kirche und welt 01/2014

24
1/2014 Kirche und Welt Die Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz The United Methodist Church Im neuen Zentrum des Christentums Connexio Begegnungsreise vom November 2013 Seite 14/15 Sichtbare Schritte auf Gott zu Ein Rückblick auf das LiFe-Seminar in Tann Seite 5 Einladend, klar und ohne Druck Der Glaubenskurs in Aarau Seite 22 Die Jahreslosung im grösseren Zusammenhang Ein «Rindvieh» kommt zur Einsicht Seite 6/7

Upload: evangelisch-methodistische-kirche-schweiz

Post on 20-Mar-2016

220 views

Category:

Documents


3 download

DESCRIPTION

Die Zeitschrift für Mitglieder und Freunde der EMK in der Schweiz.

TRANSCRIPT

Page 1: Kirche und Welt  01/2014

1/20

14

Kirche und WeltDie Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz

The United Methodist Church

Im neuen Zentrum des ChristentumsConnexio Begegnungsreise vom November 2013Seite 14/15

Sichtbare Schritte auf Gott zuEin Rückblick auf das LiFe-Seminar in TannSeite 5

Einladend, klar und ohne DruckDer Glaubenskurs in AarauSeite 22

Die Jahreslosung im grösseren Zusammenhang

Ein «Rindvieh» kommt zur EinsichtSeite 6/7

Page 2: Kirche und Welt  01/2014

Inhaltsverzeichnis

Editorial 3

Ein Rückblick auf das LiFe-Seminar in Tann

Sichtbare Schritte auf Gott zu 5

Die Jahreslosung im grösseren Zusammenhang

Ein «Rindvieh» kommt zur Einsicht 6

Zur grafischen Gestaltung der Jahreslosung

Wem Gott nahe ist 7

Innere Bilder und Liedtexte helfen Rahel Arn

Glück – trotz Schmerzen 8

Von Roman Burri lernen, was Glück bedeutet

«Er lebt intensiv im Hier und Jetzt» 9

Zur Jährlichen Konferenz nach Frauenfeld

Im Osten: das Neue 10

Wie Gottes Gnade sich wirksam erweist

Gott nahe zu sein, ist mein Glück. (Psalm 73,28) 11

Die Arbeit der EMK unter den Roma in Mitteleuropa und dem Balkan

Die Kirchen erweisen sich als verlässliche Partner 12

Connexio Begegnungsreise in den Kongo, 3.–16. November 2013

Eindrücke vom neuen Zentrum des Christentums 14

Eine Stellungnahme des Ausschusses für Kirche & Gesellschaft

Nein zur Volksinitiative gegen Masseneinwanderung 16

Wechsel im Gemeindegründungsprojekt in Bern

Weiter arbeiten auf freiwilliger Basis 17

Als Team gemeinsam lieben, lernen, leiten

Eine Kultur der Verwandlung fördern 18

Das erste Modul des Glaubenskurses in Aarau

Einladend, klar und ohne Druck 23

Teilhaben an der Mission Gottes

Ist die Zeit der Mission vorbei? 24

2 Kirche und Welt Nr. 1/2014

Page 3: Kirche und Welt  01/2014

«Soterio ...» – was?

Von Stefan Moll

Es wird ernst mit der Arbeit an der Soteriologie. Das Wort meint die «Lehre der Errettung». Finden wir eine Sprache, durch die wir heute verstehen, was Rettung und Erlösung durch Jesus Christus meint? Wenn nicht, dann haben wir ein Problem. Immer wieder bekomme ich darum zu hören: «Es ist gut, wenn ihr eine Sprache findet, die Menschen verstehen». Eine verständliche Sprache – ohne das Soterio-Dings-Fremdwort. So gibt es sie aber nicht, die richtigen Wörter. Denn Lehr-Formeln, die an sich richtig sind, werden rasch zu Leer-Formeln. Weil der Inhalt in unserem Leben kaum etwas auslöst. Auch die Sache selbst muss neu übersetzt werden. Paulus hat das zu seiner Zeit gemacht. Er hat die Botschaft Jesu vom Reich Gottes für die griechische Welt neu verstanden. Wir sind gefordert, die alte Botschaft von der Erlösung für unsere Zeit auszule-gen. Das bedeutet aber auch, dass wir das Bishe-rige preisgeben müssen. «Geh aus deinem Vater-land und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will», sagt Gott zu Abraham. Ich bin gespannt, wohin uns die Reise führt.

EditorialLiebe Leserin, lieber Leser

Gott wolle «unser Heil und wahres Glück», heisst es im Katechismus von Theophil Spörri zur 34. Frage. Vom «Heil» habe ich öfters in der Kirche reden hören. Vom «Glück» weniger. Die Jahreslosung für 2014 bringt Gott nahe mit dem Glück zusammen. Der ganze Psalm 73 tut das durchaus in kritischer Distanz zu gängigen Glücks-vorstellungen. Weil Gottes Nähe glücklich macht, darum wurden zum Beispiel in Aarau und in Tann Menschen zu einer Entde-ckungsreise ins Land das Glaubens eingeladen. Sie lesen in den Berichten, wie Teilnehmende das erlebt haben. Gottes Nähe verändert und macht Veränderung mög-lich. Wie eine Verwandlung von einer Raupe in einen Schmetterling beschreiben Teilnehmende eines «Team-Inkubators» aus Thun diesen Prozess. Was überhaupt ein «Team-Inkubator» ist? Auch das lesen Sie in dieser Ausgabe. Wie aber können wir vom «Heil» und «Glück», das Gott uns geben will, reden? Stefan Moll macht sich in dieser und den folgenden Ausgaben dazu seine Gedanken. Und Üllas Tankler wird in diesem Jahr auf der Rückseite Ge-dankenanstösse dazu geben, wie Mission heute geschieht. Ich wünsche Ihnen ein durch Gottes Nahesein beglü-ckendes und gesegnetes Jahr 2014.

Sigmar FriedrichRedaktor

3Kirche und Welt Nr. 1/2014

Page 4: Kirche und Welt  01/2014

IHRE MEINUNG

Agenda 17.–19. JANUAR, FR.–SO.

BauernwochenendeHotel Artos, InterlakenInfos / Anmeldung: Walter Gfeller, 062 751 16 33, Natel: 079 369 01 35

18. JANUAR, SAMSTAG

Im Vertrauen loslassen ...Mitarbeitertagung Nordwestschweiz10.00–16.00 Uhr, EMK Basel AllschwilerplatzInfos / Anmeldung: Sonja Bitterli, 062 296 55 04, [email protected]

18. JANUAR, SAMSTAG

Mission als LebensstilMitarbeitertagung Nordwestschweiz9.30–16.00 Uhr, EMK St. GallenInfos / Anmeldung: Manuel Both, [email protected]

18. JANUAR, SAMSTAG

Mission als LebensstilMitarbeitertagung Berner Distrikt9.30–16.00 Uhr, EMK LyssInfos / Anmeldung: Käthi Hiltbrand, 033 783 16 28, [email protected]

25. JANUAR, SAMSTAG

Dynamo – Theologie für die GemeindepraxisNeues Testament9.00–12.30 Uhr, EMK Zürich 4Infos / Anmeldung: Bildung+Beratung, 044 299 30 87, [email protected]

25. JANUAR, SAMSTAG

Dynamo – Theologie für die GemeindepraxisLernpsychologie14.00–16.00 Uhr, EMK Zürich 4Infos / Anmeldung: Bildung+Beratung, 044 299 30 87, [email protected]

31. JANUAR–2. FEBRUAR, FR.– SO.

Persönlichkeitsseminar«Während Du schläfst …» vom Ende der Machbarkeit.mit Barbara und Heinz KäserKosten pro Person: ab CHF 434.00Infos / Anmeldung: Hotel Artos Interlaken,

www.artos.ch

Zu Kirche und Welt 12.2013, S.14-15

Falsches GlücksversprechenDas Thema «Glück» ist seit einigen Jahren sehr medienpräsent. Doch nicht nur das. Die positive Psychologie hat intensiv zum Thema Glück und Zufrieden-heit geforscht und entsprechende Konzepte entwickelt. Es ist daher bedauer-lich, dass zur Frage «Wie können wir glücklich werden» sowohl im Artikel als auch auf den angegebenen Websites nichts Substanzielles zu lesen ist. Statt dessen beschränkt sich Herr Forrer darauf zu behaupten, mit Gott werde man glücklich, wenn man sich wirklich auf ihn einlasse, dass Gott an unserem Glück liege und dass er für jene da sei, die merken, dass sie ihn brauchen. Lei-der gibt die Bibel für diese mutigen Thesen kaum Anhaltspunkte. Ich lese nir-gendwo, dass Gott unser Glück will. Auch der Tod Jesu wird an keiner Stelle damit begründet, die Menschen glücklich zu machen. ... Die angegebene Website bezeichnet dann neben den «menschlichen» We-gen des Glücks die persönliche Gottesbeziehung als Gottes Weg zum Glück. ... Dieses Versprechen ist empirisch widerlegt. Die Glücksforschung weiss, dass etwa folgende Aspekte statistisch die Lebenszufriedenheit ... erhöhen:• Ein Einkommen, das die Lebenskosten und Kosten für eine

einigermassen freie Lebensführung zulässt ...• Leben in einem sicheren und freien Land• Die Möglichkeit, Dinge selbst zu entscheiden und das Leben

selbst zu gestalten• Positive Einstellung zu den Dingen• Sichere Bindungen• Gesund sein• Wer an eine Religion glaubt ist leicht zufriedener als der Durchschnitt.

Es spielt dabei aber keine Rolle, um welche Religion es sich handelt.Ich persönlich halte es mit Salomo und Preise die Freude; denn es gibt für den Menschen kein Glück, es sei denn er isst und trinkt und freut sich.

Lukas Forster, Basel

Zu Kirche und Welt 12.2013, S.10

Jesus definieren?Wir basteln und backen unseren eigenen Jesus? Zum Beginn der Adventszeit möchte Urs Bangerter «Jesus im Lichte unseres Weltbildes unter Berücksich-tigung historischer Erkenntnisse und biblischer Aussagen neu ‹definieren›». Das stellt die Dinge komplett auf den Kopf: Jesus bezeichnet Gott sowohl als seinen Vater als auch als Schöpfer der Welt, also auch unseres Gehirns. Es ist daher unlogisch, dass unser Weltbild, ein Produkt unseres Verstandes, den Sohn des Schöpfers adäquat definieren kann, was das Alte Testament mit dem Ton-Töpfer-Vergleich schon lange wusste. Unser Weltbild ist löchriger als je-der Schweizer Käse – realitätsnah ist nur der Jesus, der unser Weltbild immer wieder durchbrechen und neu definieren darf. Jesus, der unvorhersagbare Wundertäter – warum sonst hätten sich die Schriftgelehrten damals so geär-gert? Er passte nicht in ihr Weltbild und tut es heute auch nicht, zu unserem Glück!

Markus Walther, Zürich

4 Kirche und Welt Nr. 1/2014

Page 5: Kirche und Welt  01/2014

Ein Rückblick auf das LiFe-Seminar in Tann

Sichtbare Schritte auf Gott zu

UMSCHAU

Weggemeinschaft: intensiv setzten sich die Teilnehmenden in Tann mit Themen des Glaubens auseinander. (Symbolbild)

LIFE-SEMINAR

Infos zum Seminar finden sich auch unter:

www.life-evangelisation.ch

www.life-seminar.ch

Von Stefan Zürcher

Am 2. Dezember ging unsere Kurz-reise ins Land des Glaubens zu Ende. Fünf Etappen lang waren wir mitein-ander unterwegs. Dabei haben wir etwas von der Schönheit dieses Lan-des entdeckt.

Vom Glücklichwerden haben wir ge-sprochen. Vom Leid in der Welt. Über den Sinn des Lebens haben wir nach-gedacht und darüber, was das alles mit Gott zu tun hat. Auf der vierten Etappe hörten wir durch Jesu Ge-schichte vom liebenden Vater und sei-nem jüngeren Sohn die persönliche Einladung, doch auch nach Hause zum Vater zurückzukehren. Ums Christwerden und -bleiben ging es auf der Schlussetappe.

Fortsetzung folgtFür alle, die am Glauben Lust bekom-men haben, bieten wir ab Januar eine Fortsetzung der Reise ins Land des Glaubens in Form eines Glaubens-grundkurses an. Die persönlichen Be-ziehungen gehen sowieso weiter. LiFe ist ein längerfristiges Projekt. Im nächsten November werden wir das Seminar wiederholen. Weil schon

jetzt klar ist, dass es wieder eines gibt, haben wir Zeit zum Beten, zum Vertiefen unserer Beziehungen und für Gespräche.

Stimmen von Personen, die jemanden an das Seminar begleiteten oder da-für beteten:

Das LiFe-Seminar hat uns berei-chert …

• Etwa 25 Personen unserer Gemeinde haben sich beteiligt. LiFe hat uns zu-sammenwachsen lassen. Besonders die Gebetsabende im Voraus haben Kit und Fundament gegeben.

• Die persönlichen Erlebnisberichte waren eindrücklich und lockerten auf.

• Es war eindrücklich zu erleben, wie sich die Teilnehmenden zum Teil in-tensiv mit den Themen auseinander-setzen. Manche haben sichtbar Schritte auf Gott zu getan.

• Das Mittragen als Gebetsgruppe war schön. Ich hatte das Gefühl, auch ganz dabei zu sein.

Das LiFe-Seminar hat uns heraus-gefordert …

• Bekannte einzuladen brauchte Mut. Aber die Verpflichtung mit der Karte und die gegenseitige Unterstützung

in der Gruppe haben mir dabei ge-holfen.

• Meine drei Freundinnen, die ich ein-geladen habe, haben alle abgesagt. Aber ich musste nicht enttäuscht sein. Ich war durch das Gebet auch Teil von LiFe.

• Das Gespräch im Plenum erlebte ich als eher harzig. Ich war nicht sicher, zu welchem Zeitpunkt ich als Begleit-person etwas sagen sollte. Gibt es ge-eignetere Formen?

Hier haben wir dazugelernt …• Das Gebet der Gebetsgruppe würde noch lebendiger, wenn sie jeweils ak-tuelle Infos erhält, etwa wer anwe-send ist und wer nicht.

• Beim zweiten Mal können gewisse organisatorische und konzeptionelle Unklarheiten und Missverständnisse vermieden werden.

5Kirche und Welt Nr. 1/2014

Page 6: Kirche und Welt  01/2014

Die Jahreslosung im grösseren Zusammenhang

Ein «Rindvieh» kommt zur EinsichtVon Marco Jaeschke

Treffend nannte Nelly Sachs den Psalter eine «Nachtherberge für Wegwunde». Die Psalmen sind Be-hausungen für Menschen, die im Laufe ihres Lebens so manche Schramme, Verwundung und Narbe davon getragen haben. Menschen, die gezeichnet sind und für die auch im Glauben nicht immer alles glatt auf-geht. In besonderer Weise trifft das für Psalm 73 zu, dessen Schlusssatz ein ökumenischer Arbeitskreis als Jahreslosung für 2014 gewählt hat.

Der Psalm hat grosse Bedeutung

Die Jahreslosung geht uns in ihrer Tiefe und Strahlkraft auf, wenn wir sie im Kontext des ganzen Psalms le-sen und dabei auch den Ort in der Psalmensammlung insgesamt mit in den Blick nehmen. Nicht von ungefähr steht Psalm 73 ganz am Anfang des die Mitte des gesamten Psalters bil-denden dritten Buchs (Ps 73-89) der Psalmen! Die Komposition macht die herausragende Bedeutung dieses Psalms deutlich.

Kein Glück, keine Gelassenheit

Alles umsonst«Dass Gutes tun dem Guten gut tut» (E. Zenger), war Konsens in der bibli-schen Weisheit. Dieser Grundkonsens ist zerbrochen. Heftig regt sich der Be-ter über die himmelschreiende Unge-rechtigkeit auf, dass üble Typen für ihre bösen Taten auch noch belohnt werden, während die, die Gutes wol-len und es auch tun, noch dafür be-straft zu werden scheinen. Es scheint ihm umsonst, sich für das Gute auf Er-den einzusetzen: «Es brachte ihm we-der Glück noch Reichtum noch Ge-sundheit noch Gelassenheit, im Gegenteil: Ihm geht es schlecht.»

Höchst aktuellModern mutet diese Klage an: «Was bringt mir das denn alles? Was habe ich davon?» Ein Blick in unsere Ge-meinden ergibt nicht selten so ein Bild, wenn wir manche schwere Er-krankung unter uns erleben, schei-ternde Beziehungen beklagen, unter Arbeitslosigkeit leiden oder andere Schicksalsschläge uns ereilen. «Wo ist

denn nun dein Gott? Warum enga-gierst du dich denn immer noch in der Gemeinde, was hast du denn davon?»

In neuem LichtMit dem Psalm gehen wir einen ent-scheidenden Schritt weiter, und er lei-tet uns endlich zur Jahreslosung. «... bis ich eintrat in Gottes Heiligtum». Das ist der Durchbruch, denn dort wird unter der Hand aus dem Reflek-tieren und Räsonieren über Gott und die Welt ein Reden mit Gott, dem not-wendigen Gegenüber des Ich im Du (M. Buber). Im Lichte dieses Du er-kennt der Beter sich selbst als «Rind-vieh ohne Erkenntnis» (v.22), denn dieses vordergründige Glück derer ohne Gott hat einmal ein Ende. Auf lange Sicht setzt sich Gott durch. Und dieses Licht überstrahlt end-lich alle Schatten: «Nahen Gottes ist für mich gut; ich habe bei Adonai JHWH meine Zuflucht genommen (Nachtherberge!), so dass ich all deine Werke erzählen kann» (gute Nacht-Geschichten).

Gott setzt sich durch

THEMA

Erkenntnisweg: Schritt um Schritt kommt der Beter zur Einsicht – und findet sein Glück.

6 Kirche und Welt Nr. 1/2014

Page 7: Kirche und Welt  01/2014

THEMA

Die Jahreslosung im grösseren Zusammenhang

Ein «Rindvieh» kommt zur EinsichtZur grafischen Gestaltung der Jahreslosung

Wem Gott nahe istTrotzig bleibenWas hier zunächst geschieht, ist nicht eine Änderung der Verhältnisse, son-dern ein Blickwechsel. Nun sehen wir die Dinge von Gottes Warte und wer-den gelassener. Glauben hat immer auch mit Rin-gen zu tun. Gott nicht sehen zu kön-nen, heisst dann auch, nicht immer den Sinn oder Ertrag des Glaubensle-bens zu erkennen und dabei trotzig und «dennoch» (V. 23) an seiner Hand zu bleiben und darin einander Mut zu machen.

Nahe am LebenMit diesem Psalm lernen wir, danach zu fragen und es immer mehr zu se-hen, was denn langfristig zählt, an-statt neuzeitlich nach dem Moment und dem «Genuss sofort!» zu suchen. Wer mit dem Gott der Bibel unterwegs ist, der wird mit dem Schlusssatz des 3. Psalmenbuchs endlich durchdrin-gen zum ungetrübten Gotteslob: «Ge-priesen sei der Herr in Ewigkeit. Amen, ja amen.» (Ps 89,53) Mit all dem im Hinterkopf gewinnt die Jahreslosung an Tiefe und wird, anders als eine fromme Illusion, dem gelebten Leben in seiner Realität so erst gerecht.

Von Felix Wilhelm-Bantel und

Sigmar Friedrich

Wie schon im vergangenen Jahr hat auch für 2014 Anita Burkhalter die Jahreslosung in einer grafischen Um-setzung interpretiert. Einige Beob-achtungen.

Eine grosse, schwungvoll gestaltete Figur steht leicht rechts der Mitte des Bildes. Ihre freudig erhobenen Arme berühren einen Regenbogen, über dem sich der Himmel spannt. Die Far-ben des Regenbogens kommen auch in der grossen Gestalt wieder vor. Wer ist diese Gestalt? Vielleicht stellt sie den glücklichen Menschen dar, der hier im Psalmvers spricht. Oder ist es ein Engel, der frohma-chende Boschaft bringt? Oder der auferstandene Christus? Wie auch immer: diese Gestalt ist erfüllt vom unverbrüchlichen Bund Gottes mit den Menschen und der ganzen Schöpfung. Mit ihrem Jubel steht sie dafür ein. Auf alten religiösen Bildern ist der Himmel meist nicht blau, wie es un-serer Wahrnehmung entspricht, son-dern mit Gold ausgelegt. Gold ist die Farbe für die göttliche Sphäre. Auf

dem Bild von Anita Burkhalter fin-det sich die goldgelbe Farbe unter-halb des Regenbogens. Der Himmel ist in einem luftigen, durchsichtigen Blau gehalten. Es scheint, dass wir uns den Himmel leer denken sollen. Gott ist nicht im Himmel. Er ist den Menschen nahe. Im Linken unteren Bildteil sind zwölf dunklere Gestalten zu erken-nen. Der goldgelbe Hintergrund leuchtet noch ein wenig durch sie hindurch. Unbewegt und unbeweg-lich stehen sie da. Es scheint, als ob sie die Nähe Gottes nicht wahrneh-men würden, die sie umgibt. Sie ste-hen da wie Figuren auf einem Spiel-brett: Obwohl es viele sind, steht jede für sich allein da. Sollen diese Figu-ren an die Menschen erinnern, die Gottes Nähe nicht suchen? Diese Menschen mögen zwar leben, ohne sich Gott gegenüber verantwortlich zu fühlen. Ohne Gott leben sie den-noch nicht. Auch sie leben im Le-bensraum, den Gott schafft und aus-füllt. Als Methodisten sehen wir diese Menschen darum im Licht des Optimismus der (vorlaufenden) Gnade Gottes.

7Kirche und Welt Nr. 1/2014

Page 8: Kirche und Welt  01/2014

THEMA

Innere Bilder und Liedtexte helfen Rahel Arn

Glück – trotz SchmerzenVon Rahel Arn

Ich lag im Spital. Schmerzen überflu-teten mich. Ich konnte mich nicht ent-spannen. Enge und Angst liessen meinen Atem flach und hektisch wer-den. Kurz war mein Gebet: «Jesus!» Nur das.

Darauf vernahm ich seine Stimme in meinem Herzen: «Bin ich nicht gewan-dert mit den Jüngern und auch mit dir, über Höhen und Tiefen, jahrelang? Komm, geh mit mir!» Voller Schwäche seufzte ich: «Jesus, ich mag nicht wei-ter, nicht wandern, nicht gehen.» Da spürte ich Jesu Hand, die sich nach mir ausstreckte: «Komm in mein Boot! Sei bei mir, wie ich bei dir bin. Meine Nähe trägt.»

Komm in mein Boot

Geborgen seinNie war ich selbst am See Genezareth gewesen. Doch das Bild, das mir ge-schenkt wurde, erlöste mich aus der Angst. Das Boot auf dem See, die Weite der Wasserfläche, die Geborgenheit bei Jesus, all dies beruhigte mich.

Ist das Glück? Ja, für mich war es, trotz der Schmerzen, Glück – das Glück ge-borgen zu sein, loslassen zu können – weil Gott nahe ist, weil Gott da ist.

Ohne Halt und Boden fallen

Ohne GottManchmal überlege ich, wie mein Le-ben aussähe, wenn Gott nicht da wäre, wenn er nicht alles, «die ganze Welt», in seiner Hand halten würde. Bei diesem Gedanken öffnet sich mir eine Leere, eine Angst allein in Raum und Zeit zu stehen, zu fallen ohne Halt und ohne Boden unter den Füs-sen. Gott nahe zu sein ist Geborgen-heit, ist Glück.

Sich ausrichtenWill eine unerfreuliche Diagnose meine Sinne in Beschlag nehmen, stelle ich die Gedanken auf Liedtexte ein, die mich erfreuen. Bei diesem «Manöver», weg von negativen Inhal-ten, hin zum Vertrauen, bin ich kon-sequent und streng mit mir selbst. Oft sind es Fragmente wie: «Was helfen uns die schweren Sorgen, was hilft uns unser Weh und Ach? ... Man halte

Rahel Arn: «Um Glück zu erleben, genügen eine Liedzeile, ein inneres Bild, eine Blume, ...»

ZUR PERSON

Rahel Arn (1943) ist pensionierte Pfarrerin, verheiratet mit Walter,vier erwachsene Söhne. Ihre ge-sundheitlichen Einschränkungen waren nicht zuletzt die Notwendig-keit und der Ansporn immer wieder Neues zu wagen.

nur ein wenig stille und sei doch in sich selbst vergnügt.» (Gesangbuch 367) Sorgen kommen besonders gerne in der Nacht. Wie viel hundert Mal sagte ich mir schon die Zeile vor: «Gott hält die Wach an unsrer Tür und lässt uns sicher ruhn.» Sollte es mir aber nicht gelingen, mich ver-trauensvoll Gottes Schutz zu überlas-sen, bitte ich diese Worte aus dersel-ben Strophe: «Du, du musst alles tun!» (Gesangbuch 73) Um Glück zu erleben, genügen eine Liedzeile, ein inneres Bild, eine Blume, ein Gedanke, vor allem aber das Erleben, dass Gott nahe ist. Wem das, was ist, nicht genügt, wird kaum vergnügt und glücklich sein.

8 Kirche und Welt Nr. 1/2014

Page 9: Kirche und Welt  01/2014

ZUR PERSON

Daniel und Ursula Burri sind in der EMK Zürich Nord vielfältig enga-giert. Zwei Söhne: Michael (22) und Roman (18).

THEMA

Daniel Burri (r.): «Romans Freude ist ansteckend.»

Von Roman Burri lernen, was Glück bedeutet

«Er lebt intensiv im Hier und Jetzt»Von Daniel Burri

«Ich nöd hinderet, ich foderet!» sagte unser Sohn Roman einmal spontan zum Thema «Behinde-rung». Das also ist das Selbstver-ständnis eines Menschen mit Triso-mie 21: Er sieht sein zusätzliches Chromosom nicht wie wir aus unse-rem leistungsorientierten Blickwin-kel als Ursache einer Reihe von De-fiziten, sondern als ein Plus.

Dass seine Rechenkünste auf dem Ni-veau der ersten Klasse geblieben sind, stört ihn nicht – sein Leben funktio-niert ja gut ohne Mathematik. Dass er seine Wanderschuhe nicht selber bin-den kann, was soll es? – Um ihn he-rum sind ja immer liebe Leute, die ihm behilflich sind.

Reich beschenktAuf Romans Lebensweg sind immer wieder Türen aufgegangen: Seit dem Kindergarten konnte er seine ganze Schulzeit integriert in Regelklassen mit heilpädagogischer Begleitung be-suchen. Im Sommer durfte er eine Lehrstelle im ersten Arbeitsmarkt an-treten. Dass in Romans Karriere im-mer wieder die richtigen Vorausset-

zungen und die richtigen Personen da waren, um ihm diesen Weg erfolg-reich zu ermöglichen, sehen wir als ein riesiges Geschenk von Gott an. Wir sind aber auch überzeugt, dass Roman selber ganz viel für seinen ei-genen Erfolg tut, ohne sich dessen be-wusst zu sein. Er geht vorurteilslos auf Menschen zu. Er begegnet ihnen höflich und fröhlich, seine Freude ist ansteckend. So hat er viele Menschen für sich gewinnen können.

Seine Freude ist ansteckend

Unbelastet glücklichRoman lebt intensiv im Hier und Jetzt. Manchmal beneide ich Roman um seine Welt: Er muss nicht unter der Last von (zu) viel Verantwortung leiden, weder interessieren noch be-lasten ihn all die Ereignisse, die man in den Nachrichten zu hören be-kommt. Er denkt nicht an die Höhe seines Alterssparguthabens. Aber er freut sich wie ein Kind auf seinen nächsten Geburtstag oder die nächs-ten Ferien. Roman ist glücklich, wenn er mit lieben Menschen zusammen etwas unternehmen kann und die

Harmonie stimmt. Wenn wir jedoch gestresst oder besorgt sind, reagiert er sensibel und setzt alles dafür ein, uns zu beruhigen.

Auf das schauen, was wir haben

Was Glück ausmachtVon Roman können wir lernen, was Glück bedeutet: Den Blick weg von den Defiziten auf das richten, was wir haben; uns nicht belasten mit Bürden, die wir getrost Gott überlassen kön-nen; ganz in der Gegenwart leben und das genussvolle Zusammensein mit Menschen als höchstes Gut sehen. Le-ben im kindlichen Vertrauen, dass ich nie allein gelassen werde.

9Kirche und Welt Nr. 1/2014

Page 10: Kirche und Welt  01/2014

KONFERENZSONNTAG

22. Juni, Frauenfeld10.00 Uhr Ordinationsgottes-dienst, Kinderprogramm14.00 Uhr Programm für alle Generationen

JÄHRLICHE KONFERENZ

Zur Jährlichen Konferenz nach Frauenfeld

Im Osten: das NeueVon Markus Da Rugna

«O Thurgau!» So beginnt das Thur-gauerlied. Ich habe es schon als Kind fasziniert und staunend gesun-gen. Das «O Thurgau» könnte aber auch ein Seufzen ausdrücken. Wel-che Gefühle kommen Ihnen beim Thurgau auf?

«Der ländliche Nordosten ist eines der bestgehüteten Geheimnisse der Schweiz», heisst es in einem Reisefüh-rer zur Schweiz. Und weiter, dass die-ser Teil der Schweiz «ausgesprochen unwichtig dafür ist, wie das Land sich selber sieht.»

Genauer hinschauen«Im Osten geht die Sonne auf» lautet das Motto der Jährlichen Konferenz 2014 in Frauenfeld. Dass die Sonne dort aufgeht, wissen wir. Wie auch, dass im Thurgau nicht die grossen touristischen oder wirtschaftlichen Höhepunkte der Schweiz anzutref-fen sind. Und doch lohnt es sich, der Sonne im Osten entgegen zu blicken, da genauer hin zu schauen. Auf den «zweiten Blick» lässt sich entdecken, wie attraktiv diese Region ist. So ver-steht jemand plötzlich, warum die

«O Thurgau, du Heimat, wie bist du so schön, wie bist du so schön!» sin-gen. So geht nämlich die erste Zeile weiter.

Staunend glaubenMit «O Thurgau» ist also doch das Staunen gemeint. Und damit beginnt ja der Glaube erst. «Der christliche Glaube tritt staunend ins Dasein.» (Eberhard Jüngel). Da haben die EMK und der Thurgau doch viel gemeinsam und passen wunderbar zueinander! In diesem Sinne laden die fünf – Sie ahnen es – kleinen EMK-Gemeinden im Osten der Schweiz vom 19.–22. Juni nach Frauenfeld in «Mostindien» ein. Entdecken Sie die Geheimnisse, schau- en Sie genau hin, staunen Sie und glau-ben Sie. Zumindest, dass die Schweiz hinter Winterthur nicht aufhört.

Zum Motto der Jährlichen Konferenz

«Orientierung»

Im Osten geht die Sonne auf ... Das klingt nach einer Selbstverständlichkeit, aber für die Menschen früherer Zeiten war der Osten mehr als eine Himmelsrichtung – er war eine Ver-heissung. «Ex oriente lux» («aus dem Osten das Licht»), sagte man und meinte damit das Licht des Glaubens, das aus dem «Osten», aus Jerusalem aufstrahlte. Vom «Orient», (von lat. Oriens: «Osten», von sol oriens: «aufgehende Sonne») ging den Menschen mit dem Licht der aufgehenden Sonne auch das Licht des Glaubens auf. Deshalb wurden Kirchen «geostet», also mit dem Altarraum hin zur aufgehenden Sonne gebaut. Deshalb wurde auch «ad orientem», nach Osten, gebetet. Wenn wir heute von «Orientierung» sprechen, dann erinnern wir eigentlich daran, dass man sich an der aufgehenden Sonne ausrichtete. Gott orientiert sich hin zu seinen Menschen. Für sie sollen, solange die Erde besteht, Saat und Ernte, Sommer und Winter nicht aufhören. Er schenkt immer wieder einen neuen Sonnen-aufgang. Staunend und dankbar können wir uns an Jesus Christus «orientieren». In seiner Auferstehung leuchtet uns schon Gottes kom-mender Tag.

Stephan Koch

10 Kirche und Welt Nr. 1/2014

Page 11: Kirche und Welt  01/2014

Patrick Streiff: «In schwierigen Zeiten hat Gott mich durchgetragen.»

BISCHOFSBÜRO

Wie Gottes Gnade sich wirksam erweist

Gott nahe zu sein, ist mein Glück. (Psalm 73,28)Von Bischof Patrick Streiff

Was für ein Psalm! Haben Sie ihn schon einmal ganz gelesen? Das ist die Lebensweisheit eines Beters, der an Gott fast irre geworden wäre. Den Hochmütigen geht es in dieser Welt viel besser als denen, die Gottes Geboten folgen. Warum soll man da noch glauben? Und wa-rum sollte der Glaube an Gott ir-gendeine Anziehungskraft haben, wenn den eigensüchtigen Genuss-menschen alles gelingt?

Verbittert klagt der Beter. Er versteht Gott und die Welt nicht mehr. Und doch kann er von Gott nicht lassen, weil er von ihm ergriffen ist. Erst im Blick auf das Ende des Lebens erkennt er, wer hier auf der schiefen Ebene ins Verderben schlittert.

Ermutigende NäheAus tiefem Ringen um Halt mitten in fraglich gewordenen Lebenserfahrun-gen kommt der Beter zum erstaunli-chen Bekenntnis «Gott nahe zu sein, ist mein Glück.» Aus Zweifel und Not

AUS DEM REISEKALENDER DES BISCHOFS IM JANUAR

7.–9. Jan. Kabinett Polen, Warschau29. Jan.–1.Feb. Verwaltungsrat Methodist e-Academy und Treffen methodistischer theologischer Schulen, Tallinn Estland

ist dieses Bekenntnis gewachsen. Und es führt den Beter am Ende des Psalms dazu, dass er erzählen will, was Gott getan hat. Ein solches Le-benszeugnis ist glaubwürdig. Es ist ermutigend für alle, die durch schwie-rige Anfechtungen gehen. Es ist Er-fahrung der Gnade Gottes.

Tragende NäheAnfang Dezember haben sich die Di-striktsvorsteher/innen der Zentral-konferenzen Deutschland sowie Mit-tel- und Südeuropa getroffen. Wir haben über Erfahrungen nachge-dacht, wie Gottes Gnade sich gerade da wirksam erweist, wo Menschen un-ter Druck stehen und ihr Weg durch ein finsteres Tal führt. Die verän-dernde Kraft des Evangeliums offen-bart sich besonders eindrücklich im Leben von Menschen, die mit ihrer ei-

genen Lebensweisheit am Ende sind.Ich selber zähle mich zu den Men-schen, die reich beschenkt durchs Le-ben gehen. Aber auch bei mir hat Got-tes Gnade in den schwierigsten Lebensabschnitten mich am ein-drücklichsten durchgetragen und ver-ändert.

Verpflichtende NäheGott nahe zu sein, ist mein Glück. Und gerade deshalb will ich die Be-gabungen, die Gott mir geschenkt hat, für Menschen einsetzen, die we-niger als ich auf der Sonnenseite des Lebens sind.

11Kirche und Welt Nr. 1/2014

Page 12: Kirche und Welt  01/2014

12

Die Arbeit der EMK unter den Roma in Mitteleuropa und dem Balkan

Die Kirchen erweisen sich als verlässliche PartnerVon Thomas Rodemeyer

Am 1. und 2. November 2013 fand in Varna, Bulgarien die dritte Roma-Konsultation der EMK in Mittel- und Südeuropa statt. Anwesend waren dreizehn Personen aus acht Ländern, davon die meisten aus Mitteleuropa und dem Balkan.

Im Verlauf der Konsultation konnten wir sehen, dass an vielen Orten über die Arbeit mit Roma eine engere Zu-sammenarbeit der Kirchen mit Lokal-regierungen entstanden ist. In man-chen Dörfern beteiligt sich die Lokalregierung sogar an den Pro-grammen der EMK, indem sie Infra-struktur, Geld oder Personal zur Ver-fügung stellt.

Gerechter Zugang zu Bildung und Arbeit

Ziele nicht erreichtIn der Schweiz hat die Berichterstat-tung über Roma in den letzten Jahren zugenommen. In der Regel lesen wir

über Probleme, die Personen dieser Gruppe in der Schweiz verursachen, oder über die schlechten Lebensum-stände, die in den Herkunftsländern herrschen. Diese Lebensumstände sollten in den letzten Jahren eigentlich massiv verbessert werden: So wurde der Zeit-raum von 2005 bis 2015 von zwölf Ländern der Europäischen Union als «Dekade zur Inklusion der Roma» de-klariert: Ein Prozess der Gleichbe-rechtigung sollte vorangetrieben wer-den, der Roma den gleichen Zugang zu Bildung, Arbeit, Wohnmöglichkei-ten und zum Gesundheitssystem ge-währleisten sollte wie der Mehrheits-bevölkerung. Mittlerweile neigt sich diese De-kade dem Ende zu. Es werden bereits Erklärungen verbreitet, warum die gesetzten Ziele im Grossen und Gan-zen nicht erreicht wurden.

Verlässliche PartnerDie EMK ist in den meisten Her-kunftsländern der Roma aktiv und en-gagiert sich auch in der Arbeit mit Roma. Interessanterweise ist eine er-

ZENTRALKONFERENZ

Impressum Zeitschrift der Evangelisch-metho distischen Kirche in der Schweiz:Erscheint monatlich

Redaktor:Sigmar Friedrich

Redaktionsgruppe: Martina Läubli, Michael Schwaller

Redaktionsadresse:Kirche und Welt, Postfach 1344, 8026 ZürichTelefon 044 299 30 [email protected]

Abonnement:Schweiz: CHF 54.– (für Mitglieder und Freunde der EMK freiwillig) Ausland: CHF 75.–Postcheckkonto: EMK Schweiz, Zeitschrift Kirche und Welt, 8004 Zürich, 80-23018-5

Adressänderung/Abbestellung:Zentralverwaltung EMKPostfach 1344, 8026 ZürichTel. 044 299 30 80, Fax 044 299 30 89Mail: [email protected]

Anzeigenverwaltung:Jordi AG – das MedienhausRoland RöstiAemmenmattstrasse 22, 3123 BelpTelefon 031 818 01 25Telefax 031 819 38 54E-Mail: [email protected]

Insertionsschluss für 2/2014:15.1.14

Grafik + Gestaltung:P+S Werbung AG, 8184 Bachenbülachwww.pswerbung.ch

Druck / Vertrieb:Jordi AG – das Medienhaus, 3123 Belpwww.jordibelp.ch

Kirche und Welt wird klimaneutral hergestellt: www.preservecreation.ch

Bildnachweise:S.1,6 Marianne J., pixelio.deS.2 Plaßmann, gemeindebrief.deS.3,8,11,17 KuWS.3 A.Dean, photoXpress.comS.5 glumus, sxc.huS.7 A.BurkhalterS.9,14–15,23 zVgS.10 Kecko, flickr.comS.12–13 Ü.TanklerS.16 P.Losevsky, photoXpress.comS.18 M.Tugcu, pixelio.deS.19 angieconscious, pixelio.deS.24 Paul Jeffrey, V.Kiemle. unterwegs.de

12 Kirche und Welt Nr. 1/2014

Page 13: Kirche und Welt  01/2014

ZUR PERSON

Thomas Rodemeyer arbeitet im Bischofssekretariat und ist un-ter anderem Koordinator für den internationalen Bereich der Ar-beit mit Roma in Mittel- und Süd-europa.

Die Arbeit der EMK unter den Roma in Mitteleuropa und dem Balkan

Die Kirchen erweisen sich als verlässliche Partner

Kontinuierlich: In Ungarn, Bulgarien, Rumänien, der Slowakei, Serbien, Makedonien und Tschechien arbeitet die EMK unter den Roma.

ZENTRALKONFERENZ

folgreiche Arbeit mit Roma oft im Um-feld von Kirchen anzutreffen, so auch im Umfeld der EMK. Ein Grund liegt sicher in der Beständigkeit, mit der die Menschen in unserer Kirche ihren Dienst tun, seien sie selbst Roma oder nicht. Das Vertrauen von Menschen am Rande der Gesellschaft zu gewin-nen ist eine schwierige, langwierige Aufgabe: Viele Vorurteile müssen ab-gebaut und vormalige Enttäuschun-gen überwunden werden. Die Kirchen erweisen sich hier als verlässliche Partner.

Die Liebe Gottes erneuert Menschen

Gleichzeitig bietet das Evangelium den Menschen eine neue Perspektive: Wer die vorbehaltlose Liebe Gottes er-lebt, kann ein neues Selbstwertgefühl aufbauen und wird möglicherweise auch seinen Umgang mit anderen Menschen ändern. Evangelisation und Sozialarbeit sind in dieser Form nicht zwei getrennte Bereiche, son-dern gehören unmittelbar zusammen.

Zwiespältige RegierungenIn manchen osteuropäischen Ländern beginnen nun auch lokale und natio-nale Behörden zu begreifen, dass die soziale Arbeit der Kirchen oft nach-haltiger ist als andere Formen sozia-ler Hilfe, die der Staat oder weltliche Nichtregierungsorganisationen leis-ten können. Die meisten Regierungen haben gespaltene Einstellungen den Roma gegenüber: vielerorts sind nati-onalistische Parteien in der Regie-rung vertreten oder stellen gar die Mehrheit. Roma werden daher oft als Bedrohung für die Mehrheitsbevölke-rung präsentiert. Andererseits wird dennoch nach Möglichkeiten zu einer gewissen Integration gesucht.

Die Kirchen arbeiten nachhaltig

Gute LösungenDie Wahrnehmung der Arbeit der EMK als gut, verlässlich und nachhal-tig bildet die Basis für eine engere Zu-sammenarbeit zwischen Behörden und Kirchen, und dies nicht nur auf

lokaler Ebene: In Bulgarien ist die Re-gierung so weit, dass sie die evange-lischen Kirchen um Hilfe bittet, wenn es um die Arbeit mit Roma geht. Sie hat den Kirchen finanzielle Erleichte-rungen in Aussicht gestellt, wenn sie aktiv soziale Hilfe leisten. Die EMK ist hier mit am Ball. Wir können auch als kleine Kirche einen Unterschied machen: Mit guter Arbeit im Kleinen können wir Regie-rungen auf Probleme aufmerksam machen (auch wenn sie diese oft nicht wahrhaben wollen) und gangbare, gute Lösungen aufzeigen.

13Kirche und Welt Nr. 1/2014

Page 14: Kirche und Welt  01/2014
Page 15: Kirche und Welt  01/2014

HELFEN SIE MIT!

Connexio unterstützt Projekte der EMK im Kongo mit jährlich rund CHF 400 000.–.Spenden an PC 87-537056-9, EMK in der Schweiz, Connexio, Zürich, IBAN CH52 0900 0000 8753 7056 9

Weitere Informationen unter:

www.connexio.ch

ten werden Schürfrechte verkauft und grössere und modernere Verarbei-tungsanlagen für Kupfer und Kobalt gebaut. Die multinationalen Minenge-sellschaften holen so günstig und so viel wie möglich Schätze aus dem Bo-den heraus. Sie hinterlassen eine un-fruchtbare, öde Grubenlandschaft und graben an einem neuen Ort weiter. Durch die chemische Verarbeitung von Kupfer und Kobalt entsteht gifti-ges Abwasser, das oft nicht mit der nö-tigen Sorgfalt entsorgt wird. Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung des Kup-fergürtels und des Landes profitiert wirklich von der ganzen Ausbeutung der Bodenschätze.

Nur wenige profitieren vom Abbau

Beeindruckend hilfsbereitDaneben erhielten wir Einblicke in so-ziale Projekte der Methodistengemein-den in Kolwezi und konnten mit den Verantwortlichen ins Gespräch kom-men. Gleich hinter dem Gästehaus be-kommen 15 bis 30 Strassenkinder

zwei bis drei Mal pro Woche eine Mahlzeit. Die Gemeinden sammeln ausserdem Geld, um Waisen, Kindern von armen Familien oder Strassenkin-dern die Schule zu ermöglichen, in-dem sie das Schulgeld bezahlen. Im letzten Schuljahr haben die Gemein-den rund 24000 US-Dollar für diesen Zweck gesammelt. Es ist sehr beein-drucken, wie hilfsbereit die Christen hier sind und wie wichtig ihnen ist, mit den Ärmsten zu teilen. Nach Kolwezi besuchten wir mit dem Missionsflugzeug weiter nördlich die Stadt Kamina, wo wir als Familie meh-rere Jahre tätig waren, und schliesslich das Missionsspital in Kabongo, das von Connexio unterstützt wird.

Eine ermutigende ReiseFür mich war die Reise sehr ermuti-gend. Ich war immer wieder tief be-eindruckt, wie voll Kirchen waren – nicht nur sonntags. Und mich hat berührt, wie hier in Wort und Tat der Glaube an Jesus Christus gelebt wird. Es hat mich tief bewegt, wie das Ge-bet beständiger und alltäglicher Aus-druck des Glaubens der Menschen im

CONNEXIO

Kongo ist, und wie sie darüber reden, was sie mit Gott erleben und wie Gott Gebet erhört. Ich lernte Menschen kennen, die sich aufgrund ihres Glau-bens engagiert für die Verbesserung der Lebenssituation ihrer Mitmen-schen einsetzen. Das macht Mut und ist hoffnungsvoll.

15Kirche und Welt Nr. 1/2014

Page 16: Kirche und Welt  01/2014

Zuwanderung: Der Mensch ist mehr als nur Arbeitskraft.

Eine Stellungnahme des Ausschusses für Kirche & Gesellschaft

Nein zur Volksinitiative gegen MasseneinwanderungVon Markus Da Rugna,

Ausschuss Kirche & Gesellschaft

23% Ausländer-Anteil ist nicht wenig, das stimmt. 700 000 mehr Ausländer als 2001 machen nachdenklich. In nur fünf Jahren sind über 380 000 Men-schen in die Schweiz eingewandert. Was löst das bei mir aus? Angst? Sorge? Gleichgültigkeit?

Ihr Schicksal interessiert nicht

Am 9. Februar stimmen wir über die Initiative «Gegen Masseneinwande-rung» ab. Mir fällt bei den Argumen-ten der Befürworter auf, wie darin «die Schweiz» mit der Wirtschaft gleichgestellt wird. Arbeitskräfte aus dem Ausland sollen nur so weit als notwendig hereingelassen wer-den. Wenn die Arbeit getan ist, ha-ben sie das Land zu verlassen. Ihre Geschichte und ihr Schicksal inter-essieren die «Schweizer Wirtschaft» nicht.

Eine WillensnationMax Frisch sagte: «Wir riefen Ar-beitskräfte, und es kamen Men-schen». Er meinte damit die Haltung der Schweiz gegenüber den einwan-dernden Italienern seiner Zeit. Auch mein Urgrossvater emigrierte vor gut 130 Jahren aus Norditalien in die Schweiz. Er legte eine Bilderbuchkar-riere hin. Ganz im Sinne der Schwei-zer Wirtschaft. Auch unter den Initianten hat es Menschen mit solchen Geschichten. Diese sind irgendwann Schweizer ge-worden, auch wenn sie noch «schwie-rige» Namen haben. In der Willensna-tion Schweiz mit vier Landessprachen ist «fremdländisch» und «schweize-risch» ja grundsätzlich schwierig zu trennen. So vermuten viele bei mei-nem Namen eine Bündner oder Tessi-ner Herkunft.

Paulus betont das Einende

Ohne AngstIrgendwie will mir diese Trennung «Schweizer» und «Ausländer» nicht gelingen. Biblisch-theologisch gese-hen ist das gar nicht schlimm, wie ich vermute. Paulus betonte nicht das Trennende, sondern das Einende des Glaubens: «Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Chris-tus Jesus.» (Gal 3,28) Damit sind wir bei den Menschen, die nicht nur Ar-beitskräfte sind. In diese Richtung verstehe ich auch die biblische Vorstellung von Gott und Menschen. Wenn vor Gott die Men-schen gleich sind, dann müssen mich bestimmte Ängste nicht mehr bestim-men. Leider spielen diese in der Vor-lage eine nicht zu unterschätzende Rolle. Es geht jedoch weder um Mas-sen, noch nur um Arbeitskräfte. Es geht um Menschen und ihre Geschich-ten und Schicksale. Auch wenn mir an manchen Menschen etliches fremd bleibt und ich diese Eigenarten nicht teile. Entscheidend bleibt der Mensch – vor Gott.

KIRCHE UND GESELLSCHAFT

16 Kirche und Welt Nr. 1/2014

Page 17: Kirche und Welt  01/2014

Veränderung: Matthias Fankhauser engagiert sich in der Gemeindegründung künftig unbezahlt.

Wechsel im Gemeindegründungsprojekt in Bern

Weiter arbeiten auf freiwilliger BasisVon Matthias Fankhauser und

Sigmar Friedrich

Eine Gemeinde als Netzwerk mit ver-schiedensten Knoten soll im Raum Bern entstehen. So lautet der Ansatz der Gemeindegründung Bern. Erreicht werden sollen in erster Linie Men-schen, die keinen Bezug zur Kirche und zum Glauben haben.

Die Arbeit in der Gemeindegründung Bern wird regelmässig evaluiert, um zu sehen wie sich das Projekt entwi-ckelt. Dabei zeigte sich in diesem Jahr, dass erfreulich viele Projekte gestar-tet werden konnten. Männerfilma-bende, eine Kochgruppe, ein Haus-kreis, Brunchgottesdienste und Kindersingen sind solche Projekte. Diese Projekte sollen mit der Zeit zu Netzwerkknoten werden und so die Gemeinde wachsen lassen. Ebenfalls als Teil des Ganzen wurde vor gut drei Jahren die Spielfalt (www.spielfalt-bern.ch) der Gemeindegründung an-gehängt. Durch diese Projekte werden gegen 50 Menschen erreicht. Es steckt viel Basisarbeit dahinter, was dazu

führt, dass der Ausgang nie absehbar ist. So musste zum Beispiel aus Krankheitsgründen ein Knoten auf Eis gelegt werden.

Wir sind dankbar für die Starthilfe

Matthias, Du hast zu 50% eine Dienst-zuweisung für die Gemeindegründung Bern. Wie wurden die Projekte und Deine Pfarrstelle bisher finanziert?Die jeweiligen Projekte können mit den zusammengetragenen Spenden gut finanziert werden. Meine Pfarr-stelle wurde bisher aus dem Projekt-fond finanziert. Ohne diese Unter-stützung wäre ein Start der Gemeindegründung gar nicht mög-lich gewesen. Wir sind sehr dankbar für die finanzielle Starthilfe aus dem Projektfonds. Dank der Unterstüt-zung der Kirchenleitung und der zu-ständigen Gremien haben wir es überhaupt erst so weit gebracht.

Ihr habt als Kernteam der Gemeinde-gründung Bern beschlossen, ab Januar 2014 auf eine Dienstzuweisung zu ver-zichten. Weshalb?Ursprünglich war vorgesehen, aus den entstehenden Projekten heraus auch eine 50% Pfarrstelle zu finanzie-ren. Das war trotz grosszügiger Spen-den nicht möglich. Aus diesem Grund hat das Kernteam beschlossen, ab Ja-nuar 2014 das Projekt als Fresh Ex-pressions Projekt auf Basis freiwilli-ger Arbeit weiterlaufen zu lassen. Das betrifft auch meine Mitarbeit im Projekt.

Welche Konsequenzen hat das für Deine Arbeit in der Kirche?Bis zur Jährlichen Konferenz 2014 stehe ich zu 50% dem Kabinett zur Verfügung. Dazu gehört die Unter-stützung anderer Fresh Expressions Projekte. Einen Teil der Zeit nutze ich, um meine Weiterbildung zum SLI-Coach abzuschliessen. Das Kabi-nett wird eine neue Dienstzuweisung ab der JK 2014 im Raum Bern aus-sprechen.

UMSCHAU

17Kirche und Welt Nr. 1/2014

Page 18: Kirche und Welt  01/2014

Als Team gemeinsam lieben, lernen, leiten

Eine Kultur der Verwandlung fördernVon Barbara Bünger, Christoph Zumstein

Seit März 2013 treffen sich 13 Perso-nen aus den Bezirken Thun, Aeschi, Schwarzenburg und der Pfarrer des EGW Thun einmal im Monat und bil-den zusammen einen Team-Inkuba-tor (s. Box). Begleitet wird diese Gruppe von Claudia Haslebacher (Di-striktsvorsteherin), Andreas Benz (Bildung + Beratung) und Matthias Fankhauser (Bern).

Hausaufgabe: einen Film schauen

Vier Personen vom Bezirk Thun/Hei-ligenschwendi beschreiben Erfahrun-gen und Gedanken, die sie in diesem SLI-Prozess machen.

Vertrauen verwandeltAls SLI-Hausaufgabe sahen wir uns den Film «Butterfly Circus» an. Da-rin geht es um die Verwandlung ei-ner Raupe zu einem wunderschönen Schmetterling. Diese Verwandlung vollzieht sich auch an einem der Pro-tagonisten im Film: Will, ein Mensch, der von sich glaubt, zu nichts nütze zu sein. Aufgehoben in diesem Zir-

kus beginnt er anders, verändert, von sich zu denken. So verwandelt er sich in einen Menschen, der auch an sich und seine Fähigkeiten glaubt, weil er merkt, dass andere an ihn glauben. Er wird fähig, Dinge zu tun, die er nie für möglich gehalten hätte. So wird er selber zu einem guten Bei-spiel für andere Menschen, die da-durch für sich selber neue Hoffnung schöpfen können. Diese Menschen beginnen sich ebenfalls zu verwan-deln. Dadurch werden Menschen, Gruppen, Familien, Dörfer, Gesell-schaften verändert.

Verwandlung zulassenUnmöglich? Nein! Denn dies ist ja nur ein Beispiel für die Verwandlung, die ich in der Nachfolge Jesu Christi erfahre. Eine der Grundfragen im SLI ist immer wieder: Wie kann ich Jesus noch ähnlicher werden? Wo muss, kann, soll, will ich mich verwandeln lassen durch Jesus, um zu dem Men-schen zu werden, den er in mir sieht? Lasse ich diese Verwandlung aktiv an mir geschehen, werde ich zu einem wunderschönen Schmetterling!

Geistlich reife Leitende entwickeln

Frucht bringenSLI will geistlich reife Leitende entwi-ckeln, die Gemeinschaft mit anderen leben, zusammen lernen und leiten wollen. Dadurch soll eine Kultur ent-stehen, die Verwandlung fördert – von mir selbst, von meinem Team, meiner Gemeinde und der Gesellschaft. Die Dinge, die wir tun, sollen so gestaltet werden, dass sie Frucht bringen! Men-schen sehen auch an meinem Beispiel, wie Gottes Liebe verändert und ver-wandelt. Sie lassen sich darauf ein, weil sie «gluschtig» werden.

Offen für GottAuf unserem Bezirk Thun/Heiligen-schwendi haben wir seit längerem ein Profil formuliert. In diesem heisst es unter anderem: «Wir sind Menschen mit offenen Herzen, offenem Geist und offenen Türen.» Das wollen wir leben, in den Gremien, in unseren Gemein-den. Wir wollen offen sein für Gott, da-mit wir geistlich reife Leiter sind. Wir wollen offen sein für andere Menschen und für sie eine Umgebung gestalten,

Verwandlung: Der Prozess im Team-Inkubator will Veränderung und Wachstum ermöglichen.

UMSCHAU

18 Kirche und Welt Nr. 1/2014

Page 19: Kirche und Welt  01/2014

Als Team gemeinsam lieben, lernen, leiten

Eine Kultur der Verwandlung fördernin der Verwandlung möglich ist, ob innerhalb unserer Gemeinde oder ausserhalb. Dazu gibt uns der SLI-Pro-zess immer wieder Impulse.

Dran bleibenDabei sind wir herausgefordert, etwa durch den zeitlichen Aufwand: wir tref-fen uns als Kleingruppe zusätzlich zu den monatlichen SLI-Treffen zu Haus-aufgaben und Vorbereitungen. Oder da-durch, dass die Fragen, denen wir uns im SLI stellen, nicht unbedingt mit de-nen übereinstimmen, die sich uns auch aus dem Gemeindealltag ergeben. Nicht zuletzt macht uns manchmal das System von SLI ratlos, wenn wir uns fragen: Wo sind wir gerade dran? Was ist die Aufgabe? Indem wir dranbleiben, lernen wir voneinander, gehen wir miteinander in eine noch unklare Zukunft. Und da schliesst sich der Kreis wieder mit dem Eingangs erwähnten Film: Die Raupe verspürt eine Sehnsucht, lässt sich ver-ändern und fliegt eines Tages als wun-derschöner Schmetterling davon, ange-trieben, diese verändernden Kräfte weiterzugeben.

«TEAM-INKUBATOR»

Wer in einem Team-Inkubator mitmacht, lässt sich mit einer Gruppe von 5–12 Personen verbindlich auf einen Prozess ein. Dieser Prozess dauert etwa ein Jahr. Er ist geprägt durch Elemente von Spiritual Leadership Inc. (SLI) und wird vom einem SLI-Coach geleitet.

Ziel dieses Prozesses ist es, die Teilnehmenden in verbindlicher Gemein-schaft zu geistlich reifen Leitenden zu fördern. Gemeinsam lieben, lernen und leiten, darum geht es. Der Prozess beginnt damit, die Spiritualität der Teilnehmenden zu fördern: in der Liebe zu Gott und den Menschen wach-sen, im Team mehr und mehr Vertrauen wagen, Konfliktfähigkeit entwi-ckeln, Gottes Wirken im Alltag teilen. Dabei werden auch konkrete Schritte abgemacht und im Team wieder angesprochen.

Dieses geistliche Wachstum ist ein Grundbaustein der geistlichen Leiter-schaft, die in den Teams eingeübt und gelernt wird. Dazu gehört die inten-sive Auseinandersetzung mit Fragen der Leitung. Die Teilnehmenden for-mulieren unter anderem ihre gemeinsamen Werte, analysieren und be-schreiben den Kontext ihrer Arbeit innerhalb und ausserhalb der Gemeinde. Im gemeinsamen Hinhören auf Gott suchen sie den Auftrag zu erkennen, den Gott deutlich macht. Die Teilnehmenden lernen, die Gemeinde als ei-nen Organismus zu verstehen und entwickeln aus allen Elementen einen sogenannten «Ministry Action Plan» (MAP).

Die Teilnehmenden beginnen, den Ministry Action Plan umzusetzen. Dazu können neue Teams entstehen, die wieder auf dieselbe Weise einen Prozess durchlaufen, der mit dem geistlichen Wachstum der einzelnen beginnt und über das gemeinsame Wachstum als Team weitere Verknüpfungen mit dem MAP entwickelt. So werden Veränderung und Wachstum der ganzen Ge-meinschaft möglich, damit in ihrem Kontext immer mehr Menschen die be-freiende und heilsame Kraft Gottes erleben können.

UMSCHAU

19Kirche und Welt Nr. 1/2014

Page 20: Kirche und Welt  01/2014

Kirche und Welt Nr. 1/2014

INSERATE

20

Einlagekonto 0,50 %

Jugendkonto 1,25% Seniorenkonto 0,675%

Anlagekonto 0,75%

Verlangen Sie unsere Dokumentation.Die uns anvertrauten Gelder dienen der Finanzierung von Bauvorhaben und Projekten der EMK.

Evangelisch-methodistische Kirche in der SchweizBadenerstrasse 69 - Postfach 1344 - CH-8026 ZürichTel. 044 299 30 81 - [email protected]

Ein Werkder Sozialität

Kontosortiment für Private

Hotel Artos InterlakenTrampolinkurs

Rückengymnastik wie auf Wolken bringt Schwung in den Alltag – Mit dem hochelastischen Trampolin geben Sie Ihrem Leben neuen Schwung. Das

Rückengymnastik wie auf Wolken bringt Schwung in den Alltag – Mit dem hochelastischen Trampolin geben Sie Ihrem Leben neuen Schwung. Das

Rückengymnastik wie auf Wolken bringt Schwung in den Alltag – Mit dem

Schwingen auf demTrampolin macht Spass, stärkt und entspannt die gesamte hochelastischen Trampolin geben Sie Ihrem Leben neuen Schwung. Das

Schwingen auf demTrampolin macht Spass, stärkt und entspannt die gesamte hochelastischen Trampolin geben Sie Ihrem Leben neuen Schwung. Das

Körpermuskulatur. Mit kleinem Zeitaufwand werden Sie fit.Schwingen auf demTrampolin macht Spass, stärkt und entspannt die gesamte

Körpermuskulatur. Mit kleinem Zeitaufwand werden Sie fit.Schwingen auf demTrampolin macht Spass, stärkt und entspannt die gesamte

14. bis 16. März 2014 mit Dr. med. Elisabeth MaurerPreis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 274.–; Doppelzimmer CHF 468.–;

Kurskosten CHF 150.– pro Person inkl. TrampolinbenutzungPreis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 274.–; Doppelzimmer CHF 468.–;

Kurskosten CHF 150.– pro Person inkl. TrampolinbenutzungPreis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 274.–; Doppelzimmer CHF 468.–;

Miniaturen-MalkursEin Kurs für Initial- und Buchmalerei. Unter der kundigen Anleitung

von Frieda Zwahlen haben Sie die Gelegenheit, den Aufbau der Miniatur-Ein Kurs für Initial- und Buchmalerei. Unter der kundigen Anleitung

von Frieda Zwahlen haben Sie die Gelegenheit, den Aufbau der Miniatur-Ein Kurs für Initial- und Buchmalerei. Unter der kundigen Anleitung

Malerei für die Grossbuchstaben der Kalligraphie zu erlernen.von Frieda Zwahlen haben Sie die Gelegenheit, den Aufbau der Miniatur-

Malerei für die Grossbuchstaben der Kalligraphie zu erlernen.von Frieda Zwahlen haben Sie die Gelegenheit, den Aufbau der Miniatur-

17. bis 21. März 2014 mit Frieda ZwahlenPreis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 566.–; Doppelzimmer CHF 972.–;

Kurskosten CHF 280.– pro PersonPreis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 566.–; Doppelzimmer CHF 972.–;

Kurskosten CHF 280.– pro PersonPreis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 566.–; Doppelzimmer CHF 972.–;

Veeh-Harfen-SpielEinführungskurse – Die einfache Handhabung und der bezaubernde Klang

dieses Saitenzupfinstrumentes eröffnen Ihnen eine wunderbare Welt Einführungskurse – Die einfache Handhabung und der bezaubernde Klang

dieses Saitenzupfinstrumentes eröffnen Ihnen eine wunderbare Welt Einführungskurse – Die einfache Handhabung und der bezaubernde Klang

der Musik. Zum Besuch des Kurses sind keine Vorkenntnisse erforderlich.dieses Saitenzupfinstrumentes eröffnen Ihnen eine wunderbare Welt

der Musik. Zum Besuch des Kurses sind keine Vorkenntnisse erforderlich.dieses Saitenzupfinstrumentes eröffnen Ihnen eine wunderbare Welt

17. bis 22. März 201424. bis 29. März 2014

mit Marie-Claire Egger-BetschartPreis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 585.–;

im Doppelzimmer CHF 1040.–; Kurskosten 280.– pro PersonPreis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 585.–;

im Doppelzimmer CHF 1040.–; Kurskosten 280.– pro PersonPreis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 585.–;

Kalligrafie-KursLernen Sie eine kunstvolle, dekorative Schrift und staunen Sie darüber,

was unter Ihren Händen entsteht. Freuen Sie sich auf kreative Ferientage Lernen Sie eine kunstvolle, dekorative Schrift und staunen Sie darüber,

was unter Ihren Händen entsteht. Freuen Sie sich auf kreative Ferientage Lernen Sie eine kunstvolle, dekorative Schrift und staunen Sie darüber,

im Hotel Artos. Für Anfänger und Fortgeschrittene.was unter Ihren Händen entsteht. Freuen Sie sich auf kreative Ferientage

im Hotel Artos. Für Anfänger und Fortgeschrittene.was unter Ihren Händen entsteht. Freuen Sie sich auf kreative Ferientage

23. bis 29. März 2014 mit Frieda ZwahlenPreis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 696.–; Doppelzimmer CHF 1236.–;

Kurskosten CHF 300.– pro PersonPreis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 696.–; Doppelzimmer CHF 1236.–;

Kurskosten CHF 300.– pro PersonPreis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 696.–; Doppelzimmer CHF 1236.–;

Infos und Anmeldung: Hotel Artos, Alpenstrasse 45, 3800 Interlaken Telefon 033 828 88 44, www.hotel-artos.ch, [email protected]

Infos und Anmeldung: Hotel Artos, Alpenstrasse 45, 3800 Interlaken Telefon 033 828 88 44, www.hotel-artos.ch, [email protected]

Infos und Anmeldung: Hotel Artos, Alpenstrasse 45, 3800 Interlaken

Hotel Artos Interlaken

Teddybären-KursVon Hand genäht – Sie erstellen einen Teddy von A bis Z.

Vom Ausschneiden des Schnittmusters bis hin zum Stopfen des Teddys. Von Hand genäht – Sie erstellen einen Teddy von A bis Z.

Vom Ausschneiden des Schnittmusters bis hin zum Stopfen des Teddys. Von Hand genäht – Sie erstellen einen Teddy von A bis Z.

Die passionierte Teddy-Näherin, Zita Zmoos, zeigt Ihnen wie’s geht. Vom Ausschneiden des Schnittmusters bis hin zum Stopfen des Teddys.

Die passionierte Teddy-Näherin, Zita Zmoos, zeigt Ihnen wie’s geht. Vom Ausschneiden des Schnittmusters bis hin zum Stopfen des Teddys.

Es sind keine speziellen Vorkenntnisse nötig.Die passionierte Teddy-Näherin, Zita Zmoos, zeigt Ihnen wie’s geht.

Es sind keine speziellen Vorkenntnisse nötig.Die passionierte Teddy-Näherin, Zita Zmoos, zeigt Ihnen wie’s geht.

28. bis 30. April 2014 mit Zita ZmoosPreis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 336.–; Doppelzimmer CHF 572.–;

Kurskosten CHF 230.– pro Person inkl. Material für einen TeddybärenPreis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 336.–; Doppelzimmer CHF 572.–;

Kurskosten CHF 230.– pro Person inkl. Material für einen TeddybärenPreis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 336.–; Doppelzimmer CHF 572.–;

Infos und AnmeldungDen Prospekt mit detaillierten Informationen zum erwähnten Kurs

finden Sie im Internet als PDF unter www.hotel-artos.ch/angebote-undpreise/Den Prospekt mit detaillierten Informationen zum erwähnten Kurs

finden Sie im Internet als PDF unter www.hotel-artos.ch/angebote-undpreise/Den Prospekt mit detaillierten Informationen zum erwähnten Kurs

themenwochen-und-kurse. Hier finden Sie auch weitere Themenwochen- und finden Sie im Internet als PDF unter www.hotel-artos.ch/angebote-undpreise/themenwochen-und-kurse. Hier finden Sie auch weitere Themenwochen- und finden Sie im Internet als PDF unter www.hotel-artos.ch/angebote-undpreise/

Kursangebote, die wir rund ums Jahr anbieten.

Infos und Anmeldung: Hotel Artos, Alpenstrasse 45, 3800 Interlaken Telefon 033 828 88 44, www.hotel-artos.ch, [email protected]

Infos und Anmeldung: Hotel Artos, Alpenstrasse 45, 3800 Interlaken Telefon 033 828 88 44, www.hotel-artos.ch, [email protected]

Infos und Anmeldung: Hotel Artos, Alpenstrasse 45, 3800 Interlaken

Page 21: Kirche und Welt  01/2014

Kirche und Welt Nr. 1/2014

INSERATE

21

MIT DER

BIBELINS JAHR 2014 STARTEN

Neue Herausforderungen, neue Erfahrungen und gute Vorsätze: mehr Sport, weniger Kilos, mehr Disziplin, weniger Stress, mehr Freizeit undFamilie, weniger Arbeit ...

... mehr Bibellesen und Glauben leben?

Familie, weniger Arbeit ...

• Die faszinierende Wirklichkeit hinter der Bibel verstehen.• Die faszinierende Wirklichkeit hinter der Bibel verstehen.• Gottes Wort in Ihr Leben sprechen lassen.• Trost, Hoffnung und klare Fundamente

für den Alltag fi nden.

Faszination Bibel: Das Buch der Bücher lieben lernen

AktuelleAusgabe

kostenlos!

„Ich lade dich herzlich ein: Wage heute einen Neustart!“

Ja, ich möchte Faszination Bibel kostenlos testen

und erhalte das aktuelle Heft kostenlos. Wenn ich kein Abonnement wünsche, gebe ich innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt des kostenlosen Testhefts Bescheid. Ansonsten erhalte ich Faszination Bibel in 4 Ausgaben /Jahr für CHF 36.- zzgl. CHF 9.20 Versandkosten innerhalb der Schweiz. Ich kann mein Abonnement bis 6 Wochen vor Bezugsjahresende jederzeit abbestellen, andernfalls verlängert es sich um ein weiteres Bezugsjahr. Das kostenlose Testheft gehört in jedem Fall mir.

Kirc

he u

nd W

elt

Meine Kontaktangaben

Strasse, Nr.

PLZ Ort

Datum Unterschrift

Name Vorname

E-Mail Bitte senden Sie mir den kostenlosen Newsletter von Jesus-netzwerk.ch per E-Mail

Herr

Telefon für Rückfragen Geburtsdatum (TT MM JJ)

Frau Familie

Bitte senden Sie Ihre Bestellung an:

SCM Bundes-Verlag (Schweiz)Rämismatte 11Postfach 128CH-3232 Ins

Tel.: 043 288 80 10Fax: 043 288 80 11

E-Mail:[email protected]

Bitte nennen Sie diesesStichwort: Kirche und Welt

Beat Bachmann von der Takano Fachstelle EMKist geistlicher Beirat vom SCM Bundes-Verlag (Schweiz)

Page 22: Kirche und Welt  01/2014

Verstorben

Verena Schär-Schneider (78)Klingenberg-Kreuzlingenam 21.7.2013

Helene Raaflaub (67)Gstaadam 14.10.2013

Helene Zbären-Zbären (96)Lenkam 21.10.2013

Verena Probst-Gafner (93)Liestalam 7.11.2013

Alfred Meyer-Flükiger (81)Bernam 17.11.2013

Hans Müller-Würgler (88)Bernam 18.11.2013

Albert Keller (99)Zofingenam 21.11.2013

Rolf Christen (92)Zofingenam 22.11.2013

Edgar Hersperger (84)Adliswil-Zürich 2am 23.11.2013

Rudolf Häni (86)Büren-Grenchenam 24.11.2013

Bertha Loosli (101)Region Oberaargauam 25.11.2013

Ernst Hulliger-Friedli (76)Bernam 26.11.2013

KURZ NOTIERT

Mein Gehirn und IchWie stark ähnelt das Gehirn einer grossen Maschine – und lässt sich mit ei-ner Maschine Bewusstsein erzeugen? Braucht man für unser Bewusstsein nichts ausser der Gehirnmasse? Wie steht es dann um unsere Vorstellung von Freiheit: Freie Entscheidungen? Freier Wille? Sollte man das alles als Illusion bezeichnen? Der Arbeitskreis «Naturwissenschaft und Glaube» der EmK Deutschland lädt am 18. Januar nach Würzburg (D) ein, um sich mit diesen Fragen ausein-anderszusetzen. Psychologen, Biologen und Theologen beleuchten dabei As-pekte der Hirnforschung. An der Sitzung des Arbeitskreises soll darüber hinaus auch Pfarrer Stefan Weller aus der Schweiz in den Vorstand aufgenommen werden.

Weitere Informationen: www.emk-naturwissenschaften.de

Neue Mitarbeiterin bei ConnexioSeit Anfang Dezember 2013 arbeitet Arabella da Silva Elias als Nachfolgerin von Cornelia Baburi als Kaufmännische Sachbearbeiterin auf der Connexio-Geschäftstelle. Arabella da Silva absolviert zurzeit ein Bachelorstudium als Übersetzerin an der ZHAW Winterthur, das sie im nächsten Frühjahr abschlie-ssen wird. Arabella da Silva hat an einem einjährigen Missionseinsatz in Chile und Peru teilgenommen. Sie ist Mitglied der EMK und verheiratet mit André Luiz da Silva Elias, der in der EMK-Gemeinde Bülach die Ausbildung zum Ju-gendpfarrer absolviert.

Quelle: EMK News

Ehrung für Bischof Patrick StreiffIm Rahmen der jährlich stattfindenden «International Convocation» des Mar-tin Methodist College in Pulaski (Tennessee) wurde Bischof Patrick Streiff mit der «Präsidial-Medaille» (President’s Medaillon) ausgezeichnet. Er wurde da-mit geehrt für sein treues Engagement im Bischofsamt und in der theologi-schen Ausbildung sowie für seinen «Beitrag zum Zeugnis und Dienst der welt-weiten methodistischen Bewegung», der Bestand haben werde. Das Martin Methodist College in Pulaski (Tennessee) ist eine Bildungsein-richtung, an der sich Menschen aus ganz unterschiedlichen Kulturen und Sprachfamilien für ihren künftigen Weg vorbereiten. Im November dieses Jah-res war Bischof Patrick Streiff aus der Zentralkonferenz von Mittel- und Süd-europa Hauptredner der «International Convocation» des Martin Methodist College.

Quelle: EMK News

22 Kirche und Welt Nr. 1/2014

Page 23: Kirche und Welt  01/2014

Das erste Modul des Glaubenskurses in Aarau

Einladend, klar und ohne Druck

UMSCHAU

Familiär: In einer einladenden Atmosphäre erlebten die Teilnehmenden in Aarau anregende Abende.

Von Sylvia Minder

Sieben Teilnehmende begaben sich in Aarau zusammen mit den Team-mitgliedern auf den Weg des Glau-bens. Im Oktober und November tra-fen sich die Teilnehmenden des Glaubenskurses an sieben Abenden.

Eine Person hatte sich aufgrund des Hinweises in der Zeitung angemeldet. Jemand wurde durch eine Bekannte eingeladen. Ein junger Mann, der in unserer Gemeinde den christlichen Glauben kennen gelernt hat, war mo-tiviert, mehr über Gott und den Glau-ben zu erfahren. Gemeindeglieder nahmen teil, weil sie ihren Glauben vertiefen wollten.

Wachsendes VertrauenJeder Kursabend wurde von zwei Teammitgliedern gestaltet. Die Abende erhielten dadurch eine per-sönliche und abwechslungsreiche Note. Da kamen Gaben zum Vor-schein, von denen wir kaum wuss-ten! Die Kursabende gingen im Flug vorbei und es entstand zunehmend eine vertrauensvollere Gesprächsat-mosphäre.

Wir haben Teilnehmende gefragt:Was ist dir im Kurs neu wichtig ge-worden?

• Gott ist immer bei mir. Nicht als Kontrollierender, sondern als gütiger Vater!

• Für mich war es sehr wichtig, in der Gruppe über die verschiedenen The-men des Glaubens zu diskutieren.

Wie hast du die Kurs-Athmosphäre erlebt?

• Sehr entspannt und familiär.• Die Atmosphäre war von gegenseiti-gem Interesse und Toleranz geprägt. Obwohl sich die meisten anderen be-reits kannten, habe ich mich nicht als Aussenseiterin gefühlt.

Inwiefern war dieses erste Kursmodul für dich ein Gewinn?

• Der Austausch zu verschiedenen Glaubensthemen war inspirierend und regte mich häufig zum Nachden-ken an - auch noch in den nachfolgen-den Tagen.

• Ich durfte mein kindliches Gottes-bild verändern. Wunderbar!

Das sagen die Teammitglieder zum Kurs:

Was hat dich motiviert, beim Glaubens-kurs mitzuarbeiten?

• Auf dem Weg des Glaubens kann man in Jesus einen immensen Reich-tum erleben. Man muss aber innehal-ten, genauer hinschauen und erkennen.

• In Gemeinschaft mit andern neue As-pekte des Glaubens entdecken.

Wie hast du die Abende erlebt?• Die Abende waren inspirierend, auf-bauend, ermutigend. Beim Austausch spürt man einander. Keiner ist ausge-schlossen mit seiner Meinung, son-dern angenommen, aber auch heraus-gefordert, den Glaubensaspekt von einer anderen Seite zu betrachten.

Was möchtest du über den Kurs sonst noch sagen?

• Das Kursmaterial lässt sich sehr gut anwenden, egal in welchen kirchli-chen Kreisen wir uns befinden. Er ist auf das persönliche Glaubenswachs-tum ausgerichtet. Das begleitende Ge-bet finde ich sehr wichtig, damit Got-tes Geist in allem Raum bekommt und Neues bewirken kann.

• Evangelisationen habe ich in schlech-ter Erinnerung. Dieser Kurs jedoch er-zählt klar, einladend, natürlich und ohne Druck vom Evangelium.

23Kirche und Welt Nr. 1/2014

Page 24: Kirche und Welt  01/2014

Von Üllas Tankler

Die Medien in Estland sind nicht be-sonders interessiert an Themen, die mit Religion zu tun haben. Es könnte sein, dass in diesem extrem säkula-ren Land kaum jemand am christli-chen Glauben interessiert ist. Über-raschenderweise wurde im ver - gangenen Herbst Rüdiger Noll, Di-rektor der Kommission für Kirche und Gesellschaft der Konferenz Eu-ropäischer Kirchen, von einer füh-renden Zeitung interviewt. Um eine grosse Aufmerksamkeit zu erzielen, wählte der Redakteur als Über-schrift die Worte «Die Zeit der Mis-sion ist vorbei». Genau das hatte Rüdiger Noll auch gesagt. Und er fügte sogar hinzu: «Das Wort Mission gibt es in meinem Wortschatz nicht mehr.» Da bin ich hellhörig geworden. Denn wie es der Zufall wollte: Ein paar Tage, bevor das Interview er-schien, traf ich auf dem Rückweg nach Estland Rüdiger Noll am Flug-hafen. Hätte ich da schon von dem

Interview gewusst – wir hätten sicher eine spannende Diskussion gehabt! Methodisten neigen dazu, viel von Mission zu reden. Denken wir dabei vor allem an die Vergangenheit? Oder ist unsere Vorstellung von «Mission« immer noch den Ideen und Ansich-ten früherer Zeiten verhaftet? In der Tat gibt es einige Aspekte von «Mis-sion», mit denen wir lieber nichts zu tun haben wollen. In dieser Kolumne möchte ich mit Ihnen darüber nachdenken, was Mis-sion bedeutet. Dabei, so hoffe ich, wer-den wir entdecken, dass «Mission» nichts Statisches ist, sondern sich ständig verändert. Dabei ändert sich das Verständnis von Mission nicht nur mit der Zeit, sondern auch mit den Menschen, die Mission betreiben. Wir werden ausserdem entdecken, dass das Wort «Mission» nicht aus unserem Wortschatz verschwinden muss, nur weil einige von uns unangenehme Ge-schichten damit verbinden. Mission ist nicht etwas, das wir tun, sondern wir dürfen teilhaben an Gottes Mis-sion. Und das wird uns verändern.

Teilhaben an der Mission Gottes

Ist die Zeit der Mission vorbei?

Dr. Üllas Tankler ist Europasekretär der welt- weiten Missionsbehörde der

United Methodist Church

24 Kirche und Welt Nr. 1/2014