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BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2015 1 Inhalt Editorial + Einladung HV 2016 Seite 1 - 3 Jahresbericht 2015 Seite 4 - 5 Delegierten-Wahlen Seite 5 Rückblick Road-Show Seite 6 -8 Rückblick Bio-Märit Seite 9 Bio-Beratung / Bio-Schule Seite 10 + 11 PROVIEH Seite 12 - 14 Kurs Salben Seite 15 Rückblick Tagung Nährstoffversorgung Seite 16 - 18 Werbung / Impressum Seite 19 + 20 Liebe Biobäuerinnen, liebe Biobauern Bald geht es zu Ende, das alte Jahr, mit all seinen Höhen und Tiefen. Hoffentlich blickt ihr gerne zurück, mit einem kleinen Lächeln über schöne Momente und grosser Erleichterung, dass schwierige Momente ge- meistert werden konnten. „Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlore- ner Tag“ (Charles Chaplin). Wann habt ihr eigentlich das letzte Mal so richtig gelacht? Oder ist euch das Lachen schon lange vergangen wegen dem tiefen Milchpreis oder fehlenden Zukunftsperspektiven? Dabei sind wir Biolandwirte gerade wieder im Hoch: steigende Nachfrage, positive Medienberichte(!) und grosse Wertschätzung bei Kundinnen und Kunden. Leider ist dieses Vertrauen in uns und unsere Produk- te manchmal nur so lange vorhanden, bis es um`s Bezahlen geht. Der Einkaufstourismus blüht, und ne- ben dem Abstecher über die Grenze stehen Schnäppchen hoch im Kurs. Wer fragt jetzt nach Tier-Wohl, Rückständen in Le- bensmitteln und fairen Arbeitsbedingungen? „Verheizte Menschen geben keine Wärme“. (Urs Frauchiger). Manchmal fühle ich mich richtig verheizt von unserer Landwirtschaftspolitik und den bäuerli- chen Vertretern. Das Dilemma zwischen Biodiversität und landwirtschaftlicher Produktion wird gerade von uns Biolandwirten vorbildlich angegangen und ge- meistert. Wo bleibt da die Wertschätzung? Die politi- sche Unterstützung oder gar Förderung für Umstel- lungswillige? Da sind wir immer noch eine Minderheit, die zwar ge- duldet, aber doch noch irgendwie auf verlorenem Posten kämpft. Gerade die Diskussion rund um den Hondrich hat uns gut gezeigt, wo die politischen Schwergewichte sitzen und wer die Hände am Macht- Hebel hat. Fortsetzung auf Seite 2

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BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2015 1

Inhalt Editorial + Einladung HV 2016

Seite 1 - 3

Jahresbericht 2015 Seite 4 - 5

Delegierten-Wahlen Seite 5

Rückblick Road-Show Seite 6 -8

Rückblick Bio-Märit Seite 9

Bio-Beratung / Bio-Schule Seite 10 + 11

PROVIEH Seite 12 - 14

Kurs Salben Seite 15

Rückblick Tagung Nährstoffversorgung

Seite 16 - 18

Werbung / Impressum Seite 19 + 20

Liebe Biobäuerinnen, liebe Biobauern

Bald geht es zu Ende, das alte Jahr, mit all seinen Höhen und Tiefen. Hoffentlich blickt ihr gerne zurück, mit einem kleinen Lächeln über schöne Momente und grosser Erleichterung, dass schwierige Momente ge-meistert werden konnten.

„Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlore-ner Tag“ (Charles Chaplin). Wann habt ihr eigentlich das letzte Mal so richtig gelacht? Oder ist euch das Lachen schon lange vergangen wegen dem tiefen Milchpreis oder fehlenden Zukunftsperspektiven?

Dabei sind wir Biolandwirte gerade wieder im Hoch: steigende Nachfrage, positive Medienberichte(!) und grosse Wertschätzung bei Kundinnen und Kunden.

Leider ist dieses Vertrauen in uns und unsere Produk-te manchmal nur so lange vorhanden, bis es um`s Bezahlen geht. Der Einkaufstourismus blüht, und ne-ben dem Abstecher über die Grenze stehen Schnäppchen hoch im Kurs.

Wer fragt jetzt nach Tier-Wohl, Rückständen in Le-bensmitteln und fairen Arbeitsbedingungen?

„Verheizte Menschen geben keine Wärme“. (Urs Frauchiger). Manchmal fühle ich mich richtig verheizt von unserer Landwirtschaftspolitik und den bäuerli-chen Vertretern. Das Dilemma zwischen Biodiversität und landwirtschaftlicher Produktion wird gerade von uns Biolandwirten vorbildlich angegangen und ge-meistert. Wo bleibt da die Wertschätzung? Die politi-sche Unterstützung oder gar Förderung für Umstel-lungswillige?

Da sind wir immer noch eine Minderheit, die zwar ge-duldet, aber doch noch irgendwie auf verlorenem Posten kämpft. Gerade die Diskussion rund um den Hondrich hat uns gut gezeigt, wo die politischen Schwergewichte sitzen und wer die Hände am Macht- Hebel hat.

Fortsetzung auf Seite 2

2 BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2015

Gerade die Diskussion rund um den Hondrich hat uns gut gezeigt, wo die politi-schen Schwergewichte sitzen und wer die Hände am Macht- Hebel hat.

Übrigens..für die, die es noch nicht gemerkt haben: Wir Biolandwirtinnen und Landwirte bringen auch Produkte auf den Markt! Die sogenannte „produzierende“ Landwirtschaft ist uns nicht fremd. Wir haben sogar in einigen Bereichen Mühe, die Nachfrage zu decken (Bio- Getreide).

Wir sind innovativ, risikofreudig und gewohnt, trotz Widerständen und Kritik unse-ren Weg zu gehen. Deshalb blicken wir zuversichtlich und mit einem Lächeln aufs nächste Jahr, und was es uns bringen wird.

Denn „Lächeln ist die eleganteste Art, dem Gegner die Zähne zu zeigen.“

Ich wünsche euch alles Gute zum Jahreswechsel und würde mich freuen, euch mit einem echten Lachen an der Hauptversammlung begrüssen zu können.

Kathrin Schneider, Präsidentin Bärner Bio Bure

Auf Wiedersehen an der Hauptversammlung

Kathrin Schneider,

Präsidentin Bärner Bio Bure

Hauptversammlung vom Mittwoch, 10. Februar 2016

Liebe Biobäuerinnen, liebe Biobauern,

Am 10. Februar findet im Forum der Bio Schwand AG, Münsingen, unsere Haupt-versammlung statt. Dazu möchten wir euch ganz herzlich einladen.

Anreise: Mit dem Auto: Autobahnausfahrt Rubigen, Richtung Münsingen, vor Münsingen links (Wegweiser Schwand beachten).

Wer mit öffentlichem Verkehr anreist, soll sich bitte mit der Geschäftsstelle in Verbindung setzen. Der Transport vom Bahnhof Münsingen oder Rubigen kann or-ganisiert werden.

Wie in den letzten Jahren können vor der Hauptversammlung für Fr. 15.- Bons für das Mittagessen gekauft werden (der Preis wurde durch die Bioschwand AG und Bärner Bio Bure ermässigt). Im Preis inbegriffen sind sämtliche nicht-alkoholischen Getränke. Der Verein offeriert auch dieses Jahr den Bio-Apéro.

Wir hoffen auf zahlreiches Erscheinen. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Datum: Mittwoch, 10. Februar 2016, 9.30 Uhr

Ort: Forum, Bio Schwand, Münsingen

Ab 9.00 Bonverkauf für das Mittagessen

Bio-Apéro, offeriert vom Verein

9.30 Beginn der Hauptversammlung

BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2015 3

Traktanden:

1. Begrüssung durch die Präsidentin

2. Wahl der StimmenzählerInnen und des Wahlbüros

3. Genehmigung der Traktandenliste

4. Genehmigung des Protokolls der HV 2015 (BBB-BLATT 1/15, S. 2-6)

5. Jahresbericht (Seite 5)

6. Jahresrechnung (liegt an der HV auf)

7. Budget 2016 (liegt an der HV auf)

8. Wahl Vorstandsmitglieder

- Wiederwahl Rahel Kilchsperger

9. Erneuerungswahl/Neuwahl Delegierte/r

10. Wiederwahl Revisor (Paul Wüthrich)

11. Tätigkeitsprogramm 2016

12. Orientierungen / Verschiedenes

- Forum Bärner Bio Bure

12.00 Bio-Mittagessen aus der Bioschwand-Küche

Nachmittags-Programm HV 13.30 – 15.30 Uhr

Nachhaltige Hofübernahme - loslassen können ohne „Gifteleien“

Einen Landwirtschaftsbetrieb an eine nächste Generation weitergeben bzw. einen Betrieb von einem Vorgänger übernehmen ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Nach-haltig ist dieser Vorgang, wenn er bei den beteiligten Menschen mehr Energien freisetzt, als auffrisst. Biobäuerinnen und Biobauern vermeiden den Einsatz von Gift auf ihren Feldern. Wie kann auch der Generationenwechsel ohne „gifteln“ ge-lingen?

Themen

Auslegeordnung

Empfehlungen – Alarmzeichen – Hilfsangebote

loslassen – Fuss fassen

Platz machen – weiter machen – anders machen

Männerblick – Frauenblick – Überblick

Beispiele aus der Praxis

Referenten:

Renate Hurni, Beraterin, Inforama Seeland

Aufbruchteam

Anschliessend Fragen und Diskussion

4 BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2015

Jahresbericht 2015

Das Jahr 2015 war bei uns im Vorstand geprägt durch die eigene Road Show.

Unter dem Motto „Boden“ wollten wir die Konsumentinnen und Konsumenten sensi-bilisieren für eine nachhaltige Bodenbear-beitung und insbesondere die Leistungen der Regenwürmer herausstreichen. Die Bio Suisse hatte für dieses Projekt ein „Schub-ladenmöbel“ zur Verfügung gestellt, das wir frisch angesetzt von Ort zu Ort schlepp-ten…

Das ganze Projekt war nicht nur aufwän-dig, sondern erforderte auch eine gute Planung und motivierte Helferinnen und Helfer.

Dank der Unterstützung der Berner Bodenfachstelle konnte Vorstandsmitglied Pe-ter Hofer seine Arbeitszeit dort verrechnen lassen. Herzlichen Dank noch einmal an dieser Stelle!

Viele Auftritte folgten im Lauf des Jahrs mit mehr oder weniger Publikum. Der nas-se Auftakt war zur Saisoneröffnung auf dem Gurten, Teilnahmen an Märkten in Biel, Sumiswald, Bern, Huttwil, Ins und Brienz folgten. Einen detaillierteren Bericht über die Road Show findet ihr auf den nächsten Seiten.

Merci allen Beteiligten für den grossen Einsatz, besonders noch einmal Peter Hof-er, aber auch Francine Riesen und Markus Messerli, die oft für den Verein unter-wegs waren und viele Kilometer zurücklegten.

Wunderschön für alle Teilnehmer war die Vereinsreise rund um den Bantiger. Toni Kipfer und Team noch einmal herzlichen Dank!

Etwas weniger erfolgreich verlief dieses Jahr der Bio-Märit auf dem Schwand. Die Temperaturen waren dermassen hoch, dass viele Standbesitzer oder sogar Waren fast zu schwitzen begannen und treue Märitgänger die Badi dem Märit vorzogen…

Im Moment prüfen wir im Vorstand intensiv die Standortfrage: Ein Auftritt in der Hauptstadt könnte auch Laufkundschaft anziehen, so nach dem Motto: Wir bringen Bio in die Stadt…

Zwei Mal trafen wir uns dieses Jahr mit Vertretern aus Politik und beim Berner Bauernverband. Ein Netzwerk, das wir ausbauen und stärken sollten.

Niklaus Messerli und ich trafen uns auch mit Markus Wildisen, dem neuen Leiter des Inforamas. Wir stellten ihm die Bioschule vor und konnten unsere Anliegen für eine gute Bioausbildung vorbringen.

BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2015 5

Diskussionen über Sperma-Sexing oder GMF-Richtlinien prägten die Delegierten-Vorbereitungssitzungen. Hier stellen wir immer wieder fest, wie vielseitig der Bio-landbau im Kanton Bern ist und wie unterschiedlich unsere Anliegen und Proble-me.

Manchmal ist es für uns schwierig, diese Anliegen alle unter einen Hut zu bringen. Das führt zu intensiven Diskussionen an den Vorstandssitzungen, die auch im neuen Jahr kaum kürzer verliefen…

Herzlichen Dank dem Vorstand und der Geschäftsführerin Francine Riesen für die gute Zusammenarbeit. Ich schätze den Austausch und freue mich, auch weiter mit euch zusammen zu arbeiten!

Neu lanciert wurde 2015 das Forum, wo sich Bio-Landwirte austauschen können. Auf unserer Homepage findet ihr den Link. Nach einer einmaligen Registrierung werdet ihr frei geschalten und könnt euch unter Berufskollegen austauschen. Ein Forum lebt natürlich von den Teilnehmern! Deshalb: Schaut doch einmal rein und macht mit!

Mit den besten Grüssen zur Weihnachtszeit

Kathrin Schneider, Präsidentin

Delegiertenwahlen 2016

Aufgrund der neusten Verteilung der Biobetriebe in der Schweiz haben wir im Kan-ton Bern proportional einen Delegiertensitz verloren. Ab 2016 können wir für die nächsten vier Jahre statt 13 noch 12 Delegierte (inklusive drei Ersatz) an die Dele-giertenversammlung der Bio Suisse schicken.

Das heisst, wir müssen an der nächsten Hauptversammlung auch unsere Delegier-ten neu wählen oder bestätigen. Margrit Renfer und Arian Bieri, beide langjährige Delegierte, werden auf die HV zurück treten. Herzlichen Dank an dieser Stelle für euren Einsatz!

Somit bleiben nach aktuellem Stand folgende Delegierte:

Aeschlimann Peter, Uettligen, Auroi Esther, Orvin, Bircher Angelika, Gadmen, Daepp Aschi, Oppligen, Fankhauser Simon, Fankhaus, Hofer Peter, Seedorf, Jenni Heinz, Sumiswald, Keller Beat, Ringoldswil, Mürner Peter, Reichenbach, Perreten David, Feutersoey, Schneider Kathrin, Walkringen, Knuchel Adrian, Bätterkinden, Riesen Francine, Burgistein, Wermuth Bruno, Vielbrigen.

Wir müssen also mindestens eine neue Delegierte oder einen neuen Delegierten wählen. Im Moment sind wir nach den Regionen gut vertreten. Rahel Kilchsperger vom Vorstand würde sich gerne zur Verfügung stellen.

Weitere Interessenten können sich auf der Geschäftsstelle oder an der Hauptver-sammlung melden.

Für den Vorstand

Kathrin Schneider

6 BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2015

Road-Show 2015

Mit insgesamt 8 Auftritten war die Road-Show 2015 ein sehr grosses und umfang-reiches, aber auch interessantes Projekt. Es zeigte auf, wie unter-schiedlich doch das Publi-kum an den verschiedenen Märkten in den verschie-denen Regionen ist. Und wie wichtig der Standort des Auftrittes!

So war am Bieler Buremä-rit der Infostand etwas ein-sam, abseits des grossen Marktgeschehens und wurde dementsprechend auch nicht übermässig besucht. Trotzdem waren schöne und intensive Gespräche über Bio und den Boden mit Passanten möglich

Ein Highlight war sicher der Gotthelfmärit im Juni in Sumiswald. Der Marktstand war wie zu Gott-helfs-Zeiten geschmückt, die Standbetreuerinnen strahlten in wunderschönen Trachten mit der Son-ne um die Wette.

Die Besucher drängten um den Stand und suchten das Gespräch über Bio, den Boden und die wun-derschöne Dekoration.

Der Standort war diesmal - am Eingang des Mark-tes – perfekt.

Nach einem Road-Show-freien Juli wurden wir im August kurzfristig für die Genuss’15 im Shoppyland Schönbühl angefragt. Platz hatten wir zur Genüge, jedoch war der Standort des Auftrittes nicht optimal. Die Konsumenten wussten gar nicht, dass draussen vor dem Einkaufszentrum ein Mä-rit stattfand, dementsprechend wenig Besu-cher hatte es. Obwohl die Organisatoren zu-sätzlich Flyer verteilten, war die Genuss’15 für die Marktfahrer kein Erfolg.

BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2015 7

Danach ging es „Schlag auf Schlag“: Im September waren wir an der Sichlete ver-treten. Als Gast war die Kleinbauern-Vereinigung bei uns am Stand. Der Tag fing entgegen den Prognosen mit wunderbarem Wetter an. Gegen 14.00 Uhr jedoch verkündeten die ersten Windböen das kommende Unheil. Zum Zeit-punkt, als die Organisatoren den Anlass ablasen mussten, hatten wir 4 Frauen eine tragende Rolle, indem wir am Info-Zelt „hingen“, um es zu beschweren. Fast eine Stunde mussten wir kämpfen, bis grosse, starke Landwirte kamen, um uns zu helfen, das Dach ab-zumontieren. Ich habe sie sofort zu Helden erklärt. Schlussendlich konnte doch noch alles einiger-massen trocken und unversehrt eingepackt werden.

Anfangs Oktober hatten wir zwei Auftritte gleichzeitig: Den Öpfu-Härdöpfumärit und den Huttwiler Käsemarkt. Der Öpfu-Härdöpfumärit übertraf in diesem Jahr unsere Erwartungen an Besuchern. Es scheint, dass er sich im 5. Jahr doch etabliert hat. Was beim Huttwiler Käsemarkt schon lange Tradition ist. Die Besucher strömten in Massen durch die Gassen und zeigten sich interessiert an Bio und dem Thema Boden. Die Standbetreuer waren so begeistert, dass man sich überlegt, in den nächsten Jahren wieder teilzunehmen.

Öpfu-Härdöpfumärit Käsemarkt Huttwil

Nach den erfolgreichen Auftritten anfangs Oktober folgte ein „ruhiger Tag“ am In-ser-Märit Ende Oktober. Auch da war der Standort des Infostandes etwas abgele-gen, man merkte sofort, dass die Besucher den Weg über den Märit wählten und somit einfach nicht bei den Bärner Bio Bure vorbeikamen.

8 BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2015

Den Abschluss machte der be-rühmte Briensermärt am 12. No-vember. Da es Bedingung von der Organisation war, wurde eine Liste mit den umliegenden Biolandwir-ten angefertigt. Es war erstaunlich, wie viele Besucher diese Liste studierten. Immerhin dürfen wir über 40 Betriebe in Brienz und nä-herer Umgebung zu unseren Mit-gliedern zählen. Bei schönstem Wetter und interessierten Besuchern wurden „die Tore der Road-Show 2015“ als erfolgreiches Projekt geschlossen.

Auch ich danke Peter Hofer, der Fachstelle Bodenschutz und allen Helfern ganz herzlich für ihre Arbeit.

Francine Riesen Geschäftsführerin Bärner Bio Bure

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Bio-Märit Schwand – 30. August 2015

Der 4. Bio-Märit Schwand ächzte unter der Sommerhitze. Bei gut 30°C war das Wetter für einen Markt eigentlich zu schön. Ende Sommer nutzten viele Menschen die Wärme noch einmal, um sich im kühlen Nass zu tummeln.

Trotzdem fanden an diesem Sonntag ca. 1000 Besucher den Weg auf den Schwand, um die Vielfalt der Markt-stände zu bewundern und grossartige Produkte einzukaufen.

Fotos: Sarah Renfer

Die Gespräche zwischen Konsumenten und Produzenten sind nicht zu unter-schätzen! Wie wichtig ist es doch, dass die Bio-Betriebe zeigen und erklären können, was denn das Besondere an Bio und an ihren Produkten ist.

Aber auch die Kunsthandwerker waren wieder mit dabei. Der Korber und der Schönschreiben führten erneut ihr

Kunsthandwerk vor. So konnten die Besucher in der Festwirtschaft die feine Bio-Mahlzeit geniessen und gleichzeitig mit ansehen, wie ein Korb nach dem anderen entstand und die Feder mit ruhiger Hand geführt wurde.

Die Kinder genossen den Anlass, gab es doch sehr viel zu basteln und zu entdecken. Leider war es aber in diesem Jahr auch für die Ponys zu heiss, sie durften nicht viele Runden drehen und mussten bald in den kühlen Stall zurück. Trotz der Hitze wurden aber der Sandkasten, das Rösslispiel und die weiteren Kinder-Attraktionen rege genutzt.

Musikalisch wurde der Märit durch 3 Alphorn-bläser abgerundet.

Wir freuen uns auf den 5. Bio-Märit, evtl. in der Stadt Bern!

Francine Riesen

Geschäftsführerin Bärner Bio Bure

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Neuerungen bei der einzelbetrieblichen Bio Beratung

Das Inforama konnte in den letzten Jahren die Bio Beratung personell aufstocken. Aufgrund dieser erfreulichen Entwicklung wurde die Zusammenarbeit mit dem FIBL auf den 01.01.2016 neu geregelt.

Die für die Betriebsleiter/innen wichtigsten Änderungen betreffen folgende Punkte:

Für die Bio Beratung wenden Sie sich an die folgenden Inforama Mitarbeiter:

Tobias Furrer, Inforama Berner Oberland: [email protected] / 031 636 03 95

Simon Jöhr, Inforama Waldhof: [email protected] / 062 916 01 58

Niklaus Messerli, Inforama Rütti: [email protected] / 031 910 51 47

Niklaus Sommer, Inforama Emmental: [email protected] / 034 409 37 28

Bettina Springer, Inforama Rütti: [email protected] / 031 910 51 11

Benjamin Wiedmer; Inforama Rütti: [email protected] / 031 910 53 59.

Fachliche Zuständigkeiten der Mitarbeitenden:

- Koordination Bio Beratung: Simon Jöhr, Inforama Waldhof

- Umstellungsberatungen, gesamtbetriebliche Beratungen wie auch produktions-

technische Beratungen in der Tierhaltung und im Ackerbau: alle Mitarbeitenden

gemäss oben stehender Liste.

- Bioweidebeefproduktion: Tobias Furrer, Niklaus Sommer und Benjamin Wiedmer.

- Bio Beratung Beeren und Steinobst: Fachstelle für Obst- und Beerenbau, Infora

ma Oeschberg, Max Kopp, [email protected], 031 636 12 90.

- Bio Gemüsebau: Fachstelle Gemüsebau, Inforama Seeland; Martin Keller:

[email protected] / 032 312 91 11.

Für die Entwicklung des Biolandbaus und die Förderung des Erfahrungs-austauschs sehen wir primär den Arbeitskreis als geeignetes Gefäss. ERFA-Gruppen können eine Unterstützung auf dem Weg zum Arbeitskreis sein. ERFA-Gruppen werden neu mit 20.- pro Betrieb und halbtägigen Anlass verrechnet.

Die Tarife für einzelbetriebliche Beratungsleistungen richten sich nach den üb-lichen Beratungsansätzen (Fr. 70.- pro Stunde, zusätzlich 40.- Wegpauschale bzw. 70 Rp pro km).

Das Beiziehen von Bio Beratern von ausserhalb des Kantons BE für Beratun-gen im oben beschriebenen Sinne wird ab 01.01.2016 vom Kanton BE nicht mehr unterstützt und muss direkt mit der Beraterin oder dem Berater abgerechnet wer-den.

Spezialberatungen für Leistungen, die das Inforama nicht anbietet, werden wei-terhin in Zusammenarbeit mit dem FIBL durchgeführt. Die Anfrage erfolgt über Si-mon Jöhr, den Koordinator der Bio Beratung des Inforama.

Ernst Flückiger,

Leiter Fachbereich Beratung, Inforama

BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2015 11

Bildungsangebote der Bio-Schule

Landwirt / Landwirtin mit Schwerpunkt Biolandbau - berufsbegleitend

Dieses neue Bildungsangebot nennt sich Nachholbildung und führt zum Fähig-keitszeugnis wie die Zweitausbildung, die als Vollzeitausbildung durchgeführt wird. Die Nachholbildung eignet sich für berufstätige Personen, welche über die prakti-schen Kenntnisse der Landwirtschaft verfügen. Mit einem Schultag pro Woche, für die Dauer von drei Ausbildungsjahren, wird der Schulstoff zur Erreichung des EFZ erarbeitet. Die Lernenden sind einem Lehrbetrieb angeschlossen, der ihnen hilft sich auf die Praxisprüfungen vorzubereiten. Ein eigentliches Lehrverhältnis besteht aber nicht.

Ein integriertes Angebot, das heisst ein halbes von drei Jahren Unterricht mit Schwerpunkt Biolandbau, das wir mit der letztjährigen Abschlussklasse durchge-führt haben, hat sich organisatorisch nicht bewährt. Die Teilnehmenden waren sich aber einig, dass ein Angebot mit Schwerpunkt Bioladbau sinnvoll und wünschens-wert ist. Mit dem neuen Angebot bauen wir die Möglichkeiten der Bildung mit Schwerpunkt Biolandbau aus.

Informationen finden sich auf einem neu erstellten Flyer, dieser wird über das bio-aktuell verteilt. Detaillierte Informationen zu den Anforderungen sind in den techni-schen Merkblättern zu finden unter www.bio-schule.ch oder www.bernerbauern.ch

Grundkurs Landwirtschaft

Der Nebenerwerbskurs mit Schwerpunkt Biolandbau (Bio-NEK) stösst weiterhin auf reges Interesse. Der Informationsabend auf dem Schwand wurde von vielen Inte-ressenten besucht. Es scheint, dass ein wesentlicher Teil der Interessenten nicht in erster Linie an der Direktzahlungsberechtigung interessiert ist, sondern an Grund-wissen zur Landwirtschaft. Wir prüfen deshalb ein Kursangebot einzuführen, das diesem Interesse nachkommt. Mehr Informationen dazu im nächsten Heft.

Die Bildungsangebote der Bio-Schule

EFZ für die Erst- und Zweitausbildung als Vollzeitausbildung

EFZ berufsbegleitend als Nachholbildung

Bio-NEK berufsbegleitend

Biomodule der Betriebsleiterschule in der Regel alle zwei Jahre o BF 01 Umstellung Biolandbau (jährlich) o LW 03 Bio Ackerbau o LW 04 Bio Futterbau o LW 15 Bio Milchvieh

Niklaus Messerli

12 BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2015

PROVIEH Infoabend und Stallvisiten

Im Winter, wenn’s draussen ruhiger ist, und man vermehrt im Stall ist, ist Zeit, um sich Gedanken zu machen, wie man seine Tierhaltung verbessern könnte.

Sind die Kühe gesund und zufrieden, so wirkt sich dies positiv auf den ganzen Be-trieb und seine Menschen aus!

Genau das ist das Ziel des PROVIEH-Projektes, das letzten Winter in der ganzen Schweiz gestartet ist. Biobauern und –bäuerinnen und weitere Interessierte tau-schen sich bei Stallvisiten und Infoabenden über ihre Erfahrungen aus. Referate und Übungen im Stall, begleitet von Tierärzten und Fachleuten, die ihrerseits ihre Erkenntnisse weitergeben, gehören ebenso zu den Anlässen wie ein gemütlicher Imbiss.

Die Anlässe werden von der Bio Suisse, vom FiBL, von den Bärner Bio Bure und dem Inforama zusammen organisiert. Es gibt in der ganzen Schweiz mehr als 30 Anlässe zu verschiedenen Themen. Falls Sie an einer Kantonsgrenze wohnen: vielleicht bietet der Nachbarkanton einen spannenden Anlass an! Alle PROVIEH Anlässe werden auf www.bioaktuell.ch >> Agenda ausgeschrieben.

Zusammen mit den Bärner Bio Bure haben wir uns für den kommenden Winter für die Themen „Fütterung und Fruchtbarkeit“, „Kuhsignale–Tierwohl“ und „Parasiten“ entschieden.

Innere Parasiten wie der Magen-Darm-Wurm sind vor allem bei Jungrindern ein Problem. Die zunehmenden Resistenzen gegen Entwurmungsmittel rufen nach vorbeugenden Massnahmen zur Regulierung der Parasiten. Was kann ich als Tier-halter tun? Wie kann ich einschätzen, ob mein Betrieb ein erhöhtes oder geringes Risiko für einen Befall durch Magendarmwürmer oder andere Parasiten aufweist? Auf welche Zeichen achte ich beim Beobachten meiner Tiere und wie gehe ich vor, wenn ich mittels Kotproben herausfinden will, wie es wirklich bei einem meiner Tie-re oder einer Gruppe von Tieren mit dem Befall aussieht?

Mit gezieltem Weideumtrieb ist es möglich, den Parasitenbefall zu reduzieren.

Wie hängen Fütterung und Fruchtbarkeit zusammen? Ab wann spricht man von Fruchtbarkeitsproblemen? Worauf gilt es zu achten, dass es nicht zu fütterungsbe-dingten Fruchtbarkeitsstörungen kommt, auch bei einer Fütterung mit wenig Kraft-futter?

Christophe Notz betreut seit Jahren das Projekt „feed no food“ des FiBL. In diesem Projekt haben diverse Betriebe aus der ganzen Schweiz den Einsatz von Kraftfutter reduziert. Christophe Notz hat diese Betriebe und Herden über die ganze Zeit im-mer wieder besucht und im Austausch mit den Betriebsleiterfamilien viele Erfah-rungen sammeln können. Jede Fütterungsstrategie hängt mit dem Betrieb zusam-men und ist sehr individuell. Der Austausch verspricht, spannend zu werden!

BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2015 13

Diejenigen, die bereits letzten Winter an einer Stallvisite zum Thema „Kuhsignale – Tierwohl“ mit dabei waren, können dieses Jahr eine Art „Fortsetzung“ des Themas besuchen. Christian Manser, Kuhsignale-Trainer aus der Ostschweiz, bringt ver-schiedenste Aspekte rund ums Tierwohl zur Sprache.

Alfred Schüpbach und seine Familie stellten sich im Frühling 2015 zur Verfügung, um eine Stallvisite mit Christian Manser auf ihrem Betrieb im Emmental durchzu-führen.Die Teilnehmer an der Stallvisite wurden von Christian Manser sofort zum aktiven Beobachten angeregt. Verschiedene Optimierungs-Vorschläge für den be-stehenden Laufstall von Familie Schüpbach wurden an der Veranstaltung gesam-melt. Diejenigen, die mit dabei waren, sind sicher gespannt, wie die Familie Schüpbach mit den Vorschlägen umgegangen ist. Lassen wir doch hier gleich Alf-red selbst in Wort und Bild sprechen:

„Dieser Anlass war auch für uns sehr interessant und hat mich als Betriebsleiter zum einen Teil in meinen Gedanken gestärkt und zum andern auch die Augen ge-öffnet und zum Nachdenken animiert.

In Sachen Stallklima in der Liegehalle sind wir zum Schluss gekommen, die Längswände in der oberen Hälfte und die Streifenvorhänge zu entfernen. Somit wurde die Querlüftung stark verbessert. Dies konnte beobachtet werden, weil die Kühe auch während der Sommernächte gegen Morgen zum Liegen in die Liegehal-le gingen. Somit konnte am Morgen gleich mit dem Melken begonnen werden = weniger Arbeit, besseres Stallklima, glückliche Kühe, zufriedener Biopuur!“

Vorher:

Nachher:

14 BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2015

Merkt euch bereits jetzt folgende Daten: Eine Anmeldung ist notwendig, damit wir besser planen können. An den Stallvisiten können maximal 30 Teilnehmer dabei sein. Zum Vortrag vom 26. Januar dürfen so viele kommen, wie der Saal fasst.

Wir von der Bioberatung Inforama freuen uns auf die geplanten Anlässe und laden Euch zusammen mit den Bärner Bio Bure, der Bio Suisse und dem FiBL herzlich dazu ein!

Benjamin Wiedmer und Bettina Springer, Inforama Bioberatung

Alfred Schüpbach, Vorstand Bärner Biobure

PROVIEH Anlässe Kanton Bern Winter 2015/2016

26. Januar 2016, Vortrag zum Thema „Kuh-Signale“ von Christian Manser, Infor-mationen zum PROVIEH Projekt, organisiert zusammen mit dem Biokernteam Waldhof. 20.00 Uhr Restaurant Kreuz Sumiswald

4. Februar 2016, Stallvisite zum Thema „Fütterung und Fruchtbarkeit“, mit Christophe Notz, Tierarzt FiBL,

13.30 Uhr auf dem Betrieb von Markus und Ruth Schneider, Hinderhus 250, Geristein, 3065 Bolligen

25. Februar 2016, Stallvisite zum Thema „Parasiten“ mit Felix Heckendorn, Para-sitologe FiBL

13.30 Uhr auf dem Betrieb von Beat und Heidi Garo, Mullen 8A, 3233 Tschugg

3. März 2016, Stallvisite zum Thema „Fütterung und Fruchtbarkeit“, mit Christo-phe Notz, Tierarzt FiBL

13.30 Uhr auf dem Betrieb von Daniel und Christa Tschan, Schüpfgasse 17, 3705 Faulensee

Anmeldung bis spätestens drei Tage vor dem Anlass per Mail an: [email protected] oder Telefon 062 916 01 01 (Kurssekretariat Infora-ma). Die Teilnahme ist kostenlos, es werden keine Anmeldebestätigungen ver-schickt.

Weitere Auskunft erteilen:

[email protected] und [email protected], Inforama

Wer nicht an Anlässen teilnehmen kann, jedoch gerne an einem Arbeitskreis zu den PROVIEH-Themen teilnehmen möchte, meldet sich bitte bei:

[email protected]

BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2015 15

Salben für Stall und Haus selber herstellen

Die heilende Wirkung von verschiedenen Pflanzen für Tier und Mensch ist unbe-stritten. Leider ging in den vergangenen Jahrzehnten viel Wissen aus diesem Be-reich verloren.

Ruth Trachsel, Bäuerin und Älplerin aus Lauenen bei Gstaad, hat viel Erfahrung beim Sammeln von Heilpflanzen und mit diversen Anwendungen von Salben und Tinkturen bei ihren Tieren. Ihr Erfahrungswissen gibt sie am Kurs gerne weiter!

Kurs „Salben für Haus und Stall“

Datum: Donnerstag, 7. Januar 2016

Ort: Schwand, Münsingen, Raum Herta

Zeit: 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr

Kurskosten: Fr. 50.- pro Person, Mittagessen zusätzlich Fr. 19.- pro Person

Kursleitung: Ruth Trachsel, Lauenen bei Gstaad

Organisation und weitere Fragen: Bettina Springer, Inforama:

[email protected]

Anmeldung bis spätestens 4. Januar 2016 an:

[email protected] oder Telefon 062 916 01 01

(Kurssekretariat Inforama)

Am Kurs selber stellen wir Salben und Tinkturen her. Anwendungsbeispiele für di-verse Salben in Stall und Haus werden besprochen. Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmenden. Anleitung zum Sammeln und Trocknen von Heilpflanzen. Ge-setzliche Grundlagen und Grenzen beim Sammeln, beim Verkauf etc..

Quiz: überprüfen Sie ihre Pflanzenkenntnisse:

Wie heissen die abgebildeten Pflanzen von links nach rechts?

Welche davon sind Heilpflanzen?

Lösung auf Seite 19

16 BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2015

Tagung Nährstoffversorgung im Biolandbau

vom 21. Oktober 2015

Im Biolandbau steht die Nährstoffversorgung an zweiter Stelle. An erster Stelle muss die Bodenfruchtbarkeit stehen. Diese könnte in Zukunft in Folge der Verwen-dung von fragwürdigen Gärgütern gefährdet werden. Es ist falsch, in der biologi-schen Bewirtschaftung ausschliesslich die Suisse Bilanz zu beachten. Die Boden-lebewesen müssen artgerecht gefüttert werden.

Aus diesen Überlegungen wurde der „Praxistag“ durchgeführt. Nach einer kurzen Betriebsvorstellung durch Simon Schenk, der den Betrieb ab 1.1.2016 pachten und leiten wird, erklärte Fredy Abächerli die wichtigsten Aspekte zum Thema aerobe Umsetzung (mit Sauerstoff) und anaerober Vergärung (ohne Sauerstoff) und des-sen Folgen für Bodenlebewesen und Bodenfruchtbarkeit.

Beim aeroben Prozess entsteht als Nebenprodukt vor allem CO2. Beim anaeroben Prozess entsteht CH4 (Methan). Die Wissenschaft hat längst bewiesen, dass Me-than das Klima viel stärker beeinflusst als CO2. So gesehen ist es nicht nur für die Bodenfruchtbarkeit sinnvoll, organische Masse aerob zu vergären, sondern auch für das Klima. Anders sieht es aus, wenn das CH4 mittels Blockheizkraftwerk ver-brannt und in Energie (Strom und Wärme) umgewandelt wird.

Fredy Abächerli erklärte weiter auf eindrucksvolle Art und Weise, dass beim Rot-teprozess (aerober Prozess) wenige oder nur angenehme Gerüche entstehen, der Stickstoff in den Körpern der Bakterien „gespeichert“ wird, ein Humusaufbau mög-lich wird und die Regenwürmer geschont werden. Am bedeutendsten für den Bio-landbau dürfte die Tatsache sein, dass beim Rotteprozess antibiotische Stoffe ge-bildet werden, welche Pflanzenpathogene (krankmachende Keime) abtötet. Nebst dem spielt der Sauerstoffanteil im Boden eine zentrale Rolle. Der O2–Anteil wird massiv gemindert, wenn der Boden mit den heutigen, gängigen Traktoren und Ma-schinen bei ungünstigen Verhältnissen (nasser oder unbewachsener Boden) be-fahren wird. Um den Humusanteil zu erhöhen und somit die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern ist es von grosser Bedeutung, dem Boden nicht nur Gülle sondern hin und wieder auch substanziellere Ware wie z.B. gut verrotteter Mist oder Kompost zuzuführen.

Auf das Argument, dass bei der Kompostierung zu viel Energie verschleudert wer-de hat Fredy Abächerli ebenfalls eine Antwort. Neue Versuche zeigen, dass Mist auch fermentiert werden kann. Dies ist möglich mit effektiven Mikroorganismen (EM ist eine Kombination von mehreren Bakterienstämmen. Vorwiegend Milchsäu-re- und Photosynthesebakterien sowie Hefen).

Nach dem packenden Referat wurde auf vier verschiedenen Posten Wissen vermit-telt. Peter Schürch erklärte die Funktionsweise seiner Biogasanlage, Hansueli Zehnder und Edi Arnold gaben kompetent Auskunft über die eher in Vergessenheit geratene Güllebelüftung. Andreas Bärtschi gab Auskunft über den aktuellen Stand der Handhabung von Gärgütern im Biolandbau.

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Fredy Abächerli präsentierte verschiedene Gärgüter und Alfred Berner gab ge-meinsam mit Peter Suter Wissen weiter zu den Themen Betriebsmittelliste, Zulas-sung und Aufnahmeverfahren von Düngern und Substraten.

Nach aktuellen Richtlinien der Bio Suisse darf ein Betrieb 50% des Nährstoffbedar-fes gemäss Suisse Bilanz mit Gärgut flüssig oder fest abdecken, wenn zu wenig hofeigene oder Hofdünger von Biobetrieben zur Verfügung stehen. Da Gärgülle aus Anlagen, die weniger als 20% nicht landwirtschaftliches Ausgangsmaterial ver-gären als Hofdünger gilt, kann zusätzlich 50% Gärgülle aus nicht landwirtschaftli-chen Anlagen zugeführt werden.

Diese Möglichkeit wird auf das Jahr 2017 auf 50% des einen, des andern oder der beiden Dünger kumuliert, beschränkt. Weiter sollen künftig Gärgüter mit Plastikan-teilen verboten werden.

Abgerundet wurde der Tag mit einer spannenden Diskussionsrunde, welche durch Mareike Jäger moderiert wurde. Nicht wie es im November noch möglich war, sich an der Sonne zu erwärmen, war der einzige Nachteil der Tagung, dass die meisten TeilnehmerInnen froren … dafür entschuldigt sich die Kursleitung in aller Form.

Simon Jöhr, Inforama / Bio-Schule

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Interessiert folgten die Teilnehmer den Ausführungen von Peter Schürch bei seinen Erklärungen der landwirtschaftlich betriebenen Biogasanlage.

Beeindruckt waren die TN vom absolut geruch-losen, fermentierten Laufstallmist. Der Anblick erinnert eher an einen faulig stinkenden Mist…

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Etwas zum Schmunzeln

Der Staubsaugervertreter kommt zu einem einsamen Bauernhof. Er verschüttet ei-nen großen Sack Staub auf dem Fussboden und sagt: "Ich werde jeden Krümel aufessen, den dieser Staubsauger hier nicht wegputzt!" "Mahlzeit!" sagt darauf die Bäuerin. "Wir haben hier nämlich keinen Strom!"

Die Kuh eines Bauern ist krank. Besorgt fragt er seinen Nachbarn: "Was hast Du denn damals deiner Kuh gegeben als sie so krank war?" "Salmiak-Geist" Gesagt, getan. Nach einer Woche besucht der Bauer seinen Nachbarn. "Meine Kuh ist tot", sagt er. Darauf dieser: "Meine damals auch."

Auflösung Wettbewerb von Seite 15:

1. Bild: Silbermänteli, Alchemilla alpina: wird als Heilpflanze z.B. bei

Menstruationsbeschwerden eingesetzt

2. Bild: Tüpfelenzian, Gentiana punctata: wird wie der gelbe Enzian als

Arzneipflanze verwendet

3. Bild: Riesen-Schachtelhalm, Equisetum telmateia: keine Heilpflanze

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1. August, 4. Dezember

Erscheint 14 Tage nach Redaktionsschluss.

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