jahresbericht2010_2011
DESCRIPTION
Jahresbericht 2010/2011 des Instituts für angewandte Innovationsforschung an der Ruhr-Universität BochumTRANSCRIPT
![Page 1: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/1.jpg)
I N S T I T U T F Ü R A N G E W A N D T E I N N O V A T I O N S F O R S C H U N G E . V .
an der Ruhr-Universität Bochum
Gründer: Prof. Dr. Erich Staudt †
Vorstandsvorsitzender: Prof. Dr. Bernd Kriegesmann
Buscheyplatz 13 • 44801 Bochum
Telefon: (0234) 9 71 17 - 0 • Telefax: (0234) 9 71 17 - 20
E-Mail: [email protected] • Internet: http://www.iai-bochum.de
No. 244
INNOVATIONSFORSCHUNG 2010/2011
ÜBERWINDUNG DER FACHKRÄFTELÜCKE DURCH
MOBILISIERUNG UNERSCHLOSSENER TALENTE
![Page 2: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/2.jpg)
Das Institut für angewandte Innovationsforschung ist ein eingetragener Verein mit anerkannter Gemeinnützigkeit und ist als wissenschaftliche Einrichtung gemäß § 36 WissHG an der Ruhr-Universität Bochum anerkannt. Die Finanzierung erfolgt durch die Ausführung von Auftragsforschungen für staatliche und private Institutionen und durch Spenden.
Spenden werden erbeten auf:
Konto-Nr. 333 054 00
bei der
Sparkasse Bochum (BLZ 430 500 01)
Ohne ausdrückliche Genehmigung des Herausgebers ist es nicht gestattet, Bände der Berichtsreihe oder Teile daraus auf foto- oder akustomechanischem Weg zu vervielfältigen.
Um eine leichtere Lesbarkeit des Textes zu gewährleisten, wurde in unserem Jahresbericht auf die genderspezifische Endung „-innen“ verzichtet. Bei allen Textstellen, an denen natürliche Personen (bzw. Personengruppen) erwähnt werden, sind immer Menschen beiderlei Geschlechts gemeint.
ISSN 1615-617X
![Page 3: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/3.jpg)
1
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 3
Überwindung der Fachkräftelücke durch Mobilisierung unerschlossener Talente 5
1 Gibt es einen Ausweg aus dem Fachkräfteengpass? 5
2 Ansatzpunkte für die Überwindung des Fachkräftemangels 8
2.1 Regionale Diversität birgt unterschiedliche Potenziale 8
2.2 Fehlsteuerungen bei Bildungsinvestitionen 14
3 Bildungsinvestitionen neu ausrichten 16
Forschung am IAI 22
IAI-Newsletter 38
Literatur 43
Anhang 47
![Page 4: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/4.jpg)
![Page 5: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/5.jpg)
3
Vorwort
Noch im letzten Jahr haben wir über die Impulse der Krise für das Innovationsmanagement be-
richtet. Jetzt werden die Diskussionen um die Bewältigung des unerwartet intensiven Auf-
schwungs lauter. Die zwischenzeitlich verstummte Debatte um die schwindende Fachkräfteba-
sis ist schnell wieder hoch aktuell und man muss sich erneut damit beschäftigen, wie man der
steigenden Nachfrage insbesondere nach Ingenieuren und Naturwissenschaftlern Herr wird. Da
die Fachkräftemangeldiskussion in den letzten Jahren zuverlässig konjunkturbedingt immer
wieder ohne Lösung abgebrochen werden konnte, fehlen bis heute wirksame Instrumente.
Doch die Zeit, Alibidebatten führen zu können, ist vorbei. Eine ehrliche Bilanzierung der Versu-
che der letzten Jahre ist überfällig und die „Faceliftings“ nicht einmal bewährter Initiativen
müssen beendet werden.
Wer ernsthaft dem Fachkräftemangel begegnen will, muss Wege beschreiten, über die bislang
unerschlossene und – im Gegensatz zu den Fiktionen einer Zuwanderungsdebatte, die weltweit
enge Ingenieurarbeitsmärkte adressieren will – real verfügbare Talentreserven mobilisiert wer-
den können. Mit dem Jahresthema wollen wir daher den Blick auf ein Segment lenken, das in
der Debatte leicht übersehen wird: Junge Menschen aus hochschulfernen Schichten. Hier sind
noch erhebliche Potenziale zur Personifizierung von technischem Fortschritt und Wachstum zu
erwarten. Wir hoffen, mit diesem Beitrag Impulse für einen strukturierten Angang des Themas
zu liefern.
Während das Jahresthema in seiner Aufmachung als Konstante „stabil“ bleibt, präsentieren wir
den Berichtsteil unserer Forschungsarbeit in gestraffter Form. Mit der Darstellung einiger
Schwerpunktprojekte und der Einordnung in die historische Entwicklung unserer Kompetenzen
wollen wir einen kompakteren Einblick in die angewandte Innovationsforschung liefern. Wir
wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und bedanken uns bei unseren Unterstützern und
Förderern, aber auch bei all denen, die unsere Arbeit im kritischen Dialog weiter stärken.
Für das IAI
Bernd Kriegesmann
Bochum, im Dezember 2010
![Page 6: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/6.jpg)
![Page 7: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/7.jpg)
5
Überwindung der Fachkräftelücke durch Mobilisierung unerschlossener Talente
Von Bernd Kriegesmann und Marcus Kottmann
1 Gibt es einen Ausweg aus dem Fachkräfteengpass?
„Deutschland gehen die Innovatoren aus“1 – diese vom Institut für angewandte Innovationsfor-
schung vor einem Jahrzehnt abgegebene Prognose ist inzwischen etabliert, gerät aber je nach
Wirtschaftslage mehr oder weniger intensiv in den Blick. Wenig überraschend entbrennt die
Fachkräftemangeldebatte dann auch in dieser konjunkturellen Aufschwungphase wieder neu.
Kaum verziehen sich die düsteren Wolken der Wirtschafts- und Finanzkrise, werden die Argu-
mentationsschablonen der Vergangenheit wieder hervorgekramt und erneut präsentiert. Einig-
keit in der Diagnose erzielt man schnell, da die Zahlen und Fakten seit Jahrzehnten bekannt
sind2 und nur noch einem kurzen Update unterzogen werden müssen. Auch Lösungsmuster
sind schnell bei der Hand, nicht weil sich diese in der Vergangenheit bewährt hätten, sondern
wohl eher, weil man den Aufwand und die Beharrungskräfte scheut, mit bestehenden Struktu-
ren und eingeschliffenen Routinen kollidierende Lösungen auf den Weg zu bringen. Wie viel
einfacher ist es etwa, eine nachweislich erfolgsarme Zuwanderungsinitiative zu reanimieren
und mit einem Blick in Richtung Kanada leicht zu modifizieren, als tradierte Ausbildungssysteme
hinsichtlich ihrer angenommenen Wirkungen zu hinterfragen und gegebenenfalls grundlegend
zu überarbeiten. Aus Sicht der Innovationsforschung sind diese Mechanismen wenig überra-
schend. Doch helfen sie auch? Werden diesmal tatsächlich Heerscharen von Hochqualifizierten
aus Ländern nach Deutschland kommen, die inzwischen selbst über Fachkräftemangel klagen?
Niemand hat für diese Hoffnung bislang überzeugende Belege liefern können und doch verfol-
gen viele Diskutanten gerade aus dem Wirtschaftsbereich diesen Pfad argumentativ völlig un-
beirrt weiter.
Dem aufmerksamen Beobachter wird aber nicht entgangen sein, dass die Erholungsphasen, in
denen das Thema Fachkräftemangel bzw. Ingenieurmangel nicht die bildungs- und arbeits-
marktpolitische Debatte dieses Landes dominiert, immer kürzer werden. Selbst in der letzten
Krise hielten sich Diskussionen um den Mangel an Ingenieuren und Naturwissenschaftlern hart-
näckig. Ordnet man die Zuwanderungsdebatte realistisch als weitgehend exklusive Lösungsstra-
tegie für die Personalgewinnung in einigen global agierenden Großkonzernen ein, bleibt für die
Masse der Betriebe inklusive der Öffentlichen Arbeitgeber im Kern nur die Besinnung auf die in
1 Vgl. Staudt/Kottmann 2001.
2 Vgl. Staudt/Kottmann 2001; Staudt/Kottmann 2002; Kottmann/Kriegesmann/Striewe 2008.
![Page 8: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/8.jpg)
6
Deutschland verfügbaren Potenziale übrig. Hier sind wirksame Lösungen dringend gesucht, die
zu einer optimalen Ausschöpfung vorhandener Talente beitragen. Die üblichen Vorschläge zur
Überwindung des Fachkräftemangels, die von Weiterbildungsinitiativen bis zur stärkeren Integ-
ration älterer Arbeitnehmer reichen, haben dabei – gut gemacht – zweifelsfrei ihre Berechti-
gung. Doch es ist kaum zu erwarten, dass derartige Aktivitäten für die Personifizierung zukünf-
tiger Wachstumsphasen ausreichen werden. Wenn der Wirtschaftsstandort Deutschland auch
zukünftig eine führende Rolle im globalen Wettbewerb einnehmen soll, dann muss letztlich die
Potenzialbasis, d.h. die Anzahl der qualitativ gut ausgebildeten Nachwuchskräfte, deutlich ver-
breitert werden. Doch woher sollen diese zusätzlichen Nachwuchskräfte kommen?
Da die Kinder, die in den nächsten Jahren die Träger von Innovation und Wertschöpfung sein
können, alle bereits geboren sind, lässt sich das maximal verfügbare Potenzialreservoir recht
gut beschreiben. Fokussiert man den akademischen Bereich und hier insbesondere die MINT-
Disziplinen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), müssen sich Ingenieure
und Naturwissenschaftler aus diesem Bereich rekrutieren. Dabei sind drei – allerdings lange
bekannte – Entwicklungslinien zentral zu berücksichtigen:
► Zahlreiche Studien betonen den steigenden Bedarf an Ingenieuren und Naturwissenschaft-
lern. Schätzungen gehen bis 2020 von knapp 2.000.000 Akademikern (ca. 1.200.000 Absol-
venten von Fachhochschulen und ca. 800.000 Absolventen von Universitäten) aus, die von
der Wirtschaft nachgefragt werden.3 Unter Beibehaltung des Status quo in den Ausbil-
dungssystemen wird diese Nachfrage nicht annähernd zu decken sein. Selbst bei einer stark
sinkenden Erwerbstätigkeit wird in Deutschland ein jährlicher Mangel an mehreren Tausend
Ingenieuren und Naturwissenschaftlern prognostiziert.4 Bei einem konstanten Erwerbstä-
tigkeitsniveau werden bis zum Jahr 2014 fast 60.000 fehlende Ingenieure berechnet. Ende
2010 wird – und das nach einer der tiefstgreifenden Wirtschafts- und Finanzkrisen aller Zei-
ten – schon wieder eine Ingenieurlücke von knapp 43.000 Personen diagnostiziert.5
► Gleichzeitig wird seit längerem ein struktureller Mangel an hochqualifizierten Ingenieuren
beklagt. Deutschland ist derzeit nicht in der Lage, Ingenieure, die in den kommenden Jahren
in Rente gehen, durch junge Absolventen zu ersetzen. So kamen 2004 in Deutschland auf
100 Ingenieure in der Altersgruppe 55-64 Jahre nur 90 Graduierte in der Altersgruppe 25-34
Jahre.6 Der Anteil der Ingenieure, die derzeit aus dem Berufsleben ausscheiden, ist aktuell
3 Vgl. van Suntum/Gundel/Lurweg/Oelgemöller 2010.
4 Vgl. beispielhaft Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) e.V. 2009; Verein Deutscher Ingenieure (VDI)
e.V./Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln 2010b.
5 Vgl. VDI 2010.
6 Vgl. OECD Centre Berlin 2007.
![Page 9: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/9.jpg)
7
vergleichbar hoch wie der Anteil der Jungingenieure, die auf den Arbeitsmarkt drängen.7
Wachstumsszenarien sind unter diesen Bedingungen also selbst bei einer vollständigen
Passfähigkeit von Angebot und Nachfrage de facto nicht realisierbar.
► Entspannung ist für die Zukunft nicht zu erwarten. Die Zahl der zur Verfügung stehenden
jungen Menschen mit Hochschulzugangsberechtigung ist spätestens ab 2015 rückläufig.8
Der demografische Wandel wird die strukturelle Lücke bei MINT-Absolventen tendenziell
weiter verschärfen.
In Summe leitet sich aus diesen Be-
funden die Aufgabe ab, mehr MINT-
Absolventen aus einem schrump-
fenden Reservoir junger Menschen
zu schöpfen. Eine politisch gern ins
Feld geführte Lösung zur Überwin-
dung dieser Problematik liegt in der
Steigerung der Übergangsquote aus
der Schule in die Hochschule. Liegen
hier aber noch so umfangreiche un-
erschlossene Potenziale – und wenn
ja: in welchen Bereichen? Eine diffe-
renzierte Betrachtung der bislang
für eine akademische Ausbildung
erschlossenen jungen Menschen
zeigt, wo noch ungenutzte Talente
zu lokalisieren sind. Während sich
bei höheren sozialen Schichten die
Ausschöpfung der Potenziale für
Übergänge an die Hochschulen
längst dem Grenznutzen angenähert
hat, werden bei Zielgruppen aus
sozial schwachen Familien in massi-
ver Form Potenziale verschwendet:
7 Vgl. VDI/IW 2010a.
8 Vgl. z.B. KMK 2005.
![Page 10: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/10.jpg)
8
► Von 100 Akademiker-Kindern erreichen in Deutschland heute 81 die Sekundarstufe II, 71
nehmen nach der Schule ein Studium auf.9 Sind die Eltern Akademiker und verbeamtet oder
selbstständig, studieren sogar weit über 80 Prozent der Kinder. In diesem Bereich liegen nur
begrenzte zusätzliche Reserven für einen Übergang in akademische Ausbildungsstrecken.
► Demgegenüber erreichen von 100 Kindern aus Nicht-Akademiker-Familien lediglich 45 die
Sekundarstufe II, nur 24 nehmen ein Studium auf. Von 100 Kindern aus Arbeiterfamilien
nehmen sogar nur 17 ein Studium auf – oder eben: 83 nehmen kein Studium auf.10 Genau in
diesem Segment sind also noch in erheblichem Umfang unerschlossene Talentreserven zu
vermuten.
Diese Befunde zeigen deutlich: Wenn in Deutschland mehr junge Menschen ein (MINT-)
Studium aufnehmen sollen, dann müsste endlich die sich hartnäckig haltende soziale Selektivi-
tät von Bildungschancen überwunden werden. Im Bericht „Die wirtschaftliche und soziale Lage
der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland 2009“ heißt es folgerichtig: „… eine ar-
beitsmarktpolitisch erwünschte Erschließung neuer Nachfragepotenziale für ein Hochschulstu-
dium kann nur über eine stärkere soziale Öffnung der Hochschulen erfolgen“.11 Da der Anteil
von Jugendlichen aus sozial schwachen Familien in Deutschland zukünftig eher wieder wachsen
wird, können Strategien zur Förderung des (MINT-)Nachwuchses, die dieses Thema ausblenden,
langfristig kaum zum Erfolg führen.12
2 Ansatzpunkte für die Überwindung des Fachkräftemangels
2.1 Regionale Diversität birgt unterschiedliche Potenziale
Will man an dieser selektiven Entfaltung von Talenten ansetzen, liefert die meist sehr pauschal
geführte Fachkräftemangeldiskussion in Deutschland nur begrenzte Hinweise auf Lösungsstra-
tegien: Sicher, es fehlen tausende Ingenieure und Naturwissenschaftler. Doch stellen sich die
Bedarfe tatsächlich so homogen dar? Sieht etwa das Rekrutierungsverhalten von Großunter-
nehmen und Mittelständlern gleich aus? Wohl kaum. Während Großunternehmen stärker
überregional und international rekrutieren, ist für mittelständische Unternehmen die Verfüg-
barkeit kompetenter Ingenieure und Naturwissenschaftler im Umkreis von 50 Kilometern be-
9 Vgl. BMBF 2010.
10 Vgl. Ebenda.
11 Vgl. Ebenda.
12 Vgl. Kottmann/Kriegesmann 2010.
![Page 11: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/11.jpg)
9
sonders wichtig.13 Jenseits der zuweilen hysterisch geführten Zuwanderungsdebatte greifen die
beschäftigungsintensivsten Bereiche der deutschen Wirtschaft bevorzugt auf regional bzw. na-
tional verfügbare Talentreserven zu.
Initiativen zur Über-
windung des Fachkräf-
temangels müssten
sich angesichts dieser
Zusammenhänge viel
intensiver an dieser
stark regionalisierten
Nachfrage nach Inge-
nieuren und Naturwis-
senschaftlern orientie-
ren. Verfolgt man die-
se Mikroperspektive
des Fachkräftemangels
weiter, erscheint es
ebenso notwendig zu
akzeptieren, dass in
einzelnen Regionen
Deutschlands noch
erhebliche Talentreserven existieren, während sich Ansätze zur Ausschöpfung von Talentpoten-
zialen in anderen Regionen längst dem Grenznutzen annähern. Eine stärkere Regionalisierung
von Bildungsinvestitionen bietet mithin echte Perspektiven für die Überwindung des Fachkräf-
temangels.
Dies kommt allerdings einem Paradigmenwechsel bei bildungspolitischen Investitionsprogram-
men gleich. Denn bisherige Ansätze zur Überwindung der sozial determinierten Selektivität im
Bildungssystem14 setzen in Deutschland in der Regel an der individuellen Ebene an. Die Erhö-
hung von BAFÖG-Sätzen oder die Abschaffung von Studienbeiträgen sind entsprechende Bei-
spiele. Die Frage, ob spezifische regionale Umfelder zusätzliche Ansatzpunkte zur Erschließung
von Talentreserven bieten, bleibt in diesen Ansätzen weitgehend offen.
Dass sich regionalbezogene Talentreserven durchaus im großen Stil heben lassen, liefert ein
Blick in die Geschichte des Ruhrgebiets. Zur Erschließung von Talenten aus Arbeiterfamilien
13
Vgl. VDI/IW (Hrsg.) 2007. 14
Vgl. Becker 2007; Pollak 2010.
![Page 12: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/12.jpg)
10
wurden hier in den 1960er und 1970er Jahren zahlreiche Hochschulen gegründet. Der Ansatz
fand seine Begründung in der regionalen Verdichtung einer Klientel, die üblicherweise keine
akademische Karriere ansteuerte. Sind die sozialen Schichtungen heute regional so homogen
verteilt, dass eine derartige politische Schwerpunktsetzung für Bildungsinvestitionen entbehr-
lich ist?
Ein exemplarischer Blick auf Nordrhein-Westfalen zeigt das Gegenteil. Auch heute haben wir
ein regional hoch differenziertes Bild: Während etwa das nördliche Ruhrgebiet ein besonders
ausgeprägtes Profil im Bereich des A-Faktors („Arme, Alte, Arbeitslose, Ausländer, abnehmende
Bevölkerung“) bei einem schwach ausgeprägten Wohlstandsfaktor aufweist, stellen sich bil-
dungsbürgerlich geprägte Regionen beispielsweise im Münsterland diametral anders dar. Die
hier vorzufindenden sozial-ökonomischen Faktoren mit niedrigerem A-Faktor und höherem
Einkommen begünstigen erfolgreiche akademische Bildungsprozesse.
Etwas überspitzt formuliert lässt sich aus diesen sozio-strukturellen Unterschieden ein regiona-
les Gefälle bei der Entwicklung und Entfaltung von Talenten im nördlichen Ruhrgebiet und im
Münsterland ableiten. Wenn es aber regionale Schwerpunkte gibt, in denen ein hoher Anteil
junger Menschen mit einer geringen Übergangsquote an die Hochschule vorliegt, dann zeich-
nen sich diese Regionen auch durch besondere Talentreserven aus.
![Page 13: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/13.jpg)
11
Hier wird klar: Es gibt mithin nicht nur gravierende individuell determinierte soziale Unterschie-
de bei der Erschließung von Talenten, sondern auch erhebliche regionale Diskrepanzen. Was
dies für vorwiegend regional agierende Hochschulen bedeutet, wird ebenfalls an den gewähl-
ten Beispielregionen deutlich. So variiert beispielsweise der Anteil an Schülern mit Hochschul-
reife im Ruhrgebiet und im Münsterland erheblich: In Bottrop sind es 26,2 Prozent, in Gelsen-
kirchen 28,3 Prozent, in Mülheim schon 39,4 Prozent und in Münster sogar stolze 44,6 Prozent
eines Jahrganges.15
Damit sind auch die Ausgangssituationen regional agierender Hochschulen deutlich verschie-
den. In bildungsbürgerlich geprägten Regionen sehen dabei nicht nur die Wege in die Hoch-
schule anders aus als in strukturschwachen Regionen, sondern auch die Wege im Studium:
► Wenn die Übergangsquoten aus der Schule in die Hochschule in einkommensschwachen
bzw. hochschulfernen Bevölkerungsgruppen deutlich geringer sind, bedeutet dies für die in
diesen Regionen agierenden Hochschulen einen höheren Aufwand, junge Talente ohne
akademische Vorbilder im eigenen Umfeld für ein Studium zu gewinnen, als dies in bil-
dungsbürgerlich geprägten Regionen der Fall ist. Es gibt mithin Regionen, in denen der aka-
15 Langer 2010.
![Page 14: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/14.jpg)
12
demische Nachwuchs mehr oder weniger automatisch in die Hochschule geht und solche, in
denen man potenzielle Talente mühsam mobilisieren und ermutigen muss. Positiv gewen-
det ist jedoch gerade hier das größere unerschlossene Talentreservoir zu vermuten, das al-
lerdings nur durch ein breites Spektrum an Zugangswegen erschlossen werden kann.
► Mit der zunehmenden Ausdifferenzierung der formalen Wege in die Hochschule ist aber
auch eine Spreizung der Eingangsqualifikationen verbunden. Die Vorstellung, mit an „Norm-
studierenden“ ausgerichteten Studienangeboten eine zunehmend heterogen ausgebildete
Jugend zu akademischen Weihen zu führen, die mit dem European Credit Point System
(ECTS) internationalen Standards unterliegen, geht nicht nur an der Realität vorbei. Die un-
terschiedlichen formalen Schul- und anderen Zugangsberechtigungen geben längst keinen
Hinweis mehr auf die tatsächliche Studierfähigkeit. Sie sind mit an „Normstudierenden“
ausgerichteten Lehrangeboten daher auch kaum adäquat aufzugreifen, d.h. an den entspre-
chenden Bedürfnissen orientiert. In Regionen mit schwierigen sozio-ökonomischen Rah-
menbedingungen ist diese Spreizung der Studienvoraussetzungen besonders ausgeprägt.
Eine vergleichbare Entwicklung der Leistungsniveaus in sozio-ökonomisch unterschiedlichen
Regionen bei gleichem Aufwand ist vor diesem Hintergrund nahezu auszuschließen.
![Page 15: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/15.jpg)
13
Eine weitere Herausforderung kommt aber noch auf diesen beiden Ebenen hinzu. In einzelnen
Regionen ist der Anteil junger Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in den letzten Jahren
stark angestiegen. In mancher Stadt des Ruhrgebiets liegt der Anteil der Grundschüler mit Mig-
rationshintergrund schon bei über 50 Prozent eines Jahrgangs. Damit verschärfen sich die An-
forderungen an eine erfolgreiche Talentförderung:
► Studierende mit Migrationshintergrund kommen deutlich häufiger aus sozial schwächeren
Schichten als ihre Kommilitonen ohne Migrationshintergrund.16
Wichtige Voraussetzungen für akademische Bildungsgänge in sprachlichen und mathemati-
schen Kompetenzfeldern sind bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund unterdurchschnitt-
lich ausgeprägt, wenn in der Familie bzw. im sozialen Umfeld nicht Deutsch, sondern die Spra-
che des Herkunftslandes gesprochen wird.17
16
Vgl. BMBF 2010.
17 Vgl. hierzu die Überblicksstudie von The Boston Consulting Group (Hrsg.) 2009.
![Page 16: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/16.jpg)
14
► Im Studium ist ein hoher Anteil von „Teilzeitstudierenden“ durch Jobben zu verzeichnen,
was einen hohen Beratungsbedarf bei spezifischem Nachfrageverhalten (insb. von Unter-
stützungsleistungen), häufigere Studienunterbrechungen bzw. Studienabbrüche nach sich
zieht.18
► Bei Studierenden mit muslimischem Migrationshintergrund lässt sich ein geringerer Studi-
enerfolg beobachten. Dabei sind es die männlichen Studierenden, die mit besonders ausge-
prägten Problemen behaftet sind.19
In bestimmten Regionen wird mithin soziale Selektivität besonders wirksam und grenzt junge
Menschen aus akademischen Karrieren aus. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass genau
in solchen Regionen die größten Talentreserven zur Überwindung der Fachkräftelücke zu er-
warten sind. Doch werden diese Potenziale zum Anlass für zusätzliche Bildungsinvestitionen
genommen? Wie sieht das für die Hochschullandschaft als „Lieferant“ für akademisch ausgebil-
dete Fachkräfte aus?
2.2 Fehlsteuerungen bei Bildungsinvestitionen: Beispiel Hochschulen
Wenn man die variablen Finanzierungskomponenten im Hochschulbereich analysiert, wird hier
grundsätzlich unterstellt, dass die Studierenden trotz völlig unterschiedlicher Zugangswege
homogene Voraussetzungen mitbringen und diese auch regional gleich verteilt auftreten. Diese
verbreitete Fehleinschät-
zung birgt nicht nur die
Gefahr, begabte junge
Menschen im Hochschul-
system zu verlieren, son-
dern sie führt auch zu abs-
trusen Ressourcenalloka-
tionen im Hochschulbe-
reich. So werden über den
Hochschulpakt II Bundes-
und Landesmittel pro Kopf
auf Hochschulen verteilt,
völlig unabhängig davon,
welche Maßnahmen not-
18
Vgl. Bargel/Bargel 2010; MGFFI (Hrsg.) 2008.
19 Vgl. Weegen 2010.
![Page 17: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/17.jpg)
15
wendig sind, um diese – tatsächlich völlig unterschiedlichen – Köpfe in das System zu bekom-
men und dann über mehrere Jahre hinweg auf ein international vergleichbares Kompetenzni-
veau zu entwickeln. Mehr noch: Mit „Leistungsorientierten Mittelverteilungen“ werden in gro-
ßem Umfang Ressourcen zwischen den Hochschulen auf der Basis von Output-Indikatoren um-
verteilt. In nordrhein-westfälischen Fachhochschulen mit einer Gewichtung des Leistungsindi-
kators „Anzahl Absolventen“ von 85 Prozent inklusive einer doppelten Zählung von Absolventen
in Regelstudienzeit führt dies zu einer Umverteilung der Ressourcen von Hochschulen mit sozial
schwachen Umfeldern hin zu Hochschulen mit besseren sozio-ökonomischen Rahmenbedin-
gungen. Die Zielsetzung der Leistungsorientierung, die Stärken zu stärken, wird hier also durch
Systemfehler zum „die Starken stärken“ verkehrt.20
Unter Beibehaltung dieses Status quo werden heutige Investments auf Regionen mit gehobe-
nen sozio-ökonomischen Umfeldern konzentriert, obwohl dort – wie oben gezeigt – die zur
Steigerung der Anzahl von MINT-Absolventen vergleichbar geringsten Effekte zu erwarten sind.
Denn weitere Investitionen in dieses Segment können nur in sehr bescheidenem Umfang zu-
sätzliche „kompetente MINT-Absolventen“ erschließen.
In Regionen mit schwächeren sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen und einer damit un-
mittelbar verbundenen höheren Dichte junger Menschen ohne akademische Vorbilder sind
demgegenüber noch erhebliche unerschlossene Potenziale zu vermuten. Mit geringerem Auf-
wand sollten sich in diesem Segment deutlich größere Effekte erzielen lassen.
Hier wird deutlich:
Deutschland braucht nicht
nur eine Debatte über
mehr Geld für Bildung, es
wäre auch dringend gebo-
ten, über eine qualitative
Agenda zu streiten, für
wessen Bildung in welchen
Regionen sinnvollerweise
investiert werden sollte,
um die gewünschten Effek-
te zu realisieren. Dabei
geht es um Modelle und
um Lösungen, in denen die
20
Vgl. Kottmann/Kriegesmann 2010.
![Page 18: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/18.jpg)
16
akademische Ausbildung auch für Jugendliche ohne das Privileg der Geburt in eine höhere sozi-
ale Herkunftsgruppe nicht Ausnahmezustand, sondern natürlicher Bestandteil des Alltags ist.
Ein solcher Impuls würde aber nicht nur die Leistungsfähigkeit von jungen Menschen in
Deutschland befördern, sondern auch ein nachhaltig verbreitertes Kompetenzreservoir in den
MINT-Fächern ermöglichen, welches die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft auch
in den nächsten Generationen zu sichern hilft. Der MINT-Nachwuchs muss zukünftig in deutlich
stärkerem Umfang aus sozial schwächeren Schichten kommen. Eine Bildungspolitik, die diese
Zusammenhänge ignoriert, wird kaum dazu beitragen können, den dringend erforderlichen
MINT-Nachwuchs zu erschließen.
3 Bildungsinvestitionen neu ausrichten
Doch die Erschließung neuer Zielgruppen für akademische Karrieren ist nicht auf ein reines Um-
steuern von Mitteln in Regionen mit hohem Potenzial zu reduzieren, sondern die Ansteuerung
dieser Klientel muss auch mit einem neuen Verständnis erfolgen. Maßnahmen, die sich für den
„Normstudierenden“ bewährt haben, greifen bei Zielgruppen mit gespreizten Eingangsvoraus-
setzungen nicht. Es reicht nicht, formale Zugangshürden zu senken oder abzuschaffen, sondern
man muss auch ermöglichen, dass Hochschulen die Voraussetzungen schaffen können, dass der
Abschluss für junge Menschen mit vom „Normstudierenden“ abweichenden Einstiegsqualifika-
tionen erreichbar ist.
Es ist unausweichlich, dass flankierende Maßnahmen für Zielgruppen aus hochschulfernen Fa-
milien – und darunter insbesondere auch aus Familien mit einer Zuwanderungsgeschichte –
über die gesamte Bildungsprozesskette intensiviert und zum Teil völlig neu gedacht werden
müssen. Nur so kann das Ziel einer höheren Übergangsquote in die Hochschulen und damit
eine entsprechende regionale Versorgung mit akademisch ausgebildetem Fachkräftenachwuchs
gewährleistet werden. Wo muss man aber ansetzen?
Ordnet man exemplarisch Problemfelder einer (potenziellen) Studierendenklientel aus hoch-
schulfernen Schichten, lassen sich diese im Kern an drei „Interventionspunkten“ lokalisieren:
► Orientierung und Vorbereitung auf das Studium
► Flankierung von Lehre und Studium
► Übergang in den Beruf
Doch welche neuen Herausforderungen sind an diesen Interventionspunkten zu bearbeiten?
![Page 19: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/19.jpg)
17
► Orientierung und Vorbereitung auf das Studium
Angesichts der skizzierten Zusammenhänge ist davon auszugehen, dass an Hochschulstandor-
ten mit sozio-ökonomisch schwierigem regionalem Umfeld zahlreiche Talente sozialisationsbe-
dingt nicht den Weg in die Hochschule finden. Oftmals fehlen akademische Vorbilder, bestehen
Unklarheiten über berufliche Verwertungsperspektiven, wirken finanzielle Belastungen ab-
schreckend oder fehlt einfach das Selbstvertrauen, das „Unbekannte“ zu wagen. Um diese
Orientierungs- und Eintrittsbarrieren zu durchbrechen, sind frühzeitige Kontakte mit den Schu-
len im Einzugsbereich zu professionalisieren. Da Lehrer als Multiplikatoren für akademische
Entwicklungsperspektiven bzw. als Know-how-Träger gewonnen werden müssen, sind diese in
das Zentrum zu rücken und mit der Infrastruktur, den Studiengängen und -anforderungen so-
wie relevanten Ansprechpartnern und Netzwerkkontakten persönlich vertraut zu machen. In
eine ähnliche Richtung zielen Konzepte für eine gezielte „Vor-Ort-Beratung“ von Eltern in den
Schulen, in der Hochschule oder in anderen der Aktivierung dieser Zielgruppe dienlichen Räum-
lichkeiten (z.B. Kulturvereine). In Kooperation mit StuBo-Lehrern (StuBo steht für Studien- und
Berufsorientierung) sind dabei Studienmöglichkeiten gerade für solche Eltern aufzubereiten,
die aus der eigenen Biografie nicht über entsprechende Erfahrungen verfügen.
![Page 20: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/20.jpg)
18
Neben orientierenden Maßnahmen bietet sich die Schulzeit auch schon als Vorbereitungszeit
an. Aufgrund der Diversität der formalen Hochschulzugänge sind für besonders talentierte und
motivierte Schüler, die aber in ihrer Schulform spezifische fachliche Inhalte, die im Studium
vorausgesetzt werden, nicht vermittelt bekommen, schon begleitend zur Schulzeit Förderange-
bote zu platzieren, die darauf ausgerichtet sind, eine Annäherung an die Anforderungen eines
Studiums, z.B. in Mathematik oder Physik, zu gewährleisten.
► Flankierung von Lehre und Studium
Durch die Ausdifferenzierung von Hochschulzugangswegen hat die Spreizung der Einstiegsvo-
raussetzungen in Kernkompetenzfeldern für den Studienerfolg erheblich zugenommen. Da
schlechtere Startvoraussetzungen aber nicht grundsätzlich mit fehlenden Leistungspotenzialen
gleichzusetzen sind, müssen zusätzliche zielgruppenspezifische Förderangebote in Kernkompe-
tenzbereichen sowohl vor Studienbeginn als auch im Studium entwickelt und angeboten wer-
den. Im Zentrum neu zu entwickelnder bzw. zu profilierender Aktivitäten sollte daher vor allem
der Studieneingang als Angleichungsphase stehen. Gerade hier erfahren Studienanfänger die
Unterschiede zwischen den am „Normstudierenden“ ausgerichteten Studienanforderungen
und dem, was ihre bisherige Bildungsbiografie vermittelt hat. Über Orientierungstests können
so Einschätzungen geschärft werden, ob ein Studiengang den individuellen Stärken entspricht
und wo mögliche Defizite bspw. in mathematisch-naturwissenschaftlichen oder auch sprachli-
chen Grundlagen bestehen. Flankierend zur Studieneingangsphase sind auf dieser Basis gezielt
bestehende Defizite in den Eingangsvoraussetzungen und Lernstrategien zu adressieren. Über
die klassischen Ansätze von 14-tägigen Brückenkursen hinaus sind dazu hoch differenzierte An-
gebote zu schaffen. Es ist sonst kaum möglich, in einigen Wochen vor Studienbeginn die Diffe-
renz zwischen einer an einem Gymnasium erworbenen allgemeinen Hochschulreife mit Leis-
tungskurs in Mathematik und einer z.B. auf der Basis eines Realschulabschlusses und daran an-
geschlossener fachschulischer Ausbildung mit Praxisphasen erlangten Fachhochschulzugangs-
berechtigung so auszugleichen, dass die Lehrveranstaltungen auf einem für die einen nicht un-
terfordernden und für die anderen nicht überfordernden Anspruchsniveau gehalten werden
können.
► Übergang in den Beruf
Wenn die Studierenden ihren Abschluss haben, eröffnen sich für Hochschulen im Kern zwei
Interventionspunkte. Einerseits können über gezielte Mentoren-Programme die heterogenen
Übergangsprobleme adressiert werden. So stellen sich für die jungen Absolventen, die die ers-
ten Akademiker in ihrer Familie sind, ganz andere Fragen als für die, die während ihres gesam-
ten Studiums erfahrungsbasiertes Feedback aus dem eigenen Umfeld hatten und möglicher-
weise in soziale Netzwerke eingeführt wurden. Andererseits gilt es auch verstärkt, diese Absol-
![Page 21: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/21.jpg)
19
venten als „Vorbilder“ zu gewinnen und sichtbar zu machen. Gerade erfolgreiche Karrieren ent-
falten eine authentische Kraft, Nachahmung bei jungen Menschen zu provozieren.
Mit dieser kurzen und nur exemplarisch angerissenen Handlungsagenda wird klar, dass eine
derartige Initiative zur Sicherung der Fachkräftebasis für morgen viel kleinteiliger und vielleicht
auch schwerer vermittelbar ist als ein einfaches Rezept „Zuwanderung“. Wenn Placebos ohne
Wirkstoffe ausreichen würden, den eskalierenden Fachkräftemangel zu überwinden, wäre die-
ser Weg auch nachvollziehbar. Doch die bisherigen Erfahrungen legen etwas anderes nahe. Der
Innovationsforscher rät daher, Bildungsinvestitionen – gerade auch im Hinblick auf zukünftige
Ressourcenverknappung im Bereich der Öffentlichen Haushalte – in Felder mit hohen
erwartbaren Effekten zu steuern und mit diesen Mitteln neue Wege bei der Erschließung und
Förderung junger Talente zu beschreiten. Nur so lässt sich der Fachkräftemangel mittel- und
langfristig wirksam angehen. Welcher Weg wird wohl beschritten? Welches Szenario zum Fach-
kräftemangel 2020 wird greifen?
► In der pessimistischen Variante wird sich der Innovationsforscher in Kommentaren wie die-
sen erneut mit der Zuwanderungsdebatte, die möglicherweise in der nächsten Version dann
mit Strategien zur Bewirtschaftung der Eliten in Entwicklungsländern aufwartet, auseinan-
dersetzen.
► In der optimistischen Variante kann sich der Innovationsforscher neuen Feldern zuwenden,
weil die Fachkräftemangeldiskussion strukturell angegangen wurde und neue Zielgruppen in
sozial schwächeren und hochschulfernen Schichten für akademische Karrieren erschlossen
werden konnten.
Da man nicht absehen kann, welcher Weg beschritten wird, werden die Textbausteine sicher-
heitshalber gespeichert.
![Page 22: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/22.jpg)
20
4 TECHNIK & GESELLSCHAFT VDI nachrichten 2. Juli 2010 Nr. 26/27
Talente stärken –
nicht die sozial Starken von Marcus Kottmann und Bernd Kriegesmann
INGENIEURSTUDIUM: Von 100 Akademiker-Kindern in Deutschland nehmen 71 nach der Schule ein Studium auf. In höheren sozialen Schichten seien die Potenziale für den Hochschulzugang ausgeschöpft, schreiben Bernd Kriegesmann und Marcus Kottmann von der FH Gelsenkirchen in folgendem Beitrag. Die Wissenschaftler fordern, „die sich hartnäckig haltende soziale Selektivität von Bildungschancen“ zu überwinden, damit mehr sozial Schwächere ein Ingenieurstudium aufnehmen.
VDI nachrichten, Gelsenkirchen, 2. 7. 10, ws
VDI nachrichten, Gelsenkirchen, 2. 7. 10, ws
Während die Auswirkungen der Finanz-
und Wirtschaftskrisen in Bund, Ländern
und Kommunen die Etats aller Ressorts
unter Druck setzen, bleibt der Bildungs-
bereich verschont. Mehr noch, bis 2015
sollen die Ausgaben für Bildung und For-
schung auf 10 % des Bruttoinlandsproduk-
tes angehoben werden, was Milliardenin-
vestitionen erfordert.
Was mit den Investitionen passieren soll,
scheint klar. So sollen künftig 40 % aller
Schulabgänger eine akademische Ausbil-
dung aufnehmen. Zuwächse erhofft man
sich gerade in den für eine innovierende
Wirtschaft besonders wichtigen Mint(Ma-
thematik, Informatik, Naturwissenschaften,
Technik)-Fächern. Werden zusätzliche Fi-
nanzmittel aber tatsächlich dort investiert,
wo die größten Effekte für mehr Ingenieure
zu erwarten sind?
Schaut man auf bestehende Zuweisungs-
mechanismen an den Hochschulen, sind
Zweifel an diesem Automatismus ange-
bracht. So hat sich bei höheren sozialen
Schichten die Ausschöpfung der Potenziale
für Übergänge an die Hochschulen längst
dem Grenznutzen angenähert. Von 100
Akademiker-Kindern erreichen in Deutsch-
land 81 die Sekundarstufe II, 71 nehmen
nach der Schule ein Studium auf. Sind die
Eltern Akademiker und verbeamtet oder
selbstständig, studieren weit über 80 % der
Kinder. Zusätzliche Investitionen können
also nur bescheidene Effekte für „mehr
kompetente Mint-Absolventen“ erzielen.
Demgegenüber werden bei Zielgruppen
aus sozial schwachen Familien in massiver
Form Potenziale verschwendet. Von 100
Kindern aus Nicht-Akademiker-Familien
erreichen lediglich 45 die Sekundarstufe II,
nur 24 nehmen ein Studium auf. Von 100
Kindern aus Arbeiterfamilien nehmen nur
17 ein Studium auf.
Wenn mehr junge Menschen ein Ingeni-
eurstudium aufnehmen sollen, dann müsste
die sich hartnäckig haltende soziale Selek-
tivität von Bildungschancen überwunden
werden. Da der Anteil von Jugendlichen
aus sozial schwachen Familien in Deutsch-
land eher wieder wachsen wird, können
Strategien zur Förderung des Ingenieur-
nachwuchses, die dieses Thema ausblen-
den, langfristig kaum zum Erfolg führen.
Es gibt aber nicht nur gravierende soziale
![Page 23: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/23.jpg)
21
Unterschiede bei der Entwicklung von Ta-
lenten, sondern auch erhebliche regionale
Diskrepanzen. So beträgt der Anteil an
Schülern mit Vollabitur in Bottrop 26,2 %,
in Gelsenkirchen 28,3 %, in Köln 35 %, in
Mülheim schon 39,4 % und in Münster
stolze 44,6 % eines Jahrganges.
In bildungsbürgerlich geprägten Regionen
wie Münster sehen nicht nur die Wege in
die Hochschule anders aus als in struktur-
schwachen Regionen, sondern auch die
Wege im Studium. Die Zusammensetzung
der Schülerschaft und das Auftreten sprach-
licher oder mathematischer Kompetenz-
mängel schließen eine vergleichbare Ent-
wicklung der Leistungsniveaus in sozio-
ökonomisch unterschiedlichen Regionen
fast aus.
Die Spreizung der Eingangsqualifikatio-
nen nimmt mit der Vielfalt formaler Zu-
gangswege jenseits des Vollabiturs deutlich
zu. Wenn an Hochschulen in Metropolregi-
onen wie dem Ruhrgebiet 30 % Vollabitu-
rienten studieren, in anderen Regionen aber
mehr als 50 %, sind andere Beratungs- und
Betreuungsangebote im Studium notwen-
dig.
Die Vorstellung, mit an „Normalstudie-
renden“ ausgerichteten Studienangeboten
eine heterogen ausgebildete Jugend zu aka-
demischen Weihen zu führen, geht an der
Realität vorbei und führt zu abstrusen Res-
sourcenzuweisungen im Hochschulbereich.
Die Hochschulen mit einer „aufwands-
trächtigeren“ Studierendenklientel – aber
hohem Potenzial für mehr Ingenieure –
schneiden bei der Finanzierung schlecht ab,
obwohl sie erhebliche Anstrengungen zur
Sicherung des Studienerfolges unterneh-
men müssen.
So werden über den Hochschulpakt II
Bundes- und Landesmittel pro Kopf auf
Hochschulen verteilt, unabhängig davon,
welche Maßnahmen notwendig sind, um
diese völlig unterschiedlichen Köpfe in das
System zu bekommen und dann über meh-
rere Jahre hinweg auf ein international ver-
gleichbares Kompetenzniveau zu entwi-
ckeln.
Mehr noch: Mit „leistungsorientierten
Mittelverteilungen“ werden in großem Um-
fang Ressourcen zwischen den Hochschu-
len auf der Basis von Output-Indikatoren
umverteilt.
An Fachhochschulen in NRW führt der
mit 85 % gewichtete Leistungsindikator
„Anzahl der Absolventen“ seit Jahren zu
einer Umverteilung von Ressourcen von
Hochschulen mit sozial schwachen Umfel-
dern hin zu Hochschulen mit besseren
sozio-ökonomischen Bedingungen.
Die Zielsetzung der Leistungsorientie-
rung, „Stärken zu stärken“, wird hier durch
Systemfehler in ein „Die Starken stärken“
verkehrt. Unter Beibehaltung dieser Ver-
teilungsmechanismen würden zusätzliche
Investments auf bildungsbürgerlich gepräg-
te Regionen konzentriert, obwohl dort die
zur Steigerung der Anzahl von Mint-
Absolventen vergleichbar geringsten Effek-
te zu erwarten sind. Zudem bliebe die
Chance zur Stärkung strukturschwacher
Regionen ungenutzt.
Deutschland braucht nicht nur Debatten
über mehr Geld für Bildung. Es wäre drin-
gend geboten, über eine qualitative Agenda
zu streiten, für wessen Bildung in welchen
Regionen investiert werden sollte, um ge-
wünschte Effekte zu realisieren. Gerade die
Ingenieurstudiengänge entsprechen dem
Bedürfnis von Jugendlichen aus sozial
schwachen Familien, über die Ausbildung
finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen.
Ein solcher Impuls würde nicht nur die
Leistungsfähigkeit von jungen Menschen
fördern, sondern auch ein nachhaltig ver-
breitertes Kompetenzreservoir in den Mint-
Fächern eröffnen, das die Wettbewerbsfä-
higkeit der deutschen Wirtschaft auch in
den nächsten Generationen sichern hilft.
![Page 24: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/24.jpg)
22
Forschung am IAI
Innovation hat sich in den letzten Jahren als fester rhetorischer Bestandteil betrieblicher und
(verbands-)politischer Diskussionen etabliert. Als Motor für Wachstum und Beschäftigung wird
Innovationen gerade an einem Standort wie Deutschland ein herausragender Stellenwert bei-
gemessen. Das war nicht immer so. Als das IAI Ende der 1980er Jahre seine Arbeit aufgenom-
men hat, war es noch unüblich, über Innovationen zu reden. Nicht, dass es keine Innovationen
gegeben hätte, aber die Entstehungs- und Diffusionszusammenhänge waren weitgehend unbe-
kannt. In der Praxis waren Innovationen – meist von Einzelpersonen getragen – irgendwie da
und in der volkswirtschaftlichen Theorienbildung „fiel der technische Fortschritt vom Himmel“.
Diese Forschungslücke hat das IAI vor über 20 Jahren zum Anlass genommen, sich wissenschaft-
lich mit Innovationsprozessen auseinanderzusetzen und Beiträge zu ihrer Förderung zu erarbei-
ten.
Seitdem haben sich die Arbeitsschwerpunkte und das Forschungsprofil des IAI stetig weiter-
entwickelt. Ausgangspunkt waren dabei Analysen zur Diffusion der Mikroelektronik. Ausgehend
von dem bis heute gültigen Befund, dass die Um- und Durchsetzung von Innovationen gegen-
über dem Plan stark zeitverzögert abläuft und häufig hinter dem angestrebten Zielerreichungs-
grad zurückbleibt, wurden hier auf der Basis einer Ursachenanalyse die real wirksamen Innova-
tionsbarrieren strukturiert. Bei dem in späteren Projekten weiterentwickelten Analyseraster
haben sich vier Hauptwiderstandsbereiche herausgeschält.21 Neben technisch, organisatorisch
und extern bedingten Widerständen behindern insbesondere personell bedingte Widerstände
die Umsetzung neuer Ideen und Lösungen. Entgegen dem gern gesetzten programmatischen
Konsens zur Offenheit für Innovationen wird damit die Ambivalenz deutlich. Innovation wird als
unerlässlich angesehen, wirkt aber eben auch als Störenfried. Liebgewordene Privilegien wer-
den in Frage gestellt, eingefahrene Routinen aufgelöst und möglicherweise Kompetenzen ent-
wertet, auf denen man seine derzeitige Position begründet. Doch es wäre zu kurz gegriffen, nur
die Widerstandsebene bei den Mitarbeitern zu sehen. Letztlich sind die Menschen die einzigen,
die Ideen entwickeln und auch gegen Widerstände umsetzen können. Mit dieser initiativen Rol-
le hat sich das IAI auch in frühen Projekten auseinandergesetzt. Im Fokus standen dabei Erfin-
der, die vielfach den Idealtypus des kreativen Impulsgebers für Neues konturieren.22 Deutlich
wurde in diesen Projekten, dass Ansätze des Managements von Innovationen Respekt vor die-
sen unterschiedlichen Rollen der Mitarbeiter haben müssen.
21
Vgl. Staudt 1983; Staudt 1986.
22 Vgl. Staudt/Bock/Mühlemeyer 1990; Staudt/Bock/Mühlemeyer/Kriegesmann 1990; Staudt/Bock/Mühle-
meyer/Kriegesmann 1992; Staudt/Mühlemeyer/Kriegesmann 1993.
![Page 25: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/25.jpg)
23
Aus der Erkenntnis, dass neben der aktivierenden auch regelmäßig eine retardierende Funktion
von Mitarbeitern beim Innovieren zum Tragen kommt, haben Folgeprojekte den Menschen in
den Mittelpunkt gestellt. Ein früher Schwerpunkt lag dabei auf Ansätzen zur Steigerung der In-
novationsfähigkeit. Zu der Zeit lag es dabei noch nahe, wenn es um die Entwicklung neuer Fä-
higkeiten zur Bewältigung geänderter Anforderungen ging, sich mit Weiterbildung auseinander-
zusetzen.23 Relativ schnell wurde aber deutlich, dass Weiterbildung nur Teile individueller Lern-
prozesse abdecken kann. Innovationsfähigkeit ist eine Funktion von Wissen und Erfahrung. Aus
verschiedenen Projekten, die die „qualifikationsseitige“ Gestaltung von Innovationsprozessen
zum Gegenstand hatten, ist vor diesem Hintergrund das Bochumer Kompetenzmodell entstan-
den.24 Diese begriffliche Differenzierung hat dabei nicht nur akademischen Wert, sondern ist
auch mit erheblichen praktischen Konsequenzen verbunden. Wenn Innovationsfähigkeit domi-
nant auf Erfahrung basiert, sind Lernarrangements viel stärker in reale Handlungsvollzüge zu
verlagern, ist die künstliche Trennung von Lernen und Arbeiten aufzuheben.25 Gerade beim
Innovieren ist ein derartiges Vorgehen alternativlos, lassen sich hier doch – was klassische For-
men der Weiterbildung voraussetzen – Qualifizierungsbedarfe im Vorfeld nicht bestimmen, da
diese erst im Innovationsprozess entstehen.
Parallel zu dieser Entwicklung zeichnete sich ab, dass nicht nur der Aufbau von individuellen
Kompetenzen wichtig ist, sondern die Diagnose, dass Deutschland die Innovatoren ausgehen26,
befeuerte einen neuen Forschungszweig. Wie kann die personelle Basis für Innovationen gesi-
chert werden? Die sich zyklisch wiederholende Fachkräftemangeldebatte wurde bis heute im-
mer wieder aufgegriffen und mit bildungspolitischen Implikationen aufbereitet. Als ein Beitrag
zur Überwindung der quantitativen und qualitativen Fachkräftebasis wurde das Thema dualer
Studiengänge auf Bundes- und Landesebene stark protegiert und durch die Aufbereitung von
„Good Cases“ einzelbetrieblich zugänglich gemacht.27
Angesichts der demografischen Entwicklung ist Anfang der 2000er Jahre eine weitere Facette
von Kompetenzentwicklung in den Blick geraten. Bei Belegschaften, die zukünftig länger im Be-
rufsleben stehen werden, geht es zunehmend darum, die Fitness für Innovationen sicherzustel-
len.28 Die zunehmende Entgrenzung von Arbeit und Freizeit aufgrund neuer Arbeitsformen, die
sinkende Halbwertzeit stabiler organisatorischer Bedingungen in den Unternehmen, die stei-
23
Vgl. Staudt 1990.
24 Vgl. Staudt/Kriegesmann 1999.
25 Vgl. Staudt/Kriegesmann 2002; Staudt et al. 2002.
26 Vgl. Staudt/Kottmann 2001.
27 Vgl. Kottmann/Kriegesmann/Striewe 2008; Kriegesmann/Kottmann/Köhler/Striewe 2009.
28 Vgl. Kriegesmann/Kottmann/Masurek/Nowak 2005.
![Page 26: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/26.jpg)
24
gende Verdichtung von Routinearbeit bei gleichzeitiger Intensivierung von Innovationsarbeit
stellt erhebliche Anforderungen an die physische und psychische Leistungsfähigkeit. Bestehen-
de Ansätze des klassischen Arbeits- und Gesundheitsschutzes erfassen die geänderten Anforde-
rungen nur teilweise. Vor diesem Hintergrund sind neue Wege der Gesundheitsförderung erar-
beitet und insbesondere auf die besonderen Bedingungen von Innovationsarbeit abgestimmt
worden.29
Eng verzahnt mit per-
sonenbezogenen An-
sätzen des Innovati-
onsmanagements ha-
ben sich die organisato-
rischen Bedingungen
für das Innovieren als
wichtiger Kristallisati-
onspunkt für For-
schungsprojekte am IAI
etabliert. Neben der
besonderen Bedeutung
für die Kompetenzent-
wicklung und die Siche-
rung der physischen
und psychischen Leis-
tungsfähigkeit geriet
dabei insbesondere die
Innovationskultur als
aktivierender Humus
für das Neue in den
Fokus.30 In
lichen Projekten
den scheinbare Ideal-
bilder – etwa zur Feh-
lertoleranz – entkleidet
und die Differenziertheit von Innovationskulturen aufbereitet. So wurde beispielsweise klar,
dass der Widerstand gegen Innovationen bzw. der konstruktive Opponent in frühen Phasen des
29
Vgl. Kriegesmann et al. 2006 sowie Kriegesmann et al. 2010.
30 Vgl. Kriegesmann/Kerka (Hrsg.) 2007; Kerka/Kriegesmann/Kley 2008
![Page 27: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/27.jpg)
25
Innovationsprozesses von hohem Wert ist oder dass gerade die Umsetzung von Innovationen
die noch immer in vielen Unternehmen verfangene Neigung zur linear-sequentiellen Bearbei-
tung von Innovationsprozessen überwinden muss.
Unmittelbar mit dieser Ausdifferenzierung war die stärkere Aufbereitung von aufgabenbezoge-
nen Methoden des Innovationsmanagements verbunden. Entlang des Innovationsprozesses
wurden – unter Berücksichtigung der Vor- und Rückkopplungsprozesse – Methoden erarbeitet,
die jenseits des Mainstreams liegen. Neben Ansätzen zur Ideenentwicklung und stufenweisen
Bewertung31 stehen dabei derzeit vor allem Wege zur Erschließung der Kundenbedürfnisse von
morgen im Vordergrund, die der traditionellen Marktforschung verschlossen bleiben.32
Diese hier nur kurz skizzierten Entwicklungen waren geprägt durch vielfältige Projekte in ganz
unterschiedlichen Anwendungsfeldern. Verschiedene Technologiefelder, unterschiedliche Un-
ternehmensgrößenklassen und Branchen, Differenzialbetrachtungen von Industrie- und Dienst-
leistungen sowie unterschiedliche Innovationsarten und -grade wurden zur Weiterentwicklung
des Innovationsmanagements zum Gegenstand von Projekten gemacht. Die aufgebauten Kom-
petenzen auf der Mikroebene des Innovierens wurden dabei auch immer wieder auf die Ebene
der Politikberatung übertragen.33
Das Forschungsprogramm des IAI nimmt mit diesem gewachsenen Kompetenzprofil weiter
Herausforderungen innovationsaktiver Unternehmen auf – wie ein Blick auf aktuelle Projekte
belegt:
31
Vgl. Kerka/Kriegesmann/Schwering/Happich 2005.
32 Vgl. Kerka/Kriegesmann/Schwering/Striewe 2006.
33 Vgl. Staudt 1986; Kriegesmann/Kerka/Sieger/Striewe/Yaldizli 2006; Kriegesmann/Kublik/Schwering/Botthof
2008.
![Page 28: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/28.jpg)
26
Innovationstreiber Mitbestimmung? Bestandsaufnahme, Konzepte und Handlungsper-
spektiven
Innovationsfähigkeit wird als strategischer Imperativ zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit von
Unternehmen propagiert und richtet auch an die Träger der Mitbestimmung neue Anforderun-
gen. Von der Innovationsforschung werden Betriebsräte jedoch kaum beachtet. Welche Innova-
tionsbeiträge leisten aber Betriebsräte? Drei Ankerpunkte lassen sich identifizieren:
► Fast jeder dritte Betriebsrat bringt eigene Ideen in managementinitiierte Innovationspro-
zesse ein. Diese Gruppe wird nicht nur grundsätzlich bei Innovationen durch das Manage-
ment einbezogen, sondern beteiligt sich mit eigenen Vorschlägen an den Veränderungen,
die seitens des Managements auch „überwiegend berücksichtigt“ werden.
► Etwa 14 Prozent der Betriebsräte beteiligen sich „häufig“ eigeninitiativ am betrieblichen
Innovationsgeschehen. D.h. sie bringen eigene Ideen zur Beförderung der Unternehmens-
entwicklung ein. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Veränderungen im Bereich von Personal
und Arbeitsorganisation.
► Nur wenige Be-
triebsräte sehen
ihre „Innovati-
onsrolle“ darin,
durch proaktives
Handeln die be-
trieblichen Rah-
menbedingungen
für Innovationen
zu beeinflussen.
16 Prozent der
befragten Be-
triebsräte haben
Vorschläge in
diesem Bereich
gemacht. Dieses Engagement lohnt sich: Mit steigender betrieblicher Innovationstätigkeit
sind zugleich höhere Bewertungen sowohl der Belegschaftskompetenzen als auch der be-
trieblichen Rahmenbedingungen für Innovation verbunden.
Veröffentlichungen: Kriegesmann, Bernd; Kley, Thomas; Kublik, Sebastian: Innovationstreiber betriebliche Mit-bestimmung? In: WSI-Mitteilungen, 63. Jg., 2/2010, S. 71-79; Ziegler, Astrid; Kriegesmann, Bernd; Kley, Thomas; Kublik, Sebastian: Betriebliche Innovationsfähigkeit: Die Perspektive der Betriebsräte. Empirische Ergebnisse aus der WSI-Betriebsrätebefragung 2008/09, Schüren-Verlag, Marburg 2010.
![Page 29: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/29.jpg)
27
Patentmanagement als Innovationstreiber
Für immer mehr Unternehmen sind Patente von herausragender Bedeutung im Innovations-
wettbewerb. Im Vordergrund steht dabei der Schutz des Umsatzes. Gut 70 Prozent der patent-
aktiven Unternehmen sehen hier die zentrale Bedeutung von Patenten. Je nach Unterneh-
mensgrößenklasse werden bis zu 63 Prozent des Unternehmensumsatzes durch Patente ge-
schützt. Der Schwerpunkt des Patentmanagements liegt dabei in der Administration der Pa-
tentportfolios. Fraglich ist jedoch, ob die Konzentration auf das Patentieren und Verwalten des
Patentbestandes in Zukunft ausreichen werden, die mitunter auch hohen Kosten von Patentab-
teilungen bei steigendem Wettbewerbsdruck zu rechtfertigen. Neue Aufgabenprofile von Pa-
tentmanagern könnten eine Perspektive für progressive Unternehmen bieten. Patentmanager
sind i.d.R. Kenner
der Technologie-
potenziale ihres
Unternehmens
und wissen, wel-
che Funktionen die
aufwändig entwi-
ckelten Technolo-
gien erfüllen kön-
nen. Was liegt also
näher, als sich
nicht nur um den
Schutz des wett-
bewerbskritischen Know-hows zu kümmern, sondern sich viel intensiver damit zu beschäftigen,
was man aus den Potenzialen noch machen kann. „Potenzial sucht Anwendung“ – „Problem
sucht Lösung“: Bei der Suche nach lukrativen Verwertungschancen für bestehende Technolo-
giepotenziale könnten Patentmanager genauso wie bei der Entdeckung der Technologien der
Zukunft zusätzliche Impulse für Neuerungen geben. Weil Patentmanager nicht nur über Re-
cherche-Know-how, sondern in den meisten Fällen auch über naturwissenschaftlich-technische
Kenntnisse verfügen und damit – im Gegensatz zu vielen anderen um Innovationen Bemühten –
beurteilungsfähig sind, könnten sie besondere Impulsgeber für Innovationen sein. Wie die IAI-
Benchmarkstudie zum Patentmanagement jedoch zeigt, ist das Patentmanagement in diese
„kreativ-schöpferischen Prozesse“ bisher kaum eingebunden. Wie zusätzliche Profilierungen im
Patentmanagement und damit Impulse für Innovationen gesetzt werden können, zeigen die
gerade veröffentlichten Ergebnisse.
Veröffentlichungen: Kerka, Friedrich; Kriegesmann, Bernd; Happich, Jan: Patentmanagement als Innovationstrei-ber – Wie Patentmanager ihren Wert für das Unternehmen erhöhen können, Bochum 2010.
![Page 30: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/30.jpg)
28
13. & 14. IAI-Innovationsmanager-Workshop bei Bayer MaterialScience Leverkusen und
bei 3M Deutschland Neuss
Innovationsmanager: Für die einen sind sie Vordenker, die die Zukunft des Unternehmens mit-
gestalten, die den Ideenträgern den Weg durch unbekannte Gewässer weisen, für die anderen
sind sie nichts weiter als Ideenverwalter, Exoten oder gar Bremser. Um zur Profilierung der ei-
genen Rolle Impulse aus der Forschung zu setzen und einen Erfahrungsaustausch mit
Praktikerkollegen zu schaffen, hat das IAI Ende 2004 eine Workshopreihe für Innovationsmana-
ger ins Leben gerufen, die in diesem Jahr mit der 13. und 14. Veranstaltung ihre Fortsetzung
fand. Im Rahmen des 13. IAI-Workshops bei Bayer MaterialScience in Leverkusen diskutierten
die Teilnehmer, wo das Innovationsmanagement nach der Krise steht, was tragfähige Konzepte
für die Zeit danach sein können und wie diese vor Ort in ihren Unternehmen umgesetzt werden
sollten. Nach einem Vortrag des Gastgebers Eckard Foltin, Head of Creative Center, über das
Innovationsmanagement bei Bayer MaterialScience setzte Prof. Dr. Friedrich Kerka Impulse zur
Weiterentwicklung des Innovationsmanagements. In anschließender Gruppenarbeit wurden
Schwerpunkte herausgearbeitet, über die das Innovationsmanagement nach der Krise seinen
(täglichen) Beitrag zum Unternehmenserfolg nachweisen kann. Teil der Veranstaltung war da-
rüber hinaus eine Besichtigung ausgewählter Bereiche des Werksgeländes (Chempark), bei der
interessante Einblicke in die Entwicklungsarbeit bei Bayer MaterialScience gewährt wurden.
Der 14. IAI-Workshop bei 3M Deutschland
in Neuss war dagegen stärker methodisch
geprägt. Ziel war es, sich über Möglichkei-
ten und Grenzen des klassischen Einsatzes
von Marktforschung in Unternehmen und
nach Möglichkeiten, empathischer For-
men der Produktentwicklung auszutau-
schen. In einem ersten Teil stellte Stephan
Rahn, Manager Corporate Innovation
Marketing bei 3M, unter dem Stichwort „Cultivating Innovation“ das Innovationsmanagement
bei 3M vor. Anschließend reizte Prof. Dr. Bernd Kriegesmann mit einem Impulsstatement „In-
novationsflops trotz oder wegen Marktforschung?“ eine intensive Diskussion an. Nach einem
Mittagsimbiss, der Zeit für Austausch und Vernetzung bot, führte Stephan Rahn die Teilnehmer
durch das 3M Customer Technical Center und stellte dort einige Beispiele und Neuentwicklun-
gen aus der bunten 3M Welt vor. Abschließend lud Prof. Dr. Friedrich Kerka dazu ein, sich über
die Notwendigkeit und Möglichkeiten empathischer Formen der Produktentwicklung Gedanken
zu machen und Vorteile des Empathic Design zu nutzen.
![Page 31: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/31.jpg)
29
Vom Betrieblichen Vorschlagswesen zum Ideenmanagement
Wer Innovationen fordert, muss die innovativen Kräfte des Unternehmens fördern. Das ist
weithin akzeptiert. Doch vielen Unternehmen gelingt es nur unzureichend, das kreative Poten-
zial ihrer Mitarbeiter zu aktivieren
und für die Unternehmensentwick-
lung zu erschließen. Mit Einzeliniti-
ativen und singulären Innovations-
Happenings werden vielfach nur
Strohfeuer entfacht und auch An-
sätze wie das Betriebliche Vor-
schlagswesen, mit denen der Ver-
such unternommen wurde, dauer-
hafte Plattformen für die Ideenein-
reichung zu etablieren und einen
neuen Umgang mit dem Kreativpo-
tenzial der Mitarbeiter zu kultivie-
ren, haben sich nur selten als
nachhaltig herausgestellt. Alle Be-
mühungen, die Einreichung von
Ideen allein über in Aussicht ge-
stellte Prämien anzureizen, blieben
in ihrer Wirkung begrenzt. Auf-
grund des wenig aktivierenden
Charakters sowie der zum Teil bü-
rokratischen Abwicklung von Verbesserungsvorschlägen ist das Betriebliche Vorschlagswesen in
vielen Unternehmen leergelaufen und wird oft nur noch wegen der Zertifizierung formal admi-
nistriert. Nicht zu Unrecht wird das BVW bei den Mitarbeitern auch unter dem Label des „Vor-
schlagsverwaltungsunwesens“ geführt. Neue Perspektiven für die Mobilisierung kreativen En-
gagements eröffnen moderne Ansätze des „Ideenmanagements“. Vielfach werden die Chancen
der unternehmensweiten Innovationsförderung jedoch noch nicht genutzt, weil sich die Ideen-
management-Initiativen allein auf Kommunikationskampagnen oder die Einführung moderner
Ideenmanagement-Softwaretools beschränken und zu wenig mit dem realen Innovationsge-
schehen des Unternehmens abgestimmt sind. Wer den Fluss kontinuierlicher Verbesserung
verstetigen will, muss sich von der Verwaltungsmentalität abwenden und „unternehmerisches“
Engagement wecken.
Veröffentlichungen: Kerka, Friedrich; Kriegesmann, Bernd; Kley, Thomas: Lernförderliche Unternehmenskulturen – Trendreport, in: INQA-Bericht Nr. 29, Dortmund, Berlin, Dresden 2007.
![Page 32: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/32.jpg)
30
„Big Ideas“ erkennen und Flops vermeiden – Bewertung von Innovationsideen
Innovationen sind ohne Risiken nicht zu haben. Wer Neuland betritt, muss Unwägbarkeiten und
Stolpersteine einkalkulieren, Umwege in Kauf nehmen und erreicht doch nicht immer sein Ziel.
Mit außergewöhnlichen Innovationschancen geht immer auch die Möglichkeit des Scheiterns
einher. Analysen des IAI zeigen, dass nur etwa 13 Prozent aller Neuproduktprojekte das Stadi-
um der Markteinführung erreichen, und von den neu am Markt lancierten Produkten können
wiederum nur rund 50 Prozent die in sie gesetzten Erwartungen zumindest in Teilen erfüllen.
Das heißt, von den „offiziellen“, in den Unternehmen zum Teil mit erheblichem Aufwand vo-
rangetriebenen Ideen wird nur rund jede sechzehnte ein kommerzieller Erfolg (6 Prozent). Der
Großteil aller Ideen stellt
sich im Nachhinein als
nicht erreichbare Vision
heraus oder endet als Flop,
nachdem über Forschungs-
und Entwicklungstätigkei-
ten neues Wissen aufge-
baut, mit neuen Ferti-
gungslinien die technische
Infrastruktur weiterentwi-
ckelt oder die Vertriebs-
strukturen den neuen Pro-
dukten entsprechend an-
gepasst und so in Summe erhebliche Investments in die Unternehmensentwicklung getätigt
wurden. Gleichzeitig bleiben die echten „Big Ideas“ häufig schon sehr frühzeitig in rigiden Kont-
rollschleifen hängen oder werden erst Jahre später wieder aufgegriffen, wenn Mitbewerber die
Ideen bereits in Markterfolge umgesetzt haben.
Fraglich ist, inwieweit die zum Teil dramatischen Flopraten als nicht zu vermeidende Fehlent-
wicklungen hinzunehmen sind und ob die Gefahren des Versandens zukunftsträchtiger Ideen
nicht verringert werden können. Ein vom IAI entwickeltes dreistufig aufgebautes Bewertungs-
system unterstützt innovative Kräfte dabei, Fehler bei der Beurteilung der Erfolgsaussichten
von Investitionen in Innovationen zu vermeiden und die begrenzten Mittel auf zukunftsträchti-
ge Vorhaben zu konzentrieren.
Veröffentlichungen: Kerka, Friedrich; Kriegesmann, Bernd; Schwering, Markus G.: Evaluating innovation ideas: a comprehensive approach to New Product Development, in: International Journal of Technology Intelligence and Planning, Vol. 5, No. 2, 2009, pp. 118-137; Kerka, Friedrich: Zum Verhältnis von Kreativitäts- und Innovationsförde-rung – „Stage-Gate-Modelle“ im Praxistest, No. 238, Bochum 2009.
![Page 33: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/33.jpg)
31
Die Chancen der Bionik nutzen – Tools und Tipps für das Innovationsmanagement
Die Bionik gilt angesichts ihrer Innovationspotenziale als eine der wichtigen Zukunftstechno-
logien. Nicht zuletzt aufgrund der Hoffnung, die Natur stärker als bisher als Impulsgeber für
ressourcenschonende Innovationen nutzen zu können, werden die Forschungs- und Entwick-
lungsbemühungen in diesem Bereich forciert. Erfahrungen aus anderen Technologiebereichen
zeigen jedoch, dass weder der erhöhte finanzielle Mitteleinsatz noch die Fähigkeit, neues Wis-
sen zu schaffen, Garan-
ten für Innovationen
sind. Wenn aus neuen
Technologien überzeu-
gende Innovationen
werden sollen, sind über
die eigentliche Entwick-
lung neuer technischer
Problemlösungspotenzi-
ale hinaus in weiteren
kreativen Schritten für
die neuen Technologien
zukunftsträchtige An-
wendungsfelder und
Märkte zu entdecken,
die Lösungen von morgen mit den Anwendungsbedingungen potenzieller Kunden abzustim-
men, frühzeitig bspw. auch die Fertigungsmöglichkeiten und -restriktionen zu berücksichtigen
und vieles andere mehr. Hier setzen die Maßnahmen zur Unterstützung des BIONA-
Innovationsmanagements an. Im Fokus werden dabei vier Problemfelder, die immer wieder zu
Fehleinschätzungen und Flops führen, aufgegriffen:
► Vielfach werden Problemlösungspotenziale in zu engen Verwertungskontexten gedacht. Über eine funktionale Abstraktion lassen sich kreativ neue Anwendungsfelder entdecken.
► Die Bewertung von Innovationsideen führt mitunter zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen. Ein Grund ist, dass die zum Teil noch unscharf konturierten Ideen ganz unterschiedlich in-terpretiert werden. Daher sind Ideen vor der Bewertung „verstehbar“ zu machen.
► Auf dieser Basis ist die Profilierung der Ideenbewertung voranzutreiben. Dabei sind sowohl die Erfolgspotenziale als auch der Umsetzungsaufwand methodisch einzubeziehen.
► Die Umsetzung darf nicht dem Zufall überlassen bleiben. Vielmehr sind frühzeitig die Um-setzungsschritte vorzudenken und mit entsprechenden Maßnahmen zu unterlegen.
Veröffentlichungen: Kerka, Friedrich; Kriegesmann, Bernd: Ideen mit System – Wie Sie die Geschäftsfelder von morgen entdecken, Bochum 2008; Kerka, Friedrich: Ideenbewertung im Spannungsfeld von gängigen Wirtschaft-lichkeitskalkülen und wahllosen Kriteriensets – Auf was Sie in „Stage-Gate-Prozessen“ achten sollten, No. 239, Bochum 2009.
![Page 34: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/34.jpg)
32
Vertrauensmanagement als stabilisierender Faktor bei organisatorischen Innovationen
In Zeiten stetigen Wettbewerbsdrucks gehören tiefgreifende organisatorische
Veränderungsprozesse (Fusionen, Reorganisationen, Downsizing) vielerorts
zum Unternehmensalltag. Derartige organisatorische Innovationen folgen
häufig unternehmerischer Notwendigkeit, sind für die Führungskräfte und Mitarbeiter jedoch
mit hohen Unsicherheiten und Flexibilitätserfordernissen verbunden. Wenn organisatorische
Innovationen in kurzen Abständen hintereinander oder sogar zeitlich überlappend erfolgen,
sind Nutzen und Sinn für die Akteure nicht immer klar erkennbar: Es droht ein Verlust an Orien-
tierung und Vertrauen im Unternehmen.
Bereits im Vorfeld eines Reorganisationsprozesses ergeben sich für Beteiligte und Betroffene
viele Fragen: Wenn unter Bedingungen fehlender Informationen gehandelt werden muss, spielt
Vertrauen eine entscheidende Rolle. Vertrauen kann als positive Erwartungshaltung zur Über-
brückung von Unsicherheiten dienlich sein, die in Veränderungsprozessen nicht zu vermeiden
sind. Wenn das Vertrauen in das Unternehmen jedoch schwindet, stehen die Veränderungsbe-
reitschaft der Mitarbeiter und damit letztlich die Veränderungsfähigkeit des Unternehmens auf
dem Spiel.
Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt
„InVest“ (Vertrauensmanagement als stabilisierender
Faktor bei organisatorischen Innovationen) Möglichkei-
ten und Grenzen, Vertrauen in organisatorischen Ver-
änderungsprozessen zu erhalten und (wieder) aufzu-
bauen. Um die Auswirkungen auf Vertrauen zu ermit-
teln, werden konkrete organisatorische Innovations-
prozesse mittels Fallstudien rekonstruiert. Erste quali-
tative Studien mit Führungskräften aus dem Profit- und
Non-Profit-Bereich lassen deutliche Zusammenhänge
zwischen der Qualität des Vertrauensklimas und dem
Innovationserfolg im Sinne erhöhter Leistungsfähigkeit
sowohl bei Führungskräften als auch bei Mitarbeitern
erkennen. Die in den qualitativen Interviews aufgezeig-
ten Zusammenhänge werden anhand einer schriftli-
chen Befragung auf eine verallgemeinerungsfähige Grundlage gestellt und bilden die Basis für
ein zu konzipierendes Personal- und Organisationsentwicklungsprogramm.
Veröffentlichungen: Kunhenn, H.; Kley, T.; Lücke, C.; Warode, M.; Brodowski, B.; Krause, B.: InVest: Vertrauens-management als stabilisierender Faktor bei organisatorischen Innovationen, in: Möslein, K. et al.: BALANCE Konfe-renzband. Flexibel, stabil und innovativ: Arbeit im 21. Jahrhundert, Göttingen 2010, S. 225-232.
![Page 35: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/35.jpg)
33
Führungskräfte im „Innovationsstress“: Herausforderungen für
die betriebliche Gesundheitsförderung
Dass kompetente Fach- und Führungskräfte die wichtigste Basis für die Entwicklung und Umset-
zung neuer Produkte, Dienstleistungen, Verfahren und organisatorischer Strukturen sowie Pro-
zesse sind, ist unbestritten. Folgerichtig experimentieren Unternehmen mit Maßnahmen zur
Aktivierung der Mitarbeiter zu innovatorischem Engagement, führen Instrumente und Tools zur
Strukturierung der Innovationsarbeit ein und versuchen die Innovationsleistungen zu erfassen.
Wenngleich völlig unstrittig ist, dass innovationsorientiertes Engagement im globalen Wettbe-
werb ohne Alternative ist, können aber im Sinne einer nachhaltigen Sicherung innovatorischer
Potenziale nicht die „Nebenwirkungen“ für die Mitarbeiter ausgeblendet werden. Immer neue
Innovationsinitiativen laufen Gefahr, an Wirkung zu verlieren, wenn es nicht gelingt, in den Un-
ternehmen gleichzeitig Lösungsmuster zur Sicherung dieser Leistungsfähigkeit zu etablieren.
Damit rückt der Umgang mit der Gesundheit als Element einer nachhaltig innovationsfähigen
und -bereiten Belegschaft zunehmend in den Vordergrund. Nur wer gesund ist, kann sich auch
in betriebliche Entwicklungs- resp. Innovationsprozesse einbringen. Die Auswirkungen von In-
novationsarbeit auf die Mitarbeiter bleiben jedoch weitgehend unbeachtet. Wenngleich Inno-
vationsprozesse auch ressourcenschöpfende Effekte auslösen können, werden Mitarbeiter mit
Belastungen jenseits klassischer Arbeitsverhältnisse konfrontiert, die kaum im Fokus des in den
Unternehmen anzutreffenden Arbeits- und Gesundheitsschutzes stehen. Vitale Erschöpfung ist
daher ein häufiger Begleiter von Innovationsarbeit.
Wie kann man aber angesichts dieser Perspektive unverzichtbare Innovationsarbeit unterstüt-
zen? Wo bieten sich Ansatzpunkte? Mit welchem Zugang lässt sich Innovationsarbeit nachhaltig
gestalten? Ein integriertes Personal- und Organisationsentwicklungskonzept gibt hierauf Ant-
worten.
Veröffentlichungen: Kriegesmann, B.; Kunhenn, H.; Kley, T.; Lücke, C.; Dobos, G. J.; Paul, A.; Altner, N.; Lange, S.: Innovationen ohne Risiken und Nebenwirkungen? Nachhaltige Präventionsstrategien für Innovationsarbeiter/ -innen entwickeln!, hrsg. vom IAI Bochum e.V., Bochum 2010 Kriegesmann, Bernd et al.: Innovation durch Präven-tion – Empirische Ergebnisse und Ideen zur nachhaltigen Gestaltung von Innovationsarbeit, Band 27, Bochum 2010.
![Page 36: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/36.jpg)
34
Fachkräftemangel – Ansätze zur Überwindung
Mit jeder wirtschaftlichen Aufschwungphase schwillt die Debatte um den Fachkräftemangel
erneut an. Zur immer wieder gleichen Diagnose gesellen sich die immer wieder gleichen Vor-
schläge zur Überwindung der Fachkräfteengpässe. Tatsächlich konnten bislang politisch ange-
stoßene Initiativen keine überzeugenden Effekte auslösen. Daher haben wir in den letzten Jah-
ren sehr intensiv die breitere Umsetzung des Konzeptes dualer Studiengänge propagiert. Damit
können Unternehmen sich in der Entwicklung
des eigenen Ingenieurnachwuchses engagie-
ren und – angesichts der Verzahnung der
praktischen Ausbildung mit einem theorieba-
sierten Studium – neben den quantitativen
Engpässen zugleich die qualitativen Defizite
aufgreifen.
Aktuell setzen wir verstärkt Impulse, neue
Zielgruppen für akademische Karrieren zu er-
schließen, mit denen die Potenzialbasis zur
Personifizierung von Innovationen und Wachs-
tum gesichert werden kann. Gerade die Mobi-
lisierung von Talenten aus hochschulfernen
Schichten lässt hier erhebliche Chancen er-
warten. Während Jugendliche aus hochschul-
affinen Schichten mit einer hohen Wahr-
scheinlichkeit einen akademischen Abschluss
ansteuern, begrenzt die soziale Selektivität
des Bildungssystems in Deutschland ver-
gleichbare Übergangsquoten aus hochschul-
fernen Familien. Neben Impulsen zur Neuaus-
richtung von Bildungsinvestitionen werden Ansatzpunkte zur Überwindung von Barrieren beim
Eintritt in die Hochschule und während des Studiums erarbeitet.
Veröffentlichungen: Kottmann, M.; Kriegesmann, B.: Mit dualer Ausbildung gegen den Ingenieurmangel, in: VDI-Nachrichten, Nr. 40 vom 05.10.2007, S. 2; Kriegesmann, Bernd; Kottmann, Marcus: POSITIONSPAPIER: Das Mär-chen vom Fachkräftemangel – Plädoyer für eine strategische Neuorientierung betrieblicher Ausbildungsportfolios zur Überwindung personell bedingter Innovations- und Wachstumsbarrieren, Bochum 2007; Kottmann, Marcus; Kriegesmann, Bernd: Das Märchen vom Fachkräftemangel, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 23 vom 28. Ja-nuar 2008, S. 22; Kottmann, Marcus; Kriegesmann, Bernd; Striewe, Frank: Fachkräftemangel in Deutschland: Handlungsfelder für eine Neuausrichtung der beruflichen Bildung, in: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik, 34. Jg., Heft 1/2008, S. 56-70; Kottmann, Marcus: Ingenieure braucht das Land – Unternehmen müssen ran, in: VDMA-Nachrichten, 87. Jg., Heft 6/2008, S. 16-17; Kriegesmann, Bernd; Kottmann, Marcus: Talente stärken – nicht die sozial Starken, VDI nachrichten vom 02.07.2010.
![Page 37: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/37.jpg)
35
„Offensive ● Duale Ingenieurausbildung in Bochum“
Die wirtschaftliche Entwicklung im Ruhrgebiet ist nach wie vor durch tiefgreifende Veränderun-
gen gekennzeichnet. In Bochum zeugen davon anhaltende Diskussionen um die Zukunft Opels
oder die Standortschließung von Nokia. Für die erfolgreiche Gestaltung dieses Wandels und der
nachhaltigen Erholung der Beschäftigungssituation sind die Forcierung von Neugründungen
sowie die Weiterentwicklung der mittelständisch geprägten Wirtschaft ent scheidend. Zum
zentralen Engpass droht dabei allerdings in Zeiten des sich verschärfenden Fachkräftemangels
die Verfügbarkeit qualifizierter Ingenieure in der Region zu werden. Gerade KMU rekrutieren
ihre Mitarbeiter in einem engen regionalen Umkreis. Ein regional verankerter Beitrag zur
Überwindung dieser Personalengpässe ist von einer breiteren Diffusion des Konzepts „Duales
Studium“, bei dem gewerblich-
technische Ausbildungsstrecken
mit speziell angepassten Bache-
lor-Studiengängen verbunden
werden, in die mittelständi-
schen Unternehmen des produ-
zierenden Gewerbes und des
Handwerks zu erwarten. Doch
während das Angebot Dualer
Studiengänge im Ingenieurbe-
reich an Bochumer Hochschulen
als ausgezeichnet zu bewerten
ist, wird das Instrument in klei-
nen und mittelständischen Bo-
chumer Unternehmen kaum
genutzt. Hier setzt das Projekt „Offensive Duale Ingenieurausbildung in Bochum“ (ODI) an. Ziel
ist es, nachhaltige Ausbildungsstrukturen in kleinen und mittelständischen Unternehmen der
Produktionswirtschaft und des Handwerks in Bochum aufzubauen, um die Verfügbarkeit von
Ingenieurinnen und Ingenieuren systematisch zu sichern und auszubauen. Dazu unterstützen
die Wirtschaftsförderung Bochum und das IAI im Rahmen des Projekts Unternehmen bei der
Klärung der Studien- und Ausbildungsverläufe, der Vermittlung von Ausbildungsleistungen
durch überbetriebliche Bildungsträger, falls Inhalte nicht selbst ausgebildet werden können, der
Entwicklung einer Rekrutierungsstrategie von geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern etc.
Veröffentlichungen: Kottmann, Marcus; Kriegesmann, Bernd; Striewe, Frank: Kooperative Ingenieurausbildung zur Nachwuchssicherung, in: Schwuchow, Karlheinz; Gutmann, Joachim (Hrsg.): Jahrbuch Personalentwicklung 2010, Köln 2009, S. 121-129; Kottmann, Marcus; Kriegesmann, Bernd; Striewe, Frank: The Skills Deficit Myth. The Securing of Engineering and Science Skills in Germany Requires a Strategic Re-orientation in Industrial Training Portfolios, in: International Journal of Human Resources Development and Management, Vol. 10, No. 4/2010, pp. 380-394.
![Page 38: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/38.jpg)
36
Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Facility Management-Branche
Ende der 1990er Jahre kam unter dem Label Facility Management ein neuer Begriff in Umlauf.
Definitorische Versuche sind seither Begleiter der Diskussion. Was gehört zum Facility Mana-
gement? Welche Bedeutung kommt dieser neuen Branche zu? Wenngleich die Facility Mana-
gement-Branche mittlerweile als etabliert gilt, wird sie jedoch weithin unterschätzt. Die Gründe
liegen auf der Hand: Zum einen bestehen nach wie vor Missverständnisse im Begrifflichen. Der
Versuch, das gesamtwirtschaftliche Gewicht abzuschätzen, zeigt mithin ein Dilemma dieser
Facility Management-Branche: Sie ist in ihren Leistungen so breit gefächert und kleinteilig
strukturiert, dass ihre volkswirtschaftliche Bedeutung wohl auch aufgrund der Vielstimmigkeit
der Branche nur selten in Politik, Presse oder der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Zum an-
deren liegt die Problematik einer Quantifizierung dieses Wertschöpfungsbereiches in der – an-
gesichts der definito-
rischen Unklarheiten
nachvollziehbaren –
unzureichenden Da-
tenlage. Daher hat
sich das Institut für
angewandte Innovati-
onsforschung (IAI) e.V.
an der Ruhr-
Universität Bochum
im Auftrag des Deut-
schen Verbandes für
Facility Management
(GEFMA) e.V. und ge-
sponsert von
BayernFM, CWS-boco,
Hochtief FM, HSG Zander, Piepenbrock und WISAG der Aufgabe angenommen, diese Lücke zu
schließen. Das Ergebnis übertrifft, was Insider und selbst ernannte Marktauguren seit Jahren
kolportieren: Mit mehr als 176 Milliarden Euro Bewirtschaftungsvolumen, beachtlichen 112
Milliarden Euro Bruttowertschöpfung, einem Anteil von 5,03 Prozent am Bruttoinlandsprodukt
und über vier Millionen Erwerbstätigen, die auf der „Payroll“ von Dienstleistern oder Immobi-
lieneigentümern und -nutzern die Wertschöpfung erbringen, zeigt sich das Facility Manage-
ment als absolute Schlüsselbranche und Stütze der deutschen Wirtschaft.
Veröffentlichungen: Thomzik, Markus: So groß wie die Chemieindustrie, Interview, in: IZ ImmobilienZeitung – Fachzeitung für die Immobilienwirtschaft, 39-40/2009, 01.10.2009, S. 41-42; Thomzik, Markus; Striewe, Frank; Knickmeier, Alexander: Facility Management-Branchenreport 2010 – Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Facility Management-Branche, hrsg. von IAI und GEFMA, Bochum 2010.
![Page 39: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/39.jpg)
37
Transferaktivitäten des IAI
Charakteristisch für die Arbeiten des IAI ist ein Angang, der für den Innovationsbereich wissen-
schaftliche Entwicklungsarbeit mit der Anwendung verzahnt und damit in vielen Bereichen For-
schung erst für Unternehmen zugänglich macht. Das äußert sich dann in Forschungsdesigns, bei
denen Projektlaufzeiten überdauernde Erfahrungsaustauschkreise initiiert, wissenschaftlich
fundierte Instrumente des Innovationsmanagements mit der Praxis entwickelt, mit Betriebsin-
habern des Handwerks durch Baustellenbegleitungen Organisationsentwicklungsansätze konzi-
piert oder gemeinsam mit Pilotunternehmen Kompetenzentwicklungsprogramme erarbeitet
und umgesetzt werden. In Summe forscht das IAI so nicht über, sondern vor allem mit der be-
trieblichen Praxis. Damit trägt das IAI den eigenen Erkenntnissen Rechnung, dass Transfer do-
minant über Köpfe läuft.
Über die konkrete Entwicklung von Lösungen des betrieblichen Innovationsmanagements aus
der engen Zusammenarbeit mit Unternehmen hinaus, findet der Transfer von Ergebnissen aus
der angewandten Innovationsforschung aber auch über „gängige“ Kanäle statt:
► Know-how-Transfer in die Bereiche Forschung, Ausbildung und Lehre sowie Wirtschaft und
Öffentlichkeit über Veröffentlichungen, Vorträge, Vorlesungen, Gremienarbeit, (Praktiker-)
Seminare sowie TV- und Radio-Interviews.
► Personal-Transfer in die Wirtschaft, den Hochschulbereich und den öffentlichen Dienst,
► Ausgründungen („Spin-off’s“).
Über die mehr als zwei Jahrzehnte gewachsenen vielfältigen, formellen und informelle Netz-
werkbeziehungen zu Unternehmen, Verbänden, Kammern, Gewerkschaften, zu (außer-)
universitären Forschungseinrichtungen und der Politik, ist es dem IAI so gelungen,
den Diskurs und Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Öf-
fentlichkeit über Fragen des technischen, organisatorischen und strukturellen Wandels an-
zustoßen und mitzugestalten,
wissenschaftliche Forschungsergebnisse für Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit aufzube-
reiten und deren breite Diffusion zu unterstützen,
konkrete Handlungshilfen für die Praxis zu entwickeln und auszutesten,
Handlungsempfehlungen aus den Projektergebnissen abzuleiten,
die Ergebnisse der Forschungsprojekte in die Wissenschaft einzuspeisen und damit einen
Beitrag zur Weiterentwicklung der Innovationsforschung zu liefern.
![Page 40: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/40.jpg)
38
IAI-Newsletter
Mit unserem Newsletter möchten wir Sie in regelmäßigen Abständen über aktuelle Themen,
Projekte und Veröffentlichungen unseres Instituts informieren. Tragen Sie sich bitte in unsere
Verteilerliste ein und Sie erhalten quartalsweise Post mit Neuigkeiten unseres Instituts. Bitte
beachten Sie: Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie sofort eine Bestätigungs-E-Mail an die ange-
gebene Adresse. Bitte überprüfen Sie gegebenenfalls auch Ihren Spam-Ordner, falls keine E-
Mail bei Ihnen eingeht. Der aktuelle Newsletter sowie ältere Ausgaben stehen für Sie im Archiv
auf unserer Homepage bereit (http://www.iai-bochum.de/aktuelles/newsletter/anmelden.
html).
![Page 41: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/41.jpg)
39
Auszug aus aktuellen Veröffentlichungen des IAI
Talente stärken – nicht die sozial Starken
Ingenieurstudium: Von 100 Akademiker-Kindern in Deutschland nehmen 71 nach der Schule
ein Studium auf. In höheren sozialen Schichten seien die Potenziale für den Hochschulzugang
ausgeschöpft, schreiben Bernd Kriegesmann und Marcus Kottmann von der FH
Gelsenkirchen in folgendem Beitrag. Die Wissenschaftler fordern, „die sich hartnäckig
haltende soziale Selektivität von Bildungschancen“ zu überwinden, damit mehr sozial
Schwächere ein Ingenieurstudium aufnehmen.
VDI nachrichten, Gelsenkirchen, 2. 7. 10, ws
![Page 42: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/42.jpg)
40
![Page 43: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/43.jpg)
41
Personenverzeichnis 2010
Gründer: Prof. Dr. Erich Staudt †
Vorstand:
Prof. Dr. Bernd Kriegesmann (Vorstandsvorsitzender)
Prof. Dr. Jürgen Bock (Stellvertretender Vorstandsvorsitzender)
Dipl.-Chem., Dipl.-Arb.Wiss. Marcus Kottmann (Geschäftsführendes Vorstandsmitglied)
Kuratorium:
Dr. Viola Prinzessin von Hohenzollern (Kuratoriumsvorsitzende), Vorsitzende der Geschäftsfüh-
rung der Friedr. Gustav Theis Kaltwalzwerke GmbH, Hagen
Prof. Dr. Gustav Dobos, Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Naturheilkunde der Alfried
Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und Chefarzt Innere Medizin V, Kliniken Essen-Mitte
Dr. Otmar Franz, Vorsitzender des Vorstands des RKW – Rationalisierungs- und Innovations-
zentrum der Deutschen Wirtschaft e.V., Mülheim an der Ruhr
Ronald Geiger, Chief Information Officer, Linde AG, München
Prof. Dr. Karl-Hans Hartwig, Direktor des Instituts für Verkehrswissenschaft der Westfälischen
Wilhelms-Universität Münster
Prof. Dr. Thomas Herrmann, Lehrstuhl für Informations- und Technikmanagement, Institut für
Arbeitswissenschaft der Ruhr-Universität-Bochum, Bochum
Norbert Hüsson, Hüsson FGB GmbH, Düsseldorf
Wolfgang Miehle, stellvertretender Vorsitzender des Nordrhein-Westfälischen Handwerksta-
ges, Lünen
Johann Philipps, Philipps GmbH & Co. KG, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft,
Bochum
Bernd Wilmert, Kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum GmbH und Sprecher
der Geschäftsführung EWMR – Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH
Prof. Dr. phil. Joachim Zülch, ISE/eurom – Europäisches Forschungszentrum für Business-to-
Business Management, Fakultät für Maschinenbau der Ruhr-Universität Bochum
![Page 44: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/44.jpg)
42
Geschäftsführung:
Dr. Horst Kunhenn
Forschungsprofessoren
Prof. Dr. rer. oec. Friedrich Kerka
Prof. Dr. rer. oec. Markus G. Schwering
Prof. Dr. rer. oec. Markus Thomzik
Wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen:
Dipl.-oec. Tanya Draganinska-Yordanova
Dipl.-oec. Jan Happich
Dipl.-Soz.-Wiss. Thomas Kley
Alexander Knickmeier, B.A.
Dipl.-oec. Sebastian Kublik
Christina Lücke, M.A.
Dr. phil. Frank Striewe
Verwaltung:
Angelika Schröer
Beate Wippermann
Studentische Hilfskräfte
Helge Baumann
Markus Große-Schware
Ingo Lenzing
Malte Rötzmeier
![Page 45: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/45.jpg)
43
Literatur
Bargel, Holger; Bargel, Tino (2010): Ungleichheiten und Benachteiligungen im Hochschulstudi-
um aufgrund der sozialen Herkunft der Studierenden, hrsg. durch die Hans-Böckler-Stiftung,
Düsseldorf.
Becker, Rolf (2007): Soziale Ungleichheit von Bildungschancen und Chancengerechtigkeit, in:
Becker, Rolf; Lauterbach, Wolfgang (Hrsg.): Bildung als Privileg – Erklärungen und Befunde zu
den Ursachen der Bildungsungleichheit, Wiesbaden, S. 157-185.
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Hrsg.) (2010): Die wirtschaftliche und
soziale Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland 2009, 19. Sozialerhebung des
Deutschen Studentenwerks, Bonn, Berlin.
Kerka, Friedrich; Kriegesmann, Bernd; Kley, Thomas (2008): Innovationen im Unternehmen
kultivieren – Fallstudien international erfolgreicher Unternehmen, hrsg. von der Bertelsmann
Stiftung, Gütersloh.
Kerka, Friedrich; Kriegesmann, Bernd; Schwering, Markus G., Happich, Jan (2005): „Big Ideas“
erkennen und Flops vermeiden – Dreistufige Bewertung von Innovationsideen, No. 219, Bo-
chum.
Kerka, Friedrich; Kriegesmann, Bernd; Schwering, Markus G.; Striewe, Frank (2006): Innovati-
onsflops trotz oder wegen Marktforschung? – Wie Sie Kundenprobleme und Lösungen von
morgen entdecken, No. 221, Bochum.
Kottmann, Marcus; Kriegesmann, Bernd (2010): Talente stärken – nicht die sozial Starken, in:
VDI-Nachrichten, 2. Juli 2010, Nr. 26/27, S. 4.
Kottmann, Marcus; Kriegesmann, Bernd; Striewe, Frank (2008): Fachkräftemangel in Deutsch-
land: Handlungsfelder für eine Neuausrichtung der beruflichen Bildung, in: LIST FORUM für
Wirtschafts- und Finanzpolitik, Band 34, Heft 1, S. 56-70.
Kriegesmann, Bernd; Kerka, Friedrich (Hrsg.) (2007): Innovationskulturen für den Aufbruch zu
Neuem: Missverständnisse – Praktische Erfahrungen – Handlungsfelder des Innovationsmana-
gements, Wiesbaden.
Kriegesmann, Bernd; Kottmann, Marcus; Köhler, Rainer; Striewe, Frank (2010): Kooperative
Ingenieurausbildung zur Nachwuchssicherung, in: Schwuchow, Karlheinz; Gutmann, Joachim
(Hrsg.): Jahrbuch Personalentwicklung 2010, Köln, S. 121-129.
![Page 46: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/46.jpg)
44
Kriegesmann, Bernd; Kottmann, Marcus; Masurek, Lars; Nowak, Ursula (2005): Kompetenz für
eine nachhaltige Beschäftigungsfähigkeit, Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz
und Arbeitsmedizin – Forschung – Fb 1038, Dortmund, Berlin, Dresden.
Kriegesmann, Bernd; Kublik, Sebastian; Schwering, Markus G.; Botthof, Alfons (2008): Kompe-
tenzentwicklung in High-Tech-Feldern – Neue Wege für die wissenschaftliche Weiterbildung,
No. 233, Bochum.
Kriegesmann, Bernd; Kerka, Friedrich; Sieger, Christina; Striewe, Frank; Yaldizli, Feride (2006):
Perspektiven für den Wissenstransfer in Schulen und Schulsystemen – Lehren aus dem institu-
tionalisierten Wissens- und Technologietransfer, Baltmannsweiler.
Kriegesmann, Bernd et al. (2006): Lifestyle-Management – Virtualisierte Arbeitsformen und
Möglichkeiten der Lebensstilveränderung, Band 25, Bochum.
Kriegesmann, Bernd et al. (2010): Innovation durch Prävention – Empirische Ergebnisse und
Ideen zur nachhaltigen Gestaltung von Innovationsarbeit, Band 27, Bochum.
Kultusministerkonferenz (KMK) (Hrsg.) (2005): Prognose der Studienanfänger, Studierenden
und Hochschulabsolventen bis 2020, KMK-Dokumentation 176, Bonn.
Langer, Dirk (2010): Die Spitze ist breiter geworden, aber regionale und herkunftsbedingte Un-
terschiede bleiben! Zu den Disparitäten der allgemeinbildenden Schulabschlüsse im Ruhrgebiet.
In: IAQ-Report 2010-03.
Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-
Westfalen (MGFFI) (Hrsg.) (2008): Nordrhein-Westfalen: Land der neuen Integrationschancen.
1. Integrationsbericht der Landesregierung, Düsseldorf, S. 130ff.
OECD Centre Berlin (Hrsg.) (2007): OECD-Studie Bildung auf einen Blick 2007: Deutschlands
Rückstand in der Hochschulausbildung führt zu strukturellem Mangel an Hochqualifizierten,
Pressemitteilung vom 18. September 2007, Berlin.
Pollak, Reinhard (2010): Kaum Bewegung, viel Ungleichheit. Eine Studie zu sozialem Auf- und
Abstieg in Deutschland, Berlin.
Staudt, Erich (1983): Mißverständnisse über das Innovieren, in: DBW, Nr. 3, S. 341-356.
Staudt, Erich (1986): Innovationsdynamik und Innovationswiderstände, in: Staudt, Erich (Hrsg.):
Das Management von Innovationen, Frankfurt am Main, S. 601-610.
![Page 47: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/47.jpg)
45
Staudt, Erich (1990): Defizite betrieblicher Weiterbildung, in: Schlaffke, W.; Weiß, R. (Hrsg.):
Tendenzen betrieblicher Weiterbildung – Aufgaben aus Forschung und Praxis, Köln, S. 36 - 78.
Staudt, Erich; Kottmann, Marcus (2001): Deutschland gehen die Innovatoren aus. Zukunfts-
branchen ohne Zukunft?, Frankfurt am Main.
Staudt, Erich; Kottmann, Marcus (2002): Zuwanderung kann Versäumnisse der Wirtschaft bei
der Aus- und Weiterbildung nicht kompensieren! In: Franz, Otmar (Hrsg.): Zuwanderung, Ar-
beitsmarkt und der deutsche Mittelstand, RKW-Nr. 1445, Eschborn, S. 28-39.
Staudt, Erich; Kriegesmann, Bernd (1999): Weiterbildung: Ein Mythos zerbricht, Der Wider-
spruch zwischen überzogenen Erwartungen und Mißerfolgen der Weiterbildung, in: Arbeitsge-
meinschaft Qualifikations-Entwicklungs-Management (QUEM) (Hrsg.): Kompetenzentwicklung
´99, Aspekte einer neuen Lernkultur, Münster et al., S. 17-55.
Staudt, Erich; Kriegesmann, Bernd (2002): Innovationsmanagement – neue Wege bei der Um-
setzung, in: Knauth, P.; Wollert, A. (Hrsg.): Human Resource Management, 35. Erg.lfg., Neu-
wied, Gruppe 8, Beitrag 8.30.
Staudt, Erich; Bock, Jürgen; Mühlemeyer, Peter (1990): Information und Kommunikation als
Erfolgsfaktoren für die betriebliche Forschung und Entwicklung, No. 73, Bochum .
Staudt, Erich; Mühlemeyer, Peter; Kriegesmann, Bernd (1993): Ist das Arbeitnehmererfinder-
gesetz noch zeitgemäß?, in: ZfO, Heft 2, S. 100-105.
Staudt, Erich; Bock, Jürgen; Mühlemeyer, Peter; Kriegesmann, Bernd (1990): Anreizsysteme
als Instrument des betrieblichen Innovationsmanagements, in: ZfB, Heft 11, S. 1183-1204.
Staudt, Erich; Bock, Jürgen; Mühlemeyer, Peter; Kriegesmann, Bernd (1992): Der Arbeitneh-
mererfinder im betrieblichen Innovationsprozeß, in: ZfbF, Heft 2, S. 111-130.
Staudt, E. et al. (2002): Kompetenzentwicklung und Innovation, Die Rolle der Kompetenz bei
Organisations-, Unternehmens- und Regionalentwicklung, Münster et al..
The Boston Consulting Group (Hrsg.) (2009): Standortfaktor Bildungsintegration, München,
Juni 2009, S. 31ff.
van Suntum, Ulrich; Gundel, Sebastian; Lurweg, Maren; Oelgemöller, Jens (2010): Wer ge-
winnt, wer verliert? – Globalisierung und Beschäftigungsentwicklung in den Wirtschaftsbran-
chen, Gütersloh.
Verein Deutscher Ingenieure (VDI) e.V. (Hrsg) (2010): Ingenieurmonitor: Der Arbeitsmarkt für
Ingenieure im November 2010, Düsseldorf.
![Page 48: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/48.jpg)
46
Verein Deutscher Ingenieure (VDI) e.V.; Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln (Hrsg.)
(2007): Ingenieurmangel in Deutschland – Ausmaß und gesamtwirtschaftliche Konsequenzen,
Köln.
Verein Deutscher Ingenieure (VDI) e.V.; Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln (Hrsg.)
(2010a): European Engineering Report, Düsseldorf, Köln.
Verein Deutscher Ingenieure (VDI) e.V.; Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln (Hrsg.)
(2010b): Ingenieurarbeitsmarkt 2009/2010. Berufs- und Branchenflexibilität, demografischer
Ersatzbedarf und Fachkräftelücke, Köln, Studie vom 19.04.2010.
Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) e.V. (Hrsg.) (2009): Arbeitslandschaft 2030.
Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise, in: vbw Information, Ausgabe 1/2009, Stand:
09.12.2009, München (Studie der Prognos AG, Basel).
Weegen, Michael (2010): Ein Beitrag zum Studienerfolg von deutschen Studierenden mit Mig-
rationshintergrund, unveröffentlichtes Manuskript, Duisburg.
![Page 49: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/49.jpg)
47
Anhang Publikationen des IAI ab 2005
BERICHTE AUS DER ANGEWANDTEN INNOVATIONSFORSCHUNG
Gründungsherausgeber: Prof. Dr. Erich Staudt † Herausgegeben von Prof. Dr. Bernd Kriegesmann
Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Fehlertoleranz und Innovationskultur: Normative Thesen im Spiegel empiri-scher Befunde, No. 216, Bochum 2005.
Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Learning from Creative Errors: putting failure to work to innovate, No. 217, Bochum 2005.
Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Innovationswiderstand und Gegenstrategien innovativer Kräfte – Empirische Analysen zum „Fuzzy-Front-End“ des Innovationsprozesses, No. 218, Bochum 2005.
Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G., Happich, J.: „Big Ideas“ erkennen und Flops vermeiden – Dreistufige Bewertung von Innovationsideen, No. 219, Bochum 2005.
Innovationsforschung 2005/2006. Schwerpunktthema: Nur die Förderung von Spitzenforschung und Umsetzungs-eliten schafft Innovationen! Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (IAI) Bochum e.V., No. 220, Bochum 2005.
Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Innovationsflops trotz oder wegen Marktforschung? – Wie Sie Kundenprobleme und Lösungen von morgen entdecken, No. 221, Bochum 2006.
Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Innovationsbarrieren durch Simultaneous Venturing überwinden – Empirische Analysen zum Umgang mit Barrieren in Produktinnovationsprozessen, No. 222, Bochum 2006.
Innovationsforschung 2006/2007. Schwerpunktthema: Innovationsmanagement – Den Aufbruch zu Neuem gestal-ten. Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (IAI) Bochum e.V., No. 223, Bochum 2006.
Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Das Märchen vom Fachkräftemangel – Plädoyer für eine strategische Neuorien-tierung betrieblicher Ausbildungsportfolios zur Überwindung personell bedingter Innovations- und Wachstumsbar-rieren, Positionspapier, No. 224, Bochum 2007.
Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Innovation requires direction: How to identify the cus-tomer problems of tomorrow and possible solutions, No. 225, Bochum 2007.
Kriegesmann, B.; Thomzik, M.; Kley, T.: Innovation durch Prävention, No. 226, Bochum 2007.
Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G., Happich, J.: Evaluating Innovation Ideas – A comprehensive Ap-proach to New Product Development, No. 227, Bochum 2007.
Kriegesmann, B.; Kottmann, M.; Striewe, F.: The Skills Deficit Myth – The Case for Strategic Re-orientation in In-dustrial Training Portfolios as a Measure to Overcome Barriers to Innovation and Growth, No. 228, Bochum 2007.
Innovationsforschung 2007/2008. Schwerpunktthema: Nur Innovationen im Ausbildungsbereich können den Fachkräftemangel überwinden. Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (IAI) Bochum e.V., No. 229, Bochum 2007.
Kriegesmann, B.; Thomzik, M.; Erlinghagen, M.; Göttel, S.; Kley, T.; Lücke, C.; Paul, A.; Altner, N.; Lange, S.: Füh-rungskräfte im Innovationsstress: Herausforderungen für die betriebliche Gesundheitsförderung – Zwischenbilanz zum Stand der Forschung und erste empirische Ergebnisse, No. 230, Bochum 2008.
![Page 50: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/50.jpg)
48
Kerka, F.; Kriegesmann, B.: Ideen mit System – Wie Sie die Geschäftsfelder von morgen entdecken, No. 231, Bo-chum 2008.
Kriegesmann, B.; Kerka, F.: Memorandum zum Technologietransfer – Defizitanalyse und Leitlinien für eine Neu-ausrichtung, No. 232, Bochum 2008.
Kriegesmann, B.; Kublik, S.; Schwering, M. G.; Botthof, A.: Kompetenzentwicklung in High-Tech-Feldern – Neue Wege für die wissenschaftliche Weiterbildung, No. 233, Bochum 2008.
Innovationsforschung 2008/2009. Schwerpunktthema: Traditioneller Technologietransfer kann die Umsetzungslü-cke nicht überwinden. Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (IAI) Bochum e.V., No. 234, Bochum 2008.
Kerka, F.; Draganinska-Yordanova, T.: Innovationshürde „Nicht-Verstehen von Ideen“ – Wenn Gutachter „Schlechtachten“ erstellen und Anwender die Potenziale neuer Technologien nicht erkennen, No. 235, Bochum 2009.
Kriegesmann, B.; Schulte, R.: Strategisches Kompetenzmanagement als Wachstumstreiber – Bestandsaufnahme und Perspektiven bei jungen Handwerksbetrieben, No. 236, Bochum 2009.
Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Innovatorische Führung und Anreizsysteme für Innovationsideen: Worauf kommt es an? – Empirische Ergebnisse einer Befragung von Arbeitnehmererfindern, No. 237, Bochum 2009.
Kerka, F.: Zum Verhältnis von Kreativitäts- und Innovationsförderung – „Stage-Gate-Modelle“ im Praxistest, No. 238, Bochum 2009.
Kerka, F.: Ideenbewertung im Spannungsfeld von gängigen Wirtschaftlichkeitskalkülen und wahllosen Kriteriensets – Auf was Sie in „Stage-Gate-Prozessen“ achten sollten, No. 239, Bochum 2009.
Innovationsforschung 2009/2010. Schwerpunktthema: Sind Krisenzeiten Innovationszeiten? Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (IAI) Bochum e.V., No. 240, Bochum 2009.
Kriegesmann, B.; Striewe, F.; Knickmeier, A.: Krisenzeiten sind Innovationszeiten – Empirische Befunde zum Inno-vationsverhalten von KMU und Großunternehmen in Deutschland, No. 241, Bochum 2010.
Kriegesmann, B. et al.: Gesundheitliche Implikationen von Innovationsarbeit – Empirische Ergebnisse einer Studie mit 229 Führungskräften, No. 242, Bochum 2010.
Striewe, F.; Schwering, M. G.: Ambivalenzen der Wissensarbeit – Empirische Befunde zum Zusammenhang von Partizipation und Belastung, No. 243, Bochum 2010. Innovationsforschung 2010/2011. Schwerpunktthema: Überwindung der Fachkräftelücke durch Mobilisierung unerschlossener Talente, Jahresbericht des Instituts für angewandte Innovationsforschung (IAI) Bochum e.V., No. 244, Bochum 2010.
ZEITSCHRIFTEN- UND SAMMELBANDVERÖFFENTLICHUNGEN
Kriegesmann, B.: Nordrhein-Westfalen – Wie lässt sich ein Aufbruch für das größte deutsche Bundesland errei-chen?, in: Nordrhein-Westfälischer Handwerkstag (Hrsg.): Schriftenreihe „Dialog Handwerk“, Nr. 1/2005, Doku-mentation zum Dreikönigsforum des NWHT, Düsseldorf, 11. Januar 2005, S. 11-13, 21, 31.
Kriegesmann, B.: Zu Neuem aufbrechen, in: B. Braun Melsungen AG (Hrsg.): Online, 76/2005, S. 18-19.
Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Lernende Organisation: Überfällige Korrekturen am Konzept, in: Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. (Hrsg.): Personalführung, 38. Jg., 3/2005, S. 48-55.
Schwering, M. G.; Striewe, F.: Personalentwicklung in der Druck- und Medienindustrie, in: Druckspiegel, 60. Jg., 3/2005, S. 25-26.
![Page 51: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/51.jpg)
49
Kriegesmann, B.; Bihl, G.; Kley, T.; Schwering, M. G.: „Genial daneben“ – vom Wert des kreativen Fehlers für die Unternehmensentwicklung, in: Zeitschrift Führung + Organisation (zfo), 74. Jg., 2/2005, S. 94-98.
Kriegesmann, B.; Kottmann, M.; Krauss-Hoffmann, P.: Employability und Lebenslanges Lernen: Neue Perspektiven für eine nachhaltige Gesundheitspolitik, in: Personalmanagement und Arbeitsgestaltung, Bericht zum 51. Früh-jahrskongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V., Heidelberg 2005, S. 181-184.
Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Kleine und mittlere Unternehmen auf dem Weg vom Wissens- zum Kompe-tenzmanagement – Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zum Aufbau und zur Entwicklung von Wissen und Erfahrung in dynamischen und statischen KMU, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Wissens- und Informationsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen, 1. Aufl., April 2005, S. 55-70.
Kley, T.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Wissensmanagement an der Schnittstelle zum Kunden – Entwicklungsli-nien, praktische Umsetzung und Bedeutung für kleine und mittlere Unternehmen, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Wissens- und Informationsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen, 1. Aufl., April 2005, S. 281-296.
Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Creative errors and heroic failures: capturing their innovative poten-tial, in: Journal of Business Strategy, Vol. 26, 3/2005, pp. 57-64.
Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Schwering, M. G., Striewe, F.: Bedingungen betrieblicher Innovationsprozesse – Ein kritischer Blick auf das Konzept der Lernenden Organisation, in: ARBEIT, Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsge-staltung und Arbeitspolitik, 14. Jg., 2/2005, S. 118-130.
Kriegesmann, B.: Den Aufbruch zu Neuem ermöglichen / Enabling a start into new territory, in: stein-publishing (Hrsg.): frank stein – material and ideas for future living, 3/2005, S. 6-10.
Kerka, F.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Balance von Innovation und Tradition – neue Aufgaben für die Personal-entwicklung bei der Gestaltung zukunftsfähiger Organisationen, in: Geißler, K. A.; Laske, S.; Orthey, A. (Hrsg.): Handbuch Personalentwicklung, 98. Erg.lfg., Köln Juli 2005, Kap. 5.44, S. 1-23.
Kriegesmann, B.: Aus der Krise zur Idee, in: Initiative „Partner für Innovation“ (Hrsg.): Impuls – Newsletter der Partner für Innovation, 8/2005, S. 14.
Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Eine Kultur für kreative Fehler, in: Personalwirtschaft, 32. Jg., 9/2005, S. 30-33.
Schwering, M. G.: Management von Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzregelungen, in: Erbslöh, F. D.; Krie-gesmann, B. (Hrsg.): Facility Management – Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement, Loseblatt-sammlung, Erg.lfg. September 2005, Köln 2005, o. S.
Thomzik, M.: Klassischer Arbeits- und Gesundheitsschutz greift zu kurz, in: Journal – Das regionale Wirtschaftsma-gazin, Industrie- und Handelskammer zu Koblenz, 10/2005, S. 12-13.
Kriegesmann, B.: Aus der Krise zur Idee, in: Steeb Anwendungssysteme GmbH (Hrsg.): „Lösung“ – Das Steeb Mittelstandsmagazin, 4/2005, S. 10.
Schwering, M. G.: Kompetenzentwicklung in Veränderungsprozessen – Eine empirische Untersuchung in innovati-ven und wachstumsstarken Unternehmungen, in: ZfP – Zeitschrift für Personalforschung, 19. Jg., 4/2005, S. 388-391.
Thomzik, M.; Kerka, F.: Neue Geschäftsfelder erschließen – Wie kooperative Systemleistungen im FM-Markt Fuß fassen, in: Facility Management, Integration – Planung – Gebäudemanagement, 11. Jg., 6/2005, S. 26-31.
Dobos, G.; Göttel, S.; Wolff, M.: Risiken und Nebenwirkungen des Berater-Daseins, in: Vorstand der Sektion Wirt-schaftspsychologie im BDP (Hrsg.): Wirtschaftspsychologie aktuell, 12. Jg., 4/2005, S. 33-36.
Kriegesmann, B.; Happich, J.: Deutsche Rockwool Gastgeber für Innovationsmanager, in: STEIN-ZEIT, Zeitung der Rockwool Mitarbeiter, 4/2005, S. 14.
![Page 52: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/52.jpg)
50
Göttel, S.; Wolff, M.: „ViLMa“ – Virtuelle Unternehmen und Lifestyle-Management, in: Neuendorff, H.; Ott, B. (Hrsg.): Unternehmensübergreifende Prozesse und ganzheitliche Kompetenzentwicklung, Neue Forschungsergeb-nisse und visionäre Instrumente zur Unterstützung virtueller Zusammenarbeit, Frankfurt am Main 2005, S. 161-170.
Schwering, M. G.: Der Innovationsbedarf des Weiterbildungssystems, in: DGB-Bundesvorstand (Hrsg.): Zukunft der Aus- und Weiterbildung – Chancen des neuen Berufsbildungsgesetzes, Tagungsdokumentation der Arbeitstagung für Arbeitnehmerbeauftragte in den Berufsbildungsausschüssen, 13.-14. Oktober 2005, Berlin 2006, S. 42-63.
Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Kompetenz zur Innovation – Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zum Aufbau und zur Entwicklung von Wissen und Erfahrung in KMU, in: Wissenschaftsmanagement – Zeitschrift für Innovation, 12. Jg., 1/2006, S. 20-24.
Thomzik, M.; Kottmann, M.; Broszat, M.; Warode, M.: Gesundheitsförderung für Selbstständige im Handwerk durch innovative Konzepte einer integrierten Personal- und Organisationsentwicklung, in: Innovationen für Arbeit und Organisation, Bericht zum 52. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V., Stuttgart 2006, S. 143-145.
Kriegesmann, B.; Göttel, S.: Lifestyle-Management in virtualisierten Arbeitskontexten, in: Innovationen für Arbeit und Organisation, Bericht zum 52. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V., Stuttgart 2006, S. 355-358.
Schwering, M. G.: Stoffstrommanagement in der Gebäudebewirtschaftung, in: Erbslöh, F. D.; Kriegesmann, B. (Hrsg.): Facility Management – Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement, Loseblattsammlung, Erg.lfg. März 2006, Köln 2006, o. S. Kerka, F.; Sieger, C. A.: Die Biotechnologie braucht Umsetzungseliten – Größter Bedarf bei technischen Assisten-ten, in: BIOforum, Forschung – Entwicklung – Service, 29. Jg., 2/2006, S. 9-11.
Kriegesmann, B.: Abseits ausgetretener Pfade, in: Ihr Profit, Winter 2005/2006, S. 14.
Kriegesmann, B.; Kerka, F.: Innovationsmanagement – Tüftelei und systematische Entwicklung, in: Krüger, W.; Klippstein, G.; Merk, R.; Wittberg, V. (Hrsg.): Praxishandbuch des Mittelstands, Leitfaden für das Management mittelständischer Unternehmen, 1. Aufl., Wiesbaden, April 2006, S. 313-327.
Kerka, F.; Sieger, C. A.: Biotechnologie-Branche schafft neue Arbeitsplätze, in: BIOPRO Magazin, 1/2006, April 2006, S. 12.
Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Innovationsorientierte Personalentwicklung – Wettbewerb des „Krea-tiven Fehlers“, in: Geißler, K. A.; Laske, S.; Orthey, A. (Hrsg.): Handbuch Personalentwicklung, 103. Erg.lfg., Köln Mai 2006, Kap. 6.53, S. 1-28.
Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Fehlerkulturen und Innovationserfolg: Eine vergleichende empirische Analyse, in: Zeitschrift für Personalforschung (ZfP), 20. Jg., 2/2006, S. 141-159.
Kerka, F.; Sieger, C. A.: Forschung und Entwicklung für die Märkte von morgen – der steinige Weg der KMU in der deutschen Biotechnologie, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Kleine und mittlere Unternehmen in neuen Märkten – Aufbruch und Wachstum, Jahrbuch der KMU-Forschung und -Praxis 2006, 1. Aufl., Köln, Mai 2006, S. 289-305.
Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Innovationen gegen die Vorschrift, in: Berger, J.; Piper, N. (Hrsg.): Innovationen – Mehr Wert für Deutschland, Expertenforum Mittelstand, Eine Initiative von Süddeutscher Zeitung und HypoVe-reinsbank, Heidelberg 2006, S. 164-168.
Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Sieger, C. A.: Zukunftsbranche Biotechnologie – Warten auf den Durchbruch, in: Zülch, J.; Barrantes, L.; Steinheuser, S. (Hrsg.): Unternehmensführung in dynamischen Netzwerken – Erfolgreiche Konzep-te aus der Life-Science-Branche, 1. Aufl., Berlin et al. 2006, S. 143-161.
Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Sieger, C. A.: Der Mangel an Umsetzungskompetenz behindert Innovationen in der Biotechnologie, in: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis (BWP), 35. Jg., 4/2006, Juli/August 2006, S. 11-15.
![Page 53: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/53.jpg)
51
Kriegesmann, B.: Innovation – zwischen volkswirtschaftlicher Erwünschtheit und einzelbetrieblichem Realwert, in: Garn, M.; Kalt, G. – F.A.Z.-Institut für Management-, Markt- und Medieninformationen (Hrsg.): Innovationstreiber am Standort Deutschland, Juli 2006, S. 64-71.
Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Kompetenzelemente für den Aufbau und die Sicherung einer nachhaltigen Emp-loyability, in: Krauss-Hoffmann, P.; Manz, R.; Overhage, R. (Hrsg.): Lebenslanges Lernen – Konzepte, Strukturen und Perspektiven als Beitrag für ein Leitbild moderner Arbeit, Bericht des Thematischen Initiativkreises Lebenslanges Lernen – INQA-Lernen – der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), 1. Aufl., Dortmund 2006, S. 39-56.
Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Neue Aufgaben für die Personalentwicklung: Sicherung der Beschäftigungsfähig-keit durch Verzahnung von Kompetenzentwicklung und Gesundheitsförderung, in: Krauss-Hoffmann, P.; Manz, R.; Overhage, R. (Hrsg.): Lebenslanges Lernen – Konzepte, Strukturen und Perspektiven als Beitrag für ein Leitbild moderner Arbeit, Bericht des Thematischen Initiativkreises Lebenslanges Lernen – INQA-Lernen – der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), 1. Aufl., Dortmund 2006, S. 163-170.
Fellmann, K.-P.; Kottmann, M.: Impulse des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) für eine umfassende Mobbing-Prävention, in: Die BKK, 94. Jg., 10/2006, S. 488-491.
Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Thomzik, M.: Den Kunden neu entdecken – Perspektiven für die Kundenorientierung im Facility Management-Markt jenseits klassischer Marktforschung, in: Erbslöh, F. D.; Kriegesmann, B. (Hrsg.): Facility Management – Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement, Loseblattsammlung, Erg.lfg. De-zember 2006, Köln 2006, o. S.
Kriegesmann, B.: Demografische Entwicklung – Herausforderungen gestalten, in: Streich, D.; Wahl, D. (Hrsg.): Mo-derne Dienstleistungen – Impulse für Innovation, Wachstum und Beschäftigung, Beiträge der 6. Dienstleistungsta-gung des BMBF, Frankfurt am Main 2006, S. 413-418.
Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Thomzik, M.; Schwering, M. G.: Den Kunden neu entdecken – Perspektiven für die Kundenorientierung im Facility Management, in: Erbslöh, F. D.; Kriegesmann, B. (Hrsg.): Facility Management – Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement, Loseblattsammlung, Erg.lfg. Dezember 2006, Köln 2006, o. S.
Kriegesmann, B.: Innovationsmanagement – Den Kunden neu entdecken, in: Carell, A.; Herrmann, T.; Kleinbeck, U. (Hrsg.): Innovationen an der Schnittstelle zwischen technischer Dienstleistung und Kunden, Heidelberg 2007, S. 133-148.
Göttel, S.; Kottmann, M.; Krauss-Hoffmann, P.; Schmidt, A.: Entwicklung und Umsetzung eines modularen Schu-lungskonzeptes „Corporate Healthcare Management“ für Führungskräfte, in: Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V. (Hrsg.): Kompetenzentwicklung in realen und virtuellen Arbeitssystemen, Bericht zum 53. Kongress der Gesell-schaft für Arbeitswissenschaft e.V., Magdeburg 2007, S. 135-138.
Fellmann, K.-P.; Kottmann, M.: Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) als Impulsgeber für eine ganzheit-liche Mobbingprävention, in: Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V. (Hrsg.): Kompetenzentwicklung in realen und virtuellen Arbeitssystemen, Bericht zum 53. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V., Magde-burg 2007, S. 597-600.
Kerka, F.: Mehr Kundenkontakt – weniger Marktforschung, in: Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Unternehmen Region, Die BMBF-Innovationsinitiative Neue Länder, 1/2007, S. 12-13.
Kriegesmann, B.: „Nachhaltige Beschäftigungsfähigkeit“ und Lifestyle-Management, in: St. Franziskus-Stiftung Münster (Hrsg.): 9. Leitbildforum am 26. Oktober 2006 – Dokumentation, Münster 2007, S. 20-23.
Kerka, F.: Viele Ideen, wenig Erfolg – Wir Unternehmen Innovationsflops vermeiden, in: IHK Lippe zu Detmold (Hrsg.): Lippe Info, Kammerzeitschrift, 3/2007, S. 4-5.
Thomzik, M.: Gesamte Lebensführung in den Mittelpunkt rücken, in: Bundesverband Sekretariat und Büromana-gement e.V. (Hrsg.): tempra 365 – Das Management-Magazin für Office Professionals, 3/2007, S. 6-7.
![Page 54: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/54.jpg)
52
Kerka, F.; Happich, J.; Schwering, M. G.: Planung der Neuproduktentwicklung im Mittelstand – 3-stufiges Bewer-tungssystem für Innovationsideen, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Planung in kleinen und mittleren Unternehmen, 1. Aufl., Lohmar, Köln April 2007, S. 403-420.
Kerka, F.; Kriegesmann, B.: Big Ideas erkennen und Flops vermeiden – Wie Sie die Innovationsperformance Ihres Unternehmens erhöhen, erschienen in: BertelsmannStiftung, (www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/ xcms_bst_dms_20668_2.pdf, Download April 2007).
Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Making organizational learning happen: the value of “creative fail-ures”, in: Emerald Group Publishing Ltd. (ed.): Business Strategy Series, Vol. 8, 4/2007, Bradford UK 2007, pp. 270-276.
Kriegesmann, B.: Gastkommentar, in: ZENIT GmbH (Hrsg.): ZENIT Newsletter, Juni 2007, S. 3.
Kerka, F.: Innovationsflops kosten Zeit und Geld. Warum neun von zehn Produktinnovationen scheitern, in: IHK Leipzig (Hrsg.): Wirtschaft, Kammerzeitschrift, 6/2007, S. 8.
Thomzik, M.; Muth, R.: „Kaum zu fassen“, Volkswirtschaftliche Bedeutung von FM, Interview, in: FORUM VERLAG HERKERT GMBH (Hrsg.): Der Facility Manager, 14. Jg., Juli/August 2007, S. 15-17.
Dobos, G. J.; Göttel, S.; Wolff, M.: Letzten Endes ist mir meine Gesundheit lieber… – Risiken des Berater-Daseins, in: Hentschel, B. (Hrsg.): HR SERVICES – Die Welt der Personaldienstleistungen, 9. Jg., 4/2007, S. 22-25.
Kerka, F.; Kley, T.: Gestaltung innovationsorientierter Lernkulturen, in: itf Schwerin (Hrsg.): Lernkulturen für Inno-vationen: Optimierung des Bestehenden und Aufbruch zu Neuem, Publikation im Rahmen des BMBF-geförderten Projektes: Gestaltung regionaler Lernkulturen – Kompetenzentwicklung Mecklenburg-Vorpommern, 24/2007, Juli 2007, S. 8-52.
Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Bewertung von Innovationsideen, Sonderdruck, in: Gerybadze, A.; Hünninghausen, L.; Barske, H.; Sommerlatte, T. (Hrsg.): Innovationsmanagement, Düsseldorf 2007, S. 1-28.
Thomzik, M.: Nur eine Frage der Einstellung? Plädoyer für ein selbstverantwortliches Lifestyle-Management, in: Das Büro, 4/2007, S. 6-7.
Kerka, F.: Genial – aber unverkäuflich, in: verlag moderne industrie (Hrsg.): ke – Fachwissen kompakt für Konstruk-teur und Entwickler, 08/2007, S. 8-9.
Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Fehlertoleranz: (k)ein Humus für Innovationserfolge? – Eine empirische Analy-se, in: Zeitschrift OrganisationsEntwicklung, 4/2007, S. 76-84.
Thomzik, M.; Göttel, S.: Virtuelle Unternehmen und Lifestyle-Management: Neue Formen der Integration von Arbeit und Gesundheit, in: BMBF (Hrsg.): Gestaltung der Arbeit in virtuellen Unternehmen, Bonn, Berlin 2007, S. 70-72.
Kottmann, M.; Kriegesmann, B.: Mit dualer Ausbildung gegen den Ingenieurmangel, in: VDI-Nachrichten, Nr. 40 vom 05.10.2007, S. 2.
Kriegesmann, B.: Mit Innovationen die Zukunft der Messewirtschaft gestalten, in: AUMA e.V. (Hrsg.): Messewirt-schaft 2020, Berlin September 2007, S. 97-108.
Kriegesmann, B.; Kottmann, M.; Striewe, F.: The Skills Deficit Myth – The Case for Strategic Re-orientation in In-dustrial Training Portfolios as a Measure to Overcome Barriers to Innovation and Growth, in: Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) (ed.): Meeting the Growing Demand for Engineers and their Educators 2010-2020, International Conference, Munich, Germany, 9-11 November, 2007, Conference-Paper.
Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kottmann, M.: IAI-Scorecard of Competence, in: Erpenbeck, J.; von Rosenstiel, L. (Hrsg.): Handbuch Kompetenzmessung, 2. überarbeitete und erweiterte Auflage, Stuttgart 2007, S. 150-159.
![Page 55: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/55.jpg)
53
Kriegesmann, B.: Innovationen in der Produktion – Dem kreativen Engagement zur Entfaltung verhelfen, Gast-kommentar, in: Zehrfeld, W. A. (Hrsg.): RKW-Magazin, Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V., 58. Jg., 4/2007, S. 11.
Striewe, F.: Partizipation, Arbeitszufriedenheit und Belastung in „neuen“ Organisationsformen am Beispiel von Beratungsunternehmen, in: Zeitschrift für Personalforschung (ZfP), 21. Jg., 4/2007, S. 474-477.
Kerka, F.: Neue Ideen mutig zutage fördern – Wie Unternehmen Innovationen besser umsetzen können, in: Kralemann, M.; Schröder, A.-K.; Sonnabend, M. (Stifterverband der Deutschen Wissenschaft) (Hrsg.): Treibhäuser der Innovation – Clusterpotenziale für Wirtschaft und Wissenschaft, Essen 2007, S. 30-34.
Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kottmann, M.: Innovationen werden von Menschen gemacht – Neue Herausforderun-gen für die Kompetenzentwicklung, in: Dienberg, T.; Fasel, G.; Fischer, M. (Hrsg.): Spiritualität und Management, Berlin 2007, S. 125-152.
Kerka, F.; Siebolds, F.: Instandhaltungsstrategien im Facility Management, in: Kriegesmann, B.; Erbslöh, F. D.: Facility Management – Praxishandbuch für integriertes Immobilienmanagement, Loseblattsammlung, Erg.lfg. De-zember 2007, Köln, o. S.
Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Ideenbewertung – Wie Unternehmen ihre Innovationsperformance steigern können, in: Franz, O. (Hrsg.): RKW-Handbuch Führungstechnik und Organisation, Erg.lfg. 1/08, Februar 2008, Kennzahl 2602, S. 1-34.
Kriegesmann, B.: Umsetzer vieler kleinschrittiger Verbesserungen im betrieblichen Alltag – Inkrementelle Innova-tion, Interview in: G.I.B. INFO 1_08, Magazin der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung des Landes NRW, März 2008, S. 49-50.
Kriegesmann, B.; Köhler, R.; Kottmann, M.; Striewe, F.: Betriebliche Strategien gegen den Ingenieurmangel – Chancen der Kooperativen Ingenieurausbildung im „War for Talents“ nutzen, in: Zeitschrift Führung + Organisation (zfo), 77. Jg., 2/2008, S. 80-87.
Kriegesmann, B.; Kublik, S.; Schwering, M. G.: Kompetenzentwicklung in mittelständischen Hightech-Unternehmen – Die Rolle der wissenschaftlichen Weiterbildung, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Management-Kompetenz in kleinen und mittleren Unternehmen, 1. Aufl., Lohmar-Köln, März 2008, S. 223-240.
Thomzik, M.; Broszat, M.; Göttel, S.; Kley, T.: Präventives Gesundheitsmanagement durch integrierte Personal- und Organisationsentwicklung – Belastungsabbau und Ressourcenaufbau in Innovationsprozessen, in: Produkt- und Produktions-Ergonomie – Aufgabe für Entwickler und Planer, Bericht zum 54. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V., München 2008, S. 517-520.
Kottmann, M.; Kriegesmann, B.; Striewe, F.: Fachkräftemangel in Deutschland: Handlungsfelder für eine Neuaus-richtung der beruflichen Bildung, in: LIST FORUM für Wirtschafts- und Finanzpolitik, Band 34 (2008), Heft 1, S. 56-70.
Thomzik, M.: Anforderungen an ein gesundheitsorientiertes Personal- und Organisationsentwicklungsprogramm in betrieblichen Innovationsprozessen, in: Henning, K.; Richert, A.; Hees, F. (Hrsg.): Präventiver Arbeits- und Gesund-heitsschutz 2020, Tagungsband zur Jahrestagung 2007 des BMBF-Förderschwerpunktes, Aachener Reihe Mensch und Technik, Band 59, Aachen 2008, S. 216-220.
Schwering, M. G.: Innovationen: In aller Munde, aber noch nicht in allen Köpfen, in: Frankfurt School of Finance & Management (Hrsg.): „Quo vadis, innovatio?“, Tagungsband der Frankfurt School Conference, 7. Juni 2008, S. 28-34.
Kottmann, M.: Ingenieure braucht das Land – Unternehmen müssen ran, in: VDMA-Nachrichten, 87. Jg., Heft 6/2008, S. 16-17.
Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Kley, T.: Umsetzungsbarrieren bei Produktinnovationen: Führt der „Weg des gerings-ten Widerstands“ zum Innovationserfolg?, in: Zeitschrift für Management (ZfM), 3. Jg., 2/2008, S. 125-147.
![Page 56: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/56.jpg)
54
Kerka, F.: 90 Prozent aller Innovationen floppen, in: IHK Stade (Hrsg.): Wirtschaft Elbe Weser, Magazin der Indust-rie- und Handelskammer Stade für den Elbe-Weser-Raum, 57. Jg., 7-8/2008, S. 38.
Kriegesmann, B.: Von erfolgreichen Innovatoren lernen, Buchrezension über Axelrod, A.: Edison on Innovation – 102 Lessons in Creativity for Business and Beyond, in: Deutsche Gesellschaft für Personalführung (DGFP) e.V. (Hrsg.): Personalführung, 41. Jg., 9/2008, S. 88-89.
Kriegesmann, B.: Zukunft der Arbeit: Kompetenz, Handlungsfähigkeit und Handlungsbereitschaft, in: Lehmann, F.-W. (Hrsg.): Tarifverträge der Zukunft, Zukunft der Arbeit in Deutschland, Schriften des Betriebs-Beraters, Band 142, Frankfurt am Main 2008, S. 16-28.
Kriegesmann, B.: Die Umsetzungslücke: Mehr Aufwand – weniger Innovation, in: Garn, M. (Hrsg.): Innovationstrei-ber am Standort Deutschland – Nachhaltige Produktion, Automation und Prozesse, Frankfurt am Main 2008, S. 66-70.
Kriegesmann, B.: Die Perspektive der angewandten Innovationsforschung, in: VDE e.V. (Hrsg.): VDE-Positions-papier Ambient Assisted Living – Intelligente Assistenz-Systeme im Dienst für eine reife Gesellschaft, Frankfurt am Main 2008, S. 21-22.
Thomzik, M.; Kley, T.; Lücke, C.: Führungskräfte in Innovationsprozessen: Neue Aufgaben für die Personal- und Organisationsentwicklung zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit, in: Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V. (Hrsg.): Arbeit, Beschäftigungsfähigkeit und Produktivität im 21. Jahrhundert, Bericht zum 55. Kongress der Gesell-schaft für Arbeitswissenschaft e.V., Dortmund 2009, S. 199-202.
Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Schwering, M. G.: Evaluating innovation ideas: a comprehensive approach to New Product Development, in: International Journal of Technology Intelligence and Planning (IJTIP), Vol. 5, Issue 2/2009, pp. 118-137.
Kley, T.; Lücke, C.; Thomzik, M.: „Ambivalente Innovationsarbeit“ im Spiegel qualitativer empirischer Befunde. Nachhaltige Präventionsstrategien für Innovationsarbeiter entwickeln!, in: Henning, K.; Leisten, I.; Hees, F.: Innova-tionsfähigkeit stärken – Wettbewerbsfähigkeit erhalten. Präventiver Arbeits- und Gesundheitsschutz als Treiber. Tagungsband zur 2. Jahrestagung des BMBF-Förderschwerpunkts, Aachener Reihe Mensch und Technik, Band 60, Aachen 2009, S. 249-262.
Thomzik, M.; Wuppermann, D.: Resümee des Forums „Wie Mitarbeiter und Unternehmen durch Gesundheitsma-nagement gewinnen“, in: Henning, K.; Leisten, I.; Hees, F.: Innovationsfähigkeit stärken – Wettbewerbsfähigkeit erhalten. Präventiver Arbeits- und Gesundheitsschutz als Treiber. Tagungsband zur 2. Jahrestagung des BMBF-Förderschwerpunkts, Aachener Reihe Mensch und Technik, Band 60, Aachen 2009, S. 289-292.
Kriegesmann, B.: Zukunft braucht Innovation – Innovation braucht Kompetenz, in: Philipps, J.; Motz, J. (Hrsg.): KH 125 – Maßarbeit: 125 Jahre Kreishandwerkerschaft Bochum, Festschrift zum 125-jährigen Bestehen der Kreis-handwerkerschaft Bochum, Bochum 2009, S. 200-201.
Kriegesmann, B.: Partisanen statt Gouvernanten!, in: G.I.B. mbH (Hrsg.): G.I.B.INFO 3_09, Bottrop 2009, S. 48-53.
Kriegesmann, B.; Kublik, S.; Schwering, M. G.; Botthof, A.: Kompetenzentwicklung in Hightech-Feldern – Neue Wege für die wissenschaftliche Weiterbildung, in: BMBF (Hrsg.): Zukunft (der) Weiterbildung, Bielefeld 2009, S. 111-127.
Thomzik, M.: Innovation und Prävention, in: Institut für Technik und Betriebsführung (Hrsg.): Innovation und Prä-vention – Beiträge der Projekte aus der Fokusgruppe Betriebliches Innovationsmanagement, München, Mering 2009, S. 11-26.
Thomzik, M.; Kunhenn, H.; Kley, T.; Lücke, C.; Paul, A.; Altner, N.; Lange, S.: Gesundheitsorientierte Flankierung von Innovationsprozessen zur nachhaltigen Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit der beteiligten Fach- und Füh-rungskräfte, in: Institut für Technik und Betriebsführung (Hrsg.): Innovation und Prävention – Beiträge der Projekte aus der Fokusgruppe Betriebliches Innovationsmanagement, München, Mering 2009, S. 185-237.
![Page 57: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/57.jpg)
55
Thomzik, M.: So groß wie die Chemieindustrie, Interview, in: IZ ImmobilienZeitung – Fachzeitung für die Immobi-lienwirtschaft, 39-40/2009, 01.10.2009, S. 41-42.
Kriegesmann, B.: Innovationsmanagement jenseits von Trends und Moden – Wie der progressive Mittelstand die Zukunft erschließt, in: Franz, O. (Hrsg.): Mittelstand und Osteuropa, Edition des RKW-Kuratoriums, Sternenfels 2009, S. 85-91.
Kottmann, M.; Köhler, R.; Kriegesmann, B.; Striewe, F.: Kooperative Ingenieurausbildung zur Nachwuchssiche-rung, in: Schwuchow, K.; Gutmann, J. (Hrsg.): 2010_Jahrbuch Personalentwicklung, Köln 2009, S. 121-129.
Kerka, F.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Innovationsorientierte Marktforschung, in: Barske, H.; Gerybadze, A.; Hünninghausen, L.; Sommerlatte, T. (Hrsg.): Innovationsmanagement, Düsseldorf 2009, o. S.
Kriegesmann, B.: Mit Partisanentaktik zum Erfolg – Wie neues Wissen zur Anwendung kommt, Interview, in: Creativ Text (Hrsg): CoNTeXT, 2/Januar 2010, Heilbronn 2010, S. 14-17.
Kriegesmann, B.; Striewe, F.: Partizipation, Arbeitszufriedenheit und Belastung von Unternehmensberatern. Empi-rische Befunde zu den Auswirkungen der Arbeit in wissensintensiven Arbeitsformen, in: Industrielle Beziehungen – Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, 17. Jg., 1/2010, S. 73-101.
Thomzik, M.: Die volkswirtschaftliche Bedeutung der FM-Branche, Interview, in: Piepenbrock Unternehmensgrup-pe (Hrsg.): Panorama, 1/2010, Osnabrück 2010, S. 3.
Kriegesmann, B.; Kley, T.; Kublik, S.: Innovationstreiber betriebliche Mitbestimmung?, in: Hans-Böckler-Stiftung (Hrsg.): WSI-Mitteilungen, 63. Jg., 2/2010, S. 71-78.
Kriegesmann, B.: Lemmingzwang, Interview, in: WirtschaftsWoche, Nr. 7, 13.02.2010, S. 85.
Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Wettbewerb des kreativen Fehlers, in: Barske, H.; Gerybadze, A.; Hünninghausen, L.; Sommerlatte, T. (Hrsg.): Innovationsmanagement, Düsseldorf 2010, o. S.
Kerka, F.: Viele Ideen zu produzieren, ist weniger das Problem – Zum aktuellen Stand des Ideenmanagements, in: Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e.V. – IfaA (Hrsg.): angewandte Arbeitswissenschaft – Zeitschrift für die Unternehmenspraxis, No 203, März 2010, S. 5-22.
Kerka, F.: Innovation mit eigener Orientierung, in: Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks e.V. (Hrsg.): Das Innovationswerk, Düsseldorf 2010, S. 10-11.
Kunhenn, H.; Kley, T.; Lücke, C.; Altner, N.; Lange, S.; Paul, A.: Gesundheitliche Implikationen von Innovationsar-beit: Vitale Erschöpfung bei Führungskräften? – Empirische Ergebnisse einer Querschnittsstudie, in: Henning, K.; Bach, U.; Hees, F. (Hrsg.): Aachener Reihe Mensch und Technik, Band 63, Tagungsband zur 3. Jahrestagung des BMBF-Förderschwerpunkts „Präventiver Arbeits- und Gesundheitsschutz, Aachen 2010, S. 66-77.
Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Happich, J.: Vom Patentverwalter zur treibenden Kraft im Innovationsmanagement, in: Wurzer, A. J.; Remmertz, F. (Hrsg.): IP-Manager, Journal for the Knowledge Economy, München 2010, S. 32-39.
Striewe, F.; Knickmeier, A.: Die Kraft der Krise – Über den Zusammenhang von Krise und Innovationsmanagement, in: Garn, M.; Sach, V. (Hrsg.): InnovationsManager – Magazin für Innovationskultur und nachhaltigen Unterneh-menserfolg, 10/2010, S. 52-54.
Kottmann, M.; Schwering, M. G.; Striewe, F.: Strategien gegen den Fach- und Führungskräftemangel – Chancen des dualen Studiums für kleine und mittlere Unternehmen, in: Meyer, J.-A. (Hrsg.): Strategien von kleinen und mittleren Unternehmen, Jahrbuch der KMU-Forschung und -Praxis 2010, 1. Aufl., Lohmar-Köln April 2010, S. 313-331.
Kunhenn, H.; Kley, T.; Lücke, C.: Innovationsarbeit: Psychische Belastungen und ihre Auswirkungen auf die Ge-sundheit der Beteiligten, in: Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V. (Hrsg.): Neue Arbeits- und Lebenswelten gestalten, Bericht zum 56. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V., Dortmund 2010, S. 547-550.
![Page 58: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/58.jpg)
56
Kriegesmann, B.: „Weiterbildungsindustrie“: Geschäftsmodell ohne Geschäftsgrundlage?, in: Barz, H. (Hrsg.): Handbuch Bildungsfinanzierung, Wiesbaden 2010, S. 491-499.
Happich, J.; Kerka, F.: Weniger wäre mehr – Patentmanagement birgt Potentiale für Unternehmen, in: Innovati-onsManager – Magazin für Innovationskultur und nachhaltigen Unternehmenserfolg, 11/2010, S. 38-39.
Kunhenn, H.; Kley, T.; Lücke, C., Warode, M.; Brodowski, B.; Krause, B.: InVest: Vertrauensmanagement als stabi-lisierender Faktor bei organisatorischen Innovationen, in: Möslein, K. et al.: BALANCE Konferenzband. Flexibel, stabil und innovativ: Arbeit im 21. Jahrhundert, Göttingen 2010, S. 225-232.
Kriegesmann, B.: Fokusgruppe: Veränderungsprozesse gestalten, in: Möslein, K. et al.: BALANCE Konferenzband. Flexibel, stabil und innovativ: Arbeit im 21. Jahrhundert, Göttingen 2010, S. 211-213.
Kriegesmann, B.; Kottmann, M.; Striewe, F.: The skills deficit myth: the securing of engineering and science skills in Germany requires a strategic re-orientation in industrial training portfolios, in: Int. J. Human Resources Devel-opment and Management, Vol. 10, No. 4, 2010, pp. 380-394.
Draganinska-Yordanova, T.; Knickmeier, A.; Lücke, C.; Schwering, M. G.: Innovationen in Forschung und Entwick-lung. Frauen in der Wissensgesellschaft, in: Regionalverband Ruhr (Hrsg.): Lebenswelten von Frauen und Männern in der Metropole Ruhr, Essen 2010, S. 102-107.
Kriegesmann, B.; Kottmann, M.: Woher kommen die Innovatoren für morgen? In: Franz, O.; RKW e.V.(Hrsg.): Die Zukunft des deutschen Mittelstands, RKW-Edition, Sternenfels 2011.
WEITERE BUCHVERÖFFENTLICHUNGEN
Kriegesmann, B.; Kottmann, M.; Masurek, L.; Nowak, U.: Kompetenz für eine nachhaltige Beschäftigungsfähigkeit, Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin – Forschung – Fb 1038, Dortmund, Berlin, Dresden 2005.
Thomzik, M. et al.: Innovationen für eine nachhaltige Wasserwirtschaft – Einflussfaktoren und Handlungsbedarf, Berlin et al. 2006.
Kriegesmann, B. et al.: Perspektiven für den Wissenstransfer in Schulen und Schulsystemen, Baltmannsweiler 2006.
Kriegesmann, B.; Kerka, F. (Hrsg.): Innovationskulturen für den Aufbruch zu Neuem: Missverständnisse – Prakti-sche Erfahrungen – Handlungsfelder des Innovationsmanagements, Wiesbaden 2007.
Kriegesmann, B.; Kley, T.; Schwering, M. G.: Wissenstransfer in Schulen und Schulsystemen. Das Beispiel EBISS II zur erweiterten Berufsorientierung, in: Famulla, G.-E. et al. (Hrsg.): Schule – Wirtschaft/Arbeitsleben, Band 4, Baltmannsweiler 2007.
Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Kley, T.: Lernförderliche Unternehmenskulturen – Trendreport, in: INQA-Bericht Nr. 29, Dortmund, Berlin, Dresden 2007.
Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Kley, T.: Innovationen im Unternehmen kultivieren – Fallstudien international erfolg-reicher Unternehmen, hrsg. von der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2008.
Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Kley, T.: Cultivating Corporate Innovation – Case Studies on Internationally Successful Corporations, hrsg. von der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2008.
Kriegesmann, B.; Kunhenn, H.; Kley, T.; Lücke, C.; Dobos, G. J.; Paul, A.; Altner, N.; Lange, S.: Innovationen ohne Risiken und Nebenwirkungen? Nachhaltige Präventionsstrategien für Innovationsarbeiter/-innen entwickeln! Hrsg. vom IAI Bochum e.V., Bochum 2010.
Kerka, F.; Kriegesmann, B.; Happich, J.: Patentmanagement als Innovationstreiber – Wie Patentmanager ihren Wert für das Unternehmen erhöhen können, Bochum 2010.
![Page 59: Jahresbericht2010_2011](https://reader034.vdokument.com/reader034/viewer/2022042903/568c4a621a28ab491697ec7b/html5/thumbnails/59.jpg)
57
Thomzik, M.; Striewe, F.; Knickmeier, A.: Facility Management-Branchenreport 2010 – Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Facility Management-Branche, hrsg. von IAI und GEFMA, Bochum 2010.
Ziegler, A.; Kriegesmann, B.; Kley, T.; Kublik, S.: Betriebliche Innovationsfähigkeit: Die Perspektive der Betriebsrä-te, Marburg 2010.
SCHRIFTENREIHE INNOVATION: "FORSCHUNG UND MANAGEMENT"
Gründungsherausgeber: Prof. Dr. Erich Staudt † Herausgegeben von Prof. Dr. Bernd Kriegesmann
Kriegesmann, B.; Kerka, F.; Sieger, C. A.: Zukunftsperspektiven der Biotechnologie – Nur Umsetzungseliten schaf-fen Wachstum, Band 24, Bochum 2005.
Kriegesmann, B.; Thomzik, M.; Göttel, S.; Dobos, G. J.; Paul, A.; Altner, N.; Lange, S.; Wolff, M.: Lifestyle-Management – Virtualisierte Arbeitsformen und Möglichkeiten der Lebensstilveränderung, Band 25, Bochum 2006.
Striewe, F.: Partizipation, Arbeitszufriedenheit und Belastung in »neuen« Organisationsformen am Beispiel von Beratungsunternehmen – Normative Thesen im Konzept lernender Organisationen im Spiegel empirischer Befun-de, Band 26, Bochum 2008.
Kriegesmann, B. et al.: Innovation durch Prävention – Empirische Ergebnisse und Ideen zur nachhaltigen Gestal-tung von Innovationsarbeit, Band 27, Bochum 2010.