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Geschäftsbericht 2011

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Geschäftsbericht 2011

GLOSSAR

ARR Average Room Rate. Durchschnittlich erzielter Zimmerpreis

EBIT Earnings before interest and taxes. Gewinn vor Zinsen und Steuern

EBITDA Earnings before interest, taxes, depre ciation and amortization. Gewinn vor Zinsen, Steuern, Wert be richti gungen immaterieller Aktiven und Abschreibungen

GOI 1) Gross Operating Income. BruttobetriebserfolgGOP 2) Gross Operating Profit. Bruttobetriebsgewinn RevPar Revenue per available room. Logisumsatz geteilt

durch Anzahl der ver fügbaren Zimmer

1) Das Gross Operating Income (GOI) besteht aus dem Gesamt ertrag ab- züglich des Warenaufwands sowie des direkten Personal- und Betriebs-aufwands.

2) Der Gross Operating Profit (GOP) besteht aus dem GOI ab züglich des Aufwands für Verwaltung, Marketing und Unterhalt (jeweils inklusive Personalaufwand) sowie des Aufwands für Energie und Entsorgung und des übrigen Aufwands.

2 Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten

4 Daten und Fakten über Indien

5 Einführung

6 Interview mit Botschafterin H.E. Ambassador

Chitra Narayanan und CEO Beat R. Sigg

10 Bericht über das Geschäftsjahr 2011

Berichte der Hotels

12 VICTORIA-JUNGFRAU Grand Hotel & Spa

16 PALACE LUZERN

20 EDEN AU LAC

24 BELLEVUE PALACE

Corporate Governance

28 Konzern- und Kapitalstruktur

29 Organigramm

30 Verwaltungsrat

33 Geschäftsleitung

Finanzbericht

38 Finanzbericht Konzern

50 Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung

5 1 Finanzbericht Holding

57 Bericht der Revisionsstelle

58 Aktionariat und Aktienkurs

59 Auszeichnungen und Kontakte

INHALT

VORWORT DES VERWALTUNGSRATSPRÄSIDENTEN

In der letzten Zeit, wo wirtschaftlich an verschiedensten Fronten gekämpft wird, ist dies ein recht häufig verwen-deter Satz: «Wir bleiben dran». Er bestätigt zweierlei: erstens, dass Schwierigkeiten tatsächlich vorhanden

sind und zweitens, dass man dies auch offen zugibt. Gleichzeitig aber enthält der Satz auch zwei positive Aussagen: Man hält an der ange-stammten Tätigkeit fest, geht aber gleichzeitig davon aus, dass auch wieder bessere Zeiten kommen. Anders ausgedrückt, es ist dies ein Zeichen von Standhaftigkeit, ver-bunden mit einer gesunden Portion Zukunftsglaube. Der positive Tenor

der Aussage zeugt von Entschlossenheit, und dies allein ist eine Kraft, die zur Überwindung von wirtschaftlichen Problemen helfen kann. Es sei der Vergleich zum kran-ken Menschen herbeigezogen: Die wichtigste Voraus-setzung zur Genesung ist bekanntlich der Wille zur Genesung.

Die Herausforderungen auf dem Gebiet des Touris-mus in unserem Lande sind sattsam bekannt. Neben den wirtschaftlichen und währungspolitischen Schwierig-keiten sind jedoch noch andere Faktoren zu nennen, welche den Begriff «Tourismus Schweiz» verändert ha-ben – und weiterhin verändern werden.

Lediglich beispielhaft seien dazu genannt: Buchun-gen mittels Internet, Touristen aus entfernten Ländern mit für uns neuen Wünschen und Gepflogenheiten, einfachere und günstigere Reisemöglichkeiten per Flug-

zeug, Bahn und Auto(cars), Abbau der Sprachbarrieren (Englisch wird vorausgesetzt). Und wenn heute davon gesprochen wird, alles geht schneller, alles ändert sich ständig – so sind das Binsenwahrheiten. Wichtiger ist, dass man dies nicht als Sonderfall, sondern als Regel ansieht – und sich darauf einstellt. Was bedeutet dies für ein Fünfsternehotel? Die Tagesabläufe von morgens bis abends, von der Gestaltung und Begrüssung an der Réception bis zur Einrichtung der Zimmer, alles muss fortlaufend überprüft und angepasst werden. Die Qua-lität zeigt sich heute nicht nur in der Pflege von klassi-schen Werten, sondern auch in der Art und Weise, wie man auf neue Erwartungen und Vorstellungen ein-geht.

Wie im letzten Geschäftsbericht bereits erläutert, haben wir für das PALACE LUZERN eine neue Lösung gesucht – und gefunden. Analog der Formel des BELLE-VUE PALACE Bern, wo das Gebäude bekanntlich dem Bund gehört, haben wir das Gebäude des PALACE LUZERN dem Credit Suisse Real Estate Fund Hospitality verkauft, dies jedoch in Verbindung mit dem Abschluss eines 20-jährigen Pachtvertrags. Der Vertrag trat bereits am 1. Juni 2011 in Kraft. Die Aufteilung eines Hotels in Immobilie einerseits und Betrieb andererseits ist heute gerade im Fünfsterne-Bereich eine häufig anzutreffende Formel. Eine weitere Ausdehnung dieser Formel auf unsere beiden Häuser in Interlaken und Zürich ist nicht geplant.

Im vergangenen Jahr bedeutete für uns das «Dran-bleiben» im Wesentlichen das Folgende:

– Sowohl im PALACE LUZERN wie im VICTORIA-JUNG-FRAU Interlaken kam es zu einem Direktionswechsel. Herr Bollhalder in Interlaken und Herr Iseli in Luzern

WIR BLEIBEN DRAN!

«Die wichtigste Voraussetzung zur Genesung ist bekanntlich der Wille zur Genesung.»

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VORWORT DES VERWALTUNGSRATSPRÄSIDENTEN

haben beide etliche Jahre in Fernostländern Hotels geführt. In Anbetracht der zunehmenden Zahl von Gästen aus diesen Gegenden war dieser Umstand bei der Wahl der beiden neuen Direktoren von grosser Bedeutung. Die Durchführung des Direktionswech-sels brachte jedoch in beiden Hotels gewisse Mehr-kosten mit sich.

– Die beiden Destinationen Luzern und Interlaken bekamen den Druck eines Rückgangs der individu-ellen Fünfsterne-Hotelgäste stärker zu spüren als die beiden Stadthotels in Bern und Zürich.

– Das Gleiche gilt für den Seminar- und Kongresstouris-mus. In Anbetracht des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds und dem permanenten Druck auf Einspa-rungen hat sich auch auf diesem Markt kaum eine Besserung eingestellt.

– Der neue Landes-Gesamtarbeitsvertrag für das Gast-gewerbe (L-GAV), welcher nun für alle vier Hotels zur Anwendung gelangt, führte bereits zu einer ersten Er-höhung der Personalkosten.

– Die Restzahlungen der Versicherungen aus dem Scha-denfall des Brandes im VICTORIA-JUNGFRAU im Herbst 2010 bewirkten einen ausserordentlichen Er-trag im abgelaufenen Geschäftsjahr.

In Anbetracht all dieser Umstände konnten wir gegen-über dem Vorjahr eine leichte Verbesserung des Ergeb-nisses erzielen. Die Verbesserung ist jedoch zu gering,

als dass wir damit zufrieden sein könnten. Es ist dies auch der Grund, weshalb wir keinen Antrag auf eine Dividende stellen können. Wir müssen auch im laufen-den Jahr 2012 unsere Kosten strikte überwachen. Noch mehr aber müssen wir zusätzliche Anstrengungen zur Gewinnung von Gästen unternehmen. Das Image der Schweiz hat nicht nur als Finanzplatz, sondern auch als Tourismusdestination Rückschläge erlitten; das gilt es zu überwinden.

In unserem begrenzten Bereich wollen wir mit neuen Ideen, mehr Flexibilität und Entschlossenheit an-treten. Wir sind auch zuversichtlich, dass es uns auf diese Weise gelingt, das Ruder herumzudrücken. Wir bleiben dran!

Dr. Peter BratschiPräsident des Verwaltungsrats

«Die Qualität zeigt sich heute nicht nur in der Pflege von klassischen Werten, sondern auch in der Art und Weise, wie man auf neue Erwartungen und Vor-stellungen eingeht.»

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DATEN UND FAKTEN ÜBER INDIEN

Ländername Republik Indien, Republic of India, Bharatiya Ganarajya (Hindi)

Fläche 3,3 Mio. km2

Bevölkerung 1,2 Mrd. (2011)

Bevölkerungswachstum 1,4%

Landessprachen Hindi und Englisch als Landessprachen, 21 weitere anerkannte Sprachen

Religionen Hinduismus (ca. 80,5%), Islam (ca. 13,4%), Christentum (ca. 2,3%), Sikhismus (ca. 1,8%) sowie Buddhismus, Jainismus, Parsen und andere

Unabhängigkeit 15. August 1947

Hauptstadt New Delhi (National Capital Territory of Delhi, ca. 13,8 Mio. Einw.)

Regierungsform Parlamentarische Demokratie: Bundesstaat (28 Staaten, 6 Unions)

Präsidentin Pratibha Patil

Premierminister Manmohan Singh

Indische Bürger mit Wohnsitz Schweiz 10 391 (2010)

Wechselkurs CHF/INR 1 CHF = 55.4 Indische Rupien (April 2012)

Quellen: Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco): Länderinformation Indien, Januar 2012, www.seco.admin.chAuswärtiges Amt 2011: Indien, www.auswaertiges-amt.de

INDIEN

New Delhi

Kalkutta

Kanpur

Ahmedabad

Jaipur

Surat

Mumbai

Pune

ChennaiBangalore

Hyderabad

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Die Erfahrungen mit indischen Gästen und das noch lange nicht ausgeschöpfte Potenzial ver-anlassen die VICTORIA-JUNGFRAU COLLECTION, den diesjährigen Geschäfts bericht dem Land Indien zu widmen. Gemessen an seiner Fläche (80-mal die Schweiz) und seiner Bevölkerung von heute 1,2 Mrd. ist Indien ein Gigant.

Wirtschaftlich hat das Land noch einen hohen Nach-holbedarf, gehört allerdings in ausgewählten Bereichen wie IT- und Software-Sektor bereits zu den weltweit füh-renden Anbietern. Auch die Industrialisierung schreitet voran. Doch das Land ist nach wie vor landwirtschaftlich geprägt. Nur ein Zehntel der indischen Bevölkerung ist im formellen Sektor beschäftigt. Die Schaffung von

Arbeitsplätzen ist eine der grössten Herausforderungen Indiens. Dazu soll verstärkt auch der Tourismus beitra-gen. Die Regierung hat den Tourismus bereits 2002 zu einem Sektor von nationaler Priorität erklärt und durch zahl reiche Massnahmen gefördert. Die Erfolge sind sichtbar: Mit rund 5,6 Mio. internationalen Ankünften lag Indien 2010 auf dem 40. Platz in der Weltrangliste. Die Deviseneinnahmen erreichten 2010 USD 14,2 Mrd. Dies entspricht einem Weltmarktanteil von 1,54%, was nahezu eine Verdoppelung seit 2002 bedeutet.

Mit der Ausweitung der Mittelschicht wächst auch die Reiselust der Inder. 2010 wurden knapp 13 Mio. Aus-landsreisen registriert. Die Zahl hat sich seit 2004 mehr als verdoppelt. In der Schweiz wurden 2011 erstmals mehr als 200 000 Ankünfte von indischen Gästen ge-zählt. Gegenüber 2008 entspricht dies einem Plus von über 50%. Auch die Zahl der Logiernächte erreichte im letzten Jahr mit über 460 000 einen Rekordwert.

INDIEN ENTDECKT DEN TOURISMUS

1 Little India in Switzerland – die Yash Chopra Suite im VICTORIA-JUNGFRAU Grand Hotel & Spa, Interlaken.

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INTERVIEW MIT BOTSCHAFTERIN H.E. AMBASSADOR CHITRA NARAYANAN UND CEO BEAT R. SIGG

SO INTENSIVE BEZIEHUNGEN WIE NOCH NIE

Interview mit Botschafterin H.E. Ambassador Chitra Narayanan1) und CEO Beat R. Sigg

Herr Sigg, wie lässt sich das Geschäftsjahr 2011 zusammenfassen?Sigg Es war ein dynamisches Jahr, wobei sich die Dyna-mik in beide Richtungen entwickelte. Auf der positiven Seite sind Zunahmen beim Umsatz, Betriebsgewinn und Reingewinn zu verzeichnen, was in Anbetracht des schwierigen Umfelds keine Selbstverständlichkeit ist. Unbefriedigend und enttäuschend waren die Buchungs-zahlen.

Worauf führen Sie die ungenügende Nachfrage zurück?Sigg Auf eine Vielzahl von Faktoren. Zu schaffen ge-macht hat uns besonders die Frankenstärke, die mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten in wichtigen Herkunfts-ländern und einem generell aggressiveren Wettbewerb zusammenfiel.

Zeigt sich der Währungseinfluss in der Gästestatistik?Sigg Ja, der Zusammenhang ist deutlich zu erkennen, vor allem bei den Buchungen aus dem benachbarten Euro-raum. Positiv aus dem Rahmen fällt einzig das BELLEVUE PALACE in Bern, wo die Nachfrage auch vom politischen Geschehen in der Bundeshauptstadt beeinflusst wird.

Welche Rolle spielen in diesem Kontext Gäste aus anderen Währungsräumen, z.B. aus den BRIC-Staaten ?Sigg Diese Länder sind in den letzten Jahren zu Kern-märkten geworden. Ihre Wirtschaft und ihre Währungen entwickeln sich oft gegenläufig zu den traditionellen Herkunftsländern in Europa oder den USA. Das Poten-zial von Märkten wie China oder Indien ist noch längst nicht ausgeschöpft.

Wie erklären Sie sich das steigende Interesse der Inder an der Schweiz, Frau Botschafterin?Narayanan Es widerspiegelt die sehr gute Entwicklung unserer Wirtschaft und die wachsende Bedeutung der Mittelschicht. Mit 350 Mio. erreicht diese eine Zahl, die der Bevölkerung der USA entspricht. Das sind 350 Mio.

Konsumenten, die Importprodukte kaufen und reisen können, z.B. nach Europa. Dabei ist ihr erster Stopp oft in der Schweiz.

Warum die Schweiz?Narayanan Kino! Das Image der Schweiz ist auf das Kino «eingefroren». Schnee, Alpen und Interlaken sind die Stichworte. Die schweizerischen Schauplätze für Bolly-wood-Filme fördern den Tourismus aus Indien enorm. Der erste Eindruck, den die Schweiz bei Indern auslöst, ist visueller Natur: eine spektakuläre alpine Landschaft mit Schnee, Eis und Gletschern.

Im Norden Indiens gibt es doch auch Berge, sogar noch höhere als in der Schweiz …Narayanan Ja, aber sie sind sehr schwer zu erreichen. Zudem gibt es nicht viele Unterkünfte, die so nahe zu verschneiten Bergen und zu den Gletschern liegen wie in der Schweiz. Für ein grösstenteils tropisches Land wie Indien ist die Schweiz eine absolut fantastische Desti-nation.

Auch Hochzeitsreisen in die Schweiz sind beliebt.Narayanan Oh ja, alle wollen ihren Honeymoon im Aus-land verbringen. Sie kommen zuerst in die Schweiz und fliegen dann weiter nach London.

Was suchen indische Touristen in der Schweiz, was sie in Indien nicht haben?Narayanan Neben der Landschaft sind es auch die Ver-kehrsmittel, z.B. die alpinen Bahnstrecken mit ihren Tunnels und Viadukten oder die Bergbahnen. Das gefällt den Indern. Und dann mögen die Inder natürlich die Schweizer. Zwischen den beiden Völkern besteht eine ganz feinfühlende Beziehung.

Sigg Die Antwort steckt eigentlich bereits in der Frage. Inder suchen bei uns, was sie in ihrem Land nicht haben, was ja auch für den Schweizer Tourismus in Indien gilt.

Was verstehen Inder unter einer perfekten Gastgeberrolle?Narayanan Das ist ein kultureller Aspekt. Indien ist geo-grafisch grösser als Europa. Die Unterschiede zwischen dem Norden und dem Süden des Landes sind so gross wie zwischen Skandinavien und Italien. Aufgrund seiner kulturellen, sprachlichen und religiösen Vielfalt sowie

1) Chitra Narayanan ist seit 2008 Botschafterin Indiens in der Schweiz. Zuvor vertrat sie ihr Land als Botschafterin in Schweden, Lettland und der Türkei. Sie ist die Tochter des 2005 verstorbenen K.R. Narayanan, der von 1997 bis 2002 Staatspräsident von Indien war.

2) Brasilien, Russland, Indien, China

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seiner unterschiedlichen Bräuche kann Indien nicht mit anderen Ländern verglichen werden. Der perfekte Gast-geber sollte sich dieser Unterschiede bewusst sein.

Nehmen Sie sich ab und zu die Zeit, um neben den diplomatischen und geschäftlichen Verpflichtun-gen auch die touristischen Seiten der Schweiz kennenzulernen?Narayanan Unglücklicherweise bleibt mir nicht so viel Zeit. Was ich bis heute in der Schweiz kennengelernt habe, hat mich beeindruckt. Die Leute sind sehr freund-lich und warmherzig. Ich habe viele Freunde in der Schweiz.

Wie haben sich die Beziehungen zwischen Indien und der Schweiz in den letzten Jahren entwickelt? Narayanan Die diplomatischen Beziehungen bestehen seit 1948 und sind traditionell gut. Aber in den letzten drei Jahren ist eine neue Qualität entstanden. Die Bezie-hungen sind heute so intensiv wie noch nie. Dies zeigt sich in den regen Wirtschaftsaktivitäten und den gegen-seitigen Besuchen auf höchster Ebene. Die indische Staatspräsidentin Pratibha Patil kam im Oktober 2011 in die Schweiz. Micheline Calmy-Rey, die frühere Bundes-präsidentin der Schweiz, hatte Indien im August 2010 besucht.

Was ist auf wirtschaftlicher Ebene hervorzuheben?Narayanan Am letzten World Economic Forum (WEF) war Indien wie immer sehr stark vertreten. Über 100 Ge-schäftsleute und Firmenchefs sowie mehrere Minister waren in Davos anwesend. Wichtig ist auch die starke indische Präsenz an der Uhren- und Schmuckmesse Baselworld, die jedes Jahr von über 90 indischen Diamantenimporteuren besucht wird.

Wie hat sich dieser Schwung auf das Reisegeschäft aus-gewirkt?Sigg Die Zahl der indischen Touristen ist in den letzten Jahren sehr stark angestiegen. Im letzten Jahr wurden in der Schweiz über 200 000 Ankünfte und 460 000 Lo-giernächte von Indern gebucht. Das sind absolute Rekordwerte.

Was zeigen die Zahlen der VJC?Sigg Der mehrjährige Trend zeigt klar nach oben. 2011 konnten wir gegenüber dem Vorjahr sogar ein Wachstum um 22% auf über 3000 Zimmernächte von Indern ver-zeichnen. Davon entfiel deutlich mehr als die Hälfte auf das VICTORIA-JUNGFRAU in Interlaken. Das BELLEVUE PALACE profitierte von den Besuchen der Staatspräsi-dentin und der Parlamentspräsidentin. Allein die Wirt-schaftsdelegation, welche die indische Präsidentin be-gleitete, bestand aus Dutzenden von Mitgliedern.

unterschiedlichen Speisen, Ingredienzien und Zuberei-tungsarten gut verstehen kann. Darin unterscheiden sie sich aber kaum von uns Schweizern …

Wie lösen Sie das kulinarische Problem?Sigg Die Frage müsste lauten, wie wir die Erwartungen unserer Gäste aus Indien erfüllen. Erst versuchen wir, sie spielerisch und mit einer Prise Humor an unsere Küche heranzuführen. Wenn wir merken, dass die Hürde zu hoch ist, kochen wir eben indisch. Alle unsere Köche sind in der Lage, ein Menu auf den Tisch zu bringen, dass auch sehr anspruchsvollen Indern schmeckt.

Gibt es überhaupt «den» indischen Touristen, Frau Botschafterin?Narayanan Nein. Aber es gibt gewisse Gemeinsam-keiten. Inder sind ausgabefreudig, mögen gutes Essen und sind sehr familienorientiert.

Wie hat sich die im Februar 2010 mit Taj Hotels vereinbarte Marketing-Allianz entwickelt?Sigg Sie funktioniert immer besser und bringt beiden Partnern die erhofften Vorteile. Die Hotels der VJC passen ideal zu den 19 Taj-Häusern, die an der Allianz teilnehmen. Wir können dadurch in Indien Gäste ge-winnen, die professionelle Gastfreundschaft auf höchs-tem Niveau suchen und im Voraus wissen wollen, was sie in der Schweiz erwartet. Die Gäste der VJC-Hotels schätzen den privilegierten Zugang zu den besten Häu-sern der Taj-Gruppe.

Worin bestehen diese Privilegien?Sigg Mitglieder des VICTORIA-JUNGFRAU COLLECTION Club erhalten die gleichen Vorzüge wie die Mitglieder des Taj InnerCircle (Kategorie Gold) und umgekehrt. Diese Mitgliedschaften gewähren Vergünstigungen, Up-grades und andere Vorteile. Der Taj InnerCircle wurde übrigens mit The Condé Nast Traveller India Readers’ Travel Award 2011 als «Favorite Hotel Loyalty Pro-gramme» ausgezeichnet.

Narayanan Wir sind auf diese Allianz sehr stolz, denn Taj ist eine der grossen historischen Hotelketten in Indien. Sie gehört zum Tata-Konzern, der 1868 von Jamsetji Tata gegründet wurde und heute 425 000 Mitarbeitende in 80 Ländern beschäftigt. Die Tatas waren übrigens auch die Gründer der heutigen Air India.

Narayanan Ihre Hotelgruppe spielte bei diesen Besu-chen eine wichtige Rolle, denn die Delegationen über-nachteten nicht nur in Bern, sondern auch in Zürich. Vielen Teilnehmern war die VJC schon vom Hotel in Inter laken her bekannt. Für Inder ist Ihre Hotelgruppe ein wohlbekannter Name.

Welche Merkmale Indiens sind in der Schweiz noch zu wenig bekannt?Narayanan Ich denke da an die Tatsache, dass die Demokratie in Indien tief verankert ist und dass Indien die grösste Demokratie der Welt ist.

Was war für Sie in der Schweiz überraschend?Narayanan Dass wir jeden Tag Meldungen von indi-schen Bürgern erhalten, deren Pässe und Brieftaschen am Flughafen oder Bahnhof gestohlen wurden. Das ist zwar ein internationales Phänomen, aber irgendwie doch überraschend.

Welche besonderen Eindrücke sind Ihnen von Reisen durch Indien in Erinnerung geblieben?Sigg Ein ansteckender Optimismus und die überwälti-gende Freundlichkeit und Herzlichkeit der Menschen.

Worüber freuen sich die indischen Gäste in der Schweiz am meisten? Was vermissen sie?Sigg Die meisten freuen sich, wenn man sich für sie und ihre Familien, ihre Reisemotive und Reisepläne interes-siert. Sie schätzen es auch, wenn man ihnen Tipps gibt für Ausflüge, Veranstaltungen und Shopping. Und das Essen ist auch immer ein ganz wichtiges Thema.

Inder gelten als nicht sehr experimentierfreudig und möchten am liebsten wie in der Heimat verpflegt werden.Sigg Diese Aussage ist zu pauschal. Inder mit internatio-naler Reiseerfahrung kennen und schätzen die interna-tionale Küche und hiesige Menus. Gäste, die zum ersten Mal im Ausland sind, tun sich mit unserer Küche manch-mal schon etwas schwer, was ich in Anbetracht der recht

INTERVIEW MIT BOTSCHAFTERIN H.E. AMBASSADOR CHITRA NARAYANAN UND CEO BEAT R. SIGG 8

Wo liegen die Unterschiede zwischen den beiden Hotelgruppen?Narayanan Die indischen Gäste sind sich an einen auf-wendiger betriebenen Luxus und an einen stark per- sonalisierten Service gewöhnt, was sich auch mit der hohen Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte erklärt.

Sigg In der Tat, in Indien ist das Reservoir an Arbeits-kräften und das Interesse an einem Job in der Hotellerie praktisch unbegrenzt, während hier die personellen Verfügbarkeiten limitiert sind. Die Stärken unserer Hotels sind die Swissness und die hohe Professionalität der Mitarbeitenden, welche auch den Standard unserer Hotelfachschulen widerspiegelt.

Narayanan Den grössten Anteil am Tourismus haben inländische Reisen. Im Gegensatz zu anderen Ländern Asiens sind wir nicht so stark auf ausländische Gäste ausgerichtet bzw. von ausländischen Gästen abhängig. Das Hotelangebot muss jedoch ausgeweitet werden, damit Indien das internationale Potenzial ausschöpfen kann.

Wie weit sind die Pläne für eine Abschaffung der Visumspflicht für Reisende aus der EU und der Schweiz?Narayanan Das wäre die ideale Welt! Eine Abschaffung müsste reziprok erfolgen. Ich sehe in Europa oder in den USA aber keine Bemühungen in diese Richtung.

Warum darf man für die wirtschaftliche Entwicklung Indiens optimistisch sein?Narayanan Indien ist eine der ältesten Handelsnationen der Welt. Wir haben das Business in den Genen; es ist Teil unserer Natur. Dies hat auch damit zu tun, dass wir ein mathematisch getriebenes Land sind. Wir sind ein wettbewerbsorientiertes Volk und stellen uns den Herausforderungen. Trotz unserer Jahrtausende alten Geschichte schauen wir immer nach vorne.

Wenn Sie stichwortartig drei Wünsche für die Beziehungen zwischen Indien und der Schweiz äussern könnten …Narayanan

– Gegenseitiger Respekt für die unterschiedlichen Kulturen

– Gemeinsame Suche nach herausragenden Leist- ungen

– Intensivierung der Beziehungen auf allen Ebenen, insbesondere auch auf der menschlichen

BERICHT ÜBER DAS GESCHÄFTSJAHR 2011

Das Geschäftsjahr 2011 der VICTORIA-JUNGFRAU COLLECTION (VJC) war geprägt durch ein schwieriges Wirtschaftsumfeld, das dem schweizerischen Tourismus im Allgemeinen und den Fünfsternehotels im Beson-deren zusetzte. Allen voran die Frankenstärke unter- minierte die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Hotellerie in den wichtigsten Herkunftslän-dern und hinterliess in den Buchungszahlen teilweise tiefe Spuren. Auch die eingetrübte Wirtschaftslage in einer Vielzahl traditionell wichtiger Quellmärkte be-wirkte einen Nachfragerückgang, der durch Gäste aus den neuen Märkten nicht ausreichend kompensiert werden konnte.

Dessen ungeachtet gelang es der VJC, den Umsatz um 1,3% auf CHF 75,2 Mio. zu steigern. Das Gross Opera-ting Income stieg um 1,6% auf CHF 32,2 Mio. Auf Stufe EBITDA resultierte allerdings eine Abnahme um 26,6% auf CHF 6,5 Mio. Begünstigt durch CHF 1,6 Mio. aus Ver-sicherungsleistungen für den Brandfall im Spa des Hotels VICTORIA-JUNGFRAU und CHF 1,8 Mio. aus Steuergut-schriften aus dem Verkauf der Liegenschaft in Luzern er-zielte die VJC ein Konzernergebnis von CHF 1,2 Mio. (+18,7%). Der Verwaltungsrat beantragt der Generalver-sammlung vom 18. Mai 2012 den Verzicht auf eine Dividendenausschüttung.

Im Berichtsjahr vollzog die Gruppe verschiedene Weichenstellungen von länger- und kurzfristiger Trag-weite. Strategisch motiviert war der per 1. Juni 2011 er-folgte Verkauf der Hotelliegenschaft in Luzern an den Immobilienfonds Credit Suisse Real Estate Fund Hospi-tality und der gleichzeitige Abschluss eines 20-jährigen Pachtvertrags. Der Fonds und die VJC werden 2012 und 2013 CHF 6,5 Mio. in die Renovierung und Moderni-sierung des PALACE LUZERN investieren, um die Gebäu-detechnik und den Gästekomfort auf den neusten Stand zu bringen. Mittelfristig sind Anpassungen an der Innen-

einrichtung und die Umsetzung eines einheitlichen Designkonzepts vorgesehen. Das traditionsreiche Haus steht seit dem 1. Juni 2011 unter der Leitung von Markus Iseli, der eine 24-jährige Auslandserfahrung, u.a. als Ge-neral Manager weltweit renommierter Luxushotels, nach Luzern bringt. Auch das Flaggschiff der VJC, das VICTORIA-JUNGFRAU Grand Hotel & Spa in Interlaken, erhielt im Berichtsjahr einen neuen Direktor. Stefan W. Bollhalder war General Manager führender Luxushäuser und hat einen Grossteil seiner beinahe 30 Auslandjahre in Asien und Deutschland verbracht.

Die VJC setzte im Geschäftsjahr 2011 verschiedene Massnahmen um, welche die Attraktivität der vier Hotels sowohl für unsere Gäste als auch für unsere Mitarbeiten-den erhöhten. Hervorzuheben sind der Wechsel zu einer neuen Pensionskasse für die Mitarbeitenden so-wie gemeinsam durchgeführte Schulungsprogramme. Sie befähigen die Teilnehmer u. a. zu einem internen Bench-marking, einem branchenweiten Best-Practice-Ansatz und einem effizienteren Cross-Selling.

Im Berichtsjahr wurden die Werte der Gruppe neu definiert und priorisiert. Im Vordergrund stehen VJC-spezifische Stärken wie geschichtliche Tradition und Swissness, gepaart mit einem Angebotsfokus auf Luxus und emotionale Mehrwerte. Ausgezeichnete Einblicke in die VJC vermittelt die neue, seit Mitte 2011 aufgeschal-tete Website (www.victoria-jungfrau-collection.ch). Sie ist nicht nur benutzerfreundlich konzipiert, sondern stimmt den Gast ohne lange Worte und sprachliche Barrieren in die Wertewelt der Hotels ein.

Der Auftritt der VJC spricht ganz bewusst auch potenzielle Gäste aus den neuen Märkten an. Dazu gehören in erster Linie die sogenannten BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China). Der Gruppe ist es in den letzten Jahren gelungen, die Zahl der Gäste aus diesen Herkunftsländern überproportional zu steigern. Am Total der Zimmernächte erreichten Russland mit 3,5%, Indien mit 3,6% und China mit 4,1% im letzten Jahr bereits respektable Anteile. Das theoretisch grösste Potenzial bietet Indien mit seinen rund 1,2 Mrd. Einwoh-nern und einer wachsenden, zunehmend reisefreudigen

IM ZEICHEN VON VERÄNDERUNGEN

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BERICHT ÜBER DAS GESCHÄFTSJAHR 2011

Oberschicht. In den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl der Zimmernächte durch indische Gäste von 1433 auf 3246 erhöht. Den grössten Anteil an diesem Erfolg hatte das VICTORIA-JUNGFRAU, das die Früchte jahrelanger, gemeinsam mit anderen touristischen Leistungsträgern unternommenen Marketing- und Promotionsanstren-gungen erntet. Die Erfahrungen mit indischen Gästen und das noch lange nicht ausgeschöpfte Potenzial ver-anlassen die VJC, den diesjährigen Geschäfts bericht dem Land Indien zu widmen.

Eine realistische Betrachtung der Herkunftsländer mit dem höchsten Potenzial führt zu China, das aufgrund seiner rasanten Wirtschaftsentwicklung in absehbarer Zukunft am meisten neue Gäste generieren dürfte.

In absoluten Zahlen schwangen 2011 wiederum die Gäste aus den traditionellen Herkunftsländern obenauf: Schweiz, Deutschland, Grossbritannien und USA.

AusblickDie Stärke des Schweizer Frankens, der zunehmend über den Preis statt über die Leistungsqualität ausge-tragene Wettbewerb sowie die belastende Kurzfristig-keit im Buchungsverhalten sind Handicaps, die es mit situativer Anpassungsfähigkeit und operativer Schlag-

kraft zu bewältigen gilt. An ihren Grundprinzipien wie sprichwörtliche Servicequalität, natürliche Gastfreund-schaft und gepflegte Individualität wird die VJC jedoch unbeirrt festhalten. Das ganze Team der Hotelgruppe ist bereit und motiviert, sich in einem herausfordernden Umfeld zu bewähren, die sich bietenden Chancen zu ergreifen und sich durch überzeugende Leistungen von Mitbewerbern abzuheben. Damit verbunden ist der Wunsch, dass die in Frage kommenden Gäste diese Bereitschaft erkennen und ihre nächste Konferenz, ihren Jubiläumsanlass, ihren Businessaufenthalt, ihr verlän-gertes Wochenende oder ihre Ferien in einem Hotel der VJC buchen.

KENNZAHLEN KONZERN

2011 2010 Veränderung in %

Gästefrequenzen Logiernächte 136 383 131 391 3,8

Umsatz in Mio. CHF 75,163 74,193 1,3

Bruttobetriebserfolg (GOI) in Mio. CHF 32,162 31,635 1,7

Bruttobetriebserfolg (GOI) in % des Umsatzes 42,8 42,6

EBITDA in Mio. CHF 6,437 8,151 −21,0

EBITDA in % des Umsatzes 8,6 11,0

EBIT in Mio. CHF 0,035 −0,023 252,2

EBIT in % des Umsatzes (EBIT-Marge) 0,0 −0,0

Cashflow in Mio. CHF 6,812 12,161 −44,0

Cashflow in % des Umsatzes 9,1 16,4

Cashflow pro Aktie in CHF 24.33 43.43

Konzernergebnis in Mio. CHF 1,172 0,953 23,0

Konzernergebnis in % des Umsatzes 1,6 1,3

Konzernergebnis pro Aktie in CHF 4.19 3.4

Rendite in % des Eigenkapitals 1,7 1,4

Eigenkapital in Mio. CHF 69,412 68,119 1,9

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BERICHT DES VICTORIA-JUNGFRAU GRAND HOTEL & SPA

Allgemeine EntwicklungDas VICTORIA-JUNGFRAU Grand Hotel & Spa Inter laken stand 2011 vor allem bei Schweizer Gästen hoch im Kurs. Sie erhöhten die Zahl der Zimmernächte um 7,1% und kompensierten dadurch die teilweise empfindlichen Rückgänge der Buchungen aus dem Euro-Raum und aus Grossbritannien. Unter dem Einfluss der Re aktorkata-

strophe im japanischen Fukushima und der Frankenstärke reduzierte sich das Reisegruppengeschäft deut-lich.

Die leicht höhere Zahl der 2011 verkauften Zimmernächte von 37 604 (+0,4%) konnte nicht verhin-dern, dass sich der Beherbergungs-erlös um 2,6% auf CHF 14,9 Mio. zurückbildete. Dies als Folge eines auch im Inland verschärften Preis-

wettbewerbs. In der Restauration wirkte sich der Preis-druck im Bankettgeschäft auf den Umsatz aus; er ver-ringerte sich um 2,0% auf CHF 10,2 Mio. Der Spa-Bereich litt darunter, dass die Renovierungsarbeiten nach dem Brand vom Oktober 2010 während der ganzen ersten Hälfte des Berichtsjahrs andauerten und die Saunaland-schaft nicht zur Verfügung stand.

Das Gross Operating Income schloss mit CHF 14,7 Mio. ab und lag 1,4% über dem Vorjahr. Während das GOI der Beherbergung um 3,6% auf CHF 10,3 Mio.

abnahm, musste die Restauration eine Einbusse von 26,9% auf CHF 1,0 Mio. hinnehmen. Die Versicherungs-leistungen aus dem Brandfall im Spa ermöglich- ten insgesamt gleichwohl das oben erwähnte GOI von CHF 14,7 Mio. Das EBITDA stieg um 16,4% auf CHF 6,5 Mio.

Die intensivierten Akquisitions- und Marketingakti-vitäten im Inland, die sich sowohl an individuelle Gäste als auch an Kongress- und Konferenzveranstalter richte-ten, fielen auf fruchtbaren Boden und trugen dazu bei, dass die Zimmerauslastung mit 46% (45,8%) gut gehalten werden konnte. Der durchschnittliche Zimmerpreis ver-minderte sich allerdings von CHF 404 auf CHF 392 und bewirkte eine Abnahme des Revenue per available room (RevPar) von CHF 185 auf CHF 180.

Zimmernächte nach HerkunftsländernDie Zimmernächte der inländischen Gäste nahmen im Berichtsjahr um 7,1% auf 18 514 zu, womit die Schweizer ihren Anteil an der Gesamtzahl der Zimmernächte von 46,2% auf 49,2% ausbauten. Demgegenüber gingen die Buchungen aus traditionell starken Herkunftsländern aufgrund des nochmals erstarkten Schweizer Frankens deutlich zurück. Zweistellige Abnahmen resultierten etwa bei den Gästen aus Deutschland (−10,7%), Gross-britannien (−22,7%), Frankreich (−16,1%) oder Italien (−14,5%). Unerfreulich verlief auch das Geschäft mit Gäs-ten aus Russland (−26,3%) und vor allem aus Japan (−45,2%). In absoluten Zahlen sanken die Zimmernächte der Japaner von 2310 auf 1266. Neben Währungseinflüs-sen und Fukushima liessen die hohen Flugkosten das Geschäft mit japanischen Reisegruppen einbrechen.

Auf der Gewinnerseite standen Gäste aus den USA, die mit 3504 Zimmernächten (+6%) das zweitwichtigste Herkunftsland blieben und ihren Anteil von 8,8% auf 9,3% steigerten. Indische Gäste, die bereits im Vorjahr 35,9% zulegten, steigerten 2011 die Zimmernächte um 20,6% auf 1701 und waren damit erstmals stärker vertre-ten als die Briten. Das VICTORIA-JUNGFRAU erntet hier auch die Früchte gezielter Marketinganstrengungen. Im Hinblick auf die Ernennung von Yash Chopra, dem be-rühmtesten Regisseur von Bollywood-Filmen, zum Am-bassador of Interlaken liess das Hotel eine Suite im indi-1 Die Schweiz ist ein zusehends beliebtes Reiseland.

Die Gäste aus Indien fühlen sich von der Andersartigkeit angezogen und wollen Neues entdecken.

2 Die Yash Chopra Suite im VICTORIA-JUNGFRAU ist nicht nur eine Ehrenbezeugung gegenüber dem berühmten Bollywood-Regisseur, sondern auch eine echte Attrak-tion für indische Gäste. Kleines Detail: Die Poster hat der Meister persönlich signiert.

SCHWEIZER GÄSTE VERLEIHEN AUFTRIEB

DIREKTION BIS NOVEMBER 2011: HANS-RUDOLF UND ELISABETH RÜTTI DIREKTION AB 1. DEZEMBER 2011: STEFAN W. BOLLHALDER

«Die Ernennung von Yash Chopra, dem be-rühmtesten Bollywood-Regisseur, zum Ambassador of Interlaken hat sehr viele Über-nachtungs buchungen generiert, zumal viele Exponenten der indischen Filmwelt und der Botschaft bei uns über mehrere Tage zu Besuch waren.»

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schen Stil zur Yash Chopra Suite umbauen. Während einer Woche stand das Hotel auch im Zeichen kulinari-scher Köstlichkeiten aus Indien, zubereitet von Hemant Oberoi, dem Küchenchef des legendären Taj Mahal Palace in Mumbai.

Entwicklung der GästesegmenteDass die Gesamtzahl der Zimmernächte praktisch ge-halten werden konnte, ist den Individualgästen zuzu-schreiben. Die schweizerischen Gäste sprachen gut auf spezielle Arrangements an, folgten jedoch dem all- gemeinen Trend zu immer kurzfristigeren Buchungen. Unterstützend wirkte die Ende Juni erfolgte, sehnlichst erwartete Wiedereröffnung der Spa-Nasszone, die we-gen des Umbaus während fast neun Monaten ge-schlossen war.

Das MICE-Segment (Meetings, Incentives, Conven-tions und Events) konnte den im ersten Halbjahr ver-zeichneten Zuwachs nicht fortsetzen und lag Ende 2011 mit 15 947 Zimmernächten 2,9% unter dem Vorjahr. Highlight war wiederum das Swiss Economic Forum (SEF) im Mai. Auch Januar, Juni und September erwiesen sich als starke Kongressmonate.

Besondere Ereignisse und MarketingSeit Dezember 2011 steht das VICTORIA-JUNGFRAU unter der Leitung von Stefan W. Bollhalder. Der 52-jäh-rige Schweizer war u.a. als General Manager für Hyatt und Shangri-La tätig und verfügt über eine fast 30-jährige Auslandserfahrung, hauptsächlich in Asien und Deutsch-land. Stefan W. Bollhalder löst Elisabeth und Hans- Rudolf Rütti ab, welche das Haus 5 Jahre führten.

Das herausragende Angebot des VICTORIA-JUNG-FRAU wurde im Berichtsjahr durch eine Reihe von Aus-zeichnungen untermauert: Readers’ Travel Awards 2011 von Condé Nast Traveller UK (Platz 9 unter den 15 besten Spas in Overseas Hotels); Robb Report, USA (Sensai Select Spa als viertbester Spa weltweit ), Hotelrating 2011 der SonntagsZeitung (Platz 3 der 20 besten Wellness-hotels), BILANZ Hotelrating 2011 (Platz 7 der 50 besten Stadthotels der Schweiz); Spa Finder, USA (Favorite Spa der Schweiz).

Die Bewertungen des Restaurants «La Terrasse» und der «Jungfrau Brasserie» wurden mit 16 bzw. 14 Gault-Millau-Punkten bestätigt.

AusblickDas laufende Geschäftsjahr bleibt reich an Herausforde-rungen. Der starke Franken, der aus der Sicht der Gäste im Euro-Raum Preiserhöhungen gleichkommt, hemmt die Bereitschaft zur Buchung von Übernachtungen in Schweizer Hotels. Die Versuchung der Schweizer Gäste, Hotels im währungsgünstigen Ausland zu bevorzugen, bleibt hoch.

Das ganze Team des VICTORIA-JUNGFRAU ist sich indessen bewusst, dass das hochstehende Leistungs-angebot, die sorgsam gepflegte Gastfreundschaft und die moderne Infrastruktur Stärken bleiben, die sowohl von Individualgästen als auch im Gruppen- und Konfe-renzgeschäft honoriert werden. Hoffnungsvoll stimmt auch das weltweit rasch wachsende Potenzial an Gästen, die sich Aufenthalte in geschichts- und prestigeträchti-gen Luxushotels leisten können und wollen. Gerade im Hinblick auf die neuen Märkte der BRIC-Staaten ist das VICTORIA-JUNGFRAU erstklassig aufgestellt.

BERICHT DES VICTORIA-JUNGFRAU GRAND HOTEL & SPA

«Indische Gäste wollen unbedingt die Suite und die handsignierten Plakate von Yash Chopra bewundern.»

«2011 haben wir eine indische Food Promotion mit Chefkoch Hemant Oberoi aus dem Taj Mahal Palace durchgeführt. Die Initia tive stiess vor allem bei lokalen Gästen auf grosses Echo.»

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BERICHT DES VICTORIA-JUNGFRAU GRAND HOTEL & SPA

KENNZAHLEN VICTORIA-JUNGFRAU GRAND HOTEL & SPA

2011 2010 Veränderung in %

Umsatz in Mio. CHF 31,931 31,740 0,6

Personalkosten in Mio. CHF 14,416 14,602 1,3

Personalkosten in % des Umsatzes 45,2 46,0

Bruttobetriebserfolg (GOI) in Mio. CHF 14,650 14,444 1,4

Bruttobetriebserfolg (GOI) in % des Umsatzes 45,9 45,5

Bruttobetriebsgewinn (GOP) in Mio. CHF 6,908 5,987 15,4

Bruttobetriebsgewinn (GOP) in % des Umsatzes 21,7 18,9

EBITDA in Mio. CHF 6,458 5,546 16,4

EBITDA in % des Umsatzes 20,2 17,5

Average Room Rate in CHF 392 404 −3,2

RevPar in CHF 180 185 −2,8

Zimmerbelegung in % 46,0 45,8

Bettenbelegung in % 39,3 38,0

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen 2,06 2,06 0,0

Zimmernächte 37 604 37 459 0,4

Anzahl Zimmer 224 224

Anzahl Betten 426 426

ZIMMERNÄCHTESTATISTIK NACH HERKUNFTSLÄNDERN IM VICTORIA-JUNGFRAU GRAND HOTEL & SPA

2011 2010 Verände-rung in %absolut in % absolut in %

Schweiz 18 514 49,2 17 292 46,2 7,1

USA 3 504 9,3 3 307 8,8 6,0

Deutschland 2 068 5,5 2 315 6,2 −10,7

Japan 1 266 3,4 2 310 6,2 −45,2

Grossbritannien 1543 4,1 1 995 5,3 −22,7

Golfstaaten 1 795 4,8 1 817 4,9 −1,2

China 1 446 3,8 1 414 3,8 2,3

Indien 1 701 4,5 1 411 3,8 20,6

Russland 733 1,9 994 2,7 −26,3

Asien 1 370 3,6 785 2,1 74,5

Frankreich 562 1,5 670 1,8 −16,1

Italien 260 0,7 304 0,8 −14,5

Niederlande 173 0,5 275 0,7 −37,1

Südamerika 275 0,8 224 0,6 22,8

Skandinavien 152 0,4 206 0,5 −26,2

Österreich 211 0,6 203 0,5 3,9

Spanien 162 0,4 173 0,5 −6,4

Belgien 112 0,3 165 0,4 −32,1

Diverse 1 757 4,7 1 599 4,2 9,9

Total 37 604 100,0 37 459 100,0 0,4

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1

2

Allgemeine EntwicklungDer währungsbedingte Rückgang der Businessgruppen und die allgemein verhaltene Konsumneigung der Gäste schlugen sich in den Abschlusszahlen des PALACE

LUZERN spürbar nieder. Für den Umsatzrückgang von 4,6% auf CHF 15,4 Mio. waren alle Bereiche ver-antwortlich. In der Beherbergung, die im Berichtsjahr CHF 8,5 Mio. umsetzte, betrug die Einbusse 4,0%. Immerhin konnten die erfreulich ge-stiegenen Buchungszahlen der Fe-rien-, Freizeit- und Kulturgäste eine noch stärkere Abnahme verhindern. Der traditionell wichtige Restaura-

tionsumsatz ging um 5,6% auf CHF 5,8 Mio. zurück. Mit einem Umsatz von CHF 0,6 Mio. verpasste der Spa den Vorjahreswert um 8,4%.

Das Gross Operating Income reduzierte sich um 17,4% auf CHF 5,0 Mio. Während das GOI des Beherber-gungsgeschäfts um 9,4% auf CHF 5,2 Mio. abnahm, musste Food & Beverage ein negatives GOI von CHF −0,4 Mio. ausweisen. Hauptgrund war ein eigentlicher Einbruch im Bankettgeschäft. Das GOI des «PALACE Spa» schloss ebenfalls im Minusbereich, obwohl die Personalkosten gesenkt und die Waren- und Betriebs-kosten annähernd gleich gehalten werden konnten. Allerdings sah sich das Management zu Preisanpassun-gen auf dem gesamten Spa-Angebot veranlasst, um die Frequenzen zu steigern und die Akquisition weiterer Day-Spa-Kunden zu unterstützen.

Das EBITDA von CHF −1,05 Mio. ist mit dem Vorjah-reswert von CHF 1,9 Mio. nicht vergleichbar, enthält es doch den Pachtzins (CHF 1,3 Mio.), den das Hotel dem

Immobilienfonds Credit Suisse Real Estate Hospitality als neuem Eigentümer der Immobilie (seit 1. Juni 2011) entrichtete. Dafür werden künftig die Abschreibungen auf die Liegenschaft wegfallen. Bereits 2011 wurde die Erfolgsrechnung dadurch um CHF 0,8 Mio. entlastet.

Der durchschnittliche Zimmerpreis verringerte sich als Folge einer flexiblen Preispolitik um 3,8% auf 389. Die Belegungsrate konnte von 43,5% auf 44,1% angeho-ben werden, wobei ab Anfang August nur noch 130 statt 136 Zimmer zur Verfügung standen. Der Revenue per available room bildete sich nochmals zurück und er-reichte unbefriedigende CHF 171 (CHF 176).

Obwohl die Belegungsrate in den traditionell starken Monate Juni bis September von 69% auf 65% zurückging, schloss das Total der 2011 registrierten Zim-mernächte mit 21 486 nur 0,6% unter dem Vorjahr ab.

Zimmernächte nach Herkunftsländern Positive Akzente setzten an erster Stelle Gäste aus der Schweiz. Sie steigerten die Zimmernächte um 20,9% auf 9387 und erhöhten ihren Anteil von 35,9% auf 43,7%. Auf der Verliererseite standen deutsche Gäste mit einem Minus von 15,4% auf 2285 sowie – mit Ausnahme der Niederlande – die anderen wichtigen Quellländer des Euro-Raums. Die USA verzeichneten eine Einbusse um 21,8% auf 2228. Die Briten vermochten demgegenüber um 22,2% auf 990 Zimmernächte zuzulegen.

UNEINHEITLICHER VERLAUFDIREKTION BIS 28. FEBRUAR 2011: HANS E. KOCHDIREKTION (AD INTERIM) BIS 30. MAI 2011: RAYMOND HUNZIKER, VIZEDIREKTOR DIREKTION AB 1. JUNI 2011: MARKUS W. ISELI

BERICHT DES PALACE LUZERN

1 Der Ausblick auf das Alpenpanorama, den ewigen Schnee und die Gletscher ist der Höhepunkt eines Ferienaufenthalts in der Schweiz. Indische Gäste sind deshalb auch für die Bergbahnen von wachsender Bedeutung.

2 Klassisches Ayurveda, wie es in Indien an - ge wendet wird, gehört zu den gern gebuchten Angeboten im «PALACE Spa».

«Aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit in Asien habe ich zur asiatischen Kultur eine sehr enge Beziehung. Die Unterschiede der Men ta litäten, Kulturen und Religionen sind sehr spannend. Dabei darf natürlich die kulinarische Seite, die vor allem in Indien sehr wichtig ist, nicht fehlen. Die verschiedenen Geschmacks- und Würzrichtungen finde ich begeisternd und lehrreich.»

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Entwicklung der GästesegmenteIn der Zusammensetzung der Gästestruktur ergaben sich im Berichtsjahr markante Verschiebungen. Individual-gäste, die ihren Aufenthalt im PALACE LUZERN mit Ferien, Freizeit oder der Teilnahme an Kulturveranstal-tungen verbanden, erhöhten die Zahl der Zimmer-nächte um 28,0% auf 7233 und kompensierten dadurch die Nachfrageschwäche der Businessgruppen, die um 16,2% auf 7995 abnahmen. Das MICE-Geschäft (Mee-tings, Incentives, Conventions und Events) wurde im Berichtsjahr durch die Stärke des Schweizer Frankens spürbar erschwert. Viele Veranstalter wichen in den wäh-rungsbedingt günstigeren Euro-Raum aus. Die Zimmer-nächte der individuellen Geschäftsreisenden vermin-derte sich um 16,5% auf 844.

Besondere Ereignisse und MarketingIm Bereich Gastronomie sah sich die neue Direktion zu einer Überprüfung des bestehenden Konzepts und zur Einleitung konzeptioneller Anpassungen veranlasst. Sie betreffen primär das Gourmetkonzept des Restaurants «Jasper», das auf dem Luzerner Markt nur auf eine unzu-reichende Nachfrage stösst und durch seine hohen Kos-ten das GOI unverhältnismässig belastet. Aus diesem Grund wird das «Jasper» ab 1. März 2012 den Fokus vom

Gourmet Dining zum «Modern Dining» verlegen, was die Voraussetzungen für höhere Gästezahlen und in der Folge einen effizienteren, kostengünstigeren Betrieb schafft. Am hohen Qualitätsanspruch wird das «Jasper» festhalten.

Die legendäre Terrasse am Ufer des Vierwaldstätter-sees, die Lounge und eine Thai Food Promotion fanden regen Zuspruch. Auch der Aufforderung zu «Let’s Dance» folgten die vorwiegend externen Gäste mit Begeisterung. Für diese Events wird die Hotellobby zu Standard- und Latinorhythmen jeweils in ein Tanzparkett verwandelt. Klassische Highlights setzte wiederum das Lucerne Festi-val an Ostern und im Sommer.

AusblickDas laufende Jahr steht ganz im Zeichen der Akquisition neuer Kunden. Vor allem im Bereich der Konferenzen und Firmenanlässe besteht ein grosses Aufholpotenzial, das mit einem neu organisierten, professionellen Ver-kaufsteam zielstrebig ausgeschöpft werden soll. Wäh-rend des Lucerne Festival über Ostern, im Sommer und im November bietet das PALACE LUZERN innovative Packages an, die den Gästen einen attraktiven Mehrwert bieten und das Geschäft beleben werden. Die Mitar-beitenden sind hochmotiviert, ihr fachliches Können und ihre Servicekompetenz unter Beweis zu stellen. Im laufenden Jahr startet das Hotel bei laufendem Betrieb ein Programm an baulichen Massnahmen. Sie umfassen primär die Erneuerung der Gebäudetechnik und die Modernisierung von Teilbereichen.

BERICHT DES PALACE LUZERN

«Der Begriff Ayurveda muss heute für vieles her-halten, was in den allgemeinen Wellness- und Esoterik-Bereich geht. Unsere Ayurveda- angebote im «PALACE Spa» basieren auf der klassischen Lehre. Genau dies wird von unseren Gästen geschätzt.»

«Persönlich esse ich fürs Leben gerne Daal, das typische Linsengericht mit dem Nan-Brot. Ich mag auch Chicken Tikka, ein Hähnchen-spiess aus dem speziellen Ofen. Oder Bharvan Paneer, ein Gericht mit Cottage Cheese. Oder auch ein schön scharfes Masala-Gericht –ich könnte noch viele Gerichte aufzählen.»

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BERICHT DES PALACE LUZERN

KENNZAHLEN PALACE LUZERN

2011 2010 Veränderung in %

Umsatz in Mio. CHF 15,402 16,150 −4,6

Personalkosten in Mio. CHF 8,582 8,391 −2,3

Personalkosten in % des Umsatzes 55,7 52,0

Bruttobetriebserfolg (GOI) in Mio. CHF 5,000 6,055 −17,4

Bruttobetriebserfolg (GOI) in % des Umsatzes 32,5 37,5

Bruttobetriebsgewinn (GOP) in Mio. CHF 0,258 2,151 −88,0

Bruttobetriebsgewinn (GOP) in % des Umsatzes 1,7 13,3

EBITDA in Mio. CHF −1,054 1,953 −154,0

EBITDA in % des Umsatzes −6,8 12,1

Average Room Rate in CHF 389 404 −3,8

RevPar in CHF 171 176 −2,5

Zimmerbelegung in % 44,1 43,5

Bettenbelegung in % 31,0 33,9

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen 1,87 2,43 −13,1

Zimmernächte 21 486 21 614 −0,6

Anzahl Zimmer 130 136

Anzahl Betten 256 262

ZIMMERNÄCHTESTATISTIK NACH HERKUNFTSLÄNDERN IM PALACE LUZERN

2011 2010 Verände-rung in %absolut in % absolut in %

Schweiz 9 387 43,7 7 763 35,9 20,9

USA 2 228 10,4 2 848 13,2 −21,8

Deutschland 2 285 10,6 2 702 12,5 −15,4

Golfstaaten 730 3,4 1 012 4,7 −27,9

Grossbritannien 990 4,6 810 3,8 22,2

China 901 4,2 755 3,5 19,4

Indien 900 4,2 739 3,4 21,9

Japan 220 1,0 674 3,1 −67,3

Frankreich 349 1,6 472 2,2 −26,1

Italien 337 1,6 360 1,7 −6,4

Russland 297 1,4 353 1,6 −15,9

Asien 349 1,6 327 1,5 6,7

Südamerika 141 0,7 325 1,5 −56,6

Österreich 260 1,2 311 1,4 −16,4

Skandinavien 259 1,2 251 1,2 3,2

Belgien 135 0,6 192 0,9 −29,7

Spanien 150 0,7 170 0,8 −11,8

Niederlande 224 1,0 160 0,7 40,0

Diverse 1 344 6,3 1 390 6,4 −3,4

Total 21 486 100,0 21 614 100,0 −0,6

19

1

2

Das EDEN AU LAC konnte auch im Geschäftsjahr 2011 auf einen hohen Anteil an anspruchsvollen Stamm-gästen zählen, bekam jedoch die generell schwierigeren Rahmenbedingungen deutlich zu spüren. Ähnlich wie

andere etablierte Fünfsternehäuser in der Stadt Zürich musste das Hotel auf allen Ebenen rückläufige Zahlen hinnehmen. Am Umsatzrückgang von 10,3% auf CHF 6,6 Mio. waren die Beherber-gung und die Restauration in etwa gleich stark beteiligt. Die Einnah-men aus dem Verkauf von Hotel-nächten reduzierten sich um 11,4% auf CHF 4,4 Mio. Der Food & Beve-

rage-Umsatz verringerte sich um 9,6% auf CHF 2,0 Mio. Auf Stufe Gross Operating Income schloss die Beherber-gung 18% unter dem Vorjahr und erreichte CHF 2,5 Mio. Die zurückhaltende Ausgabebereitschaft der Gäste und der nochmals verschärfte Preisdruck forderten ihren Tribut auch in der Restauration, wo sich der bereits im Jahr 2010 negative Betrag im Berichtsjahr auf CHF −0,17 Mio. erhöhte. Das nochmals gestraffte Kostenmanage-ment reichte nicht aus, um ein 40,3% tieferes EBITDA von CHF 0,6 Mio. zu vermeiden. Die hohe Preissensitivität der Gäste, die durch günstige Online-Angebote und den Trend zu kurzfristigen Buchungen noch gesteigert wird, schlug sich zwangs-läufig in einem tieferen durchschnittlichen Zimmerpreis nieder. Mit CHF 427 lag er 7,1% unter dem Vorjahres-stand. Die Zimmerbelegungsrate verringerte sich von 58,5% auf 55,8%, so dass der Revenue per available

room den erfreulichen Anstieg des Vorjahres mehr als einbüsste und auf CHF 238 sank (−11,4%). Das Total der Zimmernächte ging um 4,7% auf 10 181 zurück.

Zimmernächte nach HerkunftsländernDie Zimmernachfrage der Schweizer Gäste bildete sich vor allem im zweiten Semester einschneidend zurück und führte auf Jahresbasis zu einem Minus von 21,2% auf 1102 Zimmernächte. Deutschland avancierte mit 1264 Zimmernächten (−4%) zum wichtigsten Herkunftsland. Besonders enttäuschend verlief das Geschäft mit den USA. Die Zimmernächte verzeichneten eine Einbusse um 20,4% auf 1253. Demgegenüber fiel der Rückgang der britischen Gäste mit 2,7% auf 1058 moderat aus.

Einziger Hauptmarkt mit einem klaren Aufwärtstrend war Russland. Die Zimmernächte stiegen um 7,7% auf 1219. Beachtlich war auch die Entwicklung Chinas. Das Land rückte nach einem Anstieg von 41,1% auf 566 Zimmernächte zum sechstwichtigsten Markt auf. Das EDEN AU LAC räumte den BRIC-Staaten bei der Gewin-nung neuer Gäste hohe Priorität ein und konnte im Geschäftsjahr 2011 auch auf dem brasilianischen Markt ermutigende Erfolge verzeichnen.

Entwicklung der GästesegmenteIn der Zusammensetzung der Gästesegmente ergaben sich keine grösseren Verschiebungen. Aufgrund seiner überschaubaren Strukturen war das EDEN AU LAC auch im Berichtsjahr das bevorzugte Haus von Gästen, die

ALLGEMEINE ZURÜCKHALTUNG

DIREKTION: BEAT R. SIGG

BERICHT DES EDEN AU LAC, ZÜRICH

1 Im Berichtsjahr durfte die Schweiz gleich zwei der wichtigsten politischen Exponenten Indiens empfangen, nämlich die indische Staatspräsidentin Pratibha Patil (im hellen Sari) und die Parlamentspräsidentin Meira Kumar. Im Bild befinden sie sich auf dem Weg zum Parlament in New Delhi, gefolgt von Premierminister Manmohan Singh.

2 Fasziniert vom ungewohnten Stadtbild schaut ein indisches Paar auf das rechte Zürich-seeufer mit dem EDEN AU LAC.

«Als Zürcher höre ich alle Komplimente gern, die meine Stadt betreffen. Ganz besonders freue ich mich, wenn unsere indischen Gäste die Weltoffenheit der lokalen Bevölkerung und den freundlichen, ja herzlichen Umgang betonen.»

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Wert auf eine persönliche und diskrete Gastfreundschaft legen. Gut die Hälfte aller Zimmernächte (50,9%) entfiel auf individuell reisende Touristen oder Touristenfami-lien. Zweitwichtigstes Segment waren Geschäftsleute. Übernachtungen von Gruppen spielten nur eine margi-nale Rolle.

Besondere Ereignisse und MarketingDie Tatsache, dass beinahe 90% der Zimmernächte auf das Konto von Ausländern gehen, hielt das EDEN AU LAC nicht davon ab, seine Angebote bewusst auch auf die lokale oder regionale Kundschaft auszurichten. Aus-druck dieser Politik sind neue Ideen und Initiativen im Food & Beverage wie der Sonntagsbrunch au Lac, der Afternoon Tea oder das Fondue mit Aussicht auf der Dachterrasse «Top of EDEN» – Wolldecken, Wärme-flaschen und Glühwein inbegriffen. Das «Restaurant EDEN» bestätigte die 15 GaultMillau-Punkte und erhielt die Bezeichnung «Die ehrgeizigste und raffinierteste Küche im Seefeld».

Den Hotelgästen stehen seit letztem Jahr in allen Zimmern und Suiten Flachbildschirme und Wi-Fi zur Verfügung, was von Geschäftsreisenden und Touristen gleichermassen geschätzt wird. Seit Anfang 2011 wird das Führungsteam durch Vizedirektor Michael Stühler verstärkt.

AusblickDas EDEN AU LAC wird im laufenden Jahr sein Profil als luxuriöses, individuelles Stadthotel weiter schärfen und alles daran setzen, dass sich sowohl die langjährigen Stammgäste als auch die Newcomer hier wohlfühlen. Mit seiner Geschichte und seinen schweizerischen Tugenden hebt sich das Haus bewusst von den Hotels grosser internationaler Ketten ab, was dem EDEN AU LAC nicht zuletzt in Schwellenländern ein vielver-sprechendes Potenzial erschliesst.

BERICHT DES EDEN AU LAC, ZÜRICH

«Das EDEN AU LAC steht bei Regierungs- und Geschäftsdelegationen aus Indien hoch im Kurs. Dabei helfen uns auch die freundschaftlichen Beziehungen zwischen der indischen Botschaft in Bern und unserem Haus. Man schätzt uns wegen unserer hohen Flexibilität und unserer Fähigkeit, auch in scheinbar aussichtslosen Situa-tionen gute Lösungen zu finden.»

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BERICHT DES EDEN AU LAC, ZÜRICH

KENNZAHLEN EDEN AU LAC

2011 2010 Veränderung in %

Umsatz in Mio. CHF 6,605 7,363 −10,3

Personalkosten in Mio. CHF 3,868 3,925 1,5

Personalkosten in % des Umsatzes 58,6 53,3

Bruttobetriebserfolg (GOI) in Mio. CHF 2,513 3,131 −19,7

Bruttobetriebserfolg (GOI) in % des Umsatzes 38,1 42,5

Bruttobetriebsgewinn (GOP) in Mio. CHF 0,658 1,057 −37,7

Bruttobetriebsgewinn (GOP) in % des Umsatzes 10,0 14,4

EBITDA in Mio. CHF 0,599 1,004 −40,3

EBITDA in % des Umsatzes 9,1 13,6

Average Room Rate in CHF 427 460 −7,1

RevPar in CHF 238 269 −11,4

Zimmerbelegung in % 55,8 58,5

Bettenbelegung in % 39,7 50,2

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen 1,77 1,78 −0,4

Zimmernächte 10 181 10 679 −4,7

Anzahl Zimmer 50 50

Anzahl Betten 79 79

ZIMMERNÄCHTESTATISTIK NACH HERKUNFTSLÄNDERN IM EDEN AU LAC

2011 2010 Verände-rung in %absolut in % absolut in %

Schweiz 1 102 10,8 1 399 13,1 −21,2

USA 1 253 12,3 1 575 14,7 −20,4

Deutschland 1264 12,4 1 317 12,3 −4,0

Russland 1 219 12,0 1 132 10,6 7,7

Grossbritannien 1 058 10,4 1 087 10,2 −2,7

Golfstaaten 510 5,0 699 6,5 −27,0

China 566 5,6 401 3,8 41,1

Frankreich 263 2,6 318 3,0 −17,3

Asien 242 2,4 242 2,3 0

Südamerika 288 2,8 198 1,9 45,5

Indien 152 1,5 196 1,8 −22,4

Spanien 165 1,6 179 1,7 −7,8

Skandinavien 183 1,8 147 1,4 24,5

Italien 245 2,4 139 1,3 76,3

Japan 103 1,0 138 1,3 −25,4

Österreich 148 1,4 133 1,2 11,3

Niederlande 59 0,6 122 1,1 −51,6

Belgien 57 0,6 91 0,9 −37,4

Diverse 1 304 12,8 1 166 10,9 11,8

Total 10 181 100,0 10 679 100,0 −4,7

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1

2

Allgemeine EntwicklungDas BELLEVUE PALACE setzte die Dynamik des letzten Quartals 2010 im Berichtsjahr fort. Aufgrund der vier-wöchigen umbaubedingten Schliessung im Sommer 2010 sind die Zahlen des Berichtsjahres jedoch nicht direkt mit dem Vorjahr vergleichbar. Eine Gegenüber-stellung mit den wichtigsten Kennzahlen der Jahre vor dem Umbau belegt, dass das Hotel 2011 wieder An-schluss an den positiven Mehrjahrestrend gefunden hat.

Der Umsatz nahm 2011 um 12,2% auf CHF 20,6 Mio. zu und lag damit nur knapp unter dem Stand von 2009. Der Beherbergungserlös stieg gegenüber 2010 um 15,4% auf CHF 7,9 Mio. an, schwächte sich aber gegenüber 2009 um vergleichsweise bescheidene 5% ab. Die Restaura-tion, die im BELLEVUE PALACE tra-ditionell das wichtigste Segment repräsentiert, wuchs im Berichtsjahr

um 11,9% auf 11,3 Mio. und erreichte ebenfalls den Stand von 2009. Das Umsatzvolumen in der «BELLEVUE Bar» kletterte auf einen neuen Rekordwert, während das A-la-carte-Restaurant «La Terrasse» einen leichten Rück-gang verzeichnete.

Beim Gross Operating Income erzielte das Hotel eine beeindruckende Steigerung von 25,8% auf CHF 9,3 Mio., verpasste jedoch die CHF 9,8 Mio. des Geschäfts-jahres 2008. Für diese Entwicklung ist das Beher- bergungsgeschäft verantwortlich. Es generierte zwar gegenüber dem Vorjahr eine erfreuliche Zunahme von 23,3% auf CHF 5,1 Mio., blieb aber spürbar unter den Vergleichszahlen der Jahre 2009 und 2008. Demgegen-über stieg das GOI des Bereichs Food & Beverage um beachtliche 38,9% auf CHF 3,2 Mio., was ziemlich genau dem im Rekordjahr 2009 erzielten Resultat entsprach. Mit CHF 0,67 Mio. vermochte auch das EBITDA wieder an das Geschäftsjahr 2009 anzuknüpfen. Im umbaube-dingten Ausnahmejahr 2010 konnte ein knapp positives EBITDA erzielt werden.

Die beharrlichen Bemühungen, den durchschnitt- lichen Zimmerpreis sukzessive dem Niveau in anderen schweizerischen Destinationen anzunähern, zeigten wiederum Erfolge. Die 2011 erzielten CHF 362 (+4,8%) sind ein neuer Rekordwert für das BELLEVUE PALACE. Da die Zimmerauslastung mit 46,4% exakt den Vorjahres-wert erreichte, nahm der Revenue per available room um 7,3% auf 170 zu. Das Total der Zimmernächte stieg um 10,1% auf 21 684 an. Eine stärkere Zunahme verhin-derten die beiden Monate November und Dezember, die für die Berner Hotellerie allgemein schwach aus-fielen.

Zimmernächte nach Herkunftsländern In der Reihenfolge der wichtigsten Märkte ergab sich 2011 keine Veränderung. Die absoluten Zahlen der Zimmernächte hängen jedoch stark vom politischen Geschehen ab. Die Schweiz steigerte die Zahl der Zim-mernächte um 8% auf 8196 und stellte einen Gästeanteil von 37,8%. Mit deutlichen Abständen folgten Deutsch-land (+37,6% auf 2394), die USA (+8,7% auf 1787) und Grossbritannien (−13,3% auf 1114). Die in der Bundes-hauptstadt allgemein schwache Präsenz von Gästen aus den BRIC-Staaten war 2011 auch in der Herkunftslandsta-tistik des BELLEVUE PALACE lesbar. Immerhin konnten die Zimmernächte von Russen (+81,3% auf 952) und von Indern (+259,9% auf 493) überdurchschnittlich gestei-gert werden.

RUNDUM POSITIVE VORZEICHEN

DIREKTION: URS BÜHRER

BERICHT DES BELLEVUE PALACE, BERN

1 Anlässlich des Staatsbesuchs der indischen Staatspräsi-dentin Pratibha Patil im Oktober 2011 fand im BELLEVUE PALACE ein Galadinner statt. Gastgeber waren die da malige Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey und Hoteldirektor Urs Bührer.

2 Welt der Gegensätze: Prächtige Farben, duftende Blüten und geschäftiges Treiben prägen den Flower Market in Bangalore.

«Für den Besuch der indischen Staatspräsidentin Pratibha Patil wurde jedes noch so kleine Detail mit dem Protokoll beider Länder minutiös durchgeplant. Während des Aufenthalts ist eine gute «Rund-um-die-Uhr-Koordination» alles. Beim Staatsbankett gilt es, das Timing auf die Sekunde zu beherrschen. Dabei hilft uns, dass das Team des BELLEVUE PALACE bei den protokollarischen Abläufen eines solchen Staats besuchs grosse Routine hat.»

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Entwicklung der GästesegmenteIm Berichtsjahr dominierten wiederum klar die Gäste mit politischem und wirtschaftlichem Hintergrund. Während die Logiernächte der individuellen Geschäfts-reisenden um 13,3% auf 6086 abnahmen, stiegen die-jenigen der Businessgruppen um 50,2% auf 4502. Die seit mehreren Jahren zu beobachtende starke Steige-rung der touristischen Individualgäste hielt an und resul-tierte in einem Plus von 26% auf 6277. Demgegenüber blieb das Reisegruppengeschäft mit einem Anteil von 3% marginal.

Besondere Ereignisse und MarketingDas erste Haus am Platz stand 2011 wieder im Zentrum des politischen Geschehens, beherbergte Staatsober-häupter, Regierungsmitglieder sowie Begleitdelegatio-nen und war beliebte Bühne für politische und wirt-schaftliche Events mit diversen Live-TV-Schaltungen, insbesondere rund um die Parlaments- und Bundesrats-wahlen.

Politische Höhepunkte bildeten im Oktober 2011 die Besuche der indischen Staatspräsidentin und kurz dar-auf der Parlamentspräsidentin sowie die 125. Versamm-lung der Interparlamentarischen Union (IPU), an der u.a. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und Parlamentarier aus 130 Ländern teilnahmen.

Erneut wurde im Berichtsjahr in die Infrastruktur, ins-besondere in neue Technologien, investiert. Hinter dem historischen Dekor des «Salon Royal» verbirgt sich nun ultimative Kongresstechnik; im gesamten Haus steht den Gästen kostenlos unlimitiertes Wi-Fi der neusten Gene-ration zur Verfügung. Die «Bellevue Terrasse» wurde mit der wohl grössten freischwebende Scherenarm-Markise der Schweiz versehen. Die knapp 160 m2 grosse Präsi-dentensuite erhielt eine neue, klassisch-kontemporär inspirierte Inszenierung und Auffrischung. In Anbetracht des sich austrocknenden Arbeitsmarktes intensivierte das BELLEVUE PALACE sein Ausbildungs- und Trainings-programm.

AusblickDer neue Gesamtarbeitsvertrag im Gastgewerbe (L-GAV 2012) und die zunehmende Kurzfristigkeit der Buchun-gen sind nur zwei der zahlreichen Faktoren, die das Geschäft im laufenden Jahr beeinflussen. Das Team des BELLEVUE PALACE glaubt jedoch an die eigenen Stärken und rüstet sich für die Zukunft. Auf baulicher Ebene geschieht dies durch die Renovierung der Suiten und Juniorsuiten sowie durch die Gesamtsanierung der legendären «Bellevue Terrasse». Zum 100-Jahr-Jubiläum im Jahr 2013 will sich das BELLEVUE PALACE in seiner vollen Pracht zeigen. Das Hotel wird seine Aufgabe als pulsierendes Gästehaus der Schweizer Regierung, wo Staatsgäste direkt neben dem Bundeshaus übernachten, mit Professionalität und Herzblut wahrnehmen. Dabei betreibt das BELLEVUE PALACE keine Politik der Ab-schottung, sondern versteht sich als unkomplizierter Begegnungsort für «tout Bern».

BERICHT DES BELLEVUE PALACE, BERN

«Die Delegation der indischen Parlaments-präsidentin Meira Kumar kam zur Versammlung der Interparlamentarischen Union nach Bern und war noch grösser als diejenige der Staatspräsidentin. Die grösste Herausforderung bestand darin, viele VIPs mit Konvois und Begleittross durchs Haus zu bewegen und neben-bei den ‹normalen› Hotelbetrieb aufrecht zu halten.»

«Was die Schweizer von den Indern lernen können? Gelassenheit, denn irgendwie kommt alles gut!»

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BERICHT DES BELLEVUE PALACE, BERN

KENNZAHLEN BELLEVUE PALACE

2011 2010 Veränderung in %

Umsatz in Mio. CHF 20,596 18,354 12,2

Personalkosten in Mio. CHF 8,779 8,521 −3,0

Personalkosten in % des Umsatzes 42,6 46,4

Bruttobetriebserfolg (GOI) in Mio. CHF 9,331 7,419 25,8

Bruttobetriebserfolg (GOI) in % des Umsatzes 45,3 40,4

Bruttobetriebsgewinn (GOP) in Mio. CHF 5,645 4,083 38,3

Bruttobetriebsgewinn (GOP) in % des Umsatzes 27,4 22,2

EBITDA in Mio. CHF 0,670 0,014

EBITDA in % des Umsatzes 3,3 0,1

Average Room Rate in CHF 362 345 4,8

RevPar in CHF 170 160 7,3

Zimmerbelegung in % 46,4 46,4

Bettenbelegung in % 34,0 33,6

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen 1,72 1,71 0,9

Zimmernächte 21 684 19 684 10,2

Anzahl Zimmer 126 126

Anzahl Betten 225 225

ZIMMERNÄCHTESTATISTIK NACH HERKUNFTSLÄNDERN IM BELLEVUE PALACE

2011 2010 Verände-rung in %absolut in % absolut in %

Schweiz 8 196 37,8 7 591 38,6 8,0

Deutschland 2 394 11,0 1 740 8,8 37,6

USA 1787 8,2 1 644 8,4 8,7

Grossbritannien 1 114 5,1 1 285 6,5 −13,3

China 780 3,6 837 4,3 −6,8

Golfstaaten 399 1,8 597 3,0 −33,2

Italien 452 2,1 536 2,7 −15,7

Russland 952 4,4 525 2,6 81,3

Frankreich 514 2,4 468 2,4 9,8

Spanien 315 1,5 413 2,1 −23,7

Asien 536 2,5 372 1,9 44,1

Japan 507 2,3 349 1,8 45,3

Belgien 228 1,1 339 1,7 −32,7

Niederlande 224 1,0 268 1,4 −16,4

Skandinavien 233 1,1 199 1,0 17,1

Österreich 251 1,2 195 1,0 28,7

Südamerika 205 0,9 169 0,9 21,3

Indien 493 2,3 137 0,7 259,9

Diverse 2 104 9,7 2 020 10,2 4,2

Total 21 684 100,0 19 684 100,0 10,1

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CORPORATE GOVERNANCE

Konzernstruktur

Rechtliche Struktur:

Victoria-Jungfrau Collection AG, InterlakenZweck: Beteiligung an und Führung von Gesellschaften im Bereich der HotellerieAktienkapital: CHF 28 Mio. 100% VJC-Management AG, InterlakenZweck: Managementgesellschaft, Erbringung von Mana-gementleistungen für die HotelbetriebeAktienkapital: CHF 0,25 Mio.

100% Grand Hotel Victoria-Jungfrau AG, InterlakenZweck: Betrieb des Grand Hotels Victoria-Jungfrau in InterlakenAktienkapital: CHF 2,3 Mio.

100% Palace Hotel Luzern AG, LuzernZweck: Betrieb des Hotels Palace in LuzernAktienkapital: CHF 13 Mio.

100% Hotel Eden au Lac AG, ZürichZweck: Betrieb des Hotels Eden au Lac in ZürichAktienkapital: CHF 0,5 Mio.

100% Hotel Bellevue Palace AG, BernZweck: Betrieb des Hotels Bellevue Palace in Bern Aktienkapital: CHF 1 Mio.

100% Park Résidence AG, InterlakenZweck: Bereitstellung und Betrieb von Hotelpersonal-unterkünftenAktienkapital: CHF 0,2 Mio. Es bestehen keine Beteiligungsquoten an kotierten Ge-sellschaften.

Kapitalstruktur und Aktionariat

KapitalDas ordentliche Kapital beträgt CHF 28 Mio. (letzte Kapi tal erhöhung im Jahre 1997; seither keine Kapital-veränderung). Es besteht kein genehmigtes oder be-dingtes Kapital.Es besteht weder ein Partizipationsscheinkapital, noch sind Genussscheine ausgegeben worden.

Finanzielle RechteEs bestehen ausschliesslich die gesetzlichen finanziellen Rechte.

AktienSämtliche 280 000 Aktien sind Namenaktien mit einem Nennwert von CHF 100. Weitere Angaben zur Aktie und zu den bedeutenden Aktionären der Victoria-Jungfrau Collection AG siehe Seite 56 bzw. 58.Es sind weder Wandelanleihen noch Optionen ausste-hend.

Übertragbarkeit/EintragungDer Eintrag von Erwerbern ins Aktienbuch ist an keine besonderen Bedingungen gebunden. Im Verhältnis zur Gesellschaft wird als Aktionär nur anerkannt, wer im Aktienbuch eingetragen ist. Keine Eintragungen erfolgen ab dem Zeitpunkt der Einberufung einer Generalver-sammlung bis zum Tage danach. Es bestehen keine Bestimmungen zur Eintragung von Nominees.

KONZERN- UND KAPITALSTRUKTUR

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ORGANIGRAMM

Operative Konzernstruktur per 31.12.2011

Verwaltungsrat (VR) Victoria-Jungfrau Collection AG

Beat R. Sigg Delegierter des Verwaltungsrats

Dienstleistungscenter HotelsVJC-MANAGEMENT AG VICTORIA-JUNGFRAU

InterlakenPALACE LUZERNLuzern

EDEN AU LACZürich

BELLEVUE PALACEBern

Reto MeinhardtKaufmännischer Direktor, CFO

Christopher CoxVP Sales & Marketing

Stefan W. BollhalderDirektorVICTORIA-JUNGFRAU

Markus W. IseliDirektorPALACE LUZERN

Beat R. SiggDirektorEDEN AU LAC

Urs BührerDirektorBELLEVUE PALACE

Abteilungen Buchhaltung/IT

Abteilungen Marketing/Sales/PR

Departementsleiter Departementsleiter Departementsleiter Departementsleiter

Abteilungsleiter/Stv.

Abteilungsleiter/Stv.

Abteilungsleiter/Stv.

Abteilungsleiter/Stv.

Mitarbeitende Mitarbeitende Mitarbeitende Mitarbeitende

Geschäftsleitung

CORPORATE GOVERNANCE29

VERWALTUNGSRAT VICTORIA-JUNGFRAU COLLECTION AG

Die Mitglieder des Verwaltungsrats

Dr. Peter Bratschi (1941), PräsidentCH, Muri bei Bern, im Verwaltungsrat seit 1986 Ausbildung:

– Dr. iur., Fürsprecher Universität Bern/ Georgetown University Washington DC

Berufliche Tätigkeit: – Seniorpartner Anwaltskanzlei Bratschi Wiederkehr &

Buob in Bern, Zürich, St. Gallen, Basel und ZugWeitere Tätigkeiten/Interessen bindungen:

– eBay International AG, Bern, VR – ACE Casino Holding AG, Zürich, VRP – Verwaltungsratsmandate in verschiedenen KMUs

sowie in Tochtergesellschaften von ausländischen Unternehmungen

– Stiftungsrat in verschiedenen wohltätigen Stiftungen

Dr. Urs Bärlocher (1942)CH, Riehen, im Verwaltungsrat seit 2005 Ausbildung:

– Dr. iur., Advokat Universität BaselBerufliche Tätigkeit:

– Steuerverwaltung Solothurn – seit 1973 Sandoz AG, seit 1987 Mitglied der

Geschäftsleitung – seit 1996 Novartis AG, 1999 bis 2007 Mitglied

der GeschäftsleitungWeitere Tätigkeiten/Interessen bindungen:

– Habasit AG, Reinach-Basel, VR

Josef Felder (1961)CH, Hohentannen, im Verwaltungsrat seit 2009Ausbildung:

– eidg. dipl. Experte für Rechnungswesen und Controlling

– AMP Harvard University BostonBerufliche Tätigkeit:

– 1988–1998 Geschäftsleitungsmitglied Crossair – 1998–2000 CEO Flughafen Immobilien Gesellschaft,

Zürich – 2000–2008 CEO Flughafen Zürich AG – seit 2008 vollberuflicher Verwaltungsrat

Weitere Tätigkeiten/Interessen bindungen: – HTC Corporation Taiwan, VR

– AMAG Automobil- und Motoren AG, Zürich, VR – Luzerner Kantonalbank AG, Luzern, VR – Edelweiss Air AG, Kloten, VR – The Nuance Group AG, Zürich, VRP – Stiftung Pro Juventute, Zürich, Präsident – weitere Verwaltungsratsmandate in verschiedenen

Unternehmungen

Mark Ineichen (1958)CH, Wohlen bei Bern, im Verwaltungsrat seit 2008 Ausbildung:

– Fürsprecher/Rechtsanwalt Universität Bern/ Georgetown University Washington DC

Berufliche Tätigkeit: – Wirtschaftsanwalt, Anwaltskanzlei Bratschi Wieder-

kehr & Buob in Bern, Zürich, St. Gallen, Basel und Zug

Weitere Tätigkeiten/Interessen bindungen: – Klinik Schloss Mammern AG, Mammern,

VR-Vizepräsident – eBay International AG, Bern, VR – weitere Verwaltungsratsmandate in verschiedenen

in- und ausländischen Unternehmungen

Gérard Limat (1940)CH, Meinier, im Verwaltungsrat seit 2009 Ausbildung:

– Comptable diplôméBerufliche Tätigkeit:

– Verwaltungsratspräsident Terramaris International SA, Genève

Weitere Tätigkeiten/Interessen bindungen: – Cendres + Métaux Holding SA, Biel, VR – Société Financière Terramaris, Fribourg, VRP – Sita SA, Fribourg, VRP – Dassault Belgique Aviation, Bruxelles VR – weitere Verwaltungsratsmandate in verschiedenen

in- und ausländischen Unternehmungen

Beat R. Sigg (1953) siehe Seite 33CH, Zürich, im Verwaltungsrat seit 2007

CORPORATE GOVERNANCE30

CORPORATE GOVERNANCE

GeschäftsbeziehungenMit Ausnahme von Beat R. Sigg, welcher der Geschäfts-leitung der VICTORIA-JUNGFRAU COLLECTION an ge-hört, gelten die Verwaltungsräte als nicht exekutiv. Mit Ausnahme des Präsidenten und des VR-Mitglieds Mark Ineichen stehen sie in keiner wesentlichen Geschäfts-beziehung zum Emit tenten. Sie sind unabhängig. Ge-schäftliche Be ziehungen sind auf Seite 55 mit Angabe der Entschädigungen offengelegt.

ManagementverträgeSeit 15. Mai 2010 bestehen keine Managementver - t räge mit Personen und Gesellschaften ausserhalb des Konzerns.

Wahl/AmtszeitDie Verwaltungsräte werden von der Generalversamm-lung für eine Amtsdauer von drei Jahren gewählt. Die Wahl der Verwaltungsratsmitglieder erfolgt gestaffelt und je nach Amtsdauer teils gemeinsam, teils einzeln.

Interne Organisation/AufgabenteilungDer Verwaltungsrat fasst als oberstes Organ der Gesell-schaft die für die grundlegende Geschäftstätigkeit be-stimmenden Beschlüsse und übt die Oberaufsicht über die Geschäftsführung aus. Er wählt aus seiner Mitte den Präsidenten, den Delegierten sowie allfällige Ausschüsse (zz. bestehen keine Ausschüsse). Der Verwaltungsrat ernennt einen Sekretär, der nicht Mitglied des Verwal-tungsrats zu sein braucht. Die Amtsdauer des Präsiden-ten erfolgt für die gleiche Dauer wie die Zugehörigkeit zum Verwaltungsrat. Wiederwahl ist zulässig. Ein wäh-rend der Amtsdauer neu gewählter Präsident tritt in die Amtsdauer seines Vorgängers ein.

Arbeitsweise des VerwaltungsratsDer Verwaltungsrat trifft sich, sooft es die Geschäfte er-fordern, jedoch mindestens viermal im Jahr (Eintreffen der Verwaltungsräte am Sonntagabend, mit Verwal-tungsratssitzung am folgenden Tag). Ferner erfolgen während 1–2 Arbeits tagen pro Jahr Betriebsbesichtigun-gen im In- und Ausland. Im Berichtsjahr fanden vier Sitzungen des Verwaltungsrats statt. Der Verwaltungsrat

ist bei Anwesenheit von mindestens der Hälfte seiner Mitglieder beschlussfähig, wobei der Präsident oder der Delegierte unter den Anwesenden sein muss. Die Be-schlüsse werden mit einfacher Stimmenmehrheit der an wesenden Mitglieder gefasst. Bei Stimmengleichheit hat der Präsident Stichentscheid. Beschlüsse können auch auf dem Zirku larweg gefasst werden, sofern nicht ein Mitglied des Verwaltungsrats die mündliche Bera-tung verlangt. Im Berichtsjahr wurden fallweise weitere Geschäfts leitungsmitglieder sowie externe Berater zu den Sitzungen des Verwaltungsrats beigezogen.

Kompetenzregelung Dem Verwaltungsrat sind nebst den unübertragbaren und unentziehbaren Aufgaben gemäss Art. 716a OR folgende Beschlussfassungen vorbehalten:

– Oberleitung der Gruppe und Erlass von Weisungen und Richtlinien gegenüber dem Delegierten, allfälligen Ausschüssen und den Hoteldirektoren,

– Anstellung und Entlassung der Direktoren der Hotelbetriebe und des kaufmännischen Direktors der Gruppe,

– Regelung der Unterschriftsberechtigung, – Festlegung der Entschädigung für die Mitglieder des

Ver waltungsrats sowie der Hoteldirektoren und des kauf männischen Direktors,

– Kauf und Verkauf von Grundstücken, – finanzielle Verpflichtungen ausserhalb des Budgets,

soweit diese nicht in die Kompetenz der Geschäfts-leitung fallen: Die Kompetenz der Geschäftsleitung geht bis CHF 0,15 Mio. bzw. bis CHF 0,3 Mio., sofern der Präsident zustimmt.

Im Übrigen ist die operative Geschäftsführung an die Geschäftsleitung delegiert, welche aus den Hotel-direktoren, dem kaufmännischen Direktor und dem Delegierten des Verwaltungs rats (Vorsitz) gebildet wird.

31

Informations- und Kontrollinstrumente gegenüber der Geschäftsleitung Der Verwaltungsrat wird monatlich über den Geschäfts-gang im Rahmen des Management Information System informiert:

– konsolidierte Bilanz, – konsolidierte Erfolgsrechnung mit Budget- und

Vorjahres vergleich, – konsolidierter Finanzplan (Jahresplan aktualisiert), – Erfolgsrechnungen der einzelnen Gesellschaften mit

Budget- und Vorjahresvergleich, – Statistiken und Leistungskennzahlen der einzelnen

Gesellschaften, – Forecast Erfolgsrechnung je Gesellschaft und konsoli-

diert jeweils im 3. und 4. Quartal des Jahres.

Ferner werden dem Verwaltungsrat die Jahres- und Mehrjahresbudgets (Planerfolg, Planbilanz und Finanz-plan) der einzelnen Gesellschaften sowie konsolidiert zur Genehmigung unterbreitet. Ausserhalb der Sitzun-gen kann jedes Mitglied vom Delegierten des Verwal-tungsrats Auskunft über den Geschäftsgang und, mit Ermächtigung des Präsidenten, auch über einzelne Ge-schäfte verlangen.

Die interne Kontrolle bzw. das interne Kontroll system (IKS) wird in Ergänzung zum vorhandenen Qualitätsma-nagement (u.a. SQS ISO 9001) zur Sicherstellung der Ein-haltung von Richtlinien und zur Vermeidung von Schä-den betrieben. Dasselbe gilt für das bereits bestehende Risikomanagement. Der Verwaltungsrat hat am 5. De-zember 2011 das jährliche Thema Risikobeurteilung sowie die Ergebnissse daraus (10 bedeutensten Risiken), sowohl für die einzelnen Gruppengesellschaften als auch für den Konzern, in seiner Verwaltungsratssitzung behandelt und genehmigt. Die Massnahmen zur Reduk-tion der Risiken werden in einem Workshop aus Vertre-tern des Verwaltungsrats, der Geschäftsleitung und des Versicherungsbrokders aufgearbeitet.

CORPORATE GOVERNANCE32

GESCHÄFTSLEITUNG

Die Mitglieder der Geschäftsleitung

Beat R. Sigg (1953), CH, VorsitzAusbildung:

– Ecole Hôtelière LausanneBerufliche Tätigkeit:

– 1982–1994 Managementpositionen bei Inter-continental Hotels Corp. und Sheraton Hotels Corp. in diversen Städten Europas

– 1994–2001 Direktor Widder Hotel, Zürich – 2001–2007 CEO Dolder Hotel AG, Zürich – seit 2007 Direktor EDEN AU LAC

Weitere Tätigkeiten/Interessenbindungen: – Kongresshaus Zürich AG, VR – Hotel Crystal AG, St. Moritz, VR – Zoo Zürich AG, VR

Urs Bührer (1961), CHAusbildung:

– Ecole Hôtelière LausanneFunktion:

– Direktor BELLEVUE PALACEWeitere Tätigkeiten/Interessenbindungen:

– Hotellerie Bern + Mittelland, Vorstand

Stefan W. Bollhalder (1959), CHAusbildung:

– Cornell University Funktion:

– Direktor VICTORIA-JUNGFRAUWeitere Tätigkeiten/Interessen bindungen:

– keine

Markus W. Iseli (1962), CHAusbildung:

– Hotelfachschule LuzernFunktion:

– Direktor PALACE LUZERNWeitere Tätigkeiten/Interessen bindungen:

– Parkhaus Casino-Palace AG, Luzern, VR

Reto Meinhardt (1970), CHAusbildung:

– lic. rer. pol.Funktion:

– CFO, Kaufmännischer DirektorWeitere Tätigkeiten/Interessenbindungen:

– keine

CORPORATE GOVERNANCE33

CORPORATE GOVERNANCE

Entschädigungen, Beteiligungen und DarlehenFestsetzungsverfahren

Die Entschädigungen für die Mitglieder des Verwal-tungsrats und der obersten Geschäftsleitung werden vom Verwaltungsrat gemäss dem geltenden Entschädi-gungsreglement für den Verwaltungsrat bzw. den gelten-den Arbeitsverträgen sowie dem Spesenreglement für die Geschäftsleitung festgelegt. Einen entsprechenden Vorschlag erarbeiten der Präsident und der Delegierte des Verwaltungsrats zusammen mit dem CFO. Es werden keine externen Berater beigezogen.

Die Entschädigung des Verwaltungsrats besteht aus einem Fixum und einer erfolgsabhängigen Komponente (Bemessungsbasis: EBITDA des Konzerns), Sitzungsgel-dern und Spesen. Die Entschädigungen erfolgen in bar. Der fixe Anteil der Gesamtentschädigung beträgt im Be-richtsjahr 75 bis 80%. Periodisch erfolgt ein Benchmar-king aufgrund verfügbarer Informationen von vergleich-baren Betrieben.

Die Entschädigung der Geschäftsleitung besteht eben-falls aus einem fixen und einem variablen Teil (Bemes-sungsbasis: GOP je Betrieb und EBIT für Konzern), zu-züglich Gehalts nebenleis tungen (wie z. B. Verpflegung und Logis). Die Entschädigungen erfolgen grundsätzlich in bar. Der fixe Anteil beträgt im Berichtsjahr rund 78% des Gesamtsalärs.

Die Vergütungen, Darlehen und Kredite sowie Beteili-gungen des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung sind im Anhang der Jahresrechnung Victoria-Jungfrau Collection AG (Seite 55 bzw. 56) offengelegt.

AktienbeteiligungsplanDer Verwaltungsrat hat zur Steigerung der Motivation zur Erbringung überdurchschnittlicher Leistungen von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung einen zweiteiligen Aktienbeteiligungsplan verabschiedet. Der erste Plan sieht vor, dass der Delegierte des Verwaltungsrats 200 und jeder weitere Teilnehmer jährlich jeweils 100 Aktien

zu 50% des durchschnittlichen Schlusskurses an der SWX während zwei Monaten erwerben kann. Die im Rahmen des Aktienbeteiligungsplanes erworbenen Be-teiligungsrechte dürfen im Sinne der Nachhaltigkeit während der folgenden fünf Jahre nicht veräussert, ver-schenkt oder übertragen werden.

Der zweite Plan richtet sich an der fünfjährigen, nachhaltigen Entwicklung des Free Cashflow aus. Jeder Teilnehmer, welcher während der Laufzeit des Aktien-beteiligungsplanes mindestens ein Jahr Mitglied des Verwaltungsrats oder der Geschäftsleitung war, erhält nach Ablauf von 5 Jahren eine erfolgsabhängige Entschä-digung in Form von Aktien. Insgesamt werden 3% der kumulierten und über die relevante Periode von 5 Jah-ren geglätteten Free Cashflows in Form von Aktien an die Teilnehmer ausgeschüttet. Die Zuteilung der insgesamt zur Verfügung stehenden Aktien erfolgt nach Ablauf der Laufzeit je hälftig an Verwaltungsrat und Geschäfts-leitung nach einem bestimmten, reglementarisch fest-gelegten Schlüssel.

Mitwirkungsrechte Aktionäre Stimmrechtsbeschränkung und -vertretung

Es bestehen keine Stimmrechtsbeschränkungen. Die Vertretung ist gemäss den Ausführungen auf dem Stimm-rechtsausweis bzw. dem separaten Einladungsschreiben möglich.

Nach Art. 13 der Statuten erfordern über die gesetzlichen Anforderungen hinaus folgende Beschlüsse ein beson-deres Quorum (mind. zwei Drittel der vertretenen Akti-enstimmen und absolute Mehrheit der vertretenen Ak-tiennennwerte):

– die Erleichterung oder Aufhebung der Beschränkung der Übertragbarkeit der Namenaktien,

– die Umwandlung von Namenaktien in Inhaberaktien, – die Auflösung der Gesellschaft mit Liquidation.

Zu Anträgen von Aktionären betreffend Traktandierung von Verhandlungsgegenständen in der Generalver-sammlung enthalten die Statuten keine besonderen Bestimmungen.

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Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen

Es bestehen keine besonderen statutarischen Bestim-mungen, Vereinbarungen oder Pläne.

Revisionsstelle

Revisionsstelle und Konzernprüfer ist die BDO AG in Luzern. Das Mandat wird von der Generalversammlung jeweils für ein Jahr vergeben. Der BDO AG wurde das Mandat erstmals für das Geschäftsjahr 2002 übertragen. Das Revisionshonorar beträgt TCHF 112. Für zusätzliche Prüfungen wurden der BDO AG ausserdem TCHF 12 ver-gütet. Der leitende Revisor betreut das Mandat seit 2009. In Ergänzung zur gesetzlich vorgeschriebenen Be-richterstattung werden die wichtigsten Ergebnisse und Anregungen aus der Prüfungstätigkeit im Rahmen eines Management-Letters festgehalten und mit Vertretern aus dem Verwaltungsrat besprochen. Mit diesen Personen wird auch die Prüfungsplanung (Prüfungsschwerge-wichte des Jahres sowie Mehrjahresplanung) jährlich besprochen. Dazu fanden vier Besprechungen mit dem Delegierten des Verwaltungsrats und/oder dem Verwal-tungsratspräsidenten statt. Der Verwaltungsrat verfügt indessen nicht im formellen Sinn über einen Revisions-ausschuss.

Informationspolitik

Publiziert werden der Halbjahresbericht sowie der jähr-liche Geschäftsbericht. Daneben gelten die Vorschriften über die Ad-hoc-Publizität. Als permanente Informati-onsquelle dient unsere Website www.victoria-jungfrau-collection.ch mit ihren Hinweisen zu den einzelnen Bereichen.

35

Finanzbericht

38 Finanzbericht Konzern

50 Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung

5 1 Finanzbericht Holding

57 Bericht der Revisionsstelle

58 Aktionariat und Aktienkurs

FINANZBERICHT

1 2

1 1 CHF = 55.4 INR (Indische Rupien), 1 INR = 100 Paise, 1 Lakh = 100 000, 1 Crore = 10 Mio.

2 Ausbildung und Schaffung von Arbeitsplätzen gehören zu den grössten Herausforderungen für das rund 1.2 Mrd. Einwohner zählende Land.

37

PER 31. DEZEMBER

in TCHF Anmerkungen 2011 % 2010 %

Aktiven

Umlaufvermögen

Flüssige Mittel 1 36 570 3 677

Wertschriften 2 610 662

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3 4 260 4 863

Sonstige Forderungen 3 1 342 1 097

Betriebsvorräte 4 1 529 1 694

Aktive Rechnungsabgrenzungen 5 1 668 5 528

Total Umlaufvermögen 45 978 37,9 17 521 13,1

Anlagevermögen

Sachanlagen

Grundstücke 6 14 042 23 905

Immobilien 6 50 034 72 827

Installationen 6 8 156 9 262

Baukonti 6 52 351

Sonstige Sachanlagen 6 2 089 9 199

Finanzanlagen

Beteiligungen, Guthaben 7 889 726

Immaterielle Anlagen 6 197 0

Total Anlagevermögen 75 460 62,1 116 269 86,9

Bilanzsumme 121 437 100,0 133 790 100,0

Passiven

Fremdkapital

Kurzfristiges Fremdkapital

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4 253 6 403

Sonstige Verbindlichkeiten 8 3 043 3 280

Passive Rechnungsabgrenzungen 5 3 395 5 262

Langfristiges Fremdkapital

Hypotheken 8 36 135 44 125

Sonstige Finanzverbindlichkeiten 8 71 127

Rückstellungen 9 5 128 6 475

Total Fremdkapital 52 025 42,8 65 672 49,1

Eigenkapital

Aktienkapital 28 000 28 000

Kapitalreserven 9 985 10 059

Eigene Aktien −823 −1 016

Neubewertungsreserven 6 921 6 921

Gewinnreserven 24 157 23 202

Konzernergebnis 1 172 953

Total Eigenkapital 69 412 57,2 68 118 50,9

Bilanzsumme 121 437 100,0 133 790 100,0

KONSOLIDIERTE BILANZ

FINANZBERICHT KONZERN38

1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER

in TCHF Anmerkungen 2011 % 2010 %

Betriebsertrag

Beherbergung 10 35 659 47,4% 35 902 48,4%

Restauration 10 29 318 39,0% 28 882 38,9%

Spa−Ertrag 10 3 304 4,4% 3 431 4,6%

Mietertrag 10 1 648 2,2% 1 627 2,2%

Nebenbetriebe Hotel 10 2 952 3,9% 3 170 4,3%

Übriger Ertrag 10 2 282 3,0% 1 180 1,6%

Total Umsatz 75 163 100% 74 193 100%

Warenaufwand −8 750 −11,6% −8 512 −11,5%

Direkter Personalaufwand 11 −28 910 −38,5% −28 513 −38,4%

Direkter Betriebsaufwand −5 342 −7,1% −5 533 −7,5%

Bruttobetriebserfolg (GOI) 32 162 42,8% 31 635 42,6%

Verwaltungsaufwand −6 977 −9,3% −7 282 −9,8%

Marketingaufwand −4 765 −6,3% −4 761 −6,4%

Unterhalt und Ersatz −4 380 −5,8% −4 179 −5,6%

Energie −2 313 −3,1% −2 253 −3,0%

Übriger Aufwand 12 −367 −0,5% −178 −0,2%

Bruttobetriebsgewinn (GOP) 13 360 17,8% 12 982 17,5%

Liegenschaftsabgaben, Kapitalsteuern, Mietaufwand −6 922 −9,2% −4 830 −6,5%

EBITDA 6 437 8,6% 8 151 11,0%

Abschreibungen Sachanlagen 6 −6 718 −8,9% −8 139 −11,0%

Abschreibungen immaterielle Anlagen 6 −17 −0,0% −35 0,0%

Nettoerfolg Verkauf Sachanlagen 6 333 0,4% 0 0,0%

EBIT 35 0,0% –23 0,0%

Finanzergebnis 13 −1 083 −1,4% −1 117 −1,5%

Ausserordentlicher Erfolg 15 1 053 1,4% 2 890 3,9%

Ertragssteuern 14 1 167 1,6% −798 −1,1%

Konzernergebnis 1 172 1,6% 953 1,3%

Cashflow 6 812 9,1% 12 161 16,4%

Konsolidierungskreis:– Victoria-Jungfrau Collection AG: Holdinggesellschaft– Grand Hotel Victoria-Jungfrau AG: Hotel– Park Résidence AG: Personalhäuser– Palace Hotel Luzern AG: Hotel– Hotel Eden au Lac AG: Hotel– Hotel Bellevue Palace AG: Hotel– VJC-Management AG: Managementgesellschaft

Bei der Erfolgsrechnung handelt es sich im Wesentlichen um die Darstellung nach dem Gesamtkostenverfahren nach dem Kontenrahmen der Schweizer Hotellerie), sie enthält jedoch auch Elemente des Umsatzkosten verfahrens. In den Positionen Verwaltungsaufwand, Marketingaufwand sowie Unterhalt und Ersatz sind Personalkosten, jedoch keine Abschreibungen enthalten.

FINANZBERICHT KONZERN

KONSOLIDIERTE ERFOLGSRECHNUNG

39

in TCHF 2011 2010

Betriebstätigkeit

Konzernergebnis 1 172 953

Abschreibungen Sachanlagen 6 718 8 139

Ausserplanmässige Abschreibungen 524 2 553

Abschreibungen immaterielle Anlagen 17 35

Veränderung Delkredere/Wertanpassung Wertschriften 105 −73

Eigene Aktien 115

Veränderung Arbeitgeberbeitragsreserve −0 −5

Veränderung aktiviertes Steuerguthaben −162 −60

Veränderung Steuerrückstellungen −1 345 618

Gewinn aus Veräusserung Sachanlagen −333

Erarbeitete Mittel (Cashflow) 6 812 12 161

Veränderungen des übrigen Umlaufvermögens

Veränderung Wertschriften 0 −5

Veränderung Vorräte 166 104

Veränderung der Forderungen und Abgrenzungen, aktiv 4 165 − 6 807

Veränderung der Verbindlichkeiten und Abgrenzungen, passiv −4 437 4 105

Zwischentotal aus Veränderungen Umlaufvermögen −106 –2 603

Geldfluss aus Betriebstätigkeit 6 706 9 558

Investitionstätigkeit

Investitionen −3 954 −7342

Devestitionen 38 000 0

Geldfluss aus Investitionstätigkeit 34 046 −7 342

Finanzierungstätigkeit

Kauf eigene Aktien −134 −192

Verkauf eigene Aktien 138 49

Veränderung kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 183 37

Veränderung sonstige langfristige Verbindlichkeiten −56 106

Veränderung Hypotheken −7 990 −3 870

Dividende 0 0

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit −7 858 −3 870

Saldo Veränderung flüssige Mittel 32 893 −1 654

Nachweis Fondsveränderung

Flüssige Mittel per 1.1. 3 677 5 331

Flüssige Mittel per 31.12. 36 570 3 677

Veränderung flüssige Mittel 32 893 −1 654

Der Einfluss des Fremdwährungseffekts auf die Veränderung der flüssigen Mittel war unwesentlich.

KONSOLIDIERTE GELDFLUSSRECHNUNG

FINANZBERICHT KONZERN40

FINANZBERICHT KONZERN

in TCHF

Aktien-kapital

Kapital-reserven

Eigene Aktien

Neube-wertungs-

reserven

Gewinn-reserven

Konzern−ergebnis

Total Eigen-

kapital

Stand per 1.1.2010 28 000 10 080 −896 6 921 24 414 −1 211 67 308

Verwendung Konzerngewinn 2009 −1 211 1 211 −

Dividende −

Erwerb eigene Aktien −192 −192

Veräusserung eigene Aktien −20 69 49

Konzernverlust 2010 953 953

Stand per 31.12.2010 28 000 10 059 −1 016 6 921 23 202 953 68 118

Stand per 1.1.2011 28 000 10 059 −1 016 6 921 23 202 953 68 118

Verwendung Konzernverlust 2010 953 −953 0

Dividende 0

Erwerb eigene Aktien −134 −134

Veräusserung eigene Aktien −74 327 253

Konzerngewinn 2011 1 172 1 172

Stand per 31.12.2011 28 000 9 985 −823 6 921 24 156 1 172 69 412

Das Aktienkapital der Victoria-Jungfrau Collection AG besteht aus 280 000 Namenaktien mit einem Nominalwert von je CHF 100.

Gesetzliche Reserven per 31.12.2011 CHF 11,473 Mio. (Vorjahr CHF 11,727 Mio.).Bedeutende Aktionäre: Wir verweisen auf unsere Angaben auf Seite 56.

NeubewertungsreservenDie Neubewertungsreserven entsprechen dem Nettoeffekt aus der Neubewertung von Anlagevermögen. Die Bewer-tungsanpassungen werden erfolgsneutral direkt dem Eigenkapital zugerechnet und beeinflussen das Konzern − er gebnis nicht.

Eigene AktienDie Gesellschaft verfügte am 31. Dezember 2011 über 3 151 eigene Namen aktien mit einem Nennwert von je CHF 100 (Vorjahr 3 556 Namenaktien). Sämtliche eigenen Aktien werden direkt gehalten. Ein Teil der variablen Entschädigung für die Geschäfts leitungsmitglieder wird in Form von eigenen Aktien vergütet, welche zum Marktwert abzüglich 10% bewertet werden. Die ge samten Anschaffungskosten der im abgelaufenen Geschäftsjahr erworbenen eigenen Aktien belaufen sich auf TCHF 134 (Vorjahr TCHF 192).

Während des Berichtsjahrs wurden 1 002 eigene Namen aktien zu einem durchschnittlichen Transaktionspreis (Ver-kehrswert) von CHF 252 pro Aktie veräussert bzw. abgegeben und 597 eigene Namenaktien zu einem durchschnitt-lichen Transaktionspreis (Verkehrs wert) von CHF 224 pro Aktie erworben (Vorjahr: Ver äusserung von 196 eigenen Aktien zu durchschnittlich CHF 250 pro Aktie und Erwerb von 712 eigenen Aktien zu durchschnittlich CHF 269 pro Aktie). Im Berichtsjahr wurden 938 Aktien zu einem durchschnittlichen Transaktionspreis von CHF 254 pro Aktie im Zusammenhang mit aktienbezogenen Vergütungen abgegeben (Vorjahr 130 Aktien zu CHF 251). Es bestehen keiner-lei Rückkaufs- oder andere Eventualver pflichtungen.

Die Zukäufe von eigenen Aktien dienen unter anderem zur Abgabe an Mitarbeitende im Zusammenhang mit Dienst-jubiläen und nur in sehr beschränktem Umfang an Dritte.

EIGENKAPITALNACHWEIS

41

Grundsätze zur Konzernrechnungslegung

Jahresrechnung nach Swiss GAAP FER Die konsolidierte Jahresrechnung entspricht in Darstellung und Bewertung den von der Fachkommission für Empfeh-lungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER) erlassenen Richtlinien. Sie basiert auf betriebswirtschaftlichen Wer-ten, die ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ver mitteln.

KonsolidierungsgrundsätzeDie konsolidierte Jahresrechnung basiert auf den gemäss konzerneinheitlichen Grundsätzen erstellten Einzelab-schlüssen des Konsolidierungskreises.

Aktiven und Passiven sowie Erträge und Aufwendungen werden nach der Methode der Vollkonsolidierung über-nommen, wobei konzerninterne Bestände und Transaktionen eliminiert werden. Minderheitsanteile sind keine zu berücksichtigen.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Purchase-Methode: Die Anschaffungskosten einer akquirierten Gesell-schaft werden gegen das nach konzerneinheitlichen Grundsätzen ermittelte Eigenkapital im Zeitpunkt des Erwerbs aufgerechnet. Ein dabei verbleibender Goodwill wird aktiviert und über eine Nutzungsdauer von fünf Jahren abge-schrieben.

Die konsolidierte Geldflussrechnung wird auf der Basis der konsolidierten Bilanz- und Erfolgsposten erstellt.

KonsolidierungskreisDer Konsolidierungskreis umfasst die Victoria-Jungfrau Collection AG (Holdinggesellschaft) und alle Gesellschaften, bei welchen diese direkt oder indirekt die Mehrheit der Stimmrechte hält.

Der Konsolidierungskreis umfasst die Gesellschaften:

Gesellschaft Zweck (Betrieb) Gesellschaftskapital Beteiligungsquote

Victoria-Jungfrau Collection AG Holding CHF 28 Mio. Holdinggesellschaft

Grand Hotel Victoria-Jungfrau AG Hotel Victoria-Jungfrau CHF 2,3 Mio. 100 %

Park Résidence AG Personalhäuser CHF 0,2 Mio. 100 %

Palace Hotel Luzern AG Hotel Palace Luzern CHF 13 Mio. 100 %

Hotel Eden au Lac AG Hotel Eden au Lac CHF 0,5 Mio. 100 %

Hotel Bellevue Palace AG Hotel Bellevue Palace CHF 1 Mio. 100 %

VJC-Management AG Managementgesellschaft CHF 0,25 Mio. 100 %

BewertungsgrundsätzeDie Rechnungslegung erfolgte unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit. Die Aktiven sind generell zu Anschaffungswerten unter Berücksichtigung der notwendigen Wertberichtigungen bilanziert. Die im Umlaufvermögen bilanzierten Wertschriften sind zu Kurswerten bewertet. Die Passiven enthalten nur betriebs-notwendige Positionen. Allen erkennbaren Verlustrisiken und Minderwerten wird durch Wertberich tigungen oder Rückstellungen Rechnung getragen. Aufwands- und Ertragsposten werden periodengerecht abgegrenzt.

Elimination der ZwischengewinneWesentliche Erträge und Erfolge aus konzerninternen Leistungen und Verkäufen bestanden nicht.

1 Flüssige MittelDie flüssigen Mittel beinhalten die Kassenbestände sowie Post- und Bankguthaben. Sie werden zu Nominalwerten bilanziert. Die US$-Bankguthaben wurden zum Tageskurs von CHF 0.939, die €-Bankguthaben zu CHF 1.217 umge-rechnet.

FINANZBERICHT KONZERN

ANHANG ZUR KONSOLIDIERTEN JAHRESRECHNUNG

42

FINANZBERICHT KONZERN

2 WertschriftenDie Wertschriften bestehen aus Aktien und Anteilen an Tourismusgesellschaften oder dem Tourismus nahestehen-den Organisationen und betragen jeweils weniger als 5% des Aktienkapitals. Die Bewertung der Wertschriften erfolgte zum aktuellen Kurswert unter Berücksichtigung eines angemessenen Risiko abzugs.

3 ForderungenForderungen werden zum Nominalwert eingesetzt. Dubiose Debitoren werden einzelwertberichtigt; zusätzlich wird auf der Basis von Vergangenheitswerten eine Wertberichtigung von 2% berechnet.

in TCHF 2011 2010

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4 495 5 051

Delkredere –235 −188

Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4 260 4 863

Forderungen gegenüber Sozialversicherungen 631 831

Akontozahlungen Erfolgsbeteiligungen/VR-Honorare 0 14

Vorauszahlungen 22 5

Übrige kurzfristige Forderungen 689 246

Total sonstige Forderungen 1 342 1 097

4 BetriebsvorräteDie Betriebsvorräte werden zum Netto-Anschaffungs- oder aber zum tieferen Marktwert am Bilanzstichtag bewertet.

5 Aktive bzw. passive RechnungsabgrenzungenRechnungsabgrenzungen sind zum Nominal- bzw. effektiven Wert eingesetzt.

6 Sachanlagen und immaterielle AnlagenDie Sachanlagen und immateriellen Anlagen sind zu Anschaffungswerten abzüglich der betriebswirtschaftlich not-wendigen Abschreibungen sowie der Verluste aus Wertbeeinträchtigungen bilanziert. Die Abschreibungen erfolgen linear über die geschätzte Nutzungsdauer der Objekte.

Die Nutzungsdauer beträgt:

Gebäude 25 bis 50 Jahre

Baukonti (Planungskosten) 5 Jahre

Installationen 15 Jahre

Mobiliar 10 Jahre

Maschinen 7 Jahre

Fahrzeuge 5 Jahre

Informatik (Hardware) 5 Jahre

Immaterielle Anlagen 5 Jahre

An jedem Bilanzstichtag wird geprüft, ob Aktiven in ihrem Wert beeinträchtigt sind. Die Prüfung erfolgt aufgrund von Ereignissen und Anzeichen, die darauf hindeuten, dass eine Überbewertung der Buchwerte möglich erscheint. Ein Verlust aus Wertbeeinträchtigung wird erfolgswirksam verbucht, wenn der Buchwert eines Aktivums den erzielbaren Wert übersteigt. Als erzielbarer Wert gilt der höhere der beiden Werte Netto-Marktwert und Nutzwert. Wenn sich die bei der Ermittlung des erzielbaren Werts berücksichtigten Faktoren massgeblich verbessert haben, wird eine in frühe-ren Berichtsperioden erfasste Wertbeeinträchtigung mit Ausnahme von Goodwill teilweise oder ganz erfolgswirksam aufgehoben. Auf Goodwill erfolgen keine derartigen Wertaufholungen.

43

FINANZBERICHT KONZERN

Anlagespiegel

in TCHF

Grund-stücke 1)

Gebäude Bau−konti

Installa-tionen

Mobiliar Ma-schi-nen

Fahr-zeuge

EDV Sach− anlagen

im Bau

Imma-terielle

Anlagen 2)

Total

Anschaffungswerte

Stand per 31.12.2009 23 905 157 133 1 676 22 845 12 553 3 391 35 0 353 221 891

Zugänge 0 1 442 0 456 200 0 27 5 218 0 7 342

Abgänge 0 −4 277 0 −1 478 0 −78 −19 0 −353 −6 207

Stand per 31.12.2010 23 905 154 297 1 676 21 823 12 753 3 313 43 5 218 0 223 028

Kumulierte Abschreibungen

Stand per 31.12.2009 −77 915 −1 165 −12 294 −8 707 −2 548 −18 0 −319 −102 966

Abgänge 0 4 277 0 1 478 0 78 19 0 353 6 207

Ausserplanmässige Abschreibungen3) 0 −2 193 0 −315 0 −45 0 0 0 −2 553

Abschreibungen Berichtsjahr 0 −5 639 −160 −1 431 −647 −243 −16 0 −34 −8 174

Stand per 31.12.2010 0 −81 470 −1 325 −12 561 −9 355 −2 758 −15 0 0 −107 484

Nettobuchwert per 31.12.2010 23 905 72 827 351 9 262 3 398 555 28 5 218 0 115 543

Nettobuchwert per 31.12.2009 23 905 79 218 511 10 551 3 846 843 17 0 34 118 925

Anschaffungswerte

Stand per 31.12.2010 23 905 154 297 1 676 21 823 12 753 3 313 43 0 5 218 0 223 028

Zugänge 399 194 0 181 0 24 0 193 2 749 214 3 954

Abgänge −10 261 −40 783 −395 −5 627 −7 508 −936 −27 0 0 0 −65 538

Reklassifikationen 0 4 583 0 2 304 0 356 0 0 −7 243 0 0

Stand per 31.12.2011 14 042 118 291 1 281 18 680 5 244 2 757 16 193 724 214 161 444

Kumulierte Abschreibungen

Stand per 31.12.2010 0 −81 470 −1 325 −12 561 −9 355 −2 758 −15 0 0 0 −107 484

Abgänge 0 17 581 395 3 177 5 883 807 27 0 0 0 27 871

Ausserplanmässige Abschreibungen3) 0 0 0 0 0 0 0 0 −524 0 −524

Abschreibungen Berichtsjahr 0 −4 367 −299 −1 141 −659 −212 −25 −14 0 −17 −6 735

Stand per 31.12.2011 0 −68 257 −1 229 −10 524 −4 131 −2 163 −13 −14 −524 −17 −86 871

Nettobuchwert per 31.12.2011 14 042 50 034 52 8 156 1 113 594 3 179 200 197 74 571

Nettobuchwert per 31.12.2010 23 905 72 827 351 9 262 3 398 555 28 0 5 218 0 115 543

1) Es bestehen keine unbebauten Grundstücke.2) Es handelt sich um erworbene immaterielle Werte.3) Die ausserplanmässigen Abschreibungen werden unter Ziffer 14 erläutert.

Versicherungswert der Sachanlagen

CHF

2011 316 Mio.

2010 381 Mio.

44

FINANZBERICHT KONZERN

7 Finanzanlagen

in TCHF 2011 2010

Beteiligung Parkhaus Casino-Palace AG, Luzern (Betrieb eines Parkhauses)500 Aktien à nom. CHF 1 000Quote: 8,33%

500 (Nominalwert)

500 (Nominalwert)

Aktiven aus Arbeitgeberbeitragsreserven 127 127

Latente Steuerguthaben aus Verlustvorträgen 222 60

Übrige langfristige Finanzanlagen 40 39

Total 889 726

Anteile an anderen Gesellschaften mit einer Beteiligungsquote von unter 20% werden zu Anschaffungswerten unter Abzug allfälliger Wertbeeinträchtigungen bilanziert.

8 Kurzfristige und langfristige VerbindlichkeitenVerbindlichkeiten werden zum Nominalwert bilanziert, und allfällige Fremdwährungen sind zum Tageskurs des Bilanz-stichtags umgerechnet. Beim kurzfristigen Fremdkapital handelt es sich um Verbindlichkeiten mit Fälligkeiten von weniger als 12 Monaten.

Für die Hypotheken sind Schuldbriefe auf Liegenschaften der Gruppe in der Höhe von insgesamt CHF 67,74 Mio. (Vor-jahr CHF 96,84 Mio.) hinterlegt, wovon CHF 36,36 Mio. (Vorjahr CHF 44,12 Mio.) beansprucht sind. Die für die Hypothe-ken nicht benötigten Schuldbriefe dienen ebenfalls zur Absicherung der Bankkontokorrent−Limiten von CHF 8,1 Mio. (Vorjahr CHF 8,1 Mio.), welche per 31. Dezember 2011 mit CHF 0 (Vor jahr CHF 0,037 Mio.) beansprucht sind. Der Buch-wert der ver pfändeten Grundstücke und Immobilien beläuft sich auf CHF 72,485 Mio. (Vorjahr CHF 111,562 Mio.).

Sonstige Verbindlichkeiten (kurzfristig)

in TCHF 2011 2010

Kundenvorauszahlungen 2 166 2 450

Verbindlichkeiten gegenüber Personal 67 68

Verbindlichkeiten gegenüber Sozialversicherungen 67 118

Quellensteuer 132 138

Mehrwertsteuer 344 377

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 220 37

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 47 92

Total 3 043 3 280

Hypotheken (Fälligkeiten)

in TCHF % 2012 2013 2014 2015 ff. Total

Variable/Portfolio−Hypotheken 0

Festhypotheken 1–2 3 000 850 2 500 2 800 9 150

Festhypotheken 2–3 200 7 355 14 880 22 435

Festhypotheken 3–4 1 700 1 700

Festhypotheken 4–5 2 000 850 2 850

Total 3 000 4 750 9 855 18 530 36 135

[ Zinssatz per 31.12.2011 (Vorjahr 2,59) 2,49

Sonstige Verbindlichkeiten (langfristig)Bei den sonstigen Verbindlichkeiten (langfristig) handelt es sich um Bargarantierückbehalte von Bauhandwerkern, welche erst nach Ablauf der Garantiefrist ausbezahlt werden.

45

FINANZBERICHT KONZERN

RückstellungenRückstellungen sind auf Ereignisse in der Vergangenheit begründete wahrscheinliche Verpflichtungen, deren Höhe und/oder Fälligkeit ungewiss, aber abschätzbar sind. Diese Verpflichtungen begründen eine Verbindlichkeit.

9 Rückstellungen

in TCHF 2011 2010

Stand per 1.1. 6 475 5 856

Bildung von Rückstellungen 0 619

Auflösung von Rückstellungen −1 347 0

Verwendung von Rückstellungen 0 0

Stand per 31.12. 5 128 6 475

Die Berechnung der latenten Steuern ist unter Anmerkungen, Punkt 14, enthalten. In den passiven Rechnungsabgren-zungen sind effektiv geschuldete Steuern auf dem laufenden Ergebnis von TCHF 333 zurückgestellt (Vorjahr TCHF 344).

10 BetriebsertragDer Betriebsertrag ist nach Profit−Centern aufgegliedert. Die Zusammensetzung der Gästestruktur ist aus unseren Text-teilen der einzelnen Gesellschaften ersichtlich.

in TCHF

Beherber-gung

Restau-ration

Spa Mieten Neben-betriebe

Hotel

Übriger Ertrag

Total

2011

Ertrag 35 659 29 318 3 304 1 648 2 952 2 282 75 163

Warenaufwand −8 547 −129 −74 −8 750

Direkter Personalaufwand −9 989 −15 801 −2 292 −828 −28 910

Direkter Betriebsaufwand −2 384 −1 405 −580 −2 −971 −5 342

Bruttobetriebserfolg (GOI) 23 286 3 566 303 1 646 1 079 2 282 32 162

in % des Ertrags 65,3 12,2 9,2 99,9 36,5 100,0 42,8

2010

Ertrag 35 902 28 882 3 431 1 627 3 170 1 180 74 193

Warenaufwand −8 348 −123 −40 −8 512

Direkter Personalaufwand −9 709 −15 616 −2 363 −825 −28 513

Direkter Betriebsaufwand −2 417 −1 367 −583 −94 −1 073 −5 533

Bruttobetriebserfolg (GOI) 23 776 3 551 362 1 533 1 233 1 180 31 635

in % des Ertrags 66,2 12,3 10,6 94,2 38,9 100,0 42,6

11 Personalaufwand

in TCHF 2011 2010

Löhne und Gehälter 30 837 31 473

Sozialleistungen 2 687 2 213

Personalvorsorge 1 199 1 197

Übriger Personalaufwand 843 635

Total Personalaufwand 35 567 35 518

Anteil Betrieb 28 910 28 513

Anteil Verwaltung 4 263 4 266

Anteil Marketing 834 1 142

Anteil Unterhalt und Ersatz 1 559 1 597

Total 35 567 35 518

46

FINANZBERICHT KONZERN

Verbindlichkeiten gegenüber VorsorgeeinrichtungenGegenüber dem Wohlfahrtsfonds Hotel Palace und der Wohlfahrtsstiftung der AG Hotel Eden au Lac bestehen keine Ver-pflichtungen (Vorjahr ebenfalls CHF 0). Die per Ende Jahr ausstehenden Schlussabrechnungen der unabhängigen Vor sorge-einrichtungen betragen CHF 0,05 Mio. (Vorjahr CHF 0,03 Mio.).

VorsorgeverpflichtungenDie Vorsorgepläne der Gruppengesellschaften sind nach dem Beitragsprimat ausgestaltet und befinden sich unter der Träger-schaft und Rückdeckung einer unabhängigen Personalvorsor geeinrichtung.

Auf den 1.1.2011 wurde ein neuer Vorsorgevertrag mit einer Pensionskasse abgeschlossen und alle Vorsorgeverhältnisse über-tragen. Der Deckungsgrad dieser Pensionskasse beträgt gemäss Schreiben vom 30. Januar 2012 rund 101,2 % (Vorjahr 103,5 %).

Der Aufwand der Personalvorsorge entspricht den periodengerecht abgegrenzten Arbeitgeberbeiträgen sowie den Kosten aus der Ausfinanzierung der Leistungen. Andere planmässige Leistungen an Mitarbeitende gibt es nicht. Der Arbeitgeberbeitrag von CHF 1,199 Mio. (Vorjahr CHF 1,197 Mio.) für die Personalvorsorge wurde zulasten der Erfolgsrechnung verbucht.

Vorsorgeeinrichtungen

Arbeitgeberbeitragsreserve(AGBR)

in TCHF

Nominal-wert

31.12.2011

Ver-wendungs-

verzicht31.12.2011

Andere Wert berich tigungen

31.12.2011

Bilanz

31.12.2011

Bildung

31.12.2011

Bilanz

31.12.2010

Ergebnis aus AGBR im Zinsaufwand

2011 2010

Wohlfahrtsstiftung AG Hotel Eden au Lac (patronal) 127 0 0 127 0 127 0 5

Total 127 0 0 127 0 127 0 5

Wirtschaftlicher Nutzen/ wirtschaftliche Verpflichtungen und Vorsorgeaufwand in TCHF

Über− deckung

per

31.12.2011

Wirtschaftlicher Anteil der Organisation

Veränderung Vorjahrbzw. erfolgswirksam

im Geschäftsjahr

2011

Auf die Periodeabgegrenzte Beiträge

Vorsorgeaufwand im Personalaufwand

31.12.2011 31.12.2010 2011 2010

Wohlfahrtsfonds Hotel Palace (patronal) 742 0 0 0 0 0 0

Wohlfahrtsstiftung AGHotel Eden au Lac (patronal) 76 0 0 0 0 0 0

Total 818 0 0 0 0 0 0

12 Übriger Aufwand

in TCHF 2011 2010

Debitorenverluste 71 5

Allgemeiner Betriebsaufwand 77 25

Changegeschäfte, Kursverluste 163 87

Bildung Pauschalwertberichtigungen 55 61

Total 367 178

47

FINANZBERICHT KONZERN

13 Finanzergebnis

in TCHF 2011 2010

Zinsen 140 11

Dividenden 38 34

Kursgewinn auf Wertschriften 12 149

Total Finanzertrag 204 194

Zinsen −1 249 −1 310

Wertberichtigung Wertschriften −22 0

Total Finanzaufwand −1 286 −1 310

Finanzertrag 204 194

Finanzaufwand −1 286 −1 310

Finanzergebnis –1 083 −1 117

14 ErtragssteuernGewinnsteuern werden unabhängig von ihrer Fälligkeit peri odengerecht erfasst. Die latenten Ertragssteuern werden pauschal zum durchschnittlich massgebenden Steuersatz in der Höhe von 20% (Kanton Luzern 12%) berücksichtigt. Latente Steueraktiven auf steuerlich verwendbaren Verlustvorträgen werden im Umfang der erwarteten Verlustver-rechnung gebildet.

Steueraufwand

in TCHF 2011 2010

Latenter Ertragssteueraufwand 1 507 −559

Bezahlte und geschuldete Ertragssteuern −340 −239

Total −1 167 −798

15 Ausserordentlicher Erfolg

in TCHF 2011 2010

Versicherungsleistungen 1 577 5 443

Ausserplanmässige Abschreibungen −524 −2 553

Total ausserordentlicher Erfolg 1 053 2 890

Durch einen Brand im Grand Hotel Victoria-Jungfrau kam es im Hallenbad- und Spa-Bereich zu einem grösseren Schaden, dessen Instandstellung vollständig durch die Versicherungen abgedeckt ist. Der Restwert der beeinträchtigten Anlagegüter wurde ausserplanmässig abgeschrieben.

EventualverbindlichkeitenDer Restaurierungsbeitrag von CHF 0,3 Mio. der Stadt Zürich ist zurückzuzahlen, sofern die Unterschutzstellung des Gebäudes der Hotel Eden au Lac AG vor dem 1. Januar 2031 gänzlich aufgehoben wird; durch Grundpfandverschrei-bung abgesichert.

48

FINANZBERICHT KONZERN

Weitere nicht zu bilanzierende VerpflichtungenVerpflichtung aus langfristig abgeschlossenem Mietvertrag Hotel Bellevue Palace AG, Bern, bis 31. Dezember 2016 CHF 25,51 Mio. (Vorjahr CHF 30,65 Mio.). Die Verpflichtung setzt sich aus festen und variablen Pachtzinskomponen-ten zusammen. Die Berechnung dieser Verpflichtung basiert auf den Planerwartungen 2012–2016. Die Verpflichtung wird nicht diskontiert.Verpflichtung aus langfristig abgeschlossenem Mietvertrag Palace Hotel Luzern AG, Luzern, bis 31. Mai 2031 CHF 45,46 Mio. (neu). Die Verpflichtung setzt sich aus festen und variablen Pachtzinskomponenten zusammen. Die Be-rechnung dieser Verpflichtung basiert auf den Budgeterwartungen 2012–2016 und einem gleichbleibenden Wert für die Jahre 2017–2031. Die Verpflichtung wird nicht diskontiert.

Risikobeurteilung sowie Angaben zu Vergütungen gemäss Artikel 663bbis und 663c OR/Transak tionen mit NahestehendenDie entsprechenden vorgeschriebenen Angaben sind im Anhang zur Jahresrechnung 2011 der Victoria-Jungfrau Collection AG (Einzelabschluss) auf Seite 39 ff. offengelegt.

Ereignisse nach dem BilanzstichtagEs sind keine Ereignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten, die zu einer Anpassung der ausgewiesenen Bilanzwerte führten oder an dieser Stelle offengelegt werden müssten.

Die konsolidierte Jahresrechnung wurde in der vorliegenden Form durch den Verwaltungsrat am 19. März 2012 genehmigt.

49

BERICHT DER REVISIONSSTELLE ZUR KONZERN RECHNUNG

an die Generalversammlung der Victoria-Jungfrau Collection AG

Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Konzernrechnung der Victoria-Jungfrau Collection AG, bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung, Geldflussrechnung, Eigenkapitalnachweis und Anhang (Seite 36 bis 47), für das am 31. De-zember 2011 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.

Verantwortung des VerwaltungsratsDer Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzernrechnung in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER und den gesetzlichen Vorschriften verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Konzernrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemesse-ner Schätzungen verantwortlich.

Verantwortung der RevisionsstelleUnsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Konzernrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinrei-chende Sicherheit gewinnen, ob die Konzernrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist.Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Konzernrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Konzernrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksich-tigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Konzernrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessen-heit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Konzernrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.

PrüfungsurteilNach unserer Beurteilung vermittelt die Konzernrechnung für das am 31. Dezember 2011 abgeschlossene Geschäfts-jahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Überein-stimmung mit Swiss GAAP FER und entspricht dem schweizerischen Gesetz.

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher VorschriftenWir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Un abhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht zu ver-einbarende Sachver halte vorliegen.In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrats ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Konzern-rechnung existiert.Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu genehmigen.

Luzern, 19. März 2012

BDO AG

Stefan Heini Ralf MinderZugelassener Revisionsexperte Leitender Revisor Zugelassener Revisionsexperte

FINANZBERICHT KONZERN50

PER 31. DEZEMBER

in TCHF 2011 % 2010 %

Aktiven

Umlaufvermögen

Flüssige Mittel 25 194 33

Wertschriften 649 903

Sonstige Forderungen 239 37

Forderungen Konzerngesellschaften 46 6 045

Aktive Rechnungsabgrenzungen 8 55

Total Umlaufvermögen 26 136 43,5 7 073 14,6

Anlagevermögen

Finanzanlagen

Beteiligungen 32 990 32 990

Darlehen Konzerngesellschaften 900 8 500

Total Anlagevermögen 33 890 56,5 41 490 85,4

Bilanzsumme 60 026 100,0 48 563 100,0

Passiven

Fremdkapital

Kurzfristiges Fremdkapital

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 21 59

Sonstige Verbindlichkeiten 13 13

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 0 37

Verbindlichkeiten Konzerngesellschaften 16 801 5 344

Passive Rechnungsabgrenzungen 318 309

Total Fremdkapital 17 154 28,6 5 762 11,9

Eigenkapital

Aktienkapital 28 000 28 000

Reserven aus Kapitaleinlagen 7 501 0

Allgemeine Reserven 3 324 10 824

Reserven für eigene Aktien 649 903

Freie Reserven 1 345 592

Gewinnvortrag 1 983 1 763

Jahresgewinn 71 719

Total Eigenkapital 42 872 71,4 42 801 88,1

Bilanzsumme 60 026 100,0 48 563 100,0

BILANZ HOLDING

FINANZBERICHT HOLDING51

1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER

in TCHF 2011 % 2010 %

Betriebsertrag

Beteiligungsertrag 1 110 100,0 1 425 100,0

Total Umsatz 1 110 100,0 1 425 100,0

Bruttobetriebserfolg (GOI) 1 110 100,0 1 425 100,0

Personalaufwand Verwaltung −25 −2,3 −22 −1,6

Übriger Verwaltungsaufwand −833 −75,0 −895 −62,8

Bruttobetriebsgewinn (GOP) 252 22,7 507 35,6

Liegenschaftsabgaben, Kapitalsteuern, Mietaufwand −9 0,8 −14 −1,0

EBITDA 243 21,9 493 34,6

Wertberichtigung Beteiligungen 0 0,0 0 0,0

EBIT 243 21,9 493 34,6

Finanzertrag 49 4,4 354 24,9

Finanzaufwand −221 19,9 −129 −9,1

Ergebnis vor Steuern 71 6,4 719 50,4

Jahresgewinn 71 6,4 719 50,4

Cashflow 205 6,4 719 50,4

FINANZBERICHT HOLDING

ERFOLGSRECHNUNG HOLDING

52

FINANZBERICHT HOLDING

ANHANG ZUR JAHRES RECHNUNG

in TCHF 2011 2010

Brandversicherungswert der Sachanlagen und Waren 67 500 63 200

Handel mit eigenen Aktien

Anzahl Kurs Betrag in CHF

Bestand per 1.1.2010 3 040 250 760 000

Zukäufe 712 270 191 684

Verkäufe und Abgabe an Mitarbeitende/Dritte −196 −250 −49 055

Bestand per 31.12.2010 3 556 254 902 629

Zukäufe 597 224 133 592

Verkäufe und Abgabe an Mitarbeitende/Dritte 1 002 252 −252 981

Wertkorrektur/Verlust aus Verkauf eigene Aktien 134 449

Bestand per 31.12.2011 3 151 206 648 791

In den Finanzanlagen sind folgende Beteiligungen und Darlehen enthalten:

Beteiligungen

Name Zweck Aktienkapital Beteiligungsquote Buchwertin TCHF (Betrieb) in % per 31.12.2011

Grand Hotel Victoria-Jungfrau AGInterlaken

Hotel Victoria-JungfrauInterlaken

2300(2300 Namenaktien

à CHF 1 000)

100 2 300

Palace Hotel Luzern AGLuzern

Hotel PalaceLuzern

13 000(13 000 Namenaktien

à CHF 1 000)

100 18 850

Hotel Eden au Lac AGZürich

Hotel Eden au LacZürich

500(1000 Namenaktien

à CHF 500)

100 10 390

Park Résidence AGInterlaken

PersonalhäuserInterlaken

200(200 Namenaktien

à CHF 1 000)

100 200

Hotel Bellevue Palace AGBern

Hotel Bellevue PalaceBern

1000(1000 Namenaktien

à CHF 1 000)

100 1 000

VJC-Management AG Interlaken

Managementgesellschaft 250 (250 Namenaktien

à CHF 1 000)

100 250

Total 32 990

Vorjahr 32 990

53

FINANZBERICHT HOLDING

Darlehen

Name Buchwert Buchwertin TCHF per 31.12.2011 per 31.12.2010

Park Résidence AG, Interlaken 900 900

Palace Hotel Luzern AG, Luzern 0 7 600

Total 900 8 500

RisikobeurteilungDer Verwaltungsrat der Victoria-Jungfrau Collection AG hat Richtlinien und Grundsätze für das Risikomanagement der gesamten Victoria-Jungfrau Collection (Gruppe) erlassen. Das vorhandene Risikomanagement ermöglicht so-wohl die frühzeitige Erkennung und Analyse von wesentlichen Risiken als auch die Ergreifung entsprechender Mass-nahmen. Zum Risikobeurteilungsprozess gehören die Vorgaben der systematischen Er fassung und Auswertung der Risiken, deren Priorisierung, die Beurteilung der Einflüsse auf das gesamte Unternehmen sowie die Einleitung und Überwachung von Massnahmen zur Ver mei dung oder Minimierung von Risiken. Die Zusammenfassung der Risiken erfolgt in einer Risikoübersicht sowie in einer Riskmap (Risiko-Wahrscheinlichkeits-Matrix). Anhand dieser Zu sam-menfassung sind gemäss Beurteilung des Verwaltungsrats keine Risiken erkennbar, die zu einer wesentlichen Korrek-tur der in der Jahresrechnung dargestellten Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens bzw. der Unter-nehmensgruppe führen könnten. Gegenüber dem Vorjahr blieb die Risikolage der Gesellschaft im Wesentlichen unverändert. Der Verwaltungsrat der Victoria-Jungfrau Collection AG hat am 5. Dezember 2011 das Thema der Risiko-beurteilung sowie die vorliegenden Ergebnisse daraus, sowohl für die einzelnen Gruppengesellschaften als auch für den Konzern, in seiner Verwaltungsratssitzung behandelt und genehmigt.

Offenlegung Vergütungen, Darlehen und Kredite sowie Beteiligungen Verwaltungsrat und GeschäftsleitungEinleitende BemerkungenIm Sinne von Art. 663bbis und 663c betroffener Personenkreis:– Verwaltungsrat Victoria-Jungfrau Collection AG (als Ober gesellschaft des Konzerns)– Geschäftsleitung Konzern (bestehend aus dem Vorsitzenden, dem CFO sowie den Direktoren aller Tochter-

gesellschaften)

Es existiert kein Beirat.

Vergütungen an Mitglieder des Verwaltungsrats und der GeschäftsleitungDie Entschädigung des Verwaltungsrats besteht aus einem Fixum und einer erfolgsabhängigen Komponente (Bemes-sungsbasis: EBITDA des Konzerns), dem Aktienbeteiligungsplan, Sitzungsgeldern und Spesen. Die Entschädigung der Geschäftsleitung besteht ebenfalls aus einem fixen und einem variablen Teil zuzüglich des Aktienbeteiligungsplans sowie Gehaltsnebenleistungen wie z.B. Verpflegung und Logis. Alle Entschädigungen sind brutto ausgewiesen.

54

FINANZBERICHT HOLDING

Es wurden die nachfolgenden Entschädigungen ausgerichtet:

a) Entschädigungen an den Verwaltungsrat

in TCHF 2011 2010

Dr. Peter Bratschi, Präsidentdavon variabel TCHF 28 (Vorjahr TCHF 36) 158 161

Beat R. Sigg, Delegierter 1) 7 7

Dr. Urs Bärlocher, Mitglieddavon variabel TCHF 5 (Vorjahr TCHF 6) 42 30

Josef Felder, Mitglieddavon variabel TCHF 5 (Vorjahr TCHF 6) 42 29

Mark Ineichen, Mitglieddavon variabel TCHF 5 (Vorjahr TCHF 6) 42 29

Gérard Limat, Mitglieddavon variabel TCHF 5 (Vorjahr TCHF 6) 42 30

Gesamtsumme (Honorare, Sitzungsgelder, Spesen, Aktien) 2) 334 286

1) In der Entschädigung für die Tätigkeiten in der Geschäftsleitung enthalten; nur Sitzungsgelder und Spesen (TCHF 7) wurden ausbezahlt.2) Sitzungsgelder und Spesen für alle Verwaltungsräte, je TCHF 7. Die Entschädigung aus dem Aktienbeteiligungsplan entspricht dem verbuchten Aufwand.

Im Rahmen des Beteiligungsplans erhöhte sich der Aktienbestand der Verwaltungsräte um 500 Aktien.

b) Entschädigungen an Geschäftsleitung

in TCHF 2011 2010

Gehälter (fix) 1 001 1 075

Variable Entschädigungen 148 159

Vergütung in Aktien (variabel) 1) 32 18

Lohnnebenleistungen 104 105

Gesamtsumme 1 284 1 357

1) Die Entschädigung aus dem Aktienbeteiligungsplan entspricht dem verbuchten Aufwand. Im Rahmen des Beteiligungsplans erhöhte sich der Aktienbestand der Geschäftsleitung um 350 Aktien.

Davon höchste Entschädigung

2011 2010

Beat Sigg, Delegierter des VR/ Vorsitzender der GL/Direktor Hotel Eden au Lac 355 315

Geschäftsbeziehungen mit Nahestehenden werden zu markt konformen Konditionen abgewickelt. Das Anwaltsbüro Bratschi Wiederkehr & Buob hat im Berichtsjahr Rechtsberatungen im Umfang von TCHF 304 (Vorjahr TCHF 80) erbracht. Josef A. Felder hat für Beratungsdienstleistungen TCHF 2 (Vorjahr TCHF 7) in Rechnung gestellt. Ansonsten haben weder mit Aktionären noch mit anderen nahestehenden Personen wesentliche Transaktionen stattgefunden.

Es wurden keine Entschädigungen an ehemalige Verwaltungs räte oder Mitglieder der Geschäftsleitung ausgerichtet.

55

Per Bilanzstichtag bestehen weder Guthaben noch Verbindlichkeiten gegenüber Nahestehenden.

Darlehen und Kredite an Mitglieder des Verwaltungsrats und der GeschäftsleitungEs existieren keine Darlehen und Kredite an Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung.

Beteiligungen an der GesellschaftEs existieren keine Wandel- oder Optionsrechte.

a) Beteiligungen des Verwaltungsrats

Stück (Namenaktien) 31.12.2011 31.12.2010

Dr. Peter Bratschi, Präsident 704 604

Beat R. Sigg, Delegierter 1)

Mark Ineichen, Mitglied 310 210

Josef Felder, Mitglied 150 50

Dr. Urs Bärlocher, Mitglied 100 0

Gérard Limat, Mitglied 100 0

1 ) siehe Geschäftsleitung

b) Beteiligungen der Geschäftsleitung

Stück (Namenaktien) 31.12.2011 31.12.2010

Beat R. Sigg, Vorsitzender der GL 278 78

Urs Bührer 79 59

Reto Meinhardt 31 0

Hans E. Koch1) 55

Hans-Rudolf Rütti2) 65

1 ) Austritt per 28.2.2011 2) Austritt per 30.11.2011

Bedeutende AktionäreAktionäre mit einem Anteil von über 3%

in % 31.12.2011 31.12.2010

KIO, London 23,9 23,9

Terramaris International SA, Genf 15,5 15,5

Berner Kantonalbank AG, Bern 12,1 12,1

Gebäudeversicherung Bern (GVB), Ittigen 6,1 6,1

Novartis Holding AG, Basel 4,3 4,3

Tegula AG, Zürich 3,8 3,8

Gewinnverwendungsvorschlag siehe separates Einladungsschreiben.

Für Meldungen nach Art. 20 BEHG vgl. http://www.six-swiss-exchange.com/news/major_shareholders_de_html

FINANZBERICHT HOLDING56

FINANZBERICHT HOLDING

BERICHT DER REVISIONSSTELLE

an die Generalversammlung der Victoria-Jungfrau Collection AG

Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung der Victoria-Jungfrau Collection AG, bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang (Seite 49 bis 54), für das am 31. Dezember 2011 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.

Verantwortung des VerwaltungsratsDer Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrecht-erhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesent-lichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Aus-wahl und die Anwendung sachge mässer Rechnungslegungsmethoden sowie Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.

Verantwortung der RevisionsstelleUnsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinrei-chende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist.Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der ange-wandten Rechnungs legungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schät zun gen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.

PrüfungsurteilNach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2011 abgeschlossene Geschäftsjahr dem schweizerischen Gesetz und den Statuten.

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher VorschriftenWir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Un abhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht zu verein-barende Sachver halte vorliegen.In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrats ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrech-nung existiert.Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwend ung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen Gesetz und den Statuten entspricht, und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.

Luzern, 19. März 2012

BDO AG

Stefan Heini Ralf MinderZugelassener Revisionsexperte Leitender Revisor Zugelassener Revisionsexperte

57

AKTIE

AKTIONARIAT UND AKTIENKURS

AKTIONÄRSSTRUKTUR

Anzahl Aktien Anzahl Aktionäre in % Anzahl Titel in %

1–2 3 430 54,1 4 534 1,6

3–5 1 333 21,0 5 563 2,0

6–10 771 12,2 6 919 2,5

11–50 642 10,1 15 544 5,5

51–100 79 1,3 6 408 2,3

101–500 63 1,0 11 986 4,3

501–1 000 6 0,1 4 964 1,8

1 001–10 000 8 0,1 31 183 11,1

10 001–50 000 5 0,1 114 911 41,0

50 001–100 000 1 0,0 66 795 23,9

268 807 96,0

Dispo-Bestände 11 193 4,0

Total 6 338 100,0 280 000 100,0

Angaben zur AktieValoren-Nr. 111 107Kotierung an der SIX Swiss Exchange, Zürich, und BX Berne Exchange, Bern Steuerwert 31.12.2011: CHF 205.90 (gemäss Kurslisten 31.12.2011 ESTV)

AKTIENKURS

Vergleich VICTORIA-JUNGFRAU COLLECTION/ SPI

270

260

250

240

230

220

210

200

190

Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

VICTORIA-JUNGFRAU COLLECTION SPI Quelle: Thomson Datastream

58

Auszeichnungen 2011

VICTORIA-JUNGFRAU Grand Hotel & Spa – GEO SAISON (D): unter den 9 besten «Wellness-

hotels» – «Best of the Best» List Robb Report: Sensai Select Spa

unter den Top 4 «Spas weltweit» – SonntagsZeitung Hotelrating: Platz 3 der «20 besten

Wellnesshotels» der Schweiz – Travel+Leisure: unter den Top 500 Hotels weltweit – BILANZ Hotelrating: Platz 7 unter den «25 besten

Stadthotels der Schweiz» – Condé Nast Traveller.com – Readers’ Travel Awards:

Platz 9 unter den «15 besten Spas in Overseas Hotels» – Condé Nast Traveller (USA) – Readers’ Choice Travel

Awards: Platz 11 unter den «50 besten Hotels in Nordeuropa»

– Condé Nast Traveller (USA) Gold List 2012: unter den Top 7 Hotels in der Schweiz

– Gayot.com: unter den Top 10 «Ski Resorts weltweit»

PALACE LUZERN – SonntagsZeitung Hotelrating: Platz 20 der «20 besten

Stadthotels» – Condé Nast Traveller (USA) – Readers’ Choice Travel

Awards: Platz 34 unter den «50 besten Hotels in Nordeuropa»

BELLEVUE PALACE – SonntagsZeitung Hotelrating: Platz 15 der «20 besten

Stadthotels» – BILANZ Hotelrating: Platz 17 unter den «25 besten

Stadthotels der Schweiz»

AUSZEICHNUNGEN UND KONTAKTE

FÜR WEITERE AUSKÜNFTE STEHEN WIR

IHNEN GERNE ZUR VERFÜGUNG:

Kontaktpersonen

Konzern/HoldingBeat R. Sigg Delegierter des VerwaltungsratsTel. +41 (0)44 266 27 05Fax +41 (0)44 266 25 [email protected]

GeneralversammlungCorinne FrunzAssistentin des VR-DelegiertenTel. +41 (0)44 266 27 05Fax +41 (0)44 266 25 [email protected]

AktionärsregisterMichaela SiewertTel. +41 (0)33 828 27 08Fax +41 (0)33 828 28 [email protected]

Impressum Herausgeberin: Victoria-Jungfrau Collection AG

Konzept und Realisation: Linkgroup, Zürich, www.linkgroup.ch, und Steiner Kommunikationsberatung, Uitikon, www.steinercom.ch

Fotografie:S. 7/9/13/17/21/25: Zeljko Gataric, Zürich, www.gataric-fotografie.ch

Bildnachweise:Titel/S. 16 unten/S. 20 oben/S. 24 unten: gettyimages.com S. 12 oben/S. 20 unten: fotolia.com S. 16 oben: keystone.ch

© Victoria-Jungfrau Collection AG 2012