ketchum pleon umfrage zum atomausstieg april 2011
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Eine Meinungsumfrage, wie die Deutschen zum Atomausstieg stehen und wie sie sich dazu informieren.TRANSCRIPT
PRESSEMITTEILUNG
Presseinformation 26. April 2011 Seite 1 von 4
Deutsche sorgen sich um Kosten für den Atomausstieg Energiewende weiterhin erwünscht / Finanzielle Folgen rücken in den
Fokus / Unterschiedliche Bereitschaft bei Ost- und Westdeutschen /
Kritik an Kommunikation
Düsseldorf, 22.04.2011 – Die überwiegende Mehrheit der Deutschen fordert weiterhin den Ausstieg aus der Kernenergie – allerdings muss der Strom bezahlbar bleiben. Zu Sorgen über mögliche persönliche Einschränkungen durch steigende Strompreise tritt die wachsende Unzufriedenheit über fehlende Transparenz in der Energiedebatte. Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Umfrage im Auftrag von Ketchum Pleon, Deutschlands führender Kommunikationsagentur. Auch gut sechs Wochen nach der Katastrophe von Fukushima ist die Forderung
der Deutschen eindeutig: Wir wollen raus aus der Kernenergie. „89 Prozent der
Befragten befürworten einen Atomausstieg“, sagt Dirk Popp, Sprecher des
Executive Boards von Ketchum Pleon Deutschland. Erneuerbare Energien werden
insgesamt positiv beurteilt. 74 Prozent der Befragten glauben, dass Investitionen
auf diesem Feld zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Gleichzeitig rücken auch die
Kosten einer Energiewende stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit: „Mehr als
die Hälfte der Bürger (51 Prozent) hält es für unverzichtbar, dass der Strom
weiterhin bezahlbar bleibt.“
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Zusatzkosten für Energiewende in der Bevölkerung umstritten Was konkret unter bezahlbar zu verstehen ist, wird von den Umfrageteilnehmern
unterschiedlich beantwortet. 39 Prozent sind bereit, bis zu 50 Euro mehr pro Jahr
für die Energiewende zu bezahlen. Einen Zuschlag auf die Stromrechnung in
Höhe von 100 Euro können sich lediglich 17 Prozent vorstellen, noch mehr zahlen
möchte nicht einmal jeder Zehnte (9 Prozent). Allerdings: „33 Prozent der
Befragten wollen überhaupt keine Preiserhöhung hinnehmen“, betont Dirk Popp.
Die künftige Preisentwicklung wird dabei eher pessimistisch beurteilt. Fast zwei
Drittel (60 Prozent) der Deutschen fürchten, dass die von der Energiewende
verursachten Kosten vollständig auf die Verbraucher umgelegt werden; nahezu 80
Prozent erwarten zudem eine Verteuerung von Produkten und
Lebenserhaltungskosten als Folge des Kurswechsels. Auch die weiteren
Konsequenzen eines Umstiegs auf andere Energieformen werden kritisch
gesehen. So rechnet mehr als die Hälfte der Deutschen (52 Prozent) mit
Einschränkungen ihrer Lebensqualität wegen des notwendigen Netzausbaus,
etwa durch neue Strommasten und Windrädern.
Andere Prioritäten in Ost und West Beim Thema Atomkraft sind Ost- und Westdeutsche sich uneinig, vor allem die
Dringlichkeit eines Ausstieges wird unterschiedlich stark bewertet. Während 42
Prozent im Westen einen unbedingten Abschied vom Atomstrom befürworten,
spricht sich dafür in Ostdeutschland nur gut jeder Fünfte (21 Prozent) aus. Anders
sieht es aus, wenn die Kosten des Atomausstiegs vergleichsweise geringe
Auswirkungen auf den Strompreis haben. Dann geben knapp die Hälfte (47
Prozent) der West- und beinahe drei Viertel (70 Prozent) der Ostdeutschen an,
dass sie sich das Ende der Kernkraft wünschen.
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Kommunikation verunsichert Verbraucher Die Umfrage dokumentiert darüber hinaus eine starke Verunsicherung der
Bevölkerung aufgrund der emotional geführten Debatte. „58 Prozent der Befragten
geben an, über die finanziellen Auswirkungen der Energiewende sehr verunsichert
zu sein“, sagt Dirk Popp. „70 Prozent meinen sogar, durch die Diskussion über die
finanzielle Belastung werde der Atomausstieg schlecht geredet.“ Daraus leitet sich
die Forderung nach verlässlichen Informationen ab. Um das Thema
voranzutreiben muss mehr Sachlichkeit und Transparenz in die Debatte kommen
– und zwar schnell. Denn bereits jetzt gehen 44 Prozent der Befragten davon aus,
dass das Thema Energiewende schon bald wieder aus den Medien verschwindet.
„Mehr Mut zu Sachlichkeit und Klarheit“, empfiehlt Popp deshalb allen
Entscheidern. „Die Bevölkerung weiß, dass höhere Belastungen auf sie
zukommen. Dass sie sich darüber nicht freut ist klar. Aber deshalb die möglichen
Probleme der Energiewende zu vertuschen oder zu verniedlichen, ist keine
geeignete Strategie.“
Über die Befragung Die repräsentative Befragung von 1.000 Konsumenten erfolgte in Zusammenarbeit
mit tns emnid vom 18. bis 19. April 2011. Es können soziodemographische Daten
wie Alter, Geschlecht, Bildung, Einkommen, Haushaltsgröße und Bundesland
sowie die Einstellungen zur Energiewende unterschieden werden.
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Über Ketchum Pleon: Ketchum Pleon ist Deutschlands führende Agentur für Kommunikationsberatung und europäischer Marktführer für Corporate Communications, Public Affairs, Change, Healthcare, Brand- und Sales Communications. Für das 1988 gegründete und am 1. Januar 2010 mit Ketchum fusionierte Unternehmen sind allein in Deutschland mehr als 350 Beraterinnen und Berater tätig. Zu den über 200 Klienten gehören zahlreiche DAX-30 und Euro Stoxx-Unternehmen, Bundes- und Landesministerien sowie Non-Profit-Organisationen. www.ketchumpleon.de
Kontakt: Dirk Popp Member of the Executive Board von Ketchum Pleon Deutschland Tel.: +49.211.9541-2154 Fax: +49.211-2140 E-Mail: [email protected]