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Kapitel 2
Lagrangesche Mechanik
Die Newtonsche Mechanik hat einige Nachteile.1) Die Bewegungsgleichungen sind nicht kovariant, d.h. sie haben in verschiede-
nen Koordinatensystemen verschiedene Form. Z.B., zweidimensionale Bewegungs-gleichungen schreibt man in kartesischen Koordinaten als
mx = Fx, my = Fy
In Polarkoordinaten hat man dagegen sehr komplizierte Gleichungen, die auch r, φerhalten.
2) Fur einige Probleme sind die Newtonschen Gleichungen nicht un-
lmittelbar anwendbar. Als Beispiel betrachten wir das ebene Pendel. DerMassenpunkt wird durch eine Stange der Lange l auf einer Kreisbahngehalten. Die Beschrankung der Bahn kann man durch folgende Zwangs-bedingung schreiben
x2 + y2 = l2
Die Stange ubt eine Kraft aus, die wir nicht kennen. Beispiel: das Programm “xsprin-gies”, das unter LINUX lauft, laßt verschiedene Krafte modellieren, nicht aber einePendelbewegung.
Um die Newtonsche Mechanik zu verallgemeinern, gehen wir von Minimum-prinzip aus. Aus der Statik wissen wir, daß stationare Zustande als Minima vomPotential beschrieben werden konnen. Und das Minimum wird Koordinatensyste-munabhangig als ∇U = 0 beschrieben. Wenn wir auch die Bewegung als Mini-mum darstellen wollen, sollten wir einen matematischen Formalismus haben, der dieMinimum-Berechnung von Funktionen verallgemeinert.
1
2.1 Zwangsbedingungen und generalisierte Koordina-
ten
Ein freier Massenpunkt hat 3 Freiheitsgraden: der Zustand des Teilchens wird durch3 Parametern bestimmt. Das n-Teilchen System braucht fur die vollstandige Be-schreibung 3n Parametern, kann also 3n Freiheitsgrade haben. Haufig ist aber dieseZahl durch Zwangsbedingungen reduziert.
Definitionen:
1. Zwangsbedingungen sind Bedingungen, die die freie Bewegung der Massen-punkten einschranken. Das sind geometrische Bindungen: z.B. fur das ebenePendel gibt es die Zwangsbedingung x2 + y2 = l2, es gibt nur einen Freiheits-grad.
2. Zwangskrafte sind Krafte die die Zwangsbedingungen bewirken, also die freieBewegung behindern.
Zwei Probleme der Beschreibung eines mechanischen Systems:
1. Zwangskrafte sind im allgemeinen unbekannt, deswegen kann man das Glei-chungssystem
mid2~ridt2
=∑
j
~Fij + ~fi
nicht formulieren. Wir versuchen deshalb die Mechanik so umzuformulieren,daß die Zwangskrafte rausfallen.
2. Die Teilchenkoordinaten ~ri = (xi, yi, zi) sind nichtunabhangig voneinander.Wir wollen deswegen versuchen, die durch linear unabhangige verallgemei-
nerte Koordinaten zu ersetzen. Die sind in der Regel unanschaulicher, dafurwerden aber die matematische Probleme viel einfacher.
2.1.1 Holonome Zwangsbedingungen
Holonome: aus Griecheschen “ganzgesetzliche”; skleronome: “gefrorene”; rheonome:“flussige”.
Holonome Zwangsbedingungen sind die Verknupfungen der Teilchenkoordinatenund der Zeit in der Form:
fi(~r1, ~r2, . . . , ~rn, t) = 0 i = 1, . . . , k
2
Holonom-skleronome Zwangsbedingungen
Das sind Holonome Zwangsbedingungen die nicht explizit zeitabhangig sind:
∂fi∂t
= 0 .
Beispiel 2.1 HantelDer Abstand zwischen zwei Massenpunkten ist konstant:
(x1 − x2)2 + (y1 − y2)
2 + (z1 − z2)2 − l2 = 0
Beispiel 2.2 Teilchen auf KugeloberflacheDie Zwangsbedingung lautet:
x2 + y2 + z2 −R2 = 0
Holonom-rheonome Zwangsbedingungen
Das sind Holonome Zwangsbedingungen mit expliziter Zeitabhangigkeit:
∂fi∂t
6= 0 .
Beispiel 2.3 Teilchen im AufzugDer Aufzug bewegt sich nach oben mit einer konstanten Geschwindigkeit v0. DasTeilchen kann sich nur in der (x, y)-Ebene frei bewegen. Fur die z-Koordinate giltdie Zwangsbedingung
z(t) = v0(t− t0) + z0 .
Beispiel 2.4 Masse auf schiefer Ebene mit veranderlicher NeigungDie Holonom-rheonome Zwangsbedingung lautet:
z
x− tan(φ(t)) = 0 .
Generalisierte Koordinaten
Also, wenn es k holonome Zwangsbedingungen gibt, dann reduzert sich die Zahl derFreiheitsgrade:
S = 3n− k .
Wir wollen die generalisierten Koordinaten q1, q2, . . . , qs einfuhren, die zwei Bedin-gungen erfullen mussen:
3
(t)φ
m
x
z
1. Der Zustand des physikalischen Systems ist durch q1, q2, . . . , qs eindeutig fest-gelegt. Das heisst, es gelten die folgende Transformationsformeln
~ri = ~ri(q1, q2, . . . , qs, t)
2. Die qi sund unabhangig vonenenader, d.h. es gibt keine Beziehungen der FormF (q1, q2, . . . , qs, t) = 0
Bemerkungen:
1. Man nennt q1, q2, . . . , qs generalisierte Geschwindigkeiten.
2. Der Zustand des Systems fur alle Zeiten wird durch einen Punkt im Phasen-
raum q1, q2, . . . , qs, q1, q2, . . . , qs bestimmt.
3. Die Wahl der Großen qi ist nicht eindeutig, wohl aber ihre Zahl.
4. Die Großen qi sind beliebig, nicht nur Langen. Die beschreiben nicht mehrunbedingt Einzelteilchen.
Beispiel 2.5 Teilchen auf KugeloberflacheDie Zwangsbediengung lautet x2 + y2 + z2 −R2 = 0Die Zahl der Freiheitsgrade: S = 3− 1 = 2.Als generalisierte Koordinaten bieten sich zwei Winkel an: q1 = θ, q2 = φ. DieTransformationsformeln sind:
x = R sin(q1) cos(q2)
y = R sin(q1) sin(q2)
z = R cos(q1)
(Einer Ort auf die Erdoberflache wird durch Lange und Breite bestimmt.)
4
Beispiel 2.6 Ebenes DoppelpendelEs gibt insgesammt 4 Holonom-skleronome Zwangsbedingungen: z1 = z2 = const
1φ1
φ2l2
l
undx21 + y21 = l21
(x2 − x1)2 + (y2 − y1)
2 = l22
Die Zahl der Freiheitsgrade: S = 6− 4 = 2.Generalisierte Koordinaten: q1 = φ1, q2 = φ2. Die Transformationsformeln
x1 = l1 cos(q1) y1 = l1 sin(q1) z1 = 0
x2 = l1 cos(q1) + l2 cos(q2) y2 = l1 sin(q1) + l2 sin(q2) z2 = 0
erhalten implizit die Zwangsbedingungen.
2.2 Variationsrechnung,
Euler-Lagrange-Gleichung
Eine Funktion y = y(x) ist eine Vorschrift, die jedem x-Wert eine Zahl (y-Wert)zuordnet. In der Variationsrechnung betrachtet man dagegen Funktionale, die je-der Funktion q(t) eine Zahl (den Wert des Funktionals) zuordnet. Am haufigstendefiniert man ein Funktional mit Hilfe des Integrals:
∫ t2
t1
dt L(q(t))
Das Funktional kann auch von q und t abhangig sein:
S[q(t)] =
∫ t2
t1
dt L(q, q, t)
5
Beispiel 2.7 WegstreckeDie Wegstrecke entlang der Kurve y = y(x) zwischen den Punkten x1 und x2 wirddurch
l =
∫ x2
x1
ds =
∫ x2
x1
√
dx2 + dy2 =
∫ x2
x1
√
1 + (y′)2dx
gegeben.
δqq+
q(t)
t
q
Unsere Ziel ist das Minimum von S zu finden. Es sei nun q(t) die gesuchteFunktion, die das Funktional S minimal macht. Dann muß S[q + δq] mit einer be-liebigen Abweichung δq großer als S[q] sein. Dann andert sich in erster Nahrungdas Funktional nicht, und diese Bedingung wollen wir jetzt explizit schreiben. Sei δqeine Storung, die Randbedingungen δq(t1) = δq(t2) = 0 erfullt. Betrachten wir dieVariation von S:
δS =
∫ t2
t1
dt [L(q + δq, q + δq, t)− L(q, q, t)]
Die Funktion L laßt sich ableiten:
L(q + δq, q + δq, t) ≈ L(q, q, t) + δq∂L
∂q+ δq
∂L
∂q
Das ergibt
δS =
∫ t2
t1
dt(
δq∂L
∂q+ δq
∂L
∂q
)
Schreiben wir den zweiten Teil des Integrals um:
δq∂L
∂q=
d
dt(δq
∂L
∂q)− δq
d
dt
∂L
∂q
6
So erhalten wir
δS =
∫ t2
t1
dt δq(∂L
∂q− d
dt
∂L
∂q
)
+ δq∂L
∂q
∣
∣
∣
∣
∣
t2
t1
Der letzte Term verschwindet wegen Randbedingungen. Wir sehen jetzt, daß dieVariation von S in erster Naherung Null fur jede Storung wird, wenn die Gleichung
d
dt
∂L
∂q− ∂L
∂q= 0
gilt. Diese heißt Euler-Lagrange-Gleichung. Falls S von mehreren Funktionen q1, q2,... , qn abhangig ist, erhalt man fur jede Variable die Euler-Lagrange-Gleichung.
Zu bemerken ist, daß die Euler-Lagrange-Gleichung nicht unbedingt das Mini-mum von S beschreibt, sondern auch das Maximum, oder, im Allgemeinen, stati-onare Funktionen.
Beispiel 2.8 Gerade Linie als Minimum der WegstreckeSchreiben wir die Euler-Lagrange-Gleichung fur die Wegstrecke in kartesischen Ko-ordinaten:
S =
∫
dx√
1 + (y′)2, L =√
1 + (y′)2∂L
∂y= 0
∂L
∂y′=
y′√
1 + (y′)2
Die Euler-Lagrange-Gleichung lautet also
d
dx
y′√
1 + (y′)2= 0
Sie lasst sich losen:
y′√
1 + (y′)2= const ⇒ y′ = a, y = ax+ b
Wir haben eine gerade Linie erhalten. In Polarkoordinaten schreibt man die Weg-strecke als
l =
∫
ds =
∫
√
(dr)2 + r2(dφ)2 =
∫
dφ√
(r′)2 + r2
Wir erhalten also
∂L
∂r=
r√
r2 + (r′)2,
∂L
∂r′=
r′√
r2 + (r′)2
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und die Euler-Lagrange-Gleichung lautet
d
dφ
r′√
r2 + (r′)2=
r√
r2 + (r′)2
man kann die auch als
r′′√
r2 + (r′)2 − r′ rr′+r′r′′√r2+(r′)2
r2 + (r′)2=
r√
r2 + (r′)2
umschreiben. Endlich erhalten wir
r′′r − 2(r′)2 − r2 = 0
Der Ansatz r = 1/ξ laßt die folgende einfache Gleichung entstehen
ξ′′ + ξ = 0
deren Losungξ = A cos(φ− φ0)
ist. Letztendlich erhalten wir die Gliechung fur eine gerade Linie in Polarkoordinaten
Ar cos(φ− φ0) = 1
2.3 Hamiltonsches Prinzip
Wir vergleichen jetzt die Euler-Lagrange-Gleichung mit der Newtonschen Gleichung
d
dt(mxi) = −∂U
∂xid
dt
∂L
∂qi=
∂L
∂qi
Wenn wir wahlen
qi = xi,∂L
∂qi= mxi = pi,
∂L
∂qi= −∂U
∂xi
dann stimmt die Euler-Lagrange-Gleichung mit der Newtonschen Gleichung uberein.Wenn wir die Funktion L in der Form
L =∑ mi
2x2i − U(x1, ..., xn, t) = T − U
8
wahlen, also als Differenz kinetischer und potentieller Energien, dann wird die New-tonsche Gleichung erfullt.
In der Mechanik heißt L = T − U Lagrangefunktion, S die Wirkung oder Wir-kungsfunktional, und die Euler-Gleichung heißt die Lagrangesche Gleichung 2. Art.
Dies ist Inhalt des Hamiltonschen Prinzips: Die Bewegung lauft so ab, daß dieBahnkurve die Wirkung stationar macht. Manchmal wird das auch als Prinzip derkleinsten Wirkung genannt.
Man nennt:
qi verallgemeinerte (generalisierte) Koordinaten
qi verallgemeinerte Geschwindigkeiten
∂L∂qi
verallgemeinerte Impulse
∂L∂qi
verallgemeinerte Krafte.
2
t
t
t t
q
q2
1
1 2
q
q
v
t1 t
Beispiel 2.9 Kraftfreie BewegungFalls das Potential eine Konstante ist, muss das Integral von der kinetische Energie
9
S =∫ t2t1Tdt minimal sein. Seien die Zeitpunkte t1,2 und die Koordinaten q(t1) = q1,
q(t2) = q2 gegeben. Die Frage ist, welche Bewegung liefert das Minimum der WirkungS? Man kann sich verschiedene Bewegungstypen vorstellen (siehe Bild), nun mussdie Bewegung mit minimalem S gefunden werden. Wir betrachten Bewegungen mitverschiedenen Geschwidigkeiten v(t). Weil die Endpunkte fixiert sind, gilt
∫ t2
t1
v(t)dt = q2 − q1
Wir bezeichnen v = q2−q1t2−t1
und betrachten das Integral
I =
∫ t2
t1
m
2(v − v)2dt =
∫ t2
t1
m
2v2dt− v2 · (t2 − t1)
m
2
Dann konnen wir die Wirkung in der folgender Form darstellen
S =
∫ t2
t1
m
2v2dt = I + v2(t2 − t1)
m
2
Weil I ≥ 0 ist, wird das Minimum von S bei I = 0 erreicht, d. h. bei v = v = const.Wir stellen fest, daß die Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit die Wirkungminimisiert.
Beispiel 2.10 ZentralkraftbewegungSchreiben wir die Lagrangefunktion in Polarkoordinaten aus:
L = T − U =m
2(r2 + r2φ2)− U(r)
Die verallgemeinerten Impulse ∂L∂qi
sind
∂L
∂r= mr,
∂L
∂φ= mr2φ (Drehimpuls!)
Die Lagrange-Gleichungen sind
d
dt(mr2φ) = 0 (Drehimpulserhaltung!)
undd
dt(mr) = mr =
∂L
∂r= mrφ2 − ∂U
∂r= −∂Ueff
∂r
wobei Ueff = U + L2z/(2mr
2) (Lz ist Drehimpuls).
10
2.3.1 Eichtransformation
Es kann verschiedene Lagrangefunktionen geben, die zu den selben Bewegungsglei-chungen fuhren. Z. B. kann man eine gegebene Lagrangefunktion mit einer Konstantemultiplizieren oder addieren.
Eine wichtige Klasse von gleichwertigen Lagrangefunktionen ergibt sich aus densogenannten Eichtransformationen: Dabei wird zu L die totale Zeitableitung einerbeliebigen Funktion f(q, t) addiert:
L′(q, q, t) = L(q, q, t) +d
dtf(q, t)
Das Wirkungsintegral fur L′ lautet
S′ =
∫ t2
t1
dt L′ =
∫ t2
t1
dt L+ f(q(t2), t2)− f(q(t1), t1)
Weil die Randwerte bei der Variation festgehalten werden, also δq(t1) = δq(t2) = 0,bekommen wir δS′ = δS: Die Lagrangefunktionen L und L′ fuhren zu denselbenBewegungsgleichungen.
Beispiel 2.11 GalileitransformationFur ein freies Teilchen haben wir
L =m
2v2
Unter einer Galileitransformation erhalten wir
L′ =m
2(~v + ~V )2 =
m
2v2 +m~v~V +
m
2V 2 =
m
2v2 +
d
dt(m~r~V +
m
2V 2t)
2.4 Systeme mit Zwangsbedingungen
Falls die Massenpunkte eines mechanisches Systems sich nicht vollig unabhangig von-einander bewegen konnen, sondern gewissen Nebenbedingungen unterliegen, sprichtman von Zwangsbedingungen. Betrachten wir wieder das ebene Pendel. Der Massen-punkt ist zwei Kraften unterworfen: der Gravitationskraft m~g und der unbekanntenKraft ~K.
Wir nutzen jetzt die Kovarianz von Lagrangegleichungen bezuglich der Koordi-natenwahl, und schreiben die Lagrangefunktion in Polarkoordinaten L(r, r, φ, φ, t).Dann lauten die Bewegungsgleichungen
d
dt
∂L
∂φ=∂L
∂φ,
d
dt
∂L
∂r=∂L
∂r
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Wegen der Zwangsbedingung ist aber r konstant, also ist nur die Gleichung fur φnichttrivial. In der Lagrangefunktion konnen wir deshalb r = l = const, r = 0einsetzen und die Lagrangefunktion fur das Pendel bekommen, die nur von φ und φabhangt:
L(φ, φ, t) = T − U =m
2v2 +mgr cosφ =
m
2l2φ2 +mgl cosφ
Die Bewegungsgleichungen lauten
d
dt
∂L
∂φ= ml2φ = −mgl sinφ
oderφ+ ω2 sinφ = 0 ω =
√
g/l
Im allgemeinen Fall
l- es gibt N Teilchen, die im 3-dimensionalen Raum mit 3N Variablenbeschrieben werden- es gibt K Zwangsbedingungen, die als K Gleichungen
g1(x1, y1, ..., zN , t) = 0,
...
gK(x1, y1, ..., zN , t) = 0
beschrieben werden konnen. Solche Zwangsbedingungen, die nur von Koordinatenabhangig sind, nennt man holonome (“ganzgesetzliche”). Man unterscheidet auchzwischen zeitabhangigen (rheonomen) und zeitunabhangigen (skleronomen) Bedin-gungen.
Man kann ein allgemeines Rezept zur Losung von mechanischen Problemen for-mulieren:1) Man wahlt verallgemeinerte Koordinaten, um die Zwangsbedingungen zu erfullen.Die Zahl solcher Koordinaten ist 3N −K.2) Man stellt die Lagrangefunktion L = T − U in diesen Koordinaten dar3) Die Bewegungsgleichungen sind dann die Lagrangesche Gleichungen 2. Art
Beispiel 2.12 Teilchen auf einem ZylinderWir betrachten einen Massenpunkt, der sich auf einem Zylinder frei bewegen kann.Hier haben wir N = 1 und K = 1 (die holonome skleronome Zwangsbedingung lautetx2 + y2 = l2). Wir wahlen zylindrische Koordinaten, wobei nur z und φ unsere
12
verallgemeinerte Koordinaten sind. Die kinetische Energie lautet T = m2 (z
2 + l2φ2).Die Bewegungsgleichungen sind einfach:
z = 0 φ = 0
und als Losung erhalten wir die Schraubenlinie
z = z0 + vzt φ = φ0 + vφt
rα
ω
Beispiel 2.13 Massenpunkt auf rotierender StangeWir betrachten einen Massenpunkt, der sich langs einer rotierenden Stange bewegenkann. Die Stange rotiere mit einer konstanten Winkelgeschwindigkeit ω. Wir habenhier zwei (eine rheonome und eine skleronome) Zwangsbedingungen
√
x2 + y2/z =tanα und y/x = tanωt. Wir wahlen den Abstand r zum Zentrum als verallgemei-nerte Koordinate. Dann gilt
z = r cosα x = r sinα cosωt y = r sinα sinωt
AusT =
m
2v2 U = mgr cosα
erhalten wirL = T − U =
m
2(r2 + r2ω2 sin2 α)−mgr cosα
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(Diese Lagrangefunktion ist zeitunabhangig, obwohl die Zwangsbedingungen rheonomsind!) Dies fuhrt zur Bewegungsgleichung
d
dt
∂L
∂r= mr =
∂L
∂r= −mg cosα+ rmω2 sin2 α
Wir erhalten eine eindimensionale Bewegung mit dem effektiven quadratischen Po-tential
U(r) = mgr cosα− m
2r2ω2 sin2 α
Zwei Bemerkungen:
• Es ist bequem zu nutzen daß
v2 =
(
dl
dt
)2
=dl2
dt2
wobei dl die elementare Verschiebung ist. In kartesischen Koordinaten ist dl2 =dx2 + dy2 + dz2, deswegen
L = m/2(x2 + y2 + z2) + U
In zylindrischen Koordinaten ist dl2 = dr2 + r2dφ2 + dz2, deswegen
L = m/2(r2 + r2φ2 + z2) + U
• Fur nicht-mechanische Systeme ist es nicht einfach, die Lagrangefunktion zuschreiben. Glucklicherweise sind alle wichtigen Krafte gut genug und
lassen sich mit der Lagrange-Formulierung beschreiben. (Z.B., dieLorentz-Kraft.)
2.5 Symmetrien und Erhaltungssatze
Schreiben wir die Lagrangegleichungen aus
d
dt
∂L
∂qi=∂L
∂qi
Es ist einfach zu sehen, daß wenn L von der verallgemeinerten Koordinate qi un-abhangig ist, dann ist der verallgemeinerte Impuls pi =
∂L∂qi
eine erhaltene Große;die Koordinate qi heißt dann zyklische Koordinate.
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2.5.1 Zeitunabhangigket der Lagrangefunktion
Sei die Lagrangefunktion nicht explizit von der Zeit abhangig, L = L(q, q). Leitenwir die Lagrangefunktion nach der Zeit ab:
dL
dt=∂L
∂t+
s∑
i
(
∂L
∂qiqi +
∂L
∂qiqi
)
Berucksichtigen wir jetzt, daß ∂L∂t
= 0, und stellen den Ausdruck ∂L∂qi
durch Lagran-gegleichungen dar, so erhalten wir
dL
dt=
s∑
i
(
qd
dt
∂L
∂q+∂L
)
=d
dt
s∑
i
(
∂L
)
Als Ergebnis erhalten wir
s∑
i
∂L
∂qiqi − L =
s∑
i
piqi − L = const ,
wobei auf die linke Seite die sogenannte Hamilton Funktion steht. Die physi-kalische Bedeutung dieser Große konnen wir fur ubliche Systeme feststellen: furL = T − U =
∑si mqi
2/2− U(q) haben wir
s∑
i
∂L
∂qiqi − L =
s∑
i
mqi2 − T + U = T + U = E
Das ist der Energieerhaltungssatz.
2.5.2 Noether-Theorem
Wir formulieren jetzt ein allgemeines Theorem (Noether-Theorem): Ist die Lagran-gefunktion invariant unter einer kontinuierlichen Koordinatentransformation, so gibtes eine Erhaltungsgroße. Das bedeutet, daß eine Funktion von Koordinaten und Ge-schwindigkeiten f(qi, qi, t) eine Konstante ist.
Betrachten wir jetzt eine allgemeine Koordinatentransformation, wobei die Zeitunverandert ist:
Qi = Qi(q, t, ǫ)
Wichtig ist, daß diese Transformation stetig vom Parameter ǫ abhangt und derParameterwert ǫ = 0 der identischen Transformation Qi(q, t, 0) = qi entspricht.Dann konnen wir in erster Naherung in ǫ
Qi = qi + ǫψi(q, t)
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schreiben, wobei die Funktion ψ die infinitesimale Transformation definiert.Im allgemeinen ist die neue Lagrangefunktion L(Q(ǫ), Q(ǫ), t) von ǫ abhangig.
Wenn diese Abhangigkeit verschwindet, bedeutet das Invarianz oder Symmetrie derLagrangefunktion bezuglich dieser Transformation. Schreiben wir jetzt diese Bedin-gung explizit:
0 =∂L∂ǫ
=∑ ∂L
∂Qi
∂Qi
∂ǫ+
∂L∂Qi
∂Qi
∂ǫ
Aus Bewegungsgleichungen folgt ∂L∂Qi
= ddt
∂L
∂Qi
. Außerdem konnen wir ∂Qi
∂ǫals d
dt∂Qi
∂ǫ
schreiben. Also erhalten wir
0 =d
dt
∑ ∂L∂Qi
∂Qi
∂ǫ
Wenn wir die Ableitung nach ǫ berechnen, dann gilt ∂Qi
∂ǫ= ψi(q, t). Die Erhaltungs-
große ist dann
C =∑ ∂L
∂qiψi
(Weil fur ǫ = 0 gilt L = L und Qi = qi und der Erhaltungssatz gilt auch fur ǫ = 0.)Betrachten wir die wichtigsten Beispiele.
1. Wenn L von Koordinate qi unabhangig ist, dann ist L unter der Transforma-tion Qi = qi + ǫ invariant, das entspricht ψi = 1. Wir erhalten
C =∂L
∂qi
die schon bekannte Erhaltung des Impulses.2. Die Symmetrie unter Rotation um die z-Achse. In kartesischen Koordinaten
ist, z. B., diese Lagrangefunktion so invariant:
L = T − U(x2 + y2, z)
Die Rotation kann man als
X = x cos ǫ− y sin ǫ, Y = x sin ǫ+ y cos ǫ
schreiben. Die infinitesimale Transformation ist
X = x− yǫ, Y = y + xǫ
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Das ergibtψx = −y, ψy = x
Die Erhaltungsgroße ist
C =∂L
∂xψx +
∂L
∂yψy = mx(−y) +myx = Lz
die z-Komponente des Drehimpulses.Wir konnen jetzt die wichtigsten Symmetrien mit Erhaltungssatzen verbinden:
• Homogenitat der Zeit – Energiesatz
• Homogenitat des Raums – Impulssatz
• Isotropie des Raums – Drehimpulssatz
Bemerkung: Dies gilt nur fur kontinuierliche Symmetrien, diskrete Symmetrien(z.B. x→ −x) entsprechen keinen Erhaltungsgroßen, weil es hier keinen kontinuier-lichen Parameter ǫ gibt.
2.6 Anwendung: Kleine Schwingungen
2.6.1 Ein Freiheitsgrad: freie Schwingungen
Wir betrachten ein System mit einem Freiheitsgrad, der durch die generalisierteKoordinate q beschrieben wird. Die Lagrangefunktion sei von der Form
L(q, q) =a(q)q2
2− U(q).
(Die Kinetische Energie ist m2 v
2; wenn xi = f(q) dann ist x = f ′q). Das Systembesitze eine stabile Gleichgewichtslage bei q = q0, d. h. das Potential U hat beiq = q0 ein Minimum. Die Taylorentwicklung des Potentials um q = q0 lautet
U(q) = U(q0) +k
2(q − q0)
2
Wir setzen nun die Auslenkung aus der Ruhlage x = q − q0 ein, dann entwickelnauch die kinetische Energie bis zur quadratischen Ordnung in x:
T =a(q0)
2x2
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damit wird die Lagrangefunktion fur kleine Auslenkungen zu
L(x, x) =m
2x2 − k
2x2
wobei m = a(q0). Wir bekommen schon bekannte Bewegungsgleichung
mx+ kx = 0
oderx+ ω2x = 0, ω2 = k/m
Beispiel 2.14 Ebenes PendelDie Lagrangefunktion lautet
L =m
2l2φ2 + lgm cosφ
Die Bewegungsleichung ist
ml2φ = −lgm sinφ φ+g
lsinφ = 0 .
(Mathematisches Pendel). Fur kleine Winkel
sinφ = φ
und wir erhaltenφ+ ω2φ = 0 .
wobeiω2 =
g
l
Beispiel 2.15 Rotierende Raute
φ mm
l
ω
g
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Wir betrachten eine rotierende Raute. Der Quadrat der infinitesimalen Verschiebungist (dr)2 = (ldφ)2 + (l sin(φ) · ωdt)2. Fur jedes Teilchen lautet dann die Lagrange-Funktion
L =m
2[(lφ)2 + (ωl sinφ)2] +mgl cosφ
Die Bewegungsgleichung ist
ml2φ = mω2l2 cosφ sinφ−mgl sinφ
oderφ = ω2 cosφ sinφ− g
lsinφ
Wir finden zuerst die Fixpunkte:
ω2 cosφ sinφ =g
lsinφ
Es gibt zwei Losungen
sinφ = 0 ⇒ φ1 = 0 cosφ2 =g
lω2
Die zweite Losung existiert wenn ω2 > g/l. Wir linearisieren die Bewegungsglei-chung direkt, φ = φ2 + x. Am Punkt φ2 entwickeln wir
cos(φ2 + x) ≈ cosφ2 − (sinφ2)x sin(φ2 + x) ≈ sinφ2 + (cosφ2)x
Das ergibt (nach Benutzung ω2 cosφ2 = g/l)
x = ω2[2 cos2 φ2 − 1]x− g
lcos(φ2)x = ω2[2 cos2 φ2 −
g
lω2cos(φ2)− 1]x
oder
x+ (ω2 − g2
ω2l2)x = 0 ⇒ Ω =
√
ω2 − g2
ω2l2
2.6.2 Lineare Schwingungen mit mehreren Freiheitsgraden
Wir betrachten ein System mit n Freiheitsgraden, die durch die verallgemeinertenKoordinaten q1, ..., qn beschrieben werden. Zunachst, zeigen wir, dass die KinetischeEnergie als quadratische Form der verallgemeinerten Geschwindigkeiten dargestelltwerden kann:
T =1
2
n∑
i,j=1
ai,j(q1, ..., qn)qiqj .
19
Nehmen wir an, wir haben N Teilchen, die durch s Koordinaten beschrieben werden:
~ri = ~r(q1, q2, . . . , qn) .
Dann
T =N∑
i=1
mi
2
n∑
j=1
∂~ri∂qj
qj
2
=N∑
i=1
mi
2
n∑
j=1,k=1
∂~ri∂qj
∂~ri∂qk
qj qk
T =1
2
n∑
j=1,k=1
(
N∑
i=1
mi∂~ri∂qj
∂~ri∂qk
)
qj qk =1
2
n∑
j=1,k=1
aj,kqj qk
mit aj,k = ak,j.Sei die Lagrangefunktion des Systems von der Form
L =1
2
n∑
i,j=1
ai,j(q1, ..., qn)qiqj − U(q1, ..., qn)
Bei q1 = q01 , ..., qn = q0n habe das System eine stabile Gleichgewichtslage. Wir ent-wickeln die potentielle Energie um diese Stelle
U(q1, ..., qn) = U(q01 , ..., q0n) +
∑
(∂U
∂qi
)
0(qi − q0i ) +
1
2
∑
( ∂2U
∂qi∂qj
)
0(qi − q0i )(qj − q0j )
Der lineare Term fallt weg, da in der Gleichgewichtslage das Potential ein Minimumhat. Außerdem lassen wir den unwesentlichen konstanten Term weg. Fur kleine Aus-lenkungen x = q − q0 erhalten wir somit
U ≈ 1
2
∑
Vijxixj, Vij = Vji = (∂2U
∂qi∂qj)0
In der kinetischen Energie ist bereits der niedrigste Term quadratisch in der Aus-lenkung
T ≈ 1
2
∑
aij(q01 , ..., q
0n)qiqj =
1
2
∑
Tij xixj , Tij = Tji
Also erhalten wir die Lagrangefunktion in der Form
L(x, x) =1
2
∑
(Tij xixj − Vijxixj)
Fur n = 2 schreiben wir (als Beispiel)
L = 1/2(T11x21 + T1,2x1x2 + T2,1x2x1 + T22x
22)
20
−1/2(V11x21 + V12x1x2 + V21x2x1 + V22x
22)
2l l
φφ
1
Beispiel 2.16 Zwei gekoppelte Pendel (1)Nehmen wir die Winkel φ1 und φ2 als verallgemeinerte Koordinaten. Dann
T =1
2ml2φ1
2+
1
2ml2φ2
2
und
U = −mgl cosφ1 −mgl cosφ2 +k
2(−l sinφ1 + l sinφ2)
2
Die Gleichgewichtslage ist φ1 = φ2 = 0 und die Lagrangefunktion fur kleine Auslen-kungen lautet
L =1
2
∑
(Tij φiφj − Vijφiφj)
wobeiT11 = ml2, T22 = ml2, T12 = T21 = 0
V11 = mgl + kl2 V22 = mgl + kl2 V12 = V21 = −kl2
(Fur kleine Winkel
U = −mgl(1− φ21/2) −mgl(1− φ22/2) + k/2(−lφ1 + lφ2)2
U = −2mgl +mglφ21/2 +mglφ22/2 +kl2
2(φ21 + φ22 − 2φ1φ2)
U =1
2
[
(mgl + kl2)φ21 + (mgl + kl2)φ22 − kl2φ1φ2 − kl2φ2φ1]
)
Schreiben wir jetzt die Bewegungsgleichungen (Lagrangesche Gleichungen 2. Art)aus. Fur n = 2 bekommen wir
T11x1 + T12x2 + V11x1 + V12x2 = 0
21
T21x1 + T22x2 + V21x1 + V22x2 = 0
und im allgemeinenn∑
j=1
Tij xj + Vijxj = 0 i = 1, ..., n
Das ist ein System von n linearen homogenen gewohnlichen Differentialgleichungen2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten. Wir suchen eine Losung in der Form
xj(t) = aj cos(ωt+ α), xj = −ajω2 cos(ωt+ α)
und setzen sie in die Gleichungen ein:n∑
j=1
(−ω2Tij + Vij)aj cos(ωt+ α) = 0 i = 1, ..., n
Fur n = 2 schreiben wir es explizit aus:
[(−ω2T11 + V11)a1 + (−ω2T12 + V12)a2] cos(ωt+ α) = 0
[(−ω2T21 + V21)a1 + (−ω2T22 + V22)a2] cos(ωt+ α) = 0
Diese Gleichungen sollen fur alle t erfullt sein, deshalbn∑
j=1
(−ω2Tij + Vij)aj = 0 i = 1, ..., n
Dies ist ein lineares homogenes Gleichungssystem fur die Großen a1, ..., an. Es gibtzwei Moglichkeiten:1) Die Determinante |−ω2Tij +Vij | verschwindet nicht, dann ist die triviale Losungaj = 0 die einzige Losung.2) Die Determinante |−ω2Tij +Vij| verschwindet, dann ist eine nichttriviale Losungmoglich.
Wir haben also die Gleichung
| − ω2Tij + Vij | = 0
die die mogliche Frequenzen definiert. Diese sogenannte “charakteristische” oder“sakulare” Gleichung ist eine Gleichung von Grade n in ω2. Diese Gleichung erlaubtuns, n Frequenzen zu finden. Fur n = 2 lautet die Gleichung:
∣
∣
∣
∣
∣
−ω2T11 + V11 −ω2T12 + V12−ω2T21 + V21 −ω2T22 + V22
∣
∣
∣
∣
∣
= 0
(−ω2T11 + V11) · (−ω2T22 + V22)− (−ω2T21 + V21) · (−ω2T21 + V21) = 0
22
Beispiel 2.17 Zwei gekoppelte Pendel (2)Wir schreiben die Determinante als
∣
∣
∣
∣
∣
mgl + kl2 − ω2ml2 −kl2−kl2 mgl + kl2 − ω2ml2
∣
∣
∣
∣
∣
= 0
Die algebraische Gleichung 2. Grades fur ω2 lautet
ω4m2l4 − ω2(2ml2(mgl + kl2)) + (mgl + kl2)2 − k2l4 = 0
Diese Gleichung hat die Losungen
ω21 =
g
lω22 =
g
l+ 2
k
m
Die Losungen der charakteristischen Gleichung heißen Eigenfrequenzen. Betrach-ten wir eine Eigenfrequenz ωk. Wenn wir diesen Wert in die Gleichungen fur Ampli-tuden einsetzen, erhalten wir das System
n∑
j=1
(−ω2kTij + Vij)aj = 0
Dieses System laßt uns die Amplituden bestimmen, sei diese Losung a(k)j . Die Ei-
genvektoren a(k)j sind nicht eindeutig festgelegt, man kann sie mit einer Konstante
multiplizieren.Die allgemeine Losung des Systems von differentialen Gleichungen ist dann
x1 = a(1)1 cos(ω1t+ α1) + a
(2)1 cos(ω2t+ α2)
x2 = a(1)2 cos(ω1t+ α1) + a
(2)2 cos(ω2t+ α2)
Wir wahlen jetzt cos(ω1t+φ1) und cos(ω2t+ φ2) als Normalkoordinaten Q1 andQ2. Im allgemeinen
xi =∑
k
a(k)i Qk
Aus dem System
x1 = a(1)1 Q1 + a
(2)1 Q2
x2 = a(1)2 Q1 + a
(2)2 Q2
konnen die Normalkoordinaten bestimmt werden.
23
Also, die Bewegung ist eine uberlagung von harmonischen Schwingungen mitunterschiedlichen Frequenzen. Fur jede Normalkoordinate bekommen wir die ent-koppelte Gleichung
Qk + ω2kQk = 0.
Beispiel 2.18 Zwei gekoppelte Pendel (3)1) Finden wir die Eigenvektoren:Erste Eigenfrequenz ω2
1 = g/l:
(mgl + kl2 − (g/l)ml2)a(1)1 − kl2a
(1)2 = 0 ⇒ a
(1)1 = a
(1)2
Zweite Eigenfrequenz ω22 = g/l + 2k/m:
(mgl + kl2 − (g/l)ml2 − 2(k/m)ml2)a(2)1 − kl2a
(2)2 = 0 ⇒ a
(2)1 = −a(2)2
2) Fugen wir die Normalkoordinaten ein
φ1 = a(1)1 Q1 + a
(2)1 Q2
φ2 = a(1)2 Q1 + a
(2)2 Q2
3) Analysieren wir die Eigenmoden:Mode 1: Q2 = 0 ⇒ φ1 = φ2Mode 2: Q1 = 0 ⇒ φ1 = −φ2
24