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soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst 01/2005 Kommunikationswissenschaft: Massen- kommunikation – Medien - Sprache GESIS-IZ Bonn 2005

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soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst

01/2005

Kommunikationswissenschaft: Massen-kommunikation – Medien - Sprache

GESIS-IZ Bonn 2005

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid

Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache

Band 2005/1

bearbeitet von

Hannelore Schott und Bernd Meyer

Mit einem Beitrag von Tobias Jaecker

Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2005

ISSN: 1431-1038 Herausgeber Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft

Sozialwissenschaftlicher Institute e.V., Bonn bearbeitet von: Hannelore Schott und Bernd Meyer Programmierung: Udo Riege, Siegfried Schomisch Druck u. Vertrieb: Informationszentrum Sozialwissenschaften

Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Ge-sellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das IZ ist Mitglied der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. © 2005 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.

Inhalt Vorwort .............................................................................................................................................7 Tobias Jaecker Antisemitische Verschwörungstheorien im deutschen Medienkurs nach dem 11. September..........9 Sachgebiete 1 Massenmedien 1.1 Allgemeines.....................................................................................................................21 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte .......................................................................45 1.3 Massenmedien.................................................................................................................62 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie......................................78 1.5 Medieninhalte..................................................................................................................97 1.6 Mediennutzung..............................................................................................................128 1.7 Medienwirkung .............................................................................................................171 1.8 Journalismus..................................................................................................................192 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation .....................................................217 1.10 Medien und Ökonomie..................................................................................................248 1.11 Medien und Recht .........................................................................................................266 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation...................................283 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit ...................................................................................296 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung....................................................................306 1.15 Sonstiges .......................................................................................................................312 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation ...............................................................316 Register Hinweise zur Registerbenutzung...................................................................................................345 Personenregister ............................................................................................................................347 Sachregister ...................................................................................................................................357 Institutionenregister.......................................................................................................................377 Anhang Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ..........................................................................385 Zur Benutzung der Forschungsnachweise.....................................................................................385

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 7 Vorwort

Vorwort zum soFid „Kommunikationswissenschaft - Massenkommunikation - Medien - Sprache“

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Pro-fil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden. Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Daten-banken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungs-informationssystem Sozialwissenschaften). Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeit-schriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Stand-ort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments. Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschspra-chigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebo-gen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur Verfügung. Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungs-nachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinanderfolgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verän-dern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz ab-gebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktuali-sierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.

* * *

Der soFid „Kommunikationswissenschaft“ wird in enger Kooperation mit der Fachinformations-stelle Publizistik der Freien Universität Berlin erstellt. Die interdisziplinäre Ausrichtung von „Kommunikationswissenschaft“ schließt sowohl Fragen der Massenkommunikation, d.h. der medienvermittelten öffentlichen Kommunikation ein, als auch der individuellen, interpersonellen Kommunikation, bei der die Aspekte der Sprache eine starke Be-achtung erfahren. Die neueren Entwicklungen im Bereich der interaktiven Medien, der Multime-dia-Anwendung und der Computerkommunikation, die hier noch unter Massenkommunikation subsumiert sind, lassen diese Unterscheidung allerdings wieder unscharf werden.

8 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 Vorwort Der Gegenstandsbereich der Massenkommunikation umfasst neben einem methodenorientierten kommunikationswissenschaftlichen bzw. kommunikationssoziologischen Schwerpunkt auch öko-nomische, rechtliche, politische und pädagogische Fragestellungen sowie ausgewählte Nachweise zur Medientechnik und zu Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Maßgebend ist das Verständnis von Publizistik- und Kommunikationswissenschaft als einer integrierten Sozialwissenschaft und damit die sozialwissenschaftliche Ausrichtung der dokumentierten Arbeiten. Darüber hinaus wurden jedoch auch praxisorientierte Informationen aufgenommen, die für Wissenschaftler interessant sein können. Aus dem sehr unterschiedlichen Umfang der Kapitel 1 (Massenkommunikation/Medien) und 2 (Sprache, interpersonelle Kommunikation) wird allerdings deutlich, dass Probleme der Massen-kommunikation und der Medien weitaus häufiger untersucht und diskutiert werden, als das für interpersonelle Kommunikation der Fall ist. Dieser Ausgabe des soFid ist ein fachwissenschaftlicher Beitrag vorangestellt, der aus dem Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin stammt. Der Ver-ein „Freunde der Publizistik“ verleiht einmal im Jahr Förderpreise für die besten Abschlussarbei-ten (M.A.) an diesem Institut. Im Jahr 2004 erhielt Tobias Jaecker den 1. Preis. Seine 208-seitige Studie „Antisemitische Verschwörungstheorien nach dem 11. September. Neue Varianten eines alten Deutungsmusters“ ist mittlerweile im LIT Verlag (Münster) erschienen. Eine Zusammenfassung hat er für diesen soFid zur Verfügung gestellt. Wir danken ihm dafür. Mit der Aufnahme von Fachbeiträgen streben wir eine stärkere Vernetzung mit der Wissenschaft an und möchten diesen Band als zusätzliche Kommunikationsplattform für das Fachgebiet anbie-ten.

Antisemitische Verschwörungstheorien im deutschenMediendiskurs nach dem 11. September

Tobias Jaecker

1 Einleitung

„Die Juden sind unser Unglück!“ hat der Berliner Geschichtsprofessor Heinrich von Treitschke imJahre 1879 ausgerufen und damit den so genannten Berliner Antisemitismus-Streit ausgelöst. Seitden Terroranschlägen vom 11. September 2001 scheint es manchmal, als sei Treitschkes Parole wie-der auferstanden. In einer Zeit der Unsicherheit und des tief greifenden gesellschaftlichen Umbruchsfindet ein Deutungsmuster Verbreitung, mit dem scheinbar alles erklärt werden kann: Die Ver-schwörungstheorie. Die Amerikaner stehen am Pranger – und immer wieder die Juden. Der israeli-sche Geheimdienst Mossad stecke hinter den Anschlägen oder habe zumindest im Vorfeld davongewusst. Die ‚jüdischen Berater’ von US-Präsident George W. Bush hätten Amerika in denIrak-Krieg getrieben. Und Israel wolle den Konflikt mit den Palästinensern zu Ende bringen, in demes diese ,endgültig vernichte’.

Vordergründig mag der Eindruck entstehen, man könne diese Pseudo-Enthüllungen als Spinnereienabtun. Dem ist jedoch mitnichten so. Denn sie sind nicht nur unter Außenseitern oder politischen Ex-tremisten populär, sondern ebenso in der Mitte der Gesellschaft. Sie werden im Internet verbreitetund in aufklärerisch daherkommenden ‚Sachbüchern’, aber auch in den ‚seriösen’ überregionalenTageszeitungen und Wochenmagazinen. Sie halten sich beharrlich in der Welt – als vermeintlicheAufklärungsversuche in einer verwirrenden Zeit. Doch die verschwörungstheoretischen Weltdeu-tungen klären nicht auf. Denn sie setzen sich aus Versatzstücken antisemitischer Ideologiezusammen und geben auf diese Weise lediglich vor, die Welt verständlicher zu machen.

Versuche, diese Verschwörungstheorien mit ‚Fakten’ zu widerlegen, wie es zum Beispiel der „Spie-gel“ im September 2003 in einer großen Titelgeschichte gemacht hat, sind von vornherein zumScheitern verurteilt. Denn auf diese Weise kann man Verschwörungstheorien lediglich mit einer an-deren, vermeintlich glaubwürdigeren Interpretation der Wirklichkeit vergleichen. Da Verschwö-rungstheorien aber stets an die materielle Wirklichkeit anknüpfen und eine auf den ersten Blickschlüssige Deutung der Welt bieten, ist es ergiebiger, die darin zum Ausdruck kommende Ideologiezu analysieren, d.h. die Sinnstruktur und Funktionsweise der Verschwörungstheorie sowie dieElemente des Antisemitismus, die sie inhaltlich füllen.

Zu diesem Zwecke bietet sich eine Untersuchung verschwörungstheoretischer Texte an. Denn Ver-schwörungstheorien haben den Charakter von ‚Erzählungen’ und entfalten ihre Wirkung erst durchbestimmte argumentative und sprachliche Mittel. Dabei ist es wichtig, eine möglichst umfassendeAuswahl von Texten in die Analyse einzubeziehen, um die verschwörungstheoretischen Themenund Unterthemen in ihrer qualitativen Bandbreite und quantitativen Dichte beschreiben zu können.Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die verschiedenen Texte zusammenwirken, den Diskurs konsti-tuieren und so eine bestimmte antisemitische Weltsicht festigen. Als geeignetes Untersuchungsin-strumentarium bietet sich in diesem Zusammenhang die Kritische Diskursanalyse an, die amDuisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung entwickelt wurde.

2 Antisemitische Verschwörungstheorien

Zunächst sollen jedoch kurz die Merkmale und die Funktion von Verschwörungstheorien erläutertwerden. Verschwörungstheorien entstehen vor allem im Zusammenhang mit tief greifenden gesell-schaftlichen Umbrüchen. Sie unterstellen, dass im Verborgenen agierende Konspiratoren einen um-fassenden Plan mit betrügerischen Mitteln und unter Täuschung der Bevölkerung umzusetzensuchen und reduzieren komplexe Vorgänge und Strukturen auf simple, überschaubare Zusammen-hänge. Dabei setzen sie in der Regel drei Protagonisten voraus: eine mächtige Gruppe, die die Hege-monie anstrebt, Leichtgläubige und Handlanger sowie eine kleine Gruppe, welche die Pläne dervermeintlichen Verschwörer zu durchschauen glaubt.

Verschwörungstheorien sind einerseits oft widersprüchlich. Andererseits besitzen sie eine bestimm-te ‚Logik’ und Kohärenz, die in der Wirklichkeit gar nicht existiert. Fakten werden in Kausalzusam-menhänge gesetzt, wo keine bestehen, Zufälle werden bestritten, der äußere Schein in sein Gegenteilverkehrt. Die Leitfrage des Verschwörungstheoretikers lautet dabei stets: Cui bono? Dies impliziert:Wem ein Ereignis nützt, der muss es auch verursacht haben. Auf der Basis dieser nicht hinterfragtenPrämisse werden dann detaillierte Begründungszusammenhänge konstruiert.

Verschwörungstheorien sind jedoch stets auch vom historischen Kontext abhängig – sie knüpfen an‚reale’ Fakten an und benötigen wenigstens ein kleines ‚Körnchen Wahrheit’, um plausibel zu er-scheinen. Was Verschwörungstheorien von den üblichen und durchaus legitimen Deutungsversu-chen, Spekulationen und Fragen oder von der Kritik an Regierungen und Entscheidungsträgernunterscheidet, ist vor allem die Tatsache, dass es sich bei ihnen um geschlossene ideologische(Welt-)Erklärungen handelt, die resistent sind gegen Widersprüche und Revisionen.

Daher ist es auch kaum ergiebig, die Aussagen von Verschwörungstheoretikern mit der sozialenWirklichkeit oder mit den jeweiligen historisch-politischen ‚Fakten’ zu konfrontieren und sie damitzu widerlegen. Denn Verschwörungstheorien kommen bestimmten psychologischen und sozialenBedürfnissen nach: Ihre Funktion liegt in der Sinnstiftung und Weltdeutung. Indem sie unverstande-ne Ereignisse in eine meist geschlossene Weltanschauung einordnen, ermöglichen und erleichternsie es, widersprüchliche Wahrnehmungen und damit Komplexität zu reduzieren.

Verschwörungstheorien bauen auf einem dualistischen Weltbild auf, das von einem ewigen Kampfder ‚Bösen’ gegen die ‚Guten’ ausgeht. Dabei bedienen sie sich jeweils spezifischer Stimmungen,Ressentiments und Vorurteile. Behauptungen über eine jüdische Verschwörung stoßen demnach nurin einer Gesellschaft mit zumindest latenten antisemitischen Einstellungen auf Zustimmung. In derhistorischen Rückschau waren es denn auch vor allem ‚die Juden’, die immer wieder verdächtigtwurden, sich gegen den Rest der Welt verschworen zu haben. Erinnert sei hier nur an die antisemiti-sche Propaganda der Protokolle der Weisen von Zion oder an den Kampf der Nationalsozialisten ge-gen eine imaginäre ‚jüdisch-bolschewistische Weltverschwörung’. Theodor W. Adorno schreibt inMinima Moralia: „Der Antisemitismus ist das Gerücht über die Juden.“ Sie sind gewissermaßen einprädestiniertes Opfer von Verschwörungstheorien.

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3 Verschwörung 11. September

Die Diskursanalyse zu den Terroranschlägen vom 11. September zeigt, dass im Zusammenhang mitdiesem Ereignis zahlreiche kleinere Verschwörungstheorien kursieren, die sich zu einer großen anti-semitischen Verschwörungstheorie verdichten: ‚Die Juden’ müssen irgendwie dahinter stecken. Obes sich dabei um amerikanische Juden oder um Israelis handelt, spielt keine Rolle – alle Juden wer-den gleichgesetzt. In der Regel wird ihnen eine Art ‚Mitwisserschaft’ unterstellt: Als Mossad-Spioneund Abhörspezialisten, die über die Anschlagsplanung informiert gewesen seien, aber auch als‚Spekulanten’, die von dem Unglück finanziell profitiert hätten. Damit wird implizit auch einejüdische (Mit-)Täterschaft angedeutet.

Dieser Diskurs wird nur in Ausnahmefällen durch Berichte der etablierten Printmedien genährt. Diehauptsächliche Quelle ist das Internet. Wer sich dort auf die Suche begibt, stößt auf eine unendlicheFülle von Texten. Zu verweisen ist außerdem auf zahlreiche verschwörungstheoretische ‚Sach-bücher’ (Mathias Bröckers, Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des11.9.; Andreas von Bülow, Die CIA und der 11. September; Gerhard Wisnewski, Operation 9/11u.a.), die monatelang die Bestsellerlisten anführten. Der Verkaufserfolg dieser Bücher gibt einenHinweis darauf, dass die antisemitischen Verschwörungstheorien zum 11. September keinesfalls‚irrelevant’ sind oder nur bei gesellschaftlichen Außenseitern verfangen. Im Internet werden die Bü-cher erneut zitiert und kommentiert – eine scheinbar endlose Schleife, die immer neue Varianten her-vorbringt.

Auffällig ist zudem, dass die Verschwörungstheorien politisch in keine Schublade passen. Ob derAutor Andreas von Bülow heißt, der nach klassischem Maßstab wohl eher in der linken Mitte einzu-ordnen wäre, oder ob ein Bericht in der rechtsextremistischen National-Zeitung erschienen ist – dieHerkunft vieler Texte ist kaum identifizierbar. Die Unterschiede sind allenfalls sprachlicher Natur.

Insgesamt treten in diesen Texten fast sämtliche klassischen Merkmale einer Verschwörungstheoriezutage. Die komplexen und kaum zu durchschauenden Hintergründe werden auf eine simple Interes-senkonstellation reduziert: Die ‚mächtigen’ Juden, aber auch die Amerikaner zögen einen Nutzenaus den Anschlägen, weil sie damit von ihrer ‚verbrecherischen’ Politik (z.B. gegenüber den Palästi-nensern) ablenken und Kritiker mit Antisemitismus- bzw. Antiamerikanismus-Vorwürfen mundtotmachen könnten. Die Selbstmordattentäter von New York und Washington werden so zu armseligenHandlangern herabgesetzt. Sie erscheinen nicht als Täter, sondern als missbrauchte Opfer.

Um diese Sichtweise zu untermauern, werden sämtliche Register gezogen. Vage Hinweise werdenohne Bedenken in Kausalzusammenhänge gesetzt – etwa mit der Behauptung, die angeblich so ge-ringe Zahl jüdischer bzw. israelischer Opfer am 11.9. deute auf eine Verstrickung ‚der Juden’ hin.Die ‚offizielle’ Tatversion wird gnadenlos in ihr Gegenteil verkehrt. Als Quellen werden meist du-biose Internet-Seiten, namenlose ‚Insider’ oder vermeintliche ‚Zeugen’ genannt, deren Seriositätund ‚Unabhängigkeit’ doch eher zu bezweifeln ist. Auch offensichtliche Fälschungen sind an der Ta-gesordnung: Immer wieder werden etablierte Medien zitiert, die entsprechenden Passagen jedochvöllig aus dem Zusammenhang gerissen und in die Verschwörungstheorien ‚eingepasst’. Dabei fälltes kaum auf, dass viele Texte sogar in sich selbst widersprüchlich sind.

Die antisemitischen Stereotype, die in diesem Diskurs entfaltet werden, sind in weiten Teilen demmodernen Antisemitismus zuzuordnen. Die Juden werden vor allem als grenzenlos mächtig erachtet,unter anderem auch deshalb, weil sie eben ‚überall’ seien, sich gegenseitig in die Hände arbeitetenund an allen Ecken und Enden ihre Finger im Spiel hätten. Sie erscheinen als unheimliche ‚Gegen-

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macht’ zu allen Nicht-Juden, als böse Täter, denen sämtliche unlauteren Geschäfte und Handlungs-weisen zuzutrauen sind.

4 Verschwörung Nahost-Konflikt

Die Diskursanalyse zum Nahost-Konflikt zeigt, dass die deutschen Medien im Zusammenhang mitdieser Thematik immer wieder antisemitische Versatzstücke transportieren, die sich stellenweiseebenfalls zu Verschwörungstheorien ausweiten. Den Israelis werden dabei alle möglichen Verbre-chen zugeschrieben: Ein ‚totaler Krieg’ gegen die Palästinenser mit blindwütigen Massakern in Na-zi-Manier – immer mit dem Ziel, die Palästinenser ‚endgültig’ zu vernichten und die israelische‚Vorherrschaft’ in der Region auszubauen. Um dies zu erreichen, sei ihnen jedes Mittel recht: Nichtnur eine Instrumentalisierung der USA mittels der ‚jüdischen Lobbys’ und einer Gleichsetzung derpalästinensischen Terroranschläge mit dem 11. September, sondern auch ein absichtliches Anheizendes Terrorismus, um einen konkreten Vorwand zum Losschlagen zu haben.

Diese kleinen und größeren anti-israelischen und antisemitischen Verschwörungstheorien werdennicht nur im Internet verbreitet, sondern auch in zahlreichen anerkannten und reichweitenstarken Ta-geszeitungen und Magazinen, die ein breites Meinungsspektrum abdecken – von taz bis FAZ. Dabeiist eine Häufung in den eher als ‚links’ oder ‚linksliberal’ geltenden Publikationen wie FrankfurterRundschau, taz, Neues Deutschland oder junge Welt festzustellen. Insbesondere die junge Welt ver-breitet im Rahmen ihrer Nahost-Berichterstattung selbst die leisesten Gerüchte in unzähligen Varia-tionen weiter.

Oft fällt es vordergründig kaum auf, wenn im Nahost-Diskurs Verschwörungstheorien oder ver-schwörungstheoretische Elemente kursieren. Dies hat mehrere Gründe. Zum einen handelt es sichgrößtenteils um scheinbar neutrale und sachliche Berichte, die den Anschein einer hohen‚Objektivität’ erwecken – auch deshalb, weil sie nur selten völlig aus der Luft gegriffen sind undmeist auf durchaus ‚realen’ Ereignissen aufbauen. Der Teufel steckt dann im Detail – etwa wenn ver-meintliche israelische ‚Absichten’ oder gar ‚Pläne’ erwähnt werden, für die es keinerlei Belege gibt.Zum anderen werden immer wieder palästinensische Politiker, Institutionen oder ‚Augenzeugen’ alsQuellen genannt. Vor dem Hintergrund, dass antisemitische Verschwörungstheorien in der arabi-schen Bevölkerung weit verbreitet sind und selbst die Fernsehstation der Palästinensischen Autono-miebehörde immer wieder anti-israelische Gräuelmärchen zum Besten gibt, kann es kaumverwundern, dass in diesem Zusammenhang oft Vorwürfe kursieren, die sich später als unhaltbareGerüchte entpuppen.

Auch ein weiteres typisches verschwörungstheoretisches Merkmal fällt immer wieder ins Auge: Diekomplexen Vorgänge werden auf einen Konflikt zwischen ‚armen’ und ‚wehrlosen’ Palästinensernauf der einen sowie ‚mächtigen’ und ‚brutalen’ Israelis auf der anderen Seite reduziert. Den Israelisund insbesondere Ariel Scharon, der oft als das personifizierte Böse dargestellt wird, werden dabeialle nur erdenklichen Übel zugeschrieben. Und stets läuft es auf den Vorwurf hinaus, dass Israel kei-nen gerechten Frieden wolle, sondern einen ‚totalen’ Sieg – über die Palästinenser, den Nahen Ostenund vielleicht sogar ‚die ganze Welt’. Letzteres macht deutlich, dass die im Nahost-Diskurs verbrei-teten verschwörungstheoretisch konnotierten Unterstellungen zwar meist einen ausschließlich loka-len bzw. regionalen Bezug haben, eine Ausweitung zur Weltverschwörungstheorie jedoch immerwieder – zumindest implizit – mitschwingt.

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Die antisemitischen Zuschreibungen, die in diesem Diskurs zutage treten, sind vor allem dem so ge-nannten sekundären Antisemitismus (d.h. dem erinnerungsabwehrenden Antisemitismus) und demAntizionismus zuzuordnen. Mit zahlreichen Nazi-Vergleichen werden die Juden zu Tätern erklärt.Dies wird bei dem immer wiederkehrenden Verweis auf ein vermeintliches Massaker in der palästi-nensischen Stadt Dschenin deutlich, aber auch in der Sprache: ‚totaler Krieg’, ‚Deportation’, ‚Ver-nichtung’ und so fort. Ergänzt werden diese Zuschreibungen mit Vorwürfen, ‚die Juden’ würdenstets mit der ‚Holocaust-Keule’ drohen, um jegliche Kritik pauschal abzuwehren. Als eigentlicheOpfer erscheinen so nicht nur die Palästinenser, sondern allzu oft auch die Deutschen. Wenn der Ju-denstaat auf der anderen Seite per se schon als ‚rassistisch’ und kriegerisch charakterisiert wird, zeigtsich hier das klassische Argumentationsmuster eines kaum verhüllten Antizionismus, der dem StaatIsrael faktisch sein Existenzrecht abspricht.

5 Verschwörung Irak-Krieg

Die Diskursanalyse zum Irak-Krieg zeigt, dass in den deutschen Medien eine Deutungsweise kur-siert, nach der dieses Ereignis ebenfalls Bestandteil einer großen Verschwörung sei. Suggeriert wird,dass ‚die Juden’ einen Plan zur Unterjochung der ganzen Welt verfolgen würden, der Irak-Krieg da-bei nur eine Etappe sei und am Ende eine ‚amerikanisch-israelische Vorherrschaft’ stehen solle – imNahen und Mittleren Osten und auf der ganzen Welt. Der 11. September gerät in diesem Szenariozum willkommenen Vorwand. Vor allem einer kleinen Gruppe – den amerikanischen Neokonserva-tiven – wird unterstellt, an der Verschwörung beteiligt zu sein, wobei suggeriert wird, es handele sichhierbei durchweg um Juden, um ‚jüdische Konservative’ also. Dieser Eindruck wird noch dadurchverstärkt, dass ihnen feste Verbindungen zur israelischen Rechten nachgesagt werden. Auch dieamerikanischen ‚jüdischen Lobbys’ und die pro-israelischen Christen zögen am gleichen Strang. DieUS-Regierung werde daher außenpolitisch von Juden dominiert und US-Präsident George W. Bushsei nur eine ‚Marionette’ von ihren Gnaden. Gefestigt wird diese Verschwörungstheorie durch dieBehauptung, die Politik der Neocons gehe im Wesentlichen auf die Philosophie des ‚deutsch-jüdischen’ Philosophen Leo Strauss zurück.

Diese antisemitische Verschwörungstheorie ist, zumindest in Teilen, in fast sämtlichen Medien an-zutreffen – egal, ob es sich um Zeitungen und Zeitschriften, um Bücher oder das Internet handelt. Ei-ne auffällige Häufung ist vor allem in den Magazinen stern und Spiegel sowie in den Feuilletons derTageszeitungen festzustellen – eine Bestätigung dafür, dass Verschwörungstheorien keineswegs nurmarginal verbreitet sind.

Dabei ist zu konstatieren, dass die verschwörungstheoretischen Diskursfragmente in der Regel zu-nächst kaum auffallen. Denn die meisten Behauptungen erscheinen durchaus plausibel. Entschei-dend ist hier etwas anderes: die Sprache. Da es sich bei den entsprechenden Texten meist umReportagen, Porträts oder Hintergrundberichte handelt, herrscht oftmals eine interpretierende, betontsubjektive Erzählweise vor. Die ‚Fakten’ dienen nur als Aufhänger, um eine Geschichte zu erzählen.Diese Geschichten sind mit einem dramaturgischen Spannungsbogen versehen und mit bunten undplakativen Begriffen ausgeschmückt. Heraus kommt dann eine durchaus kohärente Verschwörungs-theorie.

An verschwörungstheoretischen Merkmalen herrscht in diesen Erzählungen kein Mangel. Die kom-plexen Hintergründe werden mit dem Mittel der Personifizierung auf ein überschaubares menschli-

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ches Beziehungsmuster reduziert. Es gibt eine kleine und zugleich mächtige Gruppe, die nach demMuster der Protokolle der Weisen von Zion die Welthegemonie anstrebt: Die jüdischen Neocons, diemit Ariel Scharon unter einer Decke stecken. Es gibt ‚Marionetten’ und Handlanger: George W.Bush und andere ‚ahnungslose’ Mitglieder der US-Administration. Und es gibt die Gruppe der Euro-päer, die den Plänen der ‚Verschwörer’ vorerst machtlos gegenübersteht.

Strukturiert wird diese Verschwörungstheorie durch ein zumindest strukturell antisemitisches Welt-bild. Denn die Erzählung von der ‚Junta hinter George W. Bush’ geht nur dann auf, wenn man denNeocons mehr als ‚gewöhnliche’ politische Interessen und Absichten unterstellt, nämlich ein maßlo-ses Streben nach Macht sowie eine große Gefährlichkeit und Zersetzungskraft. Einen wichtigenAspekt in dieser Imagination einer Bedrohung der Welt durch die Juden macht dabei das stereotypeBild vom Zusammenhalt und der Interessensidentität aller Juden aus. Auch der Antiamerikanismusspielt eine bedeutende Rolle, angefangen beim Vorwurf des Imperialismus bis hin zu dem der‚Heuchelei’ in Bezug auf die ‚demokratischen Ideale’ der Neocons. Wenn Mitglieder der US-Admi-nistration zudem als ‚Nazis’ oder ‚Bolschewisten von rechts’ bezeichnet werden, dann tritt hier eineWeltsicht zutage, nach der von ‚USrael’, wie es im Sprachgebrauch der Rechtsextremisten heißt,tatsächlich nur das Schlimmste zu erwarten sei – permanente Kriege und die ‚amerikanisch-jüdischeWeltherrschaft’.

6 Fazit

Zwar hängt natürlich alles irgendwie mit allem zusammen. Und eine wichtige Funktion der Massen-medien besteht unbestreitbar darin, Zusammenhänge herzustellen und Erklärungsmöglichkeiten an-zubieten. Dennoch fällt auf, dass in den beschriebenen Diskursen keinesfalls nur die üblichenDeutungsweisen vorherrschen. Sondern vielmehr, dass die Ereignisse 11. September, Nahost-Kon-flikt und Irak-Krieg oft derart kausal auf das Wirken von Juden zurückgeführt werden – auf Protago-nisten wie Ariel Scharon und Paul Wolfowitz, aber auch ‚die Juden’ allgemein, ‚die Israelis’ oder‚die Neokonservativen’ –, dass kaum noch alternative Deutungsmöglichkeiten offen bleiben. So er-scheint wirklich nur eine Schlussfolgerung möglich: ‚Die Juden’ arbeiten zielgerichtet und mit allenMitteln an der Erringung der ‚Weltherrschaft’. Die Welt erscheint radikal zweigeteilt: Auf der einenSeite die bedrohlichen und bösen Juden, zum Teil im Bunde mit den Amerikanern, und auf der ande-ren Seite die ehrlichen und aufrichtigen Europäer bzw. Deutschen, die Palästinenser und Iraker, teilsaber auch die leichtgläubigen Amerikaner, die von diesen Feinden substanziell bedroht werden.

Als gegen Deutschland gerichtete Gefahr werden dabei vor allem die als penetrant empfundenen An-tisemitismus-Vorwürfe erachtet, die die Juden allein durch ihre Existenz erheben, mit der sie die Er-innerung an Auschwitz wach halten. Diese Sichtweise tritt immer wieder im Nahost-Diskurs zutage.Aber auch im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg, wenn etwa betont wird, die ‚rachsüchtigen’ Neo-konservativen handelten vor der Folie des Holocaust. Die eigentliche Hauptaussage der aktuellen an-tisemitischen Verschwörungstheorien im deutschen Mediendiskurs lautet denn auch, dass die Judenheute keine Opfer mehr sind, sondern Täter.

Dass es sich bei den untersuchten Verschwörungstheorien um ein ernstzunehmendes Phänomen han-delt, macht nicht nur ihre Verbreitung in den etablierten Medien von Spiegel bis taz deutlich. Auchdie Meinungsumfragen sprechen eine deutliche Sprache. So ist heute jeder fünfte Deutsche der Über-zeugung, „die Juden“ seien schuld daran, „dass wir so große Weltkonflikte haben“. Der Aussage, die

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Juden übten einen zu großen Einfluss auf das Weltgeschehen aus, stimmen 40% zu. Und 26% derDeutschen vertreten die Auffassung, der „jüdische Einfluss“ auf die US-Politik sei ein entscheiden-der Faktor bei der Militäraktion gegen den Irak gewesen. 19% glauben gar, „dass die US-Regierungdie Anschläge vom 11. September selbst in Auftrag gegeben haben könnte“.

Natürlich ist es höchst problematisch, dass man bis heute so wenig über die Hintergründe des 11.September weiß. Es gibt einen Hunger nach Interpretation, und dieser Hunger wird nur unzureichendgestillt. Dies alles erklärt aber noch nicht die in den Diskursanalysen und Meinungsumfragen zumAusdruck kommende Weltsicht, der zufolge Israel Ausgangspunkt einer Entwicklung ist, die zumEinsturz des World Trade Centers und zum Irak-Krieg führte und überhaupt die ganze Welt aus denFugen brachte.

Eine wichtige Erklärung liegt im Wandel des Antisemitismus selbst begründet, der mit einem kleinenKernbestand an Klischees und Ideologemen so anpassungsfähig geworden ist, dass er mühelos inden verschiedensten politischen und kulturellen Milieus virulent werden kann. Dieser ‚neue’ Antise-mitismus ist sowohl im rechtsextremistischen Milieu als auch bei den Globalisierungskritikern be-heimatet, bei radikalen Islamisten, aber auch in der Mitte der Gesellschaft. Er umfasst den ‚alten’,sprich: modernen Antisemitismus wie auch antizionistische und antiamerikanische Elemente. Inhalt-lich bedient sich der ‚neue’ Antisemitismus freilich der alten Muster, wie die Diskursanalysenzeigen: Verschwörung, Macht, Gefährlichkeit, Rachsucht, Zusammenhalt und Zersetzungskraft.

Dass antisemitische Verschwörungstheorien in Deutschland so erfolgreich sind, hat noch einen wei-teren Grund. Hier ist auch die Entschuldung vom Holocaust und der Wille, als ‚normale’ Nationanerkannt zu werden, ein wichtiges Motiv. Die Diskursanalysen zeigen, dass die Täter-Opfer-Um-kehr ein zentrales Merkmal antisemitischer Verschwörungstheorien in Deutschland ist. Indem denJuden ein Konspirationsverdacht angehängt wird, werden sie in geradezu perfekter Weise zu Täterngemacht. Und die geschichtliche ‚Last’ der Deutschen wird leichter. „Wenn alle schuldig sind, ist eskeiner“, hat Hannah Arendt diesen Mechanismus beschrieben.

Insgesamt handelt es sich bei den beschriebenen Verschwörungstheorien um neue Varianten des al-ten antisemitischen Deutungsmusters, wonach die Juden in verschwörerischer Weise das Weltge-schehen manipulieren und kontrollieren, nach grenzenloser Macht streben und dafür über Leichengehen. Mit einer Neuerung: Heute gelten nicht nur ‚die Juden’, sondern auch und vor allem Israel alsdas eigentliche Zentrum der Verschwörung. Frei nach Treitschke: „Israel ist unser Unglück!“

Literatur

Adorno, Theodor W.: Antisemitismus und faschistische Propaganda, in: Ernst Simmel (Hrsg.), Anti-semitismus, Frankfurt/Main 2002 (1946), S. 148-161.

Adorno, Theodor W.: Minima Moralia, Frankfurt/Main 2001 (1951).

Adorno, Theodor W.: Studien zum autoritären Charakter, Frankfurt/Main 1995 (1973).

Améry, Jean: Der ehrbare Antisemitismus (1969), in: Hermann L. Gremliza (Hrsg.), Hat Israel nocheine Chance? Palästina in der neuen Weltordnung, Hamburg 2001, S. 7-12.

Angermüller, Johannes / Katharina Bunzmann / Martin Nonhoff (Hrsg.): Diskursanalyse. Theorien,Methoden, Anwendungen, Hamburg 2001.

soFid Kommunikationswissenschaft 2005/1 15Antisemitische Verschwörungstheorien im deutschen Mediendiskurs...

Anti-Defamation League (Hrsg.): Unraveling Anti-Semitic 9/11 Conspiracy Theories, New York2003, http://www.adl.org/anti_semitism/9-11conspiracytheories.pdf

Arendt, Hannah: Elemente und Ursprünge totalitärer Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus,totale Herrschaft, München 1998 (1955).

Auerbach, Helmuth: ‚Weltjudentum’ und ‚jüdische Weltverschwörung’, in: Wolfgang Benz (Hrsg.),Legenden, Lügen, Vorurteile. Ein Wörterbuch zur Zeitgeschichte, München 1992.

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Tobias Jaecker, geb. 1975, freier Journalist, seit April 2000 Redakteur der Sendungen „Der SchöneMorgen“ und „Der Tag“ bei Radio EINS (RBB)Journalistische Arbeiten für tageszeitung (taz), Tagesspiegel, Netzeitung, Freitag u.a.Praktika bei der Berliner Morgenpost (1998) und bei Radio EINS (1999)1996 bis 2004 Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft undNeueren Geschichte an der Freien Universität Berlin

Die vorangegangenen Ausführungen können die Thematik lediglich schlaglichtartig erhellen. Diekomplette Studie ist als Buch erhältlich:Tobias Jaecker, Antisemitische Verschwörungstheorien nach dem 11. September.Neue Varianten eines alten Deutungsmusters, LIT Verlag, Münster 2004, 208 Seiten, 19,90 Euro.Weitere Informationen unter http://www.jaecker.com.

20 soFid Kommunikationswissenschaft 2005/1Antisemitische Verschwörungstheorien im deutschen Mediendiskurs...

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 21 1 Massenkommunikation 1 Massenkommunikation 1.1 Allgemeines [1-L] Angrick, Michael (Hrsg.): Auf dem Weg zur nachhaltigen Informationsgesellschaft, (Ökologie und Wirtschaftsforschung, Bd. 52), Marburg: Metropolis-Verl. 2003, 355 S., ISBN: 3-89518-433-0 (Standort: UuStB Köln(38)-31A1665) INHALT: "Eine Fortführung der vom Umweltbundesamt initiierten Aktivitäten ist auch die Her-

ausgabe des vorliegenden Buches. Hier haben sich Akteure aus unterschiedlichen Bereichen zusammengefunden, um ihre Sicht auf die nachhaltige Informationsgesellschaft darzulegen. Dabei ist für den Leser besonders interessant, die Spannweite und unterschiedlichen Blick-winkel der Autorinnen und Autoren zu vergleichen. In einem aber stimmen alle dann doch überein: Das Thema nachhaltige Informationsgesellschaft wird uns weiterhin nicht nur be-schäftigen, sondern mehr und mehr vom Rande der Betrachtung durch wenige Experten in den Mittelpunkt des Interesses Vieler treten." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Franz J. Ra-dermacher: Die Zukunft der Wirtschaft: Nachhaltigkeitskonformes Wachstum, sozialer Aus-gleich, kulturelle Balance und Ökologie (13-42); Michael Angrick: Zur Infrastruktur der In-formationsgesellschaft - Wege zur ökonomisch-effizienten, sozialgerechten und ökologisch verträglichen Entwicklung in der Informations- und Kommunikationsgesellschaft (43-54); Ju-lia Hertin und Frans Berkhout: Informationstechnologien und Umweltschutz:Chancen und Risiken (55-72); Thomas Schauer: Die Umwelt(un)verträglichkeit der neuen Medien (73-86); Michael Kuhndt, Justus von Geibler, Volker Türk und Michael Ritthoff: Wie ressourceneffi-zient ist die Informationsgesellschaft? (87-104); Markus Schächter: Das fünfte Jahr - Medien-trends, Weltentwicklung und der Faktor Zeit (105-118); Hans Norbert Janowski: Gerecht, partizipatorisch, zukunftsfähig - Medienökologische Gedanken zur Informationsgesellschaft (119-132); Axel Wallrabenstein: Politische Kommunikation in der Informationsgesellschaft (133-144); Lorenz M. Hilly und Rainer Zah: Forschung baut Brücken (145-158); Volkmar Lübke: Das Internet als Informationsquelle für einen nachhaltigen Konsum? (159-170); Heinz Putzhammer: Auf dem Weg zur nachhaltigen Informationsgesellschaft (171-186); Klaus Fichter: Bits statt Atome? Umweltrelevante Auswirkungen des E-Commerce (187-210); Mat-thias Teller und Jury Poelchau: Managementstrategien für Nachhaltigkeit in der Informations und Kommunikationstechnik (211-232); Ignacio Campino, Klaus Rick, Tim Otto und Markus Reichling: Nachhaltigkeit - Verantwortung und Chance für die Deutsche Telekom (233-244); Brigitte Falk: Software als Brücke zum nachhaltigen Wirtschaften (245-258); Georg Riegel und Jakob Graichen: Energietransparenz schaffen und nutzen (259-270); Martina Krogmann: eGovernment und eDemocracy: Chance für stattliche Effizienz und Bürgernähe (271-282); Michael Müller: Nachhaltige Entwicklung in der Informationsgesellschaft (283-284); Rein-hard Loske und Katja Stamm: Auf dem Weg in eine nachhaltige Informationsgesellschaft? Eine Zwischenbilanz nach mehr als einem Jahrzehnt 'Informationsgesellschaft' (297-312); Rolf Kreibich: Zukunftsperspektiven durch nachhaltige Informations und Kommunikations-technik - Roadmap als neues Steuerungsinstrument (313-332).

22 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.1 Allgemeines [2-F] Arich-Gerz, Bruno, Dr. (Bearbeitung): "Medien" und "Kommunikation" im begriffsgeschichtlichen Wandel. Beschreibungsmodel-le zwischen Anpassungsdruck an den Technikfortschritt und disziplinenspezifischen Anfor-derungen INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissen-

schaften, Graduiertenkolleg "Technisierung und Gesellschaft" (Residenzschloß, 64283 Darm-stadt)

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [3-F] Arich-Gerz, Bruno, Dr. (Bearbeitung): Brüche und Kontinuitäten in der mediengesellschaftlichen Entwicklung vom "Hyper-Dis-positiv Film-Kino-Großstadt" (J. Paech) der 1920er und 1930er Jahre zum Komplex Inter-net-Computer-"globales Dorf" der Gegenwart INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissen-

schaften, Graduiertenkolleg "Technisierung und Gesellschaft" (Residenzschloß, 64283 Darm-stadt)

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [4-L] Bilandzic, Helena; Rössler, Patrick: Life according to television: implications of genre-specific cultivation effects ; the gratifica-tion/cultivation modell, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, Nr. 3, S. 295-326 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Lit-eraturdienst erhältlich) INHALT: Die Grundannahme der "cultivation theory", dass ein höherer Fernsehkonsum zu mehr

Kultivierungseffekten führt, wird anhand eines Überblicks über die Forschung zur genrespe-zifischen Kultivierung überprüft. Der Überblick umfasst Studien zu drei Fernsehgenres: Kri-miserien, Soap Operas und Talkshows. Der Überblick ergibt unterschiedliche Kultivierungs-effekte für die verschiedenen Genres. Nicht alle von ihnen sind im Einklang mit der Grund-hypothese der "cultivation theory". Auf der Basis der Erkenntnisse wird ein theoretischer Be-zugsrahmen für mögliche Erklärungen entwickelt. Der Bezugsrahmen geht vom Begriff eines mehrstufigen Kultivierungsprozesses innerhalb der aktuellen Theoriediskussion aus, der die Stufen (1) Entschlüsselung und Speicherung der Fernsehinformationen, Rückschlüsse auf die reale Welt (2) und Retrieval und Urteilsbildung bezüglich der Kultivierungseffekte (3) um-fasst. Dieser Ansatz wird erweitert, indem der Uses and Gratification Approach in die "culti-vation"-These integriert und die Rolle des persönlichen Wissenstands und Verhaltens betont wird. (UNübers.) (UN)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 23 1.1 Allgemeines [5-L] Bogner, Alexander; Menz, Wolfgang: ExpertInnen-Interviews: Konzepte, Gesprächsführung, Auswertung, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 2, S. 11-26 INHALT: "Die methodische Spezifität des theoriegenerierenden ExpertInnen-Interviews begrün-

det sich nicht über den Forschungsgegenstand 'ExpertInnen' (...), sondern über das Interesse an einer spezifischen Wissenskonfiguration, die die soziale Relevanz des Praxis- oder Erfah-rungswissens voraussetzt. Mit dieser Entflechtung von ExpertInnen und exklusivem Wisss-sensbestand sind wir in der Lage, methodisch kurzschlüssige Regeln der Interviewführung zu überwinden. Entgegen dem an einem 'one best way' fixierten Ideal der Interviewführung plä-dieren (die Autoren) für eine Vielfalt unterschiedlicher, aber gleichwertiger Interviewstrate-gien, deren situationsspezifische Angemessenheit von der Kompetenz des Interviewers und dem Untersuchungsinteresse abhängt. Gleichwertigkeit heißt aber nicht Gleichgültigkeit: Nicht jede beliebige Interaktionsstrategie erschließt das gewünschte Analysefeld. Es bedeutet lediglich, dass die Komplexität des ExpertInnenwissens vielfältigen (und konkurrierenden) Erschließungszugängen offen ist. Die Reflexion der konkret realisierbaren Interaktionskons-tellationen ist in praktischer Hinsicht sowohl für die Frageformulierung als auch für die Aus-wertung von ExpertInnen-Interviews unerlässlich." (Autorenreferat)

[6-L] Busselle, Rick; Ryabovolova, Alina; Wilson, Brian: Ruining a good story: cultivation, perceived realism and narrative, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, Nr. 3, S. 365-378 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Kultivierungsforschung ist dafür kritisiert worden, dass sie daran gescheitert ist,

die unterbewussten psychologischen Prozesse und Mechanismen zu benennen. Zwar sind Forschungen, die sich mit Aneignung realer Inhalte durch die Zuschauer beschäftigen, in die Untersuchung der Kultivierungsprozesse einbezogen worden, aber dennoch weiss man wenig darüber, wie die Zuschauer insbesondere während des Sehvorgangs die Realität wahrnehmen. Der Beitrag betrachtet die Rolle der Beurteilung der angeeigneten Realität innerhalb des Kul-tivierungsprozesses aus der Perspektive der Narration. Die Kultivierungsforschung sollte sich wieder auf die Interaktion des Zuschauers mit der Erzählweise konzentrieren und die Beurtei-lungen der angeigneten Realität sollten als ein on-line stattfindender, evaluativer Prozess ver-standen werden, der möglicherweise einen störenden Einfluss auf die Kultivierungseffekte hat. (UNübers.) (UN)

[7-L] Eid, Mahmoud: Paul Lazarsfeld's ideational network and contribution to the field of communication re-search, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, Nr. 2, S. 199-233 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhält-lich) INHALT: Paul Lazarsfeld begann seine Laufbahn als ein europäischer Mathematiker und wurde

später zu einem bedeutenden amerikanischen Soziologen mit einer Leidenschaft für die Er-forschung sozialer, psychologischer und politischer Probleme. Aus dem Zentrum eines weit gespannten intellektuellen Netzwerkes heraus, eröffnete dieser innovative Methodenforscher,

24 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.1 Allgemeines

kreative Intellektuelle und bedeutende Philosoph neue Forschungsfelder, wie die Erforschung des Wählerverhaltens, die Massenmedien und der Massenkommunikation, die politische So-ziologie, angewandte und mathematische Soziologie, Marktforschung sowie moderne empiri-sche Sozialforschung und gründete vier wichtigte Forschungsinstitute. Er gilt durch seine wichtigsten Publikationen, einflussreichen Untersuchungen und innovativen Methoden und Techniken der Sozialforschung als "Gründungsvater" der Kommunikationsforschung in den USA. Sein besonderer Ansatz zur Untersuchung der Prozesse und Wirkungen der Massenme-dien, den er "administrative research" nannte, hat, zusammen mit seinen Arbeiten zu Me-dienwirkungen und anderen Hauptwerken auch zahlreiche Kritiken hervorgerufen, die ihm aber nicht geschadet haben, sondern ihm im Gegenteil geholfen haben, die Beschreibung sei-ner Methoden und Ziele zu überarbeiten. Die Analyse der gesamten Karriere von Lazarsfeld zeigt, dass er sein ganzes Leben der Untersuchung von individuellem Verhalten in einem so-zialen Kontext mit dem Ziel der Verbesserung der gesellschaftlichen Bedingungen gewidmet hat. (UNübers.) (UN)

[8-L] Falböck, Gaby; Semrad, Bernd: "Graue Radiotheorie": frühe Beiträge zur Rundfunkforschung am Institut für Zeitungswis-senschaft der Universität Wien, in: Medien und Zeit : Kommunikation in Geschichte und Ge-genwart, Jg. 19/2004, Nr. 3, S. 55-68 INHALT: Bestandsaufnahme früher Beiträge zur Rundfunkforschung am (damaligen) Institut für

Zeitungswissenschaft der Universität Wien. Aus fachhistorischen und wissenschaftstheoreti-schen Gründen beschränkt sich der Beitrag auf die Betrachtung von Dissertationen aus dem Zeitraum von 1946 bis 1958, also von der Wiedereröffnung des 1939 gegründeten und 1942 eröffneten Instituts bis zum Abgang des ab 1946 eingesetzten kommissarischen Institutslei-ters Eduard Ludwig. Behandelt wird die Stellung der "Rundfunkwissenschaft" innerhalb der Zeitungswissenschaft, das Verhältnis von Rundfunkforschung und Rundfunk zur Propaganda, die Funktion des Rundfunks in der Demokratie und der massenmediale Charakter von Rund-funk in Abgrenzung zu Presse und Fernsehen. In den Nachkriegsjahren wurde die Chance zur Etablierung einer eigenständigen rundfunkwissenschaftlichen Abteilung am Institut vergeben. Dies lag in erster Linie daran, dass auch nach 1945 sozialwissenschaftliche Ansätze und Me-thoden kaum in das Fach Eingang fanden und das Radio noch lange Jahre nach dem Ende des "Dritten Reiches" ausschließlich als Propagandainstrument gewertet wurde. (UN)

[9-L] Grimm, Jürgen: Krise der Kommunikationswissenschaft - Folgerungen für die Kommunikationswissenschaft, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 3, S. 4-17 INHALT: Die neuerlichen Rückschläge der Kommunikationsgesellschaft - vom 'Badeunfall'

Scharping über Reaktanz des Publikums auf die durchschaubare Kommunikationsstrategie deutscher Politiker bis zum eklatanten Scheitern der Kriegspropaganda im Irakkrieg (embed-ded journalists) - deuten eine Gefährdung der politischen Systeme in westlichen Demokratien an. Obwohl die Ausrichtung der Politik auf die Gegebenheiten des Mediensystems maximal ist, ist ein aufwandsanaloger Erfolg nicht zu beobachten. Es mehren sich vielmehr die Anzei-chen dafür, dass "der Einsatz der Massenmedien zunehmend riskant für Kommunikatoren wie für die von den Ergebnissen der Massenkommunikation betroffenen Rezipienten wird." Diese

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 25 1.1 Allgemeines

schwierige Lage ist auch den Versäumnissen der Kommunikationswissenschaft geschuldet. In seinem Beitrag erläutert der Autor die notwendigen Schritte zur Modernisierung der Kommu-nikationswissenschaft, der insbesondere die Vernachlässigung der ästhetischen Dimension der Medienkommunikate vorzuwerfen ist. Darüber hinaus nennt der Beitrag weitere konkrete Schritte zur Neuorientierung. (PT)

[10-L] Gruber, Helmut; Menz, Florian; Panagl, Oswald (Hrsg.): Sprache und politischer Wandel, (Sprache im Kontext, Bd. 20), Frankfurt am Main: P. Lang 2003, 351 S., ISBN: 3-631-51021-7 (Standort: RhLB Koblenz(929)-2004-2128) INHALT: "Das letzte Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts hat Europa eine Reihe gravierender politi-

scher Veränderungen gebracht. Die wichtigsten darunter waren sicherlich der Zusammen-bruch des kommunistischen Systems, die Wiedervereinigung Deutschlands, der Zerfall Jugos-lawiens, die Teilung der ehemaligen Tschechoslowakei in zwei Staaten, das Aufkeimen rechtspopulistischer und neonazistischer Bewegungen, die geplante Osterweiterung der Euro-päischen Union und nicht zuletzt die erstmalige Bildung einer für Osterreich neuartigen Re-gierungskoalition zwischen einer konservativen und rechtspopulistischen Partei sowie die damit einhergehenden internationalen Querelen. Um diese politischen Veränderungen und ih-re linguistischen Konsequenzen zu untersuchen, veranstalteten die Herausgeber im November 2001 an der Universität Wien ein international und interdisziplinär besetztes Symposion. Die Beiträge dieses Bandes sind überarbeitete und vertiefte Versionen der Vorträge zu diesem Symposion." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Helmut Gruber, Oswald Panagl, Florian Menz: Einleitung (7-11); Emil Brix: Die Rolle von Geschichte im politischen Wandel Mittel-europas (13-22); Peter Gerlich: Aspekte des politischen Wandels (23-33); Christoph Reinprecht: Gesellschaftlicher und politischer Wandel in Mitteleuropa: Trends und Konflikt-linien (35-50); Ranko Bugarski: Sprachenpolitik in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Ju-goslawien (51-70); Martin Wengeler: "Spaltung", "Anerkennung" und "Wiedervereinigung". Die "deutsche Frage" im politischen Diskurs der Bundesrepublik (71-87); Karin Birkner: He-gemoniale Kämpfe oder Wissenstransfer? Ost- und Westdeutsche im Bewerbungsgespräch (89-111); Gerd Antos: Inszenierte Sprachlosigkeit. Strategien der interaktiven Erzeugung von verbaler Unterlegenheit in der Kommunikation zwischen West- und Ostdeutschen (113-129); Angelika Brechelmacher: Osterreichs Politik auf der Suche nach europäischer Identität. Eine Analyse des politischen und medialen Diskurses zur Entwicklung und Akzeptanz von "euro-päischer Identität" zur Zeit des österreichischen Ratsvorsitzes (131-150); Karin Liebhart: Ös-terreichische Selbstbilder und der Blick auf die mitteleuropäischen Nachbarn nach "1989" (151-163); Alexander Pollak: Der "Anschluss" im Mediendiskurs der Zweiten Republik. Poli-tischer Wandel und die sich verändernden Konturen des medialen Geschichtsdiskurses zur "Anschlussfrage" in Osterreich (165-187); Harald Baßler: Russische, deutsche und angloame-rikanische Zeitschriftenabstracts der Soziologie: Worin unterscheiden sie sich? (189-212); Jiri Nekvapil & Ivan Leudar: Mediale dialogische Netzwerke und politische Argumentation (213-232); Rudolf de Cillia: "Wie kommen wir eigentlich dazu, von der EU so schlecht behandelt zu werden?" - Österreich"gespräch" und Opferthese (233-252); Helmut Gruber: Das "Öster-reich-Gespräch" - eine mediale Inszenierung der österreichischen Befindlichkeit nach der schwarz-blauen Wende (253-272); Gudrun Held: Sprachliche Strategien zur Konstruktion von Jörg Haiders negativem Medienbild in der französischen und italienischen Presse nach der schwarz-blauen Regierungsbildung. Ein Beispiel für die Personalisierung im aktuellen Journalismus (273-294); Ruth Wodak & Andras Kovacs: Nationale Identitäten in Zeiten sup-

26 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.1 Allgemeines

ranationaler Herausforderungen: Debatten zum Thema NATO und Neutralität in Österreich und Ungarn (295-330); Oswald Panagl: Politische Veränderung - sprachlicher Wandel. Kor-relationen, reziproke Einflüsse, Interdependenzen (331-344).

[11-L] Hagen, Wolfgang: Gegenwartsvergessenheit: Lazarsfeld - Adorno - Innis - Luhmann, Berlin: Merve 2003, 141 S., ISBN: 3-88396-192-2 (Standort: UB Bonn(5)-2004/2307) INHALT: "Massenmedien, sagt Niklas Luhmann, gibt es seit einem halben Jahrtausend, von

Gutenbergs Buchdruck an. Erstaunlich genug, dass die Anfänge ihrer wissenschaftlichen Er-forschung noch keine siebzig Jahre zurück liegen. Im Blick auf die Medien orientierte Sozial-forschung macht das 'Princeton Radio Research Project' 1938 hier den Anfang. Zwischen Projektleiter Paul Lazarsfeld und Theodor W. Adorno, dem Leiter der 'Music Studies', kam es dabei zu einer, inzwischen vergessenen, aber bis heute unüberwundenen Differenz um die Frage der Möglichkeit einer solchen Wissenschaft der Massenmedien überhaupt. Der Begriff selbst - 'Mass Media' - stammt aus der Werbebranche und wird erst in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts über Harold A. Innis und Marshall McLuhan wissenschaftswürdig. Wie viel Vergessen haftet den Medien an, wenn Luhmanns Satz gilt, dass wir 'von Welt nur wis-sen, was wir durch die Massenmedien wissen'? Von welcher 'Gegenwartsvergessenheit' (In-nis) zeugen sie?" (Autorenreferat)

[12-L] Huber, Edith (Redakteur): Die Informationsgesellschaft, (FACTS - Forum Aelio in Cetio Technici Scientiaeque, Bd. 1), Wien: Böhlau 2003, 290 S., ISBN: 3-205-77183-4 (Standort: UuStB Köln(38)-30A6596) INHALT: "Kaum ein anderer Begriff wurde in den vergangenen zehn Jahren so häufig in gesell-

schaftlichen, wirtschaftlichen und technologischen Beiträgen gelobt wie jener der 'Informati-onsgesellschaft'. Experten sprechen von phänomenalen Möglichkeiten der Telekommunikati-ons- und Computerbranche. Information und Kommunikation haben einen neuen Stellenwert im Leben der Menschen gewonnen. Die Beiträge spannen den Bogen über die letzten Er-kenntnisse von reiner Kommunikationstechnologie (von den neuesten Entwicklungen im Be-reich WLan, Audio-, Simultationstechniken und vieles mehr) bis hin zu medien- und sozi-al(arbeits)wissenschaftlichen Analysen der Informations- und Kommunikationsgesellschaft, um so einen Überblick über ein aktuelles interdisziplinäres wissenschaftliches Spektrum zu geben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Edith Huber: Die Informationsgesellschaft - ein Phänomen des sozialen Wandels oder ein Mythos? (11-26); Johann Haag, Gerald Kraushofer: Ist Wireless LAN unsicher? (27-40); Wolfgang Franta: Wireless LAN - funktechnische As-pekte (41-58); Franz Zotlöterer: "Audio über Ethernet" (59-72); Bernhard Walter Panek: Me-dientechnische Manipulation der physischen Attraktivität in Printprodukten (73-88); Roland Alton-Scheidl: COntent - COntext - COmmunity - COmmerce - mit der CO4-Analyse zu netzkonformen Radioformaten (89-102); Thomas Schmickl: Sammeln, Verteilen und Bewer-ten von Informationen: verteilte Intelligenz in einem Bienenvolk (103-120); Thomas Zöch-bauer: Tele-Teaching - die Zukunft in der Aus- und Weiterbildung? (121-128); Max Gloss: Ökonomische Ansätze der Informationsgesellschaft (129-144); Christian Jungwirth: Tele-kommunikation- und Medienregulierung und ihre Auswirkungen auf die Informationsgesell-schaft (145-158); Johann Günther: Medienkompetenz und neue Medien (159-172); Angela

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 27 1.1 Allgemeines

Fritz: Journalistische Qualität und Profit: Herausforderung für Medienunternehmen (173-184); Roman Hummel: Online-Journalismus in Österreich (185-200); Roland Graf: Cyberme-tapher und Öffentlichkeitsprothese - urbane Architektur in der Informationsgesellschaft (201-212); Gertraud Pantucek, Peter Binder: "Information und Katastrophe: Hochwasser - was nun?" (213-230); Tom Schmid: "Nichtwissen" in der Informationsgesellschaft - Information als Schlüssel in der Sozialpolitik (231-248); Peter Pantucek: Lebensbewältigung und Hilfe in Zeiten des Internets (249-263).

[13-L] Hug, Theo: Konstruktivistische Diskurse und qualitative Forschungsstrategien: Überlegungen am Bei-spiel des Projekts Global Media Generations, in: Sibylle Moser (Hrsg.): Konstruktivistisch Forschen : Methodologie, Methoden, Beispiele, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 121-144, ISBN: 3-531-14014-0 INHALT: Der Autor nimmt die vielfältigen Anschlussmöglichkeiten des Konstruktivismusdiskur-

ses zum Ausgangspunkt für seine Auseinandersetzung mit qualitativen Forschungsstrategien und diskutiert diese am Beispiel von Fokusgruppen im Rahmen des internationalen Medien-forschungsprojekts "Global Media Generations". Er zeigt zunächst, dass die pauschale Ab-lehnung konstruktivistischer Forschungsansätze bei der Verteilung von symbolischem und fi-nanziellem Kapital meist forschungspolitische Gründe hat. Mit einer Mind Map verdeutlicht er demgegenüber die Differenziertheit und Diversität konstruktivistischer Denkmodelle. So finden sich etwa im medienwissenschaftlichen Konstruktivismus systemtheoretische und ky-bernetische Modelle ebenso wie Rückgriffe auf kognitions- und sozialpsychologische Kon-struktivismen. Als kleinsten gemeinsamen Nenner der unterschiedlichen Konstruktivismen nennt der Autor die Perspektivität und den Verzicht auf Aussagen über "Wirklichkeit an sich". Die Konsequenzen dieser Einsicht in die Standortgebundenheit der Beobachtung wer-den in vier Thesen zur zusammengefasst: (1) Vom Streben nach Subjektunabhängigkeit zur Subjekt- und Kontextgebundenheit; (2) Von der Methodengebundenheit zur Perspektivenge-bundenheit der Erkenntnis: Hier wird betont, dass wissenschaftliche Methoden Forschungs-gegenstände operational hervorbringen; (3) Überwindung fruchtloser Frontstellungen und Di-chotomien: Diese These zielt auf die Auflösung der Gegenüberstellung von qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden sowie der kontraproduktiven Differenz von Natur- und Geisteswissenschaften; (4) Unterscheidung zwischen qualitativer Forschung und konstrukti-vistischer Epistemologie - erstere setzt nicht notwendig letztere voraus. (ICA2)

[14-L] Hummel, Roman: Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Journalismusforschung, in: Medien-Journal : Zeit-schrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 3, S. 18-28 INHALT: Aus einer historisch-reflexiven Perspektive betrachtet der Autor die Entwicklung der

Felder der Journalismusforschung im deutschsprachigen universitären Bereich. Er skizziert die wesentlichen Fragestellungen, die Ziele, die Praxisrelevanz und den Entstehungshinter-grund der theoretischen Modelle der Journalistenforschung. Es zeigt sich, dass in ihrer rund 80jährigen Geschichte Diskontinuitäten im theoretischen Paradigma die Regel sind. Diese Pa-radigmawechsel können als Brüche bezeichnet werden, da neue Modelle weniger aufgrund von Falsifikation des bisherigen wissenschaftlichen Wissens zustande kamen, als vielmehr

28 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.1 Allgemeines

durch die Versuche, Probleme neu zu definieren. Wenn auch diese Neudefinitionen "mit be-trächtlichem intellektuellem Aufwand einhergehen", sind sie "vor allem als Spiegelung ihres Entstehungshintergrundes zu erklären und stellen damit nicht notwendigerweise Fortschritte in der Kommunikationswissenschaft dar". (PT)

[15-L] Jacke, Christoph: Medien(sub)kultur: Geschichten - Diskurse - Entwürfe, (Cultural studies, Bd. 9), Bielefeld: transcript Verl. 2004, 351 S., ISBN: 3-89942-275-9 INHALT: "Die wissenschaftliche Analyse der Mediengesellschaft ist häufig normativ geprägt.

Dementsprechend vorhersehbar und unbefriedigend sind ihre Befunde und Deutungen. Die Studie von Christoph Jacke sucht nach Auswegen aus dieser Sackgasse, indem sie innovative Lesarten der drei prominenten Theoriestränge Kritische Theorie (Frankfurter Schule und Nachfolger), Cultural Studies und soziokultureller Konstruktivismus präsentiert. Aus ihnen wird ein eigenes Medienkultur-Beobachtungsraster mit den Ebenen 'Main' und 'Sub' heraus-präpariert. Die Erträge dieser neuen Methode zeigen sich in der abschließenden Fokussierung der zentralen Akteure in der Medien- und Popkultur, der Stars." (Autorenreferat)

[16-L] Jarolimek, Stefan: Kommunikationswissenschaftliche Transformationsforschung, quo vadis?: eine theoretische und empirische Skizze, in: Medien und Zeit : Kommunikation in Geschichte und Gegenwart, Jg. 19/2004, Nr. 2, S. 24-34 INHALT: Theoretische und methodische Vorüberlegungen zur Transformationsforschung. Es

wird versucht, die Defizite und Perspektiven der Transformationsforschung im Allgemeinen und für die Kommunikations- und Medienwissenschaft im Speziellen herauszuarbeiten. Zu-nächst gibt der Beitrag einen Überblick über die system-, akteurs- und handlungstheoreti-schen Herangehensweisen in Politikwissenschaft und Soziologie, und nimmt dann eine Be-standsaufnahme der theoretischen Ansätze kommunikationswissenschaftlicher Transformati-onsforschung vor (B. Thomaß, A. Görke, M. Kohring, S. Weischenberg u.a.) vor. Die theore-tisch ermittelten Untersuchungskontexte (Normenkontext, Strukturkontext, Funktionskontext, Rollenkontext) werden dann für die empirische Forschung operationalisiert (Dokumentenana-lyse, Sekundäranalyse, Inhaltsanalyse, Interviews). Ziel ist eine theoriegeleitete, umfassende und systematische Erforschung der Transformationsprozesse aus kommunikationswissen-schaftlicher Sicht. Damit wird es möglich sein, ein Modell der Transformation zu entwickeln, das die Transformationsprozesse nicht nur deskriptiv erfasst, sondern die Rolle der Medien in diesen Prozessen erklärt. Kommunikationswissenschaftliche Transformationsforschung sollte sich schwerpunktmäßig mit dem System des Journalismus befassen und Transformation in diesem Sinne als "Übergang von Journalismus als Verlautbarungsorgan des 'Supersystems' Poltik zum wichtigsten Leistungssystem des Funktionssystems Öffentlichkeit" definieren. (UN)

[17-L] Karpenstein-Eßbach, Christa: Einführung in die Kulturwissenschaft der Medien, (Uni-Taschenbücher, Bd. 2489), Paderborn: Fink 2004, 322 S., ISBN: 3-7705-3934-6 (Standort: UuStB Köln(38)-30A8549)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 29 1.1 Allgemeines INHALT: "Diese Einführung gibt einen Überblick über die zentralen Fragestellungen der Kultur-

wissenschaft der Medien. Medien sind mehr als bloße Instrumente für Kommunikation. Dem-entsprechend behandelt der Band Medien im Kontext der Sinne und Wahrnehmung, der Techniken und Apparate, der Problematik von Wirklichkeitsverhältnissen und virtuellen Wel-ten sowie im Rahmen der Künste und medialen Wirkungspotentiale. Die Bedeutung, die Me-dien für die Formierung von Kultur und für die Welt- und Selbstverhältnisse der Subjekte ha-ben, wird aus anthropologischen, technikgeschichtlichen, philosophischen und ästhetischen Perspektiven dargestellt. Ausführungen zu Einzelmedien konkretisieren die theoretischen und systematischen Grundrisse der Kultur der Medien." (Autorenreferat)

[18-L] Kassel, Susanne: "Diskursives Gewimmel?": die Methode der Diskursanalyse, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 2, S. 27-41 INHALT: Die Autorin stellt in ihrem Beitrag über die Diskursanalyse eine Methode vor, die

grundsätzlich von der Annahme der sprachlichen Konstruiertheit sozialer Wirklichkeit aus-geht und die Frage nach der Produktion, Zirkulation und Tradierung von Wissen in einer Ge-sellschaft stellt. Ausgehend von den Diskursbegriffen von Habermas und Foucault werfen Beispiele von Verfahrensweisen der Diskursanalyse nach Siegfried Jäg und Norman Fairc-lough die Frage nach der Beziehung zwischen der Analyse von Diskursen in (Medien-)Texten und der Analyse gesellschaftlicher Prozesse auf. (KB)

[19-L] Keller, Reiner; Hirseland, Andreas; Schneider, Werner; Viehöver, Willy (Hrsg.): Handbuch Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse: Bd. 2, Forschungspraxis, Opladen: Leske u. Budrich 2003, 507 S., ISBN: 3-8100-3787-7 (Standort: UB Bonn(5)-2001-5488) INHALT: "Die Beiträge im ersten Band des 'Handbuches Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse'

beschäftigen sich in grundlegender Perspektive mit dem aktuellen Stand der verschiedenen Diskurstheorien und Methoden der Diskursanalyse. Seit seinem Erscheinen ist die Einfüh-rungs- und Grundlagenliteratur zur Diskursforschung weiter angewachsen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen ist jedoch eine Diskussion konkreter Vorgehensweisen des metho-disch-empirischen diskursanalytischen Arbeitens ein Desiderat geblieben. Fragen, die sich auf das konkrete Prozedere beziehen, sind dabei eine der Hauptquellen der - in Grenzen gewiss auch nützlichen - Verunsicherung bei der empirischen Bearbeitung von diskursorientierten Fragestellungen, unabhängig davon, ob es sich um Qualifikationsarbeiten oder größere For-schungsprojekte handelt." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Reiner Keller, Andreas Hirse-land, Werner Schneider, Willy Viehöver: Die vielgestaltige Praxis der Diskursforschung - Ei-ne Einführung (7-18); Jacques Guilhaumou: Geschichte und Sprachwissenschaft Wege und Stationen (in) der 'analyse du discours' (19-66); Jürgen Martschukat: Diskurse und Gewalt: Wege zu einer Geschichte der Todesstrafe im 18. und 19. Jahrhundert (67-96); Christine Hanke: Diskursanalyse zwischen Regelmäßigkeiten und Ereignishaftem - am Beispiel der Rassenanthropologie um 1900 (97-118); Sabine Maasen: Zur Therapeutisierung sexueller Selbste. 'The Making Of' einer historischen Diskursanalyse (119-146); Anne Waldschmidt: Der Humangenetik-Diskurs der Experten: Erfahrungen mit dem Werkzeugkasten der Dis-kursanalyse (147-168); Michael Schwab-Trapp: Methodische Aspekte der Diskursanalyse. Probleme der Analyse diskursiver Auseinandersetzungen am Beispiel der deutschen Diskus-

30 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.1 Allgemeines

sion über den Kosovokrieg (169-196); Reiner Keller: Der Müll der Gesellschaft. Eine wis-senssoziologische Diskursanalyse (197-232); Willy Viehöver: Die Wissenschaft und die Wiederverzauberung des sublunaren Raumes. Der Klimadiskurs im Licht der narrativen Dis-kursanalyse (233-270); Maarten A. Hafer: Argumentative Diskursanalyse. Auf der Suche nach Koalitionen, Praktiken und Bedeutung (271-298); Jürgen Gerhards: Diskursanalyse als systematische Inhaltsanalyse. Die öffentliche Debatte über Abtreibungen in den USA und in der Bundesrepublik Deutschland im Vergleich (299-324); Thomas Niehr, Karin Böke: Dis-kursanalyse unter linguistischer Perspektive - am Beispiel des Migrationsdiskurses (325-352); Wolfgang Teubert: Provinz eines föderalen Superstaates - regiert von einer nicht gewählten Bürokratie? Schlüsselbegriffe des europafeindlichen Diskurses in Großbritannien (353-388); Thomas Höhne: Die Thematische Diskursanalyse - dargestellt am Beispiel von Schulbüchern (389-420); Margarete Jäger: Die Kritik am Patriarchat im Einwanderungsdiskurs. Analyse ei-ner Diskursverschränkung (421-438); Claudia Puchta, Stephan Wolff: Diskursanalysen insti-tutioneller Gespräche - das Beispiel von 'Focus Groups' (439-456); Rainer Diaz-Bone, Wer-ner Schneider: Qualitative Datenanalysesoftware in der sozialwissenschaftlichen Diskursana-lyse - Zwei Praxisbeispiele (457-494).

[20-L] Keller, Reiner: Diskursforschung: eine Einführung für SozialwissenschaftlerInnen, (Qualitative Sozialfor-schung, Bd. 14), Opladen: Leske u. Budrich 2004, 127 S., ISBN: 3-8100-3789-3 (Standort: UB Essen(465)-NXZ7107) INHALT: Im Zentrum der vorliegenden Perspektive sozialwissenschaftlicher Diskursforschung

steht die Analyse institutioneller Regulierungen von Aussagepraktiken und deren performati-ver, wirklichkeitskonstituierender Macht. Während Diskurstheorien allgemeine theoretische Grundlagenperspektiven auf die sprachförmige Konstituiertheit der Sinnhaftigkeit von Welt entwickeln, konzentrieren sich Diskursanalysen auf die empirische Untersuchung von Dis-kursen. Mit dem Begriff der Diskursanalyse wird keine spezifische Methode, sondern eher eine Forschungsperspektive auf besondere, eben als Diskurse begriffene Forschungsgegens-tände bezeichnet. Das vorliegende Lehrbuch gibt im ersten Teil einen interdisziplinären Ü-berblick über den aktuellen Stand der Diskursforschung und erläutert die wichtigsten diskurs-theoretischen Grundlagen. Im zweiten Teil wird das forschungspraktische Vorgehen bei sozi-alwissenschaftlichen Diskursanalysen - von der Entwicklung der Fragestellungen über die Auswahl von Daten, deren Analyse bis hin zur Interpretation und Präsentation der Ergebnisse - detailliert beschrieben. (ICA2)

[21-L] Klumpp, Dieter; Kubicek, Herbert; Roßnagel, Alexander (Hrsg.): Next generation information society?: Notwendigkeit einer Neuorientierung, Mössingen: Talheimer Verl. 2003, 448 S., ISBN: 3-89376-106-3 (Standort: ULB Münster, Zweigbibl. Sozial-wiss.(6A)-MS7850/475) INHALT: "Die Herausgeber haben für diesen Reader - ein "Relaunch" in der Tradition des "Jahr-

buchs Telekommunikation und Gesellschaft" - über dreißig herausragende wissenschaftliche Autoren aus den verschiedenen Disziplinen eingeladen, die drei Dimensionen der Diskussion über die Informationsgesellschaft aufzugreifen: zum Einen den konstruktiven Rückblick auf die damaligen Visionen und Erwartungen, zum Zweiten die kritisch-reformerische Überprü-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 31 1.1 Allgemeines

fung der heute vorliegenden strategischen Konzepte und zum Dritten die angesichts der fest-stellbaren Herausforderungen an die Zukunft gerichteten Erwartungen oder Propositionen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Dieter Klumpp, Herbert Kubicek, Alexander Roßnagel: Notwendigkeit einer Neuorientierung (9-14); Kapitel 1. Konzepte im Wandel: Hans J. Kleinsteuber: Abschied vom Konzept Informationsgesellschaft? (16-24); Dieter Klumpp: In-formationsgesellschaft - nur eine "symbolische" Diskussion? (25-42); Wolfgang Coy: Inter-netgesellschaft - "Version 0.9 beta" (43-51); Heribert Schatz: Macht, Herrschaft und Legiti-mität in der Wissensgesellschaft (52-65); Franz Josef Radermacher: Weltweiter Ordnungs-rahmen für eine nachhaltige Informationsgesellschaft (66-78); Kapitel 2. Politik vor dem Netz: Jörg Tauss, Nermin Fazlic, Johannes Kollbeck: Politik in der und für die Netzgesell-schaft (80-95); Herbert Kubicek: Von Technikakzeptanz zur digitalen Integration. Fortschritt in Worten und Taten? (96-114); Claus Leggewie: Von der elektronischen zur interaktiven Demokratie. Das Internet für demokratische Eliten (115-128); Verena Metze-Mangold: Me-diale Chancengleichheit im digitalen Dorf - ein Millenniumstraum? (129-139); Wolfgang Kleinwächter: Policy Management in der globalen Informationsgesellschaft (140-152); Mi-chael Leibrandt: Informationsgesellschaft - jetzt! (153-158); Kapitel 3. Ökonomie ohne Gren-zen: Arnold Picot, Rahild Neuburger: Neuartige Organisationsformen durch IuK. Grenzenlo-se Unternehmen (160-173); Helmut Krcmar, Petra Wolf: IT-Infrastrukturen der Informati-onsgesellschaft (174-183); Horst W. Opaschowski: Die Zukunft gehört der "neuen alten Me-dienwelt" (184-197); Axel Zerdick, Thomas Simeon: Tageszeitungen zwischen Medienkon-zentration und Internet-Ökonomie (198-210); Kapitel 4. Arbeit im Umbruch: Gerhard Bosch: Das Normalarbeitsverhältnis in der Informationsgesellschaft (212-225); Lothar Schröder, Mi-chael Schwemmle: Arbeit in der Informationsgesellschaft. Die verblassende Strahlkraft eines Leitbilds (226-237); Ralf Reichwald, Kathrin Möslein, Michael Ney: Telekooperation - Ü-berwindung von Standortgrenzen (238-250); Klaus Lenk: Informatisierung der öffentlichen Verwaltung. Dauerbrenner der Informationsgesellschaft (251-262); Kapitel 5. Technik für Märkte: Arnold Picot, Ulrich Löwer: Zukunftsstudien zu Technologietrends 2013 (264-275); Paul J. Kühn: Netze - Die nächste Generation (276-289); Andreas Pfitzmann, Sandra Stein-brecher: Digitale Glaubwürdigkeit und Privatsphäre in einer vernetzten Gesellschaft (290-299); Günter Müller, Alf Zugenmaier: Modellierung von Anonymität für Benutzer mobiler Geräte (300-306); Ulrike Stopka: Verkehrstelematik - Im Spannungsfeld von Beschleunigung und Stillstand (307-318); Kapitel 6. Wissen für die Gesellschaft: Nico Stehr: Wissenspolitik - Oder die gesellschaftliche Disziplinierung neuer Erkenntnisse (320-332); Heinz Mandl, Kat-rin Winkler: Lernen in der Wissensgesellschaft (333-348); Jo Groebel: Schlüsselqualifikation Medienkompetenz (349-361); Christoph Hubig: "Intelligente" Handlungswelten. Eine neue Herausforderung für die Medienethik (362-375); Rafael Capurro: Die Rückkehr des Lokalen (376-384); Kapitel 7. Recht als Orientierung: Alfred Büllesbach: Datenschutz in der Informa-tionsgesellschaft (386-397); Thomas Hoeren: Die europäische Richtlinie zum Urheberrecht in der Informationsgesellschaft (398-402); und drei weitere Beiträge.

[22-L] Knieper, Thomas: Skizze einer zukunftsorientierten Kommunikationsforschung, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 3, S. 29-33 INHALT: In seinem Beitrag rekonstruiert der Autor einzelne Schritte im Prozess der Kommuni-

kationsforschung -Definitionsphase, Phase des "Desk Research", Designphase, Analysephase, Datenauswertung und Dokumentation und Präsentation. Zusammenfassend wird festgehalten,

32 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.1 Allgemeines

dass die Kommunikationsforschung "in ihrer Gesamtheit schlussendlich nichts anderes als ein weitestgehend standardisierter und iterativer Prozess" ist. Von großer Bedeutung ist die Ver-bindung von Theorie und Empirie, von qualitativen und quantitativen Methoden und von Theorie und Praxis. Für die Zukunft wird für die internationale, interkulturelle und interdiszi-plinäre Ausrichtung der Kommunikationsforschung plädiert. (PT)

[23-L] Kolb, Steffen: Verlässlichkeit von Inhaltsanalysedaten: Reliabilitätstest, Errechnen und Interpretieren von Reliabilitätskoeffizienten für mehr als zwei Codierer, in: Medien & Kommunikationswissen-schaft, Jg. 52/2004, Nr. 3, S. 335-354 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550) INHALT: "Der Beitrag untersucht die Abhängigkeit von Reliabilitätskoeffizienten von der An-

zahl der Codierer. Da alle gängigen Reliabilitätskoeffizienten auf paarweisen Übereinstim-mungs- (Holsti, Scotts Pi, Cohens Kappa) oder paarweisen Abweichungsbestimmungen (Krippendorffs Alpha) beruhen, ergeben sie bei mehr als zwei Codierern keine vergleichbaren Werte für Studien mit unterschiedlichen Codiererzahlen. Darüber hinaus beleuchtet der Bei-trag die theoretisch bzw. methodologisch fragwürdigen Ergebnisse von Reliabilitätsberech-nungen bei gleicher Codiererzahl (größer als zwei): Alle gängigen Reliabilitätskoeffizienten sind tendenziell höher, wenn sich Fehler in wenigen Fällen häufen. Diese können als systema-tische Fehler bezeichnet und auf ein unpräzises Codebuch zurückgeführt werden. In gängigen Reliabilitätsberechnungen werden also Studien, die systematische Fehler aufweisen, besser bewertet als solche, in denen 'nur' unsystematische, d.h. vereinzelte Fehlcodierungen vor-kommen. Um diese Probleme zu überwinden, schlägt der Beitrag einen neuen Reliabili-tätskoeffizienten für nominalskalierte Daten vor, der sowohl auf einer für unterschiedliche Codiererzahlen vergleichbaren Berechnung beruht als auch das Problem der Fehlerhäufungen überwindet und somit die Vergleichbarkeit von Reliabilitätsberechnungen für Studien mit un-terschiedlichen Codiererzahlen streng genommen erst herstellt." (Autorenreferat)

[24-L] Lagaay, Alice; Lauer, David (Hrsg.): Medientheorien: eine philosophische Einführung, (Campus Studium), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2004, 323 S., ISBN: 3-593-37517-6 (Standort: UB Bonn(5)-2004-2999) INHALT: "Medientheorien gelten in mehr und mehr akademischen Disziplinen als unverzichtba-

res Handwerkszeug. Mindestens so allgegenwärtig wie der Medienbegriff ist jedoch die Kla-ge über seine Unschärfe. Hier setzt die vorliegende Einführung an. Sie stellt elf wichtige Me-dientheoretiker vor, von Marshall McLuhan und Derrick de Kerckhove über Niklas Luhmann und Jean Baudrillard bis hin zu Friedrich Kittler und Lev Manovich, und untersucht anhand der einzelnen Ansätze, welches Potenzial dem Medienbegriff als kulturwissenschaftlichem und philosophischem Grundbegriff zukommt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Alice Lagaay und David Lauer: Einleitung - Medientheorien aus philosophischer Sicht (7-30); Oli-ver Lerone Schultz: Marshall McLuhan - Medien als Infrastrukturen und Archetypen (31-68); Simone Mahrenholz: Derrick de Kerckhove - Medien als Psychotechnologien (69-96); Tho-mas Khurana: Niklas Luhmann - Die Form des Mediums (97-126); Christof Windgätter: Jean Baudrillard - Wie nicht simulieren oder: Gibt es ein Jenseits der Medien? (127-148); Alice Lagaay: Paul Virilio - Licht im Bunker. Medientheorie als Dromologie (149-172); Gernot Grube: Vilém Flusser - Mundus ex machina (173-200); Sybille Krämer. Friedrich Kittler -

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 33 1.1 Allgemeines

Kulturtechniken der Zeitachsenmanipulation (201-224); David Lauer: Hartmut Winkler - Die Dialektik der Medien (225-248); Stefan Blank: Martin Seel - Medialität und Welterschlie-ßung (249-272); Jan Janzen: Mike Sandbothe - Theorien zu Werkzeugen (273-296); Werner Kogge: Lev Manovich - Society of the Screen (297-316).

[25-L] Löblich, Maria: Das Menschenbild in der Kommunikationswissenschaft, (Kommunikationsgeschichte, Bd. 20), Münster: Lit Verl. 2004, 161 S., ISBN: 3-8258-7311-0 (Standort: UuStB Köln(38)-30A9621) INHALT: "Ein Menschenbild leitet als Basisannahme die wissenschaftliche Arbeit an und be-

stimmt ihre Ergebnisse mit. Übertragen auf die Kommunikationswissenschaft bedeutet das, dieses Bild nimmt Einfluss darauf, wo und wie der Mensch im massenmedialen Kommunika-tionsprozess 'angesiedelt' wird. In der vorliegenden Studie werden das Menschenbild und - eng damit verknüpft - das Gesellschaftsbild aus dem wissenschaftlichen Werk Otto B. Roege-les, Leiter des Münchener Instituts für Kommunikationswissenschaft (Zeitungswissenschaft) von 1963 bis 1985, herausgearbeitet." (Autorenreferat)

[26-L] Lovink, Geert (Gesprächspartner); Hartmann, Frank (Gesprächspartner): Discipline Design: Konjunktur der Medienphilosophie, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 1, S. 5-16 INHALT: In ihrem per E-Mail geführten Dialog reflektieren die Autoren die Debatte um das

"Disziplinen-Design" der Medienphilosophie. Da die Medien- und Kommunikationswissen-schaften "keine besonderen Einblicke in das hervorgebracht haben, was in unserer Kultur vor sich geht" und die traditionell geisteswissenschaftliche Haltung vielfach immer noch der "Welt klassischer Texte" verpflichtet ist, plädieren die Autoren für die Erweiterung des philo-sophischen Diskurses. Angesichts der Probleme wie der Auffassung von Wissen, der Bedeu-tung des Bildlichen in unserer Kultur oder des Einlusses der neuen Technologien auf die Transformation der Kultur plädiert F. Hartmann dezidiert für eine Medienphilosophie bzw. Mediologie, die jenseits des Bereichs Interpretation und Hermeneutik verortet ist. Medienphi-losophie soll die "postlinguistische Qualität der in den neuen medialen Formen, die Kultur re-flektieren" thematisieren und diskutieren. (PT)

[27-L] Lünenborg, Margreth: Krieg in der Mediengesellschaft - Herausforderung für die Kommunikationswissenschaft, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 3, S. 34-47 INHALT: "Der Krieg gegen den Irak im März und April 2003 und seine mediale Behandlung -

dieser aktuelle Gegenstand ist der Ausgangspunkt, an dem Kontinuitäten und Diskontinuitä-ten der Kommunikationsforschung sichtbar gemacht werden. Wie im Brennglas zeigt die me-diale Be- und Verhandlung von Krieg die Relevanz von Medien bei der Konstitution gesell-schaftlicher Öffentlichkeit. Doch der Zusammenhang von Medien und Krieg reicht weiter: Medien selbst sind ein konstitutiver Bestandteil des Krieges. Von besonderem Interesse dabei ist das Verhältnis unterschiedlicher Bereiche des Medienensembles zueinander. Journalismus, PR, Propaganda und mediale Unterhaltungsindustrie welche Aufgabe übernehmen diese me-

34 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.1 Allgemeines

dialen Teilbereiche bei der Konstitution gesellschaftlicher Öffentlichkeit im Krieg? Im Mit-telpunkt stehen damit im ersten Schritt Beobachtungen zur Funktion und Bedeutung der Me-dien im Krieg des 21. Jahrhunderts. Besonderes Augenmerk erhalten dabei (1) Funktionsver-schiebungen des Fernsehjournalismus, (2) Entdifferenzierungsprozesse des Medienensembles und (3) die Bedeutung dieser Entwicklungen für das Publikum. Von diesen Beobachtungen ausgehend wird mit dem Konzept 'cultural citizenship' ein kommunikationswissenschaftliches Modell entwickelt, das diese Entwicklungen erfasst und es ermöglicht, die damit verbundenen gesellschaftlichen Prozesse angemessen zu beschreiben und zu analysieren. Dieses Modell ist die Grundlage zur Beschreibung einer Kommunikationsforschung, die den Herausforderun-gen der Mediengesellschaft gerecht wird." (Autorenreferat)

[28-L] Manfe, Michael: Vom Öffnen der "Black Box", in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 1, S. 47-54 INHALT: "Der Autor geht auf das Projekt der Mediologie ein und arbeitet vor dem Hintergrund

einer Auseinandersetzung mit Mechanismen von 'Black Boxes' Fragen zum Verständnis neu-er Technologien aus. Unter hoch technischen Bedingungen kann Aufklärung nicht in Kultur-pessimismus enden, vielmehr bietet die Mediologie eine Möglichkeit, das Wesen der neuen Technik in ihren Übertragungs- und Übermittlungsfunktionen zu suchen." (Autorenreferat)

[29-L] Massmann, Annette: Von "Kommunikation für Entwicklung" zur "cultura mediatica": kommunikationswissen-schaftliche Reflektionen in Lateinamerika zu Medien, Entwicklung und Gesellschaft, in: Pub-lizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 49/2004, Nr. 3, S. 275-274 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; UuStB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhält-lich) INHALT: "In Lateinamerika hat die theoretische und empirische Auseinandersetzung mit Me-

dien- und Gesellschaftswandel eine lange Tradition. Dazu zählen Analysen der Veränderung interpersonaler Kommunikation, der Veränderung kultureller Gemeinschaften sowie des Zu-sammenhangs von Kommunikation, Entwicklung und 'nation building'. Diese Tradition kann für die Auseinandersetzung mit den Folgen der Implementierung Neuer Informations- und Kommunikationstechnologien und den sich abzeichnenden Veränderungen von Kommunika-tion, Sinnkonstitution und Identitätsbildung fruchtbar gemacht werden. Der Artikel zeichnet die Entwicklungslinie der theoretischen Debatten und Studien zu Medien- und Gesellschafts-wandel in Lateinamerika nach und hebt die Impulse für die hiesige Kommunikationswissen-schaft hervor." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 35 1.1 Allgemeines [30-L] Meyen, Michael: Wer wird Professor für Kommunikationswissenschaft und Journalistik?: ein Beitrag zur Entwicklung einer Wissenschaftsdisziplin in Deutschland, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 49/2004, Nr. 2, S. 194-206 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; UuStB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der vorliegende Beitrag fragt nach der demographischen Struktur der zentralen aka-

demischen Akteure der Kommunikationswissenschaft in Deutschland und nach möglichen Veränderungen dieser Struktur in den letzten 50 Jahren. Die Analyse zeigt zum einen, dass von einem einheitlichen Zugang zum Hochschullehrerberuf nach wie vor keine Rede sein kann, und zum anderen, dass das Fach vor einer demographischen Herausforderung steht. Die Kommunikationswissenschaft hat sich durch Akademisierung und 'Versozialwissenschaftli-chung' von ihren Wurzeln gelöst. War Berufserfahrung im Medienbereich bis in die 1960er Jahre Voraussetzung für eine Berufung, verfügt heute nur noch eine Minderheit über solche Erfahrungen. Da die Existenz des Faches im Rahmen der Universität auch von der Nachfrage der Studierenden abhängt, kann man über die Folgen des anstehenden Generationswechsels nur spekulieren. In jedem Fall fehlt es an formal für die Hochschullehrerlaufbahn qualifizier-tem Nachwuchs. Deshalb sind erhebliche Anstrengungen erforderlich, wenn der Boom im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts sich nicht als Seifenblase erweisen soll." (Autorenreferat)

[31-L] Meyen, Michael; Löblich, Maria (Hrsg.): 80 Jahre Zeitungs- und Kommunikationswissenschaft in München: Bausteine zu einer Insti-tutsgeschichte, (Theorie und Geschichte der Kommunikationswissenschaft), Köln: Halem 2004, 394 S., ISBN: 3-931606-71-6 (Standort: UB Bonn(5)-2004-2712) INHALT: "Das Interesse an der eigenen Geschichte ist in der Kommunikationswissenschaft

schwächer ausgeprägt als in anderen akademischen Disziplinen. Das lässt sich möglicherwei-se mit dem jugendlichen Alter des Fachs begründen oder mit seiner Größe, die keine funktio-nale Differenzierung in diese Richtung erzwingt, mit der Leitbildfunktion der US-Forschung oder mit einem Gegenstand, der die Orientierung an Aktuellem nahe legt. Mindestens genau-so wichtig dürfte aber die fehlende institutionelle Verankerung der Fachgeschichte sein. Im Selbstverständnispapier der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswis-senschaft aus dem Jahr 2001 wird zwar Kommunikationsgeschichte als ein Bereich genannt, der zur Grundausstattung akademischer Einrichtungen des Fachs gehören sollte, in vielen Fachinstituten aber sind nicht einmal die Lehrgegenstände Mediengeschichte und Geschichte öffentlicher Kommunikation in den Studienordnungen festgeschrieben. Es gibt weder eine Professur, die ausschließlich oder wenigstens zu großen Teilen der Fachgeschichte gewidmet ist, noch ein Forum, in dem entsprechende Forschungsarbeiten veröffentlicht und wahrge-nommen werden können. Eine Ausnahme ist die Schriftenreihe ex libris kommunikation, die von Hans Wagner und Detlef Schröter herausgegeben wird und in der klassische Texte abge-druckt und kommentiert werden." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Michael Meyen/ Maria Löblich: Warum Institutsgeschichte, warum Bausteine, warum gerade diese? Eine Einführung (9-19); Rudolp Stöber: Karl d'Ester und die Frühgeschichte der deutschen Presse. Das Zei-tungswesen in Westfalen von den ersten Anfängen bis zum Jahre 1813. Münster 1907 (20-27); Michael Meyen: Promovieren bei Karl d'Ester. Ein Beitrag zur Frühgeschichte der Zei-tungswissenschaft in Deutschland (28-45); Erik Koenen/ Thomas Lietz: Helmut Fischers Die

36 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.1 Allgemeines

ältesten Zeitungen und ihre Verleger (1936). Ein vergessenes Schlüsselwerk zur Frühge-schichte der Presse (46-65); Maria Löblich: Eine Fehlbesetzung? Die Berufung von Hanns Braun als Nachfolger Karl d'Esters in München (66-89); Maria Löblich: Das Menschenbild von Otto B. Roegele (90-118); Karl-Ursus Marhenke: Arbeit an der Theorie. Otto Groths Werk Die unerkannte Kulturmacht (119-140); Wolfgang Eichhorn: Vermittlung sozialer Kommunikation. Anmerkungen zur Theorie der Zeitungswissenschaft (141-154); Heinz Star-kulla: Es hat sich gelohnt, ein bisschen daran zu arbeiten (155-169); Kurt Koszyk: Karl d'Ester, gepackte Kisten und das Chaos in München (170-179); Hans Wagner: Aswerus, die DGPuK und das zeitungswissenschaftliche Kolloquium (180-197); Wolfgang R: Langenbu-cher: Journalistenhasser, Brigitte Mohnhaupt und die Münchener Schule (198-213); Peter Glotz: Intelligente Menschen halten Konflikte aus (214-223); Otto B. Roegele: In der Wis-senschaft gibt es keinen Schiedsrichter (215-230); Petra Dorsch-Jungsberger: Ich bin mit dem Konflikt sozialisiert worden (231-235); Claudia Mast: Kleine Seminare, Orientierungsunsi-cherheit und zwei Lichtblicke (236-240); Karl Friedrich Reimers: Das Zusammenleben war gewünscht (241-249); Romy Fröhlich: Lehrerin in Schönbach'scher Tradition (250-257); Heinz-Werner Stuiber: Ronneberger, der Diplomstudiengang und Freiraum für 'Spinner' (258-270); Heinz Pürer: Ich sehe mich eher als Lehrer (271-280); Ursula E. Koch: Grenzgängerin zwischen den Fronten (281-290); Hans-Bernd Brosius: Wir haben den Mittelbau aus seiner Lethargie gerissen (291-300); Markus Behmer: Erstes 'befreites' Institut der LMU. Die Stu-dentenbewegung im Wintersemester 1968/69 (301-313); Christoph Hage: Hörsaal, Keller und Bestattungsfirma. Das Institut und seine Räume (314-329); Barbara Höfler/ Manuel Megnin: Von den Erstlingen zum Communichator analog. Institutsgeschehen im Spiegel der Studen-tenzeitschriften (330-360); Maria Löblich: Chronik des Instituts (361-386).

[32-L] Michael, Joachim; Schäffauer, Markus Klaus (Hrsg.): Massenmedien und Alterität, (MediAmericana: Kultur- und Medienwissenschaftliche Studien zu Lateinamerika, Bd. 2), Frankfurt am Main: Vervuert 2004, 307 S., ISBN: 3-86527-106-5 (Stand-ort: UB Karlsruhe(90)-hist4.4-2004A23100) INHALT: "Was haben Massenmedien mit Alterität zu tun? Gibt es nicht einen inhärenten Wider-

spruch zwischen 'Masse' und 'Alterität'? Der vorliegende Band begibt sich auf ungesichertes Gelände, wenn er nach den Möglichkeiten fragt, Alterität (ausgerechnet) im Bereich der Mas-senmedien zu orten. Damit wendet er sich gegen die für die Moderne konstitutive Kulturkritik an der 'Vermassung' und ihrer 'Gleichschaltung' des Individuums. Sich hiervon absetzend, machen die transdisziplinären Beiträge aus den Bereichen Romanistik, Anglistik, Linguistik, Soziologie, Psychologie, Philosophie und Medienwissenschaft auf die widerstreitenden Wahrnehmungssysteme innerhalb der Massenmedien aufmerksam. Wesentliches Ergebnis ist hierbei die Erkenntnis der wechselseitigen Bedingung von Gattung und Medium. Gerät das schillernde Verhältnis zwischen Gattung und Medium aus dem Blick, drohen Aussagen über Medien in Zuschreibungen identitärer Medialität umzuschlagen." (Autorenreferat). Inhalts-verzeichnis: Joachim Michael/Markus Klaus Schäffauer: Zum Verhältnis von Massenmedien und Alterität (7-23); Manfred Engelbert/Vittoria Borsò/Joachim Michael/Markus Klaus Schäffauer/Walter Bruno Berg (24-35); Vittoria Borsò: Medienkultur: Medientheoretische Anmerkungen zur Phänomenologie der Alterität (36-65); Ellen Spielmann: 'Alterität' von Sartre bis Bhabha: ein begriffsgeschichtliches Surfen (66-77); Joachim Fischer: Figuren und Funktionen der Tertiarität. Zur Sozialtheorie der Medien (78-86); Walter Bruno Berg: MPB - música popular brasileira: Identität und Alterität einer populären Gattung (87-101); Gemma

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 37 1.1 Allgemeines

Larrègola i Bonastre: Wenn der Andere ein X-beliebiger ist. Die neuen Protagonisten des Fernsehspektakels (102-110); Claudius Armbruster: Zur Visibilität der Anderen in Portugal und Brasilien (111-128); Markus Klaus Schäffauer: Geschlecht, Gattung und kulturelle Alte-rität: 'Menino ou Menina', ein Kapitel der brasilianischen Miniserie Mulher (129-138); Joa-chim Michael: Telenovela und Alterität (139-158); Dierk Spreen: Der Körper als das Andere der Medien? (159-165); Rainer Marten: Doppelte Alterität (166-173); Johannes Bittner: In-terpersonale Relationen in digitalen Kommunikationsnetzen (174-197); Maria Borcsa: Selbst-thematisierung als Alterität zwischen Normalisierung und Individualisierung: Geburtsblind-heit im Medienzeitalter (198-210); Hilary Dannenberg: Die Konstruktion alternativer Identi-täten durch die Rekonstruktion der Vergangenheit in den populären amerikanischen Spiel-filmgattungen Fantasy und Science Fiction (211-228); Annette Paatz: Medialität und Kultur-transfer im 19. Jahrhundert: Überlegungen zur Revue des Deux Mondes und ihrer Rezeption in Lateinamerika (229-238); Charles Feitosa: Kehrseitige Ästhetik: die Frage nach der Häss-lichkeit (239-246); Joachim Michael/Markus Klaus Schäffauer: Die intermediale Passage der Gattungen (247-296); Joachim Michael/Markus Klaus Schäffauer: Video, Melodrama & der 11. September 2001 (297-307).

[33-L] Morandi, Pietro: Die Mobilitätsrevolutionen des 20. Jahrhunderts und die Schwierigkeiten ihrer kommunika-tionswissenschaftlichen Bewältigung, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskul-tur, Jg. 28/2004, Nr. 3, S. 48-58 INHALT: In seinem Beitrag behandelt der Autor die Frage nach den Kontinuitäten und Diskonti-

nuitäten der Kommunikationsforschung vor dem Hintergrund des in den 60er Jahren von La-zarsfeld hervorgehobenen (und von ihm positiv gewerteten) Antagonismus zwischen den "modernen Empirikern" und den "Verteidigern der Klassiker". Nach der einführenden Be-stimmung des Begriffs der modernen Empirie und Erfahrung wird die Auseinandersetzung zwischen den Modernisten und den Traditionalisten seit der Entstehung der modernen Sozi-alwissenschaften rekapituliert. Der Autor vertritt die These, dass "die disziplinäre Schließung, die vielfach in den Sozialwissenschaften in der Phase ihrer Ausdifferenzierung nach dem Zweiten Weltkrieg stattgefunden hat, noch ganz und gar von den Prämissen des Cartesianis-mus und Positivismus geprägt war und heute noch immer ein ernsthaftes Hindernis für die er-folgreiche Universalisierung und Globalisierung der Kommunikationswissenschaft darstellt". (PT)

[34-L] Paus-Hasebrink, Ingrid: Eines schickt sich nicht für alles: zum Modell der Triangulation, in: Medien-Journal : Zeit-schrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 2, S. 4-10 INHALT: "Triangulation zielt (...) darauf ab, verschiedene Forschungsperspektiven und Metho-

den gezielt so miteinander zu kombinieren, dass sie sich gegenseitig kontrollieren, ergänzen, unterstützen, relativieren oder auch widerlegen können. Trotz einer gewissen Popularität, die dieses Konzept mittlerweile in der empirischen Sozialforschung erlangt hat, ist aber festzu-stellen, dass sich nur wenige empirische Studien systematisch damit auseinandersetzen, wie die beanspruchte Triangulation tatsächlich mehr sein kann als die bloße Addition verschiede-ner Methoden, von denen unklar ist, inwieweit ihre theoretischen Prämissen miteinander ver-

38 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.1 Allgemeines

einbar und aufeinander beziehbar sind. Zentral für den Erfolg von Triangulation ist daher immer die sorgfältige Bestimmung des jeweiligen Forschungsinteresses, der jeweiligen For-schungsfrage, die eine ebenfalls möglichst exakte und umfangreiche Explikation des For-schungsgegenstandes voraussetzt. Die Fragestellung entscheidet also über den Einsatz, sprich die jeweils konkret realisierte bzw praktizierte Form der Triangulation, mithin auch über ih-ren Erfolg. In neueren Forschungen wird der Aspekt der Validierung von dem einer möglichst perspektivenreichen Erkenntnis abgelöst." (Autorenreferat)

[35-L] Plake, Klaus: Handbuch Fernsehforschung: Befunde und Perspektiven, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 404 S., ISBN: 3-531-14153-8 INHALT: In der Fernsehforschung vollzog sich in den letzten Jahren ein Prozess der Verselbstän-

digung: Paradigmen, Theorien und empirische Erkenntnisse der Medien- und Kommunikati-onswissenschaft haben eine medienspezifische Weiterentwicklung erfahren, die eine Zusam-menschau der Ergebnisse lohnend erscheinen lässt. Das Lehrbuch bietet einen Überblick zu den wichtigsten Arbeiten, die sich mit dem Medium Fernsehen befassen. Bislang disparat er-scheinende Untersuchungsgebiete wie z.B. Gattungen und Genres von TV-Programmen, Ein-stellungen und Strukturen der Zuschauer, die Unternehmensorganisation der TV-Anbieter, rechtliche Bestimmungen sowie politische Voraussetzungen und Folgen des Fernsehens er-scheinen so in einem Zusammenhang, der die Eigenarten des Mediums deutlich macht und al-len Interessierten einen schnellen Zugriff auf kompakte Information bietet. Die Gliederung des Handbuchs im Einzelnen: (1) Geschichte des Fernsehens; (2) Theoretische Grundlagen der Fernsehkommunikation; (3) Das Fernsehen zwischen Wirklichkeit und Fiktion; (4) In-formative Programme; (5) Programme mit fiktiven Inhalten; (6) Die Show als Programmgat-tung des Fernsehens; (7) Das Fernsehen und sein Publikum; (8) Fernsehen und Kultur; (9) Fernsehen und Politik; (10) Inszenierungen, Kampagnen, Wahlen; (11) Rechts- und Organi-sationsgrundlagen des Fernsehens; (12) Das Fernsehen in der Zeit des Umbruchs. (BM2)

[36-F] Reiser, Caroline (Bearbeitung); Scherer, Helmut, Prof.Dr.; Möhring, Wiebke, Dr. (Lei-tung): Eine Frage des Themas? Einsatzfelder qualitativer und quantitativer Verfahren in der Kommunikations- und Medienwissenschaft in den letzten Jahrzehnten INHALT: Es wurden 7 Fachzeitschriften (5 internationale, 2 deutsche) untersucht. Analysiert

wurden für alle Artikel der Stichprobenjahre, ob das Thema des Artikels empirisch untersucht wurde, wenn ja mit welcher Methode. Folgende Fragen standen dabei im Vordergrund: 1. Gibt es einen (vorhersagbaren) Zusammenhang zwischen Themenfeld und Methodenwahl? 2. Gibt es zeitgeistgebundene Einflüsse auf die Methodeneinsätze? 3. Gibt es Methodentraditio-nen innerhalb einzelner Forschungsfelder? Erste Ergebnisse zeigen, dass: 1. zunehmend em-pirisch gearbeitet wird; 2. dass der Einsatz von Empirie thematisch bestimmt ist; 3. quantita-tive Methoden dominieren; 4. dass jedoch qualitative Verfahren zunehmend stärker eingesetzt wurden; 5. das Themenfeld einen Einfluss auf die Methodenwahl hat; 6. zeitgeistgebundener Einfluss nicht bzw. kaum gefunden werden konnte. ZEITRAUM: 1970-2000

METHODE: Frage danach, ob es innerhalb der medien- und kommunikationswissenschaftlichen Methodologie einen Paradigmenwechsel (im Kuhnschen Sinne) gibt. Untersuchungsdesign:

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 39 1.1 Allgemeines

Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: n=1.442; Artikel ausgewählter Fachzeitschriften -5 internationale, 2 deutsche- aus insgesamt 7 Stich-probenjahren; Auswahlverfahren: bewusst). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-06 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kom-munikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)

KONTAKT: Möhring, Wiebke (Dr. Tel. 0511-3100-483, e-mail: [email protected])

[37-L] Renger, Rudi (Hrsg.): Angewandte Kommunikationswissenschaft: Problemfelder, Fragestellungen, Theorie ; aus-gewählte Beiträge 1978-2002 ; Festschrift zum 60. Geburtstag, München: R. Fischer 2002, 320 S., ISBN: 3-88927-312-2 (Standort: UB Essen(465)-OFV2124) INHALT: "Wenn Geld knapp und intellektuelle Bildung auch an Schulen und Universitäten Lu-

xus geworden ist, könnte eine handlungsorientierte Kommunikationswissenschaft als Aufklä-rungs- und Warnsystem, Mittel zur Problemlösung oder Instrument zur Konsensbildung bzw. zum Interessensausgleich wertvolle Dienste leisten. Eine kritische Sozialforschung von der Angebots- über die Auftrags- bis zur Aktionsorientierung scheint deshalb gerade heute not-wendiger denn je zu sein. Als Festschrift zum 60. Geburtstag des österreichischen Medien- und Kommunikationswissenschaftlers Hans Heinz Fabris gibt der vorliegende Sammelband einen Überblick über 25 Jahre Angewandte Kommunikationsforschung im Kontext von Poli-tik und Medien, Journalismus und Gesellschaft sowie theoretischen Fragestellungen." (Auto-renreferat). Inhaltsverzeichnis: Rudi Renger: Forschendes Lernen und engagierte Reflexion. Zu einer handlungsorientierten Theorie der Kommunikationswissenschaft. Vorwort (5-16); Hans Heinz Fabris: Angewandte Kommunikationswissenschaft. Zwischen Transfer, Interven-tion und Transformation (17-24); Kommunikationsforschung als angewandte Demokratiefor-schung (25-36); Erfahrungen mit Medienarbeit von unten (37-54); Zwischen Politik und Poli-tikinszenierung. Mediendiskurse der achtziger Jahre (55-68); Mediatisierte Politik in den neunziger Jahren (69-78); Welches Europa der Medien? (79-94); Soziale und/oder technische Kommunikation. Zukunftsperspektiven der Informationsgesellschaft (95-108); Rechtspopu-lismus: Politik im Boulevardformat (109-118); Aufbruch oder Krise der Zivilgesellschaft? (119-134); Berufsforschung und Curriculumentwicklung für Kommunikationsberufe (135-158); Demokratietheorie, Kommunikationsverfassung und Journalismus (159-170); Die Bil-derwelt des 'Neuen Österreich'. Zur Medienkultur nach 1945 (171-198); Qualitätssicherung in Medienunternehmen und im Mediensystem (199-216); Vielfältige Qualität. Theoretische An-sätze und Perspektiven der Diskussion um Qualität im Journalismus (217-228); Von der Me-dien- zur Kommunikationsforschung. Der Beitrag qualitativer Forschungsmethoden (229-244); Der Mythos der Massenkommunikation. Zum Dilemma der Kommunikationswissen-schaft (245-262); Kriegs- oder Friedenswissenschaft? Zu unterschiedlichen Traditionen der Kommunikationsforschung (263-270); Aktionsforscher - Advokaten in eigener Sache? (271-278); Nachholende Differenzierung. Kommunikationswissenschaft als Schlüsseldisziplin? (279-298).

40 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.1 Allgemeines [38-L] Richter, Helmut; Schmitz, H. Walter (Hrsg.): Kommunikation - ein Schlüsselbegriff der Humanwissenschaften?, (Signifikation : Beiträge zur Kommunikationswissenschaft, Bd. 5), (Konferenz "Kommunikation - ein Schlüsselbegriff der Humanwissenschaften?", 2000, Essen), Münster: Nodus Publ. 2003, 453 S., ISBN: 3-89323-655-4 (Standort: UuStB Köln(38)-28A4797) INHALT: "Unter dem nun fragenden Titel "Kommunikation - ein Schlüsselbegriff der Human-

wissenschaften?" dokumentiert der vorliegende Band die Ergebnisse einer Konferenz, die wir zum seinerzeit noch assertorisch formulierten Thema "Kommunikation - ein Schlüsselbegriff der Humanwissenschaften" vom 11.-13. Mai 2000 an der Universität Essen veranstaltet ha-ben." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Dietmar Todt, Silke Kipper: Der Begriff 'Kommuni-kation' in den Biowissenschaften (29-59); Peter Janich: Kommunikation und Kooperation. Zum methodischen Umgang mit Kulturleistungen (65-73); Theo Herrmann: Die Sprachpsy-chologie und ihr Kommunikations-Prozess-Dilemma (81-88); Dagmar Stahlberg: Erzähle mir, was Du siehst, und ich sage Dir, was Du denkst! Sprache und Personenwahrnehmung in der Sozialpsychologie (93-105); Werner Deutsch: Sprachentwicklung von unten: Eine Mosa-iktheorie (111-121); Wolfram Karl Köck: Kommunikationskonstruktionen (129-143); Geb-hard Rusch: Die Entkoppelung von Kommunikation und Rezeption. Verständigungsverhält-nisse in der Mediengesellschaft (149-165); Jens Loenhoff: Kommunikationstheorie und die Fundierungsrelationen im interpersonellen Kommunikationsprozess (179-191); H. Walter Schmitz: Die Einheit des kommunikativen Ereignisses (197-206); Helmut Richter: Kommu-nikation und Sprachstruktur (213-226); Clemens Knobloch: Zwischen 'Ursuppe' und 'letzter Instanz': Kommunikation in der Linguistik (231-246); Gisela Klann-Delius: Kommunikation als Erklärungskonzept für den Erstspracherwerb (253-265); Gisbert Fanselow: Die Beziehung der Grammatik zur kommunikativen Funktion der Sprache (269-285); Wolfgang Ludwig Schneider: Kommunikatives Handeln oder Kommunikation? Anmerkungen zu einer aktuellen Differenzlinie in der soziologischen Diskussion des Kommunikationsbegriffs (289-313); Pe-ter Fuchs: Die Zeit der Kommunikation (321-329); Georg Meggle: Kommunikatives Verste-hen - Die Grundzüge (341-348); Jürgen Trabant: Zeichen - Kommunikation - Sprache (353-366); Achim Eschbach: Semiotik und Kommunikationswissenschaft. Über die Tieferlegung der Fundamente (371-377); Manfred Rühl: Kommunikation - supradisziplinärer Grundbeg-riff, auch für die Publizistik (383-397); Hans-Bernd Brosius: Kommunikationswissenschaft als empirisch-normative Sozialwissenschaft (401-420); Hans Wagner: Das 'Zeitgespräch der Gesellschaft'. Der Kommunikationsbegriff der Zeitungswissenschaft (421-431).

[39-L] Rieder, Bernhard: Algorithmische Mediatoren: Software-Agenten als Gegenstand der Medienwissenschaften, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 1, S. 36-46 INHALT: Im Zusammenhang der KI-Forschung werden gegenwärtig zwei Teilbereiche verfolgt:

die "artificial life"-Schule und die Software-Agenten-Forschung. Diese interessiert sich dafür, wie innerhalb der bestehenden und zukünftigen digitalen Infrastruktur intelligente Software Aufgaben übernehmen kann, die sonst von Menschen erledigt werden müssten. In seinem Beitrag diskutiert der Autor die Technologie der Software-Agenten als Gegenstand der Me-dienwissenschaften. In einer informationstheoretischen Betrachtungsweise werden die Soft-ware-Agenten beschrieben, die zumindest drei Merkmale aufweisen: (1) Sie sind autonom und im Gegensatz zu klassischer Software selbständig aktiv. Als Beispiel können lernfähige

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 41 1.1 Allgemeines

Spamfilter für individuelle Mailboxen genannt werden. (2) Sie können Bedeutung (Informati-on) verstehen und interpretieren, z.B. filtern, klassifizieren, zusammenfassen, strukturieren und erzeugen. (3) Die Software-Agenten sind dialogisch. "In welcher Weise Veränderungen der Struktur der Mediationen, in der Art zu kommunizieren und mit Informationen umzuge-hen, zu Veränderungen von Mentalitäten und Verhaltensweisen führen, ist die Frage, die sich für die Medien- und Kulturwissenschaften immer wider aufs Neue stellt. Software-Agenten können als Symptom für eine Entwicklung verstanden werden, die eben diese Frage auf radi-kale Weise neu aufwirft." (PT)

[40-L] Roskos-Ewoldsen, Beverly; Davies, John; Roskos-Ewoldsen, David R.: Implications of the mental models approach for cultivation theory, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, Nr. 3, S. 345-363 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Mentale Modelle sind mentale Darstellungen von Situationen, Ereignissen und Objek-

ten. Der Beitrag geht davon aus, dass der Ansatz mentaler Modelle das Verständnis der "cul-tivation theory" erweitern kann. Es wird ein Überblick über mentale Modelle, Situationsmo-delle unter Einbeziehung der Modelle zur Einordnung von Ereignissen und kulturelle Modelle gegeben. Auf der Basis dieser Literatur werden verschiedene Vorschläge dahingehend unter-breitet, wie die "cultivation theory" erweitert werden kann mit dem Ziel besser zu verstehen, wie die Medien die Auffassung der Menschen von ihrer gesellschaftlichen Realtät und ihrem Kulturverständnis beeinflussen. (UNübers.) (UN)

[41-L] Rossmann, Constanze; Brosius, Hans-Bernd: The problem of causality in cultivation research, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, Nr. 3, S. 379-397 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA 00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag liefert einen aktuellen Überblick über die Probleme bei der Feststellung

von Kausalverbindungen in der Kultivierungsforschung; dabei werden die Grundüberlegun-gen der verschiedenen Forschungsansätze unter dem Gesichtspunkt kausaler Interpretation bewertet. Es ergeben sich eine Reihe methodischer Ansätze, mit denen das Problem angegan-gen und soweit wie möglich gelöst werden kann. Das Thema der kausalen Interferenz gibt es nicht nur in der Kultivierungsforschung sondern es ist ein grundlegender Bestandteil aller Theorien und Ansätze, die sich mit Medienwirkungen hauptsächlich auf der Makroebene be-fassen, und die sich methodisch vor allem auf Forschungen zu Wechselbeziehungen und Kor-relationen stützen (agenda setting, Schweigespirale, Wissensklufthypothese u.a.). Daher wer-den zunächst die Probleme kausaler Interpretation im Zusammenhang der Kultivierungshypo-these diskutiert und dann in Kurzform dargestellt, wie sich diese Probleme in anderen theore-tischen Ansätzen der Medienwirkungsforschung darstellen. Dabei werden zunächst die we-sentlichen Charakteristika des Kultivierungsansatzes erläutert und dann die Schwierigkeiten mit sog. Korrelationsstudien dargestellt und alternative Forschungsentwürfe diskutiert. Diese Forschungsentwürfe sind nicht ganz neu, sondern werden für die Kultivierungsforschung an-gepasst. Sie umfassen Laborexperimente, Folgeuntersuchungen, sozialwissenschaftliche For-schungsprojekte und Arbeiten mit Zeitreihen. Abschließend plädiert der Beitrag für multiple

42 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.1 Allgemeines

Ansätze, die sich in ihren jeweiligen Vorteilen ergänzen und so ihre Nachteile ausgleichen. (UNübers.) (UN)

[42-L] Scheibmayr, Werner: Niklas Luhmanns Systemtheorie und Charles S. Peirces Zeichentheorie: zur Konstruktion eines Zeichensystems, (Linguistische Arbeiten, Bd. 486), Tübingen: Niemeyer 2004, 388 S., ISBN: 3-484-30486-3 (Standort: UB Bonn(5)-2004-2297) INHALT: Sowohl Charles S. Peirce (1839-1914) als auch Niklas Luhmann (1927-1998) haben

mit ihrer Zeichen- bzw. Systemtheorie Universal- oder auch Supertheorien entwickelt. Derar-tige Theorien sind dadurch charakterisiert, dass es für den Objektbereich, den sie erschließen können, keine Begrenzung gibt: Sie sind auf alles anwendbar. Daraus folgt unter anderem, dass jede Supertheorie auch selbst ein Element der Menge ihrer Gegenstände ist, denn sie muss ja aufgrund ihrer Universalität nicht nur fremdreferentiell auf alles andere, sondern auch selbstreferentiell auf sich selbst anwendbar sein. In der vorliegenden Arbeit werden ausge-wählte Theorieelemente von Luhmanns Systemtheorie und von Peirces Zeichentheorie einer kritischen Analyse unterzogen und dann konstruktiv aufeinander bezogen. Im ersten Teil der Arbeit wird Luhmanns Systemtheorie aus ihren eigenen Voraussetzungen heraus kritisch ana-lysiert. Im zweiten Großteil der Arbeit wird dann Peirces Zeichentheorie dargestellt. Mit die-sem Vorgehen verfolgt der Autor als Hauptziel, die kritisch überprüften und ggf. modifizier-ten Theorieelemente von Peirces Zeichen- und Luhmanns Systemtheorie so miteinander zu kombinieren, dass die jeweiligen Nachteile neutralisiert bzw. eliminiert und die Vorteile zu-sammengeführt werden. (ICA2)

[43-L] Scheufele, Bertram: Framing-effects approach: a theoretical and methodological critique, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, No. 4, S. 401-428 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit den Auswirkungen sog. "Frames". Zunächst werden die

verschiedenen Framing-Ansätze klassifiziert. Im Anschluss daran werden die Begriffe "Fra-me", Schema und "Framing" definiert, so wie sie in der bisherigen Forschung zum Framing-Ansatz sowohl theoretisch als auch operativ verwendet wurden. Auf dieser Basis werden die Untersuchungen zu den sog. "framing-effects" unter theoretischen und methodischen Ge-sichtspunkten und im Hinblick auf ihre empirischen Ergebnisse beurteilt. Diese Bewertung führt zu dem Schluss, dass die Studien zu den "framing-effects" neue psychologische Ansätze und Theorien nur unzulänglich berücksichtigen. Da die meisten Untersuchungen sich auf die Erzeugung von Übersichten konzentrieren, ignorieren sie meist die komplizierteren Arten der Auswirkungen des Framings. Daher bleiben viele empirischen Fragen unbeantwortet und es scheinen einige methodischen Chancen ungenutzt zu bleiben. (UNübers.) (UN)

[44-L] Schlögl, Rudolf; Giesen, Bernhard; Osterhammel, Jürgen (Hrsg.): Die Wirklichkeit der Symbole: Grundlagen der Kommunikation in historischen und gegen-wärtigen Gesellschaften, (Historische Kulturwissenschaft, Bd. 1), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2004, 464 S., ISBN: 3-89669-693-9

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 43 1.1 Allgemeines INHALT: "Die 16 Beiträge untersuchen das Verhältnis von Symbolen und sozialen Strukturen,

von Medien und Materialien, in denen Symbole gebildet werden, von Strategien der Symboli-sierung, die Ordnung der Symbole sowie schließlich deren Historizität. Von diesen Eckpunk-ten aus erschließen sich die Umrisse einer Theorie der Symbole, die sie nicht in ihrer anthro-pologischen Dimension bestimmt, sondern nach ihrer Funktion in Kommunikation fragt. Der Band diskutiert Fallbeispiele von der Antike bis zur Gegenwart. Eine tragfähige und histo-risch informative Theorie der Symbole muss Symbolisierungsstrategien in spätantiken Märty-rerakten ebenso erfassen wie die Symbolproduktion der audiovisuellen Moderne." (Autoren-referat). Inhaltsverzeichnis: Rudolf Schlögl: Symbole in der Kommunikation. Zur Einführung (9-38); Kapitel Symbole in der Theorie: Hans-Georg Soeffner: Protosoziologische Überle-gungen zur Soziologie des Symbols und des Rituals (41-72); Bernhard Giesen: Latenz und Ordnung. Eine konstruktivistische Skizze (73-100); Christoph Schneider: Symbol und Au-thentizität. Zur Kommunikation von Gefühlen in der Lebenswelt (101-133); Daniel Kraus-nick: Symboltheorie aus juristischer Perspektive (135-156); Kapitel Symbolisierungen: Bern-hard Gladigow: Symbol und Symbolkontrolle als Ergebnis einer Professionalisierung von Re-ligion (159-172); Gerhard Kurz: Verfahren der Symbolbildung. Literaturwissenschaftliche Perspektiven (173-187); Kay Junge: Symbolisierung von Kooperationsnormen in Situationen elementarer Kommunikation (189-231); Dmitri Zakharine: Symbolisierung von Verhaltens-normen. Über die Dynamik der Streitkulturen in Ost- und Westeuropa (233-261); Peter Lu-des: Multiple Symbolisierungen. Technisierung, Trivialisierung, Internationalisierung (263-278); Kapitel Funktionen des Symbolischen: Barbara Feichtinger-Zimmermann: Hinrichtung und Martyrium. Zur Umdeutung symbolischer Handlungen (281-302); Rolf Reichardt: Zur visuellen Dimension geschichtlicher Symbole am Beispiel der Bastille (303-338); Stephanie Kleiner: Der Kaiser als Ereignis. Die Wiesbadener Kaiserfestspiele 1896-1914 (339-367); Thomas Mergel: "Sehr verehrter Herr Kollege". Zur Symbolik der Sprache im Reichstag der Weimarer Republik (369-394); Jürgen Osterhammel: Symbolpolitik und imperiale Integrati-on. Das britische Empire im 19. und 20. Jahrhundert (395-421); Stefan Wild: Zur Symbolik des islamischen Schleiers (423-437); Max-Emanuel Geis: Symbole im Recht (439-460).

[45-L] Schützeichel, Rainer: Soziologische Kommunikationstheorien, (Uni-Taschenbücher, Bd. 2623), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2004, 383 S., ISBN: 3-8252-2623-9 INHALT: Der Verfasser gibt einen grundlegenden Überblick über die zentralen soziologischen

Theorien zum Thema Kommunikation. Er erklärt und vergleicht die einzelnen Positionen, zeigt, wie sie Kommunikation unterschiedlich konzeptualisieren und macht deutlich, was sie jeweils zu einer allgemeinen Kommunikationstheorie beitragen können. Damit verfolgt der Band vier Ziele: (1) allgemeine Einführung in die Soziologie der Kommunikation; (2) ein-führende Analyse in signifikante soziologische Theorien über Kommunikation; (3) Kontras-tierung der unterschiedlichen Erkenntnisinteressen und Forschungsperspektiven; (4) spezifi-sche Rezeption nachbarwissenschaftlicher Theorieangebote. Behandelt werden die Ansätze von Cooley und Mead (symbolische Interaktion), Schütz und Luckmann (Objektivationen subjektiven Sinns), Garfinkel und Sachs (Indexikalität der Kommunikation), Habermas (kom-munikative Rationalität), Luhmann (Selbstreferenz der Kommunikation), Esser (nutzenmaxi-mierende Rationalität der Kommunikation) sowie Bourdieu (Ökonomie des sprachlichen Tauschs). (ICE2)

44 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.1 Allgemeines [46-L] Shanahan, James: A return to cultural indicators, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, Nr. 3, S. 277-294 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit dem Begriff der "kulturellen Indikatoren" als einem wich-

tigen Bestandteil der "cultivation theory". Es wird ein Überblick über das Konzept der kultu-rellen Indikatoren gegeben insbesondere im Verhältnis zu Themen wie der Darstellung von Gewalt im Fernsehen oder der Homosexualität. Die Argumentation des Beitrags geht dahin, dass die Gewalt im Fernsehen aufgrund des immer gleichbleibenden Gewaltniveaus als kultu-reller Indikator nur eine unklare Rolle spielt. Die Darstellung von Minderheiten hingegen kann als stichhaltiger kultureller Indikator betrachtet werden. (UNübers.) (UN)

[47-L] Shrum, L.J.: The cognitive processes underlying cultivation effects are a function of whether the judge-ments are on-line or memorybased, in: Communications : the European Journal of Communica-tion Research, Vol. 29/2004, Nr. 3, S. 327-344 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die abhängigen Variablen, die typischer Weise benutzt werden, um Kultivierungsef-

fekte zu testen, werden oft in zwei Kategorien gruppiert: solche die sich mit der Demographie oder den Fakten von Fernsehinhalten oder solche, die sich auf die Wertvorstellungen, die in Fernseinhalten zum Ausdruck kommen, beziehen (Hawkins und Pingree, 1982). Der Beitrag untersucht diese Unterscheidung anhand der kognitiven Prozesse, die unterschiedlichen Arten von Einsichten und Urteilsfindungen zugrunde liegen. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass demographische Beurteilungen sich typischer Weise auf das Gedächtnis stützen, wäh-rend wertbezogene Beurteilungen "on-line" zustandekommen (Hastie und Park, 1986). Diese Erkenntnis wird dann benutzt, um Modelle kognitiver Prozesse für jeden der beiden Urteils-typen zu konstruieren, die genau spezifizieren, wann und wie Information im Fernsehen ihren Einfluss ausübt; dazu werden Forschungsergebnisse früherer Untersuchungen vorgestellt, die diese Modelle stützen. Im allgemeinen lässt sich feststellen, dass es immer die gleichen Fak-toren, nämlich Motivation und die Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten, sind, die das Ausmaß der Nutzung von Fernsehinformationen bestimmen, unabhängig von der Art der Be-urteilung. Die Art und Weise jedoch, wie diese Faktoren Einfluss auf Kultivierungsschritte demographischer Art nehmen, entspricht genau dem Gegenteil von der Art und Weise, wie dies bei wertorientierten Schritten geschieht. (UNübers.) (UN)

[48-L] Vlasic, Andreas: Die Integrationsfunktion der Massenmedien: Begriffsgeschichte, Modelle, Operationalisie-rung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 249 S., ISBN: 3-531-14192-9 (Standort: UB Bonn(5)-2003-3567) INHALT: "Die Annahme einer Integrationsfunktion der Massenmedien ist in der Kommunikati-

onswissenschaft fest verwurzelt. Die vorliegende Analyse zeichnet die Ideengeschichte des Integrationsbegriffs nach und zeigt die Verbindung dieses einflussreichen Konzepts zu Dis-ziplinen wie Soziologie oder Politikwissenschaft. Auf Basis eines handlungstheoretischen

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 45 1.1 Allgemeines

Ansatzes wird ein Modell der Integrationsfunktion vorgeschlagen, das die Ebene des indivi-duellen Handelns von Akteuren mit dem Einfluss der von ihnen vorgefundenen Strukturen verknüpft. Dadurch wird es möglich, integrationsrelevante Bereiche und Prozesse zu bestim-men. Für ihre empirische Untersuchung wird angeregt, die Kumulation von Botschaften zu größeren Kommunikationsmustern (Meta-Botschaften) zu analysieren." (Autorenreferat)

[49-L] Woelke, Jens: Das Experiment in der Kommunikationswissenschaft: Methodik und Anwendung einer For-schungsstrategie, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 2, S. 58-69 INHALT: "Als Forschungsmethode, die in der Psychologie (...) zur Lösung von Problemen im

Bereich der menschlichen Wahrnehmung entwickelt wurde (...), wäre das Experiment in der Kommunikationswissenschaft dort zu verorten, wo Fragen der Rezeption und die (vermeintli-chen) Wirkungen von Medienangeboten eine Rolle spielen. Tatsächlich finden sich in der Re-zeptionsund Wirkungsforschung eine Vielzahl von Anwendungen des Experiments, etwa bei Analysen von: Nachrichten (...), Kino- und Fernsehfilmen (...) (oder) Werbung (...). Darüber hinaus ist das Experiment in der Methodenforschung zentral, wo es in sogenannten Metho-dentest zur Evaluierung verschiedener Forschungsstrategien eingesetzt wird. Exemplarisch zu nennen sind Untersuchungen zum Vergleich von Gedächtnis- und Einstellungstests (...), zu Kodiereffekten in der Inhaltsanalyse (...) oder im Bereich Fragebogengestaltung und Inter-viewereinflüsse." (Textauszug)

[50-F] Zorn, Carsten (Bearbeitung): Der Zettelkasten der Gesellschaft. Medien und Evolution bei Niklas Luhmann (Teilprojekt 7 im Rahmen des Gesamtprojekts "Rhetorik und Anthropologie I: Anthropologie postmoder-ner Gesellschaften") INHALT: keine Angaben ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deut-

sche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Graduiertenkol-

leg "Repräsentation - Rhetorik - Wissen" (Postfach 1786, 15207 Frankfurt an der Oder) 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte [51-F] Blamberger, Günter, Prof.Dr. (Bearbeitung): "Laut-Sprecher": Mediendiskurse und Medienpraxen in der Zeit des Nationalsozialismus INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Köln, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 427 "Me-

dien und kulturelle Kommunikation" (Bernhard-Feilchenfeld-Str. 11, 50969 Köln)

46 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0221-470-4168, e-mail: [email protected]) [52-L] Bösch, Frank: Zeitungsberichte im Alltagsgespräch: Mediennutzung, Medienwirkung und Kommunikation im Kaiserreich, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 49/2004, Nr. 3, S. 319-336 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; UuStB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Artikel untersucht Mediennutzung und Medienwirkung im Kaiserreich. Er prüft

anhand von Polizeiberichten, die heimlich in Kneipen angefertigt wurden, ob und wie Unter- und Mittelschichten über die Zeitungsmeldungen kommunizierten. Eine Analyse von Gesprä-chen über ausgewählte Skandale ergänzt und vertieft diesen Fokus, der in Beziehung zu un-terschiedlichen Ansätzen der Medienwirkungsforschung gesetzt wird. Als Hauptergebnis lässt sich für die Jahrzehnte um 1900 eine starke Medienwirkung ausmachen. Die Kneipengäste griffen schnell und ausführlich Medienthemen auf und entwickelten daraus politische Ge-spräche. Alle geprüften Skandalfälle fanden sich in verschiedenen Unterhaltungen wieder. Aus den Spitzelberichten lassen sich erstaunlich detaillierte Kenntnisse bei den Mediennut-zern nachweisen, selbst wenn die Ereignisse nicht unmittelbar ihrer Lebenswelt nahe standen. Insbesondere die Arbeiter übernahmen zwar häufig Positionen aus der sozialdemokratischen Presse, zeigten dabei aber zugleich eine eigensinnige Aneignung. Die Zeitungsmeldungen wurden mit persönlichen Erfahrungen verbunden, spielerisch-humorvoll gewendet oder mit emotionalen Affekten übersteigert." (Autorenreferat)

[53-F] Bösch, Frank, Juniorprof.Dr. (Bearbeitung): Die Veröffentlichung des Geheimen. Politische Skandale und Massenmedien im imperialen Deutschland und Großbritannien INHALT: Das Projekt soll vergleichend für Deutschland und Großbritannien zeigen, wie Politiker

auf das Aufkommen von Massenmedien reagierten und wie sich politische Stile veränderten; wie sich das Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatheit mit Aufkommen von Massenmedien veränderte; wie Skandale typologisch abliefen. ZEITRAUM: 1880-1914 GEOGRAPHI-SCHER RAUM: Deutschland, Großbritannien

METHODE: kulturgeschichtliche Zugangsweise: Analyse von Deutungs- und Handlungsmustern DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen (Zeitungsberichte, Pro-zessprotokolle und Korrespondenzen zu allen größeren politischen Skandalen; Auswahlver-fahren: total).

VERÖFFENTLICHUNGEN: Bösch, F.: Das Private wird politisch. Die Sexualität des Politikers und die Massenmedien. in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 52, 2004, S. 781-801.+++ Ders.: Zeitungen im Alltagsgespräch. Mediennutzung, Medienwirkung und Kommunikation im Kaiserreich. in: Publizistik, 49, 2004.

ART: Habilitation AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Geschichtswissenschaft, Historisches Institut Be-

reich Mediengeschichte (44780 Bochum) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 47 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte [54-L] Böse, Hartmut W.: Das Kurzwellen-Radio in Österreich: Erinnerungen an ein Kapitel österreichischer Rund-funkgeschichte, in: Medien und Zeit : Kommunikation in Geschichte und Gegenwart, Jg. 19/2004, Nr. 3, S. 41-48 INHALT: Der Autor gibt aus persönlicher Sicht einen Überblick über die Geschichte des Kurz-

wellen-Radios in Österreich, die im Jahre 2003 ihr Ende fand. Die Geschichte des Hörfunks in Österreich beginnt mit der Aufnahme des Sendebetriebs der RAVAG (Radio-Verkehrs AG) im Mittelwellenbereich. Ab 1929 führte die RAVAG Versuche im Kurzwellenbereich durch, um auch international präsent zu sein, regelmäßige Sendungen wurden ab 1932 ausge-strahlt. Nach dem Krieg signalisiert das Jahr 1955 in der Geschichte des Österreichischen Rundfunks den Beginn eines eigenständig produzierten Programms auf Kurzwelle. Seit Mitte der achtziger Jahre strahlte der in "Radio Österreich International" (ROI) umbenannte ORF-Auslandsdienst auf Kurzwelle auf insgesamt vierzig Frequenzen täglich knapp 97 Sendestun-den aus. Der Beitrag gibt einen Überblick über die Entwicklung von ROI bis zur Einstellung des eigenständigen Sendebetriebs und Eingliederung des Programms in das neue Programm-angebot "Radio Österreich 1 International". (UN)

[55-L] Burgh, Hugo de: Ruhm, Flucht und Gefängnis, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 3, S. 114-115 INHALT: Das Portrait des britischen Journalisten und Verlegers William Cobbitt (1763-1835)

stellt besonders seine Bedeutung als Vorbild für einen radikalen Journalismus heraus. Cob-bitts Texte können als Beispiel für investigativen Journalismus gelten. In seiner Wochenzeit-schrift "Cobbitts Weekly Political Register" geißelte er Korruption, Missbrauch öffentlicher Gelder, ungerechte Gesetze ebenso wie scheinheilige Geistliche. Sein gesellschaftliches En-gagement brachte ihm Verfolgung und Gefängnishaft ein. (DY)

[56-L] Diller, Ansgar: Deutschsprachige Rundfunksendungen aus der Sowjetunion: die Reaktion in Deutschland. Teil 2 1933-1939, in: Rundfunk und Geschichte : Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte, Jg. 30/2004, Nr. 1/2, S. 5-14 (URL: http://www.medienrezeption.de/frameindex.php3?/zeitschriften/rundfunk/) INHALT: Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland setzte die neue Re-

gierung alles daran, den Empfang der deutschsprachigen Rundfunksendungen aus der Sow-jetunion zu unterbinden. In dem Beitrag werden die Maßnahmen, mit denen die Machthaber den Empfang zu unterbinden hofften und die Sanktionierungsmaßnahmen, mit den ab 1936 das Abhören der Sendungen bestraft werden konnte, dokumentiert: Anweisungen an die Pro-grammzeitschriften, keine Hinweise auf die Sendungen des Gewerkschaftssenders aus Mos-kau zu geben; Kampf gegen die Markierung der Empfangsstation Moskau auf der Skala der Radiogeräte; Hochverratsvorwurf beim gemeinschaftlichen Abhören; Beschlagnahmungen von Geräten; Störungen der Sendungen; Gegenpropaganda im Reichsrundfunk; diplomatische Interventionen. (PT)

48 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte [57-L] Dorer, Johanna: Another communication is possible: triales Rundfunksystem und die Geschichte der Freien Radios in Österreich, in: Medien und Zeit : Kommunikation in Geschichte und Gegenwart, Jg. 19/2004, Nr. 3, S. 4-15 INHALT: Überblick über die Geschichte der Freien Radios in Österreich in Form eines Rück-

blicks auf acht Jahrzehnte teilweise erfolgreicher Bemühungen aber auch gescheiterter Ver-suche. Eingeordnet wir die Geschichte der Freien Radios in Österreich in die weltweiten Be-mühungen zur Definierung des freien Zugangs zur Gesellschaftlichen Information und Kom-munikation als ein allgemein gültiges Menschenrecht, die in die Verabschiedung der "Civil Society Declaration to the World Summit on the Information Society" auf dem UN-Welt-gipfel zur Informationsgesellschaft im Dezember 2003 mündeten. Diese Deklaration bezeich-net die "Community media" als diejenigen unabhängigen Medien, "die im lokalen Raum und in zivilgesellschaftlichen Bewegungen verankert sind, mit ihrem offenen Zugang und ihrem Partizipationsangebot eine wichtige Rolle in heutigen Informations- und Kommunikationsge-sellschaften übernehmen." Aus dieser Perspektive wird die Geschichte der Freien Radios in Österreich vom Arbeiterradiobund der zwanziger und dreißiger Jahre über die Entstehung der Piratensender in den siebziger Jahren bis zu deren Legalisierung Ende der neunziger Jahre und die Herausbildung eines "Trialen Rundfunkmodells" behandelt. (UN)

[58-L] Duchkowitsch, Wolfgang: "Ceske videnske postovni noviny": die erste tschechischsprachige Zeitung Wiens (1761), in: Medien und Zeit : Kommunikation in Geschichte und Gegenwart, Jg. 19/2004, Nr. 2, S. 35-43 INHALT: Die seit dem 17. Jahrhundert zu beobachtende Zuwanderung von Tschechen nach Wien

führt in der Mitte des 18. Jahrhunderts zur Entstehung einer rein tschechischsprachigen Be-völkerungsgruppe. In diese Zeit fällt die Gründung der ersten Wiener tschechischsprachigen Zeitung. Die erste Nummmer der "Ceske videnske postovni noviny" (Tschechische Wiener Post-Zeitung) erschien am 1. April 1761, die letzte am 27. Juni desselben Jahres. Damit ist dieser Nachrichtenträger das Blatt mit der zweitkürzesten Erscheinungsdauer aller in Wien produzierten Zeitungen von den Anfängen der Wiener periodischen Presse, 1621, bis zur Massenherstellung von Gazetten während der josephinischen Ära. Herausgeber der Zeitung war der Wiener Drucker Johann Leopold Kaliwoda. Nach einer Quelle aus dem Jahre 1803 war es die Intention des Blattes "sowohl den in Österreich lebenden Böhmen sich gefällig zu machen als auch der böhmischen Sprache außer Böhmen nach Kräften zu steuern." Das Blatt musste sein Erscheinen wegen des Mangels einer ausreichenden Zahl von Abnehmern einstel-len. Der Beitrag schildert detailliert die politischen Bedingungen unter denen das Erscheinen der Zeitung durch Erteilen eines entsprechenden Privilegs ermöglicht wurde. Bisher konnte noch kein Bestandsnachweis für die Existenz der Zeitung erbracht werden, sie verliert sich Anfang des 19. Jahrhunderts in der Bibliothek des Wiener Universitätsprofessors Josef Va-lentin Zlobicky. Akribisch zusammengetragene Hinweise über den möglichen Verbleib dieser Sammlung lassen hoffen, dass sich "zu der speziellen Frage einer detaillierten Beleuchtung der ersten tschechischsprachigen Zeitung Wiens neue Lösungsansätze anbieten werden." (UN)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 49 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte [59-L] Duschkowitsch, Wolfgang; Wahl, Verena: Versunkene Radiowelt: kulinarische und andere Empfehlungen für eine neue Rundfunkge-schichte, in: Medien und Zeit : Kommunikation in Geschichte und Gegenwart, Jg. 19/2004, Nr. 3, S. 49-54 INHALT: Ausgehend von "kulinarischen Empfehlungen" werden mögliche neue Wege der Rund-

funkforschung skizziert. Zunächst wird die Entwicklung des Hörfunks in Österreich von Be-ginn der zwanziger Jahre (offizieller Sendestart der RAVAG 1. Oktober 1924) bis zum "Anschluß" im Jahre 1938 skizziert und eine Bestandsaufnahme der sich mit der Geschichte des Hörfunks beschäftigenden Publikationen versucht. Am Beispiel einer Produktwerbung für Bier, "einem Genussmittel von nationalem Rang", aus dem Jahre 1930 wird angeregt, sich in der historischen Rundfunkforschung den Präsentationsformen der Werbung und speziellen Sendeformen wie Rundfunkgedichten zuzuwenden, um die Funktion des Hörfunks bei der "Annäherung der Menschen" zu beschreiben. Eine "Hörfunkgeschichtsforschung, die nationa-les und internationales Interesse wecken will", muss darüber hinaus die Spannungsfelder von Politik und Rundfunk und von Kirche und Rundfunk in den dreißiger Jahren neu berücksich-tigen und bewerten. (UN)

[60-F] Hoppe, Albrecht (Bearbeitung); Stöber, Rudolf, Prof.Dr.; Bohrmann, Hans, Prof.Dr.phil. (Leitung): Digitalisierung der Amtspresse Preußens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und Erstellung eines Sachkommentars INHALT: Das Projekt schlägt die Digitalisierung, Internetaufbereitung und ergänzenden Sach-

kommentar der auflagenstärksten und einflussreichsten politischen Presse des letzten Drittels im 19. Jahrhundert vor: die preußische Provinzial-Correspondenz (PC), und die Neuesten Mittheilungen (NM) sowie die Digitalisierung und Internetaufbereitung eines exemplarisch ausgewählten Kreisblatts, des "Wittenberger Kreisblatts". In einem Folgeprojekt könnte die Fortsetzung der NM, die Berliner Correspondenz (BC) digitalisiert und indexiert werden. ZEITRAUM: 1863-1894 GEOGRAPHISCHER RAUM: Preußen

METHODE: Hermeneutisch; quellenkritisch. Untersuchungsdesign: Vollerhebung DATENGE-WINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: gefördert BEGINN: 2005-03 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Institut für Zeitungsforschung (Königswall 18, 44122 Dortmund); Universität Bamberg, Fak. Sprach- und Literaturwissenschaften, Lehrstuhl für Kommunikationswissen-schaft (An der Universität 9, 96045 Bamberg)

KONTAKT: Stöber, Rudolf (Prof.Dr. e-mail: [email protected]) [61-L] Jaeger, Susanne: The German press coverage on France after World War II, in: conflict & communication online, Vol. 3/2004, No. 1/2, 28 S. (URL: http://www.cco.regener-online.de/2004/pdf_2004/jaeger_2004.pdf)

50 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte INHALT: "Wie spiegelte sich der fortschreitende Aussöhnungsprozess zwischen den früheren so

genannten 'Erbfeinden' Deutschland und Frankreich von 1946 bis 1970 in den deutschen Ta-geszeitungen wider? Mit der Methode der quantitativen Inhaltsanalyse wurde eine repräsen-tative Stichprobe von Zeitungsartikeln über Frankreich bzw. Frankreich betreffende Themen aus diesem Zeitraum untersucht. Zwei Aspekte standen dabei im Vordergrund: A) Die Aus-wahl von Nachrichten und mögliche Abweichungen zu den Vorhersagen aus Galtungs 'Vier-Faktoren-Modell der Nachrichtenkommunikation', und B) die Konstruktion von Protagonis-ten und Ereignissen in diesen Artikeln. Zusätzlich wurde eine qualitative Inhaltsanalyse eini-ger, in Hinblick auf 'konstruktive' Berichterstattung vielversprechender Artikel aus dieser Stichprobe durchgeführt, um A) zu untersuchen, ob und inwieweit die bislang hinsichtlich Deeskalationsprozessen eher theoretischen Ableitungen aus dem Konflikt-Modell von Kempf sich in der Nachkriegsberichterstattung wiederfinden, und B) konkrete, von Journalisten - auch unbeabsichtigter Weise - verwendete Stilmittel zu identifizieren, die potenziell zu einem besseren Verständnis des ehemaligen Feindes und - auf lange Sicht - zu Frieden und Versöh-nung zwischen Deutschland und Frankreich beitragen konnten. Die übergeordneten Fragen dieser Studie sind: (Was) können wir aus der Berichterstattung in der Zeit eines erfolgreichen Aussöhnungsprozesses lernen und wie lassen sich diese Erkenntnisse auf die gegenwärtige Berichterstattung über Nachkriegsprozesse übertragen? Einige wesentliche Ergebnisse aus beiden Teilstudien werden präsentiert." (Autorenreferat)

[62-L] John, Matthias: Glauchau - ein Zentrum der sozialdemokratischen Frühpresse, in: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Jg. 45/2003, H. 2, S. 5-25 INHALT: In einem Rückblick zeichnet der Autor die Historie der sozialdemokratischen Presse in

der Stadt Glauchau in Sachsen nach. Sie nimmt ihren Anfang mit einer programmatischen Rede über die Aufgabe der Presse von J. Most am 22. April 1872. Eingebettet in die Skizzie-rung der politischen Ereignisse und die Nennung der Zeitungsmacher sind weitere wichtige Eckdaten (1) die Gründung des Lokalblattes 'Die Glauchauer Nachrichten' 1875, (2) die Er-richtung einer Genossenschaftsbuchdruckerei 1876, (3) die Herausgabe der 'Glauchauer A-bend-Zeitung' 1879, (4) die Herausgabe des Blattes in Chemnitz unter der Bezeichnung 'Der Beobachter. Chemnitzer Volkszeitung und Geschäftsanzeiger' 1882 sowie schließlich (5) das abrupte Ende der sozialdemokratischen Presse in Glauchau 1887. (ICG2)

[63-L] Kischka-Wellhäußer, Nadja: Frauenerziehung und Frauenbild im Umbruch: Ideale von Mädchenerziehung, Frauenrolle und weiblichen Lebensentwürfen in der frühen Jogaku zasshi (1885-1889), (Iaponia Insula, Bd. 12), München: iudicium Verl. 2004, 380 S., ISBN: 3-89129-821-8 (Standort: UB Essen(465)-OGX42253) INHALT: "Die Frauenzeitschrift Jogaku zasshi (1885-1904) stellt in vielfacher Hinsicht eine

Besonderheit in der japanischen Frauenkultur, Geistesgeschichte und Geschichte der Mäd-chenerziehung dar. Sie war eine typische Erscheinung ihrer Zeit, der liberalen und aufkläre-risch gesinnten frühen bis mittleren Meiji-Zeit (1868-1912), und übte innerhalb des vor allem im Großraum Tokyo-Yokohama zu jener Zeit intellektuell einflussreichen protestantischen Christentums eine große Wirkung aus. Der Charakter der Zeitschrift war sehr stark von der

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 51 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

Person ihres Herausgebers Iwamoto geprägt, der sich aktiv für die Verbesserung der Mäd-chenerziehung und die Einführung eines neuen, 'besseren' Frauenbildes in Japan einsetzte. Zudem engagierte Iwamoto sich in zwei weiteren Institutionen für Frauen, einer Mädchen-schule sowie einem Frauenverein, deren Aktivitäten sämtlich in der Zeitschrift Jogaku zasshi dokumentiert sind. So schuf er ein Organ, das in einzigartiger Weise Ideen wie auch tatsäch-liche Aktivitäten und Ereignisse in den Bereichen Mädchenerziehung, Bildung für Frauen und Frauenkultur zusammenfasste. Die vorliegende Arbeit untersucht die pädagogischen Zie-le und die Ideen des Herausgebers vor allem hinsichtlich zweier zentraler Themenschwer-punkte, die als Iwamotos Hauptanliegen zu bezeichnen sind: die Verbesserung der Mädchen-erziehung und dabei vor allem des höheren Schulwesens für Mädchen sowie die Einführung einer neuen Frauenrolle und eines neuen Frauen- und Familienbildes in Japan. Diese seine Ziele wurden nicht nur ausführlich in der Zeitschrift Jogaku zasshi diskutiert, sondern auch durch die Aktivitäten Iwamotos in die Praxis umgesetzt." (Autorenreferat)

[64-L] Koch, Marcus: Nationale Identität im Prozess nationalstaatlicher Orientierung: dargestellt am Beispiel Deutschlands durch die Analyse der Familienzeitschrift "Die Gartenlaube" von 1853-1890, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 22, Soziologie, Bd. 389), Frankfurt am Main: P. Lang 2003, 294 S., ISBN: 3-631-51423-9 (Standort: UuStB Köln(38)-13Y977) INHALT: Die Studie analysiert den massenmedialen Konstruktionsprozess der deutschen "natio-

nalen Identität" in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nationale Selbst- und Fremdbilder erscheinen als Produkt eines zeitlich und thematisch umfassenden Kommunikationsprozesses, der nach wie vor auch ein wichtiger Bestandteil der gegenwärtigen politischen Kultur ist. Durch die empirische Inhaltsanalyse der in einem speziellen Medium gestalteten und vermit-telten deutschen Identität wird aufgezeigt, dass sich diese Identität als ein komplexes Ge-samtbild erweist, das durch den untersuchten Prozess fundamentaler politisch-staatlicher Ori-entierung nur in seiner Form, nicht aber in seinem inhaltlichen Kern berührt wird. Dieses Bild setzt die gesonderte Betrachtung der Kommunikationsebenen von Information und Mitteilung voraus. Durch diese Differenz können konkrete inhaltliche Bestimmungen und Vermittlungs-formen als Bestandteile nationaler Identität voneinander geschieden werden und die mit dem historischen Prozess der sozialen Konstruktion der nationalen Identität verbundenen wichti-gen Kontinua und Brüche dargelegt und analysestützenden Kategorien zugewiesen werden. Deutlich wird weiterhin, dass die Vorstellung vom "Wir" als eine Größe kommuniziert wird, die sowohl in ihren inhaltlichen Bestimmungen als auch in ihren Vermittlungsfiguren die e-motionale und operative Stabilisierung der Nation und des neugegründeten Nationalstaates ermöglicht. (ICA2)

[65-L] Koszyk, Kurt: Vom Maschinisten zum Journalisten: das lange Leben des sozialdemokratischen Redakteurs Johann Wilhelm Häusgen (1870-1970), in: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Jg. 45/2003, H. 2, S. 91-103 INHALT: In seinem Beitrag zeichnet der Autor die Berufs- und Lebensbiographie des sozialde-

mokratischen Redakteurs J. W. Häusgen und dessen wichtigste Aktivitäten nach. Dazu gehö-ren die Arbeit als Maschinist und die Arbeit als freier Schriftsteller für die 'Metallarbeiter-

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Zeitung', 'Die Glocke. Sozialistische Halbmonatsschrift', Gewerkschafts- und Parteiblätter sowie die 'Westfälische Allgemeine Volkszeitung', immer zu überwiegend sozialpolitisch-ökonomischen Themen. Die berufliche Existenz von Häusgen endet 1933 mit der Einstellung der sozialdemokratischen Presse in Deutschland. (ICG2)

[66-L] Kümmel, Albert; Scholz, Leander; Schumacher, Eckhard (Hrsg.): Einführung in die Geschichte der Medien, (Uni-Taschenbücher, Bd. 2488), Paderborn: Fink 2004, 282 S., ISBN: 3-7705-3938-9 (Standort: UB Bonn(5)-2004-2700) INHALT: "Die Geschichte der Medien lässt sich nicht auf die Abfolge technischer Erfindungen

reduzieren. Erst medienbezogene Diskurse machen aus Ereignissen der Technik Ereignisse der Kultur. Das vorliegende Buch richtet seine Aufmerksamkeit daher auf die historischen Debatten, in denen die Ablösung jeweils etablierter Medien durch neue gefeiert oder beklagt wurden: Buchdruck, Zeitung, Lithografie, Fotografie, Telegrafie, Telefon, Radio, Fernsehen, Video, Hypertext. Auf diese Weise wird Mediengeschichte als Diskursgeschichte erzählt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Leander Scholz: Die Industria des Buchdrucks (11-34); Hedwig Pompe: Die Neuheit der Neuheit: Der Zeitungsdiskurs im späten 17. Jahrhundert (35-64); Christian Kassung: 'Diese mit Recht und Unrecht etwas stiefmütterlich behandelte Tech-nik' - Anmerkungen zur Lithographie (65-94); Petra Löffler: Bilderindustrie: Die Fotografie als Massenmedium (95-124); Jens Ruchatz: Das Telefon - Ein sprechender Telegraf (125-150); Albert Kümmel: Ein Zug fährt ein - Anmerkungen zur Kinodebatte (151-174); Albert Kummel: Innere Stimmen - Die deutsche Radiodebatte (175-198); Christina Bartz: 'Das ge-heimnissvolle Fenster in die Welt geöffnet' - Fernsehen (199-224); Torsten Hahn/Isabell Ot-to/Nicolas Pethes: Emanzipation oder Kontrolle? - Der Diskurs über 'Kassetten-Fernsehen', Video und Überwachungstechnologie (225-254); Eckhard Schumacher: Revolution, Rekursi-on, Remediation: Hypertext und World Wide Web (255-282).

[67-L] Marschik, Matthias: Die Geburt der Nation aus dem Unterseekabel: eine Momentaufnahme aus Österreichs Rundfunkgeschichte, in: Medien und Zeit : Kommunikation in Geschichte und Gegenwart, Jg. 19/2004, Nr. 3, S. 16-24 INHALT: Am Beispiel der Live-Übertragung des Fußballspiels England-Österreich im Jahre

1932 von London nach Österreich wird der enorme technische Aufwand beschrieben, der nö-tig war, um im Medium Hörfunk die Faszination der "Gleichzeitigkeit" von Ereignis und Ü-bertragung zu erreichen. Der rein sportliche Charakter des Ereignisses trat dabei in den Hin-tergrund. Im Vordergrund steht die Möglichkeit des Mediums Hörfunk über die gleichzeitige Teilnahme an einem Ereignis ein "Wir-Gefühl" zu schaffen, das im konkreten Fall einen wichtigen Beitrag zur Entstehung eines bis dahin nicht existenten österreichischen National-gefühls leistete. Diese durch eine sportliche und technische Sensation ausgelöste "alltagskul-turliche Empfindung" kontrastierte mit den staatlich oktroyierten künstlichen Maßnahmen der "Vaterländischen Front" zur Herstellung eines "Österreichbewusstseins". (UN)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 53 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte [68-L] Meissner, Jörg: Die Partei- und Staatsführung im Bild: politische Fotografie in der DDR ; die offizielle Bild-berichterstattung zum Brandt-Besuch in Erfurt 1970, in: Sozialwissenschaftliche Informatio-nen : das Journal für Geschichte, Politik, Wirtschaft und Kultur, Jg. 33/2004, H. 1, S. 4-12 INHALT: "Das erste deutsch-deutsche Gipfeltreffen von Willy Brandt und Willi Stoph in Erfurt

am 19. März 1970: Wie behandelt die politische Pressefotografie in der DDR ein Ereignis, von dem anzunehmen ist, dass es zu einer Herausforderung für das eigene politische System und die politischen Köpfe der SED wird? Aufschlussreich sind die Bilder, wie sie im Zentral-organ der SED, dem damaligen 'Neuen Deutschland', und in anderen Presseorganen abge-druckt wurden, über das Treffen von Erfurt hinaus. Die Fotos werfen die Frage nach der spe-zifischen Nutzung und den damit verbundenen Wirkungsabsichten der gedruckten Bilder auf - und damit auch nach den Funktionen der Pressefotografie in der politischen Landschaft der DDR." (Autorenreferat)

[69-F] Mikos, Lothar, Prof.Dr.; Friedrich, André, M.A.; Warnicke, Lutz, Dipl.-Medienwiss. (Be-arbeitung); Stiehler, Hans-Jörg, Prof.Dr. (Leitung): Sportfernsehen: die Entwicklung eines Programmschwerpunktes im DDR-Fernsehen (Teil-projekt 7 im Rahmen des Gesamtprojekts "Programmgeschichte des DDR-Fernsehens - komparativ") INHALT: Die Geschichte der Sportsendungen im deutschen Fernsehen, speziell im DDR-

Fernsehen, ist bislang ein wenig beachteter Teil der Programmgeschichte. Sowohl unter quan-titativen als auch unter qualitativen Aspekten ist diese Vernachlässigung problematisch. In quantitativer Hinsicht nahm der Fernsehsport im DDR-Fernsehen recht schnell einen Anteil von über zehn Prozent ein, womit es als ein Programmschwerpunkt gelten kann. Besondere Bedeutung kommt aber vor allem der qualitativen Seite des Sportfernsehens zu. Die Entwick-lung des Mediensports und seine Veränderungen sind untrennbar mit seiner Präsentation im Fernsehen verbunden. Zugleich war der Bereich des Sportfernsehens das technische und äs-thetische Experimentierfeld, auf dem sich neue Sendeformen erproben ließen. Darüber hinaus weist der Sport als spezielle "Sinnprovinz" eigene System- und Handlungslogiken auf, die ei-ner bloßen politisch-ideologischen und/ oder kulturellen Vereinnahmung durch Partei und Staat entgegenstanden. Das Teilprojekt untersucht die Entwicklung vom Sport im Fernsehen zum "Fernsehsport" (Formate sind Inszenierungsformen von Sport) im Kontext innen- und außenpolitischer, ideologischer, medientechnischer und ökonomischer Rahmenbedingungen der DDR sowie der durch die internationale Sportentwicklung gesetzten Bedingungen. Dieser Aspekt der Programmgeschichte soll ergänzt werden um Untersuchungen zu den personellen, finanziellen und technischen Bedingungen der Sportberichterstattung und der (sportinternen und sportexternen) gesellschaftlichen Wertsetzungen, die in der Sportberichterstattung ange-boten wurden. GEOGRAPHISCHER RAUM: DDR, Bundesrepublik Deutschland

METHODE: Das Arbeitsprinzip im Teilprojekt geht von zwei Vorgehensweisen aus, die aufein-ander bezogen werden. So wird versucht, mit Überblicksdarstellungen längere Entwicklungs-reihen und generelle Trends in der Programmgeschichte des DDR-Sportfernsehens herauszu-arbeiten. Auf der anderen Seite widmen sich verschiedene Fallstudien speziellen Umschlag-punkten in der Fernseh- und Sportentwicklung bzw. einzelnen Bereichen daraus. Die Arbeit "oszilliert" zwischen diesen beiden Ansätzen und kann so die langfristigen Entwicklungen mit konkreten Analysen stützen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWIN-

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NUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Friedrich, Jasper A.; Mikos, Lothar; Stiehler, Hans-Jörg (Hrsg.): Anpfiff - erste Analysen zum DDR-Sportfernsehen. Materialien - Analysen - Zusammenhän-ge aus dem Teilprojekt 7 "Sportfernsehen: die Entwicklung eines Programmschwerpunktes im DDR-Fernsehen", MAZ, Bd. 7. Hrsg. v. d. DFG-Forschungsgruppe "Programmgeschichte des DDR-Fernsehens - komparativ". Leipzig: Univ.-Verl. 2003, 208 S. ISBN 3-936529-01-8. +++Stiehler, Hans-Jörg; Friedrich, Jasper A. (Hrsg.) : Zuspiele - Beginn und Ende der Sport-berichterstattung im DDR-Fernsehen. Materialien - Analysen - Zusammenhänge aus dem Teilprojekt 7 "Sportfernsehen: die Entwicklung eines Programmschwerpunktes im DDR-Fernsehen", MAZ, Bd. 15. Leipzig. Univ.-Verl. 2004, 250 S. ISBN 3-937209-81-6. +++ Dittmar, Claudia; Vollberg, Susanne (Hrsg.): Alternativen im DDR-Fernsehen? Die Pro-grammentwicklung 1981 bis 1985. Materialien - Analysen - Zusammenhänge aus dem Teil-projekt 1 "Strukturgeschichtliche, kulturpolitische, organisatorische und technische Aspekte der Programmentwicklung", MAZ, Bd. 13. Leipzig: Univ.-Verl. ARBEITSPAPIERE: Fortset-zungsantrag auf Förderung einer Forschergruppe "Programmgeschichte des DDR-Fernsehens - komparativ". Halle, Sept. 2003, ca. 295 S.

ART: gefördert BEGINN: 2001-07 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Empirische Kommunikations- und Medien-forschung (Ritterstr. 24, 04109 Leipzig); Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg, Studiengang AV Medienwissenschaft (Marlene-Dietrich-Allee 11, 14482 Pots-dam)

KONTAKT: Leiter (Tel. 0341-973-5740, Fax: 0341-973-5719, e-mail: [email protected])

[70-F] Münkel, Daniela, Dr. (Bearbeitung); Saldern, Adelheid von, Prof.Dr. (Leitung): Willy Brandt und die "Vierte Gewalt". Politik, Massenmedien und politische Kultur in der Bundesrepublik der fünfziger und sechziger Jahre INHALT: Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes steht die Frage nach dem Verhältnis von Poli-

tik und Massenmedien in seinen Auswirkungen auf die politische Kultur der Bundesrepublik von den fünfziger bis Anfang der siebziger Jahre. Dieser Zeitraum ist durch einen tiefgreifen-den Wandel gekennzeichnet, der sich vor dem Hintergrund der politischen und gesellschaftli-chen Veränderugnen sowie der Umgestaltung der Medienlandschaft, vor allem durch den Aufstieg des Fernsehens zum neuen Leitmedium, vollzog. Die wachsende Bedeutung der Massenmedien bei der Vermittlung von Politik sowie als Informationsmedium der politischen Meinungsbildung hatte Auswirkungen auf die politische Kultur der Bundesrepublik: die For-men der Selbstdarstellung von Politikern, das Verhältnis von Politik und Öffentlichkeit sowie die Kommunikationsstrukturen im politischen Raum begannen sich zu wandeln. Dieser Pro-zess soll vor allem anhand der Vorreiterrolle des Politikers Willy Brandt und seiner Medien-politik, von den fünziger Jahren bis zum Wahlkampf des Jahres 1972, konkretisiert werden. In der Verknüpfung von Politik- und Mediengeschichte ist das Projekt ein Beitrag zur Ge-schichte der Bundesrepublik, unter einem wesentlichen Blickwinkel, der bisher von der histo-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 55 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

rischen Forschung kaum berücksichtigt wurde. ZEITRAUM: 1950er Jahre bis 1972 GEO-GRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

ART: Habilitation; gefördert BEGINN: 2000-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deut-sche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Universität Hannover, FB Geschichte, Philosophie und Sozialwissenschaften, Historisches Seminar (Im Moore 21, 30167 Hannover)

KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]); Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [71-L] Nix, Sebastian: Der französische Auslandsrundfunk: ein Stiefkind der Politik?, in: Rundfunk und Geschichte : Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte, Jg. 30/2004, Nr. 1/2, S. 15-23 (URL: http://www.medienrezeption.de/frameindex.php3?/zeitschriften/rundfunk/) INHALT: Der Beitrag beruht auf der Magisterarbeit des Autors, in der der "Auslandsrundfunk als

Instrument französischer Außenpolitik" seit 1958 bis heute dargestellt wurde. Ausgangspunkt der Untersuchung war die These, dass der Auslandsrundfunk in Frankreich wegen der außen-politischen Herausforderungen der Nachkriegszeit und wegen dem traditionellen französi-schen 'Sendungsbewusstsein' in kulturellen Fragen "eine tragende Säule französischer Au-ßenpolitik sein könnte." Die Untersuchung zeigte, dass die französische Politik zwar um den Einfluss des Hörfunks wusste und ihn auch für innenpolitische Ziele nutzte, dennoch fand ei-ne politisch gewollte Aufwertung des Auslandsrundfunks in Frankreich erst seit Ende der 70er Jahre statt. Beinahe gleichzeitig wird aber offenkundig, dass Fernsehen immer wichtiger wird und auch die Politik ein zunehmendes Interesse am Auslandsfernsehen zeigte. (PT)

[72-F] Otto, Isabell; Bartz, Christina (Bearbeitung); Schneider, Irmela, Prof.Dr. (Leitung): Zur Diskursgeschichte der Medien: gesellschaftliche Selbstbeschreibungen in Mediendiskur-sen der DDR und der BRD (Teilprojekt C5) INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 1945-1989 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik

Deutschland, DDR METHODE: Diskursanalyse; Diskursgeschichte VERÖFFENTLICHUNGEN: Schneider, Irmela; Spangenberg, Peter (Hrsg.): Medienkulturen

der 50er Jahre. Wiesbaden: Westdt. Verl. 2001.+++Schneider, Irmela u.a. (Hrsg.): Medien-kultur der 60er Jahre: Wiesbaden: Westdt. Verl. 2002.+++Schneider, Irmela u.a. (Hrsg.): Me-dienkultur der 70er Jahre: Wiesbaden: Westdt. Verl. 2004.+++Liebrand, Claudia; Schneider, Irmela (Hrsg.): Medien in Medien. Köln: Dumont 2002.

ART: gefördert BEGINN: 2000-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Universität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Theater-, Film- und Fern-sehwissenschaft (Meister-Ekkehart-Str. 11, 50937 Köln); Universität Köln, Kulturwissen-schaftliches Forschungskolleg SFB-FK 427 "Medien und kulturelle Kommunikation" (Bern-hard-Feilchenfeld-Str. 11, 50969 Köln)

KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

56 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte [73-L] Pankratz, Manfred: Retrospektive Pressestatistik für die deutschen Länder vom 17. bis zum 20. Jahrhundert: eine Übersicht, in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Kommunikationswissen-schaft ; Massenkommunikation - Medien - Sprache, Bd. 1/2004, S. 7-41 (URL: http://www.gesis.org/Information/soFid/pdf/Kommunikation_2004-1.pdf) INHALT: Der Beitrag zeichnet in einer historischen Übersicht die Geschichte des deutschen Zei-

tungswesens nach, indem anhand von statistischen Daten die Zeitungsentwicklung vom 17. Jahrhundert bis 2001 dargestellt wird. Inhaltlich handelt es sich bei der Untersuchung um eine Sekundäranalyse überlieferter Quellen. Die Datenerfassung orientiert sich an einem geogra-phisch-historischen Ansatz. In das Thema einführend wird zunächst der Forschungsstand zu Theorie und Geschichte der Pressestatistik skizziert sowie die Quellenlage und ihre Auswahl und Nutzung für das Forschungsprojekt beschrieben. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass offizielle zeitungsstatistische Daten der DDR nur eingeschränkt zu erhalten sind, da an einer Publikation detaillierter Zeitungsdaten durch amtliche Stellen anscheinend kein Interesse bestand. Nach dem 'Zahlenspiegel' liegen hier exakte Zahlen erst seit 1971 vor. Bei der thematisch Bestimmung des Begriffes 'Zeitung' wird deutlich, dass sich seine Defini-tion im Laufe von vier Jahrhunderten gewandelt hat. Die heute anerkannten und verbindli-chen Kriterien wie Aktualität, Periodizität, Universalität und Publizität einschließlich ihrer näheren Bestimmung waren lange Zeit inhaltlich uneinheitlich und haben sich erst in einem länger währenden Prozess herausgebildet. Die Auswertung des statistischen Datenmaterials erfolgt nach den folgenden Merkmalen: (1) Titel und Erscheinungsort, (2) Länder und Pro-vinzen, (3) Erscheinenshäufigkeit, (4) Abonnementpreis sowie (5) Auflagenzahl. (ICG2)

[74-L] Säckl, Gisela: Erich Kunsti: Wegbereiter "lebendiger" Radioberichterstattung, in: Medien und Zeit : Kom-munikation in Geschichte und Gegenwart, Jg. 19/2004, Nr. 3, S. 25-31 INHALT: Ausgehend von überblicksartigen bio-bibliographischen Erschließungen von "Wegbe-

reitern der Publizistik" in Österreich wurden im Rahmen von Seminaren am Institut für Pub-lizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien u.a. auch Rundfunkpioniere erforscht. Sie waren wie der hier porträtierte Erich (von) Kunsti Praktiker, die sich in Mono-graphien und in der Branchenpublizistik einem theoretisierenden und analytischen Blickwin-kel zuwendeten. Der Beitrag zeichnet die biographischen Lebensstationen des am 2. Novem-ber 1881 geborenen Rundfunkmannes nach, der von der Aufnahme des Sendebetriebs im Jah-re 1924 für die RAVAG tätig war. Kunsti interessierte sich besonders für die Möglichkeiten der Reportage, Naturphänomene zu beschreiben und Stimmungsbilder herzustellen und be-schäftigte sich 1935 auch wissenschaftlich mit der Entwicklung von der einfachen "Nach-richt" über den "Hörbericht" bis zum "Hörfilm". Die Verstrickung Kunstis in den Nationalso-zialismus nach dem Anschluß 1938 bedeutete das Ende für eine mögliche Wiederaufnahme der Rundfunktätigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Kunsti starb am 14. November 1955. (UN)

[75-L] Schneider, Irmela; Hahn, Torsten; Bartz, Christina (Hrsg.): Diskursgeschichte der Medien nach 1945: Bd. 2, Medienkultur der 60er Jahre, Wiesbaden: Westdt. Verl. 2003, 243 S., ISBN: 3-531-13861-8

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 57 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte INHALT: Der Band rekonstruiert die Entwicklung der Semantik des Globalen, die bis heute für

den Mediendiskurs prägend ist. Im Mittelpunkt stehen die in den 60er Jahren herrschenden Vorstellungen einer globalen Kommunikationsgemeinschaft. Analysiert und untersucht wird, anhand welcher Anlässe solche Visionen formuliert wurden, welche Widerstände beobachtet und formiert wurden, wie in diesem Zusammenhang diese Vorstellungen des Lokalen funkti-onieren und ob eine Gegenbegrifflichkeit etabliert oder eine Synthese - wie etwa "global vil-lage" entworfen wird. (RG). Inhaltsverzeichnis: 1. Fernsehen - Aktualisierung des Globalen : Andreas Rosenfelder: Medien auf dem Mond: zur Reichweite des Weltraumfernsehens (17-33); Christina Bartz: Sport - Medium des Fernsehens (35-49); Torsten Hahn: "Im Kampf um die Meinung der Welt": der Fernseh-Krieg und die Selbstbeobachtung im System der Mas-senmedien (51-70). 2. Konstruktionen des Lokalen : Irmela Schneider: Passiv und gebildet, aktiv und diszipliniert: Diskurse über das Zuschauen und den Zuschauer (73-97); Nicolas Pethes: Publikumsversuche: die Normalisierung des Zuschauers aus der Programmierung der Gewalt (99-117). 3. Techniken der Globalisierung : Jens Ruchatz: Spiel ohne Grenzen oder grenzenlose Spielerei? Eurovision - Intervision - Mondovision (121-147); Peter M. Spangen-berg: "Weltempfang" im Mediendispositiv der 60er Jahre (149-158); Jana Herwig: Störungen der Begriffsfindung: Computer und computerbasierte Kommunikation, beobachtet im "Spie-gel" der 60er Jahre (159-177). 4. Kommentierung der globalen Medienkultur : Oliver Fahle: Minoritäre Diskurse und ortlose Bilder: die Filme Jean-Luc Godards in den 60er Jahren (181-198); Rainer Leschke: Zur Konstruktion des Mediums durch Grenzüberschreitung oder Vom Reiz der "Rückseite des Mondes" (199-214); Brigitte Weingart: Alles (McLuhans Fernsehen im "global village") (214-240).

[76-L] Schneider, Irmela; Spangenberg, Peter M. (Hrsg.): Diskursgeschichte der Medien nach 1945: Bd. 1, Medienkultur der 50er Jahre, Wiesbaden: Westdt. Verl. 2002, 391 S., ISBN: 3-531-13638-0 INHALT: Der Band verfolgt das Ziel wesentliche Themen und wirkungsmächtige Positionen der

Medienkultur, die in den 50er Jahren im Umfeld des aufsteigenden Leitmediums Fernsehen entstehen bzw. wieder aufgegriffen werden, zu rekonstruieren. Die Selbstbeschreibungsdis-kurse der Medienkultur entwickelten Wertpositionen und Argumentationslinien, die in der technischen wie der institutionellen Medienentwicklung der Bundesrepublik Deutschland immer wieder verwendet wurden und bis in die gegenwärtige Diskussion nachwirken. Die mit nur wenigen Argumenten aber vielen "kulturkritischen" Wertungen ausgestatte Diskussion um das Sendeformat von "Big Brother" ist das frappanteste Beispiel aus jüngster Zeit. (RG). Inhaltsverzeichnis: 1. Meta-Diskurs der Medienkultur - Rüdiger Zill: Im Wendekreis des Sputnik: Technikdiskurse in der Bundesrepublik Deutschland der 50er Jahre (Technikphilo-sophie) (25-49); Erhard Schüttpelz: Get the message trough: von der Kanaltheorie der Kom-munikation zur Botschaft des Mediums - ein Telegramm aus der nordatlantischen Nach-kriegszeit (Kommunikationstheorie) (51-76); Torsten Hahn: "Aetherkrieg": der Feind als Be-schleuniger des Mediendiskurses (Mediengenealogie) (77-91); Barbara Becker: Künstliche Intelligenz und Kognitionswissenschaft: der Computer als Leitmetapher in der Analyse menschlicher Intelligenz (Kognitionswissenschaft) (93-108); Christina Bartz: Die Masse al-lein zu Hause: alte Funktionen und neue Medien (Massenpsychologie) (109-121); Angela Krewani: Kultur und Masse - die Birmingham Cultural Studies der 50er Jahre (Cultural Stu-dies) (123-134). 2. Medienkonkurrenzen - Jens Ruchatz: Konkurrenzen - Vergleiche: die dis-kursive Konstruktion des Felds der Medien (137-153); Christina Bartz: Spiegel und Zauber-

58 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

spiegel: zur Beobachtung und Konstruktion des Fernsehens in der frühen Bundesrepublik (155-175); Claudia Liebrand: Literatur und Linse: Kinodiskurse der 50er Jahre (177-190); Manfred Jenke: Radiodiskurs in den 50er Jahren (191-204); Christina Bartz: MedienUmstel-lung: vom Hör- zum Fernsehspiel. 3. Leitdifferenzen - Nicolas Pethes: "Don't talk" back oder Fernsehdemokratie? Die Selbstbeschreibung der Gesellschaft im Fernsehdiskurs der frühen Bundesrepublik (213-226); Torsten Hahn: Der elektromagnetische Schein der Welt: akusti-sche Bilder als Medien der Kulturkritik (227-243); Irmela Schneider: Konzepte vom Zu-schauen und vom Zuschauer (245-269); Wolfgang Hagen: Die Stimme als körperlose Weis-heit: medienepistemologische Skizzen zur europäischen Radioentwicklung (271-286); Bern-hard Siegert: Das Hörspiel als Vergangenheitsbewältigung (287-298); Brigitte Weingart: Fa-tales Wort in Gänsefüßchen: "Unterhaltung" im Mediendiskurs der 50er Jahre (299-321); Gabriele Schabacher: Aktualitäten im Fernsehdiskurs (323-348); Albert Kümmel: Für Kinder unzugänglich aufbewahren: eine Bildungsreise aus den 50er Jahren in die 20er Jahre und zu-rück (349-372); Christina Bartz: Telepathologien: der Fernsehzuschauer unter medizinischer Beobachtung (373-386).

[77-F] Schneider, Stefanie, M.A. (Bearbeitung); Lehmkuhl, Ursula, Prof.Dr.; Wierling, Dorothee (Betreuung): Dame Britannia und Uncle Sam - eine vergleichende Strukturanalyse von Auto- und Hetero-stereotypen in der britischen und amerikanischen Bildsatire, 1841-1914 INHALT: Die politischen Beziehungen zwischen Großbritannien und den USA durchliefen wäh-

rend des 19. Jahrhunderts einen beinahe als dramatisch zu bezeichnenden Wandlungsprozess. Die feindlichen Spannungen zwischen den beiden Staaten zu Beginn des 19. Jahrhunderts bauten sich um die Jahrhundertwende jedoch kontinuierlich und in einer für historische Wandlungsprozesse erstaunlichen Geschwindigkeit ab. Ausgehend von der These, dass Ver-änderungen in den politischen Beziehungen zwischen zwei Staaten historisch vorgeformt und kognitiv vorbereitet werden müssen, fragt das Projekt nach den Inhalten, Formen und Wegen des kulturellen Austauschs zwischen Großbritannien und den USA im 19. Jahrhundert. Dieser soll anhand britischer und amerikanischer Karikaturen nachvollzogen werden. Über die quan-titative und qualitative Erfassung der in englischen und amerikanischen satirischen Zeitschrif-ten benutzten Auto- und Heterostereotypen soll ein Seismogramm der charakteristischen E-lemente, Symbole und Mythen sowie der Darstellungsmethoden und -mittel erstellt werden. Über diese Erfassung soll schließlich Aufschluss darüber gewonnen werden, ob die Wand-lung des ambivalenten Beziehungsgeflechts zwischen Großbritannien und den USA zu einer besonderen Form des psychisch-kulturellen Nationalismus im Sinne einer "imagined commu-nity" (Anderson) führte, dessen Basis das Bewußtsein von einer relativen Homogenität poli-tisch relevanter Deutungsmuster und Zielvorstellungen ist. ZEITRAUM: 1841-1914 GEO-GRAPHISCHER RAUM: Großbritannien, USA

METHODE: Das Projekt bezieht methodisch-theoretische Ansätze aus der historischen Kompara-tistik, der historischen Bildkunde, der Kulturtransferforschung, der Emotionsforschung und der Perzeptions-/ Image-/ Feindbildforschung in die Analyse mit ein. Untersuchungsdesign: Längsschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: ca. 2.000; Karikatu-ren und begleitende Texte aus amerikanischen und britischen satirischen Zeitschriften; Aus-wahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Schneider, Stephanie: Stop them damned pictures... - political cartoons, the study of emotions, and the construction of the anglo-american relationship. in:

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 59 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

Gienow-Hecht, Jessica; Schumacher, Frank (Hrsg.): Emotions in american history. Berghahn Books 2003.

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2001-04 ENDE: 2004-01 AUFTRAGGEBER: nein FI-NANZIERER: Evangelisches Studienwerk e.V. Villigst

INSTITUTION: Universität Erfurt, Max-Weber-Kolleg für kultur-und sozialwissenschaftliche Studien (Postfach 307, 99006 Erfurt)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0361-737-2013, e-mail: [email protected]) [78-L] Serafinova, Danusa; Vatral, Jozef: Wiener Werbung in Pressburg 1870-1918, in: Medien und Zeit : Kommunikation in Geschichte und Gegenwart, Jg. 19/2004, Nr. 2, S. 10-16 INHALT: Zusammenfassung der Ergebnisse eines jüngst abgeschlossenen Forschungsprojekts:

Untersucht wurden die Annoncen und Inserate in der deutschsprachigen Pressburger (Bratis-lava) Presse im Zeitraum von 1870 bis 1918, dem Datum des Zerfalls der "Donaumonarchie". Es sollte überprüft werden, wie stark die Werbung Wiener bzw. österreichischer, deutscher und teilweise auch schweizerischer, dänischer und einheimischer Inserenten in der Pressbur-ger deutschsprachigen Presse vertreten war. Dabei ging es darum zu zeigen und aufgrund der Vielzahl von Beispielen Wiener kommerzieller Werbung zu belegen, dass die beiden Metro-polen Wien und Bratislava damals nicht nur geographisch nahe beinander lagen, sondern dass es sich auch um eine geistige und kulturelle Nähe handelte. Die beworbenen Produkte und Dienstleistungen reichen vom Bereich Gesundheit (Apotheken, Arzneimittel, Sanatorien) ü-ber Waschmittel, Kosmetika, Lebensmittel, Restaurants, Mode und Möbel bis zu Büchern, Zeitungen und Zeitschriften. Mit Beginn des 1. Weltkrieges verringerte sich das Angebot. Bei den aus Wien angebotenen Waren überwogen Inserate für Desinfektionsmittel sowie Ein-kochgläser und Einkochapparate. Das Ende des Krieges bedeutete den Zerfall einer gemein-samen Kultur- und Wirtschaftszone. (UN)

[79-L] Stader, Frank: Vom "Ostkreis" zum "Wähler": Albert Seebach und die Wiedergeburt der sozialdemokrati-schen Presse in Leipzig (1886-1945), in: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Jg. 45/2003, H. 2, S. 27-70 INHALT: In einem Rückblick zeichnet der Autor die Historie der sozialdemokratischen Presse in

Leipzig von 1883 bis 1888 nach. In diesem Zusammenhang wird ein Leipziger Lokalblatt vorgestellt. Zudem wird die Wiedergeburt der sozialdemokratischen Lokalpresse im Jahre 1887/88 dargestellt. Als Wegbereiter der sozialdemokratischen Parteipresse gilt A. Seebach, der an der Herausgabe aller entsprechenden Blätter in Leipzig von 1883 bis 1887 beteiligt ist. Sein Wirken wird aus journalismushistorischer Perspektive beschrieben. Dem gemäß gliedern sich die Ausführungen in die folgenden Abschnitte: (1) Seebachs Leben vor den Aktivitäten in Leipzig, der Buchdruckereibesitz in Stötteritz und die Herausgabe einer Stötteritzer Lokal-zeitung, (2) die Lokalzeitung "Leipziger Volks-Zeitung (früher 'Ostkreis')", (3) die Wiederge-burt der sozialdemokratischen Leipziger Lokalpresse sowie (4) die Parteizeitungen "Leipziger Volksblatt" und "Der Beobachter" 1887. (ICG2)

60 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte [80-L] Stahr, Henrick: Fotojournalismus zwischen Exotismus und Rassismus: Darstellungen von Schwarzen und Indianern in Foto-Text-Artikeln deutscher Wochenillustrierter 1919-1939, (Schriften zur Kulturwissenschaft, Bd. 57), Hamburg: Kovac 2004, XI, 565 S., ISBN: 3-8300-1450-3 (Standort: UB Bonn(5)-2004-6320) INHALT: Die Arbeit rekonstruiert, welche Rückwirkungen die Dekolonisationsbestrebungen in

der Zwischenkriegszeit der 1920er und 1930er Jahre in den europäischen Metropolen auf die Wahrnehmung und Darstellung der Kolonialländer und auf die Einstellungen zur kolonialen Dominanz hatten. Obwohl Deutschland seit 1918 keine Kolonialmacht mehr war, blieben ko-lonialistische Einstellungen in breiten Kreisen der Bevölkerung virulent. Gleichzeitig aber haben sich diese Einstellungen auch in Deutschland in höchst komplexer Weise ausdifferen-ziert, wie es am Niederschlag von Debatten um die Existenz einer schwarzen Hochkultur und Kunst deutlich wird. Die Arbeit beschreibt diese konfligierenden Diskurse wie auch einen ex-pliziten Antikolonialismus anhand ihrer Widerspiegelung in in Illustrierten publizierten "Fo-to-Text-Artikeln". Grundzug der Repräsentationen von Indianern wie Afrikanern in den Il-lustrierten ist ein koloniales Superioritätsdenken und -gefühl der deutschen Reisejournalisten oder Ethnologen. Dies drückt sich unter anderem auch in der Betonung der technologischen Überlegenheit der europäischen (ethnisiert als "weiße") Zivilisation aus, wie z.B. bei Flugex-peditionen, wo die "Ehrfurcht der Eingeborenen" vor der Maschine zum Klischee gerinnt. Vielen Berichten, insbesondere über Flugexpeditionen, unterliegt ein deutlicher militärischer Subtext. (ICA2)

[81-F] Streiber, Klaus; Tennert, Falk, M.A. (Bearbeitung); Wiedemann, Dieter, Prof.Dr. (Lei-tung): Fiktionale Programme im DDR-Kinderfernsehen zwischen ästhetischer Erziehung, Unter-haltung und Ideologievermittlung (Teilprojekt 9 im Rahmen des Gesamtprojekts "Pro-grammgeschichte des DDR-Fernsehens - komparativ") INHALT: Im Zentrum des Projektes stehen die fiktionalen Sendungen als qualitativ und quantita-

tiv wichtigste Angebote des Kinderfernsehens in der DDR. Die Kinderprogramme waren wie die anderen Programme in das Gesamtgefüge des Staatsfernsehens der DDR eingebunden und gleichzeitig auch Gegenstand bestimmter politischer, pädagogischer und künstlerischer Inte-ressen. Dies betraf dramatische Produktionen wie auch Magazinsendungen des Kinderfernse-hens. Gleichzeitig wurden die kinderdramatischen Produktionen sowohl in Kooperation als auch in Konkurrenz zu anderen dramatischen Abteilungen des Fernsehens realisiert. Als wei-terer Kooperations- und Konkurrenzfaktor kamen die Kinderfilmproduktionen der DEFA und der Kinderprogramme des BRD-Fernsehens hinzu. Hier ergeben sich insbesondere für einen komparativen Ansatz besondere Schnittstellen. Zudem ist das Projekt stark interdisziplinär ausgerichtet. Das betrifft einerseits die entwicklungspsychologischen und pädagogischen Konzepte vom Kind und dessen Relevanz für die Formen des Kinderfernsehens; andererseits betrifft dies Untersuchungen zur Nutzung und Wirkung des Kinderfernsehens bzw. der Frage, was Kinder gesehen haben (Rezeptions- und Wirkungsforschung). Die vorrangig dramati-schen Produktionen des Kinderfernsehens werden unter den folgenden Gesichtspunkten im Projekt analysiert: 1. die Produktionsbedingungen und Produktionsstrukturen des Kinderfern-sehen; 2. der Einsatz von Kindersendungen im Gesamtprogramm; 3. die Resonanz des Kin-derfernsehen, die Rezeption und Wirkung der Kinderprogramme sowie die Frage, welche

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 61 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

Genres Kinder bevorzugten; 4. Inhalte und Gestaltung ausgewählter Filme und Programm-formen; 5. die Einordnung der Kinderprogramme in den gesellschaftlichen Diskurs, die ver-mittelten Wertorientierungen und das vermittelte "Bild" vom Kind in der Gesellschaft. (S. http://www.ddr-fernsehen.de/9kinderfernsehen/default.shtml ). GEOGRAPHISCHER RAUM: DDR

METHODE: Dokumentenanalyse; Programmstrukturanalyse; Zeitzeugen-Interviews/ biografi-sche Interviews; Film-/ Fernsehanalyse - Forschungsdesign oszilliert zwischen Mikro- und Makroebene und qualitative und quantitative Methoden. Untersuchungsdesign: Trend, Zeit-reihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 1.650; DRA - Pro-duktionsprinzip bei TV-Strukturanalyse). Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview. Se-kundäranalyse von Aggregatdaten (Stichprobe: n=ca. 1.300; Herkunft der Daten: ZIJ; Aus-wahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Pfau, Sebastian; Tennert, Falk (Hrsg.): Alltagsgeschichten. Kind-heits- und Familienbilder im DDR-Fernsehen. 2004 (im Erscheinen).+++Tennert, Falk; Kö-nig, Ingelore: Flimmerstunden. Daten zum Fernsehgebrauch ostdeutscher Kinder bis 1989. MAZ - Materialien - Analyen - Zusammenhänge, Bd. 5. Leipzig 2003.+++Wiedemann, Di-eter; Tennert, Falk: Children's television in the GDR. in: Historical Journal of Film, Radio and Television, Vol. 24, 2004, No. 3.+++S.a. http://www.ddr-fernsehen.de/9kinderfern-sehen/publikationentp9.shtml . ARBEITSPAPIERE: Antrag zur Gewährung einer Sachbeihilfe - Fortsetzungs- und Erweiterungsantrag. Teilprojekt 9: Programmgeschichte des DDR-Kinder- und Jugendfernsehens.

ART: gefördert BEGINN: 2001-05 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg, Studiengang AV Medienwissenschaft (Marlene-Dietrich-Allee 11, 14482 Potsdam)

KONTAKT: Leiter (Tel. 0331-6202-100, e-mail: [email protected]) [82-L] Wilke, Jürgen: Die Telegraphischen Depeschen des Wolff'schen Telegraphischen Büros, in: Publizistik : Vier-teljahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rund-funk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 49/2004, Nr. 2, S. 125-151 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; UuStB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Das Wolff'sche Telegraphische Büro war die erste Nachrichtenagentur in Deutsch-

land. Sie wurde 1849 ins Leben gerufen und bestand mehr als ein Dreivierteljahrhundert. Während Organisation und Geschichte des WTB inzwischen wissenschaftlich aufgearbeitet und in den Grundzügen bekannt sind, weiß man bisher wenig über sein Produkt, die telegra-phischen Depeschen. Diese werden im Zeitraum von 1849 bis 1919 im Abstand jeweils einer Dekade und anhand einer Zeitung einer Inhaltsanalyse unterzogen. Dabei ist zu trennen zwi-schen den Börsen- und Zahlenmeldungen und den journalistischen Nachrichten. Gezeigt wird, wie Zahl und Umfang der telegraphischen Depeschen im Laufe der Jahrzehnte zuge-nommen haben. Untersucht werden ferner die Aktualität, die Quellen, die journalistische Form und die Inhalte. Auch die Frage der Auswahl und der Redaktion der Depeschen durch die Zeitungen wird gestellt. Erst nach der Jahrhundertwende 'emanzipierten' sich die telegra-phischen Depeschen aus einer eigenen Rubrik und begannen den (politischen) Zeitungsinhalt zu durchdringen, ohne jedoch eine Dominanz zu erlangen." (Autorenreferat)

62 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte [83-L] Zeitter, Ernst: "Die janze Richtung paßt uns nicht": biographische Bruchstücke zu einer Geschichte der Medienzensur in Deutschland, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, Nr. 28, S. 18-23 INHALT: Mit der Verabschiedung des "Ermächtigungsgesetzes" im März 1933 durch den

Reichstag - lediglich die Sozialdemokraten verweigerten die Zustimmung - konnten die Nati-onalsozialisten Grund- und Freiheitsrechte außer Kraft setzen. Am Schicksal des Schriftstel-lers Heinrich Mann werden Stationen von Zensur und Exil dargestellt. Bereits mit seinem Roman "Der Untertan" (1914), in dem Mann sich sozialkritisch mit dem Kaiserreich und bür-gerlicher Heuchelei auseinandersetzte, musste er für die Presseveröffentlichung Streichungen vornehmen. Nach der Mobilmachung zum Ersten Weltkrieg muss der Vorabdruck schließlich ganz unterbrochen werden - aus Angst vor "Majestätsbeleidigung". (DY)

1.3 Massenmedien [84-L] Adolf Grimme Institut - Gesellschaft für Medien, Bildung und Kultur mbH (Hrsg.): Jahrbuch Fernsehen 2004, Marl 2004, 520 S., ISBN: 3-9807428-3-0 (Standort: UB Bo-chum(294)-TVI-4-8; Graue Literatur) INHALT: Das Fernsehjahrbuch 2004 enthält folgende Essays zum Fernsehjahr 2003: Harald

Martenstein: Populismus lohnt sich. Wie das Privatfernsehen Deutschland verändert hat (9-18); Fritz Wolf: Der Weitererzähler. Fernsehen und Geschichtserzählung (28-44); Klaudia Brunst: Der Daniel ist durch. Das Fernsehen und sein Starsystem (46-57); Hans Hoff: Gott als Heizdecke. Preziosen, Perlen und Sonderbares am Rande des Fernsehprogramms (58-67). Außerdem enthält das Sammelwerk ein Interview mit dem hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch zur Medienpolitik (19-27), eine kommentierende Betrachtung des Fernsehjahrs 2003 von Dietrich Leder (71-98), die Dokumentationen des 40. Adolf Grimme Preises 2004 und des 20. Robert Geisendörfer Preises 2003, einer Auswahl von Medienkritiken aus dem Jahr 2003, sowie einen Serviceteil mit Daten der größten deutschen und internationalen Me-dienunternehmen sowie des deutschen und internationalen Medienmarktes. (KB)

[85-F] Arnold, Klaus, Dr. (Bearbeitung): Die Qualität von tagesaktuellen Printmedien aus der Publikumsperspektive. Theoretische Überlegungen und empirische Untersuchung INHALT: Zur theoretischen Bestimmung massenmedialer Qualität wird ein integrativer Mehr-

ebenen-Ansatz entwickelt, der auf der Makroebene die Funktionslogik des Teilsystems Öf-fentlichkeit einschließlich der Verbindung zu anderen Teilsystemen wie Wirtschaft oder Poli-tik als handlungsprägenden Rahmen und auf der Makroebene das durch Nutzenorientierungen bestimmte Handeln der Publikumsakteure umfasst. Daraus gewonnene sowie auf normativen Ansätzen beruhende Qualitätsdimensionen werden zunächst explorativ in einer qualitativen Publikumsbefragung zur Qualität von Tageszeitungen genauer bestimmt und gegebenenfalls modifiziert. In einer anschließenden repräsentativen Befragung soll das Bewusstsein der Be-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 63 1.3 Massenmedien

völkerung für die Qualität von Tageszeitungen generell, die Bedeutung verschiedener Quali-tätsdimensionen sowie die Abhängigkeit der Qualitätsvorstellungen bezüglich soziodemogra-phischer Daten, ermittelt werden. Die Ergebnisse geben Aufschluss über die Qualitätsvorstel-lungen des Publikums und seine Bestimmungsfaktoren. Falls Diskrepanzen des publikumsbe-zogenen Qualitätsbewusstseins gegenüber demokratie- und gesellschaftstheoretisch er-wünschten Qualitätsnormen festgestellt werden, kann das Material als Grundlage für gegen-steuernde Maßnahmen dienen. Ebenso bietet es für die Zeitungen eine Basis zur publikums-näheren Gestaltung ihrer Produkte.

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Sprach- und Literaturwissenschaft-

liche Fakultät, Lehrstuhl für Journalistik II (85071 Eichstätt) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [86-F] Bartz, Christina, M.A. (Bearbeitung); Schneider, Irmela, Prof.Dr. (Betreuung): MassenMedium Fernsehen. Zur Semantik der großen Menge in der Medienbeobachtung INHALT: Die Arbeit untersucht die Etablierung des Wortes Massenmedium, das ab 1961 für das

Fernsehen verwendet wird, bevor es anschließend eine Reihe von Verbreitungsmedien be-zeichnet. Dabei geht sie der Frage nach den Bedeutungsgehalten des Begriffs der Masse nach und fragt, welche Konzeption von Fernsehen im besonderen und Medien im allgemeinen durch das Kompositum Massenmedium impliziert wird. ZEITRAUM: 1885-1961 GEOGRA-PHISCHER RAUM: Deutschland, Bundesrepublik Deutschland

METHODE: Historische Semantik ART: Dissertation BEGINN: 2000-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:

Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Theater-, Film- und Fern-

sehwissenschaft (Meister-Ekkehart-Str. 11, 50937 Köln) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [87-L] Darschin, Wolfgang; Zubayr, Camille: Anders oder Gleich? Öffentlich-rechtliche und private Sender im Urteil der Fernsehzu-schauer: Ergebnisse einer Repräsentativbefragung, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 5, S. 208-216 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Litera-turdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/darschin_5-2004.pdf?foid=10700) INHALT: "Auch während der Gebührendebatte, die in den letzten Monaten des Jahres 2003 be-

sonders heftig geführt wurde, hat sich die Publikumsmeinung gegenüber den öffentlich-rechtlichen Fernsehprogrammen nicht verändert, vielmehr blieb die Akzeptanz auf hohem Niveau stabil. Dies bestätigen die Ergebnisse einer Repräsentativbefragung ('ARD-Trend 2003') mit 3.000 Personen über 14 Jahre, die im Oktober/ November 2003 durchgeführt wur-de. Wie in den Vorjahren blieb Das Erste das am wenigsten verzichtbare Programm der Bun-desbürger, gefolgt von RTL, dem ZDF und den Dritten Programmen. Auch bei den politisch interessierten Zuschauern, von denen man annehmen kann, dass sie die Gebührendebatte aufmerksam verfolgt haben, bleibt die Wertschätzung der öffentlich-rechtlichen Programme unverändert hoch. Insgesamt werden die öffentlich-rechtlichen Fernsehangebote von nahezu

64 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.3 Massenmedien

der gesamten erwachsenen Bevölkerung (95%) genutzt. Der Hauptgrund für die hohe Akzep-tanz der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ist nach wie vor ihre herausragende Informati-onsleistung. So werden dem Ersten von 78 Prozent und dem ZDF von 71 Prozent der Deut-schen die Ausführlichkeit und Gründlichkeit ihrer tagesaktuellen Berichterstattung beschei-nigt. Vor die Frage gestellt, bei welchem Sender sie sich zuerst informieren, stehen Das Erste mit 51 Prozent und das ZDF mit 39 Prozent unangefochten an der Spitze. Die Privatsender spielen hingegen für die Informationsvermittlung weiterhin eine geringe Rolle. Auch im De-tail gelten ARD und ZDF als die besten Informationsvermittler. Dies gilt insbesondere für Nachrichten, politische Diskussionen, politische Magazine und Ratgebersendungen wie für Wirtschaftsund Wissenschaftssendungen, Dokumentationen und Kulturmagazine. Die Akzep-tanz der Privatsender wird nach wie vor von ihrer Unterhaltungsleistung getragen. So sind 53 Prozent der Bundesbürger der Meinung, dass RTL 'Spaß und gute Laune' vermittelt; 42 bzw 46 Prozent bescheinigen dies ProSieben und SAT.1. Eine Entspannungsfunktion wird in ers-ter Linie RTL vor SAT.1, ProSieben und dem ZDF zugeschrieben. Allerdings differenzieren die Zuschauer nach bestimmten Unterhaltungsformaten. Während zum Beispiel die amerika-nischen Filme eine Domäne der Privatsender sind, verorten die Zuschauer die besten deut-schen Kino- und Fernsehfilme wie auch die besten Krimis und Krimiserien bei ARD und ZDF. Seit der Wiederaufnahme der Berichterstattung über die Fußball-Bundesliga in der Sportschau am Samstag gilt Das Erste nun wieder als das Programm mit der besten Sportbe-richterstattung." (Autorenreferat)

[88-L] Elitz, Ernst: Qualitätsstandards für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk: interdisziplinäre Forschungs-ansätze für die Medienpraxis, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 3, S. 130-133 INHALT: "Effizienzsteigerung muss für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auch als Qualitäts-

steigerung definiert werden. Qualität bedarf aber klarer Kriterien, wenn der Qualitätsbegriff als Finanzbedarfsargument in die Debatte eingeführt wird und über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk hinaus Standards in den Medien gesetzt werden sollen. Medien wenden sich an un-terschiedliche Publika, befriedigen deren Wünsche und Interessen, beeinflussen bzw. prägen deren Werthaltungen und liefern Verhaltensmuster. Deshalb kann eine solche Qualitätsdis-kussion nicht ohne die Sozialwissenschaften geführt werden. Für eine praxisorientierte wis-senschaftliche Forschung bedarf es eines interdisziplinären Ansatzes. Dies gründet auf Genre-Vielfalt der elektronischen Medien, aus der sich vielfach Bezüge zu den Forschungsgegens-tänden der Kulturwissenschaften - Theater, Film, Literatur - ableiten. Ein solcher For-schungsansatz ist von hoher rundfunk- und gesellschaftspolitischer Relevanz." (Autorenrefe-rat)

[89-L] Faulstich, Werner: Das Buch im Zeitalter der digitalen Medien: von den Anfängen bis in die Zukunft, in: Com-municatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesell-schaft, Jg. 35/2004, Nr. 1, S. 41-56 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 65 1.3 Massenmedien INHALT: "Der Autor geht von den Fragen aus, ob im Blick auf die Entwicklung der digitalen

Medien das Ende des Buches absehbar ist und welche einzigartigen Vorteile das Buch heute noch bietet. Nach einem Rückblick auf die Anfänge und Geschichte des Buches werden als Besonderheiten des Buches gegenüber digitalen Medien u.a. aufgeführt: es speichert 'langsa-mer', fixiert dafür aber linear und abstrakt; es bleibt 'hand'-habbar und überall verfügbar; es ist ganzheitlich und kompensiert in seiner Traditions- und Geschichtsbindung die Flüchtigkeit der Netzwerkmedien. Andererseits wandelt sich das Buch auch mit den digitalen Medien, et-wa in Herstellungs- und Vertriebsfunktionen und wird dadurch tendenziell zum Elitemedium. Es ist im Vergleich zu den 'leichten' digitalen Medien ein 'schweres' Medium und kann prin-zipell so, wie es einen Anfang hatte, auch ein Ende haben, wenn sein spezielles Leistungs-vermögen nicht mehr gefragt wäre. Das ist im jetzigen Zeitalter der digitalen Medien jedoch noch nicht absehbar." (Autorenreferat)

[90-L] Hafez, Kai: Arabisches Satellitenfernsehen - Demokratisierung ohne politische Parteien?, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2004, B 48, S. 17-23 (Standort: UuStB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/9A4P35.pdf) INHALT: "Nachdem lange Zeit vor allem die USA politisch instrumentalisierte Kritik an arabi-

schen Fernsehsendern geübt haben, wächst die Kritik vor allem am Frontsender AI-Jazeera auch in den Reihen kritischer arabischer Journalisten und Wissenschaftler. Die Verunsiche-rung über arabische Satellitensender beruht in Teilen auf Theoriedefiziten. Zwar werden we-gen der neuartigen Möglichkeit der Grenzüberschreitung zu Recht große Hoffnungen in die arabischen Medien gesetzt. Zugleich aber lässt sich eine funktionale Doppelbelastung dieser Medien erkennen, da sie neben der Aufgabe der Öffnung zensierter Öffentlichkeiten auch Teilfunktionen von politischen Parteien als 'Anwälte' des Volkes gegenüber autoritären Herr-schern übernehmen müssen. An dieser Gratwanderung gemessen, zeigen sich bei Al-Jazeera neben deutlichen Erfolgen auch Grenzen der Demokratieagenda, die spätestens seit dem Irak-krieg 2003 immer öfter von einer Okkupationsagenda angesichts des amerikanischen und is-raelischen Wirkens in der Region überlagert wird. Eine Korrekturbewegung und Weiterent-wicklung der Berichterstattungslandschaft ist erforderlich, um die Voraussetzungen für eine demokratieförderliche Wirkung der arabischen 'Fernsehdemokratie' zu schaffen." (Autorenre-ferat)

[91-L] Hahn, Oliver: Neues arabisches und westliches Nachrichtenfernsehen zwischen Kulturbindung und Propa-gandadialog, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 44-47 INHALT: Ein vergleichender Blick auf die Geschichte des US-amerikanischen Cable News Net-

work (CNN) und des Nachrichtensenders Al Dschasira aus Katar lässt Ähnlichkeiten erken-nen. Wie die CNN erst mit ihrer Berichterstattung über den Golfkrieg 1991 weltweit bekannt wurde, bekam Al Dschasira internationale Bedeutung, als sie Videobotschaften von Al Kaida und Osama bin Laden sendete. Beide Sender sind ökonomisch ähnlich strukturiert und haben ähnliche "ökonomische Karrieren" gemacht; um zusätzliche sekundäre Zielpublika außerhalb des eigenen Kultur- und Sprachraumes zu gewinnen, planen beide Sender eine Programmver-

66 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.3 Massenmedien

sion in der jeweils anderen Sprache. Sowohl die neuen arabischen als auch die westlichen Nachrichtenkanäle vermitteln aber ihre eigenen Konfliktperspektiven, die in den jeweiligen Systemumwelten politisch und kulturell verankert sind. Das kann dazu führen, dass in be-stimmten Krisenzeiten die verschiedenen "Kontextobjektivitäten" aufeinander prallen und es zu "interkulturellen Störfällen" kommen kann. (PT)

[92-L] Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 1200 S., ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: "Je schneller und komplexer die Entwicklungen im Bereich öffentlicher Kommunikati-

on werden, desto wichtiger wird eine verlässliche und breite Informationsbasis - für die Wis-senschaft, aber auch für andere professionelle Beobachter wie Medienjournalisten und für die handelnden Akteure aus Politik und den Medien selbst. Das 'Internationale Handbuch Me-dien' stellt diese Informationen alle zwei Jahre aktualisiert zur Verfügung, und zwar mit dem Blick auf alle publizistischen Massenmedien weltweit. Dazu wählt das Internationale Hand-buch traditionell zwei Zugänge, nämlich zum einen Querschnittsdarstellungen, die einen Ü-berblick über globale oder länderübergreifende Entwicklungen geben und auch Vergleiche zwischen der Entwicklung unterschiedlicher Regionen ermöglichen. Gegenständlich finden sich Beiträge zur ökonomischen Struktur, zu den Angeboten und zur Nutzung, aber auch zum politischen und rechtlichen Rahmen (Teil A). Zum anderen ist die Zugangsweise länder- bzw. regionenorientiert (Teil B und C). Berichte überwiegend von Expertinnen und Experten vor Ort - schlüsseln die Entwicklung im Bereich Print, Rundfunk und Online-Medien in den ein-zelnen Ländern bzw. Regionen auf, wiederum mit Blick auf die genannten inhaltlichen Schwerpunkte (ökonomische Struktur, Angebote, Nutzung, rechtlicher und politischer Rah-men). Für eine tiefer gehende Recherche werden die Adressen der wichtigsten Medieninstitu-tionen und Akteure genannt. Der Vertiefung dient auch die Auswahlbibliographie (Teil D) sowie ein Institutionenregister." (Autorenrererat)

[93-L] Höhn, Tobias D.: Kleine - groß im Kommen?, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 3, S. 74-76 INHALT: Auf gesunkene Auflagenzahlen und Leserschwund bei den Presseorgangen haben Ver-

lage mit Tabloidzeitungen geantwortet. Auslöser für die Herstellung der Zeitungen im handli-chen Tabloidformat (statt des Broadsheet) war der britische "Independent". Leserbefragungen haben gezeigt, dass die kompakte Zusammenstellung des aktuellen Geschehens im Tabloid-format besonders von jüngeren Lesern angenommen wird. Als Beispiele für diese Entwick-lungen werden vorgestellt: "Boulevard Würzburg" als Wochenzeitung, "Welt Kompakt" vom Springer-Konzern und "Blick" aus der Schweiz. Zu Vor- und Nachteilen der kompakten Tabloids äußert sich J. Chrisholm, Strategy-Adviser des Weltzeitungsverbands in einem In-terview (S. 77). (DY)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 67 1.3 Massenmedien [94-L] Hrubesch, Nina: Das Digitale Ding aus einer Neuen Medienwelt: Kommunikation und HörerInnenbeziehun-gen in einem Multimedia-Radio, in: kommunikation @ gesellschaft : Soziologe - Telematik - Kulturwissenschaft, Jg. 5/2004, 23 S. (URL: http://www.soz.uni-frankfurt.de/K.G/B2_2004_hrubesch.pdf) INHALT: "Anhand von Ergebnissen aus einer ethnographischen Studie über die SWR-Jugend-

welle DASDING geht der Beitrag der Frage nach, wie in einem multimedialen Radiopro-gramm kommunikative Hörernähe hergestellt wird. Medienkommunikation wird dabei als Dispositiv konzeptualisiert. Die Interaktionen zwischen KommunikatorInnen und Publikum realisieren sich in einem Zusammenhang aus technischem Apparat, radiojournalistischen Programmkonventionen sowie Kommunikationspraktiken und Medienwahrnehmung der Ak-teurInnen. Es werden verschiedene auf älteren und neueren Medientechniken basierende Ty-pen der Hörerkommunikation analysiert sowie zwei besonders hörernah arbeitende Sendun-gen vorgestellt. Dabei wird diskutiert, inwiefern diese unterschiedliche Ausprägungen einer Semiotik 'authentischer' Hörerkommunikation darstellen." (Autorenreferat)

[95-L] Hunter, Mary: Frankreichs bissigste Ente, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 4, S. 56-61 INHALT: Porträtiert wird die französische Wochenzeitung "Le Canard", die durch ihren investi-

gativen Journalismus wirtschaftlich und publizistisch äußerst erfolgreich ist. Mit einer Aufla-ge von 446.000 Exemplaren pro Ausgabe und einem Nettogewinn von 5,5 Mio. Euro im Jahr 2002 kommt die Zeitung ohne Anzeigen oder staatliche Subventionen aus. Besonders bekannt und anerkannt ist das Blatt durch seine Enthüllungskampagnen über Korruption im politi-schen Apparat. An verschiedenen Beispielen werden Autoren und Redakteure der Zeitung vorgestellt sowie die Methoden der investigativen Recherche beschrieben. (DY)

[96-L] Jirak, Jan; Köpplova, Barbara: Wandlungen der tschechischen Medienlandschaft (1993-2003), in: Medien und Zeit : Kommu-nikation in Geschichte und Gegenwart, Jg. 19/2004, Nr. 2, S. 4-9 INHALT: Der Beitrag stellt den Versuch dar, die Entwicklung der Medien vom Zeitpunkt der

Entstehung der selbständigen Tschechischen Republik bis ins Jahr 2003 hinein zu illustrieren und die Hauptfaktoren aufzuzeigen, die diese ein Jahrzehnt lange Entwicklung bedingt haben und noch bedingen oder zumindest Einfluss auf deren Entwicklung genommen haben. Zu-nächst wird versucht darzustellen, wie die Massenmedien vor dem Jahre 1992, dem Entstehen der Tschechischen Republik ausgesehen haben. Danach wird die Entwicklung seit dem Jahr 1992 bis in die Gegenwart geschildert und Schlüsselfaktoren sowie maßgebliche Ereignisse benannt, die die Entwicklung und die Rolle der Massenmedien am meisten beeinflusst haben. Dabei werden drei Faktoren herausgearbeitet, die zum Verstehen der Rolle der Medien in der Gesellschaft von besonderer Bedeutung sind: die Entwicklung des medialen Angebots (die eigentliche Medienproduktion), die Entwicklung der Eigentumsverhältnisse im Medienbe-reich und die Wechselwirkung zwischen den Medien, deren Konsumenten und (weiteren) ge-

68 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.3 Massenmedien

sellschaftlichen Institutionen (insbesondere der politischen Macht). Fazit: die Tschechische Republik hat es geschafft, "Europa wenigstens in der medialen Späre einzuholen." (UN)

[97-L] Kopper, Gerd G.; Kupfer, Kristin; Gui, Hao: Massenmedien in der Volksrepublik China, (Arbeitshefte Internationaler Journalismus), Dort-mund: Projekt-Verl. 2004, 95 S., ISBN: 3-89733-108-X INHALT: Seit den 80er Jahren zeichnet sich in China durch die wirtschaftliche Öffnungs- und

Reformpolitik ein sozialer Wandel ab, der sich auch auf die Situation des Mediensystems ausgewirkt hat. Waren die Medien zunächst Sprachrohr von Partei und Regierung, die durch staatliche Finanzierung eng an das politische System gebunden waren, so unterliegen sie seit einigen Jahren auch der wirtschaftlichen Liberalisierung und damit der Kommerzialisierung. Unter dem Titel "Zwischen Parteilogik und Marktgesetz - Entwicklungstendenzen des chine-sischen Mediensektors" (S. 11-15) beschreibt K. Kupfer das Spannungsverhältnis zwischen politischer Kontrolle und wirtschaftlicher Öffnung vor dem Hintergrund der institutionellen Rahmenbedingungen. Einen Überblick über Entstehung und Entwicklung des Mediensys-tems, mit dem Schwerpunkt seit Gründung der Volksrepublik China, liefert Gui mit der Dar-stellung der rechtlichen Grundlagen und der Situation von Presse, Hörfunk, Fernsehen, Nach-richtenagentur, Internet sowie zur Journalistenausbildung und deutscher Korrespondenten in China (S. 17-93). In seiner Einführung zum Thema geht G. Kopper auf die Perspektiven des Wandels im Mediensystem Chinas ein (S. 7-9). (DY)

[98-L] Krajewski, Andrzej: Springer auf Kriegspfad, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 4, S. 62-65 INHALT: Im Oktober 2003 kam in Polen die vom Springer-Konzern herausgegebene Zeitung

"Fakt" auf den Markt. Das Boulevardblatt, das als polnische Variante der Bild-Zeitung anzu-sehen ist, gehört mit einer verkauften Auflage von 550.000 Exemplaren (2004) zum Markt-führer. Ebenso wie die bereits früher gegründete "Newsweek Polska" hat die Zeitung zu-nächst zu feindseligen Reaktionen im Pressesektor geführt, jedoch hat die Art der Berichter-stattung zu Debatten über journalistische Arbeitsweisen geführt. Der journalistische Stil reicht von Sensationsjournalismus bis zu kritischer Information gegenüber politischen Privilegien. (DY)

[99-L] Krause, Peter: Medienanalyse als kulturwissenschaftlicher Zugang zum Politischen, in: Birgit Schwelling (Hrsg.): Politikwissenschaft als Kulturwissenschaft : Theorien, Methoden, Problemstellungen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 83-106, ISBN: 3-8100-3996-9 (Standort: UB Bonn(5)-2004-5132) INHALT: Im vorliegenden Beitrag wird der Frage nachgegangen, wie die Analyse von Massen-

medien genutzt werden kann, um politisch-gesellschaftliche Prozesse besser zu verstehen, und in welcher Weise kulturwissenschaftlich inspirierte Methoden und Ansätze dabei nützlich sein können. Dazu wird zunächst in einer kurzen kritischen Bestandsaufnahme der medien-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 69 1.3 Massenmedien

wissenschaftlichen Diskussion der Stellenwert der Massenmedien für die Gesellschaft und die Gesellschaftsanalyse erörtert, um im Anschluss daran die Bedeutung einer kulturwissen-schaftlich orientierten Medienanalyse für die Betrachtung gesellschaftlicher und politischer Prozesse aufzuzeigen. Daran anschließend werden anhand eines Beispiels zentrale Aspekte einer solchen Medienanalyse beschrieben und diskutiert. Als Beispiel dient die medial ver-mittelte Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Gewaltverbrechen in der deut-schen Öffentlichkeit, die am konkreten Fall der presseöffentlichen Resonanz auf den Jerusa-lemer Strafprozess von 1961 gegen den ehemaligen SS-Obersturmbannführer Adolf Eich-mann näher betrachtet wird. Durch eine solche Medienanalyse kann gezeigt werden, dass die-se Debatte nicht allein auf einen kleinen Kreis von Intellektuellen und Politikern begrenzt, sondern breiten Teilen der Gesellschaft zugänglich war. Darüber hinaus wird deutlich, welche Aspekte dieser Debatte in der Öffentlichkeit präsent waren. Dies sind Erkenntnisse, die ohne eine Hinwendung zur Analyse von Massenmedien nach Ansicht des Autors kaum zu gewin-nen wären. (ICI2)

[100-L] Krüger, Udo Michael: Spartenstruktur und Informationsprofile im deutschen Fernsehangebot: Programmanalyse 2003 von ARD/ Das Erste, ZDF, RTL, SAT.1 und ProSieben, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 5, S. 194-207 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/krueger_5-2004.pdf?foid=10695) INHALT: "Die Programmanalyse 2003 vergleicht die Spartenstruktur des gesamten TV-Angebots

von ARD/ Das Erste, ZDF RTL, SAT.1 und ProSieben und die Themenprofile ihrer Informa-tionsangebote. Dabei zeigen sich wie im Vorjahr relativ geringe Verschiebungen auf der Spartenebene. Die beiden Öffentlich-rechtlichen bestreiten ihr Programm fast zur Hälfte mit Informationsangeboten, während der Informationsanteil bei RTL, SAT.1 und ProSieben nur etwas mehr als ein Fünftel der Gesamtsendezeit ausmacht. Dabei haben Das Erste und das ZDF wie in den Jahren zuvor auch ein nach Sendungsformen vielfältigeres Informationsan-gebot, in dem die klassischen Formen Nachrichten, Magazine, Dokumentationen, Berichte, Reportagen und Ereignisübertragungen breiten Raum einnehmen, während die Privaten neben den Nachrichten vor allem auf Magazine, Doku-Inszenierungen und Doku-Soaps setzen. So-weit sich auf Spartenebene Strukturänderungen zeigen, betreffen sie am deutlichsten das Ta-gesprogramm von ProSieben: Fictionunterhaltung wurde dort zugunsten von Information in Form von Infotainment-Magazinen und Doku-Soaps reduziert. ProSieben hat damit den bis-lang führenden Informationsanbieter unter den drei privaten Programmen, RTL, überflügelt. Der Vergleich der Themenprofile der nichttagesaktuellen Informationsangebote zeigt: Wie in den Vorjahren wird 2003 die Thematisierung von Politik, Wirtschaft und Zeitgeschichte fast ausschließlich vom Ersten und vom ZDF geleistet, während sich die privaten Programme aus diesem gesellschaftlich relevanten und problemorientierten Themenbereich weitgehend aus-blenden und stattdessen in hohem Maße Themen aus dem Alltagsleben und aus den relevanz-fernen Bereichen Human Interest, Prominenz, Showbiz als Information anbieten. Vom tägli-chen Gesamtangebot an Politik/ Wirtschaft/ Zeitgeschichte zwischen 17.00 und 1.00 Uhr stammen 86 Prozent von den beiden öffentlich-rechtlichen und nur 14 Prozent von den drei privaten Programmen. Dagegen entfallen vom Gesamtangebot der beiden Themenbereiche Human Interest Prominenz/ Showbiz und Alltagsleben/ Beziehungen drei Viertel auf die pri-vaten und ein Viertel auf die öffentlich-rechtlichen Programme. Auch im Nachrichtenangebot

70 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.3 Massenmedien

treten die typischen Unterschiede zwischen den öffentlich-rechtlichen und den privaten Sen-dern zutage: Die politische Informationsleistung wird in wesentlich höherem Maße vom Ers-ten und vom ZDF als von den drei Privaten erbracht, die selbst in ihren Hauptnachrichten ei-nen hohen Anteil an bunten und an harten Boulevardthemen haben." (Autorenreferat)

[101-L] Linnarz, Paul: "Hummer oder Hamburger": die Medien in Lateinamerika in der Produktivitätsfalle, in: KAS-Auslands-Informationen, 2004, Nr. 8, S. 21-35 (Standort: UuStB Köln(38)-M XE 00681; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.kas.de/db_files/dokumente/auslandsinformationen/7_dokument_dok_pdf_5248_1.pdf) INHALT: "Rückläufige Werbe- und Anzeigeneinnahmen, der Zwang zu Effizienzsteigerung und

Kosteneinsparung sowie sich rapide verschlechternde Rahmenbedingungen für Reporter und andere Mitarbeiter - dies sind die Eckdaten einer seit Jahren miserablen Mediensituation in Lateinamerika, in der solider journalistischer Arbeit und seriöser Berichterstattung der Boden zunehmend entzogen ist." (Autorenreferat)

[102-L] Ludwig, Johannes: Pressedistribution im internationalen Vergleich, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 112-125, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Nach der einleitenden allgemeinen Darstellung des Grundmodells, der Ziele, Ziel-

konflikte und Problemlösungen der Pressedistribution werden acht Ländermodelle für die Pressedistribution verglichen. Da die Pressedistribution vergleichsweise wenig durch die Po-litik reguliert wird, haben sich unterschiedliche Lösungen herausgebildet, die im einzelnen vorgestellt werden. Deutschland: Konsensmodell; USA: Marktwirtschaft mit völlig freiem Spiel der Kräfte; Großbritannien: monopolistisches Marktmodell mit geringer Regulierung; Frankreich: gemeinsames Distributionsnetz; Italien: Staatlich administriertes Marktmodell; Schweiz: Einmonopolistenmodell; Niederlande: funktionsfähiges Konkurrenzmodell; Grie-chenland: individuelle Arrangements. (PT)

[103-F] Marxer, Wilfried (Leitung): Medien in Liechtenstein INHALT: In dieser strukturanalytischen Arbeit werden aus politik- und medienwissenschaftli-

chem Blickwinkel die Mediengeschichte Liechtensteins, die rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekte, der Medienwandel, die Medienqualität, die Lage der Medienschaffenden und die Mediennutzung untersucht. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich vom Erscheinungsda-tum der ersten Zeitung in Liechtenstein im Jahr 1862 bis in die Gegenwart, wobei der aktuel-len Mediensituation besonders Rechnung getragen wird. Umfangreiche Informationen unter: http://www.sidos.ch/fw_query/siweb2.fwx?htm.sel0=7467 . ZEITRAUM: 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart GEOGRAPHISCHER RAUM: Fürstentum Liechtenstein

METHODE: Im Forschungsprojekt wurde ein Methodenmix angewendet, der von der historisch-deskriptiven Darstellung der Mediengeschichte auf der Basis von Archivarbeiten über die

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 71 1.3 Massenmedien

stichprobenartige strukturanalytische Untersuchung des Medienwandels, einer standardisier-ten schriftlichen Befragung von Medienschaffenden bis hin zur Darstellung der Mediennut-zung auf der Grundlage von Sekundäranalysen von Daten aus repräsentativen Meinungsum-fragen sowie weiteren verfügbaren Daten reicht. Ziel des Forschungsprojektes ist neben der Darstellung der Mediensituation eine Beurteilung und Bewertung der Medien in Liechten-stein. Untersuchungsdesign: Zeitreihe von 1945-2000; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 400; Zeitungsausgaben - Printmedien seit 1945; Auswahlverfahren: 48 Wochenstichproben im Fünfjahres- und Quartalsrhythmus). Standardi-sierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 50; Journalisten; Auswahlverfahren: total). Se-kundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe 600; Stimmberechtigte im Fürstentum Liech-tenstein; Auswahlverfahren: Random-Random). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Pro-jekts; Durchführung der Feldarbeit: IHA-GfM.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Marxer, Wilfried: Liechtenstein (Länderbericht). in: Hans-Bredow Institut: Internationales Handbuch Medien. Baden-Baden: Nomos, S. 393-400. ARBEITSPA-PIERE: Marxer, Wilfried: Geschichte der Medien in Liechtenstein. Bendern: Liechtenstein Institut 2001. Typoskript (Vortragsmanuskript).+++Marxer, Wilfried: Medien im politischen System - der Fall Liechtenstein. Bendern: Liechtenstein Institut 2001. Typoskript (Vortrags-manuskript).+++Marxer, Wilfried: Medien in Liechtenstein - Entwicklung und Funktionswei-se unter besonderer Berücksichtigung der politischen Kommunikation. Vaduz: Verl. Liech-tensteinische Akademische Gesellschaft.+++Marcinkowski, Frank; Marxer, Wilfried: Politi-sche Kultur und Medienkommunikation im Fürstentum Liechtenstein. Bern.+++Marxer, Wil-fried: Strukturwandel der Öffentlichkeit - Entwicklungslinien im liechtensteinischen Medien-system von den Anfängen bis heute. Bendern: Liechtenstein-Institut. Typoskript (Vortrags-manuskript).

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-05 ENDE: 2003-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: Institution

INSTITUTION: Liechtenstein-Institut (Auf dem Kirchhügel, St. Luziweg 2, 9487 Bendern, Liechtenstein)

[104-L] Meier, Henk Erik: Strategieanpassungsprozesse im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, (Schriften zur Rundfunk-ökonomie, Bd. 9), Berlin: Vistas Verl. 2003, 555 S., ISBN: 3-89158-378-8 INHALT: Seit der Dualisierung des deutschen Rundfunkmarktes ist die Rolle des öffentlich-

rechtlichen Rundfunks umstritten. Während marktliberale Kritiker dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk vorwerfen, eine nicht zu legitimierende Politik der Programmexpansion zu betrei-ben, verfügen die Rundfunkanstalten nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsge-richts - über eine große Freiheit bei der Interpretation ihres Programmauftrages. Der Ausweg aus den komplexen Steuerungsproblemen im Bereich des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wird in jüngster Zeit vermehrt in der Stärkung der Rolle der binnenpluralistischen Aufsichts-gremien gesehen. Die bisherige empirische Forschung nährt jedoch eher die Skepsis gegen-über der Leistungsfähigkeit der Rundfunkräte; sie hat sich allerdings nicht explizit der Frage der gemeinwohlorientierten Steuerung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten durch ih-re Aufsichtsgremien gewidmet. Die vorliegende Arbeit schließt diese Forschungslücke. Unter Heranziehung verschiedener organisationswissenschaftlicher Ansätze widmet sich die Studie der empirischen Untersuchung wichtiger Programmplanungsentscheidungen von 1970 bis 1993 im ZDF. Sowohl für die aktuelle medienpolitische Diskussion über den verstärkten Ein-

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satz von Selbstregulierungsmechanismen als auch für die Diskussion über Zielwandlungspro-zesse in öffentlichen Unternehmen und medienökonomische Überlegungen zu Programmpla-nungsprozessen, sind die hier veröffentlichten Forschungsergebnisse relevant. Gliederung: (1) Zielwandel und gemeinwohlorientierte Instrumentalisierung im öffentlichrechtlichen Rund-funk; (2) Gemeinwohlorientierung und Effektivität als normative Maßstäbe der Gremienpar-tizipation; (3) Einflusspotenzial und Steuerungskapazität des Fernsehrates des ZDF; (4) Stra-tegische Handlungszwänge und Handlungsoptionen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens im dualen System; (5) Design und Methodik der empirischen Untersuchung; (6) Fallstudien zu Strategieanpassungsprozessen im ZDF; (7) Zusammenfassung der Ergebnisse der Untersu-chung. (BM2)

[105-L] Meyn, Hermann: Massenmedien in Deutschland, Konstanz: UVK Medien Verl.-Ges. 2004, 293 S., ISBN: 3-89669-244-5 (Standort: UB Bonn(5)-2004-1261) INHALT: "Die Neuauflage 2004 dieses Standardwerks wendet sich an all diejenigen, die über die

Funktionen, Strukturen und Entwicklungen der Massenmedien in Deutschland Bescheid wis-sen müssen. Inwieweit die Massenmedien ihren zentralen politischen Funktionen zur Infor-mation, zur Mitwirkung an der Meinungsbildung und zur Kontrolle und Kritik gerecht wer-den und welche rechtlichen, politischen und wirtschaftlichen Hürden sich für sie dabei erge-ben, bildet das zentrale Anliegen dieser Publikation. Dabei werden kritische Fragen anhand von Pro-und-Contra-Positionen beleuchtet, strukturelle Entwicklungen mit Tabellen veran-schaulicht und komplexe Sachverhalte mittels aktueller Beispiele erläutert. Selbstverständlich geht Hermann Meyn auf die aktuellen Entwicklungen ein: So steckt seit 2001 die Medien-branche ökonomisch in der tiefsten Krise der Nachkriegszeit. Die Hoffnung auf das Goldene Medienzeitalter mittels Pay-TV und Online-Angeboten wurde durch eine schwache Konjunk-tur und Fehlinvestitionen verdrängt. Die Auswirkungen dieses Wandels auf Presse, Hörfunk und Fernsehen berühren alle Bereiche der Medienbranche." (Autorenreferat)

[106-L] Mohr, Inge: DVB-T-Region Berlin/ Potsdam - Terrestrik wächst weiter: Ergebnisse einer Repräsentativ-befragung nach dem Umstieg auf digitales terrestrisches Fernsehen, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 7, S. 294-300 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/mohr.pdf?foid=11603) INHALT: "Anfang August 2003 erfolgte in der Region Berlin/ Potsdam der erste Umstieg von

analogterrestrischer auf digitalterrestrische Verbreitung von Fernsehsignalen. Dieser Umstieg zu DVB-T wurde von einer groß angelegten Studie begleitet (vgl. MP 12/2003). Vorteile von DVB-T sind neben verbesserter Empfangsqualität beispielsweise die Möglichkeit der mobilen Nutzung ('Überallfernsehen') und spezielle Zusatzdienste. Und mit DVB-T für Zweit- und Drittgeräte, die meist nicht an Kabel oder Satellit angeschlossen sind, lässt sich hier die Viel-falt des Programmangebots deutlich erhöhen. Zur Beobachtung der weiteren Entwicklung von DVB-T wurde im Auftrag vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) und der Gesellschaft zur Förderung der Rundfunkversorgung mbH (GARV) im März 2004 eine neue Repräsenta-tiverhebung in Berlin und Brandenburg durchgeführt. Befragt wurde jeweils die über Emp-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 73 1.3 Massenmedien

fangstechnik bestinformierte Person eines Haushalts, ausgewertet wurde auf Basis der Haus-halte und der demographischen Angaben zum Hauptverdiener. Zum Zeitpunkt der Erhebung verfügten 8 Prozent der Haushalte in Berlin und Brandenburg über digital-terrestrischen Emp-fang, mehr als vor Einführung von DVB-T die Terrestrik nutzten. Der Umstieg hält an, gut 10 Prozent der DVB-T-Haushalte sind erst zu Beginn dieses Jahres zu Nutzern der neuen Tech-nik geworden. Befragt, welche Empfangstechnik gewählt würde, wenn man sich neu ent-scheiden müsste, würde fast die Hälfte der digitalterrestrischen Haushalte diese Technik wie-der wählen. Damit liegt DVB-T im Hinblick auf die Zufriedenheit mit der Empfangstechnik an zweiter Stelle hinter dem Satellitenempfang. Die Studie zeigt auch, dass die Haushalte zu-nehmend verschiedene Empfangstechniken nebeneinander nutzen, teilweise auch bei einem (dem meistgenutzten) Gerät. Ferner wurde deutlich, dass auf dem Weg in die digitale Welt kaum Haushalte auf der Strecke geblieben sind: Lediglich bei 3,4 Prozent der gut 170.000 Haushalte ohne TV-Gerät in Berlin und Brandenburg kann die Umstellung auf DVB-T als Ursache angenommen werden." (Autorenreferat)

[107-L] Mükke, Lutz: Vom Drang zur Macht, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 4, S. 16-20 INHALT: Diskutiert wird die offensichtliche Übereinstimmung in Themenwahl und Berichter-

stattung zwischen der Bild-Zeitung und dem Magazin "Der Spiegel". Während die Presseor-gane in den 60-er Jahren publizistisch und weltanschaulich unterschiedliche Positionen vor-trugen, gebe es nun gemeinsame Kampagnen z.B. gegen die Rechtschreibreform oder das Ca-roline-Urteil. An verschiedenen Beispielen werden ferner die Gemeinsamkeiten der beiden Chefredakteure im Bereich Marketing und Merchandising beschrieben sowie deren Folgen für die journalistische Arbeit. (DY)

[108-L] Oertel, Barbara: Viel Presse - wenig Freiheit: Medien und Macht in Russland, der Ukraine und Belarus, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 1, S. 19-32 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Elf Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion haben auch bei den Journalisten

in Russland, der Ukraine und Belarus die anfänglich überschwänglichen Freiheitshoffnungen weitgehend Ernüchterung Platz gemacht. Immer noch dominieren Staatsmedien oder Medien in der Hand von meist mit der jeweiligen Staatsmacht verwandelten sogenannten Oligarchen den Markt. Demgegenüber wird unabhängigen Medien, die meist am finanziellen Abgrund stehen, das (Über)leben durch vielfältige Schikanen schwergemacht: Mit Razzien der Steuer-polizei, Gerichtsverfahren und der Verurteilung zu drakonischen Geldstrafen, ja sogar mit physischer Gewalt gegen einzelne Journalisten. Doch gibt es durchaus auch positive Ansätze, verkörpert durch Vertreter der 'neuen' Generation, die sich, nicht selten aller Bedrohung zum Trotz, für Presse- und Meinungsfreiheit einsetzen." (Autorenreferat)

74 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.3 Massenmedien [109-L] Petzold, Matthias; Hochstrat, Caroline: Kompetente Kinder: Medienkonvergenz am Beispiel der Kindernachrichtensendung logo! auf KI.KA, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 4, S. 67-71 INHALT: "Verknüpfungen zwischen Internet und Fernsehpräsenz sind ein Teil von dem, was die

Wissenschaft allgemein als Medienkonvergenz bezeichnet. Sie sind aus unserem heutigen TV-Programm kaum mehr wegzudenken. Doch wie solche konvergierenden Angebote tat-sächlich wirken, warum sie genutzt werden, welchen Mehrwert sie dem Rezipienten verspre-chen und wo mögliche Gefahren der neuen Nutzungsvariante stecken, darüber ist derzeit nur wenig bekannt. Die Forschung steckt hier, wie das Phänomen selbst, noch in den Kinder-schuhen." In ihrem Beitrag berichten die Autoren über eine Studie, in der 50 11- bis 12-jährige Schüler und Schülerinnen eines Wiesbadener Gymnasiums am Beispiel der Kinder-Nachrichtensendung logo!, die sowohl im Fernsehen als auch im Internet angeboten wird, zu ihrem Nutzungsverhalten befragt wurden. Die Studie, die keinen Anspruch auf Allgemeingül-tigkeit erhebt, bestätigte die Vermutung, dass diese spezielle Kindergruppe aufgrund des frü-hen Umgangs mit den neuen Medien über eine ausgeprägte Medienkompetenz verfügte. (PT)

[110-L] Richter, Carola: Medienkampagne der Kulturen, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 3, S. 32-35 INHALT: Untersucht werden Funktion und Bedeutung der beiden arabischen Nachrichtensender

"Al Jazeera" und "Al Arabiya". Diskutiert werden handwerkliche Professionalität und Glaubwürdigkeit der Nachrichten. Mit der emotionalen Berichterstattung und der eindeutigen Parteinahme ist "Al Jazeera" zu "einem politischen Instrument im Kampf der Kulturen ge-worden." Mit der Gründung des Senders "Al Arabiya", der sich mit seinem eher unpolitischen Sendeschema an das reiche Golfstaatenpublikum wendet, ist eine Konkurrenzsituation auf "exklusive" Nachrichten entstanden, die zu einer stärkeren Emotionalisierung und Verfesti-gung des Journalismus mit der "arabischen Sache" führen kann. (DY)

[111-L] Schneider, Beate: Nach der Medienwende in der DDR, in: Die Politische Meinung : Monatsschrift zu Fragen der Zeit, Jg. 49/2004, H. 2 = Nr. 411, S. 17-22 (Standort: UuStB Köln(38)-EP15460; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.kas.de/db_files/dokumente/die_politische_meinung/7_dokument_dok_pdf_4029_1.pdf INHALT: In seinem Übersichtsartikel stellt der Autor die Neuausrichtung bzw. Gestaltung der

Medienlandschaft in den neuen Bundesländern seit der Wiedervereinigung 1990 dar. Die Entwicklung der Medienpolitik und des Medienwesens in der ehemaligen DDR wird dabei in die folgenden Aspekte gegliedert: (1) die strikte Angleichung der Systeme im Rundfunk, (2) die Veränderungen des Pressewesens durch die Verkäufe ostdeutscher Zeitungsverlage, (3) der SPD-Pressebesitz, (4) die geringe Stasi-Überprüfung von Zeitungsjournalisten, (5) die Mediennutzung sowie (6) die ostdeutschen Nutzerwünsche. (ICG2)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 75 1.3 Massenmedien [112-F] Schulz, Iren, M.A. (Bearbeitung); Schorb, Bernd, Prof.Dr. (Leitung): Medienkonvergenz Monitoring INHALT: Der Begriff "Medienkonvergenz" beschreibt die aktuelle Entwicklung der Medienland-

schaft, nämlich das Zusammenlaufen und Verschmelzen bisher getrennter Übertragungswege, Endgeräte und Medieninhalte. Ausgangspunkte dieser Entwicklung sind die Digitalisierungs-technik und der PC, der als Arbeitsgerät ebenso wie als Kommunikations- und Unterhal-tungsmedium dient. Medienkonvergenz umfasst aber nicht nur die Perspektiven der Technik und der Angebote, sondern auch die der Nutzer. Vor dem Hintergrund ihrer subjektiven Inte-ressen gehen sie mit Medienkonvergenz um, folgen Angebotsstrukturen der Medienkonzerne oder ignorieren diese. "Medienkonverenz Monitoring" begleitet ein Forschungsprojekt zur Medienkonvergenz, das vom JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis in München durchgeführt wird. Nach Abschluss der auf drei Jahre angelegten Studie soll das Monitoring weitergeführt und zu einer dauerhaften Einrichtung etabliert werden, die Entwick-lungen der Konvergenz im Medienensemble und deren Bedeutung für Kinder und Jugendli-che analysiert und dokumentiert. "Medienkonvergenz Monitoring" umfasst die kontinuierli-che Beobachtung des Medienmarktes und der Nutzer. Im Mittelpunkt steht die Analyse me-dienübergreifender (konvergenter) Angebote auf dem Medienmarkt sowie der Umgang He-ranwachsender im Alter von 6 bis 19 Jahren mit diesen Angeboten. (S.a. http://www.medien-konvergenz-monitoring.de ).

METHODE: Qualitative medienpädagogische RezipientInnenforschung. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 150; Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 19 Jahren; Auswahlverfahren: gezielte Auswahl). Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 800; Tagespresse, Fachpresse, wissen-schaftliche Literatur, Onlineveröffentlichungen; Auswahlverfahren: gezielte Auswahl). Feld-arbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Schulz, I.: Report "Medienkonvergenz Monitoring", 1/2004. Ent-wicklungen und Perspektiven zum Phänomen "Medienkonvergenz". Downlaod unter: http:// www.uni-leipzig.de/ßmemo/upload/report.pdf .+++Schulz, I.: Und wenn sie nicht gestorben sind, verkaufen sie sich noch heute. in: bildung+medien - Leipziger Buchmesse-Journal, März 2004, S. 11.+++Schulz, I.: Report 2 "Medienkonvergenz Monitoring", 2/2004. Teil II: Medienkonvergenz aus der Perspektive heranwachsender MedienexpertInnen. Downlaod un-ter: http://www.uni-leipzig.de/~memo/upload/report2/Teil3/reportteil3.htm .Arbeitspapiere: nein Schlagwörter: Konvergenz; Medien; Medientechnik; Massenmedien; Digitalisierung; PC; Kommunikationsmedien; Unterhaltung; Rezipient; Markt; Angebot; Jugendlicher; Kind-Informationsquelle: IZ-Erhebung 2004/ Internet Erfassungsjahr: 2004 Erfassungsnummer: 20040914 Datenbanknummer: 81921 Internet-Freigabe: 2004-12-21

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien -SLM- FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Medienpädagogik e.V. (Emil-Fuchs-Str. 1, 04105 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [113-F] Schwering, Gregor, Dr.; Tyralla, Rebecca; Groscurth, Henning; Dilcher, Andrea; Beh-rens, Lars; Lück, Gabriele (Bearbeitung); Schanze, Helmut, Prof.Dr.; Rusch, Gebhard, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Mediendynamik. Prinzipien und Strategien der Fusion und Differenzierung von Medien (Teilprojekt A4)

76 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.3 Massenmedien INHALT: Das für eine Laufzeit von zunächst drei Jahren geplante Teilprojekt zielt auf eine Theo-

rie der medialen Spezifizierung und Differenzierung. Diese Theorie soll gewonnen werden durch die medienhistorische Erarbeitung medientheoretischen und medienkritischen Wissens sowie die empirische Erforschung rezenten medien- und kulturspezifischen Nutzungswissens in der deutschen Medienkultur im Vergleich mit Kanada und den USA (als medientechnolo-gisch und medienkommerziell führenden Ländern), Israel (als Beispiel für eine nachhaltig durch die jüdische Buchreligion geprägte Kultur im Digitalisierungsschub) und Russland (als Beispiel eines multikulturellen Landes an der Schwelle zur Digitalisierung). Das Teilprojekt zielt aber auch auf die Reflexion der Anwendungsdimension solchen Wissens in der aktuellen Medienpraxis, insbesondere im Hinblick auf die zukünftig zu erwartenden Entwicklungen z.B. in den Bereichen der Multi-Medialisierung, der medialen Binnendifferenzierung, der in-termedialen Relationierung und der partizipativen, ästhetischen Entdifferenzierung. Dabei ist einerseits auszugehen von ästhetischen und kognitiv-sozialen Prinzipien wie thematisch-formalen, kommunikativen, hedonistischen oder ökonomischen Funktionalisierungen von Medien. Andererseits ist die Ausdifferenzierung von Kommunikationsmitteln als Funktion der Ausdifferenzierung von Gesellschaft zu berücksichtigen, und zwar hinsichtlich kommu-nikativer Inanspruchnahmen jeweils historisch neuester Technologien (wie Schrift, Print, Sig-nalübertragung, Digitalisierung etc.) und ökonomischer Ausdifferenzierungen. Schließlich stellen die am Beispiel von Medien wie Literatur, Theater, Bildende Kunst, Radio oder Film gewonnenen analytischen Strategien und Theorien z.B. der Form-Inhalts-Differenzierung o-der der Unterscheidung von Genres und ästhetischen Funktionen jene Konzepte und Orientie-rungen bereit, die sich im nächstfolgenden Differenzierungsprozess artikulieren. Dabei sind die intermedialen Relationen bzw. die Spezifitäten der sog. Neuen Medien im Vergleich mit den "klassischen" Medien von besonderem Interesse. Theorien der Funktion und des Spiels, der Medienökonomie und -ästhetik, in den älteren Differenzierungstheorien als Gegensätze begriffen, werden zunehmend fusioniert (z.B. bez. Video- und PC-Games). Theorien der Re-lation von Form und Inhalt ("form follows function") werden in Frage gestellt (z.B. von post-modernen Theorien der Dekoration), ältere Theorien der Differenzierung der Künste erhalten auf der Ebene der multimedialen Praxis eine überraschende Aktualität. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Kanada, USA, Israel, Russland

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Siegen, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 615

"Medienumbrüche" (57068 Siegen) KONTAKT: Schanze, Helmut (Prof.Dr. Tel. 0271-740-4505) [114-L] Studer, Peter: Kriegsfoto: Geschichte, Wirkung, Ethik, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 84-87 INHALT: Obwohl das Fernsehen das unbestrittene Leitmedium bei der Kriegsberichterstattung

geworden ist, hat die Kriegsfotografie und die Kriegsbildreportage ergänzende und vertiefen-de Funktion bekommen. Der Vorwurf der Ästhetisierung der Gewalt in der Fotografie wir als ein Versuch gewertet, "sich auch formal vom Bildmüll des Fernsehens abzuheben, ohne den ernsthaften Anspruch der Zeitzeugenschaft aufzugeben". In dem Beitrag wird zunächst die historische Entwicklung der Kriegsfotografie zusammengefasst, wobei an bekannte Beispiele aus der Geschichte erinnert wird, bei denen wirkungsvolle Bilder inszeniert wurden oder ihre

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 77 1.3 Massenmedien

Bedeutung durch den Geschichtsverlauf verändert wurde. Ethische Regeln für Kriegsfotogra-fie werden abschließend diskutiert. (PT)

[115-F] Tiele, Annekaryn, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Scherer, Helmut, Prof.Dr.; Schnei-der, Beate, Prof.Dr.; Schütz, Walter J., Prof.Dr.h.c.; Möhring, Wiebke, Dr. (Leitung): Die redaktionelle und verlegerische Struktur der Tageszeitungen in Deutschland INHALT: Das vorliegende Forschungsvorhaben hat zum Ziel, die bisher vorhandenen pressesta-

tistischen Daten für das Jahr 2004 zu aktualisieren. Damit kann die Entwicklung des Tages-zeitungsmarktes, insbesondere seine wirtschaftliche und publizistische Konzentration, in ei-nem fünfzigjährigen vergleichenden Überblick beschrieben werden. Das Projekt verfolgt dar-über hinaus langfristig das Ziel, durch die kontinuierliche Fortschreibung der Stichtagssamm-lungen eine zuverlässige Daten- und Materialbasis für detailliertere Struktur- sowie Inhalts-analysen zu schaffen. Marktstrukturelle Prozesse und sich verändernde Strategien der Verlage und deren Konsequenzen für den Inhalt der Zeitungen lassen sich mit Hilfe dieser Datenbasis in weiterführenden Projekten umfassend nachvollziehen und erklären. ZEITRAUM: 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

METHODE: Schütz' Methode der bisherigen Stichtagssammlungen von 1954, 1964, 1967, 1976, 1989 und 1994 wird auch auf das Jahr 2004 angewandt. Die seit der ersten Stichtagssamm-lung von 1954 unverändert beibehaltenen Kategorien zur Darstellung des Zeitungsangebots werden für die Stichtagssammlung 2004 übernommen. Die Auswertung der Stichtagssamm-lung 2004 (1.600 Zeitungsausgaben pro Tag, insgesamt 7 Erhebungstage, Vollerhebung) lie-fert einen aktuellen, vollständigen Überblick über die wichtigsten Merkmale aller deutschen Tageszeitungsausgaben. DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Pro-jekts.

ART: gefördert BEGINN: 2004-11 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kom-munikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)

KONTAKT: Möhring, Wiebke (Dr. Tel. 0511-3100-483, e-mail: [email protected])

[116-L] Wutz, Gertraud; Brosius, Hans-Bernd; Fahr, Andreas: Konvergenz von Nachrichtensendungen aus Zuschauerperspektive, in: Publizistik : Viertel-jahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rund-funk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 49/2004, Nr. 2, S. 152-170 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; UuStB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Seit Einführung des privaten Rundfunks ist die mögliche Angleichung öffentlich-

rechtlicher und privater Sender ein viel beachteter Forschungsgegenstand in der Kommunika-tionswissenschaft. Bisher konzentriert sich die Konvergenzforschung jedoch primär auf das Programmangebot. Demgegenüber existieren nur sehr wenige nachfrageorientierte Ansätze. Die vorliegende Studie greift dieses Forschungsdefizit auf. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob sich die Programmangebote öffentlich-rechtlicher und privater Sender aus Zuschauersicht ü-ber die Jahre hinweg inhaltlich und gestalterisch einander angeglichen haben. Aus pragmati-schen Gründen beschränkt sich die Untersuchung auf das Genre 'Nachrichten' und hier stell-

78 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.3 Massenmedien

vertretend auf eine öffentlichrechtliche ('Tagesschau') und eine private Nachrichtensendung ('RTL aktuell'). Insgesamt 110 Befragte beurteilten jeweils 24 Beiträge der beiden Sendungen aus den Jahren 1986, 1990, 1995 und 2000 hinsichtlich der inhaltlichen und gestalterischen Qualität. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zuschauer Unterschiede zwischen den Nachrichten-sendungen eines privaten und eines öffentlich-rechtlichen Senders wahrnehmen. Bei der in-haltlichen Qualität der Sendungen kommt es aufgrund einer verbesserten Bewertung der 'RTL aktuell'-Beiträge zu einer schwach konvergenten Entwicklung. Im Hinblick auf die gestalteri-sche Qualität bewerten die Zuschauer 'RTL aktuell' immer positiver, während die 'Tages-schau' auf ihrem Niveau bleibt. Dadurch kommt es hier zu einer divergenten Entwicklung." (Autorenreferat)

[117-L] Zabel, Christian: Zeitwettbewerb deutscher Free-TV-Anbieter, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 52/2004, Nr. 3, S. 412-431 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550) INHALT: "Der vorliegende Aufsatz untersucht, inwieweit sich die Programmentwicklung im

Fernsehen mit den zentralen Triebkräften des Wettbewerbs nach Porter erklären lässt. Auf Basis von Interviews mit Branchenexperten sowie Fallstudien aus der deutschen Daytime er-läutert die Analyse dabei, wie die Veränderungen in der Nachfrage (Zuschauer, Werbeindust-rie) und im Angebot der Programmmärkte die Sender fortlaufend dazu zwingen, ihr Pro-grammschema zu erneuern. Da sich die Senderkonkurrenz somit als Timing-Wettbewerb in-terpretieren lässt, wird das Portersche Modell um die zeitliche Dimension erweitert: Lohnt es sich für die Sender, ein Format neu zu entwckeln oder eine bereits erfolgreiche Sendung zu adaptieren? Die weitere Untersuchung deutet dabei auf nur schwache Pioniervorteile hin, da das Fehlschlagrisiko hoch und ein Patentschutz kaum ausgeprägt ist. Des Weiteren kann ein Image-Bonus für Pionierformate exemplarisch nicht nachgewiesen werden; vielmehr scheint die quantitative Akzeptanz der Angebote wichtiger zu sein - unabhängig vom Zeitpunkt des Markteintritts. Insgesamt spricht die Analyse für eine 'Strategie des schnellen Zweiten' - mit Ausnahme des imageprägenden Bereichs der Event-Sendungen." (Autorenreferat)

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie [118-L] Barfield, Claude E.; Heiduck, Günter; Welfens, Paul J.J. (Hrsg.): Internet, economic growth and globalization: perspectives on the new economy in Europe, Japan and the USA, Berlin: Springer 2003, 388 S., ISBN: 3-540-00286-3 INHALT: Der Sammelband enthält Beiträge zu folgenden Themen: Telekommunikation, Internet,

Innovation und Wirtschaftswachstum in Europa; Informations- und Kommunikationstechno-logie in Japan; Zusammenhänge zwischen der Entwicklung des Internets und dem internatio-nalen Handel; Internet und Kultur; E-Commerce; E-Finance; Änderungen der japanischen Fi-nanzwirtschaft durch das Internet; Dynamik und Expansion des europäischen Finanzmarktes unter dem Einfluss des Internet; E-Commerce und die GATS-Empfehlungen; Soziale und ge-sellschaftliche Einwirkungen der Informationstechnik; Zusammenhänge zwischen der Wis-sens- und Arbeitsorganisation und dem Wirtschaftswachstum. (IAB)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 79 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie [119-L] Bolter, Jay; Gromala, Diane: Neue Medien und der Mythos von der Konvergenz, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kom-munikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 1, S. 17-24 INHALT: Der Beitrag ist die Adaption von zwei Kapiteln aus dem Buch "Windows and Mirrors:

Interaction Design, Digital Art, and the Myth of Transparency", das die Autoren 2003 veröf-fentlicht haben. Thematisiert wird die Frage, wie weit Theoriebildung und Praxis der Me-dienkultur divergieren. Die Autoren diskutieren den Mythos der Konvergenz im Zeitalter der Digitalisierung. Einige Theoretiker prophezeien zwar die Entstehung eines einzigen universa-len Medienformats mit allgegenwärtigen, unsichtbaren Interfaces, in der Praxis ist das Su-permedium "jedoch nirgendwo in Sicht". Ein Blick auf die Praxis der Digitalmedien zeigt ei-ne Tendenz zu Kombination und Wechselspiel von Geräten und Formaten, wofür die Autoren den Begriff "Remediation" vorschlagen. Das Web ist "ein energischer Remediator", in dem die meisten populären Medien und Medienformate des vergangenen Jahrhunderts kombiniert werden. Zu einer völligen Aufhebung der Interfaces in einem Supermedium wird es aber nicht kommen, wofür die Design-Strategien für immer neue Interfaces sprechen. (PT)

[120-L] Budka, Philipp: Indigene Widerstandsbewegungen im Kontext von Globalisierung und Informations- und Kommunikationstechnologien: das Fallbeispiel der EZLN in Mexiko, in: Journal für Entwick-lungspolitik, Vol. 20/2004, No. 1, S. 33-44 INHALT: "Eine der ersten indigenen Bewegungen, die das Potential global distribuierter Informa-

tions- und Kommunikationstechnologien (IKTs) - wie dem Internet - erkannte, war die EZLN, eine Widerstandsbewegung aus Chiapas, Mexiko. In diesem Aufsatz wird die Nut-zung der IKTs durch die EZLN und die sie unterstützenden Nichtregierungsorganisationen ebenso analysiert, wie die Präsenz der Bewegung im Internet. Angelehnt an das Konzept der 'landscapes' von Arjun Appadurai lassen sich im Fall der EZLN transnationale elektronische Solidaritätslandschaften konstatieren. Diese setzten der damals regierungsabhängigen Me-dienlandschaft Mexikos eine mediale Öffentlichkeit entgegen, welche die Beziehungen zwi-schen indigener Widerstandsbewegung und Regierung maßgeblich beeinflusste." (Autorenre-ferat)

[121-L] Budke, Alexandra; Kanwischer, Detlef; Pott, Andreas (Hrsg.): Internetgeographien: Beobachtungen zum Verhältnis von Internet, Raum und Gesellschaft, (Erdkundliches Wissen, Bd. 136), Wiesbaden: Steiner 2004, 192 S., ISBN: 3-515-08506-8 INHALT: "Dieser Band führt zwei interdisziplinäre Forschungsfelder zusammen: Die Untersu-

chung der gesellschaftlichen Bedeutung des Internets und die theoretische Diskussion zum Verhältnis von Raum und Gesellschaft. Die räumlichen und gesellschaftlichen Dimensionen des Internets werden anhand physisch-materieller, struktureller, perzeptiver und kommunika-tiver Aspekte analysiert. Sichtbar wird dabei nicht zuletzt, welche Impulse die Raumdebatte am Forschungsobjekt Internet gewinnen kann. Der erste Teil des Bandes behandelt die Prob-lematik der Verortung des Internets. Der zweite Teil identifiziert auf zweierlei Weise einen strukturgenerierenden Geocode des Internets. Der eingehenden Bestimmung und Untersu-chung verschiedenartiger Räume des Internets widmet sich der dritte Teil des Bandes." (Au-

80 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

torenreferat). Inhaltsverzeichnis: Andreas Pott, Alexandra Budke und Detlef Kanwischer: In-ternet, Raum und Gesellschaft. Zur Untersuchung eines dynamischen Verhältnisses (9-20); Niels Werber: Von der Bagatellisierung des Raums. 'Neue Medien' als 'raumüberwindende Mächte' (23-39); Inga Heinze: Methoden und Anwendungsgebiete der Internetkartographie (41-55); Christian Langhagen-Rohrbach: Internet und Internet-User. Wer nutzt das Netz wo? (57-77); Holger Floeting: Internet und Stadt. Geht den Kommunen der Ort verloren? (79-90); Christian Stegbauer: Zum Verhältnis von Zentrum und Peripherie im Internet (93-108); Cor-nelia Becker: Raum-Metaphern als Brücke zwischen Internetwahrnehmung und Internet-kommunikation (109-122); Hubertus Niedermaier und Markus Schroer: Sozialität im Cyber-space (125-141); Sabine Thabe und Arne Schlechter: Yonern als ironische Raum(de)-konstruktion. Ethnographische Erkundungen in virtuellen Räumen (143-161); Daniela Ah-rens: Internet, Nicht-Orte und die Mikrophysik des Ortes (163-177); Detlef Kanwischer: Zwi-schen den Welten. Raumsimulationen im Netz (179-192).

[122-L] Dresing, Thorsten; Kuckartz, Udo: Neue Datenquellen für die Sozialforschung: Analyse von Internetdaten, in: Udo Kuckartz, Heiko Grunenberg, Andreas Lauterbach (Hrsg.): Qualitative Datenanalyse: computergestützt : methodische Hintergründ und Beispiele aus der Forschungspraxis, Wiesbaden: VS Verl. für Sozi-alwiss., 2004, S. 195-213, ISBN: 3-531-14248-8 INHALT: "Das Internet stellt für die Sozialwissenschaften eine ergiebige Datenquelle dar. Der

Beitrag stellt die verschiedenen Formen von Internetdaten (u.a. Chat, Foren und Mai-linglisten) und ihre Charakteristika wie etwa Materialumfang und Zugänglichkeit der Daten vor. Zudem werden die Aufbereitungsmöglichkeiten für die computergestützte Analyse dis-kutiert. Das konkrete Auswertungsbeispiel beschreibt die theoriegeleitete Inhaltsanalyse der Forenbeiträge eines Onlineseminars. Ziel der Untersuchung war es, festzustellen ob der zu Beginn der Veranstaltung anhand eines Fragebogens festgestellte Lerntyp jedes Teilnehmen-den auch beim virtuellen Austausch der Personen im Onlineforum präferiert wird oder ob er sich ändert. Detailliert beschrieben sind die Schritte von der Datenerhebung und -umwandlung, dem Datenimport in MAXqda, dem Codieren des Textmaterials nach einem operationalisierten Codesystem bis hin zur Visualisierung der Codeüberschneidungen im Co-de-Relations-Browser." (Autorenreferat)

[123-L] Fang, Weigui: Das Internet und China: digital sein, digitales Sein im Reich der Mitte, (Telepolis), Hannover: Heise 2004, XIV, 171 S., ISBN: 3-936931-20-8 (Standort: Nds. LB Hannover(35)-20044018) INHALT: "Ende 2003 nutzten etwa 80 Millionen Menschen in China das Internet, was 6,2 Pro-

zent seiner Gesamtbevölkerung entspricht. Das Internet befindet sich damit in China immer noch in einer Art Anfangsphase und spielte bisher eine eher periphere Rolle im chinesischen Alltag. Aber Internetwirtschaft und -kultur erleben derzeit einen rasanten Fortschritt. Das Buch behandelt die Entwicklung der Digitalisierung in China sowie deren Auswirkungen, al-so die 'digitale Realität' im Reich der Mitte. Die verschiedenen Beiträge beschäftigen sich in erster Linie mit der Schnittstelle von Mensch und Bildschirm, mit einer starken Fokussierung auf Internetnutzer in ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Umfeld. Der Autor erfasst das chi-nesische Internet durch das Auffächern von Einzelperspektiven szenarisch und gesamtheit-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 81 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

lich. Er geht dabei vom Erkenntnisinteresse eines Teilnehmers an der innerchinesischen De-batte aus, der mit kritischem Blick die Durchsetzung des Internets in China sowie deren Kon-sequenzen verfolgt - und er legt in seiner Kritik oft nur verhalten ironisch den Finger auf Wunden, da es ihm vor allem um die positiven, produktiven Effekte der Entwicklung geht." (Autorenreferat)

[124-F] Friebel, Martin, M.A.; Schulte, Olaf A., M.A. (Bearbeitung); Schmitz, H. Walter, Prof.Dr. (Leitung): Audiovisuelle Fernkommunikation (Videokonferenzen) INHALT: Kommunikationswissenschaftliche Fundierung des Gebrauchs von Videokonferenzan-

lagen; Videokonferenz als eigenständige Kommunikationsform? (Hypothese); Analyse der Eignung von Videokonferenzen für spezifische Anwendungen/ Kommunikationszwecke (Praxis).

METHODE: Vor dem Hintergrund der Essener Kommunikationswissenschaft (Ungeheuer) die Überprüfung der Hypothese "Videokonferenz als eigenständige Kommunikationsform?" durch empirischen Zugang DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: ca. 10; Anwendende von Videokonferenzen). Gruppendiskussion; Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 5; Anwendende von Vidokonferenzen -hier Teleteaching-). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 40; Anwendende von Videokonferenzen -hier Teletea-ching-). Gesprächsanalyse (Transkription). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Schulte, O.A.; Friebel, M.; Klotzek, C.: Aufzeichnung technisch vermittelter Kommunikation - das Beispiel Videokonferenz. in: Gesprächsforschung - Onli-ne-Zeitschrift zur verbalen Interaktion, 2001, Ausg. 2, S. 222-242. Download unter: http://www.gespraechsforschung-ozs.de/heft2001/px-schulte.pdf .+++Schulte, O.A.: 25 Jahre soziale Präsenz - ein Überblick zur Videokonferenzforschung. in: Medien und Kommunikati-onswissenschaft, Jg. 50, 2002, Nr. 4, S. 551-570.+++Friebel, M.; Loenhoff, J.; Schmitz, H.W.; Schulte, O.A.: "Siehst Du mich?" - "Hörst Du mich?" Videokonferenzen als Gegens-tand kommunikationswissenschaftlicher Forschung. in: kommunikation@gesellschaft, 2003. Download unter: http://www.soz.uni-frankfurt.de/K.G/B1_2003_Friebel_Loenhoff_Schmitz _Schulte.pdf .+++Schulte, O.A.: Die Videokonferenz in der universitären Lehre - Projekte und Forschung. in: Das Hochschulwesen, 2003, 2, S. 81-86.+++Schulte, O.A.; Döring, J.: Te-leteaching in Germany - training instructors to use videoconferencing. in: Lassner, David; McNaught, Carmel (eds.): Proceedings of ED-MEDIA 2003, June 23-28, 2003; Honolulu, Hawaii, USA. 2003, pp. 2863-2866. Download: http://www.uni-essen.de/videokonferenz/ teleteaching.pdf .+++Döring, J.; Schmitz, H.W.; Schulte, O.A.: Connecting Perspectives. Vi-deokonferenz: Beiträge zu ihrer Erforschung und Anwendung. Essener Studien zur Semiotik und Kommunikationsforschung, Bd. 4. Aachen: Shaker 2003. ISBN 3-8322-1492-5. +++ Schulte, O.A.: Kompetenz gestaltet Kommunikation - zur Bedeutung von Erfahrung und Kompetenz in der Nutzung von Videokonferenzen. in: Kleinberger, Ulla; Wagner, Franc (Hrsg.): Neue Medien - neue Kompetenzen? Texte produzieren und rezipieren im Zeitalter digitaler Medien. Bonner Beiträge zur Medienwissenschaft, Bd. 3. Frankfurt am Main u.a.: P. Lang 2004, S. 127-135. ARBEITSPAPIERE: Schmitz, H.W.: Videokonferenz als eigenständi-ge Kommunikationsform. Eine explorative Analyse. Unveröffentlichter Vortrag, Universität Klagenfurt, 10.12.1999.

ART: gefördert BEGINN: 2000-02 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

82 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Geisteswissenschaften, Fach

Kommunikationswissenschaft (Universitätsstr. 12, 45117 Essen) KONTAKT: Schulte, Olaf A. (Tel. 0201-183-4635, e-mail: [email protected]) [125-L] Gleich, Uli: Digital Divide - führen Internet und Digitales Fernsehen zu einer neuen Wissenskluft?: ARD-Forschungsdienst, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 5, S. 233-238 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/fodi_5-2004.pdf?foid=10707) INHALT: Der Begriff Digital Divide, der auf der Theorie der Wissenskluft beruht, bezeichnet

eine Kluft, die sich aus den unterschiedlichen Zugangschancen von Bevölkerungssegmenten zu den neuen Medien (wie Computer, Internet, Digitales Fernsehen etc.) ergibt. Soziale Grup-pen, die wirtschaftlich besser gestellt sind und/ oder über einen höheren Bildungsabschluss verfügen, nehmen den wachsenden Informationsfluss durch die Massenmedien schneller auf als Bevölkerungsteile, die wirtschaftlich schwächer gestellt sind und/ oder über einen niedri-geren Bildungsabschluss verfügen. Diese Wissenskluft - so die These - verstärkt sich durch die zunehmende Verbreitung der neuen Medien, insbesondere des Internets. Im Zentrum der Debatte steht bislang vor allem die Frage des Zugangs zum Onlinemedium. Hier zeigt eine Reihe von nationalen und internationalen Studien, dass die Nutzung von Computer und Inter-net vor allem (noch) in männlichen, einkommensstärkeren und höher gebildeten Gruppen der Gesellschaft stattfindet. Dies trifft auch für Deutschland zu, das im internationalen Vergleich bei der Internetnutzung einen mittleren Platz einnimmt (vgl. Studie von Groebel, Koenen und Konert). Die Teilung zwischen Onlinern und Offlinern wird wohl nicht so schnell verschwin-den, wie man erwartet hat. Im Gegenteil, es zeigen sich sogar wieder wachsende Anteile von Offlinern in einigen Bundesländem (zum Beispiel Berlin; vgl. Initiative D21, 2002). Ähnliche Befunde liegen derzeit auch aus der Schweiz vor (vgl. Studie von Marr). Darüber hinaus scheint sich die digitale Kluft über die Generationen hinweg zu "vererben". So stellte bei-spielsweise eine Studie von Iconkids & Youth unterschiedliche Zugangschancen bei Sechs- bis Zwölfjährigen fest, die sich vor allem aus den unterschiedlichen Bildungsgraden der El-tern ergeben. Die Schule kann dabei nur bedingt einen Ausgleich herbeiführen, weil laut die-ser Studie lediglich 16 Prozent der befragten Kinder einen Computer in der Schule nutzen können. Neun internationale Studien werden ausführlich vorgestellt, 24 weitere Veröffentli-chungen sind bibliographiert. (BM2)

[126-F] Gonser, Nicole, Dipl.-Soz.Wiss. Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung): DVB-T - Einführung in Hannover INHALT: Ermittlung von Informationsstand, Akzeptanz und Nutzung von DVB-T im Umstel-

lungsprozess "Digitalisierung des Rundfunks". ZEITRAUM: 2002-2004 GEOGRAPHI-SCHER RAUM: Hannover

METHODE: Mehrmethodisches Vorgehen (Inhaltsanalyse "Berichterstattung DVB-T"); Befra-gung: Marktforschung. Markt/ Technikinnovation und -diffusion. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 36; Arti-kel aus regionalen Tageszeitungen ab 17.3.2004 - HAZ, NP, Regional-Bild; Auswahlverfah-ren: total). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 2 x je 196; 2 Messzeitpunkte,

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 83 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

18 bis 70 Jahre+; Auswahlverfahren: Quota -Alter und Geschlecht-). Feldarbeit durch Mitar-beiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Gonser, N.: Mehrmethoden-studie zur Einführung des digitalen Fernsehens (DVB-T) in der Region Hannover/ Braun-schweig am 24. Mai 2004. Hannover, Okt. 2004, ca. 55 S.

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-04 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kom-munikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [127-F] Greiwe, Stephanie, M.A.; Pakoci, Daniel; Aegerter, Veronika, Lic.rer.soc.; Huber, Maja (Bearbeitung); Niederer, Ruedi, Prof.Dr. (Leitung): Informations- und Kommunikationstechnologien an den Volksschulen in der Schweiz INHALT: Den Schülerinnen und Schülern der schweizerischen Volksschulen stehen rund 59'000

Computer zur Verfügung (Stand Ende 2001). Pro Klasse sind im Mittel somit 1,5 Computer verfügbar. 82% der Schulen auf der Primarstufe und der Sekundarstufe I sind mit Computern für Schülerinnen und Schüler ausgerüstet. Auf der Primarstufe sind es 73% und auf der Se-kundarstufe I nahezu 100% der Schulen - noch 1989 betrug der Anteil der Schulen der Se-kundarstufe I mit Schülercomputern erst 37%. Allerdings kommt der Computer im Unterricht noch kaum je regelmäßig zum Einsatz. Ganze 19% der Schülerinnen und Schüler des 5. bis 9. Schuljahres geben an, den Computer mehrmals in der Woche in der Schule zu benutzen. Au-ßerhalb der Schule ist der Computer für die junge Generation hingegen ein recht gebräuchli-ches Medium: um die 70% der Schülerinnen und Schüler des 5. bis 9. Schuljahres nutzen zu Hause den Computer mehrmals in der Woche. Dabei verwenden sie ihn am häufigsten zum Spielen. 80% der Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I und 55% der Lehrpersonen auf der Primarstufe haben den Computer schon zu Unterrichtszwecken eingesetzt; er wird jedoch eingestandenermaßen im Unterricht noch selten und nur für spezifische Nutzungszwecke verwendet. Auf der Primarstufe benutzen ihn die Lehrpersonen am ehesten für den Einsatz von Lernsoftware: 18% der Lehrpersonen auf der Primarstufe setzen den Computer mehrmals pro Woche dafür ein. Auf der Sekundarstufe I ist die Textverarbeitung die verbreitetste An-wendung im Unterricht. Allerdings verwenden ihn nur 9% der Lehrpersonen auf der Sekun-darstufe I mehrmals wöchentlich für diesen Zweck. Für den Internetzugang sind insgesamt 55% der Schülercomputer ausgerüstet. Auf der Primarstufe ist der Zugang zum Internet von 36% der Computer, auf der Sekundarstufe I sogar von 68% der Computer möglich. Die Lehr-personen stehen der Computernutzung im Unterricht grundsätzlich positiv gegenüber. 64% aller Lehrerinnen und Lehrer stimmen der Aussage zu, dass der Computereinsatz im Unter-richt wichtig ist; und eine Mehrheit der Primarlehrpersonen befürwortet die Einführung des Computers im Unterricht ab dem 1. Schuljahr. Gleichzeitig beurteilt die Lehrerschaft die ei-genen Computer- und Informatikkenntnisse durchaus kritisch. Am besten sind ihre Kenntnis-se nach eigener Ansicht in der Textverarbeitung: Etwa 80% aller Lehrpersonen verfügen nach eigenen Angaben über gute bis sehr gute Kenntnisse in diesem Bereich. Hingegen schätzen sie z.B. ihre methodisch-didaktischen Kenntnisse für den Einsatz des Computers im Unter-richt als eher mittelmäßig bis gering ein. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz

METHODE: schriftliche Befragung bei IKT-Verantwortlichen von schweizerischen Schulen der Primarstufe (Stichprobe) und der Sekundarstufe I (Vollerhebung)

84 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie VERÖFFENTLICHUNGEN: Niederer, R.; Greiwe, S.; Pakoci, D.; Aegerter, V.: Informations-

und Kommunikationstechnologien an den Volksschulen in der Schweiz. Neuchatel: Bundes-amt für Statistik (BFS) 2002.

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Statistik -BfS- FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz Technik - Wirtschaft - Soziales, Institut für interdisziplinäre Wirtschafts- und Sozialforschung (Riggenbachstr. 16, 4600 Ol-ten, Schweiz)

KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]) [128-F] Groß, Melanie, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Winker, Gabriele, Prof.Dr. (Leitung): Internetportal - gender & queer studies Hamburg INHALT: 1. Partizipative Anforderungsentwicklung für das hochschulübergreifende Internet-por-

tal der Gender und Queer Studies Hamburg; 2. Projektrealisation unter: http://www.gender-studies-hamburg.de ; 3. Evaluation a) der Anforderungsentwicklung, b) der partizipativen Gestaltung, c) der Nutzung des Internetportals durch UserInnen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg

ART: gefördert BEGINN: 2004-03 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wissenschaft und Gesundheit

INSTITUTION: Technische Universität Hamburg-Harburg, FSP 4 Informations- und Kommuni-kationstechnik Arbeitsgruppe 4-15 Arbeit - Gender - Technik (21071 Hamburg)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-42878-3446, e-mail: [email protected]) [129-L] Haank, Derk: Evolution statt Revolution: Springer Open Choice, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Me-dienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 3, S. 143-144 INHALT: Trotz genereller Bedenken gegenüber der populistischen Forderung, jeder Internetnut-

zer müsse kostenlosen Zugang zu allen wissenschaftlichen Publikationen haben, beteiligt sich der Wissenschaftsverlag Springer mit dem "Springer Open Choice" an der "Open Science" genannten Praxis der Veröffentlichung von Forschungsergebnissen und wissenschaftlichen Beiträgen via Internet. Dabei kann der Autor allerdings entscheiden, ob er seine Publikation weiterhin kostenlos nur in gedruckter Form veröffentlicht sehen will, oder ob er es wünscht, dass sie auch elektronisch publiziert wird; die dafür fällige Gebühr von 3000 US-Dollar ist vom Autor zu tragen. (KB)

[130-F] Hein, Dörte, M.A. (Bearbeitung): Das World Wide Web als Wissensdispositiv? Zur bildenden Aneignung von sozialen Erinne-rungen mit Hilfe neuer technischer Medien am Beispiel des Holocausts INHALT: Das Promotionsprojekt widmet sich aktuellen Fragestellungen aus dem Medienbereich

einerseits und greift andererseits die öffentlich geführte Debatte um den angemessenen Um-gang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit auf. Wie Vergangenes aufbewahrt und dokumentiert werden soll, ist höchst relevant - wir stehen derzeit an der Schwelle zum soge-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 85 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

nannten Generationswechsel der Zeitzeugen des Holocausts. Der Terminologie Jan Assmanns folgend, befindet sich damit die Erinnerung an die Verbrechen des Holocausts in einem Ü-bergangsstadium vom kommunikativ gelebten zu einem kulturellen, medial fixierten Ge-dächtnis. Mit dem Internet bzw. der Durchsetzung und Verbreitung neuer Speicher- und Kommunikationsmedien stehen der Gesellschaft fast unbegrenzte Speichermöglichkeiten zur Verfügung. Das weltweit größte Computernetzwerk und speziell sein populärster Dienst, das World Wide Web, wirken insofern strukturbildend für menschliche Handlungs-, Denk- und Organisationsformen, als durch ihre technische Beschaffenheit neue Kommunikationsformen möglich werden. Die technologische Revolution des Computerzeitalters hat somit auch Aus-wirkungen auf die Erinnerungskultur. Ausgehend von der Hypothese, dass das Medium World Wide Web neue Qualitäten und Potenziale zur Speicherung von erinnerungsspezifi-schem Wissen bietet, will das Promotionsprojekt zunächst untersuchen, welche Bedingungen der bildenden Aneignung zu den informationstechnisch gespeicherten Daten im WWW be-stehen und worin die Chancen und Risiken der neuartigen Wissensquellen liegen. Einbezogen wird die auf der Nutzerseite für die Aneignung erforderliche Medienkompetenz, die damit einhergehende Ungleichheit der Wissensverteilung (digital divide) und deren mögliche Har-monisierung mittels gezielter Kompetenzvermittlung durch klassische Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten. Die computerisierten Datenbestände im WWW werden als Erinnerungsanlässe, welche die Rekonstruktion der Vergangenheit von der Gegenwart aus beeinflussen, begriffen. Die Entwicklung, Verbreitung und Nutzung des Internets soll zu-nächst beschrieben und die strukturell-technische Verfasstheit des Träger- und Speichermedi-ums WWW dargestellt werden. Die darauf folgende gedächtnistheoretische Auseinanderset-zung thematisiert, anknüpfend an die Ansätze von Maurice Halbwachs sowie Jan und Aleida Assmann, vor allem die Mediengebundenheit externalisierter Erinnerung. Durch die interdis-ziplinäre Vernetzung aus Medientheorie und Gedächtnistheorie werden hypothetische Zu-sammenhänge zum Untersuchungsgegenstand soziales Gedächtnis und Neue Medien aufge-stellt und ein Kategoriensystem generiert. Im Anwendungsteil schließlich werden damit aus-gewählte Websites zum Thema Holocaust untersucht und die entsprechenden Online-Kommunikatoren und Nutzer gezielt befragt, um die theoretischen Erkenntnisse zur Formie-rung und den Möglichkeiten der Aneignung eines sozialen Gedächtnisses an den Holocaust im WWW zu veranschaulichen.

ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsge-meinschaft

INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissen-schaften, Graduiertenkolleg "Technisierung und Gesellschaft" (Residenzschloß, 64283 Darm-stadt)

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [131-L] Hilf, Eberhard R.: Zehn Jahre Open Access: und nun die wirtschaftliche Nutzung?, in: MedienWirtschaft : Zeit-schrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 3, S. 146-148 INHALT: "Bei Open Access bestimmt der Erzeuger und seine Institution die Zugriffsrechte,

pflegt und überarbeitet das Dokument, - d.h. die, die das größte berufliche Interesse daran ha-ben. Das Dokument ist unmittelbar nach Fertigstellung verfügbar, es kann danach in vielfälti-ger und angepasster Weise referiert und bewertet, annotiert und kommentiert werden. Es wird etwa erfahrungsgemäß im Mittel zehnmal mehr zitiert, und erst recht gelesen. Die Kosten der

86 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

Vermittlung vom Autor zum Leser sinken um den Faktor zehn. (...) Es gibt keine 'digital di-vide', d.h. jeder, auch Nutzer in entfernten Ländern oder aus Instituten, die kein Geld für die Beschaffung oder Zeitschriftenbestellung haben, kann es lesen. Für digitale selbstarchivierte Dokumente gibt es keine Mengenbeschränkung, die Information kann vollständig und damit nachnutzbar vermittelt werden. Das Dokument ist langfristig verfügbar, weil es weltweit ko-piert und archiviert werden kann. Es kann leichter gefunden werden, weil es von jeder Such-maschine im Volltext durchsucht werden kann." (Autorenreferat)

[132-F] Hofheinz, Albrecht, Dr. (Bearbeitung): Digitaler Dschihad - virtuelle Demokratie - Allah.com: Cyber-Vernetzungen in der arabisch-islamischen Welt (Teilprojekt im Rahmen des Projekts "Medien und strukturelle Verände-rungen von Öffentlichkeit in der arabisch-islamischen Welt der Gegenwart") INHALT: Das Forschungsprojekt war darauf angelegt, Nutzung und Einfluss des Internet in der

arabisch-islamischen Welt im Hinblick auf die Neuformierung von Öffentlichkeiten zu unter-suchen. Ausgangspunkt war die Vorstellung, dass das Internet zivilgesellschaftlichen Akteu-ren bessere Kommunikationsmöglichkeiten und größere Freiheiten der Selbstdarstellung und Mobilisierung bieten würde als dies in der bisherigen, weitgehend staatlich kontrollierten Medienlandschaft arabischer Länder der Fall war. Die Analyse des in Feldstudien und Netz-recherchen gewonnen Materials führte den Bearbeiter allerdings bald zu dem Schluss, dass das Internet eine bedeutendere Rolle auf einer anderen Ebene spielt: Es ist ein wichtiger Fak-tor innerhalb einer gesellschaftlichen Entwicklung, die die Rolle des Individuums nicht zu-letzt in Hinsicht auf die Verfolgung seiner Privatinteressen befördert. Eine zunehmende Ver-netzung vor allem transnationaler Öffentlichkeiten ist im Internet zwar auch zu beobachten, und mit sinkenden Preisen und steigenden Nutzerzahlen wächst in jüngster Zeit auch die Be-deutung des Netzes für Information und Kommunikation innerhalb einzelner nationaler Öf-fentlichkeiten. Zwar profitieren auch Aktivisten der Zivilgesellschaft von der verbesserten Infrastruktur und beginnen, das Medium Internet mehr als bisher auch zur Koordinierung und Mobilisierung im Inneren zu nutzen. Insgesamt gesehen führte das bislang jedoch nicht zu ei-ner nennenswerten Stärkung ihres Einflusses innerhalb des jeweiligen öffentlichen Spekt-rums. Die arabische Internet-Öffentlichkeit wird zunehmend geprägt von Portalen und Web-seiten aus zwei Hintergrundbereichen: zum einen aus den Golfstaaten (v.a. Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten); zum anderen von global agierenden Unterneh-men der Informationstechnologie (Microsoft, Yahoo!, Google). Die Angebote aus den Golf-staaten spiegeln und stärken moralisch konservative, populistisch islamische Anschauungen, zu denen sich im Zuge der politischen Entwicklung vor allem seit dem anglo-amerikanischen Angriff auf den Irak verstärkt antiamerikanische und antijüdische Gefühle gesellen. Inzwi-schen läuft über ein Drittel des gesamten arabischen Internetverkehrs über die Portale dieser Global Player, deren Firmenzentralen alle in Amerika oder Europa (BBC) zu finden sind. Dort sucht die ganz überwiegende Mehrzahl der Nutzer vor allem: 1. Kontakt zu Freunden und Familie, besonders aber zu einer Welt, die jenseits ihrer physischen sozialen und geogra-phischen Grenzen liegt; 2. Unterhaltung (Musik, Glamour, Sport, Autos, Games, usw.); 3. freie Diskussion über Gott und die Welt - nicht selten im wörtlichen Sinne. Die Bedeutung von Religion (d.h. hier: des Islam) in der arabischen Internetöffentlichkeit ist deutlich höher als andernorts auf der Welt; das darf jedoch nicht überbetont werden (wie in der Medienbe-richterstattung seit dem 11. Sep. 2001), sondern muss immer zusammengehalten werden mit der im Internet ebenfalls eindeutigen Tatsache, dass allgemeinmenschliche Interessen (Freun-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 87 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

de, Unterhaltung, Grenzüberschreitungen) auch in der untersuchten Region im Vordergrund des Handeln im Netz stehen. Genau bei solch 'banalen' Handlungen (paradigmatisch herab-wertend wird oft das verbreitete Chatten genannt) gewöhnen sich die Nutzer allmählich an ei-ne größere Vielfalt der Stimmen, als sie in ihrer physischen sozialen Umwelt bislang selbst-verständlich war. Aus der Notwendigkeit, die eigene Position gegenüber anderen, aber auch gegenüber sich selbst ständig im Hinblick auf konkurrierende Angebote und Interpretationen zu verteidigen, wächst tendenziell die Rolle individueller Wahlentscheidungen. Dabei herrscht ganz klar eine ständige Spannung zwischen individuellem Zugriff und dem Versuch der Portale, die Individualitäten massenweise zu kanalisieren. Bislang befördert das Netz, im untersuchten Raum, eine Individualität des Zugangs und Umgangs mit Informationen, nicht jedoch einen Individualismus der Meinung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ägypten, Sudan, Marokko

METHODE: Feldforschung/ Internetforschung VERÖFFENTLICHUNGEN: Das Internet und sein Beitrag zum Wertewandel arabischer Ge-

sellschaften. in: Faath, Siegrid (Hrsg.): Politische und gesellschaftliche Debatten in Nordafri-ka, Nah- und Mittelost. Mitteilungen des DOI, 72. Hamburg: Deutsches Orient-Inst. 2004, S. 449-472. ARBEITSPAPIERE: Vorträge auf internationalen Konferenzen in Beirut, London und Berlin.

ART: gefördert BEGINN: 2001-05 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. Zentrum Moderner Orient (Kirch-weg 33, 14129 Berlin)

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [133-L] Kleinwächter, Wolfgang: Beyond ICANN vs. ITU?: how WSIS tries to enter the new territory of internet governance, in: Gazette : international journal of mass communications studies ; press, radio, television, propa-ganda, public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 3-4, S. 233-251 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/66/3-4/233) INHALT: Unter dem Begriff "internet governance" wird die global technische Verwaltung und

Kontrolle des Internets verstanden. Die Frage, wie die verschiedenen Netzbereiche (z.B. Do-mänenvergabe, Adressverwaltung) zu steuern sind, hat auf der WSIS zu einem der umstrit-tensten Themen gehört. Die USA und EU, unterstützt von der Privatindustrie, setzten sich für die zentrale Organisation mit überwiegend technischem Auftrag durch die private ICANN ein. Andere Regierungsvertreter aus China und den G20-Staaten sahen den Aufgabenbereich breiter (Kontrolle der illegalen Inhalte und Spams) und setzten sich für die ITU (International Telecommunication Union) unter dem Dach der UNO ein. Da es zu keiner Einigung kam, wurde der Generalsekretär Kofi Annan beauftragt, eine Arbeitsgruppe einzurichten und die Diskussion auf den Gipfel im November 2005 in Tunis zu vertagen. (DY)

[134-L] Krause, Melanie; Klimmt, Christoph; Schneider, Beate: Das Kommunikationswerkzeug als Lifestyle-Accessoire: eine kultursoziologische Studie zur Alltagsästhetik des Mobiltelefons bei Jugendlichen, in: Medien & Kommunikationswissen-schaft, Jg. 52/2004, Nr. 3, S. 432-454 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

88 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie INHALT: "Der Beitrag untersucht die Nutzung, Bewertung und Motive der Mobilfunkkommuni-

kation bei Jugendlichen auf der Basis einer kultursoziologischen Lebensstilanalyse. Dazu wurde eine repräsentative Befragungsstudie mit 546 Schüler/inne/n durchgeführt, welche in einem gemischt deskriptivexplanatorischen Ansatz die wichtigsten Lebensstil-Typen unter Jugendlichen identifizierte und spezifische Einstellungs- und Nutzungsformen gegenüber bzw. von Mobiltelefonen eruierte. Über Clusteranalysen wurden sieben Lebensstil-Gruppen differenziert, die eine große Heterogenität im Umgang mit Mobilfunkkommunikation auf drei Ebenen aufweisen: (1) Mit Blick auf die genuin kommunikationsbezogenen Funktionen zeig-te sich, dass Jugendliche mit unterschiedlichem alltagsästhetischen Hintergrund Handyge-spräche und SMS zu ganz verschiedenen Zwecken einsetzen. (2) Auch weisen Jugendliche dem Mobiltelefon unterschiedliche Funktionen der Symbolisierung persönlicher Eigenschaf-ten zu. (3) Durch die (demonstrative) Verwendung der Kommunikationsfunktionen steuern die Jugendlichen den symbolischen Ausdruckseffekt, den sie mit dem Handy erzielen wollen, und verknüpfen so genuin-kommunikative und symbolischexpressive Funktionen." (Autoren-referat)

[135-L] Lex, Angelika: Open Science: wie wird der wissenschaftliche Kommunikationsprozess zukünftig aussehen und welche Rolle werden Verlage, Bibliotheken und Wissenschaftler darin haben?, in: Me-dienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 3, S. 145-146 INHALT: Der Umbruch im Wissenschaftsverlagswesen von der Printzur elektronischen Publika-

tion bedeutet eien wesentliche Erleichterung des wissenschaftlichen Arbeitens. Es verlagert die Kosten vom Nutzer wissenschaftlicher Texte auf deren Verfasser, denn diese müssen für die elektronische Veröffentlichung ihrer Beiträge Gebühren entrichten, während der Open Access dem Nutzer kostenfrei zur Verfügung steht. Nachteile bestehen in der noch begrenz-ten Darstellungsform der elektronischen Publikation sowie in einem möglichen Qualitätsver-fall der Inhalte. (KB)

[136-L] Machilek, Franz; Schütz, Astrid; Marcus, Bernd: Selbstdarsteller oder Menschen wie du und ich?: Intentionen und Persönlichkeitsmerkmale von Homepagebesitzer/inne/n, in: Zeitschrift für Medienpsychologie, Jg. 16/2004, Nr. 3, S. 88-98 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171) INHALT: "Auf Basis einer mit der Zielsetzung der Repräsentativität gezogenen Stichprobe priva-

ter Hompages und einer web-basierten Befragung von N=266 Homepagebesitzer/inne/n wird vor dem Hintergrund psychologischer Theorien der Selbstdarstellung ein Überblick über Zie-le und Zielgruppen von Homepagebesitzer/inne/n gegeben. Hinsichtlich erfasster Persönlich-keitsvariablen werden die Besitzer/innen mit Vergleichsgruppen kontrastiert. In sozialer Hin-sicht dienen Homepages nach Aussagen der Besitzer/innen weniger dazu, mit Identitäten zu spielen als sich authentisch zu zeigen - und unterscheiden sich dadurch von anderen Internet-nutzungsformen wie MUDs. Ein Teil der Besitzer/innen richtet sich vor allem an Verwandte und Bekannte, andere eher an ein anonymes, unbekanntes Publikum. Entgegen landläufigen Vermutungen sind Homepagebesitzer/innen weder besonders extravertiert noch besonders

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 89 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

narzisstisch. Im Vergleich zu anderen sind sie interessiert an Technik und relativ offen für neue Erfahrungen und eher introvertiert." (Autorenreferat)

[137-L] Machill, Marcel; Neuberger, Christoph; Schweiger, Wolfgang; Wirth, Werner: Navigating the internet: a study of German-language search engines, in: European journal of communication, Vol. 19/2004, Nr. 3, S. 321-347 (Standort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag untersucht die Marktposition, die Qualität und die typische Nutzung

deutschsprachiger Suchmaschinen. Die Nutzung von Suchmaschinen ist die übliche Internet-aktivität - 91 Prozent der Internetnutzer machen von Suchmaschinen Gebrauch. Da die Suchmaschinen die Funktion von Gatekeepern im Informationsdschungel des Internets aus-üben, ist ein Monopol wie Google (76 Prozent Marktanteil) in verschiedener Hinsicht prob-lematisch. Wertlose Ergebnisse, Zugang zu Webseiten mit für jugendliche Nutzer ungeeigne-ten Inhalten aber auch die Unwissenheit der Nutzer in Bezug auf die technische und ökono-mische Funktion von Suchmaschinen bereiten zusätzliche Probleme. Zur Analyse dieser Probleme, wurde die Untersuchung in drei Schritten durchgeführt: einem Leistungsvergleich der Suchmaschinen, einer repräsentativen Umfrage unter deutschen Internetnutzern und ei-nem Laborexperiment. Die Ergebnisse zeigen, dass die Nutzer nur über rudimentäre Grund-kenntnisse über den Gebrauch der Suchmaschinen verfügen; dies wird noch verschlimmert durch deren mangelnde Transparenz. Manipulation der Ergebnisse (Spamming) und die man-gelhafte Trennung von neutralen und gesponserten Treffern ergänzen sich zum Resultat einer ungenügenden Benutzerfreundlichkeit. (UNübers.) (UN)

[138-L] Medosch, Armin: Mehr als nur eine Funkwellen-Utopie: Netzfreiheit - von der Technologie zum Kommunika-tionsmodell drahtloser Bürgernetze, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 1, S. 25-35 INHALT: Ähnlich wie die Entdeckung der Funkwellen vor über hundert Jahren eine Vielfalt an

"drahtlosen Utopien" inspirierte, "inspiriert hundert Jahre später die drahtlose Technologie wiederum Utopismen im kommerziellen, künstlerischen und gesellschaftlichen Bereich". In seinem Essay ermahnt der Autor, das spekulative Gedankengut "auf eine klare Sprache der Beschreibung und Analyse" zu gründen. Während Medienforschung und Medientheorie dazu tendieren, die technische Basis und die politische Ökonomie der Medien zu ignorieren, gilt es, die infrastrukturellen Grundlagen, die technischen Funktionen und die Anwendungsebe-nen in einer klaren Beschreibungssprache auseinander zu halten. Der Autor beschreibt das technische Modell eines freien Netzes, das den freien Datenverkehr ermöglicht ohne ihn zu messen. Sein Szenario ist gegensätzlich zu dem der Mobiltelefonbetreiber, die in ihren Schaltzentralen alle Aspekte des Datenverkehrs erfassen und kontrollieren. (PT)

[139-L] Meyer-Wegener, Klaus: Multimediale Datenbanken: Einsatz von Datenbanktechnik in Multimedia-Systemen, (Leit-fäden der Informatik), Stuttgart: Teubner 2003, 236 S., ISBN: 3-519-12419-X (Standort: StB Pa-derborn(736)-Wgl143Meye)

90 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie INHALT: "Datenbanksysteme lagen bereits seit Abschluss des Studiums im Schwerpunkt meiner

Interessen. Ich hatte mich allerdings nur mit formatierten Daten befasst, bis ich Ende 1987 ei-ne Tätigkeit als Gastwissenschaftler an der Naval Postgraduate School in Monterey. Kalifor-nien, aufnehmen konnte. Prof. Vincent Y. Lum hatte dort gerade mit einem neuen Projekt be-gonnen, in dem insbesondere auch Multimedia Datenbanken untersucht werden sollten. Im Rahmen dieses Projekts habe ich mich mit allen Formen von Multimedia auf Rechnersyste-men befasst und immer besonderes Augenmerk auf die Daten gerichtet, die dabei entstehen und aufbewahrt werden müssen. Unabhängig von Datenbanksystemen gibt es schon einige Vorschläge für die Organisation von Multimedia-Daten, oft unter dem Stichwort "Hyperme-dia". Auch diese mussten sorgfältig untersucht und den Möglichkeiten eines Datenbanksys-tems gegenübergestellt werden. In diesem Buch werden die wichtigsten Ergebnisse dieser Bestandsaufnahme dokumentiert und in Vorschläge für die Gestaltung von Multimedia-Datenbanksystemen umgesetzt. Das Themengebiet Multimedia ist derzeit noch voller Dyna-mik; viele Wissenschaftler arbeiten weltweit daran. Während dieses Buch erstellt wurde, er-schienen laufend neue Bücher, Artikel und Tagungsbände, die leider nicht mehr alle berück-sichtigt werden konnten. Meine Absicht war, aus den Einzelvorschlägen die Prinzipien her-auszufiltern, die auch auf längere Sicht Bestand haben würden. Inwieweit mir das gelungen ist, muss die Zukunft zeigen." (Textauszug)

[140-L] Mruck, Katja; Gradmann, Stefan; Mey, Günter: Open Access: Wissenschaft als Gemeingut, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, 2004, H. 2, S. 37-49 INHALT: "Am Beispiel der internationalen Open-Access-Bewegung analysieren die Autoren die

Diskussion um freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen und zeigen auf, dass deut-sche Forschungseinrichtungen der internationalen Entwicklung hinterher hinken. Aktuelle Entwicklungen wie die 'Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities' zeigen jedoch, dass sich die Einsicht, wissenschaftliche Informationen seien ein öffentliches Gut, durchsetzt. Entsprechende Erklärungen sind zugleich eine Grundsatzerklä-rung gegen den sogenannten Digital Divide, da der beabsichtigte Abbau von Zugangsbe-schränkungen zu wissenschaftlichen Publikationen zu wechselseitigem Lernen von 'informa-tion rich' und 'information poor' beitragen soll. Aktuelle Internet-Anwendungen, die Einrich-tung von Open Access-Archiven und die Publikation von Open Access-Journalen dokumen-tieren eine Bewegung von enormer Reichweite. Dabei sind die Widerstände von kommerziel-len Fachverlagen und die Schutzrechte forschungsnaher Produktentwickler ebenso wie feh-lende alternative Geschäftsmodelle und in der Wissenschaft dominierende Gratifikationsmo-delle Barrieren, die es zu überwinden gilt, um Wissenschaftlern 'die Kontrolle über ihr eige-nes Publikationswesen' wieder zu geben." (Autorenreferat)

[141-L] Patwardhan, Padmini: Exposure, involvement and satisfaction with online activities: a cross-national comparison of American and Indian internet users, in: Gazette : international journal of mass communications studies ; press, radio, television, propaganda, public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 5, S. 411-436 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdi-enst erhältlich)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 91 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie INHALT: Im Zusammenhang von Online-Aktivitäten wie elektronischer Handel, Informationsre-

cherche, Kommunikation und Unterhaltung wurden Dauer und Häufigkeit der Nutzung sowie kognitive und emotionale Einbindung von Internet-Nutzung untersucht. Die vergleichende Studie der 700 Anwender in den USA und Indien lieferte Daten zu Alter, Geschlecht, Bildung und Einkommen im Hinblick auf Häufigkeit, Bedeutung und Zufriedenheit der Internet-Nutzer. Als interessantes Ergebnis ist die Übereinstimmung in dem Nutzungsverhalten zu werten, wobei die Informations- und Kommunikationsaspekte gegenüber der kommerziellen und unterhaltenden Nutzung im Vordergrund stehen. Die ersten Aspekte erwiesen sich auch als bedeutsam inbezug auf die Zufriedenheit und besaßen einen höheren Grad an kognitivem und emotionalem Engagement. (DY)

[142-L] Reichertz, Jo; Marth, Nadine: Abschied vom Glauben an die Allmacht der Rationalität?: oder: Der Unternehmensberater als Charismatiker ; lässt sich die hermeneutische Wissenssoziologie für die Interpretation einer Homepage nutzen?, in: Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialfor-schung, Jg. 5/2004, H. 1, S. 7-27 INHALT: "Auf der Suche nach einer Methode und Methodologie zur Interpretation von Homepa-

ges schlägt dieser Artikel einen Ansatz in der Tradition einer hermeneutisch vorgehenden Wissenssoziologie vor, um die komplexe Bedeutungsstruktur einer Homepage zu erfassen. Da Homepages als eine neue Datensorte aufgefasst werden, kann eine bloße Übertragung von Verfahren der Text- und Bildinterpretation nicht als Lösung angesehen werden. Der erste Teil des Aufsatzes beschäftigt sich mit der methodologischen Reflexion der Interpretation von Homepages und der Frage nach Situations- und Handlungstypisierungen. Im zweiten Teil werden dann die allerersten Schritte einer solchen Homepageinterpretation am Beispiel der Online-Präsentation eines österreichischen Beratungsunternehmens und insbesondere des dort verwendeten Fotos auf der erste Seite der Homepage vorgestellt. Abschließend wird von die-ser Interpretation ausgehend diskutiert, wie solche Unternehmen ihr berufliches Tun legiti-mieren." (Autorenreferat)

[143-F] Roth, Judith, Dipl.-Germ. (Bearbeitung); Dernbach, Beatrice, Prof.Dr.; Theis-Berglmair, Anna Maria, Prof.Dr. (Betreuung): Lokal- und Regionalzeitungen im Onlinezeitalter - eine Bestandsaufnahme mit Hilfe der Me-thode der Autopsie INHALT: Neue Medien - neue Forschungsmethoden: Onlinezeitungen sind in den vergangenen

Jahren vielfach untersucht worden. Die Methoden waren die klassischen der Kommunikati-onswissenschaft: Befragung, Interview, Inhaltsanalyse. Die hier vorgestellte Dissertation wird eine gänzlich neue Methode nutzen - die Methode der Autopsie. Der Name erinnert zunächst an eine Leichenschau, die Studienergebnisse aber werden zeigen: Onlinezeitungen sind weit von dem entfernt, was ihr nahes Ende ankündigt. Mit der Methode der Autopsie werden Webseiten in Augenschein genommen, um es zuzuspitzen: sie werden Rubrik für Rubrik se-ziert. Die Doktorandin arbeitet bereits das zweite Mal mit dieser Methode. Mit ihr konnten Onlinezeitungen im Jahr 2000 kategorisiert und somit eine Momentaufnahme geliefert wer-den. Demnach gibt es sechs publizistische Konzepte, die Lokal- und Regionalzeitungen beim Aufbau ihrer Webpräsenzen umsetzen und verfolgen: Visitenkarte, Lightversion, Infopool,

92 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

Lokale und Regionale Plattform, Regionaler Onlinedienst. Die Dissertation wird untersuchen, inwieweit sich die oben genannten Konzepte verändert haben. Darüber hinaus werden For-schungslücken geschlossen, indem sich das Forschungsinteresse auch auf die Typographie von Onlinezeitungen und den Link richtet, den Tageszeitungsverlage zwischen Muttermedi-um und Tochtermedium setzen (z.B. gegenseitige Verweise, Eigenanzeigen, Netzcode etc.). Dafür wird es nötig sein, neben den Onlinezeitungen auch die Printprodukte zu sichten. Un-tersuchungsgegenstand sind alle zum Stichtag 1. November 2002 im Netz vertretenen Onli-neangebote von Lokal- und Regionalzeitungen in Deutschland. Es wird ein medienökonomi-scher Rahmen zur Analyse und Reflektion der gemachten Beobachtungen gewählt. Anhand der empirischen Ergebnisse wird aufgezeigt, dass Zeitungsverlage zunehmend ausgefeiltere Strategien entwickeln und einsetzen, um in der anwachsenden Zahl an Medienangeboten die Aufmerksamkeit der Rezipienten zu gewinnen. Aufmerksamkeit ist ein ökonomischer Faktor.

METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Methode der Autop-sie (Stichprobe: 320; Webseiten von deutschen Lokal-/ Regionalzeitungen; Auswahlverfah-ren: total).

VERÖFFENTLICHUNGEN: Roth, Judith: Man nehme eine Prise Print. Internetrezepte lokaler und regionaler Tageszeitungsverlage - eine Modellbildung. in: Theis-Berglmair, Anna Maria (Hrsg.): Internet und die Zukunft der Printmedien. Münster: Lit-Verl. 2002.+++Roth, Judith: Internetstrategien von Lokal- und Regionalzeitungen. Eine Angebotsanalyse mithilfe der Me-thode der Autopsie. Dissertation. VS-Verl. 2005. Informationen unter: http://www.fachjour-nalisten.hs-bremen.de/onlinezeitungen.htm .

ART: Dissertation BEGINN: 2001-10 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler

INSTITUTION: Hochschule Bremen, FB 01 Allgemeinwissenschaftliche Grundlagenfächer (Neustadtswall 30, 28199 Bremen)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0421-59053187, Fax: 0421-59052292, e-mail: [email protected])

[144-F] Schmidt, Jan, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Münch, Richard, Prof.Dr. (Betreuung): Die Konstitution des lokalen Raums im Internet INHALT: Die Veralltäglichung des Internets bringt entgegen populärer Thesen kein "Ende der

Geographie" und keinen körperlosen Cyberspace mit sich, sondern fördert räumliche und so-ziale Restrukturierungsprozesse. Diese Arbeit setzt sich kritisch mit Raumlosigkeitsthesen auseinander und entwirft ein Modell des virtuellen lokalen Raums, der auf der Grundlage lo-kalbezogener Nutzungsepisoden im WWW entsteht. Sie zeichnet die Institutionalisierung seiner drei Dimensionen E-Government, E-Democracy und E-Commerce nach und zeigt da-bei, wie sich überindividuell Erwartungen und Verwendungsregeln stabilisieren, die die Onli-ne-Praktiken strukturieren. Fallstudien zu öffentlichen Internetzugangsorten, Bürgernetzen und einem Tourismusportal illustrieren, wie auf diese Weise Sozialkapital geschaffen wird und glokalisierte Räume entstehen.

METHODE: Grounded theory. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Quali-tatives Interview (Stichprobe: 5; Entscheidungsträger und Experten). Standardisierte Befra-gung, online (Stichprobe: 2.000; Nutzerbefragung Bürgernetzverein Bamberg; Auswahlver-fahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Schmidt, Jan: Der virtuelle lokale Raum. Zur Institutionalisierung lokalbezogener Online-Nutzungsepisoden. München: R. Fischer 2004.

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 93 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie ART: Dissertation BEGINN: 2001-10 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:

Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Fach Sozio-

logie Lehrstuhl für Soziologie II (Postfach 1549, 96045 Bamberg) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [145-L] Schönhagen, Philomen: Soziale Kommunikation im Internet: zur Theorie und Systematik computervermittelter Kommunikation vor dem Hintergrund der Kommunikationsgeschichte, Bern: P. Lang 2004, 350 S. (Standort: SUB Bremen(46)-PUZ941.6EA789) INHALT: "Computervermittelte Kommunikation und 'Netz'-Kommunikation haben sich in der

Kommunikationswissenschaft zu wichtigen Forschungsfeldern entwickelt, die jedoch bislang weitgehend kommunikationstheoretischer wie -historischer Grundlagen entbehren. Stattdes-sen wird meist stark technikorientiert argumentiert. Dabei ist vor allem 'Interaktivität' zu ei-nem gängigen, kaum hinterfragten Schlagwort geworden, womit das vermeintlich zentrale Charakteristikum dieser neuen Kommunikationsmöglichkeiten benannt werden soll. Das vor-liegende Buch dagegen präsentiert nun umfassende theoretische und historische Grundlagen der sozialen Kommunikation im Internet auf einer breiten Basis. Zum einen wird die vorhan-dene Literatur zu computervermittelter Kommunikation, Online-Medien, Internet und Inter-aktivität einer kritischen Analyse unterzogen. Zum anderen werden die mit der neuen Tech-nologie verbundenen Kommunikationsmöglichkeiten in den allgemeinen Kontext verschie-denster empirisch nachweisbarer Formen sozialer Kommunikation eingeordnet. Dies ge-schieht vor dem Hintergrund konvergenter Erkenntnisse nicht nur aus verschiedenen Ansät-zen innerhalb der Kommunikationswissenschaft, sondern u. a. auch der Ethnologie und So-ziologie. Zu diesem Zweck entwickelt die Autorin eine Typologie anhand von Kriterien, die sie aus einer Analyse der Kommunikationsevolution ableitet. Dabei werden vor allem zahl-reiche Kontinuitäten sichtbar, welche die hohen Erwartungen an die - mittlerweile nicht mehr ganz so laut beschworene - digitale Kommunikationsrevolution in vieler Hinsicht relativieren. Gleichzeitig entsteht ein spannendes Bild der evolutionären Entwicklung der gesellschaftli-chen Kommunikation und ihrer Medien von der Versammlungs- zur Massenkommunikation, die gewissermassen durch eine Dialektik von Verlust und Rückgewinnung bestimmter Eigen-schaften der 'ursprünglichen' Kommunikationsformen geprägt ist." (Autorenreferat)

[146-L] Senger, Peter: Distribution elektronischer Medien, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Uni-versität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 126-135, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Der Beitrag gibt eine Einführung in die Entwicklung der elektronischen Übertragungs-

verfahren. Es werden folgende Stufen der Übertragungstechnik für Hörfunk und Fernsehen einzeln vorgestellt: terrestrische analoge Hörfunkübertragung; Amplitudenmodulation; ter-restrische analoge Hörfunkübertragung; Frequenzmodulation; terrestrische digitale Hörfunk-übertragung; Digital Radio; terrestrische Fernsehübertragung - analog und digital; Kabelnetze - analog und digital; Satellitenübertragung für Hörfunk und Fernsehen - analog und digital; Internet. (PT)

94 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie [147-L] Simons, Marianne E.; Ridder, Jan A. de: Renewing connections and changing relations: use of information and communication tech-nology and cohesion in organizational groups, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, Nr. 2, S. 159-177 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag entwickelt einen theoretischen Bezugsrahmen, mit dessen Hilfe die mögli-

chen Auswirkungen des Einsatzes von IuK-Technologien in kleineren oder größeren projekt-orientierten Arbeitsgruppen innerhalb von Organisationen und Unternehmen illustriert wer-den sollen. Organisationen bestehen aus kleineren und größeren Arbeitseinheiten, die unter-einander ein spezifisches Beziehungsnetz unterhalten und gemeinsam die größte Einheit aus-machen: die Organisation bzw. das Unternehmen selbst. Der Beitrag präsentiert ein theoreti-sches Kohäsionsmodell für den sozialen Zusammenhalt in organisatorischen Gruppen und entwickelt daraus fünf mögliche Arten von Auswirkungen von IuK-Technologien auf diese Form des innerorganisatorischen Zusammenhalts. IuK-Technologien haben einen einschrän-kenden Effekt auf den Zusammenhalt in kleineren Gruppen oder Arbeitseinheiten, wohinge-gen sie in größeren Einheiten oder auf der Ebene der Organsiation oder des Unternehmens als ganzes stimulierend wirken. Der theoretische Bezugsrahmen kann einen guten Ausgangs-punkt für theoretische Untersuchungen in diesem Bereich liefern. (UNübers.) (UN)

[148-L] Stewart, Concetta M.; Gil-Egui, Gisela; Pileggi, Mary S.: Applying the public trust doctrine to the governance of content-related internet resources, in: Gazette : international journal of mass communications studies ; press, radio, television, propa-ganda, public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 6, S. 497-515 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Dargestellt wird das Grundprinzip des Gemeinwohls (public trust doctrine), seine histo-

rische Entwicklung und Umsetzung in rechtliche Regelungen wie das Grundrecht auf öffent-liche Nutzung der natürlichen Ressourcen. Am Beispiel juristischer Entscheidungen im Be-reich des Naturschutzes und des Schutzes kultureller Güter wird die Frage erörtert, inwieweit das Prinzip des Gemeinwohls auch auf die Nutzung und den Zugang zum Internet Anwen-dung finden kann. Zur Sicherung dieser Rechte wurde 1998 die Internet Corporation for As-signed Names and Numbers (ICANN) als private, gemeinnützige Organisation gegründet. Das Ziel dieser Organisation ist es, die Internet-Nutzung vor Eingriffen durch die Regierung zu schützen und den Status des nichtkommerziellen Zugangs zu fördern. (DY)

[149-L] Turecek, Oliver; Grajczyk, Andreas; Roters, Gunnar: Videobranche boomt dank DVD: Videonutzung und Videomarkt 2003, in: Media Perspekti-ven, 2004, Nr. 5, S. 226-232 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/turecek_5-2004.pdf?foid=10704) INHALT: "Die Videobranche kann mit einem Umsatz von gut 1,5 Mrd Euro auf ein erfolgreiches

Jahr 2003 zurückblicken. Impulse erhält die Branche dabei vor allem durch die zunehmende Verbreitung der DVD-Technolgie, die das bisherige VHS-System langsam ablösen wird. Knapp 35 Prozent der bundesdeutschen Haushalte verfügen bereits über einen DVD-Player.

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 95 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

Der Videorecorderbesitz ist mit drei Viertel der Haushalte auf hohem Niveau stabil. Hinter der 2003 gegenüber dem Vorjahr erzielten Umsatzsteigerung im Videomarkt um 11 Prozent verbergen sich unterschiedliche Tendenzen in den einzelnen Marktsegmenten: Der Kaufmarkt für DVD und Videokassetten boomt, wobei hier die DVD bereits zu 84 Prozent zum Umsatz beiträgt. Dagegen sank die Zahl der Ausleihen im Verleihmarkt 2003 auf den bisherigen Tiefstand, hier wurde ein Minus von fast 16 Prozent verbucht. Eine wichtige Ursache für die-sen Rückgang wird in der zunehmenden Verbreitung von Raubkopien gesehen, die mit der DVD-Technologie leichter und in besserer Qualität als auf VHS hergestellt werden können. Sowohl der Verleih als auch der Verkauf von Filmen auf DVD und Video ist gewissermaßen ein Spiegelbild der Kinoerfolge, wobei US-Produktionen dominieren. Im VHS-Kassetten-kaufmarkt spielen Kinder und Jugendfilme nach wie vor eine wichtige Rolle, unter den Top-10 der meistverkauften Videokassetten fanden sich 2003 sechs Titel dieses Genres. Auf DVD gehören Filme der Sparte Action zu den bestverkauften Titeln. Bei der Videonutzung zeigt sich, dass Leih- und Kaufkassetten mehr genutzt werden als Selbstaufgenommenes. Bei den selbsterstellten Aufnahmen werden Fictionsendungen bevorzugt." (Autorenreferat)

[150-L] Voigt, Susanne: E-Mail-Kommunikation in Organisationen: eine explorative Studie zu individuellen Nut-zungsstrategien, (INTERNET Research, Bd. 11), München: R. Fischer 2003, 151 S., ISBN: 3-88927-332-7 (Standort: UB Trier(385)-sn46023) INHALT: "E-Mail ist ein Kommunikationsmedium, das die Organisationskommunikation in den

letzten Jahren so revolutioniert hat, dass es nicht mehr wegzudenken ist. Es übernimmt mitt-lerweile wichtige Funktionen in der Verwaltungskommunikation, zieht aber auch Phänomene wie z.B. 'E-Mail-Overload' oder die Substitution von anderen Medien wie Brief oder Telefon nach sich. Susanne Voigt geht in diesem Buch der Frage auf den Grund, warum E-Mail ein so erfolgreiches Medium ist. Dazu analysiert sie die medialen Eigenschaften von E-Mail und ordnet diese im Spektrum anderer Medien der interpersonalen Kommunikation ein. Die me-dientheoretischen Grundlagen der E-Mail-Kommunikation werden dabei in einem kommuni-kationspsychologischen und -soziologischen Kontext untersucht. In einer explorativen empi-rischen Fallstudie wurden Mitarbeiter eines Unternehmens zu individuellen E-Mail-Bearbeitungsstrategien befragt. Individuelle Reaktions-, Verwaltungs- und Archivierungsstra-tegien wurden untersucht, um festzustellen, welche Nutzereigenschaften und Bearbeitungsop-tionen eine effektive Nutzung von E-Mail ausmachen können." (Autorenreferat)

[151-L] Woldt, Runar: Interaktives Fernsehen - großes Potenzial, unklare Perspektiven: internationale Erfahrun-gen mit dem "Fernsehen der Zukunft", in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 7, S. 301-309 (Stand-ort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhält-lich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/woldt.pdf?foid=11604) INHALT: "Das interaktive Fernsehen (iTV) hat sich mittlerweile in einigen Ländern etabliert,

nachdem es bereits mehrere euphorische Phasen, aber auch tiefe Krisen erlebt hat. Die Defini-tion von iTV ist relativ ungenau, hängt nicht zuletzt von Veränderungen in der Fernsehindust-rie und den Vermarktungsinteressen der Veranstalter ab. Legte man wissenschaftliche Krite-rien zu Grunde, wäre eine Vielzahl heutiger iTV-Anwendungen allenfalls am Rande als inter-

96 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

aktiv zu bezeichnen. In der Fernsehindustrie selbst haben sich vor allem zwei Kategorien her-ausgebildet: das Enhanced TV als Sammelbegriff für alle interaktiven Anwendungen, die eng verknüpft sind mit bestimmten konventionellen Fernsehsendungen, sowie so genannte Stan-dalone-Anwendungen, die als eigenständige Angebote auf digitalen Plattformen erscheinen. Erste Marktversuche mit iTV wurden in den USA in den 1970er (z.B. Qube in Columbus, Ohio) und später wieder in den 1990er Jahren (TimeWarner in Orlando, Florida) durchge-führt, mit eher ernüchternden Resultaten aus ökonomischer Perspektive. Mit dem Aufkom-men des Internets, der Digitalisierung und den Verheißungen der technischen Konvergenz er-hielt das iTV noch einmal Aufwind, um mit dem Zusammenbrechen des dotcom-Booms er-neut aus den Schlagzeilen zu verschwinden. Mit der Jahrtausendwende machte iTV vor allem in Europa Fortschritte, an erster Stelle in Großbritannien. Die öffentlich-rechtliche BBC hat inzwischen eine Reputation gewonnen für ihr breites Angebot an interaktiven Inhalten. Ein-zelne besonders kreative und innovative iTV-Projekte der BBC haben Vorbildcharakter für die Branche bekommen. Auf der anderen Seite bietet die kommerzielle Pay-TV-Plattform Sky eine Vielzahl interaktiver Anwendungen an, die weniger ambitioniert, dafür aber konse-quent auf Generierung zusätzlichen Umsatzes ausgerichtet sind. Insgesamt ist die britische iTV-Branche ohne Zweifel führend in der Welt. Es zeigen sich aber bereits auch einige Er-müdungserscheinungen bei den Zuschauern. In der Branche werden kreative Stagnation und teilweise unklare wirtschaftliche Perspektiven beklagt. In Deutschland steckt das iTV-Angebot, wie insgesamt das digitale Fernsehen, noch in den Anfängen. ARD und ZDF entwi-ckelten bereits relativ früh im Rahmen ihrer digitalen Projekte auch interaktive Anwendun-gen, die ARD richtete 2001 das erste interaktive Portal in Deutschland ein. Bei privaten Ver-anstaltern werden vereinzelt iTV-Anwendungen in das digitale Programm aufgenommen. Der Durchbruch des iTV steht in Deutschland allerdings noch bevor. Dies könnte sich beschleu-nigen, würde der Multimediastandard MHP größere Unterstützung erfahren als bisher." (Au-torenreferat)

[152-L] Zimmer, Jochen: Die Entwicklung des Internets in globaler Perspektive, in: Hans-Bredow-Institut für Medien-forschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 168-179, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Der Beitrag beschreibt historische Stufen in der Entwicklung der Internet-Technik und

stellt die weltweite Entwicklung der Internetnutzung nach geographischen und sprachlichen Gesichtspunken sowie nach Nutzerprofilen vor. Der wirtschaftliche Stellenwert des Internets und die Regulierungsund Rechtsprobleme werden zusammengefasst. "In welchem Zeitraum die nächsten Entwicklungsstufen des Internets erreicht sein werden, lässt sich schwer ab-schätzen". Es ist aber anzunehmen, dass "die Kluften in der Internetwelt in Zukunft eher zu-nehmen denn kleiner werden". (PT)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 97 1.5 Medieninhalte 1.5 Medieninhalte [153-L] Annabring, Ute; Bläsi, Burkhard; Möckel, Jutta: German press coverage of former Yugoslavia after the fall of Milosevic, in: conflict & com-munication online, Vol. 3/2004, No. 1/2, 18 S. (URL: http://www.cco.regener-online.de/2004/pdf_2004/annabring_et_al.pdf) INHALT: "Jeder Krieg, der im Verlauf der letzten Jahrzehnte im Zentrum der öffentlichen Auf-

merksamkeit stand (wie die Kriege in Vietnam, am Golf 1991, in Bosnien, im Kosovo, in Af-ghanistan oder im Irak), zog eine große Zahl an Forschungsarbeiten nach sich, in denen die Medienberichterstattung zu Zeiten des Krieges analysiert wurde. In auffälligem Gegensatz dazu sind Studien, die sich mit der Berichterstattung über Nachkriegsprozesse beschäftigen, rar gesät. Die vorliegende Arbeit stellt einen Versuch dar, diese Kluft ein wenig zu verrin-gern. Es werden die Ergebnisse sowohl einer quantitativen wie einer qualitativen Untersu-chung der deutschen Presseberichterstattung über das ehemalige Jugoslawien vorgestellt, die sich auf den Zeitraum vom Sturz von Milosevic im Oktober 2000 bis zum Abkommen zwi-schen Serbien und Montenegro im März 2002 beziehen. Während Deutschland im Jahr 1999 noch Teil der Militärallianz war, die Serbien bombardierte, um Milosevic s Politik im Kosovo zu stoppen, bedeutete der Sturz von Milosevic einen Neuanfang in den Beziehungen zwi-schen Deutschland und dem sich nun demokratisierenden Jugoslawien. Im Zentrum der quan-titativen Studie stand die Frage, wie die deutschen Medien diesen Prozess der Wiederannähe-rung, Demokratisierung und Versöhnung begleiteten. Wie flexibel reagierte die deutsche Presse auf die sich verändernde politische Situation? Unterstützten die Medien eine konstruk-tive Transformation des Konflikts mit dem ehemaligen Jugoslawien? Stellvertretend für die deutsche Qualitätspresse wurden hierfür 483 Artikel aus der Frankfurter Rundschau ausge-wählt, welche mit der modifizierten Version eines Kodierschemas analysiert wurden, das von der Forschungsgruppe entwickelt und schon in früheren Studien angewendet worden war (Kempf et al., 1999). Die statistische Auswertung erfolgte mittels Latent Class Analysis. Die Ergebnisse zeigen, dass Berichterstattung über konfrontatives serbisches Verhalten und eine kritische Beurteilung der serbischen Seite in der Nachkriegszeit immer noch häufig vertreten sind, zugleich ist aber auch eine eindeutige Unterstützung und Anerkennung des demokrati-schen Wandels zu verzeichnen. Die qualitative Analyse richtete einen besonderen Fokus auf die Identifikation von konstruktiven, deeskalationsorientierten Aspekten in der Berichterstat-tung. Aus fünf deutschen Qualitätszeitungen wurden 23 Artikel ausgewählt, die sich auf vier wesentliche Themenkomplexe innerhalb des besagten Zeitraums bezogen: die politische Wende in Belgrad; den Konflikt in Südserbien; die Verhaftung von Milosevic und seine Aus-lieferung nach Den Haag; sowie das Abkommen zwischen Serbien und Montenegro. Die Er-gebnisse weisen darauf hin, dass Journalisten prinzipiell über ein großes Repertoire an journa-listischen Mitteln verfügen, welche eine konstruktive Berichterstattung ermöglichen, und dass sie davon auch Gebrauch machen, wenn Frieden auf der politischen Agenda steht." (Autoren-referat)

98 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.5 Medieninhalte [154-L] Aqtash, Nashat A.; Seif, Anna; Seif, Ahmed: Media coverage of Palestinian children and the Intifada, in: Gazette : international journal of mass communications studies ; press, radio, television, propaganda, public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 5, S. 383-409 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Studie zur Berichterstattung der Medien über die Intifada wurde von der UNICEF

als Anwalt für die Rechte der palästinensischen Kinder in Auftrag gegeben. Vom 14. Novem-ber bis 25. Dezember 2001 wurden folgende sechs regionale und internationale Nachrichten-programme bzw. Pressetexte im Hinblick auf ihre Erwähnung und Beschreibung der Kinder und Jugendlichen im Kontext des palästinensischen Aufstands analysiert: NBC TV, BBC-Hörfunk, The Guardian, New York Times, The Jerusalem Post und Al-Dschasira. Ausgewer-tet wurden die Häufigkeit der Erwähnung, Bezeichnung, Nennung im Kontext von Gewalt, als Opfer von Gewalt und im Zusammenhang ihrer sozialen Situation. Die Ergebnisse der In-haltsanalyse weisen - trotz des Pilotcharakters - generell darauf hin, dass die Kinder kaum Erwähnung finden und überwiegend im Kontext des palästinensisch-israelischen Konflikts als Opfer oder Täter beschrieben werden. (DY)

[155-F] Arnold, Anne-Katrin, Dipl.-Medienwiss. (Leitung): Die Darstellung der Zivilgesellschaft in der deutschen Presse INHALT: Erkenntnisse über die Struktur der Darstellung der deutschen Zivilgesellschaft und über

Bedeutungszuweisungen. ZEITRAUM: 2003/2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesre-publik Deutschland

METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 1.037; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-10 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin FI-NANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kom-munikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)

KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected], Tel. 0511-3100-453) [156-F] Arnold, Anne-Katrin, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Schneider, Beate, Prof.Dr.; Gre-ve, Werner, Prof.Dr. (Leitung): Kriminalität und Medien - die Darstellung von Sexualmorden an Kindern in den Medien im Laufe der Zeit INHALT: Verbrechen, abweichendes Verhalten, Mord und Totschlag waren eigentlich immer

schon beliebte und schlagzeilenkräftige Medienthemen. Wie aber kommt es, dass in der Be-völkerung - fälschlicherweise - der Eindruck vorherrscht, die Zahl der Gewaltverbrechen vor allem an Kindern nehme ständig zu? Vermitteln die Titelblätter der Zeitungen, die Nachrich-ten und Magazinsendungen im Fernsehen dieses Bild von ein immer brutaleren Gesellschaft? In diesem interdisziplinären Seminar wollen wir in einer Längsschnittuntersuchung analysie-ren, in welchem Umfang, mit welchen Inhalten und in welchen Formaten Medien über Kri-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 99 1.5 Medieninhalte

minalität berichten. Von Interesse ist dabei auch ein Abgleich mit der Kriminalitätsstatistik. ZEITRAUM: 1971-2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

METHODE: Durch eine Inhaltsanalyse sollen Hypothesen überprüft werden, die sich mit der Realitätskonstruktion durch Massenkommunikation und dem Zusammenspiel Gesellschaft-Massenkommunikation befassen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWIN-NUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (TV-Beiträge und Zeitungsartikel; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-09 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover); Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Psychologie (Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0511-3100453, e-mail: [email protected]) [157-L] Bärenreuter, Christoph; Hofer, Stephan; Obermaier, Andreas J.: Zur Außenwahrnehmung der FPÖ: der Mediendiskurs in Frankreich, Israel und Schweden über die Nationalratswahlen und die Regierungsbildungen in den Jahren 1999/ 2000 und 2002/ 2003, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Jg. 33/2004, H. 3, S. 327-340 (Standort: UuStB Köln(38)-XE00150; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Erfolge der FPÖ bei den Nationalratswahlen im Jahr 1999 und ihre anschließende

Regierungsbeteiligung haben nicht nur in Österreich sondern auch international zu heftigen Reaktionen und Debatten geführt. Ein Element vieler dieser Debatten waren Bewertungen der FPÖ und ihres damaligen Vorsitzenden Jörg Haider sowie Versuche, Erklärungen für die Er-folge derselben zu finden. Der vorliegende Artikel analysiert und vergleicht mit Methoden der Kritischen Diskursanalyse die Mediendiskurse zu diesen Themen in Israel, Frankreich und Schweden. Darüber hinaus wird untersucht, ob bzw. wie sich die Verluste der FPÖ bei den NR-Wahlen im Jahr 2002 auf die Darstellung der FPÖ bzw. von Jörg Haider auswirkten und welche Veränderungen zum Untersuchungszeitraum 1999/ 2000 feststellbar waren. Ei-nerseits divergieren die Wahrnehmungen über die FPÖ in den jeweiligen Ländern, anderer-seits lassen sich Gemeinsamkeiten feststellen, wie die Fokussierung der Berichterstattung auf Jörg Haider und Erklärungsversuche seiner Erfolge durch die österreichische Vergangen-heitspolitik. Es zeigt sich, dass Unterschiede in den historischen und politischen Narrativen sowie den innenpolitischen Gegebenheiten in den untersuchten Ländern sich in den Diskursen zu Jörg Haider und der FPÖ widerspiegeln." (Autorenreferat)

[158-L] Behrens, Rolf: "Raketen gegen Steinewerfer" - das Bild Israels im "Spiegel": eine Inhaltsanalyse der Be-richterstattung über Intifada 1987-1992 und "Al-Aqsa-Intifada 2000-2002", (Publizistik, Bd. 11), Münster: Lit Verl. 2003, 168 S., ISBN: 3-8258-6723-4 INHALT: Die Analyse von mehr als 300 Spiegel-Artikeln führt die populäre Klage, Kritik an

Israel sei in Deutschland tabu, ad absurdum. Das Magazin stellt Israel stereotyp als brutalen, expansiven und gar rassistischen Staat voller Missstände dar, dessen Gesellschaft innerlich zerrissen ist und sich im Niedergang befindet. Der Autor zeigt auch, welche Gefahr diese Art

100 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.5 Medieninhalte

der Berichterstattung birgt: Den Nationen Deutschland und Israel kommt die gemeinsame Realität abhanden. Als Folge droht Unverständnis zwischen beiden Seiten - und damit ein Ende des heute noch häufig beschworenen "besonderen Verhältnisses" zwischen Deutschland und Israel. Die Arbeit ist wie folgt gegliedert: (1) Einleitung; (2) Israel und die internationa-len Medien; (3) Forschungsleitende Überlegungen; (4) Theoretische Grundlagen; (5) Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel"; (6) "Raketen gegen Steinewerfer": Empirische Untersu-chung zum Bild Israels im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel"; (7) Das Bild Israels im "Spie-gel": Ergebnisauswertung; (8) Fazit und Ausblick. (BM2)

[159-L] Bek, Mine Gencel: Tabloidization of news media: an analysis of television news in Turkey, in: European journal of communication, Vol. 19/2004, Nr. 3, S. 371-386 (Standort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Ko-pie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit dem Thema der Boulevardisierung von Nachrichten in der

Türkei und analysiert die Nachrichtentexte von vier kommerziellen Fernsehkanälen und ei-nem öffentlich-rechtlichen Anbieter. Es wird untersucht, wie die Akteure und Themen prä-sentiert, eingeordnet und betont werden und wie er Sprachgebrauch sowohl quantitativ als auch qualitativ ist. Dabei wird von der These ausgegangen, dass die Nachrichten die Politik personalisieren und boulevardisieren. Die Hauptakteure in den Nachrichten der kommerziel-lem Sender stammen aus zwei unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen: es sind einmal die armen und ganz normalen Leute mit ihren Tragödien und Missgeschicken und dann die Rei-chen mit ihrem Reichtum, Klatsch und glamourösen Lebensstil. Der öffentlich-rechtliche Ka-nal präsentiert dagegen in der Hauptsache parlamentarische Akteure, insbesondere solche der Regierungsseite. (UNübers.) (UN)

[160-F] Berkel, Barbara, Dipl.-Sozialwirt (Bearbeitung); Pfetsch, Barbara, Prof.Dr. (Betreuung): Konflikte als Motor einer europäischen Öffentlichkeit. Eine Inhaltsanalyse von Tageszeitun-gen in der BRD, Frankreich, Großbritannien und Österreich im quasi-experimentellen De-sign INHALT: Rolle von Konflikten und Massenmedien bei der Entwicklung einer europäischen Öf-

fentlichkeit; Integration konfliktsoziologischer und kommunikationswissenschaftlicher Er-kenntnisse zur Wirkung von Konflikt(typ)en; Entwicklung eines Kategoriensystems zur in-ternational vergleichenden empirischen Analyse von politischer Kommunikation. ZEIT-RAUM: 2000-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Österreich

METHODE: Untersuchungsdesign: quasi-experimentelles Design DATENGEWINNUNG: In-haltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 2.500; Nachrichtenartikel und Kommentare in Quali-tätszeitungen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Dissertation BEGINN: 2001-09 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften FG Kommunikationswissenschaft, insb. Medienpolitik (70593 Stutt-gart)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0711-459-2629, e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 101 1.5 Medieninhalte [161-L] Brandstetter, Günther: "Wohlhabender Mann sucht jüngere Frau": zur Inhaltsanalyse von Kontaktanzeigen, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 2, S. 42-57 INHALT: Der Autor nimmt die 1990 vom Sozialpsychologen Manfred Hassebrau durchgeführte

inhaltsanalytische Untersuchung von Kontaktanzeigen als Ausgangspunkt für eine eigene Analyse und unterzieht die Studie einer inhaltlichen Validitätsprüfung. Er zeigt dabei mögli-che Verzerrungen bzw Verfälschungen auf, die bei einer unzureichenden inhaltlichen Diffe-renzierung bzw nicht trennscharfen Kategoriebildung entstehen können. (KB)

[162-F] Bührmann, Katrin, Dipl.-Sportwiss. (Bearbeitung); Hartmann-Tews, Ilse, Univ.-Prof.Dr.phil.; Rulofs, Bettina, Dr. (Leitung): "Global women in sports media analysis": eine international vergleichende Studie über die Darstellung von Geschlechterverhältnissen in den Sportmedien INHALT: National und international durchgeführte Studien zur medialen Repräsentation von

Sportlerinnen und Sportlern belegen eine starke Unterrepräsentanz von Sportlerinnen in der täglichen Berichterstattung. Die Betrachtung qualitativer Aspekte der Sportberichterstattung zeigt darüber hinaus, dass sie vielfach von stereotypen Denk- und Deutungsmustern gekenn-zeichnet ist. Da die Studien trotz dieser generellen Befunde nur wenige gesicherte differen-zierte Befunde aufweisen, wurde mit Unterstützung des beantragenden Forschungsteams eine international vergleichende Untersuchung initiiert. Ein Ziel des Projektes ist es, ein einheitli-ches Messinstrumentarium zu entwickeln und einzusetzen. Auf Grundlage eines identischen Forschungsdesigns werden Forscher/innen aus vor. 14 Ländern eine international verglei-chenden Analyse der Sportberichterstattungen der Olympischen Spiele 2004 durchführen. Zentrale Fragestellung ist: ob, und wenn ja, welche Geschlechterverhältnisse und -differenzen in den Sportmedien konstruiert werden und inwieweit sich diese Geschlechter-Konstruk-tionen im internationalen Vergleich der Sportberichterstattung unterscheiden. Das Projekt knüpft an aktuelle Forschungsarbeiten der Abt. Geschlechterforschung des Instituts für Sport-soziologie an und ist eine herausragende Möglichkeit, die Fragestellung nun sowohl aus dem Blickwinkel der soziologischen Geschlechterforschung als auch der Kommunikationswissen-schaften aufzuarbeiten und gleichzeitig international vergleichbare Daten zu erhalten. Die neuen Erkenntnisse sind nicht nur aus der Perspektive der soziologischen Grundlagenfor-schung von besonderer Relevanz, vielmehr können sie aus anwendungsbezogener For-schungsperspektive auch Anregungen zu einem reflektierten Umgang mit der Sportberichter-stattung in der Praxis sowie in der Lehre führen. Die Stichprobe sowie das methodische In-strumentarium werden kontinuierlich mit den anderen Ländern abgestimmt, wozu ein inter-netbasiertes Forschungsforum etabliert wurde: http://www.sportsmedia.ac.nz im Internet; ge-plant ist ferner ein Workshop inkl. Präsentation erster Zwischenergebnisse im Rahmen des 3. ISSA-Weltkongresses. ZEITRAUM: Olympia 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: internatio-nal vergleichend: Deutschland und 13 andere Länder

METHODE: Theoretischer Ansatz: Geschlechterforschung, konstruktivistisch Doing gender-methodischer Ansatz: Metaanalyse, Repräsentationsstudie, Datenerhebung als Inhaltsanalyse, Datenauswertung: veschreibende Statistik, multivariate Analyse, Primärauswertung; Inhalts-analysen der Tagespresse FAZ und BILD (Text und Bild) während der Olympischen Spiele in Athen 2004. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, stan-dardisiert. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

102 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.5 Medieninhalte VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Leitfaden zur Inhaltsanalyse. ART: Diplom; Eigenprojekt BEGINN: 2004-11 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FI-

NANZIERER: Institution INSTITUTION: Deutsche Sporthochschule Köln, FB II Geistes- und Sozialwissenschaften, Insti-

tut für Sportsoziologie Abt. Geschlechterforschung (50927 Köln) KONTAKT: Hartmann-Tews, Ilse (Prof.Dr. e-mail: [email protected]) [163-L] Büttner, Christian; Gottberg, Joachim von; Metze-Mangold, Verena (Hrsg.): Der Krieg in den Medien, (Studien der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Sonderband), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2004, 217 S., ISBN: 3-593-37516-8 (Standort: UB Bonn(5)-2004-3199) INHALT: "Die einzelnen Beiträge stehen im Zusammenhang mit zwei Konferenzen, die die Hes-

sische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) zusammen mit verschiedenen Ko-operationspartnern veranstaltet hat: -die Konferenz Demokratie, Krieg und Medien in der Hessischen Landesvertretung (Berlin) am 3. Mai 2002 in Zusammenarbeit mit der Freiwilli-gen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) und der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) 'Konrad Wolff' unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission aus Anlass des 'Internationalen Tages der Pressefreiheit' und -die Konferenz Krieg und seine Darstellun-gen in den Medien im Hamburger Bahnhof (Berlin) am 8. September 2003 in Zusammenar-beit mit der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb), dem Sender ProSieben/Sat.1, der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen und der Bundeszentrale für politische Bildung." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Harald Müller: Demokratie, die Medien und der Irakkrieg (13-28); Christian Hörburger: Kriegsbilder oder Wandel des Entsetzlichen (29-38); Astrid Frohloff: Kriegsnachrichten (39-50); Walter Jertz und Carsten Bockstette: Militärpolitische Perzeptionen und die Zukunftsperspektiven des strategischen Informationsmanagements Die Entwicklung der Krisenkommunikation von der Kosovo Operation 'Allied Force' 1999 zur Operation 'Iraqi Freedom' (51-74); Christian Büttner: Kriegsfilme in Demokratien (75-86); Joachim von Gottberg: Rambo, der Jugendschutz und die demokratisch legitimierte Politik (87-110); Georg Joachim Schmitt: Die Stunde der Wahrheit für die Welt Zum Problem des Antikriegsfilms (111-128); Lothar Mikos: Helden zwischen Kampfgetümmel und Selbstzwei-fel Ästhetik der Gewaltdarstellung in Kriegsfilmen (129-144); Verena Metze-Mangold: Stra-tegien einer Demokratisierung der Medien Entstehung globaler Medienstrukturen und inter-nationaler Kommunikationspolitik (145-164); Ingrid Lehmann: Friedensoperationen im Kreuzfeuer: Kommunikationsstrategien für die Vereinten Nationen (165-174); Freimut Duve: Freiheit der Journalisten - eine schwierige Aufgabe, nicht nur in den postkommunistischen Staaten (175-184); Kathrin Vogler: Friedensbewegung und Massenmedien (185-198); Jörg Calließ und Stefan Raue: 'Das erste Opfer ist die Wahrheit' - ein Resümee Diskurse in Zeiten des Krieges. Die Kritik an der Kriegsberichterstattung braucht weitere Horizonte (199-210).

[164-L] Cippitelli, Claudia; Schwanebeck, Axel (Hrsg.): Die neuen Verführer?: Rechtspopulismus und Rechtsextremismus in den Medien, (22. Tut-zinger Medientage "Rechtsextremismus in den Medien", 2003, Tutzing), München: R. Fischer 2004, 277 S., ISBN: 3-88927-343-2

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 103 1.5 Medieninhalte INHALT: Der Rechtspopulismus gewinnt in Europa zunehmend an Bedeutung. Mit Begriffen wie

Vaterland oder Überfremdung und Themen wie Asyl, Einbürgerung und innere Sicherheit sorgen Rechtspopulisten für Stimmung in der Bevölkerung. Zunehmend versuchen rechte Strategen, an den Hochschulen Einfluss unter den Intellektuellen zu gewinnen. Dabei sind die Grenzen zwischen populärem rechten Ideengut und rechtsextremistischen Ideologien flie-ßend. Rechtsradikale Gruppierungen bedienen sich zur Verbreitung ihrer Weltanschauung in zunehmenden Maß des Internets. Die Beiträge des Bandes gehen dem Phänomen des europa-weiten Rechtspopulismus und einer Zunahme des Rechtsradikalismus in den Massenmedien nach. Im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen die Fragen, wie gefährlich diese Tendenzen tatsächlich sind, ob sie der bundesdeutschen Wirtschaft und dem deutschen Image in der Welt schaden, unter welchen Bedingungen rechtspopulistisches und rechtsextremistisches Gedan-kengut entsteht und welche Strategien sich dagegen entwickeln lassen. (RG). Inhaltsverzeich-nis: Claudia Cippitelli: Rechtspopulismus und Rechtsextremismus in den Medien (9-11); Mi-cha Brumlik: Unser Alabama: Jugendforschung zwischen Kolonialismus und Totalitarismus-theorem (13-22). 1. Internationale Entwicklungen - Lars Peter Rensmann: Rechtspopulismus und Rechtsextremismus: politische Strategien und Parteien im europäischen Vergleich (25-56); Andreas Ross: Fürs Volk: Le Pen und Haider als europäische Vorreiter (57-66); Annette Birschel: Eine verhängnisvolle Affäre: die Medien und der Rechtspopulismus in den Nieder-landen (67-80); Birgit Schönau: Im Bann des großen Kommunikators: die italienischen Me-dien und Silvio Berlusconis neuer Rechtspopulismus (81-91). 2. Mediale Wahrnehmung des Rechtsextremismus - Siegfried Weischenberg: Vom Sommerloch nach Sebnitz: Konstruktio-nen der Medien zum Thema "Rechte Gewalt" (95-107); Knut Hickethier: Neonazis, Skins und alte Kameraden: Rechtsradikalismus als Sujet im deutschen Fernsehfilm (109-131); Wolfgang Kapust: Aufklärung oder eine Bühne für die Rechten? Analysen ausgewählter Fea-tures, Reportagen, Dokumentarfilme (133-145); Thomas Pfeiffer: Rechtsextremismus light? Entwicklung, Merkmale und Publizistik der Neuen Rechten in Deutschland (147-190); Hans-Jürgen Weiß: Lernfähig? Wie das Fernsehen seit der Wiedervereinigung über den Rechtsex-tremismus in Deutschland berichtet (191-206). 3. Rechtsextremistische Inhalte im Internet - Thomas Pfeiffer: "Das Internet ist billig, schnell und sauber. Wir lieben es": Rechtsextremis-ten entdecken den Computer (209-228); Stefan Glaser: "Vernetzter Hass": rechtsextreme Pro-paganda im World Wide Web (229-234); Axel Schwanebeck: Mädelschar und Braune Kame-radinnen: rechtsorientierte Frauen und ihre mediale Präsenz im Internet (235-256); Hans-Jürgen Doll: Die Gewalt hinter den Bildern: Rechtsextremismus und Computerspiele im In-ternet (257-267); Elke Stolzenburg: D-A-S-H: für Vernetzung gegen Ausgrenzung (269-272).

[165-F] Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V. -DISS-: Nation statt Demokratie. Sein und Design der rechtsextremen "Jungen Freiheit" INHALT: Wenn man in Vorträgen, Seminaren oder bei Rundfunk- und Fernsehgesprächen die

Wochen-Zeitschrift JUNGE FREIHEIT als rechtsextrem bezeichnet, erntet man häufig Wi-derspruch und Erstaunen. Die JUNGE FREIHEIT sei doch eine interessante Zeitung, ein ni-veauvolles Blatt, wohl ein wenig konservativ, aber doch vielfältig und ausgewogen. Auch wird man darauf hingewiesen, dass es viele prominente Schriftsteller und Politiker gebe, die hier publizierten oder sich von ihr interviewen lasse. Selbst linke Wissenschaftler wie etwa der Amerikaner Immanuel Wallerstein zählten zu den Interviewten, ebenso wie der CDU-Politiker Jörg Schönbohm, der israelische Satiriker Ephraim Kishon oder FOCUS-Chefre-dakteur Helmut Markwort (und viele andere, die sich eher zur Mitte oder zur linken Seite des

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politischen Sektrums zählen: SPD- und Grünen- und sogar PDS-Politiker). Selbst der Hin-weis, dass die Zeitschrift im Verfassungsschutzbericht des Landes NRW als rechtsextrem eingestuft werde, stößt auf Misstrauen und Zweifel, häufig mit Bemerkungen versehen, wie: Auch der Verfassungsschutzbericht könne sich irren. Dass es sich bei dem immer wieder zu beobachtenden Verfahren der JF, Interviews mit und Artikeln von PolitikerIinnen und ande-ren Prominenten ohne rechtsextremes Etikett abzudrucken, um eine bewusste Strategie han-delt, sich seriös zu geben, um dann umso leichter nahezu durchgängig, wenn auch schlei-chend, rechtsextreme und völkisch-nationalistische Ideologie an den Mann und die Frau zu bringen, wird dabei viel zu wenig bedacht. So bewertet das Landesamt für Verfassungsschutz in Baden-Württemberg die JF wie folgt: Sie müsse "als ein wichtiges publizistisches Binde-glied zwischen dem rechtskonservativen und dem rechtsextremen Spektrum angesehen wer-den." (Märkische Allgemeine vom 23.11.2002) Die Funktion dieses "Bindegliedes" besteht aber vornehmlich darin, rechtsextreme Ideologeme in die Mitte der Gesellschaft hineinzu-transportieren. Diese Strategie greift offensichtlich besonders bei jungen Menschen: Gymna-siasten und jungen Akademikern, also denjenigen im Lande, die jetzt schon oder zu einem späteren Zeitpunkt der "deutschen Elite" angehören werden und sich in mehr oder minder starkem Maße als Wissenschaftler, Lehrer, Politiker oder Journalisten als Multiplikatoren be-tätigen werden. Die Junge Freiheit hat in der Tat einen Stil entwickelt, der rechtsextreme und antisemitische Ideologeme und Ideen (meist) wohlverpackt an ihre Leserschaft heranzutragen versteht. Sich seriös zu geben, bekannte Autorinnen gleichsam als Schutzschild dafür zu nut-zen, ihr völkisch-nationalistisches Gedankengut an junge Menschen zu verkaufen, ist ein be-kannter Propagandatrick, ein immer wieder zu beobachtender Versuch, Wörter und Texte als Waffen gegen die demokratische Gesellschaft in Stellung zu bringen. Aus diesem Grunde ha-ben wir ein Projekt durchgeführt, das den Jahrgang 2002 (mit einigen Ausflügen nach 2003) einer genaueren Analyse unterzogen hat. ZEITRAUM: 2002-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

VERÖFFENTLICHUNGEN: Dietzsch, Martin; Jäger, Siegfried; Kellershohn, Helmut; Scho-bert, Alfred: Nation statt Demokratie. Sein und Design der "Jungen Freiheit". Duisburg: Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung 2003, 243 S. ISBN 3-927388-84-X.

ART: keine Angabe BEGINN: 2003-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V. -DISS- (Siegstr. 15, 47051 Duisburg)

KONTAKT: Institution (Tel. 0203-20249, e-mail: [email protected]) [166-F] Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V. -DISS-: Präventive Maßnahmen gegen verstärkte rechtsextreme Agitation gegenüber Jugendlichen im Ruhrgebiet INHALT: Ausgangspunkt des Projektes sind zwei Beobachtungen: 1. Der Strukturwandel im

Ruhrgebiet tritt, bei gleichzeitiger Diskussion um die Ruhrstadt als Reaktion auf Prozesse der Globalisierung, in eine entscheidende Phase. Anzeichen dafür sind das weitere Herunterfah-ren von Kohlesubventionen, anstehende Zechenschließungen und die intensiven Versuche zur Ansiedlung diverser moderner Branchen. Damit geht eine Industrie und Arbeiterkultur, die Menschen und Region weit mehr als eineinhalb Jahrhunderte geprägt hat, ihrem Ende entge-gen. Für die Identitätsbildung der Menschen hat dies einschneidende Auswirkungen. 2. Teile der extremen Rechten im Ruhrgebiet scheinen dies zu spüren und versuchen, in diese kon-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 105 1.5 Medieninhalte

fliktgeladenen Identitätsbildungs- und Identitätswandlungs-Prozesse einzugreifen. Sie formu-lieren regionalspezifische individuelle und kollektive Identifikationsnangebote, diskurstheore-tisch gesprochen: Applikationsvorgaben zur Subjektion (Subjektbildung) und As-Sociation (Gruppen-, Gemeinschaftsbildung). Da diese Prozesse bisher kaum Beachtung in der For-schung und der politischen wie auch pädagogischen Praxis gefunden haben, sollten sie in Hinblick auf Wissenstransfer in Richtung zivilgesellschaftllicher Akteure untersucht werden. Dazu wurde eine systematische Sichtung der Publizistik der extremen Rechten im Ruhrgebiet vorgenommen und es stellen sich zwei Organe als für die Thematik bedeutend heraus: Die Zeitschrift Freiheit Wattenscheid und das nur im Subkultur-Underground erhältliche Blatt Förderturm. Im Abgleich mit anderen Aktivitäten der extremen Rechten im Revier und den organisatorischen Zusammenhängen der Periodika (Redaktion, Förderer, Anzeigenkunden usw.) ging es zunächst um eine Strukturanalyse, wurde eine systematische Übersicht über Themen und journalistischen Mittel erstellt, auf der Grundlage dann exemplarische Feinana-lysen durchgeführt wurden. Sie widmeten sich den regionalspezifischen Themen wie Regio-nalgeschichte mit völkisch-nationalistischem bzw. NS-Bezug, Arbeit und Arbeiterkultur im Ruhrgebiet (auch als Vorgabe für Identitätsbildung), "Heidentum" und Germanentümelei mit Regionalbezug (Freiheit Wattenscheid). Zentrale Themen wie "Kulturrevolution von rechts" und "Globalisierungskritik von rechts", die in der bisherigen Forschung nur lückenhaft unter-sucht worden sind, wurden gesondert herausgearbeitet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ruhr-gebiet

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V.: Empfehlungen zur Prävention insbesondere an kommunale und regionale Handlungsträger. Siehe unter: http://www.diss-duisburg.de/Forschungspro-jekte/Empfehlungen%20zur%20Praevention.htm .

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V. -DISS- (Siegstr. 15,

47051 Duisburg) KONTAKT: Institution (Tel. 0203-20249, e-mail: [email protected]) [167-F] Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V. -DISS-: Auswertung der lokalen Medienberichterstattung zum Thema Migranten, Ausbildung, Bil-dung und Bildungsbeteiligung INHALT: Der Zusammenhang von Migration, Arbeitsmarkt und Bildung auf der Diskursebene

der regionalen bzw. lokalen Medien ist für diejenigen von besonderem Interesse, denen es um eine Verbesserung der Berufschancen von MigrantInnen auf dem regionalen Arbeitsmarkt geht. In Verbindung mit der Installierung eines Netzwerkes zur Verbesserung der Arbeits-marktchancen von MigrantInnen im Raum Emscher-Lippe hat das DISS eine diskursanaly-tisch angelegte Presseauswertung für diesen Bereich zum Thema vorgenommen. Grundlage dafür waren Artikel aus den Mänteln wie auch Lokalteilen von 12 Regionalzeitungen, die in den Analysezeiträumen Dezember 2001, September 2002 und Januar 2003 veröffentlicht wurden. Die Analyse konnte u.a. ermitteln, dass für die Berichterstattung die Kopplung von Migration und (Sprach- und Integrations-) Problemen kennzeichnend ist. Es werden man-gelnde Deutsch-Kenntnisse beklagt und im Raum der Politik erhobene Forderungen nach ei-nem verbesserten Sprachförderunterricht aufgenommen, wobei eine strikte bis rigide sprach-liche Eingliederung als erforderlich angesehen wird; es wird aber auch - leider nur in Lokal-teilen - über die Bedeutung des muttersprachlichen Unterrichts für Kinder und Jugendliche

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mit Migrationshintergrund diskutiert. In Verbindung mit Bildung werden auch im regionalen Meidendiskurs wahrgenommene Differenzen zwischen Einwanderinnen und 'Eingeborenen' häufig und in teilweise rassistischer Manier an 'den Islam' gekoppelt. Die Debatte, ob es z.B. Erzieherinnen im Kindergarten gestattet werden sollte, ein Kopftuch zu tragen, wird auch in den regionalen Printmedien geführt. Festzustellen ist, dass sowohl die Befürworter wie auch die Gegner einer Kleiderordnung mit rassistischen Prämissen operieren. Dies liegt zum Bei-spiel dann vor, wenn zur Toleranz gegenüber Personen mit Migrationshintergrund aufgerufen wird, diese jedoch weiterhin als Gäste angesehen werden, und/oder das Wohlwollen der Mehrheitsgesellschaft daran gebunden wird, dass sich jemand legal und unauffällig in Deutschland aufhält. Die Berichterstattung enthält im gesamten Analysezeitraum sowohl auf lokaler wie auch auf überlokaler Ebene aber immer wieder auch Artikel, in denen kritisch auf Probleme der Mehrheitsgesellschaft verwiesen wird, mit Migration umzugehen und sich an einem Integrationsprozess zu beteiligen. Festzustellen ist jedoch, dass es allenfalls ansatzwei-se gelingt, die institutionellen und gesellschaftlichen Hindernisse auszumachen, mit denen Migrantinnen konfrontiert sind. In den Medien zeigt sich insgesamt, dass bei allem Bemühen um eine vorurteilsfreie Berichterstattung erhebliche Defizite und Einseitigkeiten zu beobach-ten sind. Das Thema Einwanderung und Ausbildung wird zwar angesprochen, die damit ver-bundenen Schwierigkeiten, vor allem aber die sich anbietenden Lösungsmöglichkeiten sind jedoch vielfach unterbelichtet. Download der vollständigen Analyse unter: http://www.diss-duisburg.de/Forschungsprojekte/Presse-Emscher-Lippe.PDF . ZEITRAUM: Dezember 2001, September 2002, Januar 2003

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V. -DISS- (Siegstr. 15,

47051 Duisburg) KONTAKT: Institution (Tel. 0203-20249, e-mail: [email protected]) [168-L] Fleischer, Sandra; Holten, Susanne von: Look into the future: Frauenbilder in der Serie "The Tribe", in: Medien und Erziehung : Zeit-schrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 2, S. 46-50 INHALT: "Die Fernsehserie 'The Tribe' (KI.KA, donnerstags 20.05 Uhr) bietet neue, vielschich-

tige und daher realitätsnahe Frauenfiguren, die von jungen Zuschauerinnen als wirkliche I-dentifikationsangebote wahrgenommen und dankbar angenommen werden. Die Frauen in 'The Tribe' sind eine Alternative zu klischeehaften, einseitigen Darstellungen von Frauen in der deutschen Fernsehlandschaft. Mädchen und sogar junge Frauen finden leicht einen Zu-gang zu den Frauen der Serie. Sie erkennen sich in den Charaktereigenschaften und in dem Verhaltensspektrum der Frauenfiguren wieder und nutzen diese als Orientierungshilfe bei der Ausbildung des eigenen Selbstkonzeptes." Der vorliegende Beitrag beruht auf einer Befra-gung von 73 12- und 13jährigen Mädchen und Jungen zu ihren Lieblingsfiguren der australi-schen Fernsehserie und auf der Auswertung der Fanpost. Die Untersuchung hat gezeigt, dass die vielschichtigen weiblichen Figuren von den Mädchen mit großem Interesse angenommen werden. Sie "helfen ihnen beim Ausbau ihrer Orientierungen und der weiteren Ausformung ihrers Selbstbildes". (PT2)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 107 1.5 Medieninhalte [169-F] Gonser, Nicole, Dipl.-Soz.Wiss. Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Scherer, Helmut, Prof.Dr.; Schneider, Beate, Prof.Dr. (Leitung): Familienbilder und Familienthemen in fiktionalen und non-fiktionalen Fernsehsendungen INHALT: Bei der Vermittlung eines Familienbildes sind sicherlich die eigene Familie und das so-

ziale Umfeld prägende Instanzen. Darüber hinaus aber spielen hier wie bei anderen Wissens-vermittlungen auch die Medien und hier insbesondere das Fernsehen eine große Rolle. Im Fernsehprogramm kommen im Rahmen von Serien und Filmen, Boulevardmagazinen, Talk-shows etc. Familien selbstverständlich ständig vor. In diesen Programmangeboten werden Bilder von Familien, Rollenzuweisungen, Eltern-Kind-Beziehungen, Erziehungsstile etc. ge-zeigt. Darüber hinaus werden familienpolitische Themen innerhalb der Informationsformate behandelt. Ausgewählte Fernsehsendungen aus vier Aufzeichnungswochen aus 2004 werden in diesem Projekt im Hinblick auf folgende Fragestellungen untersucht: Welches Familien-bild wird in fiktionalen und non-fiktionalen Unterhaltungsformaten transportiert? Welche fa-milienpolitischen Themen werden in den Informationsprogrammen aufgegriffen und wie werden sie vermittelt? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

METHODE: Fernsehen als potentielle Vermittlungsinstanz, Sozialisationsinstanz. Untersu-chungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 4 x je 100 Programmstunden; TV-Programmmitschnitte deutscher Neuproduktionen aus Programmjahr 2004; Auswahlverfahren: Vielfalt abdeckend, systematisch). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schneider, B.; Scherer, H.: Familienbilder und Familienthemen in fiktionalen und non-fiktionalen Fernsehsendungen (Teilstudie "Programmanalyse"). Zwischenbericht. Hannover 2004 (unveröff.).

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-03 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: Adolf Grimme Institut - Gesellschaft für Medien, Bildung und Kultur mbH FINANZIERER: Institution; Auf-traggeber

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kom-munikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [170-L] Grewenig, Siegmund: Den Geheimnissen auf der Spur, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 43-45 INHALT: Der Programmauftrag der öffentlich-rechtlichen Sender zielt darauf ab, in ihren Sen-

dungen Information, Bildung und Unterhaltung gleichermaßen zu berücksichtigen. Für das Kinderfernsehen wird daher der Anspruch formuliert, mit den technischen Möglichkeiten und der hohen Unterhaltungskompetenz auf komplizierte Fragen der Zeit einfache Antworten zu finden. Dieser Ansatz wird am Konzept der Kindersendungen "Wissen macht Ah!" und die "Sendung mit der Maus" in 10 Regeln beschrieben. (DY)

[171-F] Harden, Lars, Dr.; Reus, Gunter, apl.-Prof.Dr. (Bearbeitung); Reus, Gunter, apl.-Prof.Dr. (Leitung): Langzeitanalyse des Feuilletons in deutschen Tageszeitungen

108 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.5 Medieninhalte INHALT: Forschungsziel ist es herauszufinden, ob und wie sich das Feuilleton in den letzten

beiden Jahrzehnten gewandelt hat. Das Augenmerk gilt vor allem inhaltlichen Veränderungen (z.B. Öffnung für politische und wissenschaftliche Themen) sowie der Erweiterung des For-menspektrums (Textgenres). Auch die "Popularisierung" der Kulturberichterstattung soll ana-lysiert werden. ZEITRAUM: 1983-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

METHODE: Quantitative Inhaltsanalyse, deskriptiv; Bestandsaufnahme. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 1.000; Zeitungsartikel aus FAZ, Neue Presse Hannover, SZ, Hannoversche Allgemeine; Auswahl-verfahren: bewusst -Zeitungen-, total für jeweils drei Untersuchungswochen -1983, 1993, 2003-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-10 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kom-munikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)

KONTAKT: Leiter (Tel. 0511-3100-484, e-mail: [email protected]) [172-F] Herrmann, Jörg, Dr.; Merle, Kristin; Metelmann, Jörg, Dr. (Bearbeitung); Gräb, Wilhelm, Prof.Dr. (Leitung): Medienreligion - Motive lebensgeschichtlicher Sinndeutung und die Konturen einer zeitge-nössischen Medienreligion in Kinofilmen und Fernsehserien INHALT: Das Projektteam arbeitet an der werk- und rezeptionsanalytischen Untersuchung von

religiösen Sinnmustern in Kinofilmen und Fernsehserien. In der einjährigen Pilotphase des von der DFG geförderten Projektes werden die Filme "Cast Away" (USA 1999, Robert Ze-meckis) und "Lola rennt" (BRD 1998, Tom Tykwer) analysiert. In der religionshermeneuti-schen Werkanalyse werden - unter Verwendung eines funktionalen Begriffes von Religion - die expliziten und impliziten religiösen Strukturen der filmischen Texte herausgearbeitet. Ziel des Projektes, das im Anschluss an die Pilotphase (ab Mai 2003) für zwei weitere Jahre fort-gesetzt werden soll und dann sowohl weitere Filme (gedacht ist an: "Der Herr der Ringe - Die Gefährten"; "Fight Club") als auch eine Fernsehserie ("Gute Zeiten, schlechte Zeiten"; hier soll auch die soziale Einbettung der Rezeption stärker berücksichtigt werden) in den Blick nehmen wird, ist es, Aufschluss über die religiösen Sinnschichten heutiger Medienkultur und deren Bedeutung für die Sinnorientierungspraxis der Subjekte und damit für ihre gelebte Re-ligion zu erhalten. Erstmals werden dabei in einem praktisch-theologischen Medienfor-schungsprojekt werkanalytische und rezeptionsanalytische Perspektiven aufeinander bezogen. Das Projekt versteht sich als Grundlagenforschung im Rahmen einer empirisch-kulturher-meneutisch erweiterten Praktischen Theologie. Die Bedeutung seiner Ergebnisse für die klas-sischen Handlungsfelder der Praktischen Theologie ist in einem nächsten Schritt zu beden-ken.

METHODE: Das Material für die religionshermeneutische Rezeptionsanalyse wird durch transk-ribierte Leitfadeninterviews (semistrukturierte Gruppeninterviews und ergänzende Einzelin-terviews) im Anschluss an Vorführungen der Filme (im Institut, ergänzt durch Kinobesuche und deren Interviewauswertung -ab 10/03-) vor Gruppen von etwa sechs bis zwölf Teilneh-merInnen gewonnen und mit Hilfe der einschlägigen Methoden der qualitativen Sozialfor-schung analysiert. Die Ergebnisse beider Analysen sollen in einem dritten Schritt aufeinander bezogen werden. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 20; Aus-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 109 1.5 Medieninhalte

wahlverfahren: Kriterien -Alter, Bildung, Geschlecht, Herkunft Ost/ West-). Inhaltsanalyse, offen (modifizierte Grounded Theory - Repzeptionshermeneutik und Werkhermeneutik als aktuelle Filmanalyse). Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: ca. 20; Beobachtung der Inter-views auf RING-CON, Nov. 2003, Bonn). Sekundäranalyse von Individualdaten (Fragebögen zur -Medien-Biografie). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: gefördert BEGINN: 2001-05 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Theologische Fakultät, Seminar für Praktische Theologie und Institut für Religionssoziologie und Gemeindeaufbau (Unter den Linden 6, 10099 Berlin)

KONTAKT: Leiter (Tel. 030-24753-604, e-mail: [email protected]) [173-L] Hinze, Adrienne: Fremdheitserfahrungen in unterhaltenden Kinder- und Jugendbüchern der Gegenwart, in: Margrit Frölich, Astrid Messerschmidt, Jörg Walther (Hrsg.): Migration als biografische und ex-pressive Ressource : Beiträge zur kulturellen Produktion in der Einwanderungsgesellschaft, Frank-furt am Main: Brandes & Apsel, 2003, S. 67-88, ISBN: 3-86099-318-6 (Standort: UuStB Köln(38)-30A7952) INHALT: "Bei der Vermittlung fremder Lebens- und Erfahrungswelten sowie kultureller Diversi-

tät spielt die Kinder- und Jugendliteratur eine bedeutende Rolle. Anhand einschlägiger Bei-spiele aus der unterhaltenden Kinder- und Jugendliteratur der Gegenwart zeigt die Autorin die Palette an Themen auf, mit denen sich dieses Anliegen bevorzugt verknüpft. Sie verdeutlicht, wie manche Bücher Klischees und Vorurteile verfestigen, wohingegen andere den Perspekti-venwechsel ermöglichen. Letztere stellen das Lernen voneinander in den Vordergrund, ohne jedoch einfache Lösungen anzubieten. Diese Bücher gelten der Autorin als Beispiel dafür, dass Kinder- und Jugendliteratur ein probates Mittel zur Förderung von Integration darstellen kann". (Textauszug)

[174-L] Hoff, Hans: Was uns das Fernsehen bietet: zwischen Beobachtung und Voyeurismus, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 35/2004, Nr. 2, S. 128-138 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literatur-dienst erhältlich) INHALT: "Massive Kritik am Fernsehen übt der Fernsehkritiker Hans Hoff aus Düsseldorf. Es

würden Show und Unterhaltung statt Information geboten. Der Autor verdeutlicht seine Aus-sagen mit Beispielen der privaten Fernsehsender, der Kriegsberichterstattung aus dem Irak und anhand von Talkshows im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Auch bei ARD und ZDF würden Boulevard-Magazine immer mehr Sendeplatz einnehmen. Für Hoff liegt das 'Grund-problem' des Fernsehens darin, dass je echter Fernsehen wirke, desto unechter sei es. Das Fernsehen gaukele zunehmend eine Welt vor, die es so nur im Fernsehen und artverwandten Medien gebe und in der Realität mit Fiktion verwechselt werde. Die Grenzen würden ver-schwimmen, wenn die reale Welt der fiktionalen immer ähnlicher werde. Es gebe allerdings immer noch sehr gute Sendungen im deutschen Fernsehen, und es lohne, sich diese gezielt herauszusuchen." (Autorenreferat)

110 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.5 Medieninhalte [175-L] Hofsümmer, Karl-Heinz; Simon, Erik; Zubayr, Camille: Die ARD-"Sportschau" - erfolgreich in allen Zielgruppen: eine Bilanz nach Abschluss der Fußballbundesliga-Saison 2003/2004, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 7, S. 310-321 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/hofsuemmer.pdf?foid=11605) INHALT: "Seit August 2003 wird über die Fußballbundesliga wieder in der 'Sportschau' im Ers-

ten berichtet, nachdem elf Jahre lang der Rechteinhaber SAT.1 in seiner Sendung 'ran' die Zu-sammenfassungen der ersten Liga gezeigt hatte. Wie haben die Zuschauer den Wechsel ange-nommen und wie wird die 'Sportschau' von ihnen bewertet? Die 'Sportschau' startete mit dem Ziel, mehr Zuschauer und breitere Kreise der Bevölkerung zu erreichen als 'ran'. Damit sollte auch das zweite Ziel, die Refinanzierung des Rechteerwerbs durch Werbung und Sponsoring, trotz der im Vergleich zu 'ran' deutlich reduzierten Werbemöglichkeiten erreicht werden. Die ARD-'Sportschau' konnte diese Ziele erreichen, wie die Bilanz nach Ende Saison 2003/2004 zeigt. Mit durchschnittlich 6 Millionen Zuschauern ab drei Jahre und einem Marktanteil von rund 30 Prozent wurden an jedem Spieltag deutlich mehr Zuschauer erreicht als von 'ran'. Dies gilt auch in der so genannten werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen sowie in der im Hinblick auf die demographische Entwicklung bedeutender werdenden Gruppe der 14- bis 59-Jährigen. Nach Geschlechtern differenziert, konnte die 'Sportschau' ihre Zuschau-erzahl bei den Männern um ein Drittel erhöhen, bei den Frauen wurde ein Zuwachs von 43 Prozent erreicht. Steigerungen waren auch bei den Besserverdienenden, höher Gebildeten und Entscheidern zu verzeichnen. Die große Akzeptanz der 'Sportschau' in nahezu allen Bevölke-rungsgruppen hat qualitative Ursachen. Den Ergebnissen einer Repräsentativbefragung zufol-ge bewerteten drei Viertel der Befragten die 'Sportschau' mit sehr gut oder gut, und mehr als die Hälfte derjenigen, die auch 'ran' gesehen haben, finden die 'Sportschau' besser. Geschätzt werden die Informationsleistung der Sendung, Moderatoren und Reporter sowie insbesondere die Konzentration auf das Spielgeschehen und dass 'hier der Fußball wieder im Vordergrund (steht) und nicht die Show drum herum'. Sendungschecks, in denen die Bewertung der Sen-dung in offenen Fragen erhoben wurde, kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Die 'Sportschau' kann somit als quantitativ wie qualitativ erfolgreich eingeschätzt werden." (Autorenreferat)

[176-L] Kansteiner, Wulf: Die Radikalisierung des deutschen Gedächtnisses im Zeitalter seiner kommerziellen Repro-duktion: Hitler und das "Dritte Reich" in den Fernsehdokumentationen von Guido Knopp, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Jg. 51/2003, H. 7, S. 626-648 (Standort: UB Bonn(5)- Z55180) INHALT: Thema des Beitrags ist die radikale Bildästhetik der von Guido Knopp und einer klei-

nen Gruppe von Fernsehmachern des ZDF entwickelten Geschichtsdokumentationen und Mi-niserien zum Dritten Reich. Die Dokumentationen haben bisher in ihrer besonderen visuellen Darstellung sehr viel Anklang beim Publikum gefunden, sind jedoch bei vielen professionel-len und akademischen Kritikern auf Unverständnis gestoßen. Diese Kritik richtet sich vor al-lem darauf, dass eine äußerst ansprechende, provokante und Tabus brechende visuelle Dar-stellung des Nationalsozialismus entstanden ist, die Identifikationsmöglichkeiten schafft, die revisionistischer, ja sogar faschistischer Natur sind. Der Autor befasst sich daher mit der Fra-ge, wie das sorgfältig abgestimmte Ensemble von Zeichen auf der visuellen Ebene funktio-niert und welche Deutungen der NS-Ideologie den Zuschauern nahe gelegt werden. Er fragt,

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 111 1.5 Medieninhalte

wie sich diese Botschaften von denen der Bildkultur der Nazis unterscheiden, auf die sich die Programme so entscheidend stützen? Der Verfasser skizziert den Werdegang Knopps, gibt einen Überblick über dessen filmisches Schaffen und analysiert die verschiedenen Dokumen-tationen zum Dritten Reich. Knopps besondere Innovation besteht darin, Dokumentationen mit Breitenwirkung zu schaffen, die eine attraktive Kombination aus Harmonie und Gewalt schaffen. Diese Darstellungen sind vor allem für jugendliche Zuschauer, die die bisher selbst-kritischste Phase des deutschen Kollektivgedächtnisses in den 1980er Jahren nicht miterlebt und daher keine Möglichkeit haben, ein Gegengewicht gegen Knopps ambivalente Verherrli-chung der NS-Gewalt herzustellen, wenig geeignet. (ICH)

[177-L] Kepplinger, Hans Mathias: (Ab)Bilder: wie Medien Realität produzieren, in: Communicatio Socialis : internationale Zeit-schrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 35/2004, Nr. 2, S. 139-151 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Verfasser zeigt an vier Beispielen, wie Medien Realität produzieren. Die Verfäl-

schung der Darstellung (1) durch die Möglichkeiten und Methoden digitaler Bildbearbeitung erschüttert das Vertrauen, im Bild ein Abbild der Wirklichkeit zu sehen. Sie führt zu einem generellen Vorbehalt gegenüber jeglicher Bildberichterstattung. Die Verfälschung des Darge-stellten (2) ergibt sich aus der Verhaltensänderung aller Beteiligten, sobald sie sich von Foto-grafen oder Fernsehteams beobachtet fühlen. Die Analyse dieses 'reziproken Effekts' erweist, dass und wie Medien eine Realität produzieren, die es ohne sie nie gegeben hätte. Die Verfäl-schung der Darstellung durch die Auswahl bestimmter Bildmotive und -perspektiven (3) er-folgt unwillkürlich oder willkürlich, insofern die Bildberichterstattung nicht dazu in der Lage ist, den Kontext ihres Bildmaterials mitzuliefern. Der Betrachter läuft Gefahr, vom gezeigten Bild auf eine vermeintliche Wirklichkeit zu schließen. Die Irreführung des Zuschauers durch den emotionalen Gehalt von Bildern (4) hängt vom jeweiligen Bild-Text-Verhältnis ab. Je nach dem, auf welche Emotion der gesprochene oder unterlegte Texte anspielt, können Bilder diese bis zur Hysterie steigern und somit gesellschaftspolitisch relevante Stimmungen erzeu-gen. Allen Verfälschungen des (Ab)Bildes ist gemeinsam, dass der Betrachter oder Zuschauer nicht ermessen kann, wie groß der Unterschied zwischen Bild und Wirklichkeit tatsächlich ist und inwiefern sein Handeln von Bildmedien manipuliert wird." (Autorenreferat)

[178-L] Köhler, Sebastian: The Bad and Ugly - ein Präsident zum Anfassen: eine Kritik des Narrativismus in der TV-Kriegs- und Krisenberichterstattung, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 103-106 INHALT: Die Berichterstattung über die Ergreifung des früheren irakischen Staatschefs Saddam

Hussein am 14.12.2003 wird in diesem Beitrag aus narrationstheoretischer Perspektive rekon-struiert. Nach der einleitenden Zusammenfassung der narrationstheoretischen Ansätze der Fernsehnachrichten und der Darstellung der Gefahren des zunehmenden Narrativismus be-sonders im kriegs- und krisenbezogenen Fernsehjournalismus werden die Bilder der Ergrei-fung von Saddam analysiert und interpretiert. Die "perfekte Präsentation" der Geschichte ent-hält mehrere Narrationsfaktoren: Personalisierung des Krieges, große Fallhöhe des Protago-nisten, Gut-Böse-Eindeutigkeit, überschaubarer Handlungsablauf, pointiertes Ende, katharti-

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sche Wirkung. Diese einseitig erzählte Geschichte verstößt eindeutig gegen die Genfer-Konvention, nach der Kriegsgefangene nicht zur Schau gestellt werden dürfen. Sie macht a-ber auch deutlich, "dass für hinreichend große Zielpublika der Krieg als sowohl gerechtfertigt als auch gewonnen erscheinen dürfte". (PT)

[179-L] Kolmer, Christian: Krieg im Fernsehen 2001-2003: eine Inhaltsanalyse der deutschen, englischen, südafrikani-schen und US-Fernsehnachrichten, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 37-43 INHALT: Die Rolle der Medien im dritten Golfkrieg wurde schon im Vorfeld selber zum Me-

dienthema. In einer kontinuierlichen, vollständigen und standardisierten Inhaltsanalyse der Hauptabend-Nachrichtensendungen in Deutschland, Großbritannien, Südafrika und den USA durch das Medienforschungsinstitut "Medien Tenor" wurde folgenden Fragen nachgegangen: Hat die Berichterstattung über Kriege und militärische Konflikte nach dem 11. September 2001 zugenommen? Gibt es Unterschiede in der Intensität der Kriegsberichterstattung zwi-schen den kriegsführenden und den unbeteiligten Staaten? Über welche Kriege wird berichtet und über welche nicht? Wie unterscheidet sich das Medienbild der weltweiten Konfliktlage von der Perspektive der Politik und der Krisenforschung? Wie lässt sich die Nachrichtenaus-wahl erklären? In dem Beitrag werden die Ergebnisse der Inhaltsanalyse vorgestellt und kommentiert. (PT)

[180-L] Kotthoff, Helga: Overdoing Culture: Sketch-Komik, Typenstilisierung und Identitätskonstruktion bei Kaya Yanar, in: Karl H. Hörning, Julia Reuter (Hrsg.): Doing Culture : neue Positionen zum Verhältnis von Kultur und sozialer Praxis, Bielefeld: transcript Verl., 2004, S. 184-200, ISBN: 3-89942-243-0 INHALT: Der Beitrag geht der Frage nach, in welcher Hinsicht der Komiker Kaya Yanar und

seine Show "Was guckst Du" (SAT 1) für das Bezugsfeld von Sprach- und Kulturwissen-schaft brauchbar sind. In den Medien wird Kaya Yanar vor allem als ein Comedian vorge-stellt und rezipiert, der die Lebenssituation in der deutschen Einwanderungsgesellschaft als Thema für Komik und Humor entdeckt hat. Yanars "Lachkultur" basiert auf einem Spiel mit ethnischen Stereotypen, Habitus-Wissen und lebensweltlichen Alltagsbezügen. Der Autor geht zuerst auf soziolinguistische Beobachtungen und Analysen zu deutsch-türkischen Ju-gendgruppen ein. Dann werden Potenziale und Probleme diskutiert, die mit dem Konzept doing culture (z.B. in der Ethnomethodologie und in der interpretativen Soziolinguistik) ver-bunden sind. Von Interesse für die Kulturwissenschaften ist vor allem die öffentliche Identi-tätspolitik von Kaya Yanar, die mitreflektiert, dass es beim Humoristischen nicht egal ist, aus wessen Mund die Witze kommen. Durch die Selbstethnisierung Yanars erfährt seine Komik Legitimierung und bettet sich in die Kreation einer multikulturellen Ingroup ein, die sich eth-nisches Scherzen selbstbewusst erlaubt. (ICA2)

[181-L] Krempl, Stefan: Krieg und Internet - Ausweg aus der Propaganda?, in: Zeitschrift für Kommunikationsökolo-gie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 52-58

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 113 1.5 Medieninhalte INHALT: In einer inhaltsanalytischen Studie ist der Autor der Frage nachgegangen, ob das Inter-

net mit seinen neuen Kommunikationsforen einen "diskursiven Mehrwert" zur Kriegsdarstel-lung und -berichterstattung in traditionellen Massenmedien darstellen kann oder ob das neue Medium das "Propagandagedröhne" verstärkt. Untersucht wurden wichtige Kommunikations-foren im Internet wie die Mailingliste "nettime" oder zahlreiche Weblogs zum Kosovo-Krieg und zum jüngsten Irakkrieg. Zum Vergleich wurde die Kriegsberichterstattung in der Süd-deutschen Zeitung und in der New York Times analysiert. Für "informationshungrige" Inter-net-Nutzer haben sich die Mailinglisten und Weblogs als ein fester Bestandteil des Medien-mixes etabliert, sie sind aber nicht zu einer kompakten Gegenöffentlichkeit geworden. "Die vernetzte Öffentlichkeit stellt ein Gegengift zur Kriegsrhetorik dar - aber die Entwicklung ei-nes allgemeinen Impfstoffs daraus lässt noch auf sich warten." (PT)

[182-L] Krumland, Daniela: Beitrag der Medien zum politischen Erfolg: Forstwirtschaft und Naturschutz im Politikfeld Wald, (Umweltbildung, Umweltkommunikation und Nachhaltigkeit, Bd. 17), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 242 S., ISBN: 3-631-52404-8 (Standort: SUB Hamburg(18)-A2004-6176) INHALT: "Forstwirtschaft und Naturschutz haben unterschiedliche Vorstellungen vom Wald. Um

ihre Interessen durchzusetzen, versuchen sie, die Öffentlichkeit auf ihre Seite zu ziehen. Ziel dieser Arbeit ist es, den Erfolg der beiden Sektoren in der Medienöffentlichkeit und der Be-völkerungsmeinung aufzudecken. Basierend auf politik- und medienwissenschaftlichen Theo-rien werden Artikel zum Thema Wald aus vier überregionalen deutschen Tageszeitungen ana-lysiert. Dabei zeigt sich, wo Forstwirtschaft und Naturschutz jeweils mehr Unterstützung fin-den, bei den Medien oder in der Bevölkerung. Zusätzlich werden jene Faktoren sichtbar ge-macht, die die Auswahl der Berichterstattung mitbestimmen. Daraus ergeben sich Ansatz-punkte für eine verbesserte Medienarbeit der Akteure." (Autorenreferat)

[183-L] Lenssen, Margrit: Neugierig und entdeckungsfreudig - Peter Lustig: zur Rolle und Funktion des Moderators von "Löwenzahn", in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 51-53 INHALT: Die Sendung "Löwenzahn" behandelt als Programm für Kinder Themen aus Natur,

Umwelt und Technik. Als Besonderheit dieses Formats beim ZDF gilt die Mischung von Er-klärstücken, Spiel und Moderation. Die besondere Bedeutung des Moderators Peter Lustig als Erzähler, Tüftler, Welterklärer und Vermittler von Wissen wird durch zahlreiche Briefe von Kindern an die Redaktion belegt. (DY)

[184-L] Loosen, Wiebke: Konstruktive Prozesse bei der Analyse von (Medien-)Inhalten: Inhaltsanalyse im Kontext qualitativer, quantitativer und hermeneutischer Verfahren, in: Sibylle Moser (Hrsg.): Kon-struktivistisch Forschen : Methodologie, Methoden, Beispiele, Wiesbaden: VS Verl. für Sozial-wiss., 2004, S. 93-120, ISBN: 3-531-14014-0 INHALT: Der Beitrag stellt im Kontext einer systemtheoretisch orientierten Journalismusfor-

schungen eine konstruktivistische Reinterpretation der Inhaltsanalyse vor. Kritisiert wird,

114 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.5 Medieninhalte

dass die systemtheoretische Methodologiediskussion in den Kommunikations- und Medien-wissenschaften bis jetzt eher auf die Reflexion wissenschaftlicher Operationen, wie sie im Rahmen des Kritischen Rationalismus expliziert werden, beschränkt bleibt. Anliegen der Au-torin ist es einerseits, die konstruktivistisch reinterpretierte quantitative Inhaltsanalyse mit der qualitativen Inhaltsanalyse zu vermitteln; andererseits wirft sie die Frage auf, ob diese Ver-mittlung es erlaubt, eine Brücke zwischen inhaltsanalytischen Verfahren und hermeneuti-schen Forschungstraditionen und -methoden zu schlagen. Pointiert weist sie hier darauf hin, dass das Herzstück der Inhaltsanalyse, die Entwicklung der inhaltsanalytischen Kategorien, ein Interpretationsakt ist: "Inhaltsanalyse ist bereits in ihrer gesamten Anlage hochgradig konstruiert, und damit selbst ein Konstrukt". Aus konstruktivistischer Perspektive weisen quantitative und qualitative Inhaltsanalyse demnach fließende Übergänge auf. Dichotomien wie Deduktion/Induktion erscheinen damit ebenso obsolet wie die Gegenüberstellung Erklä-ren/Verstehen. An einer Beispielstudie zur Interdependenz verschiedener Medien in einem trimodalen Redaktionsverbund wird demonstriert, dass die systemtheoretische Modellierung des Journalismus als sozialem System unterscheidungstheoretische Interpretationen bezie-hungsweise inhaltsanalytische Vergleiche ermöglicht. (ICA2)

[185-L] Lukesch, Helmut: Das Weltbild des Fernsehens: ausgewählte Ergebnisse einer inhaltsanalytischen Studie zu geschlechtsspezifischen Aggressivitäts- und Prosozialitätsdarstellungen im Fernsehen, in: Siegfried Lamnek, Manuela Boatca (Hrsg.): Geschlecht - Gewalt - Gesellschaft, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 295-317, ISBN: 3-8100-3949-7 (Standort: UuStB Köln(38)-28A3328) INHALT: In der vorliegenden Studie wird das Weltbild des Fernsehens im Hinblick auf das darin

vorkommende Geschlechterverhältnis untersucht. Auf dem Hintergrund theoriebezogener und quantitativer Inhaltsanalysen werden Kategorienschemata zur Abbildung der Botschaften des Fernsehens erarbeitet (z.B. Aggressivität, Prosozialität, soziale Beziehungen). Auf dieser Grundlage wird in genrespezifischer Weise (z.B. Soaps, Familienserien, Nachrichten, Spiel-filme) eine repräsentative Stichprobe von ca. 620 gesendeten Fernsehstunden ausgewertet. Insgesamt wird ein deutlicher Wandel bei der Darstellung aggressiver und prosozialer Aspek-te bei weiblichen und männlichen Fernsehcharakteren festgestellt. So ist z.B. die Unterreprä-sentation von Frauen im Fernsehen gegenüber früher deutlich abgeschwächt. Aggressivität ist zwar noch vermehrt an männliche Protagonisten geknüpft; die Unterschiede zu Frauen sind aber heute wesentlich reduziert. Männer werden seltener als gewalttätig geschildert; bei Frau-en nimmt dieser Anteil hingegen zu. (ICI2)

[186-L] Luostarinen, Heikki; Suikkanan, Risto: Illusions of friendship?: the Soviet Union and Russia in the Finnish press, in: conflict & com-munication online, Vol. 3/2004, No. 1/2, 6 S. (URL: http://www.cco.regener-online.de/2004/pdf_2004/luostarinen.pdf) INHALT: Das Bild von der Sowjetunion und von Russland hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg

in der finnischen Presse dramatisch verändert. Der vorliegende Text basiert auf einer Fre-quenzanalyse, in der das Vorkommen verschiedener Länder, Staatengruppen und internatio-naler Organisationen kodiert wurde (z. B. Sowjetunion/Russland, Vereinigte Staaten, NATO, UNO etc.). Um diese Analyse aussagekräftiger und interessanter zu machen, wurde eine Un-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 115 1.5 Medieninhalte

terscheidung gemacht, ob die Bezugnahme erfolgte im Kontext von (1) Bündnis, Freund-schaft und Kooperation, oder (2) Distanz, Restriktion und Feindbild, oder (3) sowohl in ei-nem positiven als auch in einem negativen Kontext. Der Zeitrahmen wurde von 1945 bis zum Ende des Jahrhunderts gesetzt. Untersucht wurde die Berichterstattung an den Nationalfeier-tagen. Die ausgewählten Zeitungen repräsentieren das gesamte Spektrum der finnischen Me-dien. Die Studie zeigt deutlich auf, was Hauptgegenstand der finnischen Außenpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg war: In dem gesamten kodierten Zeitungsmaterial wurde die Sowjet-union/Russland 222 Mal erwähnt, was 37.5 Prozent aller Erwähnungen ausmacht. Andere wichtige Staaten oder Staatengruppen waren die Vereinigten Staaten (5.3 Prozent), EC/ EU/WEU/Westeuropa (12.6 Prozent), die Vereinten Nationen (9.0 Prozent) und die Nordi-schen Staaten (11.2 Prozent). Mit sehr wenigen Ausnahmen sind alle Bezugnahmen auf die UNO und die nordischen Staaten positiv. Auch die Sowjetunion wird ziemlich positiv be-schrieben. Der Anteil der negativen Erwähnungen liegt bei 8.1 Prozent, und der der sowohl positiven als auch negativen Erwähnungen bei 14.4 Prozent. Die Vorstellungen von den Ver-einigten Staaten und von den Europäischen Verbündeten sind die gegensätzlichsten. 54.8 Prozent der die USA betreffenden Erwähnungen sind positiv, während 45.2 Prozent negativ sind. Was die EC/EU etc. betrifft, so gibt es 54.1 Prozent positive Bezugnahmen, 28.4 Pro-zent negative, und 17.6 Prozent sind sowohl positiv als auch negativ. Bemerkenswert sind die Einstellungsänderungen gegenüber der Sowjetunion. Der Anteil negativer Erwähnungen der Sowjetunion war durchgehend sehr gering. Einzige Ausnahme bildet das Jahr 1995 (30 Pro-zent), als Finnland bereits Mitglied der EU war. Jedoch war die Anzahl der Fälle, in denen auf die Sowjetunion sowohl positiv als auch negativ Bezug genommen wurde, zwischen 1945 und 1948 ziemlich hoch (27 Prozent und 22 Prozent). Die Bezugnahmen auf die Sowjetuni-on/Russland waren 1945, 1948 und 1989 am häufigsten. Die Abnahme der Erwähnungen zwischen 1989 (als die Sowjetunion am Rande des Zusammenbruchs stand) und 1993 ist sehr deutlich. Interessant ist, dass das Ausmaß der Berichterstattung über die Sowjetunion 1968 (Einmarsch in die Tschechoslowakei) auf einem sehr niedrigen Niveau angesiedelt war; man könnte vermuten, dass es nichts Positives zu sagen gab, dass aber auch niemand den Mut hat-te, etwas Negatives zu schreiben. So lange die Sowjetunion existierte und Finnland in ihrem Schatten leben musste, tat die Presse nichts, um das Boot ins Wanken zu bringen. Im heutigen Mediendiskurs kann das schlimme Erbe des Kalten Krieges in seiner zynischen Haltungen gegenüber einer Rhetorik der Freundschaft und der Zusammenarbeit gesehen werden.

[187-L] Mikos, Lothar: "Oh mein Gott! Bin ich schön!": Schönheit, Fernsehshows und Mediendiskurse, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, H. 30/4, S. 60-65 INHALT: In den letzten Jahren sind neue Formen und Genres im Fernsehen entstanden, in denen

es keine klare Trennung von Information und Unterhaltung oder von Fakten und Fiktion gibt. Doku-Soaps und Real Life Shows ("Big Brother") nutzen die Möglichkeiten zur Inszenierung realer Ereignisse oder Settings für die Einbindung von Menschen in künstliche Situationen. Unter diesem Aspekt werden Sendungen, in denen es um Schönheitsoperationen geht, analy-siert und interpretiert: "I want a famous face" (MTV) und "Schönheit um jeden Preis - Letzte Hoffnung Skalpell" (RTL II), "Extreme Makeover" (ABC) und "The Swan" (VOX). Zusam-menfassend wird auf die Gefahr der Instrumentalisierung der Teilnehmer für Unterhaltung oder Profit hingewiesen, aber auch auf die Bedeutung des Fernsehens, die Motive und Be-dürfnisse der Menschen ernst zu nehmen. (DY)

116 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.5 Medieninhalte [188-F] Möhring, Wiebke, Dr.; Schlütz, Daniela, Dr. (Bearbeitung); Daschmann, Gregor, Prof.Dr. (Leitung): Darstellung der Bevölkerungssichtweisen im In- und Ausland in tagesaktuellen deutschen Leitmedien INHALT: Stilmittel der Thematisierung von Meinungsklimata in Printmedien und Fernsehen.

ZEITRAUM: 2004/2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Kognitive Strategien der Urteilsbildung; episodische Affinität; Theorien der Nach-

richtenauswahl; instrumentelle Aktualisierung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATEN-GEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 4 künstliche Wochen; Artikel -ausgewählt- in tagesaktuellen Medien; Auswahlverfahren: Zufall, geschichtet). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-02 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Alumni-Vereinigung -KKeV- (beantrag)

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)

KONTAKT: Leiter (Tel. 0511-3100-494, e-mail: [email protected]) [189-L] Nagenborg, Michael: Kriegstrommeln bauen?: über die Notwendigkeit, Medieninhalte im Kriegsfall zu kontrollie-ren, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 24-28 INHALT: "In dem Beitrag soll der Frage nachgegangen werden, welche Konsequenzen es hin-

sichtlich der verantwortlichen Gestaltung der Medien hat, wenn wir die Rückkehr des Krieges als politische Option in Betracht ziehen. Es sollen also zwei wohlbekannte Sachverhalte in Zusammenhang gebracht werden, nämlich (1) dass sich unsere Gesellschaft als Informations- und Kommunikationsgesellschaft versteht und (2) dass in einer solchen die Notwendigkeit, Kriege zu führen diskutiert wird." Der Autor greift auf die im Manifest "What we are fighting for. A letter from America" aufgestellten vier moralischen Einstellungen zum Krieg zurück und überprüft diese anhand von Argumenten für die Notwendigkeit der Kontrolle von Me-dieninhalten im Kriegsfall. Ohne die Berechtigung des Jugendschutzes in Frage zu stellen, vertritt der Autor folgende Auffassung: "wenn wir die Vision der Informationsgesellschaft teilen und die Rückkehr des Krieges als Option ein Merkmal unserer Zeit ist, dann muss auch die Forderung nach Jugendschutz die Bedeutung der Medienkontrolle in Kriegszeiten mit re-flektieren und darf nicht auf jenem Minimalkonsens aufbauen, der eine prinzipielle Kontrol-lierbarkeit der Medieninhalte um jeden Preis fordert." (PT)

[190-L] Neiger, Motti; Zandberg, Eyal: Days of awe: the praxis of news coverage during national crisis, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, No. 4, S. 429-446 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Fallstudie beschäftigt sich mit der Praxis, deren sich die Medien in einem Konflikt

ethnischer Gewalt bedienen. Der Beitrag analysiert die Berichterstattung der israelischen Me-dien über die Zusammenstöße zwischen israelischen Arabern und der Polizei in den ersten Tagen der zweiten Intifada (28. September - 9. Oktober 2000). Dabei wird untersucht, wie die

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 117 1.5 Medieninhalte

wichtigsten Medien in hebräischer Sprache (die Nachrichten der Fernsehsender und die Ta-geszeitungen) über die Geschehnisse berichteten und auch auf die Berichterstattung in Zei-tungen in arabischer Sprache Bezug genommen. Dabei lassen sich zwei Haupttrends, die den Bezugsrahmen bilden, in den die Ereignisse eingeordnet wurden, erkennen: Inklusion und Exklusion. Die israelischen Medien in hebräischer Sprache schlossen die arabischen Bürger aus der allgemeinen israelischen Öffentlichkeit aus und setzten sie gleichzeitig gleich mit den Bewohnern der palästinensischen Autonomiegebiete. Das bedeutet, dass die Medien die ara-bischen Israelis als Palästinenser betrachteten und damit die Linie zwischen gewalttätigen Auseinandersetzungen in Israel und dem bewaffneten Aufstand in der Westbank und Gaza verwischten. Diese Art der Berichterstattung veränderte sich nach den ersten und gewaltin-tensivsten Tagen der Auseinandersetzungen. Die israelischen Journalisten wechselten dann über zu einer zivileren Betrachtungsweise durch Herstellung sowohl eines inneren als auch eines äußeren Diskurses (dies geschah vor allem in Übereinstimmung mit den Politikern). (UNübers.) (UN)

[191-L] Ottosen, Rune: The Norwegian media image of the war in Afghanistan: peacekeeping or aggression?, in: conflict & communication online, Vol. 3/2004, No. 1/2, 14 S. (URL: http://www.cco.regener-online.de/2004/pdf_2004/ottosen.pdf) INHALT: "Der Artikel analysiert das Framing der norwegischen Medienberichterstattung über

den Krieg gegen den Terrorismus in Afghanistan. Der Schwerpunkt liegt auf der Berichter-stattung über die norwegische Militärpräsenz in Afghanistan. Als das ehemalige Jugoslawien im April 1999 angegriffen wurde, war dies das erste Mal nach dem Zweiten Weltkrieg gewe-sen, dass die norwegischen Streitkräfte in eine militärische Intervention involviert waren. Damals erfüllte Norwegen eine militärische Unterstützungsfunktion und stellte den angrei-fenden NATO-Streitkräften Kampfflugzeuge und norwegische Piloten zur Verfügung. Indem an der Jagd auf die El-Kaida-Kämpfer in den Bergen Afghanistans auch norwegische Boden-truppen beteiligt waren, stellte der Krieg in Afghanistan demgegenüber eine neue Dimension dar. Der vorliegende Artikel soll ein Bild der norwegischen Medienberichterstattung über den Krieg in Afghanistan mit spezieller Betonung der Berichterstattung über die Rolle Nor-wegens in dem Konflikt zeichnen. Als kleines Land mit traditionell engen Beziehungen zu den USA musste Norwegen - wie viele andere kleine Länder auch - die Balance halten zwi-schen dem Bedürfnis, den Rahmen des internationalen Rechts nicht zu verletzen, zugleich a-ber auch die USA nicht durch Kritik und Verhalten zu provozieren, das als unloyal betrachtet werden und so die bilateralen Beziehungen belasten könnte. Dieses Dilemma muss als Hin-tergrund für das Verhalten der Mainstream-Medien gesehen werden, die sich gegenüber der norwegischen Sicherheitspolitik traditionell loyal verhalten. Zwei Hauptpunkte werden disku-tiert: 1. Wie wurde über den Kriegsbeginn im Oktober 2001 von den Medien berichtet? 2. In welchem Kontext wurde über die norwegische Militärpräsenz berichtet? Die beiden Zeitun-gen, die analysiert wurden, sind 'Aftenposten' und 'VG'. Mit diesen beiden Zeitungen wurden Norwegens größte und vielleicht einflussreichste Morgenzeitung (Aftenposten), die gleichzei-tig die größte Boulevardzeitung ist, sowie die größte Tageszeitung (VG) ausgewählt. Für die Analyse der Berichterstattung wurden sowohl quantitative als auch qualitative Methoden verwendet. Die Berichterstattung sowohl der 'Aftenposten' als auch der 'VG' über den ersten Tag des Krieges in Afghanistan ist dominiert von US-freundlichem Framing und der Ver-wendung westlicher Quellen. In der 'Aftenposten' ist das US-freundliche Framing offensicht-

118 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.5 Medieninhalte

licher als in der 'VG'. Das Editorial der 'VG' ist bedingungsloser als das der "Aftenposten". Die 'VG' ist auch viel klarer in ihrer Darstellung Norwegens als möglichem Opfer künftiger Terrorakte. Dass Norwegen in der Region militärisch aktiv werden könnte, kommt in diesem Stadium in beiden Zeitungen so gut wie nicht vor. Wenn auch sehr oberflächlich, so werden die rechtlichen Aspekte dennoch in beiden Zeitungen erwähnt. Keine der beiden Zeitungen fokussiert mögliche 'versteckte Ziele' in ihrer Berichterstattung. Die globalen Interessen der USA oder die Kontrolle des Ölvorkommens in der Region spielen keine Rolle. Die 'Aften-posten' bagatellisiert die Bombardierung einer Hochzeit als 'Kollateralschaden' und bringt dies in keiner Weise mit der norwegischen Militärpräsenz in Verbindung. Norwegen ist ein-fach der 'Wohltäter', der von den USA dafür gelobt wird, dass er einen 'guten Job' macht." (Autorenreferat)

[192-L] Pogorel'skaja, Svetlana: Auf der Suche nach dem Neuen: Russland im deutschen Blätterwald, in: Osteuropa : Zeit-schrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 9/10, S. 1557-1562 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Anschläge auf die USA und Vladimir Putins Amtsantritt veränderten die deutsche

Berichterstattung über Russland. Die partnerschaftlichen Beziehungen verdrängten die Trans-formation als beherrschendes Thema. Der Krieg in Tschetschenien geriet im Zuge des 'Kamp-fes gegen den Terror' in den Hintergrund. Kaliningrad hingegen, dem traditionell große Auf-merksamkeit gewidmet wird, geriet während der Verhandlungen zwischen der EU und Russ-land über die Transitfrage ins Zentrum des Interesses." (Autorenreferat)

[193-L] Preglau, Max: Sozialstaat Österreich goes public: das Volksbegehren im Spiegel der veröffentlichten Mei-nung, in: Sieglinde Rosenberger, Emmerich Tálos (Hrsg.): Sozialstaat : Probleme, Herausforde-rungen, Perspektiven, Wien: Mandelbaum Verl., 2003, S. 203-219, ISBN: 3-85476-088-4 (Stand-ort: ULB Düsseldorf(61)-wir-w090r813) INHALT: Der Verfasser legt eine inhaltsanalytische Untersuchung der Resonanz des Volksbegeh-

rens "Sozialstaat Österreich" in den österreichischen Massenmedien vor. Er gibt zunächst ei-nen Überblick über den Verlauf der öffentlichen Thematisierung des Volksbegehrens von der Vorstellungsphase über die Einleitungsphase, die Vorkampagne und die Intensivkampagne bis zur Eintragungsperiode und Bilanzierungsphase. Die sich anschließende quantitative Ana-lyse der Struktur der Medienberichterstattung untersucht die Verteilung der Beiträge auf Printmedien, Erscheinungsperioden und Textsorten, die Medienresonanz auf Aktionen und Reaktionen zum Volksbegehren und den Wertgehalt der Berichterstattung. Die Untersuchung zeigt, so das Fazit des Verfassers, dass ein Gegner, der sich der öffentlichen Auseinanderset-zung konsequent verweigert, sowie marktbeherrschende Schlüsselmedien wie KronenZeitung und das regierungsnahe ORF, die ein bestimmtes Thema nicht transportieren, eine Mobilisie-rung der Bürger in einem für die Regierung kritischen Ausmaß verhindern können. (ICE)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 119 1.5 Medieninhalte 194-L] Reuß, Werner: Ausbildung zum Fachmann - Bildung zum Menschen: BR-alpha - Lernen mit dem Fernse-hen, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 57-60 INHALT: Vorgestellt wird BR-alpha, der Fernseh-Bildungskanal des Bayerischen Rundfunks, der

auf 40 Sendeplätzen pro Tag Bildungsprogramme ausstrahlt. Das Programm lässt sich in drei Kategorien aufteilen: 1. kursorische und systematische Lernprogramme, 2. Bildungs- und Wissensprogramme und 3. Programme mit Bildungscharakter. BR-alpha hat auch Sendungen für Kinder und Jugendliche, z.B. Sprachkurse oder das Glaubensmagazin "Anschi und Karl Heinz". Das Konzept aller Programmangebote wird vom Fernsehen als Bildungsträger für al-le Altersstufen angesehen. (DY)

[195-F] Rey, David (Bearbeitung); Troebst, Stefan, Prof.Dr. (Betreuung): Geschichtskultur in Spanien. Bürgerkrieg, Franco-Ära und transicion im spanischen Fern-sehen seit 1975 INHALT: Das spanische fernsehpolitische System ist neben anderen Merkmalen durch starke

Politisierung und fehlende Überparteilichkeit gekennzeichnet. Dies trägt mit Sicherheit dazu bei, dass sowohl die offiziellen Diskurse zur Aufarbeitung der Vergangenheit als auch das of-fizielle Staats- und Geschichtsbild im Fernsehen im Vergleich zu andern Medien am deut-lichsten zum Ausdruck kommen. Es ist auch zu beachten, dass nicht wenige Fernsehbilder der jüngsten spanischen Vergangenheit, die große Bedeutung für die Symbolik und die histori-sche Selbstwahrnehmung der Spanier haben, zu einem wichtigen Bestandteil des modernen spanischen Geschichtsbildes erhoben wurden. Die Dissertation will die zentrale Frage beant-worten, welche Rolle das Fernsehen für die Bildung einer Geschichtskultur im postfranquisti-schen Spanien gespielt hat. Welche medienpolitischen Beweggründe stehen dahinter und welche Identitätsdiskurse sind zu unterscheiden? Die Beantwortung dieser Fragen sollte dazu beitragen, einen Teil der Vergangenheitsbewältigung und Selbstvergewisserung im postfran-quistischen Spanien zu beleuchten. ZEITRAUM: ab 1975 GEOGRAPHISCHER RAUM: Spa-nien

VERÖFFENTLICHUNGEN: Rey, D.: Die Franco-Ära in der medialen Geschichtskultur Spa-niens. Bürgerkrieg und Diktatur in Kino und Fernsehen seit 1975. in: Jahrbuch für Europäi-sche Geschichte, 2003, H. 4.

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: nein FI-NANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAAD-; Volkswagen Stiftung

INSTITUTION: Universität Leipzig, Zentrum für Höhere Studien -ZHS- (Emil-Fuchs-Str. 1, 04105 Leipzig)

KONTAKT: Keilbach, Martina; Löhr, Isabella (Tel. 0341-973-0286, Fax: 0341-960-5261, e-mail: [email protected] od. [email protected])

[196-L] Ryan, Michael: Framing the war against terrorism: US newspaper editorials and military action in Afghani-stan, in: Gazette : international journal of mass communications studies ; press, radio, television, propaganda, public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 5, S. 363-382 (Stan-dort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

120 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.5 Medieninhalte INHALT: Nach einigen Anmerkungen zum Framing-Ansatz und zur Bedeutung der Medien für

die öffentliche Meinung werden methodisches Vorgehen und Ergebnisse einer Studie zur Mi-litäraktion der USA in Afghanistan nach dem 11. September 2001 und der Haltung der Presse dargestellt. Untersucht wurden die Leitartikel der zehn größten Tageszeitungen (u.a.Was-hington Post; New York Times; The Wall Street Journal) im Hinblick auf (1) die Erwähnung militärischer Angriffe in der neuen Form des Krieges und (2) Indikatoren für die Unterstüt-zung, Ablehnung oder neutrale Haltung gegenüber Militärschlägen. Die Auswertung der Tex-te vom 12. September bis 8. Oktober ergab, dass die Leitartikler generell die militärische In-tervention unterstützten und sich fast ausschließlich in ihrer Argumentation auf offizielle Quellen bezogen. In den Editorials wurden die Militäraktionen im Kontext eines "Krieges" behandelt, und der Terrorismus in der Person Osama bin Ladens als Feind definiert. (DY)

[197-F] Schäfer, Mike Steffen, M.A. (Bearbeitung); Gerhards, Jürgen, Prof.Dr. (Leitung): Mediale Diskurse über Humangenomforschung in Deutschland und den USA im Vergleich INHALT: Möglichkeiten und Grenzen wissenschaftlicher Forschung werden heute wesentlich

von Rechten und Normen mitbestimmt, die in öffentlichen Diskursen ausgehandelt und später legislativ oder juristisch umgesetzt werden können. In diesen Diskursen bemühen sich diverse Akteure - Parteien, Unternehmungen, Wissenschaftsorganisationen, zivilgesellschaftliche Gruppierungen usw. - darum, zu Wort zu kommen, ihre Position und ihre Argumente zu dem debattiertem Thema zu formulieren, um die Bildung ihnen nahestehender öffentlicher Mehr-heitsmeinungen zu befördern. Humanbiotechnologische Forschungszweige waren in den ver-gangenen Jahren verstärkt Gegenstand öffentlicher Auseinandersetzungen. Mit der deutschen und der US-Debatte über Humangenomforschung werden wir die wohl umfassendste bio-technologische Debatte der vergangenen Jahre in zwei westlichen Gesellschaften untersu-chen. Analysiert wird der Zeitraum, in dem die Humangenomforschung am intensivsten dis-kutiert wurde; von der Phase des "Rennens" um die schnellere Sequenzierung des Humange-noms zwischen dem Human Genome Project und Celera Genomics ab 1999 über die erste Präsentation der Genomsequenz im Juni 2000 bis hin zur Veröffentlichung der Genomse-quenz und deren diskursiver Nachbereitung 2001. Um zu bestimmen, in welchem Maße Ak-teure erfolgreich auf den massenmedialen Diskurs Einfluss nehmen, unterscheiden wir zwei Dimensionen öffentlichen Erfolgs, die auch die beiden grundlegenden Fragestellungen des Projekts strukturieren. 1. Standing: Welchen Akteuren gelingt es in welcher Stärke in den beiden Ländern in den Medien zu Wort zu kommen, und wie kann man die Länderunter-schiede im "Standing" unterschiedlicher Akteure erklären? 2. Framing: Welche Deutungs-muster zur Interpretation der Humangenomforschung werden in beiden Ländern benutzt, wel-che haben eine hegemoniale Stellung, welche Akteure benutzen welche Deutungsmuster und wie kann man mögliche Länderunterschiede im "Framing" erklären? ZEITRAUM: 1999-2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA

METHODE: Antworten auf diese Fragen gewinnen wir durch eine systematische Inhaltsanalyse von jeweils zwei Tageszeitungen pro Land ("Süddeutsche Zeitung", "Frankfurter Allgemei-ne", "New York Times", "Washington Post"). Zentrale Analysekategorien bestehen den For-schungsfragen entsprechend in der Erhebung und Klassifizierung der Sprecher, die zu Wort kommen, und in der Erhebung und Klassifizierung der Deutungsmuster, die von den Akteu-ren zur Interpretation der Humangenomforschung benutzt werden. Zusätzlich zu der Inhalts-analyse des medialen Diskurses führen wir eine Befragung von kollektiven Akteuren, die den Diskurs mitbestimmt haben, durch, um Informationen über deren Strategien der Medienbe-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 121 1.5 Medieninhalte

einflussung und ihre Ressourcenausstattung zu erlangen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 2.000; Zeitungsartikel, die Humangenomforschung thematisieren; Auswahlverfahren: total). Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 200; Stellungnahmen und Dokumente von gesellschaftlichen Akteuren über Humangenomforschung). Qualitatives Interview (Stichprobe: 40; je 20 deutsche und US-amerikanische Diskursakteure). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Gerhards, J.; Schäfer, M.S.: Öffentliche Debatten über Humange-nomforschung in Deutschland und den USA im Vergleich: eine Projektskizze. in: Ge-nomXPress - Informationen aus der deutschen Genomforschung, 2003, 2, S. 15-16.

ART: gefördert BEGINN: 2002-08 ENDE: 2005-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-ZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung

INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für So-ziologie Lehrstuhl Makrosoziologie (Garystr. 55, 14195 Berlin)

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0341-9735689, e-mail: [email protected]) [198-L] Schönhagen, Philomen; Brosius, Hans-Bernd: Die Entwicklung der Gewalt- und Kriminalitätsberichterstattung im lokalen Raum: hat sich die Selektionsschwelle langfristig verschoben?, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommu-nikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öf-fentlichkeitsarbeit, Jg. 49/2004, Nr. 3, S. 255-274 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; UuStB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Mit einer Langzeituntersuchung der lokalen Kurzberichterstattung zweier Tageszei-

tungen ('Süddeutsche Zeitung' und 'Frankfurter Rundschau') von 1949 bis 1999 wurde ge-prüft, ob sich die Selektionsschwelle in der Gewalt- und Kriminalitätsberichterstattung lang-fristig verschoben hat. Hintergrund sind vorliegende Erkenntnisse zu Verzerrungen in der medialen Darstellung von Gewalt und Kriminalität, wobei bislang kaum untersucht wurde, ob es sich dabei um langfristig stabile Verzerrungsmuster handelt. Es wird deutlich, dass auch in den Kurzmeldungen ein verzerrtes Bild der Welt von Kriminalität und Verbrechen vermittelt wird. Es kommt nicht durch eine Überrepräsentation schwerer und gewalthaltiger Delikte ge-genüber der realen Lage zustande, sondern durch eine Unterrepräsentation leichterer Strafta-ten, v.a. von Diebstählen sowie Vermögensund Fälschungsdelikten. Insbesondere seit den 70er Jahren überwinden diese Deliktarten, trotz ihres faktischen Anstiegs, immer seltener die Selektionsschwelle, was vermutlich an der fehlenden Gewalthaltigkeit liegt." (Autorenreferat)

[199-L] Schosser, Susanne: Fernsehen als Ausgangspunkt zum aktiven Lernen, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 48-50 INHALT: Die Autorin, Programmdirektorin bei Super RTL in Köln, stellt drei Kindersendungen

des Privatsenders vor, die unterschiedlichen Gruppen von Kindern auf unterhaltende Weise Wissen vermitteln wollen. Porträtiert werden: "Disneys Art Attack", "WOW - die Entdecker-zone" und "Blues Clues - blau und schlau", das sich speziell an Vorschuldinder richtet. Seit 1998 gilt der Sender mit seinem Programm für die 3-13-Jährigen als Marktführer. (DY)

122 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.5 Medieninhalte [200-L] Schultz, Tanjer: Die Moderation politischer Gesprächsrunden im Fernsehen: eine Inhaltsanalyse von "Sabine Christiansen", "Berlin Mitte", "Presseclub" und "19:zehn", in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 49/2004, Nr. 3, S. 292-318 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; UuStB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im Fernsehen hat sich eine große Zahl politischer Gesprächsrunden etabliert, die ein

populäres Medium für politische Kommunikationsprozesse bilden. Medienkritiker beklagen, dass es den Sendungen an inhaltlicher Substanz fehle und sie zu einer Deformation öffentli-cher Diskurse beitrügen. Die Qualität von Gesprächsrunden ist zu Teilen abhängig von der journalistischen Leistung ihrer Moderatoren. Kritiker werfen ihnen ungenügendes Engage-ment, unkritische Interviewführung und Mangel an Fragen vor, die eine vernünftige Diskus-sion stimulieren könnten. Den gängigen Kritiken stehen aber nur wenige empirische Studien gegenüber, die systematisch quantitative Daten über die Sendungen liefern. Der größte Teil der Forschung hat sich bisher auf Fernsehinterviews und Diskussionsrunden unmittelbar vor oder nach Wahlen bezogen. Dieser Aufsatz nimmt dagegen die Leistung der Moderatoren in regulären politischen Fernsehrunden in den Blick. In einer Inhaltsanalyse werden je zehn Ausgaben von 'Sabine Christiansen', 'Berlin Mitte', 'Presseclub' und '19:zehn' untersucht. Die Studie zeigt eine bedeutsame Varianz im Ausmaß journalistischer Aktivitäten, sowohl zwi-schen den vier Sendereihen als auch innerhalb ein und derselben Reihe. Obwohl einige kriti-sche Diagnosen gestützt werden, weist die Analyse auf die Notwendigkeit hin, signifikante Unterschiede in der Moderationsleistung zu beachten." (Autorenreferat)

[201-F] Seifert, Katrin, M.A. (Bearbeitung); Zingerle, Arnold, Prof.Dr. (Betreuung): Die Konstruktion Russlands in der deutschen Auslandsberichterstattung 1985-1995. Studien zum Wandel der deutschen Wahrnehmung Russlands INHALT: Ausgehend von der Schlüsselrolle der Medien bei der Vermittlung von Informationen

über andere Länder geht die Dissertation anhand einer Analyse der Auslandsberichterstattung in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", der "Süddeutschen Zeitung" und der "Zeit" der Frage nach, wie sich die deutsche Wahrnehmung seit Beginn der "Perestroika" verändert hat. Es sollen die Themen und Ereignisse ermittelt werden, die den öffentlichen Diskurs über Russland geprägt haben, und die dabei vorherrschenden Wahrnehmungsmuster (Stereotypen etc.) analysiert werden. Dabei wird zu klären sein, ob es zur Ausbildung neuer Interpretati-onsweisen der fremdkulturellen Wirklichkeit gekommen ist oder ob sich die Analyseergeb-nisse letztlich auf bereits bestehende Stereotypen zurückführen lassen. ZEITRAUM: 1985-1995 GEOGRAPHISCHER RAUM: Rußland, Deutschland

METHODE: Die Stereotypen- und Medienwirkungsforschung bildet das theoretische Fundament der Arbeit. Bei der Auswertung der Texte wird auf die qualitative Inhaltsanalyse zurückge-griffen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 500; Auslandskorrespondentenberichte der FAZ, der SZ und der ZEIT, der Jahr-gänge 1985, 1990, 1995; Auswahlverfahren: total -ohne Kurzmeldungen-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Seifert, K.: Die Konstruktion Russlands in der deutschen Aus-landsberichterstattung 1985-1995. Studien zum Wandel der deutschen Wahrnehmung Russ-lands. Berlin: Wissenschaftl. Verl. 2003.

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 123 1.5 Medieninhalte ART: Dissertation BEGINN: 1998-05 ENDE: 2003-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:

Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Bayreuth, Fak. 05 Kulturwissenschaften, Facheinheit Soziologie

Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie (95440 Bayreuth) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0711-2850966); Betreuer (Tel. 0921-55-4195 od. -4196,

e-mail: [email protected]) [202-L] Sodomann, Katja: Steinwürfe aus dem Glashaus, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 4, S. 97-99 INHALT: Dargestellt werden Fragestellung, Methode und Ergebnisse einer inhaltsanalytischen

Studie, in der die Berichterstattung mehrerer Zeitungen zur wirtschaftlichen Pressekrise ver-glichen wurden. Vom 11. November 2001 bis zum 30. April 2003 wurden Artikel von der "tageszeitung", "Frankfurter Rundschau", "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "Süddeutsche Zeitung" und "Die Welt" analysiert. Zentrales Untersuchungsobjekt war der Vergleich der jeweiligen Medienberichterstattung einer Zeitung über das eigene Unternehmen mit der über die Konkurrenz. Bezogen auf diese Thematik zeigte sich, dass die überregionalen Zeitungen über die Krise der Konkurrenzunternehmen häufiger als über ihre eigenen Probleme berichte-ten. Eine Ausnahme bildete lediglich die "tageszeitung". (DY)

[203-F] Strüver, Anke, Dr. (Bearbeitung); Reuber, Paul, Prof.Dr.; Wolkersdorfer, Günter, Dr. (Leitung): Der Anschlag von New York und der Krieg gegen Afghanistan in den Medien - eine Analyse der geopolitischen Diskurse INHALT: Das Forschungsprojekt analysiert die Medienberichterstattung über die Terroranschläge

in New York und Washington sowie den daraus resultierenden Militärschlag gegen Afghanis-tan und die Diskussionen um einen Krieg gegen den Irak aus einer politisch-geographischen Perspektive. Im Zentrum des diskursanalytischen Vorgehens steht die Dekonstruktion der geopolitischen Rhetoriken, Leitbilder und Metaphern, die in den Medien über den Anschlag und dessen Implikationen aus der Perspektive unterschiedlicher Akteure verfasst und verbrei-tet wurden. - Welche geopolitischen Argumentationen verwenden sie? Wie werden die Terro-risten bzw. die amerikanische Regierung und ihre Verbündeten dargestellt? Welche territoria-len Semantiken einer neuen geopolitischen Gegnerschaft dienen zur argumentativen Legiti-mation der politischen und kriegerischen Gegenmaßnahmen? Mit welchen kartographischen und fotographischen Repräsentationen werden in den Medien die Argumentationen unter-stützt? Kaum ein Ereignis der letzten Jahrzehnte machte die Macht geopolitischer Diskurse und die suggestive Kraft ihrer Abgrenzungs- und Begründungsrhetoriken deutlicher als der Anschlag vom 11. September sowie die in der Folge eingeleitete geopolitische Doktrin vom 'Kampf gegen den Terrorismus'. Das Beispiel eignet sich daher fast lehrbuchhaft, um die Rol-le territorialisierender Codes sowie die Abhängigkeit des Krisenverlaufs von solchen Diskur-sen nachzuzeichnen. Die Dekonstruktion dieser vermeintlichen 'geopolitischen Wahrheiten' leistet einen konzeptionellen Beitrag zu einer zeitgemäßen Form der Friedensforschung. Nur die Offenlegung der Macht solcher Diskurse kann deren subtil-manipulativen Charakter ent-tarnen und damit mehr partizipative Transparenz für die Bürgerinnen und Bürger der demo-

124 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.5 Medieninhalte

kratischen Zivilgesellschaft bei der kritischen Bewertung solch einschneidender Ereignisse schaffen. (S. http://www.uni-muenster.de/Geographie/institut/arbeitsgruppen/AG_Reuber/ Wolkersdorfer/Wolkersdorfer_Seite.htm ). ZEITRAUM: 2001-2003

METHODE: Diskurstheorie und -analyse DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 10.000; Artikel in deutschen Printmedien; Auswahlverfahren: total). Inhaltsana-lyse, offen (Stichprobe: 40; Auswahl deutscher Printmedien). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-02 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: Deutsche Stif-tung Friedensforschung -DSF- FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Universität Münster, FB 14 Geowissenschaften, Institut für Geographie Abt. Sozialgeographie, Politische Geographie (Robert-Koch-Str. 26, 48149 Münster)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0251-8331957, e-mail: [email protected]) [204-F] Tiele, Annekaryn, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Scherer, Helmut, Prof.Dr. (Leitung): Nachrichtenfaktoren in der internationalen Tagespresse INHALT: Vor dem Hintergrund rasanter Fortschritte in der Kommunikationstechnologie und der

zunehmenden internationalisierten Berichterstattung haben sich die nationalen sowie interna-tionalen Nachrichtensysteme weltweit stark verändert. Länder prägen als Schauplatz und Ak-teure die Auslandsberichterstattung und unterscheiden diese von Inlandsnachrichten. For-schungsfragen: Welchen Stellenwert haben Ländermerkmale als Nachrichtenfaktoren in der internationalen Presse? Wie unterscheiden sich verschiedene Kontinente und Sprachräume hinsichtlich Nachrichtenfaktoren wie z.B. "Nähe" und "Elite-Nationen"? ZEITRAUM: 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: alle UN-Mitgliedsstaaten

METHODE: Daten aus inhaltsanalytischer Untersuchung von internationalen Tageszeitungen werden zusammengeführt mit anderen Ländermerkmalen wie z.B. HDI-Ranking, Sprache, Nachbarländer etc. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Tageszeitungen aus 139 Ländern für den Zeitraum 13.-19.09.2004; Auswahlverfahren: bewusste Tageszeitungs-Auswahl aus allen UN-Mitgliedsstaaten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-04 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kom-munikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0511-3100-467, e-mail: [email protected]) [205-L] Töpper, Claudia: Erzählte Wirklichkeiten: Beobachtungen und Überlegungen zu dokumentarischen Fernseh-formen für Kinder, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, H. 30/4, S. 70-75 INHALT: Der Beitrag fasst die zentralen Ergebnisse der Diplomarbeit der Autorin zusammen, die

sich mit der genretheoretischen Einordnung dokumentarischer Fernsehformate für Kinder be-fasst hatte. Nach einer Begriffsklärung "dokumentarischer Fernsehformen" wird auf die Bandbreite der Mischformen von dokumentarisch bis fiktional eingegangen. Als Grundlage für die Genreeinteilung des Dokumentarischen werden die unterschiedlichen Appellfunktio-nen und Erzählweisen analysiert. Für die Kindersendungen lassen sich sechs Kategorien fest-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 125 1.5 Medieninhalte

stellen: der beschreibende, fiktionale, interaktive, partizipierende, betrachtende und poetische Modus. Es zeigt sich, dass Magazinsendungen die Rahmen sind, innerhalb derer am häufigs-ten dokumentarische Einspieler gezeigte werden. (DY)

[206-L] Trenz, Hans-Jörg: Media coverage on European governance: exploring the European public sphere in national quality newspapers, in: European journal of communication, Vol. 19/2004, Nr. 3, S. 291-319 (Standort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag untersucht die Bedingungen für die Herausbildung einer medienvermittel-

ten europäischen Öffentlichkeit mittels einer Analyse der Berichterstattung darüber, wie im Jahre 2000 in Europa regiert und Politik gemacht wurde. Das untersuchte Sample umfasste 11 Tageszeitungen aus sechs Mitgliedsstaaten der EU. Auf der Basis einer systematischen In-haltsanalyse lassen sich drei Typen von Nachrichten unterscheiden: 1) europäische Nachrich-ten mit einer übereinstimmenden Bewertung europäischer Ereignisse und Themen; 2) Nach-richten mit europäischem Bezug, die sich dadurch auszeichnen, dass europäische Ereignisse und Themen eine sekundäre Auswirkung auf die nationale Berichterstattung haben; und 3) nationale Nachrichten über einheimische Ereignisse und Themen, bei denen aber in Form ei-nes rhetorischen Kontrollmechanismus ein europäischer Bezug hergestellt wird. Alle drei Fallbeispiele lassen erkennen, dass es eine europäische Öffentlichkeit gibt und dass diese ent-standen ist durch die gegenseitige Beobachtung der institutionellen Akteure und ihres Publi-kums. Dies gilt sowohl für die Themen und Ereignisse als auch für die sich parallel dazu ent-wickelnden Kommunikationsstile und -diskurse. (UNübers,) (UN)

[207-L] Uribe, Rodrigo; Gunter, Barrie: The tabloidization of British tabloids, in: European journal of communication, Vol. 19/2004, Nr. 3, S. 387-402 (Standort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag präsentiert eine Inhaltsanalyse der wichtigsten englischen Boulevardzei-

tungen des letzten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts. Der Forschungsansatz geht vom Konzept der "Boulevardisierung" aus und benutzt den methodischen Bezugsrahmen von McLachan und Golding. Die Ergebnisse zeigen, dass charakteristisch für die Berichterstattung der Bou-levardzeitungen die Dominanz sog. "weicher" Themen und von Home Stories ist, wobei die Schlagzeilen, die Bebilderung und personalisierende Gesichtspunkte eine wichtige Rolle spie-len. Die Berichterstattung hat sich über den untersuchten Zeitraum in Form und Stil immer mehr "boulevardisiert", wobei aber die Bandbreite der Inhalte konstant geblieben ist. Theore-tisch legen die Ergebnisse nahe, dass eine heterogene Entwicklung der Berichterstattung der Boulevardzeitungen zu beobachten ist. Damit wird die Annahme gestützt, dass eine Homoge-nisierung der Presse nur in den Bereichen von Form und Stil der Berichterstattung stattfindet, aber nicht in Bezug auf die inhaltliche Bandbreite. Darüber hinaus zeigt der Wandel in der Berichterstattung, das es sich bei der "Boulevardisierung" (als einem charakteristischen Merkmal der Boulevardzeitungen) nicht um ein statisches Konzept handelt. (UNübers.) (UN)

126 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.5 Medieninhalte [208-L] Volkmann, Ute: Die journalistische Konstruktion gerechter Ungleichheiten, in: Stefan Liebig, Holger Lengfeld, Steffen Mau (Hrsg.): Verteilungsprobleme und Gerechtigkeit in modernen Gesellschaften, Frank-furt am Main: Campus Verl., 2004, S. 297-330, ISBN: 3-593-37464-1 INHALT: Die Autorin untersucht im Rahmen einer inhaltsanalytischen Auswertung der "Frank-

furter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) und der "Frankfurter Rundschau" (FR), ob es auf der E-bene des durch Qualitätszeitungen bereitgestellten Orientierungswissens einen gesellschaftli-chen Konsens darüber gibt, (1) welche sozialen Ungleichheiten als gerecht gelten, und welche nicht und (2) welche Legitimationsfiguren den Rechtfertigungen sozialer Ungleichheiten zugrunde liegen. Sie geht von der wissenssoziologischen Annahme aus, dass Akteure ihre so-ziale Wirklichkeit über kognitive, normative und evaluative Schemata konstruieren, wobei gesellschaftliche Makrostrukturen einen besonderen Stellenwert einnehmen, da diese sich der unmittelbaren Alltagswahrnehmung entziehen. Eine dieser Makrostrukturen sind diesem Ver-ständnis zufolge soziale Ungleichheiten. Die Autorin analysiert Meinungsartikel von FAZ und FR aus dem Jahre 2000 daraufhin, mit welchen Gerechtigkeitssemantiken die Journalis-ten im Kontext der Debatte um die Einführung der Riester-Rente argumentieren und welches normative und evaluative Orientierungswissen über "gerechte Ungleichheiten" sie in ihren Kommentaren diesbezüglich konstruieren. (ICI2)

[209-F] Weber-Menges, Sonja, M.A.; Müller, Daniel, M.A. (Bearbeitung); Geißler, Rainer, Prof.Dr.; Pöttker, Horst, Prof.Dr. (Leitung): Mediale Integration ethnischer Minderheiten INHALT: Das zunächst auf drei Jahre angelegte Projekt wird die Probleme medialer Integration

im Zusammenhang mit dem medialen Ausdifferenzierungsschub in Deutschland mit der Situ-ation in Kanada und USA vergleichen, wobei die Frage im Mittelpunkt stehen soll, ob Deutschland aus den amerikanischen und kanadischen Erfahrungen lernen kann. Bei der em-pirischen Bestandsaufnahme der deutschen Situation soll nicht nur auf die noch am ehesten erforschte Analyse der Medieninhalte zurückgegriffen werden, sondern es sollen auch die na-hezu unerforschten Aspekte der journalistischen Praxis, der institutionellen Integration von ethnischen Minderheiten in das deutschen Mediensystem sowie der Mediennutzung von eth-nischen Minderheiten empirisch aufgehellt werden. Neben der empirischen Analyse soll auch das begrifflich-theoretische Fundament zum zentralen Konzept der "medialen Integration" er-arbeitet werden. Forschungsstand: Bisher wurden die Begriffe Integration und mediale Integ-ration, die als normativer Hintergrund zum Problemaufriss und zur Bewertung der For-schungsergebnisse dienen, erarbeitet und näher bestimmt. Im Sinne einer Bestandsaufnahme wurde der bisherige Forschungsstand in folgenden Bereichen aufgearbeitet: 1. Darstellung der ethnischen Minderheiten in den deutschen Massenmedien in Form einer Zusammenfassung von diesbezüglichen Inhaltsanalysen; hypothetische Aufarbeitung der Ursachen des medialen Zerrbildes ethnischer Minderheiten in deutschen Medien (redaktionelle Zwänge und Routinen mit z.T. unreflektierten Folgen; ökonomische Ursachen: ethnische Minderheiten sind kein re-levanter Teil der "Käufer" von Medienbotschaften; unzureichende Repräsentation der ethni-schen Minderheiten in der Medienproduktion); Überlegungen zur Wirkung der medialen Prä-sentation von ethnischen Minderheiten (z.B. Thomas-Theorem, Lippmann-Theorem, Gegen-position Essers: Irrelevanz der Medien). 2. Die Entwicklung der ethnischen Medien und ihrer Nutzung: Haupttrends der Entwicklung ethnischer Medienkulturen in Deutschland im Sinne

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 127 1.5 Medieninhalte

einer Phaseneinteilung, die eng mit der Entwicklung neuer Informationstechnologien ver-knüpft ist; Inhalte ethnischer Medien (z.B. Deutschlandbild), Medienrezeption ethnischer Minderheiten. Anhand der Bestandsaufnahme zum Stand der Forschung in diesen Bereichen wird deutlich, dass sich die Ergebnisse der bisherigen Forschung hinsichtlich der Entwick-lung ethnischer Medienkulturen und der Inhalte ethnischer Medien hauptsächlich auf die tür-kische Medienkultur in Deutschland erstrecken. Bisherige Ergebnisse von Studien zur Me-diennutzung von Migranten kommen zudem zum Teil zu recht unterschiedlichen Ergebnis-sen. Hier besteht daher dringender Forschungsbedarf. 3. Erstellung einer detaillierten Biblio-graphie. Für das Projekt gibt es eventuell eine 2. Bewilligungsphase bis Juli 2009 (geplant). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, USA, Kanada

METHODE: Begrifflich-theoretische Arbeiten zum Konzept der medialen Integration; Be-standsaufnahme zum bishrigen Forschungsstand; mediale Integration und Medienumbruch in USA und Kanada; Beteiligung von ethnischen Minderheiten an der deutschen Medienproduk-tion; Einstellung der Medienproduzenten zur medialen Integration; Evaluation von journalis-tischen Antidiskriminierungsregeln; Medienbruch und journalistische Universalität; Medien-rezeption DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Qualitatives Interview; Stan-dardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Massenmedien und ethnische Minderheiten in Deutschland. Prob-lemaufriss - Forschungsstand - Bibliographie (Arbeitstitel). 2004.

ART: gefördert BEGINN: 2002-07 ENDE: 2005-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Universität Siegen, FB 01 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Ge-schichte, Geographie, Fach Soziologie Lehrstuhl für Soziologie Prof.Dr. Geißler (57068 Sie-gen)

KONTAKT: Weber-Menges, Sonja (Tel. 0271-740-4953, e-mail: [email protected])

[210-L] Wester, Fred; Pleijter, Alexander; Renckstorf, Karsten: Exploring newspapers' portrayals: a logic for interpretive content analysis, in: Communica-tions : the European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, No. 4, S. 495-513 (Stan-dort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Ein Überblick über das methodische Instrumentarium, das in unterschiedlichen Vorha-

ben zur qualitativen Inhaltsanalyse zur Anwendung kam, zeigt, dass die Anwendungslogik qualitativer Verfahren in den meisten Fällen nicht standardisiert ist. Die meisten Forscher be-fassen sich kaum oder gar nicht mit den Methoden und Verfahren, die sie anwenden. Der Bei-trag stellt ein Verfahren zur interpretativen Inhaltsanalyse vor, das im Rahmen einer empiri-schen Untersuchung zur grenzüberschreitenden Berichterstattung in der niederländisch-deutschen Euregion Rhein-Waal zur Anwendung kam. Zunächst wird beschrieben, wie die Niederländer und die Deutschen und ihre Heimatländer, die Niederlande und Deutschland in den vier größten regionalen Tageszeitungen der Region dargestellt werden. Daran anschlie-ßend werden grundlegende Prinzipien qualitativer Methoden diskutiert und drittens die auf diesen Prinzipien beruhende angewandte Untersuchungsmethode vorgestellt und anhand des empirischen Materials erläutert. Nach einer kurzen Vorstellung einiger empirischer Resultate wird das angewandte Verfahren der interpretativen Inhaltsanalyse auf seine Allgemeingültig-keit hin untersucht. (UNübers.) (UN)

128 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.5 Medieninhalte [211-L] Westerbarkey, Joachim: Sinnsurrogate auf Abruf: aktuelle Trends, in: Communicatio Socialis : internationale Zeit-schrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 35/2004, Nr. 2, S. 113-126 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Antworten auf die alten Fragen, was gerade gilt und wohin unsere Reise geht, geben

heute nicht nur Trendforscher verschiedener Provenienz und Kompetenz, sondern auch zahl-reiche Zeitschriften und TV-Sendungen. Um im Geschäft zu bleiben, signalisieren sie mit immer neuen Konzepten und Formaten 'Zeitgeistorientierung'. Bei aller Varianz dieser Ange-bote und ihrer Publika geht es dabei zumeist um Verheißungen von Glück, Erfolg und Selbst-verwirklichung, die sich angeblich hier und sofort erfüllen lassen, wenn man nur mitspielt, am Ball bleibt und 'in' ist. Lustvolle Konsumerlebnisse und Spaß werden als Sinnsurrogate vermarktet, und 'Tainments' aller Mixturen werden zu Prototypen massenhaft propagierter Lebensstile. Im mehrdimensionalen Spannungsfeld von Innovationen und Produktstandards, von inhaltlicher Varianz und Wiederholung und von rezeptiver Faszination und Langeweile schließen diese kommerziellen Strategien keineswegs eine Renaissance konventioneller Kommunikationsformen und Konsumpräferenzen aus, wenn diese nur hinreichend akzeptabel und profitabel erscheinen. Deshalb wird hier die Frage nach dem Sinn der jeweils postulierten Einstellungen und Handlungsmuster stets durch ihre angeblich allgemeine und aktuelle Gel-tung beantwortet." (Autorenreferat)

1.6 Mediennutzung [212-F] Arnold, Anne-Katrin, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Schneider, Beate, Prof.Dr. (Lei-tung): Radio hören im Kabel INHALT: Identifizierung der Nutzung und Motivation zur Nutzung von Radio hören über Kabel.

ZEITRAUM: 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befra-

gung, telefonisch (Stichprobe: 1.000; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kom-merzielles Umfrageinstitut.

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-08 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: Niedersächsi-sche Landesmedienanstalt -NLM- FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected], Tel. 0511-3100-453) [213-F] Barjak, Franz, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Harabi, Najib, Prof.Dr.oec.publ. (Leitung): The Internet for research and development INHALT: The development of new information and communication technologies (ICT) has af-

fected societies and economies worldwide. Their impact on the research and development (R&D) system must be considered as particularly important, as R&D is one of the primary

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 129 1.6 Mediennutzung

sources of inventions and technical progress and is therefore a major motor of economic growth. The amount of data accessible to researchers in public and private R&D organisa-tions and the opportunities for researchers to communicate has been increased by the Internet to an extent that has few parallels in history. It has become possible to bridge large distances to collect primary data and processed information from remote instruments and storage re-sources. The contents of entire libraries, representing the research results of centuries of in-tense scientific work, are now only a few mouse-clicks away. Statistical data can be retrieved from on-line databases and pasted into spreadsheets, and the onerous and fault-prone task of re-typing column after column of illegible data is a thing of the past. Various forms of com-munication, from the informal exchange of notes to the formalised review process of re-nowned journals, can now be carried out without having to exchange a single sheet of paper. Though project partners may be located in countries around the globe, communication and collaboration are ensured with few, seldom insurmountable, difficulties. At the current state of development, we must acknowledge a major shortage of empirical information on the sig-nificance of the Internet and its impact on national R&D systems. This shortage of empirical information led to the production of this research project on the Internet for R&D which aims to find valid, reliable, meaningful, and feasible indicators in order to measure the use of the Internet within R&D and to investigate the significance and the impact of the net on R&D at the current point in time. Research approach: Research was focused on the development of indicators to quantify the use of the Internet in R&D and the effects of this. It included a de-tailed literature review which evaluated the scientific literature, as well as policy and statisti-cal documents. Subsequently an indicator system was developed and "tested" by means of pi-lot surveys in different European countries. The experiences and results of the pilot surveys were used to improve the indicator system and to undertake a first benchmarking of European countries regarding the Internet for R&D. The indicators can be attributed to three broad sub-topics: Readiness for computerized and networked science covers indicators on the computer and network infrastructure in science and the computer skills and IT awareness of scientists. Capable computers and networks with sufficient transmission capacities represent the techni-cal preconditions for modern science. Computer skills and an awareness of the capacities of IT for knowledge production are other, somewhat less strict prerequisites. The use of Internet tools and applications section includes indicators on a variety of tasks in science for which computer networks are employed. Internet-based applications have become integrated into such diverse activities as data collection and data analysis, information retrieval, communica-tion, collaboration and publishing. Some of the applications are especially useful in a specific phase of a research project, i.e. during planning and definition, implementation or dissemina-tion, whereas others are used during the entire duration of a project. Indicators on the impact of the Internet are used to assess the production of new knowledge which may be considered as the main aim of science. We include indicators that cover two outcomes of scientific work, i.e. publications and patents. Furthermore, scientific collaborations can be affected by the use of Internet applications. Further information: http://www.sidos.ch/fw_query/siweb2.fwx? htm.sel0=7617 . GEOGRAPHISCHER RAUM: Switzerland, Germany, Italy, Denmark, the Netherlands, UK, Ireland

METHODE: The first methodical steps of the project have been a literature review and the con-struction of indicators in order to measure the use and impact of the Internet in R&D. The re-sults of this were used for the development of a survey instrument. The second step was a postal survey in the public R&D sector (universities, polytechnics, public research institutes and government-funded laboratories). The survey was carried out as an exploratory investiga-tion in selected disciplines. The survey population were researchers at different hierarchical

130 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.6 Mediennutzung

levels. Addresses were gathered from the membership directories of disciplinary associations and by a random sampling through the WWW. DATENGEWINNUNG: Postal survey (sam-ple: 6.518, responses: 1.602, usable for analysis: 1.482; scientists at public R&D institutions in the disciplines astronomy, chemistry, computers, economics, and psychology - addresses from membership directories of scientific associations in Europe and through random sam-pling from the WWW - data collection April-July 2003).

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Barjak, F.: On the integration of the Internet into informal science communication. Presentation at the German Online Re-search Conference, Duisburg, 31. March 2004.+++Barjak, F.; Harabi, N.: The Internet in pub-lic science. Deliverable 5.2 of the SIBIS project in the topic area of the Internet for R&D. Ol-ten, Switzerland. Download: http://www.empirica.biz/sibis/files/WP5No2RandDII.pdf .+++ SIBIS Consortium (ed.): New eEurope Indicators Handbook. Download: http://www.em-pirica.biz/sibis/files/SibisIndicatorHandbook.pdf .

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Eu-ropäische Union FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz Technik - Wirtschaft - Soziales (Riggenbachstr. 16, 4600 Olten, Schweiz)

KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]) [214-F] Billes-Gerhart, Elke; Maas, Viktor; Müller, Patricia (Bearbeitung); Treibel, Annette, Prof.Dr. (Leitung): Medienkompetenz unter der Perspektive ethnischer und geschlechtlicher Differenz INHALT: Jugendliche sind in eine soziale Umgebung eingebettet, die die Entwicklung ihrer Indi-

vidualität beeinflusst. Bei Migrantenjugendlichen - der Gruppe, die in diesem Projekt im Zen-trum steht - besteht die soziale Umgebung aus folgenden Faktoren: den allgemeinen sozio-ökonomischen Gegebenheiten, den Peergroups, die mono- oder heteroethnisch sein können, und vor allen Dingen der ethnischen Community (Familie, Verwandte, Freundeskreis, ethni-sche Infrastruktur im Stadtteil u.ä.). Die Lebenssituation der Heranwachsenden steht im Mit-telpunkt des Forschungsinteresses und damit verbunden die Frage, wie Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund - differenziert nach Geschlecht - unter spezifischen sozialen und biographischen Voraussetzungen die Neuen Medien nutzen und welche Bedeutung diese für ihre kulturelle Identität haben. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Untersuchung des code-switching bilingualer bzw. trilingualer Jugendlicher in seiner medialen Ausprägung. Ein wichtiges Differenzierungskriterium bei der Analyse ist dabei der Grad der Vernetzung und die Infrastruktur der jeweiligen ethnischen community. Die Ergebnisse des Projektes sollen die Ausdifferenzierung und Weiterentwicklung der soziologischen Theorie der Transmigrati-on ermöglichen. Parallel zur Durchführung des Projektes werden bereits Forschungsfragen und -ergebnisse in die Lehre transferiert. Die Ergebnisse des Projektes sollen darüber hinaus auch curriculare Konsequenzen für die Lehrerinnen- und Lehrerausbildung befördern. Die Studie soll Aufschluss über die Zusammenhänge zwischen ethnischer Herkunft, Gender, Community und Peer-group geben. Die Nähe bzw. Distanz zu den Neuen Medien im Falle der Jugendlichen aus Migrantenfamilien resultiert, so die zugrunde liegende These, nicht li-near aus der Geschlechts- und der ethnischen Zugehörigkeit, sondern ist im Kontext der Auf-nahmegesellschaft, der lokalen Zugehörigkeit und der globalen Vernetzung zu sehen. Seit den 1990er Jahren wird in der soziologischen Migrationsforschung die Theorie der Transmigrati-on lebhaft diskutiert. Danach wird der eindeutig feststellbare Wohnortwechsel zusehends

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durch die Bewegung zwischen verschiedenen Wohnorten abgelöst. Die Lebenspraxis und die Lebensprojekte der "TransmigrantInnen" spannen sich zwischen verschiedenen Wohnorten bzw. geographischen Räumen auf. Die Mediennutzungen und -biographien der Migrantenju-gendlichen ermöglichen eine Überprüfung der Plausibilität dieses Ansatzes. Parallel zur Durchführung des Projektes werden inhaltliche und didaktische Konzeptionen für die Päda-gogischen Hochschulen erarbeitet, die am Beispiel der Medienkompetenz von weiblichen und männlichen Migrantenjugendlichen die soziologische Perspektive auf die Einwanderungsge-sellschaft einüben und mit der medialtechnischen Kompetenz verknüpfen helfen. In der so-ziologischen Migrations- und Geschlechterforschung liegt der Schwerpunkt derzeit primär auf den Erwachsenenbeziehungen zwischen Zugewanderten und Einheimischen bzw. zwi-schen Frauen und Männern. Das Projekt soll einen Vergleich verschiedener jugendlicher Zu-gewanderter und Einheimischer beiderlei Geschlechts hinsichtlich ihrer Medienkompetenz ermöglichen. Aus der Studie sind Korrekturen gängiger Hierarchien sowohl im Alltags- als auch im Wissenschaftsdiskurs zu erwarten, die curriculare Konsequenzen für die Lehrerin-nen- und Lehrerausbildung nach sich ziehen werden.

METHODE: Zunächst wird eine Sekundäranalyse durchgeführt, mit deren Hilfe der aktuelle Forschungsstand in den Bereichen Mediennutzungsverhalten und Migrantenjugendliche erar-beitet wird. Da bisher das Zusammenspiel von neuen Medien, ethnischer Zugehörigkeit und Gender empirisch noch nicht untersucht wurde, konzentrieren wir uns auf zahlreiche bisher durchgeführte empirische Studien zu den Einzelkomponenten. Parallel zur Sekundäranalyse werden halbstandardisierte schriftliche Befragungen an fünf Hauptschulen in jeweils zwei Klassenstufen (6. und 9. Klasse) durchgeführt. Der Schwerpunkt unserer empirischen Unter-suchung sind offene, narrative Interviews mit Migrantenjugendlichen. Es werden jeweils Schülerinnen und Schüler im Alter von etwa 15 Jahren aus zwei Hauptschulen mit türkischem und russlanddeutschem Migrationshintergrund interviewt. Im Anschluss wird durch Fallver-gleich und Fallkontrastierung eine Typologie der Medienkompetenzprofile differenziert nach Gender und Ethnie erstellt.

ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hochschulartenübergreifendes Kompetenzzentrum für Genderforschung und

Bildungsfragen in der Informationsgesellschaft -KGBI- (Kunzenweg 21, 79117 Freiburg im Breisgau)

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0721-925-4628, Fax: 0721-925-4640, e-mail: [email protected])

[215-L] Böhm, Karina: Jugendliche, Musik und Konvergenz, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpäda-gogik, Jg. 48/2004, Nr. 2, S. 43-45 INHALT: "Jugendliche handeln medienkonvergent, um ihre musikbezogenen Bedürfnisse zu

befriedigen. Die 13- bis 18jährigen Jungen und Mädchen nutzen dabei vor allem fünf Me-dien: Fernsehen, Internet, Tonträger, Radio und Printmedien. Nicht-Fans zeichnen sich durch ein breiteres, aber unspezifischeres Medienhandeln aus. Die Fans sind durch ihre ausgepräg-ten Musikpräferenzen motiviert, das zur Verfügung stehende Medienensemble umfassender und tieferschürfender zu nutzen als die Nicht-Fans. Vor allem das Internet ist für sie das pri-märe Informationsmedium." Diese Erkenntnisse hat die Autorin anhand von 16 problemzent-rierten Interviews gewonnen, die sie im Rahmen ihrer Magisterarbeit mit Jugendlichen ge-führt hatte. Die Ergebnisse der Untersuchung werden kurz referiert. (PT2)

132 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.6 Mediennutzung [216-F] Brunner, Marion, Dipl.-Psych.; Naumann, Johannes, Dipl.-Psych.; Richter, Tobias, Dr. (Bearbeitung); Christmann, Ursula, Priv.Doz. Dr.; Groeben, Norbert, Prof.Dr. (Leitung): Verarbeitungsstrategien von traditionellen (linearen) Buchtexten und zukünftigen (nicht-linearen) Hypertexten INHALT: Das Computermedium hat innerhalb der Entwicklung der Informations- bzw. Medien-

gesellschaft in Form des sog. Hypertextes eine strukturelle Erweiterung des Textangebots ge-bracht. Ausgehend von der kulturoptimistischen vs. -pessimistischen Kontroverse bezüglich der Chancen/ Gefahren von Bildschirmmedien generell ist zu fragen, was man als Chancen der neuen Medien nutzen kann, ohne es mit dem Verlust der wichtigsten Positiva der klassi-schen Medien zu bezahlen. Generelles Ziel des Projekts ist es, zu prüfen, unter welchen Be-dingungen welche Textform effizient ist, in welchem Ausmaß RezipientenInnen in der Lage sind, die je medienspezifischen Verarbeitungsanforderungen zu erfüllen sowie Möglichkeiten der Überwindung von Rezeptionsproblemen aufzuzeigen. Daraus ergeben sich drei Arbeits-schwerpunkte: 1. medienspezifische Verarbeitungsziele und deren Effektivitätsüberprüfung; 2. der Einfluß von Lern- und Verarbeitungsstrategien auf die Verarbeitungsqualität von linea-ren Texten und Hypertexten; 3. Möglichkeiten zur Verbesserung von Verarbeitungskompe-tenzen. In der laufenden Förderphase steht der dritte Arbeitsschwerpunkt im Mittelpunkt, der in Form von Trainingsexperimenten bearbeitet wird. S. auch: http://www.allg-psych.uni-koeln.de/hyper/index.htm (Projekthomepage).

METHODE: Theoretisch: Kognitionspsychologie der Textverarbeitung. Methodisch: Im weiteren Sinne zugrundeliegendes methodologisches Paradigma ist das Epistemologische Subjektmo-dell, innerhalb dessen insbesondere das Forschungsprogramm Subjektive Theorien (FST) entwickelt wurde. Methodologische Forderungen, die sich aus dem Epistemologischen Sub-jektmodell ergeben, werden mit einem experimentell-kognitionspsychologischen Ansatz und psychometrischen Methoden verknüpft. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWIN-NUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 270; Protokolle/ Interviews von Studie-renden sozialwiss. Fächer; Auswahlverfahren: Zufall). Experiment (Stichprobe: ca. 270; Stu-dierende sozialwiss. Fächer; Auswahlverfahren: Zufall). Logfile-Analysen (Stichprobe: ca. 200; Studierende sozialwiss. Fächer; Auswahlverfahren: Zufall). Psychologischer Test (Stichprobe: ca. 370; Studierende sozialwiss. Fächer; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 30; Studierende sozialwiss. Fächer; Auswahlverfahren: Zufall). Stan-dardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 3.900; Studierende/ Akademiker; Auswahl-verfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Flender, J.; Christmann, U.: Zur optimalen Passung von medien-spezifischen Randbedingungen und Verarbeitungskompetenzen/ Lernstrategien bei linearen Texten und Hypertexten. in: Groeben, N.; Hurrelmann, B. (Hrsg.): Medienkompetenz: Vor-aussetzungen, Dimensionen, Funktionen. Weinheim: Juventa 2002, S. 203-233.+++Groeben, N.: Zur konzeptuellen Struktur des Konzepts "Lesekompetenz". in: Groeben, N.; Hurrelmann, B. (Hrsg.): Lesekompetenz: Bedingungen, Dimensionen, Funktionen. Weinheim: Juventa 2002, S. 11-24.+++Naumann, J.; Richter, T.; Groeben, N.: Validierung des Inventars zur Computerbildung anhand eines Vergleichs von Anwendungsexperten und Anwendungsnovi-zen. in: Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, Jg. 15, 2001, S. 219-232.+++Richter, T.; Christmann, U.: Lesekompetenz: Prozessebenen und interindividuelle Unterschiede. in: Gro-eben, N.; Hurrelmann, B. (Hrsg.): Lesekompetenz. Weinheim: Juventa 2002, S. 25-58. +++ Richter, T.; Naumann, J.; Groeben, N.: Attitudes toward the computer: construct validation of an instrument with scales differentiated by content. in: Computers in Human Behavior, Vol. 16, 2000, pp. 473-491.+++Richter, T.; Naumann, J.; Noller, S.: LOGPAT: a semi-automatic

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way to analyze hypertext navigation behavior. in: Swiss Journal of Psychology, Vol. 62, 2003, pp. 113-120.+++Richter, T.; Holt, N. van: ELVES: ein computergestütztes Diagnosti-kum zur Erfassung der Effizienz von Teilprozessen des Leseverstehens. in: Diagnostica (in Druck).+++Richter, T.; Naumann, J.; Brunner, M.; Christmann, U.: Strategische Verarbeitung beim Lernen mit Text und Hypertext. in: Zeitschrift für Pädagogische Psychologie (in Druck).+++Christmann, U.: Lesen. in: Vorderer, P.; Mangold, R.; Bente, G. (Hrsg.): Lehr-buch der Medienpsychologie. Göttingen: Hogrefe 2004, S. 419-442.+++Aktuelle Literaturlis-te unter: http://www.allg-psych.uni-koeln.de/hyper/index.htm .

ART: gefördert BEGINN: 1998-07 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaf-ten, Psychologisches Institut (Hauptstr. 47-51, 69117 Heidelberg); Universität Köln, Philoso-phische Fakultät, Psychologisches Institut Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie und Kultur-psychologie (Herbert-Lewin-Str. 2, 50931 Köln)

KONTAKT: Christmann, Ursula (Priv.Doz. Dr. Tel. 06221-54-7356, e-mail: [email protected])

[217-F] Cho-Heinze, Hannah, Dipl.-Päd.; Rose, Michaela, Dipl.-Sportlehrerin (Bearbeitung); Hartmann-Tews, Ilse, Univ.-Prof.Dr.phil. (Leitung): Neue Medien in der sportwissenschaftlichen Hochschullehre - gleiche Chancen für Frauen und Männer? INHALT: Die Entwicklung von internet-basierten Lehr- und Lernmodulen wird durch die Per-

spektive der Geschlechterforschung kritisch begleitet. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach den unterschiedlichen Einstellungen, Nutzungsformen von Studierenden in Bezug auf Neue Me-dien und die Effekte der sozialen Konstruktion von Geschlechterverhältnissen auf den Um-gang mit ihnen. Darüber hinaus wurden Instrumente zur Implementierung von Gender Mainstreamig in Lehr-/ Lernmodulen entwickelt und ihre Umsetzung an konkreten Modulen der Trainingswissenschaften und der Sportmedizin beratend begleitet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 300; Studierende des Diplom-Studiengangs Sportwissenschaft verschiedener Hochschulen).

VERÖFFENTLICHUNGEN: Hartmann-Tews, Ilse; Cho-Heinze, Hannah; Rose, Michaela: Was heißt gendern? Ansätze und Erfahrungen mit dem BMBF-Projekt "eBut Gender Mainstrea-ming in den Neuen Medien in der Hochschullehre. in: Frauenbüro Saarbrücken (Hrsg.): Pub-likation zum Thema "eLearning und Gender Mainstreaming". Saarländische Schriftenreihe "Sophie" (im Druck).+++Dies.: Implementierung von Gender Mainstreaming in internetba-sierte Hochschullehre. in: Daugs, Reinhard; Igel, Christoph (Hrsg.): eBut - eLearning in der Bewegungs- und Trainingswissenschaft. Schorndorf: Hofmann-Verl. (im Druck).+++Dies.: e-Learning und Geschlecht. in: Strauß, Bernd (Hrsg.): Sport goes media: 16. Sportwissenschaft-licher Hochschultag der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft vom 21.-23. Septem-ber 2003 in Münster. Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, Bd. 138. Hamburg: Czwalina 2003, S. 268. ISBN 3-88020-427-6. ARBEITSPAPIERE: Hartmann-Tews, Ilse; Cho-Heinze, Hannah; Rose, Michaela: Style-Guide eBuT/ spomedial - Impleme-tierung des Gender Mainstreaming. Unveröffentl. Arbeitspapier. Köln: Deutsche Sporthoch-

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schule 2002.+++Hartmann-Tews, Ilse; Cho-Heinze, Hannah: Leitfaden zur sprachlichen und inhaltlichen Gleichbehandlung: gender mainstreaming in den Lehr- und Lernmodulen. 2002.

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-06 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: Bundesministe-rium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Deutsche Sporthochschule Köln, FB II Geistes- und Sozialwissenschaften, Insti-tut für Sportsoziologie Abt. Geschlechterforschung (50927 Köln)

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-4982-3770, e-mail: [email protected]) [218-F] Dähler, Manuel (Leitung): SRG-Radiocontrol INHALT: Ziel der SRG-Radiocontrol-Studie ist die möglichst genaue Erfassung der Radionut-

zung der schweizerischen Bevölkerung. Als Messgerät kommt die Radiocontrol-Uhr zum Einsatz, welche an repräsentativ ausgewählte Personen jeweils zweimal pro Jahr während ei-ner Woche abgegeben wird. Zu jeder vollen Minute öffnet sich während vier Sekunden ein eingebautes Mikrofon und nimmt die Umgebungsgeräusche auf. Dieser Ton wird in ein digi-tales Signal umgewandelt, dieses reduziert und gespeichert. Parallel dazu werden in einer Zentrale 129 Radiostationen und 59 TV-Stationen nach dem gleichen Schema aufgenommen. Nach einer Woche schickt die Trägerin oder der Träger die Uhr in die Zentrale zurück. Hier werden die gespeicherten Daten aus der Uhr mit jenen der registrierten Radiostationen vergli-chen. Stimmt ein Datenmuster eines bestimmten Radios mit dem Muster aus einer Uhr über-ein, ist dies der Nachweis, dass eben diese Radiostation gehört wurde. Aufgrund der Datenre-duktion um das 120fache ist es unmöglich, jene Geräusche, die nicht von einem Radio stam-men, zu erkennen. Der Datenschutz ist mit Radiocontrol vollständig gewährleistet. Die wich-tigsten Ergebnisse sind jeweils auf der Hompage http://www.forschungsdienst.ch zu finden. ZEITRAUM: permanent seit dem 1. Juli 2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: deutsche, fran-zösische, italienische, rätoromanische Schweiz

METHODE: Grundgesamtheit: sprachassimilierte Bevölkerung ab 15 Jahren; Forschungsdesign: permanente Erhebung seit dem 1. Januar 2001; Auswahlverfahren: Random-Quota; Stichpro-be, Anzahl/ Grösse der Untersuchungseinheiten: 4 Stichproben mit 571 in der Deutsch-schweiz, 301 in der Suisse romande, 105 in der Svizzera italiana und 25 in der Svizzera ru-mantscha; Datenerhebung, Informationsbeschaffung: elektronische Messung; Datenerhebung durch: IHA GfK, Hergiswil; Analysemethoden: statistische Analysen, eigene Auswertungs-software

VERÖFFENTLICHUNGEN: Steinmann, M. et al.: Jahresbericht des Forschungsdienstes (ab 2001). Bd. 1: Allgemeine Daten. Bern: Forschungsdienst SRG SSR.

ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt BEGINN: 2000-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft -SRG- FINANZIERER: Institution; Auftrag-geber

INSTITUTION: Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft -SRG- Forschungsdienst (Gia-comettistr. 1, 3000 Bern, Schweiz)

KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 135 1.6 Mediennutzung [219-L] Dehm, Ursula; Storll, Dieter; Beeske, Sigrid: TV-Erlebnistypen und ihre Charakteristika: das heterogene Fernsehpublikum und seine Erlebnisweisen, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 5, S. 217-225 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/dehm_5-2004.pdf?foid=10702) INHALT: "Den Erwartungen der Zuschauer an ein positives Fernseherleben liegen fünf zentrale

Erlebnisfaktoren zugrunde, wie eine Studie im Auftrag der ZDF Medienforschung ergeben hat. Diese Faktoren sind Emotionalität, Orientierung, Ausgleich, Zeitvertreib und Soziales Er-leben. Sie gelten für alle Inhalte - Information wie Unterhaltung - und für alle Publikumsseg-mente. Die einzelnen Faktoren wiegen jedoch - je nach Publikumssegment unterschiedlich stark. Welche Fernseh-Erlebnistypen liegen im Publikum vor? Mittels clusteranalytischer Verfahren wurden auf Basis der fünf TV Erlebnisfaktoren sieben Typen ermittelt: involvierte Begeisterte (11% der Befragten), emotionale Genießer (15%), genießende Wissensdurstige (16%), habituelle Teilhaber (21%), habituelle Orientierungssuchende (12%), genügsame Stressbewältiger (14%) und distanzierte Skeptiker (10%). Diese TV-Erlebnistypen zeichnen sich jeweils durch bestimmte soziodemographische Charakteristika und Lebensstile sowie durch bestimmte Programmvorlieben und durch spezifisches Medienverhalten aus. So ist bei-spielsweise für die größte Gruppe, die habituellen Teilhaber, beim Fernsehen soziales Erleben besonders wichtig, d.h. sie erwarten, in andere, ihnen dennoch vertraute Welten eintauchen zu können. Habituelle Teilhaber finden sich in allen Altersgruppen, sie sehen generell über-durchschnittlich viel fern, besonders tagsüber. Sie schätzen besonders unterhaltende Genres wie Serien, Shows und Boulevardmagazine. Dagegen haben für die kleinste Gruppe der dis-tanzierten Skeptiker alle Erlebnisfaktoren eine eher geringe Bedeutung, am ehesten sehen sie zum gelegentlichen Zeitvertreib fern. Sie sind oftmals berufstätig und häufig Wenigseher. Spezifische Genrepräferenzen haben sie kaum. Aufgrund der Identifizierung der Charakteris-tika verschiedener Publikumssegmente kann die TV-Erlebnistypologie wichtige Hinweise für Programmplanung und -entwicklung und auch für die Erreichbarkeit verschiedener Publi-kumsgruppen geben." (Autorenreferat)

[220-F] Duval, Bettina, Dipl.-Psych.; Welger Andrea, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Schachtner, Christina, Prof.Dr. (Leitung): E-Network - Kommunikation und Gemeinschaftsbildung in virtuellen Frauen-Räumen INHALT: Die Untersuchung ist als Kooperationsprojekt zwischen der Universität Marburg und

der FH Furtwangen, Villingen-Schwenningen (inzwischen aufgrund Ortswechsels Hamburg-Harburg) konzipiert. Ziel des Gesamtprojekts ist die Gewinnung von Erkenntnissen über den demokratischen und zukunftsgestaltenden Nutzen von computergestützten Netzwerken für Frauen. Es soll herausgefunden werden, inwiefern durch virtuelle Netze ein Empowerment unterstützt wird, das die Präsenz und die Teilhabe von Frauen in/ an der politischen und be-ruflichen Öffentlichkeit sichert und ob die neuen, medial vermittelten Kommunikationsfor-men neue Formen politischer Partizipation hervorbringen. In diesem Teilprojekt werden fol-gende Themenbereiche untersucht: konstituierende Elemente computergestützter Frauennetze im Berufs- und Bildungsbereich; Kommunikationsmuster in virtuellen Frauen-Räumen; Äs-thetik einer durch Frauen gestalteten Netzkultur; Bedeutung der Netzerfahrungen für den All-tag der Frauen/ Mädchen offline; ermöglicht das Internet neue Formen der Zusammenarbeit und Koalitionsbildung? Neben anwendungsbezogenen Erkenntnissen werden Erkenntnisse

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erwartet, die Aufschluss geben über: neue Formen der Konstitution von Geschlecht in virtuel-len Räumen; die Ästhetik einer durch Frauen initiierten und gestalteten Netzkultur im Hin-blick auf die Verknüpfung von Sprache, Bild, Sound; das Transformationspotential von Frau-ennetzen im Hinblick auf einen Wandel der Geschlechterverhältnisse. Orientiert an den me-thodologischen Prinzipien der Grounded Theory wurden im Projekt "E-Network" folgende Schlüsselkategorien identifiziert, die Aufschlüsse geben über die Erwartungen, die Mädchen und Frauen mit "ihren" Netzwerken verknüpfen sowie über die Strategien der Netzgestaltung und über die Existenzbedingungen virtueller Frauen-Räume: 1. Virtuelle Räume besetzen, schaffen und gestalten: Entgegen der gängigen Unterscheidung zwischen Virtualität und Rea-lität wird der computergest. Raum als realer Raum erlebt, als Großraumbüro oder als Mäd-chenzentrum. Dieser Raum wird nach den eigenen Bedürfnissen "eingerichtet" und dazu ge-nutzt, Ressourcen zu bündeln und sich zu treffen. In diesem neu geschaffenen Raum entsteht Gemeinschaft (Community) über geografische, gedankliche und soziale Grenzen hinweg. Diese Gemeinschaft kann auch als ein Pendant zu männlichen Seilschaften gesehen werden, sie fördert die Lebens- und Berufschancen der Userinnen. 2. Regeln kreieren: Da virtuelle Räume ein Gestaltungsvakuum aufweisen, entsteht ein hoher Regelungsbedarf. Die Existenz verbindlicher Regeln garantiert den Netzakteurinnen Sicherheit, effiziente Nutzung, Vertrau-en und ein lebendiges Netz. Eine der wichtigsten Regeln ist z.B. das Prinzip "Geben und Nehmen", aber auch das Prinzip der wertschätzenden Kommunikation (Anerkennung). 3. Sorge tragen/ Verantwortung übernehmen: Damit ist eine Art von Sorge gemeint, die eine Basis sozialer Praxis bildet und sich mit einer Theorie der Gerechtigkeit verbindet, die eine Balance zwischen Sorge geben und Sorge nehmen beschreibt. Die Frage, wer Sorge trägt (z.B. die Seiten pflegt, die Diskussionsforen moderiert, etc.) ist eine brisante Frage in allen Netzen, die als Selbsthilfeprojekte entstanden sind. Ehrenamtlichkeit erfordert Einsatz, aber darf man für die Übernahme von Sorge Geld verlangen? 4. Eine Community (virtuelle Ge-meinschaft) bilden: In vier von fünf untersuchten Netzen ist dies ein erklärtes Ziel. Als kon-stitutive Bedingungen einer computergest. Community wurden bisher folgende Kriterien er-mittelt: Reziprozität; Identifikation mit dem Netzwerk; geteilter Erfahrungs- und Sinnzusam-menhang; Emotionalität; Netzgeschichte; Spielregeln; Authentizität der Netzakteurinnen; er-gänzende Face-to-face-Kontakte. Die computergest. Frauen- und Mädchennetze eignen sich nach den bisherigen Erkenntnissen dazu, soziale Netzwerke zu konstituieren, berufliche Kar-rieren zu unterstützen, Identitätsbildung zu fördern und damit die ges. Position von Frauen und Mädchen zu stärken. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

METHODE: Das Untersuchungsdesign ist als eine qualitative Befragungsstudie angelegt, die mit einer Inhaltsanalyse der Online-Angebote kombiniert wird. Im Rahmen der Datenerhebung sind insgesamt 12 Expertinneninterviews und 21 Userinneninterviews durchgeführt worden. Es sind zudem Inhaltsanalysen von 5 computergestützten Mädchen- und Frauennetzwerken geplant, welche aufgrund der erwartbaren permanenten Veränderung des Netzangebots pro-zessorientiert gestaltet sein müssen. Methodologisch orientiert sich die Datenerhebung und Auswertung an der von Barney Glaser und Anselm Strauss entwickelten Grounded Theory. Im Rahmen der Verwertung geht es darum, auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse gen-derpolitisch relevante Qualitätskriterien für computergestützte Frauennetzwerke zu entwi-ckeln. Zusammensetzung der Userinnen: In dem Mädchennetz LizzyNet liegt der Alters-schwerpunkt bei 13-15 Jahren; in den Frauennetzen dominieren je nach Berufsgruppe 30-40-Jährige bzw. über 45-Jährige bei LeaNet. Es handelt sich um Gymnasiastinnen bzw. um Frauen mit qualifizierter Berufsausbildung, darunter zahlreiche Mütter mit Kindern. Die Neu-en Medien ermöglichen Frauen mit familiären Aufgaben, eine dem Zeitrhythmus dieser Auf-gaben angepasste Nutzung. Weitere Informationen unter: http://www.frauenbewegung-on-

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line.de . DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Visualisierung; Standardisierte Be-fragung, face to face; Gruppendiskussion; Inhaltsanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbei-ter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Schachtner, Ch.: Globalisierung als Geschlechterpolitik, Frauen-netze als transformative Möglichkeitsräume. in: Zentrum für Gender Studies und feministi-sche Zukunftsforschung (Hrsg.)+++Schachtner, Ch.; Duval, B.: Virtuelle Frauen-Räume - wie Frauen und Mädchen im Netz-Medium Platz nehmen. in: Kahlert, H.; Kajatan, C. (Hrsg.): Frauen in der Informationsgesellschaft. Frankfurt am Main: Campus 2004.+++ Schachtner, Ch.; Welger, A.: Virtuelle Mädchen-Räume - computergestützte Kommunikation als lebensweltliches Projekt. in: Medienimpulse, 2004, H. 47, S. 26-33.+++Schachtner, Ch.; Welger, A.: Virtuelle Mädchen-Räume. Computergestützte Kommunikation als lebensweltli-ches Projekt. Bildung und Lernen online. in: Schindler, W. (Hrsg.): eLearning in der Jugend-arbeit. München 2004.

ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt BEGINN: 2001-11 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Universität Marburg, FB 21 Erziehungswissenschaften, Institut für Erziehungs-wissenschaft (Wilhelm-Röpke-Str. 6b, 35032 Marburg); Universität Klagenfurt, Fak. für Kul-turwissenschaften, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft (Universitätsstr. 65-67, 9020 Klagenfurt, Österreich)

KONTAKT: Welger, Andrea (Tel. 06421-2824872, e-mail: [email protected]) [221-L] Eimeren, Birgit van; Gerhard, Heinz; Frees, Beate: Internetverbreitung in Deutschland - Potenzial vorerst ausgeschöpft?: ARD/ ZDF-Online-Studie 2004, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 8, S. 350-370 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/eimeren_gerhard_frees_8-2004.pdf?foid=12150) INHALT: "Nach den Ergebnissen der aktuellen ARD/ ZDF-Online-Studie 2004 beträgt der Anteil

der Onlinenutzer an der Gesamtbevölkerung in Deutschland ab 14 Jahre 55,3 Prozent und ist damit im Vergleich zum Vorjahr nur noch moderat (um 4 %) angestiegen. Damit sind inzwi-schen 35,7 Millionen Erwachsene zumindest gelegentlich online. Nach wie vor stellen die Ju-gendlichen mit 95 Prozent die Gruppe mit der höchsten Ausschöpfung, während die ab 50-Jährigen und die Nicht-Berufstätigen unterdurchschnittlich im Internet vertreten sind. Offen-sichtlich stößt die Internetverbreitung in Deutschland allmählich an ihre natürlichen Grenzen. In den nächsten Jahren ist nicht zu erwarten, dass die Zahl der Onlinenutzer zwei Drittel der Bevölkerung überschreitet. Außerdem ist die mit dem Internet verbrachte Zeit erstmals rück-läufig, das heißt eine Sättigung der Nutzungs- und Verweildauer scheint erreicht. Bei der In-ternetnutzung steht der Mehrwertgedanke weiterhin im Vordergrund. Die Nutzung ist habitu-alisiert und zielstrebig, aber auch weniger experimentierfreudig als noch vor einigen Jahren. Die Nutzung der Anwendungen ist inzwischen eingeschränkter: Nur Homebanking, Online-auktionen und -shopping haben zugenommen. Außerdem werden heute weniger die Genera-listen, die zu vielen Fragestellungen Inhalte anbieten, aufgesucht, sondern vermehrt die Spe-zialisten für bestimmte Themen, wie etwa Nachrichtenanbieter oder Ratgeberseiten. Wie die ARD/ ZDF-Online-Studie zeigt, findet kein Verdrängungswettbewerb zwischen Fernsehen und Hörfunk einerseits und Internet andererseits statt, da diese Medien unterschiedliche Be-dürfnisse bedienen. Der passive Konsum von Unterhaltung und Information über Fernsehen und Radio wird den Medienkonsum weiterhin dominieren. Fast zwei Drittel aller Onliner er-

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warten von den etablierten Medienanbietern ein eigenständiges Onlineangebot, wobei es nach wie vor einen deutlichen Markentransfer von der Offline- in die Onlinewelt - insbesondere im Bereich der Information - gibt." (Autorenreferat)

[222-L] Feierabend, Sabine; Mohr, Inge: Mediennutzung von Klein- und Vorschulkindern: Ergebnisse der ARD/ ZDF-Studie "Kin-der und Medien 2003", in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 9, S. 453-461 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/feierabend_mohr_9-2004.pdf?foid=12234) INHALT: "Im Rahmen der ARD/ ZDF-Studie 'Kinder und Medien 2003' wurde auch die Medien-

nutzung von Klein- und Vorschulkindern untersucht. Über die Zwei- bis Fünfjährigen liegen bisher kaum diesbezügliche Erkenntnisse vor, und sie lassen sich letztlich auch nur über er-wachsene Auskunftspersonen gewinnen. In der Studie wurde eine Face-to-Face-Stichtagsbefragung mit 245 Erziehungsberechtigten durchgeführt. Gefragt wurde nach dem Medienverhalten der Kinder, aber auch nach dem Stellenwert der Medien im Leben der El-tern. Haushalte, in denen Zwei- bis Fünfjährige aufwachsen, verfügen über eine breite Me-dienpalette. In den Kinderzimmern dominieren Kassettengeräte (bei ca. 40%), gefolgt von Radios und Walkman, TV-Geräte stehen in 7 Prozent der Kinderzimmer dieser Altersgruppe. Spielen ist bei diesen Kindern die weitaus wichtigste Beschäftigung. Unter den Medienaktivi-täten (jeden/fast jeden Tag ausgeübt) rangiert das Fernsehen mit 64 Prozent an erster Stelle, Bücher gehören demgegenüber nur für ein Drittel zum Alltag, 30 Prozent hören (fast) täglich Radio und 16 bzw. 15 Prozent hören Hörspiele oder Musik von Tonträgern. Insgesamt verbringen Zwei- bis Fünfjährige 162 Minuten täglich mit Medien (im Vergleich: Spielen, Malen etc. 229 Minuten). Der größte Teil dieser Zeit entfällt auf das Fernsehen. Die wenigs-ten Klein- und Vorschulkinder sitzen allein vor dem Fernseher, sondern zumeist zusammen mit anderen Kindern oder mit den Eltern bzw. anderen Erwachsenen. Weitaus beliebtestes Programm der Kinder ist der öffentlich-rechtliche KI.KA (82%), der auch von den Eltern sehr positiv bewertet wird, vor allem wegen seiner Vielseitigkeit, Gewalt- und Werbefreiheit, aber auch wegen seiner Unterhaltsamkeit. Die Ergebnisse zeigen, dass Medien Kinder heute von Anfang an begleiten, wobei das Fernsehen der wichtigste mediale Sozialisationsfaktor ist. Dies unterstreicht, wie wichtig kindgerechte Angebote im Medium TV sind." (Autorenrefe-rat)

[223-F] Fleischer, Sandra, M.A. (Bearbeitung); Schorb, Bernd, Prof.Dr. (Leitung): Wahrnehmung und Akzeptanz der Magazinsendung "Der Kummerkasten" INHALT: Eine Rezeptionsstudie zum KI.KA Kummerkasten auf der Basis einer qualitativen

Befragung 7-14Jähriger in Mitteldeutschland und einer funktionalen Inhaltsanalyse Zurzeit wird im Auftrag des KI.KA, dem Kinderkanal von ARD und ZDF am Lehrstuhl für Medien-pädagogik und Weiterbildung vom Forschungsteam von Prof.Dr. Bernd Schorb eine qualita-tive Studie zur Fernsehsendung des KI.KA "Der Kummerkasten" durchgeführt. Mit dem "Kummerkasten". möchte der Fernsehsender ein Orientierungsangebot für Heranwachsende bieten. Ziel der Studie ist die Bewertung der Magazinsendung "Der Kummerkasten" durch die Zielgruppe sowie die Wahrnehmung und Bewertung der Interaktivität. Dazu werden in 16 leitfadenbasierten Gesprächen Jungen und Mädchen im Alter von 7-14 Jahren zu ihrem Nut-

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zungsverhalten, Nutzungsmotiven und zu ihrer Bewertung der Sendungselemente und der In-teraktionsmöglichkeiten befragt. Die Aussagen der Befragten werden in einem zweiten Schritt in einer funktionalen Inhaltsanalyse auf das Sendungsmaterial bezogen. Der Kummer-kasten stellt aufgrund seiner dualen Beschaffenheit ein komplexes Kommunikationssystem dar. Interaktivität kann grob gesehen auf zwei Ebenen stattfinden: im Off-Air Angebot als Weiterleitung und Beantwortung von Kommunikaten von Kinder über die "Nummer gegen Kummer" und im On-Air Angebot, d.h. während der Sendung. Innerhalb dieser zwei Ebenen kann Interaktion über verschiedene Medien und mit unterschiedlichen Interaktionspartnern stattfinden. Nach der Analyse des Aspektes der Interaktivität können speziell unter der Frage-stellung des Verhältnisses von Individualkommunikation und Massenkommunikation Aussa-gen zum Kommunikationsmodell des "Der Kummerkasten" gemacht werden.

METHODE: Qualitative medienpädagogische RezipientInnenforschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 16; Kinder von 7 bis 14 Jahren; Auswahlverfahren: gezielte Auswahl). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-06 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: KI.KA - ARD-ZDF-Kinderkanal FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Medienpädagogik e.V. (Emil-Fuchs-Str. 1, 04105 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0341-9735850, e-mail: [email protected]) [224-L] Frey-Vor, Gerlinde; Schumacher, Gerlinde: Kinder und Medien 2003: Studie der ARD/ ZDF-Medienkommission - Kernergebnisse für die sechs- bis 13-jährigen Kinder und ihre Eltern, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 9, S. 426-439 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literatur-dienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/frey-vor_schumacher_9-2004. pdf?foid=12232) INHALT: "Elektronische Medien haben im Leben sechs- bis 13jähriger Kinder gegenüber 1990

an Bedeutung gewonnen. So sind viele Mediengeräte in den Familien inzwischen weiter ver-breitet und das Medienspektrum hat sich durch neue Medien wie Computer, Internet, Spiel-konsole und Handy erweitert. Auch der persönliche Besitz der Kinder an elektronischen Me-dien schreitet weiter voran. Bei den medialen Freizeittätigkeiten bleibt das Fernsehen Spit-zenreiter, gefolgt von Musik hören über Tonträger und Radio hören. Die häufigsten nichtme-dialen Freizeittätigkeiten der Kinder sind drinnen oder draußen spielen und sich mit Freunden treffen. Die Studie 'Kinder und Medien 2003' ist nach 1979 und 1990 die dritte empirische Grundlagenstudie von ARD und ZDF zur Mediennutzung von Kindern in Deutschland. Auf-traggeber der aktuellen Studie sind die ARD/ ZDF-Medienkommission und der Kinderkanal von ARD und ZDF Im vorliegenden Beitrag werden Ergebnisse präsentiert, die in mündlich-persönlichen Interviews aus einer repräsentativen Stichprobe von rund 2100 Kindern im Alter von sechs bis 13 Jahren sowie zusätzlich von erwachsenen Personen, die am besten über das Medienverhalten des Kindes Auskunft geben konnten, gewonnen wurden. Die Studie unter-sucht unter anderem die Lebensbedingungen und Geräteausstattung der Familien, den Me-dienbesitz, die Freizeitaktivitäten und Mediennutzung der Kinder sowie die Einstellungen der Eltern zum Thema Umgang mit Medien. Nach den Befragungsergebnissen sehen Kinder in erster Linie fern, weil sie Spannung erleben, Spaß haben und ihr Wissen erweitern wollen. Zwar sehen sechs- bis 13jährige Kinder RTL und Super RTL am häufigsten, sie bringen aber dem KI.KA die höchste Wertschätzung entgegen. Dies zeigt sich sowohl an der emotionalen

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Bindung an den Sender als auch an seinem positiven Image. Die Eltern schreiben dem KI.KA die größte Kompetenz für Kindersendungen zu, gefolgt von ARD und ZDF Insgesamt gehen Eltern im Vergleich zu vor 13 Jahren heute gelassener mit dem Fernsehen um und akzeptie-ren es als Alltagsmedium." (Autorenreferat)

[225-L] Gebel, Christa; Wagner, Ulrike: Musik als Dreh- und Angelpunkt für die Mediennutzung Heranwachsender, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 2, S. 37-42 INHALT: "Die Begeisterung für Musik ist eines der wichtigsten Motive für die Mediennutzung

von Kindern und Jugendlichen. Ob Heranwachsende das Radio oder den Computer, die Zeit-schrift oder das Internet für die Beschäftigung mit ihren Musikinteressen und bevorzugten Musikstars heranziehen, ist durch vielerlei Faktoren beeinflusst: Alter, Geschlecht und Bil-dungshintergrund geben ebenso den Ausschlag wie die Verortung der bevorzugten Musik in Bezug auf den Mainstream." In einer Face-to-Face-Befragung von 573 9- bis 19-Jährigen wurde im Frühjahr 2003 zwei Fragen nachgegangen: (1) wie viele und welche Medien sind den Befragten für ihr Interesse an Musik wichtig und (2) wie viele und welche Medien nutzen die Heranwachsenden für die Beschäftigung mit bevorzugten Musikgruppen und -stars. In dem Beitrag werden die Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt, die signifikante Unter-schiede in der Nutzung der Medien zwischen den Mainstreamund den Non-Mainstream-Fans aufwiesen. (PT2)

[226-L] Gerhards, Maria; Mende, Annette: Offliner 2004 - Anpassungsdruck steigt, Zugangsbarrieren bleiben bestehen: ARD/ ZDF-On-line-Studie 2004, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 8, S. 371-385 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/gerhards_mende_8-2004.pdf?foid=12151) INHALT: "Ein großer Teil der Bevölkerung in Deutschland ist weiterhin ohne Internetzugang.

Diese sog. Offliner repräsentieren nach den aktuellen Ergebnissen der ARD/ ZDF-Offline-Studie 2004 noch 44,7 Prozent der Bevölkerung, das heißt 28,8 Millionen Personen ab 14 Jahre. Es handelt sich zu einem großen Teil um die älteren Generationen ab 60 Jahre und hier insbesondere um Rentner bzw. Nicht-Berufstätige. Zwar stehen diese dem Internet grundsätz-lich aufgeschlossen gegenüber, und sie erkennen das Internet grundsätzlich als weiteres Me-dium an. Zugleich haben sich aber die Vorbehalte gegenüber dem Internet begründet zum Beispiel mit Nutzergefährdungen wie Suchtgefahr und Pornografie - weiter verstärkt. Für die Offliner gibt es scheinbar immer weniger Impulse und Anreize, sich aktiv der Onlinewelt an-zuschließen. Hauptausschlaggebend für die Onlineabstinenz ist, dass ein Computer weder be-ruflich noch privat gebraucht wird und man sich nicht vorstellen kann, wozu man zu Hause einen Computer benötigt. Außerdem reiche das Angebot der klassischen Medien aus. Die Offliner nehmen in ihrer eigenen Lebenswelt die Entkoppelung von einem universalen Infor-mations- und Kommunikationsmedium bewusst in Kauf, offenbar ohne ein Gefühl von Defi-ziten zu empfinden oder eine direkte Benachteiligung oder gar Ausgrenzung zu befürchten. Die Minderheit der Offliner, die vorhat, sich einen Computer anzuschaffen, begründet dies mit dem Motiv dass man 'heutzutage einfach einen Computer braucht', sie folgt dem gesell-schaftlichen Anpassungsdruck. Ebenso hat bei den Offlinern das Argument an Bedeutung

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gewonnen, das Internet 'gehöre heute einfach dazu'. Die Offliner dürften inzwischen nicht mehr nur als ein temporäres gesellschaftliches Phänomen zu betrachten sein. Auch der Abbau der Zugangsbarrieren für den Einstieg in das Netz wie hohe Komplexität und fehlende Nut-zungsroutinen, hohe Kosten und geringe Verständlichkeit scheint keine wesentlichen Wachs-tumsimpulse mehr zu versprechen. Für viele Offliner werden die Zugangsbarrieren zum In-ternet nicht überwindbar sein, insbesondere nicht für die Personen, die alt sind, über ein ge-ringes Einkommen verfügen bzw. formal gering gebildet sind." (Autorenreferat)

[227-L] Gleich, Uli: Sportkommunikation und ihre Bedeutung für die Nutzer: ARD-Forschungsdienst, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 10, S. 500-505 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/ard_forschungsdienst_10-2004.pdf?foid=12807) INHALT: Sport ist neben den Sparten Unterhaltung und Information zu einem der wichtigsten

Angebote in den Medien geworden. Insbesondere im Fernsehen ist die Sportberichterstattung mit einem durchschnittlichen Zuschaueranteil von rund 10 Prozent von hoher Relevanz. Hin-zu kommt die Thematisierung von Sport in anderen Programmkategorien, wie beispielsweise den Nachrichten (vgl. Studie von Kühnert). Das Ausmaß der Sportberichterstattung entspricht dem breiten Interesse für Mediensport in der Bevölkerung (vgl. Rühle, 2003) und sorgt insbe-sondere bei internationalen Sport-Großereignissen wie Fußball-Welt- und –Europameister-schaften oder Olympischen Spielen regelmäßig für hohe Einschaltquoten. Für Sender, Agen-turen und Unternehmen ist Sportberichterstattung daher ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, bie-tet sie doch ein attraktives Umfeld für Werbe- und Sponsoringaktivitäten (vgl. Studie der Pi-lot Group). In der Literaturstudie werden 36 neuere deutsch- und englischsprachige Veröf-fentlichungen zum Thema vorgestellt. Zehn davon sind inhaltlich zusammengefaßt, der Rest bibliographiert. (BM2)

[228-F] Goel, Urmila, Dr. (Bearbeitung): Die virtuelle zweite Generation. Zur Aushandlung ethnischer Identität im Internet am Bei-spiel der InderInnen der zweiten Generation in Deutschland INHALT: Das Forschungsprojekt analysiert die Bedeutung virtueller Sozialräume bei der Aus-

handlung ethnischer Identität in der Diaspora. Es wird betrachtet wie die neuen Räume bereits bestehende Prozesse beeinflussen und verändern, welche neuen Möglichkeiten sie für die Konstruktion des Eigenen in einer fremden Umwelt eröffnen und wie diese genutzt werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt hierbei der Interaktion zwischen virtuellen und physischen Räumen sowie der hieraus entstehenden Dynamik für die Identitätskonstitution. Zur Analyse der Fragestellung werden Methoden der Kultur- und Sozialanthropologie genutzt. Der exem-plarisch betrachtete virtuelle Raum ist die ethnisch definierte Internetplattform www.thein-der.net. Diese sehr stark genutzte Seite wird von InderInnen der zweiten Generation in Deutschland für InderInnen der zweiten Generation gemacht. Die Beobachtung der Diskussi-onsverläufe in den interaktiven Foren wird durch narrative Interviews mit RedakteurInnen und NutzerInnen ergänzt. Die Analyse der Texte erfolgt dabei auf Basis der gegenstandsbe-gründeten Theoriebildung nach Glaser und Strauss. Basierend auf der Feldforschung in einer klar abgegrenzten Gemeinschaft hat das Forschungsprojekt einen interdisziplinären Ansatz.

142 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.6 Mediennutzung

Es greift insbesondere Debatten aus der Soziologie und Psychologie aber auch der Politologie zur (ethnischen) Identitätsentwicklung sowie zur Bildung von Gemeinschaften und der Rolle der Medien, insbesondere des Internets, hierbei auf. Grundannahme bei der Analyse ist, dass sich ethnische Identität in einem transaktionalen Prozess entwickelt und dabei ständig Neues entsteht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Volkswagen Stiftung INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für

vergleichende Kultur- und Sozialanthropologie (Postfach 1786, 15207 Frankfurt an der Oder) KONTAKT: Institution (Tel. 0335-5534-2644, Fax: 0335-5534-2645,

e-mail: [email protected]) [229-L] Göttlich, Udo: Kreativität in der Medienrezeption?: zur Praxis der Medienaneignung zwischen Routine und Widerstand, in: Karl H. Hörning, Julia Reuter (Hrsg.): Doing Culture : neue Positionen zum Verhältnis von Kultur und sozialer Praxis, Bielefeld: transcript Verl., 2004, S. 169-183, ISBN: 3-89942-243-0 INHALT: Als praxistheoretisch definiert der Autor zunächst relativ unspezifisch jene theoreti-

schen Überlegungen in der Medien- und Kommunikationswissenschaft, die sich selbst als in-terpretativ, pragmatisch, konstruktivistisch oder kulturwissenschaftlich bezeichnen und im letzten Jahrzehnt im unterschiedlichen Ausmaß eine handlungstheoretische Fundierung der Medienrezeption und -aneignung mitangestoßen haben. Die auf eine praxistheoretische "Wende" in der Rezeptionsforschung hinweisenden Entwicklungsschritte werden nach einer einleitenden Hinführung auf die dazugehörenden Motive anhand einer handlungstheoreti-schen Kritik des Aktivitätsbegriffs im Nutzenansatz bzw. des Uses and Gratifications-An-satzes und der Cultural Studies exemplarisch vertieft. Die Gründe, warum diese "Wende" in den beiden theoretischen Richtungen jeweils nur eingeschränkt vollzogen wurde, werden an-hand zweier Beispiele zur Nutzungsweise von Daily Soaps, Daily Talks und der Sendung Big Brother und den sich in Rezeptionsmodalitäten zeigenden Routinen und Widerständen e-xemplifiziert. Die Diskussion der praxistheoretischen Herausforderung für die Rezeptionsfor-schung erfolgt abschließend. (ICA2)

[230-F] Greschke, Heike (Bearbeitung): Migration und Internetkommunikation. Die kommunikative Konstruktion von 'Welt' in translokalen Netzwerken (Arbeitstitel) INHALT: Dieses Forschungsprojekt beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen trans-

nationaler Migration und medialer Kommunikation. Im Zentrum der Forschung steht die Fra-ge, wie die Bedeutung von Welt - im Sinne einer gemeinsamen sozialen Realität - hergestellt wird, wenn sich die sozialen Akteure in räumlicher Distanz zueinander und in sozio-kulturell verschiedenen Kontexten bewegen. Dabei liegt der Fokus auf den paradoxen Dynamiken, die sich aus dem Spannungsfeld der translokalen Aushandlungsprozesse in einem virtuell geteil-ten Raum und deren lokaler Einbettung in divergente, nicht geteilte Lebenswelten ergeben. Um die emergenten Praktiken zu verstehen, mit denen soziale Akteure in translokalen Netz-werken soziale Realität konstruieren, muss die Forschung die unterschiedlichen sozialen Räume und deren Beziehungen zueinander gleichermaßen in den Blick nehmen. Der metho-

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dische Zugang zur Analyse der Internetkommunikation in translokalen Netzwerken wird folg-lich auf der Basis der "Multi-Sited-Ethnography" konzipiert. Dieses Vorgehen soll Auf-schluss darüber geben, wie die sozialen Welten translokaler Gemeinschaften durch den spezi-fischen Gebrauch des Internets restrukturiert werden. Die Forschung zielt also darauf ab, die Dynamiken aktueller und zukünftiger Migrationsprozesse zu beleuchten, die sich aus der Pa-radoxie ergeben, zusammen sein zu können, ohne anwesend sein zu müssen. Wird Migration durch die Möglichkeiten globaler Kommunikationstechnologien als optimale Lebensform wahrscheinlicher? Zweifellos sind die sozialen Praktiken, die sich im Kontext transnationaler Migration entwickeln, von zentraler Bedeutung für die Herausbildung sozialer Mikrostruktu-ren, aus denen sich Weltgesellschaft konstituiert.

ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsge-meinschaft

INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Institut für Weltgesellschaft Graduier-tenkolleg 844 "Weltbegriffe und globale Strukturmuster: Ausdifferenzierung und funktionale Diversifikation der Weltgesellschaft" (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [231-F] Griesbaum, Joachim, M.A.; Schütz, Thomas, Dipl.-Inf.Wiss.; Semar, Wolfgang, Dr.; Lenich, Andreas, M.Sc.; Mistric-König, Jagoda, Dipl.-Lit.-u.Phonetikwiss. (Bearbeitung); Kuhlen, Rainer, Prof.Dr. (Leitung): K3 - Kooperation, Kommunikation, Kompetenz durch Nutzung heterogener Informations-ressourcen INHALT: Teil des Aktionsprogramms der Bundesregierung "Innovation und Arbeitsplätze in der

Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts". K3 steht für Kooperation, Kommunikation, Kompetenz (Informationskompetenz). In der Langfassung: Wissensmanagement über koope-rative verteilte Formen der Produktion und der Aneignung von Wissen zur Bildung von kon-zeptueller Informationskompetenz durch Nutzung heterogener Informationsressourcen. Mit Bezug auf Ziele des Aktionsprogramms, nämlich "Multimedia in der Bildung fördern", vor allem über "neue kooperative Lehr- und Lernformen" und durch "Förderung der Kompetenz zur Recherche und Nutzung elektronischer Information" wird vorgeschlagen: a) die Informa-tionskompetenz von Studierenden durch den Aufbau lehrebezogener individueller und koope-rativer Wissensplattformen zu befördern; b) einen konzeptionellen und organisatorischen Rahmen für ein hochschul- bzw. ausbildungsspezifisches Wissensmanagement zu schaffen, in dem kooperative verteilte Formen der Produktion und der Aneignung von konzeptorientier-tem Wissen unter Berücksichtung verteilter Informationsressourcen entwickelt werden kön-nen; c) ein robustes, auf offenen Entwicklungsprinzipien beruhendes Softwaresystem für ko-operatives, verteiltes konzeptorientiertes Wissensmanagement zu erstellen, das von Studie-renden in der Ausbildung genutzt werden kann; d) ein Evaluierungsschema zu entwerfen, zu implementieren und anzuwenden, durch das Lernerfolg und Erwerb von Informationskompe-tenz über kooperative verteilte Formen des Lehrens und Lernens eingeschätzt bzw. gemessen werden können. S.a. http://www.k3forum.net .

VERÖFFENTLICHUNGEN: Griesbaum, J.: Curriculare Vermittlung von Informationskompe-tenz: Konzepte, Ziele, Erfahrungen eines experimentellen Retrievalkurses (K3). in: Bekavac, Bernard; Herget, Josef; Rittberger, Marc (Hrsg.): Information zwischen Kultur und Markt-wirtschaft. Proceedings des 9. Internationalen Symposiums fur Informationswissenschaft (ISI 2004), Chur, 6.-8. Okt. 2004. Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2004, S. 23-37.+++Semar, W.: Gra-

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difikationsstrategien für kollaboratives Wissensmanagement in der Ausbildung. in: Bekavac, Bernard; Herget, Josef; Rittberger, Marc (Hrsg.): Information zwischen Kultur und Markt-wirtschaft. Proceedings des 9. Internationalen Symposiums fur Informationswissenschaft (ISI 2004), Chur, 6.-8. Okt. 2004. Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2004, S. 39-52.+++Semar, W.: Entwicklung eines Anreizsystems zur Unterstützung kollaborativ verteilter Formen der An-eignung und Produktion von Wissen in der Ausbildung. in: Carstensen, Doris; Barrios, Beate (Hrsg.): Campus 2004. Kommen die digitalen Medien an den Hochschulen in die Jahre? Me-dien in der Wissenschaft, Bd. 29. Münster: Waxmann 2004, S. 255-264.+++Semar, W.; Griesbaum, J.; König-Mistric, J.; Lenich, A.; Schütz, T.: K3 - Wissensmanagement über ko-operative verteilte Formen der Produktion und der Aneignung von Wissen zur Bildung von konzeptueller Informationskompetenz durch Nutzung heterogener Informationsressourcen - Stand und Aussichten. in: Hammwöhner, Rainer; Rittberger, Marc; Semar, Wolfgang (Hrsg.): Wissen in Aktion - der Primat der Pragmatik als Motto der Konstanzer Informationswissen-schaft. Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2004, S. 329-347.+++Semar, W.: Incentive systems in knowledge management to support cooperative distributed forms of creating and acquiring knowledge. in: Arabnia, Hamid; et al. (eds.): Proccedings of the International Conference on Information and Knowledge Engineering - IKE'04. Las Vegas: CSREA Press 2004, pp. 406-411.+++Semar, W.; Kuhlen, R.: Anrechnung (Crediting) und Evaluierung kollaborativen Lernverhaltens als Teil des Wissensmanagement in der Ausbildung. in: Schmidt, Ralph (Hrsg.): Information Professional 2011. Allianzen - Kooperationen - Netzwerke. 26. Online-Tagung der DGI. Frankfurt: Deutsche Gesellschaft f. Informationswissenschaft u. Informati-onspraxis 2004, S. 219-232.+++Semar, W.: Anreizsysteme im Wissensmanagement zur Un-terstützung kooperativ verteilter Formen der Produktion und der Aneignung von Wissen. in: Geber, Stephan; Weinmann, Siegfried; Wiesner, Daniel F. (Hrsg.): Impulse aus der Wirt-schaftsinformatik. 5. Liechtensteinisches Wirtschaftsinformatik-Symposium an der Fach-hochschule Liechtenstein. Heidelberg: Physica-Verl. 2004, S. 83-98.+++Bürger, M.; Gries-baum, J.; Kuhlen, R.: Building information and communication competence in a collaborative learning environment (K3). in: SINN03 eProceedings: Proceedings of the Conference on Worldwide Coherent Workforce, Satisfied Users - New Services for Scientific Information, Sept. 17-19, 2003 Oldenburg, Germany.+++Kuhlen, R.: IFLA 2003 - change of paradigm in knowledge management - framework for the collaborative production and exchange of knowledge.+++Kuhlen, R.: Vorhabensbeschreibung. K3 - Wissensmanagement über koope-rative verteilte Formen der Produktion und der Aneignung von Wissen zur Bildung von kon-zeptueller Informationskompetenz durch Nutzung heterogener Informationsressources.+++ Alle Texte zum Downlaod unter: http://www.k3forum.net/docs.html . ARBEITSPAPIERE: Interne Arbeitspapiere.+++S.a. http://www.k3forum.net/docs.html .

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FI-NANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung

INSTITUTION: Universität Konstanz, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Sektion, FB Infor-matik und Informationswissenschaft Lehrstuhl Informationswissenschaft (D 87, 78457 Kon-stanz)

KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 145 1.6 Mediennutzung [232-L] Gutschoven, Klaas: Adolescents' educational level and computer use: an explanatory study of the relationship between adolescents' current educational level and the use of computer applications and computer attitudes, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, Nr. 2, S. 135-158 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Lit-eraturdienst erhältlich) INHALT: Die Untersuchung konzentriert sich auf zwei Fragen. Erstens wird untersucht, ob die

Frage nach dem derzeitigen Ausbildungsniveau von Heranwachsenden einen sinnvollen An-satz für Forschung im Multimediabereich bietet. Zweitens wird die Relevanz des derzeitigen Ausbildungsniveaus verglichen mit dem Ansatz des Einflusses der elterlichen Erziehung, der bisher in der Multimediafosrchung Anwendung gefunden hat. Diesen Fragen wurde mittels einer qualitativen Befragung von 232 Schülern der Sekundarschule in Flandern nach ihrer Multimedianutzung und ihrem Medienverhalten im Multimediabereich nachgegangen. Die Ergebnisse zeigen, dass das Verhältnis zwischen dem Bildungsniveau der Eltern und der Me-diennutzung dann insignifikant wird, wenn es als kontrollierende Variable für das aktuelle Mediennutzungsverhalten von Heranwachsenden im Multimediabereich eingeführt wird. Das aktuelle Bildungsniveau der Heranwachsenden spielte hingegen in der gesamten Untersu-chung eine signifikante Rolle, sogar als kontrollierende Variable für den elterlichen Bildungs-stand. Danach kann man davon ausgehen, dass erstens, das aktuelle Ausbildungsniveau tat-sächlich einen aussagefähigen Ansatz für die Multimediaforschung liefert, und dass zweitens es sinnvoll ist, das aktuelle Ausbildungsniveau als ein spezifisches soziales Klassenmerkmal in die Untersuchung einzubeziehen, wenn die Multimediaforschung sich mit dem Medienver-halten von Heranwachsenden beschäftigt. (UNübers.) (UN)

[233-F] Haase, Jana, M.A.; Teichert, Ingo, M.A.; Marcus, Bernd, Dr.; Machilek, Franz, Dipl.-Psych.; Matuschek, Ingo, Dr.; Arnold, Katrin, M.A.; Ptaszek, Mariusz, Dipl.-Soz.; Kleemann, Frank, M.A.; Brunstein, Angela, Dr.; Naumann, Anja, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Schütz, Astrid, Prof.Dr.; Holly, Werner, Prof.Dr.; Habscheid, Stephan, PD Dr.; Voß, G. Günter, Prof.Dr.; Krems, Josef F., Prof.Dr. (Leitung): Neue Medien im Alltag: von individueller Nutzung zu soziokulturellem Wandel INHALT: Die Forschergruppe beschäftigt sich auch im zweiten Förderabschnitt mit Fragen der

alltäglichen Nutzung neuer Medien aus der Perspektive verschiedener Sozialwissenschaften. Die Projekte der Forschergruppe eint die gemeinsame Sichtweise, dass die Nutzung neuer Medien am besten als aktive Aneignung des Mediums Computer - und dabei im zweiten För-derabschnitt noch expliziter des Internets - zu verstehen ist, wobei nunmehr Konsequenzen der Nutzung für Prozesse des soziokulturellen Wandels stärker als zuvor thematisiert werden. Dabei ist soziokultureller Wandel nicht als solcher Untersuchungsgegenstand, sondern es wird erforscht, auf welche Art und Weise individuelle Nutzungsformen soziokulturellen Wandel fördern bzw. mit diesem interagieren. Untersucht wurden in den vier Teilprojekten: 1. die Optimierung der Präsentation von distribuierten Informationenbeständen im Internet; 2. Selbstdarstellung auf privaten Homepages; 3. die sprachliche Aneignung von Computerme-dien im Wirtschaftsleben; 4. Arbeit in Communication Centern. Jenseits der Forschungsziele der einzelnen Teilprojekte beabsichtigt die Forschergruppe Synergieeffekte ihrer Arbeit u.a. auf Tagungen zu den Themen 'Neue Medien und soziokultureller Wandel' sowie 'Identitäten im Internet' deutlich zu machen. (S.a. http://www.tu-chemnitz.de/phil/NeueMedien/ ).

146 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.6 Mediennutzung VERÖFFENTLICHUNGEN: Habscheid, Stephan: Das Internet - ein Massenmedium? in: Run-

kehl, Jens; Schlobinski, Peter; Siever, Torsten (Hrsg.): WebspracheXT: Sprache und Kom-munikation im Internet (im Druck).+++Ders.: Zwischen Rationalisierung und Eigensinn: zur Organisation kommunikativer Tätigkeiten im Dienstleistungssektor. In: Janich, Nina (Hrsg.): Unternehmenskultur in der Diskussion: Beiträge zwischen Theorie und Praxis. Europäische Kulturen in der Wirtschaftskommunikation, Bd. 6. Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. (im Druck). +++Teichert, Ingo: Probleme einer Typologie von Finanzdienstleister-Webauftritten. Aufsatz (im Druck).+++Ders.: Zwischen Tradition und Innovation: alte und neue Textmuster in einer Werbekampagne der DiBa. in: Wirtschaftspsychologie, 2004, H. 1, S. 45-55.+++ Schütz, A.; Krems, J. (Hrsg.): Nutzung neuer Medien: Wirtschaftspsychologische Aspekte. Themenheft Wirtschaftspsychologie. Lengerich: Pabst 2004. S.a. http://www.tu-chem-nitz.de/phil/Neue Medien/publik_buecher.htm .+++Haase, Jana; Schulz-Nötzold, Carsten: Problemlösen und Kooperieren beim Sprechen vor dem Computer. in: Keitel, Evelyne; Boehnke, Klaus; Wenz, Karin (Hrsg.): Neue Medien im Alltag: Nutzung, Vernetzung, Interaktion. DFG-For-schergruppe Neue Medien im Alltag, Bd. 3. Lengerich: Pabst 2003, S. 168-193. ISBN 3-89967-067-1.+++Haase, Jana; Kleemann, Frank; Matuschek, Ingo; Schulz-Nötzold: Arbeit in Call Centern: soziologische und linguistische Stilanalysen als konvergente Perspektiven auf neue Arbeitsformen. in: Kommunikation@Gesellschaft, Jg. 4, 2003, Beitr. 2.+++Habscheid, Stephan: Wie viel Rationalisierung verträgt die Sprache? Untersuchungen am Beispiel der Dienstleistungskommunikation. in: Muttersprache, Jg. 113, 2003, Nr. 3, S. 208-224.+++ Haa-se, Jana; Kleeman, Frank; Matuschek, Ingo; Schulz-Nötzold, Carsten: Stil als Konzept zur Analyse von Kommunikationsarbeit: zur Konvergenz soziologischer und linguistischer Per-spektiven. in: Dilger, Werner; Keitel, Evelyne (Hrsg.): Kultur und Stil in der Informatik? Chemnitzer Informatik-Berichte, Bd. 2001-01. Chemnitz: TU, Fak. für Informatik 2001. +++ Habscheid, Stephan; Holly, Werner: Sprechen vor dem Computer. in: Boehnke, Klaus; Doe-ring, Nicola (Hrsg.): Neue Medien im Alltag: die Vielfalt individueller Nutzungsweisen. DFG-Forschergruppe Neue Medien im Alltag, Bd. 2. Lengerich. Pabst 2001, S. 176-195. ISBN 3-935357-45-1.+++Habscheid, Stephan: Medium in der Pragmatik: eine kritische Be-standsaufnahme. in: Deutsche Sprache, 28, 2000, S. 126-143.+++Voß, Gerd-Günter; Holly, Werner; Boehnke, Werner (Hrsg.): Neue Medien im Alltag: Begriffsbestimmungen eines in-terdisziplinären Forschungsfeldes. Opladen: Leske u. Budrich 2000, S. 79-106. ISBN 3-8100-2674-3.+++Klemm, Michael; Graner, Lutz: Chatten vor dem Bildschirm: Nutzerkommunika-tion als Fenster zur alltäglichen Computerkultur. in: Thimm, Caja (Hrsg.): Soziales im Netz: Sprache, Beziehungen und Kommunikationskulturen im Internet. Opladen: Westdt. Verl. 2004, S. 156-179. ISBN 3-531-13400-0.+++Habscheid, Stephan; Holly, Werner: Von Be-nimm keine Spur: eine Chemnitzer Forschergruppe untersucht die Sprechmuster Mensch-Computer. in: Rheinischer Merkur, 23.4.1999.+++Haase, Jana; Stöckl, Hartmut: Im Dialog mit dem Wortschatz: handlungstheoretische Konzeptionen für Wörterbücher im Internet. in: Sprache und Datenverarbeitung - International Journal for Language Data Processing, Jg. 22, 1998, H. 2, S. 5-37.+++Holly, Werner; Biere, Bernd Ulrich: Zur Einführung: Medien im Wandel. Neues in alten, Altes in neuen Medien. in: Holly, Werner, Voß, Gerd-Günter; Boehnke, Klaus (Hrsg.): Medien im Wandel. Opladen: Leske u. Budrich 1998, S. 7-11. ISBN 3-531-12975-9.+++Holly, Werner; Habscheid, Stephan: Medienkommnukation und Deutsch-unterricht. in: Der Deutschunterricht, Jg. 50, H. 3, 71ff.+++Holly, Werner: Zur Rolle von Sprache in Medien: semiotische und kommunikationsstrukturelle Grundlagen. in: Mutterspra-che, Jg. 107, 1997, S. 64-75.

ART: gefördert BEGINN: 1998-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche For-schungsgemeinschaft

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 147 1.6 Mediennutzung INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Soziolo-

gie Professur für Sozialisationsforschung und empirische Sozialforschung (09107 Chemnitz); Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Industrie- und Techniksoziologie (09107 Chemnitz); Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Professur für Allgemeine Psychologie und Arbeitspsychologie (09107 Chemnitz); Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fa-kultät, Fachgebiet Germanistik Professur für Germanistische Sprachwissenschaft (09107 Chemnitz); Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Psycholo-gie Professur für Differentielle Psychologie und Diagnostik (09107 Chemnitz)

KONTAKT: Schütz, Astrid (Prof.Dr. Tel. 0371-531-6366 od. -6365, Fax: 0371-531-6306, e-mail: [email protected])

[234-F] Hackenbruch, Tanja (Bearbeitung); Dähler, Manuel (Leitung): SRG-Internetforschung INHALT: Bei der ersten elektronischen Internetforschung der Schweiz wird mit Hilfe einer Soft-

ware das Surfverhalten von Internetusern direkt gemessen. Jeder Person des Panels wird eine Mess-Software installiert, die sämtliche Bewegungen auf dem World Wide Web registriert und später via elektronischer Datenübermittlung an eine Auswertungszentrale schickt. An-hand dieser Daten sollen folgende Fragen beantwortet werden: Wie viele Stunden oder Minu-ten sitzen Herr und Frau Schweizer am Tag virtuell surfend vor dem Computerbildschirm? Wer klickt sich auf welche Seiten? Und wie sieht ein "Surfverlauf" aus? Die wichtigsten Zwi-schenergebnisse können auf http://www.forschungsdienst.ch heruntergeladen werden. ZEIT-RAUM: permanent seit Januar 2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: deutsche, französische, i-talienische Schweiz

METHODE: Grundgesamtheit: SchweizerInnen ab zwei Jahren, die in einem Haushalt mit Inter-netanschluss wohnen; Forschungsdesign: permanente Erhebung seit Januar 2001; Anzahl/ Grösse der Untersuchungseinheiten: 3 Stichproben mit 2000 in der Deutschschweiz, 1000 in der Suisse romande, 500 in der Svizzera italiana; Datenerhebung, Informationsbeschaffung: elektronische Messung mit Software NetView von Nielson/ Netratings; Datenerhebung durch: MMXI Switzerland; IHA GfK Hergiswil; Establishment und Survey durch Konso AG Basel; Analysemethoden: statistische Analysen, eigene Auswertungssoftware

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft -SRG- Forschungsdienst (Gia-comettistr. 1, 3000 Bern, Schweiz)

KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]) [235-L] Hartung, Anja: Radio ist Musik: das Radio als Spiegelbild musikalischer Präferenzen, in: Medien und Erzie-hung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 2, S. 24-31 INHALT: "Mit der Entwicklung musikalischer Präferenzen erfährt das Radio bei Kindern und

Jugendlichen einen erheblichen Funktionsund Bedeutungswandel. Während das Medium für jüngere Mädchen und Jungen noch eine wichtige Orientierungsfunktion in der Rezeption und Bewertung von Musik innehat, distanzieren sich Jugendliche mit zunehmendem Alter von

148 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.6 Mediennutzung

dem ihnen als einseitig erscheinenden Musikangebot im Radio und wenden sich verstärkt an-deren Hörmedien zu. Damit spiegeln sich die jeweiligen Musikvorlieben der Heranwachsen-den in der Radionutzung wider." (Autorenreferat)

[236-L] Hasebrink, Uwe; Herzog, Anja: Mediennutzung im internationalen Vergleich, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 136-158, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: "Die folgende international vergleichende Darstellung der Mediennutzung versucht, in

Ergänzung der Länderberichte ein Bild davon zu vermitteln, wie sich verschiedene Kulturen in ihrem Umgang mit den Medien unterscheiden, welche Gemeinsamkeiten sie aufweisen und inwiefern die Medien auch einen Beitrag zur interkulturellen Kommunikation leisten. Zum Einstieg wird konkretisiert, was unter Mediennutzung verstanden wird und welche Faktoren für die Herausbildung eines bestimmten Umgangs mit den Medien relevant sind (Kapitel 2). Nach einer kurzen problematisierenden - Darstellung der für vergleichende Betrachtungen verfügbaren Informationsquellen (3) werden dann zunächst die Zugangsmöglichkeiten zu verschiedenen elektronischen Medien untersucht (4). Es folgt, soweit dies auf der bestehen-den Datengrundlage möglich ist, ein Überblick über wesentliche Kennwerte des Nutzungs-verhaltens, so etwa die Reichweiten und Nutzungsdauern der verschiedenen Medien und die Art der genutzten Medienangebote (5). Bis dahin bleibt die Darstellung auf der nationalen Ebene, indem einzelne Länder nebeneinander gestellt werden. Demgegenüber gehen die wei-teren Ausführungen der Frage nach, welche internationalen und transnationalen Bezüge in der Mediennutzung beobachtbar sind, also welche Reichweiten transnationale Medienangebote erzielen und inwieweit die Menschen die Optionen zur Nutzung ausländischer Medienange-bote nutzen (6). Dem weltweiten Gegenstandsbereich dieses Handbuchs entsprechend ver-sucht die Darstellung, so weit wie möglich Befunde aus allen Teilen der Welt einzubeziehen. Gleichwohl wird ein besonderer Schwerpunkt bei der Situation in Europa liegen: Zum einen ist hier aufgrund der vielfältigen Bemühungen um die Vergleichbarkeit verschiedener Le-bensbereiche die Informationsgrundlage am besten, zum anderen sind im Hinblick auf den fortschreitenden europäischen Einigungsprozess vergleichende Untersuchungen zum Umgang mit den Medien in dieser Region, in der es um die schrittweise Entwicklung europäischer Öf-fentlichkeiten geht, von besonderer Bedeutung." (Autorenreferat)

[237-L] Hasebrink, Uwe; Mikos, Lothar; Prommer, Elisabeth (Hrsg.): Mediennutzung in konvergierenden Medienumgebungen, (Rezeptionsforschung, Bd. 1), Mün-chen: R. Fischer 2004, 349 S., ISBN: 3-88927-341-6 (Standort: UuStB Köln(38)-30A9743) INHALT: "Technische Konvergenz ist das Schlagwort, mit dem der anhaltende Wandel der Me-

dienumgebungen oft charakterisiert wird. Die Grenzen zwischen verschiedenen Medien ver-schwimmen, es entstehen vielfältige Mischformen und Neukombinationen alter und neuer Angebote. Die Beiträge dieses Bandes gehen der leitenden Fragestellung nach, wie die Me-diennutzer mit den neuen Angebotskonstellationen umgehen, wie sie verschiedene alte und neue Medienangebote für sich kombinieren und welchen Gebrauch sie von neuen Möglich-keiten der Interaktivität und Cross-Medialität machen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Uwe Hasebrink, Lothar Mikos, Elizabeth Prommer: Mediennutzung in konvergierenden Me-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 149 1.6 Mediennutzung

dienumgebungen: Zur Einführung (9-20); Lothar Mikos: Medienhandeln im Alltag - Alltags-handeln mit Medienbezug (21-40); Burkhard Michel: Das Habituskonzept zur Überwindung cartesianischer Einführungen in der Rezeptionsforschung (41-66); Uwe Hasebrink: Konver-genz aus Nutzerperspektive: Das Konzept der Kommunikationsmodi (67-88); Wolfgang Schweiger: Mythen der Internetnutzung - Ursachen und Folgen (89-114); Ekkehardt Oehmi-chen: Mediennutzungsmuster bei ausgewählten Nutzertypen. Empirische Erkenntnisse zur Online-Nutzung (115-146); Ulrich Hienzsch, Elizabeth Prommer: Die Dean-Netroots - Die Organisation von interpersonaler Kommunikation durch das Web (147-172); Sabine Trepte, Eva Baumann: "More and More" oder Kannibalisierung? Eine empirische Analyse der Nut-zungskonvergenz von Nachrichten- und Unterhaltungsangeboten in TV und WWW (173-198); Sabine Trepte, Leonard Reinecke, Anling Richter-Matthies, Cyrill Adelberger, Jan-Tajo Fittkau: Von Jägern und Sammlern - Motive des MP3-Sharings in Abgrenzung zum CD-Kauf (199-220); Elizabeth Prommer: Filmauswahl unter crossmedialen Bedingungen: Der Einfluss von Trailer, Werbung, Kritiken und Film-Websites auf die Filmauswahl (221-242); Carsten Reinemann: Einfalt oder Vielfalt? Zur Struktur der Medienrepertoires politischer Journalisten in einer veränderten Medienumgebung (243-270); Saskia Böcking, Christoph Klimmt, Peter Vorderer: "Die drei Klassiker": Medienrepertoires von Vorschulkindern in konvergierenden Medienumgebungen (271-298); Tilo Hartmann, Holger Schramm, Christoph Klimmt: Para-soziale Interaktionen und Beziehungen mit Medienfiguren in interaktiven und konvergieren-den Medienumgebungen (299-320); Silvia Knobloch, Lan Van Nguyen-Blaas, Matthias R. Hastall: Mitfühlen oder Mitspielen Wahrnehmung von Medienfiguren in Trickfilm und PC-Spiel bei Grundschulkindern (321-346).

[238-L] Herlyn, Gerrit: Die andere Seite der Informationsgesellschaft: zur privaten Nutzung des Internet am Ar-beitsplatz, in: Gunther Hirschfelder, Birgit Huber (Hrsg.): Die Virtualisierung der Arbeit : zur Ethnographie neuer Arbeits- und Organisationsformen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2004, S. 273-288, ISBN: 3-593-37501-X INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind nichtintendierte Nutzungen und Veralltägli-

chungsprozesse des Mediums Internet. Anhand eine Reihe von Beispielen geht die Verfasse-rin auf die technische Innovationen begleitenden Aushandlungsprozesse von Bedeutungen und Bedeutungszuschreibungen ein, die sich aus symbolischen Aufladungen und kulturellen Praxen ableiten lassen, auf An- und Einpassungsleistungen, die mitunter nicht in den Medien oder der Technik angelegt sind. Unter dem Stichwort Repräsentation steht vor allem der Be-reich der Büro-Folklore im Mittelpunkt. Hier geht es um konkrete Beispiele für Medieninhal-te, in denen Auseinandersetzungen mit der neuen Arbeitswelt deutlich werden. Unter dem Stichwort Konsum wird die subjektive Deutung und Kontextualisierung der Umgangs- und Nutzungsweisen des neuen Mediums Internet analysiert. Eine weitere Perspektive betrifft die Regulierungsbestrebungen im Spannungsfeld zwischen Überwachung und Kontrolle von Ar-beitnehmern und den noch nicht ausformulierten gesetzlichen Regelungen und Arbeitnehmer-rechten. Aus der Sicht der Angestellten, so das Fazit der Untersuchung, wird das Internet am Arbeitsplatz zum Raum, der zu bewältigende Spannungsverhältnisse zwischen Arbeitsord-nung und spielerischen Freiräumen, zwischen privat und öffentlich, zwischen lokal konkreter Arbeit und einer sich global erstreckenden Informationswelt in sich trägt. (ICE2)

150 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.6 Mediennutzung [239-L] Hill, Annette: Fernsehzuschauer und Factual-TV in Großbritannien, in: tv diskurs : Verantwortung in audio-visuellen Medien, Jg. 7/2004, H. 30/4, S. 4-9 INHALT: Als Factual-TV werden Fernsehsendungen bezeichnet, die einen Tatsachenbezug haben

und wie Doku-Soaps und Reality-Shows von fiktionalen Elementen getragen werden. In Großbritannien sind zahlreiche Fernsehgenres entwickelt worden, die dokumentarische Ele-mente mit populären Unterhaltungsformaten verbinden. In einer repräsentativen Erhebung wurden 2003 4.500 junge Erwachsene und ältere Erwachsene per Fragebogen zur Nutzung, Bewertung und Lerneffekt von Factual-TV befragt. Die Auswertung der Umfrage ergab, dass die Zuschauer mit den sich verändernden Formaten keine klare Vorstellung über das Genre verbinden und den Lerneffekt populärer Factual-Formate gering einschätzen. (DY)

[240-F] Holly, Werner, Prof.Dr. (Leitung): Der sprechende Zuschauer. Wie wir uns das Fernsehen kommunikativ aneignen INHALT: Bisher wurde die Kommunikation von Fernsehzuschauern, wenn überhaupt, dann unter

kulturpessimistischen oder medienpädagogischen Vorzeichen gesehen und hat zu normativen Fragen geführt wie: Verdirbt Fernsehen die familiäre Kommunikation? Unsere detaillierte empirische Untersuchung zeigt, wie tatsächlich beim und über Fernsehen gesprochen wird, in welchen Formen und mit welchen Funktionen. Die Untersuchung wirft ein neues Licht auf das Medium Fernsehen, das bisher als Informations- und Unterhaltungsmedium gesehen wor-den ist. In unseren Augen ist Fernsehen vor allem eine Orientierungsressource, ein stetiger Lieferant von symbolischem Material, hinreichend verbindlich und zugleich angemessen un-verbindlich, mit dessen Hilfe sich die Zuschauer wechselseitig orientieren, über Relevanzen, Normen, Werte, die sie situations- und gruppenspezifisch untereinander abgleichen, um die Viabilität ihrer Weltdeutungen zu testen. Das Fernsehen ist in seiner Programmgestaltung diesem Bedürfnis nach Anschluß an die Alltagswelten der Zuschauer immer weiter entgegen-gekommen; mit Talkshows, Doku-Soaps oder den Container-Shows ist es nicht mehr nur "Fenster zur Welt", sondern auch explizit Kontrastfolie und Spiegel der kleinen Welten der Zuschauer. Zuschauerkommunikation leistet die Aneignungs- und Vermittlungsarbeit.

METHODE: Qualitative Rezeptionsforschung; Gesprächsanalyse; linguistischer Ansatz; Unter-suchung authentischer Zuschauerkommunikation, um die Muster der kommunikativen Fern-sehaneignung zu erfassen DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 7; Gruppen/ Familien -verschiedene Orte, verschiedene Milieus; Auswahlverfahren: Zufall). Gesprächsanalyse. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Klemm, Michael: Das Fremde, das Eigene und das Fernsehen: wie sich Zuschauer die große Welt aneignen. in: Bayer, Julia; Engl, Andrea; Liebheit, Melanie (Hrsg.): Strategien der Annährung: Darstellungen des Fremden im deutschen Fernsehen. Bad Honnef: Horlemann 2004, S. 184-200. ISBN 3-89502-187-3.+++Holly, Werner: Fernseh-kommunikation und Anschlusskommunikation: fernsehbegleitendes Sprechen über Talk-shows. in: Tenscher, Jens; Schicha, Christian (Hrsg.): Talk auf allen Kanälen: Angebote, Ak-teure und Nutzer von Fernsehgesprächssendungen. Wiesbaden: Westdt. Verl. 2002, S. 353-370. ISBN 3-531-13709-3.+++Baldauf, Heike: Knappes Sprechen. Reihe germanistische Linguistik, Bd. 227. Tübingen: Niemeyer 2002. ISBN 3-484-31227-0.

ART: gefördert BEGINN: 1995-01 ENDE: 1997-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 151 1.6 Mediennutzung INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Fachgebiet Germa-

nistik Professur für Germanistische Sprachwissenschaft (09107 Chemnitz) KONTAKT: Leiter (Tel. 0371-531-4908, Fax: 0371-531-4052,

e-mail: [email protected]) [241-L] Iske, Stefan; Klein, Alexandra; Kutscher, Nadia: Nutzungsdifferenzen als Indikator für soziale Ungleichheit im Internet, in: kommunikation @ gesellschaft : Soziologe - Telematik - Kulturwissenschaft, Jg. 5/2004, 18 S. (URL: http://www.soz.uni-frankfurt.de/K.G/B3_2004_Iske_Klein_Kutscher.pdf) INHALT: "In Abgrenzung zum Phänomen der Digitalen Spaltung (Digital Divide) werden in

diesem Artikel Nutzungsdifferenzen unter der Perspektive der Digitalen Ungleichheit (Digital Inequality) diskutiert. Auf Grundlage einer empirischen Untersuchung mit Jugendlichen zu ihren Internet-Nutzungspraxen wird die zentrale Bedeutung des formalen Bildungshinter-grundes für die Analyse und Erklärung von Unterschieden in den Nutzungsweisen im Kon-text des Internet belegt. Die Bedeutung des Bildungshintergrundes ist in den Nutzungsdimen-sionen Information und Kommunikation auf der Basis unterschiedlicher Interessen und Fä-higkeiten sowie allgemein sozial unterschiedlicher Voraussetzungen der jeweiligen NutzerIn-nen zu erklären und stellt weiterführende Fragen und Herausforderungen. Unter der Perspek-tive der Digitalen Ungleichheit gilt es, durch die strukturelle Berücksichtigung von Differenz Angebote zu schaffen und weiterzuentwickeln, die Ungleichheiten der NutzerInnen im Kon-text von Zugang und Nutzung reflektieren und sowohl ungleichheitssensibel als auch un-gleichheitsüberwindend einen Möglichkeitsraum für Aneignung und Bildung zur Verfügung stellen und sichern." (Autorenreferat)

[242-L] Jäckel, Michael; Wollscheid, Sabine: Medienzeitbudgets im Vergleich: eine Gegenüberstellung der Langzeitstudie Massenkom-munikation und der Zeitbudgeterhebung des Statistischen Bundesamtes, in: Medien & Kom-munikationswissenschaft, Jg. 52/2004, Nr. 3, S. 355-376 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550) INHALT: "Dieser Beitrag untersucht die Mediennutzung der deutschen Bevölkerung aus einer

vergleichenden Sichtweise. Eine diagnostizierte 'Knappheit' an Zeit und Aufmerksamkeit in Relation zu einem ansteigenden Aktivitätsspektrum (in der Freizeit) führt dazu, dass mediale Zeitbudgets zunehmend an Bedeutung gewinnen. Um dieses Problem zu analysieren, werden Ergebnisse der Zeitbudgeterhebung des Statistischen Bundesamtes von 1991/92 und 2001/02 sowie der Studie Massenkommunikation der Jahre 1990 und 2000 betrachtet. Es zeigen sich erhebliche Unterschiede in den Medienzeitbudgets zwischen den beiden Studien. Diese lassen sich einerseits durch divergierende Fragestellungen sowie Zielsetzungen erklären, anderer-seits durch Effekte, die im Zusammenhang mit der jeweiligen Methode entstehen." (Autoren-referat)

[243-L] Jansen, Gregor M.: Mensch und Medien: Entwurf einer Ethik der Medienrezeption, (Forum interdisziplinäre Ethik, Bd. 30), Frankfurt am Main: P. Lang 2003, 346 S., ISBN: 3-631-51291-0

152 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.6 Mediennutzung INHALT: Massenmedien und ihre Nutzung prägen unsere Gesellschaft. Medienkompetenz gilt

daher als eine der wichtigen Schlüsselqualifikationen der Gegenwart. Wie prägen Massenme-dien die Gesellschaft? Und wie können die NutzerInnen verantwortungsvoll mit ihnen umge-hen? Wo liegen hier die spezifischen ethischen Verantwortlichkeiten? Mediennutzung ist als aktive Betätigung der Rezipienten anzusehen. Daher darf die entscheidende Frage nicht (mehr) lauten: Was machen die Medien mit uns?, sondern: Wie können wir die Medien ver-antwortlich nutzen?. Die Arbeit legt den Entwurf einer Ethik der Medienrezeption vor, die von diesem Nutzeransatz ausgeht. Die Dissertation ist wie folgt gegliedert: 1. Einleitung; 2. Die Massenmedien - Signatur heutiger Gesellschaft; 3. Moraltheologische Grundlegung: die Person als Subjekt ethischen Handelns im Kontext massenmedialer Kultur: 4. Medienrezepti-on als ethisch verantwortliches Handeln; 5. Konsequenzen zur ethischen Beurteilung der Me-dienrezeption. (BM2)

[244-L] Keitel, Evelyne; Boehnke, Klaus; Wenz, Karin (Hrsg.): Neue Medien im Alltag: Nutzung, Vernetzung, Interaktion, (DFG-Forschergruppe "Neue Me-dien im Alltag", Bd. 3), Lengerich: Pabst 2003, 315 S., ISBN: 3-89967-067-1 (Standort: UB Duis-burg(464)-01OFZ1479-3) INHALT: "Der vorliegende Band dokumentiert die Ergebnisse der ersten - dreijährigen - Förder-

phase der Chemnitzer DFG-Forschergruppe 'Neue Medien im Alltag'. Vorgelegt werden nach einer Einleitung der HerausgeberInnen acht Beiträge in einem besonderen Format: Den Do-kumentationen der Forschungsergebnisse der Teilprojekte folgt jeweils eine Kommentierung durch eine Wissenschaftlerin/einen Wissenschaftler von außerhalb der Forschergruppe, in der Stärken und Schwächen des jeweiligen Projekts ebenso angesprochen werden wie eigene Ar-beiten des Kommentators im Bereich des kommentierten Forschungsprojekts. Im einzelnen behandeln die Teilprojekte aus einer dezidiert auf den Alltag ausgerichteten, interdis-ziplinären Perspektive die Softwareentwicklung in kleinen Unternehmen, den Wissenserwerb aus WWWbasierten Informationsbeständen, das Grammatik Lernen mit Internet, personale Stile medienvermittelten Arbeitens, das Sprechen vor dem Computer, die Rolle von (neuen) Medien in der Jugendsozialisation, die Selbstdarstellung auf privaten Homepages und - aus kulturwissenschaftlicher Perspektive - das Actionspiel Max Payne." (Autorenreferat). Inhalts-verzeichnis: E. Keitel, K. Boehnke, K. Wenz: Neue Medien im Alltag: Nutzung, Vernetzung, Interaktion (7-28); A. Henninger, A. Sieber: Integration statt Revolution: Neue Medien in kleinen Softwareunternehmen (29-62); Kommentar von Ch. Floyd: Empirische Tradition und die Implikationen für empirische Arbeiten heute (63-70); A. Naumann, J. Waniek, A. Brunst-ein, J. Krems: Wissenserwerb aus WWW-basierten Informationsbeständen (71-96); Kom-mentar von H. Körndle, S. Narciss: Förderung des selbständigen Lernens mit vernetzten In-formationstechnologien (97-108); J. Schmied, Ch. Haase: Grammatik lernen im Internet: Die Chemnitz InternetGrammar (109-126); Kommentar von K. Kohn: Sprachenlernen mit neuen Medien: Ein Forschungs- und Praxiskontext für die Chemnitz InternetGrammar (1027-137); I. Matuschek, F. Kleemann, G. G. Voß: Neue Medien - Neue Arbeit? Informatisierung der Arbeit und personale Stile medienvermittelten Arbeitens (138-157); Kommentar von Karin Lohr: Personale Arbeitsstile als Erweiterung des Zugangs arbeits- und industriesoziologischer Forschung (158-167); J. Haase, C. Schulz-Nötzold: Problemlösen und Kooperieren beim Sprechen vor dem Computer (168-193); Kommentar von U. Schmitz: Sprechen vor, an, in Computern und über sie (194-202); K. Boehnke, T. Münch: Jugendsozialisation und Medien: Helfen Medien und Musik beim Erwachsenwerden? (203-227); Kommentar von M. Reitzle:

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Erwachsen werden durch Musik? (228-233); A. Schütz, F. Machilek, B. Marcus: Selbstdar-stellung auf privaten Homepages - Ausgangspunkt und erste Ergebnisse (234-262); Kommen-tar von K.-H. Renner: Selbstdarstellung im MUD und auf privaten Homepages - Unterschiede und Gemeinsamkeiten (263-274); R. Gunzenhäuser: Männlichkeit als Spektakel: Das Action-spiel Max Payne (275-304); Kommentar von K. Wenz: Computerspiele in den Kulturwissen-schaften (305-313).

[245-F] Kleber, Susanne, Dipl.-Päd.; Kokot, Cordula, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Sting, Ste-phan, Priv.Doz. Dr. (Leitung): P.I.N.G.U.I.N. (Internet im Hort) INHALT: "P.I.N.G.U.I.N." bedeutet: Pfiffig Ins Netz Gehen und Informationen Nutzen. Dies

umreißt kurz und präzise das Neue dieses Projekts: "pfiffig" heißt, sich eben nicht in den "un-endlichen virtuellen Weiten" zu verlieren, sondern clevere Strategien für Problemlösungen zu finden und ggf. Alltagshandeln zu simulieren; "ins Netz gehen" beinhaltet ein aktives Erleben des Mediums Internet, d.h. ich muss selbst etwas tun und bin nicht passiv; "Informationen nutzen" ist ebenfalls aktiv, denn Informationen müssen zuerst einmal gefunden und dann ver-arbeitet werden. Hier wird der Ansatz einer aktiven Medienarbeit deutlich, der dem Projekt zugrunde liegt. Mit Hilfe einer fundierten, doch zugleich auch innovativen wissenschaftlichen und medienpädagogischen Begleitung, soll erstmalig ein Modellprojekt in Sachsen Kindern, Erzieherinnen und Eltern in Kindertageseinrichtungen ermöglichen, sich umfassend mit dem Medium Computer und speziell mit dem Internet vertraut zu machen, Ungewöhnliches zu er-forschen und dabei eigene Handlungsstrategien zu entdecken. Dazu gehört nicht nur die Un-terstützung bei der Beherrschung der technischen Seite der Computernutzung, sondern auch beim Umgang mit verschiedenster Software und die Stärkung des Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten. Das Erlernen von effektiven Suchstrategien im Netz und die Nutzung von Res-sourcen in einem Team sind bei diesem Prozess nur zwei Effekte. Hierbei bewegen wir uns - medienpädagogisch gesehen - auf einem fast unerforschten Gebiet. Hauptziel dabei ist das Er-langen von Medienkompetenz bei allen am Projekt Beteiligten. Zwei wichtige Ziele seien an dieser Stelle nur kurz erwähnt. Zum einen die Schaffung von Partizipationsmöglichkeiten von Kindern und zum anderen die Bereitstellung eines gleichberechtigten Zugangs für alle. Siehe auch Internet: http://www.pinguin-dresden.de . GEOGRAPHISCHER RAUM: Landkreis Ka-menz

METHODE: Die Stärkung des Selbstvertrauens der Kinder und damit die Stärkung der Persön-lichkeit und die Förderung der Medien- und somit Lebenskompetenz sind wichtige Ziele die-ses Projektes. Dabei haben Freiwilligkeit und Spaß im Umgang mit dem Computer oberste Priorität. Der Arbeitsansatz für dieses Projekt läßt sich von der aktiven Medienpädagogik her-leiten: Medientransparenz, kritische Reflexion und selbstbestimmter Umgang mit Medien fördern kommunikative, soziale und mediale Kompetenzen, die der Stärkung und Entfaltung der Persönlichkeit junger Menschen dienen. Die wissenschaftliche Begleitung sorgt dafür, daß ein Rahmenkonzept für das Modellprojekt "P.I.N.G.U.I.N." entwickelt wird. Innerhalb dieses Rahmens soll jede Einrichtung ihr medienpädagogisches Arbeitsprofil (insb. zur Com-puternutzung) erarbeitet haben und in der Lage sein, daran weiterzuarbeiten. Anhand der Pro-filbildung in den einzelnen Einrichtungen wird ein Katalog zusammengestellt, der die Aktivi-täten während des Projekts modellhaft skizziert. Die Vernetzung der Modelleinrichtung soll hergestellt und ein Katalog erarbeitet worden sein, der die wichtigsten Punkte im Umgang der Kinder mit dem Computer beinhaltet. Forschungsdesign: Qualitative als auch quantitative

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Methoden bilden die Grundlage der Datengewinnung. Ein Mix aus mehreren Methoden ist aus zweierlei Hinsicht angezeigt. Zum einen, weil die methodischen Grundlagen für dieses Feld dünn gestreut sind und sich deshalb innovative und kreative Forschung notwendig macht. Zum anderen, weil es dadurch möglich wird, sich dem Thema von verschiedenen Sei-ten aus zu nähern. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, daß nicht nur die "klassischen" Methoden zum Einsatz kommen. Mit Hilfe der Dokumentation des Projekts in jeder Einrichtung kann man über einen längeren Zeitraum beobachten, wie das Internet im Alltag genutzt wird, welche Erfolge sich einstellen und welche Schwierigkeiten dabei auftre-ten, denn zwischen Beginn und Ende des Modellprojekts werden drei Jahre liegen, in denen sich bei allen Beteiligten viel verändern kann. Dabei ist die wissenschaftliche Begleitung auf die Erkenntnisse der medienpädagogischen Begleitung angewiesen. Es werden drei Horte mit voraussichtlich 20, 24 bzw. 90 Kindern im Landkreis Kamenz am Projekt teilnehmen. Unter-suchungdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen, Qualitatives Inter-view; Standardisierte Befragung, face to face; Videographie. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Kleber, S.; Kokot, C.; Sting, S.: Modellprojekt P.I.N.G.U.I.N. - Internet im Hort? Pfiffig Ins Netz Gehen Und Informationen Nutzen. in: KiTa aktuell, 2001, 6, S. 139-142.+++Kleber, S.: Modellprojekt P.I.N.G.U.I.N. - Internet im Hort. in: KiTa aktu-ell 2002, 1, S. 12-14.+++Sting, S., Kleber, S.; Kokot, C: Hortkinder nutzen Computer und In-ternet. in: KiTa aktuell, 2002, 11, S. 234-236.+++Kleber, S.: Modellprojekt P.I.N.G.U.I.N. - Internet im Hort. in: Fritz, K.; Sting, S.; Vollbrecht, R.: Mediensozialisation. Pädagogische Perspektiven des Aufwachsens in Medienwelten. Opladen: Leske+Budrich 2004, S. 161-169.+++Kleber, S.; Kokot, C. (Hrsg.): Internet im Hort - Ergebnisse des Modellprojektes P.I.N.G.U.I.N. Kronach: Carl-Link-Verlag 2004, 96 S.+++Kleber, S.; Kokot, C.: Modellpro-jekt P.I.N.G.U.I.N. Ein Film zur Internetnutzung von Hortkindern. Radebeul: Medienzille e.V. 2004, 50 Minuten. ARBEITSPAPIERE: Kleber, S.; Kokot, C.; Sting, S.: P.I.N.G.U.I.N. - Pfiffig Ins Netz Gehen Und Informationen Nutzen. Projektbericht "Internet im Hort". Erstes Projekthalbjahr Januar bis Juni 2001.+++Fünf Werkstattberichte siehe Internet: http://www. pinguin-dresden.de .

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Freistaat Sach-sen Staatsministerium für Soziales FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften (01062 Dresden)

KONTAKT: Kleber, Susanne (Tel. 0351-463-33409, -mail: [email protected])

[246-L] Klingler, Walter; Gerhards, Maria: Mediennutzung in der Zukunft - Konstanz und Wandel: Trends und Perspektiven bis zum Jahr 2010, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 10, S. 472-482 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/gerhards_10-2004.pdf?foid=12804) INHALT: "Die Fortschreibung der Analyse 'Mediennutzung in der Zukunft' bestätigt die sich vor

einigen Jahren abzeichnenden Veränderungen im Mediennutzungsverhalten der Deutschen, die auf einen evolutionären Prozess hinweisen. Anhand von so genannten Trendgruppen (Jüngere, Onliner und Moderne Performer) und Vergleichsgruppen (Anfang 40- bis Mitte 50-Jährige, Bürgerliche Mitte), die anzeigen, inwieweit Entwicklungen in der 'Mitte der Gesell-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 155 1.6 Mediennutzung

schaft' angekommen sind, können Veränderungen der Mediennutzung für die kommenden Jahre prognostiziert werden. Datengrundlage sind mehrere Studien, darunter die ma Radio, Ergebnisse der AGF/ GfK Fernsehforschung, die ARD/ ZDF-Online-Studie, die Verbrauchs- und Medienanalyse (VUMA) und die Langzeitstudie Massenkommunikation. Die Studien weisen daraufhin, dass sich Fernsehen und Hörfunk gemessen an der Nutzungsfrequenz be-haupten werden, während die Tageszeitung mit einem Rückgang rechnen muss. Bei den Ta-gesreichweiten wird sich das Fernsehen mindestens behaupten, das Radio steht leicht unter Druck, die Tageszeitungen wesentlich deutlicher. Gemessen an der (insgesamt steigenden) Nutzungsdauer der Medien wird das Fernsehen Alltagszeit über den Tag hinweg im Haus gewinnen können, während der Hörfunk in dieser Zeit verstärkt mit Fernsehen und Internet konkurrieren wird, aber außer Haus Zeit gewinnen könnte. Die tägliche Einbindung des In-ternets wird zunehmen, wobei die Trendgruppen das Internet nicht nur quantitativ stärker, sondern auch inhaltlich vielfältiger nutzen. Die Tageszeitungen werden in einer verstärkten News-Konkurrenz auch mit dem Internet Zeit verlieren. Die Kernkompetenzen der Medien bleiben bestehen. So werden die klassischen Medien Hörfunk, Fernsehen und Tageszeitung ihre Kernkompetenzen im Bereich der Information behalten, wenn auch das Internet hier eine ergänzende Positionierung einnimmt. Die Bindung an die traditionellen Medien lockert sich zwar tendenziell etwas, ein massiver Umschichtungsprozess ist allerdings nicht festzustellen. Das Fernsehen bleibt Leitmedium, der Hörfunk verdankt seine starke Position durch die viel-fältige Einbindung in den Alltag, das Internet hat ein eigenständiges Profil erworben." (Auto-renreferat)

[247-L] Klingler, Walter; Müller, Dieter K.: ma 2004 Radio II - Hörfunk behauptet Stärke: aktuelle Daten zur Hörfunknutzung in Deutschland, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 9, S. 410-420 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/klingler_mueller_9-2004.pdf?foid=12230) INHALT: "Der Hörfunk hat nach den Ergebnissen der ma 2004 Radio II seine starke Stellung im

Medien-Zeitbudget der Bundesbürger gefestigt. Durchschnittlich schalten gut 79 Prozent je-den Tag das Radio ein (Hörer gestern), und sie hören dabei 196 Minuten lang zu. Betrachtet man nur die tatsächlichen Hörer, liegt die Verweildauer mit 248 Minuten, also bei mehr als vier Stunden täglich. Innerhalb von 14 Tagen werden fast 95 Prozent der Bürger vom Hör-funk erreicht (Weitester Hörerkreis). Radio liegt damit gemeinsam mit dem Fernsehen in der Konkurrenz elektronischer Medien vorn. Insgesamt ist die Radionutzung mit Blick auf die Gesamtbevölkerung recht stabil. Die Hördauer der 14- bis 19-Jährigen, die in den vergange-nen Jahren tendenziell rückläufig war, hat sich nunmehr stabilisiert. Charakteristisch für die jüngeren Hörer bis 29 Jahre ist ein relativ gleich bleibendes Nutzungsniveau im Tagesverlauf. Junge Hörer sind somit zu jedem Zeitpunkt zwischen 7.00 und 17.00 Uhr über das Radio gleich gut zu erreichen. Die Ergebnisse der neuen ma basieren auf insgesamt gut 58600 Inter-views, die in den beiden Erhebungszeiträumen September bis Dezember 2003 sowie Januar bis April 2004 durchgeführt wurden. Die Hörfunknutzung wurde dabei zur korrekten Abbil-dung aller 331 Sender/ Programme in 145 regionalen Splits ermittelt. Wo wird Radio gehört? Der mehrjährige Vergleich der ma-Daten zeigt eine Tendenz zu wachsender Nutzung außer Haus. Dies gilt für die meisten soziodemographischen Gruppen, besonders jedoch für die Be-rufstätigen, die Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen sowie die 20- bis 29-Jährigen; für die letztere, sehr mobile Altersgruppe ist Radio offensichtlich das Begleitmedium für unterwegs.

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Insgesamt bestätigt die ma 2004 Radio II die starke Einbindung des Radios in den Alltag. Die Zahl der Umschaltungen zwischen verschiedenen Programmen hat in den letzten Jahren ten-denziell zugenommen. Wurden 2001 innerhalb von 14 Tagen noch durchschnittlich 3,7 Pro-gramme gehört, sind es nach der neuen Erhebung 4,0 Programme; pro Tag werden durch-schnittlich 1,6 Programme gehört." (Autorenreferat)

[248-L] Koolstra, Cees M.; Lucassen, Nicole: Viewing behavoir of children and tv guidance by parents: a comparison of parent and child reports, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, Nr. 2, S. 179-198 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhält-lich) INHALT: In der vorgestellten Untersuchung wurden sowohl Eltern als auch ihre Kinder (N=224)

nach dem Fernsehverhalten der Kinder und der Anleitung zum Fernsehen durch die Eltern be-fragt. Es wurde danach gefragt, ob die Eltern wissen, wie viel Zeit ihre Kinder vor dem Fern-sehgerät zubringen und welche Programme die Kinder sehen. Die Einschätzung der Eltern über die Fernsehzeiten ihrer Kinder lag konstant niedriger als die Angaben, die von den Kin-dern selbst gemacht wurden. Die Eltern kannten etwa die Häfte der Sendungen, die die Kin-der nach eigenen Angaben zu Hause sehen. Was die Anleitung zum Fernsehen angeht, so be-haupteten sowohl Mütter als auch Väter, dass sie diese häufiger ihren Kindern anböten als diese sie nach eigenen Angaben empfingen. Die Tendenz der Eltern, ein größeres Maß an An-leitung anzugeben als ihre Kinder bezieht sich auf alle drei unterschiedlichen Arten der Fern-sehanleitung, die gemessen wurden: restriktiv, instruktiv und soziales gemeinsames Fernse-hen. Mütter, Väter und Kinder stimmten darin überein, dass das soziale gemeinsame Fernse-hen die verbreitetste Praxis und restriktive Maßnahmen die am wenigsten angewandte der Fernsehanleitung ist. (UNübers.) (UN)

[249-L] Kuchenbuch, Katharina; Simon, Erik: Medien im Alltag Sechs- bis 13-Jähriger; Trends, Zielgruppen und Tagesablauf: Ergebnisse der ARD/ ZDF-Studie "Kinder und Medien 2003", in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 9, S. 440-451 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Litera-turdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/kuchenbuch_simon_9-2004.pdf?foid=12233) INHALT: "Auch wenn sich der Alltag von sechs- bis 13-jährigen Kindern im Vergleich zum Jahr

1990 nicht dramatisch geändert hat, so ist doch zum Beispiel der Zeitaufwand für Schule und Hausaufgaben gestiegen und der Computer spielt bei der Mediennutzung eine größere Rolle. Der PC wird zum Spielen und mit zunehmendem Alter auch für Lernprogramme gebraucht, während Kinder das Internet erst ab einem Alter von zehn Jahren intensiver nutzen. Die mit Abstand meiste medial verbrachte Zeit widmen Kinder aber nach wie vor dem Fernsehen. Das Radio ist nach dem Fernsehen das am zweithäufigsten genutzte Medium. Die Zeit, die mit dem Lesen von Büchern verbracht wird, ist insgesamt zurückgegangen, obgleich Kinder lesefreudiger sind als ihre Eltern. Der vorliegende Beitrag widmet sich im Rahmen der ARD/ ZDF-Studie 'Kinder und Medien 2003' dem Stellenwert verschiedener Medien für einzelne Zielgruppen der Sechs- bis 13-Jährigen, den Entwicklungen seit 1990 sowie den (Freizeit-)Aktivitäten und der Mediennutzung im Tagesablauf. So gibt es nach wie vor geschlechtsspe-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 157 1.6 Mediennutzung

zifische Unterschiede bei der Mediennutzung: Mädchen gehen stärker als Jungen klassischen Medientätigkeiten wie Bücher oder Zeitschriften lesen und Musik hören nach. Außerdem nutzen sie das Handy intensiver als Kommunikationsmittel, während Jungen nach wie vor stärker elektronische Medien wie Computer und Spielkonsole nutzen. Hörspiele sind eher ein Medium für jüngere Kinder, während Musik hören mit steigendem Alter der Kinder bedeut-samer wird. Die Analyse des Tagesablaufs der sechs- bis 13-jährigen Kinder zeigt, dass Kin-der heute früher aufstehen und später ins Bett gehen als im Jahr 1990. Auch die Fernsehnut-zung der Kinder hat sich weiter in den Abend verschoben. Jedes zweite Kind sieht jeden oder fast jeden Tag allein fern, insbesondere nachmittags und am Vorabend. Die Vorliebe für das Radio steigt mit dem Alter wobei der Schwerpunkt der Radionutzung morgens und nachmit-tags liegt. Tonträger werden am häufigsten nachmittags gehört, Computer nutzen Kinder vor allem am späten Nachmittag und abends; die Buchlektüre findet in der Regel abends statt." (Autorenreferat)

[250-L] Kuhlmann, Christoph; Wolling, Jens: Fernsehen als Nebenbeimedium: Befragungsdaten und Tagebuchdaten im Vergleich, in: Me-dien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 52/2004, Nr. 3, S. 386-411 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550) INHALT: "Den Fernseher nur nebenbei- neben anderen Tätigkeiten laufen zu lassen, scheint

schon länger ein Trend in der Fernsehnutzung zu sein, ohne dass sich größere Forschungsak-tivitäten diesem Phänomen widmen. Grund für die geringe Forschungsaktivität dürften me-thodische Probleme sein, die die Autoren durch eine Methodenkombination aus quantitativem Fragebogen und Tagebuchverfahren in den Griff bekommen wollen. In einer Pilotstudie auf Basis einer Quotenstichprobe von 302 Befragten werden Umfang, Modus, Situationen und Inhalte des Nebenbeisehens sowie dessen Konkurrenz mit anderen Medien untersucht. Die Befunde zeigen eine Dominanz dieses Nutzungsmodus gegenüber der konzentrierten Nutzung (mit Ausnahme der Primetime), eine vor allem audio- und genauer musikkonzentrierte Ne-benbeinutzung besonders der jüngeren Generation sowie besonders häufiges Nebenbeisehen beim Essen und bei der Hausarbeit. Nebenbeisehen verdrängt aber nicht das Radio als das klassische Nebenbeimedium, negative Zusammenhänge finden sich nur zwischen Nebenbei-sehen und der Nutzung der Tageszeitung." (Autorenreferat)

[251-F] Lietz, Thomas, M.A.; Rühle, Ray, M.A. (Bearbeitung); Kutsch, Arnulf, Prof.Dr. (Lei-tung): Rezeptionsgeschichte (Teilprojekt 2 im Rahmen des Gesamtprojekts "Programmgeschichte des DDR-Fernsehens - komparativ") INHALT: Im Mittelpunkt stehen die Muster der Fernsehnutzung in der DDR. Welche Bedürfnisse

hatten die Zuschauer, unterschieden sich diese Bedürfnisse von denen der Bundesbürger und wenn ja, warum? Der Vergleich der beiden deutschen Staaten verspricht dabei Erkenntnisse, die über die historische Situation hinausgehen. Welche Merkmale und Bedingungen determi-nieren die Mediennutzung? Welchen Einfluss haben das Medienangebot und die Bewertung dieses Angebots auf das Verhalten der Rezipienten? Darüber hinaus soll es um den Anteil der Massenmedien am Ende der DDR gehen. Haben die westdeutschen Fernsehprogramme zum Zusammenbruch beigetragen oder haben sie das System nicht eher stabilisiert? Wie haben die

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Zuschauer das Angebot aus Berlin-Adlershof bewertet, wann haben sie "umgeschaltet"? Um diese Fragen beantworten zu können, werden zugleich andere strukturelle und positionelle Merkmale untersucht: mediale Alternativen natürlich und Freizeitalternativen, die Arbeitsbe-dingungen und der Alltag der Menschen, Einkommen, Zeithaushalt und Sozialstruktur. GEOGRAPHISCHER RAUM: DDR

METHODE: Die Quellenvielfalt erfordert einen Methodenmix: historische Datenanalyse (Um-frageergebnisse); Inhaltsanalyse (Akten, Zuschauerbriefe, Rezensionen); medienbiographi-sche Interviews.

VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.ddr-fernsehen.de/2rezeptionsgeschichte/publikatio-nentp2.shtml .

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für

Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Historische und Systematische Kommunika-tionswissenschaft (Postfach 100920, 04009 Leipzig)

KONTAKT: Leiter (Tel. 0341-97-35711, e-mail: [email protected]) [252-F] Lukaszewski, Frank, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Schweer, Martin K.W., Univ.-Prof.Dr. (Leitung); Schweer, Martin K.W., Univ.-Prof.Dr. (Betreuung): Kindergartenkinder und Neue Medien INHALT: In dem Projekt wird der Frage nachgegangen, inwieweit Kinder in der Altersklasse

zwischen Kindergarten und Grundschule Neue Medien nutzen, in welchen Kontexten dies ge-schieht und welche Folgen für die Schule daraus abzuleiten sind.

METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Schweer, Martin K.W.: Neue Medien im Unterricht. Oberhausen: Athena 2002. ISBN 3-89896-129-X.

ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Hochschule Vechta, Institut für Erziehungswissenschaft -IfE- Lehrstuhl Pädago-gische Psychologie (Driverstr. 22, 49377 Vechta)

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [253-F] Möller, Jens, Prof.Dr. (Bearbeitung): Self-concept, motivation, and literacy: development of student reading behavior INHALT: Laut PISA-Studie geben in Deutschland 42% der 15-Jährigen an, nicht zum Vergnügen

zu lesen. Das Leseinteresse und das lesebezogene Selbstkonzept zählen aber (neben den kog-nitiven Grundfähigkeiten, der Dekodierfähigkeit und dem Lernstrategiewissen) zu den statis-tisch signifikanten Prädiktoren der Lesekompetenz. Die mangelnde Lesemotivation und damit verbundene negative Einstellungen zum Lesen können als eine mögliche Ursache für die im internationalen Vergleich schwache Lesekompetenz deutscher Schülerinnen und Schüler be-trachtet werden. Im Projekt soll längsschnittlich im Zeitraum vom Abschluss der Grundschule bis zur neunten Klasse der weiterführenden Schulen an Schulklassen aus Hauptschulen, Real-schulen, Gymnasien und Gesamtschulen untersucht werden, wie sich die Lesemotivation und das lesebezogene Selbstkonzept entwickeln und wie deren Entwicklungen mit dem Lesever-

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halten (Auswahl des Lesestoffs, Lesemenge) und der Lesekompetenz (Leseverständnis und Textlernen) verknüpft sind. Parallel zu diesen Prozessen sollen motivationale und leistungs-bezogene Verläufe in drei konkurrierenden Domänen (Rechnen, Sport, Kunst/ Musik) und in einer ähnlichen Domäne (wie dem Schreiben) erfasst werden, um die Domänenspezifität von akademischen Selbstkonzepten (s. Möller & Köller, in Druck), Motivationen (s. Bong, 2001) und Kompetenzen (s. Köller, Daniels & Baumert, 2000) analysieren zu können. Dabei ist es das Ziel, auf der Basis der resultierenden Befunde die Frage nach den Ursachen förderlichen und ungünstigen Leseverhaltens beantworten zu können. Den Ausgangspunkt und theoreti-schen Hintergrund für diese Untersuchung bildet eine auf die Lesemotivation bezogene Vari-ante des Erwartungs-Wert-Modells von Eccles (z.B. Wigfield& Eccles, 2000).

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Kiel, Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Lehrstuhl

Psychologie für Pädagogen (Olshausenstr. 75, 24098 Kiel) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [254-F] Noetzel, Thomas, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung): Regionale Entwicklung und die neuen Informations- und Kommunikationstechniken: Inter-net im DGH oder Virtuelles Dorfgemeinschaftshaus? INHALT: Inhaltliches Ziel ist die Gewinnung von Informationen über den Stand der Internetnut-

zung im ländlichen Raum. Inhalt der Befragung war das Nutzungsverhalten allgemein sowie die Nutzung für spezielle Aufgaben wie z.B. zum Kaufverhalten über das Internet.

METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen. Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 160). Sekundärana-lyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-05 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Land Hessen Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz FINANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Insti-tut für Politikwissenschaft Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte (Wilhelm-Röpke-Str. 6 G, 35032 Marburg)

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06421-28-24382, e-mail: [email protected]) [255-L] Oehmichen, Ekkehardt; Schröter, Christian: Die OnlineNutzerTypologie (ONT): ARD/ ZDF-Online-Studie 2004, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 8, S. 386-393 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/oehmichen_schroeter_8-2004.pdf?foid=12152) INHALT: "Auf Basis der ARD/ ZDF-Online-Studie 2004 wurde die OnlineNutzerTypologie

(ONT) entwickelt, um eine angemessene und zugleich möglichst plastische Abbildung unter-schiedlicher Onlinenutzungsmuster zu erreichen. Sechs Onlinenutzertypen sind zu unter-scheiden: auf der einen Seite (aktiv-dynamisch) die Jungen Hyperaktiven und Jungen Flaneu-re, die Routinierten Infonutzer und E-Consumer auf der anderen Seite (selektivzurückhaltend) die Rand- und Selektivnutzer. Die vier aktivdynamischen Typen haben sich das neue Medium umfassend zueigen gemacht oder sind dabei, seine Möglichkeiten zu erschließen und auszu-

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schöpfen. Im Alltag dieser Gruppen, die zusammengenommen fast die Hälfte aller Onlinenut-zer ausmachen, ist das Internet nicht mehr wegzudenken. Selektiv- und Randnutzer - sie stel-len die Mehrheit der Onlinenutzer - haben das Internet zwar auch in ihren Alltag integriert, gehen aber lange nicht so virtuos und aktiv mit dem Medium um. Junge Hyperaktive, in der Regel unter 30 Jahre alt, nutzen fast alle Onlineanwendungsmöglichkeiten intensiver als an-dere User, wobei der Austausch und die Kommunikation mit anderen über das Netz zentrale Bedeutung haben. Junge Flaneure, zu zwei Dritteln unter 30 Jahre alt und zu zwei Dritteln Frauen, haben einen breiten Zugang zu freizeitbezogenen Informationen für das persönliche Lebensumfeld. Für die E-Consumer, schwerpunktmäßig zwischen 30 und 39 Jahre alt, ist das Internet primär ein großer Marktplatz: Bei ihnen dreht sich fast alles um Informationen über Produkte, um Interaktion, Austausch und Transaktion. Die Routinierten Infonutzer - größten-teils 30 bis 50 Jahre alt - repräsentieren die typischen Internetuser vergangener Jahre: Im Vordergrund steht die Informationsnutzung, während die kommunikativen Seiten des Webs sowie Onlineshopping und Downloads sekundär sind. Selektiv- und Randnutzer stehen dem Internet distanziert gegenüber. Selektivnutzer, für die die kommunikativen Aspekte des Inter-nets Priorität haben, sind vorwiegend männlich, Randnutzer, die das Internet nur ab und zu für die eine oder andere Information und Auskunft brauchen, überwiegend weiblich. Letztere stellen die derzeit größte Onlinenutzergruppe. Bei den meisten Onlinern spielen die klassi-schen Medien weiterhin eine große Rolle, und das Internet behält einen Ergänzungscharak-ter." (Autorenreferat)

[256-F] Petko, Dominik, Dr.; Haab, Susanne (Bearbeitung); Reusser, Kurt, Prof.Dr. (Leitung): Mediennutzung in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung der Deutschschweiz INHALT: Eine per E-Mail bei allen Dozierenden an Lehrerbildungsstätten der Deutschschweiz

durchgeführte Umfrage fragte nach dem Ausmaß der gegenwärtiger Nutzung neuer Medien und nach den diesbezüglichen Einstellungen. Der Fragebogen ging an die einschlägigen 28 Institute, welche ihn per Mail an die Dozierenden weiterleiteten. Es hat sich gezeigt, dass nur 46 Personen auf diese Weise nicht zu erreichen waren; es konnten insgesamt 1479 Fragebo-gen zugestellt werden. Beantwortet haben den Fragebogen dann aber nur 417 Personen, was einer Rücklaufquote von 28% entspricht. Da anzunehmen ist, dass die Personen, die sich an einer Internet-gestützten Umfrage beteiligen, eher zur Gruppe jener Menschen gehören, die eine aufgeschlossene Haltung gegenüber dem Medium und tendenziell überdurchschnittliche diesbezügliche Kompetenzen aufweisen, sind natürlich gewisse Vorbehalte gegenüber der Repräsentativität der Ergebnisse angebracht. Glaubt man aber den vorliegenden Ergebnissen, so sind die allermeisten in der deutschschweizerischen Lehrerbildung beschäftigten Personen mit dem Computer vertraut. So verfügen 86,8% der Antwortenden über einen Internetzugang vom Arbeitsplatz und gar 91,8% von zu Hause aus. 41,5% geben an, mehrmals täglich ins In-ternet zu gehen. Nur 3 der 417 Antwortenden verwenden nie die elektronische Post; die al-lermeisten (94,5%) versenden oder empfangen E-Mails mehrmals wöchentlich oder gar täg-lich. E-Mail ist klar die am meisten verwendete Internet-Funktion. An zweiter Stelle folgen Recherchen im World Wide Web; etwa zwei von drei an der Befragung Teilnehmenden re-cherchieren auf diese Weise täglich oder doch mindestens mehrmals in der Woche. Im Unter-richt an den Lehrerbildungsanstalten werden die neuen Technologien vorläufig weniger häu-fig verwendet als im Privatbereich; viele Antwortende beklagen entweder den Mangel an Zeit, den derartige Anwendungen verschlängen, oder eine ungenügende technische Infra-struktur. Die Absicht, in Zukunft auf diesem Gebiet mehr zu tun, ist aber verbreitet. Generell

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beurteilen die Antwortenden die neuen Technologien als bedeutsam für die Lehrerbildung von heute und morgen, ohne sie aber für unverzichtbar zu halten. Die Studierenden stehen laut ihrer Meinung den verwendeten Technologien eher indifferent gegenüber. 47,1% der Do-zierenden betrachten ihre Kompetenzen auf dem hier interessierenden Gebiet als knapp genü-gend; 20,3% hingegen beurteilen sie als eher nicht oder sogar als gar nicht ausreichend. GEOGRAPHISCHER RAUM: deutschsprachige Schweiz

METHODE: Internet-basierte Umfrage bei allen Dozierenden in der Lehrerbildung der Deutsch-schweiz (Rücklauf: 28%)

VERÖFFENTLICHUNGEN: Petko, D.; Haab, S.; Reusser, K.: Mediennutzung in der Lehrerin-nen- und Lehrerbildung: eine Umfrage in der deutschsprachigen Schweiz. in: Beiträge zur Lehrerbildung, Jg. 21, 2003, H. 1, S. 8-31.

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: Institution

INSTITUTION: Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Pädagogisches Institut Fach Päda-gogische Psychologie II Kognitionspsychologie, Didaktik (Gloriastr. 18a, 8006 Zürich, Schweiz)

KONTAKT: Petko, Dominik (Dr. Tel. 0041-1-634-2719, e-mail: [email protected]) [257-L] Richter, Susanne: Die Nutzung des Internets durch Kinder: eine qualitative Studie zu internetspezifischen Nutzungsstrategien, Kompetenzen und Präferenzen von Kindern im Alter zwischen 11 und 13 Jahren, (Kinder- und Jugendkultur, -literatur und -medien, Bd. 27), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 299 S., ISBN: 3-631-51777-7 (Standort: FHB Bielefeld(Bi10)-IB-UG-Rich) INHALT: "Vor einigen Jahren rückte das Internet als neues, PC-basiertes Medium immer stärker

ins Zentrum des öffentlichen Mediendiskurses. Durch die Kombination spezifischer Eigen-schaften, insbesondere der Interaktivität und der Multimedialität, eröffnete das Internet neue Dimensionen der Information und Kommunikation. Diese Arbeit lenkt den Blick verstärkt auf die Nutzungsinteressen, die Kompetenzen und Präferenzen von Kindern zwischen 11 und 13 Jahren und ihren Umgang mit dem neuen Medium. Eine empirische Untersuchung im qualita-tiven Forschungsparadigma versucht die subjektive Sichtweise der Kinder zu rekonstruieren und detailliert auf den Einzelfall einzugehen. Dabei lässt sich feststellen, dass die Internet-kompetenz in engem Zusammenhang mit der Lesekompetenz der Kinder steht. Darüber hin-aus können Zusammenhänge zwischen den Nutzungsinteressen, dem Ort der Nutzung und auch der Bezugspersonen der Kinder konstatiert werden." (Autorenreferat)

[258-L] Rössler, Patrick; Scharfenberg, Nadeschda: Wer spielt die Musik?: Kommunikationsnetzwerke und Meinungsführerschaft unter Ju-gendlichen ; eine Pilotstudie zu Musikthemen, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozial-psychologie, Jg. 56/2004, H. 3, S. 490-519 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Massenmedien spielen heute eine entscheidende Rolle für die Entwicklung von Kin-

dern und Heranwachsenden, neben den Einflüssen von Eltern, Familie und Freunden. Mit Blick auf ein für Jugendliche wichtiges Thema - zeitgenössische Musik - untersucht diese Pi-lotstudie die Bedeutung von Massenmedien und interpersonaler Kommunikation, basierend

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auf dem Ansatz eines Mehrstufenflusses der Kommunikation. Sie beruht auf einer im Jahr 2001 durchgeführten mündlichen und telefonischen Schneeball-Befragung von 72 deutschen Schülern im Alter zwischen 14 und 16 Jahren, die insgesamt 687 Beziehungen zu Netzwerk-partnern angaben. Der Fragebogen umfasste einen Netzwerk-Generator mit sieben Items, Einschätzungen der einzelnen Beziehungen und die dabei eingenommenen Kommunikations-rollen sowie weitere Kontrollvariablen wie beispielsweise die Mediennutzung und die Kennt-nisse im Bereich Musik. Unseren Ergebnissen zufolge kann das Meinungsführer-Konzept sinnvoll auf die Beziehungen in Schulklassen angewendet werden, und der Netzwerkansatz erlaubt genauere Einblicke in das jeweilige Kommunikationsverhalten. Die durchschnittliche Netzgröße lag zwischen sieben und 12 Personen, wobei die meisten Netzwerke als dicht zu beschreiben und durch starke Beziehungen gekennzeichnet sind. Die immer noch wichtige Funktion der Eltern für Netzwerke in diesem Alter bedingt, dass eine eher geringe Alters- und Bildungshomogenität vorliegt. Es lassen sich zum Thema Musik Meinungsführer identifizie-ren, die durch zentrale Positionen in den Klassenverbänden gekennzeichnet sind, neben wei-teren (aus der Netzwerkforschung zu Erwachsenen bekannten) Rollen wie Stars, Brücken, Li-aisons, strukturelle Löcher und Isolierte. Andererseits ergeben sich kaum Hinweise auf sub-stanziell andere Mediennutzungsmuster durch Meinungsführer unter Heranwachsenden, was nicht im Einklang mit den Grundannahmen des Mehrstufen-Flusses der Kommunikation steht." (Autorenreferat)

[259-L] Schmitt-Walter, Nikolaus: Online-Medien als funktionale Alternative?: über die Konkurrenz zwischen den Mediengat-tungen, (Angewandte Medienforschung : Schriftenreihe des Medien Instituts Ludwigshafen, Bd. 29), München: R. Fischer 2004, 240 S., ISBN: 3-88927-350-5 INHALT: Das Internet hat in Deutschland in den vergangenen Jahren rasant an Verbreitung und

Nutzung gewonnen. Dabei steht es als Vertriebskanal für Medieninhalte für seine Nutzer in Konkurrenz zu den "klassischen" Massenmedien wie Fernsehen, Radio und Zeitung. Geht die immer intensivere Nutzung des Internets in der Bevölkerung zu Lasten der Nutzungsdauer der anderen Medien? Übernimmt das Internet für seine Nutzer Funktionen, die bislang von anderen Massenmedien erfüllt wurden? Diesen Fragen geht der vorliegende Band nach. Da-bei werden im ersten Teil die theoretischen Grundlagen dargestellt, anhand derer die Konkur-renz der Medien aus Rezipientensicht erklärt werden kann. Im zweiten Teil wird dieses Kon-kurrenzverhältnis in einer repräsentativen Trendstudie empirisch untersucht. Die Dissertation ist wie folgt gegliedert: (1) Fragestellung und Untersuchungsperspektive; (2) Theoretische Grundlegungen; (3) Methode; (4) Empirischer Teil; (5) Zusammenfassung und Diskussion. (BM2)

[260-L] Schneider, Beate; Arnold, Anne-Katrin: Mediennutzung und Integration türkischer Migranten in Deutschland, in: Horst Pöttker, Thomas Meyer (Hrsg.): Kritische Empirie : Lebenschancen in den Sozialwissenschaften ; Fest-schrift für Rainer Geißler, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 489-503, ISBN: 3-531-14106-6 INHALT: Die Verfasserinnen setzen sich zunächst auf theoretischer Ebene mit dem Zusammen-

hang von Mediennutzung und Integration bei in Deutschland lebenden Ausländern auseinan-

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der und geben einen Überblick über den einschlägigen Forschungsstand. Es schließt sich eine Darstellung der Medienangebote an, die sich an die in Deutschland lebende türkische Min-derheit richten. Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse einer nicht repräsentativen schriftlichen Befragung junger Türken in Hannover vorgelegt. Über die Hälfte der Befragten nutzen vorwiegend deutsche Medien. Allerdings kann die Mediennutzung, wie sich zeigt, besser durch das Alter als durch den Integrationsgrad erklärt werden. Die Mediennutzung be-einflusst die Integration nicht stark, sie spielt eine unterstützende, wenn auch nachrangige Rolle im Integrationsprozess. Es kann allerdings ein sozialisatorischer Langzeiteffekt erwartet werden. (ICE)

[261-L] Schumacher, Gerlinde: Fernsehsendungen mit Wissenswertem für Kinder: ein Überblick über Angebot und Nut-zung von Wissenssendungen für Kinder, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 10-15 INHALT: Vorgestellt werden mehrere Studien zur Mediennutzung und Medieninteresse von

Kindern im Hinblick auf Informations- und Wissensvermittlung im Fernsehen. Es zeigt sich, dass Sendungen mit Wissenswertem überwiegend von den öffentlich-rechtlichen Anstalten ausgestrahlt werden (ARD, ZDF und KI.KA). Eine Inhaltsanalyse der drei Sender und Super RTL im Zeitraum vom 1.1. bis 30.4.2004 zeigte insbesondere für den Kinderkanal ein um-fangreiches Angebot mit über 20 verschiedenen Titeln von Reihen und Magazinen (u.a. Fa-milie Superschlau, Sesamstraße, Die Sendung mit der Maus). Zu den erfolgreichsten Wis-sensformaten der öffentlich-rechtlichen Sender gehören "Löwenzahn" und die "Die Sendung mit der Maus" mit einem Marktanteil von jeweils etwa 23% Zuschauer im Alter von 3-13 Jahren. (DY)

[262-L] Sieprath, Norbert: Medienaneignung als blinder Fleck der Systemtheorie, in: Karl H. Hörning, Julia Reuter (Hrsg.): Doing Culture : neue Positionen zum Verhältnis von Kultur und sozialer Praxis, Bielefeld: transcript Verl., 2004, S. 201-218, ISBN: 3-89942-243-0 INHALT: Medienaneignung ist in unterschiedliche soziale Praktiken eingebunden, die sich als

Ursache wie auch als Wirkung der Bedeutungskonstitution verstehen lassen. Diese von den Cultural Studies beschriebenen Interpretationsgemeinschaften fordern die Systemtheorie her-aus, da Sinnkonstitution als sozialer Prozess durch den Begriff des Interaktionssystems nicht angemessen erfasst wird. Mit der zunehmenden kulturellen Differenzierung emergieren re-kursive soziale Prozesse, die sich in emergenten Strukturen kristallisieren und eine relative Stabilität aufweisen. Der Autor plädiert dafür, "oberhalb" der Interaktionsebene eine weitere Systemebene mit der sozialen Gruppe zwischen Interaktion und Organisation einzuziehen. Auch "unterhalb" der Interaktionsebene sollten Ergänzungen vorgenommen werden, da pra-xistheoretische Ansätze darauf hingewiesen haben, dass auch technische Artefakte an sozia-len Reproduktionsprozessen beteiligt sind. Zumindest eingeschränkt kann sinnverarbeitungs-kompetenten Technologien die Partizipationsfähigkeit an sozialen Systemen zugestanden werden. Da Handeln in der Systemtheorie auf sozialen Zuschreibungsprozessen und nicht auf ontologischen Prämissen beruht, ist die Systemtheorie für eine Erweiterung von Handlungs-trägern ausbaufähig. (ICA2)

164 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.6 Mediennutzung [263-L] Stadelhofer, Carmen; Marquard, Markus: SeniorInnen und Online-Medien, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 4, S. 9-17 INHALT: Während in Deutschland bei den 14- bis 19-Jährigen inzwischen über 90 Prozent das

Internet nutzen, sind es bei den über 60-Jährigen nur 13,3 Prozent. Das Internet bleibt für vie-le Ältere nach wie vor das Medium einer "anderen Generation". Da das Internet immer mehr den Lebensalltag durchdringt und dabei ist, "zu einer vierten Kulturtechnik zu werden", soll-ten sich ältere Menschen dieser Technik nicht verschließen. In ihrem Beitrag gehen die Auto-ren der Frage nach, ob und wie sich das Nutzungsverhalten der älteren Menschen von dem der anderen Gruppen unterscheidet und welche Unterschiede es innerhalb der Gruppe der Äl-teren gibt. An ausgewählten Beispielen wird verdeutlicht, dass durch zielgruppenorientierte Erschließungsmethoden und durch Aufzeigen interessanter Nutzungsmöglichkeiten, die den Lebensalltag und die Interessen älterer Menschen berücksichtigen, die Scheu vor dem Inter-net nachhaltig abgebaut werden kann. (PT)

[264-F] Stark, Birgit, Dipl.-Sozw. (Bearbeitung); Schenk, Michael, Prof.Dr. (Betreuung): Fernsehen in veränderten Medienumgebungen - eine Analyse der Nutzung neuer Dienste und Angebote INHALT: "Fernsehen bleibt Fernsehen - Fernsehen wird nicht mehr sein, was es war." Zwischen

diesen beiden Polen spannt sich momentan die Diskussion über die zukünftige Entwicklung des Medium Fernsehens auf. Einig sind sich die Medienforscher, dass wir am Beginn einer Phase eines grundlegenden Wandels des Fernsehens und der Fernsehnutzung stehen. Wohin diese Entwicklung driftet, ist allerdings noch offen. Entscheidende Impulse bezieht diese Entwicklung zweifelsohne durch die Digitalisierung des Fernsehens. Über die Vervielfachung der Kanäle hinaus, ermöglicht die Digitalisierung vor allem neben dem klassischen Fernseh-empfang auch gänzlich neue Dienste und Angebote. Denn jegliche Art digitalisierter Daten kann verbreitet werden, womit sich das Medium Fernsehen dem Computermedium angleicht. Wird zusätzlich noch ein Übertragungskanal vom Nutzer zum Anbieter, also ein so genannter Rückkanal, technisch realisiert, entsteht eine Multimediaplattform, die für den Konsumenten interaktive Dienste der unterschiedlichsten Art ermöglicht. Kontrovers verläuft nicht nur der Diskurs auf gesamtgesellschaftlicher Ebene über die Folgen dieser Erneuerungen. Auch auf individueller Ebene besteht kein Konsens darüber, wie das Publikum bzw. der Rezipient mit diesen Angebotsformen umgehen wird: Die aktive versus passive Mediennutzung steht im Vordergrund der Debatte. Aus kommunikationswissenschaftlicher bzw. rezipientenorientier-ter Sicht bietet sich unter den vorhandenen Theorien, die helfen können, das Verhalten von Nutzern beim interaktiven Fernsehen zu erklären, der Uses- and Gratifications Ansatz an. Der Nutzen- und Belohnungsansatz stellt eine publikumszentrierte Theorie dar, die die individuel-le Mediennutzung und -selektion in den Vordergrund stellt. Die zentralen Annahmen, die die-sen Ansatz kennzeichnen, heben die Bedeutung von Initiative und Aktivität auf Seiten des Publikums hervor. Ziel der Arbeit ist es, mit Hilfe des Ansatzes Mediennutzungsmotive und -muster beim Rezipienten des digitalen Fernsehens zu erforschen. Aufbauend auf bereits be-kannten Gratifikationsfaktoren soll entsprechend der Funktionserweiterung von digitalem Fernsehen eine neue Typologie entwickelt werden, die die Nutzungsmotive des interaktiven Fernsehens erschöpfend abbildet. Darüber hinaus soll das Konzept der 'Aktivität' als interve-nierende Variable im Prozess der Gratifikationssuche unter Berücksichtigung der erweiterten

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(bisher realisierten) Programm- und Angebotsoptionen durchleuchtet werden. Dabei stehen folgende Forschungsfragen im Mittelpunkt der Erhebung: Wie verändern die neuen Optionen die funktionale Orientierung bezüglich der Befriedigung verschiedener Bedürfnisse? Welche Motive stehen im Vordergrund der Nutzung? Unterscheiden sich diese von den alt bekannten, beim analogen Fernsehen? Wie wird mit der Funktionsvielfalt des neuen Mediums umgegan-gen? Kann entsprechend der Vorstellung einer instrumentellen bzw. habitualisierten Medien-nutzung zwischen verschiedenen Motiven und Sehgewohnheiten bzw. Programmpräferenzen unterschieden werden? Werden durch veränderte Gegebenheiten (mehr Programmauswahl, zeitliche Unabhängigkeit) bestimmte Bedürfnisse stärker befriedigt als vorher? Steigt somit auch die Zufriedenheit mit dem Medium insgesamt? Welche Konsequenzen ergeben sich aus den vermehrten Programmoptionen für die Programmauswahl (EPG-Nutzung)? Verändert sich der situative Kontext während der Rezeption? Die empirische Datenbasis der Untersu-chung bildet eine Befragung von digitalen Fernsehnutzern (postalische Befragung mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutsch-land

METHODE: Theorie: Uses- and Gratifications-Perspektive angewandt auf das digitale Fernse-hen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: N=600; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Dissertation BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Forschungsstelle für Medienwirtschaft und Kommunikationsforschung (70593 Stuttgart)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0711-459-3162, e-mail: [email protected]); Betreuer (Tel. 0711-459-3162, e-mail: [email protected])

[265-F] Tillmann, Angela, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Vollbrecht, Ralf, Prof.Dr. (Leitung); Vollbrecht, Ralf, Prof.Dr. (Betreuung): Informelles Lernen in/ mit dem Internet (Arbeitstitel) INHALT: Ausgehend von dem Perspektivenwechsel in der Medienforschung fokussiert die Ju-

gend- und Medienforschung in den letzten Jahren die Aktivitäten der Jugendlichen und den Beitrag der Medien bei der Lebensgestaltung. Es interessiert nicht mehr ausschl., was die Medien mit den Menschen machen, sondern aufgrund welcher Entscheidungs- und Hand-lungsbedingungen, eigenen Erwartungen, Dispositionen und Deutungsmustern das aktiv han-delnde Subjekt die Medien nutzt. Es geht um Bedeutung und Funktionen der Medien für die Heranwachsenden. Mehrere (u.a. auch Langzeit-)Studien haben gezeigt, dass Jugendliche sich Medien vor dem Hintergrund der biograph. Erfahrungen der Eltern sowie ihrer eigenen Entwicklungs- und Lebensthemen aneignen. Mit Hilfe von Genrewissen, das sie u.a. in ju-gend(sub-)kulturellen Aktionsfeldern erworben haben, immunisieren sie sich selbsttätig ge-gen Wirkaspekte, nehmen ausgewählte Medieninhalte als Projektionsflächen und Identifikati-onsangebote in den Dienst und zeigen somit, dass Medien auch positiv zu Identitätsentwick-lungsprozessen und zur Lebensbewältigung beitragen können. In der Medienforschung steht also nicht mehr allein die Medienerziehung im Mittelpunkt, wie die beabsichtigte und gezielte Einführung der Kinder und Jugendlichen in die mediengeprägte Kultur und Gesellschaft, sondern vermehrt informelle Lernprozesse außerhalb päd. Einrichtungen, die sich unter dem

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Begriff der Mediensozialisation subsumieren lassen. Unterstellt wird in der Regel ein aktiv handelndes Subjekt, das sich im symbolischen Feld der Medien selbst sozialisiert. Diese Per-spektive ist insb. für die Pädagogik relevant, da diese sich häufig in Konkurrenz zu den Me-dien sieht bzw. unsicher darüber ist, welche Gefahren den Medien(-botschaften) innewohnen und welche Kompetenzen der heranwachsenden Generation zugetraut werden können. Für die tradition. Massenmedien (Film, Fernsehen, Radio) liegen bereits einige empirische For-schungsarbeiten vor, in Bezug auf die Sozialisationseffekte des vernetzen Hybrid-Mediums Computer sind allerd. nur wenige empirische Arbeiten vorhanden. Zumal die virtuellen So-zialisationswelten anfangs ausschl. hinsichtl. der Risiken für IntensivnutzerInnen ("Internet-Sucht") und der Versäumnisse für Offliner ("Digital Divide") diskutiert wurden. Darüber hin-aus dominieren eindeutig Arbeiten zur Hacker- und Computer(spiel-)szene bzw. in akt. Zeit zu LAN-Parties. Damit wird aber nur ein sehr spezieller und zudem einseitiger Blick auf die Internetnutzung der Jugendlichen gewählt. Seit Mitte der 90er Jahre, durch die zunehmende Verbreitung des Internet und aufgrund der Einführung grafischer Benutzeroberflächen, nut-zen aber auch Mädchen die vielfältigen virt. Angebote intensiver. Insbes. die kommunikati-ven Dienste, die Geselligkeit und Zugehörigkeit verheißen, werden stark frequentiert (E-Mail, Chat). Anhand eines nichtkommerziellen, redakt. betreuten Internet-Angebotes von Schulen ans Netz e.V. ( http://www.lizzynet.de ), das sich ausschlschl. an Mädchen im Alter von 12-18 Jahren richtet, wird sich daher mit den Nutzungsgewohnheiten von Mädchen und der Be-deutung des Internet für die Altersgruppe auseinandergesetzt. Im Rahmen einer Evaluation, von 2002 bis Ende 2003, sind 32 Interviews mit Mädchen im Alter von 12 bis 20 Jahren so-wie 4 Interviews mit den Redakteurinnen des Angebotes geführt worden. Im Rahmen der Dissertation wird über die Ergebnisse der Evaluation hinaus untersucht, welche Aneignungs-formen sich herausbilden (Nutzung, Partizipation), welche virt. Repräsentation die Identität erfährt (Online-Identität), welche qualitativ neuen Begegnungen und Kooperationen im Rah-men der computervermittelten Kommunikation entstehen, welche soz. Unterstützungsformen sich herausbilden und welche Erfahrungen im Umgang mit der Erstellung eigener Produkte (z.B. Homepages, Artikel) gemacht werden, welchen Einfluss die päd. Betreuung sowie die anderen Sozialisationsinstanzen (Eltern, Schule) und die monoedukative Ausrichtung des Angebotes haben. ZEITRAUM: 2002 bis 2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: gesamtes deut-sche Bundesgebiet

METHODE: Für die Auswertung der erhobenen empirischen Daten wurde ein qualitativer For-schungsansatz bzw. eine Methodologie gewählt, die es sich zum Ziel gesetzt hat mittels einer engen Verzahnung von Theorie und Empirie eine eigene gegenstandsverankerte Theorie "mittlerer Reichweite" zu entwickeln: die Grounded Theory. Dieser Forschungsansatz bietet sich insbesondere für die Medienpädagogik an, da sie sich direkt an die Prämissen der Grounded Theory anschließen kann, geht es ihr doch in erster Linie darum, menschliches (Medien)-Handeln zu verstehen, zu erklären und in gewisser Weise auch vorhersehbar zu ma-chen, um präventiv handeln, sinnvoll beraten oder angemessen intervenieren zu können. Ein weiterer Beweggrund für die Auswahl der Grounded Theory liegt in der offenen Ausgangssi-tuation zu Beginn des Forschungsprozesses, denn die Erschließung eines bislang unbekannten Forschungsfeldes (sozialisatorische Prozesse im Internet) steht im Fokus der Forschung. Wei-terhin handelte es sich um ein Forschungsdesign, das primär für die Erforschung von Hand-lungsstrategien und Handlungsbedingungen in konkreten Interaktionsfeldern entwickelt wur-de. Bisherige Arbeiten, die sich in erster Linie auf die traditionellen Medien (Film, Fernsehen, Radio) beziehen, lassen sich nicht ohne weiteres auf das Internet übertragen. Es steht nicht mehr die direkte symbolische Bewältigung von Entwicklungsaufgaben im Mittelpunkt, son-dern direkte und indirekte bzw. synchrone und asynchrone Kommunikationsprozesse. Der

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Forschungsgegenstand, eine virtuelle pädagogische Lern- und Kommunikationsplattform, bietet sich für diese Methode in besonderer Weise an. Bei der Grounded Theory handelt es sich um eine "datenbasierte" Theorie, deren Ursprungsidee oder gar Modell aber nicht grund-sätzlich in den Daten verankert sein muss, allerdings sollte die Generierung von Theorie in Beziehung zu den Daten gebracht werden. In diesem Sinne soll das Konzept der Mediensozi-alisation, der Medienkompetenz sowie die Theorien der Computervermittelten Kommunikati-on als Ursprungsideen die theoretische Sensibilität schärfen, die Daten selber zeigen dann, was die Jugendlichen/Mädchen im Rahmen ihres Medienhandelns lernen, welche unter-schiedlichen (Medien-)Kompetenzen sie sich aneignen bzw. wie sie diese in vielfältiger Wei-se performativ zum Ausdruck bringen und welche Bedeutung und Funktion das Medienhan-deln aus einer sozialisatorischen Perspektive hat. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Inter-view (Stichprobe: 34; Mädchen im Alter von 12 bis 18 Jahren; Auswahlverfahren: Zufall). Beobachtung, teilnehmend (Online-Community "LizzyNet" von Schulen ans Netz e.V.). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Tillmann, Angela; Voll-brecht, Ralf: "LizzyNet". Evaluation der Lern- und Kommunikationsplattform für Mädchen von Schulen ans Netz e.V. Abschlußbericht. Dresden 2003, 267 S.

ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2002-06 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Schulen ans Netz e.V. FINANZIERER: Institution; Auftraggeber

INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft Professur für Medienpädagogik (01062 Dresden)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0351-463-33404, e-mail: [email protected])

[266-L] Tully, Claus J.: Nutzung jenseits systematischer Aneignung - Informalisierung und Kontextualisierung, in: Claus J. Tully (Hrsg.): Verändertes Lernen in modernen technisierten Welten : organisierter und informeller Kompetenzerwerb Jugendlicher, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 27-55, ISBN: 3-531-14448-0 INHALT: Der Beitrag untersucht an Hand einer Befragung, wie neue Technik vor allem von

Jugendlichen aufgegriffen und benutzt wird. Der Umgang mit dem Internet ist als persönlich angeeignetes Tun zu betrachten, ein systematischer Kompetenzerwerb für das Surfen im Netz dürfte die Ausnahme sein. Ferner werden die sozialen Folgen aufgezeigt und Empfehlungen aus medienpädagogischer Sicht formuliert. Gezeigt wird insgesamt Folgendes: (1) Die Netz-technik verbreitet sich hoch dynamisch in der Gesellschaft und der Umgang mit ihr ist für Ju-gendliche heute selbstverständlich. (2) Netztechnik zeichnet sich durch große Gestaltbarkeit aus. Wichtig ist demnach, welchen Umgang Kinder und Jugendliche inner- und außerhalb von Bildungsinstitutionen pflegen und wie Erwachsene, Arbeitslose, Bildungsengagierte etc. die qua Netz gesellschaftlich verfügbaren technischen Optionen aufgreifen und in ihren All-tag einbauen. (3) Es kommt damit auf die Kontextualisierung des WWW und seiner Optionen an. Denn die Kontextualisierung bestimmt, was aus den Optionen der Software und Internet-angebote wird; es geht um die "Einbettung" als eine spezifische, subjektive Leistung. (4) Ab-schließend werden einige Hypothesen entwickelt, die sich auf sozialen Konsequenzen der Techniknutzung beziehen. (ICA2)

168 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.6 Mediennutzung [267-L] Vogt, Caroline: Wer, wann, wo, warum liest Tageszeitung?, in: Vierteljahreshefte für Werbewissen, 2004, Nr. 3, S. 8-13 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Eine in Großbritannien durchgeführte Studie zum Leseverhalten von Tageszeitungen

ermittelte fünf "Leser-Bedarfszustände". Die meisten Leser sind der Bedarfsgruppe der In-formationssuchenden zuzuordnen, die wenigsten der Gruppe derer, die gezielt nach Produk-ten oder Angeboten suchen. Die Ergebnisse eröffnen der Werbewirtschaft neue Zugänge zur Leserschaft von Tageszeitungen. (KB)

[268-F] Weber-Menges, Sonja, Dr.phil. (Bearbeitung): Mediennutzung von Migranten und Integration INHALT: Es gibt massive Befürchtungen über schädigende Einflüsse insbesondere türkischer

Medien, aber kaum präzisere empirische Daten zu dieser Frage. Die wenigen empirischen Untersuchungen, die sich durchweg mit der Mediennutzung türkischer Migranten befassen, kommen zu recht widersprüchlichen Ergebnissen, was nicht zuletzt auf unterschiedliche For-schungsmethoden zurückzuführen ist (keine muttersprachlichen Instrumente). Die Untersu-chung geht empirisch den Fragen nach, wie sich der Medienumbruch auf die Mediennutzung der ethnischen Minderheiten ausgewirkt hat und unter welchen Bedingungen ethnische Min-derheiten zur Rezeption deutscher Medien (mediale Integration) bzw. zur vorwiegenden oder ausschließlichen Rezeption ethnischer Medien (mediale Segregation, Herausbildung ethnisch segregierter Öffentlichkeiten) tendieren. Die Untersuchung orientiert sich dabei an der Ar-beitshypothese, dass räumlich-soziale Integration/ Segregation und mediale Integration/ Seg-regation miteinander zusammenhängen. Darüber hinaus gehören Alter, Aufenthaltsdauer in Deutschland, Religiosität, Bildungsniveau, Soziallage, Sprachkenntnisse, Kontakte zu Deut-schen und Diskriminierungserfahrungen zu den Faktoren, deren Verknüpfung mit den In-tegrations- und Segregationstendenzen untersucht werden. ZEITRAUM: 2004-2006 GEO-GRAPHISCHER RAUM: Siegerland, Westerwald, Raum Duisburg

METHODE: Die Untersuchung wird in Form einer quantitativen Fragebogenerhebung durchge-führt, wobei der standardisierte Fragebogen für die Befragten optional in Deutsch oder in ih-rer Muttersprache angeboten wird. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2.500; italienische, griechische und türki-sche Migranten, polnische und russische Migranten bzw. Spätaussiedler; Auswahlverfahren: Zufall).

ART: Habilitation; gefördert BEGINN: 2004-02 ENDE: 2006-11 AUFTRAGGEBER: nein FI-NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft; Kulturwissenschaftliches Forschungskol-leg SFB-FK 615 "Medienumbrüche"

INSTITUTION: Universität Siegen, FB 01 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Ge-schichte, Geographie, Fach Soziologie (57068 Siegen)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0271-740-4953, e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 169 1.6 Mediennutzung [269-L] Wolling, Jens: Qualitätserwartungen, Qualitätswahrnehmungen und die Nutzung von Fernsehserien: ein Beitrag zur Theorie und Empirie der subjektiven Qualitätsauswahl von Medienangeboten, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 49/2004, Nr. 2, S. 171-193 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; UuStB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literatur-dienst erhältlich) INHALT: "Ziel des Beitrags ist die Beantwortung der Frage, welche Faktoren die Nutzung von

Fernsehserien erklären können. Kann sie im Wesentlichen auf Habitualisierung und struktu-relle Rahmenbedingungen zurückgeführt werden, oder lässt sie sich dadurch erklären, dass die Erwartungen an die Qualität von Fernsehserien und die Wahrnehmung von Qualitätsei-genschaften der verschiedenen Serien zwischen den Rezipienten variieren? Zunächst werden die theoretisch relevanten Faktoren für ein Modell der subjektiven Qualitätsauswahl identifi-ziert und operationalisiert. Anschließend wird in einer empirischen Studie geprüft, ob diese Faktoren einen Einfluss auf die Nutzung der Fernsehserien haben. Die Untersuchungsergeb-nisse zeigen, dass die drei Elemente des theoretischen Ansatzes - Qualitätserwartungen, Qua-litätswahrnehmungen und Qualitätsurteile - die Seriennutzung zu einem beträchtlichen Teil erklären können. Der Vorteil dieses Ansatzes gegenüber dem Uses and Gratifications Appro-ach besteht darin, dass die Eigenschaften des Angebots im Mittelpunkt stehen. Damit wird es möglich, Aussagen darüber zu machen, welche wahrgenommenen Merkmale des Angebots für die Nutzungsentscheidungen der Rezipienten relevant sind." (Autorenreferat)

[270-L] Wurff, Richard van der: Supplying and viewing diversity: the role of competition and viewer choice in Dutch broad-casting, in: European journal of communication, Vol. 19/2004, Nr. 2, S. 215-237 (Standort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://ejc.sagepub.com/cgi/reprint/19/2/215.pdf) INHALT: Seit den späten 1980er Jahren hat sich der Fernsehmarkt in den Niederlanden innerhalb

eines einzigen Jahrzehnts von einem öffentlichen Monopol zu einem der am meisten um-kämpften Märkte in Europa entwickelt. Die Folge davon ist, dass die inhaltliche Vielfalt des Fernsehangebots abnahm, während die absolute Zahl der Programme, unter denen die Zu-schauer auswählen können, in bemerkenswertem Umfang anstieg. Die Zuschauer machen von diesem Zuwachs an Möglichkeiten Gebrauch, indem sie aktiv eine unterschiedliche Kombi-nation von Programmen aus einem immer weniger unterschiedlichen Programmangebot aus-wählen. Die Konsequenz ist, dass die niederländischen Zuschauer in den späten 1990er Jah-ren eine genauso große Programmvielfalt genießen, wie in den späten 1980ern. (UNübers.) (UN)

[271-L] Zubayr, Camille; Geese, Stefan; Gerhard, Heinz: Olympia 2004 im Fernsehen: Nutzung und Bewertung der Übertragungen von den 28. O-lympischen Sommerspielen in Athen, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 10, S. 466-471 (Stand-ort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhält-lich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/zubayr_10-2004.pdf?foid=12803)

170 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.6 Mediennutzung INHALT: "Mit 53,7 Millionen Zuschauern, das heißt rund 75 Prozent aller Deutschen, haben die

Berichte von den Olympischen Sommerspielen in Athen bei ARD und ZDF ein größeres Pub-likum erreicht als Fußball-Europa- und Weltmeisterschaften. Allein die beiden öffentlich-rechtlichen Hauptprogramme übertrugen mehr als 300 Stunden von diesem Großereignis. Fast alle olympischen Sportarten wurden berücksichtigt. Hinzu kamen Angebote auf digitalen Sonderkanälen. Auch von den Paralympics, den Olympischen Spielen der behinderten Sport-ler, wurde ausführlich berichtet. Der Zeitaufwand der Bundesbürger, die im Verlauf des 17 Tage dauernden Ereignisses Wettkämpfe aus Athen im Fernsehen verfolgten, betrug durch-schnittlich 16 Stunden und 41 Minuten, wobei die Nutzung am Wochenende am intensivsten war. Zu allen Tageszeiten wurde ein Zuschauer Marktanteil von mindestens 24 Prozent er-reicht. Die meistgesehenen Sendungen waren die Eröffnungs- und die Schlussfeier, da hier ein über die eigentlichen Sportinteressierten hinaus reichendes Publikum erreicht wurde. Die gemessen an der Zuschauergunst beliebtesten Sportarten waren klassische Olympia-Sport-arten wie Leichtathletik, Reiten, Turnen und Schwimmen. Die Fernsehzuschauer bescheinig-ten ARD und ZDF laut einer repräsentativen Umfrage eine hohe Qualität der Olympia-Berichterstattung. Besonders zufrieden zeigten sich die Zuschauer mit der Informationsleis-tung und mit der Bildführung; auch die Moderation wurde positiv beurteilt. Insgesamt hatten 74 Prozent der Zuschauer das Gefühl, dass ARD und ZDF 'alle wichtigen Wettkämpfe ausrei-chend berücksichtigt' haben und 81 Prozent hatten den Eindruck, 'alle Erfolge und Niederla-gen hautnah' mitzuerleben. 85 Prozent lobten die Vielfalt der gezeigten Sportarten. Auch die Übertragungsrechte für die nächsten Olympischen Spiele wurden an die EBU, dem Zusam-menschluss der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Europa, vergeben. Die deutschen Fernsehzuschauer bestätigen diese Entscheidung, indem 93 Prozent der Befragten sich dafür aussprachen, dass ARD und ZDF auch in Zukunft von den Olympischen Spielen berichten sollen. Lediglich 2 Prozent sähen die Berichte 'lieber bei den Privatsendern'." (Autorenreferat)

[272-L] Zubayr, Camille; Gerhard, Heinz: Die Fußball-Europameisterschaft 2004 im Fernsehen: Nutzung und Bewertung der Live-Berichterstattung bei ARD und ZDF, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 9, S. 421-425 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/zubayr_gerhard_neu_9-2004.pdf?foid=12237) INHALT: "Das Zuschauerinteresse an der Fußball-Europameisterschaft 2004 war deutlich größer

als bei den EM-Turnieren vor vier und acht Jahren. ARD und ZDF haben mit der Live-Berichterstattung von der Fußball-EM 2004 nach den Messungen der GfK rund 50 Millionen Zuschauer erreicht. Somit haben 70 Prozent der Bundesbürger mindestens eines der 31 EM-Spiele gesehen, wobei das Finale und die Spiele der deutschen Mannschaft die meisten Zu-schauer anzogen. Nicht nur der Publikumskreis ist größer geworden, sondern jeder Zuschauer hat darüber hinaus durchschnittlich mehr (nämlich sieben) Spiele verfolgt als 1996 und 2000. Erstmals bei einer Europameisterschaft wurden die letzten Vorrundenspiele gleichzeitig im Ersten und im ZDF übertragen, sodass die Entscheidung über das interessanteste Live-Spiel dem Publikum überlassen wurde, das hiervon regen Gebrauch machte. Bei der EM 2004 zeig-te sich, dass der Publikumserfolg von Fußballturnieren nicht zwingend vom Erfolg der deut-schen Mannschaft abhängt anders als bei Sportarten wie Tennis, Formel 1 oder Skispringen. Ein Drittel des Publikums verfolgte die EM auch außerhalb der eigenen vier Wände, wie etwa bei Freunden und Bekannten, in Kneipen und Gaststätten sowie auf öffentlichen Plätzen mit Großleinwänden. Viele Zuschauer luden Gäste nach Hause ein. Nach Befragungsergebnissen

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 171 1.6 Mediennutzung

zur Berichterstattung über die EM 2004 wurde die Live-Berichterstattung von ARD und ZDF - trotz des frühen Ausscheidens der deutschen Mannschaft - überaus positiv beurteilt. Zwei Drittel der Zuschauer benoteten die EM-Berichte von ARD und ZDF mit 'sehr gut' oder 'gut'. Ausschlaggebend für das wohlwollende Urteil war vor allem die professionelle Machart der Übertragungen; auch mit der Reporter und Moderatorenleistung waren die Zuschauer hoch zufrieden - gute Voraussetzungen für die Berichterstattung in zwei Jahren von der Weltmeis-terschaft in Deutschland." (Autorenreferat)

1.7 Medienwirkung [273-L] Baum, Matthew A.: Der Aufreger des Monats, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 3, S. 28-30 INHALT: Im Vergleich mit traditionellen Nachrichtenzuschauern sind Rezipienten von so ge-

nannten Soft-News-Sendungen (Talkshows, Boulevard-Magazine) in der Regel weniger ge-bildet und wenig an Politik interessiert. Von diesen empirischen Ergebnissen ausgehend wird das "Reception-Acceptance-Modell" von J. Zaller auf die politische Wirkung bei der ameri-kanischen Öffentlichkeit angewendet. Da die Soft-News-Medien ihre Informationen dramati-scher und eindringlicher präsentieren und diese Zuschauer politisch leichter zu beeinflussen sind, lässt sich nach Ansicht des Autors die Wirkung der Fotos aus dem Abu-Ghraib-Gefängnis erklären, die zum politischen Umschwung in der öffentlichen Meinung in den USA führte. (DY)

[274-F] Baumann, Eva, Dipl.-Medienwiss.; Lücke, Stephanie, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung): Gesund und fit dank Brigitte & Co.? Darstellung und Wirkung von Gesundheits- und Krankheitsthemen im Frauenzeitschriften INHALT: Lässt sich ein Zusammenhang nachweisen zwischen dem Bild, das in Frauenzeitschrif-

ten von Gesundheit, Wohlbefinden, Krankheit und Unwohlsein gezeichnet wird und den Vor-stellungen und Einstellungen der Leserinnen und Leser? Gibt es frauenzeitschriftenspezifi-sche Effekte?

METHODE: Kultivierungsforschung zu Gesundheitsvorstellungen durch Zeitschriften. Untersu-chungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 1.120; Artikel in vier Frauenzeitschriften, 2 je dreimonatige Zeiträume -Sommer- und Winterstichprobe-; Auswahlverfahren: Vollerhebung in den Zeiträumen). Standardisierte Be-fragung, online -in Planung- (Leserinnen und Leser klassischer und boulevardesker Frauen-zeitschriften sowie Nichtleser; Auswahlverfahren: selbstselektiv). Feldarbeit durch Mitarbei-ter/-innen des Projekts, Studierende.

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-06 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kom-munikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)

KONTAKT: Baumann, Eva (e-mail: [email protected])

172 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.7 Medienwirkung [275-F] Bäumler, Christine, Dr.phil. (Leitung): Transformation der Jugendkultur: wie Mobiltelefone die Lebenswelt von Jugendlichen ver-ändern. Eine qualitative Fallstudie zur sozialen Bedeutung von Handys für Jugendliche INHALT: Ziel des Forschungsprojekt ist es, mit Hilfe einer qualitativen Micro-Studie (mit Klas-

sen einer Gesamtschule) den Einfluss und die Veränderungen, die das Mobiltelefon auf ju-gendliche Lebenswelten geltend macht, nachzuzeichnen. Dabei steht im Mittelpunkt die Fra-ge nach neuen Formen sozialer Beziehungen, sozialen Inklusions- und Exklusionsmechanis-men und die Untersuchung der altersspezifischen Nutzungsweisen des Mobiltelefons. GEO-GRAPHISCHER RAUM: Halle/ Saale

METHODE: qualitativ-hermeneutisch DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion. Beobachtung, teilnehmend. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: gefördert BEGINN: 2004-09 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Sachsen-Anhalt

INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaf-ten, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Erziehungswissenschaftliche Medien-forschung unter Berücksichtigung der Erwachsenen- und Weiterbildung (Postfach 4120, 39016 Magdeburg)

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0174-6214697, e-mail: [email protected]) [276-L] Beaudoin, Christopher E.: The independent and interacitve antecedents of international knowledge, in: Gazette : interna-tional journal of mass communications studies ; press, radio, television, propaganda, public opin-ion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 5, S. 459-473 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Ausgehend von Forschungsansätzen und Ergebnissen aktueller Studien zum Wissens-

stand amerikanischer Bürger im Hinblick auf internationale Ereignisse und andere Nationen werden vier Einflussfaktoren als bedeutsam hervorgehoben: Nachrichtenrezeption, Bildung, interpersonaler Austausch und internationales Interesse. In einer telefonischen Umfrage (8.11. bis 21.11.2000) wurden 422 erwachsene US-Bürger zu Nachrichtenrezeption, Wissen und Einstellung gegenüber Kuba und Israel befragt. Mit Bezug auf die Wissenskluft-These konn-ten die Ergebnisse den Einfluss der drei Faktoren Nachrichtennutzung, Bildung und interper-sonaler Austausch nachweisen. Die Bedeutung dieser Kriterien ließ sich sowohl bei offenen wie geschlossenen Fragen zum internationalen Wissensstand nachweisen. (DY)

[277-L] Bulck, Jan van den: The relationship between television fiction and fear of crime: an empirical comparison of three causal explanations, in: European journal of communication, Vol. 19/2004, Nr. 2, S. 239-248 (Standort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://ejc.sagepub.com/cgi/reprint/19/2/239.pdf) INHALT: Es gibt drei Hypothesen zum Verhältnis von Fernsehen und der Furcht vor Kriminali-

tät. Die "cultivation hypothesis" geht davon aus, dass Fernsehen die Furcht vor Kriminalität verstärkt. Die "mood management hypothesis" behauptet, dass ängstliche Menschen mehr Kriminalserien oder -filme im Fernsehen sehen, um zu lernen, mit ihrer Angst umzugehen.

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 173 1.7 Medienwirkung

Die "withdrawal hypothesis" hingegen geht davon aus, dass Menschen, die sich vor Krimina-lität fürchten, auch Angst haben, das Haus zu verlassen, was dann zu erhöhtem Fernsehkon-sum führt, der wiederum auf einen fälschlichen Zusammenhang zwischen der Angst vor Kri-minalität und der Rezeption von Kriminalserien und -filmen schließen lässt. Der Beitrag ver-gleicht diese drei Modelle und ein sog. Null-Modell mit Hilfe struktureller Gleichgewichts-modelle. Daten eines repräsentativen Samples von 909 Teilnehmern aus Flandern (Belgien) stützen die "cultivation hypothesis", weil sie bessere Erklärungen liefert als das Null-Modell. Die beiden anderen Hypothesen werden von den Daten nicht gestützt. Das Modell zeigt auch, dass zwar das Fernsehen, nicht aber die direkte Erfahrung mit Kriminalität in einem ursächli-chen Zusammenhang mit gefühlter Angst steht. (UNübers.) (UN)

[278-L] Clement, Michel; Sambeth, Frank: Buchkritiker und Bucherfolg: wie ist der Einfluss wirklich?, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 3, S. 105-114 INHALT: "Dieser Beitrag analysiert anhand von Fallstudien die Wirkung der Kritik der 16 Bü-

cher, die von Reich-Ranicki in seinen neun Sendungen 'Solo' öffentlich vorgetragen wurden. Die Analyse erweitert bestehende Forschungsarbeiten um die Wirkung von Kritiken auf den Erfolg des Medienprodukts Buch. Sie fußt auf einer Übersicht der theoretischen Literatur zu den Erfolgswirkungen von Kritikern auf Bücher und berücksichtigt moderierende Einflüsse, die allgemein als Erfolgsfaktoren benannt werden. Es wird deutlich, dass eher bekannte Auto-ren besprochen werden. Die traditionelle Vorgehensweise bei empirischen Studien zur Kriti-kerwirkung bei Medien ist typischerweise eine (lineare) Regressionsanalyse (...). Hierbei ist allerdings zu beachten, dass die bisher unterstellte kausale Beziehung - die Kritikermeinung hat einen signifikanten Einfluss auf den Erfolg - falsch sein kann. Vielmehr kann der festge-stellte Zusammenhang auch die entgegengesetzte Wirkung haben - der Kritiker sucht sich vorzugsweise ein Buch, einen Film oder eine CD von berühmten Künstlern aus, die wahr-scheinlich auch ohne Kritik erfolgreich werden. Selbst eine negative Kritik wird einen neuen Roman von Grass kaum auf dem Weg zum Bestseller behindern. Wenn nun die traditionelle kausale Beziehung betrachtet wird, dann käme der Forscher zu dem Ergebnis, dass der Kriti-ker-Einfluss ein Werbeeinfluss ist. Demnach wäre es gleichgültig, ob die Beurteilung eines Buches negativ oder positiv ausfiele - entscheidend wäre die Besprechung an sich. Dies ist jedoch nicht korrekt, denn wenn ein Auswahlbias vorliegt, dann ist der Einfluss des Kritikers nur sehr gering. Demnach würde das Ergebnis dieser Untersuchung dem Ergebnis von Alt-mann (1983) widersprechen und die Kritikerwirkung überschätzen. Studien, die sich im Wei-teren mit der Wirkung von Kritikern auseinandersetzen, sollten daher konsequenterweise den Star-Wert eines Autors berücksichtigen und nicht grundsätzlich eine kausale Beziehung in nur eine Richtung unterstellen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind ein erstes Signal da-hingehend, dass die Forschung den Kritikern kritischer gegenübertreten sollte. (...)" (Autoren-referat)

174 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.7 Medienwirkung [279-F] Daschmann, Gregor, Prof.Dr. (Bearbeitung): Die Wirkung von Berichterstattung auf die "Berichteten": ein psychologisches Modell für medieninduzierte reziproke Effekte INHALT: Zusammenführung psychologischer Theorien in ein Modell um zu klären, warum Per-

sonen negative Medienberichterstattung über sich selbst als so starken psychologischen Druck empfinden. ZEITRAUM: ab 1945 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland/ US

METHODE: sozialpsychologische Informationsverarbeitung; Kognitionspsychologie; Pfadmo-dell

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0511-3100-494, e-mail: [email protected]) [280-F] Ehrenspeck, Yvonne, Priv.Doz. Dr.phil.; Hackenberg, Achim, Dr. (Bearbeitung); Lenzen, Dieter, Prof.Dr. (Leitung): Kommunikatbildungsprozesse Jugendlicher zur Todesthematik und filmische Instruktions-muster INHALT: Die Untersuchung soll die Frage beantworten, wie Bewusstseinssysteme in einer spezi-

fischen Verstehenssituation ein mediales Ereignis (Film-Exposition) konstruieren. Insbeson-dere soll untersucht werden, in welcher Weise die Konstruktionsprozesse beschrieben werden können und wie sie sich voneinander unterscheiden. Im weiteren soll die bedeutsame Frage sinnvoll gestellt und bearbeitet werden, ob spezifische Kommunikatkonstruktionen bei Ju-gendlichen unter spezifischen Bedingungen volitionale und aktionale Implikationen haben, die pädagogische oder politische Interventionen rechtfertigen und strukturieren können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin und Brandenburg

METHODE: Das Projekt ist der erziehungswissenschaftlichen Medienrezeptionsforschung zuzu-ordnen. Das zugrunde gelegte theoretische Konzept ist eine konstruktivistische Betrach-tungsweise, die angewandten Methoden sind qualitative resp. rekonstruktive Forschungsme-thoden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 500; 16-25jährige Jugendliche mit differentem Bildungshintergrund aus Berlin und Brandenburg; Auswahlverfahren: Ausschreibung). Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich; Gruppendiskussion (Stichprobe: 40; 16-25jährige Ju-gendliche mit differentem Bildungshintergrund aus Berlin und Brandenburg; Auswahlverfah-ren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: gefördert BEGINN: 2005-03 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissen-schaftsbereich Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Philosophie der Erziehung (Arnimallee 10, 14195 Berlin)

KONTAKT: Hackenberg, Achim (Dr. Tel. 030-83875417, e-mail: [email protected]); Ehrenspeck, Yvonne (Dr. Tel. 030-838-75416, e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 175 1.7 Medienwirkung [281-L] Giessen, Hans W.: Untersuchungen zu langfristigen Konsequenzen formaler Eigenschaften des Fernsehens auf Gesellschaftsstrukturen, Berlin: Uni-Ed. 2003, 469 S., ISBN: 3-937151-04-4 INHALT: Die vorliegende Arbeit (leicht überarbeitete Fassung der Habilitationsschrift des Au-

tors) befasst sich mit langfristigen Wirkungen der Massenmedien auf Gesellschaftsstrukturen. Zur Untersuchung wurden verschiedene Methoden eingesetzt, von der hermeneutischen Lite-raturanalyse bis zur empirischen Feldarbeit. Es wird deutlich, dass die Massenmedien offen-bar weit reichende Wirkungen haben können, die nicht (nur) eine Folge der von ihnen über-mittelten Inhalte sind, sondern vor allem ihrer formalen Existenz. Die Habilitation ist wie folgt gegliedert: (A) Thema (Einführung, Traditionelle Gesellschaftsstrukturen, Individuali-sierung, Massenmediale Informations- und Kommunikationstechnologien im Individualisie-rungsprozess; (B) Individualisierung und Fernsehen (Ergebnisse verschiedener Fallstudien, Eine Untersuchung in Tunesien, eine Untersuchung in Deutschland, Zusammenfassung); (C) Theoretische Schlussfolgerungen und deren Einordnung. (BM2)

[282-L] Goehlnich, Birgit; Schwarzweller, Petra: "Medienkompetenz und Jugendschutz - Wie wirken Kinofilme auf Kinder?": Einblicke in ein innovatives Medienprojekt, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, H. 30/4, S. 76-79 INHALT: In einem gemeinsamen Projekt von Vertretern der Feiwilligen Selbstkontrolle der

Filmwirtschaft (FSK) und Landesjugendbehörden wurden 650 Kinder aus Kindergärten, Vor-schulen und unterschiedlichen Schultypen bis zur 8. Klasse unter Gesichtspunkten des Ju-gendschutzes in ihrer Medienkompetenz überprüft. Den Altersgruppen entsprechend wurden die Kinder befragt, u.a. zur Wahrnehmung von Gewalt, zur Erfassung der Handlung, zum Verstehen der filmischen Botschaft, zu den Rollen und Vorbildern. Untersucht wurden die Reaktionen und Wahrnehmungen von Animationsfilmen wie z.B. "Findet Nemo", "Der kleine Eisbär" sowie Spielfilme z.B. "Whale Rider", "Kletter-Ida" und Acitonfilme wie "X-Men 2". (DY)

[283-F] Gonser, Nicole, Dipl.-Soz.Wiss. Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Daschmann, Gregor, Prof.Dr. (Leitung): Medienrezeption - Kognition oder Emotion? INHALT: Im Rahmen des Projekts werden Zusammenhänge zwischen Emotionen und Kognitio-

nen bei der menschlichen Urteilsbildung mit einem Computer-Netzwerk modelliert und die Vorhersagewerte empirisch geprüft. Erwartet werden Erkenntnisse über die Verknüpfungen von Emotionen und Kognitionen gerade im Zusammenhang mit Medienrezeptionsprozessen.

METHODE: Modellstruktur basierend auf Kognitions- und Emotionstheorien; PCS-Netzwerke. Untersuchungsdesign: Laborexperiment mit teilweise einfacher, teilweise mehrfacher Mes-sung DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 4 -mit je 90-120 Versuchspersonen-; Studentische Versuchspersonen; Auswahlverfahren: Randomisierung). Feldarbeit durch Mit-arbeiter/-innen des Projekts.

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-04 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

176 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.7 Medienwirkung INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und

Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]) [284-L] Götz, Maya: Kinder sehen den Krieg: der Irakkrieg aus der Perspektive von Grundschulkindern, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, Nr. 28, S. 72-77 INHALT: In Zusammenarbeit mit internationalen Wissenschaftlern untersuchte das Zentralinstitut

für das Jugend- und Bildungsfernsehen die Wahrnehmung und Bedeutung der Kriegsbericht-erstattung bei Grundschulkindern. In der deutschen Teilstudie "Kinder erzählen und malen vom Krieg" wurden 87 sechsbis elfjährige Kinder in der ersten Woche nach dem Kriebsbe-ginn im Irak (20.-27.3.2003) befragt. Vorgestellt werden Bilder und Ergebnisse der Befra-gung, an der 46 Mädchen und 41 Jungen zu ihrem Wissen, den Informationsquellen, Emotio-nen und Beurteilungen des Krieges im Irak interviewt wurden. Die Antworten der Kinder las-sen erkennen, dass sich bei den Kindern aktuelle Quellen mit eigenen inneren Bildern vermi-schen und sie nicht immer die Dimensionen des Krieges (Entstehung und Folgen) überbli-cken. (DY)

[285-L] Griffin, Michael: Keine Bilder - kein Skandal?, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 3, S. 22-27 INHALT: Journalistische Berichte über die Misshandlung von Gefangenen durch amerikanisches

Militär im Irak sind bereits Ende 2002 publiziert worden. An zahlreichen Beispielen lässt sich die kritische Berichterstattung über mutmaßliche Tötungen und Folter in Afghanistan und dem Irak in britischen und amerikanischen Medien (u.a. New York Times, CBS, Economist) aufzeigen. Diskutiert wird die Frage, weshalb die Fotos aus dem Gefängnis Abu Ghraib (Schnappschuss-Ästhetik, Voyeurismus, Symbolfunktion) in der Öffentlichkeit eine beson-ders hohe Wirkung erzielten. (DY)

[286-F] Hackenberg, Achim, Dr. (Bearbeitung); Lenzen, Dieter, Prof.Dr. (Betreuung): Filmverstehen als kognitiv-emotionaler Prozess - zum Instruktionscharakter filmischer Dar-stellungen und dessen Bedeutung für die Medienrezeptionsforschung INHALT: Die Arbeit geht von einer erkenntnistheoretischen Problematik des persönlichen Film-

verstehens aus und versucht die Brücke zu solchen Daten des Films zu schlagen, welche kog-nitiv und emotional rezeptionsrelevant sein können und deshalb Gegenstand einer empirisch fundierten und rezeptionswissenschaftlich orientierten Filmanalyse sein müssen.

METHODE: Theoriearbeit im Bereich Wahrnehmungs- und Rezeptionstheorie/ Medienrezep-tionsforschung

VERÖFFENTLICHUNGEN: Hackenberg, A.: Filmverstehen als kognitiv-emotionaler Prozess - zum Instruktionscharakter filmischer Darstellungen und dessen Bedeutung für die Medienre-zeptionsforschung. Berlin: Logos-Verl. 2004, 220 S. ISBN 3-8325-0641-1.

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 177 1.7 Medienwirkung ART: Dissertation ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine

Angabe INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissen-

schaftsbereich Erziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Philosophie der Erziehung (Arnimallee 10, 14195 Berlin)

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-83875417, e-mail: [email protected]) [287-F] Hartmann, Tilo, Dipl.-Medienwiss.; Klimmt, Christoph, Dipl.-Medienwiss.; Schramm, Holger, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Vorderer, Peter, Prof.Dr. (Leitung): Presence: Measurement, Effects, Conditions (MEC) INHALT: Fast jeder kennt die Situation, dass man bei der Lektüre eines spannenden Buches oder

bei dem Genuss eines fesselnden Fernseh- oder Kinofilms in das Medienangebot nahezu hin-einversinkt und die tatsächliche Umgebung dabei vollständig ausblendet. Gerade von interak-tiven Medien wie Computerspielen oder aufwendigen Virtual-Reality-Anwendungen ist der Effekt bekannt, dass NutzerInnen in das mediale Angebot vollkommen "eintauchen". Nicht selten reagieren RezipientInnen auf das Medienangebot auf eine solche Art und Weise, als ob das Wahrgenommene ganz real wäre. So kommt es z.B. im Kino dazu, dass das Publikum angstvoll mitzittert, während sich der fiktive Held in einer äußerst riskanten Lage befindet. Und so kommt es in Virtual-Reality-Umgebungen dazu, dass sich NutzerInnen in virtuelle Räume hineinversetzt fühlen, obwohl diese "real" gar nicht existieren. Derartige Effekte mö-gen einem paradox erscheinen, denn obwohl es sich "nur" um künstliche, also medial vermit-telte Stimuli handelt, werden sie von den RezipientInnen ähnlich wie reale Stimuli erlebt. Wie kann dieser Effekt genau beschrieben und gemessen werden und auf welche Art und Weise kommt er zustande? Dieser Frage geht die Presence-Forschung nach. Das Programm des For-schungsprojekts besteht aus drei kombinierten Schwerpunkten. Der erste Schwerpunkt liegt in der Entwicklung robuster Messmethoden zur Erhebung des Presence-Phänomens, wobei un-terschiedliche Messmethoden - von traditionelle Fragebogentechniken bis hin zur Erhebung neurophysiologischer Korrelate mittels bildgebender Verfahren - eingesetzt werden. Darauf aufbauend widmet sich das Projekt der Erforschung des Einflusses des Presence-Erlebens auf individuelle Lernerfolge in aufgabenorientierten Kontexten. Der dritte Schwerpunkt liegt in der Untersuchung des Einflusses ausgewählter individueller psychologischer Faktoren auf das Presence-Erleben. S.a. http://www.ijk.hmt-hannover.de/presence .

METHODE: Interdisziplinärer Ansatz: kommunikationswissenschaftliche, (medien)psycho-logische und neuropsychologische Überlegungen; Theorien und Methoden. Untersuchungs-design: u.a. prozessbezogene Zeitreihen DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 1.680; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Europäische Union

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)

KONTAKT: Hartmann, Tilo (Tel. 0511-3100-477, e-mail: tilo.hartmannGijk.hmt-hannover.de)

178 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.7 Medienwirkung [288-L] Hendriks Vettehen, Paul G.; Schaap, Gabi; Schlösser, Solange: What men and women think while watching the news: an exploration, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, Nr. 2, S. 235-251 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit geschlechtsspezifischen Unterschieden bei der Verarbei-

tung von Fernsehnachrichten. Männliche und weibliche Probanden wurden gebeten, die Ge-danken, die ihnen während einer vorgegebenen Fernsehnachrichtensendung durch den Kopf gingen, zu verbalisieren. Zur Analyse sowohl des Nachrichteninhalts als auch der von den Probanden verfassten Gedankenprotokolle wird ein interpretatives Verfahren benutzt. Die Er-gebnisse zeigen, dass sich Männer und Frauen in der Zahl und der Art von Gedanken, die ih-nen während des Sehens von Fernsehnachrichten kommen, unterscheiden. In einem bemer-kenswerten Ergebnis kommt die Analyse zu dem Schluss, dass Frauen immer dann einen Mangel an Information empfinden, wenn sie sich Nachrichtensendungen mit Themen an-schauen, die als von Natur aus männlich gelten. Der Eindruck, nicht informiert zu sein, kul-miniert bei Frauen einer hohen Ausbildungsstufe in Kritik an den Nachrichten, während er bei geringer ausgebildeten Frauen Verwirrung hervorruft. Die Konsequenzen der Ergebnisse und der mögliche Einsatz der angewandten Methode bei zukünftigen Untersuchungen zu Fernsehnachrichten wird diskutiert. (UNübers.) (UN)

[289-L] Hess, Agnieszka; Vyslonzil, Elisabeth (Hrsg.): Der EU-Beitritt der Länder Ostmitteleuropas: Kontroversen in der Gesellschaft und die Rolle der Medien, (Wiener Osteuropastudien, Bd. 17), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 253 S., ISBN: 3-631-51524-3 (Standort: UB Bielefeld(361)-IE960EB44E8L10) INHALT: "Der europäische Erweiterungsprozess bedarf einer kontinuierlichen Reflexion sowohl

des historischen Hintergrunds, als auch der realpolitischen Gegebenheiten. Dieser Band ver-mittelt die Erfahrungen Österreichs im Zuge des EU-Beitrittsprozesses in Zusammenschau mit der Situation der Beitrittsländer Polen, Ungarn und der Tschechischen Republik. Integra-tionshürden sowie deren Lösungsmöglichkeiten werden aus der Perspektive von Wissen-schaftern, Politikern und Journalisten dargestellt, wobei auch Rolle und Funktion der Medien einer kritischen Analyse unterzogen werden. Mit diesem Buch wird auch in sprachlicher Hin-sicht der neuen, erweiterten Europäischen Union entsprochen, denn deutsch- und polnisch-sprachige Beiträge mit englischer Kurzfassung finden sich hier gleichermaßen in Originalver-sion." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ernst-Peter Brezovsky: Einleitung. Der EU-Beitritt der Länder Ostmitteleuropas: Kontroversen in der Gesellschaft und die Rolle der Me-dien (11-21); Arnold Suppan: Desintegration und Integration in Polens neuerer Geschichte (23-32); Ewa Nowinska: Polskie prawo mediów po przystapieniu do UE (35-40); Werner Gumpel: Die EU-Osterweiterung: Sind wir zum Beitritt bereit? (43-57); Peter Bachmaier: Der Transformationsprozess in Ostmitteleuropa und die EU-Erweiterung im Kontext der interna-tionalen Politik (61-71); Jiri Musil: Die Haltung der wichtigsten tschechischen Gruppierun-gen zum EU-Beitritt der Tschechischen Republik (75-81); Peter A. Ulram: Polen und Öster-reich: Wechselseitige Perzeption (85-95); Teresa Sasinska-Klas: Leki i nadzieje polaków przed zblizajacym sie referendum unijnym w swietle badan opinii publicznej (99-115); Mi-chael Geistlinger: Die Lösung von Verfassungsfragen im Zuge des Beitritts Österreichs zur EU: Ein Beispiel für Polen? (119-134); Lucyna Slupek: Rola mediów w ksztaltowaniu postaw pro- i antyeuropejskich w Polsce (137-146); Roman Bartoszcze: Wybrane aspekty

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 179 1.7 Medienwirkung

dzialan przeciwników integracji europejskiej (147-156); András Szekfü: Der EU-Beitritt Un-garns - eine Kommunikationsanalyse (159-166); Josef Kirchengast: Die Rote Schildlaus aus Spanien und das polnische Pferd. Die österreichischen Medien vor dem EU-Beitritt Öster-reichs und vor der aktuellen EU-Erweiterung (169-179); Zbigniew Krzysztyniak: Media a czeski eurorealizm i eurosceptycyzm (181-187); Agnieszka Hess: Zmiany systemów medial-nych Niemiec i Austrii w kontekscie integracji europejskiej (191-206); Beata Klimkiewicz: Chwiejny stól: Reforma medialna w Polsce, Czechach i Slowacji (209-220); Marek Swierc-zynski: Dziennikarz a informacja europejska - problemy dostepnosci i przystepnosci wiedzy o UE (223-235); Katarzyna Pokorna-Ignatowicz: Polskie media i srodowisko dziennikarskie w przededniu akcesji do Unii Europejskiej (239-249).

[290-L] Hitzler, Ronald; Pfadenhauer, Michaela: Juvenilität als Identität: zur Relevanz medialer Orientierungsangebote, in: Medien und Er-ziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 4, S. 47-53 INHALT: "Jugendlichkeit ist keine Frage des Alters, sondern der Einstellung: Sie ist die (kulturel-

le) Alternative zum Erwachsensein. Was jungen Menschen und Jugendlichen wirklich wich-tig ist, geschieht mehr und mehr in Sonderwelten, welche sie mit anderen Jugendlichen teilen. Lebensträume beziehen sich hier vielfach auf das Fernsehen: Einmal ein Star zu sein, gilt als Hauptgewinn in der 'Lotterie des Lebens'. Wie man ein Star wird, lässt sich anscheinend ler-nen - im Fernsehen." (Autorenreferat)

[291-L] Hopf, Werner H.: Mediengewalt, Lebenswelt und Persönlichkeit - eine Problemgruppenanalyse bei Jugendli-chen, in: Zeitschrift für Medienpsychologie, Jg. 16/2004, Nr. 3, S. 99-115 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171) INHALT: "Eine Querschnittstudie untersucht zentrale Einflüsse auf Aggressivität, Gewaltbereit-

schaft/ Friedfertigkeit in der Problemgruppe der Schüler/innen der Klassen 5 bis 10 in Haupt-schulen. Erfasst wurden Variablen aus den Bereichen Mediengewaltkonsum, sozialer Kon-text, Persönlichkeit sowie emotionale Reaktionen bei realer und fiktionaler Gewalt. Als zu-sätzlicher Aspekt wurde der Einfluss eines niedrigen Familieneinkommens (Armut) berück-sichtigt. Die Analyse der Daten basierte auf dem General Aggression Model von Anderson und Bushman. Einflüsse, die Aggression erhöhen, konnten in 7 Hauptfaktoren zusammenge-fasst werden: (1) Häufigkeit des Mediengewaltkonsums, (2) aggressive Emotionen beim Me-diengewaltkonsum, (3) gewaltorientierte Überzeugungen, (4) Hass, Wut und Rache bei Grup-pengewalt, (5) hoher TV-Konsum der Eltern, (6) Hass, Wut und Rache bei elterlicher Gewalt, (7) materialistische Wertorientierungen. Extremgruppenvergleiche und Pfadanalysen bestäti-gen die Bedeutung des Mediengewaltkonsums und der durch Gewalt bedingten Emotionen für die Entstehung von Aggressivität. Friedfertigkeit hing ab von familialer Kommunikation, Medienerziehung und sozialen Kompetenzen." (Autorenreferat)

180 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.7 Medienwirkung [292-L] Hurrelmann, Klaus: Gesundheitsprobleme von Kindern und Jugendlichen: welche Rolle spielen die Massenme-dien?, in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Gesundheitsforschung, Bd. 2/2003, S. 11-18 (URL: http://www.gesis.org/Information/soFid/pdf/Gesundheit_2003-2.pdf) INHALT: Der Beitrag befasst sich mit den psycho- und soziosomatischen Störungen von Kindern

und Jugendlichen, die in den letzten 20 Jahren immer stärker um sich greifen. Psycho- und soziosomatische Störungen ergeben sich aus einem mangelnden Gleichgewicht der Systeme von Körper, Psyche und Umwelt. Sind sie nicht im Einklang miteinander, kommt es zu Fehl-steuerungen in jedem Einzelbereich und in der Gesamtkoordination dieser Systeme. Die we-sentlichen Störungen umfassen die folgenden Aspekte: (1) Fehlsteuerung des Immunsystems, (2) Störungen der Nahrungsaufnahme und des Ernährungsverhaltens, (3) Fehlsteuerung der Sinneskoordination, (4) unzureichende Bewältigung von psychischen Beanspruchungen und sozialen Anforderungen sowie (5) Konsum psychoaktiver Substanzen. Für die Erklärung der angesprochenen Gesundheitsstörungen bei Kindern und Jugendlichen sind folgende Ge-sichtspunkte von Bedeutung: (1) Die chronisch-degenerativen Krankheiten sind durch ein biomedizinisches Modell nicht allein zu erklären, und sie sind auch durch ein hierauf gestütz-tes kuratives Versorgungssystem nicht effektiv zu bekämpfen. (2) Der Anteil von milieube-dingten, umweltbedingten und verhaltensbedingten Komponenten ist auffällig hoch, beson-ders bei psychischen und psychosomatischen Störungen, vor allem im Bereich Aggression und Gewalt, beim Konsum von Genuss- und Rauschmitteln und bei Fehl- und Überernäh-rung, Bewegungsarmut und mangelnder Hygiene. (3) Einige der genannten Gesundheitsbe-einträchtigungen und Erkrankungen haben eine starke genetische und persönlichkeitsspezifi-sche Komponente, aber sehr viele von ihnen können als Indikator sozialer Überlastung ge-wertet werden. (4) Weitere Ausgangsquellen für Überforderungen liegen im Freizeitbereich. Insbesondere die Sozialisation in der (Massen-)Medienwelt bringt neue Formen von Orientie-rungs- und Wertekrisen mit sich, die die Bewältigungskapazität junger Menschen überfordern kann. Da für Kinder und Jugendliche moderne Medien zum täglichen Erfahrungshorizont von Anfang an dazugehören, ist auch ihr Umgang mit den Medien und den dazugehörigen Tech-niken und kulturellen Inhalten und Symbolen auf einem anderen Stand als bei der jeweils vo-rangehenden Generation. Medienpädagogisch spricht also alles dafür, die aktiven und für eine Aneignung geeigneten Fähigkeiten und Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen beim Umgang mit Medien und ihren Inhalten früh zu unterstützen und weiterzuentwickeln. Der Begriff 'Medienkompetenz' bezeichnet demnach die Fähigkeit, mit Medien und ihren Bot-schaften so umzugehen, dass sie für die eigene Entwicklung nutzbar gemacht werden. Leider sind viele Familien heute völlig überfordert mit diesen Aufgaben. Sie schaffen die schwierige Balance von Anerkennung, Anregung und Anleitung nicht, die Kinder brauchen. Zur Bewäl-tigung dieser Herausforderung wird das Konzept der 'Pädagogik des Erlebens' von K. Hahn aus den 1920er Jahren vorgestellt, das sich in vier Elemente gliedert: (1) das körperliche Training, (2) die 'Expedition in unbekanntes Terrain', (3) das gemeinsame handwerkliche, künstlerische, technische und geistige Arbeiten sowie (4) den 'Dienst am Nächsten'. (ICG2)

[293-L] Kama, Amit: Supercrips versus the pitiful handicapped: reception of disabling images by disabled audi-ence members, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, No. 4, S. 447-466 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literatur-dienst erhältlich)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 181 1.7 Medienwirkung INHALT: Dreißig behinderte Israelis wurden danach befragt, welche Vorstellungen von Behinde-

rung, die in den Massenmedien vermittelt wird, ihnen am stärksten im Gedächtnis geblieben sind. Die Befragung diente dem Zweck, die Rezeptionsmuster der Betroffenen näher zu un-tersuchen. Dabei stehen zwei Stereotype im Mittelpunkt des Beitrags, einmal der "Super-krüppel" und zum anderen der bemitleidenswerte Behinderte. Die Interviewer suchten dabei nach Bestätigung für ihre Vorstellung, dass physische, soziale und kulturelle Benachteiligun-gen überwunden werden können. Dabei sind "Superkrüppel", die das Beispiel eines "norma-len" Menschen" (d.h. "einer wie ich") verkörpern, besonders begehrt. Bekannte und erfolgrei-che Behinderte werden auf ein Podest gestellt, weil sie ihre Fähigkeit, über ihre Behinderung zu triumphieren, unter Beweis gestellt haben. Dieser Triumph bedeutet eine Bestätigung für den Behinderten als Individuum und verändert die gesellschaftliche Sichtweise. Daher ist der Wunsch besonders ausgeprägt, Behinderte zu sehen, die "es geschafft haben", wohingegen die bemitleidenswerten Behinderten Antipathien auslösen, weil sie die niedrigere gesell-schaftliche Positionierung und Exklusion von Behinderten bestätigen und verstärken. (UNü-bers.) (UN)

[294-L] Lerchenmüller-Hilse, Hedwig: Gewalt in der Schule, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, H. 30/4, S. 26-31 INHALT: Diskutiert wird der Zusammenhang zwischen der Rezeption gewalthaltiger Medienin-

halte und der tatsächlichen Gewalttätigkeit von Jugendlichen und Kindern. Obwohl es keine empirischen Nachweise für diesen Zusammenhang gebe, existierten andererseits jedoch Indi-katoren für die Beziehung zwischen aggressiven Verhaltensweisen und z.B. Gewalt-Video-spielen (Anderson/ Bushmann). Diese These wird durch verschiedene empirische Studien (Salisch sowie Trudewind/ Steckel) bestätigt, gleichzeitig jedoch im Hinblick auf die Validi-tät der Ergebnisse in Zweifel gezogen. Weitgehende Einigkeit besteht darin, dass die Rezep-tion von Mediengewalt Auswirkungen auf die Entwicklung von Einstellungen, Verhaltens-weisen und Befindlichkeiten von Jugendlichen besitzt, Gewaltkriminalität sich jedoch nicht allein durch intensiven Konsum medialer Gewalt erklären lässt. (DY)

[295-L] Luca, Renate (Hrsg.): Medien, Sozialisation, Geschlecht: Fallstudien aus der sozialwissenschaftlichen Forschungs-praxis, München: KoPäd Verl. 2003, 192 S., ISBN: 3-935686-70-6 (Standort: UuStB Köln(38)-28A2860) INHALT: "Diese Publikation thematisiert das Aufwachsen in der Mediengesellschaft bezogen auf

die Geschlechtersozialisation. Beiträge zum neuesten Stand der Diskussion um die Ge-schlechterkonstruktion und Geschlechterordnung leiten das Buch ein. Im Zentrum steht die Darstellung empirisch-qualitativer Forschungsarbeiten. Diese haben einerseits die Analyse von Geschlechterkonstruktionen - von Männlichkeit und Weiblichkeit- in Medienprodukten zum Ziel. Sie beziehen sich auf die Reality Soap 'Big Brother', die Zeitschrift 'fit for fun' und ausgewählte Kinder- und Jugendfilme. Die größere Zahl der Beiträge untersucht andererseits die Medienrezeption von Mädchen und Jungen, von Frauen und Männern. Diese Rezeptions-studien erforschen die Nutzung, Verarbeitung und das Erleben ausgewählter medialer Pro-dukte; dies mit dem Ziel, die Bedeutungszuschreibungen der jeweiligen Rezipientinnen und

182 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.7 Medienwirkung

Rezipienten im Kontext ihrer Biografie, ihrer spezifischen Lebensthemen und -phasen oder auch ihrer Alltagsroutinen zu verstehen. Auf diese Weise entsteht, dank der Thematisierung unterschiedlicher Problemfelder und unterschiedlicher Adressatengruppen, ein facettenreicher Einblick in die Wechselbeziehung von Medien und Geschlecht." (Autorenreferat). Inhaltsver-zeichnis: Renate Luca: Einleitung (7-10); Jürgen Budde: Die Geschlechterkonstruktion in der Moderne. Einführende Betrachtungen zu einem sozialwissenschaftlichen Phänomen (11-25); Iris Dähnke: Cultural Studies und ihre Bedeutung für eine geschlechterbewusste Medienfor-schung (27-38); Renate Luca: Mediensozialisation. Weiblichkeits- und Männlichkeitsentwür-fe in der Adoleszenz (39-54); Ellen Friedriszik: Die Thematisierung des voyeuristischen Blicks auf die Frau in ausgewählten Kinder- und Jugendfilmen (55-68); Jürgen Budde: Zwi-schen Macho, Freak und Onkel. Männlichkeitsinszenierungen in der Reality Soap 'Big Bro-ther' (69-84); Reemt Reemtsema: Vom Waschbrettbauch zum Online-Broker. Das Ästhetik-Dispositiv am Beispiel der Zeitschrift 'fit for fun' (85-98); Maya Götz: Was suchen und finden Mädchen in Daily Soaps? (99-109); Dagmar Beinzger: Filmerleben im Rückblick. Der Zu-sammenhang zwischen Filmrezeption und Geschlechtsidentität aus biographischer Sicht (111-126); Anika Bökenhauer: die freundin. Die Selbstinszenierung weiblicher Jugendlicher im Vidiofilm. Analyse einer medialen Eigenproduktion (127-138); Sabine Middel: 'Da kann man rumschreien und so Gefühle zeigen'. Wie die praktische Medienpädagogik von der Thea-terpädagogik profitieren kann; dargestellt an einem Beispiel aus der theaterpädagogischen Praxis (139-149); Imke Schilter: Geschlechtsgebundene Fernsehrezeption am Beispiel des Fernsehkrimis (151-166); Mirjam Spitzner: Lesbische Identität und Filmrezeption am Bei-spiel 'When Night Is Falling' (167-178); Renate Luca: Zwei Welten? Wenn Frauen und Män-ner gemeinsam fernsehen... (179-189).

[296-L] Macho, Thomas: Was nutzt die Kulturgeschichte dem Jugendschutz?, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovi-suellen Medien, Jg. 7/2004, Nr. 28, S. 40-43 INHALT: Ausgehend von historischen Darstellungen und Abbildungen von Gewalt (z.B. Kreuzi-

gung) wird das Verhältnis von realer Gewalt, Visualisierung von Gewalt und Gewaltrezeption diskutiert. Im Gegensatz zu früheren Zeiten sind Jugendliche kaum realer Gewalt ausgesetzt, rezipieren jedoch Gewalt in vielen medialen Erscheinungsformen (u.a. Filme, Internet, Com-puterspiele). Mit Blick auf reales Gewaltverhalten plädiert der Autor für einen kulturhistori-schen Rückblick und eine Relativierung der Annahmen einer Zunahme an Gewalt durch me-diale Gewaltdarstellungen. (DY)

[297-L] Machura, Stefan; Asimow, Michael: Das Ansehen von Anwälten bei Jurastudenten: Einflüsse von sozialem Hintergrund, An-waltsfilmen und TV-Anwaltsserien, in: Zeitschrift für Rechtssoziologie, Bd. 25/2004, H. 1, S. 3-33 (Standort: UuStB Köln(38)-XG06262; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ein international vergleichendes Forschungsvorhaben ging der Frage nach, wie Stu-

dienanfänger der Rechtswissenschaft Anwälte sehen und welche Faktoren dazu beitragen. Dabei lag das Hauptaugenmerk auf möglichen Wirkungen des Medienkonsums. Die Bochu-mer Befragten bescheinigten Anwälten ein hohes allgemeines Sozialprestige, auch, dass sie ihr Einkommen verdienen, zweifeln aber häufig an der Ehrlichkeit und Moral der Anwalt-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 183 1.7 Medienwirkung

schaft. Die weitere Analyse zeigt, dass TV-Anwaltsserien und Anwaltsfilme, das Vorbild von Anwälten innerhalb der eigenen Familie oder im Freundeskreis und der nationale Hintergrund der Jurastudenten für die Bewertungen ausschlaggebend sein können. Mediale Anwaltsdar-stellungen wirken tendenziell legitimierend für die Anwaltschaft." (Autorenreferat)

[298-L] Maier, Jürgen: Die üblichen Verdächtigen oder zu unrecht beschuldigt?: zum Einfluss politischer Skandale und ihrer Medienresonanz auf die Politikverdrossenheit in Deutschland, (Bamberger Beiträge zur Politikwissenschaft : Forschungsschwerpunkt Politische Einstellungen und Verhalten, Nr. II-12, 2003), Bamberg 2003, 34 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-bamberg.de/sowi/politik/bbp/BBP-II-12.pdf) INHALT: Die Studie untersucht den Zusammenhang zwischen der Medienberichterstattung über

politische Skandale, der finalen Sanktionierung politischer Akteure aufgrund von ihnen zu verantwortenden Missständen oder Verfehlungen und den verschiedenen Dimensionen der Politikverdrossenheit seit der deutschen Einheit. Die verwendeten Daten resultieren aus (1) Befragungsergebnissen der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen, (2) Medienanalysen des Medien-Tenor-Instituts für Medienanalysen, Leipzig sowie (3) der Anzahl vollzogener Rück-tritte und Entlassungen politischer Akteure. In das Thema einführend, wird zunächst die Ent-wicklung der Parteien-, Politiker- und Demokratieverdrossenheit, der Medienberichterstat-tung über politische Skandale sowie der skandalbedingten Rücktritte und Entlassungen von Politikern skizziert. Im Anschluss werden die bivariaten Beziehungen zwischen diesen Vari-ablen analysiert. Abschließend wird mit Hilfe multipler Regressionsanalysen untersucht, in-wieweit die Berichterstattung über politische Skandale und skandalbedingte Demissionen Po-litikverdrossenheit hervorruft. So stellt sich zum einen heraus, dass politische Skandale nur eine von zahlreichen Ursachen für politische Unzufriedenheit sind. Zum anderen ist die Ent-wicklung von einem wahrgenommenen Regelverstoß zu einem allgemeine Empörung hervor-rufenden politischen Skandal überaus komplex und von zahlreichen Einflussfaktoren abhän-gig, wobei die Aufmerksamkeit, die die Massenmedien den angezeigten Missständen und Verfehlungen widmen, als eine zentrale Größe für den Karriereverlauf von Skandalen identi-fiziert wird. Anhand der vorliegenden Daten kann gezeigt werden, dass sowohl in West- als auch in Ostdeutschland seit der deutschen Einheit tatsächlich eine deutliche Zunahme der Verdrossenheit mit den etablierten Parteien, ihrem Personal sowie der Demokratie zu ver-zeichnen ist. Abgesehen von den Vorfällen im Rahmen der Parteispenden- und der Flugaffäre können jedoch in den seit 1994 vorliegenden Auszählungen der Beiträge über politische Skandale in TV-Nachrichten, der Wochenpresse und überregionalen Tageszeitungen keine wesentliche Veränderung der auf insgesamt niedrigem Niveau stattfindenden Berichterstat-tung nachgewiesen werden. Die Analyse der Korrelationen zwischen den einzelnen Zeitrei-hen zeigt schließlich übereinstimmend für Ost- und Westdeutschland, dass die verschiedenen Dimensionen der Politikverdrossenheit und die Medienberichterstattung über politische Skandale sowie die Anzahl skandalbedingter Demissionen nur begrenzt miteinander zusam-menhängen. (ICG2)

184 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.7 Medienwirkung [299-L] Mikos, Lothar: Zwischen Distanz und Vereinnahmung: Kriterien der Bewertung von Gewaltdarstellungen im Kontext von Ästhetik und Nutzung, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, Nr. 28, S. 12-17 INHALT: Diskutiert wird das Problem der Gewaltdarstellung in den Medien im Hinblick auf den

Jugendschutz. Es wird dafür plädiert, Gewaltdarstellungen in Film und Fernsehen differen-zierter zu betrachten und sich stärker im Kontext unterschiedlicher Genres dem Aspekt der Wahrnehmung zu widmen. Ausgehend von der Nutzung bestimmter Sendungen und Filme wird "Gewalt" und deren Wirkung nach folgenden Kriterien untersucht: (1) Nähe zur Le-benswelt, (2) Empathie mit Tätern und Opfern, (3) Inszenierung von Action. Für die Prüfpra-xis wird gefordert: "Ein genauer analytischer Blick, der die einzelnen Komponenten der Ge-waltdarstellung in den Kontext von Genrekonventionen einerseits und lebensweltlichen Be-zügen zur Erfahrungswelt von Kindern und Jugendlichen andererseits stellt, sollte in der Prüfpraxis die Regel sein." (DY)

[300-L] Müller, Renate: Zur Bedeutung von Musik für Jugendliche, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medien-pädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 2, S. 9-15 INHALT: "Die sozialen Kontexte, in denen Jugendliche musikalische Erfahrungen machen, be-

dingen ihr Umgehen mit Musik, das in die audiovisuellen Symbolwelten musikalischer Ju-gendkulturen eingebettet ist. Jugendliche verwenden ihre musikkulturellen Erfahrungen dazu, sich gesellschaftlich zu verorten, sich zugehörig zu fühlen, anerkannt zu werden, sich abzu-grenzen und aus ihrem Leben ein bedeutungsvolles Projekt zu machen." In dem Beitrag wer-den einige Aspekte musikalischer Selbstsozialisation Jugendlicher besprochen: die Entwick-lung und Präsentation von Identitäten, interkulturelle Kommunikation mit audiovisuellen Symbolsprachen, die "Glokalisierung" als Ausdruck des Spannungsverhältnisses von Globali-sierung und Lokalisierung jugendlicher Kulturen, die Aneignung "populärkulturellen Kapi-tals" und das Umsetzen auf die eigene Lebens- und Problemlage. Die Bedeutung von musika-lischen Jugendkulturen hatte sich in den letzten 30 Jahren vermutlich nicht wesentlich verän-dert. Wesentlich verändert hat sich aber der Forschungsstandpunkt, der, beeinflußt von Ador-nos Kritik, in den 70er Jahren der populären Musik und ihrer Rezeption gegenüber viel Ge-ringschätzung entgegenbrachte. (PT)

[301-L] Neuß, Norbert: "Ich hab mal was gelernt ...": was Kinder schreiben und erzählen, wenn es um das "Lernen beim Fernsehen" geht, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 29-32 INHALT: Im Rahmen eines Forschungsprojekts wird untersucht, was Kinder von Fernsehsen-

dungen lernen und was sie witzig finden. Dazu wurden Gruppendiskussionen mit Grund-schulkindern und Schulaufsätze zum Thema "Lernen mit dem Fernsehen" ausgewertet. Wäh-rend zum Lachen durch Fernsehsendungen nur wenige Angaben gemacht wurden, ließen sich für die Wissensvermittlung bei beiden Verfahren drei Bereiche feststellen: 1. Sachwissen, 2. Beurteilung sozialer Interaktionen, 3. Handlungsorientierung. Allgemein ergab die Auswer-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 185 1.7 Medienwirkung

tung, dass Kinder Fernsehinhalten eine andere Bedeutung geben als Erwachsene und dass sie nahezu das gesamte Fernsehangebot zum Lernen nutzen. (DY)

[302-F] Otto, Isabell, M.A. (Bearbeitung); Schneider, Irmela, Prof.Dr. (Betreuung): Aggressive Medien. Eine Genealogie der Mediengewaltforschung INHALT: Untersuchungsgegenstand der Arbeit ist die Mediengewaltforschung als Teil der empi-

rischen Sozialforschung. Die Untersuchung erfolgt im Rahmen der neuen science studies, richtet die Perspektive also auf die konkreten Praktiken der Erzeugung von Forschungsergeb-nissen. Im Mittelpunkt stehen dabei die empirischen Verfahren zur Herstellung von Objekti-vität und Glaubwürdigkeit. Die Arbeit sucht nicht nach neuen Antworten auf die Frage, ob Medien negative Wirkungen auf ihre Nutzer haben, noch versucht sie den Beweis zu erbrin-gen, dass Medien keine Wirkung haben. Zentrale Fragen lauten: Welches Verständnis von Medien legt die empirische Gewaltforschung zu Grunde? Welche sozialen Voraussetzungen hat es und welche Folgen ergeben sich, wenn ein gesellschaftlich einflussreicher Forschungs-bereich die grundsätzliche Annahme trifft, dass Medien wirken und diese Wirkung empirisch untersucht? Die Vorgehenswiese der Dissertation im Sinne einer Genealogie meint, die Me-diengewaltforschung in Bezug auf ihre Herkunft zu untersuchen und zu fragen, wie sie sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts als wissenschaftlicher Forschungsbereich etabliert hat. Dieser historische Zugriff hat das Ziel, aktuelle Diskurs zu erhellen. Welches Konzept von Medien, so die Frage, stellt die Wirkungsforschung der Gesellschaft bis heute zur Verfügung? ZEIT-RAUM: 1900-1970 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, Österreich, USA

METHODE: Die Genalogie der Mediengewaltforschung wird im Sinne einer an Michel Foucault orientierten 'Gewordenheitskritik' des bestehenden, akzeptierten Diskurses vorgenommen. Entsprechend der Annahme, dass eine diskursive Praxis den Gegenstand, den sie beschreibt, zuallererst konstituiert, werden bestehende historiographische Darstellung des Forschungsbe-reichs einer kritischen Lektüre unterzogen, der es darum geht, die impliziten Diskursregeln herauszuarbeiten. Vor deren Hintergrund werden die zentralen experimentellen und statisti-schen Anordnungen in ihrer historischer Gewordenheit analysiert.

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-08 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: nein FI-NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Universität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Theater-, Film- und Fern-sehwissenschaft (Meister-Ekkehart-Str. 11, 50937 Köln)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0221-4706753, e-mail: [email protected]) [303-L] Reich, Hannah: Medien und Konflikt: der Landdiskurs in Palästina, Stuttgart: Ibidem-Verl. 2003, 162 S., ISBN: 3-89821-233-5 (Standort: BSB München(12)-2004.15273) INHALT: "Was bedeutet die Philosophie Michel Foucaults für die Betrachtung von Konflikträu-

men? Spätestens seit dem Zweiten Golfkrieg und seiner medialen Inszenierung ist die Bedeu-tung der Medien für die Dynamik ethno-politischer Konflikte bekannt. Einschlägige Untersu-chungen haben die enge Verflechtung von Medien mit der Legitimierung und Ausführung von gewalttätigen Handlungen gezeigt. Nicht nur die Form der medialen Repräsentation steht hierbei zur Disposition, sondern auch die problematische Diskrepanz zwischen den Ereignis-sen vor Ort und ihrer medialen Repräsentation. Hannah Reich stellt sich im vorliegenden

186 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.7 Medienwirkung

Buch mit Hilfe des Foucaultschen Diskursbegriffs dem Problem, indem sie in den lokalen pa-lästinensischen Medien Momente eines Diskurses ausgräbt. Die Anwendung der Foucault-schen Philosophie auf die Betrachtung von Konflikträumen zeigt erstens, dass der von ihm geprägte Diskursbegriff eine spannende Grundlage für weitere Forschungen in der Sozialge-ographie darstellen kann. Die Applikation seines Konzeptes als sozial-geographisches Modell zur Betrachtung von gewalttätig ausgetragenen Konflikten ist auf Grund von zweierlei Ge-sichtspunkten gut geeignet: Zum einen ist sein Diskursbegriff nicht unabhängig von den nicht-sprachlichen Praktiken zu verstehen. Zum anderen zeichnet er sich durch seine implizite Kategorie der Macht und ihre Verknüpfung zu Wissen und Wahrheit aus, welches eine kriti-sche politische Geographie und ein vernünftiges Konfliktmodell verlangen. Darüber hinaus werden in der Analyse des lokalen palästinensischen Landdiskurses bestimmte Besonderhei-ten und Eigenheiten des palästinensischen Diskurses deutlich, welche als Überlebensstrategie in der palästinensischen Alltagswelt der Besatzung ihren Sinn erhalten. Die Diskursanalyse offenbart in den lokalen Radiosendern 'Sawt Filastin' und 'Hubb wa Salâm' im Vergleich zu westlichen Medien einen Unterschied der Funktion und Ausgestaltung arabischer, lokaler medialen Repräsentation, der seine Aufmerksamkeit und Anerkennung im Rahmen einer kon-struktiven Konflikttransformation verlangt." (Autorenreferat)

[304-L] Rogers, Everett M.; Singhal, Arvind; Thombre, Avinash: Indian audience interpretations of healthrelated content in "The Bold and the Beautiful", in: Gazette : international journal of mass communications studies ; press, radio, television, propa-ganda, public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 5, S. 437-458 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Befragt wurden indische Zuschauer zu ihrer Einstellung gegenüber der in Hollywood

produzierten Soap Opera "The Bold and the Beautiful". Nach einigen Angaben zu Thematik und Rezeption US-amerikanischer Fernsehserien in Asien, Afrika und Lateinamerika werden Überlegungen zu kulturell bedingten Unterschieden in der Wahrnehmung und Beurteilung von Fernsehprogrammen diskutiert. Am Beispiel einer Episode, in welcher ein Protagonist der Fernsehserie sich zu seiner HIV-Erkrankung bekennt, wurden insgesamt 42 Rezipienten zu ihrer Interpretation folgender Themen befragt: (1) sexuelle Freizügigkeit, (2) Frauenrolle und Geschlechterbeziehung, (3) Schönheitsideale von Männern und Frauen. Die Ergebnisse der Befragung ergaben generell positive Reaktionen auf die HIV-Episode, jedoch war die grundsätzliche Einschätzung der Serie, dass sie mit der Realität und Kultur Indiens nur wenig übereinstimmen (DY)

[305-L] Rolletschek, Helga: Lernen mit Löwenzahn: Untersuchung zum Einfluss einer Sendung auf Wissen und Einstel-lungen von Grundschülern, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 22-26 INHALT: Vorgestellt werden Ansatz, Methode und Ergebnisse einer Dissertation zum Einfluss

der Sendung "Löwenzahn" auf Wissen und Einstellungsänderung von Grundschülern. Für die Arbeit, die im Fach Didaktik der Biologie angefertigt wurde, wurden insgesamt über 500 Schülerinnen und Schüler aus 19 verschiedenen Grundschulen (3. und 4. Klasse) zu Vorwis-sen, Einstellung und Veränderung von Wissen und Einstellung befragt. Überprüft wurde die Bedeutung des Fernsehens am Beispiel der Themen "Spinne" und "Ratte" in der Sendereihe

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"Löwenzahn". Es zeigte sich, dass in allen Gruppen, die die Sendung gesehen hatten, das Wissen im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant angestiegen war. Für die Einstellungsän-derung ließen sich keine eindeutigen Ergebnisse aufweisen. (DY)

[306-L] Rösler, Carsten: Medien-Wirkungen, (Einstiege : Grundbegriffe der Sozialphilosophie und Gesellschaftstheorie, Bd. 14), Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot 2004, 137 S., ISBN: 3-89691-687-4 INHALT: "Auch im so genannten 'Medienzeitalter' bleibt die Frage nach den Medienwirkungen

ebenso spannend wie schwierig zu beantworten. An medialen Kommunikationsabläufen sind vom Medium über die Botschaft bis zum Publikum viele Komponenten und Faktoren betei-ligt. Das kausal angelegte Stimulus-Response-Modell behauptet seit der antiken Rhetorik eine forschungsleitende Stellung, aber auf der Suche nach Effekten beim Publikum sind rekon-struktiv-interpretative Zugänge auf dem Vormarsch. Carsten Rösler stellt die unterschiedli-chen Zugänge in ihrer historischen Entwicklung bis heute dar, unterzieht sie einer kritischen Würdigung und verortet sie im wissenschaftstheoretischen Feld von Kommunikationswissen-schaft und Soziologie." (Autorenreferat)

[307-F] Schlottmann, Antje, Dr.; Mihm, Mandy; Felgenhauer, Tilo (Bearbeitung); Werlen, Ben-no, Prof.Dr. (Leitung): Globalisierung und signifikative Regionalisierung: Konstitution territorialer Bezugseinhei-ten unter raum-zeitlich entankerten Bedingungen. Fallbeispiel: Mitteldeutschland INHALT: Die Globalisierung der Lebensbedingungen bedingt eine zunehmende Entankerung der

Lebenswelten. Gleichzeitig sind Tendenzen der Wiederverankerung in allen Bereichen der Gesellschaft erkennbar. Beispiele hierfür sind die Wiederbelebung traditioneller Symboliken und die Konjunktur kollektiver Identitätskonstruktionen im Kontext regionalistischer Diskur-se. Regionalisierungsprozesse bzw. die Neubildung von Regionen ("Europa der Regionen") sind die beobachtbaren Ergebnisse dieser Diskurse. Im Rahmen des Projektes soll der Mittel-deutsche Rundfunk (mdr) als Instanz einer solchen Form der Regionalisierung untersucht werden. "Mitteldeutschland" ist keine territoriale Einheit mit politisch-normativen Grenzen sondern vor allem eine medial forcierte Konstruktion. In den Sendungen des MDR wird die Region "Mitteldeutschland" signifikativ konstruiert, um - so die These - damit eine kollektive Identität zu schaffen. Intention dieses Forschungsvorhabens ist es eben diese signifikative Konstruktion zum Gegenstand der Analyse zu machen. Die hierfür relevanten Kommunikati-onssituationen sind redaktionelle Auseinandersetzungen einerseits und die präsentierten Sendeinhalte andererseits. Im Rahmen von zwei Teilstudien soll sich diesen beiden Bereichen zugewandt werden. Im Bezug auf die Fortführung des Projektes gilt es zukünftig über die Analyse der bereits genannten Formen kommunikativer Praxis hinauszugehen und zusätzliche Kommunikationssituationen in die Forschung mit einzubinden. Hierbei soll der Schwerpunkt auf der Analyse von gesellschaftlichen Events liegen, in deren Kontext die Kategorie Mittel-deutschland von Akteuren konstituiert wird. (S.a. http://www.geogr.uni-jena.de/~human/soz-geo/Projekt_Mitteldeutschland/index.html ). GEOGRAPHISCHER RAUM: Region "Mittel-deutschland"

METHODE: Innnerhalb der ersten Teilstudie des Forschungsvorhabens sollen die redaktionellen Konzeptionen der Sendung(en) in ihrer Entstehung untersucht werden. Mit Hilfe qualitativer

188 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.7 Medienwirkung

Methodik werden dabei die bewussten und unbewussten Bedeutungszuweisungen der Redak-teure erschlossen und auf ihre regionalisierenden Implikationen hin analysiert werden. Im Rahmen der zweiten Teilstudie stehen die Sendeinhalte im Mittelpunkt. Anhand spezifischer Sendungen soll die signifikative Konstruktion der Region Mitteldeutschland rekonstruiert werden. Attribuierungen des Mitteldeutschen gilt es dabei genauso heraus zu arbeiten wie die Möglichkeiten der unterschiedlichen Lesarten dieser Konstruktion. Ausgangskonzepte für die theoretische Bearbeitung beider Studien sind handlungstheoretische (A. Giddens, Thompson, J., B. Werlen) und kommunikationswissenschaftliche Ansätze. Eine Verknüpfung dieser An-sätze lässt grundlegend neue Erkenntnisse bezüglich der Konstitution raumbezogener (kollek-tiver) sozialer Wirklichkeiten unter globalisierten Lebensbedingungen und deren Konsequen-zen für die gesellschaftliche Praxis erwarten.

VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.geogr.uni-jena.de/~human/sozgeo/Projekt_Mittel-deutschland/index.html .

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Jena, Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät, Institut für Geogra-

phie Lehrstuhl für Sozialgeographie (Grietgasse 6, 07743 Jena) KONTAKT: Institution, Sekretariat (Tel. 03641-948841, Fax: 03641-94-8842,

e-mail: [email protected] od. [email protected]) [308-L] Schnepper, Markus: Robert K. Mertons Theorie der self-fulfilling prophecy: Adaption eines soziologischen Klas-sikers, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 22, Soziologie, Bd. 395), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 215 S., ISBN: 3-631-52420-X INHALT: "Robert K. Mertons Theorie der self-fulfilling prophecy wird unter maßgeblicher Be-

rücksichtigung aktueller kommunikationswissenschaftlicher Erkenntnisse an die Strukturen moderner Mediengesellschaften adaptiert. Dabei interessiert insbesondere die Frage, inwie-weit Phänomene der self-fulfilling prophecy als Folge von Medienwirkung denkbar sind. Es wird gezeigt, dass die mannigfachen Selektions- und Darstellungseffekte der Massenmedien sich nahezu ideal in den Wirkmechanismus der self-fulfilling prophecy fügen. Am Fallbei-spiel der Hamburger Mody-Bank werden Interventionsmöglichkeiten für die von Berichter-stattung betroffenen Akteure diskutiert." (Autorenreferat)

[309-F] Schramm, Holger, Dipl.-Medienwiss.; Hartmann, Tilo, Dipl.-Medienwiss.; Klimmt, Christoph, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung): Parasoziale Interaktionen und Beziehungen: Definition, Modellentwicklung, Messung INHALT: a) Erarbeitung von Desideraten der Forschung über PSI und PSB und Anbindung der

Konzepte an Theorien der Kommunikationswissenschaft und Psychologie; b) Erarbeitung von Definitionen von PSI und PSB; c) Entwicklung eines PSI-Modells; d) Entwicklung einer Ska-la zur Messung von PSI; e) Entwicklung eines PSB-Modells; f) Entwicklung eines Messin-struments für PSB.

METHODE: Empirische Rezeptionsforschung auf Basis kommunikationswissenschaftlicher und (sozial-)psychologischer Theorien und Erkenntnisse. Verbindung motivationaler, rezeptions-prozessbeschreibender und medienangebotsspezifischer Aspekte von parasozialen Interaktio-nen und Beziehungen. Der theoretischen Arbeit sollen empirische Studien nachfolgen, die

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 189 1.7 Medienwirkung

mehrere Methoden anwenden: Inhaltsanalyse; Befragung; Beobachtung; Think-Aloud-Tech-nik DATENGEWINNUNG: nein

VERÖFFENTLICHUNGEN: Schramm, H.; Hartmann, T.; Klimmt, C.: Desiderata und Perspek-tiven der Forschung über parasoziale Interaktionen und Beziehungen zu Medienfiguren. in: Publizistik (in Druck).+++Dies.: Persona-orientierte Medienrezeption: ein Zwei-Stufen-Mo-dell parasozialer Interaktionen. Teil 1: Begriffsklärungen und vorbereitende Überlegungen (eingereicht).+++Dies.: Persona-orientierte Medienrezeption: ein Zwei-Stufen-Modell para-sozialer Interaktionen. Teil 2: Modellexplikation (eingereicht).

ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2001-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: KommunikationsKultur e.V., Expo-Plaza 12, 30539 Hannover

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)

KONTAKT: Schramm, Holger (Tel. 0511-3100-473, e-mail: [email protected])

[310-L] Simon, Jeannine: Wirkungen von Daily Soaps auf Jugendliche, (Angewandte Medienforschung : Schriftenreihe des Medien Instituts Ludwigshafen, Bd. 30), München: R. Fischer 2004, 284 S., ISBN: 3-88927-352-1 INHALT: An jedem Werktag werden die deutschen Daily Soaps von bis zu 12 Millionen Zu-

schauern gesehen und das über Jahre hinweg. Jugendliche sind dabei die Hauptzielgruppe. Doch was bewirkt die Kombination von hoher Reichweite und langfristigem "Dauerbeschuss" bei den jungen Menschen? Trotz des enormen Gewichtes der Soaps gibt es bisher keine über-zeugenden Antworten. Im vorliegenden Buch werden die Wirkungen von Daily Soaps auf ei-ner qualitativen Basis grundlegend erforscht. Die umfassende Analyse bedürfnisbefriedigen-der, bedürfnisweckender und konsuminduzierender Wirkungen mit modernsten statistischen Methoden vermittelt neue Einsichten. Die Emotionen und die schiere Wucht dieses Formates beeinflussen Jugendliche in starkem Maße und auf überraschende Weise. Für die werbetrei-bende Industrie und die Medienpädagogik ergeben sich gravierende Implikationen. Das The-ma betrifft Jugendliche wie Eltern, Pädagogen und Bildungspolitiker, Soap-Macher und Fern-sehsender, Werbe- und Marketingleute. Die Dissertation ist wie folgt gegliedert: (1) Einfüh-rung; (2) Das Fernsehformat Daily Soap; (3) Die Zielgruppe Jugendlicher; (4) Ansätze der Medienwirkungsforschung; (5) Daten und Methoden der empirischen Untersuchung; (6) Er-kenntnisse zu Wirkungen von Daily Soaps auf Jugendliche und (7) Schlussbetrachtung. (BM2)

[311-F] Stemmler, Ulrich (Bearbeitung); Müller, Henning Ernst, Prof.Dr. (Betreuung): Printmedien als Instanz der sekundären Viktimisierung INHALT: Wie wird über Opfer von Straftaten in Printmedien berichtet und welche Folgen kann

das haben? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Untersuchung von Opferberichten nach speziellen, themabezogenen Variablen.

DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, standardisiert (Süddeutsche Zeitung; Auswahl-verfahren: total).

190 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.7 Medienwirkung ART: Dissertation BEGINN: 2002-06 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:

Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Regensburg, Juristische Fakultät, Lehrstuhl für Strafrecht und Kri-

minologie (93040 Regensburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0871-4301381, e-mail: [email protected]) [312-L] Stöver, Carsten: Musik und Aggressivität, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 2, S. 32-36 INHALT: "Die Diskussion um die Wirkung von Musik und die Überlegung, ob Musik menschli-

che Gewalttaten auslösen oder aber zu Gewalttaten animieren könne, ist gegenwärtig immer noch aktuell. Gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Berichte über Gewalt von Schü-lern an Schulen und eines Aufkommens neonazistischer, gewaltbereiter Jugendsubkulturen werden viele Fragen erörtert: Hat der Konsum von Musik Einfluss auf die Aggressivität einer Person? Ist es möglich, dass bestimmte Musik aggressives Verhalten auslösen oder aggressi-onssteigernd wirken kann? Wirkt Aggressivität als Persönlichkeitsmerkmal auf die Beurtei-lung von Musik bzw. auf den Musikkonsum ein?" In seinem Beitrag berichtet der Autor über seine Befragung von 200 Jugendlichen aus 8 städtischen und 6 ländlichen Jugendzentren, die er im Rahmen seiner Staatsexamensarbeit durchgeführt hatte. Forschungsleitend war die Fra-ge, ob sich Aggressivität als Persönlichkeitsmerkmal auf die Beurteilung von Musik auswirkt. Die Untersuchung hat bestätigt, dass mit zunehmender Neigung zum aggressiven Verhalten die Präferenz von subjektiv als aggressiv empfundener Musik stärker wird. (PT2)

[313-L] Truglio, Rosemarie T.; Kotler, Jennifer A.; Cohen, David T.; Housley-Juster, Anna: Vermittlung von Lebenskompetenzen in "Sesame Street": Reaktion auf den 11. September, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 16-21 INHALT: Nach dem Anschlag vom 11. September 2001 wurden vier Sendungen für "Sesame

Street" produziert, die sich auf folgende vier Themenbereiche konzentrierten: (1) kulturelle Vielfalt und Integration, (2) Umgang mit Verlust, (3) Umgang mit Tyrannei, (4) Anerken-nung der Arbeit von Feuerwehrleuten. Um den Lernerfolg und das Wissensverständnis fest-zustellen, wurden 107 Kinder im Vorschulalter, die aus unterschiedlichen sozialen und ethni-schen Verhältnissen stammten in drei Phasen interviewt. Die Auswertung ergab, dass die Kinder sowohl die Problemlagen der ersten drei Sendungen verstanden und auch die damit zusammenhängenden Emotionen erkannt hatten. Die Sendungen zu den Themen kulturelle Vielfalt und Umgang mit Verlust liefert den Kindern eindeutig positive Strategien, während der Umgang mit Tyrannei als unbeabsichtigte Lösung die Anwendung von Gewalt erbrachte. (DY)

[314-L] Volkmann, Ute: Das gesellschaftliche Bild sozialer Ungleichheit, in: Horst Pöttker, Thomas Meyer (Hrsg.): Kriti-sche Empirie : Lebenschancen in den Sozialwissenschaften ; Festschrift für Rainer Geißler, Wies-baden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 231-245, ISBN: 3-531-14106-6

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 191 1.7 Medienwirkung INHALT: Die Verfasserin setzt sich mit der Frage auseinander, wie symbolische Repräsentatio-

nen wirken, wie sie zustande kommen und woran es liegt, dass sie sich als legitim durchset-zen und somit zur Herausbildung des Common Sense über soziale Ungleichheit beitragen können. Sie geht dabei von der wissenssoziologischen Annahme aus, dass die Mitglieder ei-ner Gesellschaft ihre gemeinsame soziale Wirklichkeit über allgemein verfügbare kognitive Schemata strukturieren. Die Sicht der Gesellschaftsmitglieder auf soziale Ungleichheiten ist durch Bilder über Ungleichheitsstrukturen geprägt. Der Wandel gesellschaftlicher Strukturen und der Wandel der symbolischen Repräsentationen dieser Strukturen unterliegt jeweils ei-gendynamischen Prozessen. Ob Ungleichheits- und Gerechtigkeitssemantiken Bestandteil des Common Sense werden oder bleiben, hängt davon ab, ob sie Eingang in die massenmediale Kommunikation finden. Die symbolische Macht einer engagierten Soziologie bleibt darauf beschränkt, gezielt Einfluss auf die Wirklichkeitsdeutungen der symbolisch Mächtigen zu nehmen. (ICE2)

[315-L] Wilkins, Karin Gwinn: Communication and transition in the Middle East: a critical analysis of US intervention and academic literature, in: Gazette : international journal of mass communications studies ; press, radio, television, propaganda, public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 6, S. 483-496 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Politisch-militärische Intervention der USA in Nahost basiert auf der Annahme, dass

westliche Informationstechnologien und demokratisches Wissen zur Modernisierung und zum Aufbau demokratischer Nationalstaaten beitragen könnten. Diese Entwicklungsmodelle, die nach dem 2. Weltkrieg und während des Kalten Krieges von Politikwissenschaftlern auch für andere Gesellschaftssysteme vorgeschlagen wurden, sind inzwischen in die Kritik geraten. Am Beispiel der Arbeit von D. Lerner zur Rolle der Medien bei der Modernisierung in den Ländern des Nahen Ostens wird die Annahme eines direkten Zusammenhangs zwischen Me-dienentwicklung und Modernisierung bzw. Demokratisierung kritisch beurteilt. An zahlrei-chen wissenschaftlichen Arbeiten zur Rolle der Medien und sozialem Wandel in der arabi-schen Welt wird die Idealvorstellung des sozialen Wandels durch neue Medientechnologie in-frage gestellt. (DY)

[316-F] Wolling, Jens, Dr. (Bearbeitung): Die Bedeutung unterschiedlicher Qualitätsdimensionen von Medienangeboten für die Rezep-tion INHALT: Welche Bedeutung hat die Qualität von Medienangeboten für die Selektion, Verarbei-

tung und Wirkung dieser Angebote? Diese Frage steht im Mittelpunkt des geplanten For-schungsprojekts. Die Qualität von Medienangeboten ist ein Problem, das sowohl aus der Sicht von Produzenten und Rezipienten als auch aus der Perspektive einer Medienforschung, die sich mit politischer Kommunikation beschäftigt, von Interesse ist. Für die Produzenten von Medienangeboten ist die Qualität ein wichtiges Verkaufsargument. Sie ist von zentraler Bedeutung für den wirtschaftlichen Erfolg eines Medienunternehmens. Die Rezipienten von Medienangeboten sind an qualitativ hochwertigen Informations- und Unterhaltungsangeboten interessiert. Die Medien spielen eine bedeutende Rolle bei der Freizeitgestaltung und sind für die meisten Bürger die mit Abstand wichtigste Informationsquelle für aktuelle politische In-

192 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.7 Medienwirkung

formationen. Für die Medienforschung, die sich mit politischer Kommunikation beschäftigt, ist vor allem diese Informationsfunktion der Medien von Interesse. Aus dieser Perspektive stellt sich die Frage, welche Wirkung die Qualität des Informationsangebots auf den politi-schen Prozess hat. Was unter "Qualität von Medienangeboten" zu verstehen ist, stellt sich al-so aus den verschiedenen Perspektiven unterschiedlich dar.

METHODE: In einem ersten Arbeitsschritt wird es darum gehen, auf der Basis vorliegender Sys-tematisierungen theoretisch und empirisch zu klären, wie Qualität zu dimensionieren ist, wie die Dimensionen bei der Beurteilung von Qualität gewichtet werden und auf welcher kogniti-ven und affektiven Basis die Zuschreibung von Qualität erfolgt. Im zweiten Arbeitsschritt wird untersucht, welchen Einfluss die Qualität von Medienangeboten auf die Selektion von Medienangeboten hat. Es ist anzunehmen, dass die subjektiv wahrgenommene Qualität von Medienangeboten für die Auswahl von Medienangeboten eine bedeutsame Rolle spielt. Frag-lich ist hingegen, ob sich Qualität, wie sie sich aus der Sicht von Produzenten oder aus demo-kratietheoretischer Perspektive darstellt, ebenfalls auf die Selektion auswirkt und welche Konsequenzen die Angebotsqualität für die Verarbeitung der Medieninhalten hat. In diesem Zusammenhang bietet sich die Verknüpfung von Qualitäts- und Glaubwürdigkeitsforschung an. Es erscheint plausibel, dass Qualitäts- und Glaubwürdigkeitszuschreibungen eng mitein-ander korrelieren. Sollte sich diese Vermutung bewahrheiten, dann hätte die Zuschreibung von Qualität - vermittelt über die wahrgenommene Glaubwürdigkeit - einen bedeutsamen Einfluss auf den Prozess politischer Kommunikation. Für die empirische Untersuchung der angesprochenen Fragen ist der Einsatz unterschiedlicher sowohl qualitativer als auch quanti-tativer Datenerhebungsmethoden notwendig. Vor allem die gezielte Kombination und Ver-knüpfung verschiedener Methoden (insbesondere Inhaltsanalyse und Befragung), aber auch der Einsatz experimenteller Designs ist für die Beantwortung einzelner Fragen erforderlich.

ART: Habilitation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften,

Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Politikwissenschaft, Me-dien (Postfach 100565, 98684 Ilmenau)

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03677-69-4673, Fax: 03677-69-4650, e-mail: [email protected])

1.8 Journalismus [317-L] Becker, Jörg: Contributions by the media to crisis prevention and conflict settlement, in: conflict & com-munication online, Vol. 3/2004, No. 1/2, 17 S. (URL: http://www.cco.regener-online.de/2004/pdf_2004/becker.pdf) INHALT: Weder lösen Medien einen Krieg aus, noch können sie ihn beenden. Medienkommuni-

kation kann aber verstärkend in Prozesse von sozialer Kommunikation und gesellschaftli-chem Wandel positiv eingreifen. Medienwirkung ist stets multikausal und langfristig. Me-dienwirkung im Hinblick auf Krisenprävention und Konfliktbearbeitung erfordert eine institu-tionelle Absicherung in der Form von kontroverser Öffentlichkeit, Möglichkeit zu Vielfalt und Pluralismus, Medienrecht als Rahmenbedingung von Rechtstaatlichkeit und journalisti-schen Ethikkodices als Regulativ für verantwortliches Handeln auf individueller Ebene. Bei

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 193 1.8 Journalismus

Projekten im Bereich von Medienarbeit zur Krisenprävention und Konfliktbearbeitung müs-sen folgende Probleme und Dilemmata gesehen werden: (1) das Verhältnis von Gewalt zu kultureller Autonomie, (2) das Verhältnis von innen zu außen, (3) das Verhältnis von sozia-lem Lernen zu technologischer Intervention, (4) das Verhältnis von NGOs zu Staat und Re-gierung und (5) das Verhältnis von Eingreifen zu Zurückhaltung. Die Diskussionen in den 70er und 80er Jahren im Rahmen der sogenannten Entwicklungskommunikation stellen eine gute Ausgangsbasis für neue Aufgaben dar. Der alte Ansatz von Sozialarbeit mittels Medien ist zu revitalisieren und im Sinne von Gewaltprävention durch Medien neu zu durchdenken. Den für die Gewaltprävention geeigneten Medien Radio und Video sind heute neue Medien an die Seite zu stellen. Um erfolgreich zu sein, aber auch, um eine notwendige neue politische Moral in der Entwicklungszusammenarbeit sichtbar werden zu lassen, wird empfohlen, ein soziales Netzwerk mit daran interessierten NGOs zu gründen und diese auf die folgenden vier formalen Projektprinzipien festzulegen: (1) Die Bedürfnisorientierung der Zielgruppe hat al-lerhöchste Priorität. (2) Vor Ort ist eine intensive Kooperation und Koordination mit allen anderen Projekten (gerade auch aus anderen Ländern und von "konkurrierenden" Geldgebern) erwünscht und notwendig. (3) Jedes Projekt muss professionell von außen evaluiert werden (vorher, während, nachher). (4) Es wird eine größtmögliche Transparenz in Bezug auf die Projektfinanzen, die politischen Auftraggeber und die Projektziele angestrebt. Zwar sind sol-che Grundsätze unspezifisch für Medienprojekte auf dem Gebiet der Krisenprävention und Konfliktbearbeitung, aber gerade bei in diesem Aufgabenfeld gilt es eine Übereinstimmung zwischen Ziel und Mitteln anzustreben: Der Weg ist das Ziel. Es wird außerdem empfohlen, sich insbesondere mit Medienprojekten im präventiven Bereich zu profilieren, da sie bislang kaum durchgeführt werden, da sie grundsätzlich auf Nachhaltigkeit angelegt sind, da sie eher im Bereich der Infrastruktur als der Nothilfe liegen und da sie (in einer Anstoßphase) einfa-cher zu veranstalten sind als Medienprojekte während eines oder nach einen Krieg/Konflikt. Präventive Projekte haben den methodischen Nachteil, dass man aus einer ex post-Perspektive nie eindeutig feststellen kann, ob gerade sie die Verschlimmerung eines Konflik-tes verhindert haben; sie weisen aber den Vorteil auf, dass man sich im Vorfeld eines mani-festen Konfliktes bewegt, also bei weitem weniger falsch machen kann als in der Hektik und Dynamik eines manifesten Konflikts oder unter den schwierigen Bedingungen eines Post-Konflikts.

[318-L] Bilke, Nadine: Krieger für den Frieden: Strategien konstruktiver Konfliktberichterstattung am Beispiel interethnischer Konflikte in Ghana, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 33-36 INHALT: Konflikt- und Kriegsberichterstattung ist zum großen Teil einseitig und parteiisch und

wenig auf die Konfliktlösung bedacht. Dies ist zum großen Teil auf den Wettbewerbsdruck und die Kommerzialisierung des Mediensystems zurückzuführen, zum Teil weisen aber auch selbst die Journalisten die Ansprüche der konstruktiven Konfliktberichterstattung als unrealis-tisch zurück. In ihrem Beitrag stellt die Autorin die Systematik für den Friedensjournalismus vor: kritische Konfliktanalyse, Wahrhaftigkeit, Empathie sowie Kompromissbereitschaft und Suche nach der Lösung. Wie diese vier journalistischen Grundhaltungen in die Praxis umge-setzt werden, wird am Fallbeispiel der Berichterstattung über die ethnischen Konflikte im Norden Ghanas, die 1994 ausbrachen, dargestellt. (PT)

194 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.8 Journalismus [319-L] Bläsi, Burkhard: Konstruktive Konfliktberichterstattung und Medienrealität - ein unüberwindbarer Gegen-satz?, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 28-32 INHALT: In letzter Zeit wurden verschiedene theoretische Modelle von Friedensjournalismus

bzw. der "konstruktiven Konfliktberichterstattung" entwickelt, in denen Wege aufgezeigt werden, wie Konfliktberichterstattung zu Prozessen der Deeskalation, der Friedensschaffung und der Versöhnung beitragen könnte. In einer Studie, die auf einer Befragung von 30 Exper-ten beruht wurde ein Modell von Faktoren entwickelt, die Einfluss auf die Konfliktberichter-stattung haben. Nach diesem Modell wurden sechs grundlegende Faktoren identifiziert, die in dem Beitrag diskutiert werden: (1) Strukturelle Aspekte des Medienbetriebs, (2) die Konflikt-situation vor Ort, (3) individuelle Merkmale der Journalisten, (4) das öffentliche Klima, (5) die Lobbys und (6) die Rezipienten. Trotz Vereinfachungen soll das Modell dazu beitragen, die Komplexität des Produktionsprozesses besser zu verstehen. (PT)

[320-L] Bläsi, Burkhard: Peace journalism and the news production process, in: conflict & communication online, Vol. 3/2004, No. 1/2, 12 S. (URL: http://www.cco.regener-online.de/2004/pdf_2004/blaesi.pdf) INHALT: "In den vergangenen Jahren wurden von Vertretern unterschiedlicher Disziplinen Mo-

delle eines 'Friedensjournalismus' bzw. 'konstruktiver Konfliktberichterstattung' präsentiert. Darin werden Wege aufgezeigt, wie Medien zu Prozessen der Deeskalation, Friedensschaf-fung und Versöhnung beitragen können anstatt Konflikte durch ihre Berichterstattung weiter anzuheizen. Solche theoretischen Modelle bleiben für die praktische Arbeit aber irrelevant, wenn sie nicht mit der Realität der heutigen Medien in Beziehung gesetzt werden. Von großer Wichtigkeit ist daher, den Produktionsprozess von Konfliktberichterstattung mit in den Blick zu nehmen. Die Frage, welche Faktoren das Zustandekommen journalistischer Produkte in Konflikt- und Krisenzeiten beeinflussen, ist zugleich die Frage nach den faktischen Aus-gangsbedingungen für jeden Versuch konstruktiver Konfliktberichterstattung. Basierend auf qualitativen Experteninterviews mit deutschen Journalisten wird ein Modell der Einflussfak-toren von Konfliktberichterstattung vorgestellt. Der Produktionsprozess von Konfliktbericht-erstattung lässt sich demnach als Resultat einer komplexen Interaktion von sechs Faktoren darstellen: (1) institutionelle und informelle mediale Strukturen; (2) spezifische Konfliktsitua-tion vor Ort; (3) Merkmale des einzelnen Journalisten; (4) politisches Klimas, innerhalb des-sen die Konfliktberichterstattung vonstatten geht; (5) Lobbyismus verschiedener Interessens-gruppen, (6) Medienrezipienten. Nach der Entfaltung des Gesamtmodells und einer kurzen Diskussion seiner Begrenzungen wird exemplarisch der Faktor "politisches Klima" eingehen-der dargestellt und anhand der Erfahrungen deutscher Journalisten nach dem 11.9.2001 ver-anschaulicht. Der Autor vertritt den Standpunkt, dass Modelle konstruktiver Konfliktbericht-erstattung nur dann für eine kritische Masse von Journalisten attraktiv werden, wenn reali-sierbare Vorschläge vorliegen, wie mit den Hindernissen umgegangen werden kann, denen Journalisten bei der Umsetzung solcher Modelle in ihrer täglichen Arbeit ausgesetzt sind. Das Modell der Einflussfaktoren von Konfliktberichterstattung könnte dafür einen brauchbaren Ausgangspunkt darstellen. Einerseits wird dadurch eine Systematisierung und Spezifizierung der bisherigen Versuche der Implementierung von Friedensjournalismus ermöglicht, zum an-deren kann vermittelt es Anhaltspunkte für eine umfassendere Strategie, die alle relevanten Faktoren des Produktionsprozess beinhaltet." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 195 1.8 Journalismus [321-L] Debatin, Bernhard: US-Medien zwischen Unsicherheit und Patriotismus: zur Selbstreflexion des Journalismus seit dem 11.9.2001 und den Folgekriegen, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 58-62 INHALT: "Anhand von zwei Fallbeispielen zum Irak-Krieg und den Ereignissen des 11.9.2001

wird in dem Beitrag das Problem der eingeschränkten Berichterstattung in den US-amerikanischen Medien diskutiert. Im ersten Fall geht es darum, dass Berichterstattung über 'sensible' Themen und eine Selbstreflexion des Journalismus kaum stattfinden, denn der 'War on Terror' hat den US-amerikanischen Journalismus unter einen patriotischen Konsensdruck gebracht. Im zweiten Fall wird diskutiert, wie bestimmte Vorgänge und Interpretationen ent-weder ignoriert oder als Verschwörungstheorie abgetan werden. Im Anschluss daran wird das symbiotische Verhältnis von staatlicher Geheimhaltungspolitik und Verschwörungstheorien näher beleuchtet." Der erste Fall war die Berichterstattung über die Erschießung von drei Ira-kern durch eine US-amerikanische Hubschrauber Crew, der andere die Berichterstattung über die als "Angry Widows" bekannt gewordenen Hinterbliebenen von Opfern der Terroranschlä-ge vom 11. September, die eine rücksichtslose Aufklärung der Geschehnisse forderten. (PT)

[322-L] Filipovic, Alexander: Persuasive Leidenskommunikation: für eine humane Anschlussfähigkeit menschlichen Leids, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 79-84 INHALT: Nach einer theologisch-anthropologischen Reflexion über das menschliche Leiden und

einer kommunikationswissenschaftlichen Reflexion über die persuasive Funktion jeder Publi-zistik thematisiert der Beitrag das Leiden als Thema der persuadierenden öffentlichen Kom-munikation. Obwohl bekannt ist, dass es in der Geschichte der öffentlichen Leidenskommu-nikation "noch keine Nachricht, keine Reportage und kein Bild des menschlichen Leidens im Krieg gegeben hat, die bzw. das dem Krieg und Terror ein Ende hätte machen können", ist die Leidenskommunikation dem humanitären, auch theologischanthropologisch grundlegen-den Prinzip zur Veröffentlichung des Leidens in der Hoffnung auf die Minderung und Ver-meidung des menschlichen Leides verpflichtet. Um mögliche negative soziale Auswirkungen der Leidenskommunikation zu minimieren, werden abschließend einige allgemeine medien-ethische Prinzipien der öffentlichen Leidenskommunikation formuliert. (PT)

[323-F] Gadinger, Susanne, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Matthes, Eva, Prof.Dr. (Betreuung): Kindheitserfahrungen und Programmkonzeptionen deutscher Kinderfernsehredakteurinnen und -redakteure - eine Untersuchung aus erziehungswissenschaftlicher Sicht INHALT: Forschungsfragen: Stellen Redakteure retrospektiv einen Zusammenhang zwischen

Phantasien, Vorstellungen und Bildungsprozessen in der Kindheit und ihren Programmzielen für das Kinderfernsehen her? Welche Redakteure tun dies, bei welchen Programmzielen wer-den Zusammenhänge hergestellt und wie werden sie in die Zielformulierungen integriert? Finden sich die Ziele der Redakteure, die sie aus Erfahrungen aus der eigenen Kindheit ablei-ten, auch in den konkreten Sendungen und wie werden sie dort aufbereitet? Welche implizi-ten Vorstellungen von Kindheit und Erziehung kommen in den Programmkonzeptionen zum Ausdruck und wie sind sie aus pädagogischer Sicht zu beurteilen? Lassen sich in Bezug auf

196 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.8 Journalismus

die Programmziele Ansatzpunkte für Unterschiede oder Gemeinsamkeiten zwischen den Ge-nerationen, den politischen Systemen und den Geschlechtern finden? Inwieweit spielen Me-dien eine Rolle für die Phantasien und Bildungsprozesse in der Kindheit? Oder anders formu-liert: Sind Kindheitserfahrungen von Personen, die als Erwachsene selbst Medienprodukte für Kinder herstellen, wesentlich durch Anregungen und Ideen aus den Medien bestimmt? In der letzten Teilfrage richtete sich das Interesse auf geschlechtsspezifische Aspekte in den Bil-dungsprozessen der Kindheit, im Berufsweg und in den Programmzielen der Redakteurinnen und Redakteure. Forschungshypothesen: Redakteurinnen des Kinderfernsehens stellen retro-spektiv einen Zusammenhang zwischen Phantasien, Vorstellungen und Bildungsprozessen ih-rer Kindheit und ihren Programmzielen für das Kinderfernsehen her. Dabei finden sowohl po-sitiv besetzte als auch als negativ erinnerte Erfahrungen ihren Niederschlag. In Bezug auf die Kindheits-Schaffens-Zusammenhänge bestehen Ansatzpunkte für Unterschiede zwischen Re-dakteuren aus verschiedenen Generationen, zwischen Redakteuren aus den ehemaligen bei-den politischen Systemen in Deutschland und zwischen Redakteurinnen und Redakteuren. Die von den Redakteurinnen genannten Programmziele, die sie auf Kindheitserfahrungen be-ziehen, finden sich auch in den konkreten Sendungen. In den Programmen der Redakteurin-nen und Redakteure sind implizite Vorstellungen von Kindheit enthalten. Die Kindheitsphan-tasien und Vorstellungen der Befragten enthalten Medienspuren. Bildungsprozesse in der Kindheit, Berufsfindung und Programmziele enthalten Hinweise auf geschlechtsspezifische Merkmale. ZEITRAUM: 1920-2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutsch-land, ehemalige DDR

METHODE: Erziehungs-, bildungs- und (medien-)sozialisationstheoretischer Hintergrund; quali-tativ-biographische sowie inhaltsanalytische Methoden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 21; Redakteurinnen und Redak-teure des deutschen Kinderfernsehens aus der Bundesrepublik Deutschland und der ehemali-gen DDR; Auswahlverfahren: Quota). Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 4; Kinderfernseh-sendungen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FI-NANZIERER: Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehr-stuhl für Pädagogik (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 08852-952299, e-mail: [email protected]) [324-L] Germund, Willi: Journalisten unter Waffen, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 3, S. 50-53 INHALT: Ein Team des Nachrichtensenders CNN hat für die Berichterstattung aus dem Irak eine

private Sicherheitsfirma angemietet. Der Konvoi, der von seiner technischen Ausstattung und dem militärischen Begleitschutz nicht als zivile Berichterstatter zu erkennen war, war von I-rakern angegriffen worden; die Sicherheitsleute hatten zurückgeschossen. Aus diesem Anlass wird die Frage diskutiert, welche Rolle Kriegsberichterstatter in militärischen Konflikten ein-nehmen. Kritisiert wird, dass bewaffnete Journalisten ihre eigene Sicherheit als neutrale Be-obachter gefährden und Glaubwürdigkeit und Vertrauen verlieren. (DY)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 197 1.8 Journalismus [325-L] Gerner, Martin: Warlords und Journalisten, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 3, S. 46-49 INHALT: Dargestellt werden die Probleme journalistischer Tätigkeit in Afghanistan. Trotz des

neuen Mediengesetzes der Regierung Karsai wird durch eine "Evaluierungs-Kommission" die Presse- und Meinungsfreiheit eher eingeschränkt. Nach wie vor werde bei Religionsfragen und heiklen Themen wie Zwangsheirat oder Kinderhandel Druck auf Journalisten ausgeübt. Mangelnde Ausbildung und Selbstzensur aus Angst vor politischen Autoritäten seien die Hauptprobleme des Journalismus in Afghanistan. (DY)

[326-L] Goodman, Amy; Goodman, David: Cheerleader des Krieges, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 3, S. 36-41 INHALT: Am Beispiel der "New York Times" und deren Korrespondentin Judith Miller wird

dargestellt, wie durch gezielte Desinformationen der US-Regierung die Medien zum Propa-gandainstrument für den Irak-Krieg genutzt wurden. In den Berichten der Journalistin wurden beabsichtigte Indiskretionen aus Regierungskreisen und falsche Informationen als Beweise für die Notwendigkeit des Irakkrieges eingesetzt. An zahlreichen Beispielen ihrer Berichter-stattung werden diese Falschmeldungen dargestellt und durch Gegendarstellung korrigiert. Kritisiert wird der Verlust von Glaubwürdigkeit der "New York Times" und des unabhängi-gen Journalismus. (DY)

[327-L] Gruber, Thomas: Journalismus als Dienst an der Gesellschaft: Gefährdungen durch Fehlentwicklungen, Ver-suchungen, Beeinflussungen, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommu-nikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 35/2004, Nr. 1, S. 26-40 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In dieser für den Druck bearbeiteten Antrittsvorlesung als Honorarprofessor an der

Universität Bamberg untersucht der Autor aus der Sicht des Medienpraktikers Fehlentwick-lungen, Versuchungen und Beeinffussungen im gegenwärtigen Journalismus. Dazu nennt er als Beispiele den unsachgemässen Umgang mit Bildern, den Effekt der Bilder für das Wirk-lichkeitsbild der Konsumenten, bewusste Manipulationsversuche sowie die Gefahren der Ei-telkeit, Selbstdarstellung und Selbstüberschätzung der Journalisten. Er ruft zu einer Wieder-belebung des journalistischen Selbstverständnisses als Diener an der Gesellschaft auf, der sich seiner Verantwortung gegenüber dem Publikum, dem Einzelnen und dem Objekt der Be-richterstattung bewusst ist." (Autorenreferat)

[328-F] Handstein, Holger, Dipl.-Journ. (Bearbeitung); Pöttker, Horst, Prof.Dr. (Betreuung): Qualität in der lokalen Zeitungsberichterstattung INHALT: Erarbeitung eines Instruments zur Messung und Quantifizierung der Qualität lokaler

Zeitungsberichterstattung und Anwendung des inhaltsanalytischen Instrumentes auf die in ei-

198 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.8 Journalismus

ner Stadt am Niederrhein erscheinenden Lokalteile. Ein spezielles Augenmerk liegt auf der Messung von Qualität aus redaktioneller Sicht. Zu diesem Zweck werden Redaktionsbefra-gungen vor der Inhaltsanalyse durchgeführt. Ziel: Ein Beitrag zur Steuerung der Qualität von Zeitungsberichterstattung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Wesel

METHODE: Erkenntnisse der Systemtheorie nach Luhmann werden auf den Journalismus und seine Organisationen übertragen. Journalistische Rollen und Programme werden als maßgeb-liche Einflussfaktoren auf Qualität identifiziert. Sie dienen als Grundlage zur Erarbeitung des Erhebungsinstrumentes. Bei der Datenerhebung wird eine Quantifizierung angestrebt, wo es möglich ist. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, stan-dardisiert (Stichprobe: 2.000; alle Artikel in der Lokalausgabe Wesel zweier Zeitungen -Rheinische Post/ Neue Rhein Zeitung- und eines lokalen Anzeigenblattes -Der Weseler-; Auswahlverfahren: bewusst). Qualitatives Interview (Stichprobe: 4; Redaktionsleiter und Vertreter der Chefredaktionen der untersuchten Zeitungen; Auswahlverfahren: bewusst). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-02 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FI-NANZIERER: Universität Dortmund

INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. 15 Kulturwissenschaften, Institut für Journalistik (Emil-Figge-Str. 50, 44227 Dortmund)

KONTAKT: Schomann, Angelika (Tel. 0231-755-2827) [329-F] Hanitzsch, Thomas, Dr.phil. (Bearbeitung); Löffelholz, Martin, Univ.-Prof.Dr. (Betreu-ung): Journalismus in Indonesien: Akteure, Strukturen, Orientierungshorizonte, Journalismus-kulturen INHALT: Zustandsbeschreibung von Journalismus in Indonesien durch die Perspektive der han-

delnden Akteure; Identifikation der Rolle von Kultur bei der Herstellung von Medienaussa-gen. ZEITRAUM: 2001-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Indonesien

METHODE: Verbindung von systemtheoretischen, integrativen und kulturtheoretischen Ansät-zen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 385; Journalisten in den Provinzen Jakarta, Nordsumatra und Yogy-akarta; Auswahlverfahren: Schichtung und Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Hanitzsch, T.: Journalismus in Indonesien: Akteure, Strukturen, Orientierungshorizonte, Journalismuskulturen. Wiesbaden: DUV 2004. ISBN 3-8244-4593-X.

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2000-10 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FI-NANZIERER: Wissenschaftler; Thüringer Graduiertenförderung

INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Medienwissenschaft (Post-fach 100565, 98684 Ilmenau)

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03677-694670, e-mail: [email protected]) [330-F] Hermes, Sandra, M.A. (Bearbeitung): Qualitätsmanagement im Alltag deutscher Nachrichtenredaktionen

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 199 1.8 Journalismus INHALT: Forschungsleitende Fragestellung: Welche Bedeutung haben Routinen der journalisti-

schen Qualitätssicherung innerhalb des redaktionellen Managements? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

METHODE: In diesem Forschungsprojekt geht es um die Maßnahmen zur Sicherung redaktionel-ler Qualitätskriterien innerhalb des redaktionellen Qualitätsmanagements. Der Studie liegt ei-ne funktionale Sichtweise journalistischer Qualität zugrunde. Es wird davon ausgegangen, dass die Werkzeuge des Qualitätsmanagements - wie die Praxis des Gegenlesens, Maßnah-men der internen Weiterbildung, leistungsgebundene Lohnsysteme, Blattkritik etc. - sich weitgehend unabhängig von den sehr unterschiedlichen Qualitätsdefinitionen der Redaktio-nen vergleichen lassen. Es liegt daher nicht im Forschungsinteresse, welche internen Ziele sich die Redaktionen selbst gesetzt haben, sondern vielmehr, ob und in welcher Form sie dies tun. Es wird davon ausgegangen, dass Redaktionen, die die theoretisch zur Verfügung ste-henden Werkzeuge der Qualitätssicherung bewusst und routinemäßig anwenden (z.B. inner-halb eines TQM-Konzepts), eine größere Chance haben, eine in ihrem Sinne höhere Produkt-qualität zu erreichen als Redaktionen, die dies nicht tun. Standardisierte Befragung, schrift-lich: Grundgesamtheit sind alle deutschen Redaktionen, die ein tagesaktuelles, informations-orientiertes journalistisches Produkt (Nachrichten) für Print, Online, Hörfunk oder TV her-stellen. Nicht berücksichtigt wurden Nachrichtenagenturen, da sich die Produktionsroutinen zu stark von anderen Nachrichtenredaktionen unterscheiden. Berücksichtigt wurden auch ei-genständig und professionell arbeitende lokale und regionale Medien. Bei Tageszeitungen wurde je eine Person aus der Hauptnachrichtenredaktion einer publizistischen Einheit, und nicht etwa aus allen Lokalredaktionen befragt. Keinen Eingang in die Grundgesamtheit fan-den konfessionsgebundene Medien, Parteipresse, Bürgermedien und Hochschulmedien. Im Zentrum des Forschungsvorhabens steht nicht der einzelne Journalist, sondern die Redaktion. Es muss daher zwischen Untersuchungseinheit (Redaktion) und Befragungseinheit (Journa-list) unterschieden werden. Die befragten Journalisten geben stellvertretend für ihre Redakti-on Auskunft über die Praxis des Qualitätsmanagements in ihrer Redaktion. Ziel war es, mög-lichst Personen aus der mittleren Hierarchieebene (z.B. CvD, Redaktionsleiter) zu befragen. Im Januar 2004 wurde ein dreizehnseitiger Fragebogen namentlich an je eine Person aus den ermittelten 549 Redaktionen der Grundgesamtheit verschickt. Es handelt sich also um eine Vollerhebung aller deutschen Nachrichtenredaktionen. Die Rücklaufquote betrug 48,4 Pro-zent. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 258 -Grundgesamtheit: 549-; deutsche Redaktionen, die ein tagesaktuelles, informationsorientier-tes journalistisches Produkt herstellen; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbei-ter/-innen des Projekts.

ART: Dissertation BEGINN: 2002-06 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler

INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 05 Sozialwissenschaften, Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaften (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 040-42838-6181 od. 040-46961199, e-mail: [email protected])

[331-L] Höhne, Andrea; Ruß-Mohl, Stephan: Zur Ökonomik und Ethik von Kriegsberichterstattung, in: Zeitschrift für Kommunikations-ökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 11-18

200 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.8 Journalismus INHALT: Ihrem Beitrag stellen die Autoren die Ausgangsthese voran, nach der das Medienge-

schehen auch zu Kriegszeiten am ehesten dann verständlich wird, "wenn wir nicht nur die Entscheidungen der kriegführenden Protagonisten, sondern auch die der Medien-Akteure mit Hilfe der Ökonomik analysieren". Mit dieser These wird unterstellt, dass alle involvierte Par-teien - entsprechend ihren Präferenzen - Eigeninteressen verfolgen. Journalisten geht es dabei weniger um Einkommensmaximierung als um "Selbstverwirklichung in der öffentlichen Are-na". Ihre These erklären die Autoren exemplarisch an der Kriegsberichterstattung zum dritten Golfkrieg. Sie präsentieren einige Fakten zum Golfkrieg, die sie anschließend unter dem Blickwinkel der Ökonomik interpretieren. In dem Fazit wird festgestellt, dass es darum geht, Eigeninteressen der Journalisten nicht länger zu tabuisieren und zu diskreditieren. Der Jour-nalismus braucht ein ethisches Fundament, das von "rational agierenden Journalisten, Me-dienmanagern und Medieneigentümern" vorzugsweise dann umgesetzt wird, wenn es sich rechnet. "Bezahlt macht sich die Befolgung ethischer Maximen dann, wenn sie sich als Glaubwürdigkeits-Gewinn verbuchen lässt." (PT)

[332-L] Inthorn, Julia: Darstellung von Konflikten - Dokumentationen als Lösung?, in: Zeitschrift für Kommunikati-onsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 71-74 INHALT: "Häufig beobachtet man, dass in Krisen und Krisenzeiten Nachrichten und andere In-

formationsquellen der Komplexität des Geschehens nur schwer gerecht werden können. Dar-an anknüpfend soll hier der Frage nachgegangen werden, welchen Beitrag dokumentarische Angebote für die Darstellung komplexer Zusammenhänge leisten können. Der zentrale Focus der Betrachtung liegt dabei insbesondere auf der Darstellung von Konflikten als komplexen und vielschichtigen politischen Ereignissen. Die Überlegung dazu gliedert sich in fünf Teile. Zunächst sollen normative Ansprüche an Medien vor allem hinsichtlich ihrer Funktion inner-halb von Politik und Zivilgesellschaft kurz erläutert werden. Im zweiten Schritt werden diese Anforderungen konkretisiert hinsichtlich der Funktion der Medien bei der Darstellung von Konflikten. Dem werden einzelne Ergebnisse der Rezeptionsforschung gegenübergestellt, um so zu einer vorläufigen Antwort auf die Frage zu gelangen: 'Welchen Beitrag können doku-mentarische Angebote bei der Darstellung komplexer Zusammenhänge leisten?' Abschlie-ßend wird der hier gewählte Weg des wechselseitigen aufeinander Beziehens von Empirie und Ethik systematisch beleuchtet." (Autorenreferat)

[333-F] Jers, Cornelia; Niersmann, Vanessa (Bearbeitung); Maier, Michaela, Dr.phil. (Leitung): Auslandsberichterstattung in der Krise - Konzepte zur Verbesserung der Konfliktberichter-stattung des deutschen Rundfunks INHALT: Problemstellung: Die Ereignisse vom 11. September 2001 haben die deutschen Medien

und insbesondere den Rundfunk vor gravierende professionelle Probleme gestellt: Auf einen Konflikt mit Afghanistan unvorbereitet, unsicher bezüglich der Gegebenheiten vor Ort und abhängig von Zulieferungen durch CNN und die Kriegsparteien selbst standen die Journalis-ten den Ereignissen weitgehend orientierungslos gegenüber. Für ihre Zuschauer hatten sie kaum aktuelle und noch weniger fundierte Hintergrundinformationen zu bieten. Das Ab-schneiden des deutschen Fernsehens bei der aktuellen Terrorberichterstattung schließt sich weitgehend nahtlos an die Praxis im Golf-Krieg, während der Jugoslawien-Krise und im Ko-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 201 1.8 Journalismus

sovo-Konflikt an. Zielsetzung: Das Ziel des Forschungsprojekts soll es sein, Konzepte für ei-ne Verbesserung der Konfliktberichterstattung durch öffentlich-rechtliche Rundfunkanbieter zu entwickeln. Diese sollen sich einerseits auf die tagesaktuelle Berichterstattung beziehen und andererseits die Integration der in Deutschland lebenden und am Konflikt beteiligten Gruppen fördern. ZEITRAUM: 2001-2002

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: Deutsche Welle -DW-TV- FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften Fachgebiet Kommunikationswissenschaft und Journalistik (70593 Stuttgart)

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0711-459-4188, e-mail: [email protected]) [334-L] Kistner, Thomas: Fairness auf deutsche Art, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 3, S. 10-14 INHALT: Kritisiert werden Presse- und Fernsehberichterstattung zum Thema Sport, das von "An-

biederei und National-Pathos" der Journalisten geprägt sei. Als Beispiel für die unkritische Sportberichterstattung in den Medien wird der Mangel an investigativen Recherchen im Feld der Sportpolitik und der Doping-Praxis in der ehemaligen DDR angeführt. Neben zahlreichen Beispielen für die Gründe des unkritischen deutschen Sportjournalismus wird auf den gerin-gen Status der Sportjournalisten innerhalb ihres Berufsstandes und deren Bemühungen um öf-fentliche Anerkennung hingewiesen. Einen knappen Einblick zur Situation des Sportjourna-lismus in den USA gibt der Beitrag "US-Sportskandale: Doping, Sex und Glücksspiel" (S. 15). (DY)

[335-L] Kohring, Matthias; Matthes, Jörg: Revision und Validierung einer Skala zur Erfassung von Vertrauen in Journalismus, in: Me-dien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 52/2004, Nr. 3, S. 377-385 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550) INHALT: "Der Beitrag knüpft an eine in der gleichen Zeitschrift veröffentlichte Studie der Auto-

ren zur Operationalisierung von Vertrauen in Journalismus an. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die dort präsentierte Skala vor allem in Hinsicht auf konkrete Itemformulierun-gen revisionsbedürftig ist. Zudem wird im Gegensatz zur ersten Studie nun postuliert, dass Vertrauen in Journalismus als ein hierarchischer Faktor mit vier Faktoren erster Ordnung zu begreifen sei. An einer ersten Stichprobe (n=487) wurde das revidierte Messmodell mit Hilfe einer konfirmatorischen Faktorenanalyse getestet und in einem anschließenden explorativen Zwlschenschritt modifiziert. Dieses modifizierte Modell wurde an einer weiteren unabhängi-gen Stichprobe (n=727) erneut getestet und hierbei validiert. Damit ist die Hypothese bestä-tigt, dass Vertrauen in Journalismus ein hierarchischer Faktor (zweiter Ordnung) ist, der die Faktoren (erster Ordnung) 'Vertrauen in Themenselektivität', 'Vertrauen in Faktenselektivität', 'Vertrauen in die Richtigkeit von Beschreibungen' und 'Vertrauen in explizite Bewertungen'" erklärt. Mit der Bestätigung dieses Messmodells steht zum ersten Mal eine validierte Skala zur Messung von Vertrauen in Journalismus zur Verfügung." (Autorenreferat)

202 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.8 Journalismus [336-L] Leifert, Stefan: Zeigen oder nicht zeigen?: Schreckensbilder und Medienethik, in: Zeitschrift für Kommunika-tionsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 88-91 INHALT: Für die Spruchpraxis des Deutschen Presserats gibt es keine expliziten Grundsätze für

die Beurteilungen von Bildern, es werden die allgemeinen publizistischen Grundsätze ange-wandt. Sie beziehen sich auf zwei Sachverhalte, die Wahrheit und Objektivität einerseits und die Menschenwürde und das Persönlichkeitsrecht andererseits. In dem Beitrag werden sechs wichtige neuere Spruchurteile des Presserates vorgestellt und diskutiert, die in Abwägung der Beschwerden gegen Abbildung von Grausamkeiten gefällt wurden: 11. September, Bürger-krieg in Liberia, Zugunglück in Ägypten, Anschlag in Jerusalem, Geiselnahme im Moskauer Theater, Absturz der Concorde. Außer der "unangemessen sensationellen" Berichterstattung über den Flugzeugabsturz, wurde keiner der anderen Fälle gerügt. Für die liberale Haltung der Selbstkontrolle spricht sich auch die US-amerikanische Schriftstellerin S. Sontag aus, deren medienethische Argumente abschließend zusammengefasst werden. (PT)

[337-L] Lublinski, Jan: Wissenschaftsjournalismus im Hörfunk: Redaktionsorganisation und Thematisierungspro-zesse, (Forschungsfeld Kommunikation, Bd. 18), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2004, 381 S., ISBN: 3-89669-441-3 INHALT: Der Autor analysiert die Arbeit in Wissenschaftsredaktionen und führt dazu Modelle

aus der Redaktionsforschung, der betriebswirtschaftlichen Organisationsund der Nachrichten-theorie zusammen. Im Mittelpunkt der Studie stehen Redaktionen des Deutschlandfunks und des Westdeutschen Rundfunks. Mit der Methode der teilnehmenden Beobachtung beleuchtet der Autor die Dynamik der redaktionellen Produktion in Verlauf von aktuellen Themenkarrie-ren. Er vergleicht verschiedene innovative Redaktionskonzepte und zeigt auf, dass Wissen-schaftsredaktionen heute ein hohes Maß an journalistischer Kompetenz benötigen. Die Dis-sertation ist wie folgt gegliedert: (1) Fragestellung und Aufbau der Studie; (2) Wissenschafts-journalismus - ein Sonderfall?; (3) Teilnehmde Beobachtung: journalistisches Handeln in Re-daktionen; (4) Organisationstheorie: Strukturveränderung in Redaktionen; (5) Nachrichten-theorie: Thematisierung in Redaktionen; (6) Methoden der Untersuchung; (7) Wissenschafts-redaktionen und Professionalisierung; (8) Historische Entwicklung und Krise der Wissen-schaftsredaktionen im Hörfunk; (9) Neue Wege der Wissenschaftsredaktionen im Hörfunk; (10) Das Redaktionskonzept der Forschung Aktuell-Redaktion: Ausbau und neues Aktuali-tätsverständnis; (11) Das der Leonardo-Redaktion: ein Wissenschaftsmagazin im Formatra-dio; (12) Das Redaktionskonzept der WDR-Umweltredaktion: Entwicklung zum Korrespon-dentenbüro; (13) Redaktionsorganisation im Vergleich; (14) Prozesse der redaktionellen Thematisierung; (15) Risikoberichterstattung als Nagelprobe: die BSE-Krise; (16) Zusam-menfassung. (BM2)

[338-F] Lünenborg, Margret, Dr. (Bearbeitung): Kulturelle Bedeutungsproduktion durch Journalismus. Die Integration der Publikumsper-spektive in die Journalistik

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 203 1.8 Journalismus INHALT: Ziel der Habilitationsschrift ist es, ein kulturorientiertes Konzept der Journalistik zu

entwickeln, das die Publikumsperspektive analytisch integriert. Nur auf dieser Grundlage - so die zentrale Forschungsthese - kann die Journalismusforschung in ihrer theoretischen Kon-zeptionierung den veränderten Angebotsstrukturen gerecht werden und Qualitätskriterien für sämtliche journalistische Angebote, Formate und Genres entwickeln. Nach einer Auseinan-dersetzung mit zentralen theoretischen Konzepten der Journalistik, wird der Cultural Studies Approach auf seine Nutzbarkeit für die Journalismusforschung geprüft. Empirisch wird das theoretische Konzept mittels einer Analyse des neuen Genres Doku-Soap exemplarisch bear-beitet. Dieses Genre an der Grenze zwischen Faktizität und Fiktionalität, zwischen Öffentli-chem und Privatem stellt bisherige Grenzziehungen der Journalistik gegenüber fiktionalen Medienangeboten in Frage. Eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit Konzepten der (me-dienwissenschaftlichen) Genre- oder Gattungstheorie ist erforderlich, um von dort ausgehend den Zirkel der kulturellen Bedeutungsproduktion mittels Medienproduktion, Medientext, Me-dienrezeption und -aneignung analytisch zu erfassen.

ART: Habilitation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsge-meinschaft

INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Allgemeine und Spezielle Journalistik (Rit-terstr. 24, 04109 Leipzig)

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [339-L] Mahr, Joe: Die Tour des Schreckens, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 3, S. 54-57 INHALT: Berichtet wird über die Recherche des Journalisten Michael Sallah und seiner Kollegen

für eine Artikelserie zu Greueltaten einer US-Eliteeinheit im Vietnamkrieg. Im Gegensatz zu anderen Kriegsverbrechen war der Fall der "Tiger Force"-Einheit jahrzehntelang verschwie-gen worden. Für die vierteilige Serie, die vom 19.-22. Oktober 2003 in der Zeitung "The Bla-de" erschien, war die Suche nach Dokumenten und Zeugen (auch in Vietnam) nötig. Die Re-porter des Blattes wurden mit dem Pulitzer Preis für Investigative Reporting ausgezeichnet. Ein Auszug aus dem ersten Teil der Serie ist auf den S. 58-59 abgedruckt. (DY)

[340-L] Maier, Jürgen: Der CDU-Parteispendenskandal im Spiegel der Massenmedien, (Bamberger Beiträge zur Poli-tikwissenschaft : Forschungsschwerpunkt Politische Einstellungen und Verhalten, Nr. II-13, 2003), Bamberg 2003, 13 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-bamberg.de/sowi/politik/bbp/BBP-II-13.pdf) INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit der bedeutenden Rolle der Massenmedien im Rahmen

von politischen Skandalen am Beispiel des CDU-Spendenskandals, der 1999 mit einem Ges-tändnis des ehemaligen CDU-Schatzmeisters Kiep seinen Anfang nimmt. Schließlich wird durch Rundfunk und Presse die öffentlichkeitswirksame Skandalierung eines Missstandes, ei-nes Vergehens oder eines Fehlverhaltens überhaupt erst möglich. Die vordringlichste Frage, die für das Verständnis von Ablauf und Folgen des CDU-Parteispendenskandals zu beantwor-ten ist, lautet demnach, wie die Massenmedien über das Ereignis berichtet haben. Dabei las-

204 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.8 Journalismus

sen sich drei zentrale Dimensionen voneinander unterscheiden, entlang derer eine systemati-sche Analyse der Medienberichterstattung vorgenommen werden kann: Die erste Dimension richtet die Aufmerksamkeit auf die (absolute bzw. relative) Häufigkeit der Berichterstattung. Die zweite Dimension thematisiert die Tendenz der publizistischen Aktivitäten, d.h. sie unter-sucht das Verhältnis von positiven und negativen Beiträgen oder Aussagen zu einem Thema. Ein drittes Analyseraster, das quer zu den beiden zuvor genannten Dimensionen liegt, bezieht sich auf die Frage, wie ähnlich oder unähnlich die verschiedenen Medien über ein und dassel-be Ereignis berichten. Bei der Betrachtung des Umfanges der Berichterstattung handelt es sich um eine Analyse der Themenfokussierung. Die Untersuchung der Tendenz der Bericht-erstattung rückt die Frage nach der Konsonanz des Medientenors in den Mittelpunkt des Inte-resses. Der CDU-Parteispendenskandal ist demnach ein mediales Großereignis: Mehr als 7.000 Beiträge und fast 44.000 Aussagen werden von den öffentlich-rechtlichen und den größten privaten Nachrichtensendern, den täglich erscheinenden überregionalen Tageszeitun-gen sowie den wichtigsten Vertretern der Wochenpresse innerhalb des hier untersuchten, 14 Monate umfassenden Zeitraums zwischen November 1999 und Dezember 2000 veröffent-licht. Dabei nehmen die Medien vor allem die CDU ins Visier, auf die sich über drei Viertel - bei den Fernsehnachrichten sogar mehr als 90 Prozent - aller Aussagen beziehen. Zum einzi-gen wichtigen Nebendarsteller avanciert die SPD, auf die bis zu 14 Prozent aller Aussagen entfallen. Die Medienresonanz ist dabei überwiegend negativ, was angesichts der Tatsache, dass durch Skandale immer auch allgemein akzeptierte gesellschaftliche Normen und Werte verletzt werden, kaum überrascht. Allerdings zeichnen Fernsehen und Presse nicht nur von der CDU ein schlechtes Bild. Vielmehr wird auch die SPD überwiegend negativ beurteilt - die SPD kann demnach keinen Vorteil aus dem Skandal ziehen. (ICG2)

[341-F] Mohr, Cornelia, Dipl.-Journ. (Bearbeitung): Inferenzschlüsse in der Medienrezeption. Konstruktion eines Instrumentariums zur empiri-schen Evaluation der Richtlinie 12.1 des Deutschen Pressekodex INHALT: In dieser Arbeit wird ein Instrumentarium entwickelt und evaluiert, mit dem spezifische

Thesen über die Wirksamkeit und (damit) den Sinn einer der zentralen journalistischen Hand-lungsmaßgaben, der Richtlinie 12.1 des Deutschen Pressekodex, empirisch geprüft werden können. Der Richtlinie 12.1 (R. 12.1) unterliegt die Annahme negativer Medienwirkungen, die in Form von Vorurteilen beim Rezipienten "geschürt" werden können. R. 12.1 bezieht sich auf den besonderen Fall der Kriminalberichterstattung über ethnische und sonstige Min-derheiten und schränkt die journalistische Äußerungsfreiheit zugunsten dieser "schutzbedürf-tigen" Gruppen ein. Die Minderheitenzugehörigkeit von Straftätern oder -verdächtigen darf nicht genannt werden, es sei denn, es besteht ein "begründbarer Sachbezug" zu der berichte-ten Straftat. Dreh- und Angelpunkt dieser Arbeit ist der kognitionspsychologische Befund, dass Vorurteile auch durch implizite Informationen aktualisiert werden können. Übertragen auf die journalistische Kriminalberichterstattung bedeutet dies, dass das schlichte Weglassen der Informationen über die Minderheitenzugehörigkeit von Straftätern und -verdächtigen ge-mäß R. 12.1 nicht geeignet ist, Vorurteile zu vermeiden. Es verbleiben genügend implizite In-formationen im Text, die Inferenzschlüsse auf die Täternationalität, -ethnie oder -religion stimulieren und Vorurteile aktualisieren können ("Inferenzhypothese"). Richtlinie 12.1 wäre damit ineffektiv. Das Instrumentarium (ein für qualitativ-explorative Ergänzungsfragen offe-ner Fragebogen mit quasi-experimentellem Teil) wurde an einer quotierten Stichprobe von 26

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 205 1.8 Journalismus

Personen getestet und modifiziert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutsch-land

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 26; Auswahlverfahren: Quotenplan). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Mohr, Cornelia: Infe-renzschlüsse in der Medienrezeption. Konstruktion eines Instrumentariums zur empirischen Evaluation der Richtlinie 12.1 des Deutschen Pressekodex. 2004 (unveröff. Diplomarbeit).

ART: Diplom BEGINN: 2004-08 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Insti-tution

INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. 15 Kulturwissenschaften, Institut für Journalistik (Emil-Figge-Str. 50, 44227 Dortmund)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0231-755-5463, e-mail: [email protected]) [342-L] Mükke, Lutz: Schwarzweißes Afrika: über das Entstehen Afrika-bezogener Nachrichten im Zerrspiegel deutscher Medien, in: Afrika Spectrum : Zeitschrift für gegenwartsbezogene Afrikaforschung, Jg. 39/2004, H. 2, S. 277-289 (Standort: UuStB Köln(38)-XA347; Kopie über den Literaturdienst erhältlich). Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich. INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist die Frage, in wie weit die Arbeitsbedingungen der

Korrespondenten in Afrika ihr Rollenverständnis und ihre Berichterstattung beeinflussen. Da-für wurden deutsche Korrespondenten in Nairobi mit Hilfe standardisierter Fragebögen und in Leitfadeninterviews befragt. Zudem wurden Interviews mit acht verantwortlichen Journalis-ten der Heimatredaktionen geführt und eine stichprobenartige Textanalyse von Artikeln aus-gewählter Korrespondenten vorgenommen. Der Verfasser schätzt die Arbeitsleistung der Nai-robi-Korrespondenten größtenteils als hoch ein. Allerdings werden strukturelle und institutio-nelle Rahmenbedingungen deutlich, die der Arbeit der Korrespondenten enge Grenzen setzen. Vor allem fehlen finanzielle und personelle Ressourcen für aufwändige Recherchen, oft man-gelt es jedoch auch am Interesse der Heimatredaktionen. (ICE2)

[343-L] Niggeschmidt, Martin: Die Lamstedt-Connection, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 3, S. 66-71 INHALT: Ausgangspunkt des Berichts ist eine Titelgeschichte des Magazins "Der Spiegel" H.

14/2004 über Windkraftanlagen in Deutschland. Die negative Beurteilung der Windkraft wird auf die persönliche Interessensituation des Chefredakteurs Stefan Aust zurückgeführt. Da die beiden Grundstücke von Aust und seiner Schwester in der Nähe geplanter Windkraftanlagen liegen, insbesondere Austs Pferdehof betroffen wäre, wird eine Einflussnahme des Publizis-ten auf die Berichterstattung vermutet. Auch über die Lokalberichte in der Samtgemeinde Lamstedt wird eine Einflussnahme (Niederelbe Zeitung) vermutet, die mit ihrer Monopolstel-lung den Widerstand gegen das Windpark-Projekt unterstützt. Eine ähnliche Verquickung privater Interessen und journalistischer Berichterstattung wird bei der Bild-Zeitung und K. Diekmann konstatiert (S. 72-73). (DY)

206 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.8 Journalismus [344-L] Plake, Klaus: Öffentlichkeit oder Gesinnung?: wie Medienentwicklungen die Professionalität im Journa-lismus beeinflussen, in: Horst Pöttker, Thomas Meyer (Hrsg.): Kritische Empirie : Lebenschancen in den Sozialwissenschaften ; Festschrift für Rainer Geißler, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 385-400, ISBN: 3-531-14106-6 INHALT: Der Verfasser greift in seinen Ausführung über journalistische Ethik zunächst auf Max

Weber zurück, der in Bezug auf den Ersten Weltkrieg ein Verschweigen von (vermeintlich dem Gemeinwohl schädlichen) Informationen aus verantwortungsethischen Gründen advo-kiert hatte. Er leitet dann zu Problemen journalistischer Verantwortung in der Gegenwart über (Richtigkeit von Informationen, Informantenschutz, Zurechenbarkeit). Ein neues und weites Problemfeld eröffnet sich mit der Ausbreitung des Internet, das ein Unterdrücken von Infor-mationen zunehmend unmöglich macht. Für den Journalismus bedeutet die online-Kommunikation allerdings auch eine Tendenz zur Entprofessionalisierung. Gleichzeitig wird es schwieriger, zwischen Fakten und Falschmeldung zu unterscheiden. Hier eröffnet sich ein Aufgabenfeld für den professionellen Journalismus. (ICE)

[345-L] Porlezza, Colin: Die harmlosen Watch-Dogs, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 3, S. 96-98 INHALT: Vorgestellt werden Ergebnisse einer Lizenziatsarbeit des Verfassers zur Medienbe-

richterstattung in den Schweizer Zeitungen. Im Zeitraum September 2001 bis November 2003 wurden per qualitativer Inhaltsanalyse 244 Artikel zur Medienkritik und ihrer Tendenz unter-sucht. In die Analyse waren folgende Presseorgane einbezogen: Berner Zeitung, Aargauer Zeitung, NZZ, St. Galler Tagblatt, Tages-Anzeiger, Facts und Weltwoche. An drei exemplari-schen Fällen lässt sich zeigen, dass die Texte der Schweizer Medienjournalisten zwischen "Konkurrenzschelte und Selbstbeweihräucherung" angesiedelt sind. Diese Einschätzung wird am Beispiel der folgenden Zeitungen dargestellt: Weltwoche, Berner Zeitung und NZZ am Sonntag. (DY)

[346-L] Pöttker, Horst: Distanzierte Beobachtung - professionelle Qualität oder Ideologie?: berufsethische und his-torische Thesen zum Kriegsjournalismus, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 6-10 INHALT: Am Beispiel der Kriegsberichterstattung stellt der Autor in seinem Beitrag drei histori-

sche Thesen zur Entwicklung dieser Form des Journalismus auf. (1) Anhand der aktuellen Kriegsberichterstattung ist nicht zu erkennen, dass "der historische Prozess der Autonomie-gewinnung und Professionalisierung des Journalismus heute an sein Ende gekommen oder gar rückläufig geworden sei". Die Journalisten zeigen nach wie vor Widerstand gegen die (i-deologische ) Instrumentalisierung ihres beruflichen Handelns. (2) Es zeichnen sich allerdings neue Verbindungen zwischen Krieg und Terrorismus und dem Journalismus ab, die mit der Echtzeit der Bildberichterstattung zusammen hängen. Das Fernsehen wird häufig zum Motiv und Bedingung kriegerischer oder terroristischer Handlung. (3) Die Wahrnehmungspräferen-zen des Publikums schränken das Autonomiestreben des Journalismus ein. Aus dieser Be-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 207 1.8 Journalismus

standsaufnahme werden sechs Thesen zur Berufsethik der Kriegsberichterstattung entwickelt. (PT)

[347-L] Raabe, Johannes: Die sozialen Grundlagen journalistischer Praxis: Journalisten und ihr Handeln in der Sicht wissenschaftlicher Forschung, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kom-munikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 35/2004, Nr. 1, S. 3-25 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Journalismusforschung, die sich nicht auf die Beobachtung von Makroprozessen des

Journalismus in der Gesellschaft beschränkt, sondern das Handeln von Journalisten analysie-ren möchte, braucht eine theoretisch begründete und empirisch brauchbare Vorstellung von den journalistischen Akteuren und ihrer Handlungspraxis. Dabei muss sie sich von der all-tagsvernünftigen Denkfigur lösen, die ein an sich freies Denken und Handeln von Individuen den Strukturzwängen des Sozialen gegenüberstellt, will sie zu einem adäquaten Verständnis des Zusammenhangs von Struktur und Handeln im Journalismus gelangen. Von Interesse sind dann neben den Normen und Regeln des Journalismus auch soziale Positionen, verfügbare Ressourcen und nicht zuletzt die spezifischen Dispositionen der journalistischen Akteure, bil-den sie doch die sozialen Grundlagen ihrer Handlungspraxis. Produkte journalistischen Han-delns erweisen sich als das Ergebnis des Aufeinandertreffens von zweierlei Strukturen in der sozialen Praxis des Journalismus: den Institution gewordenen Strukturen einerseits und den inkorporierten Strukturen journalistischer Akteure andererseits, die deren Denken, Wahrneh-men und Handeln anleiten und bei der sinnhaften Erschließung der sozialen Welt eine zentra-le Rolle spielen. Eine solche Perspektive ist nicht mehr auf eine Mikroebene individuellen Handelns und eine Makroebene sozialer Strukturen fixiert. Vielmehr kann nun auch das Ver-hältnis zwischen dem Journalismus als einer kulturellen Einrichtung der Gesellschaft, die uns deren aktuelles, öffentlich relevantes Geschehen auf ganz spezifische Weise sinnhaft er-schließt, und den soziokulturellen Hintergründen ihrer Journalisten in den Aufmerksamkeits-fokus der Forschung geraten." (Autorenreferat)

[348-F] Ragaly, Sandor, M.A. (Bearbeitung); Jänicke, Martin, Prof.Dr. (Betreuung): Restriktionen der Umweltkommunikation. Quantitative Input-Output-Analyse der Umwelt-berichterstattung von Printmedien INHALT: Die interdisziplinäre Promotionsarbeit befasst sich mit der umweltbezogenen Bericht-

erstattung der Massenmedien, die einen wichtigen politischen Einflussfaktor darstellen. Gera-de für die von der Agenda 21 anvisierte breitangelegte Umsteuerung der Gesellschaft hin zu ökologischer Nachhaltigkeit stellt die Verbreitung entsprechender Deutungsmuster der Prob-lematik eine notwendige Bedingung dar. Medienwirkungen wie die Beeinflussung der Bedeu-tungszuschreibung zu Themen (Agenda-Setting) sind vielfach nachweisbar. Allerdings scheint ein grundsätzliches Problem zwischen dem Charakter zentraler nachhaltigkeitsrele-vanter Issues und den professionellen journalistischen Kriterien der Nachrichtenauswahl zu bestehen: Schleichende Boden- oder Grundwasserbelastungen und der kontinuierliche Flä-chenverbrauch beispielsweise haben i.d.R. nur einen geringen Nachrichtenwert und werden bei der Berichterstattung entsprechend benachteiligt. Die Untersuchung soll daher die Fragen beantworten, 1. inwieweit ausgewählte Printmedien ("Qualitätszeitungen") eine dem Stand

208 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.8 Journalismus

der ökologischen Nachhaltigkeitsdebatte angemessene Berichterstattung aufweisen, 2. welche - restriktiven oder förderlichen - Faktoren in dieser Hinsicht wirksam sind (Bezug v.a. auf die kommunikationswissenschaftliche Nachrichtenwerttheorie) und 3. wo Einflussmöglichkeiten für Umweltakteure bestehen (Erfolgsbedingungen ökologischer Öffentlichkeitsarbeit). Durch-geführt wird einer thematisch breite und an der Nachhaltigkeitsdiskussion orientierte quanti-tative Inhaltsanalyse der Umweltberichterstattung von vier Meinungsführer-Medien (Frank-furter Rundschau, Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine und Die Welt). Darüber hin-aus wird in einer Input-Output-Analyse (Vergleich der Inputs der Medien in Form der Presse-arbeit von Akteuren mit den Outputs an Artikeln) der Grad der Medienresonanz ökologiebe-zogener Pressemitteilungen bzw. inhaltlicher Aspekte ermittelt. Einbezogen wird hierzu die Pressearbeit von wichtigen Umweltakteuren aus den Bereichen Staat, Parteien, Wissenschaft und Verbände.

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-07 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: keine An-gabe FINANZIERER: Berliner Graduiertenförderung (NaFöG)

INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft Bereich Innenpolitik und Systemvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik (Ihnestr. 22, 14195 Berlin)

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-838-52253, e-mail: [email protected]) [349-F] Rao, Ursula, Dr. (Bearbeitung): Social interaction and the construction of news in Indian print media INHALT: Fokus des Vorhabens ist die Arbeit von Zeitungsjournalisten in der indischen Landes-

hauptstadt Lucknow (Uttar Pradesh). Die Studie betrachtet das Feld der Interaktionen zwi-schen Journalisten, Informanten, Kollegen und Vorgesetzten. Ziel ist es, einen ethnologischen Blick auf die Produktionskontexte von Massenmedien zu werfen. Nachrichten erscheinen als Ergebnisse von sozialen Beziehungen, die sich in bestimmten "Subkulturen" herausbilden. Fokussiert werden dynamische Beziehungsnetze, in denen Handlungen und Reflexionen die "Welt der Nachrichten" auf immer neue aber nie beliebige Weise hervorbringen. GEOGRA-PHISCHER RAUM: Indien

METHODE: Die Forschung basiert auf einem ethnologischen Ansatz. Daten wurden während insgesamt neun Monaten Feldforschung durch "teilnehmende Beobachtung" und in gezielten unstrukturierte Interviews erhoben. Dadurch wird gewährleistet, dass die Produktion von Nachrichten im Zeitungsgewerbe mit Blick auf die vielfältigen sozialen Kontexte (lokale, a-ber auch nationale und internationale) thematisiert werden kann, in die es eingebunden ist. DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview (Reporter und Journalisten, Mitglieder der "editorial teams" aus 4 ausgewählten Zeitungshäusern in Luck-now, Indien; Auswahlverfahren: total).

VERÖFFENTLICHUNGEN: Rao, Ursula: Erwartungen an das Unerwartete: gescheiterte Per-formanzen als Ereignisse. in: Fischer-Lichte, Erika; Horn, Christian; Umathum, Sandra; War-stat, Matthias (Hrsg.): Performativität und Ereignis. Theatralität, Bd. 4. Tübingen: Francke 2003, S. 119-134. ISBN 3-7720-2944-2.+++Rao, Ursula: News from the field. The experi-ence of transgression and the transformation of knowledge during research in an expert-site. in: Rao, Ursula; Hutnyk, John (eds.): Celebrating Transgression. As method and politics in anthropological studies of culture. Oxford: Berghahn 2005.

ART: keine Angabe BEGINN: 2000-01 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 209 1.8 Journalismus INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Ethnologie

(06099 Halle) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0345-55-24192, e-mail: [email protected]) [350-L] Richter, Simone: Von einem, der auszog, um über sich im Krieg zu erzählen: was, wenn die Berichterstatter plötzlich im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen?, in: Zeitschrift für Kommunikations-ökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 93-102 INHALT: Eine Analyse der primären Berichterstattung aus dem Krieg im Irak sowie die medien-

journalistische Reflexion der Berichterstattung zeigen, dass wie nie zuvor, die Korresponden-ten sich selbst und die eigene Arbeit zu einem erheblichen Bestandteil der Berichterstattung gemacht haben. Die Selbstthematisierung hatte vier mögliche Ausprägungen, für die in die-sem Beitrag Beispiele vorgestellt werden: Embedding der Journalisten, Arbeitsbedingungen, Nachrichtenlage und Krieg als Medienereignis. Obwohl die Reflexion der eigenen Arbeit prinzipiell zu begrüßen ist, war im Irakkrieg die Grenze zwischen Selbstbeobachtung und Selbstinszenierung oft flüssig. Die medialen Tagebücher, die Authentizität und Subjektivität vorgeben, werden mit der Absicht der Veröffentlichung zum Medium der reinen Selbstdar-stellung. Als Rezipient wurde man mehr über Befindlichkeiten der Journalisten als über den Krieg selbst informiert. (PT)

[351-F] Roose, Jochen, Dr.; Offerhaus, Anke, M.A. (Bearbeitung); Gerhards, Jürgen, Prof.Dr. (Leitung): Die Europäische Union und die massenmediale Attribution von Verantwortung. Eine länder-, zeit- und medienvergleichende Untersuchung INHALT: Mit Hilfe einer systematischen Inhaltsanalyse von verschiedenen Zeitungen länderver-

gleichend (Deutschland und Großbritannien) und zeitvergleichend (1993-2002) soll unter-sucht werden, welchen Akteuren in den Massenmedien die Verantwortung für Entscheidun-gen, die mit der Europäischen Union in Zusammenhang stehen, attribuiert werden. Dabei wird von folgenden Hypothesen ausgegangen: 1. Die nationale versäulte Struktur von Öffent-lichkeit und die strukturelle Öffentlichkeitsschwäche der EU-Institutionen führen dazu, dass sich die nationalen Regierungen Erfolge selbst zuschreiben, Misserfolge hingegen den Institu-tionen der Europäischen Union zugeschrieben werden, was langfristig zu einer Delegitimie-rung der Institutionen der EU führen dürfte. 2. Es wird vermutet, dass im Zeitverlauf (1993-2002) das Ausmaß der Schuldattribution für Misserfolg an die EU-Organe schwächer gewor-den ist, da sich a) die Öffentlichkeitsarbeit der Institutionen der EU intensiviert hat und b) die europäisch arbeitenden Journalisten als Gegeninterpreten zu den nationalen Regierungen an Bedeutung gewonnen haben. 3. Es wird von der Hypothese ausgegangen, dass je nach ideo-logischer Orientierung einer Zeitung die Attribuierung von Verantwortung unterschiedlich ausfällt. 4. Schließlich wird von der Vermutung ausgegangen, dass in Ländern, die durch eine EU-kritische Haltung gekennzeichnet sind, die Schuldattribution für Misserfolg an die Institu-tionen der EU höher sein wird als in Ländern, die eher EU-freundlich orientiert sind. ZEIT-RAUM: 1993-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Großbritan-nien

210 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.8 Journalismus METHODE: systematische Inhaltsanalyse von je zwei überregionalen Qualitätszeitungen in

Deutschland und Großbritannien ART: gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:

Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für

Kulturwissenschaften (Postfach 920, 04009 Leipzig); Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie (Garystr. 55, 14195 Berlin)

KONTAKT: Roose, Jochen (Dr. e-mail: [email protected]) [352-F] Roth, Judith, Dipl.-Germ. (Bearbeitung); Dernbach, Beatrice, Prof.Dr. (Leitung): Fachjournalismus und Public Relations INHALT: Was ist Fachjournalismus? Wird er hauptsächlich oder sogar ausschließlich in Fach-

medien und hier vor allem in Fachzeitschriften umgesetzt? Oder fließt er als Querschnittsqua-lität in alle Medien und Darstellungsformen ein? Was zeichnet Fachjournalisten aus? Was un-terscheidet Journalisten im Allgemeinen von Fachjournalisten? Die vorliegende Studie will Antworten auf diese Fragen liefern. Mittels einer Befragung unter Fachjournalisten soll erst-mals ein Berufsbild des Fachjournalisten gezeichnet werden. Darüber hinaus geht es darum, das Verhältnis von Fachjournalismus und Public Relations fundierter skizzieren zu können.

METHODE: Schriftliche Befragung, quantitativ. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGE-WINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 180; Auswahlverfahren: Zu-fall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-10 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Hochschule Bremen, FB 01 Allgemeinwissenschaftliche Grundlagenfächer (Neustadtswall 30, 28199 Bremen)

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0421-5905-3187, Fax: 0421-5905-3191, e-mail: [email protected])

[353-F] Rulofs, Bettina, Dipl.-Sportlehrerin (Bearbeitung); Hartmann-Tews, Ilse, Univ.-Prof.Dr.phil. (Leitung): Die soziale Konstruktion von Geschlechterverhältnissen in der medialen Vermittlung von Sport INHALT: Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes steht die soziale Konstruktion von Geschlech-

terverhältnissen in der medialen Vermittlung von Sport. Um die Stabilität und Kontingenz der Re-Präsentation von Geschlechterverhältnissen in den Medien zu analysieren, verfolgt das Projekt drei Blickrichtungen: 1. Medienprodukte: hier soll die Forschungslücke bezüglich der Analyse der inhaltlichen Darstellung von Sportlerinnen und Sportlern in den Medien ge-schlossen und der Frage nachgegangen werden, was und wie in der Sportberichterstattung ü-ber Athletinnen und Athleten berichtet wird, ob und in welcher Form sich innerhalb der ver-gangenen zwanzig Jahre Veränderungen abzeichnen. 2. Herstellungsmuster: die Produkti-onsmechanismen der Sportredaktionen werden dahingehend untersucht, ob, unter welchen Umständen und in welchem Maße die Kategorie 'Geschlecht' als strukturierendes Merkmal den medialen Produktionsprozess steuert und ein typisches Konstruktionsdesign hervorbringt. 3. Informationsangebot an die Medien: an dieser Stelle interessiert, ob und in welchem Maße

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 211 1.8 Journalismus

externe Akteure (Sportverbände, Sportler/innen oder deren Manager/innen etc.) an der Aus-gestaltung und Aufrechterhaltung der sozialen Konstruktion von Geschlechterverhältnissen beteiligt sind.

METHODE: Theoretischer Ansatz: Die Theoriebasis besteht aus einer differenzierungstheoreti-schen Perspektive, die die Systemtheorie Luhmanns und handlungstheoretische Paradigmen integriert. Flankierend werden Theoriekonzepte zur Konstruktion von Geschlechterverhält-nissen herangezogen. Methodisches Vorgehen: Die Bearbeitung der Teilfragen zu den drei Ebenen des Forschungsprojektes geschieht durch verschiedene methodische Herangehens-weisen: 1. Inhaltsanalysen der Sportberichterstattung in den Printmedien 1999 (partielle Wie-derholung der Studie von Klein, 1986) und Presseberichterstattung der Leichtathletik WM 1999; 2. Beobachtung der Arbeitsweise von Sportredaktionen und Interviews mit Beteiligten; 3. Dokumentenanalyse der Öffentlichkeitsarbeit von Sportverbänden. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Sportbe-richterstattung über Leichtathletik WM 1999 - Print: FAZ, SZ, FR, BILD, Welt, KStA). In-haltsanalyse, standardisiert (Sportberichterstattung in Tageszeitungen 1999 - FR, Welt, FAZ, BILD; Auswahlverfahren: systematische Zufallsstichprobe). Inhaltsanalyse, offen (ausge-wählte Internetseiten von SportlerInnen). Aktenanalyse, standardisiert; Aktenanalyse, offen (Dokumente der Öffentlichkeitsarbeit des DLV). Qualitatives Interview (SportredakteurIn-nen).

VERÖFFENTLICHUNGEN: Rulofs, Bettina: Vorbilder und Medienbilder: Orientierungen für Mädchen im Sport? in: Betrifft Mädchen - Zeitschrift für Mädchenarbeit, Schwerpunktheft: Mädchen und Sport, 2003, 3, S. 4-7.+++Dies.: Konstruktion von Geschlechterdifferenzen in der Sportpresse? Eine Analyse der Berichterstattung zur Leichtathletik-WM 1999. Butzbach-Griedel: Afra-Verl. 2003. ISBN 3-932079-81-7.+++Hartmann-Tews, Ilse; Rulofs, Bettina: Die Bedeutung von Geschlechterkonstruktionen in der Sportberichterstattung. in: Schwier, Jürgen (Hrsg.): Mediensport: ein einführendes Handbuch. Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren 2002, S. 125-150. ISBN 3-89676-558-2.+++Dies.: Frauensport in den Medien: eine inhaltsanalytische Betrachtung. in: Forum Wissenschaft, 19, 2002, 2, S. 19-22.+++Dies.: Ungleiche (Re-)Präsentation von Sportlerinnen und Sportlern in den Medien? Internationaler Forschungsstand und aktuelle Befunde. in: Pfister, Gertrud (Hrsg.): Frauen im Hochleistungs-sport: 8. Tagung der DVS-Kommission "Frauenforschung in der Sportwissenschaft" vom 13.-15. Oktober 2000 in Berlin. Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, Bd. 127. Hamburg: Czwalina 2002, S. 27-40. ISBN 3-88020-407-1.+++Dies.: International media coverage of women's sports. in: Cristensen, K.; Guttman, Allen; Pfister, Gertrud (eds.): Inter-national encyclopedia of women and sports. New York: Macmillan 2001, pp. 717-722. ISBN 0-02-864954-0.+++Hartmann-Tews, Ilse; Rulofs, Bettina: Gender representation in sports media. in: International encyclopedia of women and sports. Great Barrington 1999 (in press).

ART: gefördert BEGINN: 1999-10 ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung

INSTITUTION: Deutsche Sporthochschule Köln, FB II Geistes- und Sozialwissenschaften, Insti-tut für Sportsoziologie Abt. Geschlechterforschung (50927 Köln)

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-4982-377, Fax. 0221-4982-8250, e-mail: [email protected])

212 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.8 Journalismus [354-L] Ruppert, Max F.: Wirkungen von Medienjournalismus auf Journalisten: eine ökonomische Analyse der Nut-zung und Wirkung von Medienjournalismus durch/ auf Journalisten anhand qualitativ aus-gewerteter Interviews, in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Kommunikations-wissenschaft ; Massenkommunikation - Medien - Sprache, Bd. 2/2004, S. 7-16 (URL: http://www.gesis.org/Information/soFid/pdf/Kommunikation_2004-2.pdf) INHALT: "Hintergrund der Fragestellung ist die in der Publizistik- und Kommunikationswissen-

schaft häufig vertretene These, Medienjournalismus könne zur Qualitätssicherung des Journa-lismus beitragen. Diese Funktion kann der Medienjournalismus aber nur erfüllen, wenn Jour-nalisten ihn wahrnehmen und wenn Medienjournalismus auf sie wirkt." ... "Mit Hilfe des Ra-tional-Choice-Ansatzes wird nach entsprechenden Situationen gesucht. Dem einzelnen Jour-nalisten wird dabei rationales Verhalten unterstellt, d.h. er handelt im eigenen Interesse und auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Unter Berücksichtigung der ihm entstehenden Kosten wird er in einer Entscheidungssituation die ihm vorteilhafter erscheinende Alternative wäh-len. Im Gegensatz zur systemtheoretischen Perspektive kommt bei diesem Ansatz ein metho-dologischer Individualismus zum Tragen, bei dem der einzelne Journalist in Entscheidungssi-tuationen betrachtet wird." ... Es handelt sich "um eine explorative Studie, die den Journalis-ten als Rezipient von Medienjournalismus sieht und nach seiner Wirkung auf diese journalis-tischen Rezipienten fragt." ... "Mittels einer qualitativen Leitfaden-Befragung wurden insge-samt 29 Journalistinnen und Journalisten aus ganz Deutschland befragt." Der Autor kommt zu dem Ergebnis, "dass Situationen, in denen Medienjournalismus eine qualitätssichernde Funk-tion wirklich erfüllen kann, rar sind." (HS2)

[355-L] Rykowzewa, Elena: Abgestraft für gute Arbeit, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 4, S. 66-69 INHALT: Am Beispiel des Chefredakteurs der "Iswestija", R. Schakirow, der wegen seiner Be-

richterstattung über das Geiseldrama in Beslan entlassen worden war, wird die Berufssituati-on der Journalisten in Russland erörtert. Dargestellt wird die politische Einflussnahme der Regierung gegenüber kritischen Pressevertretern. Es wird auch vermutet, dass die zunehmen-de Privatisierung und Kommerzialisierung der Presse zu wirtschaftlichem Druck auf eine ob-jektive Berichterstattung führt. Als angeblichen Entlassungsgrund Schakirows nannte die Verlagsholding, die die Mehrheit der Aktien hält, die zu "plakative und emotionale" Darstel-lung der Geiselnahme. (DY)

[356-L] Schader, Peer: Fünfte Gewalt in der Krise: ein Beitrag zur Abrüstung?, in: message : internationale Fachzeit-schrift für Journalismus, 2004, Nr. 4, S. 94-96 INHALT: Dargestellt werden Ergebnisse einer Magisterarbeit des Autors zur Rolle von Medien-

kritik in der Presse. Per leitfadengestützten Interviews wurden 13 Ressortleiter und Redakteu-re zu Umfang und Bedeutung medienkritischer Berichterstattung befragt. Angesichts finan-zieller Probleme in der Medienbranche ist die kritische Medienberichterstattung teilweise ge-strichen oder gekürzt worden, auch werde eher zurückhaltend geurteilt. Neben Programmbe-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 213 1.8 Journalismus

gleitung und Service wird jedoch Aufklärung explizit als Motiv kritischer Medienberichter-stattung genannt. (DY)

[357-L] Schäfer, Holger: Untergang des Sozialstaates?, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 4, S. 26-29 INHALT: Diskutiert wird die schlechte Informationspolitik der Bundesregierung im Hinblick auf

die sozialen Auswirkungen der so genannten Hartz IV-Reform. An verschiedenen Beispielen lässt sich jedoch zeigen, dass ein Teil der Medien (u.a. Frankfurter Rundschau, Süddeutsche Zeitung, MDR) durch Fehlinformationen, Übertreibungen und Falschmeldungen die Ängste der Bevölkerung verstärkten. Ausgehend von der Berichterstattung zu Hartz IV in den deut-schen Medien setzt sich Tomas Lundin (S. 29-31) mit der Darstellung politischer Themen in der Bundesrepublik und Schweden auseinander. Während in Schweden eine thematisch brei-tere Berichterstattung mit deutlicher Distanz der Journalisten zu Politikern zu konstatieren ist, stehen in Deutschland die politischen Akteure und deren Machtkämpfe im Vordergrund der Darstellung. (DY)

[358-L] Schicha, Christian: Ethische Postulate an den Friedensjournalismus: Aufgaben und Probleme bei der Kriegsbe-richterstattung am Beispiel des Irakkriegs, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 18-23 INHALT: Kriegsberichterstattung ist eine "überaus problematische" Angelegenheit, bei der die

sonst üblichen normativen und qualitativen Standards für eine glaubwürdige und gründlich recherchierte Informationsvermittlung nicht gewährleistet sind. In seinem Beitrag zeigt der Autor die kontraproduktiven Mechanismen, die die Kriegsberichterstattung im letzten Irak-krieg beeinflusst haben: Krieg als Medienevent, die Inszenierung der Kriegserklärung, die Sprache des Krieges, die Errichtung von Feindbildern, embedded correspondents, Trophäen des Triumphes. Abschließend stellt der Autor die Regeln für einen konstruktiven Friedens-journalismus vor. (PT)

[359-L] Shams, Fawad: Türoffner und Interpret, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 3, S. 42-44 INHALT: Der Autor arbeitet als so genannter "Stringer", eine Art kultureller Interpret für westli-

che Journalisten in Afghanistan. An verschiedenen Beispielen erläutert er, wie fehlende Sprachkenntnisse, Unwissenheit und Arroganz zu Fehlinterpretationen und stereotyper Be-richterstattung führen. Aus Zeitnot und Bequemlichkeit seien häufig offizielle Quellen von Regierungsstellen die einzige Grundlage der Berichte. Kritisiert wird auch, dass die westli-chen Journalisten ihre afghanischen Kollegen lediglich als Dolmetscher betrachten. Am Bei-spiel der Sendung "Nachts bei den Taliban" (Weltspiegel vom 3. April 2004) wird die Aus-landsberichterstattung wegen fehlender Hintergrundinformationen und einer "Anhäufung von polit-journalistischen Verdachtsvermutungen" kritisiert (S. 45). (DY)

214 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.8 Journalismus [360-L] Shinar, Dov: Media peace discourse: Constraints, concepts and building blocks, in: conflict & communica-tion online, Vol. 3/2004, No. 1/2, 8 S. (URL: http://www.cco.regener-online.de/2004/pdf_2004/shinar_2004.pdf) INHALT: "Normative, fachliche und akademische Voraussetzungen bestimmen die Diskussion

sowohl über die Wichtigkeit als auch über das Fehlen eines Friedensdiskurses in den Medien ebenso wie über die Notwendigkeit und die Möglichkeit, einen solchen Diskurs anzustoßen. Die Ausgangspunkte dafür bestehen darin, dass die Medien in die Friedensförderung einbe-zogen werden müssen, dass die Friedensberichterstattung durch das Fehlen eines Friedensdis-kurses im normalen Repertoire der Medien behindert wird; und dass die Installation, die Ent-wicklung und die Vermarktung eines Friedensdiskurses in den Medien in die aktuellen For-schungsaufgaben einbezogen werden sollten. Die Entwicklung eines friedensorientierten Me-diendiskurses kann durch drei konzeptuelle Elemente unterstützt werden, (1) durch von den Medien bereits verwendete Strategien der Friedensberichterstattung, (2) durch den Wettbe-werb zwischen dominanten und alternativen Frames, für welchen der Nachrichtenwert den Maßstab des Erfolges darstellt, und (3) durch das Konzept einer 'konstitutiven Rhetorik' - das Erschaffen, die Legitimierung und die Veränderung von Wirklichkeit durch Texte, rhetori-sche Konstrukte und die Manipulierung von Symbolen - als diskursschaffender Maßnahme. Die Forschung bezüglich der drei Hauptstrategien, welche die Medien in der Friedensbericht-erstattung verwenden - (1) Framing der Friedensberichterstattung in einem Kriegsdiskurs, (2) Trivialisierung und (3) Ritualisierung der Berichterstattung - lässt darauf schließen, dass die letztgenannte Strategie besser als die beiden anderen in diesen konzeptionellen Rahmen passt und für die Entwicklung eines Friedensdiskurses in den Medien besser geeignet ist. Einige Erkenntnisse und Modelle der Medienforschung können konzeptionell genutzt werden um pa-radigmatische Frames und Variablen bereitzustellen. Gute Beispiele hierfür bieten das Kon-zept des Medienereignisses und die verschiedenen Ansätze der Textanalyse, die sich auf nar-rative Techniken Darstellungsstile und Konzepte wie jene des "Master-Frames" oder des "Su-per-Texts" beziehen -Strukturprinzipien, auf die zurückgegriffen werden kann, um mögliche Inhalte eines Friedensdiskurses in den Medien zu inspirieren. Bezüglich der Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen auf dem Gebiete der Friedensberichterstattung wird schließlich angeregt: (1) Die machtvolle Stellung der Medien bei der Gestaltung der internationalen Be-ziehungen muss benutzt werden, um negative Einstellungen zum Frieden zu überwinden. (2) Es ist wichtiger, den Nachrichtenwert der Friedensberichterstattung zu optimieren als missio-narische Versuche zu unternehmen, die Strukturen der Medien und ihre professionellen Ver-fahrensweisen zu verändern. (3) Es muss nachgedacht werden über eine professionelle Poli-tik, die die Selbstmanipulation der Medien und ähnliche Zwänge reduzieren könnte. (4) Es muss daran gearbeitet werden, einen Friedensdiskurs zu entwickeln, der über hinreichend ho-hen Nachrichtenwert verfügt. Dafür kann auf bereits vorhanden Erkenntnisse und innovative Projekte aufgebaut werden." (Autorenreferat)

[361-L] Stolle, Michael: Inbegriff des Unrechtsstaates: zur Wahrnehmung der chilenischen Diktatur in der deutsch-sprachigen Presse zwischen 1973 und 1989, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Jg. 51/2003, H. 9, S. 793-813 (Standort: UB Bonn(5)-Z 55180)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 215 1.8 Journalismus INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Geschichte Chiles unter Pinochet, die nicht nur die Ge-

schichte einer für viele Chilenen mit unsagbarem Leid verbundenen real erlebbaren Diktatur war, sondern auch die Geschichte einer virtuellen Diktatur, d.h. einer Diktatur, die in Europa und Deutschland hauptsächlich über die Massenmedien und deren Selektionskriterien und In-terpretationsmuster wahrgenommen wurde. Dabei geht es um eine Analyse der medial ver-mittelten Wirklichkeitskonstruktion mit dem Ziel, die Bedingungen der medialen Rezeption oder der Wahrnehmung Chiles in ihrem Verlauf zu erschließen, um daraus die "zweite Wirk-lichkeit" der Pinochet-Diktatur in ihren Umrissen zu erläutern und die historische Bedeutung des Chile-Themas in den 1970er und 1980er Jahren zu erhellen. Mehrere deutschsprachige Zeitungen mit überregionaler Verbreitung im Zeitraum 1973 bis 1989 wurden hierfür ausge-wertet. Der Beitrag beleuchtet vor allem die Auseinandersetzungen der großen Tageszeitun-gen, die sich zwischen Propaganda und Verharmlosung bewegten. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Rolle der deutschsprachigen Presse unterschiedlich zu bewerten ist: einerseits sorgte sie dafür, dass die Menschenrechtsverletzungen international bekannt wur-den, andererseits ließ sich wenig Engagement erkennen, den unterdrückten und verfolgten Chilenen im Einzelfall direkt zur Hilfe zu kommen. Das Beispiel Chile zeigt, dass es trotz der großen medialen Aufgeregtheit und Betroffenheit nicht gelang, die Folgen der Diktatur we-sentlich zu verändern. Es wurden vielmehr Wahrnehmungsmuster geschaffen, die für tages-politische Auseinandersetzungen in der Bundesrepublik bzw. für propagandistische Kampag-nen in der DDR eingesetzt wurden. Chile war in Deutschland eine virtuelle Diktatur und ein politisches Instrument. (ICH)

[362-L] Thomaß, Barbara: Fallanalyse Selbstmordattentate: wie kann Berichterstattung der Komplexität des Gegen-standes gerecht werden?, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 75-79 INHALT: Das Monströse, zu Erklärende und Verstörende bleibt bei der Berichterstattung über die

Selbstmordattentate meist ungesagt und spielt sich in den Köpfen der Rezipienten ab. Die un-zureichende Berichterstattung hinsichtlich der Ursachen generiert Vermutungen und Phanta-sien, die "plausiblen Wirkungszusammenhängen diametral gegenüberstehen und Vorschub für inadäquate politische Reaktionen und Maßnahmen leisten". In ihrem Beitrag stellt die Au-torin exemplarisch den Dokumentarfilm "Lebende Bomben" von I. Ziv und S. Gordey vor, der vom Sender Phönix im Oktober 2003 gesendet wurde. Obwohl der Film nicht mit aktuel-ler Berichterstattung gleichzusetzen ist, ist er für die Autorin ein "wegweisendes Beispiel", wie man mit dem Thema Selbstmordattentate journalistisch umgehen soll. (PT)

[363-L] Tsourvakas, George; Veglis, Andreas; Zotos, Yiorgos: The motivation of journalists within local newspapers, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 29/2004, No. 4, S. 515-523 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag analysiert die Motivation griechischer Journalisten, die für Lokalzeitungen

arbeiten. Ein Überblick über die Literatur zu immanenter Motivation und von außen wirken-den Anreizen führt zu der Hypothese, dass griechische Lokaljournalisten mehr durch imma-nente Beweggründe als durch äußere Anreize motiviert werden. Der zweite Teil der Arbeit

216 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.8 Journalismus

befasst sich mit den empirischen Daten einer nationalen Erhebung. Die Ergebnisse zeigen, dass für die meisten Lokaljournalisten Sicherheit und persönliche Beziehungen wichtiger sind als Bonus- oder Beförderungsregeln. (UNübers.) (UN)

[364-L] Vögele, Meike: Kritischer Medienjournalismus als Chance für eine bessere Kriegsberichterstattung?: zur Reflexion und Thematisierung der Berichterstattung über den Irakkrieg 2003 in der überre-gionalen Presse, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 1, S. 67-70 INHALT: In ihrer Diplomarbeit ist die Autorin der Frage nachgegangen, ob der überregionale

Medienjournalismus möglicherweise eine Instanz darstellen kann, die zum einen die in Kriegszeiten erschwerte Arbeit von Journalisten kritisch beobachtet, zum anderen die ihr zugrunde liegenden problematischen Tendenzen der Öffentlichkeit erklärt. Antwort auf die Frage sollte eine inhaltsanalytische Untersuchung des Medienjournalismus zur Berichterstat-tung über den Irakkrieg geben. Der untersuchte Zeitraum waren die ersten drei Kriegswo-chen, vom 20.03.-09.04.2003, untersucht wurden fünf überregionale Tageszeitungen (Frank-furter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Die Welt, Frankfurter Rundschau und die tageszeitung, sowie die Wochenzeitung Die Zeit und die Nachrichtenmagazine Der Spiegel und Focus. 211 Artikel wurden ausgewertet, identifiziert wurden drei Kategorien der Thema-tisierung: (1) Bedingungen der journalistischen Arbeit im Krieg; (2) Konsequenzen dieser Bedingungen; (3) strukturelle Tendenzen des Mediensystems. In dem Beitrag werden die Er-gebnisse der Untersuchung vorgestellt und kommentiert. (PT)

[365-L] Wardle, Claire; West, Emily: The press as agents of nationalism in the Queen's Golden Jubilee: how british newspapers celebrated a media event, in: European journal of communication, Vol. 19/2004, Nr. 2, S. 195-214 (Standort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://ejc.sagepub.com/cgi/reprint/19/2/195.pdf) INHALT: Die Presseberichterstattung vor und während der Feiern zum goldenen Thronjubiläum

Königin Elibabeths II. in Großbritannien im Juni 2002 belegt die Theorie von Dayan und Katz, dass die Medien häufig eine "Priesterrolle" annehmen, wenn Medienevents bevorste-hen. In den Monaten vor dem Jubiläum spekulierte die Presse darüber, ob die Feiern ein Fehl-schlag sein würden. Als es klar wurde, dass das Jubiläum ein überwältigender Erfolg war, verkündete die Presse, dass dieses Ereignis den Beweis für die ungebrochene Stärke und die nationale Einheit Großbritanniens lieferte. Die gesamte Berichterstattung über das Jubiläum machte anschaulich, welche Rolle die Presse bei der Förderung und Verherrlichung des Nati-onalismus im Rahmen dieses bürgerlichen Rituals spielte. (UNübers.) (UN)

[366-L] Weinreich, Jens: Bunte Storys über Olympia, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 3, S. 16-21 INHALT: Ausgangspunkt für die kritische Darstellung der Sportberichterstattung im Fernsehen

und der Presse ist der Hinweis auf die Kosten und die begrenzten Akkreditierungen bei den

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 217 1.8 Journalismus

Olympischen Spielen. Seit 1992 ist mit der Kritik des britischen Journalisten A. Jennings ("The Lords of the Rings") an dem IOC eine Zunahme an Recherchejournalismus in der Sportberichterstattung zu erkennen. Im Gegenzug auf die Kritik an Kommerzialisierung, Do-ping und Korruption im Sport versucht das IOC mit PR-Kampagnen gegen kritischen Journa-lismus vorzugehen. Am Beispiel der Berichterstattung zu Leipzigs Olympiabewerbung wird auf die sportpolitische Dimension des Themas eingegangen. (DY)

[367-L] Wolf, Fritz: Erregung statt Aufklärung, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 3, S. 78-81 INHALT: Ergebnisse der Fernsehforschung zeigen, dass der Fernsehjournalismus sich wider-

sprüchlich entwickelt. Einerseits wächst das Bedürfnis der Zuschauer nach Informationen (Zunahme der Nachrichtenprogramme), auf der anderen Seite werden die Nachrichtensen-dungen auch der öffentlich-rechtlichen Sender immer unpolitischer. Es zeigt sich, dass Hu-man-touch-Themen, Personalisierung und Sensationalisierung die Nachrichten und Maga-zinsendungen zunehmend bestimmen. Diese Entwicklung zum Infotainment lässt sich im Hinblick auf Theatralisierung und Inszenierung bei politischen Themen und Konflikten dar-stellen. (DY)

[368-L] Wu, Denis H.; Hamilton, John Maxwell: US foreign correspondents: changes and continuity at the turn of the century, in: Gazette : international journal of mass communications studies ; press, radio, television, propaganda, public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 6, S. 517-532 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Nach einer knappen Literaturübersicht (1955-1999) zum Thema Auslandsberichterstat-

tung wurden vier Fragen entwickelt und untersucht: (1) demographisches Profil der Korres-pondenten im Vergleich zu früher, (2) Umfang des Arbeitsgebiets, (3) Bedeutung des Inter-nets, (4) Nachrichtenschwerpunkte. Insgesamt konnten 354 Fragebogen ausgewertet werden, die Auskunft über die Veränderung und Trends gegenüber den früheren Arbeitsbedingungen geben. Die Daten liefern Einsichten, gegliedert nach Bildung, Frauenanteil, ethnische Zuge-hörigkeit, Alter und Dauer der Berufsausübung zu den vier Themenbereichen. Als neue Ent-wicklung wird die Nutzung des Internets als Rechercheinstrument festgestellt. (DY)

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation [369-L] Akhavan-Majid, Roya: Mass media reform in China: toward a new analytical framework, in: Gazette : international journal of mass communications studies ; press, radio, television, propaganda, public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 6, S. 553-656 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP 00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

218 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation INHALT: Bisherigen Studien zum Wandel von Mediensystemen haben sich bei der Analyse auf

einen Ansatz mit dem Gegensatzpaar "Staat vs. Dissidenten" bezogen. Bei der Darstellung der Entwicklungen in der VR China wurde dagegen der Gegensatz von Staat und Markt ver-wendet, wobei die kommunistische Partei und Regierung als einheitlicher Block dargestellt wird. Demgegenüber versucht der Beitrag, den Wandel der Massenmedien durch Berücksich-tigung der zahlreichen nicht-staatlichen Initiativen zu beleuchten. Mit der Reform- und Öff-nungspolitik konnten von privaten Unternehmern und Investoren die wirtschaftlichen Spiel-räume auch im Mediensektor genutzt werden, u.a. durch Gründung von kommerziellen Zei-tungen und Zeitschriften sowie durch Acquisition von Werbung im Rundfunksektor. Mit der wirtschaftlichen Liberalisierung ist auch eine "Entideologisierung" im Mediensektor zu er-kennen. (DY)

[370-F] Anhut, Reimund, Dr. (Bearbeitung): Politische Deutungskultur, lokale Politik und Medien INHALT: Es wird untersucht, welche Problemwahrnehmungen und Konfliktinterpretationen von

Seiten definitionsmächtiger gesellschaftlicher und politischer (Kollektiv-)Akteure in die je-weiligen lokalen politischen Diskurse eingespeist werden und damit zur Herausbildung inte-grativer oder konfrontativer politischer Deutungskulturen führen. Ebenso wird überprüft, mit welchen Mechanismen und Konfliktdefinitionen lokale Medien in den Prozeß der öffentli-chen Meinungsbildung intervenieren. Ein dritter Untersuchungsstrang widmet sich der politi-schen Steuerung. Teilprojekt im Rahmen des Gesamtprojekts "Gesellschaftliche Desintegra-tionsprozesse und ethnisch-kulturelle Konfliktkonstellationen in (groß-)städtischen Untersu-chungsräumen".

METHODE: Das Teilprojekt arbeitet mit den Methoden Politikfeldanalyse (von Sektorpolitiken), Experteninterview (mit Meinungsführern) und Inhaltsanalyse (der Medienberichterstattung sowie von Interview- und Dokumentenmaterial). DATENGEWINNUNG: Politikfeldanalyse (Sektorpolitiken). Experteninterview (Meinungsführer). Inhaltsanalyse (Medienberichterstat-tung, Interview- und Dokumentenmaterial).

VERÖFFENTLICHUNGEN: Anhut, Reimund: Lokale Politische Deutungskultur. Zum Zu-sammenhang von politischer Problemdeutung, sozialem Unzufriedenheits- und Konfliktpo-tential in der städtischen Aufnahmegesellschaft. in: Anhut, R.; Heitmeyer, W. (Hg.): Bedrohte Stadtgesellschaft. Soziale Desintegrationsprozesse und ethnisch, kulturelle Konfliktkonstella-tionen. Weinheim u.a.: Juventa 2000.

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen INSTITUTION: Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltfor-

schung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0521-106-3148, e-mail: [email protected]) [371-L] Bardoel, Jo; d'Haenens, Leen: Media meet the citizen: beyond market mechanisms and government regulations, in: Europe-an journal of communication, Vol. 19/2004, Nr. 2, S. 165-194 (Standort: UuStB Köln(38)-MX H04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://ejc.sagepub.com/cgi/reprint/19/2/165.pdf)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 219 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation INHALT: Strukturelle Veränderungen in der Medienwelt und hier besonders die Zunahme von

Wettbewerb und Kommerzialisierung haben zur Folge, dass das Thema der sozialen Verant-wortung der Medien immer aktueller und dringender wird. Analog dazu wird auch die Dis-kussion um die soziale Verantwortung von Unternehmen zu einem zentralen Anliegen von Wirtschaft und Regierung, wie der relativ neue Ansatz des "good governance" zeigt. In den letzten Jahren wurden wir Zeuge, dass der absolute Glaube an den freien Markt wieder in Frage gestellt wird. Es geht dabei nicht um die Rückkehr zur Regierungskontrolle als wichtig-stem Element im komplizierten Kontext einer "ökologischen" Kommunikationspolitik. Viel-mehr sieht man mögliche Lösungen darin, den auf dem Mediensektor Handelnden selbst (Medienunternehmen und -organisationen, Bürgern, Aufsichtsgremien und Kommissionen) größere Verantwortung einzuräumen sowie in einer Selbstkontrolle der Medienberufe. Der Beitrag befasst sich mit Umsetzungsmechanismen, die gegenwärtig in den Niederlanden zur Anwendung kommen und gibt einen vergleichenden Überblick über unterschiedliche Prakti-ken in anderen geographischen Kontexten. Der Beitrag untersucht auch die wissenschaftliche Beschäftigung mit Themen wie der sozialen "Verantwortung" und der "Verantwortlichkeit" (accountability) der Medien in bezug auf die Arbeitsteilung im Zusammenspiel von Markt, Regierung und Bürgergesellschaft. Die Frage der Verantwortung oder Verantwortlichkeit sollte vertraglich zwischen Regierung und Rundfunkanbietern in Form einer Ombudsperson, verschiedenen Formen der Selbstkontrolle, Aufsichtsgremien, öffentlichen Beratungseinrich-tungen und der Hinwendung der Profession zum Bürger ( etwa in Gestalt eines "Bürgerjour-nalismus") institutionalisiert werden. (UNübers.) (UN)

[372-L] Becker, Jonathan: Lessons from Russia: a neo-authoritarian media system, in: European journal of communica-tion, Vol. 19/2004, Nr. 2, S. 139-163 (Standort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://ejc.sagepub.com/cgi/reprint/19/2/139.pdf) INHALT: Der Beitrag versucht eine Antwort auf zwei miteinander verbundene Fragen: wie steht

es um die Pressefreiheit in Russland mehr als 15 Jahren nach dem Beginn von Michael Gor-batschows Glasnost-Politik? und was kann uns Russlands Medientransformation in bezug auf unser Verständnis von politischen Massenkommunikationssystemen lehren? Die Argumenta-tion geht dahingehend, dass zwar die russischen Medien unter der Präsidentschaft Vladimir Putins leiden, die Umstände aber in keiner Hinsicht so düster sind wie in der Sowjetperiode vor Gorbatschow und auch nicht so schlecht, wie es einige Journalistenorganisationen glau-ben machen wollen. Mit Mitteln der vergleichenden Analyse und unter Einbeziehung poli-tikwissenschaftlicher Literatur, die sich mit Typologien nicht-demokratischer Regierungssys-teme beschäftigt, zeigt der Beitrag auf, dass die heutigen russischen Medien sich in der glei-chen Situation befinden wie die Medien in autoritären Regimen überall in der Welt und nicht in einer Situation sui generis, wie manchmal argumentiert wird. Dabei nimmt der Autor eini-ge der wichtigen Unterscheidungen aus dem viel kritisierten Werk "Four Theories of the Press" (F. Siebert, T. Peterson, W. Schramm, 1956) auf, insbesondere solche, die sich mit der Rolle des Staates als der wichtigsten Bedrohung der Medienfreiheit befassen. Es muss klar zwischen den unterschiedlichen Formen nicht-demokratischer politischer Massenkommuni-kationssysteme unterschieden werden. (UNübers.) (UN)

220 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation [373-L] Büchner, Wolfgang; Büllesbach, Alfred (Hrsg.): E-Government: staatliches Handeln in der Informationsgesellschaft, (Informationstechnik und Recht : Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Recht und Informatik e.V., Bd. 12), Köln: O. Schmidt 2003, XII, 238 S., ISBN: 3-504-67011-8 (Standort: UuStB Köln(38)-30A4238) INHALT: "Die DGRI-Jahrestagung 2002 und dieser Band machen deutlich, wie sehr bereits die

Informationsgesellschaft die Formen staatlichen Handelns verändert hat, welches Potential es zugleich noch in den kommenden Jahren auszuschöpfen gilt. Hierin mag am Ende das wirk-lich Revolutionäre am Internetzeitalter liegen, hinter dem die kommerziellen Auswirkungen möglicherweise verblassen werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: M. Schallbruch: E-Government: Der Staat als Nachfrager und Anbieter (1-13); L. Fritsch/K. Rannenberg: Infor-mationstechnische Voraussetzungen von E-Government am Beispiel des Katastrophenschut-zes mittels Mobilkommunikation (15-39); D. Klumpp: Wirtschaftliche Perspektiven von E-Government (41-57); P.W. Schäfer: Der Staat als Nachfrager (59-63); D. Heckmann: E-Vergabe als Motor für E-Government? (65-88); O. Otting: Möglichkeiten elektronischer Ver-gabe aus anwaltlicher Sicht (89-97); W. Büchner: Bericht über den Workshop 'Privatisierung von IT-Leistungen durch die öffentliche Hand' (99-105); C. Bindl: Praktische Erfahrungen mit Public Private Partnerships im IT-Sektor (107-124); J. Dieselhorst: Aktuelle Tedenzen im IT-Outsourcing mit Blick auf Besonderheiten des öffentlichen Bereichs (125-142); H. Rei-nermann: Elektronisierung des staatlichen und kommunalen Leistungsverkehrs (143-155); D. Hoffmann: Kommunen im E-Government - Einblicke in die aktuelle Situation (157-171); O. Rüß: E-Voting - Sicherheitsanforderungen und Perspektiven von Online-Wahlen (173-181); W. Kessler: Problemfelder der Besteuerung des E-Business (183-208); D. Zetzsche: Die E-lektronische Hauptversammlung (209-229).

[374-L] Dörner, Andreas: Power Talks: zur Transformation der politischen Elite in der medialen Erlebnisgesellschaft, in: Ronald Hitzler, Stefan Hornbostel, Cornelia Mohr (Hrsg.): Elitenmacht, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 239-259, ISBN: 3-8100-3195-X INHALT: "Andreas Dörner beginnt seinen Beitrag mit dem überraschenden Befund, dass der

Transformationsprozess der politischen Elite und vor allem ihr Funktionswandel im Zeitalter der "Mediokratie" bislang - trotz Aufschwungs der Elitenforschung seit den 90er Jahren - nicht systematisch untersucht worden sei. Dörner selbst thematisiert genau dieses For-schungsdesiderat: die Anpassungsleistungen der politischen Elite unter den Bedingungen me-dialer Öffentlichkeit. So skizziert er den elitären Politiker als Doppelagenten, der - im Span-nungsfeld von Medien- und Verhandlungsdemokratie - beides können muss: sich auf der me-dialen Vorderbühne publikumswirksam inszenieren und an den Hintertischen der Gremienar-beit geschickt verhandeln. Am Beispiel von Talk-Shows wie Sabine Christiansen (als Debat-tenshow), der Johannes B. Kerner-Show und Boulevard Bio (als Personality Shows) analy-siert Dörner - aus Sicht der politischen Akteure - die Chancen und Risiken von Politikvermitt-lung im Unterhaltungsformat sowie die Funktionen, die speziell das Genre der Talk-Show ei-nerseits Medienformat, andererseits politische Institution - aus der jeweiligen Perspektive von Medien, Politik und Publikum erfüllt. Zunächst habe die Talk-Show eben auch 'reine' Unter-haltungsfunktion. Darüber hinaus habe sie - allein schon über die Zusammensetzung ihrer Gästeliste - auch politische Brisanz: Dörner offenbart die medialen Selektionskriterien, die entscheiden, welcher Politiker die Chance bekommt, im Schlaglicht der TV-Kameras Gestalt

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 221 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

anzunehmen, wer hineingelassen wird in die Runde der Sichtbaren und Seienden (Dörner, frei nach Descartes: "Ich werde gesendet, also bin ich"). Was zeichnet einen Politstar gegenüber seinem unscheinbaren Kollegen aus, der die Zugangsschranken zu den medialen Foren der Politikvermittlung nicht zu überwinden vermag? Überlebensfähig, resümiert Dörner, werde an der politischen Spitze schließlich nur derjenige sein, der es verstehe, im Modus des "Poli-tainment" zu kommunizieren und die über derartige Politikvermittlung erworbenen Populari-tätsgewinne in mediale Benennungsmacht und weiter in politische Verhandlungsmacht zu konvertieren, d.h. die auf der medialen Vorderbühne im Schaukampf eroberte Machtressource 'Popularität' oder 'Prominenz' auf der Hinterbühne der Verhandlungsdemokratie geschickt einzusetzen." (Autorenreferat)

[375-L] Dörr, Dieter: Die europäische Medienordung, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universi-tät Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 40-77, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Der Beitrag gibt eine detaillreiche Übersicht über die vielfältigen Aktivitäten der euro-

päischen Institutionen im Medienbereich. Nach der einleitenden Einführung in die Proble-matik erläutert und kommentiert der Autor folgende Vorgaben und Aktivitäten: (1) die Be-stimmung des Art. 10 der Europäischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten (EMRK) als Grundlage der europäischen Medienordnung; (2) die Medien-ordnung der Gemeinschaft und die Kompetenzproblematik; (3) die Vorgaben des Europa-rechts und die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks; (4) Richtlinien und Ver-ordnungen im Bereich des Rundfunks, der Telekommunikation und der Multimedia; (5) Ak-tivitäten der Europäischen Union auf dem Gebiet des Presserechts; (6) Einzelentscheidungen des Europäischen Gerichtshofs und der Europäischen Kommission zu Medienbelangen; (7) sonstige Aktivitäten der Europäischen Union, (8) die Aktiviäten des Europarates; (9) Verfas-sungsrechtliche Aspekte der europäischen Medienordnung. (PT)

[376-F] Drüeke, Ricarda, M.A. (Bearbeitung); Winker, Gabriele, Prof.Dr. (Betreuung): Kommunale eGovernment-Portale und ihre Bedeutung für die Demokratisierung politischer und gesellschaftlicher Prozesse aus Gender-Perspektiven (Arbeitstitel) INHALT: Das Forschungsvorhaben untersucht mit Hilfe einer theoriegeleiteten empirische Ana-

lyse jene Mechanismen, Strukturen und Handlungen in eGovernmet-Prozessen, die Aus-schlüsse hervorbringen oder Inklusion fördern. Die Forschungsfrage lautet, welche Bedeu-tung eGovernment-Prozesse für die Demokratisierung politischer und gesellschaftlicher Pro-zesse dabei annehmen kann. Der Analyse werden, da die Voraussetzungen für Beteiligungs-prozesse Information und Teilhabe sind sowie Diskurse eine zentrale Rolle in der deliberati-ven Demokratie spielen (vgl. Habermas 1995), die informativen, kommunikativen und inter-aktiven Besonderheiten des Mediums zugrunde gelegt. Zentrale Schwerpunkte sind dabei On-line-Foren, die Selbstdarstellung des politischen Systems und der Institutionen sowie die Möglichkeiten politischer Partizipation. Diese werden aus einer geschlechtertheoretischen Perspektive im Hinblick auf Ausschlussmechanismen und Konstruktionen von Geschlecht, Macht und Hierarchien untersucht. Weitere Fragen lauten: Können so soziale Ungleichheiten

222 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

abgebaut werden? Wie stellt sich die diskursive und partizipative Herstellung von "Demokra-tie" in Beteiligungsprozessen von BürgerInnen dar?

ART: Dissertation BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für philosophische Grundlagen kulturwissenschaftlicher Analyse (Postfach 1786, 15207 Frank-furt an der Oder); Technische Universität Hamburg-Harburg, FSP 4 Informations- und Kom-munikationstechnik Arbeitsgruppe 4-15 Arbeit - Gender - Technik (21071 Hamburg)

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [377-L] Eickhoff, Melanie; Hutt, Bettina: Gegenwärtige Ausgestaltung und wünschenswerte Fortentwicklung der Fernsehordnung der Volksrepublik China am Beispiel von China Central Television (CCTV), (Arbeitspapiere des Instituts für Rundfunkökonomie an der Universität zu Köln, H. 188), Köln 2004, VI, 134 S., ISBN: 3-934156-81-9 (Graue Literatur; URL: http://www.uni-koeln.de/wiso-fak/rundfunk/pdfs/18804.pdf) INHALT: Im Jahre 1958 beginnt der Siegeszug des Fernsehens in der Volksrepublik China (VR

China). Heute haben 93 Prozent der Gesamtbevölkerung Zugang zu Chinas beliebtestem In-formations- und Unterhaltungsmedium Fernsehen. Vor diesem Hintergrund wird in der Studie der chinesische Fernsehmarkt daraufhin untersucht, inwieweit von staatlichem, marktlichem oder auch öffentlichem Einfluss gesprochen werden kann. Ausgehend von dieser Analyse werden wünschenswerte, aber auch wahrscheinliche Veränderungen der Fernsehordnung der VR China aufgezeigt und deren Realisierbarkeit überprüft. In das Thema einführend, werden zunächst die volkswirtschaftlichen und medienökonomischen Grundlagen zur Finanzierung von Fernsehsendern dargestellt. In einem zweiten Schritt wird sodann die Ausgestaltung und Entwicklung der chinesischen Fernsehordnung beschrieben. Dazu gehören (1) die rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen, (2) der Beitritt Chinas zur WTO und die Auswirkun-gen auf die chinesische Fernsehordnung sowie (3) die Reform der Finanzierungsstruktur des chinesischen Fernsehens. Auf dieser Grundlage kommt es in einem dritten Schritt zu der Un-tersuchung der Finanzierungsstruktur des chinesischen Fernsehens am Beispiel des Senders CCTV. CCTV stellt den Konflikt des zweigleisigen Systems sehr eindrücklich dar; der Sen-der zieht die meisten Werbeinvestitionen an, steht aber andererseits unter der direkten Kon-trolle der Zentralregierung. Ferner wird auf der theoretischen Basis eines geometrischen Mo-dells von Kops die Konzeption eines Modells zur wünschenswerten Weiterentwicklung der Fernsehordnung Chinas formuliert. Die generierten Daten dienen schließlich als Ausgangs-punkt, um in einem vierten Schritt Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen sowie anhand von plausiblen Szenarien einen graduellen Transformationsprozess zu skizzieren. In einem abschließenden Resümee plädieren die Autorinnen für eine langsame Reform von innen her-aus oder von unten nach oben, die jedoch vom Rezeptionsverhalten der Konsumenten beein-flusst wird. Die chinesische Bevölkerung favorisiert eine liberale Fernsehordnung, so dass ei-ne Entwicklung von öffentlich-rechtlichen Elementen in der Fernsehordnung ungewiss ist. (ICG2)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 223 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation [378-L] Elsässer, Jürgen: Kriegslügen: vom Kosovokonflikt zum Milosevic-Prozess, Berlin: Homilius 2004, 331 S., ISBN: 3-89706-884-2 (Standort: UB Siegen(467)-31PDGJ4381) INHALT: Der Krieg gegen Jugoslawien war der erste Krieg in der Geschichte der Nato und der

erste Krieg in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Bei seiner Entfesselung wur-de das Völkerrecht gleich mehrfach gebrochen - sowohl die UN-Charta wie auch das Nato-Statut und das Grundgesetz verbieten einen Angriffskrieg. Das Buch rekonstruiert die Chro-nologie der Ereignisse und interpretiert sie in einem kritischen Licht. Schon im Jahr vor der Nato-Aggression rückte das Kosovo ins Zentrum der bundesdeutschen Politik und der Me-dien. Gezielt wurde der Eindruck erweckt, als herrschten in der Provinz völkermörderische Zustände - das war später die Hauptlegitimation, mit der das kriegerische Eingreifen als Akt der Notwehr "vermarktet" wurde. Berlin und Washington setzten in der Folge sowohl in den Nato-Gremien wie auch auf der Konferenz von Rambouillet gezielt auf Eskalation. Die Er-findung eines serbischen Massakers in Racak Mitte Januar 1999, das für die Auslösung des Krieges entscheidend war, war ein Gemeinschaftswerk der deutschen und US-amerikanischen Politik. Ausschließlich "made in Germany" war der dem jugoslawischen Präsidenten Slobo-dan Milosevic zugeschriebene "Hufeisenplan". Mit Verweis auf die darin angeblich vorgese-hene ethnische Säuberung des Kosovo konterte die Bundesregierung erfolgreich die Kriegs-müdigkeit, die sich in den ersten Tagen nach Bombardierungsbeginn in der Öffentlichkeit einstellte. Während Fantasiemeldungen über angeblich Hunderttausende getötete Albaner in der Folge zum Standardrepertoire der Propaganda in allen westlichen Ländern gehörten, blie-ben exzessive Vergleiche zwischen der serbischen und der nationalsozialistischen Politik eine deutsche Spezialität. (ICA)

[379-L] Emmer, Martin; Vowe, Gerhard: Mobilisierung durch das Internet?: Ergebnisse einer empirischen Längsschnittuntersuchung zum Einfluss des Internets auf die politische Kommunikation der Bürger, in: Politische Vier-teljahresschrift : Zeitschrift der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Jg. 45/2004, H. 2, S. 191-212 (Standort: UuStB Köln(38)-XE00036; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Ausgangspunkt ist die Frage, welche Auswirkungen das Internet auf die individuelle

politische Kommunikation der Bürger hat. Das Spektrum der Vermutungen reicht von einer generellen Aktivierung durch das Internet ('Mobilisierung') über eine Vergrößerung der Un-terschiede in der politischen Kommunikation ('Spaltung') bis zu einer Verstärkung der gene-rellen Abwendung von der Politik ('Abkehr'). Die Frage soll auf Grundlage einer repräsenta-tiven Befragung in einem Paneldesign beantwortet werden. Es zeigt sich, dass diejenigen, die neu ins Internet gehen, die herkömmlichen Formen politischer Kommunikation nicht weniger als vorher nutzen, sondern das Internet komplementär für politische Zwecke einsetzen. Dabei werden insbesondere die internetgestützten Möglichkeiten interpersonaler Kommunikation wahrgenommen (E-Mail, Chat). Es kann varianzanalytisch nachgewiesen werden, dass diese Veränderung in einem signifikanten Maße auf den Internetzugang zurückgeführt werden kann. Als Ursache für diese Verschiebungen ist zu vermuten: Das Internet hat die Kosten-Nutzen-Relationen für einige Formen politischer Kommunikation drastisch verschoben." (Autorenreferat)

224 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation [380-F] Emmer, Martin, M.A. (Bearbeitung): "Bürger im Netz". Empirische Untersuchung des politischen Potentials der Kommunikation über Computernetze INHALT: Die Durchdringung aller Lebensbereiche durch den Computer und dessen Kommunika-

tionsmöglichkeiten ist so weit fortgeschritten, dass man über positive und negative Visionen hinaus mittlerweile danach fragen kann und muss, welche Effekte dieser neuen Kommunika-tionsformen denn bereits soziale Relevanz erreicht haben und welche nicht. Diese Notwen-digkeit zeigt sich vor allem im politischen Bereich, wo Computernetzen die Lösung zahlrei-cher Probleme zugetraut werden. Inwieweit sie diesen Ansprüchen jedoch gerecht werden, kann bis jetzt niemand beantworten. Folgendes Forschungskonzept soll diesem Missstand ab-helfen. 1. Im Mittelpunkt der politischen Debatte um die Möglichkeiten der computervermit-telten Kommunikation steht die Grundannahme, Computernetze könnten die Beteiligung der Bürger am politischen Prose verbessern. Dem liegt eine Kausalitätsvermutung zugrunde: Das Hinzutreten neuer Kommunikationstechniken (als unabhängige Variable) führe zu einer Rei-he von Veränderungen in der Struktur politischer Partizipation (abhängige Variable). 2. Um diese Basisvermutung zu überprüfen, sind eine Dimensionierung und exakte Definition der Variablen Kommunikation, Öffentlichkeit und Partizipation notwendig. Aus der Kombination der Ausprägungen dieser Variablen kann eine Reihe von möglichen Formen von Partizipation gebildet werden, die sich verschiedener Kommunikationsmittel bedient und in verschiedenen Kommunikationsräumen stattfindet. 3. Damit lässt sich die Grundannahme der partizipations-verändernden Wirkung der Kommunikationstechnik in einen Satz von Hypothesen überfüh-ren. Mit Hilfe dieser Hypothesen soll dann geklärt werden, auf welche Dimensionen von Kommunikation und Partizipation die o.g. technischen Veränderungen sich in welcher Weise auswirken. 4. Dies soll mit einem empirischen Vorgehen erreicht werden, das Mediennut-zungs- und Partizipationsverhalten von Netznutzern und Nicht-Nutzern vergleicht. Dabei sol-len unter anderem Antworten auf folgende Fragen gefunden werden: In welchem Maße unter-scheidet sich das Informationsverhalten der im Netz aktiven Bürger von dem der Nicht-Nutzer? In welchen Kommunikationsräumen agieren Netznutzer im Vergleich zu Nicht-Nutzern? Verändert sich die demographische Struktur der partizipationsbereiten Bürger durch das Hinzutreten des Internets zum Kanon der herkömmlichen Medien?

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften,

Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Politikwissenschaft, Me-dien (Postfach 100565, 98684 Ilmenau)

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03677-69-4673, Fax: 03677-69-4650, e-mail: [email protected])

[381-L] Engemann, Christoph: Electronic Government - vom User zum Bürger: zur kritischen Theorie des Internet, Biele-feld: transcript Verl. 2003, 151 S., ISBN: 3-89942-147-7 (Standort: ULB Münster(6)-3H77098) INHALT: "Das Internet steht nach seiner kurzen Entwicklung an einer entscheidenden Schwelle:

der Lösung des Anonymitätsproblems im Netz. Christoph Engemann analysiert, warum die Nutzung der Potenziale, die sich mit E-Business und E-Government verbinden, vor einem gemeinsamen Problem steht: der rechtsgültigen Authentifizierung der User. Es wird gezeigt, dass die Lösung dieses Problems schon seit Jahren den Mittelpunkt der Anstrengungen wirt-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 225 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

schaftlicher und politischer Akteure wie Microsoft und der Liberty Alliance und nicht zuletzt der Regierungen selbst bildet. Mit vertiefter wechselseitiger Vernetzung stehen hier Wandel der Verhältnisse zwischen Staat und Gesellschaft, zwischen Bürokratie und Subjektivität an, die in dieser Studie in einer Engführung marxscher Werttheorie und foucaultscher Machtana-lyse kritisch beleuchtet werden." (Autorenreferat)

[382-L] Forum.Medien.Politik. (Hrsg.): Trends der politischen Kommunikation: Beiträge aus Theorie und Praxis, (Medien : For-schung und Wissenschaft, Bd. 6), (Forum.Medien.Politik., 2003, Jena), Münster: Lit Verl. 2004, 275 S., ISBN: 3-8258-7324-2 INHALT: Der Band gibt einen Überblick über Trends der politischen Kommunikation, wie Poli-

tikberatung, Inszenierung von Politik, politische Werbung, Internetwahlkampf und Demosko-pie, die während des ersten studentischen Kongresses für politische Kommunikation in Jena erörtert wurden. Inhaltsverzeichnis: Ulrich Sarcinelli: Politische Kommunikation. Zwischen wissenschaftlichem Interesse und Politikum (8-16); Matthias Machnik: Politische Kommuni-kation unter Modernisierungsdruck. Medien- und Gesellschaftswandel verlangen auch neue Medienstrategien der politischen Akteure (18-26). 1. Symbolische Politik - Tissy Bruns: Risi-ken und Nebenwirkungen politischer Inszenierung (28-36); Stefan Kapferer: Einmal Inszenie-rung und zurück? Zur Professionalisierung der politischen Kommunikation (38-46); Christian Schicha: Die Bühnen unterhaltsamer Politikvermittlung. Politische Inszenierung am Beispiel der öffentlichen Auftritte von George W. Bush (48-59); Manuel Fröhlich: Die Sprache des Wahlkampfs. Argumentationsmuster und Strategien (60-71). 2. Politische Metakommunikati-on - Christian Mihr: In aller Medien Munde. Aktuelle Beobachtungen der PR-Journalismus-Beziehung in der deutschen Politik (72-83); Jörg-Uwe Nieland, Christine Kugler: Die neuen Helden? Zum Medienerfolg der Kampagnenfüher im Bundestagswahlkampf 2002 (84-97). 3. Politikberatung - Hans-Jürgen Arlt: Interessenvermittlung unter Bedingungen von Komplexi-tät und Eigensinn (98-108); Rainer Pörtner: Lobbying in der Berliner Republik. Anmerkun-gen zu einer umstrittenen Beziehungskultur (110-117); Peter Radunski, Axel Wallrabenstein: Die Zukunft des Political Consultings. Politische Berater in Deutschland (118-125). 4. Politi-sche Werbung - Eva-Maria Lessinger: 1:30 - politische Kultur fast forward. Parteienspots im Fernsehen 1957-2002 (126-141); Harald Zulauf: Mehr als Werbung: Politik-PR in der Praxis. Strategien - Instrumente - Ergebnisse (142-154); Nico-Alexander Jahn, Christian Neuner-Duttenhofer: Politik interessant vermitteln. Zum Erfolg der Jungwählerkampagne 'die WAHL-GANG' (156-167). 5. Internet - Armin Glatzmeier: Kommunikationspotenziale des Internet. Zur wirksamen Integration von Online-Strategein in die Wahlkampagne (168-183); Dietrich Boelter, Vito Cecere, Britta Schemel: Die Online-Kampagne der SPD im Wahl-kampf 2002 (184-192); Stefan Scholz: Vom Traum der Internet-Agora zur Realität der Onli-ne-Kampagne. Thesen zu Zukunftstrends von Online-Kampagnen (194-202). 6. Demoskopie - Alexander Gallus: Sankt Gallups langer Marsch. Fünf Thesen zu den politischen Wirkungen der Demoskopie (204-213); Bernhard Kornelius: Meinungsforschung und Meinungsmacher. Zur Rezeption von Umfragen im Bundestagswahljahr 2002 (214-227); Frank Donovitz: Fahr-lässig bis Embeded. Zum Verhältnis von Journalisten und Demoskopen in Deutschland (228-235). 6. Ausblick - Sebastian Götte, Selina Recke, Anne Schmidt, Christian Prüfer, Anne Kerzel: Die Trends sind erkannt - aber die Zukunft bleibt spannend (236-267).

226 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation [383-F] Fröhlich, Romy, Prof.Dr. (Bearbeitung): Der Einfluss der Parteien-PR und herausragender Ereignisse auf die Berichterstattung wäh-rend des Bundestagswahlkampfs 2002 INHALT: Im Projekt soll die Berichterstattung der Abendnachrichten von ARD, ZDF, RTL, Sat 1

und Pro7 in den letzten sechs Monaten vor der Bundestagswahl 2002 hinsichtlich der Thema-tisierung, Bewertung und Framing untersucht werden. Parallel dazu wird mit einer entspre-chenden Inhaltsanalyse das PR- und Presseinformationsmaterial der beiden 'großen' Parteien und Bundestagsfraktionen SPD und CDU/ CSU im selben Zeitraum analysiert. Für den Da-tensatz zur Fernsehberichterstattung soll auf die umfangreiche Erhebung des Medien Tenor-Instituts für Medienanalyse, Bonn, zurückgegriffen werden. Die Inhaltsanalyse des PR-Materials wird selbst durchgeführt. Beide Datensätze sollen miteinander verknüpft werden. Mit dem Längsschnittdesign lässt sich auf Monats- und Wochenbasis klären, wie stark der Einfluss der Parteien-PR a) auf die Gesamtberichterstattung (Framing der Wahl) und b) auf die Berichterstattung über Parteien und über die beiden Spitzenkandidaten Schröder und Stoi-ber (Framing der Parteien und Kandidaten) in welchen Phasen des Wahlkampfs war. Mit Hil-fe der Regressionstechnik der Zeitreihenanalyse lassen sich solche Einflüsse statistisch fun-diert untersuchen. Mit Interventionsprüfungen lässt sich zudem untersuchen, ob und wie stark a) herausragende Ereignisse wie z.B. die Flutkatastrophe und b) deutliche Veränderungen in Wahlprognosen den Zusammenhang zwischen Parteien-PR und Politik- bzw. Wahlberichter-stattung intervenierten. ZEITRAUM: 2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

METHODE: Theoretischer Ansatz: Framing-Theorie; methodischer Ansatz: quantitative Inhalts-analyse. Stichprobe: 1. Vollerhebung TV-Hauptnachrichtensendungen ARD/ ZDF/ RTL/ SAT.1/ Pro Sieben vom 01.04.2002 bis 21.09.2002; Datenherkunft: Institut "Medientenor"; Erhebungseinheiten: Beitrags- und Aussagenebene; Vollerhebung im Untersuchungszeitraum. Stichprobe: 2. Vollerhebung aller PR-Informationen der SPD/ CDU/ CSU vom 01.04.2002 bis 21.09.2002; Datenherkunft: Eigenerhebung von PR-Material der Bundesparteien SPD und CDU (inkl. PR-Material der CDU/ CSU-Fraktion); Erhebungseinheiten: Ebene der einzelnen PR-Mitteilung für Formalkategorien und Aussageebene für Inhaltskategorien; Vollerhebung im Untersuchungszeitraum. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitar-beiter/-innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Kommunika-

tionswissenschaft und Medienforschung (Oettingenstr. 67, 80538 München) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-2180-9454, Fax: 089-2180-9429,

e-mail: [email protected]) [384-L] Hagen, Lutz M. (Hrsg.): Europäische Union und mediale Öffentlichkeit: theoretische Perspektiven und empirische Befunde zur Rolle der Medien im europäischen Einigungsprozess, Köln: Halem 2004, 242 S., ISBN: 3-931606-50-3 INHALT: Mit dem enorm gewachsenen Einfluss der europäischen Politik ruhen große Hoffnun-

gen auf den Massenmedien, wonach sie Demokratiedefizite in der Europäischen Union behe-ben können. In ihrer öffentlichen Funktion als vierte Gewalt sollen sie eine gemeinsame Iden-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 227 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

tität unter EU-Bürgern stiften. Der Band beleuchtet die theoretischen Hintergründe von An-nahmen und Wünschen hinsichtlich der Rolle der Medien bei der Schaffung europäischer po-litischer Öffentlichkeit. Desweiteren wird die Frage erörtert, wie die medial veröffentlichte Kommunikation über die Europäische Union und den europäischen Einigungsprozess faktisch ausfällt: ob sie den theoretisch mehr oder minder fundierten Ansprüchen genügt, welche Fak-toren sie prägen und welche Wirkungen sie hat. (RG). Inhaltsverzeichnis: Lutz M. Hagen: Europäische Union und mediale Öffentlichkeit - ein Überblick über den Band (7-12); Hart-mut Wessler: Europa als Kommunikationsnetzwerk: theoretische Überlegungen zur europäi-schen Öffentlichkeit (13-28); Hans J. Kleinsteuber: Strukturwandel der europäischen Öffent-lichkeit? Der Öffentlichkeitsbegriff von Jürgen Habermas und die European Public Sphere (29-46); Barbara Thomaß: Public Service Broadcasting als Faktor einer europäischen Öffent-lichkeit (47-63); Patrick Donges: Gibt es eine europäische Rundfunkpolitik? (64-76); Martin Stock: EU-Medienfreiheit - ein Grundrecht im Werden: zum Gang der Dinge im Grund-rechtskonvent (2000) und im Verfassungskonvent (2003/03) (77-128); Christoph O. Meyer: "Brüssel hat entschieden, dass..." - über die Schwierigkeiten einer Kontrolle der politischen Verantwortlichkeit des EU-Ministerrats durch Medienöffentlichkeit (129-145); Jochen Peter: Kaum vorhanden, thematisch homogen und eher negativ: die alltägliche Fernsehberichterstat-tung über die Europäische Union im internationalen Vergleich (146-161); Edmund Lauf, Jo-chen Peter: EU-Repräsentanten in Fernsehnachrichten: eine Analyse ihrer Präsenz in 13 EU-Mitgliedsstaaten vor der Europawahl 1999 (162-177); Martha Kalantzi: Europa in der Tages-presse Deutschlands und Griechenlands: Ergebnisse einer empirischen Untersuchung (178-194); Helmut Scherer, Simone Vesper: Was schreiben die anderen? Ausländische Presse-stimmen als Vorform paneuropäischer Öffentlichkeit: eine Inhaltsanalyse deutscher Quali-tätszeitungen (195-211); Jens Tenscher, Siegmar Schmidt: "So nah und doch so fern": empiri-sche Befunde zur massenmedialen Beobachtung des europäischen Integrationsprozesses in einer Grenzregion (212-237).

[385-L] Hamelink, Cees J.: Did WSIS achieve anything at all?, in: Gazette : international journal of mass communications studies ; press, radio, television, propaganda, public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 3-4, S. 281-290 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdi-enst erhältlich; URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/66/3-4/281) INHALT: Der Beitrag erörtert die Ziele und Ergebnisse des Weltgipfels zur Informationsgesell-

schaft (WSIS), der im Dezember 2003 in Genf stattfand. Angesichts der Vielzahl an Themen und der vertretenen Staaten sei es nicht verwunderlich, dass die Schlusserklärung eher zu ver-schwommenen Aussagen kommt. Als grundsätzliches Problem wird jedoch der Mangel an Diskussionen im politökonomisch Kontext angesehen. Dies verweise darauf, dass die bisheri-gen internationalen Vereinbarungen zum Bereich Information und Kommunikation (TRIPS, GATS u.a.) nicht berücksichtigt wurden. Bemängelt wird der politische Wille zur Umsetzung internationaler Vereinbarungen durch die "reichen" Länder (USA und EU). Auf den Seiten 291-302 sind Deklarationen und Prinzipien des Weltgipfels von Genf dokumentiert. (DY)

228 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation [386-L] Hanßmann, Anika: Möglichkeiten und Grenzen von Internetwahlen, (Nomos Universitätsschriften : Medien, Bd. 26), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 262 S., ISBN: 3-8329-0570-7 (Standort: UuStB Köln(38)-13Y1705) INHALT: "In jüngster Zeit wird immer wieder vorgeschlagen, das Internet für die Durchführung

von Wahlen zu nutzen. Die Hoffnungen, die mit elektronischen Wahlen verbunden sind, rei-chen von dem Wunsch nach Kostenersparnis bis hin zu der Erwartung, die Wahlmüdigkeit der Bürger zu verscheuchen. Die Autorin wägt das Für und Wider von Internetwahlen ab, wobei sie auch politikwissenschaftliche Kenntnisse aufnimmt. Sie befasst sich eingehend mit den Wahlrechtsgrundsätzen, die den verfassungsrechtlichen Rahmen für (politische) Inter-netwahlen bilden. Dabei geht sie auch auf mögliche Gefahrenquellen für deren Durchführung, wie Viren oder Datenverlust, ein. Zugleich bietet die Verfasserin konkrete Lösungsvorschläge an und zeigt Möglichkeiten zur Einführung von internetbasierte Wahlen auf. Die Ausarbei-tung befindet sich im Schnittbereich von Verfassungsrecht, -politik und Verwaltungswissen-schaften. Sie richtet sich insbesondere an die öffentlichen Verwaltungen der Gemeinde, Län-der und des Bundes, Wissenschaft, Ministerien und Regierungen." (Autorenreferat)

[387-L] Herzog, Roman: Internet und Politik in Lateinamerika: Regulierung und Nutzung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien im Kontext der politischen und wirtschaftlichen Trans-formationen. Teilbd. 3, Peru, Frankfurt am Main: Vervuert 2002, 127 S., ISBN: 3-89354-257-4 (Standort: ULB Düsseldorf(62)-his-d1241(3)) INHALT: Der Verfasser gibt zunächst einen Überblick über die politischen und wirtschaftlichen

Rahmenbedingungen der Entwicklung der neuen Informations- und Kommunikationstechno-logien (NIKT) in Peru. Er setzt sich im Folgenden mit Gestaltung und Nutzung dieser Tech-nologien unter technischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Aspekten auseinander. Dabei werden insbesondere folgende Fragestellungen behandelt: (1) Regulie-rung der NIKT-Infrastruktur, Nutzungsbedingungen und -voraussetzungen, Telekommunika-tionspolitik; (2) wirtschaftliche NIKT-Nutzung und ihre Regulierung, elektronischer Handel; (3) gesellschaftliche NIKT-Nutzung und ihre Regulierung, Datenschutz; (4) politische NIKT-Nutzung und ihre Regulierung; (5) politischer und gesellschaftlicher Gestaltungsprozess. (ICE)

[388-L] Herzog, Roman; Hoffmann, Bert; Schulz, Markus: Internet und Politik in Lateinamerika: Regulierung und Nutzung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien im Kontext der politischen und wirtschaftlichen Trans-formationen. Teilbd. 1, Einleitung und vergleichende Betrachtung, Frankfurt am Main: Ver-vuert 2002, 86 S., ISBN: 3-89354-255-8 (Standort: ULB Düsseldorf(62)-his-d1241(1)) INHALT: Der Band fasst Ergebnisse des im Titel genannten Forschungsprojekts zusammen,

wobei ein Vergleich der Verbreitung, Regulierung und Nutzung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (NIKT) in Mexiko, Argentinien, Peru, Costa Rica und Kuba im Mittelpunkt steht. Folgende Facetten der Thematik werden behandelt: (1) Telekommuni-kationspolitik; (2) NIKT-Infrastruktur-Verwaltung; (3) Nutzungsvoraussetzungen; (4) Initia-

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tiven zur NIKT-Verbreitung; (5) Nutzungskosten; (6) elektronischer Handel; (7) nationale Entwicklungsstrategien; (8) politische NIKT-Nutzung; (9) Politik, Wirtschaft und Gesell-schaft im Verlauf der NIKT-Entwicklung; (10) Überwachung, Kontrolle und Datenschutz; (11) Computerkriminalität und Datensicherheit; (12) Gestaltungsprozess; (13)Einfluss exter-ner Programme und Akteure; (14) Stellenwert der NIKT. (ICE)

[389-L] Hoffmann, Bert: Internet und Politik in Lateinamerika: Regulierung und Nutzung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien im Kontext der politischen und wirtschaftlichen Trans-formationen. Teilbd. 6, Kuba, Frankfurt am Main: Vervuert 2002, 81 S., ISBN: 3-89354-260-4 (Standort: ULB Düsseldorf(62)-his-d1241(6)) INHALT: Der Verfasser stellt zunächst die grundlegenden Entwicklungsstrukturen des sozialisti-

schen Modells auf Kuba sowie dessen Transformation seit Mitte der 1980er Jahre dar. Vor dem Hintergrund der Entwicklung und Funktion der Massenmedien Kubas geht es dann um den politischen Entscheidungsprozess in Bezug auf den Anschluss Kubas ans Internet. Der Verfasser untersucht im Folgenden die administrative Struktur des Informations- und Kom-munikationssektors in Kuba, die Verbreitung der informations- und kommunikationstechni-schen Infrastruktur, Möglichkeiten des Zugangs zu den neuen Informations- und Kommuni-kationstechnologien sowie wichtige Nutzungsformen in Politik und Wirtschaft sowie im Bil-dungs- und Gesundheitssektor. Die Untersuchung zeigt, dass die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien zwar nicht von sich aus zu politischem Wandel führten, den kubanischen Sozialismus jedoch vor eine Reihe komplexer Herausforderungen stellten. (ICE2)

[390-L] Hoffmann, Bert: Internet und Politik in Lateinamerika: Regulierung und Nutzung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien im Kontext der politischen und wirtschaftlichen Trans-formationen. Teilbd. 2, Costa Rica, Frankfurt am Main: Vervuert 2002, 82 S., ISBN: 3-89354-256-6 (Standort: ULB Düsseldorf(62)-his-d1241(2)) INHALT: Der Verfasser stellt zunächst die politische und wirtschaftliche Struktur des costaricani-

schen Entwicklungsmodells dar und analysiert die Transformationsprozesse der 1980er und 1990er Jahre. Vor diesem Hintergrund wird die Entwicklung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (NIKT) im Land dargestellt. Dabei stehen vier unter politi-schem und entwicklungspolitischem Blickwinkel zentrale Aspekte im Mittelpunkt: (1) Schei-tern der Liberalisierung des Telekommunikationssektors; (2) Wende zu einer aktiven staatli-chen NIKT-Politik; (3) Bemühungen um eine Universalisierung der NIKT-Nutzung; (4) Intel-Ansiedlung und High-Tech-Exporte als Entwicklungsstrategie. (ICE2)

[391-L] Japp, Klaus P.; Kusche, Isabel: Die Kommunikation des politischen Systems: zur Differenz von Herstellung und Darstellung im politischen System, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 33/2004, H. 6, S. 511-531 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

230 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation INHALT: "Der Artikel geht von der in der politischen Kommunikationsforschung gebräuchlichen

Unterscheidung zwischen Herstellung und Darstellung von Politik aus. Diese wird auf ihren Status im Prozess der politischen Kommunikation hin befragt. Ausgehend von der Annahme ausdifferenzierter Spezialkommunikationen des politischen und des massenmedialen Systems wird die These aufgestellt, dass die asymmetrisch konstruierte Differenz von Herstellung und Darstellung eine Selbstbeschreibungsformel des politischen Systems darstellt, mit dem dieses seine Abhängigkeit von der öffentlichen Meinung einerseits betont, andererseits aber gegen-über dem 'eigentlichen' politischen Entscheiden abwertet. Gleichzeitig ist die Unterscheidung von Herstellung und Darstellung in jeder politischen Kommunikation operativ wirksam, ins-besondere im Verhältnis von Zentrum und Peripherie des politischen Systems, ohne dass die eine Seite von vornherein Priorität gegenüber der anderen hätte. Die beiden Aspekte der Un-terscheidung von Herstellung und Darstellung sollen am Beispiel der öffentlichen Diskussion über den Irak-Krieg 2003 verdeutlicht werden." (Autorenreferat)

[392-F] Kersting, Norbert, Dr. (Bearbeitung): Online-Wahlen INHALT: keine Angaben METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend. Gruppendiskus-

sion. Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, face to face. Standardisierte Befra-gung, schriftlich.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Kersting, N.: Internet-Wahlen im Vergleich. Deutschland, USA und Schweiz. in: Siedschlag, Alexander u.a. (Hrsg.): Kursbuch Internet. Bd. 2. 2002.+++ Kersting, N.; Baldersheim, H. (eds.): Electronic voting and democracy. A comparative analy-sis. London: Palgrave 2004.

ART: gefördert BEGINN: 2001-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Fritz Thyssen Stiftung

INSTITUTION: Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Insti-tut für Politikwissenschaft (Wilhelm-Röpke-Str. 6 G, 35032 Marburg)

[393-F] Kladzinski, Magdalena, Dipl.-Kult.Wiss. (Bearbeitung); Büttner, Christian, Prof.Dr. (Lei-tung): Massenmedien und Krieg in Demokratien und ihre Bedeutung für die politische Bildung Ju-gendlicher INHALT: Massenmedien sind in den heutigen Demokratien zu Instrumenten der politischen

Wirklichkeitskonstruktion geworden und spielen eine wichtige Rolle für die Sozialisation von Kindern und Jugendlichen, das Alltagswissen der Bürger und die Entscheidungsfindung in Politik und Gesellschaft. In zahlreichen Publikationen wird die demokratiefördernde Wirkung von Medien betont, da sie eine der Quellen für politische Entscheidungsprozesse darstellen. Für die politische Bildung in Demokratien ist deshalb von Bedeutung, wie sich in diesem Zu-sammenhang das Hinwachsen von Jugendlichen in ein sachgerechtes und demokratisches Handeln gestaltet und wie ihre Entscheidungsfindung dadurch beeinflusst wird. Mediale Dar-stellung von Politik und Krieg in Nachrichten, Kriegsfilmen und Computerspielen für ein Massenpublikum erfolgen mehr nach den dramaturgischen Regeln der jeweiligen Präsentati-onsform als nach Regeln einer realitätsgetreuen Vermittlung. Da Massenmedien mit Selekti-

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onskriterien arbeiten und dadurch die Komplexität der Verhältnisse reduzieren, werden auch die politisch-militärischen Prozesse verstellt und höchst unvollkommen, ja manchmal ge-radezu fragwürdig abgebildet. Fiktionale Sendungen (z.B. Kriegsfilme) und Computerspiele dagegen können Ansichten über Politik unterstützen, wie sie als eine Art Laienwissen über die Verhältnisse vom Militär, politischer Macht und Volk in unterschiedlicher Weise bei ver-schiedenen demokratischen Interessengruppen vorherrschen. Jugendliche und Heranwach-sende sind vor allem aufgrund ihrer adoleszenten Entwicklungsaufgaben von medialen Kriegsszenarien fasziniert. Deswegen gehört es zu den wesentlichen Bildungsaufgaben der Demokratie, ihnen die Kluft zwischen Fiktion und Realität bewusst zu machen. Dies kann je-doch nicht allein durch politische Bildung im traditionellen Sinne geschehen, sondern muss die adoleszente Faszinierbarkeit berücksichtigen. Hier setzt das von der HSFK geplante Pro-jekt an. In ihm sollen die Erkenntnisse über den Zusammenhang von Kriegsspielen, Kriegs-filmen, Kriegsnachrichten und politisch-militärischen Verhältnissen in Demokratien systema-tisch aufgearbeitet und in didaktisches Material zur politischen Bildung umgesetzt werden. Es werden Grundlagen für eine Gegenüberstellung von politisch-militärischer Realität und Fikti-on erarbeitet, die in die Produktion einer DVD für die politische Bildung münden. Die Aus-führungen werden durch authentisches Material (Dokumente, Archivmaterial) ergänzt und anhand von Filmbeispielen für die jugendliche Rezeptionsweise umgesetzt.

ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung -HSFK- (Leimenrode 29,

60322 Frankfurt am Main) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]) [394-L] Kleinsteuber, Hans J.; Thomaß, Barbara: Kommunikationspolitik international - ein Vergleich nationaler Entwicklungen, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Hand-buch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 78-99, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: "Der Beitrag beginnt mit der Frage, was heute unter Kommunikationspolitik zu verste-

hen ist und wie sich dieser Begriff internationalen Entwicklungen zuordnen läßt. Darauf wird kurz die Methode des Vergleichs gestreift. Schließlich wird das Thema so abgearbeitet, dass globale Trends zuerst auf der Ebene von Medienordnungen (polity), dann unter Berücksichti-gung von Aspekten des politischen Inputs (politics) und des Outputs (policies) thematisiert werden." Angesichts der massiven und sich zukünftig noch verstärkenden Globalisierung und Internationalisierung des Medienbereichs, die durch den Einsatz global wirkender Medien-techniken wie Satellit und Internet befördert werden, müssen nationalstaatliche Kommunika-tionspolitiken ebenfalls globalisiert werden. (PT)

[395-F] Klietmann, Bettina, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Greven, Michael Th., Prof.Dr. (Betreuung): Die sprachliche Vermittlung von politischen Konzepten INHALT: keine Angaben ART: Dissertation BEGINN: 2003-10 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-

NANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 05 Sozialwissenschaften, Institut für Politische Wis-

senschaft Teilbereich Regierungslehre (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg)

232 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation KONTAKT: Betreuer (Tel. 040-42838-4657, Fax: 040-42838-6818,

e-mail: [email protected]) [396-F] Kuhn, Yvonne, Dipl.-Pol.; Greven, Michael Th., Prof.Dr. (Bearbeitung): Werbekampagnen in der Politik: zum Informationsgehalt politischer Werbung von CDU/ CSU und SPD im Bundestagswahlkampf 2002 oder zur These von Entpolitisierung der Wahlkämpfe (Arbeitstitel) INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik

Deutschland ART: keine Angabe BEGINN: 2002-12 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-

NANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 05 Sozialwissenschaften, Institut für Politische Wis-

senschaft Teilbereich Regierungslehre (Allende-Platz 1, 20146 Hamburg) KONTAKT: Greven, Michael Th. (Prof.Dr. Tel. 040-42838-4657, Fax: 040-42838-6818,

e-mail: [email protected]) [397-F] Lucke, Jörn von, Dr. (Bearbeitung); Reinermann, Heinrich, Prof.Dr. (Leitung): Hochleistungsportale für die öffentliche Verwaltung INHALT: Seit der Veröffentlichung des FÖV-Forschungsberichtes 205 "Portale in der öffentli-

chen Verwaltung - Internet - Call Center - Bürgerbüro" im März 2000 hat in Deutschland eine intensive Diskussion über Sinn, Umsetzung und Zukunft von Verwaltungsportalen eingesetzt. Für den Bund, die Bundesländer und die Kommunen in Deutschland hat das Portalkonzept einen wichtigen Stellenwert in ihrer E-Government-Strategie eingenommen. Das geplante Forschungsprojekt wird sich der Ausgestaltung solcher Hochleistungsportale widmen, dabei weitere Akzente in der nationalen Diskussion zu setzen versuchen und Umsetzungsansätze für die Verwaltungspraxis erarbeiten.

METHODE: Expertengespräche; Beobachtung; Akten-, Dokumentenanalyse; Inhaltsanalyse; Interviews; Web-Recherche; Literaturrecherche; Messen; Kongresse; Schulungen

VERÖFFENTLICHUNGEN: Reinermann, H.; Lucke, J. v.: Portale in der öffentlichen Verwal-tung. Internet - Call Center - Bürgerbüro. Forschungsbericht, Bd. 205. Speyer: Forschungsin-stitut für öffentliche Verwaltung 2000.+++Reinermann, H.: Öffentlicher Dienst und Verwal-tungsgenetik. in: Quirchmayr, G. u.a.: Österreichische Computer Gesellschaft. Wien 2000, S. 139-172.+++Lucke, J. v.: Hochleistungsportale für die öffentliche Verwaltung. in: Bauk-necht, K. u.a.: Informatik 2001 - Wirtschaft und Wissenschaft der New Economy - Visionen - Wirklichkeit. Tagungsband der GI/ OCG-Jahrestagung Wien 2001. Wien: Österr. Computer-ges. 2001, S. 293-300.+++Reinermann, H.: Internet portals in public administration - the re-adjustment of information and of administrative practice. in: Uporabna Informatika, 2001, pp. 206-211.+++Ders.: Internet portals in public administration - thereadjustment of information an d of administrative practice. in: Bechmann, G. u.a. (eds.): Across the divide - work, or-ganization and social exclusion in the European Information Society. Berlin: Ed. Sigma 2003, S. 241-251.+++Reinermann, H.; Lucke, J. v.: "Hochleistungsportale für die öffentliche Ver-waltung" - einführende Gedanken. in: politik-digital. Berlin 2002 ( http://www.politik-di-gital.de/netzpolitik/egovernment/speyer.shtml ).+++Reinermann, H.: Internetportale in der öf-fentlichen Verwaltung: die Neuordnung von Informationen und Geschäftsprozessen. in: Som-

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mermann, K.-P. u.a. (Hrsg.): Perspektiven der Verwaltungsforschung - Beiträge zur Wissen-schaftlichen Arbeitstagung aus Anlass des 25-jährigen Bestehens des Forschungsinstituts für öffentliche Verwaltung vom 8.-10. Oktober 2001 in Speyer. Schriftenreihe der HS Speyer, Bd. 154. Berlin: Duncker & Humblot 2002, S. 127-137.+++Ders.: Lebenslagenprinzip. in: Schildhauer, T. (Hrsg.): Lexikon Electronic Business. München: Oldenbourg 2003, S. 194-196.+++Schleicher R.; Lucke, J. v.: Verwaltungsportale Made in Germany. in: Politik-digital.de. Berlin 2002 (http://www.politik-digital.de/netzpolitik/egovernment/dtl3.shtml ). +++Ders.: 6. Speyerer Qualitätswettbewerb: die Preisträger und ihre Innovationen und Lö-sungen - Electronic Government. in: innovative Verwaltung, Jg. 24, 2002, H. 12, S. 26-27 ( http://www.dhv-speyer.de/Qualitaetswettbewerb/Qualitaetswettbewerbe%20seit%201992/ 6.%20QW-Beschreibung-Preistraeger%202002.htm ).+++Ders.: Internationaler Erfahrungs-austausch zu E-Government. 5 Jahre "Microsoft Government Leaders Conferences". in: Mi-crosoft E-Government Newsletter, CeBIT-Ausgabe vom 11. März 2003 ( http://www.micro-soft.com/germany/ms/business/government/initiativen/leaderconf.htm).+++Ders.:eGov thought leaders roundtable in Sophia Antipolis. in: Microsoft E-Government Newsletter vom 6. Juni 2003 ( http://www.microsoft.com/germany/ms/busi-ness/govern-ment/veranstaltun-gen/roundtable.htm ).+++Lucke, J. v.: Citizen-relationship-management über Hochleistungs-portale der öffentlichen Verwaltung. in: Uhr, W. u.a. (Hrsg.): Wirtschaftsinformatik 2003. Medien - Märkte - Mobilität. Heidelberg: Physica-Verl. 2003, S. 901-915.+++Ders: Vision eines elektronischen Dokumentensafes. in: Bonin, H. (Hrsg.): Zukunft von Verwaltung und Informatik. Festschrift für Heinrich Reinermann. Final - Techn. Reports and Working Papers, Jg. 13, 2003, H. 4.+++Franz, A.; Lucke, J. v.: Vier Dimensionen - Vielfältiges Verhältnis Bürger - Verwaltung. Welche Rolle spielen die Bürger beim Electronic Government. in: Kommune21, Jg. 3, 2003, H. 12, S. 20-21 ( http://www.kommune21.de/down-load/kom-mune21 200312 20.pdf ).+++Lucke, J. v.: Olympische Dimension - Hochleistungsportale für die öffentliche Verwaltung. in: Kommune21, Jg. 4, 2004, H. 5, S. 18-19.+++Ders.: Portale als zentraler Zugang zu E-Government-Diensten. in: Reichard, C. u.a. (Hrsg.): Das Reformkon-zept E-Government - Potenziale - Ansätze - Erfahrungen. E-Government und die Erneuerung des öffentlichen Sektors, Bd. 1. Münster: LIT Verl. 2004, S. 79-94.+++Veröf-fentlichungen unter: http://www.foev-speyer.de/Portale/pub.htm .

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Forschungsinstitut für Öffentliche Verwaltung bei der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer (Postfach 1409, 67324 Speyer)

KONTAKT: Leiter (Prof.Dr. e-mail: [email protected]) [398-L] Maier, Jürgen; Faas, Thorsten: Wortlaut und Wahrnehmung des zweiten Fernsehduells im Bundestagswahlkampf 2002: eine Dokumentation, (Bamberger Beiträge zur Politikwissenschaft : Forschungsschwerpunkt Politische Einstellungen und Verhalten, Nr. II-17, 2003), Bamberg 2003, 157 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-bamberg.de/sowi/politik/bbp/BBP-II-17.pdf) INHALT: Bundeskanzler G. Schröder und sein Herausforderer von der CDU/CSU, E. Stoiber,

treten sich im Rahmen des Bundestagswahlkampfs 2002 vor laufenden Fernsehkameras am 8. September zum zweiten Mal gegenüber. Dabei nehmen sie Stellung zu den zentralen Themen des Wahlkampfes, wie etwa der wirtschaftlichen Lage Deutschlands, der Situation auf dem Arbeitsmarkt, der Bewältigung der Flutkatastrophe oder der Irak-Krise. In diesem Zusam-

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menhang liefert der Forschungsbericht die Ergebnisse eines Experiments, das überprüft, wie die Wahrnehmung einer solchen Debatte verläuft und welche Effekte daraus resultieren. Die Teilnehmeranzahl umfasst 36 Personen, die sich nahezu gleichmäßig auf drei Alters- und Bil-dungsgruppen sowie zwei Geschlechtsgruppen verteilen. Neben der schriftlichen Beantwor-tung eines Fragebogens bewerten die Probanden insbesondere den unmittelbaren Verlauf der Debatte durch computergestützte Einschätzungen mittels Tastendruck. Des weiteren werden die Probanden in zwei Gruppen geteilt: Die erste Gruppe sieht das Duell wie gewohnt im Fernsehen. Der zweiten Gruppe wird jedoch kein Bild zur Verfügung gestellt, sie hört die Debatte lediglich. Dem gemäß gliedern sich die Ausführungen in die folgenden Kapitel: Der erste Abschnitt dokumentiert den genauen Wortlaut der Debatte sowie parasprachliche Auf-fälligkeiten in den Äußerungen von Schröder und Stoiber. Um eine bessere Vorstellung da-von zu erhalten, an welchen Stellen sich positive oder negative Beurteilungen der beiden Kandidaten zeigen, wird die grafische Darstellung der Real-Time-Response-Messung über die Debatte hinweg im zweiten Kapitel mit inhaltlichen Aussagen verknüpft, die im unmittel-baren Umfeld dieser Ausschläge von den Kontrahenten getroffen werden. Die beiden nach-folgenden Kapitel liefern die Echtzeitbewertung von Schröder und Stoiber getrennt nach Hö-ren und Sehen. Immer dann, wenn größere Unterschiede zwischen den Einschätzungen beider Gruppen bestehen, ist davon auszugehen, dass visuelle Kommunikationselemente das Urteil der Zuschauer mitbeeinflusst haben. (ICG2)

[399-L] Maier, Jürgen; Faas, Thorsten: Wortlaut und Wahrnehmung des ersten Fernsehduells im Bundestagswahlkampf 2002: eine Dokumentation, (Bamberger Beiträge zur Politikwissenschaft : Forschungsschwerpunkt Politi-sche Einstellungen und Verhalten, Nr. II-16, 2003), Bamberg 2003, 144 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-bamberg.de/sowi/politik/bbp/BBP-II-16.pdf) INHALT: Bundeskanzler G. Schröder und sein Herausforderer von der CDU/CSU, E. Stoiber,

treten sich im Rahmen des Bundestagswahlkampfs 2002 vor laufenden Fernsehkameras am 25. August erstmals gegenüber. Dabei nehmen sie Stellung zu den zentralen Themen des Wahlkampfes, wie etwa der wirtschaftlichen Lage Deutschlands, der Situation auf dem Ar-beitsmarkt, der Bewältigung der Flutkatastrophe oder der Irak-Krise. In diesem Zusammen-hang liefert der Forschungsbericht die Ergebnisse eines Experiments, das überprüft, wie die Wahrnehmung einer solchen Debatte verläuft und welche Effekte daraus resultieren. Die Teilnehmeranzahl umfasst 32 Personen, die sich nahezu gleichmäßig auf drei Alters- und Bil-dungsgruppen sowie zwei Geschlechtsgruppen verteilen. Neben der schriftlichen Beantwor-tung eines Fragebogens bewerten die Probanden insbesondere den unmittelbaren Verlauf der Debatte durch computergestützte Einschätzungen mittels Tastendruck. Des weiteren werden die Probanden in zwei Gruppen geteilt: Die erste Gruppe sieht das Duell wie gewohnt im Fernsehen. Der zweiten Gruppe wird jedoch kein Bild zur Verfügung gestellt, sie hört die Debatte lediglich. Dem gemäß gliedern sich die Ausführungen in die folgenden Kapitel: Der erste Abschnitt dokumentiert den genauen Wortlaut der Debatte sowie parasprachliche Auf-fälligkeiten in den Äußerungen von Schröder und Stoiber. Um eine bessere Vorstellung da-von zu erhalten, an welchen Stellen sich positive oder negative Beurteilungen der beiden Kandidaten zeigen, wird die grafische Darstellung der Real-Time-Response-Messung über die Debatte hinweg im zweiten Kapitel mit inhaltlichen Aussagen verknüpft, die im unmittel-baren Umfeld dieser Ausschläge von den Kontrahenten getroffen werden. Die beiden nach-folgenden Kapitel liefern die Echtzeitbewertung von Schröder und Stoiber getrennt nach Hö-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 235 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

ren und Sehen. Immer dann, wenn größere Unterschiede zwischen den Einschätzungen beider Gruppen bestehen, ist davon auszugehen, dass visuelle Kommunikationselemente das Urteil der Zuschauer mitbeeinflusst haben. (ICG2)

[400-L] Maier, Jürgen; Faas, Thorsten: Die Fernsehduelle bei der Bundestagswahl 2002: Einfluss der Massenmedien und der inter-personalen Kommunikation auf die Bewertung der Kanzlerkandidaten, (Bamberger Beiträge zur Politikwissenschaft : Forschungsschwerpunkt Politische Einstellungen und Verhalten, Nr. II-15, 2003), Bamberg 2003, 26 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-bamberg.de/sowi/politik/bbp/BBP-II-15.pdf) INHALT: Bundeskanzler G. Schröder und sein Herausforderer von der CDU/CSU, E. Stoiber,

treten sich im Rahmen des Bundestagswahlkampfs 2002 vor laufenden Fernsehkameras am 25. August und am 8. September erstmals gegenüber. Dabei nehmen sie Stellung zu den zent-ralen Themen des Wahlkampfes, wie etwa der wirtschaftlichen Lage Deutschlands, der Situa-tion auf dem Arbeitsmarkt, der Bewältigung der Flutkatastrophe oder der Irak-Krise. Vor die-sem Hintergrund beschäftigt sich die Studie mit den Debatteneffekten sowie den Selektions-mechanismen der Massenmedien. Das Datenmaterial basiert auf zwei Experimenten zur Be-wertung der beiden Debatten mit 32 bzw. 35 Teilnehmern, die sich nahezu gleichmäßig auf drei Alters- und Bildungsgruppen sowie zwei Geschlechtsgruppen verteilen. Neben der schriftlichen Beantwortung eines Fragebogens bewerten die Probanden insbesondere den un-mittelbaren Verlauf der Debatte durch computergestützte Einschätzungen mittels Tasten-druck. Des weiteren werden die Probanden in zwei Gruppen geteilt: Die erste Gruppe sieht das Duell wie gewohnt im Fernsehen. Der zweiten Gruppe wird jedoch kein Bild zur Verfü-gung gestellt, sie hört die Debatte lediglich. In einem ersten Schritt wird auf die Wahrneh-mung der anlässlich der Bundestagswahl durchgeführten Fernsehdebatten eingegangen. An-schließend wird die Bewertung der beiden Kanzlerkandidaten, Schröder und Stoiber, im Um-feld der Debatten nach den Kriterien (1) Kompetenz, (2) Führungsstärke, (3) Integrität sowie (4) Persönliches untersucht. Im Rahmen eines einfachen Pfadmodells wird dann drittens die Wirkung der Debatten auf die Beurteilung der beiden Kontrahenten sowie die Stabilität dieser Effekte hin analysiert. Abschließend wird der Frage nachgegangen, ob die Mediennutzung nach den Debatten oder Gespräche mit Dritten über die Duelle einen Einfluss auf die Per-sistenz von Debatteneffekten haben. (ICG2)

[401-L] Meyer, Thomas: Politische Karriere und theatrale Kompetenz, in: Ronald Hitzler, Michaela Pfadenhauer (Hrsg.): Karrierepolitik : Beiträge zur Rekonstruktion erfolgsorientierten Handelns, Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 343-354, ISBN: 3-8100-3755-9 (Standort: UuStB Köln(38)-28A4273) INHALT: Der Autor stellt für den Bereich der Berufspolitik eine "kopernikanische Wende" von

der Parteien- zur Mediendemokratie fest. Die "Media-Fitness", das heißt die Beherrschung von strategischen Kommunikationstechniken der medialen Selbstinszenierung auf den Büh-nen der Massenmedien, wird unter diesen Bedingungen für Politiker zu einer wichtigen Kar-rierevoraussetzung. Zumindest derjenige Teil der politischen Klasse, der im öffentlichen Wettbewerb um Ämter und Mandate steht, bedarf einer medienorientierten Performanz-Kompetenz. "Training on the job" erweist sich dabei als geeignetes Mittel für Politiker, sich

236 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

diese theatrale Kompetenz anzueignen. Darüber hinaus hat sich auch in der Bundesrepublik nicht nur ein Heer von "spindoctors" und Medienberatern, sondern eine spezielle "Inszenie-rungsindustrie" gebildet, deren Dienste Politiker mit beruflichen Aufstiegsambitionen in An-spruch nehmen können bzw. zunehmend auch müssen. (ICI2)

[402-L] Moke, Markus: En Campana: Wahlkampf in Chile zwischen Modernität und Tradition, (Medien und Politik, Bd. 23), Münster: Lit Verl. 2004, 309 S., ISBN: 3-8258-7312-9 (Standort: UB Bochum(294)-DVA11960) INHALT: "Wie vollzieht sich die Parteienkommunikation im chilenischen Wahlkampf? Dieser

Frage geht die vorliegende Studie nach. Vor dem Hintergrund des politischen sowie publizis-tischen Systems wird gezeigt, wie die politischen Akteure für sich und ihre politischen Ziele während des Wahlkampfes werben. Unter Zuhilfenahme vor Ort geführter Experteninter-views liefert die Untersuchung systematisierte Befunde insbesondere zum Medien- und Er-eignismanagement der Parteien im Rahmen einer voranschreitenden Modernisierung der poli-tischen PR. Zunehmend entdecken die politischen Akteure auch in Chile das Fernsehen als vermeintlich wirksamstes Wahlkampfmedium. In Form einer Sequenzanalyse werden daher beispielhaft die im Rahmen der Fernsehwahlwerbung im Free-TV ausgestrahlten Parteien-spots des 1997er Parlamentswahlkampfes auf Strukturen und Inhalte sowie verwendeten Kommunikationsstrategien hin analysiert." (Autorenreferat)

[403-L] Nieland, Jörg-Uwe; Kamps, Klaus (Hrsg.): Politikdarstellung und Unterhaltungskultur: zum Wandel der politischen Kommunikation, (Fiktion und Fiktionalisierung), Köln: Halem 2004, 270 S., ISBN: 3-931606-68-6 (Standort: UB Bonn(5)-2004/2596) INHALT: "Wenn Guido Westerwelle sich im Big- Brother-Container der scheinbar politikabsti-

nenten Jugend nähert, wenn Verteidigungsminister Struck sich als Double der Blues Brothers der Truppe als Laienmusiker anempfiehlt, dann sind dies nur zwei Beispiele für einen Wandel der politischen Kommunikationskultur, der in der Bundesrepublik seit spätestens Ende der 1990er-Jahre offenkundig ist: Entertainisierung - überspitzt ausgedrückt - durchdringt auch die moderne Politikvermittlung; zumindest ist zu konstatieren, dass eine noch in den 1980er-Jahren strikte Trennung zwischen Information hier, Unterhaltung dort auch im 'ernsten' Le-bensbereich 'Politik' zunehmend obsolet erscheint. Der vorliegende Band analysiert in diesem Kontext aktuelle Entwicklungen. Aus der Perspektive verschiedener sozial-wissenschaftlicher Fächer werden sowohl ausgewählte Politainmentangebote, wie auch die Reaktionen der Poli-tik und die Nutzungsweisen von Jugendlichen reflektiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeich-nis: Jörg-Uwe Nieland/ Klaus Kamps: Wo hört der Spaß auf? Einleitung: Politik und Unter-haltung (9-23); Christina Holtz-Bacha: Unterhalten statt überzeugen? Politik als Entertain-ment (24-37); Andreas Dörner/ Ludgera Vogt: Entertainment, Talkshows und Politikvermitt-lung in Deutschland (38-53); Klaus Kamps: "Body Politics". Politische Unterhaltung und die Rationalität von Depolitisierungsstrategien (54-72); Hermann Strasser/ Achim Graf: Kabarett nach dem Kabarett. Politik und Satire in der Spaßgesellschaft (73-92); Kee Brants: Politische Kommunikation im Zeitalter von Big Brother (93-115); Sigrid Koch-Baumgarten/ Ulrike Be-rendt: Politische Partizipation der "postmaterialistischen Freizeit- und Mediengeneration".

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 237 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Eine Umfrage über Wahlabsichten und -motive Duisburger Studierender 2002 (116-140); Su-sanne Eggert/ Achim Lauber: Infotainment ist Information - aber nicht für alle (141-163); Jürgen Mittag/ Georg Ismar: "Fußballisierung"? Wechselwirkungen von Politik und Fußball in der Mediengesellschaft (164-192); Jörg-Uwe Nieland/ Ingrid Lovric: Auf dem Weg zur Stimmungsdemokratie? Wahlumfragen und Politikerauftritte in der Harald Schmidt Show (193-214); Uta Schnell: Das rastlose Kreisen. Aufklärung über Politikvermittlung in Unter-haltungsformaten: Die Hype-Maschine (215-223); Jan Turowski: Wird Pop noch gebraucht? (224-266); Marcus S. Kleiner: Aufmerksamkeit oder Haltung? Warum Medienpersönlichkei-ten Medienkompetenz brauchen (244-266).

[404-F] Nötzold, Katharina, M.A. (Bearbeitung); Hafez, Kai, Prof.Dr. (Betreuung): Die libanesischen Fernsehsender - Machtinstrumente der politischen Eliten nach dem Bür-gerkrieg? INHALT: Ziel dieses Forschungsvorhabens ist die Beantwortung der Frage, ob die audiovisuellen

Massenmedien die ihnen häufig zugeschriebene große Rolle im Nationenbildungsprozess nach einem Bürgerkrieg spielen können. Berücksichtigt werden muss im libanesischen Kon-text, dass die Sender den durch den Bürgerkrieg entstandenen neuen politischen Eliten gehö-ren, die sich im Bürgerkrieg bekämpft haben. Der libanesische Medienmarkt ist konfessionell aufgeteilt. Hypothesen u.a.: Das libanesische Mediensystem spiegelt politische Machtverhält-nisse nach dem Bürgerkrieg wider; selektive Anwendung des Mediengesetzes, von dem neue Eliten profitieren; Politiker nehmen direkt Einfluss auf politische Programminhalte oder durch ihre Gatekeeper; Zielgruppe der Sender ist zuerst eigene Konfessionsgruppe; Fernseh-sender können Nationenbildung unterstützend begleiten. Praxisbezug: Ergebnisse nicht nur für Libanon relevant, sondern für andere Staaten im Nationenbildungsprozess mit privatem audiovisuellen Mediensystem. ZEITRAUM: 1990-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Liba-non

METHODE: Mit Hilfe des Nationenbildungskonzepts sollen Konflikte auf friedlichem Wege be-arbeitet werden, in dem die Etablierung einer übergeordneten Identität oberstes Ziel ist, damit ethnische oder konfessionelle Zugehörigkeiten nicht mehr als primäre und ausschließliche I-dentifikationsmerkmale dienen, die zuvor in Konfliktsituationen Auslöser interner, häufig gewaltsamer Auseinandersetzungen waren. Mit einer kombinierten Anwendung verschiede-ner sozialwissenschaftlicher Methoden soll untersucht werden, unter welchen Bedingungen die Medien tatsächlich eine integrierende Rolle in multikonfessionellen Gesellschaften spie-len und damit einen Beitrag zum Nationenbildungsprozess leisten können. Mit Hilfe leitfa-dengestützter Interviews werden organisatorische Abläufe innerhalb des Systems Fernsehen u.a. danach untersucht, wann und wie Journalisten und Redakteure redaktionelle Entschei-dungen treffen, um im Sinne der Senderbesitzer zu berichten (Gatekeeping-Konzept). Eine quantitative und qualitative Inhaltsanalyse eines Samples der Hauptabendnachrichten aller sechs Sender liefert in einem zweiten Teil die Daten für das Agenda-Setting der Fernsehsen-der. Danach werden die Visionen der politischen Eliten unter besonderer Berücksichtigung des politischen Konfessionalismus für die Gestaltung des Nachkriegslibanons mit den Daten der Inhaltsanalyse verglichen, um abschließend feststellen zu können, ob die politischen Pat-rone "ihre" Sender weiterhin für eine klientelistische Politik benutzen oder ob es auch Ansät-ze gibt, dass die Medien einen Beitrag zum Entstehen einer übergeordneten gesamtlibanesi-schen Identität leisten. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsana-lyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 42; Sendungen; Auswahlverfahren:

238 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Quota). Aktenanalyse, offen. Beobachtung, teilnehmend; Beobachtung, nicht teilnehmend (Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Interview (Stichprobe: 50; Auswahlverfahren: Quo-ta). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Nötzold, Katharina: Drohende Funkstille - Macht und Medien im Libanon? in: Zenith - Zeitschrift für den Orient, 2003, 1, S. 10-11.+++Dies.: Zweierlei Maß für libanesische Fernsehsender? in: Beiruter Blätter, 2002/2003, 10/11, S. 163-167.

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2001-04 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FI-NANZIERER: Institution; Wissenschaftler; Graduiertenstipendium; Orient-Institut Beirut

INSTITUTION: Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Kommunikationswis-senschaft, insb. Vergleichende Analyse von Mediensystemen, Kommunikationskulturen (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-44716845, e-mail: [email protected]) [405-L] O'Siochrú, Seán: Will the real WSIS please stand-up?: the historic encounter of the "information society" and the "communication society", in: Gazette : international journal of mass communications studies ; press, radio, television, propaganda, public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 3-4, S. 203-224 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhält-lich; URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/66/3-4/203) INHALT: Rückblickend auf die Diskussionen der letzten dreißig Jahre zum Thema "Informati-

onsordnung" lassen sich zwei Stränge unterscheiden, die bei dem Weltgipfel im Dezember 2003 in Genf zusammengeführt wurden. Die "Informationsgesellschaft" wird seit den 70er Jahren unter dem Aspekt der Rolle von Information und Telekommunikation diskutiert und wurde im Prozess neoliberaler Politik durch Privatisierung und Liberalisierung bestimmt. Demgegenüber habe die Diskussion um die "Kommunikationsgesellschaft" im Rahmen der "New World Information and Communication Order" (NWICO) nicht nur die wirtschaftliche, sondern auch die kulturelle, politische und gesellschaftliche Rolle berücksichtigt. Ausführlich werden die historischen Entwicklungen beider Stränge und deren Thematisierung auf der WSIS dargestellt und das Scheitern - so der Autor - des Gipfels begründet. (DY)

[406-L] Padovani, Claudia: The world summit on the information society: setting the communication agenda for the 21st century? : an ongoing exercise, in: Gazette : international journal of mass communications stu-dies ; press, radio, television, propaganda, public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/ 2004, Nr. 3-4, S. 187-191 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/66/3-4/187) INHALT: Die erste Phase des Weltgipfels zur Informationsgesellschaft (WSIS) fand im Dezem-

ber 2003 in Genf statt, die Fortsetzung ist für November 2005 in Tunis geplant. WSIS kann als ein "Kommunikationsereignis" bezeichnet werden, da es um den Austausch von Informa-tionen, Kommunikationsstrukturen auf internationaler Ebene und politische Kommunikation zwischen den Regierungen geht. Die Analyse der diskutierten Themenfelder und der verab-schiedeten Papiere zeigt die Brandbreite der Debatte zur künftigen Informationsgesellschaft im Hinblick auf ethische, kulturelle, technologische, medienpolitische, soziale und politische Aspekte. (DY)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 239 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation [407-L] Raboy, Marc: The world summit on the information society and its legacy for global government, in: Ga-zette : international journal of mass communications studies ; press, radio, television, propaganda, public opinion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 3-4, S. 225-232 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/66/3-4/225) INHALT: Das Gipfeltreffen zur Informationsgesellschaft (WSIS) im Dezember 2003 in Genf

brachte nicht nur Regierungsvertreter aus aller Welt, sondern auch Vertreter von NGOs und anderen Bürgerinitiativen zur Diskussion zusammen. Die Bedeutung dieser Organisationen auf das Regierungshandeln wird an einem Rückblick früherer Aktivitäten und Diskussionen zu Themen wie Menschenrechte, Solidarität, soziale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwick-lung dargestellt. Die Ergebnisse des Plenums zur Zivilgesellschaft, festgeschrieben in einer "Civil Society Declaration" auf der WSIS, können trotz einiger Einschränkungen als Grund-lage für ein neues Politikverständnis - nicht nur auf dem Gebiet der Kommunikation - in den internationalen Beziehungen allgemein angesehen werden. (DY)

[408-L] Rogg, Arne: Demokratie und Internet: der Einfluss von computervermittelter Kommunikation auf Macht, Repräsentation, Legitimation und Öffentlichkeit, Opladen: Leske u. Budrich 2003, 204 S., ISBN: 3-8100-3884-9 (Standort: UB Bonn(5)-2003-6715) INHALT: Ausgangspunkt der vorliegenden Studie ist die Feststellung, dass demokratische Ge-

sellschaftsordnungen und ihre politischen Systeme sich in einem fortwährenden kommunika-tiven Prozess entwickeln und bestätigen. Daraus resultiert die Notwendigkeit, den Zustand und die Funktionsweise ihres Kommunikationssystems im Auge zu behalten, da der Zustand dieses Systems auf den Zustand der gesamten Demokratie zurückwirkt. Mit dem Internet ist ein vollkommen neues Kommunikationssystem entstanden, in dem sich für unterschiedlichste Akteure der Gesellschaft vielfältige, bisher nicht mögliche Formen der Kommunikation und Vernetzung bieten. Die Arbeit untersucht empirisch, welche bereits erkennbaren Auswirkun-gen dieses neue Kommunikationssystem auf die demokratische Herrschaftsform hat. Dies be-trifft sowohl die steuernden Eingriffe in die Kommunikationsmöglichkeiten im Internet wie auch den Gebrauch des Internet durch die staatlichen Institutionen selbst. Das neue Medium wird hinsichtlich der folgenden drei Dimensionen erörtert und geprüft: Die Medien sollen ers-tens die Institutionen des Gesellschaftssystems miteinander verknüpfen. Sie sollen zweitens Mittel der demokratisch unverzichtbaren Kommunikation zwischen den politischen Subjek-ten, wie auch drittens Portale des Kontaktes mit dem politisch administrativen System für das Individuum sein. Die Veränderungen, die sich durch die neuen Kommunikationsformen für die Demokratie als Gesellschafts- und Regierungsform ergeben und noch ergeben können, greifen auf allen Ebenen, weshalb auch alle Ebenen in der Arbeitthematisiert werden. (ICA2)

[409-L] Rogg, Arne (Hrsg.): Wie das Internet die Politik verändert: Einsatzmöglichkeiten und Auswirkungen, (Fachta-gung "Digitale Demokratie wagen. Internet verändert Politik", 2002, Berlin), Opladen: Leske u. Budrich 2003, 127 S., ISBN: 3-8100-3851-2 (Standort: UB Bonn(5)-2004-825)

240 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation INHALT: "Dass ein Zusammenhang existiert zwischen der Art und Weise, wie sich 'Große Tech-

nische Systeme' entwickeln, sich organisieren und funktionieren und der jeweils bestehenden Regierungsformen der Gesamtgesellschaft, ist schon vielfach beschrieben worden. Da die Neuen Medien, besonders das Internet, ein solches 'Großes Technisches System' darstellen, 'wird die Ausbreitung des Internet und ähnlicher Netze politisch nicht folgenlos sein. Das In-ternet steht für ein neues Modell der Entwicklung und Funktion großer technischer Systeme, dessen soziotechnische Funktionsbedingungen und Folgen theoretisch noch keineswegs hin-reichend geklärt sind'. Eine zentrale politikwissenschaftliche Frage ist dabei, was aus der re-präsentativen Demokratie wird, 'wenn sich der für sie konstitutive öffentliche Raum individu-alisiert und globalisiert', wenn sich politische Kommunikation auf vielen Ebenen digitalisiert und wenn sich eine neue Sozial- und Kulturtechnik als Grundlage politischen Engagements ausbildet, die einen Großteil der Bevölkerung bisher ausschließt. Diese Fragen bildeten den Rahmen der Fachtagung 'Digitale Demokratie wagen. Internet verändert Politik' der Ad-hoc-Gruppe 'Internet und Politik' in der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW) am 27. und 28. Juni 2002 an der Humboldt-Universität zu Berlin deren ausgewählte Beiträge hier versammelt sind." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Arne Rogg: Digitale De-mokratie wagen - Internet verändert Politik (7-8); Alexander Siedschlag: Politologische An-näherungen an die digitale Demokratie. Ein Kommentar zum Forschungsstand (9-19); Hilmar Westholm: Praxis von e-Democracy auf kommunaler Ebene - zur Anschlussfähigkeit eines neuen Mediums (21-32); Matthias Trénel, Oliver Märker, Hans Hagedorn: Internetgestützte Bürgerbeteiligung: Das Esslinger Fallbeispiel (33-54); Thorsten Faas: Landtagsabgeordnete in den Weiten des Netzes. Ergebnisse von Umfragen unter Landtagsabgeordneten zur Bedeu-tung des Internets in Politik und Wahlkämpfen (55-66); Gerhard Kümmel: Das Militär trifft das Internet: Die Verteidigungsministerien und Streitkräfte der Welt im Cyberspace (67-80); Hans J. Kleinsteuber/ Meike Fries: Abgeordnete des Deutschen Bundestags und das Internet: Eine Umfrage im europäischen Kontext Bericht von einer Baustelle (81-95); Sebastian Schwark: Politische Macht und das Internet (97-103); Till Westermayer: Parteiinterner Ein-satz neuer Medien und die Macht der Eliten: Beginnt das eherne Gesetz der Oligarchie zu brechen oder droht die Rückkehr der Kaderpartei? (105-115); Arne Rogg: Digitale Demokra-tie - Zwei Herausforderungen für demokratische Regierungssysteme (117-127).

[410-L] Ruderer, Stephan: "Pinochet garantierte die Transition": der Pressediskurs zu Menschenrechten und Demo-kratie während der chilenischen Transition 1990-1994, in: Lateinamerika Analysen, 2004, H. 9, S. 31-54 (Standort: UuStB Köln(38)-XE121; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "In einer empirischen Untersuchung des Pressediskurses zum Thema Menschenrechte

und Demokratie analysiert dieser Beitrag den Einfluss der veröffentlichten Meinung auf den chilenischen Demokratisierungsprozess. Die Medien spielen im Transitionsprozess eine be-deutende Rolle in der Vermittlung eines demokratischen Bewusstseins an die Bevölkerung. Die Ergebnisse zeigen, dass zwischen 1990 und 1994 die Chance verpasst wurde, eine demo-kratische Staatsbürgerkultur zu fördern. Die defizitäre Verankerung demokratischer Grund-einstellungen innerhalb der chilenischen Bevölkerung - durch Umfragen belegt - und die ak-tuellen Probleme in der Menschenrechtsdebatte lassen sich so auch auf die Menschenrechts-diskussion der ersten Transitionsjahre zurückführen. Die normative Verankerung der Demo-kratie bleibt weiterhin eine Aufgabe der Politik." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 241 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation [411-L] Rusconi, Gian Enrico: Die Mediendemokratie und ihre Grenzen: am Beispiel von Berlusconis Italien, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2004, B 35/36, S. 32-38 (Stand-ort: UuStB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/N6QPE6.pdf) INHALT: "Silvio Berlusconi ist ein extremes Beispiel von medial gestützter Personalisierung der

Politik, bis hin zu einer Form von Fernsehpopulismus. Dennoch ist das Phänomen des Ber-lusconismus wesentlich komplexer; es handelt sich dabei nicht nur um eine einfache 'Koloni-sierung der Politik durch das Mediensystem'. Es kommt vielmehr zu einer Re-Politisierung der traditionellen gesellschaftlichen und politischen Gegensätze unter erneuter Beteiligung der Parteien, wenn auch unter anderen Vorzeichen als in der Vergangenheit. All dies führt zu einem Machtkampf zwischen Medien- und Parteiendemokratie, dessen Ausgang noch nicht entschieden ist." (Autorenreferat)

[412-L] Sarcinelli, Ulrich; Tenscher, Jens (Hrsg.): Machtdarstellung und Darstellungsmacht: Beiträge zu Theorie und Praxis moderner Poli-tikvermittlung, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2003, 285 S., ISBN: 3-8329-0396-8 INHALT: Politik "pur" ohne Kommunikationsleitungen, Vermittlungszwänge, Inszenierungen

und Darstellungen hat es noch nie gegeben. Mehr denn je ringen politische Akteure in mo-dernen Mediendemokratien alltäglich neu um "Machtdarstellung und Darstellungsmacht". Dabei orientieren sie sich in zunehmenden Maße an massenmedialen Logiken und an den Be-dürfnissen des Publikums. Der Sammelband beleuchtet die vielfältigen Veränderungen, die sich aus dieser wachsenden Verflechtung von Politik und Massenmedien ergeben. Dazu wer-den theoretische Reflexionen aus dem Bereich der politischen Kommunikationsforschung mit Beiträgen aus der Praxis moderner Politikvermittlung konfrontiert. (RG). Inhaltsverzeichnis: Ulrich Sarcinelli, Jens Tenscher: Machtdarstellung und Darstellungsmacht: eine Einführung (9-22). 1. Akteure und Arenen der politischen Kommunikation in der Mediengesellschaft – Regierungskommunikation : Barbara Pfetsch: Regierung als Markenprodukt: moderne Regie-rungskommunikation auf dem Prüfstand (23-32); Peter Ruhenstroth-Bauer: Moderne Regie-rungskommunikation: aktuelle Konzepte, Strategien und Vorhaben des Presse- und Informa-tionsamtes der Bundesregierung (33-47); Parteienkommunikation : Ulrich Sarcinelli: Parteien in der Kommunikationsfalle? Zwischen politischem Traditionsverein und Event-Agentur (49-60); Matthias Maching: Den letzten beißen die Wähler: Parteien im Wandel der Zeit (61-68); Beratungskommunikation : Jens Tenscher: Mythos "Spin Doctors": analytische Anmerkungen und empirische Befunde zu Zentralakteuren moderner Politikvermittlung (69-86); Gerd Miel-ke: Platzhirsche in der Provinz: Anmerkungen zur politischen Kommunikation und Beratung aus landespolitischer Sicht (87-103); Interessenkommunikation : Gerhard Vowe: Interessen-kommunikation: Lobbyismus als fünfte Gewalt" im Interaktionsfeld von Politik und Medien (105-112); Hans-Jürgen Alt: Einmischen, mitreden, durchsetzen: gewerkschaftliche Interes-senvertretung im Interaktionsfeld von Politik und Medien (113-124); Online-Kommunikation : Winand Gellner, Gerd Strohmeier: Politische Kommunikation im Internet: das Internet als politisches Informationsmedium am Beispiel von parteiunabhängigen Politik-Portalen (125-140); Christoph Biber: Auf dem Weg zum "öffentlichrechtlichen Internet"? Eine Skizze (141-148); Kommunikationsstörungen : Horst Pöttker: Kommunikationsstörungen? Zur Systematik der sozialen Beziehung zwischen Politikern und Journalisten (149-167); Richard Meng:

242 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Kommunikationsstörungen? Das Verhältnis von Politikern und Journalisten (169-181). 2. Wahlkämpfe in der Mediengesellschaft - Wahlkampf im Wandel : Peter Radunski: Wahl-kampf im Wandel: Politikvermittlung gestern - heute - morgen (183-198); Rüdiger Schmitt-Beck: Kampagnenwandel und Wählerwandel: "Fenster der Gelegenheit" für einflussreichere Wahlkämpfe (199-218); Wahlkampf der Image-Macher : Hans Matthias Kepplinger, Marcus Maurer: Image Optimierung: eine empirische Studie zu den Images von Gerhard Schröder und Edmund Stoiber im Bundestagswahlkampf 2002 (219-231); Fritz Goergen: Sachen haben kein Gesicht: von Personen, Köpfen und Images (233-236); Wahlkampf um politische "Mar-kenprodukte" : Fritz Plasser: Vom Selling zum Marketing von Politik: Wahlkämpfe im Zei-chen des politischen Marketings (237-248); Michael Behrent: Narziss im Zerrspiegel: die Grenzen des Marketingparadigmas in der (politischen) Kommunikation (249-260); Wahl-kampf im Unterhaltungsformat : Andreas Dörner, Ludgera Vogt: Wahlkampf im Unterhal-tungsformat: systematische Überlegungen und aktuelle Beobachtungen anlässlich der Bun-destagswahl 2002 (261-273); Heiner Geißler: Unterhalten statt überzeugen? Politik als Enter-tainment (275-280).

[413-L] Sarcinelli, Ulrich: "Seiltänzer an der institutionellen Leine"?: zum kommunikativen Handlungsspielraum poli-tischer Eliten in der Medienarena, in: Ronald Hitzler, Stefan Hornbostel, Cornelia Mohr (Hrsg.): Elitenmacht, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 225-237, ISBN: 3-8100-3195-X INHALT: "Mit einer Umkehrung der gewohnten Blickrichtung reißt Ulrich Sarcinelli seine Leser

aus eingefahrenen Betrachtungsweisen. Zunächst resümiert er in seinem Beitrag die Ergeb-nisse der Forschung zum medialen Einfluss auf das Verhalten politischer Eliten, selber aber verkehrt Sarcinelli dann die Perspektive und legt sein Augenmerk auf den - seiner Meinung nach weit unterschätzen Einfluss institutioneller Verpflichtung auf das Verhalten politischer Akteure in der Medienarena, die eben keine 'freischwebenden Politkünstler' seien, sondern vielmehr 'Seiltänzer an der institutionellen Leine'. Der zentralen Frage danach, wie frei sich die politischen Seiltänzer tatsächlich in der Medienarena bewegten, stellt Sarcinelli mehrere Anschlussfragen zur Seite: nach der Mutation der politischen Elite zur medienfixierten Polit-Prominenz, nach dem Wandel einer institutionen- in eine eher personenzentrierte, plebiszitäre Politik und nach der Entstehung einer neuen politischen Elite - den Öffentlichkeitsarbeitern und Politikberatern - in der Grauzone politischer Legitimation. Was bereits als 'common sense' gehandelt wird - die mediale Prominenzierung der politischen Elite und Plebiszitarisie-rung der Politik -, versieht Sarcinelli in seiner Analyse mit ("politikwissenschaftlich grundier-tem") Fragezeichen. Die Bilanzierung der Ergebnisse der neueren (Potsdamer und Mannhei-mer) Elitestudien nämlich ergebe ein differenzierteres Bild: Nicht die medial als Entschei-dungsträger verkauften, zur Polit-Persönlichkeit stilisierten Politiker, sondern die Organisati-onen seien relevant, da entscheidungsprägend 'die' politischen Akteure seien eben weniger souverän, unabhängig und 'freischwebend' denn eingebunden in (je nach Politikfeld unter-schiedliche) institutionelle Kontexte. Es bedürfe, schlussfolgert Sarcinelli, also der Berück-sichtigung ihrer je spezifischen Führungspositionen, die die vermeintlich homogene Gruppe ("politische Klasse") in Rollenträger differenziere, die an institutionell je unterschiedlich ver-ankerten Seilen hingen. Sarcinelli belässt es aber nicht bei dieser Feststellung, sondern geht - wertend - einen Schritt weiter, wenn er vorschlägt, diese Verankerung im Ethos freiheitlicher Institutionen, aus der die 'politischen Seiltänzer in der Medienarena' seiner Meinung nach ge-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 243 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

rade um der Freiheit willen nicht entlassen werden sollten, als Maßstab für die "Zuträglich-keit" des politisch-medialen Schauspiels zu nutzen." (Autorenreferat)

[414-F] Schatz, Heribert, Prof.Dr. (Leitung): Ministerialverwaltung in der Mediendemokratie. Zur veränderten Rolle der Ministerialde-mokratie im medialisierten Prozess der Politikherstellung und -vermittlung (Vorstudie) INHALT: Nach dem gegenwärtigen Forschungsstand zum Thema "Mediendemokratie" muss man

davon ausgehen, dass sich die Politikherstellung und -vermittlung in der "Berliner Republik" mehr als je zuvor auf die Anforderungen der Medien eingestellt hat. Dieser "Medienlogik" entspricht eine verstärkte Personalisierung der Politik, die Visualisierung des politischen Handelns, eine Verkürzung von "Themenkarrieren", eine Simplifizierung von Problemen, ei-ne Konzentration der Politikdarstellung auf die Spitzen der Exekutive (Bundeskanzler, Minis-terpräsidenten der Länder) u.a.m. Während die Rückwirkungen dieser Entwicklung auf Funk-tion und Bedeutung der Parteien und der Parlamente schon recht intensiv erforscht werden, mangelt es bisher an empirischen Untersuchungen über die veränderten Funktionsbedingun-gen und Verhaltensmuster der Ministerialbürokratie, obwohl eine funktionierende Ministeri-alverwaltung, für eine ausgewogene Interessenberücksichtigung und die sachliche Qualität politischer Entscheidungen und damit für die demokratische Legitimation des Regierungs-handelns insgesamt von großer Bedeutung sind. In einer Vorstudie soll der theoretische Be-zugsrahmen und das methodische Design für eine vertiefende Untersuchung entwickelt und die erforderliche Feldzugänge erkundet werden, um auf dieser Basis ein größeres Drittmittel-projekt beantragen zu können. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

METHODE: Akteurszentrierter Institutionalismus (Mayntz/ Scharpf) VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schatz, Heribert: Regieren in

der Mediengesellschaft: zur veränderten Rolle der Ministerialbürokratie bei der Herstellung und Darstellung von Politik. Manuskript, 14 S. 2004.

ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der

Universität Duisburg-Essen (Heinrich-Lersch-Str. 15, 47057 Duisburg) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected], Tel. 0203-28099-11) [415-L] Schellschmidt, Peter: Afrika auf dem Weg zur Medienfreiheit, (Kurzberichte aus der internationalen Entwicklungszu-sammenarbeit), Bonn 2004, 12 S. (Graue Literatur; URL: http://library.fes.de/pdf-files/iez/01972.pdf) INHALT: Der vorliegende Beitrag untersucht die Entwicklung der Medienfreiheit in Afrika. Zu-

nächst werden Medien als konstitutiver Teil von Good Governance beschrieben. Im zweiten Abschnitt geht der Autor auf den neuen Stellenwert von Medien in der Entwicklungszusam-menarbeit ein. Im dritten Abschnitt geht es um die Frage, inwieweit das multilaterale Momen-tum in Sachen Medienpolitik unter den besonderen Bedingungen Afrikas für die dringend notwendigen Verbesserungen auf den nationalen Ebenen genutzt werden kann. Welche Be-dingungen müssen genutzt oder geschaffen werden, um nationale Realitäten an multilaterale Ansprüche heranzuführen? Abschließend werden drei Regionalprojekte der Friedrich-Ebert-Stiftung mit medienpolitischer Zielsetzung vorgestellt. (ICD)

244 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation [416-L] Schulz, Markus: Internet und Politik in Lateinamerika: Regulierung und Nutzung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien im Kontext der politischen und wirtschaftlichen Trans-formationen. Teilbd. 4, Mexiko, Frankfurt am Main: Vervuert 2002, 75 S., ISBN: 3-89354-258-2 (Standort: ULB Düsseldorf(62)-his-d1241(4)) INHALT: Der Verfasser gibt zunächst einen Überblick über den politischen, wirtschaftlichen und

zivilgesellschaftlichen Wandel im Mexiko der 1990er Jahre, um dann die Geschichte der Entwicklung und Verbreitung des Internet in Mexiko nachzuzeichnen. Vor diesem Hinter-grund werden Regulierung und Nutzung der neuen Informations- und Kommunikationstech-nologien (NIKT) im Kontext der gesellschaftlichen Transformation analysiert. Im Mittel-punkt stehen dabei die Regulierung von Computerindustrie und Telekommunikationssektor, die staatliche Technologiepolitik, die Nutzung der NIKT in der Wirtschaft und in den wich-tigsten gesellschaftlichen Teilbereichen sowie zivilgesellschaftliche Regulierungs- und Nut-zungsinitiativen. Abschließend wird ein differenziertes Resümee der Nutzung der NIKT in Mexiko gezogen. (ICE)

[417-L] Seggelke, Sabine: Der französische Präsident Valéry Giscard d'Estaing und die Massenmedien: vom "Kennedy à la francaise" zum skandalierten "Monarchen", (Publizistik im Gardez!, Bd. 4), Sankt Augus-tin: Gardez!-Verl. 2004, 214 S., ISBN: 3-89796-125-3 (Standort: UB Bonn(5)-93-11491) INHALT: "Das Buch stellt eine Auseinandersetzung mit den Kommunikationsstrategien des fran-

zösischen Präsidenten Valéry Giscard d'Estaing dar. 1974 verkörperte der bislang jüngste französische Staatspräsident als 'Kennedy à la française' Aufbruch und Moderne. Am Ende seiner Amtszeit war er hingegen für weite Teile der Öffentlichkeit zum Synonym für monar-chische Allüren und politische Skandale geworden. In der Analyse dieses widersprüchlichen Septennat fungiert die Interaktion zwischen dem Präsidenten und den Massenmedien als ei-genständiger Erklärungsbeitrag. Giscards Wahlkampf von 1974 sowie die Umsetzung seiner liberalen Ideen bei der Konzeption der präsidentiellen Öffentlichkeitsarbeit und der persönli-chen Imagepflege widerspiegelten den Bruch mit Ideologie und Ästhetik des Gaullismus. Die Medienpolitik Giscards verlangt hingegen nach einem differenzierten Urteil; verbarg sich doch hinter dem vorgeblichen Rückzug des Staates aus den Medienorganisationen eine weit-reichende Einflussnahme dank einer geschickten Personalpolitik. Schließlich wird die 'Dia-mantenaffäre' untersucht, die aufgrund der Schwächen der präsidentiellen Krisen-PR ihren Schatten auf die Präsidentschaftswahl von 1981 warf. Eine Reihe von Experteninterviews, die die Literaturanalyse ergänzen, dienen der Zielsetzung, die Strategien des Medienakteurs Gis-card in den Kontext der Zeitgeschichte einzubetten. Gleichzeitig erscheint die Amtszeit von Valéry Giscard d'Estaing als exemplarisch für das komplizierte Wechselspiel zwischen politi-schen Institutionen und Medienlogik." (Autorenreferat)

[418-L] Sreberny, Annabelle: WSIS: articulating information at the summit, in: Gazette : international journal of mass com-munications studies ; press, radio, television, propaganda, public opinion, advertising, public rela-tions, Vol. 66/2004, Nr. 3-4, S. 193-201 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://gaz.sagepub.com/cgi/reprint/66/3-4/193)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 245 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation INHALT: Der Weltgipfel zur Informationsgesellschaft (WSIS), der im Dezember 2003 in Genua

stattfand, wird kritisch inbezug auf die Beteiligung von Frauen (13%), geschlechtsspezifische Fragen, soziale Folgen und die Situation der Entwicklungsländer diskutiert. Insbesondere wird die Rolle der Medien und der Vermittler (Journalisten und Akademiker) gegenüber der Öffentlichkeit über die Zielsetzung der WSIS thematisiert. (DY)

[419-F] Stern, Jürgen, M.A. (Bearbeitung); Oberreuter, Heinrich, Prof.Dr.Dr.h.c. (Betreuung): Internet als Lösung für die Parteienkrise? INHALT: Ziel der Arbeit ist herauszufinden, wie Parteien das Internet nutzen und welchen Nut-

zen es ihnen bringt bzw. bringen kann. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Feldarbeit durch Mit-arbeiter/-innen des Projekts.

ART: Dissertation BEGINN: 2003-08 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler

INSTITUTION: Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Politikwissenschaft I (94030 Passau)

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [420-L] Tänzler, Dirk: Der Charme der Macht: zur medialen Inszenierung politischer Eliten am Beispiel Franklin D. Roosevelts, in: Ronald Hitzler, Stefan Hornbostel, Cornelia Mohr (Hrsg.): Elitenmacht, Wies-baden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 275-291, ISBN: 3-8100-3195-X INHALT: "Dirk Tänzler stellt in seiner Studie eine Renaissance des Charisma-Begriffs ursprüng-

lich eine religionswissenschaftliche Kategorie, dann von Max Weber auf säkulare Phänomene übertragen fest. Mahnt aber, eine solche Rehabilitierung sei nur als Dekonstruktion der We-berschen Herrschafts- und Charisma-Theorie sinnvoll, denn diese werde dem zentralen Prob-lem der Elitenrekrutierung und Legitimierung politischer Herrschaft unter den spezifischen Bedingungen der Mediengesellschaft nicht gerecht. - Franklin D. Roosevelt, 32. Präsident der USA, verkörpere einen modernen, demokratie- und medienadäquaten Typus von Charisma: Charme. Am Beispiel der legendären "grilled millionaire"-speech Roosevelts analysiert Tänz-ler die soziale Konstruktion eines Politiker und Publikum verbindenden Legitimationsglau-bens. Der Politiker, Populist und Performer Roosevelt mache das Publikum zu seinem Ver-bündeten, weise ihm eine Rolle in seiner (Selbst-)Inszenierung zu, die für selbige insofern unerlässlich sei, als die mit 'Charisma' bezeichneten Eigenschaften eben nicht dem 'Charisma-tiker' gleichsam innewohnten, sondern interaktiv hergestellt bzw. ihm zugeschrieben werden müssten. Roosevelt bediene sich, wie Tänzler zeigt, in seiner politischen Rhetorik der Stilmit-tel Ironie und Humor, die er in der direkten Kommunikation coram publico wie auch im me-dialen Kontext des Films als Instrumente der Selbstdarstellung sowie als Waffen gegen den politischen Gegner einsetze. Tänzler kontrastiert den maskenhaften Repräsentationstypus des 'charismatischen' Priesters mit dem personalisierend-körperlichen des 'charmanten' Film-schauspielers - ein archetypisches Gegensatzpaar, dessen scheinbar unversöhnliche Wider-sprüche Roosevelt in seiner Inszenierung als 'guter' Mensch und Herrscher vereine. Performa-tiv stelle er beides her: Nähe und Distanz, Menschlichkeit und Amtlichkeit, Verkörperung

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und Stellvertretung. Roosevelt sei in dieser Janusköpfigkeit sowohl Charismatiker als auch Charmeur. Tänzler typisiert Roosevelts Charme als moderne (medienadäquate) Form der Repräsentation, eine Art 'populistische' Version des Charisma. Die Figur des Populisten stellt Tänzler in dreierlei Varianten dar: einer harmlosen, einer schädlichen (da unpopuläre, doch notwendige Maßnahmen scheuenden) sowie, drittens, einer innovativen Variante - letztere am Beispiel Roosevelts, der zwar als Populist erscheine, auf der Handlungsebene aber Qualitäten eines "entrepreneurial president" habe. Damit, so Dörners These, verkörpere Roosevelt einen (post-)modernen Zwischentypus der Mediengesellschaft." (Autorenreferat)

[421-L] Tietje, Christian: Grundzüge und rechtliche Probleme der internationalen Informationsordnung, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Hand-buch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 15-39, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Die Entwicklung von IuK-Technologien hat nicht nur für die Menschen nachhaltige

Wirkungen auf ihre Lebensformen und Verhaltensweisen hervorgebracht, sie hat auch für die einzelnen Staaten grundlegende Veränderungen in ihrer Stellung als selbstbestimmte Subjekte der Staatengemeinschaft mit sich gebracht. Die völkerrechtlichen Regelungen der grenzüber-schreitenden Kommunikation reichen ins 19. Jahrhundert zurück, als 1865 durch die Grün-dung der Internationalen Telegrafen Union das Post- und Telegrafenwesen reguliert wurde. In seinem Beitrag beschreibt der Autor die historische Entwicklung der völkerrechtlichen Rege-lungen, bestimmt den Begriff der internationalen Informationsordnung und stellt die Akteure und die Rechtsgrundlagen der internationalen Informationsordnung vor. Eine umfassende, al-le Akteure und Interessen integrierende, rechtlich verfasste internationale Informationsord-nung gibt es angesichts der Fülle der Akteure und der Vielfalt der unterschiedlichen Interes-sen und angesichts der Unterschiedlichkeit der Kommunikationstechnologien nicht. Es ist fraglich, ob sie überhaupt möglich und wünschenswert ist. Da das überkommene Medienrecht immer stärker von Normen des internationalen Wirtschaftsrechts überlagert wird, stellt der Autor einzelne Regelungen des internationalen Wirtschaftsrechts vor, die die internationale Informationsordung berühren: General Agreement on Trade in Services (GATS), WTO/ GATT und Handel mit Produkten der Informationstechnologie, Schutz des geistigen Eigen-tums und Electronic Commerce. Abschliessend werden Regelungsansätze zu Schranken des freien Inormationsflusses diskutiert. Für die Regelung des Internets wird das Global-Gover-nance-Konzept empfohlen. (PT)

[422-F] Vowe, Gerhard, Prof.Dr. (Bearbeitung): Medienpolitische Orientierungsmuster. Entwicklung von Indikatoren für den internationa-len Vergleich medienpolitischen Handelns INHALT: Für die Analyse von Medienpolitik soll eine theoretische Basis mit einer historischen,

einer systematischen und einer methodischen Komponente entwickelt werden. In einem ers-ten Schritt werden mit einem Rückgriff auf die politische Philosophie der englischen Revolu-tion die historischen Wurzeln medienpolitischen Denkens freigelegt: 1. die Konzeption einer autoritären Politik, die um der Sicherheit willen eine möglichst weitgehende Kontrolle über die Medien und durch die Medien ausüben soll - maßgeblich in Thomas Hobbes' "Leviathan" (1651) entwickelt; 2. die Konzeption einer liberalen Politik, die um der Freiheit willen den

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 247 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Medien und durch die Medien möglichst große Spielräume öffnen soll - maßgeblich in James Harringtons "Oceana" (1656) entwickelt; 3. die Konzeption einer egalitären Politik, die um der Gleichheit willen eine möglichst weitgehende Beteiligung der Bürger an den Medien und durch die Medien ermöglichen soll - maßgeblich in Gerrard Winstanleys "True Magistracy" (1652) entwickelt. Diese Konzepte sollen durch die Entwicklung des publizistisch-politischen Denkens hindurch bis in die Gegenwart verfolgt werden. In einem zweiten Schritt sollen die-se Stränge systematisiert werden, d.h. es werden drei idealtypische medienpolitische Modelle als die Bezugspunkte medienpolitischen Denkens herausgearbeitet. Jedes der drei Modelle wird aus einem Leitwert (wie z.B. Freiheit), einer Regelungsform (wie z.B. Selbstregulation) und einem Entwicklungskonzept (wie z.B. Offenhalten zukünftiger Entwicklung) kombiniert. Die drei Modelle bilden das Grundmuster der Medienpolitik, wobei angenommen wird, dass die Orientierungen an den Modellen negativ korrelieren: Je mehr sich eine Medienpolitik an dem einen Pol orientiert, desto weniger sind Erträge im Hinblick auf die anderen Pole mög-lich. Das Erklärungspotential dieses Grundmusters gilt es empirisch zu prüfen. Dazu wird für einen dritten Schritt vorgeschlagen, anhand objektivierter kommunikativer Indikatoren die Orientierung der Medienpolitik in Deutschland zu skizzieren und mit der medienpolitischen Orientierung in anderen Staaten und Epochen zu vergleichen. Indikatoren für die Orientie-rung der Medienpolitik am Leitwert Sicherheit sind z.B. die Aufwendungen für technische Zuverlässigkeit der Medienversorgung oder für Schutzvorkehrungen. Indikatoren für die Ori-entierung an der Freiheit sind die faktischen Auswahlmöglichkeiten für Rezipienten in den verschiedenen Medienbereichen oder die Entfaltungsmöglichkeiten für Kommunikatoren. In-dikatoren für die Orientierung an der Gleichheit sind die Unterschiede in der Verteilung me-dialer Ausstattung zwischen sozialen Gruppen oder die regionalen Disparitäten. Aus der Kombination dieser Indizes können die medienpolitischen Koordinaten von Nationen festge-stellt werden.

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften,

Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Politikwissenschaft, Me-dien (Postfach 100565, 98684 Ilmenau)

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 03677-69-4654, Fax: 03677-69-4650, e-mail: [email protected])

[423-L] Wheeler, Mark: Supranational regulation: television and the European Union, in: European journal of commu-nication, Vol. 19/2004, Nr. 3, S. 349-369 (Standort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag analysiert, beurteilt und erklärt die Imperative, die der audiovisuellen Me-

dienpolitik der EU zugrunde liegen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der EG-Fern-seh-richtlinie ("Television without Frontiers" -TWF-), den Regelungen für das sog. "Cross-media Ownership" und dem steuerungspolitischen Bezugsrahmen für konvergierende Kommunika-tionsdienstleistungen. Dabei werden die Faktoren beleuchtet, die dazu geführt haben, dass Wettbewerbspolitik in einer Zeit, die durch Konvergenz und Globalisierung gekennzeichnet ist, immer wichtiger wird. Abschließend wird danach gefragt, ob die Regulierungen und ihre politischen Interpretationen einen Anhaltspunkt dafür liefern, inwieweit die EU-Kommission in der Lage war und ist, eine ausgewogene Balance zwischen den in einem wachsenden Wi-

248 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

derstreit stehenden Notwendigkeiten des ökonomischen Wettbewerbs und der Wahrung der Grundwerte kultureller Identität herzustellen. (UNübers.) (UN)

1.10 Medien und Ökonomie [424-L] Altmeppen, Klaus-Dieter; Karmasin, Matthias (Hrsg.): Medien und Ökonomie: Bd. 2, Problemfelder der Medienökonomie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 256 S., ISBN: 3-531-13633-X INHALT: "In den insgesamt vier Bänden "Medien und Ökonomie" werden die Grundlagen und

Grundfragen der Medienökonomie sowie ihre Problem- und Anwendungsfelder in ihren Ur-sprüngen, ihrem gegenwärtigen Forschungsstand, ihrem Nutzwert für medienökonomische und kommunikationswissenschaftliche Analysen und ihrer gesellschaftlichen Relevanz vor-gestellt. Mit den Problemfeldern von Medien und Ökonomie beschäftigt sich Band 2. Im Vordergrund steht der Wandel von Medienunternehmen, Medienbranche und -märkten. The-matisiert werden Probleme des Umbruchs der Medienunternehmen, die Formen der Mehr-fachnutzung von Medieninhalten, die Folgen des Medienvertriebs über das Internet, die For-men und Folgen des Wettbewerbs und der Medienkonzentration sowie die Merkmale von Medienmärkten und Medienpreisen und die Bedeutung des Medienmarketings." (Autorenre-ferat). Inhaltsverzeichnis: Matthias Maier: Medienunternehmen im Umbruch. Transformation ökonomischer Dispositive, neue Organisationsstrukturen und entgrenzte Arbeitsformen (15-39); Thomas Hess/ Bernd Schulze: Mehrfachnutzung von Inhalten in der Medienindustrie. Grundlagen, Varianten und Herausforderungen (41-62); Wolfgang Seufert: Medienvertrieb über das Internet - Ende der Intermediäre? (63-93); Andrea Grisold: Medienwirtschaftspoli-tik: Regulierung und Deregulierung (95-122); Hans J. Kleinsteuber/ Barbara Thomaß: Me-dienökonomie, Medienkonzerne und Konzentrationskontrolle (123-158); Insa Sjurts: Der Markt wird's schon richten!? Medienprodukte, Medienunternehmen und die Effizienz des Marktprozesses (159-181); Gabriele Siegert: Marketing und Marken: Differenzierungs- und Konkurrenzstrategien (183-207); Anette Köcher: Was kosten die Medien? Preise in der Me-diengesellschaft (209-231).

[425-F] Arnold, Anne-Katrin, Dipl.-Medienwiss. (Bearbeitung); Schneider, Beate, Prof.Dr.; Schütz, Walter J., Prof.Dr. (Leitung): Europäische Pressemärkte INHALT: Auch wenn Europa immer mehr zusammenwächst: Für den europäischen Pressemarkt

gibt es bisher keine vergleichbaren medienstatistischen Angaben. Alle Publikationen der EU, der UNESCO oder der Verlegerverbände basieren auf ganz unterschiedlichen Standards. Sie spiegeln damit die national jeweils unterschiedlichen Voraussetzungen und Entwicklungen sowie die spezifische wirtschaftliche Situation. Ziel des Projektes ist es, einheitliche Maßstä-be für die Erfassung und Zuordnung von Presseerzeugnissen zu entwickeln und diese europä-isch einheitliche Pressestatistik in anderen Ländern anzuwenden. Mit Partnern aus bisher ins-gesamt zwölf Ländern und der Europäischen Kommission werden die dafür relevanten Krite-rien definiert, angewendet und weiter entwickelt. Diese Arbeit soll Grundstein einer europäi-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 249 1.10 Medien und Ökonomie

schen Medienstatistik sein, mit der medienpolitische Aktivitäten in Europa fundiert und der kulturelle Stellenwert der Presse in den verschiedenen Ländern dokumentiert werden können. ZEITRAUM: 1998-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa

METHODE: Ausgehend von der von Walter J. Schütz für Deutschland entwickelten Pressestatis-tik wurden Kategorien für eine gesamteuropäische Pressestatistik erarbeitet. Untersuchungs-design: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 13; Länder in Europa; Auswahlverfahren: anfallend). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schneider, B.; Schütz, W.J.: Europäische Pressemärkte. Die Entwicklung einer Statistik für Zeitungen in Europa. Wien (in Vorbereitung).

ART: gefördert BEGINN: 1998-10 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Stiftung Presse-Haus NRZ

INSTITUTION: Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover)

KONTAKT: Schneider, Beate (Prof.Dr. e-mail: [email protected]) [426-L] Beyer, Andrea; Carl, Petra: Einführung in die Medienökonomie, Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2004, 215 S., ISBN: 3-8252-2574-7 INHALT: "Dieses Lehrbuch informiert über die Strukturen der verschiedenen Medienmärkte, wie

Presse, Rundfunk und Internet, und deren Beziehungen untereinander. Problematisiert werden dabei ökonomischer und publizistischer Wettbewerb sowie Konzentrations- und Verflech-tungsarten. Mit der Finanzierung und dem Marketing werden gleichfalls Handlungsperspekti-ven von Medienunternehmen thematisiert. Der Wechsel zwischen Makro- und Mikroanalyse sowie zwischen deskriptiver und problemorientierter Sichtweisen ermöglicht eine adäquate Annäherung an eine vielschichtige Branche." (Autorenreferat)

[427-L] Dintner, Rolf; Brösel, Gerrit; Köcher, Anette: Operative Controllingkennzahlen privater Fernsehsender, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 3, S. 115-124 INHALT: "Insbesondere der Kostendruck und rückläufige Werbeeinnahmen erfordern ein Cont-

rolling von privaten Fernsehsendern. Die Entwicklung und der Einsatz der Controllinginstru-mente im Fernsehbereich wird durch die branchenspezifischen Besonderheiten, wie z.B. die Besonderheiten im Zielsystem und bei den Selbstfinanzierungspotenzialen, beeinflusst und durch den in weiten Teilen der Medienbranche vorzufindenden Antagonismus zwischen der betriebswirtschaftlichen Rationalität und der Muse erschwert. Das operative Controlling in privaten werbefinanzierten Fernsehsendern ist durch eine bipolare Ausrichtung auf den Rezi-pientenmarkt und auf den Werbemarkt geprägt. Das hierfür erforderliche Programmcontrol-ling und das Controlling der Werbezeitenvermarktung sind aufgrund der Interdependenzen in einem Controllinggesamtsystem zu integrieren und zu koordinieren. Vor einer unreflektierten Übernahme dieser Controllingkonzepte in den Bereich der öffentlich-rechtlichen Sender ist an dieser Stelle jedoch zu warnen. Angesichts der erforderlichen Orientierung des Control-lings dieser Sender auf den Programmauftrag und der damit verbundenen Probleme der Mess-

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barkeit des 'relevanten' Outputs ergeben sich spezifische Anforderungen an die Controlling-konzepte dieser Sender (...). Das Ziel 'Erfüllung des Programmauftrags' entbehrt hinsichtlich seines Zielerreichungsgrades der exakten Operationalisierbarkeit durch das Controlling. Die operativen Controllinginstrumente der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender wurden deshalb bisher hauptsächlich auf ein effizientes Kostenmanagement ausgerichtet. Die Integration qua-litativer Parameter muss allerdings helfen, das Controlling öffentlich-rechtlicher Sender 'ziel-gerichtet gesellschaftsbezogen' zu konzeptionieren. Neben allen Einordnungsversuchen und funktionalen Betrachtungen muss sich die Diskussion um das Controlling im Allgemeinen und das Controlling von Fernsehsendern im Speziellen zudem vermehrt der Einflechtung ver-haltenswissenschaftlicher Aspekte öffnen. (...)" (Autorenreferat)

[428-L] Friedrichsen, Mike; Schenk, Michael (Hrsg.): Globale Krise der Medienwirtschaft?: Dimensionen, Ursachen und Folgen, (Schriften zur Me-dienwirtschaft und zum Medienmanagement, Bd. 8), (Tagung "Globale Krise der Medienwirt-schaft?", 2003, Stuttgart), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 361 S., ISBN: 3-8329-0696-7 (Standort: UB Siegen(467)-20KLEH1575) INHALT: "Der Einbruch der bis dato gefestigten Medienmärkte kam für viele Medienunterneh-

men offensichtlich unerwartet. Nicht zuletzt die Entwicklungen der gesamtwirtschaftlichen Lage in Deutschland und Europa haben zu dieser Situation geführt. Die Auswirkungen der so genannten Medienkrise treffen mit unterschiedlicher Gewichtung alle Bereiche der Medien-wirtschaft. Die Markt- und Unternehmensstrukturen stehen auf dem Prüfstand. Inwieweit rei-chen die eingeleiteten Konsolidierungsprozesse tatsächlich aus, die Medien aus der Talsohle herauszuführen? Welche strukturellen und organisatorischen Änderungen werden diesen neu-en Anforderungen gerecht? Im Rahmen einer wissenschaftlichen Tagung der Fachgruppe Medienökonomie der deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissen-schaft im Dezember 2003 in Stuttgart wurden die Ursachen, Auswirkungen sowie Lösungs-möglichkeiten der Krise diskutiert. Der Band dokumentiert eine Auswahl der Vorträge der Tagung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Mike Friedrichsen/ Michael Schenk: Vorwort (9-12); Christoph-E. Palmer: Politische Implikationen der Medienkrise (13-20); Mike Fried-richsen/ Astrid Kurad: Die Medienkrise im Kontext allgemeiner Indikatoren (21-34); Michael Schenk/ Malthe Wolf: Ist die Medienkrise zu Ende? Status Quo im Werbemarkt (35-44); Jo-hannes Ludwig: Medienkrise oder Managementfehler? (45-68); Thomas Hess: Peer-to-Peer: Auslöser für die Ablösung klassischer Medienunternehmen? (69-84); Klaus Goldhammer: Mythos Konvergenz - ein Ansatz zum Verständnis der Krise der Medienwirtschaft (85-98); Ernst Elitz: Bacchantische Freuden, verderbliches Spiel. Medienqualität als Fragezeichen (99-104); Angela Fritz: Journalistische Qualität in einem profitablen Verlag - Mittel gegen Quali-tätsverlust: Klare Zuordnung von Kompetenzen (105-118); Gudrun Mildner: Erlös(-ung) für die Musikindustrie - lässt sich von Open Source lernen? (119-138); Wolfgang Mühl-Benninghaus: Krise in der Musikindustrie oder Krise des Musikmanagements? (139-172); Paul Murschetz: Freies Radio in Not - Aspekte zu Politik- und Marktversagen des nichtkom-merziellen Rundfunksektors in Österreich (173-194); Stefan Ollig: Mangel an Akzeptabilität und Renommee? Chinas Fernsehbranche in der Krise (195-212); Thomas Döbler/ Sonja Ritt-ner: Stark in der Krise - stark aus der Krise? Eine ressourcenorientierte Analyse von Medien-unternehmen anhand des Beispiels VIVA MEDIA AG (213-230); Marco Höhn: Mediene-vents - Eventisierung als Folge und als Weg aus der Medienkrise (231-242); Harald Rau: Kurzsichtiges Kerngeschäft im Medienmanagement (243-258); Thorsten Schauerte: Der

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Sport in den Medien - Vom Genre zum Label (259-274); Gabriele Siegert/ Priska Amstutz: Krisen-Management by Chance? Der Fall Lizenz- und Joint-Venture-Publikumszeitschriften (275-286); Sven Pagel: Digitale Wertschöpfungsprozesse in Medienunternehmen - Kosten-management und Multi-Channeling (287-304); Christian Scholz/ Uwe Eisenbeis: Darwipor-tunismus in der Medienbranche: Strategisches Management ohne strategisches Denken (305-322); Anke Tschörtner/Swaran Sandhu: Unternehmensressource Wissen - Erfolgsfaktor in der Krise? (323-348); Ulrich Saxer: Thesen zum Medienmanagement in schwierigeren Zeiten (349-346).

[429-F] Gräf, Armin, Dipl.-Geogr.; Jentsch, Caroline, Dipl.-Geogr.; Schuldt, Nina, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Bathelt, Harald, Prof.Dr. (Leitung); Bathelt, Harald, Prof.Dr. (Betreuung): Projektorganisation und Wissensgenerierung in Medienclustern INHALT: Die Wettbewerbsfähigkeit von Medienclustern ist in besonderem Maße abhängig von

der Fähigkeit, neues Wissen zu generieren und zu nutzen. Prägend für die Medienindustrie ist eine Vielfalt an Organisationsformen, insbesondere die Projektorganisation, die sowohl in In-terdependenz zueinander stehen als auch miteinander konkurrieren. Im Zusammenhang mit Studien über die Entwicklung wissensintensiver Dienstleistungen wird der Versuch unter-nommen, eine neue Theorie über die Entstehung und das fortgesetzte Wachstum miteinander vernetzter regionaler Unternehmenscluster zu entwickeln. Viele Studien über regionale Un-ternehmensballungen gehen davon aus, dass vernetzte Strukturen generell eine positive Wir-kung auf Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit haben. Dies ist jedoch fraglich. Um das Po-tenzial eines Unternehmensclusters tatsächlich beurteilen zu können, ist es notwendig, den weiteren Kontext der sozialen Organisation der Produktion zu betrachten und Cluster anhand mehrerer Dimensionen zu analysieren: vertikal, horizontal, machtmäßig, institutionell und ex-tern. Hierfür werden an verschiedenen Medienstandorten in Deutschland (Leipzig, Frankfurt, München, Hamburg) Unternehmen der Medienbereiche Film/ Fernsehen/ Radio und neue di-gitale Medien untersucht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Leipzig, Frankfurt am Main, Mün-chen, Hamburg

METHODE: Cluster; Netzwerke; Projektarbeit; Wissen DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Bathelt, H.: The re-emergence of a media industry cluster in Leip-zig. in: European Planning Studies, Vol. 10, 2002, pp. 583-611.+++Bathelt, H.; Taylor, M.: Clusters, power and place: inequality and local growth in time-space. in: Geografiska Anna-ler, Vol. 84 B, 2002, pp. 93-109.+++Bathelt, H.; Boggs, J.: Towards a reconceptualization of regional development paths: is Leipzig's media cluster a continuation of or a rupture with the past? in: Economic Geography, Vol. 79, 2003, pp. 265-293.+++Bathelt, H.; Jentsch, C.: Die Entstehung eines Medienclusters in Leipzig: neue Netzwerke und alte Strukturen. in: Gräf, P.; Rauh, J. (Hrsg.): Networks and Flows: Telekommunikation zwischen Raumstruktur, Ver-flechtung und Informationsgesellschaft. Geographie der Kommunikation, Bd. 3. Hamburg u.a.: Lit Verl. 2002, S. 31-74.+++Bathelt, H.; Jentsch, C.: Wandel der Projektorganisation am Beispiel der Frankfurter und Leipziger Werbeindustrie. in: Petermanns Geographische Mittei-lungen, Jg. 148, 2004, Nr. 4, S. 44-51.+++Maskell, P.; Bathelt, H.; Malmberg, A.: Temporary clusters and knowledge creation: the effects of international trade fairs, conventions and other professional gatherings. SPACES, 2004-04 (ISSN 1612-8974). Marburg: Univ., FB Geogra-phie 2004. Download unter: http://geogate.geographie.uni-marburg.de/spaces .+++Jentsch, C.: Projektorganisation in der Frankfurter Werbeindustrie. SPACES, 2004-03. Marburg: U-

252 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.10 Medien und Ökonomie

niv., FB Geographie 2004. Download unter: http://geogate.geographie.uni-marburg.de/spaces . ARBEITSPAPIERE: Schuldt, N.: Temporäre Cluster: zur Rolle von Messen als Brücke zwi-schen lokaler Produktion und globalem Wettbewerb. Marburg, Univ., unveröff. Diplomarbeit, 2005.+++Gräf, A.: München in der Krise? Projektorganisation und Wachstumsprobleme in der Film- und Fernsehproduktion - eine mehrdimensionale Clusteranalyse. Marburg, Univ., unveröff. Diplomarbeit, 2005.

ART: Dissertation; Diplom; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 1999-10 ENDE: 2006-10 AUF-TRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Universität Marburg, FB 19 Geographie, Geographisches Institut (Deutsch-hausstr. 10, 35037 Marburg)

KONTAKT: Leiter (Tel. 06421-2824211, e-mail: [email protected]) [430-F] Gruber, Simone, M.A.; Kunz, Volker, Prof.Dr. (Bearbeitung); Kunz, Volker, Prof.Dr. (Leitung): Struktur- und Bedarfsanalyse der Medienwirtschaft und des Weiterbildungsbereichs in Mainz und dem Landkreis Mainz-Bingen INHALT: Theoretische und empirische Analyse der Bedeutung von Aus- und Weiterbildung

insbesondere für den Bereich der Medienwirtschaft; Erhebung von Daten zum Qualifizie-rungsbedarf und -angebot; Vergleich des Bildungsbedarfs der Medienunternehmen und der Angebote von Bildungsträgern; Aufzeigen von Problembereichen und Chancen für eine "ler-nende Region"; Ableitung von Handlungsempfehlungen; Integration der Perspektive Gender-Forschung. ZEITRAUM: 2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Mainz, Landkreis Mainz-Bingen

METHODE: In Kooperation mit dem Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, empirische Analyse. Untersuchungsdesign: Querschnitt DA-TENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 118; Medienunter-nehmen, Bildungsträger; Auswahlverfahren: total). Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Kunz, V.; Gruber, S.: Struktur- und Bedarfsanalyse für den Me-dienstandort Mainz und Mainz-Bingen. Bildungsangebot und Bildungsbedarf. 2003.

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-11 AUFTRAGGEBER: Land Rheinland-Pfalz; Stadt Mainz; Europäische Union; Bundesministerium für Bildung und For-schung FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Universität Mainz, FB 12 Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Abt. Systemanalyse und Systemvergleich, Wirtschaft und Gesellschaft (Colonel-Kleinmann-Weg 2, 55128 Mainz)

KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]) [431-L] Hachmeister, Lutz; Anschlag, Dieter (Hrsg.): Die Fernsehproduzenten: Rolle und Selbstverständnis, (Kommunikation audiovisuell, Bd. 32), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2003, 269 S., ISBN: 3-89669-423-5 INHALT: Der Band analysiert Rolle und Selbstbild der Fernsehproduzenten. In Beiträgen und

Interviews werden die Kommunikationsprozesse zwischen Sendern und Produktionsfirmen, die Ökonomie der Fernsehproduktion, der Einfluss der "Creative Producer" auf neue Formate

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 253 1.10 Medien und Ökonomie

und Sendereihen sowie die internationale Stellung der deutschen Fernsehproduktion unter-sucht. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen nach den Beziehungen zwischen Sendermanagern, Redakteuren, Programmplanern und Produzenten. (RG). Inhaltsverzeichnis: Lutz Hach-meister: Ein verborgener Beruf: für ein realistisches Modell der Fernsehproduktion (13-31); Norbert Sauer: Ungleich verteilte Kräfte: dem TV-Produktionsmarkt fehlt eine fundierte Formulierung der Interessen (32-37); Wolf Bauer: Gestärkt aus der Krise: Strategien für die Produktionsbranche (38-52); Regina Ziegler: Qualität und Innovation: Fernsehproduktion - wer ist verantwortlich? (53-61); Hermann Simon, Michael Paul: Die neue Ordnung: Medien-konzerne, Senderfamilien, Produktionswirtschaft (62-87); Alles keine Naturgesetze: ein Ge-spräch mit Hans Jahnke und Reinhold Elschot (88-119); Martin Wiebel: Der Fernsehspiel-Dramaturg als Produzent: Nachruf auf einen aussterbenden Beruf (119-126);Gebhard Henke: Macht-Dreieck: zum Stellenwert der öffentlich-rechtlichen Fernsehfilm-Redaktion (127-135); Preise oder Quoten: ein Gespräch mit Nico Hofmann (136-154); Volker Heise: Erfahrungen und Netzwerke: zur Strategie der Produktionsfirma Zero Film (155-161); Christiane Ruff: "the red dot": über die Entwicklung und Herstellung von Sitcoms fürs deutsche Fernsehen (162-173); ... wenn Sie selbst produzieren? Ein Gespräch mit Alfred Biolek (174-200); Ha-rald Keller: Qualität in Serie: die US-Produzenten Steven Bocho und David E. Kelly - ein Doppelporträt (201-212); Günter Rohrbach: In der Regel sehr teuer: das Fernsehen, das Kino und die großen Budgets (213-224); Was müssen Produzenten eigentlich können? Über Aus-bildungs- und Weiterbildungsangebote. Ein Gespräch zwischen Reinhard Hauff, Hansjörg Kopp und Georg Feil (225-237); Georg Feil: In der Zerreißprobe: wie deutsche Produzenten lernen unterzugehen (238-258). (RG)

[432-L] Hallenberger, Gerd: Fernsehformate und internationaler Formathandel, in: Hans-Bredow-Institut für Medienfor-schung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 159-167, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Neben Eigen- bzw. Autragsproduktionen und dem Programmeinkauf ist in den letzten

20 Jahren der "Formathandel" zu einer bedeutenden Programmquelle geworden. Angesichts der Tatsache, dass Fernsehpublika in der Regel einheimische Fernsehproduktionen bevorzu-gen, stellen die Formatadaptionen sowohl bei fiktionalen wie auch bei non-fiktionalen Fern-sehprogrammen einen Weg dar, publikumsattraktive und kostengünstige Programme zu prä-sentieren, die die nationalen Eigenheiten und aus der je eigenen Fernsehgeschichte erwachse-nen Gewohnheiten berücksichtigen. Im Formathandel bilden die Unterhaltungssendungen wie die daily soaps einen Schwerpunkt, im Bereich der non-fiktionalen Unterhaltungssendungen sind die Quizsendungen, Spielshows, Taklshows und Reality-TV die bevorzugten Formate. Der Beitrag gibt eine Übersicht über die rechtlichen Probleme, die Entwicklung und die aktu-ellen Tendenzen des Formathandels. (PT)

[433-L] Heinrich, Jürgen: Pressefusionskontrolle, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommu-nikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 2, S. 83-85 INHALT: "Die Pressefusionskontrolle wird im deutschen Wettbewerbsrecht (GWB) im Prinzip

bislang so gehandhabt wie die Fusionskontrolle in anderen Bereichen der Wirtschaft; der ein-

254 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.10 Medien und Ökonomie

zige Unterschied ist, dass die Aufgreifschwellen wesentlich niedriger liegen. Statt der übli-chen Aufgreifschwelle von 500 Millionen Euro gilt für Presseunternehmen (wie für Rund-funkunternehmen auch) eine Aufgreifschwelle von 25 Millionen Euro und statt einer Baga-tellschwelle von 10 Millionen Euro gilt die Bagatellschwelle von 750.000 Euro. Diese Rege-lungen haben sich im Prinzip bewährt: von 81 rechtskräftig entschiedenen Zusammen-schlussverboten betrafen alleine 24 den Pressebereich." (Autorenreferat)

[434-L] Hutzschenreuter, Thomas; Espel, Philipp; Schneemann, Arne: Marketingoptionen in der Musik- und Filmindustrie, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 2, S. 61-73 INHALT: "Die Musik- und Spielfilmindustrie unterliegt sowohl auf der Angebots- als auch auf

der Nachfrageseite einem Wandel. Die in dieser Arbeit auf großzahliger empirischer Basis vorgenommene systematische Erhebung und Beschreibung des Angebots und seiner Struktu-ren erlaubt eine bessere Orientierung sowie den wissenschaftlichen Zugang zu weiterführen-den Untersuchungen. Das Angebot lässt sich durch Marketingoptionen beschreiben und sys-tematisieren. (Die Autoren) erheben das aktuelle Angebot in Form von 115 verschiedenen Marketingoptionen sowie 71 bisher ungenutzten Gestaltungsmöglichkeiten und beschreiben es durch ein objektives Eigenschaftsraster von 27 Eigenschaften mit 82 Eigenschaftsausprä-gungen. Die Struktur des Angebots wird durch sechs Cluster beschrieben, die sich vorrangig nach den Eigenschaften des Kanals trennen. Eine Vergleichsanalyse mit den bisher ungenutz-ten Möglichkeiten legt den Schluss nahe, dass wesentliche Differenzierungspotentiale inner-halb des bestehenden Angebots unausgenutzt bleiben. Die Ergebnisse erlauben die Ableitung erster Handlungsimplikationen für die Anbieter der Musik- und Filmindustrie." (Autorenrefe-rat)

[435-L] Kaiser, Ulrich: An estimated model of the German magazine market, (Discussion Papers / Wissenschaftszent-rum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Markt und politische Ökonomie, Abtei-lung Wettbewerbsfähigkeit und industrieller Wandel), Berlin 2004, 39 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20040106995; Graue Literatur; URL: http://skylla.wz-berlin.de/pdf/2004/ii04-07.pdf); Forschungsbericht/Nummer: SP II 2004-07 INHALT: "Diese Arbeit entwickelt und schätzt ein Modell für die Gewinnmaximierung deutscher

Zeitschriften. In der ökonometrischen Analyse werden vierteljährliche Daten des Zeitraums 1998 bis 2001 verwendet. Es zeigt sich, dass die Preise von Zeitschriften, deren Anzeigen-preis besonders stark auf Veränderungen in der verkauften Auflage reagieren, deutlich unter den Produktionskosten liegen. Zudem finden sich grosse und hochsignifikante Skalenerträ-ge." (Autorenreferat)

[436-L] Kempf, Matthias; Hagenhoff, Svenja: Strategien für die Medienindustrie im Wandel, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medien-management und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 2, S. 99-100

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 255 1.10 Medien und Ökonomie INHALT: "Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert seit 2003 den

Aufbau des Forschungsschwerpunkts 'Internetökonomie'. Insgesamt wurden aus mehreren Hundert Anträgen sieben regionale Forschungscluster zur Förderung durch das BMBF aus-gewählt. Zwei dieser interdisziplinären Forschungscluster beschäftigen sich mit der Medien-industrie. Mediaconomy ist eine Kooperation aus fünf Einrichtungen der Georg-August-Universität Göttingen, intermedia wird aus fünf Instituten der Ludwig-Maximilians-Uni-versität München gebildet. Die Förderung unter dem Projektträger DLR ist zunächst bis Ende 2007 ausgelegt. (...) Die beiden Forschungsgscluster sind klar gegeneinander abgegrenzt. me-diaconomy verfolgt einen breiten Ansatz über alle Wertschöpfungsstufen hinweg, intermedia befasst sich primär mit Informationsintermediären. Zudem betrachtet mediaconomy explizit rechtliche Fragestellungen, intermedia setzt einen Schwerpunkt auf das Thema 'Peer-to-Peer'. Bezüglich der inhaltlichen Schnittstellen stimmen sich die Projekte eng in Arbeitsgruppen ab. Eine gemeinsame Ringvorlesung ist geplant. Erste Zwischenergebnisse der Projekte werden im Laufe des lahres 2004 publiziert." (Autorenreferat)

[437-F] Krap, Niels, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Blum, Ulrich, Prof.Dr.rer.pol.habil. (Betreu-ung): Der Wettbewerb auf dem Rundfunkmarkt: gibt es ein differenzierendes Gleichgewicht? INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Dissertation BEGINN: 2003-05 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:

Wissenschaftler INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für

VWL, insb. Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung (01062 Dresden) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0351-46334047, e-mail: [email protected]) [438-L] Krätke, Stefan: Kreatives Wissen in stadtregionaler Perspektive - Medienwirtschaft im Metropolenraum Berlin, in: Ulf Matthiesen (Hrsg.): Stadtregion und Wissen : Analysen und Plädoyers für eine wis-sensbasierte Stadtpolitik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 93-107, ISBN: 3-8100-3950-0 INHALT: Unter dem Themenkomplex 'Vernetzte Formen der Wissenserzeugung: Wissensmi-

lieus, Medien und wissensbasierte Dienstleistungen' beschäftigt sich der Beitrag mit der räumlichen Organisation von wissensintensiven Aktivitätszweigen der Stadt- und Regional-ökonomie am Beispiel der Medienwirtschaft in Berlin. In einem ersten Schritt wird der Stel-lenwert von 'Wissen und Lernen' in neueren Konzepten der Regionalwissenschaft skizziert. Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang die Theorie der regionalen Cluster-bildung. Cluster sind als räumliche Konzentration von Unternehmen und weiteren Akteuren einer bestimmten Wertschöpfungskette (z.B. Filmproduktion, Automobilbau usw.) zu verste-hen. Sie können in verschiedensten wirtschaftlichen Aktivitätsfeldern und in zahlreichen Städten oder Regionen identifiziert werden. Vor diesem Hintergrund erfolgt im Anschluss die Darstellung der Clusterbildung der Medienwirtschaft im Metropolenraum Berlin. Sodann wird in einem dritten Schritt eine Verbindung von stadtregionaler und globaler Maßstabsebe-ne der Betrachtung von 'urban knowledge clusters' hergestellt, indem die transnationale Ver-

256 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.10 Medien und Ökonomie

netzung wissensintensiver Produktion der globalen Medienstadt Berlin aufgezeigt wird. (ICG2)

[439-L] Lee, Micky: Unesco's conceptualization of women and telecommunications 1970-2000, in: Gazette : inter-national journal of mass communications studies ; press, radio, television, propaganda, public opi-nion, advertising, public relations, Vol. 66/2004, Nr. 6, S. 533-552 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag, basierend auf den Ergebnissen der Dissertation der Autorin, erörtert die

Grundsätze und Überlegungen der UNESCO zum Thema Frauen und Telekommunikation. Im Gegensatz zu dem Ansatz der UNESCO wird Telekommunikation unter dem ökonomi-schen Aspekt als Industrieunternehmen verstanden und konstatiert, dass Frauen in der Distri-bution, Produktion und Konsumption dieses Bereichs gegenüber Männern benachteiligt sind. Die Analyse der Programme auf den Weltfrauenkonferenzen in dem Zeitraum 1970-2000 las-sen erkennen, dass Frauen im Bereich Telekommunikation auf drei Rollen festgelegt werden: (1) als "Dargestellte", (2) als Medienexpertinnen, (3) als Anwenderinnen neuer Kommunika-tionstechnologien. Zusammengefasst wird konstatiert, dass Frauen nur durch die Verfügung über Telekommunikation (Produktionsmittel) und deren Kontrolle gleichberechtigten Anteil an den neuen Technologien besitzen können. (DY)

[440-L] Müller, Jens: Markenmanagement im Fernsehen: ein Beispiel aus dem ZDF, in: MedienWirtschaft : Zeit-schrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 2, S. 86-93 INHALT: "Fernsehsender müssen bei begrenzten Budgets entscheiden, welche Mittel für Pro-

gramme und Kommunikation eingesetzt werden. Als eine erfolgreiche Strategie der Profilie-rung wird das Entwickeln von Sender- und Formatmarken angesehen. Konzepte, die sich in anderen Branchen bewährt haben, können auch in dem durch ökonomische Besonderheiten geprägten TV Markt zur Anwendung kommen. Gleichwohl geht der Transfer von Ansätzen des Markenmanagements auch mit dem Übertragen entsprechender Unsicherheiten einher: Welche Kausalitäten bestehen eigentlich in welcher Ausprägung und mit welcher Bestimmt-heit zwischen Bekanntheit, Image, Markierung und messbaren Verhaltensweisen? Dieser Frage geht der vorliegende Beitrag nach. Er verdeutlicht anhand von Beispielen, wie Ansätze eines systematischen Markenmanagements für TV-Sender aussehen können. Er versteht sich als Vorschlag, das analytische, kreative und intuitive Potenzial noch stärker ökonomisch fun-diert zu nutzen." (Autorenreferat)

[441-L] Ottler, Simon; Radke, Petra (Hrsg.): Aktuelle Strategien von Medienunternehmen: Ergebnisse der Ravensburger Mediengesprä-che, (Reihe Medien-Skripten : Beiträge zur Medien- und Kommunikationswissenschaft, Bd. 40), (Ravensburger Mediengespräche, 2003, Ravensburg), München: R. Fischer 2004, 193 S., ISBN: 3-88927-344-0

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 257 1.10 Medien und Ökonomie INHALT: Der vorliegende Band ist das Ergebnis einer Fachtagung des Studienbereichs Medien-

und Kommunikationswirtschaft an der Berufsakademie Ravensburg. Das System der Berufs-akademien verbindet fachwissenschaftliches Studium auf Hochschulniveau mit Berufspraxis in einem Unternehmen. Als Vortragende waren daher Vertreter aus der Wissenschaft eingela-den, ebenso führende Mitarbeiter der Ausbildungsunternehmen, darunter auch ehemalige Studierende der BA Ravensburg. Das Symposium wurde im Oktober 2003 anlässlich des 25-jährigen Bestehens der BA Ravensburg veranstaltet und hatte - der Idee der Berufsakademie folgend die vielfach gewünschte Verknüpfung aus Theorie und Praxis zum Ziel. Angesichts der gegenwärtig eher ungünstigen wirtschaftlichen Entwicklungen, von denen auch die einst wachsende Medienbranche betroffen ist, galt es der Frage nach strategischen Handlungsopti-onen der deutschen Medienunternehmen nachzugehen. Die Ergebnisse der Vorträge und Dis-kussionen liegen nun in gedruckter Form vor. Der erste Teil des vorliegenden Bandes stellt einige strategische Überlegungen aus wissenschaftlicher Sicht bereit. Im zweiten Teil erfolgt anhand einer aktuellen Studie ein Überblick über das Mediennutzungsverhalten der deutschen Bevölkerung. Der dritte Teil umfasst strategische Analysen und Beispiele aus folgenden Me-diengattungen: Öffentlich-rechtliches Fernsehen, Privates Fernsehen, Zeitungen, Publikums-zeitschriften, Fachzeitschriften, Buch sowie Neue Medien. Im vierten Teil wird die Podiums-diskussion mit dem Thema 'Integrierte Medienunternehmen - Utopie oder Realität?' wieder-gegeben. (KB). Inhaltsverzeichnis: Simon Ottler, Petra Radke: Strategische Handlungsoptio-nen deutscher Medienunternehmen (9-32); Insa Sjurts: Vom Mono-Erlösmodell zur multiplen Erlösstruktur: Handlungsoptionen im deutschen Fernsehmarkt 2003 (33-43); Friedrich Then Bergh: Fortführung versus Liquidation als strategische Alternativen insolventer Medienunter-nehmen - eine betriebswirtschaftliche Analyse (45-52); Claudia Dubrau: MiT - Medien im Tagesablauf (55-63); Stephen Wirth: Das ZDF im Wettbewerb (67-81); Jörg Blumtritt: Per-spektiven in der TV-Vermarktung (83-98); Ulli Hartmann: Print - erfolgreiche Konzepte in der Krisenbranche am Beispiel der Financial Times Deutschland (99-109); Ingo Müller: Der Markt der Publikumszeitschriften. Fallbeispiel: Markteinführung und Marktstrategie von FOCUS MONEY (111-132); Joachim Herbert: Neue Herausforderungen für Fachzeitschrif-ten (133-144); Jens Schadendorf: Der Markt der Wirtschaftsbücher. Entwicklungen - Strate-gien - Trends (145-160); Karin Reinhard, Frank Rauchfuß: Cross-Media Publishing & Mana-gement - erfolgreich agieren auf veränderte Anforderungen an die Medienbranche (161-174); Thomas Heß, Henrik Hörning, Frank Rauchfuß, Karin Reinhard: Intergrierte Medienunter-nehmen - Utopie oder Realität? (Podiumsdiskussion).

[442-L] Pauwels, Caroline; Loisen, Jan: Von GATT zu GATS und darüber hinaus: die Bedeutung der WTO für die audiovisuelle Po-litik, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 10, S. 489-499 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/pauwels_10-2004.pdf?foid=12806) INHALT: "Seit in der so genannten Uruguay-Runde der Verhandlungen der Welthandelsorganisa-

tion WTO das Übereinkommen GATS zum internationalen Handel mit Dienstleistungen be-schlossen wurde, gerät auch der audiovisuelle Sektor, vor allem Film und Fernsehen, stärker in das Blickfeld der globalen Handelspolitik. Den Europäern unter Führung Frankreichs war es seinerzeit nicht gelungen, eine generelle Ausnahmeregelung für den Kulturbereich ('excep-tion culturelle') durchzusetzen. Stattdessen versuchen sie seither, die vor allem von den USA, aber auch von Japan und anderen gewünschte vollständige Liberalisierung der Kulturindustrie

258 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.10 Medien und Ökonomie

zu verhindern und den Status quo in der Medienregulierung zu sichern. Neben der Verteidi-gung der wirtschaftlichen Interessen der jeweiligen nationalen audiovisuellen Produzenten liegt der Kern des Konfliktes in der unterschiedlichen Betrachtungsweise der Kultur: Wäh-rend für die USA Kultur eine Ware wie andere darstellt, ist für Europa und Kanada Kultur auch ein wichtiger Teil der nationalen Identität, die es auch durch entsprechende Gesetze zu bewahren gilt ('Protektionismus'). Mit dem GATS-Übereinkommen verpflichten sich alle WTO-Teilnehmerstaaten zur Liberalisierung im Dienstleistungssektor wodurch unter ande-rem die in Europa weit verbreiteten Förderprogramme für Film und Fernsehen, die verschie-denen Finanzierungssysteme des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sowie andere staatliche Maßnahmen im audiovisuellen Sektor in die Diskussion geraten könnten. Der Ausgang der laufenden WTO-Verhandlungen (Doha-Runde) ist für den audiovisuellen Sektor gegenwärtig kaum vorherzusagen; die Lage ist aufgrund der verschiedenen Interessen, aber auch durch die vielfältige Verknüpfung mit anderen Regelungsbereichen äußerst kompliziert. Verschiedene Vorschläge der letzten Jahre zielen auf eine Überbrückung des Grundkonflikts zwischen öko-nomischem und kulturpolitischem Ansatz. Von der UNESCO und anderen wird das Konzept der kulturellen Vielfalt als eine Möglichkeit gesehen, die ökonomischen Notwendigkeiten an-zuerkennen und Freiraum für nationale Kulturpolitiken zu sichern. Für die Europäische Union wird es weiter eine größere Herausforderung bleiben, dem Liberalisierungsdruck standzuhal-ten und die innerhalb der EU gültigen Standards zu verteidigen. Eine besondere Rolle kommt in der WTO zunehmend den Entwicklungsländern zu, von denen einige (z.B. Brasilien, In-dien) inzwischen selbst über eine florierende, exportorientierte audiovisuelle Industrie verfü-gen." (Autorenreferat)

[443-L] Picot, Arnold; Fiedler, Marina: Digital-Rights-Management, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 3, S. 125-129 INHALT: "Die ökonomische Verwertung von Sach- und Dienstleistungen ist an die Möglichkeit

zur eindeutigen Definition und Durchsetzung von Rechten gebunden (...). Copyrights, Patente und andere Rechte versuchen ein Gleichgewicht zwischen dem Schöpfer und der Allgemein-heit herzustellen. Der Schöpfer von solchen geistigen Werken erhält so ein Verwertungsrecht und die Allgemeinheit ein Zugriffsrecht auf dieses Werk. Die weite Verbreitung des Internet und die zunehmende Erstellung von digitalen Gütern verschiebt dieses Gleichgewicht zu-nächst einmal zugunsten der Allgemeinheit. Es ist nun sehr viel leichter auf immaterielle Gü-ter zuzugreifen, diese zu kopieren und weiterzuverbreiten." (Autorenreferat)

[444-F] Roost, Frank, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Bodenschatz, Harald, Prof.Dr. (Betreuung): Stadtplanungsprojekte der globalen Medienindustrie - das Beispiel Sony INHALT: Welche Rolle spielen Urban Entertainment Centers in den Vermarktungsstrategien

globaler Medienkonzerne und wie gehen die Kommunen mit dieser planerischen Herausfor-derung um? Dienen Metropolen dabei der Medienindustrie als strategische Standorte, so wie die Global Cities der Finanzindustrie als Koordinationszentren der Globalisierung dienen? ZEITRAUM: 1990 bis 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin, New York, San Francisco, Tokyo

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 259 1.10 Medien und Ökonomie METHODE: Ist Saskia Sassens Global-City-These auch auf die Standortwahl der globalen Me-

dienindustrie anwendbar? VERÖFFENTLICHUNGEN: Sony Center Berlin - strategischer Standort eines globalen Me-

dienkonzerns. in: Schäfer, Uta; Diller, Christian (Hrsg.): Wider die Globalisierungsangst! Berlin: Verl. für Wissenschaft und Forschung 1999.+++Corporate Image City: Sony-Großprojekte in Berlin, San Francisco und Tokio. in: Stadtbauwelt, Jg. 91, 2000, 48.+++ Met-ropolen als Standorte imageorientierter Großprojekte - das Beispiel Tokyo. in: Planungsrund-schau, 2003, Nr. 8.

ART: Dissertation BEGINN: 2000-10 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. VII Architektur, Umwelt, Gesellschaft, Institut für Soziologie Fachgebiet Planungs- und Architektursoziologie (Franklinstr. 28-29, FR 2-5, 10587 Berlin)

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-314-25971, e-mail: frank.roost@tu-berlin) [445-L] Röper, Horst: Bewegung im Zeitungsmarkt 2004: Daten zur Konzentration der Tagespresse in der Bun-desrepublik Deutschland im I. Quartal 2004, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 6, S. 268-283 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/roeper_6-2004.pdf?foid=11388) INHALT: "Noch hält die Krise im Zeitungsmarkt an, und die Rezession im Werbemarkt ist noch

nicht überwunden. Gleichzeitig wächst die horizontale Konzentration, da viele Lokalausga-ben inzwischen eingestellt wurden bzw. Verlage vollständig oder teilweise verkauft wurden (z.B. die Frankfurter Rundschau). Erst in jüngster Zeit gibt es im deutschen Zeitungsmarkt wieder neue Markteinführungen. Der Marktanteil der fünf größten Verlagsgruppen ist im ers-ten Quartal 2004 gegenüber dem Vergleichsquartal im Jahr 2002 bei den Abonnementzeitun-gen mit 28,8 Prozent exakt gleich geblieben, während er bei den Boulevardzeitungen jetzt 95,1 Prozent beträgt gegenüber 94,6 Prozent zwei Jahre zuvor. Im Gesamtmarkt ist der Anteil der zehn auflagenstärksten Verlagsgruppen aufgrund von Auflagenverlusten bei Boulevard-zeitungen (BILD, Express) sogar erstmals seit vielen Jahren leicht rückläufig und liegt bei 56,1 Prozent (2002: 56,3%). Bei der Axel Springer AG übernahm die Verlegerin Friede Springer die Mehrheit im Konzern, und außerdem baut Springer das Zeitungsgeschäft im Ausland aus. Die Zusammensetzung der Verlagsgruppe WAZ aus Essen blieb in den letzten beiden Jahren unverändert, wobei der Konzern in Nordrhein-Westfalen wie auch in Thürin-gen Auflage eingebüßt hat. Die Verlagsgruppe Stuttgarter Zeitung/ Die Rheinpfalz/ Südwest Presse übernahm eine weitere Lokalzeitung, und bei der Verlagsgruppe M. DuMont Schau-berg aus Köln soll nach Einsparungen und Verkäufen jetzt wieder expandiert werden. Der seit Jahrzehnten expandierende Konzern des Verlegers Dirk Ippen ist zuletzt weitgehend unver-ändert geblieben, Gleiches gilt für die Verlagsgruppe Frankfurter Allgemeine Zeitung. Die Verlagsgruppe Holtzbrinck hofft für den Kauf des Berliner Verlags (Berliner Zeitung und Berliner Kurier) auf eine Deregulierung des Kartellrechts. Bei Gruner + Jahr ist der geplante weitgehende Ausstieg aus dem Zeitungsmarkt noch nicht vollzogen. Die Verlagsgesellschaft Madsack in Hannover ist u.a. durch Expansion ins Nachbarland Hessen auf den neunten Rang unter den größten Verlagsgruppen aufgestiegen, während die Verlagsgruppe Süddeutscher Verlag vom neunten auf den zehnten Rang abrutschte und durch die Werbekrise in erhebliche Schwierigkeiten geriet. Die vom Bundeswirtschaftsminister geplante Novellierung der Pres-

260 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.10 Medien und Ökonomie

seklausel im Presserecht würde den Expansionswünschen mittlerer Verlage entgegenkom-men. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass auch wettbewerbsschädliche Übernahmen akzeptiert werden sollen, was zum Widerspruch von Bundeskartellamt und Monopolkommission führte. Um der Auflagen-Anzeigen-Spirale als dem Kernproblem für die Zeitungsvielfalt entgegen-zuwirken, schlägt der Autor ein Optionsrecht für nachrangige Wettbewerber vor, um diesen die Durchsetzung einer Anzeigenkombination mit dem im Markt führenden Wettbewerber einzuräumen." (Autorenreferat)

[446-L] Schneider, Beate; Schütz, Walter J. (Hrsg.): Europäische Pressemärkte: Annäherungen an eine länderübergreifende Zeitungsstatistik, (Relation , N.F.), Wien: Verl. d. Österreich. Akad. d. Wiss. 2004, 379 S., ISBN: 3-7001-3279-4 INHALT: Für den europäischen Pressemarkt gibt es keine vergleichbaren statistischen Angaben.

Das Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung Hannover hat sich angesichts dieser Situation das Ziel gesetzt, einheitliche Maßstäbe für die Erfassung und Zuordnung von Presseerzeugnissen zu entwickeln. Der Band dokumentiert die Ergebnisse dieses internationa-len Forschungsvorhabens, an dem sich Vertreter aus 14 europäischen Staaten beteiligt haben. Ihre Berichte werden eingeleitet durch Beiträge über die wettbewerbsrechtlichen Grundlagen in der EU und über vergleichbare Ansätze in der Erforschung der europäischen Pressemärkte. (RG). Inhaltsverzeichnis: 1. Methodischer Ansatz für eine Zeitungsstatistik in Europa - Beate Schneider, Walter J. Schütz: Ziele und Instrumente des Forschungsvorhabens 'Europäische Pressemärkte' (19-31); Erhebungsbogen zur Erfassung relevanter Merkmale der Zeitungssta-tistik (33-66); Zeitungsstatistik von 14 europäischen Ländern im Vergleich (67-93); Dieter Stürzebecher: Europäische Pressemärkte: Grundlagen und Statistik des Zeitungswesens (95-112). 2. Presse im zusammenwachsenden Europa - Hanns Peter Nehl: Europäische Presse-märkte im Lichte des EG-Wettbewerbsrechts (115-127); Josef Seethaler: Vergleichende An-sätze in der Erforschung der europäischen Pressemärkte: ein Literaturbericht (129-163). 3. Statistik nationaler Pressemärkte in Europa - Guido Ros: Belgien: Probleme einer verglei-chenden Zeitungsstatistik (167-179); Minka Zlateva, Petranka Fileva: Bulgarien: Fragen der Kategorienbildung bei der statistischen Analyse des Zeitungsmarktes (181-193); Walter J. Schütz: Deutschland: von der Katalogauszählung über die Fragebogenauswertung zur Stich-tagsammlung (195-211); Epp Lauk: Estonia: Some reflections on comparability of newspa-pers market (213-221); Ragnar Karlsson: Iceland: mapping the newspaper market 1980-2003 (223-263); Genovaitè Burneikienè: Litauen: Entwicklung und Stand des Pressewesens (265-269); Piet Bakker: Netherlands: national and regional newspapers in competitive markets (271-280); Gabriele Melischek, Josef Seethaler, Katja Skodacsek: Österreich: die Zeitungs-stichtagserhebung im Kontext einer Analyse der Marktstrukturen (281-326); Marek Jachi-mowski, Ilza Kowol: Polen: Aufbruch in einen liberalen Zeitungsmarkt (327-337); Galina Woronenkowa: Russland: Zeitungsmarkt 1999-2003 - Quo vadis? (339-355); Miroljub Ra-dojkovic: Serbia: national developments and European statistical standards (357-365); Samu-el Brecka: Slowakei: Mediensystem im Umbruch (367-379).

[447-F] Scholz, Christian, Univ.-Prof.Dr.; Eisenbeis, Uwe, M.A. (Bearbeitung): Strategische Entscheidungen in Medienunternehmen

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 261 1.10 Medien und Ökonomie INHALT: Medienunternehmen befinden sich derzeit in einer schwierigen Lage. Die Konjunktur

lahmt, Anzeigen- und Werbeschaltung sind rückläufig. Aber was tun? Soll man sich auf sein ursprüngliches Kerngeschäft konzentrieren oder über eine Cross-Media-Strategie diversifizie-ren? Konzentration auf den lokalen Markt oder doch internationale Allianzen? Oder einfach nur Hoffen auf den konjunkturellen Aufschwung? Sicher werden auch Fehler gemacht. Aber welche und wo? Seriöse und begründbare Antworten sind bisher kaum zu finden. Dies liegt sicher auch an der bislang unzureichenden Forschung im Bereich des Medienmanagements. Denn: So spannend und lohnenswert die Beschäftigung mit der Medienbranche auch ist, auf der Landkarte der Forschung sind im Bereich Medien- und Kommunikationsmanagement noch viele weiße Flecken zu verzeichnen. In einen dieser Bereiche will der Lehrstuhl für Be-triebswirtschaftslehre, insb. Organisation, Personal- und Informationsmanagement (Prof.Dr. Christian Scholz) an der Universität des Saarlandes mit einer Untersuchung zum Thema der Anwendung von Planungsinstrumenten zur Strategiefindung in Unternehmen der Medien-branche vordringen: 1. Zum einen soll das gerade für die Medienbranche strategisch wichtige Spannungsverhältnis Darwinismus vs. Opportunismus - systematisiert im Phänomen des "Darwiportunismus" (vgl. Scholz 2003) - thematisiert werden. Sind sich die Medienunter-nehmen ihrer Situation im Darwiportunismus-Kontext bewusst? Reagieren sie entsprechend? 2. Zum anderen soll ein Überblick über den Einsatz und die Anwendung von Planungsin-strumenten zur Strategiefindung in Unternehmen der Medienbranche erarbeitet werden. Wel-che Tools und Instrumente werden zur Strategiefindung und Planung (vgl. Scholz 2000) in Unternehmen der Medienbranche eingesetzt? Lassen sich aus den Erkenntnissen Zusammen-hänge mit dem Darwiportunismus-Phänomen ableiten? 3. Ein weiteres Ziel des Projektes: Verbesserung der Lehre für angehender Medienmanager und ggf. Anpassung der Ausbildung im Bereich Medienmanagement und Strategielehre an die tatsächlich in den Unternehmen er-forderlichen Skills.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Scholz, Christian; Eisenbeis, Uwe: Darwiportunismus in der Medienbranche: strategisches Management ohne strategisches Denken? Arbeitspapier, Nr. 82. Saarbrücken: Univ., Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Organisation, Personal- und Informationsmanagement 2004, 23 S. Abrufbar im Internet unter: http://www.orga.uni-sb.de/forschung/sem/arbeitspapier82.pdf .

ART: keine Angabe BEGINN: 2003-07 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Universität Saarbrücken, Fak. 01 Rechts- und Wirtschaftswissenschaft, FR 1.3 BWL Lehrstuhl für BWL, insb. Organisation, Personal- und Informationsmanagement (Post-fach 151150, 66041 Saarbrücken)

KONTAKT: Scholz, Christian (Prof.Dr. Tel. 0681-302-4120, Fax: 0681-302-3702, e-mail: [email protected])

[448-L] Schuler, Thomas: Medienmacht aus Gütersloh, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 3, S. 100-104 INHALT: Ausführlich berichtet der Autor über seine Recherchen für ein Buch über die Familie

Mohn und dem in Gütersloh ansässigen Bertelsmann-Konzern. Dargestellt werden neben den aufwändigen Recherchen auch die Interviews mit Familienmitgliedern (frühere Ehefrau R. Mohns und dem Sohn aus erster Ehe) zu persönlichen Fragen, da in der Öffentlichkeit "mora-lische Prinzipien" als Selbstverständnis des Konzerns gelten. Da die wichtigsten Protagonis-

262 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.10 Medien und Ökonomie

ten - R. und Liz Mohn - dem Autor zu keinem Interview zur Verfügung standen, wurden die Informationen durch viele Mitarbeiter, Freunde und Wegbegleiter in offenen Gesprächen ge-sammelt. (DY)

[449-F] Sick, Stefan (Bearbeitung); Schoder, Detlef, Prof.Dr. (Leitung); Schoder, Detlef, Prof.Dr. (Betreuung): Akzeptanz der Mass Customization am Beispiel der individualisierten gedruckten Zeitung INHALT: Erklärungsmodell zur "Adoption of mass customized products". Befagt wurden 2.100

Menschen speziell zur Haltung gegenüber individualisierten Zeitungen. In Zusammenarbeit mit IfD Allensbach bislang umfangreichste Leseranalyse zum Thema Individualisierung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

METHODE: Erklärungsmodell auf Grundlage des TAM (Technology Acceptance Model); Aus-wertung mit Structural Equations Modeling (SEM), speziell PLS. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 2.100; sozio-demografisch repräsentativ für Deutschland; Auswahlverfahren: Stichproben-plan von IfD Allensbach). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FI-NANZIERER: Institution

INSTITUTION: Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Seminar für Wirtschaftsinformatik, insb. Informationsmanagement (Pohligstr. 1, 50969 Köln)

KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-470-5325, e-mail: [email protected]) [450-L] Siegert, Gabriele; Lobigs, Frank (Hrsg.): Zwischen Marktversagen und Medienvielfalt: Medienmärkte im Fokus neuer medienöko-nomischer Anwendungen, (Schriften zur Medienwirtschaft und zum Medienmanagement, Bd. 6), (Workshop "Vom Theorien-Diskurs zur Theorien-Anwendung! Anwendung und Erklärungspoten-zial theoretischer Ansätze für medienökonomische Fragestellungen", 2002, Zürich), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 200 S., ISBN: 3-8329-0519-7 INHALT: "Kann es wirksamen Medienwettbewerb geben, oder versagt der Markt bei Medien?

Welche Medienvielfalt bringt der Markt hervor?" Diese Grundfragen werden im Rahmen neuer Medienökonomischer Anwendungen untersucht. Der Band dokumentiert eine Auswahl der Vorträge auf dem Workshop der Fachgruppe Medienökonomie in der Deutschen Gesell-schaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft vom November 2002 in Zürich. (RG). Inhaltsverzeichnis: 1. Medienökonomie im Spannungsfeld zwischen Publizistik- und Wirtschaftswissenschaft - Ulrich Saxer: Qualifizierte Transdisziplinarität (15-30); Bruno S. Frey: Inspirierende Ökonomie und die Medien (31-36). 2. Medienmärkte zwischen Marktver-sagen und wirksamem Wettbewerb - Marco Czygan: Marktversagen im Hörfunk und ord-nungspolitische Empfehlungen (39-52); Frank Lobigs: Funktionsfähiger journalistischer Wettbewerb: institutionenökonomische Herleitung einer fundamentalen publizistischen Insti-tution (53-68); Siegbert Messmer: Digitales Fernsehen in Deutschland im Lichte der Con-testable Markets-Theorie (69-82). 3. Medienmärkte und Medienvielfalt - Wolfgang Seufert: Ökonomische Restriktionen für die Ausdifferenzierung des Medienangebotes am Beispiel des deutschen Zeitschriftenmarktes (85-99); Günter Lang: Strategie und Vielfalt: eine Anwen-dung des Hotelling'schen Positionierungsmodells auf Medienmärkte (100-112); Mike Fried-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 263 1.10 Medien und Ökonomie

richsen: Konsumentenerwartungen und Produktnutzen im interaktiven TV-Markt (113-132). 4. Der "Homo oeconomicus" als Medienmacher und Mediennutzer - Susanne Fengler, Ste-phan Ruß-Mohl: Ökonomik als Perspektive für Journalismusforschung: das Beispiel Medien-journalismus (135-149); Reto Jegen, Bruno S. Frey: TV-Konsum und Rationalität (150-166). 5. Der Medienmarkt im Rahmen globaler Kapitalismusanalysen - Marie-Luise Kiefer: Me-dien und neuer Kapitalismus (169-183); Christian Steininger: Zum Verhältnis von Markt und Öffentlichkeit: ein Beitrag zur medienökonomischen Institutionengenese des Antisemitismus (184-196).

[451-L] Sjurts, Insa: Medienkrise und Unternehmensstrategien der Global Player: Persistenz vs. Dekonstruktion der Wertschöpfungsketten, in: Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 100-111, ISBN: 3-8329-0603-7 INHALT: Nach vielen Jahren kontinuierlichen Wachstums geriet die Medienbranche zu Beginn

des neuen Jahrtausends in eine schwere globale Krise, die nicht nur auf die weltweite Kon-junkturschwäche zurückzuführen ist. Ein Großteil der wirtschaftlichen Probleme in der Bran-che resultiert aus der Überschätzung der Nachfrage- und Synergiepotenziale. Die "erfolgs-verwöhnte Medienbranche" wurde tiefgehend verunsichert und verlor an Ansehen. Deshalb zielen die strategischen und marktlichen Aktivitäten der großen Medienunternehmen gegen-wärtig darauf, das Vertrauen der Kapitalanleger, der Rezipienten und der Werbewirtschaft wiederzugewinnen. In dem Beitrag werden die strategischen Konzepte der Global Player in der Medienbranche als Reaktion auf die Krisensituation wertschöpfungsorientiert rekon-struiert. Ihre Handlungsmuster werden strategietheoretisch erklärt und im Hinblick auf ihre Erfolgsträchtigkeit diskutiert. Die Analyse bezieht sich auf die sechs umsatzstärksten Me-dienunternehmen der Welt: AOL Time Warner, Walt Disney, den französischen Mischkon-zern Vivendi Universal, Viacom, Bertelsmann und Murdoch's News Corporation. (PT)

[452-F] Spachmann, Klaus (Bearbeitung); Mast, Claudia, Prof.Dr.Dr.habil. (Leitung): Die aktuelle Zeitungskrise. Aus Sicht der Chefredakteure ein grundsätzliches Strukturprob-lem INHALT: Um aktuelle Entwicklungen im Tageszeitungsjournalismus einschätzen zu können, hat

das Fachgebiet für Kommunikationswissenschaft und Journalistik eine Umfrage unter den Chefredakteuren aller deutschen Tageszeitungen mit Vollredaktionen durchgeführt. Das Er-gebnis: Die befragten Chefredakteure bewerten die aktuelle Zeitungskrise durchaus als grundsätzliches Strukturproblem der Verlage. Aus ihrer Sicht muss v.a. die Zielgruppenorien-tierung der Berichterstattung in Zukunft weiter zunehmen, will die Tageszeitung ihre Stellung beim Leser halten und weiter ausbauen. Ein wichtiges Instrument ist hierbei auch das Inter-net. Es hat sich als Instrument zur Leseransprache etabliert - bringt aber auch zahlreiche Her-ausforderungen für die Redaktionen und Verlage mit sich. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Mast, Claudia; Spachmann, Klaus: Wohin steuert der Journalismus? Ergebnisse einer Umfrage unter Chefredakteuren und

264 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.10 Medien und Ökonomie

Schlussfolgerungen. Interner Bericht/ Report. Kommunikation & Management, Bd. 2. Ho-henheim: Univ., Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft und Journalistik 2003.

ART: gefördert BEGINN: 2002-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften (70593 Stuttgart)

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0711-459-4078, Fax: 0711-459-3429, e-mail: [email protected])

[453-L] Vogel, Andreas: Konsolidierte Großkonzerne bereit zu erneutem Wachstum: Daten zum Markt und zur Konzentration der Publikumspresse in Deutschland im 1. Quartal 2004, in: Media Perspekti-ven, 2004, Nr. 7, S. 322-338 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/vogel.pdf?foid=11606) INHALT: "Seit über drei Jahren befindet sich die jahrzehntelang eher erfolgsverwöhnte Publi-

kumspresse in schwierigem Fahrwasser. Im Jahr 2001 brach das Anzeigenaufkommen in den meisten Objektgruppen der Publikumspresse ein. In den Jahren 2002 und 2003 gingen die Werbeumsätze weiter zurück auf 2003 netto 1,86 Mrd Euro, was dem Niveau des Jahres 1998 entspricht. Damit steht die Publikumspresse im Vergleich zur Tagespresse noch gut da, aber auch sie spürt die Grenzen des Wachstums in einer gesamtwirtschaftlich angespannten Situa-tion. Nach außen sichtbare Veränderungen sind stagnierende oder sinkende Anzeigenpreise, dünnere Hefte, niedrigere Einzelverkaufspreise und gelegentlich auch seltenere Erschei-nungsweise. In den Verlagshäusern wird bei den Ausgaben gespart und seit 2002, dem Jahr der letzten dieser seit über 30 Jahren in Media Perspektiven dokumentierten Analyse zum Markt und zur Konzentration der Publikumspresse, wurden kaum neue Titel lanciert. Im Ver-gleich zum I. Quartal 2002 ist die Pressekonzentration, gemessen als (konsolidierte) Marktan-teile an der verkauften Auflage, 2004 leicht um 1,2 Prozentpunkte gesunken, bewegt sich a-ber immer noch auf dem Durchschnittsniveau der letzten zehn Jahre: Die vier Großverlage Bauer, Springer, Burda und Gruner + Jahr erzielen im I. Quartal 2004 einen Marktanteil von 60,4 Prozent. Unterscheidet man nach Erscheinungshäufigkeit, zeigen sich gegenläufige Ent-wicklungen: Im Segment der mindestens 14-täglich erscheinenden Titel ist der Marktanteil der vier Konzerne mit gut 76 Prozent niedriger als 2002. Aber immer noch sind drei von vier ein- oder zweiwöchentlich erscheinenden Heften diesen vier Großverlagen zuzurechnen. Bei den seltener erscheinenden Publikumszeitschriften ist der Marktanteil der Großverlage um 4,3 Prozentpunkte auf 38,2 Prozent gestiegen. Der seit Jahren zu beobachtende Rückgang der Verkaufsauflagen hat sich fortgesetzt: Innerhalb von zwei Jahren ist der Jahresdurchschnitt der verkauften Auflagen um 4,22 Millionen Hefte auf 86,9 Millionen Exemplare gesunken. In der Einzelbetrachtung der Aktivitäten der vier führenden Unternehmen gibt es Anzeichen, dass diese nach einer Phase der Konsolidierung bereit sind zu neuen Projekten und neuem Wachstum." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 265 1.10 Medien und Ökonomie [454-L] Windeler, Arnold; Wirth, Carsten: Arbeitsregulation in Projektnetzwerken: eine strukturationstheoretische Analyse, in: Indus-trielle Beziehungen : Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, Jg. 11/2004, H. 4, S. 295-319. Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich. INHALT: "Projektbasierte Industrien erfahren heute große Aufmerksamkeit. Wie in diesen In-

dustrien die Arbeit reguliert ist, ist bislang relativ wenig untersucht. Greifen in diesen Indust-rien die traditionellen Formen der Arbeitsregulation oder haben sich in ihnen neue Formen herausgebildet? Wir untersuchen diese Fragen empirisch in der deutschen Fernsehproduktion, einer projektbasierten Industrie par excellence, die zudem von einer besonderen Form von Unternehmungsnetzwerk gekennzeichnet ist, dem Projektnetzwerk. Wir zeigen, dass Arbeit auch jenseits der Inseln der Regulation im traditionellen Sinne kollektiv reguliert wird. Insti-tutionen wie Professionen und Sozialsysteme wie Projektnetzwerke, Regionen und Industrien sind in der Fernsehindustrie die Basis von kollektiven Regulationen von Arbeit. Gleichwohl besitzen diese Arbeitsregulationen eine andere Qualität als die im dualen System, sind seg-mentiert und fragmentiert. Theoretisch präsentieren wir ein strukturationstheoretisches Kon-zept kollektiver Arbeitsregulation (in Projektnetzwerken)." (Autorenreferat)

[455-L] Woldt, Runar: Notwendige Konsolidierung oder gefährliche Monopolbildung?: Kabelindustrie plant eine (Re-)Konzentration mit problematischen Konsequenzen, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 6, S. 261-267 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/woldt_6-2004.pdf?foid=11386) INHALT: "Gut zwei Jahre nach dem Einspruch des Bundeskartellamts gegen die Übernahme

eines großen Teils der ehemaligen Kabelnetze der Deutschen Telekom durch das US-amerikanische Unternehmen Liberty Media ist das Amt bereits wieder mit der Prüfung einer Konzentration im Kabelsektor befasst. Das Unternehmen Kabel Deutschland GmbH (KDG) hat beantragt, die anderen drei Betreiber auf der Netzebene 3 - Ish, lesy und Kabel BW - zu übernehmen. Hiermit würde die seinerzeit eingeführte dezentrale Struktur der Kabelnetz-betreiber auf der Netzebene 4 (Signalzulieferung bis an die Grundstücksgrenzen) rückgängig gemacht, es entstünde (wieder) ein dominantes Kabelunternehmen mit nationaler Ausbrei-tung. KDG begründet das Vorhaben insbesondere mit den besseren Bedingungen für einen Ausbau der Kabelnetze und die Einführung digitaler Angebote. Die Konsolidierung erlaube es endlich, die 'Modernisierungsblockade' im Kabel zu durchbrechen. Kritik an diesem Vor-haben wird allerdings nicht nur von der Rundfunkaufsicht und den Konkurrenten in der Ka-belindustrie geäußert, sondern auch von Rundfunkveranstaltern. Ein dominantes Unterneh-men auf der Netzebene 3, das zudem einen großen Anteil an Kabelanschlüssen auf der Netz-ebene 4 kontrolliere, gefährde den ungehinderten Zugang zum Kabel. Auseinandersetzungen zwischen KDG und den Rundfunkveranstaltern gibt es bereits um die Gestaltung der Nutzer-führung (Navigator) im digitalen Angebot der KDG sowie um die Frage der Verschlüsselung und der Zertifizierung bestimmter Standards für die benötigten Kabelreceiver. Während ARD und ZDF eine Einigung mit KDG über diese Fragen erzielen konnte, die den freien Zugang zu ihren digitalen Bouquets garantieren, werden die privaten Programme, außer Angeboten des Pay-TV-Sender Premiere, bisher nicht ins digitale Kabel eingespeist. Bei seiner Entschei-dung wird das Bundeskartellamt auch mit zu berücksichtigen haben, ob der geplante Zusam-

266 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.10 Medien und Ökonomie

menschluss eine tatsächliche Chance für den qualitativen Ausbau der Kabelnetze bietet oder ob es bei dem Vorhaben in erster Linie um eine kurzfristige Wertsteigerung der Netze geht, die den gegenwärtigen Eigentümern (vornehmlich Banken und Finanzierungsunternehmen) einen lukrativen 'Exit' in näherer Zukunft ermöglichen soll." (Autorenreferat)

[456-L] Zabel, Christian: Risikomanagement bei der Markteinführung neuer TV-Formate: Ergebnisse und Analyse einer Expertenbefragung, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kom-munikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 3, S. 134-142 INHALT: "Wie gezeigt wurde, stehen den TV-Sendern heute mehrere Optionen offen, um das

strukturell hohe Risiko der TV-Produktion zu begrenzen. Dabei können die beschriebenen Best Practices das immanente Risiko des Herstellungs- und Rezeptionsprozesses substantiell reduzieren helfen, es aber nicht vollständig eliminieren: Jedes der befragten Unternehmen hat schon mehr als nur ein Mal mit einer neuen Sendung Schiffbruch erlitten. Gerade das Versa-gen linearer Erklärungsmodelle (wie z.B. ästhetischer Überzeugungen einzelner Fernsehma-cher), weist darauf hin, dass Formatentwicklung und -vermarktung strukturell ergebnisoffene Prozesse sind. Zwar können dann noch normative Aussagen über die Wünschbarkeit etwa von politischen Sendungen etc. formuliert werden; für den Großteil des Format-Angebots ist dies aber nicht möglich. In dieser Sicht ist die marktwirtschaftliche Organisation des Pro-grammwettbewerbs besonders effizient, um die Entwicklungen in der Nachfrage aufzudecken und den gesellschaftlichen Modernisierungsprozess voranzutreiben, da hier der Markt als 'Such- und Entdeckungsverfahren' jeder anderen Organisationsform überlegen ist." (Autoren-referat)

1.11 Medien und Recht [457-L] Bornemann, Roland: Die Kompetenz-Kompetenz in der Konzentrationskontrolle: zugleich eine Erwiderung auf Renck-Laufke, Die KEK eine Zumutung?, in ZUM 2004, 344ff., in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 10, S. 739-741 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Im Streit zwischen der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und der

"Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich" (KEK) geht es im Kern um die Frage, "wer die Kompetenz beanspruchen darf festzustellen, dass im Einzelfall die Kompetenz der KEK nicht berührt ist." Kann dies nur die KEK allein entscheiden, indem sie sich vorbehält, in jedem Fall ein Antragsverfahren zur Verlängerung der Genehmigung eines privaten Rundfunkangebots bis zur Erteilung zu blockieren? Oder genügt es, wenn die BLM ihr lediglich die nach ihrer Ansicht prüfrelevanten Fälle vorlegt? Im Interesse eines reibungs-losen Sendebetriebs sollte das letztgenannte Verfahren ausreichend sein, ohne das damit die Kompetenzen der KEK in verfassungsrechtlich bedenklicher Weise beschnitten würden. (KB)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 267 1.11 Medien und Recht [458-L] Bruch, Christoph: Im Kampf gegen das Amtsgeheimnis: der lange Weg zu einem deutschen Informationsfrei-heitsgesetz, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 43/2004, H. 2 = H. 166, S. 100-105 (Standort: UuStB Köln(38)-XG2258; Kopie über den Literaturdienst erhält-lich) INHALT: Angesichts der Tatsache, dass die Forderung nach der Befähigung der Bürger eines

Staates, die Tätigkeit ihrer Regierung zu kontrollieren, zu den Kernpunkten des modernen Demokratieverständnisses gehört, untersucht der Beitrag das Verhältnis von Amtsgeheimnis und Informationsfreiheitsgesetz (IFG) in Deutschland und erörtert bestimmte historische E-tappen auf dem Weg dahin (der Brandenburger Weg 1991-1998 und die Informationsfreiheit unter Rot-Grün). Abschließend geht es um den Entwurf des Informationsfreiheitsgesetz auf Bundesebene und die Funktion der fünf Organisation (Humanistische Union, Netzwerk Re-cherche, Transparency International, Deutscher Journalisten-Verband und Deutsche Journa-listinnen und Journalisten-Union) bei der Erarbeitung des Entwurfs. Ohne Aufmerksamkeit und bürgerschaftliches Engagement - so zeigt die internationale Erfahrung zumindest - wird das IFG in Deutschland jedoch nur schwer durchsetzbar sein. (ICH)

[459-L] Cario, Ingmar: Carolines böse Schwestern, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 4, S. 84-86 INHALT: Während die Reaktionen auf das so genannte Caroline-Urteil unterschiedlich waren,

wurde die Ergänzung des Strafgesetzbuches durch den Paragraphen 201a kaum zur Kenntnis genommen. Ursprünglich als Schutz der Privat- und Intimsphäre für Opfer von "Spannern" gedacht, werde durch dieses Gesetz die journalistische Recherche erschwert. Geplante Geset-ze sowie juristische Entscheidungen im Hinblick auf präventive Telefonüberwachung oder Einschränkung der Informationsfreiheit behindern die Arbeit von Recherchejournalisten. Ge-fordert wird ein bundesweites Informationsfreiheitsgesetz. (DY)

[460-L] Dobmeier, Doris: "Europäische Rechtsentwicklung - Harmonisierung oder Dissonanz im Rundfunkrecht?": Tagungsbericht über das 6. BLM-Symposion Medienrecht 2003 in München, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 8/9, S. 644-650 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Bayerische Landeszentrale für Neue Medien (BLM) veranstaltete am 21.11.2003

ihr sechstes Symposion Medienrecht zum Thema "Europäische Rechtsentwicklung - Harmo-nisierung oder Dissonanz im Rundfunkrecht?". Wissenschaftler, Fachanwälte und Richter diskutierten die Frage, ob die europäische Medienpolitik sich im Einklang mit dem deutschen Recht, speziell im Rundfunksektor, befindet, oder ob es hier Widersprüche und Kompetenz-probleme gibt. Hier stellt sich die zentrale Frage, wofür die EU zuständig sei und wofür die Mitgliedstaaten. Im Hauptaugenmerk der EU stehen zur Zeit zunächst der europäische Ver-fassungsvertrag, mit dem unter anderem auch der Rechtsrahmen definiert werden wird, in dem zukünftig europäische Medienpolitik stattfinden wird. Auch die Revision der EU-Fernsehrichtlinie bedeutet eine neue Vorgabe für den Deutschen Rundfunkstaatsvertrag. Eine

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andere aktuelle Frage ist derzeit, inwieweit die Kommission die Kompetenz hat, sich um die Medienkonzentration bzw. um die Vielfaltsicherung zu kümmern. Auch die Pläne der Kom-mission zur Förderung der Digitalisierung sowie die Kabel- und Satellitenrichtlinie, die über-arbeitet werden soll, werden Auswirkungen auf das deutsche Rundfunkrecht haben. Ein wei-terer Schwerpunkt der Veranstaltung war die Vereinbarkeit des bayerischen Rundfunkmo-dells mit den bundesverfassungsrechtlichen Vorgaben sowie mit den europäischen Harmoni-sierungsbestrebungen. (KB)

[461-L] Dörr, Dieter: Freies Wort, freies Bild und freie Berichterstattung vs. Datenschutz?: die Fortentwicklung der kommunikativen Freiheit durch den Datenschutz, in: Zeitschrift für Urheber- und Medien-recht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 7, S. 536-546 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "1. Die grundrechtliche Kollisionslage zwischen der Rundfunkfreiheit (...) und dem

Recht des Einzelnen auf Schutz seiner Daten schlägt sich im Bereich des Datenschutzes im Rundfunk exemplarisch nieder. 2. Die Rundfunkfreiheit stellt als so genannte dienende Frei-heit ein drittnütziges Freiheitsrecht dar. Sie dient der freien, individuellen und öffentlichen Meinungsbildung und ist Grundvoraussetzung für eine funktionsfähige Demokratie. 3. Aus dem Konzept der Rundfunkfreiheit als dienender Freiheit ergibt sich die Pflicht des öffent-lich-rechtlichen Rundfunks zur Grundversorgung der Bevölkerung. 4. Der Grundsatz der Au-tonomie des öffentlichrechtlichen Rundfunks, der eng mit dem Pluralitätsgebot zusammen-hängt, konkretisiert sich im verfassungsrechtlichen Gebot der Staatsferne des Rundfunks. 5. Der Konflikt zwischen dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung und der Rundfunk-freiheit erfährt durch das Medienprivileg als einfachgesetzlicher Umsetzung des Verfas-sungsgebotes aus Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG eine sachgerechte Lösung. 6. Der Grundrechts-schutz durch Verfahren besitzt für die Sicherung der Rundfunkfreiheit entscheidende Bedeu-tung. Der Gesetzgeber hat den verfassungsrechtlichen Auftrag, die Rundfunkfreiheit insbe-sondere durch Verfahrensregelungen zu konkretisieren. 7. Das Gebot der Staatsferne des öf-fentlich-rechtlichen Rundfunks verlangt zum einen, dass sich staatliche Stellen nicht in die Programmgestaltung des öffentlichrechtlichen Rundfunks einmischen. Zum anderen muss auch die Organisation der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten staatsfern erfolgen, so-dass sich aus dem Gebot der Staatsferne auch das Selbstverwaltungsrecht der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ableitet. 8. Da sich eine Kontrolle des Datenschutzes im Rund-funk durch externe staatliche Behörden wegen des Gebots der Staatsferne als verfassungs-rechtlich unzulässig erweist, ist es verfassungsrechtlich geboten, einen anstaltseigenen Daten-schutzbeauftragten einzusetzen. 9. Dieser Datenschutzbeauftragte ist in Ausübung seines Am-tes unabhängig und nur dem Gesetz unterworfen. Er besitzt eine richterähnliche Stellung und kann daher auch von keiner Seite Weisungen erhalten. 10. Der einfache Gesetzgeber muss bei der Ausgestaltung des Verfahrens der Bestellung des Datenschutzbeauftragten beim Rund-funk dessen Unabhängigkeit gewährleisten. 11. Zu Sicherung seiner Unabhängigkeit muss der Datenschutzbeauftragte eine eigene finanzielle Ausstattung erhalten, die ihm zumindest eine eigenständige Büroverwaltung ermöglicht. 12. Da eine Trennung zwischen personenbe-zogenen Verwaltungsdaten und journalistisch-redaktionellen Daten in der Praxis kaum durch-führbar ist, muss der Datenschutzbeauftragte beim Rundfunk alle von der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt gespeicherten Daten kontrollieren." (Textauszug)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 269 1.11 Medien und Recht [462-L] Enders, Theodor: Digital Rights Management Systeme (DRMS) als besondere Herausforderung an das Urhe-berrecht, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 8/9, S. 593-605 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die bisher geführte ausgiebige Diskussion zu den DRMS beschäftigt sich vorrangig

mit deren technischer und ökonomischer Ausgangslage und unternimmt den Versuch einer rechtlichen Zuordnung, vorrangig im Rahmen der Neuregelungen zum Schutz technischer Maßnahmen (Paragr. 95 a ff. UrhG). Dabei hat die maßgebliche Harmonisierungsrichtlinie von vornherein deutlich gemacht, dass einer Vereinbarungslösung der Vorrang vor der ge-setzlichen Durchsetzung der Schrankenbestimmungen zu geben ist. Der rechtliche Rahmen wird dabei durch Paragr. 95 b Abs. 1 Satz 2, Abs. 2 Satz 2 , Abs. 3 und 4 UrhG vorgegeben. Die nunmehr einem besonderen Schutz unterstellten verschlüsselten Inhalte sind grundsätz-lich geeignet, das sensible Interessengefüge der unterschiedlichen Beteiligten an den DRMS zu verschieben. Verantwortlich für diese Interessenverschiebung ist dabei nicht alleine das Schutzobjekt 'verschlüsselter Inhalt', sondern auch die mangelnde Durchsetzbarkeit digitaler Privatkopien (Paragr. 95 b Nr. 6 a) UrhG) sowie der Doppelvergütungseffekt des pauschalen Vergütungssystems (Paragr. 54 ff. UrhG). Die Vertragspartner, seien es nun Verbände oder einzelne Rechtsinhaber beziehungsweise Schrankenbegünstigte, sind aufgerufen Vereinba-rungen auszuhandeln (in entsprechender Anwendung des Paragr. 36 UrhG), die die Interessen der unterschiedlichen Beteiligten der DRMS wieder zum Ausgleich bringen. Abkommen auf freiwilliger Basis bedingen allerdings Geschäftsmodelle, die so kundenfreundlich sind, dass ein 'Rückzug' auf technische Schutzmöglichkeiten weitgehend überflüssig wird. Das berech-tigte Interesse der Urheber und Leistungsschutzberechtigten wird erst wieder in angemessener Weise zur Geltung kommen, wenn wirklich qualifizierte Inhalte erstellt und dann auch pro-fessionell verwaltet werden. Die kommenden Jahre müssen zeigen, ob die bisherigen gesetz-lichen Grundlagen ausreichen, um den Wandel von der bloßen Informationsgesellschaft zur qualifizierten Wissensgesellschaft zu begleiten. Vor der Einleitung weiterer gesetzlicher Än-derungen im Bereich der DRMS, sollte zunächst einmal dieser 'Markt' beobachtet werden, um in der Zwischenzeit alle Möglichkeiten freiwilliger Lösungen auszuloten." (Autorenreferat)

[463-L] Flechsig, Norbert P.: Schutz gegen Verletzung des persönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen, in: Zeit-schrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 8/9, S. 605-617 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Der Mensch steht durch die neuen technischen Möglichkeiten verstärkt in der Gefahr,

in seinen persönlichen Emanationen 'verdinglicht' und damit für andere beliebig verfügbar zu sein. Deshalb hat der Gesetzgeber die Aufgabe, dieser erhöhten Verletzbarkeit der Persön-lichkeit entgegen zu treten. Es gilt deshalb auch heute noch das Wort des Bundesverfassungs-gerichts und des Bundesgerichtshofs aus dem Jahre 1966, danach Fortschritte der Technik, die die Möglichkeiten bieten, heimliche Bildnisaufnahmen herzustellen, sie zu vervielfältigen und einer breiten Öffentlichkeit vorzuführen, mit den Mitteln des Rechts beantwortet werden müssen. Gleichwohl gilt, dass es der Medienpraxis schwer und unter Umständen auch un-möglich ist, die Gefahr einer Verletzung des normativen Merkmals des höchstpersönlichen Lebensbereiches in jedem Fall zu vermeiden, will sie kritisch und zuverlässig berichten. Eine abschließende Aufzählung, welche Lebensbereiche zu der absolut geschützten Intimsphäre gehören und welche Bereiche der 'bloßen' Privatsphäre zuzurechnen sind, ist zudem gesetz-

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lich nicht vorhanden. Soweit zu Gunsten der verfassungsrechtlich gewährleisteten Medien-freiheiten es an der ausdrücklichen Klarstellung fehlt, dass deren Umgang ganz allgemein mit Bildaufnahmen unter Berücksichtigung deren Wahrnehmung berechtigter öffentlicher Inte-ressen gerechtfertigt sein kann, darf eine solche Rechtfertigungsbefugnis nicht fraglich sein." (Textauszug)

[464-L] Forster, Edith; Schwarz, Mathias: Streitschlichtung in der Film- und Medienwirtschaft: XVIII. Symposion zum Film- und Me-dienrecht "Alternative Streitbeilegung in der Film- und Medienwirtschaft", in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 11, S. 800-815 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Streitschlichtung und Mediation sind komplementäre Verfahren. Sie ersetzen nicht das

traditionelle gerichtliche Verfahren oder hierarchische Anordnungen. Es ist je nach Konflikt und Streitfall danach zu fragen, welches Verfahren für den jeweiligen Konflikt geeignet ist, welche Fälle dem einen oder anderen System 'zugeteilt' werden können. Die Zuteilung erfolgt je nach seiner 'prozeduralen Kompetenz' des möglichen Verfahrens. Mediation darf auch nicht als Gegenpol zu anderen Problemverarbeitungswegen heroisiert werden. Sie ist eine Be-reicherung des Konfliktlösungspotentials der Gesellschaft und hat in der Komplementarität zu anderen Konfliktlösungswegen eine eigene Berechtigung. Ob Verhandlungen sinnvoll sind und wie viel Mühe Sie in diese investieren, hängt davon ab, für wie zufrieden stellend Sie Ih-re beste Nichteinigungsalternative halten und wie wahrscheinlich es Ihrer Meinung nach ist, dass Verhandeln ein besseres Ergebnis bringen wird. (...)" (Autorenreferat)

[465-L] Frey, Dieter; Rudolph, Matthias: EU-Richtlinie zur Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums: Anmerkungen zur Harmonisierung des immaterialgüterrechtlichen Sanktionsrechts aus urheberrechtlicher Perspektive, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 7, S. 522-529 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Richtlinie zur Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums versammelt eine

Reihe von Instrumenten, die dem Schutz des geistigen Eigentums dienen können. Aufgrund des ambitionierten Anwendungsbereichs hätte der Rechtsakt jedoch eine sehr viel eingehen-dere Behandlung und Diskussion durch den europäischen Gesetzgeber verdient. Stattdessen regelt die Richtlinie viele Maßnahmen und Verfahren zur Durchsetzung der Rechte des geis-tigen Eigentums so vage, ungenau und inkonsistent, dass sie dem wichtigen Ziel der Förde-rung von Innovation und Kreativität nicht gerecht wird. Die Mitgliedstaaten werden im Rah-men der Umsetzung der Richtlinie für besonders strittige Fragen eigene Lösungen entwi-ckeln. Damit bleibt abzuwarten, ob die Hauptmotivation der Rechtsangleichung, die Verwirk-lichung des Binnenmarktes, tatsächlich von Erfolg gekrönt sein wird. Die Umsetzung der Richtlinie wird auch der Rechtsdurchsetzung im Internet neuen Elan verleihen. Es mag aller-dings bezweifelt werden, ob die Verschärfung der Sanktionsmechanismen zur zivilrechtlichen Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen im Internet das Urheberrecht aus dem digitalen Dilemma befreien wird. (...) Zu der Wiederherstellung eines gesellschaftlichen Konsenses bedarf es neben der Ausweitung legaler und verbraucherfreundlicher Angebote einer umfas-

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senden Aufklärung über die Sinnhaftigkeit des Schutzes von Innovation und Kreativität." (Autorenreferat)

[466-L] Frohne, Ronald: Schiedsverfahren nach den AFMA (American Film Market Association): XVIII. Symposion zum Film- und Medienrecht "Alternative Streitbeilegung in der Film- und Medienwirt-schaft", in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 11, S. 793-799 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Es "wird deutlich, dass die AFMA Schiedsgerichtsbarkeit in wesentlichen Elementen

von den allgemeinen Prinzipien der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit abweicht. Diese sind generell darauf gerichtet, Chancengleichheit und internationale Neutralität herzustellen. Aus der Sicht eines deutschen Beraters können die AFMA Rules das Schiedsverfahren hinge-gen zu einem Heimspiel für die US-amerikanische Partei machen. Die beschränkte Auswahl des Schiedsrichters, die Anknüpfung an die US-amerikanische Rechtsordnung über den Schiedsort und das anwendbare Recht führen u.U. zu einer wesentlichen Verengung der Op-tionen für die beteiligte deutsche Partei. Gleichzeitig eröffnet dies auch die Risiken der US-amerikanischen Rechtsstreitigkeiten mit in der Regel langen mündlichen Verhandlungen, Zeugenvernehmungen als cross examination, möglicherweise sogar eine im Rahmen der AFMA Rules zulässige discovery. Hinzu kommt, dass staatliche Gerichte in den USA für die Anfechtung des Schiedsspruches oder Unterstützungshandlungen im Schiedsverfahren zu-ständig wären. Dies alles führt zu einem wesentlich erhöhten Zeit- und Kostenaufwand. Es ist jedoch auch zu berücksichtigen, dass die AFMA eine Expertise gewährleistet, die bei Schiedsverfahren anderer Institutionen - auch bei der Auswahl branchenerfahrener Schieds-richter - nicht zu erwarten ist. Auch muss sich der deutsche Berater den typischen Konstella-tionen in der Film- und Medienwirtschaft stellen. (...) Soweit sich die Parteien für ein AFMA-Verfahren entscheiden, um von dem besonderen Know-how im Filmbereich zu profitieren, sollten die Einzelheiten des Verfahrens von den Parteien genau bestimmt werden, um die aufgeführten Nachteile eines AFMA-Verfahrens zu vermeiden (...)." (Autorenreferat)

[467-L] Gangloff, Tilmann P.: Fehler im System: zweierlei Maß? Jugendschutz bei ARD und ZDF, in: tv diskurs : Verant-wortung in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, H. 30/4, S. 84-87 INHALT: Diskutiert werden die unterschiedlichen Regelungen zu Jugendschutz und Werbung für

die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF im Vergleich zu den privaten Sendern. Wäh-rend der private Rundfunk der zentralen Instanz der Freiwilligen Selbstkontrolle des Fernse-hens (FSF) unterstellt ist, liegen die Zuständigkeiten für den Jugendschutz bei dem Rund-funk- bzw. Fernsehrat von ARD bzw. ZDF. Gefordert wird ein Gremium, das auch für die öf-fentlich-rechtlichen Sender "in gutachterlicher Weise Sendungen sichtet, die für den Jugend-schutz möglicherweise relevant sind." (DY)

272 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.11 Medien und Recht [468-L] Gercke, Marco: Die Rechtsprechung zum Internetstrafrecht im Jahr 2003, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 6, S. 443-451 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Beitrag gibt eine Übersicht über die Entwicklung der Rechtsprechung zum Inter-

netstrafrecht im Jahr 2003. Erfasst werden aktuelle Entwicklungen im Bereich des materiellen Strafrechts, der Verantwortlichkeit und des Strafprozessrechts. Der Rechtsprechungsübersicht vorangestellt ist eine Zusammenstellung der wichtigsten Gesetzesreformen aus dem Jahr 2003, die Einfluss auf das Internetstrafrecht haben. (KB)

[469-L] Gottberg, Joachim von: Alles ist möglich: mit Jugendschutz gegen den Schönheitswahn, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, H. 30/4, S. 66-69 INHALT: Die Beschäftigung mit dem eigenen Aussehen wird durch die audio-visuellen Medien

und deren Verbreitung von Schönheitsidealen beeinflusst und beschleunigt. Zusätzlich wird das Aussehen immer mehr mit sozialer Akzeptanz und wirtschaftlichem Wohlstand verbun-den. Seit 2004 sind Schönheitsoperationen Thema verschiedener Fernsehformate: "I want a famous face" (MTV), "Letzte Hoffnung Skalpell" (RTL II), "Alles ist möglich" (RTL) und "The Swan" (Pro Sieben). Nach einer kurzen Darstellung der unterschiedlichen Konzepte wird die Frage diskutiert, ob die zu Unterhaltungszwecken gezeigten Schönheitsoperationen als "entwicklungsbeeinträchtigend" im Sinne des Jugendschutzes zu gelten haben. (DY)

[470-L] Groebel, Jo: Jugendschutz: Konsens und Dissens in der Grenzüberschreitung, in: tv diskurs : Verantwor-tung in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, Nr. 28, S. 37-39 INHALT: Ausgehend von Ergebnissen der "World-Internet-Studie" wird dargestellt, wie unter-

schiedlich der Anteil an Sex und Erotik im Fernsehprogramm und Internet beurteilt wird. Kulturvergleichende empirische Untersuchungen lassen auch erkennen, dass Formen von Aggression kulturell verschieden bewertet werden. Für die Regelungen im Jugendmedien-schutz ist von Bedeutung, inwiefern die unterschiedlichen Wertesysteme die Medienwirkun-gen steuern. Beispielhaft wird auf Ergebnisse inbezug auf China, Japan, Angola und Brasilien verwiesen. (DY)

[471-L] Grützner, Jürgen: Mehr Wettbewerb durch das neue Telekommunikationsgesetz?, in: MedienWirtschaft : Zeit-schrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 2, S. 96-97 INHALT: Die im Novellierungsverfahren des Telekommunikationsgesetzes (TKG) zutage getre-

tene Tendenz der Politik, einerseits die Regulierung dieses Marktes weitgehend zu lockern, andererseits aber die Unternehmen mit einer Vielzahl an Überwachungsvorschriften zu kon-frontieren, zeigt die Ambivalenz des Gesetzgebers, wenn es darum geht, eigene Kompetenzen zugunsten eines liberalen Marktkonzepts aufzugeben. (KB)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 273 1.11 Medien und Recht [472-L] Gummer, Andreas: Fragen des Datenschutzes bei neuen Formen von Programmen und Mediendiensten, in: Zeit-schrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 7, S. 546-552 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Für den Anwendungsbereich des Rundfunkstaatsvertrages und des BayMG bestehen

in Bayern datenschutzrechtliche Regelungen, die den verfassungsrechtlichen Anforderungen insbesondere der Rundfunkfreiheit und des sich daraus ergebenden Ordnungsprinzips der Staatsferne des Rundfunks entsprechen. Die Entwicklung der Medien und hierbei vor allem die der Übertragungstechnik und der Programmformate lassen ehemals zutreffende Abgren-zungsentscheidungen heute aber zusehends problematischer erscheinen. Aus diesem Grunde wird man sich in der Zukunft verstärkt insbesondere der Frage zuwenden müssen, welchen Beitrag entstehende neue Angebote im Prozess der freien individuellen und öffentlichen Mei-nungsbildung leisten und welche von ihnen deshalb aus Verfassungsgründen eines besonde-ren Schutzes vor indirekter Einflussnahme durch die Ausgestaltung der Datenschutzaufsicht in der Form einer rundfunkrechtlichen Datenschutzzuständigkeit bedürfen." (Autorenreferat)

[473-L] Haller, Michael: Ratlos im Niemandsland, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 4, S. 10-15 INHALT: Mit dem 24. September 2004 wurde das so genannte Caroline-Urteil des Europäischen

Gerichtshofs für Menschenrechte rechtskräftig. Das Urteil geht auf einen Prozess zurück, in dem Caroline von Hannover gegen die "Bunte" wegen Verletzung der Privatsphäre geklagt hatte. Als Reaktion auf das Urteil hatten Verleger der Boulevardpresse und Chefredakteure von Tageszeitungen sowie "Der Spiegel" in einem gemeinsamen Aufruf von der Einschrän-kung der Pressefreiheit und Zensur gesprochen. Demgegenüber verweist der Autor darauf, dass mit dem Schutz der Privatsphäre nicht die Informationsfunktion des Journalismus ver-hindert, sondern lediglich "der einträgliche Bilder-Voyeurismus" der Sensationspresse unter-bunden werde. (DY)

[474-L] Heinacher, Peter: Das neue TKG: Licht und Schatten, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 2, S. 94-96 INHALT: Das novellierte Telekommunikationsgesetz (TKG) kann als solide Basis für unterneh-

merische Entscheidungen in diesem Zukunftsmarkt gelten. Es beweist, daß die Marktteilneh-mer auch ohne Hilfe des Gesetzgebers oder der Regulierungsbehörde in der Lage sind, zu Kompromissen zu gelangen. Dennoch ist auch das neue TKG noch mit zu vielen bürokrati-schen Hürden ausgestattet und bleibt deutlich hinter den EU-Vorgaben für eine weitgehende Liberalisierung des Marktes zurück. (KB)

274 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.11 Medien und Recht [475-L] Hellwig, Martin: Rechtsunsicherheit als Wettbewerbsbehinderung: zur Novellierung des TKG, in: Medien-Wirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 2, S. 97-98 INHALT: Regierung und Parlament haben sich bei der Novellierung des Telekommunikationsge-

setzes (TKG) zu viel mit Einzelproblemen befaßt und es dabei versäumt, den auf diesem Markt tätigen Unternehmen verlässliche Rahmenbedingungen zu setzen. Das hat zu manch problematischen Formulierungen im Gesetz geführt, die bei strenger Auslegung - eher zu mehr als zu weniger Regulierung führen könnten. (KB)

[476-L] Kaboth, Daniel: Der EGMR und Caroline von Hannover: mehr Schutz vor der Veröffentlichung von Foto-aufnahmen aus dem Privatleben Prominenter?, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 11, S. 818-824 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Litera-turdienst erhältlich) INHALT: "Mit der relativ unverhohlenen Aufforderung des EGMR zur Abkehr von dem Begriff

der Person der Zeitgeschichte und den dargelegten knappen Vorgaben für die Interessenab-wägung zeichnet der EGMR in seinem Urteil vor, dass und in welcher Weise die deutsche Rechtsprechung zukünftig den Schutz Prominenter vor ungenehmigten Bildnisveröffentli-chungen zu stärken hat. Das Urteil ist trotz der dargelegten Kritik zu begrüßen, da den Me-dien tendenziell erschwert werden soll, etwa durch eine intensive Bildberichterstattung erst dazu beizutragen, jemanden zur Person der Zeitgeschichte zu machen, um dann immer inten-siver bildlich über deren Privatleben zu berichten. Insofern ist mit Spannung zu erwarten, wie die deutsche Rechtsprechung auf das Urteil des EGMR reagieren wird, das nach Art. 46 Abs. 1 EMRK von dem Mitgliedstaat der EMRK, der Partei der Rechtssache ist, zu befolgen. (...)" (Autorenreferat)

[477-L] Krausnick, Daniel; Westphal, Dietrich: Unterbrecherwerbung auf dem Luxemburger Prüfstand: zugleich eine Besprechung des EuGH-Urteils in Rs. C-245/01 (RTL), ZUM 2003, 949, in: Zeitschrift für Urheber- und Medien-recht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 11, S. 825-829 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Das Urteil des Europäischen Gerichtshofes im Rechtsstreit zwischen der niedersächsi-

schen Landesmedienanstalt und RTL in Sachen Unterbrecherwerbung im Fernsehen hinter-lässt einen positiven Gesamteindruck. "Vielleicht handelt es sich hier um ein letztes judikati-ves Aufbäumen zu Gunsten einer Regulierung, die auch am immateriellen Verbraucherschutz ausgerichtet ist. Die Weichen stehen auf nahezu völlige Ökonomisierung, oft euphemistisch - als Liberalisierung bezeichnet; auch die letzten Werberestriktionen in der Fernsehrichtlinie sollen beseitigt werden. Darauf deutet ein Beschluss der deutschen Länder hin, die dafür vo-tierten, dass schon zum 1. März 2002 eine von Artikel I 1 Abs. 3 entledigte revidierte Fern-sehrichtlinie in Kraft trete. Da die europäischen Mühlen langsamer arbeiten, wird das jedoch frühestens 2006 der Fall sein." (KB2)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 275 1.11 Medien und Recht [478-L] Lammek, Marc; Ellenberg, Stefan: Zur Rechtmäßigkeit der Herstellung und Veröffentlichung von Sachaufnahmen, in: Zeit-schrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 10, S. 715-723 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Im Gegensatz zu der aufgrund von Paragr. 22 KUG äußerst engen Veröffentlichungs-

befugnis von Personenaufnahmen ist sowohl die Herstellung als auch die Veröffentlichung von Sachaufnahmen grundsätzlich rechtmäßig. Das Filmen oder Fotografieren von Sachen stellt keine Beeinträchtigung des Eigentums dar, da durch den Realakt der Herstellung der Aufnahmen mangels Einwirkung die Verfügungsbefugnis des Eigentümers unberührt gelas-sen wird. Lediglich bei Hinzutreten weiterer Voraussetzungen kann es gemäß Paragr. 903, 1004 BGB zur Unrechtmäßigkeit der Herstellung der Aufnahmen kommen. Dies kann na-mentlich der Fall sein, wenn die Aufnahmen von befriedetem Besitztum aus erfolgen oder durch die Aufnahmen in das allgemeine Persönlichkeitsrecht, vor allem durch die Verletzung der Privatsphäre, eingegriffen wird. Neben den Ansprüchen aus Paragr. 903, 1004 BGB be-steht ferner die Möglichkeit, dass ein Unterlassungs- und Ersatzanspruch gemäß Paragr. 97 UrhG vorliegt. Dieser Anspruch setzt allerdings die Subsumierbarkeit der abgelichteten Sache unter den Werkbegriff des Paragr. 2 Abs. 4 UrhG voraus, was praktisch äußerst selten der Fall sein wird und weshalb diesem Anspruch nur eine untergeordnete Rolle zukommt. (...)" (Autorenreferat)

[479-L] Matthies, Anja: Virtuelle Werbung: rechtliche Fragen bei der Übertragung von Sportereignissen im Fernse-hen, (Schriften zum Medienrecht, Bd. 3), Hamburg: Kovac 2004, XIII, 225 S., ISBN: 3-8300-1428-7 (Standort: UuStB Köln(38)-13Y1811) INHALT: "Die Möglichkeiten für die Einfügung von Werbung in Fernsehsportübertragungen sind

begrenzt. Angesichts neuer Werbeformen, die für die Refinanzierung von Sportsendungen neue Perspektiven eröffnen, erscheinen die gegenwärtigen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu restriktiv: So darf virtuelle Werbung nur verwendet werden, um eine am Ort der Übertra-gung real bestehende Werbung zu ersetzen. Es stellt sich daher die Frage, wie das rechtliche Konzept im Hinblick auf die faktische Entwicklung in der Sportberichterstattung zu bewerten ist." (Autorenreferat)

[480-L] Nacimiento, Patricia: Konfliktlösung nach allgemeinen Schiedsordnungen, insbesondere ICC (International Chamber of Commerce), AAA (American Arbitration Association) und DIS (Deutsche Insti-tution für Schiedsgerichtsbarkeit): XVIII. Symposion zum Film- und Medienrecht "Alterna-tive Streitbeilegung in der Film- und Medienwirtschaft", in: Zeitschrift für Urheber- und Me-dienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 11, S. 785-793 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Es "wird deutlich, dass die Schiedsgerichtsbarkeit gerade auf die Internationalisierung

des Rechts gerichtet ist und versucht, weltweit einheitliche Standards für Verfahren zu entwi-ckeln; Seit der Reform des deutschen Rechts der Schiedsgerichtsbarkeit im Jahre 1998 ist in Deutschland eine stetige Zunahme von Schiedsverfahren zu verzeichnen. Es ist davon auszu-

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gehen, dass auch die jüngsten Reformen der ZPO und die damit einhergehenden Auswirkun-gen auf staatliche Gerichtsverfahren diese Tendenz weiter verstärken werden. Gerade in einer spezialisierten Branche wie in der Film- und Medienindustrie gibt es ein deutliches Bedürfnis für die Schiedsgerichtsbarkeit. Die erforderliche Expertise ist bei den Gerichten wohl kaum, zumindest nicht in allen Instanzen, gewährleistet. Der Überblick über die wichtigen Schieds-institutionen macht deutlich, welches Spektrum an Möglichkeiten sich den Parteien in der Schiedsgerichtsbarkeit eröffnet. Dies aber nur dann, wenn die Vielfalt der Optionen genutzt und an den konkreten Streitfall angepasst wird. Die Schiedsgerichtsbarkeit bietet diese Chan-ce, deren Kehrseite aber auch ein entsprechendes Risiko ist, wenn diese Chance verpasst oder unzulänglich genutzt wird. (...)" (Autorenreferat)

[481-L] Pflüger, Thomas; Ertmann, Dietmar: E-Publishing und Open Access: Konsequenzen für das Urheberrecht, in: Zeitschrift für Urhe-ber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 6, S. 436-443 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Mit der im vorliegenden Beitrag "vorgeschlagenen abgestuften Optionslösung könnte

(...) mittelfristig nicht nur dem Prinzip des Open Access mehr Geltung verschafft, sondern auch für mehr Wettbewerb auf dem Zeitschriftenmarkt gesorgt werden. Darüber hinaus wür-de die Schlüsselrolle der - mit Rechenzentren und Hochschulverlagen kooperierenden - Hochschulbibliotheken als lokale Knotenpunkte der Informationsversorgung wieder entschei-dend gestärkt werden. Die Ausübung der Option durch die Hochschulen setzt freilich voraus, dass vor Ort geeignete, das heißt wissenschaftsadäquate, Strukturen wissenschaftlichen Publi-zierens, etwa in referierten Zeitschriften von Hochschulverlagen, vorhanden sind. Zu Unrecht fürchten die Verlage, dass die Verbreitung von Zeitschriftenartikeln nach dem Prinzip des of-fenen Zugangs durch das Internet ihre Marktchancen verschlechtern. Die Publikation von Ar-tikeln im Internet wird damit nicht das Geschäftsmodell der etablierten Wissenschaftsverlage stören, es hilft aber, das Wissen stärker zu verbreiten und auch denen, für die eine bestimmte Zeitschrift nicht im Zentrum des wissenschaftlichen Interesses liegt und die sie aus diesem Grunde nicht beziehen, rasch und kostengünstig die Chance eröffnen, an die entsprechenden Informationen zu gelangen. Mit der vorgeschlagenen Regelung im Urheberrecht, die es einer-seits den Hochschulen erlaubt, auf die Publikationen ihrer Wissenschaftler zum Zweck der Veröffentlichung zuzugreifen und es andererseits dem Wissenschaftler ermöglicht, seine Pub-likation einem Universitätsserver zu übertragen und sie gleichzeitig bei einer renommierten Zeitschrift einzureichen, wäre die Auflösung dieses Dilemmas erreicht." (Textauszug)

[482-L] Poll, Günter: "TV Total": alles Mattscheibe, oder was?, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 7, S. 511-522 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "1. Die Ausnahmevorschriften der Paragr. 24 Abs. 1, 51 Nr. 2 UrhG setzen voraus,

dass die Verwendung bzw. Benutzung von Ausschnitten aus Sendungen anderer Fernsehver-anstalter im Rahmen eines neuen, eigenständigen Werkes erfolgt. Ist die übernehmende Pro-duktion mangels eigenschöpferischer Gestaltung als bloße Laufbilderproduktion zu qualifi-zieren, scheidet die Privilegierung der Ausschnittsverwendung als 'freie Benutzung' i.S.v. Pa-

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ragr. 24 Abs. 1 UrhG bzw. 'Kleinzitat' i.S.v. Paragr. 51 Nr. 2 UrhG schon nach dem Geset-zeswortlaut aus. Dies gilt jedenfalls für bloße Sendeformate, die als solche nicht schutzfähig sind. 2. Die Instrumentalisierung der Kunstfreiheit (...) zur Begründung einer allgemeinen 'Satirefreiheit' (im Sinne einer generell erlaubnisfreien Benutzung bzw. Verwendung von Ausschnitten aus fremdem Sendematerial auch jenseits der durch diese Ausnahmevorschrif-ten gesteckten Grenzen) scheitert an dem Grundsatz, dass das Urheberrechtsgesetz die aus dem Urheberrecht fließenden Befugnisse und ihre Beschränkungen abschließend regelt und daher eine der urheberrechtlichen Prüfung nachgeschaltete Güter- und Interessenabwägung nicht in Betracht kommt. 3. Handelt es sich bei dem zitierenden Werk um ein selbstständiges Kunstwerk, kann ausnahmsweise die Verwendung von Zitaten auch ohne Zitatzweck (Beleg-funktion) als künstlerisches Gestaltungsmittel nach Art. 5 Abs. 3 Satz 1 GG erlaubnisfrei zu-lässig sein. Die Übertragung dieser Entscheidung auf den Bereich der freien Benutzung (Pa-rodie) ist ohne dahingehende höchstrichterliche Klärung durch das BVerfG aber nicht zuläs-sig. Etwas anderes lässt sich auch dem 'Mattscheibe'-Urteil des BGH vom 13.4.2000 nicht entnehmen." (Textauszug)

[483-L] Reber, Nikolaus: Marlene Dietrich: eine Prozessgeschichte zu den ideellen und kommerziellen Bestandteilen des (postmortalen) Persönlichkeitsrechts, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 10, S. 708-715 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literatur-dienst erhältlich) INHALT: "Die 'Marlene Dietrich'-Entscheidungen des I. Zivilsenats wurden mehrfach als 'Mei-

lenstein' bezeichnet. Das ist sicher nicht übertrieben. In den Urteilen wurden zum ersten Mal die kommerzialisierbaren, dinglichen Rechtsbestandteile des (postmortalen) Persönlichkeits-rechts anerkannt. Durch die Trennung von vermögenswerten und ideellen Bestandteilen des Persönlichkeitsrechts lässt sich nun auch der ideelle Bereich, der vor allem Würde, Ansehen und Ehre eines Menschen schützen soll, besser fassen. Allerdings muss berücksichtigt wer-den, dass beide Bereiche, mit den sich hieraus ergebenden Konsequenzen für die Anspruchs-voraussetzungen und die Rechtsfolgenseite, auch ineinander übergehen können. Ausschließ-lich erhöhte Schadensersatzandrohungen dürften auch die Regenbogenpresse dazu veranlas-sen, ihre bisweilige Veröffentlichungswut, etwa im Hinblick auf Intimdetails von mehr oder weniger Prominenten, zu bremsen. Die Rechtsprechung ist erfreulicherweise auf dem besten Weg, solchen Ausuferungen wirksam Einhalt zu gebieten" (Autorenreferat)

[484-L] Renck-Laufke, Martha: Die KEK eine Zumutung?, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 5, S. 344-348 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) ist ein

Stachel im Fleisch der Landesmedienanstalten, auch wenn nicht jede so darunter leidet wie die Bayerische Landesanstalt für neue Medien (BLM). Aktuell ist für sie offenbar besonders der Gedanke schmerzhaft, die KEK mit den sog. Verlängerungen von Sendegenehmigungen befassen zu müssen. Sie bringt derzeit Verlängerungsbescheide der KEK lediglich nachträg-lich informativ zur Kenntnis. Auf deren Beanstandung hin hat sie ein wissenschaftliches Gut-achten eines ihrer Hausgutachter eingeholt (...)." Die Auffassung des Gutachters, wonach die

278 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.11 Medien und Recht

Landesmedienanstalt ohne Mitwirkung der KEK Verlängerungen von Sendegenehmigungen erteilen darf, widerspricht aber Art. 35 Abs. 2 RStV, der eine jeweilige Konzentrationsprü-fung durch die KEK vorschreibt. (KB)

[485-L] Riesenhuber, Karl: Transparenz der Wahrnehmungstätigkeit: die Pflicht der Verwertungsgesellschaft zur Rechnungslegung, Publizität und zur Information ihrer Berechtigten, in: Zeitschrift für Urhe-ber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 6, S. 417-426 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die deutschen Verwertungsgesellschaften haben in ihren jeweiligen Tätigkeitsberei-

chen regelmäßig eine faktische Monopolstellung. Im Rahmen ihrer Tätigkeit nehmen sie zu-dem Rechte wahr, die für ihre Mitglieder einen wesentlichen Teil des Vermögens ausmachen können. Aus diesen Gründen unterliegen die Verwertungsgesellschaften strengen Bindungen nach dem Urheberrechtswahrnehmungsgesetz sowie dem deutschen und dem Europäischen Kartellrecht. Insbesondere die Europäische Gemeinschaft hat in diesem Zusammenhang öfter die Verpflichtung der Verwertungsgesellschaften zur Transparenz hervorgehoben. Jetzt macht die Mitteilung vom 16.4.2004 über 'Die Wahrnehmung von Urheberrechten und verwandten Schutzrechten im Binnenmarkt' die Bedeutung der Transparenz für ein künftiges Europäi-sches Wahrnehmungsrecht deutlich. Ein Transparenzinteresse haben verschiedene Gruppen aus verschiedenen Gründen. Sind die Verwertungsgesellschaften auch in gewissem Umfang zur Transparenz - Rechnungslegung, Publizität, Information - gegenüber ihren Berechtigten verpflichtet, so darf man doch nicht verkennen, dass ihre Treuhandstellung zugleich auch eine Begrenzung dieser Bindung verlangt. Denn Information kostet Geld, und die Verwertungsge-sellschaften sind zu einer effektiven und kostensparenden Wahrnehmungstätigkeit verpflich-tet. Entsprechend der treffenden Formel des Europäischen Gerichtshofs muss auch hier das Individualinteresse der einzelnen Berechtigten in Ausgleich gebracht werden mit dem Funk-tionsinteresse der Verwertungsgesellschaft. Dabei ist zudem der Autonomiebereich zu wah-ren, der den Verwertungsgesellschaften nach dem Urheberrechtswahrnehmungsgesetz als staatsfernen Selbstverwaltungskörperschaften zukommen soll. Diese Erwägungen müssen auch bei der Ausbildung eines Europäischen Wahrnehmungsrechts berücksichtigt werden." (Textauszug)

[486-L] Rumyantsev, Andrey: Zur Beurteilung von Sachverhalten im russischen Medienrecht: am Beispiel der Trennung eigener und fremder Inhalte nach der Rechtsprechung des föderalen Verfassungsgerichts, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 8/9, S. 634-643 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die medienrechtlich relevanten Grundsätze sind in Art. 29 der Verfassung der Russi-

schen Föderation vom 12. Dezember 1993 (VRF) konzentriert. Es werden Gedanken- und Redefreiheit gewährleistet (Punkt 1); niemand darf zur Meinungsäußerung oder Verzicht dar-auf gezwungen werden (Punkt 3); jedermann hat das Recht, in Übereinstimmung mit Geset-zen Informationen frei zu suchen, zu erhalten, zu übermitteln, zu produzieren und zu verbrei-ten (Punkt 4); die Freiheit der Masseninformation wird gewährleistet, die Zensur ist verboten (Punkt 5). Jedermann hat das Recht auf wahrheitsgemäße Informationen über den Zustand der

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 279 1.11 Medien und Recht

Umwelt (Art. 42 VRF). Die Grundrechte der russischen Verfassung gelten nach folgenden, in den modernen Staaten üblichen Prinzipien: sie sind unmittelbar anwendbar und bestimmen den Sinn, Inhalt und die Anwendung der Gesetze (Art. 18 VRF); völkerrechtlich verankerte Rechte und Freiheiten werden anerkannt und gewährleistet (Art. 17 Punkt 1 VRF). Letztere Norm ist durch den Vorrang der völkerrechtlichen Verträge der RF vor den nationalen Geset-zen flankiert; sowohl diese Verträge als auch die allgemein anerkannten völkerrechtlichen Grundsätze sind Bestandteile der russischen Rechtsordnung (Art. 15 Punkt 4 VRF). Die kon-kretisierende Ausgestaltung der Medienfreiheiten wird in einer Reihe der teils vorkonstitutio-nellen Gesetze, Präsidentenerlasse und Regierungsverordnungen vorgenommen. Das wich-tigste ist das Gesetz der RF vom 27. Dezember 1991 über die Massenmedien (MMG; wört-lich: über die Mittel der Masseninformation). Das Gesetz bestimmt den allgemeinen Begriff des Mediums, der auf alle Medienarten anwendbar ist. Die meisten Regeln des Gesetzes gel-ten sinngemäß für alle Medien. Dem Gesetz ist ein besonderes Medienmodell zu Grunde ge-legt: es wird zwischen Journalistik als öffentlichem Dienst 'sui generis' und unternehmeri-scher Tätigkeit im medialen Bereich unterschieden; Medien werden primär als objektive In-formationsvermittler verstanden. Der vom Gesetz umschriebene rechtliche Status des Journa-listen gilt grundsätzlich auch für in Rußland tätige ausländische Journalisten (Art. 55 MMG). (KB2)

[487-L] Schumann, Heribert: Indexbetroffene Angebote im Rundfunk und in Telemedien: eine Zensur findet statt, in: Zeit-schrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 10, S. 697-703 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Seit dem 1.4.2003 ist der Jugendmedienschutz in Deutschland durch das Jugend-

schutzgesetz des Bundes (JuSchG) und den Jugendmedienschutz-Staatsvertrag der Länder (JMStV) neu geregelt. Beide Gesetze geben in sprachlicher, gesetzgebungstechnischer, recht-licher und auch verfassungsrechtlicher Hinsicht vielfach Anlass zu Kritik. Dies gilt auch und insbesondere für die Bestimmungen des JMStV zu den Folgen, die die Indizierung eines Me-diums, also seine Aufnahme in die Liste jugendgefährdender Medien, für inhaltsgleiche Rundfunksendungen und indizierte oder inhaltsgleiche Angebote in Telemedien (sog. index-betroffene Sendungen) hat. Deutschland ist wohl das einzige Land, das Jugendschutz mit Hil-fe der Indizierung von Medien und daran geknüpfte Verbreitungs- und Werbebeschränkungen für die betroffenen Medien zu gewährleisten sucht. Dieses System stammt aus einer Zeit, in der auf einem überschaubaren Medienmarkt Schriften im herkömmlichen Sinne angeboten wurden. Zu Recht sind Bund und Länder daher der Ansicht, dass im Zuge der Evaluierung des JuSchG und des JMStV zu klären ist, ob das Verfahren der Indizierung als Mittel zum Umgang mit jugendgefährdenden Inhalten noch zeitgemäß ist oder ob ein anderes Vorgehen zum Schutz vor Jugendgefährdungen angezeigt ist. Gleichwohl haben sie das System der In-dizierung und ihrer Folgen im JuSchG und in den hier erörterten Regelungen des JMStV über indexbetroffene Sendungen zunächst in einer nach Perfektion strebenden, aber in mancher Hinsicht fehlerhaften und z. T. verfassungswidrigen Weise ausgebaut." (Autorenreferat)

280 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.11 Medien und Recht [488-L] Stettner, Rupert: Der "zumutbare" Rechtsverstoß: Erwiderung zum Beitrag von Renck-Laufke, Die KEK eine Zumutung?, in: ZUM 2004, 344ff., in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 10, S. 742-745 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Forderung der "Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich"

(KEK), "sich die Genehmigungsverlängerungen als zukunftsträchtigen Wirkungsbereich zu erschließen", stößt nicht nur auf Probleme hinsichtlich der Praktikabilität eines solch um-ständlichen Verfahrens, sondern auch auf verfassungsrechtliche Bedenken, da sie geeignet sind, die föderale Struktur des Mediensystems in Deutschland sowie die gebotene Staatsferne der Landesmedienanstalten als oberste Aufsichtbehörden des privaten Rundfunks zu gefähr-den. Der Beschluss der KEK, in diesem Streit nunmehr die Rechtsaufsicht einzuschalten, be-droht nicht nur den Landesmedienanstalten mit einer staatlichen Rechtsaufsicht, die KEK be-droht damit sogar ihre eigene Existenz. (KB)

[489-L] Szilady, Szilvia: Jugendmedienschutz in Ungarn: historische Entwicklung und Rechtsgrundlagen des dualen Rundfunksystems, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, Nr. 28, S. 4-9 INHALT: Dargestellt werden Medienpolitik, Rundfunksystem und medienrechtliche Regelungen

in Ungarn, insbesondere seit Gründung des Ungarischen Fernsehens (Magyar Televizio) 1957. Mit der Einführung des dualen Systems durch das Mediengesetz 1996 ist das Pro-grammangebot erheblich ausgeweitet worden. Die Programmpolitik der privaten Sender führ-te gleichzeitig zu einem Qualitätsverlust und zu Diskussionen über einen verbesserten Ju-gendmedienschutz. Neben kontinuierlicher Programmbeobachtung wurden mehrere gesetzli-che Regelungen, die auch den grenzüberschreitenden Rundfunk betreffen, untersucht. (DY)

[490-F] Villasenor, Pia (Bearbeitung); Steckler, Brunhilde, Prof.Dr.jur. (Leitung): Recht der Teledienste in der Europäischen Union (Teledienstrecht) INHALT: Gegenstand des Projekts ist eine Untersuchung der rechtlichen Rahmenbedingungen

für Teledienste in der Europäischen Union. Teledienste sind u.a. Angebote im Bereich der In-dividualkommunikation und das Angebot von Waren und Dienstleistungen in elektronisch abrufbaren Datenbanken mit interaktivem Zugriff und direkter Bestellmöglichkeit. Abgese-hen von der Haftungsregelung im Teledienstegesetz ist die Umsetzung der Fernabsatzrichtli-nie und der Richtlinie zum elektronischen Geschäftsverkehr erfolgt. Diese zielen darauf ab, die Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Nutzung des Internets in der Europäischen Union zu harmonisieren. Die Europäischen Richtlinien wurden im Zuge der Schuldrechtsre-form mit Wirkung ab 1.1.2002 in das Bürgerliche Gesetzbuch integriert. Das Projekt unter-sucht die rechtlichen Rahmenbedingungen für Teledienste nach der Schaffung des Tele-dienstegesetzes und der Schuldrechtsreform 2002. Der Praxisbezug wird durch eine Internet-Umfrage bei den interessierten Wirtschaftsunternehmen erreicht. Die Ergebnisse werden in einem Web-based-Training (WBT) im Internet dargestellt und veröffentlicht. ZEITRAUM: September 2002 - Februar 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland und Europa

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 281 1.11 Medien und Recht METHODE: Recherche in Rechtsprechung und im juristischen Schrifttum sowie im Internet;

Befragungen (Standard-Fragebogen) in Schriftform und Online. DATENGEWINNUNG: In-haltsanalyse, offen (Rechtsprechung und juristisches Schrifttum). Standardisierte Befragung, schrifltich; Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: ca. 250; Unternehmen im Bereich der Teledienste; Auswahlverfahren: Zufallsauswahl im Internet). Feldarbeit durch Mitarbei-ter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Multimedia-Nutzung und eCommerce. in: Steckler, B.; Pepels (Hrsg.): Handbuch für Rechtsfragen im Unternehmen. Marketingrecht, Bd. 1. Herne, Berlin 2002, S. 279-310.+++WBT Urheberrecht und WBT Datenschutzrecht. S. unter: http:// www.fh-bielefeld.de , http://urheberrecht.fh-bielefeld.de , http://datenschutzrecht.fh-biele-feld.de , http://teledienste.fh-bielefeld (ab Mitte 2004).

ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: keine An-gabe FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung

INSTITUTION: Fachhochschule Bielefeld, FB Wirtschaft (Postfach 101113, 33511 Bielefeld) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]) [491-L] Wagner, Axel-Michael: Quo vadis, Urheberrecht?: Überlegungen zur Bedeutung des Urheberrechts in der Informa-tionsindustriegesellschaft und zum anstehenden "Korb II", in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 10, S. 723-733 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Realität bestimmt das Recht. Es wird deutlich, dass das Urheberrecht im Umbruch

zu einem Informationsgüterrecht ist. Nicht mehr Autor und selbst kreativer Rezipient, son-dern Informationsindustrie und Konsument bestimmen das Bild. Der Autor von früher ist als Künstlerarbeitnehmer in der Informationsindustrie tätig, und in dieser Rolle werden auch sei-ne Interessen geschützt; der kreative Rezipient ist nunmehr Käufer eines zum Konsum be-stimmten Produktes mit der (einzigen) Besonderheit, dass dieses Konsumgut aus Information besteht. Vor diesem Hintergrund ist letztlich weder eine 'eigentumsähnliche Position' des un-selbstständigen 'Schöpfers' noch eine 'erlaubte Privatkopie' des Konsumenten rechtfertigbar. An ihre Stelle sollte die Einsicht treten, dass es beim Thema Informationsgüterrecht nicht von Belang ist, ob es sich um (mehr oder weniger) hehre Kunst handelt. Vielmehr stellt sich die Welt der Informationsgüter als Marktwirtschaft dar, die von schützenswerten Amortisations-interessen der Investoren und nachfrageorientierten Inhalten geprägt ist. Daher ist alles legi-tim, was die wirtschaftliche Ausbeutung der Informationsprodukte voranbringt und absichert, der Schutz von Kopierschutzmechanismen ebenso wie der Wegfall der Privatkopie und die (weitere) gesetzgeberische Unterstützung und Förderung von DRM-Systemen. Mit der Recht-fertigungsgrundlage des klassischen Urheberrechts entfallen für ein Informationsprodukt-schutzrecht 'neuer Lesart' grundsätzlich auch Anknüpfungspunkte für eine zeitliche Be-schränkung eines solchen Rechts. (...)" (Autorenreferat)

[492-L] Wanckel, Endress: Was trägt sie beim Baden?, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 4, S. 78-83

282 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.11 Medien und Recht INHALT: Ausgehend von dem so genannten Caroline Urteil des Europäischen Gerichtshofs für

Menschenrechte vom 24.6.2004 wird die Reaktion einiger Verleger kritisiert und als "ein Lehrstück des Missbrauchs medialer Meinungsmacht" bezeichnet. Der Rechtsstreit bezog sich auf die Veröffentlichung von Fotos von Caroline von Monaco in ihrem privaten Umfeld und waren im Hinblick auf die Gewährleistung der Privatsphäre einerseits und der Presse- und Meinungsfreiheit andererseits zu beurteilen. Anhand verschiedener juristischer Entschei-dungen wird darauf verwiesen, dass die Gerichte jeweils am Einzelfall sämtliche Umstände zu beurteilen habe, um zu einem angemessenen Ausgleich zwischen Persönlichkeitsrecht und Pressefreiheit zu kommen. Auf den Seiten 80-81 sind die wichtigsten Passagen des Urteils unter Angabe der entsprechenden Website abgedruckt. (DY)

[493-L] Wanckel, Endress: Kommentarlos?, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2004, Nr. 3, S. 85-87 INHALT: An verschiedenen Beispielen werden Möglichkeiten und Grenzen des Anspruchs auf

Gegendarstellung beschrieben und kommentiert. In speziellen Fällen können auch auf einen Kommentar (z.B. Aussage im Kontext), im Internet oder auf (manipulierten) Bildern Gegen-darstellungen verlangt werden. (DY)

[494-L] Wiedemann, Rainer: Alternative Streitbeilegung neben staatlicher Gerichtsbarkeit: XVIII. Symposion zum Film- und Medienrecht "Alternative Streitbeilegung in der Film- und Medienwirtschaft", in: Zeit-schrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 11, S. 779-785 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Wenn wir auf lange Sicht zu einem Wandel der Streitkultur kommen wollen, brauchen

wir neben einer leistungsfähigen Justiz ein transparentes und funktionierendes Netz qualifi-zierter Schlichter und Mediatoren. Der Aufbau solcher Strukturen ist allerdings nach meiner Auffassung nicht primär Aufgabe der Justiz, sondern vielmehr der einschlägig tätigen Berufs-stände. Hier sind vor allem die juristischen Berufe, die Psychologen, Betriebswirte, Sozialpä-dagogen und weitere Berufsgruppen gefragt, die sich auf diesem Feld teilweise schon heute betätigen. Der Staat kann die Entwicklung dieser Strukturen fördern; er sollte aber meines Er-achtens nicht der Versuchung erliegen, hier vorschnell regelnd einzugreifen. Denn ein Le-bensbereich, der so sehr in einer eigendynamischen Entwicklung begriffen ist wie der der al-ternativen Streitbeilegung, lässt sich durch gesetzgeberische Formalisierung nicht wirklich beleben. Vielmehr sehe ich die Gefahr, dass hier durch vorschnelle Regulierung, durch Büro-kratisierung und Marktabschottung eine sachgerechte Entwicklung des Streitbeilegungsange-bots eher behindert als vorwärts gebracht wird (...)" (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 283 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation [495-L] Avenarius, Horst: Hunzinger und die Folgen: zur Moral in der Öffentlichkeitsarbeit, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 36/2003, Nr. 1, S. 23-42 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhält-lich) INHALT: Die Public Relations-Arbeit in Deutschland geriet in moralischen Mißkredit, nachdem

zwei führende deutsche Politiker aufgrund ihrer unklaren Beziehungen zu dem PR-Manager M. Hunzinger zurücktreten mussten. Als Vorsitzender des Deutschen Rates für Public Relati-ons beginnt der Autor mit der Frage, inwieweit der Rat autorisiert ist, Regeln für diejenigen, die auf dem Gebiet der PR arbeiten, zu erlassen und öffentliche Urteile zu fällen. Seit die Ak-tivitäten Hunzingers eine öffentliche Diskussion auslösten, die die Arbeit der gesamten Bran-che in Verruf brachte, hat der Rat Hunzinger dafür gerügt den Eindruck erweckt zu haben, seine Art der Lobbyistenarbeit sei die übliche Branchenpraxis. Als eine Konsequenz aus die-sem Fall schlägt der Autor neue Richtlinien für die Lobbyarbeit vor. Bei der Suche nach all-gemeinen moralischen Prinzipien der PR-Arbeit werden einige bereits bestehende obligatori-sche Grundregeln erwähnt, die sich jedoch auf unterschiedliche Arbeitsfelder beziehen. Es gibt ein Einverständnis über einige Grundregeln: die Garantie der Unabhängigkeit aller Part-ner, die Unterlassung jeglicher Art von Nötigung oder Drohung, Bestechung und Täuschung. Für die Zukunft erwartet der Autor mehr Öffentlichkeit und Transparenz auf drei Gebieten: öffentliche Information über alle wichtigen Unternehmensentscheidungen, öffentliche Klar-stellung der Gründe für kritische Situationen und Katastrophen und historische Rechenschaft über vergangene Missetaten einer Organisation. Schließlich muss die PR-Branche ihre Glaubwürdigkeit durch ihre eigenen Manager zurückgewinnen und ihre eigenen Interessen offenlegen. Die Autonomie der öffentlichen Ratssprüche ist durch die erste von sieben Selbstverpflichtungen seiner Mitglieder legitimiert: der Öffentlichkeit in einer sozialpoliti-schen Funktion innerhalb der Gesellschaft zu dienen. (UNübers.)

[496-L] Breunig, Christian: Online-Werbemarkt in Deutschland 2001 bis 2004: Internet bleibt für die Werbewirtschaft ein Ergänzungsmedium, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 8, S. 394-404 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/breunig_8-2004.pdf?foid=12153) INHALT: "Vor zehn Jahren schaltete der US-Konzern AT&T auf der Website eines Onlinemaga-

zins namens Hotwired.com die weltweit erste Bannerwerbung im Internet. Inzwischen hat sich das Internet auch in Deutschland als Werbemedium etabliert, wird aber auf absehbare Zeit ein Ergänzungsmedium bleiben. Die hochgesteckten Erwartungen aus den Boomjahren des Internets (1999/2000) wurden nicht erfüllt. Entsprechende Prognosen mussten mittlerwei-le revidiert werden. Nach hohen Wachstumsraten begnügt sich die Branche seit 2003 mit ge-ringeren Zuwächsen. Der Anteil der Onlinewerbung am Gesamt-Werbemarkt lag im Jahr 2003 unter 2 Prozent. Die wechselhafte Marktentwicklung im ersten Halbjahr 2004 lässt noch keinen Trend erkennen. Das Spektrum der im Internet werbenden Branchen und Unterneh-men hat sich in den letzten Jahren über internetaffine Firmen hinaus auf die klassischen Bran-

284 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

chen ausgeweitet. Die Vermarktung des Internets liegt größtenteils in den Händen spezieller Onlinevermarkter, während sich zwei der großen Vermarkter aus privatem Hörfunk und Pres-se mittlerweile aus dem Online-Werbegeschäft zurückgezogen haben bzw. Kooperationen mit Onlinevermarktern eingegangen sind. Um der unübersichtlichen Vielfalt von Werbeformaten im Internet Einhalt zu gebieten, wurde ein europäisches Standard-Werbepaket eingeführt, das neben dem traditionellen Banner fünf weitere Bannerarten umfasst. Darüber hinaus gibt es viele Gestaltungsmöglichkeiten bis hin zu den multimedialen Richmedia-Formaten und inter-aktiven Werbeformen, die auch als Testgebiet für interaktive Werbung im digitalen Fernse-hen gelten. Eine erfolgreiche Sonderwerbeform ist neben dem E-Mail- das Suchmaschinen-Marketing, das Suchmaschinen-Betreibern wie Google hohe Einnahmen beschert. Die Ent-wicklung einer einheitlichen Online-Reichweitenwährung auf Personenebene ist eine wichti-ge Grundlage für die Mediaplanung und von Bedeutung für die Zukunftsentwicklung des On-line-Werbemarkts in Deutschland." (Autorenreferat)

[497-L] Gleich, Uli: Methoden der Werbewirkungsforschung: ARD-Forschungsdienst, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 7, S. 339-344 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/forschung.pdf?foid=11607) INHALT: Aufgrund der Bedeutung visueller, bildhafter Kommunikation in der Werbung (z.B. in

TV Werbespots) werden Alternativen zu den bislang stark verbal orientierten Verfahren (z.B. Fragebogen) in der Werbewirkungsforschung entwickelt. Dahinter steht die Idee, Reaktionen und Effekte auf Seiten der Rezipienten modalitätsspezifisch, das heißt je nach Wahrneh-mungskanal zu erfassen, da angenommen werden kann, dass bildhafte Erinnerungen einer Er-fassung durch stark kognitiv orientierte, das heißt verbale Methoden schwer zugänglich sind. So untersuchten Stacy und andere die Erinnerung an TV Werbespots mit Hilfe von Zeichnun-gen, die von den Testpersonen angefertigt wurden und stellten dabei fest, dass diese Methode gut geeignet ist, etwas darüber zu erfahren, was den Rezipienten als Erstes durch den Kopf geht, wenn sie an eine bestimmte Werbung denken ("Top-of-Mind-Awareness"). Als weiteres methodisches Problem werden von einigen Autoren die starren und sprachlich determinierten Kategorien von Fragebogenskalen genannt. Kategoriale Skalen (z.B. "trifft nicht zu" bis "trifft zu") oder dichotome Entscheidungskategorien ("ja" oder "nein") zwingen die Befragten einerseits zu einer impliziten "Übersetzung" der Skalenpunkte, andererseits sind die Katego-rien häufig zu grob, um die Urteile der Versuchsteilnehmer zu repräsentieren. Frank und Schlund sowie Zwahlen experimentierten in ihren Untersuchungen daher mit alternativen Möglichkeiten und entwickelten kontinuierliche Skalen, die - teilweise zusätzlich durch Bild-symbole unterstützt - zu verbesserten Varianzaufklärungen der abhängigen Variablen beitru-gen und gleichzeitig von den Befragten leicht zu handhaben sind. Als Manko der bisherigen Werbewirkungsforschung kann gelten, dass im Rahmen von Posthoc-Befragungen von den Rezipienten in der Regel bilanzierende Urteile über eine gesamte Werbepräsentation (z.B. ei-nen TV Werbespot) verlangt werden. Das heißt, die Testteilnehmer geben ein Gesamturteil über einen Spot ab, obgleich möglicherweise während der Rezeption sehr unterschiedliche Bewertungen und Reaktionen stattfanden. Aus diesem Grund werden zunehmend Methoden entwickelt und erprobt, die in der Lage sind, den Verlauf der Werberezeption abzubilden. Es werden elf internationale Veröffentlichungen ausführlich vorgestellt, neunzehn weitere bib-liographiert. (BM2)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 285 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation [498-L] Gleich, Uli: Aktuelle Ergebnisse der Werbewirkungsforschung: ARD-Forschungsdienst, in: Media Per-spektiven, 2004, Nr. 6, S. 284-290 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/fodi_6-2004.pdf?foid=11389) INHALT: Laut einer Prognose von Experten aus Werbe- und Marketingabteilungen in Unterneh-

men bzw Werbeagenturen besteht Anlass zu der Hoffnung, dass es mit der Werbebranche nach den Jahren der Stagnation wieder aufwärts gehen wird (vgl. Werbeklimastudie 2004). Auch die Bedeutung von Werbeerfolgskontrollen nimmt nach Ansicht der Experten weiter zu. Wichtig ist dabei nicht nur die Optimierung des "Return of Investment" (ROI) spezifi-scher Kampagnen mit Hilfe ökonometrischer Wirkungs- und Prognosemodelle, sondern auch die Erforschung des komplexen Prozesses der Werbewirkung unter psychologischen Ge-sichtspunkten. Durch die Analyse der Interaktionsprozesse zwischen dem Inhalt der Werbe-präsentationen auf der einen und den Merkmalen der Rezipienten auf der anderen Seite kön-nen Wirkungszusammenhänge erklärt werden. Im Folgenden werden daher Ergebnisse wer-bepsychologischer Untersuchungen präsentiert, in denen es vor allem um grundlegende In-formationsverarbeitungsprozesse bei der Werberezeption geht. Es werden zwölf nationale wie internationale Studien ausführlich vorgestellt, zwanzig weitere sind bibliographiert. (BM2)

[499-L] Hall, Mike: Sponsorship: ein mächtiges Instrument, in: Vierteljahreshefte für Werbewissen, 2004, Nr. 3, S. 17-23 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Eine in Großbritannien durchgeführte Studie zur Wirkung von Hörfunk-Sponsoring

zeigte, dass es gelingen kann, eine etablierte Marke binnen kurzer Zeit neu zu positionieren. Das Sponsoring von Radio- und TV-Sendungen ist deshalb so wirkungsvoll, weil die Rezi-pienten die Sponsoren-Spots als Teil des redaktionellen Programms und nicht der Werbung wahrnehmen. Je besser die beworbene Marke zur betreffenden Sendung passt, desto wir-kungsvoller ist das Sponsoring. Je länger das Sponsoring erfolgt, desto mehr wird beim Rezi-pienten eine Übereinstimmung zwischen Marke und Sendung empfunden. (KB)

[500-L] Heffler, Michael: Der Werbemarkt 2003: gebremste Entwicklung der Werbekonjunktur, in: Media Perspekti-ven, 2004, Nr. 6, S. 242-250 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/heffler_6-2004.pdf?foid=11390) INHALT: "Das Gesamtbild des Werbemarktes 2003 ist positiver zu bewerten als das der beiden

Vorjahre: Die Talfahrt der Werbeerlöse der Medienunternehmen ist auf Nettobasis abge-bremst, auf Bruttobasis mit einer Wachstumsrate von 3,3 Prozent sogar gestoppt worden. Gleichzeitig hat sich die Brutto-Netto-Schere weiter geöffnet, und die Konditionspolitik der Vermarkter rückte stärker in den Vordergrund. Vor allem bei den Privatsendern ist die Kluft zwischen Brutto- und Nettoumsätzen mit durchschnittlich 45 Prozent sehr groß, im Vergleich zu 30 Prozent bei der ARD und 28 Prozent beim ZDF. Im Jahr 2003 sind die Brutto-Werbeumsätze des Fernsehens um 2,7 Prozent auf rund 7,4 Mrd Euro gestiegen, während die

286 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

TV-Netto-Werbeumsätze um 3,7 Prozent auf rund 3,8 Mrd Euro gesunken sind. Mit einem Nettoumsatz von 1,15 Mrd Euro bleibt RTL trotz eines Rückgangs um 2,4 Prozent Marktfüh-rer, gefolgt von SAT.1 und ProSieben. Auf der Seite der öffentlich-rechtlichen Sender konnte die ARD im Jahr 2003 mit einem Nettoumsatz von 141 Mio Euro eine Steigerungsrate von 3,2 Prozent erwirtschaften, was maßgeblich durch die Rückkehr der Sportschau in das Erste und die mit dem Zuschauererfolg der Sportschau zusammenhängende Vermarktung durch die ARD-Werbung Sales & Services zusammenhing. Das ZDF verzeichnete für das Jahr 2003 ei-nen Rückgang der Nettoerlöse um 4,2 Prozent auf 111 Mio Euro. Mit einem Brutto-Umsatzplus von 2,1 Prozent auf 916 Mio Euro schloss der Werbeträger Radio das Jahr 2003 ab, während sich auf Nettobasis ein Umsatzrückgang von 2,7 Prozent auf 579 Mio Euro ergab - der starke Umsatzeinbruch vom Vorjahr ist aber gebremst. Der Anteil der Mix-Kampagnen in Radio und TV stieg gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent an. In Fernsehen und Radio bleibt der Automarkt unverändert die werbestärkste Branche. Im Bereich der Printmedien ist das Werbevolumen nach einem schlechten Jahr 2002 mit rückläufigen Umsatzzahlen im Jahr 2003 um 3,7 Prozent auf 8,3 Mrd Euro gestiegen. Jedoch verzeichneten die Publikums- und Fachzeitschriften einen Umsatzrückgang von 2,0 bzw 2,5 Prozent." (Autorenreferat)

[501-L] Hellmann, Kai-Uwe; Schrage, Dominik (Hrsg.): Konsum der Werbung: zur Produktion und Rezeption von Sinn in der kommerziellen Kul-tur, (Konsumsoziologie und Massenkultur), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 208 S., ISBN: 3-8100-4203-X INHALT: "Konsum beschränkt sich nicht bloß auf den Verbrauch von Gütern, sondern enthält

auch eine symbolische Dimension: Die Erwartungen, Bedeutungen und Botschaften, die zwi-schen den Instanzen der Werbung und des Konsums zirkulieren. Dabei kommt der Werbung keineswegs, wie in älteren Ansätzen, ausschließlich der aktive Part zu. Vielmehr produziert und rezipiert die Werbung gleichermaßen, wie auch die Konsumenten aktiv an der Rezeption und Produktion von Sinn beteiligt sind. So bedient sich die Werbung via Marktforschung ge-rade jener Sinnpartikel, wie sie von den Konsumenten ständig hergestellt werden, und umge-kehrt wird die Sinnproduktion der Konsumenten insbesondere durch Kreativwerbung auf vielfältige Weise angeregt und in Gang gesetzt. Der Band schlägt ein Kreislauf-Modell vor, mit dessen Hilfe die Produktion und Rezeption von Erwartungen, Bedeutungen und Botschaf-ten zwischen allen Instanzen dieses Feldes ohne dominante Zielrichtung beschrieben werden kann. Die einzelnen Beiträge thematisieren jeweils Ausschnitte dieses Kreislaufmodells" (Au-torenreferat). Inhaltsverzeichnis: Dominik Schrage: Auf der Schwelle zur Konsumsoziologie. Aspekte der Konsumkritik in den fünfziger Jahren - ein Prolog (13-32); Kai-Uwe Hellmann: Werbung und Konsum: Was ist die Henne, was ist das Ei? Konzeptionelle Überlegungen zu einem zirkulären Verhältnis (33-46); Joachim Fischer: Warenwerbung und Warentest oder Poetismus und Rationalismus Komplementäre Sozialmechanismen in der bürgerlichen Mas-senkultur (49-62); Markus Stauff: Der Konsum der Zuschauer. Zur televisuellen Umwertung von Wahrnehmungen und Bedeutungen (63-80); Rainer Gries: Die Konsumenten und die Werbung. Kulturgeschichtliche Aspekte einer interaktiven Kommunikation (83-102); Hart-mut Lüdtke: Lebensstile als Rahmen von Konsum. Eine generalisierte Form des demonstrati-ven Verbrauchs (103-124); Gerhard Panzer: Kulturkonsum: Zur Ökonomik kultureller Bedeu-tungen (127-146); Cornelia Koppetsch: Die Werbebranche im Wandel. Zur Neujustierung von Ökonomie und Kultur im neuen Kapitalismus (147-162); Gitte Katz: (Öko-)Werbung und

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Rezipient: Wer öffnet endlich die sieben Siegel'? (165-182); Walter Sehrer: Konsum und Nachhaltigkeit. Zur Kommunikation der Integrationsfigur 'Nachhaltigkeit' (183-202).

[502-L] Holznagel, Bernd; Stenner, Daniel: Die Zulässigkeit neuer Werbeformen: von der Splitscreentechnik zu den neuen interaktiven Werbestrategien im Fernsehen, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 8/9, S. 617-626 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Aus Sicht der Werbetreibenden sind die neuen Werbeformen zwar wünschenswert. In

einigen Varianten verstoßen sie allerdings gegen das Gebot der Trennung von Werbung und Programm sowie das Schleichwerbeverbot. Da zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar ist, wel-che weiteren Werbeformen sich im Zuge der Digitalisierung entwickeln werden, sollte von einer vorschnellen Regulierung Abstand genommen werden. Die Vorgehensweise der briti-schen Medienaufsicht und der EU-Kommission, den Akteuren durch Handlungsempfehlun-gen und Auslegungshilfen, Rechtssicherheit zu geben, erscheint vorzugswürdig. In Deutsch-land fiele dies in den Handlungsbereich der Landesmedienanstalten. (KB)

[503-F] Huck, Simone (Bearbeitung); Mast, Claudia, Prof.Dr.Dr.habil. (Leitung): Kundenkommunikation als PR-Aufgabe INHALT: Welche Stellung nimmt der Kunde als Zielgruppe in den unterschiedlichen Kommuni-

kationsdisziplinen ein? Welche Kanäle bieten sich zur kommunikativen Ansprache des Kun-den an? Gibt es Trends im Bereich der Kundenkommunikation? Das Fachgebiet führte eine Befragung der Kommunikationsverantwortlichen der 500 Top-Unternehmen Deutschlands durch. Im Mittelpunkt stehen Strategien, Ziele, Instrumente und Trends der Kundenkommu-nikation. Die Studie bildet die Basis weiterer Forschungsprojekte. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

ART: gefördert BEGINN: 2003-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften (70593 Stuttgart)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0711-459-3255, Fax: 0711-459-3429, e-mail: [email protected])

[504-F] Jochum, Margit; Vontobel, Susanne; Frey, Kathrin (Bearbeitung); Rothmayr, Christine; Hardmeier, Sibylle (Leitung): Öffentlichkeitsarbeit von Regierung und Verwaltung: Persuasion, Information oder Dialog? INHALT: 1. Profile: Hinsichtlich der Profile der ÖffentlichkeitsarbeiterInnen gilt es drei Merk-

male hervorzuheben: die Unterscheidung in zwei Gruppen mit unterschiedlichen Funktions-zuschreibungen, die beschränkte Berufsquote und die begrenzte Professionalisierung. Erstens wird die Öffentlichkeitsarbeit im wesentlichen von zwei ganz unterschiedlichen Gruppen rea-lisiert: Zum einen sind dies Personen, deren primäre Funktionszuschreibung die Öffentlich-keitsarbeit ist und die in Organigrammen mit Bezeichnungen wie Pressesprecher, Kommuni-

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kations- oder Informationsbeauftragte o.ä. aufgeführt sind. Wir nennen diese Informations-verantwortliche. Sie machen in unserem Sample rund einen Viertel aus (26%). Die zweite Gruppe betreibt Öffentlichkeitsarbeit nebenher und nimmt primär andere Funktionen wahr (v.a. KanzlerInnen, DepartementsekretärInnen o. AmtschefInnen). Wir nennen diese leitende Verwaltungsangestellte. Sie stellen in unserem Sample mit 59% deutlich die Mehrheit. Allein diese Aufteilung zeigt, dass die Öffentlichkeitsarbeit von Bund, Kantonen und Gemeinden ein Tätigkeitsfeld darstellt, das kaum als eigentliches Berufsfeld umschrieben werden kann. Da-mit ist auch das zweite Merkmal genannt: Die Berufsquote (Anstellungsgrad Anteil Öffent-lichkeitsarbeit/ 100) ist bei den Personen, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig sind, be-schränkt. Sie beträgt im Durchschnitt 24.9 und klettert erst bei den Informationsverantwortli-chen auf den Wert von 55.9 und bei den Informationsverantwortlichen des Bundes auf 67.4. Damit verbunden ist drittens auch eine beschränkte Professionalisierung. Wenn wir nämlich die Kriterien der Berufssoziologie anwenden und fragen, inwieweit bei der staatlichen PR ein Wandel von einem Beruf hin zu einer Profession im Sinne einer berufsständisch organisierten Ausbildung und einem Berufsrollenhandeln mit der Nutzung der PR-Instrumente stattgefun-den hat, kommen wir zum Schluss einer beschränkten Professionalisierung. Diese Befunde decken sich mit den Ergebnissen des Projekts Jarren, die zum Schluss kamen, dass Professio-nalisierungstendenzen in der Schweiz generell im PR Bereich nur bedingt erkennbar sind. 2. Organisation: In Bezug auf die formellen Strukturen der Organisation ist Verzahnung wohl die beste Umschreibung; sie charakterisiert sich durch Einbindung einerseits, und Grenzen der Handlungsautonomie andererseits: Einbindung: Zum einen verfügen die Informationsver-antwortlichen über einen starken Einfluss indem eine deutliche Mehrheit (62%) zusammen mit den politisch Verantwortlichen über die strategische Planung der Öffentlichkeitsarbeit entscheiden. Auch die Tatsache, dass 86% der Informationsverantwortlichen die Aussage zu-treffend finden, in ihrer Verwaltungseinheit würde die "Öffentlichkeitsarbeit als unerlässli-cher Teil jeglichen Regierungs- und Verwaltungshandeln angesehen" deutet auf eine gute Einbindung hin. Darüber hinaus haben wir auch den Zugang zur 'unsicheren Ressource' Hin-tergrund-Information beleuchtet. Die Antworten auf die Frage, wie der Informationsstand in Bezug "auf Zugang zu Hintergrundwissen über politische Entscheidungsprozesse" einge-schätzt wird, deutet ebenfalls auf gute Einbindung hin (27% 'sehr gut'; 59% 'eher gut'). Be-grenzte Handlungsautonomie: Die starke Einbindung legt eine enge Zusammenarbeit mit den politischen Verantwortlichen offen. Die Handlungsautonomie der PR-Verantwortlichen ist damit beschränkt. Dies untermauern weitere Befunde: So geschieht die Koordination der Öf-fentlichkeitsarbeit im Wesentlichen innerh. eines Deptm. und folgt dem Ressortprinzip. Zu-dem ist die Aussenkommunikation keineswegs konzentriert bei den Informationsverantwort-lichen angesiedelt. Auskünfte an die BürgerInnen, zuhanden der Medien und von Interessen-organisationen werden in der jew. Verwaltungseinheit von den leitenden Verwaltungsange-stellten und zu einem hohen Masse von den sachlich Zuständigen in der Verwaltung erteilt. Weitere Informationen unter: http://www.sidos.ch/fw query/siweb2.fwx?htm.sel0=6927 . ZEITRAUM: 2000-2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz: Bund, alle Kantone, Kan-tonshauptorte: Genf, Lausanne, Neuchâtel, Sion, Zürich, Luzern, Bern, Herisau, Chur

METHODE: Das Projekt umfasst zwei Phasen: in einer ersten Phase werden die Personen, die in der Öffentlichkeitsarbeit von Regierung und Verwaltung tätig sind, schriftlich befragt. Diese Personen wurden aufgrund einer Umfrage auf Departements und Amtsebene beim Bund, in den Kantonen und den ausgewählten Städten zusammengestellt. Die Erhebung bezieht sich auf ihre Tätigkeiten während des Jahres 2000. An den standardisierten, quantitativen Teil, schliesst sich eine qualitative Forschungsphase an. In dieser geht es darum mittels halb-stan-dardisierten Interviews und Inhaltsanalyse von Produkten die Tätigkeit der Öffentlichkeitsar-

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beiterInnen vertieft zu analysieren. Zeitpunkt Erhebung Oktober/ November 2000. Untersu-chungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich; In-haltsanalyse, standardisiert; Akten- und Dokumentenanalyse, standardisiert; Qualitatives In-terview (Stichprobe: 2.000 -geplant-; ÖffentlichkeitsarbeiterInnen - Grundgesamtheit auf-grund vorgängiger schriftlicher Umfrage zusammengestellt; Auswahlverfahren: total). Feld-arbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Hardmeier, Sibylle: Public Relations der öffentlichen Hand - eine Replik auf den Propaganda-Vorwurf. in: Serdült, Uwe; Widmer, Thomas (Hrsg.): Politik im Fokus, Festschrift für Ulrich Klöti. Zürich: NZZ-Verl. 2003.+++Hardmeier, Sibylle; Rothmayr, Christine: Staatliche Öffentlichkeitsarbeit in der Schweiz: Profil, Organisation und Ziele. Westdt. Verl. (für 2004).+++Rothmayr, Christine: Dialogue(s) entre citoyens et admi-nistration: le cas de la Suisse. in: Les politiques sociales, numéro thématique sur la "Nouvelle Gestion Publique".+++ ARBEITSPAPIERE: Rothmayr, Christine; Hardmeier, Sibylle; Frey, Kathrin; Jochum, Margit; Vontobel, Susanne: Öffentlichkeitsarbeit von Bund, Kantonen und Gemeinden: Zwischenbericht zur quantitativen Erhebung. Zürich, Genf: Institut für Politik-wissenschaft der Universität Zürich / Département de Science Politique Université de Ge-nève.+++Hardmeier, Sibylle: Dialog in der staatlichen PR - demokratietheoretische Norm o-der Realität. Input Papier zum Workshop 2, Tagung "Public Relations in der Schweiz. ein empirischer Blick auf Wirtschaft, Staat und NGO's" vom 15. November 2002 in Zü-rich.+++Jochum, Margit: ÖffentlichkeitsarbeiterInnen für den Staat - PR-Freaks oder Fach-heinis? Inputpapier zum Workshop an der Tagung "Public Relations in der Schweiz. Ein em-pirischer Blick auf Wirtschaft, Staat und NGO's", 15. November 2002. Zürich.+++Rothmayr, Christine: Staatliche PR im Informationszeitalter: Welche Ansprüche an die Organisation in der Verwaltung? Inputpapier zum Workshop an der Tagung "Public Relations in der Schweiz. Ein empirischer Blick auf Wirtschaft, Staat und NGO's", 15. November 2002. Zürich.+++ Rothmayr, Christine; Hardmeier, Sibylle: Staatliche Öffentlichkeitsarbeit: welche Politik? Vortrag an der Tagung "Public Relations in der Schweiz. Ein empirischer Blick auf Wirt-schaft, Staat und NGO's", 15. November 2002. Zürich.+++Rothmayr, Christine; Hardmeier, Sibylle; Frey, Kathrin; Jochum, Margit; Vontobel, Susanne: Relations publiques de la confé-dération, des cantons et des communes. Rapport intermédiaire sur la phase quantitative de l'enquête. Genève, Zurich: Département de Science Politique Université de Genève / Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich.+++Hardmeier, Sibylle; Rothmayr, Christine: Öffentlichkeitsarbeit von Regierung und Verwaltung: Persuasion, Information oder Dialog? Eine theoretische Einleitung. Zürich, Genf: Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich / Département de Science Politique Université de Genève.+++Hardmeier, Sibylle; Rothmayr, Christine; Vontobel, Susanne; Jochum, Margit; Frey, Kathrin: Öffentlichkeitsar-beit von Regierung und Verwaltung: Information, Persuasion oder Dialog? Angestrebte Grundgesamtheit, Auswahlgesamtheit und Antwortende bei der schriftlichen Befragung. Zü-rich, Genf: Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich / Département de Science Politique Université de Genève.

ART: gefördert BEGINN: 2000-04 ENDE: 2003-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung

INSTITUTION: Université de Genève, Faculté des sciences économiques et sociales, Départe-ment de science politique (40 Boulevard du Pont-d'Arve, 1211 Genève, Schweiz); Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Institut für Politikwissenschaft Abt. Innenpolitik, Verglei-chende Politik (Seilergraben 53, 8001 Zürich, Schweiz)

290 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation [505-L] Katheder, Doris: Sexy Konkurrenz: die Versprechen der Warenwerbung in Mädchenzeitschriften, in: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen, 2004, H. 170, S. 1125-1132 INHALT: Die Verfasserin untersucht Anzeigen in bekannten deutschen Mädchenzeitschriften wie

"Bravo Girl" und "Sugar", vor allem die augenfällige visuelle Präsenz von romantischer und individualistischer Sexualisierung. Sie nimmt Bezug auf die gegenwärtige postkoloniale Ethno-Erotik oder multikulturelle Erotik, Massenkommunikation und Pseudofeminismus und analysiert den Einsatz ikonischer Symbole, die dem Versprechen universellen Glücks in der Werbung zu Grunde liegen. (ICEÜbers)

[506-F] Kulinna, Matthias, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Pütz, Robert, Prof.Dr. (Leitung): Ethnomarketing in Deutschland INHALT: In Deutschland ist seit einigen Jahren eine neue Form der "interkulturellen Kommuni-

kation" zu beobachten: eine zunehmende Zahl v.a. führender Großunternehmen richtet ihre Marketingstrategien auf Immigranten (und deren Nachkommen) aus und betreibt damit eine Kommunikationsform, für die sich im internationalen Sprachgebrauch der Begriff "Ethno-marketing" durchgesetzt hat. Das bislang unerforschte Phänomen hat sich inzwischen vom KFZ- über den Konsumgütermarkt bis zu den Telekommunikations-, Kapitalanlagen-, Immo-bilien- und Versicherungsmärkten verbreitet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

METHODE: Nach einer grundsätzlichen Erforschung und Darstellung des Marktes sollen am Beispiel des Ethnomarketings für deutsch-türkische und deutsch-russische Bevölkerungs-gruppen die "ethnisierenden Aktivitäten" von Unternehmen in Deutschland im Rahmen des Ethnomarketings durch qualitative Leitfadeninterviews mit Vertretern von Ethnomarketinga-genturen erforscht werden und dann durch eine qualitative Dokumentenanalyse (Anzeigen-kampagnen, Werbebroschüren, TV-Spots) die zur ethnischen Grenzziehung herangezogenen Symbole aufgedeckt werden. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, of-fen; Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: gefördert BEGINN: 2002-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Zentrum für Interkulturelle Studien - geistes- und sozialwissenschaftliches Kolleg -ZIS-

INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 02 Kultur- und Geowissenschaften, Fachgebiet Geo-graphie (Seminarstr. 19, 49069 Osnabrück)

KONTAKT: Leiter (Tel. 0541-969-4277, Fax: 0541-969-14277, e-mail: [email protected]) [507-L] Lang, Günter: Der deutsche Werbemarkt: Konjunkturkrise oder Strukturbruch?, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 2, S. 53-60 INHALT: "Die Krise der Medienindustrie ist im wesentlichen eine Krise des Werbemarktes.

Angesichts eines Beitrages der Werbung in Höhe von zwei Dritteln zum Umsatzaufkommen der Massenmedien überrascht dies nicht, wird aber durch das vorliegende Zahlenmaterial noch einmal bestätigt. Dieser Beitrag geht der Frage nach, ob der beobachtete Einbruch die historischen Zyklen der Werbebranche bestätigt, oder ob ein Strukturbruch und damit ein Zer-fall der bisherigen Zyklusmuster stattgefunden hat. Hierzu werden in einem ersten Schritt mit Hilfe der Spektralanalyse die in der Vergangenheit dominierenden Zyklen identifiziert. Als

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Datenmaterial stehen die Werbeausgaben von 1960 bis 2003 auf Jahresbasis zur Verfügung, wobei die Werbeausgaben nach vier Mediengattungen differenziert sind. In einem zweiten Schritt werden die identifizierten Zyklen als erklärende Variable in ein Regressionsmodell eingefügt, um deren Erklärungsbeitrag zu den historisch beobachteten Veränderungsraten des Werbemarktes zu bestimmen. Es zeigt sich, dass die beobachteten Veränderungsraten relativ gut durch das gemessene Zyklusgefüge mit sich überlagernden Einzelzyklen erklärt werden kann. Der Test auf Strukturbruch wird verworfen zumindest bislang kann somit davon ausge-gangen werden, dass die Krise des Werbemarktes das historische Zyklusmuster eher bestätigt als zerstört." (Autorenreferat)

[508-L] Lucas, Rainer; Matys, Thomas: Erlebnis Nachhaltigkeit?: Möglichkeiten und Grenzen des Eventmarketing bei der Vermitt-lung gesellschaftlicher Werte, (Wuppertal Papers, Nr. 136), Wuppertal 2003, 56 S. (Graue Lite-ratur; URL: http://www.wupperinst.org/Publikationen/WP/WP136.pdf) INHALT: "In diesem Papier wird der Frage nachgegangen, ob der Wertekontext der Nachhaltig-

keit mit den Mitteln des Eventmarketing erlebnisreicher vermittelt werden kann. Um diese Frage zu reflektieren, werden zunächst einige Theorie geleitete Überlegungen angestellt, um Nachhaltigkeit und Eventmarketing in ihren jeweiligen kulturellen Kontexten besser zu ver-stehen. Die Entwicklung zu einer 'Erlebnisgesellschaft' verändert auch die Kommunikations-formen der Unternehmen. Imagepflege, die Werbung für Produkte und die Präsentation von Personen finden zunehmend im Rahmen von Inszenierungen und Veranstaltungen mit Erleb-nischarakter statt, die als Event bezeichnet werden. Hierbei ist zu erkennen, dass dieser kom-munikative Erlebnisrahmen von Steigerungsspielen geprägt ist, die die Inhalte der Kommuni-kation in den Hintergrund treten lassen. Von daher wird abschließend auf die Risiken hinge-wiesen, die eine unreflektierte Adaption der Events für den Nachhaltigkeitsdiskurs mit sich bringen könnte." (Autorenreferat)

[509-L] McDonald, Colin: Alles (über) Werbung, in: Vierteljahreshefte für Werbewissen, 2004, Nr. 2, S. 2-5 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die langfristigen Wirkungen von Werbung und Marketing, auf denen der Investitions-

ertrag letztlich beruht, läßt sich aus den Markencharakteristika erschließen: aus dem Marktan-teil, aus dem relativen Preis und der Preiselastizität, aus der Nachhaltigkeit der Werbung oder aus dem Markenwert, im Sinne eines Zusatzwertes, den der Kunde an der Marke schätzt und zu bezahlen bereit ist (brand equity). Werbung verhilft der Marke zu Merkmalen, Eigenheiten (im Kopf des Konsumenten), die die Grundlage ihrer langfristigen Stärke bilden können. Sie schafft Marken-Qualitäten und bestärkt und erhält sie dann in der Folge. Ohne Unterstützung durch Werbung wird die Marke erodiert. Auch Werbung, ob Strategien oder Sujets, unterlie-gen manchmal einer Abnützung (wearout), die genau beobachtet werden sollte. Nur so kann erkannt werden, ob und was für Veränderungen nötig sind, vom Sujet bis zur Mediaplanung." (Autorenreferat)

292 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation [510-L] Raupp, Juliana; Klewes, Joachim (Hrsg.): Quo vadis Public Relations?: auf dem Weg zum Kommunikationsmanagement ; Bestands-aufnahmen und Entwicklungen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 295 S., ISBN: 3-531-14034-5 INHALT: Professionelles Kommunikationsmanagement erschöpft sich nicht in strategischem

Handeln. Wer professionell handelt, kann darüber hinaus den Kontext und die Folgen seines Handelns durchschauen. Für professionelles Kommunikationsmanangement ist es daher plau-sibel, die beabsichtigten Kommunikatinsprozesse auf der Grundlage systematischer For-schung zu optimieren. Die gezielte Anwendung von Forschungsergebnissen auf Problemstel-lungen der Kommunikationspraxis und gleichzeitig die daraus resultierende Förderung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse werden in dem Sammelband vor- und zur Diskussion gestellt sowie Trends der PR-Forschung aufgezeigt. (RG). Inhaltsverzeichnis: 1. Theoretische Per-spektiven auf das Verhältnis von Journalismus und PR - Klaus Merten: Zur Ausdifferenzie-rung des Mediesystems am Beispiel von Journalismus und Public Relations (17-29); Joachim Westerbarbey: Illusionsexperten: die gesellschaftlichen Eliten und die Verschleierung der Macht (30-41); Olaf Hoffjann: 62 - die Folgen einer Zahl: ein systemtheoretischer Blick auf die Beziehungen von Journalismus und Public Relations (42-51); Stephan Ruß-Mohl: PR und Journalismus in der Aufmerksamkeits-Ökonomie (52-65); Peter Szyszka: Produkt-PR und Journalismus: Annäherung an eine verschwiegene Win-Win-Situation (66-78); Johanna Do-rer: Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus: Anmerkungen zu einem geschlechtlich codierten Verhältnis (79-89); Klaus Kocks: Der Januskopf der Publizistik: zur Einheit von vierter und fünfter Gewalt (90-94). 2. Prozesse der Informationsverarbeitung im Mediensystem: empiri-sche Analysen - Wolfgang Donsbach, Antje Meißner: PR und Nachrichtenagenturen: Missing Link in der kommunikationswissenschaftlichen Forschung (97-112); Hans Mathias Kepplin-ger, Marcus Maurer: Der Einfluss der Pressemitteilungen der Bundesparteien auf die Bericht-erstattung im Bundestagswahlkampf 2002 (113-124); Romy Fröhlich, Burkhard Rüdiger: De-terminierungsforschung zwischen PR-"Erfolg" und PR-"Einfluss": zum Potential des Fra-ming-Ansatzes für die Untersuchung der Weiterverarbeitung von Polit-PR durch den Journa-lismus (125-141). 3. Qualitätssicherung und Erfolgskontrolle von PR-Prozessen - Günter Bentele, Howard Nothhaft: Auf der Suche nach Qualität: einige Gedanken und einige Drei-ecke (145-164); Anne Gregory, Marie-Paule Sheard: Building quality into client-consultancy relationsships: lessons from service quality management (165-173); Roland Burkhart: Online-PR auf dem Prüfstand: Vorbereitende Überlegungen zur Evaluation von Websites. Eine rezeptionsanalytische Perspektive (174-185); Tom Watson: Issus negotiation: is it character-ised by control mutuality, trust, commitment and satisfaction? (186-198). 4. Transnationale Information und Kommunikation - Susanne Femers: Digitalisierung, Globalisierung: Harmo-nisierung? Über Chancen und Risiken der Gestaltung internationaler Kommunikationsprozes-se unter den Bedingungen der Digitalisierung (201-211); Philippe Maarek: Professionalizati-on of political communication: a necessitiy or a danger? (212-222); Juliana Raupp: Kommu-nikationsraum Europa? Die Kommunikationsstrategie zur EU-Osterweiterung und die Konsti-tution einer europäischen Öffentlichkeit (223-237); Betteke von Ruler, Dejan Vercic: Com-munication management accross Europe. A developing research field (238-250).

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 293 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation [511-L] Stipp, Horst: Media-Planung in den USA - Fernsehwerbung und die über 49-Jährigen: die Diskussion über Werbung und ältere Zielgruppen, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 10, S. 483-488 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/stipp_10-2004.pdf?foid=12805) INHALT: "Die aus den USA stammende Definition der Werbezielgruppe der 18- bis 49-Jährigen

hat ihren Ursprung nicht in einer objektiven Analyse der Fakten, sondern ist vor rund 50 Jah-ren als Verkaufsstrategie eines unterlegenen Wettbewerbers entstanden. So hatte damals der Chef des amerikanischen Networks ABC die Idee, statt aller in den Fernsehhaushalten er-reichten Erwachsenen nur die Reichweiten der 18- bis 49-Jährigen auszuweisen, um damit seinem auf jüngere Zuschauer ausgerichteten Sender günstigere Quoten zu bescheren. ABC propagierte diese neue Zielgruppe als die 'bessere' Planungsstrategie. Nach anfänglicher Skepsis hat sich diese Zielgruppendefinition als Währung für die Werbewirtschaft durchge-setzt. Die Gründe für den Erfolg lagen in den demographischen Trends Anfang der 60er Jah-re, als sich die Alterspyramide der amerikanischen Gesellschaft durch den sog. Babyboom veränderte - und im damaligen Sehverhalten: Da fast alle amerikanischen Haushalte nur einen Fernseher besaßen, sah die Familie zusammen fern, sodass für die Werbewirtschaft die Haus-halte am wertvollsten waren, bei denen sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene erreicht wurden. In den folgenden Jahrzehnten wurden die zwischen 1946 und 1964 gebore-nen Babyboomer zur zahlenmäßig größten und wichtigsten Generation, und die Zielgruppen-definition '18 bis 49' bestimmte die Programmstrategien aller Networks. In den 90er Jahren begannen, sich jedoch die Voraussetzungen für die Mediaplaner zu verändern. Zum einen er-eichten die ersten Babyboomer Jahrgänge die Altersgrenze von 50 Jahren. Zum anderen ka-men durch die Verkabelung immer mehr Networks hinzu, die ihre Zielgruppe teilweise im jüngeren Publikumssegment der 18- bis 34-Jährigen sahen. Umgekehrt reagierte das Network CBS auf das Älterwerden der Babyboomer, indem es die Gruppe der 25- bis 54-Jährigen als die bessere Planungsstrategie propagierte. Inzwischen beträgt die Spannweite des Durch-schnittsalters der verschiedenen Networks rund 30 Jahre. Offensichtlich sind die Gesellschaf-ten in den USA und den meisten europäischen Ländern heute zu heterogen und die Angebote im Fernsehen zu vielseitig, um eine für alle Sender passende Strategie zu rechtfertigen. Dar-über hinaus werden Zielgruppendefinitionen, die sich nur auf das Alter beziehen, immer fragwürdiger, da das Alter heute keine Determinante von Konsum und Lifestyle mehr ist. Das Zeitalter einer übergreifenden Zielgruppendefinition scheint vorbei zu sein." (Autorenreferat)

[512-L] Versteegen, Gerhard (Hrsg.): Pressearbeit in der IT-Branche: erfolgreiches Vermarkten von Dienstleistungen und Pro-dukten in der IT-Presse, (Xpert.press), Berlin: Springer 2004, 279 S., ISBN: 3-540-40252-7 (Standort: FHB Lippe und Höxter(743)-11QBL326) INHALT: "Nach einer kompakten Darstellung der Grundlagen der Pressearbeit arbeiten die Auto-

ren die besonderen Aspekte der IT-Pressearbeit heraus. Schwerpunkte des Buches sind der Aufbau der Pressearbeit, die Darstellung möglicher Aktivitäten und der Instrumente und Stra-tegien, die zur Realisierung zur Verfügung stehen. Ebenso kommt der Einsatz von Presse-agenturen und Aufbau und Pflege von Presseportalen zur Sprache. Zahlreiche Beispiele er-folgreicher Presseaktivitäten runden dieses Werk ab. Der Leser erhält mit diesem Buch einen konkreten Leitfaden zum Aufbau der Pressearbeit und ein grundlegendes Verständnis für die

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besonderen Bedingungen, Wege und Aktivitäten der Pressearbeit im IT-Umfeld." (Autorenre-ferat)

[513-L] Volkmer, Stefan: Online-Markenpolitik von Konsumgütermarken: Darstellung und Bewertung von Möglich-keiten zur Gestaltung von Markenauftritten im World Wide Web, Kassel: Kassel Univ. Press 2004, XVI, 298 S., ISBN: 3-89958-057-5 (Standort: FHB Gelsenkirchen(1010)-01QBK1085) INHALT: "Die überwiegende Mehrzahl aller Markenartikelunternehmen nutzt heute das World

Wide Web als Kommunikationskanal, um ihre Marken auf einer oder mehreren Websites zu präsentieren. Allerdings stellt das WWW auf Grund seiner medialen Eigenschaften ein be-sonderes Umfeld der Markenpolitik dar, auf das sich langjährig bewährte Grundsätze der Markenführung häufig nicht ohne Weiteres übertragen lassen. Die vorliegende Arbeit unter-sucht die markenstrategischen Möglichkeiten, die sich im Rahmen der Ausgestaltung eines Online-Markenauftritts für Konsumgütermarken ergeben und stellt diese ausführlich und an-hand vieler Beispiele dar. Daneben bietet deren Bewertung in Abhängigkeit unterschiedlicher Ausgangssituationen von Marken und im ,Hinblick darauf, verschiedene marken- und netzre-levante Zielsetzungen zu unterstützen, eine Entscheidungshilfe für die Praxis." (Autorenrefe-rat)

[514-L] Wagner, Doris: Kulturbier: deutsche Kultur in der Bierplakatwerbung, (Finnische Beiträge zur Germanistik, Bd. 10), Frankfurt am Main: P. Lang 2003, 150 S., ISBN: 3-631-51626-6 (Standort: SB zu Berlin - Preuß. Kulturbesitz(1/1a)-1A507141) INHALT: "Bier ist untrennbar mit der deutschen Kultur verbunden. Die lange Brautradition wur-

de in Deutschland im Jahre 1516 mit dem Reinheitsgebot für das deutsche Bier gekrönt - der ersten lebensmittelrechtlichen Verordnung überhaupt. Als leicht alkoholisches Volksgetränk gehört Bier in Deutschland zu nahezu allen öffentlichen Veranstaltungen und privaten Feiern. Die Zugehörigkeit des Bieres zur deutschen Kultur zeigt sich auch in der Bierplakatwerbung. Für diesen Beitrag wurden aus einem Korpus von ca. 1600 Bierplakaten die häufigsten darin enthaltenen kulturellen Elemente zusammengestellt. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Ausdruck der Kultur in der heutigen deutschen Gesellschaft, verglichen mit der historischen Entwicklung und Wandlung. In einem weiteren Schritt wurden die Kulturelemente in der Bierplakatwerbung auf ihren Wirklichkeitsanspruch überprüft." (Autorenreferat)

[515-L] White, Roderick: Wie (ver)kauft man ein Auto?, in: Vierteljahreshefte für Werbewissen, 2004, Nr. 2, S. 14-21 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Der Kauf eines Autos verläuft von der "Nach-Kauf-Phase" in der Zeit nach dem Kauf

eines Autos über die Entscheidung für ein neues Auto bis hin zur Lieferung desselben in elf Phasen. Da die Markenloyalität bei Pkw weltweit unter 50 Prozent liegt und die Tendenz eher sinkend ist, ist die Zufriedenheit mit dem gekauften Auto entscheidend für den späteren Entschluß zum Kauf eines Neuwagens der gleichen Marke. In den verschiedenen Kaufstadien

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 295 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

muß der Konsument mit unterschiedlichen Marketingaktivitäten und Werbebotschaften ange-sprochen werden. Dabei ist die Bedeutung des Internetauftritts nicht zu unterschätzen. (KB)

[516-F] Wiesel, Jochen H., Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Freter, Hermann, Univ.-Prof.Dr. (Betreu-ung): Einsatz interaktiver Medien im Rahmen der Neuproduktentwicklung und -einführung INHALT: Im Rahmen der Neuproduktentwicklung lassen sich interaktive Medien insbesondere

zur Erlangung von Informationen über Kundenwünsche einsetzen. Dies wirft jedoch eine Reihe von Problemen und Fragen auf, z.B.: a) Akzeptanz der Multimedia-Appliktionen durch die Probanden, b) Einflüsse der virtuellen Umgebung auf die Wahrnehmung des Testproduk-tes durch die Probanden sowie c) Qualität/ Validität der multimedia-gestützten Verfahren im Vergleich zu bisherigen Methoden. Eine grundlegende Frage im Rahmen der Neuproduktein-führung ist, inwieweit der Einsatz interaktiver Medien die Wahrnehmung des vorgestellten Produktes durch die Konsumenten und damit den Adoptionsprozeß (individuelle Ebene) beeinflußt. Auf aggregierter Ebene ist zu prüfen, inwieweit der Einsatz interaktiver Medien den Diffusionsprozeß beschleunigen kann, d.h. inwieweit der Einsatz neuer Medien die An-sprache bzw. Aktivierung der Innovatoren, Frühadopter sowie Meinungsführer effizienter gestalten kann.

METHODE: Die zugrundeliegende theoretische Sichtweise basiert auf Theorien der Neuen Insti-tutionenökonomik, insbesondere auf der Informationsökonomie und der Transaktionskosten-theorie. Die Fragestellungen hinsichtlich der Neuproduktentwicklung werden eher praxisori-entiert bearbeitet. Zur Bearbeitung der Fragestellungen zur Neuprodukteinführung wird auf Erkenntnisse der Adoptions- und Diffusionsforschung sowie auf Theorien zum sozialen Einfluß im Medienvergleich zurückgegriffen.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Freter, Hermann; Gaiser, Jens; Kothen, Wolfgang; Sänger, Henrike; Weiche, Gregor; Wiesel, Jochen H.: Theorie virtu-eller Gemeinschaften - ein dynamisch-transaktionaler Ansatz. Siegen 2000.

ART: Dissertation BEGINN: 1997-01 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Universität Siegen, FB 05 Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl BWL IV, insb. Marketing (Hölderlinstr. 3, 57068 Siegen)

KONTAKT: Bearbeiter [517-L] Wild, Christoph: Erfolgschancen durch Werbung für ältere Zielgruppen: Vorurteile, Fakten und empirische Befunde zur Werbung bei über 49-jährigen, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 6, S. 251-260 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/wild_6-2004.pdf?foid=11384) INHALT: "Ein Großteil der werblichen Kommunikation wendet sich derzeit an jüngere Zielgrup-

pen der demographischen Entwicklung mit steigender Bedeutung älterer Menschen zum Trotz. Diese Präferenz für junge Zielgruppen bis maximal 49 Jahre beruht auf mehreren, zu-meist nicht mehr hinterfragten Annahmen: Jüngere seien aktiver und entscheidungsfreudiger, konsumfreudiger und zum Markenwechsel bereit. Sie müssten gezielt beworben werden, während Ältere aufgrund ihrer höheren Mediennutzung sowieso einen genügend hohen Wer-

296 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

bedruck aufwiesen. Ist die Bevorzugung jüngerer Zielgruppen noch angebracht? Vier Typen von Älteren (gemeint sind hier über 49-Jährige) lassen sich unterscheiden: 1. aktive, flexible Ältere; 2. aufgeschlossene, interessierte Ältere; 3. abgeklärte, zufriedene Ältere; 4. passive, graue Ältere. Bei gut der Hälfte der Älteren zeigen sich hinsichtlich ihrer allgemeinen Le-bens- und Konsumeinstellungen kaum Unterschiede zu Jüngeren. Vor allem die Typen eins und zwei sind anspruchsvolle Konsumenten, die Interesse an Produkten haben, probierfreudig und markenorientiert sind. Betrachtet man verschiedene Altersgruppen auf ihre Markentreue hin, zeigt sich, dass es keine großen Unterschiede zwischen älteren und jüngeren Zielgruppen gibt und die Bereitschaft zum Markenwechsel eher vom Produktbereich als vom Alter ab-hängt. Unterschiede zwischen Älteren und Jüngeren zeigen sich in der Einstellung zur Wer-bung: Ältere sind hier etwas kritischer. Aber beeinflusst die Einstellung zur Werbung über-haupt deren Wirksamkeit? Eine Untersuchung anhand von vier Werbekampagnen fand keine Hinweise auf einen Zusammenhang von Werbewirkung und -einstellung. Da Ältere häufiger einkaufen als Jüngere, sind sie aber häufiger direkt vor Kaufentscheidungen für Werbung er-reichbar. Für schnelldrehende Verbrauchsgüter geben sie zudem mehr Geld aus als Jüngere. Die Folgen der Aussteuerung der Mediapläne auf jüngere Zielgruppen wurden anhand einer Analyse von vier Radio-/ TV-Mixkampagnen näher betrachtet. Deutlich wird: In durch-schnittlichen Radio-/ TV-Mixkampagnen werden in der Regel weniger Personen über 49 Jah-re mit geringerem Werbedruck erreicht, und diese geringere Berücksichtigung älterer Ziel-gruppen resultiert zu einem nicht unerheblichen Teil aus der Ausrichtung des Radioeinsatzes auf ausschließlich jüngere Konsumenten. Beim Wirkungsindikator Markenpräferenz zeigt die Analyse, dass hohe Kontaktzahlen eher bei älteren Zielgruppen angebracht sind, da nur bei den Älteren noch ein deutlicher Zuwachs in der Wirkung zu verzeichnen ist. Diese Steigerung der Markenpräferenz bei den Älteren geht vor allem von Mixkontakten aus; TV Monokontak-te bringen hier nur wenig. Bilanzieren lässt sich: Zielgruppen über 49 Jahre haben große Marktbedeutung. Erreicht man sie in der werblichen Kommunikation, zeigt sich auch Wir-kung." (Autorenreferat)

1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit [518-L] Auchter, Roman: Alle Macht den Bild-Medien?: Bildkommunikation von Kindern und Jugendlichen, in: Me-dien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 4, S. 57-61 INHALT: "Dass zwei oder mehr Menschen eine gemeinsam erlebte Situation niemals auf dieselbe

Weise wahrnehmen , darin herrscht in den über 80 Theoremen zum Thema menschliche Wahrnehmung Einigkeit. Umso ungeklärter ist in der Wissenschaft dagegen weitgehend die Frage, welche Bedingungen dieser Beobachtung unter Wahrnehmungsgesichtspunkten zu-grunde liegen." In dem Beitrag wird die bisherige Arbeit der 1998 gegründeten "Forschungs-gruppe Bildkommunikation" am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Jena kurz vorgestellt, die das Wechselverhältnis zwischen Wahrnehmungs-, Gedächtnis- und Verhal-tensvorgängen ergründen will. Die bisherigen Projekte, die in Zusammenarbeit mit Kinder-gärten oder Schulen durchgeführt werden, sind: "KinderBilder - BilderKinder", "Filmver-gleich -Vergleichsfilm", "Englisch im Bild" und "Neue Medien - Alte Schule". (PT)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 297 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit [519-L] Aufenanger, Stefan: Anregen statt vorgeben: Überlegungen zur Neuausrichtung von Wissenssendungen für Kin-der im Fernsehen, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 61-63 INHALT: Die kritische Auseinandersetzung mit Wissenssendungen im deutschen Fernsehen für

Kinder soll "als eine konstruktive Diskussion des momentanen Angebots und als Empfehlung für Weiterentwicklung gesehen werden" und nicht als grundlegende Kritik. Ausgangspunkt der Überlegungen ist, dass das Fernsehen als Ort von Enkulturation und Wissensvermittlung sowie Einführung in die Welt eine besondere Funktion im Kontext sozialisatorischer Prozesse erhält. Gefordert wird daher, mehr Wissensvermittlung als bloße Informationen, mehr Er-kenntnisse als Kenntnisse und stärkere Berücksichtigung von sozialen, politischen und öko-nomischen Themen. Ferner sollten die Sendungen durch vielfältige Perspektiven und Frage-stellungen anregen, um die Kinder in ihrer eigenständigen Weltsicht zu fördern. (DY)

[520-F] Baumann, Thomas, Dr. (Bearbeitung); Doelker, Christian, Prof.Dr. (Betreuung): Medienpädagogik und Internet: Entwurf eines integrativen medienpädagogischen Pro-gramms INHALT: Internet, World Wide Web oder Multimedia stehen als Begriffe für die stürmischen

Entwicklungen in der Welt der elektronischen Massenkommunikation, welche die letzten zehn, fünfzehn Jahre geprägt haben. Will man den Optimisten Glauben schenken, so führen uns die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien in eine von Flexibilität, Rati-onalität und Interdisziplinarität geprägte Welt, die von wohlinformierten, verantwortlich und in globaler Perspektive handelnden Menschen bewohnt ist. Aber es ist wohl jedermann klar, dass sich derartige Szenarien, sollten sie sich überhaupt realisieren lassen, nicht von selbst verwirklichen werden. Denn die erste Auswirkung der neuen Technologien besteht einmal in einer kaum vorstellbaren Flut an Informationen, die über die Menschheit hereinbrechen und in denen sich zu verlieren leichter und wahrscheinlicher ist als sich darin zurecht zu finden und Orientierung und Handlungsanweisungen zu gewinnen. Vor neue Herausforderungen ge-stellt sieht sich mit dem Aufkommen der neuen Informations- und Kommunikationstechnolo-gien auch die Medienpädagogik, ein Bereich, der sich hierzulande vor allem ab den siebziger Jahren zu entwickeln begonnen hat. In Zürich ist im letzten Viertel des letzten Jahrhunderts ein medienpädagogischer Ansatz entwickelt worden, der auf Piagets Modell der kindlichen Entwicklung basiert; die Dissertation, auf welche sich die vorliegende Meldung bezieht, kann als Versuch bezeichnet werden, den "Zürcher Ansatz" in der Medienpädagogik für das Internet-Zeitalter fortzuschreiben. Ihr Autor ist Leiter des Bereichs E-Learning an der Päda-gogischen Hochschule Zürich.

METHODE: Literatur- und Dokumentanalysen VERÖFFENTLICHUNGEN: Baumann, Thomas: Medienpädagogik und Internet. Zürich, Univ.,

Dissertation, 2001, 443 S. ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 1997-01 ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: nein

FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Zürich, Philosophische Fakultät (Rämistrasse 71, 8006 Zürich,

Schweiz) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

298 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit [521-F] Bertow, Andreas (Bearbeitung); Schweer, Martin K.W., Univ.-Prof.Dr. (Leitung); Schweer, Martin K.W., Univ.-Prof.Dr. (Betreuung): "Neue Medien" in der Grundschule - Perspektiven für die pädagogische Praxis INHALT: In dem Projekt soll eruiert werden, welche Defizite hinsichtlich der Medienkompetenz

bei Schülern der dritten und vierten Klassenstufe sowie bei Lehrern festzustellen sind. Daraus soll ein medienpädagogisches Konzept für die Grundschule entwickelt und in zwei Projekt-schulen durchgeführt und anschließend evaluiert werden.

METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Quasi-Experiment; Qua-litatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Dissertation; gefördert ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Instituti-on; Stipendium

INSTITUTION: Hochschule Vechta, Institut für Erziehungswissenschaft -IfE- Lehrstuhl Pädago-gische Psychologie (Driverstr. 22, 49377 Vechta)

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [522-L] Beyer, Banu; Dichanz, Horst: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?: Virtualität und Virtualisierung, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 3, S. 44-49 INHALT: "Der Begriff Virtualität suggeriert, dass es noch etwas anderes gibt, etwas nicht Virtu-

elles, etwas Wirkliches. Doch beides ist schwer zu bestimmen. Während in vielen Wissen-schaftsdisziplinen die Beziehungen zwischen Realem und Virtuellem kaum Probleme verur-sachen und häufig als ein Kontinuum gesehen werden, tut sich die Pädagogik, besonders die Medienpädagogik damit schwer. Dort wird das Gegenüber von 'Wirklichkeit' und 'Schein' als ein Grundproblem diskutiert, das immer wieder Anlass zu besorgtem Kopfschütteln und zum Entwurf umfangreicher Präventiv-Programme gibt." (Autorenreferat)

[523-L] Blömeke, Sigrid: Neue Medien als Herausforderung für die Pädagogik, in: Neue Sammlung : Vierteljahres-Zeitschrift für Erziehung und Gesellschaft, Jg. 44/2004, H. 3, S. 299-317 (Standort: UuStB Köln(38)-AP5082/001; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Autorin fragt, welchen Einfluss die Neuen Medien, besonders das Internet, auf die

gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung haben, und skizziert zwei Aufgabenfelder, die sich daraus für die Pädagogik ergeben. Sie stellt 'kompensatorische Maßnahmen' vor, die der Gefahr einer 'digitalen Spaltung' der Gesellschaft durch sozial ungleiche Möglichkeiten des Internetzugangs und seiner Nutzung begegnen. Daneben brauche es zum Schutz vor den Ge-fahren, die das Internet mit sich bringe, medienpädagogische Konzepte für den 'Aufbau einer stabilen Persönlichkeit' und zur Förderung der 'sozial-moralischen Entwicklung'. Aber: 'Ge-sellschaftliche Reformen sind dadurch nicht zu ersetzen'." (Autorenreferat)

[524-L] Erbes, Christoph: Lernen mit dem Fernseher? Natürlich!, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 54-56

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 299 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit INHALT: Der Autor, Geschäftsführer von Fox Kids Germany, plädiert für die Nutzung des ge-

samten Fernsehprogramms durch Kinder. Dabei wendet er sich gegen kulturpessimistische Einstellungen gegen die negativen Folgen des Fernsehens. Stattdessen vertritt er den Stand-punkt, dass hervorragende Kinderprogramme sowohl bei den öffentlich-rechtlichen als auch bei den privaten Sendern produziert und ausgestrahlt werden. Fernsehen für Kinder sollte zum Lernen über fremde Kulturen und Sprachen, aber auch als Anregung zum Lesen genutzt und verstanden werden. (DY)

[525-F] Feil, Christine, Dr.; Decker, Regina, Dipl.-Soz.; Gieger, Christoph, Dipl.-Päd. (Bearbei-tung): Wie entdecken Kinder das Internet? Qualitative Studie zum Erwerb von Internetkompetenz INHALT: Die bildungspolitische relevanten Fragen der Konstruktion internetspezifischen Wis-

sens, der Entwicklung von Internetkompetenz und der Vermeidung von Gefährdung werden am praktischen Verhalten der Kinder im Netz untersucht. Das Projekt zielt darauf, kinderspe-zifische Internetkompetenzen vor dem Hintergrund des subjektiven und altersspezifischen Umgangs mit dem Internet sowie ihres Erfahrungswissens zu konkretisieren. Im Zentrum ste-hen folgende Fragestellungen: Auf welche Art und Weise eigenen sich Kinder das Internet an? Welche Kompetenzen sind auf Seiten der Kinder zu fördern, damit diese das Internet für sich selbst gewinnbringend nutzen können? Welche Art von pädagogischen, technischen und gestalterischen Hilfen benötigen Kinder, um das Internet mit seinen unterschiedlichen Diens-ten selbständig erkunden zu können? Wie tragfähig ist die Annahme, dass das Internet die Chancen der Selbstbildung für Kinder erhöht und Prozesse der Selbstsozialisation stimuliert? Letztlich sollen Grundlagen für die Entwicklungmedien pädagogischer (Internet)Hilfen für Erzieher, Lehrer und Eltern bereitgestellt werden. Eine Datenbank "Internetprojekte mit Kin-dern" als Informationspool für die medienpädagogische Praxis wurde entwickelt. Die "Daten-bank: Websites für Kinder" wurde inzwischen in ein gleichnamiges eigenständiges Projekt übergeführt. (Zwischen-)Ergebnisse aus dem Projekt können unter der URL: http://www. dji.de/www-kinderseiten/default.htm aufgerufen werden.

METHODE: Anknüpfend an den Grundannahmen der (Medien-)Rezeptionsforschung werden mit Hilfe eines subjekt- und alltagsweltorientierten Ansatzes spezifische kindliche Wahrneh-mungs- und Aneignungs- und Verarbeitungsweisen internetspezifischer Inhalte herausgear-beitet. Untersuchungsdesign: qualitativ: Video- und Bildschirmmitschnitte DATENGEWIN-NUNG: Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: 18; Einzelfallstudien mit Kindern -3 Beo-bachtungswellen-; Auswahlverfahren: Alter, Geschlecht). Qualitatives Interview (Stichprobe: 18; Eltern der Kinder. Stichprobe: 6; HorterzieherInnen der Kinder). Feldarbeit durch Mitar-beiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Feil, Chr.; Decker, R.; Gieger, Chr.: Wie entdecken Kinder das Internet? Beobachtungen bei 5- bis 12-jährigen Kindern. Wiesbaden: Verl. Sozialwissen-schaften 2004, 250 S. ISBN 3-8100-4227-7. ARBEITSPAPIERE: Diverse Aufsätze.

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministe-rium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Kinder und Kinderbetreuung (Postfach 900352, 81503 München)

KONTAKT: Feil, Christine (Dr. Tel. 089-62306-172, e-mail: [email protected])

300 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit [526-L] Götz, Maya: Lernen mit Wissens- und Dokumentationssendungen: was Grundschulkinder aus aktuellen Formaten gewinnen, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 33-42 INHALT: Konstruktivistisch-systemische Pädagogik und handlungstheoretische Rezeptionsfor-

schung gehen beide von der Aktivität der Lernenden bzw. Zuschauenden aus. Übertragen auf das Lernen mit dem Fernsehen bedeutet das, dass Kinder vor dem Hintergrund ihres Wissens und Ihrer Erfahrung bestimmte Momente in den Sendungen aufnehmen und individuell deu-ten. In einer Studie des IZI wurden 300 Kinder (153 Mädchen, 147 Jungen) im Alter zwi-schen 6 und 12 Jahren durch Malen eines Bildes zu ihrer Wahrnehmung von sechs Wissens-sendungen befragt: Wissen macht Ah! (WDR), Willi will's wissen (BR), Null-Acht-13 (WDR/ SFB/ MDR), Felix und die wilden Tiere (BR), Anja und Anton (ZDF) sowie Was ist Was TV (Super RTL). Die Ergebnisse werden anhand der einzelnen Sendungen im Hinblick auf die lernfördernden und problematischen Momente vorgestellt. Es zeigte sich, dass mit je-dem Format anders gelernt wird, u.a. durch Fakten, durch Darstellung von Abläufen mit einer Sympathiefigur oder durch moralische Orientierung. (DY)

[527-L] Grimm, Petra; Horstmeyer, Sandra: Kinderfernsehen und Wertekompetenz, (Medienethik, Bd. 3), Wiesbaden: Steiner 2003, 257 S., ISBN: 3-515-08365-0 INHALT: "In unserer Gesellschaft nimmt das Fernsehen als Leitmedium eine wesentliche Bedeu-

tung ein. Es gehört somit auch zur Alltagswelt von Kindern und liefert ihnen neben Unterhal-tung und Informationen Erfahrungen, die für die Entwicklung von Wertvorstellungen relevant sein können. Aber welche Werte(systeme) werden in Kinderprogrammen überhaupt vermit-telt? Dieser Frage geht erstmals die vorliegende Studie nach, in der die Werteprofile von ak-tuellen Kindersendungen analysiert und Kinder zu ihrem Werteverständnis befragt werden. Darüber hinaus enthält sie einen Leitfaden, der es Eltern und Erziehern ermöglicht, mit Kin-dern über das Fernsehen auf Werte zu sprechen zu kommen und deren Wertekompetenz aus-zubilden." (Autorenreferat)

[528-L] Hajok, Daniel; Koch, Kathrin: Medienkompetenz als Zielkategorie pädagogischen Handelns: in ganz Europa?, in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, H. 30/4, S. 10-15 INHALT: Medienkompetenz wird als Fähigkeit zur analytischen, reflexiven Auseinandersetzung

mit Medien, Wissen über Mediensysteme und die Anwendung der Wissensbestände zur re-zeptiven und interaktiven Nutzung der Medien definiert. Ziele medienpädagogischen Han-delns sind u.a. Handlungsfähigkeit zur Erund Bearbeitung sozialer Realität mittels Medien sowie soziale und kreative Interaktion beim Medienhandeln. Unter diesen Aspekten wird die Vermittlung von Medienkompetenz durch Jugendund Medienarbeit als eine Aufgabe der Schule dargestellt. Ergebnisse verschiedener Arbeiten zur Vermittlung von Medienkompetenz zeigen, dass unterschiedliches finanzielles Engagement sowie unterschiedliche Rahmenbe-dingungen (Ausstattung in den Schulen, Curricula, Ausbildung der Lehrer) in den europäi-schen Staaten zu einem Mangel an gemeinsamen Konzepten geführt haben. (DY)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 301 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit [529-F] Hippel, Aiga von, M.A.; Spanhel, Dieter, Prof.Dr.; Lukesch, Helmut, Prof.Dr.; Kammerl, Rudolf, Dr. (Bearbeitung); Pietraß, Manuela, PD Dr.; Tippelt, Rudolf, Prof.Dr. (Leitung): Erziehung zur Medienkompetenz: Teilprojekt Mediensozialisation und Medienrezeption INHALT: Bei dem Projekt handelt es sich um ein Teilprojekt im Rahmen des geplanten Erweite-

rungsstudiums Medienpädagogik. Diese Zusatzqualifikation für Lehrer wird als Online-Stu-dienangebot konzipiert, Präsenzveranstaltungen sind zusätzlich vorgesehen. Das Studienan-gebot "Mediensozialisation und Medienrezeption" wird als virtuelle Vorlesung erstellt, die zusätzliche Übungen enthält.

METHODE: Virtuelle Vorlesung mit Übungen und Musterlösungen zur Ermöglichung selbstge-steuerten Lernens; konstruktivistisches Lernparadigma; problem- und fallbasierte Didaktik. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion (Stichprobe: ca. 12; Auswahlverfahren: Lehrveranstaltung). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stich-probe: ca. 50). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Erweiterungsstudium Medienpädagogik für Lehramtskandidaten - Baustein Mediensozialisation und Medienrezeption. Semestertreffen des AK Didaktik Virtu-ellen Lernens, 11.12.02. München 2002, 8 S. Download unter: http://www.paed.uni-muen-chen.de/~paed/paed2/projekte/content/infopro.pdf . ARBEITSPAPIERE: Pietraß, Manuela: Medienrezeption und Mediensozialisation (03-07/Pie1: Erziehung zur Medienkompetenz: Teilprojekt Mediensozialisation und Medienrezeption. Projektbericht. 2004, 10 S.

ART: gefördert BEGINN: 2002-07 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-ZIERER: Virtuelle Hochschule Bayern

INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik II (Regensburger Str. 160, 90478 Nürnberg); Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Pädagogik Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung (Leopoldstr. 13, 80802 München); Universität Passau, Philosophische Fa-kultät, Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik (Innstr. 25, 94032 Passau); Universität Regens-burg, Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie und Medienpsychologie (93040 Re-gensburg)

KONTAKT: Pietraß, Manuela (Dr. Tel. 089-2180-5169, e-mail: [email protected]); Hippel, Aiga von (Tel. 089-9214-2570, e-mail: [email protected])

[530-F] Keller, Florian, Lic.phil. (Bearbeitung); Moser, Urs, Dr.phil. (Leitung): IT-Kenntnisse und -Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern im Kanton Baselland INHALT: Im Rahmen eines Versuchs, den Stand der Einführung von Internet an den Schulen des

Kantons Baselland festzustellen und Erkenntnisse über den Umgang damit zu gewinnen, hat-ten sich gegen Ende 2002 annähernd 1500 Schülerinnen und Schüler der Schuljahre 8 und 12 einem Online-Test zu unterziehen. Der Test setzte sich zusammen aus einem Teil, der eher das theoretische Wissen (24 Fragen mit vorgegebenen Antwortmöglichkeiten) überprüfte, und einem zweiten Teil, der 18 praktische Aufgaben umfasste. Im ersten Teil wurde bei-spielsweise überprüft, ob die Jugendlichen die Bedeutung von Begriffen wie "Link", "Brow-ser" oder "Provider" kennen oder ob ihnen die einfacheren Regeln der Syntax einer Suchan-frage geläufig sind, wie sie in den gebräuchlichen Suchmaschinen Verwendung findet. Die Ergebnisse deuten auf vergleichsweise gute Kenntnisse in diesem Bereich hin. Nur der Beg-riff "Browser" scheint relativ schlecht bekannt zu sein (während bei den kaufmännischen

302 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

Lehrlingen beispielsweise 92% wissen, was ein Link ist, gilt dies für den Begriff des Brow-sers nur für 21% der Prüflinge). Es ist anzunehmen, dass die Jugendlichen in diesem Bereich eher den Namen der Software verwenden, die auf ihrem Computer installiert ist. Innerhalb der Altersklassen und der verschiedenen Leistungszüge oder verschiedener Gruppen von Ausbildungsberufen ist die Variation in den Kenntnissen vergleichsweise gering. Deutlich stärker streuen die praktischen Fähigkeiten, die im zweiten Teil überprüft wurden. 70 Prozent der Schüler und Schülerinnen der Sekundarstufe I fanden im Internet die erwartete Ankunfts-zeit in Basel für einen Zug, der zu einer bestimmten Zeit in Aarau wegfährt (die Web-Adresse des Fahrplans war vorgegeben), nämlich 57% der Schülerinnen und Schüler aus dem Schul-typ mit Grundanforderungen, 70% von jenen aus dem Typ mit erweiterten Anforderungen und 82% aus dem progymnasialen Oberstufenzug. Auf der Sekundarstufe II lösten 90% die Aufgabe korrekt (Diplommittelschulen: 86%, Gymnasien: 91%, kaufmännische Berufe: 94%, Chemie: 87%, Metallberufe: 84%. Allgemein zeigt sich, dass die Unterschiede innerhalb der Gruppen beträchtlich, jene zwischen den Gruppen aber gering sind. Die Schülerinnen und Schüler mit den besten Resultaten haben in allen Gruppen 80 bis 90% der Aufgaben richtig gelöst und bewegen sich, unabhängig von ihrer Gruppenzugehörigkeit, annähernd auf dem-selben Fähigkeitsniveau. Dies erklärt sich wohl zu einem nicht unbeträchtlichen Teil daraus, dass die Schülerinnen und Schüler vor allem von zu Hause aus auf das Internet zugreifen und nicht von der Schule aus. GEOGRAPHISCHER RAUM: Kanton Basel-Landschaft

METHODE: Online-Test (Durchführung in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Online Lear-ning and Testing -OLAT- der Universität Zürich - http://www.olat-zentrum.unizh.ch/ )

VERÖFFENTLICHUNGEN: Moser, U.; Keller, F.: IT-Grundwissen: Ergebnisse der Untersu-chung "Test your IT Knowledge" im Rahmen der Evaluation "Internet an den Schulen des Kantons Basel-Landschaft". Zürich: Univ., KBL 2002, 37 S.

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: Kanton Basel-Landschaft Erziehungs- und Kulturdirektion FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Kompetenzzentrum für Bildungsevaluation und Leistungsmessung -KBL- an der Universität Zürich (Wilfriedstr. 15, 8032 Zürich, Schweiz)

KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]) [531-F] Kleber, Susanne, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Böhnisch, Lothar, Prof.Dr. (Leitung): Pilotprojekt KidSmart in Sachsen INHALT: Der Computer ist Teil der Lebenswelt von Kindern. Im Pilotprojekt soll es deshalb um

eine aktive Auseinandersetzung mit dem Medium Computer gehen, d.h. mit dem Computer zu arbeiten und ihn für eigene Ziele/ Zwecke benutzen lernen. Dies kann bereits im frühen Kindesalter geschehen. Kindertageseinrichtungen spielen gerade für diese Altersgruppe - be-sonders in den neuen Bundesländern - eine nicht unwesentliche Rolle. Ausgehend von den Erfahrungen der Erzieherinnen und Kinder mit einem speziell von IBM für Kleinkinder ent-wickelten Lerncenter soll in einem Kinderhaus ein medienpädagogisches Gesamtkonzept entwickelt werden, von dem andere Kindertageseinrichtungen profitieren können. Eine cha-rakteristische Kurzbeschreibung der Arbeit von pädagogischen Teams in diesen Häusern könnte wie folgt lauten: Lernen in der Gruppe gemeinsam mit den Erzieherinnen in einer Umgebung, die so nah wie möglich an die Lebenswelt der Kinder angelehnt ist. Das schließt auch ein, dass Kinder aus sozial schwachen Elternhäusern Förderung erfahren, die sie im häuslichen Umfeld eher wenig erfahren. Im Kinderhaus ist man bemüht, diese Aspekte in der täglichen Arbeit zu berücksichtigen und die Eltern stark in die eigenen Belange einzubezie-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 303 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

hen. Am Ende der einjährigen Pilotphase von "KidSmart" soll der Computer in das pädagogi-sche Konzept des Kinderhauses integriert und Teil des Angebots für Kinder sein, das von den Erzieherinnen selbständig durchgeführt wird. ZEITRAUM: 2001-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen

METHODE: 1. Durchführung eines Elternabends zur Vorstellung des Forschungskonzepts; 2. Entwicklung entsprechender Erhebungsinstrumente; 3. Plausibilitätsprüfung der Erhebungs-instrumente durch das Kinderhausteam und die Eltern; 4. Erhebung vor Ort bei den Eltern, den Erzieherinnen und den Kindern; 5. Auswertung der Daten; 6. Dokumentation der Ergeb-nisse und Vorstellung im Kinderhaus (Eltern, Erzieherinnen); 7. Schlußbericht an IBM, das Kinderhaus Ullersdorf und den Kinderschutzbund; 8. Aufbau einer Projekthomepage bis zum 31.8.2002; 9. Wissenstransfer zu anderen Projektstandorten und Beteiligung am internationa-len Dialog mit den in vergleichbarer Weise von IBM unterstützen Projekten. Untersuchungs-design: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Videographie; Sekundär-analyse von Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Abschlussbericht. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-09 ENDE: 2002-08 AUFTRAGGEBER: IBM Deutsch-

land GmbH FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für

Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften Professur für Sozialpädagogik und Sozialisation der Lebensalter (01062 Dresden)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0351-463-33409, e-mail: [email protected])

[532-L] Müller, Britta: Tat-Ort Schule: Möglichkeiten praktischer Medienarbeit in der schulischen Auseinanderset-zung mit dem Thema "Gewalt", in: tv diskurs : Verantwortung in audiovisuellen Medien, Jg. 7/2004, H. 30/4, S. 80-83 INHALT: Medienarbeit mit Schülerinnen und Schülern ist eine gute Möglichkeit, deren Lebens-

wirklichkeit und Erfahrungen in den Unterricht einzubeziehen. Damit sie in schulischen Me-dienprojekten ihre vorhandenen Kompetenzen erweitern können, ist es sinnvoll, dass sie die einzelnen Projektschritte selbständig planen und bearbeiten. Am Beispiel des Themas "Ge-walt" wird ein Projekt dargestellt, das sich aus zwei Phasen zusammensetzt: (1) Analyse und Dekonstruktion bestehender Medientexte, (2) Gestaltung eines eigenen Medienprodukts. Schulische Medienarbeit fördert zudem die soziale und personale Kompetenz und kann An-stoß zur Reflexion und Wahrnehmungsveränderung liefern. (DY)

[533-L] Pieper, Irene; Rosebrock, Cornelia; Volz, Steffen; Wirthwein, Heike: Lesesozialisation in schriftfernen Lebenswelten: Lektüre und Mediengebrauch von Haupt-schülerInnen, (Lesesozialisation und Medien), Weinheim: Juventa Verl. 2004, 272 S., ISBN: 3-7799-1353-4 (Standort: UB Siegen(467)-21ICP1974) INHALT: "Diese Studie nimmt Erkundungsgänge im Bildungskeller vor. Sie eröffnet Einblicke in

die alltagskulturellen Lese-und Medienpraktiken von jungen Erwachsenen, die vor kurzem die Hauptschule absolviert haben, und untersucht die lebensgeschichtliche Genese und die Auswirkungen der Schulerfahrungen auf die Einstellungen zum Lesen und die tatsächliche

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Lektürepraxis. Mit großer Eindeutigkeit zeigen die Daten, dass die Hauptschulabsolventinnen zwar über ein Konzept des Lesens als bildungsbedeutsame Praxis verfügen, dieses für sich selbst aber nicht übernehmen. Lesen ist mehrheitlich nicht Element ihres Lebensstils, so un-terschiedlich dieser im Einzelnen sein mag. Damit haben die Absolventinnen und Absolven-ten aber auch nur eingeschränkten Zugriff auf ein Schlüsselinstrument für die Entwicklung beruflicher und persönlicher Perspektiven in der modernen Gesellschaft. In biografischer Per-spektive wird deutlich, dass die familiäre Sozialisation hier kaum Zugänge eröffnet hat und die Schule faktisch keine ausgleichenden Funktionen übernimmt. Vielmehr erhärtet sich der Verdacht, dass der Lese- und Literaturunterricht immer noch geeignet ist, soziale Ungleich-heit weiter zu geben statt spezifische Förderstrukturen aufzubauen. Die Studie präsentiert die Ergebnisse eines Projekts, das an der Universität Frankfurt durchgeführt wurde. Der Band stellt das Forschungsinstrumentarium vor und präsentiert in Einzelfalldarstellungen und the-menorientierten Analysen die Ergebnisse der inhaltsanalytischen Auswertung der Inter-views." (Autorenreferat)

[534-F] Roth, Judith, Dipl.-Germ. (Bearbeitung); Dernbach, Beatrice, Prof.Dr. (Leitung): Literalität des Alltags. Die Zukunft des Zeitungslesens in der multimedialen Unterhaltungs-welt. Eine empirische Studie zum Lesen- und Verstehenlernen von medienvermitteltem All-tagswissen INHALT: Im Zentrum stehen das Lesenlernen als Kulturtechnik im allgemeinen und die Beson-

derheiten des Zeitungslesens im Speziellen. Mittels einer Untersuchung des Projekts ZEUS (Zeitung und Schule) soll gezeigt werden, dass es durch Unterrichtung auf einer Metaebene möglich ist, ein Bewusstsein bezüglich der Relevanz von Informationsvermittlung und Infor-mationsaufnahme über das Medium Zeitung zu schaffen und dass Zeitung ein wichtiges und unentbehrliches Element vor allem der kulturellen und politischen Sozialisation ist.

METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich; Qualitatives Interview (Stichprobe: 40; Schüler, Eltern; Auswahlver-fahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-10 ENDE: 2003-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Hochschule Bremen, FB 01 Allgemeinwissenschaftliche Grundlagenfächer (Neustadtswall 30, 28199 Bremen)

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0421-5905-3187, Fax: 0421-5905-3191, e-mail: [email protected])

[535-L] Rupp, Gerhard; Heyer, Petra; Bonholt, Helge: Lesen und Medienkonsum: wie Jugendliche den Deutschunterricht verarbeiten, (Veröffentli-chungen der Max-Traeger-Stiftung, Bd. 40), Weinheim: Juventa Verl. 2004, 243 S., ISBN: 3-7799-1668-1 (Standort: UB Bielefeld(361)-OM225R946) INHALT: "Der Band untersucht die Wechselbeziehung zwischen literarischem Lesen und Me-

dienkonsum von Schüler/ -innen im Alter von 17 bis 19 Jahren. Er präsentiert die Ergebnisse einer empirischen Erhebung der Oberstufe eines Gymnasiums und einer Gesamtschule unter dem Leitkonzept 'Schülerinnen und Schüler als Akteure kultureller Praxis'. Die Ergebnisse und die Erkenntnisse des vorliegenden Bandes richten sich an Lehrerinnen und Lehrer sowie

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an politische Akteure im Kultur- und Bildungsbereich. Es werden Vorschläge zu einzelnen Unterrichtskonzepten zum neuen Lernen unterbreitet, aber auch zur Bestimmung der Rolle der Schule als Vermittlungsfeld im Kontext von Elternhaus, peer groups und Medienwelten. Entwickelt wird ein Zielkonzept, das Lese- und Medienerziehung als die gemeinsame Aufga-be eines zukunftsorientierten Deutschunterrichts auffasst. Dieses Zielkonzept verbindet Tradi-tionsbildung und Gegenwart und es verbindet den Anspruch der Kompetenzvermittlung mit der Offenheit für Problemlösungen, die die Generation der jungen Erwachsenen für eine komplexer werdende Welt und ein aufgefächertes Medienangebot entwickelt und bereithält." (Autorenreferat)

[536-L] Speck-Hamdan, Angelika: Wie Kinder lernen: vom Entstehen der Welt in den Köpfen der Kinder, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 4-9 INHALT: Ausgehend von theoretischen Annahmen zum Lernprozess werden folgende Kennzei-

chen des Lernens definiert: ein individueller, aktiver, konstruktiver, kumulativer Prozess, der selbstreguliert erfolgt sowie sozial und situativ eingebettet ist. Aus diesen Erkenntnissen ist die Folgerung zu ziehen, dass die Voraussetzungen und Entscheidungen des Individuums für den Erfolg des Lernprozesses bedeutsam sind. Daher ist die Kommunikation zwischen Leh-renden und Lernenden wichtig, um den individuellen Lernprozess zu unterstützen. Vor die-sem Hintergrund wird die Rolle des Fernsehens als Vermittler von Wissen untersucht. Drei wesentliche Anforderungen an Wissenssendungen lassen sich generell stellen: (1) Anregung zum Lernen, (2) viele verschiedene Anknüpfungspunkte für den individuellen Lernprozess, (3) mögliche Lernwege müssen vorstrukturiert sein. (DY)

[537-L] Töpper, Claudia; Prommer, Elizabeth: Dramaturgie heißt: Räume schaffen: Erzählmodi in Lernsendungen, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 1, S. 27-28 INHALT: Ausgangspunkt ist die Frage, wie Wissen durch das Fernsehen für Kinder am besten zu

vermitteln ist. Unter genretheoretischen Überlegungen lassen sich Wissenssendungen als Form dokumentarischer Fernsehsendungen betrachten, die sich aus der Perspektive von Kin-dern auf real erfahrbare Ereignisse beziehen und diese für Kinder möglichst verständlich thematisieren. Wissenssendungen für Kinder lassen sich außerdem nach den unterschiedli-chen Erzählmodi unterscheiden: (1) beschreibend, (2) interaktiv, (3) paritzipierend, (4) fiktio-nal, (5) betrachtend, (6) poetisch. Durch teilnehmende Beobachtung konnte ermittelt werden, dass für jüngere Kinder der beschreibende Modus wichtig ist, während ältere eher fiktionale, spannungsreiche Darstellungsweisen bevorzugen. (DY)

306 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung [538-F] Jäger, Margarete, Dr. (Bearbeitung): Einwanderung im Alltagsdiskurs INHALT: Rassismus und Antisemitismus haben die gesellschaftliche Diskussion in den letzten

Jahren in Deutschland stark beeinflusst. Anlass dazu waren sowohl rechtsextremistisch moti-vierte Anschläge auf Einwanderinnen und Flüchtlinge und die sie begleitenden medialen und politischen Stimmen aus der "Mitte der Gesellschaft", die in hohem Maße rassistisch aufgela-den waren bzw. sind. Gleichzeitig wurde diese Entwicklung von einem Teil der bundesrepub-likanischen Öffentlichkeit auch mit Besorgnis verfolgt. Daraus resultierten unterschiedliche Initiativen und Programme, mit denen Diskriminierung und Rassismus abgebaut werden sol-len. Diese Maßnahmen haben häufig Jugendliche und schwerpunktmäßig ostdeutsche Perso-nen im Focus, denen in besonderer Weise rassistisches Denken unterstellt wird. In den Hin-tergrund tritt in dieser Perspektive jedoch, dass rassistisches Denken und Handeln Bestandteil des gesamten Alltagsdiskurses in Deutschland ist. Bislang existieren nur wenige qualitative Untersuchungen, die sich dieses Phänomens annehmen und den gesamten Alltagdiskurs in Deutschland in den Blick nehmen. Das Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung hat im Verlauf der neunziger Jahre zu diesem Thema in regelmäßigen Abständen Erhebungen durchgeführt und diskursanalytisch ausgewertet, die die Entwicklung des Einwanderungsdis-kurses im Alltag transparent machen. In Verbindung mit verstärkt auftretenden Rassismus zeigt sich seit einigen Jahren in Deutschland ein zunehmendes Bestreben, gegen Rassismus und Rechtsextremismus anzugehen und Deutschland als ein Zuwanderungsland zu begreifen. Auch müssen die Ereignisse um den 11. September 2001 politisch und gesellschaftlich verar-beitet werden. Um den Einfluss dieser Entwicklungen auf den Alltagsdiskurs nachzuvollzie-hen zu können, wird eine weitere Interviewstaffel erhoben und diskursanalytisch ausgewertet. Auf diese Weise lassen sich Veränderungen und Kontinuitäten des Alltagsdiskurses festhal-ten, weil die Ergebnisse dieser Staffel mit denen der vorangegangenen Analysen verglichen werden können. In den letzten Jahren ist in der öffentlichen Debatte neben den rassistischen und rechtsextremen Tendenzen auch zunehmend Antisemitismus zum Problem geworden. Dies war z.B. in der Debatte um das Holocaust-Mahnmal, um die Zwangsarbeiterentschädi-gungen, in der so genannten Möllemann-Affäre etc. der Fall. Aber auch die Ereignisse um den 11. September 2001 und die Zweite Intifada in Israel und Palästina haben antisemitische Effekte in Deutschland auf der medialen Ebene aufscheinen lassen. Die Untersuchung zum Alltagsdiskurs sollte deshalb zusätzlich der Frage nachgehen, inwieweit im Diskurs auch An-tisemitismus produziert wird. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

METHODE: Die Untersuchung versteht sich als eine Diskursanalyse, die vorhandene diskursive Strukturen, die das Denken und Handeln von Subjekten produzieren, herausarbeiten wird. Dabei wird davon ausgegangen, dass es unterschiedliche Diskurspositionen gibt, aber ebenso Überschneidungen und Gemeinsamkeiten, die zu einem "multikulturellen" Zusammenleben genutzt werden könnten. Dazu werden Menschen deutscher Herkunft (in der Regel christli-chen Glaubens) interviewt. Um möglichst viele unterschiedliche Diskurspositionen erfassen zu können, fließen wichtige Merkmale dieser Positionen in die Auswahl der Interviewpartne-rInnen ein. Neben der so genannten ethnischen Herkunft sind dies soziale Stellung, Ge-schlecht und Alter.Der Interviewleitfaden orientiert sich an drei vorangegangenen Interview-staffeln zum Einwanderungsdiskurs und wird um einige thematische Schwerpunkte erweitert. Dabei spielen die Ereignisse, die sich nach dem 11. September 2001 zugetragen haben eine

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 307 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

große Rolle. Folgende thematische Komplexe werden angesprochen: Leben und Arbeiten, Sicht auf die Nation, innen- und außenpolitische Ereignisse und Medienkonsum.

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-05 ENDE: 2005-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V. -DISS- (Siegstr. 15, 47051 Duisburg)

KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected]) [539-L] Liesegang, Torsten: Öffentlichkeit und öffentliche Meinung: Theorien von Kant bis Marx (1780-1850), (Epistema-ta : Würzburger wissenschaftliche Schriften. Reihe Philosophie, Bd. 351 - 2004), Würzburg: Kö-nigshausen u. Neumann 2004, 279 S., ISBN: 3-8260-2606-3 (Standort: UB Bonn(5)-2004-4596) INHALT: "Seit der Publikation von 'Strukturwandel der Öffentlichkeit' von Jürgen Habermas

1962 haben sich die Begriffe von Öffentlichkeit und öffentlicher Meinung als Kategorien in der Gesellschaftstheorie fest etabliert. Ausgehend von den Auseinandersetzungen um das Werk von Habermas und der Forschung zu der historischen Öffentlichkeit unternimmt der vorliegende Band eine eingehende Analyse und Neubewertung der Öffentlichkeitstheorien von Immanuel Kant, Christoph Martin Wieland, Georg Forster, Christian Garve, Georg Wil-helm Friedrich Hegel, Carl Theodor Welcker und Karl Marx im Zeitraum von 1780 - 1850." (Autorenreferat)

[540-L] Nicoletti, Cheti; Buck, Nicholas N.: Explaining interviewee contact and co-operationin the British and German Household Pan-els, (ISER Working Papers), Colchester 2004, 23 S. (Graue Literatur; URL: http://www.iser.essex.ac.uk/pubs/workpaps/pdf/2004-06.pdf) INHALT: Die ländervergleichende Studie untersucht jene Faktoren, die den Kontakt und die

Kooperation der Interviewten bei Haushalts-Panel-Umfragen in Deutschland und Großbritan-nien beeinflussen. Dazu werden vier Erhebungen herangezogen: die Britische Haushalts-Panel-Umfrage, die Deutsche Sozioökonomische Panel-Umfrage sowie der Europäische Haushalts-Panel für Großbritannien und Deutschland. Die Differenzen bei den Kontakt- und Kooperationsraten zwischen den Erhebungen können Unterschiede hinsichtlich der Zusam-mensetzung der nationalen Bevölkerungen und der Datengewinnungsprozesse widerspiegeln. Die Koexistenz von zwei unabhängigen Haushalts-Panels in den beiden Ländern liefert die Gelegenheit, persönliche Merkmale und Charakteristiken der Haushalte und/oder Unterschie-de ihres Einflusses zwischen den Ländern oder zwischen den Umfragen in demselben Land zu untersuchen, falls Unterschiede bei den Kontakt- und Kooperationsraten zu Unterschieden bei der Datensammlung führen. Die methodische Vorgehensweise umfasst ein mikro-öko-nometrisches Modell zur Analyse des Antwortprozesses. Die Ergebnisse zeigen, dass die Harmonisierung der wissenschaftlichen Feldarbeit im Rahmen der europäischen Haushalts-Panels in Deutschland und Großbritannien nicht sehr erfolgreich ist. Aufgrund finanzieller Gründe können die von Eurostat vorgeschlagenen Vorgehensweisen bei der Datenerhebung nicht umgesetzt werden. Ferner wird deutlich, dass zwei entscheidende Faktoren die Wahr-scheinlichkeiten der Kooperation und des Kontaktes beeinflussen, und zwar die Charakteris-tiken der Datensammlung und die persönlichen bzw. die Haushalts-Variablen. Bei der Erklä-

308 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

rung der Wahrscheinlichkeit des Kontaktes und der Zusammenarbeit scheinen die Variablen der Datenerhebung wichtiger zu sein als die Eigenschaften der Personen und Haushalte. (ICG2)

[541-L] Noelle-Neumann, Elisabeth; Petersen, Thomas: Alle, nicht jeder: Einführung in die Methoden der Demoskopie, Berlin: Springer 2005, 658 S., ISBN: 3-540-22500-5 INHALT: "Warum kann man bereits wenige Tage vor einer Bundestagswahl auf ein bis zwei

Prozent genau voraussagen, wie die Bevölkerung wählen wird? Wie ist es möglich, wenige hundert Menschen zu befragen und daraus zu schließen, wie 80 Millionen Deutsche denken? Dieses Buch beschreibt gründlich und dennoch leicht verständlich, wie eine Repräsentativum-frage entsteht. Schritt für Schritt wird anhand von echten Beispielen aus der Praxis erläutert, welche Logik hinter den Umfragen steckt, wie die Befragten ausgewählt werden, wie man die richtigen Fragen stellt und die Ergebnisse auswertet. Alle, nicht jeder zeigt, wie die angebli-chen 'Geheimrezepte' der Demoskopen funktionieren und wie man gute, verlässliche Umfra-gen von schlechten unterscheiden kann. Für die vierte Auflage wurde der Text gründlich ü-berarbeitet und unter Berücksichtigung der neuesten Kommunikationstechniken aktualisiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Einleitung; I. Das demoskopische Interview; II. Der Fragebogen; III. Der repräsentative Querschnitt; IV. Interviewer-Organisation und Feldarbeit; V. Aufbereitung; VI. Auswertung, Analyse; VII. Untersuchungskonzepte; VIII. Berichterstat-tung; Nachwort: Wie erkennt man Qualität in der Umfrageforschung?; Enzyklopädisches Stichwort: 'Umfrageforschung - Demoskopie'.

[542-F] Raupp, Juliana, Dr. (Bearbeitung): Demoskopie im Prozess der Politikvermittlung. Zur Verwendung von Meinungsumfragen durch politische Parteien und Massenmedien INHALT: Die demokratietheoretisch relevante Frage danach, welchen Beitrag die Demoskopie

für den demokratischen Prozess leisten soll, wird in diesem Forschungsprojekt aus kommuni-kationswissenschaftlicher Perspektive behandelt. Das zentrale Erkenntnisinteresse gilt dem Beitrag der politischen Meinungsforschung für den Prozess der Politikvermittlung. Die Ver-wendung von Umfrageergebnissen im Rahmen der Politikvermittlung, so lautet die zentrale Annahme, beeinflusst öffentliche Thematisierungsprozesse und damit den Prozess der öffent-lichen Meinungsbildung. Im Mittelpunkt der empirischen Untersuchung stehen zentrale Ak-teure der Politikvermittlung, nämlich Kommunikationsexperten der politischen Parteien und Journalisten. Wie verwenden diese Akteure Umfragedaten, und welche kontextabhängigen Deutungsmuster liegen der Verwendung und Interpretation der Umfrageergebnisse zu Grun-de? Um diese Fragen zu beantworten, kommt eine Kombination von zwei Untersuchungsme-thoden zum Einsatz: Leitfadeninterviews und eine Inhaltsanalyse der Medienberichterstat-tung. Angesichts diesbezüglicher Forschungsdefizite vergleicht das Projekt die Verwendung von Meinungsumfragen in Routinephasen der Politikvermittlung mit derjenigen in der Wahl-kampfkommunikation. Ziel ist es, aus kommunikationswissenschaftlicher Sichtweise Chan-cen und Risiken der Verwendung der politischen Meinungsforschung herauszuarbeiten und so einen empirisch fundierten Beitrag zu der normativdemokratietheoretischen Diskussion um das Verhältnis von Politik und öffentlicher Meinung zu leisten.

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 309 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Pub-

lizistik- und Kommunikationswissenschaft WE 3 Arbeitsbereich Öffentlichkeitsarbeit (Malte-serstr. 74-100, 12249 Berlin)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-838-70872, Fax: 030-838-70733, e-mail: [email protected])

[543-L] Stocké, Volker: Entstehungsbedingungen von Antwortverzerrungen durch soziale Erwünschtheit: ein Ver-gleich der Prognosen der Rational-Choice Theorie und des Modells der Frame-Selektion, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 33/2004, H. 4, S. 303-320 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: "Die Rational-Choice Theorie und deren Generalisierung im Modell der Frame Selek-

tion beanspruchen beide eine vollständige und die Interdependenz der Entstehungsfaktoren berücksichtigende Erklärung des sozial erwünschten Antwortverhaltens in Umfragen. Die hierbei vorhergesagten Erklärungsfaktoren wurden bisher nur unvollständig und oft mit wi-dersprüchlichen Ergebnissen empirisch untersucht. Der vorliegende Beitrag überprüft daher theorievergleichend zentrale Vorhersagen der beiden Ansätze am Antwortverhalten über Ein-stellungen zu Ausländern. Die Ergebnisse bestätigen im ersten Schritt die Vorhersagen der 'reinen' Rational-Choice Theorie, wonach mit sozial erwünschtem Antwortverhalten nur dann zu rechnen ist, wenn die motivationalen, kognitiven und sozialen Vorbedingungen gleichzei-tig erfüllt sind. Diese bereits sehr differenzierte Prognose erweist sich allerdings bei der Ana-lyse der im Modell der Frame-Selektion zusätzlich angenommenen kulturellen Faktoren als unvollständig. Mit diesen Determinanten einer 'kooperativen' Rahmung der Interviews lässt sich die vollständige Ausschaltung instrumentell rationaler Anreize durch soziale Erwünscht-heit vorhersagen. Die Gültigkeit der Rational-Choice Theorie ist demnach auf wichtige, aber eben nur spezielle und im Rahmen des Modells der Frame-Selektion vorhersagbare Bedin-gungen beschränkt." (Autorenreferat)

[544-F] Tamayo, Miguel, Dipl.-Soz.; Klein, Anne, Dr.phil.; Dalman, Sibel, Dipl.-Soz.; Pilot, Anna (Bearbeitung); Waldschmidt, Anne, Prof.Dr. (Leitung): 1000Fragen.de - ein virtueller Online-Diskurs zur Bioethik - Auswertung der Ergebnisse aus partizipationstheoretischer und wissenssoziologischer Sicht INHALT: Seit Oktober 2002 veranstaltet die private Förderorganisation "Aktion Mensch" das

Online-Forum "www.1000fragen.de" zur Bioethik. Als ein innovativer Beitrag zum Bioethik-Diskurs in Deutschland geht es in der öffentlichen Kampagne um die Partizipation der Bevöl-kerung an der gesellschaftlichen Debatte über die ethischen Probleme der modernen Medizin und der Gen- und Fortpflanzungstechnologie. In der ersten Phase des Internet-Diskursprojekts wurden über 10.000 Fragen und über 40.000 Kommentare gesammelt. Dieses zwar nicht re-präsentative, aber in seinem Umfang und seiner Vielfältigkeit einzigartige Datenmaterial bil-det den Korpus für eine im Oktober 2004 begonnene Studie über das bioethische "Massen-bewusstsein" der Zivilgesellschaft. Mittels standardisierter und qualitativer Inhaltsanalysen sollen die alltagsweltlichen Argumentationsmuster und die Strukturen des Laiendiskurses herausgefiltert werden. Ziel der partizipationstheoretisch und wissenssoziologisch angelegten

310 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

Untersuchung ist es, eine "Landkarte des Wissens und der Einstellungen" zur Bioethik in Deutschland zu erstellen. Die Analyse geht Fragestellungen aus der Perspektive von Technik-folgenabschätzung, Wissenssoziologie und Medientheorie nach. Ein Zwischenbericht ist für Anfang April 2005 vorgesehen. ZEITRAUM: Oktober 2002-Oktober 2004 GEOGRAPHI-SCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

METHODE: Wissenssoziologie; Partizipationstheorie; Grounded Theory DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 44.611; Online-Forum; Auswahlverfahren: total). Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: ca. 16; Threads eines Online-Diskurses; Auswahlverfahren: nach Inhalt).

VERÖFFENTLICHUNGEN: Zirden, Heike; Aktion Mensch (Hrsg.): Was wollen wir, wenn alles möglich ist? Fragen zur Bioethik. München: Deutsche Verl.-Anst. 2003.

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-10 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: Akti-on Mensch e.V. FINANZIERER: Institution; Auftraggeber

INSTITUTION: Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Soziologie in der Heilpädagogik, Sozialpolitik und Sozialmanagement (Fran-genheimstr. 4, 50931 Köln)

KONTAKT: Tamayo, Miguel (Tel. 0221-470-6619); Klein, Anne (Dr. Tel. 0221-470-6618) [545-F] TNS Infratest Sozialforschung GmbH: Strafvorstellungen 2004 INHALT: In einer schriftlichen bundesweiten Bevölkerungsbefragung zum Thema "Strafvorstel-

lungen in der Bevölkerung" erfasste TNS Infratest Sozialforschung für das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen kriminalitäts- und strafbezogene Einstellungen, Überzeu-gungen, Motive und Erfahrungen. Hintergrund dieser Studie ist die Beobachtung, dass in den letzten Jahren trotz des Rückgangs bestimmter Straftatbestände (z.B. gefährliche Körperver-letzung) viele Menschen den Eindruck haben, dass die Kriminalität zunehme. In diesem Zu-sammenhang wird vielfach der Ruf nach härteren Strafen und stärkerem Durchgreifen durch die Justiz laut. Einen breiten Raum sollte die Frage einnehmen, ob neue Medienformate, die Gewaltverbrechen verstärkt thematisieren, einen Einfluss auf Strafvorstellungen haben. ZEITRAUM: 2004

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 AUFTRAGGEBER: Kriminologisches Forschungsin-stitut Niedersachsen e.V. FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: TNS Infratest Sozialforschung GmbH (Landsberger Str. 338, 80687 München) [546-L] Wüst, Andreas M. (Hrsg.): Politbarometer, Opladen: Leske u. Budrich 2003, 370 S., ISBN: 3-8100-4051-7 (Standort: UB Bonn(5)-2003-7063) INHALT: "Schon in den achtziger Jahren wurde das Politbarometer zur Institution. Dabei ist und

bleibt es schwierig, allen Interessenten und Nutzern der Daten gerecht zu werden. So hat sich die bis etwa 1990 enge Kooperation mit der Wissenschaft (Bundestagswahlstudien 1976 bis 1990) zwischenzeitlich gelockert. Dies ist unter anderem auf die verstärkte Inanspruchnahme (neue Bundesländer) und veränderte Wünsche des ZDF (z.B. exit polls anstatt panels), aber auch auf den größeren Wettbewerb im Umfrage- und Wahlforschungsgeschäft zurückzufüh-ren. Wie nützlich das Politbarometer für die wissenschaftliche Analyse aber immer noch sein

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 311 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

kann, zeigen eine ganze Reihe von Analysebeispielen (Beiträge von Manfred Kuechler, Ha-rald Schoen und Jürgen Falter, Thorsten Faas und Hans Rattinger sowie von Hermann Schmitt und Karlheinz Reif). Dieter Roth war und ist es ein Anliegen, dass die Politbarome-ter-Daten zur wissenschaftlichen Analyse frei zugänglich bleiben (über das Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und dass im Rahmen wissenschaftli-cher Vorträge und Lehrveranstaltungen (1987 bis 1999 als Lehrbeauftragter und seit 1999 als Honorarprofessor an der Universität Heidelberg) zumindest ein Teil des Politbarometer-'know-hows' an angehende Wissenschaftler oder Multiplikatoren vermittelt wird (siehe die Beiträge von Jackson Janes, Dieter Dettke und Alexander Lucas)." (Textauszug). Inhaltsver-zeichnis: 1. Das Politbarometer aus Sicht des Fernsehens: Detlef Sprickmann Kerkerinck: Die "Erfindung" des Politbarometers (17-27); Bettina Schausten: Das Politbarometer heute: Ein TV-Klassiker in Zeiten von "Deutschland sucht den Superstar" (29-34); 2. Methodische As-pekte des Politbarometers: Yvonne Schroth: Die Stichprobe (37-50); Freia Hardt: Die Feldar-beit (51-64); Bernhard Kornelius: Politbarometer-Praxis : Die Trendwende vor der Bundes-tagswahl 2002 (65-80); 3. Prognosen mit und ohne Politbarometerdaten: Andreas M. Wüst: Stimmung, Projektion, Prognose? (83-108); Helmut Norpoth und Thomas Gschwend: Polit-barometer und Wahlprognosen: Die Kanzlerfrage (109-124); Hans Herbert von Arnim: Wahl ohne Auswahl: Die Parteien und nicht die Bürger bestimmen die Abgeordneten (125-142); 4. Das Politbarometer als Instrument wissenschaftlicher Analyse: Max Kaase: Das Politbarome-ter als Instrument wissenschaftlicher und publizistischer Analyse (145-156); Manfred Kuech-ler: Warum Rot-Grün noch einmal davon kam - Die Bundestagswahl 2002 im Kontext länger-fristiger Wählerstimmungen (157-180); Harald Schoen und Jürgen W Falter: Wandel der Ent-scheidungskriterien im Wahljahr? Eine Priming-Analyse zu den Bundestagswahlen 1994, 1998 und 2002 (181-204); Thorsten Faas und Hans Rattinger: Politische Konsequenzen von Arbeitslosigkeit: Eine Analyse der Bundestagswahlen 1980 bis 2002 (205-238); Hermann Schmitt und Karlheinz Reif: Der Hauptwahlzyklus und die Ergebnisse von Nebenwahlen: Konzeptuelle und empirische Rekonstruktionen am Beispiel der Europawahlen im Wahlzyk-lus der Bundesrepublik (239-254); 5. Umfragen, Medien und Kandidaten im Wahlkampf: Frank Brettschneider: Wahlumfragen: Medienberichterstattung und Wirkungen (257-282); Heinrich Oberreuter: Jahrmarkt der Eitelkeit? - Das Politiker-Skalometer (283-294); Markus F. Müller: "Der oder Ich!" Eine Analyse der Kandidatenduelle im Bundestagswahlkampf 2002 (295-315); 6. Das Politbarometer, Dieter Roth und die politische Bildung: Jackson Ja-nes: The Evolution of Public Opinion Research and its Significance for the German-American Dialogue (319-326); Dieter Dettke: Der Nutzen des Politbarometers für die Außen-darstellung Deutschlands (327-334); Alexander Lucas: Die "Heidelberg-Studien" 1994-2003: Mehr als ein Politbarometer für Heidelberg (335-342); 7. Zahlen, Bilder, Assoziationen: Stef-fen Seibert: "Diesmal wirklich sehr schöne Bilder..." - ein Wahlwochenende mit Dieter Roth (345-348); Hans-Peter Schwöbel: Dämonskopie: Mosaiken, Rhapsodien (349-359).

312 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.15 Sonstiges 1.15 Sonstiges [547-L] Filk, Christian: Ist eine konsensfähige Wissenschaftspolitik möglich?: Untersuchungen zur intersystemi-schen Kommunikation ; ein Projekt an der Universität Luzern, in: Rundfunk und Geschichte : Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte, Jg. 30/2004, Nr. 1/2, S. 49-52 (URL: http://www.medienrezeption.de/frameindex.php3?/zeitschriften/rundfunk/) INHALT: "Als Folge der Ausdifferenzierung funktionaler, semiautonomer Subsysteme in einer

modernen Gesellschaft - wie die der Schweiz - wird das Problem der Kommunikation zwi-schen verschiedenen Subsystemen theoretisch und praktisch zunehmend akut." Am Institut für Kommunikation und Kultur der Universität Luzern wird in dem Science & Society-Projekt das Kommunikationsproblem zwischen Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit the-matisiert. In seinem Beitrag stellt der Autor kurz die Zielsetzungen und Methode des Projekts vor und berichtet exemplarisch über die 2002 veranstaltete 1. Internationale Science & Socie-ty-Konferenz "Stammzellenforschung" und ihre konversationsanalytische Auswertung. (PT)

[548-L] Friesen, Hans: Die Zukunft der Stadt in der Medienkultur, in: Die Alte Stadt : Vierteljahreszeitschrift für Stadtgeschichte, Stadtsoziologie, Denkmalpflege und Stadtentwicklung, Jg. 31/2004, H. 3, S. 199-209 (Standort: UB Bonn(5)-Z76/259; UuStB Köln(38)-XE00307; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) INHALT: Die Stadt des 21. Jahrhunderts ist geprägt durch die Einführung einer neuen Technolo-

gie der Information, die den realen, nämlich den dreidimensionalen Handlungs- und Kommu-nikationsraum der Stadt, weitgehend, wenn auch nicht vollständig, in einen virtuellen Raum transformieren wird. Mit Blick auf die weltweite Entwicklung des Internets unterscheidet der Beitrag verschiedene theoretische Positionen des aktuellen politischen Diskurses; im Mittel-punkt steht die Vorstellung von der Entwicklung des Internets als radikaler Transformation von Stadt und Gesellschaft. Dabei wird diskutiert, ob diese Transformation wirklich als so ra-dikal zu betrachten ist, wie das von manchen Soziologen und Medienwissenschaftlern gese-hen wird. Abschließend werden die unterschiedlichen Einschätzungen in der Soziologie, Phi-losophie und Architekturtheorie über die Auswirkungen des Internet diskutiert, wobei die Frage erörtert wird, ob und inwiefern diese Antworten miteinander vereinbar sind. Zukünftige Architekten und Städteplaner sind hierbei aufgerufen, die Widersprüche zwischen Universali-tät und lokaler oder marginaler Identität im Sinne einer "produktiven Antithetik" von realer und virtueller Stadt zu vereinen. (ICH)

[549-L] Hagen, Wolfgang (Hrsg.): Warum haben Sie keinen Fernseher, Herr Luhmann?: letzte Gespräche mit Niklas Luh-mann, Berlin: Kulturverl. Kadmos 2004, 144 S., ISBN: 3-931659-59-3 (Standort: UuStB Köln(38)-31A1695) INHALT: "Niklas Luhmann ist eine feste Größe in der geistigen Landschaft der Bundesrepublik

Deutschland und mit seinen Werken weit über deren Grenzen hinaus bekannt. Drei der letzten

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 313 1.15 Sonstiges

Interviews mit dem 1998 verstorbenen Wissenschaftler gewähren den Lesern ungewöhnliche Einblicke in seine Biografie und sein Wirken. So lesen sich etwa die kritische Haltung zu den ersten Studentenprotesten oder die Äußerungen zu seinen verschrobenen Arbeitstechniken wie persönliche Offenbarungen. In einem den Band ergänzenden Gespräch zwischen Dirk Baecker, Norbert Bolz und Wolfgang Hagen steht neben dem Spannungsverhältnis zwischen Soziologie und Massenmedien die Persönlichkeit Luhmanns im Vordergrund. Ein Buch, das mit Schlagfertigkeit und Präzision an einen großen Denker des 20. Jahrhunderts heranführt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Niklas Luhmann im Radiogespräch mit Wolfgang Ha-gen: Es gibt keine Biografie (13-48); Niklas Luhmann im Fernsehgespräch mit Alexander Kluge: Vorsicht vor zu raschem Verstehen (49-78); Niklas Luhmann im Radiogespräch mit Wolfgang Hagen: Die Realität der Massenmedien (79-108); Dirk Baecker, Norbert Bolz und Wolfgang Hagen: Über das Tempo der Massenmedien und die Langsamkeit ihrer Beobachter (109-144).

[550-L] Hoff, Tanja; Lill-Roemer, Frauke; Schäfer, Bernd (Hrsg.): Wer nicht kommuniziert, lebt nicht: Sozialforschung angewandt, Köln: Dt. Inst.-Verl. 2004, 367 S., ISBN: 3-602-14644-8 (Standort: UuStB Köln(38)-30A8972) INHALT: "Zum 75. Geburtstag Reinhold Berglers legen wir mit diesem Band eine Sammlung

unveröffentlichter Vortragsmanuskripte vor. Sie umspannen eine Phase von 25 Jahren und deuten die Breite gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Problemstellungen an, in denen die Kommunikation des Wissenschaftlers jenseits des Elfenbeinturms zur Korrektur von Fiktio-nen und zur Wahrnehmung von Fakten gefordert ist." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Was erwarten Wähler von einer Partei? Klausurtagung der Bayerischen FDP, Bernried, 1977 (9-24); Die Psychologie der Mensch-Heimtierbeziehung und ihre Bedeutung für den Tierarzt. 13. Welttierärztekongress, Montreal, 1987 (25-52); Jugendliche zwischen Vorbildern und Verboten. Zum 100-jährigen Bestehen des Oberlin-Hauses der Diakonie Düsseldorf, 1987 (53-80); Sozialpsychologie des Kundendienstes. Lufthansa Consulting 'Service Forum', Bad Honnef, 1990 (81-100); Firmenkultur als Führungsaufgabe. Kreissparkasse, Siegburg, 1991 (101-132); Veränderung und Risiko als Chancen von Innovation und Motivation. Henkel, Krefeld, 1994 (133-160); Ist die Risikowahrnehmung in der Bevölkerung rational? Hygiene-tage Düsseldorf, 1994 (161-176); Motivation junger Menschen - gestern und heute. Verband rheinischer und westfälischer Wohnungsunternehmen, Bad Oeynhausen, 1996 (177-196); Motive und Hintergründe der Werbeverbote. Schweizer Presse, Gstaad, 1998 (197-230); Markensympathie und Markenidentifikation. Markenverband, Hamburg, 1998 (231-262); Auswirkungen von Werbemaßnahmen der Wirtschaft auf Kinder. The European Commercial Communication Forum, Europäisches Parlament, Brüssel, 1998 (263-278); Verlust und Wert der Nachbarschaft - Wohnung und Lebensqualität. Wohnungsbau und Treuhand AG, Trier, 1999 (279-302); Genießen mit Leib und Seele. Bayerische Landesbank, München, 2000 (303-322); Marktforschung - Standards in Wettbewerbsmärkten. Marktforschungstag der Jansen-Cilag GmbH, Neuss, 2002 (323-362).

[551-L] Krämer, Sybille (Hrsg.): Performativität und Medialität, München: Fink 2004, 439 S., ISBN: 3-7705-4050-6

314 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.15 Sonstiges INHALT: "Das Buch untersucht das Verhältnis zwischen 'Performativität' und 'Medialität' in

systematischer wie in historischer Absicht. Gelenkstelle des Zusammenhangs beider Konzep-te bildet die 'Aisthesis', verstanden als das Spannungsverhältnis zwischen einem Ereignis und seiner Wahrnehmung. Im Lichte dieser Orientierung nimmt die Idee des Performativen eben-so wie die Idee des Medialen neue Züge an: 'Performativität' wird zu einer Dimension aller kultureller Praktiken, in denen das, was ein Akteur hervorbringt von Betrachtern auf eine Weise rezipiert wird, welche die semiotischen Eigenschaften dieses Vollzugs gerade über-schreitet. 'Medialität' wiederum verweist darauf, dass Medien wahrnehmbar machen, nicht einfach durch Symbolisierung, vielmehr durch 'Somatisierung', indem sie also verkörpern. Was dies bedeutet, wird in den unterschiedlichen Kontexten von Darstellungsmedien (Raum, Bild, Theater? Film), von Wissensmedien (Schrift, Experiment), von Kommunikationsmedien (Text, Stimme, Computer) und von Medien der Kunst (Oper, Multimediale Installationen, Netzkunst) erörtert. Im Schnittpunkt dieser Studien zeichnet sich eine Auffassung von 'Kultur' ab, welche diese nicht länger auf die Logik symbolischer Formen, sondern auf das Wechsel-verhältnis von Entkörperungs- und Verkörperungspraktiken zurückführt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sybille Krämer: Was haben 'Performativität' und 'Medialität' miteinander zu tun? Plädoyer für eine in der 'Aisthetisierung' gründende Konzeptiondes Performativen. Zur Einführung in diesen Band (13-32); Ludwig Jäger: Störung und Transparenz. Skizze zur performativen Logik des Medialen (35-74); Dieter Mersch: Medialität und Undarstellbarkeit. Einleitung in eine 'negative' Medientheorie (75-96); Hartmut Winkler: How to do things with words, signs, machines. Performativität, Medien, Praxen, Computer (97-112); Lambert Wie-sing: Pragmatismus und Performativität des Bildes (115-128); Gernot Böhme: Der Raum der leiblichen Anwesenheit und der Raum als Medium von Darstellung (129-140); Erika Fischer-Lichte: Was verkörpert der Körper des Schauspielers? (141-162); Gertrud Koch: Latenz und Bewegung im Feld der Kultur. Rahmungen einer performativen Theorie des Films (163-188); Wolfgang Raible: Über das Entstehen der Gedanken beim Schreiben (191-214); Hartmut Böhme: Das Unsichtbare - Mediengeschichtliche Annäherungen an ein Problem neuzeitlicher Wissenschaft (215-246); Peter Strohschneider: Text-Reliquie. Uber Schriftgebrauch und Textpraxis im Hochmittelalter (249-268); Horst Wenzel: Vom Körper zur Schrift. Boten, Briefe, Bücher (269-292); Alice Lagaay: Züge und Entzöge der Stimme in der Philosophie (293-306); Christiane Funken: Uber die Wiederkehr des Körpers in der elektronischen Kom-munikation (307-322); K. Ludwig Pfeiffer: Phänomenalisierung und Sinnsuggestion: Perfor-mative Intermedialität und die Oper (325-346); Annette Jael Lehmann: Mediated Motion. In-stallationsräume und Performative Aisthetik am Beispiel von Olafur Eliasson (347-370); Pe-ter Weibel: Netzaktivismus. Über netzbasierte Kunst (371-382); Jens Schröter: Intermediali-tät, Medienspezifik und die universelle Maschine (385-412); Barbara Becker: Selbst-Inszenierung im Netz (413-430).

[552-L] Pastötter, Jakob: Erotic Home Entertainment und Zivilisationsprozess: Analyse des postindustriellen Phäno-mens Hardcore-Pornographie, (Kulturwissenschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2003, XII, 191 S., ISBN: 3-8244-4534-4 (Standort: UuStB Köln(38)-30A4832) INHALT: "Bei Produktion, Vertrieb und Konsum von Hardcore-Pornovideos, einem Milliarden-

geschäft, sind die USA und Deutschland weltweit Marktführer. Die öffentliche Meinung ist gespalten, und im Diskurs über Hardcore-Pornographie liegt der Akzent weniger auf dem wirtschaftlichen Erfolg, der durch die Phänomenologie als sexuell stimulierendes Konsumgut

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 315 1.15 Sonstiges

bedingt ist, sondern vielmehr auf den frauenfeindlichen, ästhetischen und kulturkritischen Implikationen. Jakob Pastötter untersucht den US-amerikanischen und deutschen Hardcore-Markt. Im Mittelpunkt stehen die Konsumenten und Konsumorte, die wirtschaftlichen Aspek-te von Produktion und Konsum, der deutsche und amerikanische Zensurdiskurs, die Produ-zenten und Akteure und ihre Arbeitsbedingungen sowie die narrativen Strukturen des Genres und die sich daraus ableitenden unterschiedlichen Funktionen für den Konsumenten. An-schließend nimmt der Autor eine phänomenologische und zivilisationstheoretische Einord-nung vor und zeigt, dass der Prozess der 'Visualisierung' der Sexualität zu einer 'Humanisie-rung' der Sexualität durch Selbstzwangmechanismen führt. Dieses Ergebnis steht im Einklang mit Norbert Elias' Zivilisationstheorie." (Autorenreferat)

[553-L] Reichertz, Jo: "... denn sie wissen nicht, was sie tun": James Dean damals, Casting Shows heute, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 3, S. 50-53 INHALT: Die Casting Shows locken zur Zeit nicht nur in Deutschland sehr viele Zuschauer vor

den Bildschirm und Bewerber in die Aufnahmestudios. In seinem Beitrag beschreibt der Au-tor Gründe für die Attraktivität dieses neuen Genres bei den Produzenten (billig herzustellen), dem Publikum (Macht- und Gleichheitsgefühle) und insbesondere bei den Kandidaten. Ähn-lich wie sich in den 50er Jahren eine Jugendgeneration "auf der Suche nach dem eigenen Wert" abseits der Gesellschaft riskierte, riskieren sich die heutigen Kandidaten im Zentrum der Aufmerksamkeit, "um so einen Hinweis darauf zu erhalten, was sie anderen (noch oder schon) wert sind". (PT)

[554-L] Sachs-Hombach, Klaus (Hrsg.): Was ist Bildkompetenz?: Studien zur Bildwissenschaft, (Bildwissenschaft, Bd. 10), (Symposi-um "Was ist Bildkompetenz?", 2001, Magdeburg), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2003, 236 S., ISBN: 3-8244-4498-4 (Standort: UB Bonn(5)-2004-2963) INHALT: "Auch wenn die von den Teilnehmern des Symposiums zur Diskussion gestellten An-

sichten einen jeweils disziplinenspezifischen Blickwinkel einnehmen, versteht sich der vor-liegende Band insgesamt als ein Beitrag einer mehr oder weniger eng verbundenen Forscher-gruppe zur Etablierung einer allgemeinen Bildwissenschaft. Die einzelnen Beiträge habe ich in die Bereiche 'Grundlagen der Bildkompetenz', 'Anwendung der Bildkompetenz' und 'Zu-kunft der Bildkompetenz' gegliedert. Jeder dieser Bereiche wird durch eine Podiumsdiskussi-on ergänzt. In diesen drei Foren sollten unterschiedliche Aspekte der Fragen nach den Mög-lichkeiten einer allgemeinen Bildwissenschaft aus Sicht der jeweiligen Disziplinen diskutiert werden." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Roland Posner: Ebenen der Bildkompetenz (17-24); Wolfgang Schnotz: Bild- und Sprachverarbeitung aus psychologischer Sicht (25-42); Dietfried Gerhardus: Vom visuellen Material zum Bildmedium. Ein produktionstheoretischer Ansatz (43-50); Peter Schreiber: Der Begriff 'Darstellende Geometrie im weiteren Sinn' (51-60); Podiumsdiskussion I: Kompetenz durch Geschichte - Verhältnis der Disziplinen (61-80); Rudolf Paulus Lorbach: Bilder verwenden - Praxisbericht aus der Gestaltung von Druck- und Bildschirmprojekten (81-90); Marcel Goetze, Eberhard Högerle & Thomas Strothotte: Infor-mationsdarstellung für Analphabeten (91-116); Tina Seufert: Kohärenzbildung beim Wis-senserwerb mit multiplen Repräsentationen (117-130); Michael Scheibel: Hyperimage - Bild

316 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 1.15 Sonstiges

und Bildkompetenz im Internet (131-140); Podiumsdiskussion II: Bildkompetenz im Internet - Visualität und Virtualität (141-156); Heiko Hecht: Bildkompetenz als Wahrnehmungskom-petenz am Beispiel virtueller Räume (157-176); Hans Dieter Huber: 'Kein Bild, kein Ton? Wir kommen schon.' - Visuelle Kompetenz im Medienzeitalter ... (177-188); Dagmar Schmauks: Der Pfeil und sein Ziel - Geschichte und Funktion eines Richtungshinweises (189-200); Podiumsdiskussion III: Bildkompetenz und Bildwissenschaft - Fragen zur Institutionali-sierung (201-212); Klaus Sachs-Hombach: Ausblick: Bild und Bildung (213-220).

[555-L] Torres Soler, María Angela: Umweltkommunikation in Entwicklungsländern: Perspektiven und Probleme am Beispiel eines Projekts zur Erosionsbekämpfung in Kolumbien, (Studien zur Umweltpolitik, Bd. 3), Hamburg: Kovac 2003, 387 S., ISBN: 3-8300-1190-3 (Standort: UB Eichstätt(824)-00RW40915T693) INHALT: "Kommunikation wird im Rahmen der Umweltarbeit weit gefasst. Der Anspruch auf

Partizipation aller bei der Entscheidungsfindung im Umweltbereich setzt die Verständigung zwischen Akteuren als konstantes Kommunikationsziel voraus. Was die Entwicklungsländer angeht war zu vermuten, dass der Partizipationsfaktor in den gesellschaftlichen Prozessen in Bezug auf die nachhaltige Entwicklung unterschiedlich geprägt ist und andere Probleme, als in Industrienationen beachtet werden müssen. Ziel dieser explorativen Arbeit war es, im Rahmen eines Umweltprojektes der GTZ und kolumbianische Umweltinstitutionen die kom-munikativen Handlungen in ihrem sozialen Kontext aus der Sicht der Akteure zu beschreiben und in ihrer Verständigungs- und Partizipationsorientierung zu analysieren. Die Ent-wicklungs-, Risiko- und Umweltkommunikation bieten theoretische Ansätze an, die teilweise zur Erklärung der Situationen dienten. Als Untersuchungsmethoden dienten die teilnehmende Beobachtung und qualitative Interviews, bei denen die Meinungsführerrolle ausschlaggebend war. Als problematisch erwies sich die geringe Beachtung, die der Kommunikation im Um-weltbereich als strategischem und begleitendem Planungsfaktor der Umweltarbeit geschenkt wird. Umweltthemen im ländlichen Bereich werden im Kontext verstanden und artikuliert. Daher ist Kommunikation im Umweltbereich von Entwicklungsländern mehr als ein Übertra-gungs- und Diffusionsprozess. Sie benötigt wechselseitige kommunikative Handlungen zwi-schen den Akteuren. Sie darf nicht auf die Ansätze der Entwicklungskommunikation verzich-ten, da es um die Selbständigkeit und Verantwortung der Akteure in Bezug auf ihre eigene Entwicklung geht." (Autorenreferat)

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation [556-L] Abbi, Anvita; Hasnain, Imtiaz; Kidwai, Ayesha: Whose language is Urdu?, (Heidelberg Papers in South Asian and Comparative Politics, No. 24), Heidelberg 2004, 15 S. (Graue Literatur; URL: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/volltexte/2004/4906/pdf/hpsacp24.pdf) INHALT: Ein wichtiger Aspekt der soziopolitischen Verortung von Urdu ist die kulturell akzep-

tierte Verwandtschaft mit Hindi. Das unabhängige Indien hat diese Verwandtschaft jedoch als

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 317 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Verschmelzung religiöser und linguistischer Identität reinterpretiert, wodurch vor allem Urdu zur Sprache der Moslems wurde. Die Verfasser legen Ergebnisse von Feldstudien in Bihar, Uttar Pradesh, Delhi, Mysore, Punjab und Himachal Pradesh vor. Sie zeigen, dass Urdu-Sprecher diese Identifikation zurückweisen und sowohl die Sprache als auch ihre linguisti-schen Praktiken als Elemente einer gemeinsamen indischen Kultur sehen. (ICEÜbers)

[557-L] Abel, Günther: Zeichen der Wirklichkeit, (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft, Bd. 1651), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2004, 424 S., ISBN: 3-518-29251-X INHALT: "Günter Abel hat in einer Reihe von Büchern eine Zeichen- und Interpretationsphiloso-

phie entworfen, die sich jenseits der Positionen und Entgegensetzung von Essentialismus und Relativismus versteht. Ausgehend von der Überlegung, daß die fundamentalen Prozesse des menschlichen Geistes wie Wahrnehmen, Sprechen, Denken und Handeln interpretations- und zeichenbestimmte Aktivitäten sind, entfaltet er ein dreistufiges Modell der Zeichen- und In-terpretationsverhältnisse. Dieser Zugang eröffnet Lösungen oft festgefahrener Probleme. In seinem neuen Buch führt er diesen Ansatz weiter, indem er das Verhältnis von Zeichen und Wirklichkeit sowie von Wissen und Weltbezug in den Mittelpunkt rückt. Die grundlegende Rolle der Zeichen- und Interpretationsprozesse in ihrem Zusammenhang mit Bewußtsein, Geist, Sprache, Formen des Wissens, Weltbildern und Bildwelten wird in Auseinanderset-zung mit den philosophischen Positionen der Gegenwart profiliert und in systematischer Per-spektive weiterentwickelt. Abel unterläuft damit etablierte und vorherrschende Dichotomien, entwickelt den Ansatz der Zeichen- und Interpretationsphilosophie weiter und gibt den aktu-ellen Debatten neue Impulse." (Autorenreferat)

[558-L] Ammon, Ulrich; Mattheier, KlausJ.; Nelde, Peter H. (Hrsg.): Sociolinguistica - Internationales Jahrbuch für Europäische Soziolinguistik: Bd. 18, Codes-witching, Tübingen: Niemeyer 2004, XII, 267 S., ISBN: 3-484-60465-4 INHALT: "Als die European Science Foundation Ende der 80-er und zu Beginn der 90-er Jahre

ein European Scientific Network on Codeswitching and Language Contact ins Leben rief, dann tat sie dies mit dem Anspruch, auseinanderlaufende Forschungsstränge miteinander in Beziehung zu setzen und womöglich zu bündeln. 1990 schrieb Georges Lüdi in der Synthese eines der Workshops: "... there was a strong feeling that a general model was needed which would allow an integration of linguistic constraints (formal properties of linguistic systems), psycholinguistic constraints (properties of the human brain) and socio-pragmatic constraints (social and interactional properties of social systems in general and/or specific social systems in particular). It was felt that such a model was not beyond the range of European research within the next decade." (Papers for the workshop on impact and consequences: broader con-siderations. Strasbourg, European Science Foundation, 1990, p. 3). Heute, über zehn Jahre und Tausende von Seiten an Publikationen später, ist freilich immer noch keine Gesamttheo-rie in Sicht. Deshalb berufen sich auch in diesem Band die einzelnen Beiträge auf unter-schiedliche, nur teilweise kompatible Modelle, deren Relevanz mehr von der spezifischen Fragestellung und/oder von der betreffenden Sprachkontakt- bzw. Sprachkonfliktsituation als von einem allgemeinen theoretischen Rahmen her begründet wird." (Textauszug). Inhaltsver-zeichnis: Anabelle David, Li Wei: To what extent is codeswitching dependent on a bilingual

318 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

child's lexical development? (1-12); Rosita Rindler Schjerve: Codeswitching (CS) in fuk-tionell rückläufigen Minderheitssprachen: theoretische und methodische Überlegungen (13-29); Marisa Cavalli: Contact des langues, marques transcodiques et representations sociales au Val d' Aoste (30-53); Gaetano Berruto: Su restrizuoni grammaticali nel code-mixing e situazioni sociolinguistiche. Annotazioni in margine al modello MLF (54-72); Monica Heller: Pratiques et structuration a l ecole en milieu multilingue (73-85); Lena Molander: L' alter-nance codique en classe d'immersion: delimitation, interpretation et fonction interactionnelle (86-105); Carol Myers Scotton: Precision Tuning of the Matrix Language Frame (MLF) Mo-del of Codeswitching (106-117); Rita Franceschini, Sigrid Behrent, Christoph Krick, Wolf-gang Reith: Zur Neurobiologie des Codeswitching (118-138); Lorenza Mondada, Rosane Alencar, Florence Oloff: Les sequences d' ouvertures comme lieu d' accomplissement du ca-ractere plurilingue des activites scientifiques (139-162).

[559-L] Antos, Gerd: Inszenierte Sprachlosigkeit: Strategien der interaktiven Erzeugung von verbaler Unterle-genheit in der Kommunikation zwischen West- und Ostdeutschen, in: Helmut Gruber, Florian Menz, Oswald Panagl (Hrsg.): Sprache und politischer Wandel, Frankfurt am Main: P. Lang, 2003, S. 113-129, ISBN: 3-631-51021-7 (Standort: RhLB Koblenz(929)-2004-2128) INHALT: Im vorliegenden Beitrag wird die kulturpolitische Diagnose einer vermeintlichen

"Sprachlosigkeit Ost" aus linguistischer Perspektive kritisch hinterfragt. Es wird nachgewie-sen, dass es sich hier zunächst um eine Zuschreibung (Attribution) der westdeutschen "Defi-nitionsmacht" handelt; es wird aber auch gezeigt, dass das Funktionieren einer solchen Zu-schreibung der fortlaufenden Bestätigung bedarf. In diesem Kontext wird untersucht, wie in Interaktionen zwischen Ost- und Westdeutschen eine kommunikative Unterlegenheit der Ost-deutschen interaktiv reproduziert wird. Am Beispiel von Szenen aus telefonischen Beratungs-gesprächen wird ferner die Erzeugung von ostdeutscher "Sprachlosigkeit" im Zusammenhang von drei soziolinguistischen Konzepten näher beleuchtet: (1) kommunikative Wertkonflikte; (2) Wirksamkeit unterschiedlicher kommunikativer Präsuppositionen; (3) Auswirkungen von Formen des so genannten "hegemonialen Diskurses" auf die gemeinsame Interaktion. (ICI2)

[560-F] Aslan, Sema; Cindark, Ibrahin (Bearbeitung); Kallmeyer, Werner, Prof.Dr.; Keim, Inken, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Sprachvariation Deutsch-Türkisch und kommunikative soziale Stile von Migranten (Teilpro-jekt im Rahmen der Forschergruppe "Sprachvariationen als kommunikative Praxis") INHALT: Mit soziolinguistisch-ethnographischen sowie gesprächsanalytischen Methoden wird

die Herausbildung kommunikativer sozialer Stile in unterschiedlichen Migrantengruppen un-tersucht. Gestützt auf den Vergleich der Gruppen werden die für den jeweiligen Gruppenstil charakteristischen Merkmale herausgearbeitet, Stilbildungsprozesse modelliert und die Rolle markanter Stilzüge in der Auseinandersetzung um materielle und symbolische Ressourcen im öffentlichen Raum analysiert. (S.a. http://www.ids-mannheim.de/prag/sprachvariation/tp/tp-3.html ).

ART: gefördert BEGINN: 2000-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche For-schungsgemeinschaft

INSTITUTION: Institut für Deutsche Sprache -IDS- (Postfach 101621, 68016 Mannheim)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 319 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation KONTAKT: Keim, inken (Dr. e-mail: [email protected]); Kallmeyer, Werner (Prof.Dr.

e-mail: [email protected]) [561-F] Becker, Bettina-Maria, Dipl.-Psych.; Runde, Anne, Dipl.-Psych.; Wagner, Thomas, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Bromme, Rainer, Prof.Dr.; Jucks, Regina, Dr.phil. (Leitung): Rezipientenorientierung in der netzgestützten Gesundheitsberatung INHALT: In dem Projekt werden die Schwierigkeiten der Experten-Laien-Kommunikation in

netzbasierten, asynchronen Interaktionen untersucht. Experten (Pharmazeuten bzw. Medizi-ner) beantworten schriftlich Anfragen und ergänzende Rückfragen von Laien. Dabei stehen ihnen - wie in solchen schriftlichen Hotlines üblich - wenig Informationen über den Wissens-hintergrund des Rezipienten zur Verfügung. Ausgehend von der Kommunikationstheorie von Herbert H. Clark werden die Bedingungen erfolgreicher Verständigung theoretisch und empi-risch untersucht. Auf der theoretischen Ebene geht es um die Frage, ob die Strukturen und Prozesse, die Clark u.a. für die Alltagskommunikation beschrieben haben, sich auch in der netzbasierten Kommunikation zwischen Partnern mit sehr unterschiedlichem Wissen (medi-zinische Fachleute und Laien) finden lassen. Damit soll ein Beitrag zur Entwicklung einer psychologischen Theorie netzbasierter Kommunikation geleistet werden. Zum anderen sollen konkrete Empfehlungen für die Gestaltung von netzbasierten Beratungsangeboten abgeleitet werden. Ausgangspunkt für unsere Analysen sind die Heuristiken, die Gesprächspartner nut-zen, um das Wissen des Gegenübers einzuschätzen und sich so auf dessen Verständnis einzu-stellen. Im ersten Projektabschnitt ging es dabei u.a. um den Einfluss graphischer Darstellun-gen auf die Nutzung solcher Heuristiken. In den Experimenten und Feldstudien der zweiten und dritten Projektphase stehen die Bedingungen und Wirkungen der Nutzung von Fachter-minologie durch Experten und Laien im Mittelpunkt.

METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanaly-se, offen; Experiment. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Bromme, R.; Jucks, R.; Runde, A.: Barriers and biases in com-puter-mediated expert-layperson-communication. in: Bromme, R.; Hesse, F.W.; Spada, H. (eds.): Barriers, biases and opportunities of communication and cooperation with computers. New York: Springer 2005, pp. 89-118.+++Bromme, R.; Jucks, R.; Wagner, T.: How to refer to "diabetes"? Language in on-line health advice. in: Applied Cognitive Psychology. (accep-ted).+++Jucks, R.; Bromme, R.; Runde, A.: Audience Design von Experten in der netzge-stützten Kommunikation: Die Rolle von Heuristiken über das geteilte Vorwissen. in: Zeit-schrift für Psychologie, 211, 2003, 2, S. 60-74.+++Jucks, R.; Paechter, M.R.; Tatar, D.G.: Learning and collaboration in online discourses. in: International Journal of Educational Poli-cy, Research, & Practice, 2003, 4, pp. 117-146.+++Bromme, R.; Jucks, R.: Wissensdivergenz und Kommunikation. Lernen zwischen Experten und Laien im Netz. in: Hesse, F.W.; Fried-rich, H.F. (Hrsg.): Partizipation und Interaktion im virtuellen Seminar. Münster: Waxmann 2001, S. 81-103.

ART: gefördert BEGINN: 2000-11 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Universität Münster, FB 07 Psychologie und Sportwissenschaft, Psychologi-sches Institut III Pädagogische Psychologie, Entwicklungspsychologie, Methodenlehre (Fliednerstr. 21, 48149 Münster)

KONTAKT: Bromme, Rainer (Prof.Dr. e-mail: [email protected]); Jucks, Regina (Dr. e-mail: [email protected])

320 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation [562-F] Bente, Gary, Prof.Dr. (Bearbeitung): Nonverbale Kommunikationspolitiken in der Individual- und Massenkommunikation: ein Kulturvergleich in Deutschland, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Vereinigte

Arabische Emirate, USA ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Köln, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 427

"Medien und kulturelle Kommunikation" (Bernhard-Feilchenfeld-Str. 11, 50969 Köln) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0221-470-2347, e-mail: [email protected]) [563-L] Birkner, Karin: Hegemoniale Kämpfe oder Wissenstransfer?: Ost- und Westdeutsche im Bewerbungsge-spräch, in: Helmut Gruber, Florian Menz, Oswald Panagl (Hrsg.): Sprache und politischer Wan-del, Frankfurt am Main: P. Lang, 2003, S. 89-111, ISBN: 3-631-51021-7 (Standort: RhLB Kob-lenz(929)-2004-2128) INHALT: Im Zuge der Wiedervereinigung wurde ein umfassender Wissenstransfer notwendig,

der die ostdeutsche Gesellschaft auf allen Ebenen betraf und ein Wissen notwendig machte, das nicht nur ausgesprochen heterogen, sondern auch auf sehr unterschiedliche Weise zu-gänglich war. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit einer besonderen Art von Wis-senstransfer, der während einer alltäglichen Begegnung zwischen Ost- und Westdeutschen stattfindet: dem Bewerbungsgespräch. Die Autorin zeigt, wie (ungeschriebene) Normen und Werte der "kommunikativen Gattung" (Luckmann) explizit gemacht werden und wie sich darin die deutsch-deutsche Asymmetrie der Wiedervereinigung in der konversationellen Pra-xis mikroanalytisch nachzeichnen lässt. Ihre Studie beruht auf 41 authentischen Bewerbungs-gesprächen, die in den Jahren 1994 und 1995 in sieben Unternehmen im Rahmen des For-schungsprojekts "Selbstdarstellung von Ost- und Westdeutschen im Bewerbungsgespräch" aufgezeichnet wurden. Die Autorin zeigt Verfahren auf, mit denen westdeutsche Intervie-wende gegenüber ostdeutschen Bewerbenden ihre Normen eines "richtigen" Bewerbungsge-sprächs durchzusetzen suchten - ein Anspruch, der seinen Rückhalt in einem hegemonialen Geltungsanspruch findet, der durch die Asymmetrie der deutsch-deutschen Wiedervereini-gung legitimiert ist. (ICI2)

[564-L] Deminger, Szilvia: Spracherhalt und Sprachverlust in einer Sprachinselsituation: Sprache und Identität bei der deutschen Minderheit in Ungarn, (Variolingua, Bd. 21), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, X, 231 S., ISBN: 3-631-52632-6 (Standort: UB Trier(385)-nc54454) INHALT: "Die Arbeit behandelt den Spracherhalt und Sprachverlust der ungarndeutschen

Sprachinselminderheit, genau gesagt den Abbau der Dialektkompetenz und des Dialekt-gebrauchs, sowie den eventuellen Ausbau der Hochdeutschkompetenz und des Hochdeutsch-gebrauchs. Dies wird im Zusammenhang mit den daraus resultierenden Veränderungen in der Kommunikationsstruktur der untersuchten Familien und den damit zusammenhängenden ob-jektiven (Alter, Wohnregion, Bildung etc.) sowie subjektiven (Spracheinstellungen, Identi-tätsstrukturen etc.) Faktoren erörtert." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 321 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation [565-L] Drescher, Martina: Zur Interkulturalität der Wissenskommunikation: das Beispiel der HIV / AIDS-Prävention in Burkina Faso, in: Gesprächsforschung : Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion, 2004, H. 5, 30 S. (URL: http://www.gespraechsforschung-ozs.de/heft2004/ga-drescher.pdf) INHALT: "Der Beitrag befasst sich mit einer thematisch auf die Krankheit HIV / AIDS einge-

schränkten, spezifischen Form der Wissenskommunikation. Gegenstand der Untersuchung sind Daten aus Ausbildungskursen für in der Prävention tätige Informationsmultiplikatoren (sogenannte peer educators) im westafrikanischen Burkina Faso. Ausgehend von der These, dass die Ausbildungskurse interkulturell geprägt sind, macht es sich der Beitrag zum Ziel, die Spuren dieser konstruktivistisch verstandenen Interkulturalität auf verschiedenen Ebenen der Interaktion nachzuweisen und zugleich ihren Einfluss auf den Wissenstransfer zu untersu-chen. Wie die empirische Analyse zeigt, kommt die Interkulturalität der Trainings nicht nur in der Wahl der Inhalte oder des institutionellen Rahmens zum Ausdruck. Sie manifestiert sich auch im Gebrauch spezifischer Bilder und Metaphern sowie in der Verwendung von Begrif-fen mit spezifischen lexikalischen Bedeutungen. Dies legt eine Unterscheidung in inhaltliche, interaktionstypologische und semantisch-konzeptuelle Dimensionen der Interkulturalität der Wissenskommunikation nahe, von denen hier insbesondere der letzte Aspekt detaillierter un-tersucht wird." (Autorenreferat)

[566-L] Dumbrava, Vasile: Sprachkonflikt und Sprachbewusstsein in der Republik Moldova: eine empirische Studie in gemischtethnischen Familien, (Sprache, Mehrsprachigkeit und sozialer Wandel, Bd. 4), Frank-furt am Main: P. Lang 2004, 310 S., ISBN: 3-631-50728-3 (Standort: ULB Jena(27)-ROM-VH330-Dum2004) INHALT: "Die Arbeit stellt sich das Ziel, Ursachen, Faktoren, Manifestationen und Folgen des

Identitäts- und Sprachkonflikts in gemischtethnischen Familien in der Republik Moldova zu analysieren. Dabei geht es sowohl um die Rekonstruktion der sozialen Situation gemischteth-nischer Familien als auch um die individuellen Auseinandersetzungen der Probanden mit den sprachlichen Verhältnissen und den sprachlichen Ideologien in der Republik Moldova. Es gilt zu erkennen, welcher Stellenwert den sprachlichen Ressourcen der Individuen, der Einspra-chigkeit und der Mehrsprachigkeit zugeschrieben wird und welche individuellen und sozialen Konflikte daraus erwachsen. Anhand dieser Untersuchung konnte gezeigt werden, wo mit wem welche Sprache die Eltern und Kinder sprechen, welche Strategien sie anwenden, um den Konflikt zu bewältigen oder aber sich ihm zu entziehen." (Autorenreferat)

[567-L] Fischer, Oliver; Manstead, Antony S.R.: Computer-mediated leadership: deficits, hypercharisma, and the hidden power of social identity, in: Zeitschrift für Personalforschung, Jg. 18/2004, H. 3, S. 306-328 (Standort: UuStB Köln(38)-FHM XG 06797; Kopie über den Literaturdienst erhältlich). Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich. INHALT: Auf der Basis empirischer Forschung formulieren die Verfasser Elemente einer Theorie

computervermittelter Führung. Die Prognose für computervermittelte Formen der Führung fällt gemischt aus. Face-to-face-Interaktionen erweisen sich auf der persönlichen und dyadi-

322 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

schen Ebene als computervermittelter Führung überlegen. Es gibt allerdings zwei bemer-kenswerte Ausnahmen. Wenn die Botschaft oder Aufgabe eindeutig ist, kann computerver-mittelte Kommunikation effizienter sein als die face-to-face-Interaktion. Die zweite Ausnah-me betrifft Charismaattribute. Bei Führungspersonen, die sich im Rahmen computervermittel-ter Kommunikation qualifiziert und strategisch präsentieren, können die Eindrücke der Un-tergebenen akzentuiert oder "hypercharismatisch" werden. Für alle genannten Affekte wird angenommen, dass die persönlichen Identitäten von Führungsperson und Untergebenen deut-lich sichtbar werden. Wenn jedoch Führungsperson und Untergebene zu der gleichen positiv bewerteten Gruppe gehören, wird davon ausgegangen, dass die Effekte computervermittelter Kommunikation positiv sind. Diese Effekte sind ein direktes Ergebnis der Zusammenführung der SIDE-Theorie computervermittelter Kommunikation und Hoggs sozialer Identitätstheorie der Führung. (ICEÜbers)

[568-L] Fleuchaus, Isolde: Kommunikative Kompetenzen von Auszubildenden in der beruflichen Ausbildung: Ausprä-gungen, Förderung und Relevanz im Urteil von Ausbildern, Lehrern und Auszubildenden, (Studien zur Berufspädagogik, Bd. 10), Hamburg: Kovac 2004, 512 S., ISBN: 3-8300-1292-6 (Standort: UB Stuttgart(93)-20033093) INHALT: Die Verfasserin setzt sich zunächst auf theoretischer Ebene mit der Relevanz kommu-

nikativer Kompetenz und deren Förderung in der beruflichen Bildung auseinander. Ziel der Untersuchung ist es im Folgenden, ausgehend von den Lehrplaneinheiten und -teilzielen des traditionellen Fachs Deutsch an den Beruflichen Schulen empirisch zu überprüfen, wie Aus-zubildende ihre kommunikativen Kenntnisse einschätzen, wo sie den Ort des Kenntniser-werbs sehen und wie sie die Wichtigkeit der einzelnen kommunikativen Teilkompetenzen für die verschiedenen Lernorte Schule, Betrieb und Alltag einschätzen. Gleichzeitig werden auch die Meinungen von Ausbildern und Lehrern (n=120) erhoben. In vier Untersuchungsschwer-punkten werden die einzelnen Facetten kommunikativer Kompetenz bei 1360 Jugendlicher erfasst. Im Zentrum der Datenerhebung stehen die Aspekte Beschaffen, Verarbeiten und Prä-sentieren von Informationen, die Aktivitäten im Team mit den geforderten personalen, sprachlichen und interkulturellen Verhaltensweisen, das Lesen und Verstehen von Texten und das selbständige Produzieren von Informationen. Hierbei bilden die Einschätzungen der Ju-gendlichen, deren Beurteilung der in Betrieb, Schule und Alltag erworbenen Kenntnisse so-wie deren zukünftige Lernbereitschaft Kernpunkte der Befragung. Die Verfasserin plädiert abschließend für ein umfassendes kommunikatives Schulungskonzept über die Gesamtdauer berufsschulischer Ausbildung mit Lernarrangements in koedukativen und heterogenen Lern-gruppen. (ICE2)

[569-L] Föllmer, Moritz (Hrsg.): Sehnsucht nach Nähe: interpersonale Kommunikation in Deutschland seit dem 19. Jahrhun-dert, (Tagung "Austauschbeziehungen. Interpersonale Kommunikation im 19. und 20. Jahrhun-dert", 2002, Göttingen), Stuttgart: Steiner 2004, 243 S., ISBN: 3-515-08370-7 (Standort: UuStB Köln(38)-30A9429) INHALT: "Wie Personen miteinander kommunizierten, war von zentraler Bedeutung für die

deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Denn es prägte das Verhältnis von Pri-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 323 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

vatheit und Öffentlichkeit und damit auch soziale Beziehungen und Politik. Die Sehnsucht, in einer modernen Welt die Überschaubarkeit kommunikativer Näheverhältnisse zu bewahren, war verbreitet und deshalb brisant, weil sie in Deutschland lange Zeit nicht von einer demo-kratischen Kultur aufgefangen werden konnte. Der Band behandelt ein neues und methodisch interessantes Forschungsfeld, wobei das Spektrum von Gerüchten im frühen 19. Jahrhundert über die nationalsozialistische Umgestaltung des Nachbarschaftslebens bis zu aktuellen Ten-denzen der Online-Kommunikation reicht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Moritz Föllmer: Einleitung: Interpersonale Kommunikation und Moderne in Deutschland (9-44); To-bias Kies: Hörensagen. Gerüchtekommunikation und lokale Öffentlichkeit im frühen 19. Jahrhundert (45-63); Armin Owzar: 'Schweigen ist Gold.' Kommunikationsverhalten in der Wilhelminischen Gesellschaft (65-86); Habbo Knoch: Simmels Hotel. Kommunikation im Zwischenraum der modernen Gesellschaft (87-108); Moritz Föllmer: 'God-bye diesem ver-fluchten Leben.' Kommunikationskrise und Selbstmord in der Weimarer Republik (109-125); Andrew Stuart Bergerson: Eigensinn, Ethik und die nationalsozialistische Reformatio vitae (127-156); Daniel Morat: Techniken der Verschwiegenheit. Esoterische Gesprächskommuni-kation nach 1945 bei Ernst und Friedrich Georg Jünger, Carl Schmitt und Martin Heidegger (157-174); Ruth Rosenberger: Der schwierige Dialog. Betriebspychologen und Unterneh-menskommunikation in Westdeutschland (175-195); Frank Bösch: Politik als kommunikati-ver Akt. Formen und Wandel der Gesprächsführung im Parteivorstand der fünfziger und sechziger Jahre (197-213); Sandrine Kott: Entpolitisierung des Politischen. Formen und Grenzen der Kommunikation zwischen Personen in der DDR (215-228); Anke Bahl: Aufhe-bung der Ferne. Tendenzen der Online-Kommunikation (229-240).

[570-L] Goll, Michaela: Scherzen, Jammern und Klönen im Netz: zur Beziehungsarbeit in vernetzten Unternehmen, in: Gunther Hirschfelder, Birgit Huber (Hrsg.): Die Virtualisierung der Arbeit : zur Ethnographie neuer Arbeits- und Organisationsformen, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2004, S. 55-87, ISBN: 3-593-37501-X INHALT: Die Verfasserin zeigt, welchen Stellenwert E-Mail und Bulletin Boards als Bezie-

hungsmedien in einem vernetzten Unternehmen haben, wie über rein informelle Nachrichten, aber auch über die auf arbeitsbezogene Inhalte ausgerichteten elektronischen Nachrichten so-ziale Beziehungen gepflegt werden. Des Weiteren wird gezeigt, wie in dem beobachteten Un-ternehmen die Beziehungsarbeit über alle Medien und Kommunikationsformen hinweg orga-nisiert wird und welcher Anteil dabei jeweils der Unternehmensleitung und den Mitarbeitern zukommt. Die Verfasserin entwickelt dazu eine Methodik auf der Basis der ethnomethodolo-gischen studies of work. Sie wertet eine große Anzahl von Kameraaufnahmen von Computer-arbeitsplätzen in Kombination mit E-Mailverkehr, HTML-Seiten aus dem Intranet, der Ho-mepage des Unternehmens, verschiedenen Bildschirmmitschnitten sowie teilnehmenden Be-obachtungen aus dem Arbeitsalltag als Quellen aus. (ICE2)

[571-L] Habermas, Jürgen: Wahrheit und Rechtfertigung: philosophische Aufsätze, (Suhrkamp-Taschenbuch Wissen-schaft, Bd. 1723), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2004, 363 S., ISBN: 3-518-29323-0

324 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation INHALT: "Die in diesem Band vereinigten Aufsätze kreisen um zwei Grundfragen der theoreti-

schen Philosophie. Zum einen geht es um die ontologische Frage des Naturalismus: Wie kann die aus der Teilnehmerperspektive unhintergehbare Normativität einer sprachlich strukturier-ten Lebenswelt, in der wir uns als sprach- und handlungsfähige Subjekte 'immer schon' vor-finden, mit der Kontingenz einer naturgeschichtlichen Entwicklung soziokultureller Lebens-formen in Einklang gebracht werden? Zum anderen geht es um die erkenntnistheoretische Frage des Realismus: Wie ist die Annahme einer von unseren Beschreibungen unabhängigen, für alle Beobachter identischen Welt mit der sprachphilosophischen Einsicht zu vereinbaren, daß uns ein direkter, sprachlich unvermittelter Zugriff auf die 'nackte' Realität versagt ist?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Einleitung: Realismus nach der sprachpragmatischen Wende (7-64); Hermeneutische und analytische Philosophie. Zwei komplementäre Spielarten der linguistischen Wende (65-101); Rationalität der Verständigung. Sprechakttheoretische Er-läuterungen zum Begriff der kommunikativen Rationalität (1O2-137); Von Kant zu Hegel. Zu Robert Brandoms Sprachpragmatik (138-185); Wege der Detranszendentalisierung. Von Kant zu Hegel und zurück (186-229); Wahrheit und Rechtfertigung. Zu Richard Rortys pragmati-scher Wende (230-270); Werte und Normen. Ein Kommentar zu Hilary Putnams Kantischem Pragmatismus (271-298); Richtigkeit versus Wahrheit. Zum Sinn der Sollgeltung moralischer Urteile und Normen (299-346); Noch einmal: Zum Verhältnis von Theorie und Praxis (347-361).

[572-L] Haucke, Gerhard; Kößler, Reinhart: Universalität der Vernunft und lokales Wissen: nicht nur epistemologische Überlegungen, in: Lokales Wissen : sozialwissenschaftliche Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2004, S. 41-57, ISBN: 3-8258-6963-6 (Standort: StuUB Frankfurt(30)-13-301-58) INHALT: Der Beitrag zeigt, dass sowohl die philosophischen als auch die entwicklungspoliti-

schen Diskussionen über Rationalität bzw. Irrationalität der Wissenskonzeptionen fremder Kulturen und die Möglichkeit zu deren Beurteilung unter drei prinzipiellen, von nahezu allen Diskutanten geteilten Fehleinschätzungen leiden: (l) einem essentialistischen Missverständ-nis, das die unterschiedlichen Sprachspiele als eindeutig und dauerhaft voneinander abge-grenzt und als in sich geschlossene Monaden ansieht; (2) einem harmonistischen Missver-ständnis, das übersieht, dass sie alle machtdurchsetzt und konfliktgeladen sind und dass dies auch für die Beziehungen zwischen ihnen gilt; (3) einem Missverständnis bezüglich der Natur der Sprachspiele, welches übersieht, dass die Sprechakte der Interrogation, der Infragestel-lung, des Widerspruchs in ihnen allen in Gebrauch sind. Damit die Auseinandersetzung über-haupt in sinnvoller Weise geführt werden kann, muss es in einer Kultur eine Menge mögli-cher, wenn auch nicht immer tatsächlich gestellter Fragen geben. Wo sich zwei Mengen der je einer Kultur zugehörigen möglichen Fragen überschneiden, kann interkulturelle Kommu-nikation ansetzen. Die Ausführungen zeigen insgesamt, dass die Kultur nicht "einfach da" ist, nicht unabhängig von den menschlichen Interpretationen und Handlungen existiert, in denen sie - wie die Sprache in den Sprechhandlungen - ständig rekonstruiert und neu erschaffen wird. (ICA2)

[573-F] Hoßfeld, Heiko, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Nienhüser, Werner, Prof.Dr. (Betreuung): Sprachstrategien in Massenentlassungsprozessen

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 325 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation INHALT: Welche sprachlichen Strategien - bezüglich Inhalt, Form und Adressat - setzt das Ma-

nagement in welchen Phasen des Massenentlassungsprozesses warum ein? GEOGRAPHI-SCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

METHODE: theoretische Fundierung: Integration verschiedener theoretischer Ansätze auf Basis der Rational Choice Theorie; Empirie: Qualitative und quantitative Analyseverfahren DA-TENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse in Kombination mit Interviews (Stichprobe: 10; deutsche Unternehmen, die Massenentlassungen durchführen/ durchgeführt haben). Feldar-beit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Dissertation BEGINN: 2003-02 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler

INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Allgemeine BWL, insb. Personalwirtschaft (45117 Essen)

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0201-183-3663, e-mail: [email protected]) [574-F] Hudemann, Rainer, Prof.Dr. (Betreuung): Interkulturelle Kommunikationsmuster und Soziabilitätsformen im deutsch-französisch-luxemburgischen Grenzraum INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankreich, Luxemburg, Bundesrepublik

Deutschland ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsge-

meinschaft INSTITUTION: Universität Saarbrücken, Graduiertenkolleg "Interkulturelle Kommunikation in

kulturwissenschaftlicher Perspektive" (Am Stadtwald, 66123 Saarbrücken) KONTAKT: Betreuer (Tel. 0681-302-3313, e-mail: [email protected]) [575-F] Kern, Friederike, Dr.; Simsek, Yazgül, M.A. (Bearbeitung); Selting, Margret, Prof.Dr. (Leitung); Selting, Margret, Prof.Dr. (Betreuung): Türkendeutsch: Struktur und soziale Bedeutung eines ethnischen Stils im Deutschen INHALT: Ziel dieses Projektes ist es zum einen, Struktur und Funktion des primär deutschspra-

chigen ethnischen Stils aus interaktionslinguistischer Perspektive zu beschreiben. Es soll die soziale Bedeutung dieses Stils durch ethnographiche Explikation in Bezug auf seine Auswir-kungen auf die Ausbildung von sozialer Identität und Gruppenzugehörigkeit seiner Sprecher und Sprecherinnen erfasst werden (soziolinguistische Dimension). Es soll das Sprachverhal-ten von ca. 16-20-jährigen türkischstämmigen Jugendlichen, die in Berlin bzw. Deutschland geboren sind und/ oder hier den größten Teil ihrer Schullaufbahn absolviert haben, untersucht werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

METHODE: Es sollen unterschiedliche Interaktionen der Jugendlichen auf Tonband aufgenom-men und analysiert werden. Durch teilnehmende Beobachtungen und Informantenbefragun-gen soll der ethnographische Hintergrund des ethnischen Stils geklärt werden. Die Analyse erfolgt im Vergleich mit ähnlichen Interaktionen deutscher Jugendlicher.

ART: Dissertation; Habilitation; gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGE-BER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Universität Potsdam, Philosophische Fakultät, Institut für Germanistik (Postfach 601553, 14415 Potsdam)

326 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation KONTAKT: Leiterin (Tel. 0331-9772141, e-mail: [email protected]) [576-L] Kistler, Peter: Die interaktive Produktion von Formalität und Informalität: Gespräche zwischen Deutschen und Indonesiern, (Reihe interkulturelle Kommunikation, Bd. 6), München: iudicium Verl. 2003, 215 S., ISBN: 3-89129-419-0 (Standort: SB München(12)-PVB2004.1250) INHALT: "Formalität und Informalität in kulturellen Überschneidungssituationen werden in die-

ser Studie am Beispiel deutsch-indonesischer Gespräche betrachtet. Wie erzeugen die betei-ligten Sprecher wechselseitig Formalität und Informalität? Welche Rolle spielen dabei kultu-relle Faktoren wie Raum, Teilnehmer und ihre sozialen Positionen? Gibt es universale Kenn-zeichen von Formalität und Informalität und auf welche Variationen muss man in interkultu-rellen Begegnungen gefasst sein? Diese Fragen werden durch die Analyse authentischer Ge-spräche vor dem Hintergrund des indonesischen Interaktionsraums beantwortet. Dabei entwi-ckelt der Autor eine ethnographisch fundierte und interaktionsorientierte Präzisierung des Begriffes Formalität." (Autorenreferat)

[577-L] Kleemann, Frank; Matuschek, Ingo; Rieder, Kerstin: Service included: technisch-organisatorische Rahmungen der Dienstleistungsinteraktion in Call Centern, in: Wolfgang Dunkel, G. Günter Voß (Hrsg.): Dienstleistung als Interaktion : Bei-träge aus einem Forschungsprojekt ; Altenpflege - Deutsche Bahn - Call Center, München: Hampp, 2004, S. 133-159, ISBN: 3-87988-831-0 INHALT: "Das Kapitel zur Call Center Arbeit beginnt mit einem Beitrag von Frank Kleemann,

Ingo Matuschek und Kerstin Rieder. In "Service included - technisch-organisatorische Rah-mungen der Dienstleistungsinteraktion in Call Centern" spezifizieren sie zunächst das Prob-lem der Ko-Produktion für den Bereich telephonisch vermittelter Dienstleistungsinteraktio-nen. Anhand einer konversationsanalytischen Auswertung von Gesprächsaufzeichnungen können sie die Bedeutung des technisch-organisatorischen Rahmens für die Interaktionen herausarbeiten. Die AutorInnen identifizieren vier Problembereiche, die sich auf den tech-nisch-organisatorischen Rahmen zurückführen lassen und decken damit Defizite in der Ar-beitsgestaltung im Call Center auf." (Autorenreferat)

[578-L] Knoch, Habbo: Simmels Hotel: Kommunikation im Zwischenraum der modernen Gesellschaft, in: Moritz Föllmer (Hrsg.): Sehnsucht nach Nähe : interpersonale Kommunikation in Deutschland seit dem 19. Jahrhundert, Wiesbaden: Steiner, 2004, S. 87-108, ISBN: 3-515-08370-7 (Standort: UuStB Köln(38)-30A9429) INHALT: Die Prägungen moderner Verhaltens- und Kommunikationsstile einer postständischen

Konsumgesellschaft in den Grandhotels bilden die historische Schnittfläche zu Simmels Inte-raktions- und Kommunikationssoziologie. Simmel verschränkt die Analyse der modernen Geldwirtschaft als dominanten Makroprozess eng mit dessen Folgen für Konstitution und Verhalten der modernen Persönlichkeit auf der Mikroebene. Die Dialektik der modernen Freiheit des Individuums - einerseits eine größere Unabhängigkeit von einzelnen Gruppen,

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 327 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

andererseits der Verlust eines Zentrums an Orientierung und Einbindung - durchzieht Sim-mels gesamte Soziologie. Simmels Soziologie ist eine Kommunikationssoziologie der Verge-sellschaftungsformen der Oberschicht in großstädtischen Zwischenräumen. Sämtliche Kern-elemente seiner Theorie lassen sich im Grandhotel als komplexem Kommunikationsraum auf-finden. Im Unterschied zu Habermas verortet Simmel den Strukturwandel der Öffentlichkeit im Grandhotel und nicht im Salon. (ICB)

[579-L] Koch, Torsten: Stille Post - eine computergestützte qualitativer Inhaltsanalyse 'Serieller Reproduktionen': ein Werkstattbericht, in: Udo Kuckartz, Heiko Grunenberg, Andreas Lauterbach (Hrsg.): Quali-tative Datenanalyse: computergestützt : methodische Hintergründ und Beispiele aus der For-schungspraxis, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 95-108, ISBN: 3-531-14248-8 INHALT: "Im Rahmen eines Forschungslernseminars am Institut für Soziologie und Sozialpsy-

chologie der Universität Hannover wurde in Anlehnung an das von Bartlett entwickelte Ver-fahren der seriellen Reproduktion der Frage nachgegangen, wie die vorwiegend studentischen Versuchspersonen eine Zeitzeugenerzählung zum Thema Kriegsende des II. Weltkriegs nach-erzählen, welche Erinnerungseinheiten sie aufgreifen oder weglassen, welche Passagen ver-ändert werden. Theoretischer Hintergrund ist Frederic C. Bartletts Konzept der kulturellen Schemata und des rekonstruktiven Gedächtnisses. Die mittels computergestützter qualitativer Inhaltsanalyse gewonnenen Ergebnisse zeigen, welche Ungenauigkeit bei der seriellen Re-produktion von sinnvollem Material auftreten können. Die Studie belegt, dass konfliktbelade-ne Passagen motiviert ausgelassen, de- und rekontextualisert und zu völlig neuen Erzählun-gen angeordnet werden. Stereotype überlagern die Erinnerung und beeinflussen die Genauig-keit der Rekonstruktion." (Autorenreferat)

[580-L] Kraus, Peter A.: Europäische Öffentlichkeit und Sprachpolitik: Integration durch Anerkennung, (Theorie und Gesellschaft, Bd. 53), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2004, 232 S., ISBN: 3-593-37491-9 (Standort: UB Bonn(5)-2004-4100) INHALT: Die vorliegende Untersuchung unternimmt den Versuch, zentrale normative Fragen

zum Zusammenhang von demokratischer Integration, kultureller Vielfalt und Sprachpolitik im Lichte des aktuellen Fallbeispiels EU aufzuhellen. Einleitend werden Grundlinien des eu-ropäischen Integrationsprozesses und Grundpositionen im Vorfeld des verfassunggebenden Prozesses der EU skizziert. Vor diesem Hintergrund wird die Problematik der europäischen Identität angesichts der Vielvölkerkonstellation der EU behandelt. Ein Überblick über die sprachpolitischen Entwicklungspfade westeuropäischer Demokratien macht sodann die Imp-likationen gesellschaftlicher Vielsprachigkeit sichtbar. In diesem Zusammenhang geht der Verfasser auch auf politische Initiativen zur Verankerung der Achtung sprachlicher Identitä-ten in einem Katalog europäischer Bürgerrechte ein. Im Folgenden diskutiert der Verfasser das interne Sprachenregime des Institutionengefüges der EU mit seinen Problemen. Er arbei-tet die wesentlichen Verbindungslinien zwischen der Sprachenfrage und der Problematik der Entstehung einer europäischen politischen Öffentlichkeit heraus und formuliert einen Vor-schlag zur Regelung der Sprachenfrage im transnationalen öffentlichen Kommunikations-

328 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

raum der EU. Abschließend werden die Ergebnisse der Untersuchung in Beziehung zu den eingangs formulierten Herausforderungen europäischer Verfassungspolitik gesetzt. (ICE2)

[581-L] Kreutz, Heinz J.: Sprachliche Wiedervereinigung Ost-West: eine pragmalinguistische Untersuchung zu Er-scheinungen kommunikativer Unsicherheit bei jungen Ostbürgern, (amades - Arbeitspapiere und Materialien zur deutschen Sprache, 1/02), Mannheim 2002, 316 S., ISBN: 3-922641-65-2 (Standort: UB Düsseldorf(61)-ger-c0222; Graue Literatur) INHALT: "Dieser Band behandelt aus pragmalinguistischer Perspektive Erscheinungen sprachli-

cher Unsicherheit bei jungen DDR-Bürgern während der Wendezeit. Hierzu werden Video-aufnahmen von Live- Fernsehdiskussionen und Rundtischgesprächen zwischen Ost- und Westdeutschen gesprächsanalytisch mit besonderer Berücksichtigung para- und nonverbaler Erscheinungen (Pausen und Verzögerungen), Modalisierungen, Deiktika, Referenzverhalten, und Abtönungspartikeln untersucht. Mittels einer Kopplung dieser in der englischsprachigen Literatur als 'Hedging' beschriebenen Phänomene mit Entscheidungen zur Lexemwahl, und von den Grundsätzen der 'Planungsaktivität' und des 'Performanzereignisses' her, wird der Versuch einer genaueren Bestimmung der sprachlichen Performanz junger Ostdeutscher un-ternommen. Ausgehend von der These, dass kommunikative Unsicherheit als Korrelat mar-kierten Sprachverhaltens kommunikativ relevante Mentalitätsunterschiede zu Tage fördert, wird dargestellt, wie im Zuge der sprachlichen Wiedervereinigung soziokulturell bedingte Er-fahrungsunterschiede als Ursachen von Divergenzen auf pragmalinguistischer Ebene wirksam sind. Deutsch-deutsche Verstehensprobleme und die Verwendung modalisierter Ausdrucks-weisen (Hedging) werden so vor dem Hintergrund divergierenden soziokulturellen Hinter-grundwissens analytisch fassbar." (Autorenreferat)

[582-F] Krupik, Andrea, M.A. (Bearbeitung); Boelte, Jens, Priv.Doz. Dr. (Leitung); Zwitserlood, Pienie, Prof.Dr.; Dobel, Christian, Dr. (Betreuung): Morphologie als Mittel zur Spezifikation bei unterschiedlichen Sprecherorientierungen INHALT: Das Projekt untersucht, unter welchen Umständen morphologisch komplexe Wörter

anstelle morphologisch einfacher Wörter eingesetzt werden. Darüber hinaus interessiert der Einfluss konzeptionell verwandter Objekte auf die Wortwahl und die Auswirkung der Spre-cherorientierung auf diese Prozesse.

METHODE: Verwendung eines Bild-Benennungs-Paradigmas. Messung der Sprechlatenzen und Augenbewegungen als abhängige Variablen. Das Ausmaß der zur Verfügung stehenden kon-zeptuellen Information und der Sprecherorientierung werden systematisch variiert. DATEN-GEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: ca. 40).

ART: gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Universität Münster, FB 07 Psychologie und Sportwissenschaft, Psychologi-sches Institut II Allgemeine und Angewandte Psychologie (Fliedner Str. 21, 48149 Münster)

KONTAKT: Leiter (Tel. 0251-8339137, e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 329 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation [583-L] Kupper, Sabine: Anglizismen in deutschen und französischen Werbeanzeigen: zum Umgang von Deutschen und Franzosen mit Anglizismen, Marburg: Tectum Verl. 2003, 273 S., ISBN: 3-8288-8536-5 (Standort: UB Bonn(5)-2004-253) INHALT: Die Arbeit hat zum Ziel, den Einfluss des Englischen auf das Deutsche näher zu be-

trachten und mit den Einflüssen des Englischen auf das Französische zu vergleichen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Umgang von Deutschen bzw. Franzosen mit diesen Anglizismen, was anhand von Werbeanzeigen aus dem "Spiegel" der Jahre 1976 und 2001 bzw. aus dem "Nouvel Observateur" von 1976, 1977 und 2001 dargestellt wird. Der erste Teil der Arbeit stellt entlehnungstheoretische Aspekte sowie generelle Gründe für den Fremd-wortgebrauch vor. Gleichzeitig wird der Sonderstatus des Englischen in seiner Rolle als "glo-bal language" berücksichtigt. Der zweiter Teil stellt die spezifischen Einflüsse des Englischen auf das Deutsche vor und nach 1945 dar. Das Gleiche wird in weniger ausführlicher Form für das Französische durchgeführt. Diskutiert wird gleichzeitig, ob die "Verenglischung" oder "Amerikanisierung" bloße Übertreibungen sind, die den tatsächlichen Sachverhalt verzerren. Der dritte Teil der Arbeit befasst sich mit der Sprachpflege in beiden Ländern, vor allem den Sprachreinigungsgesetzen in Frankreich, bevor im vierten, analytischen Teil überprüft wird, ob derartige Gesetze überhaupt sinnvoll sind. In einer Schlussbetrachtung wird herausgearbei-tet, warum englische Werbeanzeigen häufig ihre Zielgruppen verfehlen. Im übrigen wird bemerkt, dass von einer Kolonisierung der deutschen Sprache durch englische Wörter keine Rede sein (das gleiche gilt für Frankreich), da es letztendlich die Sprecher selber sind, die entscheiden, wie sie mit Fremdwörtern umgehen. (ICH)

[584-F] Mitrea, Oana, Dipl.-Soz. (Bearbeitung): Drahtlose Telefonie als Dispositiv INHALT: Die Dissertation konzentriert sich auf die von der drahtlosen Telefonie ermöglichten

mobilen Kommunikationsstrukuren. Theoretisch, die Mobiltechnologie wurde als ein Dispo-sitiv betrachtet, in dem technische, subjektive und sozio-ökonomische Strukturen oder An-ordnungen in enger Wechselbeziehung zu einander stehen und zusammenwirken. Ein Dispo-sitivmodell wurde entwickelt, das das Spiel dreier Elemente auf dem Hintergrund von fünf Dispositionsrahmen ausmalte. Die Grundthese der Dissertation ist, dass die Mobiltechnologie eine neue Disposition/ Anordnung für die zwischenmenschliche Kommunikation erzeugt, die von starker kommunikativer Mobilität, kontinuierlichem Kontakt, Privatisierung des kommu-nikativen Raumes, Ubiquität, Gleichzeitigkeit und Erreichbarkeit charakterisiert ist. Zur explorativen Beantwortung der Forschungsfragen wurde eine vollstrukturierte Online-Befragung durchgeführt. Die folgenden Aspekte werden in der Studie untersucht: Zuerst wird der Mobilkommunikationsstruktur nachgespürt: die ursprünglichen Paradigmen, Partner, Or-te, Situationen und affektive Reaktionen. Dann werden mögliche Interaktionen dieser Struk-tur mit anderen Elementen und Anordnungen exploriert. Letztlich wird die Konstituierung kommunikativer Mobilität als Kombination von Kommunikations- und Mobilitätsanordnun-gen untersucht.

ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsge-meinschaft

330 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissen-

schaften, Graduiertenkolleg "Technisierung und Gesellschaft" (Residenzschloß, 64283 Darm-stadt)

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected]) [585-F] Nothdurft, Werner, Prof.Dr. (Bearbeitung): Kommunikationsmentalitäten INHALT: Untersuchung des historischen Wandels gesellschaftlicher Leitvorstellungen über zwi-

schenmenschliche Kommunikation. METHODE: Metapragmatik; Kulturgeschichte; Ideologiekritik; Mentalitätstheorie DATENGE-

WINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen (Kommunikationsratgeber, literari-sche Beschreibungen von Kommunikation, kommunikationstheoretische Schriften).

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-07 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Fachhochschule Fulda, FB Sozial- und Kulturwissenschaften, Fachgebiet Theo-rie und Praxis sozialer Kommunikation (Marquardstr. 35, 36039 Fulda)

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [586-L] Nunner-Winkler, Gertrud: Mobbing und Gewalt in der Schule: sprechakttheoretische Überlegungen, in: WestEnd : neue Zeitschrift für Sozialforschung, Jg. 1/2004, H. 1, S. 91-100 INHALT: Der Essay versucht, ein taugliches Vokabular für die Gewaltforschung zu entwickeln.

Die Autorin zeigt, welche analytischen Verluste eine sozialwissenschaftliche Ausweitung des Gewaltbegriffs mit sich bringt, die den Begriff nicht für physische Gewalt reserviert, sondern auch von verbaler und psychischer, struktureller und symbolischer "Gewalt" spricht. Dabei wird auf John L. Austins Sprechakttheorie zurückgegriffen, um fundamentale Unterschiede in der Art und Weise herauszupräparieren, wie wir über körperliche Gewalt und verschiedene Formen sprachlich vermittelter Angriffe und Verletzungen sprechen. Mit Blick auf Interakti-onen zwischen Jugendlichen im schulischen Kontext gewinnt die Autorin dem alltäglichen Sprachgebrauch theoretische Einsichten ab und setzt ihn überzeugend als Korrektiv gegen "wissenschaftliche Sprachwillkür" ein. Die Überlegungen zeigen, dass man stigmatisierende Klassifizierungen, beleidigende Äußerungen, missachtende Verhaltensformen und strukturel-le Ungerechtigkeiten, nur um sie kritisieren zu können, noch lange nicht als Gewalt bezeich-nen muss. Der Gebrauch des Gewaltbegriffs als allumfassendes Instrument "moralischer Skandalisierung" raubt ihm, wie die Autorin demonstriert, jede deskriptive Schärfe - und letztlich auch seine kritische Funktion. Denn gerade in normativer Hinsicht gilt es, die Unter-schiede zwischen psychischer Aggression und physischer Gewalt unter Jugendlichen zu be-rücksichtigen: Physische Gewalt ist vermeidbar, ihre Folgen sind bisweilen irreversibel und treffen das Opfer auch ohne sein Zutun; verbale Invektiven und negative Zuschreibungen hingegen sind ein unhintergehbarer Bestandteil adoleszenter Identitätsbildung und hängen hinsichtlich der Frage, ob sie überhaupt verletzende Wirkungen zeitigen, entscheidend von der Rezeption der Adressaten ab. (ICA2)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 331 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation [587-F] Oelkers, Susanne, Dr. (Bearbeitung); Schönfeldt, Alfred, Prof.Dr. (Betreuung): Naming Gender - empirische Untersuchungen zur phonologischen Struktur von Vornamen im Deutschen INHALT: Das Vorhaben thematisiert eine interdisziplinäre Fragestellung an der Schnittstelle von

Genderforschung und deutscher Sprachwissenschaft. Untersucht wird die gegenwärtige Vor-namengebung in der Bundesrepublik Deutschland unter dem Aspekt der geschlechtlichen Differenzierung. Hierbei wird zum einen geprüft, ob sich die phonologischen Strukturen von Frauen- und Männervornamen voneinander unterscheiden (Korpusanalyse). Zum anderen wird ermittelt, ob Personen, die Deutsch als Muttersprache sprechen, in der Lage sind, Vor-namen aufgrund ihrer phonologischen Struktur geschlechtlich zuzuordnen (Fragebogenstu-die). Die Ergebnisse der beiden empirischen Teilabschnitte lassen Rückschlüsse auf die mut-tersprachliche Namenkompetenz zu (kognitive Speicherung und Verarbeitung). GEOGRA-PHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland (deutsche Standardsprache)

METHODE: Grundlegend für das Vorhaben ist die linguistische Theorie der Phonosemantik, der zufolge sprachliche Laute (Phoneme) und parasprachliche Mittel bedeutungstragende Funkti-onen übernehmen können. Der methodische Ansatz kombiniert zwei empirische Untersu-chungsabschnitte. Zunächst werden in einer Korpusanalyse (Vornamenstatistiken) ge-schlechtsdifferenzierende phonologische Strukturen identifiziert. Auf der Grundlage der er-mittelten Strukturdifferenzen werden Kunstnamen erzeugt, die von deutschen Muttersprachle-rinnen und -sprachlern geschlechtlich zugeordnet werden.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Oelkers, Susanne: Naming Gender: empirische Untersuchungen zur phonologischen Struktur von Vornamen im Deutschen. Europäische Hochschulschriften: Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur, Bd. 1870. Frankfurt am Main: P. Lang 2003. ISBN 3-631-50982-0.

ART: Dissertation BEGINN: 2001-01 ENDE: 2002-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Gender Research Group (Breiter Weg 10, 24105 Kiel)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0431-57949-53, e-mail: [email protected]) [588-F] Özdamar, Canan, M.A. (Bearbeitung); Bungarten, Theo, Prof.Dr. (Betreuung): Sprach- und kulturbedingte Kommunikationsprobleme und deren Folgen bei interkulturel-len Begegnungen im Tourismus INHALT: Ziel der Untersuchung ist es zum einen, festzustellen, welche Arten von Kommunikati-

onsproblemen in welchen Situationen im Tourismus vorkommen, und zum anderen, wodurch diese ausgelöst werden. Hierbei liegt ein linguistischer Schwerpunkt auf der Untersuchung genereller sprachlicher und kommunikativer Differenzen, die wesentliche Bestandteile diffe-rierender kultureller Systeme sind. Das Projekt widmet sich ausschließlich Kommunikations-problemen, die bei interkulturellen Begegnungen im touristischen Bereich in Erscheinung tre-ten. Dabei sind sowohl die Vorbereitungsaktivitäten, die im Vorfeld einer Reise stattfinden, als auch das fremdkulturelle Erlebnis der Reise selbst Gegenstand der Untersuchung.

METHODE: In diesem Zusammenhang wird ein interdisziplinärer Untersuchungsansatz ange-wandt, der neben einer Analyse auf der Grundlage linguistischer und kommunikationswissen-schaftlicher Theorien auf die empirischen und theoretischen Beiträge der Ethnologie, der Kul-tur- und Tourismuswissenschaft, der Soziologie, der Sozialpsychologie und der Rechtswis-

332 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

senschaft zugreift. Die Analyse des Datenmaterials erfolgt mithilfe ausgewählter fachwissen-schaftlicher Methoden mit dem Ziel einer interdisziplinären Ergebnisnutzung. In ethnologi-scher, kulturwissenschaftlicher und sozialpsychologischer Hinsicht sollen die deutsche und ausgewählte Zielkulturen aus den untersuchten Kommunikationsprodukten ermittelt und - soweit sie für das Projektthema relevant sind - kulturkontrastiv untersucht werden. DATEN-GEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich; Qualitatives Interview (deutsche Tou-risten und indigene Einwohner ausgewählter touristischer Zielkulturen. Deutsche und zielkul-turelle Dienstleister im touristischen Gewerbe). Beobachtung, teilnehmend (Introspektion). Dokumentenanalyse, offen; Inhaltsanalyse, offen (aktuelle Reiseführer, Reisekataloge und -prospekte, Reisezeitschriften und touristische Beilagen von Tageszeitungen. Berichte der Tourismusverbände. Reisemagazine im Fernsehen. Reiseangebote im Internet).

ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2004-10 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 07 Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaft, Insti-tut für Germanistik I Deutsche Sprache - Arbeitsbereich Unternehmenskommunikation -arbuk- (Von-Melle-Park 6, 20146 Hamburg)

KONTAKT: Betreuer (Tel. 040-42838-4779, e-mail: [email protected]) [589-L] Philipp, Swetlana: Kommunikationsstörungen in interkulturellen Erst-Kontakt-Situationen: eine kommunika-tionspsychologische Untersuchung zu Attributionen und Verhalten in interkultureller Kommunikation, (Dissertationen), Jena: Verl. IKS Garamond 2003, 323 S., ISBN: 3-934601-72-3 (Standort: FHB Köln(832)-63BFG162) INHALT: "Kommunizieren Menschen aus unterschiedlichen Kulturen miteinander, dann verhal-

ten sie sich häufig nicht entsprechend den Erwartungen des anderen. Diese Abweichungen von den Erwartungen können für das Individuum eine Irritation, eine Gesichtsbedrohung be-deuten - Kommunikationsstörung genannt. Entsprechend der Attributionstheorie versuchen Menschen das Verhalten anderer Personen zu verstehen, die Ursachen und Beweggründe zu erklären. Dabei werden kulturspezifische Normen, Werte und Schemata zugrunde gelegt. In interkultureller Kommunikation kann sich der kulturspezifische Wissensvorrat der Kommu-nikationspartner unterscheiden, worin ein spezifisches Potential an Kommunikationsstörun-gen begründet liegt. Die Kommunikationspartner sind sich der kulturbedingten Unterschiede im Wissensvorrat mehr oder weniger bewusst. In diesem Buch stehen Kommunikationsstö-rungen in interkulturellen Erst-Kontakt-Situationen im Mittelpunkt der Betrachtung, da der erste Eindruck, die ersten Momente der Interaktion über den Fortgang der Beziehung ent-scheiden." (Autorenreferat)

[590-F] Piontkowski, Ursula, Prof.Dr.; Keil, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung): Prozessgewinne und -verluste bei der Wissensintegration in computer-mediierten Gruppen INHALT: Wenn Gruppen das spezifische (ungeteilte) Wissen einzelner Gruppenmitglieder zu-

sammenführen, verfügen sie über ein Potenzial, das sie zu einer effektiveren Aufgabenbear-beitung befähigen sollte als dies in Einzelarbeit möglich wäre. Im Prozess der Informations- und Wissensintegration kommt es jedoch zu Verlusten, die auf Probleme bei der Koordinati-on, der Motivation und der Information zurückgehen. In der computer-mediierten Kommuni-kation gestalten sich diese Prozessverluste anders als in face-to-face Interaktionen. Manche

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 333 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

treten aufgrund besonderer Merkmale des Mediums nicht oder schwächer auf, andere häufen sich gerade wegen dieser Merkmale. Ziel des Projektes ist es, ein besseres Verständnis zum Zusammenspiel von Aufgabe und Werkzeug zu gewinnen und Prozessgewinn-Möglichkeiten bei der Wissensintegration in computer-mediierten Gruppen aufzuzeigen.

METHODE: In allen Experimenten wird mit dem Hidden-Profile-Paradigma gearbeitet. Der theoretische Ansatz basiert auf der Annahme, dass durch aufgaben- und medienadäquate In-terventionen die Informationsrezirkulation in Gruppendiskussionen, eine Voraussetzung für effektive Gruppenentscheidungen, entscheidend verbessert werden kann. DATENGEWIN-NUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Experiment; Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte Befragung, online.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Piontkowski, U.; Keil, W.; Hartmann, J.; Münzer, S.: Vorausset-zungen und Möglichkeiten der Wissensintegration in computer-mediierten Gruppen. in: Ta-gungsband "Unbegrenztes Lernen ? Lernen ohne Grenzen". Münster: Lit-Verl. (im Druck). +++Piontkowski, U.; Keil, W.; Miao, Y.; Boos, M.; Plach, M.: Rezeptions- und produktions-orientiertes Lernen in mediengestützten kollaborativen Szenarien. in: Kerres, M.; Voß, B. (Hrsg.): Digitaler Campus. Vom Medienprojekt zum nachhaltigen Medieneinsatz in der Hochschule. Münster: Waxmann, S. 260-269.

ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Universität Münster, FB 07 Psychologie und Sportwissenschaft, Psychologi-sches Institut IV Sozialpsychologie, Persönlichkeitspsychologie und Organisationspsycholo-gie (Fliednerstr. 21, 48149 Münster)

KONTAKT: Piontkowski, Ursula (Prof.Dr. Tel. 0251-833-4193, e-mail: [email protected])

[591-F] Reh, Mechthild, Prof.Dr.; Eichholzer, Erika; Hannken, Helga; Jach, Regina; Jensen, Jür-gen, Prof.Dr.; McIntrye, Joe, B.A. (Bearbeitung): Handlungsstrategien in neuen soziokulturellen Umgebungen: emergente sprachliche Kom-munikation von GhanaerInnen in Hamburg und im perurbanen Raum Accras (Teilprojekt A1) INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg, Accras ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Hamburg, SFB 520 Umbrüche in afrikanischen Gesellschaften und

ihre Bewältigung (Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg) KONTAKT: Reh, Mechthild (Prof.Dr. e-mail: [email protected]) [592-L] Reiss, Kristina: 'Mir fällt nichts ein, also wird auch nichts passiert sein.': Gender-Sprachbewusstsein Ju-gendlicher in Ost und West, in: Ingrid Miethe, Claudia Kajatin, Jana Pohl (Hrsg.): Geschlechter-konstruktionen in Ost und West : biografische Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2004, S. 157-175, ISBN: 3-8258-7491-5 (Standort: UB Köln(38)-30A9963) INHALT: Im Rahmen des Forschungsprojekts "Gender-Sprachbewusstsein von Schülerinnen in

Ost und West im Kontext gesellschaftlicher Transformationsprozesse" wurde untersucht, in-wiefern spezifische politische und soziokulturelle Sozialisationsbedingungen differenzierte

334 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Grade von Gender-Sprachbewusstsein unter ost- und westdeutschen Jugendlichen produziert haben. Im ersten Teil des Beitrags werden auf theoretischer Ebene Möglichkeiten und Prob-leme sprachlicher Transformation hinsichtlich postmoderner weiblicher Identitätsbildungen und Lebenssituationen vorgestellt. Dabei wird davon ausgegangen, dass Sprache nicht bloße Widerspiegelung gesellschaftlicher Realität ist, sondern Denkkategorien bereitstellt, durch welche soziale Beziehungen für soziale Akteurinnen sichtbar und verstehbar werden. Im zweiten Teil werden exemplarisch Ergebnisse der qualitativen Erhebung vorgestellt, wesent-liche Begründungsmuster jugendlicher Sprachteilnehmerinnen herausgearbeitet und diese im Anschluss daran im gesellschaftspolitischen Kontext erläutert. Die Autorin stützt sich auf die Ansätze der französischen Linguistin Luce Irigaray hinsichtlich der Möglichkeiten weiblicher Identitätsbildung durch Sprache, um im Anschluss daran die radikal-konstruktivistische Per-spektive des "doing gender" in der Sprache von Judith Butler zu diskutieren. Genderbewusste Reflexivität im Sprachgebrauch wird als Möglichkeit in Betracht gezogen, die Alltags-Performanz von Genderpraxen in Sprache transparent und transformierbar zu machen. (ICA2)

[593-L] Reitemeier, Ulrich (Hrsg.): Sprachliche Integration von Aussiedlern im internationalen Vergleich, (amades - Arbeitspa-piere und Materialien zur deutschen Sprache, 2/03), Mannheim 2003, 277 S., ISBN: 3-922641-83-0 (Standort: UB Trier(385)-sn46161; Graue Literatur) INHALT: "Dieser Band enthält überarbeitete Fassungen der Vorträge des internationalen Kollo-

quiums 'Sprachliche Integration von Aussiedlern in den 90er Jahren - Forschungsbilanz und Forschungsperspektiven' im April 2001. Vorgestellt werden Forschungsergebnisse zu russ-landdeutschen Dialekten und deren Veränderung, zur Sprachumstellung in Mehrgeneratio-nen-Familien, zum Erwerb des Deutschen in Unterrichtssituationen sowie zur Kommunikati-on zwischen Aussiedlern und Einheimischen. Ferner beinhaltet der Band kritische Überle-gungen zu den Sprachtests, von denen Aufnahmeentscheidungen abhängen, sowie soziolingu-istische Untersuchungen zum Erwerb und Gebrauch des Deutschen bei Aussiedlern und bei Arbeitsmigranten. Darüber hinaus wird über Erfahrungen mit der sprachlichen Integration russischsprachiger Migranten in Finnland, Griechenland und Israel berichtet." (Autorenrefe-rat). Inhaltsverzeichnis: Nina Berend: Zur Dynamik von Sprachveränderungsprozessen in ge-sellschaftlichen Umbruchssituationen (21-36); Katharina Meng: Sprachliche Integration von Aussiedlern - einige Ergebnisse, einige Probleme (37-58); Ulrich Reitemeier: Aussiedler und Einheimische - zu den Schwierigkeiten im Aufbau gemeinsamer kommunikativer Welten (59-80); Rupprecht S. Baur, Iris Bäcker: Die Integration russlanddeutscher Aussiedler als Aufgabe der Ausbildungsinstitutionen (81-108); Lena Khuen-Belasi: Wieviel Sprache(n) braucht man in Deutschland? Anregungen und Fragen aus der Praxis an Wissenschaft und Po-litik (109-136); Wilfried Stölting: Selektion und Rücksprachung: die Deutschtests für Spät-aussiedler (137-164); Jürgen Biehl: Soziolinguistischer Vergleich verschiedener Zuwanderer-gruppen in Deutschland - Aspekte der Theoriebildung in der soziolinguistischen Mehrspra-chigkeitsforschung (165-182); Barbara A. Fennell: How (not) to speak German: "Gastarbei-terdeutsch" und "Aussiedlerdeutsch" (183-200); Ekaterina Protassova: Russisch und Finnisch: zweisprachige Migranten in Finnland (201-220); Julia Burteisen: Zur sprachlichen Integration von Immigranten aus der ehemaligen Sowjetunion in Israel (221-246); Michael Damanakis: Integrations- und Sprachpolitik für die "remigrierenden Omogenis" aus der ehemaligen Sow-jetunion (247-268); Irina Diener: Muttersprache - Lernerfahrungen einer russlanddeutschen Mutter und Lehrerin in Deutschland (269-276).

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 335 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation [594-L] Roll, Heike: Jugendliche Aussiedler sprechen über ihren Alltag: Rekonstruktionen sprachlichen und kulturellen Wissens, (Studien Deutsch, Bd. 32), München: iudicium Verl. 2003, 234 S., ISBN: 3-89129-143-4 (Standort: UB Trier(385)-nc54101) INHALT: Die Ausgangsfrage der Untersuchung lautet: Wie erfahren jugendliche Aussiedler vor

dem Hintergrund ihrer spezifischen Minderheitengeschichte im Alltag Interkulturalität und wie verbalisieren sie ihr Alltagswissen unter der Bedingung von Migration in der Konstellati-on eines Interviews? Die Verfasserin behandelt zunächst die Zuwanderung und Aufnahme von jungen Aussiedlern und ihren Familien vor dem Hintergrund der gegebenen historisch-gesellschaftlichen Prämissen und erarbeitet dann unter Rückgriff auf Kultur und Ethnizität die kultur- und sprachtheoretischen Grundlagen des Konzepts Interkulturalität. Im Folgenden werden drei empirisch-qualitative Fallstudien vorgelegt, die zeigen, wie die Jugendlichen im argumentativen Interview ethnische Kategorien sprachlich realisieren und welche Wissens-strukturen diesen Realisierungen zugrunde liegen. Ein exemplarischer Einblick in Hand-lungskonstellationen, in denen sprachlich niedergelegte kulturelle Wissensreservoirs aktuali-siert werden, zeigt neuartige illokutive Strukturen. In den Interviews wird der hohe Stellen-wert der russischen Sprache im Alltag mit Gleichaltrigen deutlich. (ICE2)

[595-L] Rösch, Heidi: Mit Jim Knopf im heutigen China: interkulturelle Kommunikation lehren an einer chinesi-schen Universität, in: Tourismus Journal : Zeitschrift für tourismuswissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 7/2003, H. 4, S. 523-542 (URL: http://www.econdoc.de/_de/indextj.htm) INHALT: "Ausgehend von konkreten Anforderungen an die interkulturelle Kompetenz einer

deutschen Gastdozentin in China wird das Konzept der interkulturellen Kommunikation theo-retisch skizziert und in seiner didaktischen Relevanz für die akademische Lehre allgemein und im Blick auf die spezifischen Anforderungen einer chinesischen Universität beschrieben. Dass und wie interkulturelle Kommunikation nicht nur als theoretisches Konstrukt vermittelt, sondern praktisch umgesetzt werden kann, wird am produktiven Umgang mit dem interkultu-rell gestalteten Kinderbuch 'Jim Knopf' von Michael Ende aus den 1960er Jahren und den damit verbundenen Reflexionen der Studierenden exemplifiziert." (Autorenreferat)

[596-F] Rummer, Ralf, PD Dr. (Bearbeitung): Prozessorientierte Dialogforschung INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Forschungsausschuss der

Univ. Saarbrücken INSTITUTION: Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.3

Psychologie AE Sozialpsychologie (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0681-302-3196, Fax: 0681-302-4640,

e-mail: [email protected])

336 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation [597-F] Schenk, Arnold, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Nothdurft, Werner, Prof.Dr. (Leitung): E-Hype - multimediale Darstellung von Ergebnissen der Gesprächs- und Interaktionsanalyse INHALT: Entwicklung von Multimedia-Modulen, in denen Möglichkeiten medialer Darstellung

von Grundeigenschaften zwischenmenschlicher Kommunikation (Flüchtigkeit, Interaktivität, Klang) getestet werden.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Nothdurft, Werner; Berger, Thomas; Freund, Christoph: Multime-dia als Medium der Gesprächs- und Interaktionsanalyse - Konzept, Prototyp und Implemen-tierungszusammenhang. in: Gesprächsforschung - Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion (ISSN 1617-1837), 2003, Ausg. 4, S. 67-60. Download unter: http://www.gespraechsfor-schung-ozs.de/heft2003/px-nothdurft.pdf .+++CDs.

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Land Hessen Ministerium für Wissenschaft und Kunst

INSTITUTION: Fachhochschule Fulda, FB Sozial- und Kulturwissenschaften, Fachgebiet Theo-rie und Praxis sozialer Kommunikation (Marquardstr. 35, 36039 Fulda)

KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected]) [598-L] Schmidt, Gurly; Androutsopoulos, Jannis: löbbe döch: Beziehungskommunikation mit SMS, in: Gesprächsforschung : Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion, 2004, H. 5, S. 50-71 (URL: http://www.gespraechsforschung-ozs.de/heft2004/ga-schmidt.pdf) INHALT: "Der Beitrag diskutiert die Rolle von SMS-Kommunikation als Mittel der Beziehungs-

gestaltung am Beispiel der authentischen SMS-Kommunikation einer Kleingruppe von fünf Personen. Untersucht wird ein auf ethnografischer Basis zusammengestelltes Korpus von mehr als 700 Kurzmitteilungen. Empirische Schwerpunkte sind das Verhältnis zwischen Be-ziehungsart und Schreibstil, das Gruß- und Anredeverhalten der Gruppe sowie die Aushand-lung von Beziehungskonflikten per SMS. Verschiedene Beziehungsarten in der Gruppe unter-scheiden sich in der Häufigkeit der SMS-Kontakte, in den Themen bzw. Gesprächssorten so-wie in der lexikalischen Ausgestaltung der Kurzmitteilungen, darunter auch im Anredeverhal-ten. Die gruppeninternen Grüße und Anreden zeichnen sich durch geringe Häufigkeit und kontextsensitive Varianten aus. Verschiedene Formen der Sprachvariation (Dialektelemente, stilisierte Kindersprache, gebrochenes Deutsch) werden auf der Grundlage der Kontextuali-sierungstheorie als indirekte Mittel der Beziehungsgestaltung beschrieben." (Autorenreferat)

[599-F] Schnettler, Bernt, Dr.; König, Anika, M.A.; Pötzsch, Frederik S., M.A. (Bearbeitung); Knoblauch, Hubert, Prof.Dr. (Leitung): Die Performanz visuell unterstützter mündlicher Präsentationen. Gattungsanalytische Un-tersuchung einer paradigmatischen Kommunikationsform in der "Wissensgesellschaft" INHALT: keine Angaben METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des

Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2004-10 ENDE: 2006-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER:

Deutsche Forschungsgemeinschaft

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 337 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. VII Architektur, Umwelt, Gesellschaft,

Institut für Soziologie Fachgebiet Allgemeine Soziologie, insb. Theorie moderner Gesell-schaften (Franklinstr. 28-29, FR 2-5, 10587 Berlin)

KONTAKT: König, Anika; Pötzsch, Frederik S. (Tel. 030-314-29115, e-mail: [email protected], [email protected])

[600-F] Schulte, Olaf A., M.A. (Bearbeitung): Kommunikationswissenschaftliche Aspekte des Teleteachings INHALT: Kommunikationswissenschaftliche Analyse der Videokonferenz bzw. des Teletea-

chings als Anwendungsfall. (S.a. http://www.uni-essen.de/videokonferenz ). VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.uni-essen.de/videokonferenz/publikationen.htm . ART: Dissertation ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine

Angabe INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Geisteswissenschaften, Fach

Kommunikationswissenschaft (Universitätsstr. 12, 45117 Essen) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected], Tel. 0201-1834635) [601-L] Shi, Ming: Der schwierige Abschied von der Sprache der Revolution in der Volksrepublik China, (China Analysis, No. 34), Trier 2004, 13 S. (Graue Literatur; URL: http://www.chinapolitik.de/studien/china_analysis/no_34.pdf) INHALT: Der Beitrag erörtert die Debatte um den Abschied von der Sprache der Revolution in

der Volksrepublik China im Zuge einer internationalen Integration des Landes. Den Aus-gangspunkt bildet das Buch 'Abschied von der Revolution' (1995) von Liu Zaifu und Li Ze-hou. Darin fordern sie, die Revolution als Methode zur Verbesserung der Gesellschaft zu ver-abschieden. Das hierbei verwendete Vokabular ist eine 'Sprache der Rebellion', 'Sprache der Bauernaufstände' und 'Sprache der Gewalt'. Nun aber ist in China eine Sprache der Evolution vonnöten. Ambivalent ist auch das Verhältnis der chinesischen Politik zu jener Sprache der Revolution. 1983 hat die KP in einem ZK-Beschluss die Kulturrevolution als ein 'zehnjähri-ges Desaster' charakterisiert. Jener Sprache der Revolution abzuschwören und sich zugleich unwillkürlich derselben Sprache zu bedienen, offenbart in der chinesischen Gesellschaft eine Ambivalenz, die den gewünschten Abschied von den sprachlichen Hinterlassenschaften er-schwert. Diese Ambivalenz ist unter den breiten Bevölkerungsschichten, den Exil-Chinesen, den Politikern und auch der Studentenschaft zu beobachten. Auch wenn die politische Füh-rung der KP eine kritische Auseinandersetzung mit der Revolution, zumal mit der Kulturrevo-lution nebst deren sprachlichen Ausformungen, strikt untersagt hat, unter der Hand und zu-nehmend im Internet findet genau diese Auseinandersetzung statt: eine Art Rebellion gegen die Revolution, die, um sich selber Kraft und Mut zuzusprechen, sich hin und wieder der Mit-tel der Überzeugung, der Ironie sowie der emotional heftigsten Attacken bedient. (ICG2)

338 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation [602-L] Strecker, Ivo: Was sagen die Sterne?: zur Rhetorik lokalen Wissens in Hamar (Südäthiopien), in: Lokales Wissen : sozialwissenschaftliche Perspektiven, Münster: Lit Verl., 2004, S. 59-91, ISBN: 3-8258-6963-6 (Standort: StuUB Frankfurt(30)-13-301-58) INHALT: Der Beitrag analysiert Situationen des Aushandelns lokalen Wissens in Hamar (Süd-

äthiopien), d.h. in unterschiedlichen Situationen des Redens. Wenn in dieser Region mitein-ander geredet wird, geschieht dies häufig auf zwei Ebenen. Die Leute sprechen über die Din-ge der Welt, aber indem sie dies tun, handeln sie ihren sozialen Status in der Gemeinschaft aus. Das lokale Wissen, das während des Sprechens eines Hamar zum Ausdruck gebracht wird, wechselt folglich ständig zwischen zwei Zuständen: zwischen Tatsachenbeschreibung und rhetorischem Instrument der Überzeugung. In ihren Reden zelebrieren die Hamar diesen ständigen Wechsel zwischen zwei Bezugspunkten (der Welt, mit der sie sich arrangieren, und der Gemeinschaft, in der sie sich positionieren), bis ihnen der Ethnograph nicht mehr folgen kann und als Beleg seines Scheiterns den Vorwurf der Irrationalität erhebt. Dieser "ethnogra-phische Lapsus" entsteht für den Autor dadurch, dass der Inhalt des Gesagten nicht innerhalb des für den Sprecher relevanten Kontexts und nicht in Bezug auf die vom Sprecher verfolgte Absicht interpretiert wird. Um die Hamar zu verstehen, muss der Ethnograph den gesamten kulturellen und deiktischen Kontext einer Aussage kennen, da ihre Bedeutung immer nur in Relation zum Kontext und niemals absolut definiert werden kann. (ICA2)

[603-L] Szabó, Máté: It has to be in English: the role of German as the language of social sciences in Europe, in: WZB-Mitteilungen, 2004, H. 105, S. 26-28 (Standort: UuStB Köln(38)-XA1592; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.wz-berlin.de/publikation/pdf/wm105/s26-28.pdf) INHALT: "Deutsch war früher eine 'Lingua franca' der Sozial- und Kulturwissenschaften in Ost-

Mitteleuropa. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist im Westen Europas die U.S.-geprägte Sozial-wissenschaft entstanden, im Osten begann die Vorherrschaft der russischen Sprache als 'Machtsprache' der Eroberer bis 1989. Nach der Wende war der weitere Gebrauch des Russi-schen schnell zu Ende, aber es gab auch keine Wiederkehr der deutschen Sprache, sondern eine Ausweitung des Englischen nach Osten. Gegenüber Englisch als einer globalen Sprache hat die deutsche Sprache keine besondere Gefährdung in den Staaten zu erwarten, wo Hoch-schulunterricht in Deutsch angeboten wird, aber der weitere Gebrauch dieser Sprache scheint in Ost-Mitteleuropa ein für allemal beendet zu sein, wo Englisch zur zweiten Sprache der neuen Demokratien wurde." (Autorenreferat)

[604-L] Treichel, Bärbel: Identitätsarbeit, Sprachbiographien und Mehrsprachigkeit: autobiographisch-narrative Interviews mit Walisern zur sprachlichen Figuration von Identität und Gesellschaft, Frank-furt am Main: P. Lang 2004, 305 S., ISBN: 3-631-52598-2 INHALT: "Die Studie befasst sich mit Fragen der Zweisprachigkeit und Mehrkulturalität. Auf der

Grundlage autobiographisch-narrativer Interviews mit Walisern werden mit Verfahren der linguistischen Text- und Gesprächsanalyse Formen des Sprechens über Sprache, Identität und Gesellschaft untersucht. Mehrsprachigkeit und Identitätsarbeit werden in ihren individuell-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 339 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

biographischen Dimensionen am Beispiel unterschiedlicher Sprachbiographien betrachtet. Es geht aber auch um die kollektiv-gesellschaftliche Einbettung individueller Mehrsprachigkeit in kollektive Identitätsdiskurse, die auch Vorstellungen von der idealen Sprachlichkeit enthal-ten. Im Ergebnis stehen Überlegungen zu einer 'situierten individuellen Sprachkompetenz', die aus kreativen Prozessen biographischer Wandlung resultiert, und zu einer 'Figurationsthe-orie der Bilingualität', die auch die kollektiv-gesellschaftlichen Rahmungen und symboli-schen Gehalte von Mehrsprachigkeit mit einbezieht." (Autorenreferat)

[605-F] Vidal, Francesca, Dr.phil.; Ptok, Gabriel, M.A.; Ruzika, Bärbel (Bearbeitung); Barthel, Henner, Prof.Dr. (Leitung): Rhetorik im Wandel der Arbeit INHALT: Rhetorik ist die Wissenschaft, die die Regeln gesellschaftlichen Zusammenlebens und

der im kommunikativen Handeln aufeinander bezogenen Menschen erforscht und darstellt. Deshalb richtet sie ihren Blick auf die immer mehr zum integralen Bestandteil von Arbeit werdenden sozialkommunikativen Prozesse. Die Fragestellung des Projekts lautet: Inwiefern hat sich das Verhältnis zwischen arbeitenden Menschen und den gesellschaftlichen Figuratio-nen innerhalb der rasanten Veränderungen der Informationsgesellschaft gewandelt und wie wirkt sich dieser Wandel auf das kommunikative Handeln aus? Untersucht wird daher, wie Menschen unter den Bedingungen einer digitalisierten Welt, die Fähigkeit erlangen können, das Gespräch als genuinen Ort der Verantwortung zu erkennen. Wie lässt sich vermitteln, dass zur Grundvoraussetzung des miteinander Arbeitens die Fähigkeit des rhetorisch-kommunikativen, dialogisch-maieutischen und darstellend-begründeten miteinander Spre-chens gehört? ZEITRAUM: ab 1990 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa

METHODE: sozialpragmatischer Ansatz VERÖFFENTLICHUNGEN: Vidal, F.: Die Stimme in der Wirtschaft. in: Geissner, Hellmut K.

(Hrsg.): Das Phänomen Stimme in Kunst, Wissenschaft, Wirtschaft. St. Ingbert: Röhrig U-niv.-Verl. 2004, S. 169-173.+++Vidal, F.: Kommunikation in neuen Welten. in: Vidal, F. (Hrsg.): Philosophie und Arbeit. Jahrbuch der Ernst-Bloch-Gesellschaft 2003, Bd. 43. Mös-singen-Talheim: Talheimer 2003, S. 163-181. ISBN 3-89376-103-9. ARBEITSPAPIERE: Schüßler, Natascha: Kommunikationsprobleme durch neue Medien. Zertifikationsarbeit der Sprechwissenschaft. Landau 2002.

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-04 ENDE: 2005-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, Institut für Kommunikationspsychologie, Medienpädagogik und Sprechwissenschaft -IKMS- Abt. Sprechwissenschaft (Marktstr. 40, 76829 Landau)

KONTAKT: Vidal, Francesca (Dr. e-mail: [email protected]) [606-F] Voss, Christian, Dr. (Bearbeitung): Das makedonische Standard/ Dialekt-Kontinuum im 20. Jahrhundert: Sprachplanung und -verhalten in der Republik Makedonien und im griechischen Minderheitensprachraum INHALT: Kodifizierungsprozess des Makedonischen im Kontext tito-jugoslawischer Nationalitä-

tenpolitik; postjugoslawische Sprachidentität; Konvergenzerscheinungen im griechisch-makedonischen Grenzgebiet; Sprachwechsel und -tod bei der slavischen Minderheit in Nord-

340 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

griechenland; Kultur- und Sprachpolitik des "ethnic revival" in Nordgriechenland. ZEIT-RAUM: 20. Jahrhundert GEOGRAPHISCHER RAUM: Republik Makedonien und Nordgrie-chenland

METHODE: Soziolinguistik und Dialektologie/ Standardologie; Feldforschung zu Codeswit-ching-Techniken und Einstellungsforschung

VERÖFFENTLICHUNGEN: Voss, Chr.: Macedonian linguistic and ethnic identity in Western Aegean Macedonia. in: Die Welt der Slaven, 48, 2003, pp. 53-68.+++Voss, Chr.: Zweispra-chigkeit in Griechisch-Makedonien. Ein Forschungszwischenbericht. in: gbs-Bulletin: Mittei-lungen der Gesellschaft für bedrohte Sprachen, 9, 2003, S. 8-11.+++Voss, Chr.: Srpsko-makedonski interferencii vo jugoslovenska i post-jugoslovenska Makedonija. in: XXIX nauc-na konferencija na XXXV megunaroden seminar za makedonski jazik, literatura ikultura (Oh-rid, 19-20 avgust 2002). Skopje 2003, pp. 367-380.+++Voss, Chr.: Verschriftungsversuche des Ägäis-Makedonischen im 20. Jahrhundert. in: Zeitschrift für Slawistik, 48, 2003, 3, S. 339-356.+++Voss, Chr.: Sprachdiskurse in minoritären Ethnisierungs- und Nationalisie-rungsprozessen: die slavischsprachige Minderheit in Griechenland. in: Südosteuropa, 52, 2003, 1-3, S. 116-135.+++Voss, Chr.: Egejcite bea vovleceni vo beznadezna borba. in: Ak-tuel (Skopje), 22.8.2003, pp. 18-20.+++Voss, Chr.: The situation of the Slavic-speaking mi-nority in Greek Macedonia - ethnic revival, cross-border cohesion, or language death? in: Jahrbücher für Geschichte und Kultur Südosteuropas, 5, 2003, S. 173-187.+++Voss, Chr.: Tagungsbericht "Skrivene manjine na Balkanu". in: Südosteuropa, 52, 2003, 7-9, S. 463-465.+++Voss, Chr.: Indigenität, Ethnizität und Nationalität in Nordgriechenland im Licht der Zwangsmigrationen nach 1912/1913. in: Fludernik, M.; Gehrke, H.-J. (Hrsg.): Identitäten und Alteritäten. Normen, Ausgrenzungen, Hybridisierungen und "Acts of Identity". Würzburg 2004, S. 61-81.+++Voss, Chr.: Lemkisch, Russinisch oder Ukrainisch? Ein Beitrag zur Dis-kussion um slavische Klein- und Regionalsprachen. in: Okuka, M.; Schweier, U. (Hrsg.): Germano-Slavistische Beiträge. Festschrift für Peter Rehder. Die Welt der Slaven, Bd. 21. 2004, S. 295-309.+++Voss, Chr.: Language use and language attitudes of a phantom minor-ity: the Slavic-speakers in Greek Macedonia. in: Sikimic, B. (ed.): Skrivene manjine na Bal-kanu. Belgrad 2004, pp. 51-65.+++Voss, Chr.: Südslavische Übersetzungskunst im Licht der griechischen Diglossieproblematik. in: Taseva, L. et al. (eds.): Prevodite prez cetirinadesetoto stoletie na Balkanite. Sofia 20004, pp. 47-58.+++Voss, Chr.: Purismus im tito-jugoslawischen und postjugoslawischen Makedonien: "Lafi si kak si sakas" oder "Govorete makedonski"? in: Riagáin, Dónall Ó.; Stolz, Thomas (eds.): Purism. Second helping. Diversitas Linguarum, 6. Bochum 2004, pp. 99-119.+++Voss, Chr.: Die Bevölkerungsentwicklung in der historischen Region Makedonien nach den Balkankriegen 1912/1913. in: Schubert, G. (Hrsg.): II. Deutsch-Makedonische Konferenz. 2004.+++Voss, Chr.: Perspektiven für die Erforschung des Slavischen in Nordgriechenland. in: Jazyki i dialekty malych etniceskich grupp na Balka-nach. Tezisy dokladov. St. Petersburg 2004, pp. 41-42.+++Voss, Chr.: Die Ohrider Literari-sche Schule (9.-11. Jh.) und die kirchenslavischen Damaskini (16.-17. Jh.) - sprachliche Ab-grenzungsversuche des Makedonischen? in: Zwischen Polis, Provinz und Peripherie. Mainzer Veröffentlichungen zur Byzantinistik, 7. 2004, S. 597-605.+++Voss, Chr.: Ankündigung der internationalen Konferenz "Sprachgeburt und Sprachtod an den Rändern der 'slavischen Welt'" (HU Berlin, 24.-26.2.2005). in: gbs-Bulletin: Mitteilungen der Gesellschaft für bedroh-te Sprachen, 11, 2004.+++Voss, Chr.: "Egejsko-makedonski" oder "belomorsko-balgarski"? Forschungsstand und -perspektiven des ostsüdslavischen Minderheitensprachraums. in: Mostrova, T. et al. (Hrsg.): Festschrift für Angelina Minceva. Sofia 2004 (im Druck).+++ Voss, Chr.: Linguistic divergence and (re)convergence in the Macedonian standard/ dialect-continuum. in: Detrez, R.; Plas, P. (eds.): Developing cultural identity in the Balkans: conver-

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 341 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

gence vs. divergence. Frankfurt am Main 2005 (in prep.).+++Umfangreiche Literaturliste bit-te beim Autor anfordern.

ART: Habilitation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsge-meinschaft

INSTITUTION: Universität Freiburg, Philologische Fakultät, Slavisches Seminar (Universi-tätsstr. 9, 79098 Freiburg im Breisgau)

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected]) [607-L] Weiss, Anja Yvette: Schule und ethnische Identitäten in den Anden Perus: eine soziolinguistische Studie, (Spra-chen, Gesellschaften und Kulturen in Lateinamerika, Bd. 5), Frankfurt am Main: P. Lang 2003, 160 S., ISBN: 3-631-51609-6 (Standort: StuUB Frankfurt am Main(30)-87-403-55) INHALT: "In Peru, einem Land, das eine Vielzahl (indigener) Kulturen beheimatet, den Schul-

kindern unterschiedlichster sprachlicher und kultureller Herkunft jedoch nur ein einheitliches Schulsystem anbietet, kommt schulischer Sozialisation eine besondere Bedeutung zu. Anlie-gen dieser Studie ist die Analyse der Wirkung des peruanischen Schulsystems auf die ethni-sche Identität der Schulkinder, insbesondere an Grundschulen in der Andenregion. Dazu er-folgt zunächst ein Überblick über die Bildungspolitik und die Besonderheiten der schulischen Bildung an den ländlichen Grundschulen. Diese werden dann in ihrer Wirkung auf die ethni-sche Identität der Schulkinder analysiert. Zwei ausgewählte bildungspolitische Reformpro-gramme (bilinguale interkulturelle Erziehung und Umwelterziehung) erweisen sich als identi-tätsstabilisierende Alternativen zum bisherigen Schulsystem. Die Ergebnisse der Untersu-chung einer Projektschule im Departamento Junín, die am Umweltprogramm teilgenommen hat, decken Schwierigkeiten und Erfolge des Programms auf." (Autorenreferat)

[608-L] Widmer, Jean; Coray, Renata; Acklin Muji, Dunya; Godel, Eric: Die Schweizer Sprachenvielfalt im öffentlichen Diskurs: eine sozialhistorische Analyse der Transformationen der Sprachenordnung von 1848 bis 2000, (transversales, Bd. 8), Bern: P. Lang 2004, 517 S. (Standort: UuStB Köln(38)-31A1017) INHALT: "Die Besonderheit der Schweiz liegt darin, dass sie sich als mehrsprachiger Staat kon-

stituiert hat. Wie konnte eine nationale Einheit geschaffen und erhalten werden, die eine Viel-falt von Sprachen anerkennt? Die Studie untersucht anhand der Verfassungsdebatten von 1848 bis 2000 die Antworten auf diese Frage. Die erlangten Einsichten gehen über die Spra-chenfrage hinaus. Die symbolische Ordnung, welche es in jeder Epoche erlaubte, die nationa-le Einheit sicherzustellen, ist nämlich Teil des Staatsverständnisses schlechthin." (Autorenre-ferat)

[609-F] Wiegert, David (Bearbeitung); Bungarten, Theo, Prof.Dr.; Zuck, Bernd, Dr. (Betreuung): Linguistische Analyse von schriftlichen Verbraucherkontakten am Beispiel der Beiersdorf AG INHALT: Ziel und Zweck der empirischen Untersuchung ist eine Klassifizierung und Kategori-

sierung des Verbraucherverhaltens, wie es in schriftlicher Form im täglichen Kundenkontakt

342 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

des Unternehmens erlebt wird. Die linguistische und kommunikationswissenschaftliche Ana-lyse der Kundenkorrespondenz in Form von Brief- und E-mail-Kommunikation wird in for-maler und kommunikationsfunktionaler Hinsicht im Hinblick auf das intendierte Kundenan-liegen untersucht, um auf der Grundlage des Sprachgebrauchs kommunikative Persönlich-keitsprofile und deren Anliegen zu erstellen. Der interdisziplinäre Ansatz des Projektes nutzt neben linguistischen und kommunikationswissenschaftlichen Theorien (Texttheorie, Konver-sations- und Dialoganalyse) die theoretischen und empirischen Beiträge der Betriebswirt-schaftslehre, der Psychologie und der Soziologie. Dazu bieten sich tentativ u.a. folgende Fra-gestellungen im Detail an: Welche Intention(en) verfolgt der Verbraucher? Welche Wünsche hat er an das Unternehmen? Kommuniziert der auf der sachlichen oder der persönlichen Ebe-ne (argumentativer vs. emotionaler Stil)? Wenn ja, welche Formen der Höflichkeit benutzt er? Gibt es Unterschiede zwischen Kontakten per E-Mail und Briefpost (Anrede, Wortwahl, Rechtschreibung, Schreibkonzentration)? Zu welchen Anlässen werden Humor, Scherz und Ironie verwendet? Inwieweit greifen Verbraucher bei spezifischen Produkteigenschaften auf Vorwissen zurück oder stellen Mutmaßungen an? Inwiefern werden unternehmens- oder pro-duktbezogene fachliche und fachsprachliche Kenntnisse genutzt (Medizin, Chemie, Marke-ting etc?)? Lässt sich anhand des Schreibstils auf einen bestimmten Bildungsgrad schließen? Inwiefern lässt sich anhand des ersten Kontaktes erkennen, ob es sich bei dem Verbraucher um einen "schwierigen" Verbraucher handelt? Welche persönlichen Daten gibt der Konsu-ment von sich preis und welche Motive liegen dem zugrunde?

METHODE: Methodisch werden ausgewählte, exemplarische schriftliche Verbraucherkontakte analysiert. Zur Gewinnung des empirischen Materials kann auf die Datenbank Conso+, auf die Dokumentation des wissenschaftlich-technischen Verbraucherservices, auf die Erfahrun-gen des Call-Centers und die Erhebungen der Marketing-Abteilung der Beiersdorf AG, die das Kontaktformular im Internet betreut, zugegriffen werden. Die Datenbank Conso+ ermög-licht zudem statistische Analysen, die für einen exemplarischen Zeitraum das Kommunikati-onsverhalten von Verbraucherpersönlichkeiten quantitativ darzustellen erlauben. Aus der Per-spektive des Unternehmens Beiersdorf AG ermöglichen die Ergebnisse der Untersuchung ei-ne Verbesserung der individuellen Kundenbetreuung. In Zeiten des zunehmenden Wettbe-werbs zwischen eingeführten Handelsmarken kann eine individuelle Kundenbetreuung durch die verschiedenen Unternehmensabteilungen (wissenschaftlich-technischer Verbraucherservi-ce, Call Center, Marketingabteilung) eine Markenbindung fördern. Dazu ist es jedoch erfor-derlich, den Verbraucher in seinen Bedürfnissen und Interessen differenzierter wahrzuneh-men, seine Wünsche, Erfahrungen und Erwartungen zu berücksichtigen und ihn entsprechend seinem Profil individueller und problemspezifischer anzusprechen. Dies würde in der Unter-nehmenspraxis eine Individualisierung der Antwortschreiben bedeuten, indem die in der Kundenkommunikation bislang genutzten Standardtexte und deren Textbausteine weiter dif-ferenziert und an die Kundenprofile adaptiert werden. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Pro-jekts.

ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2004-07 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: Beiersdorf AG, Unnastr. 48, 20255 Hamburg FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 07 Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaft, Insti-tut für Germanistik I Deutsche Sprache - Arbeitsbereich Unternehmenskommunikation -arbuk- (Von-Melle-Park 6, 20146 Hamburg)

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 343 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation [610-F] Wintermantel, Margret, Prof.Dr.; Becker-Beck, U. (Bearbeitung): Prinzipien der Interaktion in computervermittelt vs. face-to-face kommunizierenden Ar-beitsgruppen INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.3

Psychologie AE Sozialpsychologie (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken) KONTAKT: Wintermantel, Margret (Prof.Dr. e-mail: [email protected]) [611-L] Yakut, Atilla: Linguistik der Familie und Zweisprachigkeit, Frankfurt am Main: Landeck 2003, 220 S., ISBN: 3-89002-122-0 (Standort: BSB München(12)-2004.14369) INHALT: Der Verfasser setzt sich zunächst von einem linguistischen Standpunkt aus mit den

Konzepten 'Familie' und 'Sprache der Familie' auseinander. Er legt im Folgenden Ergebnisse einer empirischen Untersuchung vor, bei der Interviews und Gespräche mit in Deutschland lebenden Türken und deren Kindern durchgeführt wurden, wobei die Sprache der Kinder mit der der Väter verglichen wird. Das erhobene Untersuchungsmaterial wird hinsichtlich Phono-logie, Morphologie, Syntax und Semantik verglichen. Zudem wird ein Imitation-Korrektur-Test vorgenommen. Die Untersuchung macht charakteristische Unterschiede im Sprachver-halten von Vätern und Kindern deutlich und eröffnet damit eine Perspektive auf den Zweit-sprachenerwerb bei türkischen Immigrantenfamilien. (ICE)

[612-L] Zingerle, Arnold; Cappai, Gabriele (Hrsg.): Sozialwissenschaftliches Übersetzen als interkulturelle Hermeneutik, (Beiträge / Italienisch-Deutsche Gesellschaft für Soziologie, Bd. 3), Berlin: Duncker & Humblot 2003, 416 S., ISBN: 3-428-11125-7 INHALT: "Die Beiträge des vorliegenden Bandes plädieren für eine im angedeuteten Sinn 'kul-

turbewusste' Theorie und Praxis des Übersetzens. Dies zeigt sich sowohl in den Beiträgen zur Übersetzungstheorie selbst (Teil I), als auch in der Diskussion von Qualitätsnormen der Über-setzungspraxis anhand konkreter Fälle (Teil II) sowie, schließlich, in der Erörterung der Komplexität des Übersetzungsprozesses, die zeit-, ideen- und personengeschichtliche, kultu-relle und ästhetische Dimensionen einschließt (Teil III). Zwar ist der Horizont praktischer Er-fahrungen mit Übersetzung bei allen Beiträgen zweifach beschränkt: erstens auf die Wissen-schaftskommunikation im Bereich der Sozialwissenschaften und zweitens auf bilaterale Prob-leme des Übersetzens aus dem Italienischen ins Deutsche und umgekehrt. Dennoch bin ich überzeugt, dass der Band genügend verallgemeinerbare Anschlüsse für die Theorie und die Praxis der Übersetzung enthält, die beiderlei Begrenzung - die fachliche und die sprachlich-kulturelle - zu relativieren vermögen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Arnold Zingerle: Vorwort (7-8); Gabriele Cappai: Einleitung: Übersetzung zwischen Kulturen als interdiszipli-näre Aufgabe (11-29); Stefan Böckler: Abbildung oder Rekonstruktion? Sprachphilosophi-sche Grundfragen des Übersetzens und die Aufgaben eines Übersetzers in der Beziehung zwischen Kulturen (51-78); Gabriele Cappai: Grundlagentheoretische und methodologische Bemerkungen zum Interpretieren und Übersetzen als interkulturelle Operationen. Für einen

344 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/1 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

möglichen Dialog zwischen analytischer Philosophie und Sozialwissenschaften (107-131); Elke Koch-Weser Ammassari: Kommunikationstheorie und Übersetzungspraxis: Überlegun-gen anhand von Beispielen aus dem 'Annali di Sociologia - Soziologisches Jahrbuch' (157-170); Luigi Cimmino: Probleme der philosophischen Terminologie bei der Übersetzung aus dem Deutschen ins Italienische (206-226); Reinhard Schmidt: Nationalsprachen und Geistes-wissenschaften - sprach- undkulturvergleichende Überlegungen am Beispiel Deutschlands und Italiens (227-242); Bernhard Ple: Das Übersetzen als Moment kultureller Austauschpro-zesse: Das Problem der Empathie (259-271); Arnold Zingerle: Was geschah zwischen Gaeta-no Moscas 'Elementi di scienza politica' (1923) und Franz Borkenaus Übersetzung 'Die herr-schende Klasse' (1950)? Lehren aus einer Übersetzungsgeschichte (287-324); Lorenza Rega: Informative und ästhetisch-essayistische Funktion: einige Übersetzungsbeispiele aus den So-zialwissenschaften (381-399); Martin J. Sattler: 'Nicht-Übersetzen' als Möglichkeit prägnan-ter Wiedergabe. Übersetzungsprobleme bei einem Autor wie Eric Voegelin (401-407).

[613-L] Zitterbarth, Walter: Kulturrelativismus der Sprache und Wirklichkeit?, in: Friedrich Jaeger, Jürgen Straub (Hrsg.): Handbuch der Kulturwissenschaften : Bd. 2, Paradigmen und Disziplinen, Stuttgart: Metzler, 2004, S. 101-118, ISBN: 3-476-01958-6 INHALT: Der Autor zeichnet zunächst die Grundzüge der Relativismusdebatte in der Wissen-

schaftsgeschichte nach, um vor diesem Hintergrund den Kulturrelativismus bei Peter Winch und Ludwig Wittgenstein sowie den Sprachrelativismus von Benjamin Lee Whorf näher zu untersuchen. Insgesamt wird deutlich, dass der Kulturrelativismus in der Darstellung seiner Gegner nur eine Schimäre ist, denn der Verzicht auf Universalismus gewährleistende theore-tische Versatzstücke wie eine realistische Sprachauffassung oder universalistische Rationali-tätskriterien wird in enger Abhängigkeit zu vermeintlich alarmierenden Auswirkungen gese-hen: z.B. dem Leben in verschiedenen Welten, der Unübersetzbarkeit zwischen Sprachen o-der einer kognitiven Isolation. Am Beispiel der Arbeiten Winchs und Wittgensteins kann ge-zeigt werden, dass der Verzicht auf die propagierten Universalia nicht zwangsläufig die un-erwünschten Konsequenzen nach sich ziehen muss, die die Universalisten unterstellen. Der Sprachrelativismus von Whorf ist im Vergleich dazu von philosophisch sehr problematischen Vorentscheidungen abhängig, da einige seiner theoretischen "weißen Flecken" nicht ausge-füllt werden können. (ICI2)

Register 345

Hinweise zur Registerbenutzung

Sachregister

Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden. Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet. • Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangs-

läufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen. Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Ab-hängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang. • Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren. Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.

Personenregister

Aufgeführt sind • bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; • bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter

(„Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.

Institutionenregister

Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, För-derer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register.

Sortierung

Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sor-tiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buch-stabe Z.

Nummerierung

Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Litera-tur- und Forschungsnachweise.

Personenregister 347

Personenregister

A Abbi, Anvita 556 Abel, Günther 557 Acklin Muji, Dunya 608 Aegerter, Veronika 127 Akhavan-Majid, Roya 369 Altmeppen, Klaus-Dieter 424 Ammon, Ulrich 558 Androutsopoulos, Jannis 598 Angrick, Michael 1 Anhut, Reimund 370 Annabring, Ute 153 Anschlag, Dieter 431 Antos, Gerd 559 Aqtash, Nashat A. 154 Arich-Gerz, Bruno 2, 3 Arnold, Anne-Katrin 155, 156, 212, 260,

425 Arnold, Katrin 233 Arnold, Klaus 85 Asimow, Michael 297 Aslan, Sema 560 Auchter, Roman 518 Aufenanger, Stefan 519 Avenarius, Horst 495 B Bardoel, Jo 371 Bärenreuter, Christoph 157 Barfield, Claude E. 118 Barjak, Franz 213 Barthel, Henner 605 Bartz, Christina 72, 75, 86 Bathelt, Harald 429 Baum, Matthew A. 273 Baumann, Eva 274 Baumann, Thomas 520 Bäumler, Christine 275 Beaudoin, Christopher E. 276 Becker, Bettina-Maria 561 Becker, Jonathan 372 Becker, Jörg 317 Becker-Beck, U. 610 Beeske, Sigrid 219 Behrens, Lars 113

Behrens, Rolf 158 Bek, Mine Gencel 159 Bente, Gary 562 Berkel, Barbara 160 Bertow, Andreas 521 Beyer, Andrea 426 Beyer, Banu 522 Bilandzic, Helena 4 Bilke, Nadine 318 Billes-Gerhart, Elke 214 Birkner, Karin 563 Blamberger, Günter 51 Bläsi, Burkhard 153, 319, 320 Blömeke, Sigrid 523 Blum, Ulrich 437 Bodenschatz, Harald 444 Boehnke, Klaus 244 Boelte, Jens 582 Bogner, Alexander 5 Böhm, Karina 215 Böhnisch, Lothar 531 Bohrmann, Hans 60 Bolter, Jay 119 Bonholt, Helge 535 Bornemann, Roland 457 Bösch, Frank 52, 53 Böse, Hartmut W. 54 Brandstetter, Günther 161 Breunig, Christian 496 Bromme, Rainer 561 Brösel, Gerrit 427 Brosius, Hans-Bernd 41, 116, 198 Bruch, Christoph 458 Brunner, Marion 216 Brunstein, Angela 233 Büchner, Wolfgang 373 Buck, Nicholas N. 540 Budka, Philipp 120 Budke, Alexandra 121 Bührmann, Katrin 162 Bulck, Jan van den 277 Büllesbach, Alfred 373 Bungarten, Theo 588, 609 Burgh, Hugo de 55 Busselle, Rick 6

348 Personenregister

Büttner, Christian 163, 393 C Cappai, Gabriele 612 Cario, Ingmar 459 Carl, Petra 426 Cho-Heinze, Hannah 217 Christmann, Ursula 216 Cindark, Ibrahin 560 Cippitelli, Claudia 164 Clement, Michel 278 Cohen, David T. 313 Coray, Renata 608 D d'Haenens, Leen 371 Dähler, Manuel 218, 234 Dalman, Sibel 544 Darschin, Wolfgang 87 Daschmann, Gregor 188, 279, 283 Davies, John 40 Debatin, Bernhard 321 Decker, Regina 525 Dehm, Ursula 219 Deminger, Szilvia 564 Dernbach, Beatrice 143, 352, 534 Dichanz, Horst 522 Dilcher, Andrea 113 Diller, Ansgar 56 Dintner, Rolf 427 Dobel, Christian 582 Dobmeier, Doris 460 Doelker, Christian 520 Dorer, Johanna 57 Dörner, Andreas 374 Dörr, Dieter 375, 461 Drescher, Martina 565 Dresing, Thorsten 122 Drüeke, Ricarda 376 Duchkowitsch, Wolfgang 58 Dumbrava, Vasile 566 Duschkowitsch, Wolfgang 59 Duval, Bettina 220 E Ehrenspeck, Yvonne 280 Eichholzer, Erika 591 Eickhoff, Melanie 377 Eid, Mahmoud 7

Eimeren, Birgit van 221 Eisenbeis, Uwe 447 Elitz, Ernst 88 Ellenberg, Stefan 478 Elsässer, Jürgen 378 Emmer, Martin 379, 380 Enders, Theodor 462 Engemann, Christoph 381 Erbes, Christoph 524 Ertmann, Dietmar 481 Espel, Philipp 434 F Faas, Thorsten 398, 399, 400 Fahr, Andreas 116 Falböck, Gaby 8 Fang, Weigui 123 Faulstich, Werner 89 Feierabend, Sabine 222 Feil, Christine 525 Felgenhauer, Tilo 307 Fiedler, Marina 443 Filipovic, Alexander 322 Filk, Christian 547 Fischer, Oliver 567 Flechsig, Norbert P. 463 Fleischer, Sandra 168, 223 Fleuchaus, Isolde 568 Föllmer, Moritz 569 Forster, Edith 464 Frees, Beate 221 Freter, Hermann 516 Frey, Dieter 465 Frey, Kathrin 504 Frey-Vor, Gerlinde 224 Friebel, Martin 124 Friedrich, André 69 Friedrichsen, Mike 428 Friesen, Hans 548 Fröhlich, Romy 383 Frohne, Ronald 466 G Gadinger, Susanne 323 Gangloff, Tilmann P. 467 Gebel, Christa 225 Geese, Stefan 271 Geißler, Rainer 209 Gercke, Marco 468

Personenregister 349

Gerhard, Heinz 221, 271, 272 Gerhards, Jürgen 197, 351 Gerhards, Maria 226, 246 Germund, Willi 324 Gerner, Martin 325 Gieger, Christoph 525 Giesen, Bernhard 44 Giessen, Hans W. 281 Gil-Egui, Gisela 148 Gleich, Uli 125, 227, 497, 498 Godel, Eric 608 Goehlnich, Birgit 282 Goel, Urmila 228 Goll, Michaela 570 Gonser, Nicole 126, 169, 283 Goodman, Amy 326 Goodman, David 326 Gottberg, Joachim von 163, 469 Göttlich, Udo 229 Götz, Maya 284, 526 Gräb, Wilhelm 172 Gradmann, Stefan 140 Gräf, Armin 429 Grajczyk, Andreas 149 Greiwe, Stephanie 127 Greschke, Heike 230 Greve, Werner 156 Greven, Michael Th. 395, 396 Grewenig, Siegmund 170 Griesbaum, Joachim 231 Griffin, Michael 285 Grimm, Jürgen 9 Grimm, Petra 527 Groebel, Jo 470 Groeben, Norbert 216 Gromala, Diane 119 Groscurth, Henning 113 Groß, Melanie 128 Gruber, Helmut 10 Gruber, Simone 430 Gruber, Thomas 327 Grützner, Jürgen 471 Gui, Hao 97 Gummer, Andreas 472 Gunter, Barrie 207 Gutschoven, Klaas 232 H Haab, Susanne 256

Haank, Derk 129 Haase, Jana 233 Habermas, Jürgen 571 Habscheid, Stephan 233 Hachmeister, Lutz 431 Hackenberg, Achim 280, 286 Hackenbruch, Tanja 234 Hafez, Kai 90, 404 Hagen, Lutz M. 384 Hagen, Wolfgang 11, 549 Hagenhoff, Svenja 436 Hahn, Oliver 91 Hahn, Torsten 75 Hajok, Daniel 528 Hall, Mike 499 Hallenberger, Gerd 432 Haller, Michael 473 Hamelink, Cees J. 385 Hamilton, John Maxwell 368 Handstein, Holger 328 Hanitzsch, Thomas 329 Hannken, Helga 591 Hanßmann, Anika 386 Harabi, Najib 213 Harden, Lars 171 Hardmeier, Sibylle 504 Hartmann, Frank 26 Hartmann, Tilo 287, 309 Hartmann-Tews, Ilse 162, 217, 353 Hartung, Anja 235 Hasebrink, Uwe 236, 237 Hasnain, Imtiaz 556 Haucke, Gerhard 572 Heffler, Michael 500 Heiduck, Günter 118 Hein, Dörte 130 Heinacher, Peter 474 Heinrich, Jürgen 433 Hellmann, Kai-Uwe 501 Hellwig, Martin 475 Hendriks Vettehen, Paul G. 288 Herlyn, Gerrit 238 Hermes, Sandra 330 Herrmann, Jörg 172 Herzog, Anja 236 Herzog, Roman 387, 388 Hess, Agnieszka 289 Heyer, Petra 535 Hilf, Eberhard R. 131

350 Personenregister

Hill, Annette 239 Hinze, Adrienne 173 Hippel, Aiga von 529 Hirseland, Andreas 19 Hitzler, Ronald 290 Hochstrat, Caroline 109 Hofer, Stephan 157 Hoff, Hans 174 Hoff, Tanja 550 Hoffmann, Bert 388, 389, 390 Hofheinz, Albrecht 132 Hofsümmer, Karl-Heinz 175 Höhn, Tobias D. 93 Höhne, Andrea 331 Holly, Werner 233, 240 Holten, Susanne von 168 Holznagel, Bernd 502 Hopf, Werner H. 291 Hoppe, Albrecht 60 Horstmeyer, Sandra 527 Hoßfeld, Heiko 573 Housley-Juster, Anna 313 Hrubesch, Nina 94 Huber, Edith 12 Huber, Maja 127 Huck, Simone 503 Hudemann, Rainer 574 Hug, Theo 13 Hummel, Roman 14 Hunter, Mary 95 Hurrelmann, Klaus 292 Hutt, Bettina 377 Hutzschenreuter, Thomas 434 I Inthorn, Julia 332 Iske, Stefan 241 J Jach, Regina 591 Jacke, Christoph 15 Jäckel, Michael 242 Jaeger, Susanne 61 Jäger, Margarete 538 Jänicke, Martin 348 Jansen, Gregor M. 243 Japp, Klaus P. 391 Jarolimek, Stefan 16 Jensen, Jürgen 591

Jentsch, Caroline 429 Jers, Cornelia 333 Jirak, Jan 96 Jochum, Margit 504 John, Matthias 62 Jucks, Regina 561 K Kaboth, Daniel 476 Kaiser, Ulrich 435 Kallmeyer, Werner 560 Kama, Amit 293 Kammerl, Rudolf 529 Kamps, Klaus 403 Kansteiner, Wulf 176 Kanwischer, Detlef 121 Karmasin, Matthias 424 Karpenstein-Eßbach, Christa 17 Kassel, Susanne 18 Katheder, Doris 505 Keil, Wolfgang 590 Keim, Inken 560 Keitel, Evelyne 244 Keller, Florian 530 Keller, Reiner 19, 20 Kempf, Matthias 436 Kepplinger, Hans Mathias 177 Kern, Friederike 575 Kersting, Norbert 392 Kidwai, Ayesha 556 Kischka-Wellhäußer, Nadja 63 Kistler, Peter 576 Kistner, Thomas 334 Kladzinski, Magdalena 393 Kleber, Susanne 245, 531 Kleemann, Frank 233, 577 Klein, Alexandra 241 Klein, Anne 544 Kleinsteuber, Hans J. 394 Kleinwächter, Wolfgang 133 Klewes, Joachim 510 Klietmann, Bettina 395 Klimmt, Christoph 134, 287, 309 Klingler, Walter 246, 247 Klumpp, Dieter 21 Knieper, Thomas 22 Knoblauch, Hubert 599 Knoch, Habbo 578 Koch, Kathrin 528

Personenregister 351

Koch, Marcus 64 Koch, Torsten 579 Köcher, Anette 427 Köhler, Sebastian 178 Kohring, Matthias 335 Kokot, Cordula 245 Kolb, Steffen 23 Kolmer, Christian 179 König, Anika 599 Koolstra, Cees M. 248 Kopper, Gerd G. 97 Köpplova, Barbara 96 Kößler, Reinhart 572 Koszyk, Kurt 65 Kotler, Jennifer A. 313 Kotthoff, Helga 180 Krajewski, Andrzej 98 Krämer, Sybille 551 Krap, Niels 437 Krätke, Stefan 438 Kraus, Peter A. 580 Krause, Melanie 134 Krause, Peter 99 Krausnick, Daniel 477 Krempl, Stefan 181 Krems, Josef F. 233 Kreutz, Heinz J. 581 Krüger, Udo Michael 100 Krumland, Daniela 182 Krupik, Andrea 582 Kubicek, Herbert 21 Kuchenbuch, Katharina 249 Kuckartz, Udo 122 Kuhlen, Rainer 231 Kuhlmann, Christoph 250 Kuhn, Yvonne 396 Kulinna, Matthias 506 Kümmel, Albert 66 Kunz, Volker 430 Kupfer, Kristin 97 Kupper, Sabine 583 Kusche, Isabel 391 Kutsch, Arnulf 251 Kutscher, Nadia 241 L Lagaay, Alice 24 Lammek, Marc 478 Lang, Günter 507

Lauer, David 24 Lee, Micky 439 Lehmkuhl, Ursula 77 Leifert, Stefan 336 Lenich, Andreas 231 Lenssen, Margrit 183 Lenzen, Dieter 280, 286 Lerchenmüller-Hilse, Hedwig 294 Lex, Angelika 135 Liesegang, Torsten 539 Lietz, Thomas 251 Lill-Roemer, Frauke 550 Linnarz, Paul 101 Lobigs, Frank 450 Löblich, Maria 25, 31 Löffelholz, Martin 329 Loisen, Jan 442 Loosen, Wiebke 184 Lovink, Geert 26 Lublinski, Jan 337 Luca, Renate 295 Lucas, Rainer 508 Lucassen, Nicole 248 Lück, Gabriele 113 Lucke, Jörn von 397 Lücke, Stephanie 274 Ludwig, Johannes 102 Lukaszewski, Frank 252 Lukesch, Helmut 185, 529 Lünenborg, Margret 338 Lünenborg, Margreth 27 Luostarinen, Heikki 186 M Maas, Viktor 214 Machilek, Franz 136, 233 Machill, Marcel 137 Macho, Thomas 296 Machura, Stefan 297 Mahr, Joe 339 Maier, Jürgen 298, 340, 398, 399, 400 Maier, Michaela 333 Manfe, Michael 28 Manstead, Antony S.R. 567 Marcus, Bernd 136, 233 Marquard, Markus 263 Marschik, Matthias 67 Marth, Nadine 142 Marxer, Wilfried 103

352 Personenregister

Massmann, Annette 29 Mast, Claudia 452, 503 Mattheier, KlausJ. 558 Matthes, Eva 323 Matthes, Jörg 335 Matthies, Anja 479 Matuschek, Ingo 233, 577 Matys, Thomas 508 McDonald, Colin 509 McIntrye, Joe 591 Medosch, Armin 138 Meier, Henk Erik 104 Meissner, Jörg 68 Mende, Annette 226 Menz, Florian 10 Menz, Wolfgang 5 Merle, Kristin 172 Metelmann, Jörg 172 Metze-Mangold, Verena 163 Mey, Günter 140 Meyen, Michael 30, 31 Meyer, Thomas 401 Meyer-Wegener, Klaus 139 Meyn, Hermann 105 Michael, Joachim 32 Mihm, Mandy 307 Mikos, Lothar 69, 187, 237, 299 Mistric-König, Jagoda 231 Mitrea, Oana 584 Möckel, Jutta 153 Mohr, Cornelia 341 Mohr, Inge 106, 222 Möhring, Wiebke 36, 115, 188 Moke, Markus 402 Möller, Jens 253 Morandi, Pietro 33 Moser, Urs 530 Mruck, Katja 140 Mükke, Lutz 107, 342 Müller, Britta 532 Müller, Daniel 209 Müller, Dieter K. 247 Müller, Henning Ernst 311 Müller, Jens 440 Müller, Patricia 214 Müller, Renate 300 Münch, Richard 144 Münkel, Daniela 70

N Nacimiento, Patricia 480 Nagenborg, Michael 189 Naumann, Anja 233 Naumann, Johannes 216 Neiger, Motti 190 Nelde, Peter H. 558 Neuberger, Christoph 137 Neuß, Norbert 301 Nicoletti, Cheti 540 Niederer, Ruedi 127 Nieland, Jörg-Uwe 403 Nienhüser, Werner 573 Niersmann, Vanessa 333 Niggeschmidt, Martin 343 Nix, Sebastian 71 Noelle-Neumann, Elisabeth 541 Noetzel, Thomas 254 Nothdurft, Werner 585, 597 Nötzold, Katharina 404 Nunner-Winkler, Gertrud 586 O O'Siochrú, Seán 405 Obermaier, Andreas J. 157 Oberreuter, Heinrich 419 Oehmichen, Ekkehardt 255 Oelkers, Susanne 587 Oertel, Barbara 108 Offerhaus, Anke 351 Osterhammel, Jürgen 44 Ottler, Simon 441 Otto, Isabell 72, 302 Ottosen, Rune 191 Özdamar, Canan 588 P Padovani, Claudia 406 Pakoci, Daniel 127 Panagl, Oswald 10 Pankratz, Manfred 73 Pastötter, Jakob 552 Patwardhan, Padmini 141 Paus-Hasebrink, Ingrid 34 Pauwels, Caroline 442 Petersen, Thomas 541 Petko, Dominik 256 Petzold, Matthias 109 Pfadenhauer, Michaela 290

Personenregister 353

Pfetsch, Barbara 160 Pflüger, Thomas 481 Philipp, Swetlana 589 Picot, Arnold 443 Pieper, Irene 533 Pietraß, Manuela 529 Pileggi, Mary S. 148 Pilot, Anna 544 Piontkowski, Ursula 590 Plake, Klaus 35, 344 Pleijter, Alexander 210 Pogorel'skaja, Svetlana 192 Poll, Günter 482 Porlezza, Colin 345 Pott, Andreas 121 Pöttker, Horst 209, 328, 346 Pötzsch, Frederik S. 599 Preglau, Max 193 Prommer, Elizabeth 237 Prommer, Elizabeth 537 Ptaszek, Mariusz 233 Ptok, Gabriel 605 Pütz, Robert 506 R Raabe, Johannes 347 Raboy, Marc 407 Radke, Petra 441 Ragaly, Sandor 348 Rao, Ursula 349 Raupp, Juliana 510, 542 Reber, Nikolaus 483 Reh, Mechthild 591 Reich, Hannah 303 Reichertz, Jo 142, 553 Reinermann, Heinrich 397 Reiser, Caroline 36 Reiss, Kristina 592 Reitemeier, Ulrich 593 Renck-Laufke, Martha 484 Renckstorf, Karsten 210 Renger, Rudi 37 Reuber, Paul 203 Reus, Gunter 171 Reuß, Werner 194 Reusser, Kurt 256 Rey, David 195 Richter, Carola 110 Richter, Helmut 38

Richter, Simone 350 Richter, Susanne 257 Richter, Tobias 216 Ridder, Jan A. de 147 Rieder, Bernhard 39 Rieder, Kerstin 577 Riesenhuber, Karl 485 Rogers, Everett M. 304 Rogg, Arne 408, 409 Roll, Heike 594 Rolletschek, Helga 305 Roose, Jochen 351 Roost, Frank 444 Röper, Horst 445 Rösch, Heidi 595 Rose, Michaela 217 Rosebrock, Cornelia 533 Roskos-Ewoldsen, Beverly 40 Roskos-Ewoldsen, David R. 40 Rösler, Carsten 306 Rössler, Patrick 4, 258 Rossmann, Constanze 41 Roßnagel, Alexander 21 Roters, Gunnar 149 Roth, Judith 143, 352, 534 Rothmayr, Christine 504 Ruderer, Stephan 410 Rudolph, Matthias 465 Rühle, Ray 251 Rulofs, Bettina 162, 353 Rummer, Ralf 596 Rumyantsev, Andrey 486 Runde, Anne 561 Rupp, Gerhard 535 Ruppert, Max F. 354 Rusch, Gebhard 113 Rusconi, Gian Enrico 411 Ruß-Mohl, Stephan 331 Ruzika, Bärbel 605 Ryabovolova, Alina 6 Ryan, Michael 196 Rykowzewa, Elena 355 S Sachs-Hombach, Klaus 554 Säckl, Gisela 74 Saldern, Adelheid von 70 Sambeth, Frank 278 Sarcinelli, Ulrich 412, 413

354 Personenregister

Schaap, Gabi 288 Schachtner, Christina 220 Schader, Peer 356 Schäfer, Bernd 550 Schäfer, Holger 357 Schäfer, Mike Steffen 197 Schäffauer, Markus Klaus 32 Schanze, Helmut 113 Scharfenberg, Nadeschda 258 Schatz, Heribert 414 Scheibmayr, Werner 42 Schellschmidt, Peter 415 Schenk, Arnold 597 Schenk, Michael 264, 428 Scherer, Helmut 36, 115, 169, 204 Scheufele, Bertram 43 Schicha, Christian 358 Schlögl, Rudolf 44 Schlösser, Solange 288 Schlottmann, Antje 307 Schlütz, Daniela 188 Schmidt, Gurly 598 Schmidt, Jan 144 Schmitt-Walter, Nikolaus 259 Schmitz, H. Walter 38, 124 Schneemann, Arne 434 Schneider, Beate 111, 115, 134, 156, 169,

212, 260, 425, 446 Schneider, Irmela 72, 75, 76, 86, 302 Schneider, Stefanie 77 Schneider, Werner 19 Schnepper, Markus 308 Schnettler, Bernt 599 Schoder, Detlef 449 Scholz, Christian 447 Scholz, Leander 66 Schönfeldt, Alfred 587 Schönhagen, Philomen 145, 198 Schorb, Bernd 112, 223 Schosser, Susanne 199 Schrage, Dominik 501 Schramm, Holger 287, 309 Schröter, Christian 255 Schuldt, Nina 429 Schuler, Thomas 448 Schulte, Olaf A. 124, 600 Schultz, Tanjer 200 Schulz, Iren 112 Schulz, Markus 388, 416

Schumacher, Eckhard 66 Schumacher, Gerlinde 224, 261 Schumann, Heribert 487 Schütz, Astrid 136, 233 Schütz, Thomas 231 Schütz, Walter J. 115, 425, 446 Schützeichel, Rainer 45 Schwanebeck, Axel 164 Schwarz, Mathias 464 Schwarzweller, Petra 282 Schweer, Martin K.W. 252, 521 Schweiger, Wolfgang 137 Schwering, Gregor 113 Seggelke, Sabine 417 Seif, Ahmed 154 Seif, Anna 154 Seifert, Katrin 201 Selting, Margret 575 Semar, Wolfgang 231 Semrad, Bernd 8 Senger, Peter 146 Serafinova, Danusa 78 Shams, Fawad 359 Shanahan, James 46 Shi, Ming 601 Shinar, Dov 360 Shrum, L.J. 47 Sick, Stefan 449 Siegert, Gabriele 450 Sieprath, Norbert 262 Simon, Erik 175, 249 Simon, Jeannine 310 Simons, Marianne E. 147 Simsek, Yazgül 575 Singhal, Arvind 304 Sjurts, Insa 451 Sodomann, Katja 202 Spachmann, Klaus 452 Spangenberg, Peter M. 76 Spanhel, Dieter 529 Speck-Hamdan, Angelika 536 Sreberny, Annabelle 418 Stadelhofer, Carmen 263 Stader, Frank 79 Stahr, Henrick 80 Stark, Birgit 264 Steckler, Brunhilde 490 Stemmler, Ulrich 311 Stenner, Daniel 502

Personenregister 355

Stern, Jürgen 419 Stettner, Rupert 488 Stewart, Concetta M. 148 Stiehler, Hans-Jörg 69 Sting, Stephan 245 Stipp, Horst 511 Stöber, Rudolf 60 Stocké, Volker 543 Stolle, Michael 361 Storll, Dieter 219 Stöver, Carsten 312 Strecker, Ivo 602 Streiber, Klaus 81 Strüver, Anke 203 Studer, Peter 114 Suikkanan, Risto 186 Szabó, Máté 603 Szilady, Szilvia 489 T Tamayo, Miguel 544 Tänzler, Dirk 420 Teichert, Ingo 233 Tennert, Falk 81 Tenscher, Jens 412 Theis-Berglmair, Anna Maria 143 Thomaß, Barbara 362, 394 Thombre, Avinash 304 Tiele, Annekaryn 115, 204 Tietje, Christian 421 Tillmann, Angela 265 Tippelt, Rudolf 529 Töpper, Claudia 205, 537 Torres Soler, María Angela 555 Treibel, Annette 214 Treichel, Bärbel 604 Trenz, Hans-Jörg 206 Troebst, Stefan 195 Truglio, Rosemarie T. 313 Tsourvakas, George 363 Tully, Claus J. 266 Turecek, Oliver 149 Tyralla, Rebecca 113 U Uribe, Rodrigo 207 V Vatral, Jozef 78

Veglis, Andreas 363 Versteegen, Gerhard 512 Vidal, Francesca 605 Viehöver, Willy 19 Villasenor, Pia 490 Vlasic, Andreas 48 Vogel, Andreas 453 Vögele, Meike 364 Vogt, Caroline 267 Voigt, Susanne 150 Volkmann, Ute 208, 314 Volkmer, Stefan 513 Vollbrecht, Ralf 265 Volz, Steffen 533 Vontobel, Susanne 504 Vorderer, Peter 287 Voss, Christian 606 Voß, G. Günter 233 Vowe, Gerhard 379, 422 Vyslonzil, Elisabeth 289 W Wagner, Axel-Michael 491 Wagner, Doris 514 Wagner, Thomas 561 Wagner, Ulrike 225 Wahl, Verena 59 Waldschmidt, Anne 544 Wanckel, Endress 492, 493 Wardle, Claire 365 Warnicke, Lutz 69 Weber-Menges, Sonja 209, 268 Weinreich, Jens 366 Weiss, Anja Yvette 607 Welfens, Paul J.J. 118 Welger Andrea 220 Wenz, Karin 244 Werlen, Benno 307 West, Emily 365 Wester, Fred 210 Westerbarkey, Joachim 211 Westphal, Dietrich 477 Wheeler, Mark 423 White, Roderick 515 Widmer, Jean 608 Wiedemann, Dieter 81 Wiedemann, Rainer 494 Wiegert, David 609 Wierling, Dorothee 77

356 Personenregister

Wiesel, Jochen H. 516 Wild, Christoph 517 Wilke, Jürgen 82 Wilkins, Karin Gwinn 315 Wilson, Brian 6 Windeler, Arnold 454 Winker, Gabriele 128, 376 Wintermantel, Margret 610 Wirth, Carsten 454 Wirth, Werner 137 Wirthwein, Heike 533 Woelke, Jens 49 Woldt, Runar 151, 455 Wolf, Fritz 367 Wolkersdorfer, Günter 203 Wolling, Jens 250, 269, 316 Wollscheid, Sabine 242 Wu, Denis H. 368 Wurff, Richard van der 270 Wüst, Andreas M. 546 Wutz, Gertraud 116 Y Yakut, Atilla 611 Z Zabel, Christian 117, 456 Zandberg, Eyal 190 Zeitter, Ernst 83 Zimmer, Jochen 152 Zingerle, Arnold 201, 612 Zitterbarth, Walter 613 Zorn, Carsten 50 Zotos, Yiorgos 363 Zubayr, Camille 87, 175, 271, 272 Zuck, Bernd 609 Zwitserlood, Pienie 582

Sachregister 357

Sachregister

A Abgeordneter 409 Ablösungsprozess 300 Abonnement 73 Absolvent 533 Abstimmung 392 Adoleszenz 244, 295, 300 Adorno, T. 11 Afghanistan 191, 196, 203, 325, 359 Afrikaner 591 agenda setting function 43, 337, 348, 542 Aggression 292, 312, 470 Aggressivität 185, 291 Ägypten 132 AIDS 304, 565 Akteur 144, 197, 230, 348, 353, 370, 555 Aktionsforschung 37 Albanien 378 Alltag 52, 233, 237, 240, 244, 249, 290,

532, 538, 561, 594 Alltagskultur 72, 290, 300 Alltagswissen 534, 572, 602 alte Bundesländer 298, 559, 563, 592 alter Mensch 263, 511, 517 Amerikanisierung 583 Analphabetismus 554 angewandte Wissenschaft 37 Angola 470 Angst 277 Animationsfilm 282, 527 Anonymität 381 Anthropologie 19 Antisemitismus 165, 538 Antrag 457 Antwortverhalten 543 Apotheke 561 Araber 190 Arbeiterklasse 166 Arbeitnehmer 491 Arbeitsbedingungen 101, 244, 318, 319,

342, 350, 358, 364, 459 Arbeitsbeziehungen 238, 570 Arbeitsgestaltung 577 Arbeitsorganisation 577 Arbeitsplatz 238

Arbeitssituation 101, 368 ARD 87, 100, 151, 175, 224, 261, 271,

272, 359, 367, 467, 500 Argentinien 388 Armut 291 Artefakt 262 Arzt-Patient-Beziehung 561 Ästhetik 9, 17, 176, 299, 551 ästhetische Erziehung 81 Äthiopien 602 Attentat 203, 321, 362 Attribution 351, 589 audiovisuelle Medien 124, 442 Auflage 73, 98, 453 Aufmerksamkeit 242, 250, 537 Ausbildung 97, 167, 194, 430 Ausbildungsstand 232 Ausland 158, 204, 324, 333, 359, 432 Ausländer 228, 543, 560 Ausländerfeindlichkeit 180, 538 Ausländerpolitik 315 Auslandsdeutscher 564 Auslandskorrespondent 97, 368 Auslandspresse 236 Auslandsrundfunk 54, 56, 71, 236 Außenpolitik 71 Auszubildender 568 Authentizität 114 Autor 129, 135, 278, 443, 491 autoritäres System 372 Autorität 290 B Baudrillard, J. 24 Bayerischer Rundfunk 194 BDA 435 Bedarfsanalyse 267, 430 Begleitmedium 247 Begriffsbildung 73 Behinderung 293 Behörde 471, 474, 475 Belgien 232, 277 Benutzer 128, 141, 152 Beratung 559, 561

358 Sachregister

Berichterstattung 27, 61, 67, 68, 69, 74, 75, 90, 98, 101, 110, 114, 153, 154, 155, 156, 157, 158, 162, 163, 164, 165, 166, 167, 171, 174, 178, 179, 182, 186, 190, 191, 192, 193, 196, 198, 201, 202, 203, 204, 206, 207, 210, 227, 271, 273, 279, 284, 293, 298, 311, 318, 319, 320, 321, 322, 324, 325, 326, 328, 331, 332, 333, 334, 337, 340, 341, 342, 345, 346, 348, 350, 353, 355, 356, 357, 358, 359, 360, 361, 362, 364, 365, 366, 367, 368, 383, 384, 410, 452, 461, 479, 541, 546

Berichtswesen 340 berufliches Selbstverständnis 55, 325, 327,

329, 345, 363, 431, 495 Berufsanforderungen 30 Berufsbild 14, 114, 297, 346, 352, 358,

363, 431 berufsbildende Schule 568 Berufsbildung 568 Berufsethos 114, 318, 322, 327, 331, 332,

344, 346, 358 Berufsfeld 495 Berufspraxis 347 Berufsrolle 431 Berufsschule 568 Berufssituation 324, 325, 334, 355, 359,

368 Berufsverband 97 Berufsverlauf 65 Besatzungspolitik 303 Bestandsaufnahme 43, 96 Besteuerung 373 Beteiligung 590 Betriebsklima 349 Betriebswirt 494 Betriebswirtschaft 427 betriebswirtschaftliche Faktoren 427 Betriebswirtschaftslehre 337 Bevölkerung 182, 188, 218, 289, 410, 538,

543, 544, 545, 601 Bevölkerungsstruktur 58, 540 Bewerbungsgespräch 563 Bewertung 5, 18, 34, 49, 84, 161, 271,

272, 298, 433, 464, 471, 474, 475, 477, 483, 487

Bewusstsein 280, 557

Bibliothek 481 bilaterale Beziehungen 61, 186 Bild 174, 177, 322, 463, 483, 518, 551,

554 Bildmaterial 177, 554 Bildung 130, 194, 276 Bildungsangebot 430 Bildungsbedarf 430 Bildungsbeteiligung 167 Bildungsniveau 241 Bildungspolitik 607 Bildungsverlauf 323 Bioethik 544 Biographie 7, 74 Biologie 305 Biotechnik 197 Boden 303, 348 Boulevardisierung 159, 207 Boulevardpresse 98, 107, 207, 273, 473 Bourdieu, P. 45, 560 Brandenburg 106 Brasilien 470 Brief 609 Buch 66, 89, 278, 441, 595 Buchhandel 89 Bundesgerichtshof 463, 482 Bundesministerium 436 Bundesregierung 357 Bundesrepublik Jugoslawien 153, 378 Bundestag 409 Bundestagswahl 382, 383, 396, 398, 399,

400, 546 Bundesverfassungsgericht 463, 482 Bundesverwaltung 397 Bürger 144 Bürgerbeteiligung 371, 376, 380, 409 Bürgerbewegung 138 Bürgerkrieg 195, 378, 404 Bürgernähe 397 Bürgerrecht 580 Burkina Faso 565 Bürokratie 381, 414 C Call Center 577 CDU 340, 383, 396, 398, 399, 400 Chancengleichheit 217, 466 Charisma 420, 567 Chat 122, 123

Sachregister 359

Chauvinismus 64 Chefredakteur 107 Chile 361, 402, 410 China 97, 123, 369, 377, 428, 470, 595,

601 Cluster-Analyse 438 Codierung 381 Computer 3, 75, 119, 123, 125, 127, 137,

222, 224, 232, 233, 244, 245, 249, 380, 528, 531, 551, 561, 610

Computerspiel 121, 123, 237, 244, 294, 296, 393

computerunterstützter Unterricht 121 computerunterstütztes Lernen 217, 231 computervermittelte Kommunikation 39,

121, 123, 138, 145, 150, 220, 230, 234, 237, 265, 379, 380, 408, 551, 567, 570, 590, 600

Controlling 427 Corporate Identity 448 Costa Rica 388, 390 Cross Ownership 423 CSU 383, 396, 398, 399, 400 Cultivation Theory 4, 6, 40, 41, 46, 47,

277 Cultural Studies Approach 14, 15, 76, 229,

262, 338 D Daily Soap 229, 310, 432 Datenaufbereitung 122, 541 Datengewinnung 122, 540 Datennetz 133 Datenschutz 21, 388, 461, 472 Datensicherheit 388, 461 DDR 68, 69, 72, 73, 81, 251, 323, 334,

361, 569 Demographie 30 demographische Faktoren 47, 85, 380 Demokratie 163, 298, 385, 408, 409, 410,

414, 415, 458, 461, 542 Demokratieverständnis 165, 372 Demokratisierung 90, 153, 163, 376, 410,

415 Deregulierung 471, 474, 475 Desinformation 326, 343 Deutscher 560, 564, 576 Deutscher Presserat 336

deutsche Sprache 56, 78, 137, 575, 581, 583, 587, 593, 603, 611, 612

Deutsches Reich 83 Deutschlandfunk 337 deutschsprachige Schweiz 256 Deutschunterricht 535, 568 Dialekt 564, 606 Dialektik 24 Dichtung 535 Didaktik 595 Dienstleistung 429, 490, 512 Diffusion 443, 487, 516 Digitalisierung 35, 60, 89, 106, 112, 119,

123, 126, 146, 151, 177, 264, 409, 443, 455, 460, 462, 502

Diktatur 178, 361 Diskriminierung 592 Diskurs 10, 13, 15, 18, 19, 20, 51, 72, 75,

76, 86, 90, 99, 157, 167, 197, 203, 349, 360, 376, 544, 559, 613

Dokumentarfilm 176, 205, 239, 332, 362 Dokumentation 332 Drittes Reich 51, 56, 65, 83, 130, 176, 569 Dritte Welt 29, 442 Droge 334, 366 Drogenkonsum 292 Druckereigewerbe 62, 79 Druckmedien 12, 62, 65, 66, 73, 79, 89,

96, 166, 188, 298, 311, 340, 348, 353 Drucktechnik 66 duales System 104, 489 DVD 149 Dynamik 113 E EDV 590, 610 EDV-Technik 75, 610 Ehre 483 Eigentum 478, 491 Eigentumsverhältnisse 423, 439 Eignung 124 Einfluss 49, 71, 98, 132, 181, 197, 248,

275, 277, 287, 343, 348, 383, 400, 582, 583

Einkauf 432, 515 Einsatz 127, 129, 131, 135, 481 Einstellung 49, 182, 188, 196, 211, 217,

263, 274, 289, 294, 297, 305, 410, 543, 544, 545

360 Sachregister

Einstellungsänderung 305 Einstellungsbildung 290 Einwanderung 538 Electronic Business 123, 144, 373, 381 Electronic Government 1, 144, 373, 376,

381, 397, 409 Electronic Learning 529 Electronic Publishing 481 elektronische Demokratie 1, 21, 123, 144,

386, 392, 408 elektronischer Handel 1, 118, 387, 388,

490 Eltern 224, 232, 248, 292 Eltern-Kind-Beziehung 169, 232, 248 E-Mail 150, 221, 263, 570, 609, 610 Emotionalität 110, 141, 177, 219, 283,

286, 291, 362 Empathie 287, 299, 318, 612 Empirie 33 empirische Forschung 14, 22, 33 empirische Sozialforschung 13, 20, 22, 34,

36, 184, 302 Empowerment 220 englische Sprache 583, 603 Entberuflichung 344 Enthüllungsjournalismus 55, 95, 239, 339,

366, 459 Entlassung 355, 573 Entschädigung 478, 483 Entscheidungsfindung 515 Entwicklungshilfe 415 Entwicklungsstrategie 390 Erfolg-Misserfolg 278, 351 Erinnerung 130, 518, 579 Erkenntnis 551 Erkenntnisinteresse 613 Erkenntnistheorie 13, 33, 42, 572 Erleben 219, 287, 508, 588 Erlebnisgesellschaft 374, 508 Erlebnispädagogik 508 Erosion 555 Erotik 123, 470, 505 Erster Weltkrieg 78 Erwachsenenalter 290 Erziehung 63 Erziehungsstil 169 Erziehungswissenschaft 522 Erziehungsziel 63 Essay 612

Ethik 114, 197, 243, 322, 327, 331, 332, 336, 346, 358, 470, 527

ethnische Beziehungen 180 ethnische Gruppe 209, 214, 228, 268, 318,

506, 556, 558, 560, 564, 575, 607 ethnische Herkunft 368 ethnischer Konflikt 180, 318 Ethnizität 594 Ethnologie 80, 572, 602 EU 21, 133, 206, 289, 351, 375, 384, 423,

425, 442, 446, 460, 465, 471, 474, 475, 485, 490, 580

EU-Beitritt 289 EU-Erweiterung 384 europäische Institution 351, 375 europäische Integration 19, 206, 289, 384,

580 Europäische Kommission 375, 423, 460,

502 Europäischer Gerichtshof 476, 477, 492 europäischer Markt 425 Europäisches Recht 375, 423, 460, 462,

465, 476, 477 Europapolitik 206, 384 Europarat 375 Evolution 50 Exklusion 190, 293 Expansionspolitik 424 Experte 181, 561 Expertenbefragung 5 F fachliche Kommunikation 129, 481, 561 Fachliteratur 129, 131, 135, 352, 441, 481,

512 Fachsprache 547 Fachwissen 561 Falschmeldung 357 Familie 169, 235, 291, 611 Familienpolitik 169 Fan 215, 225, 235 Faschismus 176 Fehler 579 Feldforschung 541, 546 Feminismus 505 Fernsehen 4, 6, 27, 35, 46, 47, 49, 66, 69,

71, 75, 76, 84, 86, 87, 90, 91, 92, 96, 97, 100, 104, 106, 109, 110, 116, 117, 126, 146, 149, 151, 154, 156, 159,

Sachregister 361

164, 168, 174, 175, 177, 179, 180, 185, 188, 190, 193, 194, 195, 200, 205, 211, 215, 219, 222, 224, 227, 236, 237, 240, 242, 246, 248, 249, 250, 251, 259, 264, 269, 270, 271, 272, 276, 277, 281, 284, 285, 288, 290, 294, 295, 298, 299, 304, 323, 332, 333, 334, 340, 342, 366, 367, 377, 382, 383, 394, 400, 402, 404, 411, 423, 427, 428, 429, 432, 440, 441, 442, 456, 457, 460, 464, 466, 469, 470, 476, 477, 478, 479, 480, 482, 484, 487, 489, 494, 497, 499, 500, 502, 511, 519, 524, 527, 536, 537, 553

Fernsehproduktion 81, 104, 431, 432, 454, 464, 466, 477, 480, 494

Fernsehprogramm 35, 69, 81, 84, 87, 100, 104, 117, 159, 169, 170, 174, 176, 183, 187, 194, 200, 205, 211, 219, 239, 248, 251, 261, 270, 277, 288, 301, 304, 323, 340, 367, 432, 456, 467, 477, 489, 519, 524, 526, 527, 537

Fernsehsendung 4, 69, 109, 116, 159, 169, 170, 174, 175, 178, 179, 183, 187, 199, 200, 211, 223, 239, 248, 261, 277, 288, 301, 305, 313, 338, 359, 367, 374, 398, 399, 400, 432, 456, 467, 469, 482, 487, 499, 526, 527, 536, 537, 553

Fernsehserie 168, 172, 176, 269, 297, 304, 310

Fernunterricht 12, 522, 600 Fest 514 Feuilleton 171 Film 3, 17, 149, 172, 282, 286, 299, 429,

434, 442, 464, 466, 478, 480, 489, 494, 518, 532, 551

Filmproduktion 552 Filmwirtschaft 434, 464, 466, 480, 494 Finanzierung 129, 340, 377, 426, 427 Finanzwirtschaft 118 Finnland 186, 593 Föderalismus 488 Folter 273, 285, 361 Formalisierung 576 Formatierung 117, 310, 337, 431, 432, 456 Forschungsansatz 4, 6, 14, 15, 16, 40, 41,

46, 47, 49, 99, 338, 436, 520, 613

Forschungsgegenstand 8, 16, 59, 75, 76, 89, 347, 510

Forschungsplanung 22, 436 Forschungspraxis 302 Forschung und Entwicklung 213 Forstwirtschaft 182 Fotograf 114, 463, 483 Fotografie 66, 68, 114, 142, 177, 273, 285,

336, 463, 476, 478, 483, 493 Foucault, M. 18 FPÖ 157 Framing-Ansatz 43, 196, 369 Frankreich 61, 71, 95, 102, 157, 160, 417,

574, 583 französische Sprache 583 Frau 63, 162, 185, 220, 228, 274, 288,

353, 439 Frauenbild 63, 168, 295, 304 Frauenfeindlichkeit 552 Frauenpresse 63 Freiheitsrecht 482 Freizeit 219, 224, 242, 249, 292, 514 Freizeitverhalten 234 Fremdbild 64, 77, 210, 293, 297 Fremdheit 32, 173, 588, 602 Fremdsprache 236 Fremdwort 583 Frequenzverteilung 54, 146 Frieden 318, 320, 360 Friedenspolitik 319, 358 Friedensprozess 318 Friedenssicherung 191 Führung 567 funktionale Differenzierung 262 Fusion 433 Fußball 67, 175, 272, 403 G Gate-keeper 137 GATS 442 GATT 442 Gebühr 135 Gedächtnis 49, 518, 579 Gedenktag 365 Gegendarstellung 493 Gegenöffentlichkeit 57, 181 Geheimdienst 321 Geheimhaltung 321, 458 Geiselnahme 355

362 Sachregister

Geisteswissenschaft 13, 612 geistiges Eigentum 443 Geldwirtschaft 578 Gemeinde 373, 376 Gemeinnützigkeit 148 Gemeinschaft 574 Gemeinwohl 148 Gender Mainstreaming 217 Genehmigungsverfahren 457, 478, 484,

488 Genetik 19 Genforschung 197 Genre 4, 35, 81, 171, 185, 187, 205, 239,

299, 338, 469, 537, 553 Gentechnologie 544 geographische Faktoren 204 Geopolitik 203 Gerichtsentscheidung 480 Gerichtsverfahren 464, 466, 480 Gerücht 569 Geschäftsführung 573 Geschichtswissenschaft 19 Geschlechterforschung 128, 288, 376 Geschlechterverhältnis 162, 353 Geschlechtsrolle 63, 185, 592 geschlechtsspezifische Sozialisation 592 gesellschaftliches Bewusstsein 293 Gesellschaftsbild 25, 27, 72 Gesellschaftsordnung 97 Gesellschaftstheorie 539 Gesetz 433, 458, 461, 462, 468, 471, 472,

474, 475, 478, 482, 486, 487 Gesetzbuch 478 Gesetzesnovellierung 471, 474, 475, 487 Gesetzgebung 487 Gesinnungsethik 344 Gespräch 276, 576, 577, 605, 610 Gesprächsanalyse 19, 597 Gesundheit 274, 292, 304 gesundheitliche Folgen 292 Gesundheitserziehung 292 Gesundheitszustand 292 Gewalt 46, 154, 176, 185, 189, 198, 277,

282, 291, 292, 294, 296, 299, 302, 312, 336, 361, 470, 532, 586

Gewaltbereitschaft 586 Gewaltkriminalität 545 Gewerkschaftspresse 65 Gewinn 435

Ghana 318, 591 Glasnost 372 Glaubwürdigkeit 110, 302, 316, 324, 326,

331, 335, 343, 358, 495 Gleichgewicht 437 Gleichheit 422 globaler Wandel 33 Globalisierung 3, 9, 33, 75, 118, 120, 166,

307, 322, 385, 394, 405, 406, 407, 418, 421, 424, 438, 442, 444, 451, 548

Glück 211 Gorbatschow, M. 372 Governance 133, 148, 206, 371, 385, 405,

407 Grammatik 38 Grenzgebiet 210, 574, 606 grenzüberschreitender Rundfunk 236, 421 Grieche 268 Griechenland 102, 363, 593, 606 Großbritannien 53, 55, 77, 93, 102, 160,

179, 207, 239, 267, 285, 351, 365, 499, 502, 540, 604

Großstadt 3 Grundrecht 461, 482, 486 Gruppe 147, 262, 560, 590, 610 Gruppenarbeit 590 Gruppenkohäsion 147 Gruppenzugehörigkeit 575 Gutachten 484 H Habermas, J. 18, 45, 539 Haftung 490 Handel 432 Handlung 48, 211, 591 Handlungsorientierung 301 Handlungsspielraum 413 Handlungstheorie 229 Harmonisierung 176, 460, 462, 465 Hegel, G. 539 Hegemonie 559, 563 Herausgeber 79 Hermeneutik 142, 172, 184, 571, 612 Hinduismus 556 Hochschule 8, 30, 217, 481, 595 Hochtechnologie 390 Homosexualität 46 Hörer 94, 212, 561

Sachregister 363

Hörfunk 8, 11, 12, 17, 51, 54, 56, 57, 59, 66, 67, 71, 74, 76, 92, 97, 146, 154, 193, 218, 224, 225, 235, 236, 246, 247, 249, 250, 303, 337, 342, 457, 499, 500

Hörfunkprogramm 54, 56, 59, 337, 499 Humanität 322 Humanwissenschaft 38 Humor 180 Hypermedia 139 Hypertext 66, 216 I ICANN 133, 148 Identifikation 176, 287, 304 Identität 32, 166, 290, 560, 564, 567, 580,

604, 607 Identitätsbildung 168, 228, 235, 290, 300,

384, 604, 607 Ideologie 81, 107, 346 Illustrierte 80, 453 Image 293, 483, 499 Inder 228 Index 487 Indianer 80 Indien 141, 304, 349, 556 Individualisierung 9, 132, 235, 290, 449 Individualkommunikation 490 Indonesien 329, 576 industrielle Beziehungen 454 Informationsaufnahme 534 Informationsaustausch 349, 590 Informationsdienst 213, 481 Informationsfluss 29, 152, 405, 406, 421,

481 Informationsfreiheit 140, 344, 421, 439,

459, 481 Informationsgehalt 396, 510 Informationsgesellschaft 1, 12, 21, 189,

373, 385, 405, 406, 407, 418, 421, 462, 548, 605

Informationsgewinnung 137, 231, 244 Informationsmanagement 213, 231 Informationsmissbrauch 344 Informationspolitik 27, 181, 189, 321, 331,

346, 350, 357, 358, 458 Informationsrecht 491 Informationsstand 126, 276 Informationssystem 397, 590

Informationstheorie 28, 39 Informationsverarbeitung 28, 316 Informationsverhalten 245, 380 Informationsvermittlung 534 Informationswirtschaft 118, 491 Informatisierung 21, 244 Infotainment 159, 207, 367, 403 Infrastruktur 121, 388, 389 Ingenieurwissenschaft 28 Inklusion 190 Innenpolitik 71 innerparteiliche Demokratie 409 Innovationspotential 438 Inserat 78, 161, 505 Institution 376 Institutionalisierung 144 institutionelle Faktoren 209 Inszenierung 179, 187, 327, 350, 364, 367,

382, 401, 412, 420, 469 Integration 48, 167, 209, 268, 313, 441,

520, 590 Interaktionsforschung 5 interaktive Medien 123, 145, 151, 152,

226, 228, 255, 264, 516, 522 interdisziplinäre Forschung 424 Interessengruppe 320 Interessenorientierung 331 interkulturelle Erziehung 607 interkulturelle Faktoren 565, 576, 589, 594 interkulturelle Kommunikation 91, 180,

236, 506, 574, 576, 588, 589, 594, 595, 612

interkulturelle Kompetenz 22 interkultureller Vergleich 141, 470, 562 internationale Beziehungen 120, 133, 385,

405, 406, 407, 418 internationale Informationsordnung 29, 92,

405, 406, 418, 421, 510 internationale Kommunikation 92, 133,

276, 385, 394, 405, 406, 407, 418, 421, 510

internationale Organisation 421, 442 internationale Politik 276, 289, 394 Internationaler Gerichtshof 378 internationaler Konflikt 158, 276, 333, 360 internationales Abkommen 375, 385 internationales Recht 466, 480 internationale Wanderung 230 internationale Zusammenarbeit 186, 385

364 Sachregister

Internationalisierung 22, 204, 466, 480 Internet 1, 3, 12, 21, 66, 89, 92, 97, 109,

118, 119, 120, 121, 122, 123, 125, 127, 128, 129, 130, 131, 132, 133, 135, 136, 137, 140, 141, 143, 144, 145, 146, 148, 152, 164, 181, 189, 213, 215, 217, 221, 224, 226, 228, 230, 233, 234, 237, 238, 241, 244, 245, 246, 249, 254, 255, 256, 257, 259, 263, 265, 266, 296, 344, 368, 376, 379, 380, 381, 382, 386, 387, 388, 389, 390, 392, 394, 397, 405, 408, 409, 416, 418, 419, 421, 424, 426, 436, 438, 439, 443, 452, 462, 465, 468, 470, 481, 487, 490, 493, 496, 512, 513, 515, 520, 523, 525, 528, 530, 544, 551, 554, 561, 569

interpersonelle Kommunikation 9, 38, 150, 240, 258, 276, 400, 559, 561, 562, 567, 569, 576, 578, 579, 584, 585, 589, 591, 596, 597, 598, 610

Intersubjektivität 32, 571 Intifada 154, 158, 190 Intimität 483 Intranet 570 Irak 27, 110, 178, 179, 181, 273, 284, 285,

315, 321, 324, 326, 331, 346, 350, 358, 364, 391

Iran 315 Islam 556 islamische Gesellschaft 132 Israel 113, 157, 158, 190, 276, 293, 360,

593 Italien 102, 411 Italiener 268 italienische Sprache 612 IT-Branche 373, 512 J Japan 63, 118, 442, 470 Journalismus 12, 14, 27, 30, 37, 55, 65, 68,

79, 80, 91, 95, 97, 98, 101, 105, 107, 108, 110, 114, 158, 163, 178, 184, 200, 202, 208, 209, 237, 273, 285, 289, 318, 319, 320, 321, 322, 324, 325, 326, 327, 328, 329, 330, 331, 332, 334, 335, 336, 337, 338, 339, 343, 344, 345, 346, 347, 350, 352, 354, 356, 357, 358, 359, 360, 362,

366, 367, 368, 412, 428, 448, 459, 473, 483, 486, 510

Journalist 14, 55, 65, 74, 80, 95, 97, 98, 101, 105, 111, 319, 320, 324, 325, 327, 329, 331, 334, 335, 342, 343, 344, 345, 347, 349, 350, 352, 354, 355, 356, 358, 363, 364, 366, 368, 418, 459, 486

journalistischer Beruf 327, 347, 363, 486 Judenverfolgung 130 Jugendarbeit 528 Jugendfilm 295 Jugendkultur 225, 258, 275, 290, 300 Jugendlicher 94, 112, 134, 154, 166, 173,

194, 214, 215, 221, 223, 225, 232, 235, 239, 241, 244, 258, 260, 265, 266, 275, 280, 282, 290, 291, 292, 294, 295, 296, 299, 300, 310, 312, 393, 469, 470, 489, 518, 528, 535, 550, 560, 568, 575, 586, 592, 594

Jugendschutz 187, 189, 282, 296, 299, 467, 469, 470, 487, 489

Jugoslawien 606 Junge 235, 592 junger Erwachsener 260 Jurist 494 Justiz 494 Justizvollzugsanstalt 285 K Kabelkommunikation 138, 146, 212, 455,

460 Kampagne 107, 382, 396 Kanada 113, 209 Kant, I. 539, 571 Kanton 504 Kanton Basel-Land 530 Karibischer Raum 276, 388, 389 Karikatur 77 Karriere 401 Katastrophenschutz 373 Kaufverhalten 254, 515 Kind 81, 109, 112, 154, 168, 170, 173,

183, 194, 199, 205, 222, 223, 224, 225, 235, 237, 245, 248, 249, 252, 257, 261, 266, 282, 284, 292, 294, 296, 299, 301, 305, 313, 323, 518, 519, 524, 525, 526, 527, 528, 531, 536, 537, 550, 558, 595, 611

Sachregister 365

Kinderfilm 295, 527 Kindergarten 252, 518 Kinderkanal 109, 168, 222, 224, 261, 524 Kindertagesstätte 245, 531 Kindheit 323 Kino 3, 49, 66, 76 Kleinbetrieb 244 Kleingruppe 598 Kleinkind 222, 531 Kognition 38, 47, 76, 283, 314, 535 kollektive Identität 307, 604 kollektives Wissen 130, 590 Kolonialismus 71, 80 Kommerzialisierung 97, 211, 366, 369,

371, 477, 501 Kommission 484, 488 Kommunalverwaltung 397 Kommunikationsbarriere 263, 588 Kommunikationsforschung 4, 6, 7, 8, 16,

22, 26, 33, 35, 37, 38, 40, 41, 43, 46, 47, 75, 76, 88, 89, 164, 177, 210, 259, 267, 281, 288, 302, 335, 347, 384, 412, 446, 450, 498, 510, 527

Kommunikationsmittel 121, 124, 599 Kommunikationspolitik 9, 384, 394, 562 Kommunikationsraum 121, 380 Kommunikationsstörung 589 Kommunikationstechnologie 1, 12, 26, 28,

29, 39, 119, 120, 121, 126, 127, 138, 147, 254, 263, 266, 315, 387, 388, 389, 390, 392, 394, 408, 416, 421, 424, 439, 462, 520, 522

Kommunikationswissenschaft 4, 5, 6, 7, 8, 9, 14, 16, 18, 22, 23, 25, 26, 28, 29, 30, 31, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 43, 46, 47, 49, 59, 75, 76, 89, 116, 161, 177, 210, 281, 309, 327, 347, 424, 450, 498, 510, 547

Kommunikationswissenschaftler 7 kommunikative Kompetenz 38, 547, 568,

605 kommunikatives Handeln 38, 45, 547,

571, 605 Kommunikator 184 Kommunikatorforschung 14, 16, 327, 335,

337, 347, 363, 436 kommunistische Partei 97, 369, 601 kompensatorische Erziehung 523

Kompetenz 5, 71, 245, 266, 282, 319, 337, 401, 457, 460, 471, 474, 475, 484, 502, 522, 525, 554, 559

Konferenz 124 Konjunktur 500 Konstruktivismus 13, 14, 15, 38, 184, 353,

522 Konsum 501 Konsumgut 506, 513 Kontakt 161, 540, 598, 609 Kontextanalyse 602 Kontrolle 138, 189, 248, 336, 424, 433,

457, 461, 488 Konvergenz 109, 112, 116, 119, 151, 221,

259, 423 Konzern 394, 424, 444, 451 Korruption 366 Kosovo 19, 181 Kosten 129, 135, 427, 431 Kostensenkung 101 KPD 56 Kraftfahrzeug 515 Kreativität 438 Krieg 27, 110, 114, 163, 174, 178, 179,

181, 189, 191, 196, 203, 284, 317, 319, 321, 322, 324, 326, 331, 333, 339, 346, 350, 358, 364, 378, 391, 393

Kriegsführung 189, 358 Kriegsgefangener 178 Kriegsopfer 350 Kriegsverbrechen 339, 378 Kriegsvölkerrecht 378 Kriminalfilm 295 Kriminalität 156, 198, 277, 311, 341, 545 Kriminalserie 4, 277 Krisenbewältigung 451 Krisenkommunikation 190, 451 Krisenmanagement 317 Kriterium 88 Kritiker 278 Kritischer Rationalismus 306 Kritische Theorie 15 Kuba 276, 388, 389 Kultur 15, 35, 44, 78, 166, 171, 173, 243,

442, 501, 524, 572, 588, 594 kulturelle Beziehungen 71 kulturelle Identität 27, 29, 54, 67, 72, 91,

214, 228, 304, 315, 325, 423, 432, 442, 470, 566, 575, 580, 604, 607

366 Sachregister

kulturelles System 20 kulturelles Verhalten 180 Kulturgeschichte 296 Kulturindustrie 15 Kulturpolitik 566, 580, 606, 608 Kulturrelativismus 613 Kulturrevolution 601 Kulturwissenschaft 13, 17, 20, 24, 99, 180,

603, 613 Kunde 462, 515, 609 Kundenorientierung 449, 503, 550 Kunst 17, 482, 491 Künstler 278, 443, 491 künstliche Intelligenz 39 L Laie 561 Landesmedienanstalt 457, 477, 484, 488,

502 Landesverwaltung 397 ländlicher Raum 254, 607 Landtag 409 Lateinamerika 29, 80, 92, 101, 120, 276,

304, 361, 387, 388, 389, 390, 402, 410, 416, 470, 555, 607

Layout 554 Lazarsfeld, P. 7, 11, 33 Lebenshilfe 211 Lebenslauf 65, 79, 549 Lebensperspektive 63 Lebensqualität 550 Lebenssituation 214 Lebensstil 134, 211, 219, 533 Lebenswelt 230, 258, 275, 290, 291, 299,

307, 533, 571 Legislative 471, 474, 475 Legitimität 21 Lehrer 256, 521, 528, 529 Lehrerbildung 256 Leistungsfähigkeit 137 Leitartikel 196 Leitbild 203, 422, 585 Lernen 170, 183, 194, 216, 239, 244, 263,

265, 266, 301, 305, 313, 519, 522, 524, 526, 531, 535, 536, 537

Lernerfolg 536 Lernmethode 231 Lernort 568 Lernprogramm 217

Lernprozess 526, 536 Lernpsychologie 522 Lernziel 568 Lesen 89, 249, 253, 257, 533, 534, 535 Leser 58, 89, 93, 267, 274, 449, 452 Leserbrief 168 Leseverhalten 253, 267, 533 Libanon 404 Liberalisierung 97, 369, 442, 471, 474,

475 Liebe 123 Liechtenstein 103 Literatur 83, 173, 278 Literaturkritik 278 Livesendung 67, 74, 178, 272 Lobby 320, 495 lokale Kommunikation 57, 62, 79, 93, 143,

144, 167, 198, 328, 343, 363, 370, 548 Luckmann, T. 45 Luhmann, N. 11, 24, 42, 45, 50, 549 Luxemburg 574 M Macht 21, 108, 408, 412, 420 Machtergreifung 21 Machtkampf 404, 563 Machtwechsel 153 Mädchen 63, 168, 220, 235, 265, 295, 505,

592 Magazin 158, 343 Magazinsendung 205, 223, 367 Management 88, 129, 131, 133, 135, 278,

330, 424, 427, 428, 440, 443, 447, 456, 510

Manipulation 174, 177, 181, 327, 358, 378 Mann 185, 221, 288 Männlichkeit 295 Markenpolitik 513 Marketing 107, 424, 426, 434, 499, 506,

508, 509, 512, 513, 515 Markt 84, 88, 89, 98, 111, 112, 115, 129,

131, 135, 149, 270, 278, 424, 426, 427, 428, 433, 434, 436, 437, 440, 441, 442, 443, 445, 446, 450, 453, 456, 462, 471, 474, 475, 481, 491, 496, 500, 506, 507

Marktanteil 453, 509 Marktorientierung 369, 377 Marktwirtschaft 377, 491

Sachregister 367

Marokko 132, 315 Marx, K. 539 Massaker 378 Masse 86 Massenkommunikation 28, 29, 37, 75,

145, 211, 327, 349, 384, 412, 505, 562 Massenkultur 86, 290, 501 Massenmedien 9, 11, 16, 21, 24, 25, 26,

27, 29, 32, 40, 43, 48, 49, 51, 53, 64, 66, 70, 72, 73, 75, 76, 86, 88, 89, 90, 92, 96, 97, 99, 101, 103, 105, 108, 112, 119, 129, 131, 135, 156, 157, 160, 164, 167, 172, 177, 181, 182, 189, 190, 193, 197, 206, 209, 211, 215, 222, 224, 225, 227, 229, 236, 242, 243, 246, 249, 258, 259, 262, 276, 277, 278, 281, 283, 291, 292, 293, 294, 298, 303, 308, 314, 315, 318, 319, 321, 322, 327, 332, 336, 340, 348, 351, 353, 369, 371, 372, 375, 378, 382, 384, 389, 391, 393, 400, 401, 404, 405, 412, 413, 418, 420, 423, 424, 425, 426, 427, 433, 434, 436, 440, 441, 443, 450, 451, 456, 471, 474, 475, 476, 486, 487, 507, 542, 545, 549

Massenproduktion 449 Mazedonien 606 Mead, G. 45 Mediaplanung 496, 500, 509, 511, 517 Mediation 464, 494 Mediatisierung 27, 37, 119, 290, 414 Medien 2, 11, 15, 17, 24, 26, 32, 39, 50,

51, 57, 72, 86, 96, 97, 99, 101, 103, 108, 111, 112, 113, 119, 162, 163, 182, 201, 203, 209, 216, 237, 241, 260, 268, 279, 280, 282, 283, 287, 294, 296, 302, 303, 306, 308, 316, 317, 320, 338, 341, 348, 352, 353, 356, 360, 368, 369, 370, 372, 415, 424, 425, 450, 528, 532, 546, 551

Medienarbeit 37, 518, 528, 532 Medienberuf 103, 371 Mediendienst 129, 472 Mediengeschichte 8, 58, 59, 67, 75, 76, 78 Mediengesellschaft 3, 9, 15, 24, 26, 27, 99,

290, 401, 405, 411, 412, 414, 420 Medienjournalismus 202, 345, 350, 354,

356, 364

Medienkompetenz 12, 109, 130, 214, 231, 243, 245, 253, 256, 257, 282, 292, 403, 521, 522, 527, 528, 529, 532, 535

Medienkonzentration 394, 424 Medienkritik 84, 200, 202, 334, 345, 350,

356, 359, 364 Medienökologie 371 Medienökonomie 88, 92, 104, 105, 129,

131, 135, 278, 371, 424, 426, 427, 433, 434, 436, 440, 443, 450, 456, 471, 474, 475, 507

Medienpädagogik 266, 292, 295, 520, 523, 528, 529, 531

Medienpolitik 1, 13, 35, 54, 57, 59, 68, 84, 92, 105, 111, 137, 163, 195, 355, 371, 372, 375, 384, 385, 394, 406, 415, 417, 422, 423, 439, 442, 460, 467, 489, 492

Medienrecht 21, 35, 92, 104, 105, 148, 152, 289, 372, 375, 421, 423, 445, 457, 459, 460, 461, 462, 463, 465, 466, 472, 473, 476, 477, 479, 480, 482, 483, 485, 486, 488, 489, 491, 492, 494, 502

Medientechnik 54, 74, 75, 76, 94, 106, 112, 119, 126, 146, 151, 221, 236, 315, 377, 382, 462, 510

Medienverbund 184 Medienverhalten 111, 209, 215, 225, 229,

232, 234, 236, 237, 243, 248, 260, 264, 270, 527, 533, 535, 552

Medienwirtschaft 84, 88, 104, 105, 129, 131, 135, 149, 151, 278, 371, 423, 424, 426, 427, 428, 429, 430, 431, 432, 433, 434, 436, 438, 440, 441, 442, 443, 444, 445, 446, 447, 450, 451, 455, 456, 460, 462, 464, 466, 471, 474, 475, 476, 477, 480, 484, 494, 507

Medizin 544, 561 Mehrsprachigkeit 558, 560, 566, 580, 604,

607, 608, 611 Meinung 415, 538 Meinungsbildung 10, 158, 206, 208, 258,

370, 415, 472, 542 Meinungsforschung 541, 542 Meinungsfreiheit 108, 372, 375, 415, 439,

461, 472, 486, 492 Meinungsführer 258, 516

368 Sachregister

Meinungsvielfalt 375, 415, 426, 460, 461 Menschenbild 25, 80 Menschenrechte 322, 361, 375, 410, 476 Menschenwürde 322, 336 Mentalität 581, 585 Merchandising 107 Merton, R. 308 Messinstrument 309 Methodenforschung 5, 16, 18, 34, 41, 43,

49, 161, 210, 278, 427 Metropole 438, 444 Mexiko 120, 388, 416 Migrant 167, 214, 228, 268, 593, 611 Migration 19, 230, 560, 594 Mikroebene 426 Militär 361, 409 Militärdiktatur 361 militärische Intervention 19, 191 militärische Präsenz 191 militärischer Konflikt 27, 179, 203, 317,

318, 320, 332 Minderheit 190, 209, 228, 341, 558, 564,

606 Minderheitenpolitik 608 Ministerialverwaltung 414 Mischehe 566 Misshandlung 273, 285 Mittelalter 551 Mittelamerika 120, 276, 388, 389, 390,

416 Mitteldeutscher Rundfunk 307 Mobbing 586 Mobilfunk 134, 138 Mobilität 584 Mobiltelefon 134, 224, 249, 275, 373, 584,

598 Modell 48, 279, 460, 462, 486 Modellentwicklung 40, 309 Modellversuch 245 Moderator 174, 183, 200 Moderne 44, 578 Modernisierung 315, 456, 487 Moldau 566 Monarchie 365 Monopol 455 Moral 189, 243, 346, 586 moralische Erziehung 523 moralisches Urteil 189, 571 Morphologie 582

multikulturelle Gesellschaft 180 Multimedia 94, 113, 139, 151, 231, 232,

597 multinationales Unternehmen 394, 444 Multiplikator 565 Musik 215, 225, 235, 258, 300, 312, 434 Musikkanal 215, 428 Musikpädagogik 300 Musiksoziologie 300 Muslim 556 Muttersprache 583 N Nachfragetheorie 259 nachhaltige Entwicklung 348 Nachhaltigkeit 1, 501, 508 Nachkriegszeit 61, 70 Nachrichten 35, 49, 82, 91, 100, 109, 110,

116, 154, 159, 178, 179, 204, 206, 273, 276, 284, 285, 288, 298, 330, 332, 340, 349, 350, 367, 383, 393

Nachrichtenagentur 82, 97 Nachrichtenkanal 91 Nachrichtenwerttheorie 337 Nahost 27, 91, 110, 113, 132, 154, 157,

158, 159, 178, 179, 181, 190, 273, 276, 284, 285, 293, 303, 315, 321, 324, 326, 331, 346, 350, 358, 360, 364, 391, 404, 562, 593

Name 587 Narration 6, 178, 579 Nation 365 Nationalbewusstsein 64, 608 nationale Einheit 608 nationale Identität 29, 54, 64, 67, 110, 195,

365, 442, 564, 608 nationale Integration 404 nationales Stereotyp 77, 186, 190, 210,

359 Nationalismus 64, 165, 365 Nationalitätenfrage 606 Nationalrat 157 Nationalsozialismus 51, 56, 80, 83, 99,

166, 176 Nationalstaat 64, 394 NATO 181, 378 Natur 38 Naturschutz 182 Naturwissenschaft 13

Sachregister 369

Neonazismus 164 Netzgemeinschaft 133, 138 Netzwerk 138, 144, 220, 230, 454 neue Bundesländer 111, 223, 298, 559,

563, 581, 592 neue Medien 1, 12, 113, 123, 130, 214,

216, 217, 233, 244, 252, 256, 266, 268, 375, 409, 429, 441, 516, 521, 523, 528, 535, 548

neue Technologie 254, 548 Neurologie 558 nichtstaatliche Organisation 407 Niederlande 102, 210, 248, 270, 371 nonverbale Kommunikation 562, 581 Nordafrika 132, 281, 315 Nord-Süd-Beziehungen 385 Norm 197 Norwegen 191 Notlage 322 Nutzen 85, 525 O Oberschicht 578 Objektivität 13, 110, 302, 318, 336, 346,

362, 571 öffentliche Aufgaben 461, 472 öffentliche Kommunikation 15, 90, 181,

189, 322, 336, 538, 569 öffentliche Meinung 10, 158, 181, 182,

188, 189, 196, 206, 208, 273, 289, 319, 370, 391, 410, 472, 539, 542, 544

öffentliches Gut 140 öffentliches Interesse 148 öffentliche Verwaltung 397, 458, 504 Öffentlichkeit 16, 27, 53, 85, 99, 132, 144,

148, 160, 206, 273, 321, 344, 351, 384, 408, 412, 420, 495, 539, 547, 569, 580

Öffentlichkeitsarbeit 27, 327, 348, 352, 366, 382, 383, 384, 412, 417, 495, 503, 504, 510, 512

öffentlich-rechtliche Einrichtung 57, 87, 88, 96, 100, 104, 105, 116, 117, 159, 270, 333, 394, 441, 461, 467

Ökonomie 331, 424 ökonomische Entwicklung 152, 429 ökonomisches Modell 331, 435 ökonomisches Verhalten 331 Oligarchie 108

Olympische Spiele 162, 271, 366 Online-Befragung 544 Online-Dienst 12, 213, 221, 373, 392, 462,

490 Online-Medien 125, 143, 226, 236, 237,

255, 259, 263, 265, 330, 397, 462, 496 Oper 551 Opfer 311, 362 Oral History 84 Ordnungspolitik 375, 394 ORF 193 Organisationen 150 Organisationsplanung 104 Österreich 7, 8, 10, 54, 57, 58, 59, 67, 74,

78, 157, 160, 193, 302, 428 Österreich-Ungarn 58, 78 Osterweiterung 289 Osteuropa 16, 528 Ostmitteleuropa 289, 603 Ost-West-Vergleich 251 Outsourcing 373 P Pädagogik 522, 523 pädagogisches Konzept 520, 531 Palästina 158 Palästinensische Gebiete 154, 303 palästinensisch-israelischer Konflikt 154,

303 Panel 540 Paradigma 613 parasoziale Interaktion 309 Parlamentswahl 402 Partei 90, 97, 340, 383, 412, 419, 542, 550 Parteilichkeit 331 Parteipolitik 298 Parteipresse 52, 65, 68, 79 Partizipation 128, 220, 544 Patent 443 Patriotismus 321 Pay-TV 151 Pazifismus 189 PC 112, 266 Peer Group 258, 290, 300 Perestroika 201, 372 Persischer Golf 91, 110, 179, 315, 331,

562 Personalabbau 573 Personalisierung 159, 179, 207, 411, 414

370 Sachregister

personenbezogene Dienstleistung 577 Persönlichkeitsentwicklung 523 Persönlichkeitsrecht 107, 336, 463, 473,

476, 483, 492 Persuasion 327, 504 Peru 387, 388, 607 Pharmazie 561 Philosophie 24, 26, 42, 548, 551, 557, 612 Phonologie 587 physiologische Faktoren 293 Piaget, J. 520 Plakat 514 Planungsinstrument 447 Pluralismus 461 Polarisierung 207 Pole 268 Polen 98, 289, 528 Politik 21, 37, 70, 273, 349, 357, 367, 370,

374, 382, 387, 388, 389, 390, 409, 411, 412, 416, 471, 474, 475, 495, 547

Politikberatung 382 Politiker 53, 70, 298, 357, 374, 398, 399,

400, 401, 412, 413, 420, 495, 601 Politikfeld 394 Politikverdrossenheit 298, 340 Politikvermittlung 35, 164, 190, 200, 370,

374, 382, 391, 395, 403, 412, 414, 542 politische Agenda 90 politische Apathie 298, 340, 398, 399, 400 politische Bewegung 193 politische Bildung 393, 546 politische Einstellung 10, 176, 196, 298,

340, 398, 399, 400, 410 politische Elite 374, 404, 413, 420, 601 politische Entwicklung 62, 153, 542 politische Folgen 203, 380 politische Funktion 90, 105, 110, 369, 405,

418 politische Gruppe 164 politische Ideologie 97, 110, 111, 164,

165, 166, 369 politische Kommunikation 1, 9, 10, 37, 52,

64, 159, 160, 200, 315, 316, 379, 382, 391, 401, 402, 403, 408, 409, 411, 412, 413, 417, 550, 569, 580

politische Kontrolle 96 politische Krise 203, 332 politische Kultur 9, 70, 99, 370, 401, 403 politische Macht 71

politische Meinung 298, 340, 370, 398, 399

politische Partizipation 376, 379, 380, 392, 403, 504

politische Rechte 164, 411 politische Reform 357 politischer Einfluss 71, 97, 315, 320, 355,

357 politischer Konflikt 90, 160, 320, 324 politischer Wandel 10, 16, 96, 201, 372,

416 politisches Bewusstsein 77 politisches Bündnis 186 politisches Handeln 401, 414, 422 politische Sozialisation 111, 534 politisches Programm 398, 399, 400 politisches System 376, 391, 402 politische Steuerung 133, 370, 385, 407 politisches Verhalten 298, 340, 398, 399,

400 politische Unabhängigkeit 148 politische Willensbildung 298, 408 Politisierung 396 Polizei 52 Popkultur 15, 225, 300 Popmusik 225, 235, 237, 300, 312, 553 Popularisierung 171 Populismus 37, 84, 164, 411 Pornographie 552 Post 421 Postmaterialismus 403 Postmoderne 33 postsozialistisches Land 78, 96, 98, 108,

113, 153, 186, 192, 201, 289, 355, 372, 378, 486, 489, 528, 564, 566, 606

Präferenz 235, 312 Pragmatik 571 Pragmatismus 14, 42 Prävention 166, 317 Preiselastizität 509 Presse 31, 52, 55, 58, 60, 61, 68, 73, 75,

78, 79, 82, 85, 92, 93, 95, 96, 97, 98, 102, 105, 107, 115, 153, 154, 155, 158, 161, 181, 186, 188, 191, 192, 193, 196, 198, 202, 204, 206, 207, 210, 211, 236, 246, 259, 267, 285, 298, 325, 326, 328, 330, 334, 339, 340, 343, 345, 353, 356, 357, 361, 363, 365, 366, 371, 375, 384, 410,

Sachregister 371

425, 426, 433, 435, 441, 445, 446, 448, 453, 473, 476, 478, 481, 483, 493, 500, 512

Pressefreiheit 52, 105, 325, 372, 458, 459, 473, 486, 492

Pressegeschichte 31, 55, 58, 73, 78, 82 Pressekonzentration 115, 424, 433, 445,

453 Preußen 60 Primarbereich 127 privater Rundfunk 57, 84, 87, 88, 96, 100,

104, 105, 116, 117, 159, 270, 367, 371, 394, 404, 427, 441, 457, 467, 472, 477

Privathaushalt 149, 540 Privatisierung 138, 373, 405 Privatsphäre 53, 238, 463, 473, 476, 483,

492, 569 PRO 7 87, 100, 500 Produktionsmittel 439 Produktivität 101 Produzent 431 Professionalisierung 14, 337, 346, 510 Profitmaximierung 331 Programmangebot 100, 117, 169, 174,

235, 251, 269, 270 Programmauftrag 104 Programmzeitschrift 453 Promotion 8 Propaganda 8, 27, 56, 91, 110, 165, 166,

181, 326, 346, 361 prosoziales Verhalten 185 Prozess 22, 515, 590 Prozessanalyse 596 Prüfung 457 Psychologe 494 Psychologie 49, 309 psychologische Theorie 279 psychosomatische Faktoren 292 psychosomatische Krankheit 292 Public Private Partnership 373 Publikation 129, 131, 135, 140, 478, 481 Publikum 35, 85, 338 Publizistik 31, 38, 450 publizistische Vielfalt 102, 450 Publizität 485 Q Qualifikation 430

Qualität 85, 88, 101, 103, 135, 269, 316, 328, 359, 509

qualitative Methode 13, 20, 36, 184, 210 Qualitätskontrolle 88, 510 Qualitätssicherung 37, 88, 330, 510 Quantifizierung 328 quantitative Methode 13, 36, 184 Quiz 432 R Rassismus 80, 538 Rational-Choice-Theorie 543 Rationalität 45, 572 Raumordnung 121 Realität 6, 17, 40, 114, 177, 196, 243, 327,

362, 522, 557, 571 Reality-TV 187, 239, 432 Recherche 95, 137, 318, 339, 448, 459 Rechnungslegung 485 Rechtsanwalt 297 Rechtsanwendung 468 Rechtschreibung 107 Rechtsgeltung 148 Rechtsgrundlage 377 Rechtsprechung 476 Rechtsradikalismus 164, 165, 166, 312,

538 Rechtsstreit 464, 494 Rechtsverständnis 466 Redakteur 65, 323 Redaktion 115, 307, 328, 330, 337, 349,

502 Rede 599 Regenbogenpresse 483 Regierung 326, 471, 474, 475, 486, 504,

601 Regierungsamt 398, 399, 400 Regierungsbildung 157 regionale Entwicklung 254, 438 regionale Identität 166 regionale Verflechtung 429 Regionalisierung 307 Regionalpresse 143, 210, 363 Regulierung 238, 387, 389, 390, 416, 423,

442, 454, 471, 474, 475, 502 Reichweite 310, 496 Reliabilität 23 Religion 25, 172, 194, 556 Reportage 74, 114

372 Sachregister

Reporter 74, 101 Repräsentation 353, 408 Repräsentativität 541 Repression 108 Republik Südafrika 179 Revolution 601 Rezeption 49, 81, 87, 93, 109, 116, 146,

168, 172, 187, 199, 201, 215, 216, 221, 222, 223, 227, 229, 236, 237, 239, 242, 246, 247, 250, 251, 261, 268, 269, 271, 272, 273, 274, 276, 282, 283, 284, 286, 291, 294, 295, 299, 300, 301, 304, 305, 310, 312, 313, 316, 341, 384, 497, 501, 519, 524, 526, 527, 537

Rezipient 49, 85, 109, 112, 216, 240, 243, 264, 267, 293, 294, 300, 491, 499, 553

Rhetorik 602, 605 Richtlinie 423, 460, 465, 477 Risiko 456, 480, 553 Risikokommunikation 91, 337, 547, 550,

555 Ritual 365 Rockmusik 312 Rolle 384 RTL 87, 100, 187, 199, 224, 261, 367,

469, 477, 500 Ruhrgebiet 65, 166 Rundfunk 8, 54, 57, 59, 67, 71, 84, 88, 94,

105, 111, 126, 138, 146, 212, 218, 303, 307, 330, 333, 342, 375, 384, 394, 421, 426, 429, 437, 457, 460, 461, 472, 484, 487, 489, 499

Rundfunkanstalt 104, 105, 110, 146, 159, 270, 337, 371, 377, 394, 427, 431, 461, 472

Rundfunk Berlin-Brandenburg 106 Rundfunkprogramm 94, 377, 472 Rundfunkrat 104 Rundfunksendung 59, 94, 307, 499 Russe 268, 506, 593 russische Sprache 594 Russland 108, 113, 186, 192, 201, 355,

372, 486 S Sachsen 62, 79, 245, 429, 531 Sachsen-Anhalt 275 Sanktion 465, 586

SAT 1 87, 100, 500 Satellit 90, 146, 394, 460, 489 Satire 77, 95, 180, 482 Saudi-Arabien 110 Schauspieler 483 Schiedsgerichtsbarkeit 464, 466, 480, 494 Schleichwerbung 502 Schlichtung 464, 466, 480, 494 Schreiben 598 Schrift 551 Schriftsteller 83 Schulbuch 19 Schule 252, 266, 294, 518, 528, 534, 586,

607 Schüler 127, 232, 253, 280, 284, 291, 301,

305, 521, 526, 530, 532, 536, 592 schulische Sozialisation 607 Schulleistung 253, 530 Schulpolitik 607 Schütz, A. 45 Schwangerschaftsabbruch 19 Schweden 157, 357 SED 68 Segregation 268 Sekundarstufe I 127, 530 Sekundarstufe II 530 Selbstbeobachtung 350 Selbstbestimmung 290, 461 Selbstbewusstsein 290 Selbstbild 64, 77, 168, 210, 253, 290 Selbstdarstellung 136, 164, 187, 233, 327,

350, 364, 376, 401, 412, 551 Selbstkontrolle 104, 336, 371, 462, 495 Selbstkritik 364 Selbstmord 362 Selbstorganisation 300 Selbstreferenz 45, 350 Selbstverwaltung 461 Selbstverwirklichung 211 Self-fulfilling Prophecy 308 Semantik 75, 565, 612 Semiotik 38, 42 Sendeform 431, 456 Sensationsjournalismus 98, 110, 473, 476,

492 Separatismus 378 Sexismus 19 Sexualität 53, 304, 505, 552 Show 35, 187, 432, 553

Sachregister 373

Skandal 52, 53, 298, 327, 340, 495 Slowakei 78, 289 SMS 134, 598 Soap Opera 4, 187, 304, 310, 469 Solidarität 120, 361 Sozialdemokratie 62, 65, 70, 79 sozialdemokratische Partei 65 soziale Anerkennung 553 soziale Beziehungen 121, 147, 238, 275,

309, 570, 574, 596, 598 soziale Differenzierung 20 soziale Entwicklung 96 soziale Erwünschtheit 543 soziale Folgen 357, 380, 588 soziale Funktion 44, 347, 519, 532 soziale Gerechtigkeit 208, 314 soziale Integration 48, 260, 275, 593 soziale Konstruktion 18, 162, 208, 295,

314, 349, 393 soziale Partizipation 387 sozialer Konflikt 318, 586 sozialer Raum 144, 230 sozialer Status 291 sozialer Wandel 2, 16, 29, 46, 63, 97, 103,

118, 233, 275, 315, 369, 416, 585, 601, 605

soziale Schließung 275 soziale Sicherung 208 soziales Lernen 301, 313 soziales Milieu 263, 560 soziales Netzwerk 21, 230, 258, 263, 266 soziales Problem 167 soziales Verhalten 578, 585 soziale Ungleichheit 208, 241, 314, 376,

559, 563 soziale Verantwortung 371 soziale Wirklichkeit 18, 44, 613 Sozialisation 244, 265, 300, 393, 519, 533,

578 Sozialisierung 121 sozialistischer Staat 389 Sozialpädagoge 494 Sozialstaat 193 Sozialverträglichkeit 1 Sozialwissenschaft 7, 13, 19, 20, 33, 38,

42, 586, 603, 612 Sozialwissenschaftler 7 soziokulturelle Entwicklung 233 soziokulturelle Situation 72, 591

Soziologe 549 sozioökonomische Lage 540 sozioökonomische Struktur 584 Spanien 195 Spartenkanal 100 Spätaussiedler 268, 593, 594 SPD 111, 340, 383, 396, 398, 399, 400 Spende 340 Spiel 109, 531 Spielfilm 49, 149, 237, 282, 297, 393 Spin Doctoring 412 Sponsoring 499 Sport 67, 69, 162, 175, 227, 271, 272, 334,

353, 366, 428, 479 Sportpolitik 69, 334, 366 Sportpresse 334 Sportwissenschaft 217 Sprachbarriere 593 Sprachcode 558 Sprache 10, 18, 20, 38, 42, 233, 236, 547,

556, 557, 558, 559, 560, 563, 564, 566, 572, 580, 581, 583, 588, 592, 593, 601, 604, 606, 608, 613

Sprachgebrauch 180, 395, 506, 556, 558, 563, 564, 566, 575, 580, 583, 586, 592, 593, 594, 598, 601, 602, 604, 609

Sprachkenntnisse 167 Sprachphilosophie 612 Sprachverhalten 559, 573, 575, 581, 582,

583, 611 Sprachwandel 10 Sprechakt 571, 586 Sprechen 38, 244, 582 Staat 204, 236, 373, 458, 488 Staatenbildung 404 staatliche Einflussnahme 132, 377, 457 staatliche Lenkung 372, 377 Staatsvertrag 460, 472, 484, 487 Stadt 438, 504, 548 Städtebau 548 Stadtplanung 444, 548 Stadtregion 438 Stadtteil 560 Star 553 statistische Analyse 446, 541 statistische Methode 446 Statistisches Bundesamt 242 Stereotyp 64, 158, 201, 293, 297, 514, 579 Stichprobe 546

374 Sachregister

Strafe 56 Strafprozess 99 Strafrecht 468, 487 Straftat 56, 156 Strafverfolgung 545 strategische Planung 451 strategisches Management 428, 440, 441,

451 Strukturalismus 14 Studienabschluss 8 Studium 529 Subjektivität 13, 381 Subkultur 15, 180 Südamerika 80, 92, 361, 387, 388, 402,

410, 470, 555, 607 Sudan 132 südliches Afrika 179, 470 Südostasien 329, 339, 576 Südwestrundfunk 94 Supranationalität 580 Symbol 44, 285, 560 symbolische Politik 382 symbolischer Interaktionismus 45, 560 Symbolismus 44 Systemtheorie 14, 38, 42, 45, 262 T Tageszeitung 53, 61, 73, 85, 93, 115, 143,

153, 162, 171, 182, 186, 190, 191, 193, 197, 198, 204, 206, 207, 208, 246, 250, 267, 298, 340, 342, 348, 353, 361, 365, 445, 452

Talkshow 4, 174, 200, 229, 273, 374, 403, 432

Technik 17, 21, 28, 146, 262, 386, 502 Technikfeindlichkeit 263 Technikfolgen 233, 379, 409 technische Bildung 263 technische Entwicklung 397 technischer Fortschritt 2 technischer Wandel 392 Technologiepolitik 388, 390, 416 Telefon 17, 66 Telegrafie 66, 82, 421 Telekolleg 194 Telekommunikation 138, 147, 387, 388,

389, 390, 394, 405, 416, 439, 460, 471, 474, 475, 487, 489, 490

Textkommunikation 216, 598

Textverarbeitung 127, 216 Theater 401 Theologie 243, 322 Theorie-Praxis 424, 540 Tod 280 Tonträger 215, 225, 235 Tötungsdelikt 156 Tourismus 144, 588 Tradition 33, 307 traditionelle Gesellschaft 44 Transformation 16, 26, 96, 289, 377 transnationale Beziehungen 438 Transparenz 485 Transport 102 Trennungsgrundsatz 502 Trinkverhalten 514 Tscheche 58 Tschechische Republik 96, 289 Tunesien 281 Türke 260, 268, 506, 560, 575, 611 Türkei 159 U Übersetzung 612 UdSSR 56, 186 UdSSR-Nachfolgestaat 108, 113, 186,

192, 201, 355, 372, 486, 566 Ukraine 108 Umfrageforschung 11, 382, 403, 540, 541,

543, 546 Umweltbelastung 348 Umweltberichterstattung 348 Umwelterziehung 508, 607 Umweltpolitik 555 Umweltverträglichkeit 1 Ungarn 289, 489, 564 Universalismus 548, 572, 613 UNO 133 Unterbrecherwerbung 477 Unterhaltung 9, 27, 35, 76, 81, 87, 105,

112, 169, 170, 174, 179, 187, 199, 211, 227, 239, 273, 374, 403, 469

Unterhaltungsindustrie 27, 180, 229, 428, 444

Unternehmen 84, 147, 150, 238, 371, 424, 426, 429, 433, 441, 447, 448, 451, 454, 471, 474, 475, 503, 570, 573, 609

Unternehmensberatung 142 Unternehmensform 426

Sachregister 375

Unternehmensführung 371, 451 Unternehmenskonzentration 424, 426,

433, 445, 453, 455, 457, 460, 484, 488 Unternehmenskultur 448, 550 Unterricht 127, 305, 565 Urbanisierung 438 Urheberrecht 21, 432, 443, 462, 463, 464,

465, 466, 468, 478, 480, 481, 482, 483, 484, 485, 491, 494

Ursachenforschung 362 USA 7, 46, 55, 77, 91, 102, 110, 113, 118,

133, 141, 178, 179, 181, 187, 196, 197, 203, 209, 273, 276, 279, 284, 285, 302, 304, 313, 315, 321, 324, 326, 331, 334, 339, 350, 364, 368, 378, 382, 391, 392, 420, 442, 466, 469, 470, 497, 511, 552, 562

Uses and Gratifications Approach 4, 243, 259, 264, 306

V Vater 611 Verantwortung 344, 347 Verantwortungsethik 344 Verbot 463, 502 Verbraucher 491, 501, 509, 515, 516, 517,

609 Verbraucherschutz 477 Verbrechensbekämpfung 545 Verfassungsänderung 608 Verfassungsgericht 486 Verfassungsmäßigkeit 457, 460, 461, 463,

487, 488 Vergangenheitsbewältigung 130, 195 Vergütung 457, 462, 464, 466, 480, 483,

488, 491, 494 Verlag 98, 111, 115, 129, 135, 140, 433,

445, 452, 453, 481 Verlautbarungsjournalismus 326, 334 Verleger 55, 473 Vermarktung 129, 444, 512 Vernetzung 132, 144, 146, 244, 429 Vernunft 572 Verstehen 109, 280, 286, 534, 547, 589,

602 Vertrauen 324, 335 Vertrieb 102, 443 Verwaltung 397, 461 Verwertungsgesellschaft 485

Video 66, 124, 149, 552 Videokonferenz 600 Videothek 149 Vielvölkerstaat 58, 580 Vietnam 339 Viktimisierung 311 Virtualisierung 122, 479, 554 virtuelle Gemeinschaft 121, 144, 220, 228,

230, 254, 522 virtuelle Hochschule 522 virtuelle Realität 17, 121, 287, 522, 548 Visualisierung 207, 552, 554, 599 visuelle Wahrnehmung 114, 174, 176,

177, 178, 286, 518 Völkerrecht 421, 486 Volksbegehren 193 Volksschule 127 Vorurteil 64, 173, 180, 341 W Wachstum 424, 429 Wahl 35, 157, 373, 386, 392 Wahlgesetz 386 Wahlkampf 382, 383, 396, 398, 399, 400,

402, 409, 412, 417 Wahlverhalten 546 Wahlwerbung 396, 402 Wahrheit 318, 336, 571 Wahrnehmung 17, 49, 93, 121, 201, 269,

273, 284, 285, 288, 296, 299, 353, 398, 399, 400, 516, 532, 535, 536

Wald 182 Warenwert 381 Weber, M. 33, 344 Website 142, 233, 244 Weiblichkeit 295 Weimarer Republik 80, 569 Weissrussland 108 Weiterbildung 194, 430 Weltanschauung 602 Weltbild 185, 230, 522 Weltgesellschaft 21 Welthandel 118, 442 Werbespot 477, 497, 502 Werbeträger 502 Werbewirtschaft 267, 451, 496, 498, 500,

502, 507, 511 Werbung 49, 59, 78, 97, 175, 211, 267,

349, 377, 427, 428, 441, 445, 453,

376 Sachregister

467, 477, 479, 487, 496, 497, 498, 499, 500, 501, 502, 505, 506, 507, 508, 509, 511, 514, 515, 517, 550, 583

Wertorientierung 187, 304, 470, 508, 526, 527

Wertschöpfung 428, 451 Wertwandel 527 Westdeutscher Rundfunk 170, 337 Westeuropa 528 westliche Welt 152 Wettbewerb 89, 98, 100, 104, 117, 137,

202, 259, 270, 371, 423, 424, 426, 433, 437, 445, 446, 450, 453, 456, 481

Widerstandsbewegung 120 Wiedervereinigung 563, 581 Windenergie 343 Wirtschaft 308, 387, 416, 436 wirtschaftliche Lage 105, 202, 425, 441,

451 Wirtschaftlichkeit 377 Wirtschaftspolitik 424, 426 Wirtschaftsraum 78 Wirtschaftsstatistik 213, 425 Wirtschaftszweig 447 Wissen 5, 18, 19, 33, 170, 183, 194, 199,

208, 231, 261, 276, 301, 305, 428, 429, 438, 519, 525, 526, 530, 536, 537, 544, 551, 555, 557, 561, 572, 589, 590, 594, 602

Wissenschaft 33, 129, 140, 337, 481, 547, 603

Wissenschaftler 30, 129, 418 wissenschaftliche Institution 31 Wissenschaftstheorie 42, 306 Wissensgesellschaft 21, 26, 438, 462, 599 Wissenskluft 125, 152, 276, 561 Wissenstransfer 563, 565 Wochenzeitung 73, 165 Wohlbefinden 274 Wortschatz 582 WTO 377, 442 Z ZDF 87, 100, 104, 151, 176, 183, 224,

261, 271, 272, 334, 367, 440, 467, 500, 546

Zeichen 42, 557 Zeitgeist 211

Zeitschrift 63, 77, 166, 211, 215, 274, 295, 352, 428, 435, 441, 453, 481, 483, 505, 512

Zeitung 52, 53, 58, 60, 62, 65, 66, 73, 79, 82, 93, 95, 98, 111, 156, 192, 196, 201, 202, 210, 267, 328, 343, 348, 349, 351, 363, 365, 441, 446, 449, 452, 534

Zeitungswissenschaft 31 Zensur 52, 83, 189, 325, 355, 473, 487,

552 Zielgruppe 109, 136, 175, 249, 263, 310,

503, 506, 511, 517, 527, 583 Zivilgesellschaft 37, 132, 155, 371, 407,

416 Zivilrecht 465 Zufriedenheit 141, 515 Zukunft 146, 230 Zukunftsperspektive 22, 89, 138, 151, 246,

290 Zusatzqualifikation 529 Zuschauer 6, 116, 168, 176, 187, 219, 239,

240, 248, 251, 269, 270, 272, 273, 277, 288, 294, 304, 313, 526

zweite Generation 228 zwischenbetriebliche Kooperation 429 Zwischenkriegszeit 80 18. Jahrhundert 58, 539 19. Jahrhundert 60, 63, 64, 77, 78, 103,

539, 569, 578, 608 20. Jahrhundert 78, 86, 103, 569, 578, 608

Institutionenregister 377

Institutionenregister

Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Kinder und Kinderbetreuung 525

Deutsche Sporthochschule Köln, FB II Geistes- und Sozialwissenschaften, Institut für Sportsozio-logie Abt. Geschlechterforschung 162, 217, 353

Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V. -DISS- 165, 166, 167, 538

Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Graduiertenkolleg "Repräsentation - Rhetorik - Wissen" 50

Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für philosophische Grundlagen kulturwissenschaftlicher Analyse 376

Europa-Universität Viadrina, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für vergleichende Kul-tur- und Sozialanthropologie 228

Fachhochschule Bielefeld, FB Wirtschaft 490

Fachhochschule Fulda, FB Sozial- und Kulturwissenschaften, Fachgebiet Theorie und Praxis sozi-aler Kommunikation 585, 597

Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz Technik - Wirtschaft - Soziales 213

Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz Technik - Wirtschaft - Soziales, Institut für interdis-ziplinäre Wirtschafts- und Sozialforschung 127

Forschungsinstitut für Öffentliche Verwaltung bei der Deutschen Hochschule für Verwaltungswis-senschaften Speyer 397

Freie Universität Berlin, FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Wissenschaftsbereich Er-ziehungswissenschaft und Grundschulpädagogik Arbeitsbereich Philosophie der Erziehung 280, 286

Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Publizistik- und Kom-munikationswissenschaft WE 3 Arbeitsbereich Öffentlichkeitsarbeit 542

Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie 351

Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl Makrosoziologie 197

Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwis-senschaft Bereich Innenpolitik und Systemvergleich Forschungsstelle für Umweltpolitik 348

Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. Zentrum Moderner Orient 132

Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung -HSFK- 393

Hochschulartenübergreifendes Kompetenzzentrum für Genderforschung und Bildungsfragen in der Informationsgesellschaft -KGBI- 214

Hochschule Bremen, FB 01 Allgemeinwissenschaftliche Grundlagenfächer 143, 352, 534

378 Institutionenregister

Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg, Studiengang AV Medienwissenschaft 69, 81

Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsfor-schung 36, 115, 126, 155, 156, 169, 171, 188, 204, 212, 274, 279, 283, 287, 309, 425

Hochschule Vechta, Institut für Erziehungswissenschaft -IfE- Lehrstuhl Pädagogische Psychologie 252, 521

Humboldt-Universität Berlin, Theologische Fakultät, Seminar für Praktische Theologie und Insti-tut für Religionssoziologie und Gemeindeaufbau 172

Institut für Deutsche Sprache -IDS- 560

Institut für Zeitungsforschung 60

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Journalistik II 85

Kompetenzzentrum für Bildungsevaluation und Leistungsmessung -KBL- an der Universität Zü-rich 530

Liechtenstein-Institut 103

Medienpädagogik e.V. 112, 223

Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der Universität Duis-burg-Essen 414

Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft -SRG- Forschungsdienst 218, 234

Technische Universität Berlin, Fak. VII Architektur, Umwelt, Gesellschaft, Institut für Soziologie Fachgebiet Allgemeine Soziologie, insb. Theorie moderner Gesellschaften 599

Technische Universität Berlin, Fak. VII Architektur, Umwelt, Gesellschaft, Institut für Soziologie Fachgebiet Planungs- und Architektursoziologie 444

Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Fachgebiet Germanistik Professur für Germanistische Sprachwissenschaft 233, 240

Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Professur für Allgemeine Psychologie und Arbeitspsychologie 233

Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Professur für Differentielle Psychologie und Diagnostik 233

Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Industrie- und Techniksoziologie 233

Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Sozialisationsforschung und empirische Sozialforschung 233

Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Graduier-tenkolleg "Technisierung und Gesellschaft" 2, 3, 130, 584

Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Allgemeine Erzie-hungswissenschaft Professur für Medienpädagogik 265

Institutionenregister 379

Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften 245

Technische Universität Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften, Institut für Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften Professur für Sozialpädagogik und Sozialisation der Lebensalter 531

Technische Universität Dresden, Fak. Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für VWL, insb. Wirt-schaftspolitik und Wirtschaftsforschung 437

Technische Universität Hamburg-Harburg, FSP 4 Informations- und Kommunikationstechnik Arbeitsgruppe 4-15 Arbeit - Gender - Technik 128, 376

Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Me-dien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Medienwissenschaft 329

Technische Universität Ilmenau, Fak. für Mathematik und Naturwissenschaften, Institut für Me-dien- und Kommunikationswissenschaft Fachgebiet Politikwissenschaft, Medien 316, 380, 422

TNS Infratest Sozialforschung GmbH 545

Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik 323

Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Fach Soziologie Lehrstuhl für Soziologie II 144

Universität Bamberg, Fak. Sprach- und Literaturwissenschaften, Lehrstuhl für Kommunikations-wissenschaft 60

Universität Bayreuth, Fak. 05 Kulturwissenschaften, Facheinheit Soziologie Lehrstuhl für Allge-meine Soziologie 201

Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Institut für Weltgesellschaft Graduiertenkolleg 844 "Weltbegriffe und globale Strukturmuster: Ausdifferenzierung und funktionale Diversifika-tion der Weltgesellschaft" 230

Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung 370

Universität Bochum, Fak. für Geschichtswissenschaft, Historisches Institut Bereich Medienge-schichte 53

Universität Dortmund, Fak. 15 Kulturwissenschaften, Institut für Journalistik 328, 341

Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Geisteswissenschaften, Fach Kommunikationswis-senschaft 124, 600

Universität Duisburg-Essen Campus Essen, FB Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Allge-meine BWL, insb. Personalwirtschaft 573

Universität Erfurt, Max-Weber-Kolleg für kultur-und sozialwissenschaftliche Studien 77

Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, insb. Vergleichende Analyse von Mediensystemen, Kommunikationskulturen 404

Universität Erlangen-Nürnberg, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik II 529

380 Institutionenregister

Universität Freiburg, Philologische Fakultät, Slavisches Seminar 606

Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Ethnologie 349

Universität Hamburg, FB 05 Sozialwissenschaften, Institut für Journalistik und Kommunikations-wissenschaften 330

Universität Hamburg, FB 05 Sozialwissenschaften, Institut für Politische Wissenschaft Teilbereich Regierungslehre 395, 396

Universität Hamburg, FB 07 Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaft, Institut für Germanistik I Deutsche Sprache - Arbeitsbereich Unternehmenskommunikation -arbuk- 588, 609

Universität Hamburg, SFB 520 Umbrüche in afrikanischen Gesellschaften und ihre Bewältigung 591

Universität Hannover, FB Geschichte, Philosophie und Sozialwissenschaften, Historisches Semi-nar 70

Universität Heidelberg, Fak. für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften, Psychologi-sches Institut 216

Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Psychologie 156

Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissen-schaften 452, 503

Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissen-schaften Fachgebiet Kommunikationswissenschaft und Journalistik 333

Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissen-schaften FG Kommunikationswissenschaft, insb. Medienpolitik 160

Universität Hohenheim, Fak. Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissen-schaften Forschungsstelle für Medienwirtschaft und Kommunikationsforschung 264

Universität Jena, Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät, Institut für Geographie Lehrstuhl für Sozialgeographie 307

Universität Kiel, Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Lehrstuhl Psychologie für Pä-dagogen 253

Universität Kiel, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Soziologie Gender Research Group 587

Universität Klagenfurt, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Medien- und Kommunikations-wissenschaft 220

Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 08 Psychologie, Institut für Kommunikations-psychologie, Medienpädagogik und Sprechwissenschaft -IKMS- Abt. Sprechwissenschaft 605

Universität Köln, Heilpädagogisch-Rehabilitationswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Sozio-logie in der Heilpädagogik, Sozialpolitik und Sozialmanagement 544

Universität Köln, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 427 "Medien und kulturelle Kommunikation" 51, 72, 562

Institutionenregister 381

Universität Köln, Philosophische Fakultät, Institut für Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft 72, 86, 302

Universität Köln, Philosophische Fakultät, Psychologisches Institut Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie und Kulturpsychologie 216

Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Seminar für Wirtschaftsin-formatik, insb. Informationsmanagement 449

Universität Konstanz, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Sektion, FB Informatik und Informa-tionswissenschaft Lehrstuhl Informationswissenschaft 231

Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Allgemeine und Spezielle Journalistik 338

Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Empirische Kommunikations- und Medienforschung 69

Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Historische und Systematische Kommunikationswissenschaft 251

Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kulturwissen-schaften 351

Universität Leipzig, Zentrum für Höhere Studien -ZHS- 195

Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Er-ziehungswissenschaft Lehrstuhl für Erziehungswissenschaftliche Medienforschung unter Berücksichtigung der Erwachsenen- und Weiterbildung 275

Universität Mainz, FB 12 Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Abt. Systemanaly-se und Systemvergleich, Wirtschaft und Gesellschaft 430

Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Institut für Politikwis-senschaft 392

Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Institut für Politikwis-senschaft Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte 254

Universität Marburg, FB 19 Geographie, Geographisches Institut 429

Universität Marburg, FB 21 Erziehungswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft 220

Universität München, Fak. für Psychologie und Pädagogik, Institut für Pädagogik Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung 529

Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung 383

Universität Münster, FB 07 Psychologie und Sportwissenschaft, Psychologisches Institut II All-gemeine und Angewandte Psychologie 582

Universität Münster, FB 07 Psychologie und Sportwissenschaft, Psychologisches Institut III Päda-gogische Psychologie, Entwicklungspsychologie, Methodenlehre 561

Universität Münster, FB 07 Psychologie und Sportwissenschaft, Psychologisches Institut IV Sozi-alpsychologie, Persönlichkeitspsychologie und Organisationspsychologie 590

382 Institutionenregister

Universität Münster, FB 14 Geowissenschaften, Institut für Geographie Abt. Sozialgeographie, Politische Geographie 203

Universität Osnabrück, FB 02 Kultur- und Geowissenschaften, Fachgebiet Geographie 506

Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik 529

Universität Passau, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Politikwissenschaft I 419

Universität Potsdam, Philosophische Fakultät, Institut für Germanistik 575

Universität Regensburg, Juristische Fakultät, Lehrstuhl für Strafrecht und Kriminologie 311

Universität Regensburg, Philosophische Fakultät 02 - Psychologie, Pädagogik und Sportwissen-schaft, Institut für Psychologie Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie und Medienpsycho-logie 529

Universität Saarbrücken, Fak. 01 Rechts- und Wirtschaftswissenschaft, FR 1.3 BWL Lehrstuhl für BWL, insb. Organisation, Personal- und Informationsmanagement 447

Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.3 Psychologie AE Sozi-alpsychologie 596, 610

Universität Saarbrücken, Graduiertenkolleg "Interkulturelle Kommunikation in kulturwissen-schaftlicher Perspektive" 574

Universität Siegen, FB 01 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Geschichte, Geographie, Fach Soziologie 268

Universität Siegen, FB 01 Sozialwissenschaften, Philosophie, Theologie, Geschichte, Geographie, Fach Soziologie Lehrstuhl für Soziologie Prof.Dr. Geißler 209

Universität Siegen, FB 05 Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl BWL IV, insb. Marketing 516

Universität Siegen, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 615 "Medienumbrüche" 113

Universität Zürich, Philosophische Fakultät 520

Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Institut für Politikwissenschaft Abt. Innenpolitik, Vergleichende Politik 504

Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Pädagogisches Institut Fach Pädagogische Psycholo-gie II Kognitionspsychologie, Didaktik 256

Université de Genève, Faculté des sciences économiques et sociales, Département de science poli-tique 504

ANHANG

Hinweise 385

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nach-gewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen. Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Doku-mentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher. Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadt-bibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeit-schrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen. Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 4,- Euro, für Hochschulan-gehörige 2,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich.

Zur Benutzung der Forschungsnachweise

Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im For-schungsnachweis genannt ist.

Informations- und Dienstleistungsangebot des Informationszentrums Sozialwissenschaften

Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwis-senschaften (IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis. Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an In-formationsdiensten für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungs-ergebnissen. Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören: • Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und Literaturhinweisen (SOLIS) • Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit • Informationstransfer von und nach Osteuropa • Informationsdienste zu ausgewählten Themen • Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung • Internet-Service

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft Sozial-wissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralar-chiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Um-fragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft Sozialwissenschaft-licher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der „Leibniz-Gemeinschaft“ und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (ab 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informations-transfer von und nach Osteuropa.

Die Datenbanken FORIS und SOLIS FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der

letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Daten-gewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme.

Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bil-dungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschafts-wissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere inter-disziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung, Freizeitfor-schung, Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie.

Bestand der letzten 10 Jahre: über 43.000 Forschungsprojektbeschreibungen Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die

Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SI-DOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozial-wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Erhe-

bung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen wie z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bun-desanstalt für Arbeit (Nürnberg) sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hoch-schulforschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stif-tungen.

SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h.

Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Öster-reich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grau-er Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden.

Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsfor-schung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozial-forschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen.

Bestand: Frühjahr 2005 ca. 315.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000 Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue

Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinsti-tut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinfor-mationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bun-desagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissen-schaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumen-tation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main.

Zugang zu den Datenbanken Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken FORIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflich-tig. Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende Hosts zugänglich: STN International GBI The Scientific & Technical Gesellschaft für Betriebswirt- Information Network schaftliche Information mbH Postfach 24 65 Postfach 81 03 60 D-76012 Karlsruhe D-81903 München Tel. (0 72 47) 80 85 55 Tel. (0 89) 99 28 79-0 www.stn-international.de www.gbi.de/_de An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei zugänglich.

infoconnex - der neue interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jah-respauschalpreise für den Zugang zur Datenbank SOLIS - auch in Kombination mit den Literatur-datenbanken zu Pädagogik und Psychologie (www.infoconnex.de).

Im www-Angebot des IZ bzw. der GESIS steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Daten-banken - ein Ausschnitt aus der FORIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten drei Jahre für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung (www.gesis.org/Information/FORIS/Recherche); dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit, bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine Auf-nahme in FORIS mitzuteilen.

Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ ent-sprechende Rechercheinstrumente wie z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissen-schaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaft-licher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.

Auftragsrecherchen In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Daten-banken FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden The-mengebieten zusammengestellt.

Informationstransfer von und nach Osteuropa Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-West-Kommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftsko-operation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in englischer Sprache erscheint.

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und län-gerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen.

soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: • Allgemeine Soziologie • Berufssoziologie • Bevölkerungsforschung • Bildungsforschung • Familienforschung • Frauen- und Geschlechterforschung • Freizeit - Sport - Tourismus • Gesellschaftlicher Wandel in den neuen Bundesländern • Gesundheitsforschung • Industrie- und Betriebssoziologie • Internationale Beziehungen + Friedens- und Konfliktforschung • Jugendforschung • Kommunikationswissenschaft: Massenkommunikation - Medien - Sprache

• Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie • Kultursoziologie + Kunstsoziologie • Methoden und Instrumente der Sozialwissenschaften • Migration und ethnische Minderheiten • Organisations- und Verwaltungsfor- schung • Osteuropaforschung • Politische Soziologie • Religionsforschung • Soziale Probleme • Sozialpolitik • Sozialpsychologie • Stadt- und Regionalforschung • Technology Assessment • Umweltforschung • Wissenschafts- und Technikforschung

sowiNet - Aktuelle Themen im Internet Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnli-ne Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf Basis der Datenbanken FORIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden sol-che Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen, Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden unter www.gesis.org/Information/SowiNet.

Forschungsübersichten Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art-Reports wer-den in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.

Internet-Service Die Institute der GESIS (Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V.) IZ (Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn) ZA (Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim) bieten unter

www.gesis.org

gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu Informations- und Datenbeständen.

Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer Datenbanken und Informationssammlungen:

• Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunika-tionswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissen-schaft sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen), Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitä-re Forschung oder öffentlicher Bereich). Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die je-weiligen Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyper-link zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die For-schungsdatenbank FORIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO).

• Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Län-dern. Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Na-mensteilen, Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zu-ordnung. Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt (www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE).

• Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschrif-ten, die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Ho-mepage der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Daten-bank SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS ge-speicherten Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere In-formationen zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt ange-fordert werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format abgerufen werden.

Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt über www.gesis.org/Information/Zeitschriften.

Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht:

• die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie

• der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt, Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationa-len Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.

Elektronischer Service des IZ Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet, sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über [email protected]; Textfeld: subscribe iz-telegramm IhrVorname IhrNachname Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben. Für den Newsletter gilt: [email protected]; Text im Betreff: subscribe oenews

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Umfassende und aktuelle Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ inklusi-ve Preisen, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet - alles auf einen Blick unter:

www.gesis.org/IZ/IZ-uebersicht.htm GESIS - Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. Informationszentrum Sozialwissenschaften Abteilung Informationstransfer Lennéstraße 30 in der GESIS-Servicestelle Osteuropa 53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin Telefon: (0228)2281-0 Telefon: (030) 23 36 11-0 Telefax: (0228) 22 81-120 Telefax: (030) 23 36 11-310 e-mail:[email protected] e-mail:[email protected]