konsumneigung)
Simon Kuznets1901-85.
Nobelpreis 1971
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o I James Duesenberry :
Der “Sperrklinkeneffekt”• Duesenberry erklärt das Konsumrätsel
mit dem “Sperrklinkeneffekt” (ratchet effect).
• Danach verschiebt sich die kurzfristige Konsumfunktion mit steigendem Y ständig nach oben (mit steigendem Wohlstand nehmen die Bedürfnisse zu).
• Beim Rückgang von Y versuchen Konsu-menten, das erreichte C-Niveau zu halten.
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C
YEinkommen
Kon
su
mDie langfristige Konsumfunktion
als “Illusion”
Ck1 (Y|Y>Y1)
Y2
Ck3 (Y|Y>Y3)
Y3
Ck2 (Y|Y>Y2)
C2
C1
Y1
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• Friedman betrachtet Yals Summe von– “Permanentem Y”– “Transitorischem Y”
• AlsoY = YP + YT
• Und seine Konsumfunktion: C = a YP.• Die Erklärung des Rätsels: Falsche
Variable!
Milton Friedmangeb. 1912.
Nobelpreis 1976
Milton Friedman:Permanentes Einkommen
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o I Franco Modigliani:
Die Lebenszyklus-Hypothese• Wir wissen aus der Mikroökonomie, daß
Konsum auch vom Zins abhängig sein kann.• Ein Haushalt, der aufgrund höherer Zinsen
mehr spart, verzichtet auf “Gegenwarts-konsum” zugunsten “künftigen Konsums”
• Modigliani (zusammen mit Albert Ando und Richard Brumberg) übertragen dieses Modell auf einen typischen Lebenszyklus.
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Die Hypothese
• Der Lebenszyklus einerPerson hat zwei Phasen:– das Arbeitsleben;– der Ruhestand.
• In der ersten Phase wird Einkommen produziert, konsumiert und gespart.
• In der zweiten Phase wird nur konsumiert und hierzu das Sparvermögen liquidiert.
Franco Modiglianigeb. 1918
(Nobelpreis 1985)
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o I Lebenszyklushypothese:
Ein Beispiel• Angenommen, ein Individuum arbeite
30 Jahre lang (vom 30. bis 60. Lebensjahr) bei einem Lohn von DM 100,000 pro Jahr.
• Er weiß sicher, daß er weitere 30 Jahre im Ruhestand lebt und mit 90 Jahren stirbt.
• Er hat vor, kein Erbe zu hinterlassen.• Der Zinssatz ist gleichbleibend 5% p.a..• Er plant gleichbleibenden jährlichen
Konsum.
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o I Lebenszyklushypothese im
Beispiel
Maximalpunkt:DM1.250.000
Vermögensbildung im Lebenszyklus
in 1000 DM
Verm
ög
en
in
1.0
00D
M
„Ökonomisches Alter“
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o I Wie hoch schätzen Sie in diesem
Beispiel die Konsumquote ?
C = 0,812
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Typisierter LebenszyklusCt, Yt
Zeit t
Einkommen
Eintritt insErwerbsleben
Eintritt in denRuhestand
Konsum
A
B
Fläche A = Fläche B
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Einkommenszyklen in den USA
Quelle: http://www.clev.frb.org
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Einkommenszyklen in den USA
Quelle: www.epf.org
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o I Einfluß des Vermögens
auf die Konsumentscheidung• Empirisch läßt sich nachweisen, daß
ältere Menschen nicht in dem Maße “entsparen”, wie man annehmen sollte.
Eine Erklärung: Man bezieht “unvorhergesehene Ausgaben” - insbesondere für Krankheit - mit ein.
Die andere Erklärung:Man möchte ein Erbe hinterlassen.