konzeption des katholischen familienzentrums und ... · otto-krott-kindergartens, der heutigen...
TRANSCRIPT
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens „Benedictus“
Mai 2016
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 2
Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort – Damit Sie wissen, was wir tun! ..................................................... 4
1.1 Unser Leitbild .............................................................................................................. 5
2. Chronik der Einrichtung ................................................................................. 6
3. Die Rahmenbedingungen ............................................................................... 8 3.1 Der Träger ................................................................................................................... 8 3.2 Der Auftrag des Kindergartens ................................................................................... 8
3.2.1 Der staatliche Auftrag ............................................................................................ 8 3.2.2 Der kirchliche Auftrag ............................................................................................ 8
3.3 Die Öffnungszeiten ..................................................................................................... 9 3.4 Anmeldung und Vergabe von Plätzen ...................................................................... 10 3.5 Die Aufsichtspflicht .................................................................................................... 12 3.6 Die Ferienregelung ................................................................................................... 12
4. Das pädagogisches Konzept ....................................................................... 13 4.1 Die Bedeutung des Spiels ......................................................................................... 14
4.2 Unsere Schwerpunkte in den Bildungsbereichen .................................... 17 5.2.1 Bildungsbereich: Soziale und (inter-)kulturelle Bildung ....................................... 19 4.2.2 Bildungsbereich: Religion und Ethik .................................................................... 20 4.2.3 Bildungsbereich: Kreativität und Phantasie ......................................................... 23 4.2.4 Bildungsbereich: Ökologische Bildung ................................................................ 24 4.2.5 Bildungsbereich: Naturwissenschaftlich-technische Bildung ............................... 25 4.2.5 Bildungsbereich: Musisch-ästhetische Bildung ................................................... 26 5.2.6 Bildungsbereich: Medien ..................................................................................... 27 4.2.7 Bildungsbereich: Bewegung / Mathematische Bildung ....................................... 29 4.2.8 Bildungsbereich: Sprache und Kommunikation ................................................... 34 4.2.9 Bildungsbereich: Körper, Gesundheit und Ernährung ......................................... 37
5. Kinder unter drei Jahren ................................................................................. 40 5.2 Übergänge gestalten / Eingewöhnungsphase .......................................................... 44 Kinder unter drei Jahre ...................................................................................................... 45 Kinder im Kindergartenalter ............................................................................................... 45
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 3
5.3 Unser Bild vom Kind ................................................................................................. 47 5.4 Teil-offene Arbeit ....................................................................................................... 47 5.5 Der Übergang von der Kita zur Schule ..................................................................... 48 5.6 Die Kinderkonferenz – Partizipation von Anfang an ................................................. 50
6. Die Elternarbeit .............................................................................................. 51 6.1 Die Eltern – wichtige Partner für unsere Arbeit ......................................................... 51 6.2 Der Elternbeirat § 9 KiBiz .......................................................................................... 52 6.4 Formen der Elternarbeit ............................................................................................ 54
7. Die Rolle der Erzieherin ................................................................................ 55 7.1 Beobachten und Dokumentieren .............................................................................. 55 7.2 Prinzipien der Beobachtung ...................................................................................... 56
8. Und was Sie sonst noch wissen sollten ..................................................... 57
8.1 Die Kleidung Ihres Kindes ......................................................................................... 57 8.2 Der Gesundheit Ihres Kindes zuliebe ....................................................................... 57
9. Das Team und seine Schwerpunkte ............................................................ 58 9.1 Wie wir im Team zusammen arbeiten ....................................................................... 58 9.2 Klausurtage ............................................................................................................... 59 9.3 Dienstbesprechungen ............................................................................................... 59 9.4 Gruppenleiterteam / Kleinteams ............................................................................... 59 9.5 Fortbildungen ............................................................................................................ 59 9.6 Ausbildung ................................................................................................................ 59
10. Vernetzung der Einrichtung ....................................................................... 60
11. Kooperation mit anderen Institutionen: .................................................... 61
12. Wie wir unsere Qualität sichern und weiterentwickeln ............................ 62 12.1 Beschwerdemanagement .......................................................................................... 62
13. Schlusswort ................................................................................................. 64
14. Literaturverzeichnis .................................................................................... 65
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 4
1. Vorwort – Damit Sie wissen, was wir tun! Lieber Leser, liebe Leserin,
Wir freuen uns über Ihr Interesse an unserer Einrichtung.
Unsere dreigruppige katholische Tageseinrichtung für Kinder liegt in Kaarst an der
Karlsforsterstraße 38. Der Träger dieser Einrichtung ist der Kirchengemeindeverband
Kaarst/Büttgen. Ansprechpartnerin für alle Fragen vor Ort ist die Leitung Frau Bücheleres.
Mit dieser Konzeption möchten wir Ihnen einen Überblick über unsere Einrichtung und über unsere
pädagogische Arbeit und Zielvorstellungen geben. Sie ist über einen langen Zeitraum hin
entstanden. Alle in der Einrichtung arbeitenden Personen waren an der Konzeptionsentwicklung
beteiligt. Das Konzept ist eine schriftliche Darstellung und Zusammenfassung unserer
Diskussionen, Ziele und Wertvorstellungen, welche die momentane Situation in unserer
Einrichtung darstellt, damit Sie wissen, was wir tun. Konzeptionsentwicklung ist und bleibt ein
dynamischer Prozess. Das heißt in einem offenen Dialog mit Träger, Eltern und Erziehern dient
dieses Schriftstück einer beständigen Reflektion und Weiterentwicklung der Arbeit. Die großzügige
Gestaltung der Räumlichkeiten und das Prinzip der individuellen Betreuung bieten dem
pädagogischen Fachpersonal alle Möglichkeiten einer guten, ganzheitlichen Elementarpädagogik.
Wir möchten die Kinder liebevoll in ihrer Entwicklung begleiten und ihnen Halt und Anregung
geben.
„Solange die Kinder klein sind, gib ihnen tiefe Wurzeln.
Wenn sie älter geworden sind, gib ihnen Flügel“ Indisches Sprichwort
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 5
1.1 Unser Leitbild „Vom Eintopf, der gescheiter machte“
In einer Zeit, in der das Salz so kostbar wie Gold war, wollten die Bewohner einer kleinen Stadt
einmal ein besonderes Fest feiern. Es sollte mit dem gemeinsamen Essen beginnen. Fleisch,
Gemüse und Kartoffeln gab es genug, und auch der riesige Kessel für den Eintopf war da. Ein
Tütchen Salz jedoch, nur eine Messerspitze voll, sollte jeder selbst mitbringen und in den Kessel
schütten. Da war aber jemand, der dachte sich: Wenn ich grob gemahlenes Mehl nehme, merkt
das niemand, und ich habe mein Salz gespart! Er war nicht der Einzige, der so dachte. Auch sein
Nachbar links überlegte nicht lange, und der gegenüber spielte mit dem gleichen Gedanken, und
schließlich waren sie alle zu demselben Ausweg gekommen, alle , die sich jetzt ausschöpfen
ließen und sich an die langen Tischen setzten und zu löffeln anfingen. Wie fade das schmeckte!
Schon wollte der Erste seinen Mund zum Schimpfen auftun. Da besann er sich noch rechtzeitig
und schluckte Wortbrocken und Fleischbrocken zusammen hinunter. Doch wollte er sich
wenigstens die enttäuschten Gesichter der anderen gönnen. Aber auch diese sahen jetzt vorsichtig
im Kreise herum, und jeder begriff, senkte den Kopf, schwieg, aß weiter und war sehr beschämt.
Bis plötzlich der Bürgermeister aufstand – jetzt wurde es noch stiller, denn alle hörten sogar mit
dem Schlucken auf. Augenzwinkernd sagte der alte Mann: „Also, dieser Eintopf, meine ich,
schmeckt, als sei das Salz nicht gleichmäßig verteilt! Das nächste Mal, meine ich, muss besser
umgerührt werden! Gescheiter freilich, gescheiter hat uns dieser Eintopf heute, meine ich, schon
gemacht.“
„Seid gut zueinander,
habt ein Herz füreinander
und lebt miteinander“ nach Epheser 4,32
Unsere Leitsätze:
Um der „Suppe“ die richtige Würze zu verleihen, geben alle Kinder, Eltern, Mitarbeiterinnen und
der Träger ihr “Salz“ dazu.
Alle leben ein gutes, soziales Miteinander auf der Basis des christlichen Glaubens.
In unserem katholischen Familienzentrum sind wir Wegbegleiter für Eltern und Familien.
Wir verstehen uns als Ort der Begegnung.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 6
2. Chronik der Einrichtung
Unsere Einrichtung wurde 1973 von der Stadt Kaarst gebaut und unter der Trägerschaft der Kath. Pfarrgemeinde St. Martinus
Kaarst in Betrieb genommen. Der Kindergarten steht auf Kirchenland in unmittelbarer Nähe des
alten Pastorates und des Marienhauses, heute Hospiz.
Im April 1974
wurde die noch dreigruppige Einrichtung eingeweiht und erhielt den Namen
Otto – Krott. Im September des gleichen Jahres konnte die 4. Gruppe eröffnet werden. In den vier
Gruppen wurden 100 Kinder im Alter von 3 – 6 Jahren betreut.
Im September 1998
wurde im Rahmen einer Qualifizierung eine Gruppe des Kindergartens in eine Tagesstättengruppe
umgewandelt. Die Einrichtung hat nun drei Regelkindergartengruppen mit 25 und eine
Tagesstättengruppe mit 20 Kindern. Die Gesamtbelegung der Einrichtung lag nun bei 95 Kindern.
Im Oktober 2000 wurde der Otto-Krott-Kindergarten bei fortlaufendem Kindergartenalltag umgebaut. Die Einrichtung
erhielt einen Anbau, in dem eine Wirtschaftsküche und eine Kinderküche untergebracht wurden
sowie moderne Waschräume, einen weiteren Nebenraum und einen größeren Flur mit Spielecken.
Im Jahre 2001
wurde im Außengelände ein neues, großes Kletter- und Spielhaus errichtet.
Im Frühjahr 2002
erfolgte die Umgestaltung des Außengeländes zu einem erlebnisreichen Spielplatz mit Berg und
Tunnel.
Im November 2004
wurde im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung eine weitere Gestaltung des Außengeländes zu
einem naturnahen Gelände mit einem Weidendorf und einem Sitzatrium durchgeführt.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 7
Sommer 2007
Der Roncalli Kindergarten wurde geschlossen, Kinder und Mitarbeiter zogen in die Räume des
Otto-Krott-Kindergartens, der heutigen Benedictus –Kita. Die Mitarbeiterinnen der drei katholischen
Kindergärten in Kaarst wurden so in zwei Teams neu gemischt.
Sommer 2008 Die Kitas in Büttgen, Vorst und Holzbüttgen wurden zu katholischen Familienzentren ernannt.
Ebenso St. Martinus und der Benedictus. Das KiBiz (Kinderbildungsgesetz) trat in Kraft. In
unserem Haus wurden erstmalig Kinder unter drei Jahren betreut.
2009
Das katholische Familienzentrum, wie auch die vier weiteren Tageseinrichtungen für Kinder gehen
in den Kirchengemeindeverband Kaarst/Büttgen über.
2012
erfolgreiche Rezertifizierung als Kath. Familienzentrum
2012/2013
Um- und Anbau im laufenden Betrieb, um den Anforderungen der Betreuung für Kinder unter drei
Jahren gerecht zu werden
2013/2014 Umgestaltung der gesamten Außenanlage mit feierlicher Einweihung im Sommer 2014
2014/2015
Weiterentwicklung der Einrichtung zum zertifizierten Bewegungskindergarten.
Am 23.Oktober 2015 haben wir das Gütesiegel erhalten.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 8
3. Die Rahmenbedingungen
3.1 Der Träger Der Träger dieser Einrichtung ist der Kirchengemeindeverband Kaarst/Büttgen
3.2 Der Auftrag des Kindergartens Da es sich bei unserer Einrichtung um eine katholische Einrichtung handelt, basiert unsere Arbeit,
wie bereits unser Leitbild zeigt, auf zwei Auftragsformen:
3.2.1 Der staatliche Auftrag Der Kindergarten ist eine sozialpädagogische Einrichtung und hat neben der Betreuungsaufgabe
einen eigenständigen Erziehungs- und Bildungsauftrag als Elementarbereich des Bildungssystems.
Die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes und die Beratung und die Information
der Erziehungsberechtigten sind von wesentlicher Bedeutung.
Der Kindergarten ergänzt und unterstützt dadurch die Erziehung des Kindes in der Familie.
Bei der Festlegung der Öffnungszeiten sind das Kindeswohl und die Lebensbedingungen der
Erziehungsberechtigten zu berücksichtigen.
Die gesetzliche Grundlage bildet das KiBiz (Kinderbildungsgesetz) in seiner letzt gültigen Fassung.
3.2.2 Der kirchliche Auftrag Der katholische Kindergarten hat über den gesetzlichen Erziehungs- und Bildungsauftrag hinaus
die Aufgabe, Kinder für Glaubensinhalte zu interessieren, durch Angebote der religiösen Erziehung
Glauben für sie erlebbar zu machen, so dass sie sich darin eingebunden und geborgen fühlen.
Die Kinder machen hier ihre ersten elementaren Glaubenserfahrungen und bekommen die
Bedeutung christlicher Feste vermittelt.
Der Auftrag besteht darin, dass die Kinder den elementaren und aktuellen Grundbezug Gottes zum
Menschen und des Menschen zu Gott im täglichen Zusammensein mit anderen Kindern und den
Erzieherinnen erleben und erfahren. Die Religionspädagogische Arbeit in unserem Hause wird
unter Punkt 4 „Das pädagogische Konzept“ ausführlich dargestellt.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 9
3.3 Die Öffnungszeiten Unsere Einrichtung ist Montags bis Freitags von 7.30 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet. 25 Std. Betreuung: 7.30 Uhr – 12.30 Uhr 35 Std. Betreuung (geteilt): 7.30 Uhr – 12.30 Uhr und 14.30 Uhr – 16.30 Uhr 35 Std. Betreuung (Block): 7.30 Uhr – 14.30 Uhr 35 Std. Betreuung (Flexibel): 7.30 Uhr – 12.30/14.30/16.30 Uhr 45 Std. Betreuung: 7.30 Uhr – 16.30 Uhr
Je nach Buchungszeit gelten folgende Bring- und Abholzeiten:
Um 9.00 Uhr wird die Eingangstür geschlossen.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 10
3.4 Anmeldung und Vergabe von Plätzen Das Kath. Familienzentrum ist eine Einrichtung zur Betreuung und Bildung von Kindern im Alter
von 2 Jahren bis zum Schuleintritt. Die Aufnahme erfolgt in Kooperation mit dem Jugendamt der
Stadt Kaarst und den Tageseinrichtungen für Kinder aus der Pfarreiengemeinschaft
Kaarst/Büttgen, sowie den anderen Tageseinrichtungen aus dem Stadtgebiet Kaarst.
Nach Absprache haben Sie die Möglichkeit, unsere Einrichtung und das Team kennen zu lernen
und ihr Kind anzumelden.
Im August eines jeden Jahres wird für das nächste Kindergartenjahr das Aufnahmeverfahren über
die Stadt Kaarst neu eröffnet. Hierzu holen Sie im Jugendamt der Stadt Kaarst das aktuelle
Anmeldeformular ab. Am Anfang eines jeden Kalenderjahres findet die Platzvergabe statt.
Aufnahmekriterien für die katholischen Kindertagesstätten in Kaarst sind:
• Aufgenommen werden vorrangig Kinder aus dem Wohnbereich des
Kirchengemeindeverbandes Kaarst/Büttgen
• Da die Einrichtung in der Trägerschaft der Katholischen Kirche steht, werden vorrangig
katholische Kinder aufgenommen.
• Ältere Kinder sollten grundsätzlich vorrangig aufgenommen werden.
• Resultierend aus den vorgenannten Kriterien sollten mit Vorrang aufgenommen werden:
o Kinder alleinerziehender Elternteile
o Kinder aus Familien mit mehr als 3 Kindern
o Geschwisterkinder
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 11
Anfang August erfolgt die Aufnahme der neuen Kinder. Ein Kindergartenjahr gleicht dem Schuljahr
vom 1. August bis zum 31. Juli des folgenden Jahres.
Vor Beginn der Kita-Zeit bieten wir Informationsveranstaltungen an, um wichtige Hinweise und
Unterlagen zum Besuch des Familienzentrums zu geben. Für Kinder und Familien beginnt die
Kontaktaufnahme zur Einrichtung bereits mit der Anmeldung.
Eingewöhnungsphase
Um den Übergang von Familie zum Kindergarten so behutsam wie möglich durchzuführen, bieten
wir in Absprache mit den Eltern eine ganz individuelle Eingewöhnungsphase, die im weiteren
Verlauf der Konzeption noch näher beschrieben wird.
Der Besuch des Kindergartens endet mit dem Beginn der Schulpflicht.
Wollen Sie Ihr Kind vorher abmelden, so kann dies nur schriftlich mit einer Frist von 6 Wochen
geschehen. In den letzten drei Monaten des Kindergartenjahres, das am 31. Juli endet, können
Abmeldungen nur zu diesem Termin erfolgen.
Die Festsetzung der Beiträge erfolgt aufgrund einer „Selbsteinschätzung“ Ihres Einkommens. Der
Jahresbeitrag wird in 12 Monatsteilbeträgen vom Jugendamt erhoben.
Für das Mittagsessen ihres Kindes erheben wir einen Betrag von 50,00 Euro im Monat. Diese
„Essenspauschale“ enthält ein Mittagessen mit Getränk und Nachtisch. Der Betrag ist bargeldlos
an die Rendantur Neuss zu überweisen. Hierzu schließen Sie einen zusätzlichen Vertrag und füllen
ein Formular zur Einzugsermächtigung für die Rendantur aus.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 12
3.5 Die Aufsichtspflicht Unsere Aufsichtspflicht beginnt, sobald die Erzieherin das Kind persönlich in Empfang genommen
hat.
Die Aufsichtspflicht endet, wenn Sie oder eine von Ihnen bevollmächtigte Person (ab 12 Jahre) Ihr
Kind abholt. Bitte geben Sie uns morgens bis 9.00 Uhr darüber Bescheid. Während der Bring- und
Abholphase achten Sie bitte, im Interesse Ihres Kindes und zur Sicherheit aller Kinder darauf, dass
die Eingangstür geschlossen ist.
Aus Sicherheitsgründen ist die Eingangstüre außerhalb der Bring-und Abholzeiten geschlossen.
Über die Klingelanlage, rechts neben unserem Briefkasten, erreichen Sie die Gruppen oder das
Büro. Bitte klingeln Sie nur 1x, da sonst die Gegensprechanlage mit automatischer Türöffnung
nicht funktioniert.
Jede Gruppe hat ein Mobiltelefon mit eigener Rufnummer, so dass Sie tagesaktuell bis 8.30 Uhr
Informationen an die jeweilige Gruppe weiterleiten können.
Gruppe Kunterbunt: 02131/7393713
Rote Gruppe: 02131/7393714
Regenbogengruppe: 02131/68258
Büro: 02131/69492
Achten Sie bitte darauf, dass das Kind sich von einer Aufsicht führenden Erzieherin verabschiedet.
3.6 Die Ferienregelung In Absprache mit dem Familienzentrum St. Martinus werden die Schließungszeiten während der
Schulferien im Sommer abgesprochen. In den Sommerferien beträgt die Schließungsdauer drei
Wochen (15 Tage).
Weitere Schließungstage werden rechtzeitig per Aushang bekannt gegeben.
Wer für die angegebenen Ferienzeiten eine Betreuung für sein Kind benötigt, wende sich bitte an
die Leitung, damit durch die kooperierende Einrichtung eine Betreuung der Kinder gewährleistet
werden kann. Beachten Sie hierzu auch die Kriterien zur Vergabe eines Notfallplatzes.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 13
4. Das pädagogisches Konzept Der gesetzliche Auftrag unseres katholischen Familienzentrums besteht aus den beiden
Schwerpunkten „Bildung und Betreuung“.
Beide Schwerpunkte sind in der Praxis untrennbar und stets miteinander zu vernetzen.
Vorab gehen wir auf die Bedeutung des freien Spiels ein. Im weiteren Verlauf unserer Konzeption
stellen wir unsere pädagogischen Ziele und Schwerpunkte exemplarisch an den verschiedenen
Bildungsbereichen dar.
In der Pädagogik gibt es unterschiedliche Ansätze. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die
pädagogische Arbeit in unserer Einrichtung nach dem „Situationsorientierten Ansatz“ Schritt für
Schritt weiter hin zum „Teiloffenen Konzept“. Die Kinder haben die Möglichkeit, ihren „Lebensraum
Kindergarten“ mit zu gestalten. Jedes Kind hat unterschiedliche Bedürfnisse, Neigungen und
spezielle Vorlieben. Daher muss es genügend Freiräume geben, um die Ideen der Kinder zu
verwirklichen. In einer anregungsreichen Umgebung wird das Kind mit seinen Erfahrungen, mit
seinen Ideen und Interessen wahrgenommen. Erzieher und Kinder handeln gemeinsam. Um
unseren Kindern Struktur und Orientierung zu geben, haben wir Stammgruppen mit konstanten
Bezugspersonen.
Um 9 Uhr treffen sich alle Kinder mit ihren Erziehern in ihrer Stammgruppe zum Morgenkreis. Nach
einem Begrüßungslied wird der Tag mit den Kindern besprochen. Angebote, die die Erzieher
geplant haben, werden vorgestellt und die Kinder können sich dafür anmelden. Dazu heften sie ihr
Foto an ein entsprechendes Symbol auf einer Magnettafel. Aber auch die Kinder haben die
Möglichkeit, ihre Wünsche für den Tag zu äußern, oder erzählen von ihren Erlebnissen. Die Kinder
können hier ihr Mitspracherecht wahrnehmen und Gemeinschaft erleben, auch die Kinder unter 3
Jahren.
Angebote und Projekte werden gemeinsam mit den Kindern geplant und durchgeführt (gelebte
Partizipation). Sie entsprechen so ihren Wünschen und Bedürfnissen. Angebote und Projekte
finden auch gruppenübergreifend statt, z. B. Kreativangebote, Frühstücksvorbereitung,
Bewegungsangebote.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 14
4.1 Die Bedeutung des Spiels In unserer Einrichtung wird dem Freispiel/Spiel eine entscheidende Bedeutung für die emotionale,
motorische, kognitive, sprachliche und soziale Entwicklung zugeschrieben. Während des Freispiels
haben die Kinder die Gelegenheit zum Entdecken, Erkennen, Schaffen und Gestalten, zum
Betrachten, Nachmachen und Selbsterfinden. Das Kind setzt sich im Spiel mit seiner Umwelt
auseinander. Spielerisch erwirbt es neue Fähigkeiten und lernt, sie auszuprobieren. Das Spiel
dient dem Aufbau sowie der Weiterentwicklung der Persönlichkeit. Es bildet die Basis für den
Erwerb wichtiger Lernprozesse und hilft den Kindern, sich in ihrer Welt zu orientieren, sie zu
begreifen und zu erleben. Das Kind hat die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wann es eine
Aktivität beginnt und (in der Regel) wann es sie beenden möchte. Es kann Freude an eigenen
Gestaltungen, sowie Kreativität und Phantasie entwickeln. Das Kind lernt, sich durch Motorik,
Mimik, Gestik und Sprache zu äußern. Im Freispiel erfährt es, sich durchzusetzen, zu verzichten,
zu helfen und Rücksicht zu nehmen. In Konfliktsituationen lernt es, Probleme zu differenzieren und
Lösungen zu suchen bzw. zu erkennen. Kinder üben Spiele ihrer selbst willen aus und sind frei von
Zwängen oder externen Zwecken. So fördern wir die Sozialkompetenz.
Während des Freispiels ist die Erzieherin Spielleiterin, Impulsgeberin, Ansprechpartnerin,
Zuhörerin, Beobachterin, Trösterin, Konfliktbegleiterin, Entwicklungsbegleiterin, Beraterin, Vorbild
und Spielpartnerin. Das Freispiel wird durch feste Punkte im Tagesablauf wie z.B. der Morgenkreis,
die Mahlzeiten, die Mittagsruhe, etc. unterbrochen.
Ansonsten finden während des Freispiels Angebote statt, in denen gezielt die Entwicklung der
Kinder gefördert wird, z.B. Bastelangebote, Experimente, Sinnesübungen, Geschichten,
Bewegungsangebote und vieles mehr. Soweit das Wetter es zulässt, ist das Freispiel im Freien ein
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 15
fester und beliebter Bestandteil unseres Alltags. Das Außengelände bietet den Kindern die
Möglichkeit, Bewegungen zu koordinieren, Kräfte zu messen, Fähigkeiten einzuschätzen und ihre
Grenzen zu erkennen. Das Erreichen immer neuer Ziele vermittelt den Kindern das Gefühl der
Selbstständigkeit. Das Selbstbildungspotential der Kinder wird angesprochen.
Die Bedeutung des Spiels wird leider oft unterschätzt. Das Kind spielt ja „nur“ und kann dabei jederzeit unterbrochen werden. In Wahrheit geschieht aber
durch das Spiel und situationsbezogenes Arbeiten im Kindergarten die fundamentalste Form von
Lernen und Bilden. Im Spiel werden die Fähigkeiten entwickelt, die Kinder zur Bewältigung
aktueller und künftiger Lebenssituationen benötigen. Spiel = Lernen = Arbeit
„Spiel ist nicht Spielerei.
Es hat hohen Ernst und tiefe Bedeutung“ Ernst Fröbel
• Spiel als Grundlage für Erfahrung in allen Bereichen
• Kinder erfahren ihre Umwelt und sich selbst
• Kontakte knüpfen
• Selbsterfahrung „Kräfte messen“, „eigene Grenzen erkennen“ und evtl. erweitern
• Mit Kritik umgehen lernen
• Kind sein dürfen
• Spiel als Rückzugsmöglichkeit, um sich selbst zu finden
„Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“. Friedrich Schiller
Freies Spiel bedeutet:
Freie Wahl:
• des Spielpartners
• des Spielortes
• des Spielmaterials
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 16
Die Kinder bestimmen die Dauer ihres Spiels und entwickeln so ihr eigenes Zeitgefühl und ihren
eigenen Rhythmus. Daher brauchen die Kinder eine Umgebung, die vielfältige Anregungen und
Spielräume für das Spielen allein und mit anderen bietet.
In unserem Familienzentrum finden sie hierzu Spielmöglichkeiten:
• Im Kreativbereich
• Im Flur
• In der Turnhalle
• Im Ruheraum
• Im Außengelände
• In der „Leseecke“
• Im Rollenspielbereich
• In den Nebenräumen
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 17
4.2 Unsere Schwerpunkte in den Bildungsbereichen Vorschulerziehung beginnt mit der Geburt, und sie wird später ergänzt durch die so genannte
Elementarerziehung im Kindergarten. Hier werden die Kinder auf das Leben vorbereitet und
besonders durch individuelle Angebote gefördert. Die Zusammenarbeit mit dem Elternhaus ist für
uns wichtig und notwendig.
(vergleiche Bildungsgrundsätze)
Sprache und
Kommunikation
Religion und Ethik
Körper, Gesund -heit und
Ernährung
Medien
Soziale und (inter-)kulturellle
Bildung
Musisch- ästhetische
Bildung
Ökologische Bildung
Bewegung
Mathematische Bildung
Naturwissen -schaftlich- technische
Bildung
Sozialko
mpe
tenz
Sach- und Methodenkompetenz
Selbst kompetenz
Das Kind stehtim Mittelpunkt
Gesellschaftliche Teilhabe
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 18
Um unsere Bildungsziele zu erreichen, begleiten, fördern und fordern wir die Kinder in den
folgenden Entwicklungsbereichen.
• Sozialer Entwicklungsbereich – (Erfahrung im Umgang mit anderen)
• Sensorischer Entw. – (über die Sinne, Augen, Ohr,…)
• Motorischer Entw. – (über die Bewegung)
• Ästhetischer Entw. – (über das Erleben von Schönem)
• Kognitiver Entw. – (über den Verstand)
• Sprachlicher Entw. – (über das gesprochene und gehörte Wort)
• Mathematischer Entw. – ( über Vergleichen und Ordnen von Mengen)
Die Kinder sollen in unserer Einrichtung die Möglichkeit bekommen:
• Ihre Kreativität zu entdecken, auszuleben und weiterzuentwickeln
• Im Spiel in verschiedenen Bereichen Erfahrung zu sammeln
• Ihrem Bewegungsdrang nachzugehen
• Soziale Kontakte zu entdecken und zu pflegen
• Erlebtes zu verarbeiten (durch Zeit, Zulassen von verschiedenen Raum- und
Ausdrucksformen usw.)
• Vertrauen zu Erwachsenen zu entwickeln, die nicht zur Familie gehören
• In ihren verschiedenen Ausdrucksformen ohne Wertung akzeptiert zu werden
• Ihre Eigenverantwortung zu entwickeln
• Konflikte durchzustehen und Lösungsmöglichkeiten zu erlernen
• Entscheidungen zu treffen und dabei auch zu bleiben
• Emotionen bei sich selbst wahrzunehmen und zulassen zu können
• Selbst dafür zu sorgen, dass es ihnen gut geht ( gesunder Egoismus)
• Zu erleben, dass sie sich miteinander durch Umgangsformen, Esskultur und schönen
Raumgestaltung einfach wohler fühlen
• Sich als Persönlichkeit mit Grenzen und Fähigkeiten zu erfahren, sich so wie sie sind zu
mögen und gemocht zu werden, ihre kognitiven Fähigkeiten durch Bereitstellen
verschiedener Materialien und Lernanreize sowie durch das Fachwissen der Erzieherinnen
zu fördern
• Das Recht auf eigene Meinung und Entscheidung zu erfahren
• Regeln gemeinsam zu erarbeiten, das Recht auf Mitbestimmung haben und so zu einem
gelebten Demokratieverständnis zu kommen (Partizipation)
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 19
„Wenn du mit anderen ein Schiff bauen willst,
so beginne nicht, mit ihnen Holz zu sammeln,
sondern wecke in ihnen die Sehnsucht
nach dem großen, weiten Meer“ Antoine de Saint-Exupery
5.2.1 Bildungsbereich: Soziale und (inter-)kulturelle Bildung Die vorgenannten Ziele gelten ganz speziell für jedes einzelne Kind als Individuum. Gleichwertig
steht aber die Förderung des sozialen Lernens daneben. Die Kindertagesstätte ist oft der erste Ort,
in der dauerhafte soziale Beziehungen außerhalb der Familie erlebt werden, und in der dann auch
die Weichen für einen befriedigenden und bereichernden Umgang miteinander gestellt werden.
Auch hier möchten wir wieder stichpunktartig eine Auflistung der Ziele geben, deren Erreichung wir
den Kindern ermöglichen wollen.
• Erste außerfamiliäre Kontakte und Erfahrungen
• Zurechtfinden in der Gruppe, Vertrauen entwickeln
• Erleben der Gruppe als Schutz
• Erleben der Gruppe als Ort, an dem gelernt wird, Konflikte und Auseinandersetzungen
auszutragen
• Erfahrungen sammeln und einordnen, dass Dinge unter Umständen anders geregelt
werden als zu Hause
• Für einige Kinder eine Art „Ersatzfamilie“
• Kritischer Umgang mit kulturellen Werten (Bräuchen) aus unserem speziellen Kulturraum
• Bedürfnisse spüren, äußern, aber auch zurückstellen können und für Bedürfnisse anderer
offen sein
• Lernen durch Nachahmung (im positiven Sinne)
• Anerkennung von „Anderssein“ – Toleranzentwicklung
• Teilen zu lernen, sowohl von materiellen Werten (z. B. Spielmaterial) als auch ideellen
Werten (Gefühle, Zeit usw.)
• Gemeinsames Erarbeiten von Regeln und Einsicht in den Sinn und die Notwendigkeit
derselben
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 20
• Probleme und Zusammenhänge erkennen lernen und nach kreativen Lösungen suchen
(keine Gewalt)
• Vertrauen von Seiten der Erzieherin erleben, dass sie dem Kind zutraut, einen Konflikt
alleine lösen zu können
• Entwicklung zur Eigenverantwortung und des Gerechtigkeitssinnes
• Zeit zu haben, Kompromisse zu finden
• Zeit zu haben, um eigene Neigungen zu entdecken und ausleben zu dürfen- mit der
Einschränkung, dass die eigene Freiheit da aufhört, wo die des Anderen anfängt (M.M.)
4.2.2 Bildungsbereich: Religion und Ethik
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 21
Wie wir im Katholischen Familienzentrum religionspädagogisch arbeiten:
Kinder bekannt machen mit Gott
• Von Gott erzählen
• Mit Gott sprechen (beten)
• Über Jesus reden
• Christliche Feste feiern
• Kirche erfahren (den Raum
und die Gemeinschaft)
• Anteil am eigenen Glauben
geben
• Gottesdienst feiern
Kindern Liebe schenken
• Sie annehmen, wie sie sind
• Helfen, Talente zu entwickeln,
Grenzen setzen.
• Ein Beziehungsangebot machen
• Verantwortung übertragen
• Ernstnehmen von Gefühlen und
Fragen
• Geborgenheit spüren
Mit Kindern Schöpfung erleben
• Den Kreislauf des Lebens
und der Natur beobachten.
• Bewusster Umgang mit den
Gaben der Natur
Mit Kindern andere Religionen kennen
Lernen
• Sitten und Gebräuche kennenlernen.
• Über andere Religionen sprechen
• Den Glauben anderer wertschätzen
• Feste anderer Religionen kennen
lernen
Mit Kindern hoffen
• Trösten
• Mut machen
• Trauern
• Sich freuen
Kindern christliche Werte vermitteln
• Nächstenliebe
• Einander Helfen
• Treue
• Verzeihen
• Verlässlichkeit
• Einander Vertrauen
• Sich versöhnen
• Verantwortung für einander
übernehmen
• Ehrlichkeit
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 22
Wir möchten mit den Kindern in der Gemeinschaft den Glauben erleben, um ihnen Orientierung zu
geben. Wir wollen den Kindern ein Vorbild sein und ihnen so christliche Werte vermitteln. Durch
biblische Geschichten, Zeichen und Symbole lernen sie unseren Glauben kennen. Wir feiern
gemeinsam die Feste des Kirchenjahres. Feste wie St. Martin, Nikolaus und Weihnachten werden
gemeinsam als Höhepunkte vorbereitet und gefeiert, wobei der religiöse Inhalt des Festes im
Vordergrund steht
Christlich orientierte Wertvorstellungen sind uns wichtig und sollen im alltäglichen Tun miteinander
erfahrbar gemacht, gelebt und verinnerlicht werden. In unserer religionspädagogischen Arbeit
gehen wir von der Lebenssituation der Kinder aus. Diese wird oftmals von traditionellen Themen
begleitet: Groß sein und Klein sein, Schwach sein und Stark sein, Wachsen und Vergehen, Leben
und Tod, Vertrauen und Angst, Individualität und Gemeinschaft, Streiten und Frieden schließen
können. Dies alles sind Themen, die aktuell sind für die Kinder.
Hier stellt sich immer die Frage: Wie gehe ich an die Situation, an das Thema heran? Dies kann
immer wieder anders aussehen. Es kann ein Projekt daraus werden, in welchem miteinander
gesungen, gestaltet, gesucht, gesehen, gefunden, gestaunt, gelobt, gedankt, gefeiert wird. Es kann
zu Veränderungen der Räume führen.
Wer einmal erlebt hat, wie Kinder ein „totes“ Kreuz zum Leben erwecken, indem sie es mit Blumen,
Pflanzen und hellen Tüchern schmücken, der spürt den Glauben an das Leben.
In der Vorbereitung und Durchführung geht es dabei nicht um den christlichen Glauben als
Ganzes. Der Glaube wird nicht als „Gesamtpaket“ vermittelt, sondern nach und nach werden kleine
Päckchen ausgepackt und ihr Inhalt ausgewickelt und betrachtet. Der alte biblische Satz „Alles hat
seine Zeit“ hat auch für die Glaubensvermittlung seine Berechtigung.
In unserer pädagogischen Arbeit
• werden biblische Geschichten mit den Kindern altersgerecht erarbeitet und verständlich
gemacht (z.B. durch Bilderbücher, Meditationen und Gestaltung mit verschiedenen
Legematerialien)
• wird an kirchlichen Festen und christlichen Bräuchen in der Gemeinde teilgenommen und
somit als Teil unseres Glaubens erfahren (z.B.: lebendiger Adventskalender, Palmsonntag,
Fronleichnam und St. Martin)
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 23
• sind christliche Symbole und Riten wichtige Begleiter unserer religiösen Erziehung(z.B.
das Kreuz und die von den Kindern gestaltete Jesuskerze in den Gruppen, das
gemeinsame Beten und das tägliche Tischgebet im Mittagsbereich, sowie das Singen von
religiösen Liedern)
Religiöse Arbeit in unserem katholischen Familienzentrum sehen wir auch als einen Weg, den wir
als Erzieherinnen gemeinsam mit Kindern und Eltern gehen können, z.B. durch die gemeinsame
Teilnahme am Martinsfest, Palmsonntag, dem Kinderkreuzweg, der Maiandacht und die aktive
Teilnahme von Eltern und Erziehern am Kleinkindergottesdienst.
„Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben –
aber es hat genau so viel Sinn,
als wir selber ihm zu geben imstande sind.“ Hermann Hesse
4.2.3 Bildungsbereich: Kreativität und Phantasie Kinder bewundern schöne Dinge in ihrer Umwelt und wollen gleichzeitig ihre Lebenswelt aktiv
mitgestalten und sich künstlerisch betätigen.
Für eigene Ideen, Neigungen und Experimente stellen wir vielfältige Materialien und individuelle
Anregungen zur Verfügung. Kreativ tätig sein heißt, sich auf den Weg machen, experimentieren
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 24
(mit Formen, Farben, Materialien, Werkzeugen, Geräuschen, Worten, Gesten oder Bewegungen),
Ergebnisse erproben, verwerfen und wieder neu beginnen.
Am Mal- und Basteltisch haben die Kinder die Möglichkeit, mit vielen unterschiedlichen Materialien
zu experimentieren, z. B. mit Kleister, Knete, verschiedenen Malutensilien und wertfreiem Material,
Papprollen, Knöpfe und ähnliches. Sie entwickeln hier in ihrem eigenen Tempo die Fähigkeiten
zum Malen und Modellieren, ihre Feinmotorik wird geschult. Hierbei steht nicht das Endprodukt im
Vordergrund, sondern der Umgang mit verschiedenen Materialien z. B. Papier, Ton, Holz, Sand.
Das Verwenden von Schablonen verhindert die Entwicklung von Kreativität, Phantasie und
ästhetischem Empfinden, deshalb verzichten wir weitgehend darauf.
Die Materialien sind bei uns so aufbewahrt, dass die Kinder, ihrem Alter entsprechend,
selbstständigen Zugang zu ihnen haben. Wir achten auf einen sinnvollen Wechsel zwischen
eigenem Ausprobieren und vorgegebenen Aufgaben, die sich aus den individuellen
Entwicklungsschritten ergeben. Die Kinder lernen den Umgang mit Schere, Stift und
Klebematerialien.
„Das freie Spielen und Gestalten
ist ein selbstbestimmtes ganzheitliches Lernen
mit allen Sinnen.“
4.2.4 Bildungsbereich: Ökologische Bildung Unsere Kinder sind die Erwachsenen von morgen! Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit ist die
Natur- und Umweltbegegnung. Denn nur was man kennt, kann man achten und schützen.
In unserem Alltag gehen wir mit den Kindern regelmäßig in die Natur; Montag ist immer Wald-Tag.
Durch Beobachten und Experimentieren können sie ihren natürlichen Lebensraum mit allen Sinnen
erforschen. Ist der Sand nass? Scheint die Sonne oder regnet es? Welche Farben haben die
Blätter im Herbst? Warum schmilzt der Schnee in meiner Hand? Welche Tiere leben in unserem
Außengelände? Hierzu gehört ganz konkret die Hege und Pflege unserer Hühner.
Damit die Kinder das Wachstum der Pflanzen beobachten können, haben wir einen kleinen
Nutzgarten mit Kräuterbeet angelegt. Die Kinder entscheiden mit, was gepflanzt wird, und
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 25
übernehmen Verantwortung für die Pflege und Ernte. Das Gemüse, das geerntet wird, verwenden
wir für unser Frühstück.
Kleine Tiere, die sich in jedem Garten aufhalten, können beobachtet werden, wie z.B.
Regenwürmer und Kellerasseln. Alle Tiere verdienen unseren Schutz, auch Insekten werden nicht
getötet, sondern in den Garten gebracht. Auch werden im Garten keine Blätter von den Bäumen
abgerissen.
Die Kinder haben die Möglichkeit, die Jahreszeiten bewusst zu erleben, indem sie die
Veränderungen in der Natur erkennen und wahrnehmen:
• Im Herbst spielen wir mit Laub und ernten Obst und Gemüse.
• Im Winter beobachten wir, wie Wasser zu Eis gefriert.
• Im Frühjahr bereiten wir gemeinsam die Beete vor, es wird gesät und gepflanzt. Die Kinder
achten mit darauf, dass unsere Pflanzen genügend Wasser haben.
• Im Sommer genießen die Kinder die verschiedenen Wasserspiele und achten darauf, dass
unsere Pflanzen genügend Wasser haben.
Außerdem haben wir Hühner in artgerechter Haltung, um die sich die Kinder mit den Erziehern das
ganze Jahr lang kümmern.
4.2.5 Bildungsbereich: Naturwissenschaftlich-technische Bildung Lange vor der Schule sammeln Kinder eigenes Wissen und Erfahrungen über die Welt, in der sie
leben.
Unsere Aufgabe als Kindertagesstätte ist es, sich an der Neugierde und den Interessen der Kinder
zu orientieren, zum Fragen und Experimentieren anzuregen und gemeinsam Antworten zu
erarbeiten.
So nähern wir uns einem Thema aus verschiedenen Perspektiven mit unterschiedlichen Methoden,
und erfahren so die vielfältigen Qualitäten des Themas. Steht das Thema „Wasser“ im Blickpunkt,
schauen wir uns Bilderbücher zum Wasserkreislauf an, riechen, fühlen und schmecken Wasser,
experimentieren mit Eis und Dampf, erleben den Regen und springen in Pfützen, haben eine
Wasserbaustelle und malen mit Wasserfarben. Gleichzeitig fördern wir die Konzentration und
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 26
Ausdauer, das zielorientierte Arbeiten, die Entwicklung von unterschiedlichen Lösungsstrategien
und steigern die Arbeitsmotivation.
„Sinnes- und Bewegungshandlungen
bilden die Basis für die Entwicklung der Intelligenz
und den Aufbau logischen Denkens“ Jean Piaget
4.2.5 Bildungsbereich: Musisch-ästhetische Bildung Musik ist ein Element, das den Menschen individuell und ganzheitlich anspricht und bei ihm
spontane Reaktionen auslöst. Beim Eintritt in die Kita bringen die Kinder ein natürliches Interesse
an Musik mit. Die Kinder erfahren bei uns den Zusammenhang von Musik, Rhythmus und
Bewegung und bilden ein akustisches Gedächtnis aus. Sie entdecken ihre eigene Singstimme,
lernen mit Tönen und Klängen umzugehen, ein Lied mit einfachen Instrumenten zu begleiten und
ein Gefühl für Rhythmus zu entwickeln.
Auch die Musik bietet vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten für Emotionen und die eigenen inneren
Bilder. Musik ermöglicht Kindern, Empfindungen wahrzunehmen und auszudrücken.
Die Kinder singen und musizieren gern, haben Freude am musikalischen Erlebnis und genießen
den Umgang mit Liedgut und Instrumenten. Gleichzeitig wird spielerisch Konzentration, Sprache
und Sprachrhythmus erlernt und geübt. Die Melodik der Musik ist dabei eine Hilfe und Orientierung
für das Kind, sich Aussprache, Rhythmus und Betonung leichter einzuprägen.
Das erreichen wir im Alltag in der Kita durch:
• Zeiten und Raum in der Kita anbieten zur Produktion eigener Rhythmen wie z.B. Klopfen,
Stampfen, Klatschen und Trommeln.
• Erzieher und Erzieherinnen nutzen Instrumente und spielen sie vor.
• Wie klingt Musik für traurige oder heitere Situationen? Wie klingt meine Stimme, wenn ich
glücklich, traurig oder wütend bin?
• Mit Mimik und Gestik begleiten, Pantomime mit Musik verbinden
• Tägliches miteinander Singen und Tanzen im Morgenkreis
• Lieder mit Texten üben
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 27
• Zeiten der bewussten Stille in der Gruppe schaffen
• Das Anbieten von einfachen Instrumenten, wie Zimbeln, Trommeln, Rasseln, Triangeln,
Glockenspiele, Xylophone etc.
• Einsatz körpereigener Instrumente (Hände und Füße)
• Bewegungstänze
5.2.6 Bildungsbereich: Medien Mit dem Begriff „Medien“ bezeichnet man alle Vermittlungsträger von Informationen.
Dazu gehören z. B.:
• Zeitung/Zeitschriften
• Bücher
• Radio
• Fernsehen
• PC/Internet
• CD
• Hörbücher
Medien gehören zum festen Bestandteil der Lebenswelt von Kindern.
Deshalb ist es wichtig, Kinder einen sinnvollen und richtigen Umgang damit zu vermitteln. Kinder
begegnen Medien überall in ihrem Alltag. Fernsehen, Bücher, CDs und Computer gibt es fast in
jedem Haushalt. Kinder sollten schon früh den richtigen Umgang damit erlernen. Bilderbücher sind
der Schlüssel zum Schriftspracherwerb und deshalb besonders bedeutsam in der Entwicklung des
Vorschulkindes. Das Vorlesen und das gemeinsame Betrachten der Bücher weckt in Kindern
frühzeitig das Interesse an Buchstaben und dem Lesen lernen. Medien sollten zur Erschließung
neuer Bildungs- und Erfahrungsräume genutzt werden, jedoch nicht ohne ihre Inhalte kritisch zu
hinterfragen.
Die Aufgabe des/r Erziehers/in ist es, die Kinder auf unterschiedliche Weise zum kreativen
Gebrauch von Medien anzuregen, um Sachinhalte attraktiver zu vermitteln.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 28
In unserer Einrichtung werden
• Bücher
• CD-Player
• Digitalkamera
• Laptop und Computer/Internet
• Beamer
zur Medienbildung genutzt. Jedes Medium bietet dem/ der Erzieher/in die Möglichkeit, die Kinder
vielfältig in den einzelnen Bildungsbereichen zu fördern.
In unserem Familienzentrum haben die Kinder im Freispiel freien
Zugang zu Bilderbüchern, außerdem lesen wir vor und machen
gezielte Bilderbuchbetrachtungen.
Wir greifen auf, was die Kinder über im Fernsehen Gesehenes
erzählen. In Gesprächen und Rollenspielen setzen wir uns mit
den Kindern damit auseinander.
Wir haben mehrere Kassettenrecorder und CD Player, diese
können von den Kindern im Freispiel genutzt werden
Bevor die Kinder im Freispiel PC und Internet nutzen können,
müssen sie in einem Projekt den richtigen Umgang damit
erlernen.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 29
4.2.7 Bildungsbereich: Bewegung / Mathematische Bildung Durch Bewegung machen Kinder Erfahrungen über sich selbst. Sie lernen ihre Fähigkeiten
kennen, lernen sich einzuschätzen und entwickeln so die Vorrausetzungen für Sicherheit und
Selbstvertrauen. Kinder lernen aber auch, mit anderen umzugehen, deren körperliche Fähigkeiten
zu akzeptieren und sich darauf einzustellen.
Bewegung ist eine Grundvoraussetzung für eine gesunde, körperliche und geistige Entwicklung.
Bewegung ist eines der Grundbedürfnisse von Kindern. Sie nehmen ihre Umwelt kaum mit dem
Kopf (geistige Fähigkeiten) wahr, sondern „begreifen“ sie, indem sie sensomotorische Erfahrungen
machen. Das heißt, sie lernen ihre Umwelt über Sinnes- und Bewegungshandlungen kennen.
Durch die sich stetig entwickelnden körperlichen Fähigkeiten spürt das Kind seine eigene
Entwicklung. Zum Beispiel kann es mit 3 Jahren noch nicht auf Bäume klettern oder Fahrrad
fahren. Mit 3-4 Jahren fällt es ihm schon leichter.
Um die gesunde Persönlichkeitsentwicklung unserer Kinder ganzheitlich optimal zu fördern, stehen
ihnen täglich vielseitige Bewegungsmöglichkeiten zur Verfügung. Wir fördern so bei den Kindern
die Ich-, Sach- und Sozialkompetenz, das heißt Förderung der Raumwahrnehmung, taktil
kinästhetisch vestibuläre Sinneswahrnehmung, Steuerung der Körperbewegung, Auseinander-
setzung mit der dinglichen Umwelt und das Erlernen von Gruppenregeln (Akzeptanz Anderer,
Anpassungsfähigkeit und Durchsetzungsfähigkeit).
„Bewegung ist eine elementare Form des Denkens“ Gerd Schäfer
Bewegung und Wahrnehmung stehen in enger Beziehung zu einander. Sie sind die Grundlage für
die Entwicklung von Intelligenz, logischem Denken und Sprache. Durch die Bewegung bilden sich
Nervenbindungen im Gehirn. Diese sind sehr wichtig für den Lernprozess des Kindes. Dass die
Bewegung an den Denkprozess gekoppelt ist, zeigt folgendes Beispiel: Kann ein Kind gut
rückwärtsgehen, fällt es ihm später in der Schule leichter, rückwärts zu zählen, was für das
Subtrahieren eine Vorrausetzung ist! (Mathematische Bildung über Bewegung)
Durch immer wiederkehrende Erfolgserlebnisse, die sie hier bei uns durch gezielte Bewegungs-
angebote machen können, werden sie ermutigt, Neues auszuprobieren und ihr Können zu
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 30
erweitern. Sie bauen so ein gesundes Selbstwertgefühl auf und erhöhen die Frustrationstoleranz.
Vermieden wird dadurch die Entwicklung von Ängstlichkeit, Rückzugsverhalten und aggressivem
Verhalten.
Der Schwerpunkt „Anerkannter Bewegungskindergarten des Landessportbundes NRW“ ist fester
Bestandteil unserer Arbeit. Durch die Ausbildungen unserer Teammitglieder zum Übungsleiter B
und durch regelmäßigen Kontakt durch Netzwerktreffen garantieren wir, immer auf dem aktuellen
Stand des Konzeptes „Bewegungskindergarten“ zu sein.
Folgende Beispiele zur Erreichung oben genannter Ziele:
Unsere Turnhalle steht den Kindern die ganze Woche über zur Verfügung, so dass sie ihre
Bewegungsbedürfnisse individuell ausleben, sowie neue Bewegungen ausprobieren können. Bis
zu 8 Kinder dürfen in die Turnhalle, um dort mit unterschiedlichstem Material zur Bau- und
Bewegungsaktion zu experimentieren. Dazu bietet unsere Balkenanlage, in der man Kletternetze,
Schaukeln und Leitern anbringen kann, vielfältige Möglichkeiten.
In unserem großräumig und offen gehaltenen Flurbereich fahren die Kinder mit Fahrzeugen.
Mehrmals wöchentlich bieten wir ein gezieltes Bewegungsangebot an, zum Beispiel zur Förderung
der Fein- oder Grobmotorik, bei denen die Kinder individuell gefördert werden. Diese werden auf
die verschiedenen Entwicklungs- und Altersstufen abgestimmt. Die Kinder werden motiviert, auch
unbekannte Bewegungsabläufe zu erproben.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 31
Regelmäßig bieten wir eine Bewegungsbaustelle in der Turnhalle und in der Eingangshalle an. Die
„Bewegungsbaustelle“ versteht sich als eine Möglichkeit zur Bau- und Bewegungsaktion. Die
Materialauswahl ist dabei so vielfältig, dass die Kinder zur Kreativität angeregt werden und sie ihre
eigenen Fähigkeiten sowie Stärken ausleben können. Dadurch werden sie zum selbstständigen
Denken und Handeln angeregt.
Auch unser Außenspielgelände regt zur Bewegung an. Aufgrund verschiedener
Bodenbeschaffenheiten bekommen die Kinder die Möglichkeit, unterschiedliche
Bewegungserfahrungen zu sammeln.
Das Außengelände kann von bis zu acht Kindern ohne Erzieherin genutzt werden, wobei sie von
den Gruppen aus gut beobachtet werden. Auf den Steinplatten können die Kinder mit Fahrzeugen
wie Dreirad, Laufrad oder Roller fahren. Auf der Wiese bieten wir Bewegungsspiele an.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 32
Zur Gleichgewichtsförderung bieten wir den Kindern eine Vogelnestschaukel, eine
Doppelsitzschaukel und unser „Aktive Trail“ zur Verfügung.
Weitere Bewegungsmöglichkeiten bieten unter anderem die Stelzen, Seile, Bälle und
Baumstämme zum Konstruieren und Balancieren. Aus den vorhandenen Naturmaterialen können
sich die Kinder selbständig ihre Bewegungsbaustelle aufbauen und gestalten.
Besonderer Beliebtheit erfreut sich unser Klettergerüst, Seilspringen, Fußball spielen,
Tunnelkriechen, unser Trampolin und die „Bobbycar-Rennstrecke“.
Ebenfalls ein beliebtes Ziel bei den Kindern ist das Hühnerhaus auf unserem Außengelände.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 33
Außenanlage
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 34
4.2.8 Bildungsbereich: Sprache und Kommunikation Kinder kommunizieren von Geburt an. Um die Fähigkeit der Kommunikation weiter zu entwickeln,
brauchen Kinder Kommunikationspartner. Jedoch beeinflussen nicht nur andere Personen die
Entwicklung der Fähigkeit zur Kommunikation und insbesondere die Sprachentwicklung, sondern
auch räumliche Gegebenheiten und die Möglichkeit des Kindes, Erfahrungen zu sammeln mit
verschiedensten Materialien, Personen und Umgebungen. Sprache ist eine der wichtigsten
Voraussetzungen zur Bildung von Beziehungen, für den Aufbau des Selbstbewusstseins und das
Hineinwachsen in eine Gruppe und somit in die Gesellschaft.
Sprache kann man nicht trainieren, sie entwickelt sich bei Kindern jeden Tag, indem die Kinder
zuhören und selbst sprechen, z. B. beim Spielen, beim Bilderbuchbetrachten, beim gemeinsamen
Essen oder bei einer Unterhaltung usw. Sprache befähigt die Kinder dazu, mit anderen gemeinsam
planen und verhandeln zu können und ist für den weiteren Bildungserwerb des Kindes maßgeblich.
„Sprache ist der Schlüssel für Kommunikation und Bildung.“ Sylvia Nager
Kinder äußern sich über Körperhaltung, Mimik, Gestik und Sprache. Alle diese Bestandteile der
Kommunikation werden in unserem Familienzentrum wahrgenommen und positiv verstärkt. Auch die
nonverbale Kommunikation spielt eine wichtige Rolle. Kinder sollen für Gefühle, die durch Mimik
und Gestik ausgedrückt werden, sensibel gemacht werden. Die Erzieherin sensibilisiert die
Kinder, indem sie ihre eigenen Gefühle zusätzlich verbalisiert, durch Mimik kenntlich macht und die
Kinder auch auf ihre eigene Körpersprache aufmerksam macht. Sie sagt z. B. zu einem Kind, das mit
verschränkten Armen und wütendem Gesicht vor ihr steht: „Ich kann an Deinem Gesicht und
Deinen verschränkten Armen sehen, dass Du wütend bist“. Das macht die Kinder darauf
aufmerksam, dass auch andere Kinder ihre Gefühle auf diese Weise äußern.
Bei der Raumgestaltung legen wir Wert darauf, dass den Kindern viel Anlass zur Kommunikation
gegeben wird. Den Kindern werden Rückzugsmöglichkeiten angeboten, wo sie neu Gelerntes
unbeobachtet erproben können. Rollenspielecken werden unterschiedlich gestaltet, wie z. B. als
Friseursalon, als Arztpraxis oder als Küche. So haben die Kinder die Möglichkeit, verschiedenste
Situationen nachzuspielen und die unterschiedlichsten Wörter zu nutzen und zu lernen.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 35
In unserer „Leseecke“ stehen den Kindern Bücher zur Verfügung, mit denen sie sich zurückziehen
können, die die Erzieherin ihnen vorliest oder die sie gemeinsam mit Freunden betrachten können.
Auch kommunikative Gesellschaftsspiele wie Quartett oder Memory sind vorhanden. In nahezu
jeder Alltags- und Lernsituation spielt Kommunikation eine Rolle. Kinder lernen durch Sprache
voneinander und von der Erzieherin. Die Erzieherin begleitet ihr Handeln sprachlich. Wenn sie zum
Beispiel mit den Kindern den Tisch deckt, beschreibt sie ihr Handeln genau. Die Kinder lernen dabei
zum einen die Begriffe, nehmen aber auch den Satzbau auf und erweitern so ihre eigenen
Sprachfähigkeiten.
Im Kindergartenalltag wird gesungen, gereimt und diskutiert, um die sprachlichen Fähigkeiten
auszubauen, z. B. im Morgenkreis und in Angeboten mit Kleingruppen. Jeder, sowohl Kind als auch
Erwachsener hat das Recht, seine eigene Meinung zu haben und diese auch zu äußern. Die
Erzieher bestärken die Kinder darin, ihre persönliche Meinung zu vertreten. Wir legen besonderen
Wert darauf, den Kindern aktiv zuzuhören, Interesse an dem zu zeigen, was sie sagen, indem wir
nachfragen und so im Kind Sprechfreude wecken.
Kinder werden in ihren Gesprächen und Meinungen ernst genommen und nur dort begrenzt, wo es
erforderlich ist. Denn Kinder, die gelernt haben, über Sprache Gefühle und ihre Meinung
auszudrücken, können sich im Konflikt auch ohne Handgreiflichkeiten einigen. Die Erzieherin
beobachtet jedes Kind genau hinsichtlich der Größe des Wortschatzes, des Sprachverständnisses
und der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit, um es, falls notwendig, besonders zu fördern oder die
Eltern hinsichtlich einer speziellen Förderung zu beraten.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 36
4.2.8.1 Unser Sprachförderkonzept Nach heutiger wissenschaftlicher Erkenntnis stellt die so genannte phonologische Bewusstheit
nachweislich eine entscheidende Voraussetzung für einen erfolgreich verlaufenden
Schriftspracherwerb dar. „Phonologische Bewusstheit“ kann verstanden werden als die Fähigkeit,
Einsicht in den lautlichen Aufbau der Sprache zu gewinnen. Dazu benötigen Kinder die Fähigkeit,
aus dem Lautstrom gesprochener Sprache einzelne lautliche Elemente zu unterscheiden und zu
identifizieren.“ (vgl. Barth, 2001). Im Alter von 4-6 Jahren ist die Bereitschaft der Kinder, diese
Fähigkeit auszubilden, entwicklungspsychologisch bedingt besonders hoch. Wir praktizieren eine
ganzheitliche, alltagsintegrierte Sprachförderung durch Bewegung. Die Förderung erfolgt in
Kleingruppen in Einheiten von 20-30 Minuten. Durch den intensiven Kontakt mit dem Kind sowie
der kontinuierlichen Beobachtung und schriftlichen Dokumentation der Sprachentwicklung, die in
unserem Familienzentrum durchgeführt wird, bieten wir im Bedarfsfall Einzelförderung und
unterstützende Elternberatung an. Unser Förderangebot ersetzt in keinem Fall eine logopädische
Diagnostik und Therapie. Bei Lauschspielen richten die Kinder die Aufmerksamkeit auf Geräusche
und Laute in unserer Umgebung. Dadurch entwickelt sich quasi eine selbstverständliche Haltung
zum Hinhören, Lauschen, Zuhören, was schon bei den Jüngsten im Wickelbereich praktiziert wird.
Reime fordern die Kinder dazu auf, die Lautstruktur der Sprache zu beachten.
Der Umgang mit Reimen soll den Kindern bewusst machen, dass Sprache nicht nur einen Inhalt
und eine Bedeutung hat, sondern eine Form, die man er-hören kann. Spiele mit Sätzen und
Wörtern führen die Kinder zu der Entdeckung, dass das, was gesagt wird, in kleinere Einheiten
aufgeteilt werden kann. Die Kinder können erfahren, dass die Sprache aus unterschiedlich
langen Sätzen besteht, und dass diese Sätze aus unterschiedlich langen Wörtern bestehen.
Wir klatschen den eigenen Namen in Silben und setzen damit fort, viele verschiedene Wörter zu
klatschen oder zu hüpfen. Wir machen mit dem Raten von Wörtern weiter, die Kinder bilden aus
Einzelsilben Wörter.
Der Anlaut ist der erste Laut im Wort. In Spielen mit dem Anlaut finden die Kinder heraus, wie
dieser Laut klingt. Zur Verdeutlichung kann man einen Laut wegnehmen, z.B.: entsteht aus dem
Wort Reis durch Wegnahme des Anlautes das Wort „Eis“ umgekehrt bilden wir neue Wörter, in
dem wir einen Laut davor setzen, z.B. „H“ vor „und“ ergibt „Hund“. Mit einem Reifen oder Stuhl
kann man spielerisch die Bedeutung der Worte „vor“, „hinten“, „neben“, „drunter“, „drüber“ sowie
„oben“ und „unten“ kennen lernen.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 37
Zum Schluss versuchen wir, kurze Wörter aus einzelnen Lauten zu bilden bzw. in einzelne Laute
zu zerlegen.
Um der Ganzheitlichkeit des Lernens Rechnung zu tragen kombinieren wir unsere
Sprachförderungsprogramm mit unterschiedlichen Schwerpunkten, z B. mit Bewegung und Musik.
Die wichtigste Erfahrung aber, die wir unseren Kindern vermitteln möchten, ist mit Freude und
Selbstvertrauen neuen Herausforderungen zu begegnen und Spaß am Lernen zu entwickeln. Das
findet sich auch in unserer Raumgestaltung und Materialausstattung wieder:
• Rückzugsbereiche drinnen und draußen für Gespräche in kleinen Gruppen.
• Beschriftungen und Zeichen an Betten, Mobiliar und verschiedenen Spielbereichen in
Augenhöhe von Kindern.
• Eigentumsfächer, Garderoben, Geburtstagskalender mit Namen und Foto, die Fotowand in
den einzelnen Gruppen mit Fotos der Kinder und der unterschiedlichen Spielbereiche.
• Ruhige Orte zum Quatschen und Quatsch machen
Das Kindercafé, das gruppenübergreifend mit allen Kindern genutzt wird, bietet reichlich Raum für
Gespräche und das Beobachten der Kinder von Handlungsabläufen, wie Tischdecken etc.
Mal- und Schreibecken mit Papier, div. Stiften, Stempeln, Locher, Tacker usw.
4.2.9 Bildungsbereich: Körper, Gesundheit und Ernährung Liest man die allgemeine Definition der WHO (World Health Organisation), findet man folgende
Begriffe, die miteinander harmonisieren müssen, um sich gesund zu fühlen:
• Körper (Body& Style)
• Soziales (sozial Network)
• Geist (Brain)
• Seele (Soul)
„Es kommt darauf an, den Körper mit der Seele und die Seele
durch den Körper zu heilen.“ Oscar Wilde
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 38
Körperliches und seelisches Wohlbefinden sind eine grundlegende Voraussetzung für die gesunde
Entwicklung der Kinder. Die Wahrnehmung des eigenen Körpers und die Erfahrung seiner
Wirksamkeit sind grundlegende Erfahrungen für jedes Kind. Der erste Bezugspunkt des Kindes ist
sein Körper mit seinen Bewegungen, Handlungen und Gefühlen. Kinder suchen beim Spielen
differenzierte Erfahrungsmöglichkeiten über die verschiedenen Sinne (z.B. Tastsinn, Sehsinn,
Hörsinn, Gleichgewichtssinn, Geschmacks- und Geruchssinn). Aus dem Grund brauchen die
Kinder eine anregungsreiche Umgebung und Materialien, die ihnen die Möglichkeiten geben, ihre
Sinne zu gebrauchen und auszubilden. In der ganzheitlichen Gesundheitsbildung erfahren die
Kinder grundlegendes hygienisches Verhalten zur Vermeidung und Vorbeugung von Krankheiten,
aber auch der Freude am eigenen Körper. Die Erzieherinnen unterstützen die Kinder je nach
Bedarf bei ihrer Körperpflege, halten sie zur Selbstständigkeit an und vermitteln ihnen
Kompetenzen, wie Hände waschen, Taschentücher verwenden, witterungsgerechte Kleidung
anziehen und so weiter. Gesundheitsförderung ist nicht eine Aktion, die im Rahmen eines
Projektes durchgeführt wird, sondern findet grundsätzlich im Alltag seinen Platz. Um langfristig
erwünschte Verhaltensweisen und Einstellungen zu erreichen, spielen Lernen durch aktives Tun
und ein Lernen an Vorbildverhalten eine wichtige Rolle.
Körperbewusstsein/Gesundheit – Wie gelangen die Kinder dazu?
• Viel Bewegung
• Tägliches Spielen an der frischen Luft (Außengelände, Spaziergänge, Waldtage)
• Exkursionen : Bauernhof, Markt, Bäckerei, Krankenhaus, Zahnarztpraxis ...
• Gemeinsame Essenszubereitung des Rohkostbuffets
• Rückzugsmöglichkeiten zum Ausruhen und Entspannen
• In unseren individuell gestalteten Wickelbereichen
• Gemeinsames Einkaufen, Kochen und Essen (z.B: zum Gruppenfrühstück)
• Sinnesschulung:
• mit Materialien wie Bohnen-, Korken-, Kastanien-, Bällebad ...
• Streichelmassagen mit Igelbällen, Pinseln, Säckchen ...
Da die Ernährung einen entscheidenden Einfluss auf die körperliche und geistige Entwicklung der
Kinder hat, und das Ernährungsverhalten gerade in den ersten Lebensjahren prägend ist, ist es
uns besonders wichtig, auf die gesunde Ernährung der Kinder zu achten. Die Zusammenarbeit mit
den Eltern liegt uns gerade in diesem Bereich besonders am Herzen.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 39
Frühstück und Mittagessen
Die Kinder können an vier Tagen in der Woche von Montag bis Donnerstag in gemütlicher
Atmosphäre in unserem schönen, großen Kindercafé im Eingangsbereich frühstücken.
In die Brotdose gehören bitte keine Süßigkeiten, sondern Obst, Gemüse, Brote, Müsli oder
Joghurt. Für alle Kinder bieten wir gegen 10.00 Uhr eine Rohkost an, die aus von Eltern
gespendetem Obst und Gemüse besteht und täglich von den Kindern zubereitet wird.
An Getränken kann Ihr Kind zwischen Wasser, Sprudel und Früchtetee wählen.
Jeden Freitag findet ein gemeinsames Frühstück in der jeweiligen Gruppe statt. Die Mittagskinder
genießen täglich frisch gekochtes Mittagessen durch unseren Catering-Service.
Für das Mittagsessen ihres Kindes erheben wir einen Betrag von 50,00 Euro im Monat. Diese
„Essenspauschale“ enthält ein Mittagessen mit Getränk und Nachtisch. Der Betrag ist bargeldlos
an die Rendantur Neuss zu überweisen. Hierzu schließen Sie einen zusätzlichen Vertag und füllen
ein Formular zur Einzugsermächtigung für die Rendantur aus. Anschließend gehen einige Kinder
ruhen, andere werden im jeweiligen Gruppenraum weiter betreut.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 40
5. Kinder unter drei Jahren
„Klein einsteigen und groß rauskommen im Benedictus.“
Zweijährige unterscheiden sich bezüglich ihres Entwicklungsstandes, ihrer Bedürfnisse und
Ansprüche von den übrigen Kindergartenkindern. Deshalb widmen wir den Zweijährigen ein
eigenes Kapitel in unserer Konzeption.
Zweijährige brauchen für ihren Halt und ihre Sicherheit zuverlässige Rituale.
Dies beginnt bei der morgendlichen Bringphase, bei der die Eltern mit ihrem Kind ein kurzes
Abschiedsritual entwickeln, das sich jeden Morgen wiederholt. Im weiteren Verlauf gibt es
feststehende Rituale, die den Tag strukturieren: der Morgenkreis, das Wickeln, gemeinsame
Mahlzeiten, gemeinschaftliches Anziehen und Spielen im Garten, der Abschlusskreis und die
Mittagsruhe. Kinder entwickeln aber auch ihre eigenen Rituale, die von der Erzieherin aufgegriffen
werden.
Zweijährige sind an allem interessiert, was sie erreichen können und was Ältere ihnen vormachen.
Sie sind sehr neugierig und bewegungsaktiv.
Der Gruppenraum ist so gestaltet, dass sie ausreichend Platz zum Krabbeln, Schaukeln und
Laufen haben. Die Spielmaterialien, die sich für Jüngere eignen, sind so angeordnet, dass sie von
den Kindern selbstständig erreicht werden können. Die Erzieherin beobachtet die Bewegungs-
vorlieben der Kinder. Vorwiegend in der Bewegungsbaustelle gibt sie ihnen immer wieder neue
Impulse, die sie darin unterstützen, ihre Bewegungsfertigkeiten weiter zu entwickeln. Auch auf
unserem Außengelände können die Kinder vielfältige Bewegungserfahrungen machen. Sie werden
von einer Erzieherin begleitet, die ihnen die notwendige Sicherheit und Unterstützung gibt.
Die Sprachentwicklung von Zweijährigen unterscheidet sich erheblich von denen der
älteren Kinder.
Sprache entwickelt sich im 3. Lebensjahr in großen Schritten, z.B. vervierfacht sich der Wortschatz,
und aus 2-3 Wortsätzen werden längere Satzkonstruktionen. Wir unterstützen die Kinder in ihrer
Sprachentwicklung durch handlungsbegleitendes Sprechen, einfache Lieder, Fingerspiele und
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 41
Reime. In unserer Leseecke finden die Kinder Fühlbücher und Bilderbücher mit wenig Text und
großen ansprechenden Bildern.
Zweijährige brauchen angemessene Raumgestaltung und Spielangebote.
Unser Gruppenraum ist in unterschiedliche Funktionsbereiche aufgeteilt. Dort finden die Kinder die
entsprechenden Materialien z. B. in der Kreativecke Bunt- und Wachsmalstifte und in Begleitung
des Erziehers Scheren, Farben und Kleister.
In einem anderen Bereich stehen den Kindern Alltags- und Naturmaterialien wie Töpfe, Kochlöffel,
Tannenzapfen und Kastanien zur Verfügung. Die übersichtliche Anordnung bietet den Kindern eine
gute Orientierung. Jüngere Kinder halten sich gerne in kleinen Ecken auf, durch verschiedene
Nischen schaffen wir für die Kinder Geborgenheit.
Bei der Auswahl des Materials beachten wir, dass es einfach zu handhaben ist. Das
Konstruktionsmaterial ist größer, zum Verkleiden finden die Kinder Hüte, Tücher und Taschen.
Für Zweijährige ist der eigene Körper Untersuchungsgegenstand. Sie müssen noch
gewickelt werden. Auch das Waschen braucht Unterstützung.
Im Sanitärbereich sind Toiletten und Waschbecken so angeordnet, dass sie von den Kindern leicht
erreichbar und selbständig zu benutzen sind. Der Wickelbereich ist so gestaltet, dass die
Intimsphäre der Kinder geschützt wird. Das Wickeln der Kinder dient nicht nur der Körperpflege,
sondern ist eine wichtige pädagogische Alltagssituation. Die Erzieherin schenkt dem Kind in dieser
Zeit ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Mit wachsenden Fähigkeiten helfen die Kinder mit und
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 42
entwickeln dabei Freude an der Körperpflege. Zweijährige haben Spaß am Entdecken ihres
Körpers. Dies greifen wir in Körperwahrnehmungsspielen auf.
Zweijährige versuchen vielfach, ihre Interessen, Bedürfnisse und Wünsche mit
körperlichem Einsatz zu erreichen. Gefühle werden heftig ausgedrückt.
Unsere Aufgabe ist es, bei den anderen Kindern Verständnis dafür zu wecken. Wir nehmen die
Kinder in ihren Gefühlen ernst und helfen ihnen dabei, sie auszudrücken. Wenn jüngere Kinder an
einem Konflikt beteiligt sind, brauchen sie oft noch die Unterstützung einer Erzieherin. Gerade in
diesem Alter wollen die Kinder immer mehr selber machen. Das Kind merkt, dass es schon viel
kann, aber nicht alles darf. Dies führt häufig zu ausgeprägten Trotzreaktionen des Kindes. Solchen
Situationen muss die Erzieherin mit viel Geduld begegnen, da sie besonders wichtig für ihre
Entwicklung sind. Genauso wichtig ist es aber, den Kindern klare Grenzen zu setzen. „Schreien
und Wüten ist erlaubt, aber Schlagen und Treten ist verboten.“
Zweijährige brauchen neben anregungsreichem Spiel und Beschäftigung immer wieder
Ruhephasen.
Nur wenn Aktivität und Ruhe in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen, kann
Gelerntes sich dauerhaft verfestigen. Jüngere Kinder müssen sich im Tagesverlauf jederzeit
zurückziehen können, um sich zu erholen und zu entspannen. Deshalb haben wir dafür in der
Gruppe eine Kuschelecke als Rückzugsmöglichkeit geschaffen. Die Erzieherin hilft den Kindern,
die müde oder angespannt wirken, zur Ruhe zu kommen, indem sie sie auf den Schoss nimmt
oder mit ihnen ein Bilderbuch anschaut.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 43
Nach dem Mittagessen ziehen wir uns mit den Kindern in einen separaten Raum zur Mittagsruhe
zurück. Jedem Kind stehen seine persönlichen Utensilien wie eine Matratze, eine Decke und ein
Kuscheltier zur Verfügung. Wir beachten das individuelle Schlafbedürfnis, auch wenn es außerhalb
der allgemeinen Mittagsruhezeit liegt.
Zweijährige brauchen Erzieherinnen, die eine liebevolle Professionalität aufbringen. Kinder brauchen einfühlsame Bezugspersonen, die sie schützend begleiten und anleiten.
Nachdem das Kind eine sichere Bindung zu seiner Bezugsperson aufgebaut hat, muss sie
loslassen können, um das Kind nach und nach in die Selbstständigkeit zu entlassen. Die
Kenntnisse über entwicklungspsychologischen Grundlagen sind der Ausgangspunkt für die
individuelle Beobachtung der Kinder.
Die Erzieherin nimmt die Entwicklungsverläufe der Kinder wahr und kann sie so angemessen
fördern. Sie definiert Ziele für das einzelne Kind und entwickelt entsprechende Angebote. Ein
Beispiel: Die Erzieherin beobachtet im Freispiel, dass das Kind selbständig Milch in einen Becher
schütten möchte. Sie greift dies in einem Angebot auf, hierbei stellt sie den Kindern verschiedene
Gefäße zum Umfüllen zur Verfügung. Dadurch fördert sie die Auge-Hand-Koordination.
Einbindung ins teil-offene Konzept
Die erste Zeit verbringen unsere Zweijährigen überwiegend in ihrem Gruppenraum in der Nähe
ihrer Bezugsperson. Nach und nach erschließen sich die Kinder aber den gesamten Lebensraum
Kindergarten. Je nach Temperament und Offenheit der Kinder erkunden sie die anderen Räume
der Einrichtung, spielen im Flurbereich oder halten sich im Kinderkaffee oder im Turnraum auf.
Nach der Eingewöhnungszeit finden die ersten „offenen Angebote“ zum „schnuppern“ statt. Diese
Angebote werden von einer der beiden Bezugspersonen durchgeführt. Interessierte, jüngere
Kinder aus anderen Gruppen können auch daran teilnehmen. Kinder, die sich nicht an einem
Angebot beteiligen möchten, bleiben mit einer ihrer beiden Erzieherinnen im Gruppenraum.
Mit zunehmendem Alter lösen die Kinder sich immer öfter von ihrer Bezugsperson. Sie beginnen
damit, Angebote nach ihren Interessen und Bedürfnissen zu wählen.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 44
5.2 Übergänge gestalten / Eingewöhnungsphase Der Übergang vom Elternhaus zum Kindergarten Mit der Aufnahme in eine Kindertageseinrichtung beginnt ein neuer Abschnitt im Leben eines
Kindes. Es hält sich oft zum ersten Mal ohne seine Eltern in einer fremden Umgebung auf. Auch für
die Eltern ist es ein großer Schritt, das Kind loszulassen und es fremden Erwachsenen
anzuvertrauen. Der positive Start in diese neue Lebensphase ist die Basis für das dauerhafte
Wohlbefinden des Kindes.
„Wo ich mich geborgen fühle, kann ich mich entwickeln.“ Wolfgang Letz
Jüngere Kinder haben noch eine besonders enge Bindung zu ihren Eltern und benötigen mehr Zeit
und eine intensivere Begleitung als ein Kindergartenkind. Daher haben wir unser
Eingewöhnungskonzept auf die unterschiedlichen Altersgruppen ausgerichtet, um den
unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Bei der Eingewöhnung aller Kinder ist aber eines gleich:
Ohne Eltern geht es nicht.
Eltern werden an der Eingewöhnung beteiligt. Dies beginnt mit der Anmeldung und den ersten
„Einspielwochen“, für die die Eltern sich Zeit nehmen müssen. Ganz wichtig ist, dass Absprachen,
die zwischen Erziehern und Eltern getroffen werden (Eingewöhnungsvertrag!), eingehalten werden.
Von besonderer Bedeutung ist, dass die Kinder die Beziehung zwischen Eltern und Erziehern als
wertschätzend und vertrauensvoll erleben, denn nur dann können sich die Kinder in der
Einrichtung wohl und geborgen fühlen. Wenn die Eltern mit Zuversicht und Optimismus an den
bevorstehenden Kindergartenbesuch ihres Kindes herangehen, überträgt sich das auch aufs Kind.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 45
Kinder unter drei Jahren Kinder im Kindergartenalter
Beim Elterninformationsabend lernen die Eltern
die Erzieher, die Räumlichkeiten der Einrichtung
und den Tagesablauf kennen. Es finden erste
allgemeine Absprachen statt.
Beim Elterninformationsabend lernen die Eltern
die Erzieher, die Räumlichkeiten der Einrichtung
und den Tagesablauf kennen. Es finden erste
allgemeine Absprachen statt.
Die Eltern werden über das Eingewöhnungs-
konzept informiert. Mit Eltern werden Termine
für die Eingewöhnungsphase individuell
festgelegt.
Die Eltern werden über das
Eingewöhnungskonzept informiert. Eltern und
Kinder werden zu gemeinsamen
Schnupperstunden in ihre Gruppe eingeladen.
Termine werden dafür festgelegt. Die Kinder
lernen ihre neue Lebenswelt und die Erzieher
kennen. Falls die Kinder nach mehrmaligen
Besuchen den Wunsch äußern, alleine im
Kindergarten bleiben zu wollen, dürfen die
Eltern die Einrichtung nach Absprachen mit den
Erziehern für eine gewisse Zeit verlassen.
Im Aufnahmebogen informieren die Eltern die
Erzieherin, die das Kind eingewöhnt, über die
Lebenssituation in der Familie, den Entwick-
lungsstand, die Vorlieben, Gewohnheiten und
evtl. Besonderheiten des Kindes. Am ersten
Kindergartentag werden die verbleibenden
Kinder der Gruppe auf die „Kleinen“ vorbereitet.
Sie entscheiden, ob sie in Form einer
Partnerschaft das „neue Kind“ dabei
unterstützen, sich mit dem Gruppenraum und
dem Gruppenalltag vertraut zu machen.
Im Aufnahmegespräch informieren die Eltern
die Erzieherin, die das Kind eingewöhnt, über
die Lebenssituation in der Familie, den
Entwicklungsstand, die Vorlieben,
Gewohnheiten und evtl. über die
Besonderheiten des Kindes. Am ersten
Kindergartentag werden die verbleibenden
Kinder der Gruppe auf die „Kleinen“ vorbereitet.
Sie entscheiden, ob sie in Form einer
Partnerschaft das „neue Kind“ dabei
unterstützen, sich mit dem Gruppenraum und
dem Gruppenalltag vertraut zu machen.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 46
Die Kinder bringen von zu Hause einen
vertrauten Gegenstand mit, z.B. ein geliebtes
Stofftier oder ein Schnuffeltuch. Dies gibt dem
Kind ein Stück Sicherheit.
Jetzt beginnt die eigentliche Eingewöhnungs-
zeit. Mutter oder Vater bleiben in den ersten 3-5
Tagen mit ihrem Kind für 1-2 Stunden in der
Gruppe.
Die Eltern beobachten ihr Kind, nehmen aber
von sich aus keinen Kontakt zum Kind auf,
damit das Kind sich auf die Erzieherin als
Bezugspersonen einlassen kann. Die Eltern
bilden die „sichere Basis“ für das Kind. In diesen
ersten Tagen übernehmen Mutter und
Erzieherin das Wickeln des Kindes gemeinsam.
Ab dem 4. Tag kann ein erster Trennungs-
versuch unternommen werden. Die Mutter
verabschiedet sich vom Kind, hält sich aber in
Reichweite auf (in der Elternecke in der
Eingangshalle). Lässt sich das Kind von der
Erzieherin trösten, darf es ½ Std. allein in der
Gruppe bleiben. Die Zeiträume werden langsam
und individuell gesteigert.
Sollte das Kind sich von der Erzieherin nicht
trösten lassen, wird der Trennungsversuch
abgebrochen und erst einige Tage später erneut
probiert. Die Aufnahme der Kinder wird zeitlich
gestaffelt, damit jedes Kind eine feste Bindung
zu einer bestimmten Erzieherin aufbauen kann.
Nach den Ferien beginnt die eigentliche
Eingewöhnungszeit.
Die Aufnahme der Kinder wird zeitlich gestaffelt,
damit sich die Erzieherinnen in den ersten
Tagen intensiv mit den neuen Kindern
beschäftigen können. Die Erzieherin spricht mit
den Eltern täglich ab, ob und wie lange das Kind
alleine im Kindergarten bleiben kann.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 47
Woran erkennen wir, dass sich ein Kind in der Einrichtung eingelebt hat?
• Das Kind lässt dich nach dem Weggang der Mutter von der Erzieherin trösten
• Es wendet sich an die Erzieherin, wenn es Geborgenheit und Schutz sucht.
• Es spielt ausdauernd mit oder parallel zu den anderen Kindern.
• Es freut sich, hat Spaß an seinem Tun und lacht oft.
5.3 Unser Bild vom Kind
„Du hast das Recht, genauso geachtet zu werden, wie ein Erwachsener.
Du hast das Recht, so zu sein, wie du bist.
Du musst dich nicht verstellen und so sein, wie es die Erwachsenen wollen.
Du hast ein Recht auf den heutigen Tag,
jeder Tag deines Lebens gehört dir, keinem sonst.
Du, Kind wirst nicht Mensch, du bist Mensch.“ Janusz Korczak
Das Kind ist Mensch – Person von Anfang an, dem die gleiche Achtung und Wertschätzung
entgegenzubringen ist wie dem Erwachsenen.
Unser Bild vom Kind ist weniger das Defizitäre (was kann das Kind noch nicht), als vielmehr das
Vorhandene und bereits Entwickelte (was bringt es mit und was kann es). Wir sehen Bildungs- und
Entwicklungsprozesse in der Auseinandersetzung des Kindes mit seiner Umwelt (im Spiel, im
Umgang mit Menschen, Dingen und Situationen
5.4 Teil-offene Arbeit Kinder sind von Natur aus offen und bringen diese Offenheit dadurch zum Ausdruck, das sie sich
zu jeder Zeit und an jedem Ort frei und ohne Zwänge für alle Dinge interessieren. Durch direkte
Fragen und naive Neugier erschließen sie sich ihr Umfeld.
Durch die Öffnung unserer Gruppen unter Einbeziehung des gesamten Hauses kommen wir dem
Bewegungsdrang und dem Unternehmungsgeist der Kinder entgegen. In der Teil-offenen Arbeit
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 48
bleiben die Stammgruppen für Kinder, Erzieher und Eltern erhalten, werden jedoch durch das
Einbeziehen der gesamten Räumlichkeiten der Einrichtung ergänzt.
Neben den gruppenübergreifenden Angeboten, die die Kinder verschiedener Gruppen
zusammenführen, gibt es nach wie vor die gruppeninterne Arbeit. Somit sind die Erzieherinnen
nicht nur für die Kinder der eigenen Gruppe zuständig, sondern tragen zeitweise auch die
Verantwortung für die anderen Kinder.
In der täglichen Arbeit setzen wir dies auf freiwilliger Basis und mit Hilfe der Magnettafel, auf der
Fotos der einzelnen Aktionszonen und Fotos der Kinder sind, um:
• In der Bewegungsbaustelle.
• Bei alters- und themenbezogenen Angeboten.
• Bei der KiKo – Kinderkonferenz (gelebte Partizipation)
• Bei Spielangeboten im Flur.
• Beim Gruppenwechsel der Kinder während des Freispiels.
• Durch unser Kinderkaffee in der Kinderküche im Eingangsbereich.
• Bei AG’s an den Nachmittagen.
• Bei dem gemeinsamen Spiel aller Gruppen auf dem Außengelände.
• Bei der themengebundenen Gestaltung der Nebenräume
5.5 Der Übergang von der Kita zur Schule Vorschulerziehung und Bildung im Kindergarten beginnt mit der Aufnahme des Kindes in unsere
Einrichtung. Sie findet also während der gesamten Kindergartenzeit bis zur Einschulung
kontinuierlich statt. Diese Zeit ist sehr wichtig für die gesamte Entwicklung und schafft somit auch
wichtige Voraussetzungen, um später in der Schule zurechtzukommen.
Im letzten Kindergartenjahr bieten wir einmal in der Woche für unsere Schulkinder besondere
gruppenübergreifende Angebote und Aktionen an. Die wöchentlichen Treffs stärken das
Gemeinschaftsgefühl der Kinder. Sie nehmen sich als Gruppe der „Großen“ wahr und werden in
ihrem Selbstwertgefühl gestärkt. Diese Angebote knüpfen an Erfahrungen, Kenntnisse,
Entwicklungsstand der Kinder und deren Lebenserfahrungen an.
Wir fördern die persönliche, soziale und emotionale Entwicklung. Die Kinder lernen den Umgang
miteinander und gemeinsam auf ein Ziel hinzuarbeiten.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 49
• die Sprache und Kommunikation. Im Gespräch werden Pläne und Aktivitäten
ausgehandelt. Der Wortschatz erweitert sich und die Kinder lernen, sich aktiv in Gespräche
einzubringen.
• mathematisches Grundverständnis. Begriffe wie mehr - weniger und größer - kleiner
werden angemessen angewendet. Die Kinder lernen das Zählen, Mengen erfassen und
Ziffern erkennen.
• die kreative Entwicklung. Wir regen Kinder an, eigene Ideen beim Gestalten und im
Rollenspiel zu verwirklichen. Dazu stellen wir verschiedene Materialien zur Verfügung,
verzichten aber auf enge Vorgaben und Schablonen. die Feinmotorik, mit verschiedenen
Materialien, um den Kindern einen leichteren Anfang des Schreibenlernens zu
ermöglichen. die Ausdauer und Konzentration, durch Spiele, Geschichten und Projekte.
Hiermit wird die Lernfreude geweckt.
Partizipation
die Kinder lernen, sowohl eigene als auch gemeinsame Entscheidungen zu treffen und dafür die
Verantwortung zu übernehmen
Beispiele:
• Rollenspiele
• Gespräche
• Geschichten erfinden
• Theaterbesuche
• Kreativ - Angebote
• Übungen mit geometrischen Formen
• Spiele mit Zahlen
• Experimente
• Farblehre
• Verkehrserziehung
• Teilnahme an verschiedenen altersgerechten Projekten
• Vor und Nachbereitung von Ausflügen , z.B. Feuerwehr, Backstube, Polizei
Die Angebote variieren von Jahr zu Jahr, da die Wünsche und Ideen der Kinder aufgegriffen
werden. Vor den Sommerferien laden wir unsere ehemaligen Kindergartenkinder, die dann das
erste Schuljahr besuchen, in den Kindergarten ein. Sie bringen ihre Schultaschen und Bücher mit
und zeigen den Kindern, was sie schon alles gelernt haben.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 50
Voller Neugier und Vorfreude besuchen wir danach die Grundschule und können „Schule spielen“.
Im Kooperationsvertrag Schule/Kita sind bestimmte Eckpfeiler dieser wichtigen Übergangsphase
geregelt. In regelmäßig stattfindenden Arbeitskreisen werden diese Themen evaluiert.
Der Höhepunkt des letzten Kindergartenjahres ist ein Tagesausflug und die Übernachtung. Oftmals
ist es die erste nächtliche Trennung vom Elternhaus. Am Ende des Kindergartenjahres findet die
Abschlussfeier statt. Sie beginnt mit einem Wortgottesdienst in der Kirche.
5.6 Die Kinderkonferenz – Partizipation von Anfang an
KIKO
In der Kinderkonferenz (“KiKo”) treffen sich alle Vorschulkinder der Einrichtung. Sie finden einmal
in der Woche statt. Hier planen und organisieren die Kinder ihre Wünsche und Ziele. Sie wählen
durch demokratische Prozesse ihre Angebote und treffen Vereinbarungen, lernen Kompromisse zu
schließen und Absprachen einzugehen. Diese Absprachen sind für alle“ KiKos“ verbindlich bis zum
Widerruf.
In der „KiKo“ gibt es jedoch auch ganz feste Regeln, die mit den Kindern erarbeitet werden:
Wer den “Redestein” besitzt, darf sprechen, während alle anderen zuhören. Sollte es zu laut
werden, kann das sich gestört fühlende Kind durch den Klang der Triangel um Ruhe bitten. Jeder
kann seine Meinung und Bedürfnisse äußern ohne ausgelacht zu werden. Mehrheitsbeschlüsse
sind zu akzeptieren und mit zu tragen. Die Kinder gestalten ihr letztes Kindergartenjahr mit. Dabei
werden Kenntnisse im kognitiven, sprachlichen und praktischen Bereich intensiv gefördert. Im
Besonderen wird nun beim Finden von Entscheidungen, Kompromissen und gemeinsamen
Planungen viel über die Sprache abgewickelt.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 51
6. Die Elternarbeit
6.1 Die Eltern – wichtige Partner für unsere Arbeit Die Kinder, die eine Kindertagesstätte besuchen, leben in zwei verschiedenen „Institutionen“. Auf
der einen Seite in der Institution Familie und auf der anderen Seite in der Institution Kindergarten.
Dort erleben sie ein unterschiedliches
• Wertemuster
• Erziehungsverhalten
• emotionale Beziehungen
Eine erfolgreiche Arbeit mit den Kindern setzt immer auch eine gute Zusammenarbeit mit den
Eltern voraus. Die Erziehung im Kindergarten soll eine Ergänzung der Familienerziehung sein. Sie
soll also dort einsetzen, wo die elterliche Erziehung bereits eine Basis geschaffen hat.
Unsere Zusammenarbeit ist die Nahtstelle für die „öffentliche“ und „private“ Erziehung. Aus diesem
Grund ist uns eine aktive Elternarbeit sehr wichtig. Das heißt, nur Sie können uns wertvolle
Informationen zu ihrem Kind und der Familie, in der es lebt, geben, so wie wir Ihnen über die
Lebenssituation Ihres Kindes innerhalb der Einrichtung berichten können. Dies kann in
sogenannten „Tür- und Angelgesprächen“ geschehen oder in terminlich festgelegten Gesprächen.
Denn wir möchten, dass zwischen den beiden Lebenswelten eine enge positive Verbindung
entsteht und keine Gegensätze (vgl. Übergänge gestalten), damit sich unsere Zusammenarbeit
positiv auf die Entwicklung ihres Kindes ausübt.
Uns ist das Wohlbefinden Ihres Kindes sehr wichtig. Ihre Kinder sollen erfahren, dass die beiden
Lebenswelten miteinander verbunden sind und die Eltern Interesse an dem „Arbeitsplatz“ ihres
Kindes haben. Damit die Eltern ihre Vorstellungen einbringen können und für das gemeinsame
Anliegen Mitverantwortung tragen können, gibt es verschiedene Formen der Elternarbeit.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 52
6.2 Der Elternbeirat § 9 KiBiz Zu Beginn des neuen Kindergartenjahres treffen wir uns zur Elternversammlung. Dort werden
aktuelle Themen vorgestellt und besprochen. Außerdem wird an diesem Abend der Elternbeirat
gewählt. Der Elternbeirat hat die Aufgabe, die Zusammenarbeit zwischen den Erziehungs-
berechtigten, dem Träger und den Mitarbeiterinnen der Einrichtung zu fördern. Außerdem hat er
die Möglichkeit, die Wünsche und Ideen der Eltern einzubringen und bei Schwierigkeiten mit dem
Träger oder den Mitarbeitern zu vermitteln.
Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Vertretern des Trägers bilden die Elternvertreter den Rat der
Tageseinrichtung. Dieses Gremium berät und entscheidet z. B. über die Aufnahmekriterien und die
Schließzeiten während der Ferien (vgl. Die Broschüre „Für Ihr Kind die katholische
Tageseinrichtung für Kinder“ )
In regelmäßigen Abständen trifft der Elternbeirat sich mit Leitung und Fachkräften der Einrichtung,
um aktuelle Themen und Ideen zu besprechen.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 53
E L T E R N
Eltern sind wichtige Bezugspersonen, mit denen wir gemeinsam das Wohl des Kindes im Auge haben.
Lebensraum: Das Familienzentrum soll ein Stück Lebensraum sein, in dem sich Eltern und Kinder zuhause fühlen.
Transparenz soll unsere Arbeit verständlich und die Pädagogik für die Eltern nachvollziehbar machen.
Einfluss haben die Eltern auf unsere Arbeit mit Ideen, Fähigkeiten und Kritik.
Regelmäßige Elternsprechtage finden statt, um sich über die Entwicklung der Kinder auszutauschen.
Nur ein vertrauensvolles Miteinander zwischen Eltern und Erzieherinnen ermöglicht einen gelungenen Übergang zwischen Elternhaus und Familienzentrum.
Angebote zu Elternbildung finden auf verschiedenen Ebenen statt.
Rahmenbedingungen strukturieren den Kindergarten und ermöglichen ein gemeinsames Miteinander, z. B. Öffnungszeiten.
Bereitschaft der Eltern zur Mithilfe bei Festen, Veranstaltungen, Ausflügen u. ä. ist eine notwendige Voraussetzung.
Eingewöhnung ist die Zeit, in der jedes Kind den Übergang aus der Familie in die Kita individuell erlebt.
Interesse am Kindergarten hilft, dass alle an einem Strang ziehen.
Tür- und Angelgespräche bieten die Möglichkeit, kurze Informationen über das Kind auszutauschen.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 54
6.4 Formen der Elternarbeit
Eltern-Kind-Aktionen Im Verlauf des Kindergartenjahres
finden verschiedene gemeinsame
Aktivitäten statt z. B:
- Adventsfeier
- Kennlernnachmittag
- Theaterbesuch
- Eltern-Kind-Aktionen am Samstag
Die angebotenen Aktionen
sind nicht in jedem Jahr gleich. Sie
hängen auch vom Ergebnis der
Elternbefragung und vom
Interesse der Kinder ab.
„Elternschatzkiste“
Im Jahr 2015 hatte der Elternbeirat die Idee, die „Elternschatzkiste“ ins
Leben zu rufen. Zu Beginn eines jeden Kindergartenjahres können sich die
Eltern, die uns unterstützen möchten, in Listen eintragen. Eltern aus dem
Helferkreis organisieren beispielsweise die „Rohkostlieferung“ für den
gemeinsamen Zwischensnack, einen Sponsorenlauf, helfen bei der
Gartenarbeit oder begleiten uns bei Ausflügen als Aufsichtspersonen.
Hospitationen
In unserer Einrichtung besteht für
die Eltern die Möglichkeit zu
hospitieren. Nach vorheriger
Terminabsprache können sie
einen Tag im Kindergarten
miterleben. Dabei bekommen die
Eltern einen umfassenden Einblick
in unsere tägliche, pädagogische
Arbeit.
Aushänge, Elternbriefe
Wir machen unsere Arbeit für die Eltern transparent. In regelmäßigen Abständen
bekommen die Eltern Elternbriefe, in denen aktuelle Informationen und Termine
bekannt gegeben werden. Im Eingangsbereich befindet sich eine Pinnwand, an
der u. a. langfristige Termine und Infos aus dem Elternbeirat ausgehängt werden.
Ebenfalls finden Sie in der Eingangshalle Informationen über das Kita-Team.
Aushänge im Foyer informieren über aktuell in unserem Familienzentrum
stattfindende Projekte, Elternabende und Eltern-Kind-Aktionen.
Elterngespräche Die täglichen „Tür- und
Angelgespräche" bieten die
Möglichkeit, aktuelle Ereignisse
kurz an zu sprechen.
Zweimal im Jahr führen wir mit
den Eltern Entwicklungs-
gespräche. Bei Bedarf können die
Eltern mit uns auch jederzeit
zusätzlich Gesprächstermine
vereinbaren.
Elternabende und Elternkurse Bei uns werden je nach Interesse
Themenelternabende, zu denen wir
Referenten einladen, angeboten.
Ebenfalls laufen in unserem
Familienzentrum Elternkurse wie
z.B.: Starke Eltern – starke Kinder
oder das Gordon – Familientraining.
Auch entscheiden Sie mit in der
Elternbefragung.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 55
7. Die Rolle der Erzieherin
Die Erzieherinnen beobachten das Spielgeschehen und erfahren hierbei die Bedürfnisse und
Interessen der Kinder. Sie gestalten den Rahmen für das Spiel, begleiten, motivieren, bestärken
und fördern die Kinder dabei, ihr eigenes Spielgeschehen zu entwickeln. Aus dem eigentlichen
Spiel halten sie sich zurück, geben aber gegebenenfalls Hilfestellung bei der Lösung von
Konflikten.
7.1 Beobachten und Dokumentieren Die Beobachtung ist Grundlage für jede Gestaltung von Spiel und Bildungsprozessen.
Aufgrund von Beobachtungen erkennen wir, welchen Lernprozess das einzelne Kind macht.
Wir sehen Stärken und Schwächen, erfahren Motivation und Frustration, Lernfortschritte und
Lernhemmungen. Ziel der Beobachtung sind die jeweiligen Interessen, Bedürfnisse und der
Entwicklungsstand der Kinder. Um die Beobachtung übersichtlich zu dokumentieren, benutzen wir
hierzu unterschiedliche Formulare.
Die Beobachtung dient
• der Feststellung und Erfassung von Interessen, Talenten und Vorlieben der
Kinder, der Erfassung von Veränderungen, von Handlungsweisen und Kompetenzen der
Kinder.
• der Gewinnung von neuen Erkenntnissen und Sichtweisen der individuellen
Entwicklungswege und Lernstrategien der Kinder
• der Erstellung der Bildungsdokumentation für das einzelne Kind
Das beobachten wir:
• Wir verschaffen uns einen Überblick über die vorhandenen Spielmaterialien und
Spielgegebenheiten.
• Wir beobachten die Kinder in der Spielsituation. Welche Aktivitäten bevorzugen welche
Kinder? Mit welchem Material beschäftigen sie sich? Was tun sie damit?
• Wer spielt mit wem? Wo bilden sich Freundschaften?
• Welche Probleme, welche Konflikte treten auf?
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 56
• Wie verläuft die motorische Entwicklung, das Sozialverhalten und die Sprache? Wo
befinden sich Stärken und Schwächen?
7.2 Prinzipien der Beobachtung Die Beobachtung von Kindern bedeutet in der Regel, eine Augenblicksituation wahrzunehmen. Um
festzustellen, was ein Kind beschäftigt, bedrückt, interessiert, nach welchem eigenen
Aktionsmuster es lernt, bedarf es des Perspektivenwechsels.
Dazu gehört die Sichtweise des Kindes einzunehmen und mit ihm in Beziehung zu treten. Die
unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse müssen Beachtung finden. Dabei berücksichtigen
wir, dass die eigene Wahrnehmung zum Zeitpunkt der Beobachtung von persönlichen Werten,
Erfahrungen sowie der körperlichen und seelischen Verfassung beeinflusst wird.
Vielfältige Beobachtungssituationen und kollegiale Beratungseinheiten tragen dazu bei, die eigene
Einschätzung zu überprüfen, um den Blick auf das Kind zu erweitern.
Wir nutzen unterschiedliche Methoden, um differenzierte Erkenntnisse über das Kind zu erhalten:
• Bilder und andere Werke
• Gespräche mit dem Kind alleine und in der Kleingruppe
• Zusatzbögen (z.B.: Ergänzung zum Gelsenkirchener Entwicklungsbegleiter, spezielle
Bögen zur Sprachentwicklung z.B. BaSiK U3 und Ü3), den „Bewegungsbaum“ und die
„Entwicklungssonne“)
Insgesamt bilden alle Materialien die Grundlage für die Pädagogische Arbeit und verhelfen zur
Erstellung einer Entwicklungs- und Bildungsdokumentation.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 57
8. Und was Sie sonst noch wissen sollten
8.1 Die Kleidung Ihres Kindes Ihr Kind besitzt in der Kita an der Garderobe ein eigenes Fach mit Haken (mit Name und Foto). An
diesem Haken befindet sich auch der Turnbeutel. Das Fach dient Ihrem Kind als Ablage seiner
persönlichen Dinge und nicht für Spielzeug aller Art von zu Hause.
Ihre Kinder können fast immer nach draußen. Wie heißt es so schön: Schlechtes Wetter gibt es
nicht, nur schlechte Kleidung! Aus diesem Grund möchten wir Sie bitten, Ihrem Kind der Jahreszeit
entsprechende Kleidung sowie Schuhwerk anzuziehen.
Für Ihr Kind können Sie Ersatzkleidung (Unterhemd, Unterhose, Strümpfe, Hose, T- Shirt, Pullover)
in einem Beutel am Haken lagern.
Die unter Dreijährigen haben im Wickelbereich ein eigenes Fach für Ersatzkleidung, Windeln und
Pflegeprodukte. Bitte achten Sie darauf, dass alle erforderlichen Sachen für Ihr Kind in
ausreichender Menge, entsprechender Größe und der Jahreszeit entsprechend vorhanden sind.
Dann ist Ihr Kind für eventuelle „Unglücke“ stets gewappnet.
Versichern Sie Ihrem Kind, dass es sich gerne schmutzig machen darf! Wir erleben häufig, dass
Kinder nicht basteln, malen oder draußen spielen wollen, weil sie Angst haben, sich dreckig zu
machen.
8.2 Der Gesundheit Ihres Kindes zuliebe Sollte Ihr Kind an einer Allergie leiden oder durch andere Krankheiten beeinträchtigt sein, teilen Sie
uns dies bitte schriftlich mit! Bei einer ansteckenden Kinderkrankheit bitten wir um eine sofortige
Benachrichtigung.
Kranke Kinder gehören nicht in die Kindertagesstätte!
Bitte studieren Sie hierzu genau das Merkblatt zur Belehrung für Eltern und sonstige
Personensorgeberechtigte, gem. § 34, Abs. 5, Infektionsschutzgesetz. Die Kinder müssen 24 Std.
fieberfrei und 48 Std. ohne Durchfall sein.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 58
9. Das Team und seine Schwerpunkte
9.1 Wie wir im Team zusammen arbeiten In unserem Familienzentrum findet eine gute Zusammenarbeit statt, die nicht nur in den
regelmäßig stattfindenden Dienstgesprächen Anwendung findet. Um eine gute gemeinsame Arbeit
für alle Beteiligten zu leisten, ist es wichtig, sich unter den Mitarbeiterinnen auszutauschen, zu planen,
zu organisieren und Absprachen zu treffen. Wir arbeiten Hand in Hand. Zwischen uns findet ein
reger Austausch statt. Wir praktizieren ein christlich geprägtes Miteinander (siehe „Unser Leitbild“).
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 59
9.2 Klausurtage bezeichnen Arbeitstage ohne Kinder. An diesen Tagen werden konzeptionelle Themen
besprochen. Wir nutzen die Tage für die Jahresplanung und zur Arbeit an unseren pädagogischen
Schwerpunkten und Zielen, z.B.: diesem Konzept
9.3 Dienstbesprechungen
Jeden Montag trifft sich das pädagogische Team von 16:30 Uhr bis 18:00 Uhr. Hier werden
Termine besprochen, Festlichkeiten, aktuelle Themen aufgegriffen und diskutiert, gesetzliche
Veränderungen geklärt, Informationen aus Bundes- und Landesebene verarbeitet.
9.4 Gruppenleiterteam / Kleinteams
Zu bestimmten Projekten werden Kleinteams gebildet. Regelmäßig treffen sich die
Gruppenleitungen mit der Leitung zu Planungsrunden und zur kollegialen Beratung.
9.5 Fortbildungen
Alle Mitarbeiter nehmen regelmäßig an fachspezifischen Weiterbildungen teil, die der Träger
wünscht und unterstützt.
9.6 Ausbildung
Das katholische Familienzentrum „Benedictus“ ist eine anerkannte Ausbildungseinrichtung und
befähigt, Praktikanten auszubilden.
Es besteht ein einrichtungsspezifisches Ausbildungskonzept.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 60
10. Vernetzung der Einrichtung
Das Familienzentrum ist ein wichtiger Bestandteil des Gemeinwesens. Durch eine Vernetzung mit
anderen Institutionen bekommen und bieten wir Unterstützung und Hilfe für unsere Kinder und
Familien.
Weiterer Kooperations- partner: (nach Bedarf) Grundschulen
Weiterer Kooperations- partner: (nach Bedarf) Kath. Bildungswerk
Weiterer Kooperations- partner: (nach Bedarf) Caritasverband
Weiterer Kooperations- partner: (nach Bedarf) Stadt Kaarst Rheinkreis Neuss
Pfarrei St. Aldegundis Büttgen
Pfarrei St. Antonius Vorst
Pfarrei Sieben Schmerzen Mariens Holzbüttgen
Pfarrei St. Martinus Kaarst
Familienzentren
Pfarreiengemeinschaft Kaarst/BüttgenHauptkooperationspartner
Kindertagesstätte
Kindertagesstätte
Kindertagesstätte
Kindertagesstätte
Kindertagesstätte
Koordinierungsgruppe
Kernteam
KiTa-Leitungsteam
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 61
11. Kooperation mit anderen Institutionen:
• Kinderärzte
• Freie logopädische und ergotherapeutische Praxen
• Erziehungsberatungsstellen
• Jugendamt und allgemeiner Sozialer Dienst
• Gesundheitsamt
• Diözesan-Caritasverband
• Zahnärztlicher Gesundheitsdienst
• Feuerwehr
• Familienforum Edith Stein
• VHS Kaarst Korschenbroich
• Fachschulen für Sozialpädagogik
• Sportbund
• Vinzenhaus
Im Rahmen des Netzwerkes „Katholisches Familienzentrum“ haben wir uns mit den fünf
Familienzentren unseres Seelsorgebereiches zusammengeschlossen: Das Ziel dieser Kooperation
ist, die Familien aus unserem Seelsorgebereich in der Erziehungsarbeit zu unterstützen. Wir bieten
gemeinsame Elternabende zu pädagogischen Themen und Elternkurse an. Weitere Angebote sind
im Kooperationsvertrag aufgeführt.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 62
12. Wie wir unsere Qualität sichern und weiterentwickeln
Wir als pädagogische Mitarbeiter des katholischen Familienzentrums „Benedictus“ verstehen uns
als lebenslang Lernende. Wir fragen aktiv nach Verbesserungsvorschlägen bei Kindern, Eltern und
Kollegen und entwickeln die Qualität unserer Arbeit kontinuierlich weiter. Wir verstehen
Verbesserungsprozesse als einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung unserer Ziele, die unserer
Arbeit zu Grunde liegen:
• Regelmäßige Reflexion der Gruppenarbeit, gruppenübergreifenden Arbeit und Teamarbeit
• Meinungsabfragen zu Projekten
• Jährliche Bedarfsabfrage bei den Eltern
• Regelmäßige Weiterentwicklung von Projekten und Vereinbarungen werden dokumentiert
und entsprechend umgesetzt
• Fachlicher Austausch und Reflexion mit anderen Fachkollegen
• Fachberatung
Wir sichern die Qualität unserer Arbeit für die Zukunft durch die Weiterentwicklung des Konzeptes
entsprechend der Bedarfslage, Ressourcen und Interessen vor Ort in unserem Familienzentrum.
12.1 Beschwerdemanagement Eltern vertrauen uns das Liebste an, was sie haben. Uns liegt sehr am Herzen, dass sie das mit
einem guten Gefühl machen.
Deshalb haben wir stets ein offenes Ohr für die Belange der Eltern.
Sollte aus pädagogischer Sicht die Zeit für ein Gespräch nicht gegeben sein, wird baldmöglichst
ein Gesprächstermin vereinbart.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 63
Zusätzlich zum persönlichen Kontakt zu den Mitarbeitern haben die Eltern die Möglichkeit, unseren
Briefkasten in der Eingangshalle mit Verbesserungsvorschlägen, Lob und Kritik zu „füttern“. Er wird
von uns regelmäßig gelehrt und der Inhalt auf den regelmäßig stattfindenden
Elternbeiratssitzungen besprochen.
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 64
13. Schlusswort
Die hier vorliegende Konzeption macht unsere pädagogischen Ziele transparent. Die Entwicklung
hat uns die Chance gegeben, uns intensiv im Rahmen eines Teamtrainings mit unserer Arbeit
auseinander zu setzen.
Unser Konzept kann aber nicht als abgeschlossen betrachtet werden. Es stellt die Basis für die
Auseinandersetzung mit Neuem. Da die Rahmenbedingungen von Familien sich ändern, müssen
wir immer wieder unsere pädagogischen Ziele überprüfen, ob sie den Bedürfnissen der uns
anvertrauten Kinder noch entspricht.
Wir würden uns freuen, wenn unser Konzept den Dialog mit Eltern, Trägervertretern, Kollegen und
Interessierten zum Wohle der Kinder fördert.
Wenn Sie, liebe Leser(in), hierzu noch Fragen oder Anregungen haben, stehen wir gerne für
Gespräche zur Verfügung.
Ihr Team des Katholischen Familienzentrums „Benedictus“
Konzeption des Katholischen Familienzentrums und Bewegungskindergartens Benedictus
Mai 2016 65
14. Literaturverzeichnis
Dr. Gerd E. Schäfer.
„Bildung beginnt mit der Geburt“
Beltz Verlag
Sigrid Weber
„Die Bildungsbereiche im Kindergarten“
Herder – Verlag
Renate Zimmer
„Handbuch Sprachförderung durch Bewegung“
Herder Verlag 2010
Frank Jansen
„Vertrauen in das Leben stärken“
KTK – Bundesverband e.V
Hans Joachim Laeven, Beate Andres
„Bildung und Erziehung in der frühen Kindheit“
Cornelsen Verlag
I. Becker – Texter, M.R. Texter
„Der offene Kindergarten – Vielfalt der Formen“
Fachzeitschrift: „Welt des Kindes“
KTK – Bundesverband e. V.
„Bildungsgrundsätze für Kinder von 0 bis 10 Jahren
in Kindertagesbetreuung und Schulen im Primarbereich
in Nordrhein-Westfalen