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StatistikDas Lungenkarzinom ist eine der häufigsten malignenTumorerkrankungen weltweit. Laut dem DeutschenKrebsregister entwickelten im Jahr 2012 18030 Frauenund 34490 Männer in Deutschland einen malignenLungentumor. Im gleichen Jahr starben 14 752 Frauenund 29713 Männer daran. Betrachtet man die 5-Jah-res-Überlebensrate, leben nach 5 Jahren noch 21% dererkrankten Frauen und 16% der erkrankten Männer [2].
UrsachenDie häufigste Ursache von Lungenkarzinomen ist mit90% das Rauchen. Dabei sind ausschlaggebend:▪ die Dauer des Rauchens▪ die Anzahl der gerauchten Zigaretten [1]
Auch durch das Passivrauchen erhöht sich das Risikoum 1,2% [3]. Durch eine Rauchentwöhnung kann dasRisiko wieder gesenkt werden. Nach 10 Jahren Absti-nenz sinkt das Risiko um 25%, jedoch wird man nichtwieder auf das gleiche Risiko wie ein Nichtraucher kom-men [4].
Eine andere Ursache für Lungenkrebs wurde bei Bergar-beitern im Erzgebirge beobachtet. Beim Bergbau wa-ren die Arbeiter mit verschiedenen Schadstoffen inKontakt. Dazu gehören Arsen, Kadmium, Chrom, Ni-ckel und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstof-fe [5]. In den Jahren 1960 bis 1980 wurde viel mit demkarzinogenem Baustoff Asbest gearbeitet. Die feinenFasern können über die Atemwege in die Lunge gelan-gen und sich dort ablagern. Inzwischen wurde Asbestals Baumaterial verboten. Bei Rückbaumaßnahmenvon asbesthaltigen Materialen müssen Handwerkermit Schutzkleidung und Atemmaske ausgestattet sein,um das Risiko der Inhalation zu minimieren.
Zum Schluss seien auch noch die Umweltfaktoren ge-nannt. Die Exposition von Radon sowie Dieselruß undFeinstaub z. B. aus dem Straßenverkehr stehen im Ver-dacht, karzinogen zu sein [4].
MerkeDie meisten Patienten mit einem Lungenkarzinomsind Raucher. Auch das Passivrauchen führt zu einemerhöhtem Lungenkrebsrisiko.
SymptomeWas sind die ersten Signalzeichen eines Lungenkarzi-noms? Symptome könnten sein:▪ Reizhusten▪ Thoraxschmerzen▪ Atemnot▪ Bluthusten
sowie die allgemeine B-Symptomatik bei Krebserkran-kungen. Dazu gehört:▪ Gewichtsverlust▪ Nachtschweiß▪ Fieber
Späte Anzeichen sind:▪ Kopfschmerzen▪ neurologische Ausfälle▪ vergrößerte Lymphknoten▪ Skelettschmerzen▪ Leberkapselschmerzen (diese können auf Fern-
metastasen hinweisen) [1]
LungenkarzinomLung carcinoma
Karolin Hoch
CPD–Fortbildung
Das Lungenkarzinom ist eine der häufigsten malignen Tumorerkrankungen welt-weit. Beim Mann ist es nach dem Prostatakarzinom und bei der Frau nach demMammakarzinom der zweithäufigste Tumor [1]. Da der Tumor aufgrund dessymptomlosen Wachstums meist erst spät diagnostiziert wird, stehen die Hei-lungschancen oft sehr schlecht.
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DiagnoseAnamnese
Um ein Lungenkarzinom zu diagnostizieren und eineindividuelle Therapie zu erstellen, muss eine umfang-reiche Anamnese durchgeführt werden. Zuerst müssendie Symptome genau unter die Lupe genommen wer-den. Hierbei ist es wichtig herauszufinden, welcheSymptome über welchen Zeitraum beobachtet wur-den. Die Noxenanamnese ist besonders hervorzuhe-ben. Dabei wird das Rauchverhalten (Nichtraucher/Ex-Raucher/Passivraucher) genau analysiert. Bei Rauchernwerden die Pack Years (py, Packungsjahre) berechnet.Man errechnet die Anzahl der Packungsjahre, indemman die Zahl der pro Tag gerauchten Zigarettenpa-ckungen mit der Zahl der Raucherjahre multipliziert.Bei Patienten, die das Rauchen aufgegeben haben, istdie Dauer des Rauchens interessant. Auch die Befra-gung zu einer beruflichen Exposition mit karzinogenenStoffen ist wichtig.
MerkeDie Anzahl der Pack Years (py, Packungsjahre) wer-den wie folgt berechnet: Man multipliziert die Zahlder pro Tag gerauchten Zigarettenpackungen mit derZahl der Raucherjahre.
Labordiagnostik
Zur Labordiagnostik gehören eine Basislaboruntersu-chung und ein großes Blutbild. Daran kann man z. B. er-kennen, ob der Patient an einer Anämie, Leukozytoseoder Thrombozytose leidet. Den Zellzerfall könnteman an ein einer LDH-Erhöhung oder Hyperurikämieerkennen [6].
Radiologische Diagnostik
Zu den wichtigsten bildgebenden Verfahren gehört dieThoraxröntgenaufnahme in 2 Ebenen. Die Untersu-chung ist schnell durchgeführt und verschafft schnelleinen Überblick. Um jedoch kleine Läsionen besser de-tektieren zu können, sollte bei auffälligem Röntgenbe-fund oder hohem Risikoprofil (z. B. starker Raucher,chronischer Husten) eine Spiral-HR-CT der Lunge ange-fertigt werden. Wenn keine Kontraindikationen vorlie-
gen, empfiehlt sich eine intravenöse Kontrastmittelga-be zur besseren Beurteilbarkeit der mediastinalen undvor allem hilären Lymphknoten sowie der Lungenarte-rien. Kontraindikationen sind:▪ Kontrastmittelunverträglichkeit▪ Niereninsuffizienz▪ Schilddrüsenüberfunktion
Bei einer bekannten Kontrastmittelunverträglichkeitkann der Patient mit einer Prämedikation (Kortikoste-roid- und Antihistamingabe) vorbehandelt werden. BeiDiabetes mit Einnahme von Metformin muss dieses ge-gebenenfalls bei gleichzeitig erhöhten Serumkreatinin-wert für vier aufeinanderfolgende Tage abgesetzt wer-den [7]. Das Staging-CT der Lunge wird in der Regel ineiner spätarteriellen Kontrastmittelphase durchge-führt, entweder mit einer Verzögerung von 30 s odermithilfe einer bolusgetriggerten Untersuchung, wobeidie Region of Interest (ROI) in die Aorta descendens ge-legt wird.
MerkeDas wichtigste bildgebende Verfahren bei einemBronchialkarzinom ist die CT des Thorax. Dabei kön-nen kleinste Rundherde erkannt werden und zudempathologische Lymphknoten diagnostiziert werden.
Bronchoskopie
Ergänzend kann eine Bronchoskopie durchgeführt wer-den. Bei dieser Untersuchung wird eine kleine Kamera,die an einem flexiblen Schlauch angebracht ist, durchdie Trachea bis hin zu den Bronchien vorgeschoben,um diese optisch zu betrachten. Außerdem kann manmit kleinen Instrumenten Zellabstriche und Tumorpro-ben entnehmen. Wenn der Tumor mit dem Broncho-skop nicht zu erreichen ist, kann auch eine CT-gesteu-erte Biopsie durchgeführt werden. Dabei wird unterRöntgenkontrolle mit einer Biopsienadel eine Probeentnommen. Der Vorteil hierbei ist, dass man mögliche
FALLBEISPIEL
Radiologische DiagnostikBei dem Patienten wurde eine Röntgenaufnahmedes Thorax angeordnet, die laut Befund unauf-fällig war. Der Patient wurde vorrübergehendstationär im Krankenhaus aufgenommen. An dendarauffolgenden Tagen wurde noch eine HR-CTder Lunge mit Kontrastmittel durchgeführt.Diese zeigte einen pleuraständigen Tumor links-seitig. Es wurde der Verdacht auf ein Pleurame-sotheliom, einen asbestassoziierten, malignenTumor des Brustfells, geäußert. Zusätzlich zeigtesich ein vergrößerter Lymphknoten infrakarinal(▶Abb. 1, ▶Abb. 2).
FALLBEISPIEL
Ein 69-jähriger, männlicher Patient stellte sichim März 2015 in der Notaufnahme vor. Es wurdeleichtes Fieber (39 °C) und ein „Hüsteln“ festge-stellt. Zudem war der Patient leicht desorientiert.Im Anamnesegespräch erzählte der Patient, inseiner Lehrzeit mit Asbest in Kontakt gekommenzu sein. Zudem war der Patient im Alter von18–30 Jahren Raucher mit insgesamt 16 py.
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Komplikationen, wie z. B. einen entstehenden Pneumo-thorax, sofort entdeckt und durch das Einlegen einerThoraxdrainage therapieren kann. Außerdem kannman durch die Kontrollscans umliegende Strukturenwie Blutgefäße oder Organe sicher erkennen und mitder Punktionsnadel umgehen.
MerkeBei der Bronchoskopie wird ein flexibler Schlauch miteiner kleinen Kamera durch die Trachea bis hin zu denBronchien vorgeschoben, um diese optisch zu be-trachten. Man kann dabei mit kleinen InstrumentenZellabstriche und Tumorproben entnehmen.
PET-CT
Um eine genauere Aussage über eventuelle Fernmetas-tasen machen zu können, empfiehlt sich ein PET-CT.Dabei wird das radioaktive 18F an ein Zuckermolekül ge-bunden. Dieses reichert sich im Tumor und den Metas-tasen an und wird verstoffwechselt. Das zerfallendeIsotop 18F sendet dabei Positronen aus. Wenn sich diePositronen mit Elektronen vereinen, entsteht Vernich-tungsstrahlung. Diese wird mithilfe eines Ringdetek-tors im PET-CT gemessen. Zusätzlich wird noch ein Spi-ral-CT gefahren. So können die Stoffwechselprozessedes Tumors mit anatomisch überlagerten CT-Bilderngenau zugeordnet werden. Um den Patienten unnötigeStrahlung zu ersparen, kann dies in Low-Dose-Technikerfolgen, da der Patient in der Regel bereits ein Sta-ging-CT der Lunge bekommen hat.
MerkeUm eventuelle Fernmetastasen zu diagnostizieren,empfiehlt sich ein PET-CT.
Ergänzende Untersuchungen
Um weitere Fernmetastasen auszuschließen, solltenoch eine Oberbauchsonografie oder ein Oberbauch-CT durchgeführt werden. Hirnmetastasen werden ambesten mittels eines Schädel-MRT mit Kontrastmittelausgeschlossen. Falls eine operative Tumorresektionangestrebt wird, kann mittels einer Untersuchung derLungenfunktion abgeschätzt werden, ob der Patientauch nach einer Lungenteilresektion genügend Atem-volumen besitzt.
▶Abb. 1 Initiales Thorax-CT in koronarer Schicht-führung. Das Bild zeigt multiple, pleurale sowie intral-pulmonale Raumforderungen linksseitig.
FALLBEISPIEL
DiagnostikUm den Befund weiter zu differenzieren, wurdeeine operative Inzisionsbiopsie durchgeführt.Das bedeutet, dass nur ein Teil des suspektenGewebes operativ entnommen wird, um es ge-nauer zu untersuchen. Bei der histologischenUntersuchung der Gewebeprobe im Labor wurdedie Diagnose eines partiell großzelligen, pulmo-nalen Karzinoms mit Anteilen eines soliden Ade-nokarzinoms der Lunge gestellt. Zur weiterenTherapieplanung wurde noch eine PET-CT sowieeine Schädel-MRT angefertigt. Dabei wurde keineMetastasierung im Gehirn und Skelett festge-stellt (▶Abb. 3, ▶Abb. 4).
▶Abb. 2 Initiales Thorax-CT in axialer Schichtführung.Das Bild zeigt multiple, pleurale sowie intralpulmonaleRaumforderungen linksseitig.
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StagingDas Stadium eines Bronchialkarzinoms wird mithilfeder TNM-Klassifikation beschrieben:▪ T steht in diesem System für die Größe des Primär-
tumors▪ N ist die Abkürzung für Nodus (Lymphknoten)▪ M steht für Metastase
Die Angaben in ▶Tab. 1 beziehen sich auf das TNM-Sys-tem, welches von der Internationalen Association fürthe Study of Lung Cancer 2009 herausgegeben wurde[8].
Hat man durch eine Probeentnahme (CT-gesteuert,bronchoskopisch) Material entnommen, wird diesesdurch die Pathologie untersucht. Dabei wird dasBronchialkarzinom in 4 Haupttypen unterschieden(▶Tab. 2) [9]. Aufgrund der Prognose und des Thera-pieplans wird das Lungenkarzinom in kleinzellige Karzi-nome (Small Cell Lung Cancer, SCLC) und nichtkleinzel-lige Karzinome (Non Small Cell Lung Cancer, NSCLC)aufgeteilt [9]. Dabei machen die SCLC rund 20–25% al-ler Lungenkarzinome und die NSCL C ca. 75–80% allerLungenkarzinome aus. Kleinzellige Karzinome wachsenschneller als nichtkleinzellige Karzinome und metasta-sieren häufiger.
MerkeLungenkrebs wird in zwei verschiedene Gruppenunterschieden. In die nichtkleinzelligen und diekleinzelligen Lungenkarzinome. Diese Einteilung istfür die Therapie entscheidend.
▶Abb. 4 PET-CT. Das PET-CT zeigt eine Anreicherungdes Tumors im Pleuraraum. Skelettmetastasen könnenausgeschlossen werden.
▶Abb. 3 T1-gewichtete Sequenz nach Kontrastmittel-gabe. In dieser Sequenz zeigt sich im Gehirn keine an-reichernde Herdläsion.
FALLBEISPIEL
StagingAufgrund der vorangegangenen Diagnostik wur-de die Tumorformel T4, N2, M1 aufgestellt. DerTumor infiltrierte bereits die Pleura, daher dieEinstufung in T4, zudem sind intrathorakaleLymphknoten befallen. M1 steht für den Befalldes Brustfells mit Metastasen. Zudem entwickel-te sich aufgrund der operativen Materialgewin-nung eine bronchopleurale Fistel.
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TherapieSCLC
Wenn der Tumor in einem frühen Stadium diagnosti-ziert wird, ist eine operative Entfernung die Therapieder Wahl, was aber selten der Fall ist. Da das SCLC sehrgut auf Chemotherapie anspricht, ist dies die wichtigs-te Therapie. In der Regel erfolgen 4–6 Zyklen Chemo-therapie. Wenn es aufgrund der Chemotherapie zueiner Teil- oder Vollremission gekommen ist, empfiehltes sich, eine Strahlentherapie anzuschließen. Hierdurchkann die rezidivfreie Zeit verlängert werden. Zudemkann eine prophylaktische Ganzhirnbestrahlung durch-geführt werden, um der Gefahr von Hirnmetastasenvorzubeugen.
MerkeWenn der Tumor in einem frühen Stadium diagnosti-ziert wird, ist eine operative Entfernung die Therapieder Wahl.
NSCLC
Befindet sich der Tumor in einem frühen Stadium, istdie operative Entfernung inklusive der mediastinalenLymphknoten die beste Methode zur Heilung. Zudemkann es sinnvoll sein, eine anschließende sog. adjuvan-te Chemotherapie durchzuführen. Wenn der Tumornicht operativ entfernt werden kann, ist eine Strahlen-therapie sinnvoll. Im fortgeschrittenen Stadium III wirdeine kombinierte Radiochemotherapie durchgeführt.
Wenn der Tumor aufgrund der Größe und Metastasie-rung nicht chirurgisch entfernt werden kann oder eineOperation vom Patienten abgelehnt wird, kann einepalliative Chemotherapie oder Radiotherapie durchzu-führt werden. Schmerzhafte Knochenmetastasen kön-nen palliativ bestrahlt werden.
Inzwischen hat sich noch eine weitere Therapie etab-liert. Zusätzlich zur Chemotherapie kann der Patientmit einer monoklonalen Antikörpertherapie (z. B. Gabevon Bevacizumab) behandelt werden. Die Antikörperverhindern die Bildung neuer tumorversorgender Ge-fäße.
Weitere palliative Therapieverfahren sind unter ande-rem Bronchialstents und Trachealstents. Wenn ein Tu-mor die Trachea einengt, kann der Stent so das Lumenoffen halten, um das Atmen zu erleichtern [10]. Fallsder Tumor die V. cava superior einengt, kann ein Stentin die V. cava superior implantiert werden, um eineobere Einflussstauung zu verhindern.
MerkeNach der operativen Entfernung des Tumors kann essinnvoll sein, postoperativ eine adjuvante Chemo-therapie durchzuführen.
▶ Tab. 2 Karzinomarten.
Karzinomarten Häufigkeit
Plattenepithelkarzinom 35– 40%
kleinzellig-anaplastisches Karzinom 20– 25%
Adenokarzinom 30– 35%
großzelliges Karzinom 10%
▶ Tab. 1 TNM-Klassifikation.
Primärtumor
(T)
Ausprägung
T1 Primärtumor bis zu einer Größe von 3 cm umgeben vonLungengewebe
T2 Primärtumor größer als 3 cm oder Befall des Haupt-bronchus mehr als 2 cm von der Karina entfernt oderInfiltration der Pleura
T3 Primärtumor mit einer Tumorinfiltration von Brustwand,Zwerchfell, Pleura, Perikard oder Befall des Haupt-bronchus von weniger als 2 cm Entfernung zur Karina
T4 Tumorinfiltration in das Mediastinum, Herz, Gefäße,Trachea, Ösophagus, Wirbelkörper oder Trachea oder2. Lungenherd im gleichen Lungenflügel
Nodus (Lymphknoten, N)
N0 keine Lymphknotenmetastasen
N1 Ipsilaterale, pulmonale oder hiläre Lymphknoten
N2 Ipsilaterale, mediastinale oder subkarinale Lymphknoten
N3 kontralaterale mediastinale, hiläre oder supraklavikuläreLymphknoten
Metastase (M)
M0 keine Fernmetastasen
M1 Fernmetastasen vorhanden
Bezeichnung der Lymphknoten: Ipsilateral bedeutet in der gleichen Körperhälfteliegend, kontralateral in der gegenüberliegenden Körperhälfte.
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NachsorgeDie Nachsorge spielt bei Patienten mit Bronchialkarzi-nom eine wichtige Rolle. Um ein Rezidiv früh zu erken-nen, müssen regelmäßige Kontrolltermine eingehaltenwerden. Innerhalb der ersten 2 Jahre nach Beendigungder Therapie wird der Patient vierteljährlich einbestellt.Zur Untersuchung gehören eine Anamnese, eine kör-perliche Untersuchung sowie ein Röntgenthorax in 2Ebenen. Halbjährlich wird zusätzlich eine Spiral-HR-CTder Lunge, eine Oberbauchsonografie und eine Bron-choskopie empfohlen. Im Zeitraum von 3–5 Jahrenwird der Patient halbjährlich untersucht. Nach insge-samt 5 Jahren wird der Nachsorgeintervall auf 1 Jahrausgeweitet [11].
Interessenkonflikt
Die Autorin gibt an, dass kein Interessenkonflikt be-steht.
Über die Autorin
Karolin Hoch
Jahrgang 1986. 2003–2006 Ausbildungzur MTRA an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Von 2006 bis 2016MTRA am Uniklinikum Regensburg. In derZeit von 2014 bis 2016 in stellv. leitenderPosition. Seit 2016 MTRA am UniklinikumErlangen.
KERNAUSSAGEN
▪ Das Lungenkarzinom gehört leider nach wie vorzu einer der häufigsten Tumorarten in Deutsch-land.
▪ Betrachtet man die Ätiologie, ist dieser häufighausgemacht. Daher ist jedem zu raten, dasRauchen einzustellen bzw. gar nicht damit zubeginnen.
▪ Auch im Umgang mit Asbest und feinen Stäu-ben ist Vorsicht geboten und auf eine geeigneteSchutzkleidung zu achten.
▪ Bei Anzeichen für ein Lungenkarzinom ist eineschnellstmögliche Abklärung wichtig.
▪ In einem frühen Stadium des Karzinoms ist dieHeilungschance am größten.
▶Abb. 6 Aktuelle, nativ durchgeführte HRCT-Kontrollein axialer Schichtung. Sie zeigt wie ▶Abb. 5 einen fixier-ten Pneumothorax bei bronchopleuraler Fistel sowie einekonstant bleibende, noduläre Verdickung der Pleuralinks.
▶Abb. 5 Aktuelle, nativ durchgeführte HRCT-Kontrollein koronarer Schichtung. Sie zeigt einen fixierten Pneu-mothorax bei bronchopleuraler Fistel sowie eine kons-tant bleibende, noduläre Verdickung der Pleura links.
FALLBEISPIEL
TherapieDer Patient wurde mit einer Chemotherapie undeiner zusätzlichen humanisierten, monoklonalenAntikörpertherapie behandelt. Des Weiterenwurde der Patient in einem 3-wöchigen Turnusmit einer Chemotherapie behandelt. Nach dem5. Zyklus Chemotherapie und der Antikörperbe-handlung ist der Patient momentan beschwer-defrei, die Befunde sind weitestgehend gleich-bleibend. Es wird ein Pausieren der Antikörper-therapie empfohlen, um die pleurale Fistel aus-heilen lassen zu können (▶Abb. 5, ▶Abb. 6).
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Korrespondenzadresse
Karolin HochUniklinik ErlangenRadiologisches InstitutE-Mail: [email protected]
Literatur
[1] Sauer R. Strahlentherapie und Onkologie. 5. Aufl. München:Urban & Fischer/Elsevier; 2009: 333
[2] Robert Koch Institut. Krebsregister Bayer: Krebs inDeutschland 2011/2012 Gesundheitsberichterstattung desBundes, 10. Ausgabe. 2015: 58. Im Internet: www.krebs-register-bayern.de; Stand: 12.05.2016
[3] Ewig W, Hecker E, Behringer DM. Lungenkrebs: IndividuelleTherapie im zertifizierten Thoraxzentrum. Stuttgart: Thie-me; 2014: 32
[4] Drings P, Diememann H, Wannenmacher M. Managementdes Lungenkarzinoms. Heidelberg: Springer; 2003: 14
[5] Drings P, Diememann H, Wannenmacher M. Managementdes Lungenkarzinoms. Heidelberg: Springer; 2003: 15
[6] Ewig W, Hecker E, Behringer DM. Lungenkrebs: IndividuelleTherapie im zertifizierten Thoraxzentrum. Stuttgart: Thie-me; 2014: 18
[7] European Society of Urogenital Radiology. JodhaltigeKontrastmittel. Im Internet http://www.esur.org/guide-lines/de; Stand: 21.10.2016
[8] Ewig W, Hecker E, Behringer DM. Lungenkrebs: IndividuelleTherapie im zertifizierten Thoraxzentrum. Stuttgart: Thie-me; 2014: 51
[9] Sauer R. Strahlentherapie und Onkologie.5 Aufl. München:Urban & Fischer/Elsevier; 2009: 334
[10] Universitätsklinikum Ulm. Lungen-/Bronchialkarzinom. ImInternet: http://www.uniklinik-ulm.de/struktur/zentren/cccu/home/fuer-patienten-und-angehoerige/krebsbehand-lung/krebs-spezifisch/lungen-bronchialkarzinom.html;Stand: 05.08.2016
[11] Huber RM. Tumoren der Lunge und des Mediastinums.9. Aufl. Germering: Zuckschwerdt Verlag; 2011: 280
Hoch Karolin. Lungenkarzinom. Radiopraxis 2017; 10: 47–55 53
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Frage 1
Was beschreibt die 5-Jahres-Überlebensrate?
A Wie viele Patienten in einem bestimmten Zeitraum an einerbestimmten Krankheit erkranken.
B Wie viele Patienten noch 5 Jahre nach der Diagnosestellungleben.
C Sie beschreibt die Sterblichkeitsrate einer Erkrankung.D Sie beschreibt die Erfolgsrate der Chemotherapie.E Wie viele Patienten innerhalb von 5 Jahren an ihrer Tumor-
erkrankung gestorben sind.
Frage 2
Wie viel Prozent aller Lungenkarzinome sind auf das Rauchenzurückzuführen?
A 50%B 30%C 90%D 10%E 5%
Frage 3
Was sagen die Pack Years (py) aus?
A Wie viele Jahre der Patient bereits raucht.B Wie viele Zigaretten in der Woche geraucht werden.C Anzahl der täglich gerauchten Zigarettenschachteln multi-
pliziert mit den Raucherjahren.D Wie viele Zigarettenschachteln am Tag geraucht werden.E Wie lange der Patient das Rauchen aufgegeben hat.
Frage 4
Was ist kein typisches Symptom für ein Lungenkarzinom?
A BluthustenB KurzatmigkeitC SchluckbeschwerdenD GewichtszunahmeE Thoraxschmerzen
Frage 5
Wie wird das Lungenkarzinom histologisch unterschieden?
A NSCLC und SCLCB BCS und BCNSC ISLC und NSLCD TNM und NTNME Limited Disease und Extensive Disease
Frage 6
Was ist eine adjuvante Chemotherapie?
A Eine Chemotherapie, die unterstützend nach einer Opera-tion durchgeführt wird.
B Eine Chemotherapie, die als Ersatz für die Operationdurchgeführt wird.
C Eine Chemotherapie, die palliativ verabreicht wird.D Eine Chemotherapie vor einer Operation, um den Tumor zu
verkleinern.E Eine Chemotherapie, die nur lokal über einen Katheter in
der Lunge verabreicht wird.
Frage 7
Was ist eine palliative Therapie bei einem fortgeschrittenenLungenkarzinom?
A Einsetzen eines TrachealstentsB Operative Entfernung der TracheaC Lokale Chemotherapie mittels AngiografieD AntikörpertherapieE Mikrochirurgische Tumorresektion
Frage 8
Was ist eine Bronchoskopie?
A Eine Untersuchung mit einem radioaktiven Tracer.B Eine Durchleuchtung des Brustkorbs.C Eine Lungenspiegelung mittels einer optischen Kamera.D Eine Angiografie der Lungenarterien.E Ein Test, der die Lungenfunktion misst.
CPD–Fortbildung | CPD-Fragebogen
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Fortsetzung ...
Frage 9
Was bewirkt die monoklonale Antikörpertherapie?
A verstärkte Durchblutung des TumorsB verhindert die MetastasierungC Unterdrückung der Neubildung von tumorversorgenden
GefäßenD erleichtert dem Patienten das AtmenE verbessert die Lungenfunktion
Frage 10
Um ca. wie viel Prozent sinkt das Lungenkrebsrisiko nach10 Jahren Rauchentwöhnung?
A 5%B 12%C 25%D 30%E 50%
Hoch Karolin. Lungenkarzinom. Radiopraxis 2017; 10: 47–55 55
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