mag41 ausgabe #005

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LET‘S SAVE THE WOLRD IN AN AESTHETIC WAY ISSUE FIVE GERMAN | 2012

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Das aufregendeste Mountainbike Magazin seiner Zeit. Gravity- und Allmountain-Stories in ihrer schönsten Form.

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Page 1: Mag41 Ausgabe #005

LET‘S SAVE THE WOLRD IN AN

AESTHETIC WAY

I S S U E F I V E G E R M A N | 2 0 1 2

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2

COVERSHOT CARLOS BLANCHARD

RIDER TIMO PRITZEL

ILLUSTRATION INSIDE SILKE WERZINGER

WWW.SILKEWERZINGER.DE

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Außergewöhnlich normal

„Offroad Cycle Culture“ - nichts beschreibt bes-ser, was MagFortyone ist und wofür es steht. Egal aus welchem Grund wir biken und was es für den Einzelnen bedeuten mag, eines steht fest: Bi-ken ist mehr als nur Fahrradfahren, mehr als nur Sport, mehr als nur Adrenalin. Biken bedeutet Erleben, Erfahren und gibt Freiheit. Auch wenn es paradox klingen mag - die körperliche Anstren-gung und Konzentration bieten beste Vorausset-zungen zur kognitiven Erholung und für kreatives Denken. Während wir uns physisch anstrengen erholen wir uns psychisch - ein Geben & Nehmen in seiner außergewöhnlichsten Form.„Offroad Cycle Culture“ steht aber auch für die Menschen der Szene. Für diese Ausgabe reisten wir nach Barcelona und trafen dort prägnante Charaktere - vom scheinbaren Casual Men bis hin zum Rockstar. Wir lernten dabei, dass das Au-ßergewöhnliche oft im Normalen und im Außer-gewöhnlichen viel Normales steckt.Genießt die folgenden Seiten auf denen die schö-nen Dinge des Lebens im Vordergrund stehen: Good Times, Design & Kreativität! So normal und doch ganz außergewöhnlich.

Cheers, Robin Schmitt

EDITORIALISSUE 05

Page 4: Mag41 Ausgabe #005

Stuttgart70565 StuttgartTel. 0711/ 78 78 06 -0Fax 0711 / 78 78 06 - [email protected]

Handwerkstraße 9LudwigsburgKatharinenstraße 571634 LudwigsburgTel. 0 7141 / 38 22 -0Fax 07141/ 38 22 - [email protected]

ReutlingenErnst-Abbé-Straße 2072770 Reutlingen-BetzingenTel. 0 71 21/ 8 2019 -0Fax 07121/ 8 2019 - [email protected]

BRUNOLD AUTOMOBILE

www.brunold.de

Page 5: Mag41 Ausgabe #005

Stuttgart70565 StuttgartTel. 0711/ 78 78 06 -0Fax 0711 / 78 78 06 - [email protected]

Handwerkstraße 9LudwigsburgKatharinenstraße 571634 LudwigsburgTel. 0 7141 / 38 22 -0Fax 07141/ 38 22 - [email protected]

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INHALTISSUE 05

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08 HEROES OF WORK IHR SEID MAG41 ISSUE 05!

12 WORTSCHATZ ICH WILL MITREDEN!

14 GALERIE SELFMADE: ICH DENKE, ALSO BIN ICH

32 BIKETEST SPECIALIZED S-WORKS STUMPJUMPER FSR CARBON 29

44 INTERVIEW JEFF STEBERINTENSE: ÄSTHETIK, DESIGN & FUNKTION

50 BIKETEST MONDRAKER ZENITH XR

60 GARDENER‘S WORKOUT BERGAMONT GREENHOUSE PUMPTRACK

70 INTERVIEW CESARRACER, ENTWICKLER, GENIE

82 BCN MAKING OF A NEW MAGAZINE IN THE MAKING

90 MR. ROCKSHITSPANIARD ANDREU LACONDEGUY

100 ESSEN MIT MUTTI DIE SCHNELLSTEN GERICHTE

112 TRIP TO ANDORRA ZU BESUCH BEI COMMENCAL

122 THIS IS AFRICA LIFE IS GOOD. BY ROB J HERNAN

134 TIME IS RUNNING BYLET‘S GET READY FOR RACING

138 GLOBAL PARTNERSINTERNATIONAL MEDIA COOPERATION

140 IMPRESSUM

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HEROES OF WORK

CHRISTIAN LÄMMLE Chris gestaltet als freier Grafikdesigner momentan zeitgleich DOWNTOWN und MAG41 für uns. Viel zu tun also, vor allem bei Robins Extrawünschen! WWW.LAEMMLEDESIGN.COM

ROBIN SCHMITT Bruder Nr. 2 kümmert sich um das, was Bruder Nr. 1 nicht macht. Kreative Umset-zung, Racingteam, Kontakte... Damit‘s nicht langweilig wird, arbeitet er nebenher full-time an dem neuen Downtown Magazin!

INGA BECKMANN

Die in Hongkong lebende Fotografin war beim Shooting in BCN dabei und inspi-rierte Themen dieser Ausgabe. Ihre Fotos gibt‘s in „Magazine in the making“ (S.84)[email protected]

MAX-PHILIP SCHMITT Bruder Nr. 1 kümmert sich um das, was Bruder Nr. 2 nicht macht. Hauptsächlich Organisation, Kontakte und Planung. Perfekte Ergänzung!

TIMO PRITZEL Timo ist schon zu lange in der Szene um jedem Trend nachzugehen! In der Berga-mont Greenhouse Story berichtet er über Spaß an der Sache - ohne Dollars (S.62). WWW.TIMOPRITZEL.COM

SILKE WERZINGER Die Berliner Küsntlerin erschuf die Illustration des Editorials mit allem was ein Casual Men können & haben muss: Bikes, T1, Gitarre und immer eines im Blick. Seht selbst! WWW.SILKEWERZINGER.DE

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INGA BECKMANN

Die in Hongkong lebende Fotografin war beim Shooting in BCN dabei und inspi-rierte Themen dieser Ausgabe. Ihre Fotos gibt‘s in „Magazine in the making“ (S.84)[email protected]

MAX-PHILIP SCHMITT Bruder Nr. 1 kümmert sich um das, was Bruder Nr. 2 nicht macht. Hauptsächlich Organisation, Kontakte und Planung. Perfekte Ergänzung!

ROB J HERAN ROB J gehört zu dem glücklichen Teil der Gesellschaft, der seinen Traum leben kann. Den Beginn seiner Karriere hat er uns in der Afrika-Story zusammenge-fasst. Zu lesen ab Seite 122.

FLORIAN STORCH Storchi geht nicht nur auf dem Dance-floor über die Fritte, sondern hat auch eine reiche Redakteurserfahrung - im Bikebereich natürlich. Seine Stories lest ihr ab Seite 32 & 42.

SEBAS ROMERO Es gibt wohl keinen in der Bikeszene, der so voller widerspruchsloser Gegen-sätze ist. Ein Großteil der Shots dieser Ausgabe kommen von Mister SELFMADE himself! WWW.SEBASROMERO.TUMBLR.COM

SILKE WERZINGER Die Berliner Küsntlerin erschuf die Illustration des Editorials mit allem was ein Casual Men können & haben muss: Bikes, T1, Gitarre und immer eines im Blick. Seht selbst! WWW.SILKEWERZINGER.DE

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SAMUEL DECOUT Bei sibirischen Winterverhältnissen in Andorra zögerte Sam nicht, sich für uns im Schnee zu wälzen! Brrr. Die Story seht ihr auf Seite 112.WWW.TELEMARKOXICOMANIE.COM

JAVI ECHEVARRIA RUIZ

Viva BCN! Der Kumpel von Sebas, Andreu & Co war beim Specialized-Shooting für diese Ausgabe das erste Mal auf einem 29er unterwegs und hellauf begeistert! [email protected]

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BENJAMIN HAHN In Mag41-Gründungszeiten kam Benny zu Schmitts nach Hause, um dort Essen mit Mutti (S.100) zu fotografieren. Wie man sieht, ist das jedoch schon ein bisschen her. Good old times. WWW.DRAKEIMAGES.DE

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INTRODUCING A NEW STANDARD IN SOFT SHELL KNEE PROTECTION

THE RAGE KNEE

WWW.COSMICSPORTS.DE

GET YOUR RAGE ON!

CLICK HERE

and see the Rage in

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ctio

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Page 12: Mag41 Ausgabe #005

WORTSCHATZ

WORLD | CUP | BIKE, dasWorld-Cup Bike: Blättert man die aktuellen Bikemagazine durch, ist alles und jeder auf einmal Worldcup. „Für den harten Worldcup-Einsatz taugt dieses Einsteigerbike leider nicht“ sind gängige Aussagen. Da stellt sich mir unweigerlich die Frage: ist mein Bike auch Worldcup-tauglich? „Naja, dafür brauchst du noch...“ - Schwachsinn. Seien wir doch mal ehrlich: Wer fährt schon Worldcup? - Richtig, aber cool klingt es dennoch.

DIE WICHTIGSTEN THEMEN FÜR DEN FRÜHJÄHRLICHEN PIT-TALK.

TWEN | TY | NI | NER, derSechsfünfzig, twenynine, twentysix - nullachtfünfzehn? Hört man die aktuellsten Trends der Bikeindustrie, erscheinen diese schnell- und kurzlebiger als Lady Gagas Mode-trends. Deshalb am besten erst mal meckern: „Brauch ich nicht!“, „Schwachsinn, die wollen doch nur wieder Geld machen“, „Fährt sich scheisse“. Auch beliebt: „Viel zu wei-che Laufräder, da verpufft die ganze Energie meiner dicken Waden.“ Ach ja? Schon mal einen getestet - natürlich nicht, aber man weiss es ja. Aber wie dem auch sei: Da wären wir auch schon beim nächsten Thema, der Steifigkeit.

STEI | FIG | KEIT, die

Jedes Jahr zur Eurobike brüsten sich die Hersteller mit steifer, effizienter, schneller. Es ist einfach, mit Scheinweisheiten Kunden für sich zu gewinnen. Dabei ist es nicht nur so, dass diese Zahlen sich meist in der Relativität zum „weichen“ Vorjahresrahmen verlie-ren, sondern vielmehr drängt sich tatsächlich die Sinnfrage auf: Brauchen wir überhaupt mehr Steifigkeit? Wir lassen euch mal grübeln - bis zur nächsten Ausgabe!

SHRED | DEN, dasNeben Tech- und Pit-Talk steht im Mittelpunkt unseres Hobbys natürlich das Biken. Wer besonders cool klingen möchte verwendet - wenn möglich - lässige Anglizismen oder sonstige Wörter, die Alles, aber gleichzeitig auch Nichts bedeuten. Beispiele? Shredden, riden, hang loose, braaaap, driften, blastern, moshen, rippen...

BIER, dasSollte man vom Tech-Talk, Gepose oder Geschwafel voller Anglizismen und lässiger Sprüche die Schnauze voll haben, dann hilft nur noch eines: Ein Bier am Abend! Je nach Situation kann dieser natürlich auch schon mittags beginnen... Zudem das einzige Wort in dieser Kolumne mit nur einer Silbe. Einfacher geht‘s nicht.

Das Kiez Pro ist das perfekte Arbeitsgerät für Dirt und Slopestyle. KIEZ PRO | 899 € UVP

FÜR ALLE, DIE KEINE FLÜGEL HABEN.

MEHR UNTER:

Page 13: Mag41 Ausgabe #005

Das Kiez Pro ist das perfekte Arbeitsgerät für Dirt und Slopestyle. KIEZ PRO | 899 € UVP

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MEHR UNTER:

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ICH DENKE, ALSO BIN ICH

RENÉ DESCARTESEINE GALERIE ÜBER KREATIVITÄT & IDEEN

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ICH DENKE, ALSO BIN ICH

RENÉ DESCARTESEINE GALERIE ÜBER KREATIVITÄT & IDEEN

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VIELFALTFlow ist ein mehr als inflationär ge-brauchter Begriff in der Bikeszene.

Die Bedeutung von „Flow“ wird dabei oftmals verkannt - wer Flow nur auf einer flüssigen Strecke fühlt, über-sieht etwas Grundsätzliches. Denn

Flow kann bei jeglicher Art von Tätig-keit auftreten - wer kennt das Gefühl nicht, wenn alles von selbst zu funkti-onieren scheint, egal ob im Bürostuhl oder auf einem Trail unter der süd-

afrikanischen Sonne. Diese Gallery handelt vom Flow krea-

tiven (Er-)Schaffens. Die Mittel sind eigene Ideen, Strebsamkeit und Ziele. Gleich ob es sich um einen Rahmen-

bauer handelt, der mit feinster Schweißkunst ein Meisterstück voll-endet, ein Fotograf, der ein Bild aus

seiner Vorstellung in die Realität um-setzt oder ein Dirter, der einen neuen Trick lernt. Ohne Ideen und Kreativität keine Ziele, kein Weg, kein Fortschritt,

kein Flow.

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SACRIFICEEs heißt nicht umsonst „Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt“. Wer etwas

erreichen möchte, muss sich anstrengen und hart arbeiten. Ohne Opfer und vollen Einsatz zu bringen, kann man heutzutage nicht mehr vorne mitspielen, egal ob Büro, Downhill oder Slopestyle. Dazu gehört auch an die eigenen Grenzen zu gehen. Und ja, Verletzungen und

Rückschläge sind Teil des Spiels!

SNAPPER CHRISTOPH LAUE

ARTIST ANTTI RISSANEN

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SICK LINEWer schnelle Zeiten fahren möchte, muss mit Köpfchen fahren. Das gilt umso mehr

in Zeiten, in denen Millisekunden über Sieg oder Niederlage entscheiden. Bei der rich-

tigen Linienwahl ist Kreativität gefragt - welche ist schneller, verrückter

oder riskanter?

SNAPPER CHRISTOPH LAUE

ARTIST FERDI BRUNOX

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SNAPPER DANIEL GEIGER

ARTIST UNKNOWN

WELDING„Wow, sehr schicke Schweissnähte“ - ein oft

gehörter Satz, der genau eines ausdrückt: Bi-kebau ist Handwerk & Kunst zugleich. Die Fer-

tigung eines Rahmens bestimmt im Nachhi-nein maßgeblich dessen Qualität. Carbon ist in dieser Hinsicht oberflächlicher - man kann le-diglich auf die oberste Lage Sichtcarbon ver-

trauen.

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SNAPPER HOSHI YOSHIDA

ARTIST KALLE NICOLAI

ENGINEERINGEntwickler sind die Motoren unserer Branche. Sie machen unsere Bikes leichter, schneller & besser. Ohne sie würden wir noch immer auf Starrbikes fahren. Fortschritt schafft Konkur-renz und Konkurrenz fördert die Entwicklung.

Ideen und Innovationen sind die Grundbausteine eines erfolgreichen Produktes. Wer Entwick-

lungskosten scheut und spart, investiert diese in Marketing oder gibt sich damit zufrieden, im

Wettbewerb nicht mithalten zu können. Bestes Beispiel für gründliche Entwicklung: Die deut-sche Bikeschmiede Nicolai. Eigene Ideen, eige-nes Design, eigene Umsetzung und eigene Pro-

duktion - made in Germany. Hut ab!

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TRICKSDirter sind super kreativ! Nicht nur was ihre Be-

kleidung angeht, die nach mehr Zeit vor dem Spie-gel als beim Feierngehen aussieht; nein, auch was die Tricks und das Ausprobieren neuer Tricks an-belangt. Bei so viel Kreativität verlieren sie aller-dings manchmal den Style. Mal ehrlich, was kann ein TripleFlip gegen einen schicken Tabletop oder

Whip? Richtig! Nicht so lässig aussehen. Chapeau.

SNAPPER VIKTOR STRASSE

ARTIST TIMO PRITZEL

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SNAPPER DANIEL GEIGER

ARTIST VENUS

PHOTOGRAPHYCyclepassion, Felt-Cruiser Kalender... Top-Snap-per Daniel Geiger bekommt so einige Models vor die Linse. Umso besser, wenn man als Fotograf

Models mit Modellen, Lebendiges mit Totem, Sexappeal mit Bikes verbinden kann. Kreativität heißt hier: neu, ausgefallen, provokant. Mit was?

Licht, Perspektive, Technik, Motiv & Pose. Ein schmaler Grad zwischen Kitsch und Kunst. Aber

eigentlich egal, das wichtigste ist, sein Ding durchzuziehen, Spaß zu haben und seinen eige-nen Stil zu finden. Das Ergebnis in diesem Fall?

Beeindruckend. Die Kalender werden mittlerwei-le hoch gehandelt, manche haben Kultstatus.

Bikes sind eben sexy, beziehungsweise...

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LIVIN‘ THE DREAMSexy Girls, die erste Million oder einfach ein kühles Bier. Jeder Mensch hat seine eigenen Träume. Wer

alles richtig macht, kann von seinen Träumen leben. Vom Biken zum Beispiel. Ein besonderes Schmankerl des Profidaseins: Fliehkräfte beim Sunsetride in der afrikanischen Sonne mit anschließender Cocktail- Safari auf der Ranch. Spätestens dann werden die

wildesten Träume wahr. SNAPPER CRAIG KOLESKY

ARTIST ROB-J

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TEXT FLORIAN STORCH FOTO SEBAS ROMERO

BIG WHEELS BIG BALLS

SPECIALIZED S-WORKS STUMPJUMPER FSR CARBON 29

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»MEHR REIFEN WE-NIGER FEDERWEG: DAS

29ER-KONZEPT.«

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>> 2012 ist definitiv das Jahr der 29er-All-Mountains. Die Skepsis gegenüber den großen Rädern im Cross-Country ist noch immer prä-sent, sodass sich uns die Glaubensfrage stellte: Hat die 29er-Nobelversion des legendären Stumpjumper FSR das Potenzial, die Erfolgs-geschichte des Klassikers fortzusetzen? Der Stumpjumper. Seit nunmehr 30 Jahren su-chen sich die Stollen dieses Klassikers erfolg-reich ihren Weg durchs Gelände, schreibt das erste Specialized-Modell die Bike-Geschichte maßgeblich mit. Mehr noch: Als das ehemals erste Serien-Mountainbike ist es auch Ikone ei-ner Sportart. In seinen 30 Jahren Entwicklungs-geschichte – die 1993 mit dem Stumpjumper FSR eines der ersten Fullsuspension-Designs hervorbrachte – hat das Rad bis zur jüngsten Entwicklungsstufe einen weiten Weg zurück gelegt. Was anfangs der 1980er-Jahre mit schwerem Stahlrahmen, wuchtigen Motorrad-ähnlichen Bremshebeln und „zero suspensi-on“ in Gestalt des Stumpi-Urmodells begann, soll nun die Sperrspitze der Bike-Entwicklung bilden.

Ganz konkret: Nicht irgendein, nein, „das fähigste 29er der Welt“ wollen die Ingeni-eure im kalifornischen Morgan Hill mit dem Stumpjumper FSR S-Works 29 geschaffen haben. Dazu strotzt ein muskulöser Carbon-Hauptrahmen nur so vor Selbstbewusstsein, den der FSR-Viergelenk-Hinterbau, ebenfalls aus Kohlefaser, ergänzt. Resultat? Ein mit rund 2300 g verblüffend leichtes Chassis (Fe-derbein inklusive), das den hohen Belastungen im All-Mountain-Betrieb problemlos stand-halten soll. Daher setzt sich der Hauptrahmen aus zwei Monocoque-Modulen zusammen, die über fortlaufende Carbon-Fasern zwischen den Rohrsegmenten hochstabil sein sollen. Die oft geäußerte Skepsis hinsichtlich der Rah-mensteifigkeit von 29ern kontert Specialized ganz pragmatisch: Konstruktionsdetails wie das üppige Pressfit-30-Tretlager,

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das konische Steuerrohr und die 142-mm-Steckachse an der Schnittstelle Hinterrad/Hinterbau sollen über jeglichen Zweifel erha-ben sein. Nicht minder aufregend kommt das Fahrwerk des 29er-AM daher. So arbeitet der Viergelenker mit dem RP23-Federbein von Fox mit exklusiver, reibungsarmer Kashima-Beschichtung; mittels der bekannten Brain-Dämpferplattform justiert der Fahrer die Hin-terrad-Federung individuell zwischen sehr aktiv/hochsensibel und digital/vortriebsorien-tiert. Die 130 mm Heckfederweg ergänzt die Float-Factory-F130-Gabel von Fox. Neben dem Brain-Element verfügt der Hinterbau über ein weiteres Highlight: Die „Auto-Sag“-Funktion am Fox/Specialized-Federbein erlaubt über ein zweites Luftventil die einfache SAG-Justa-ge. Dazu befüllt der All-Mountaineer zunächst das Federbein am Hauptventil (Körpergewicht in psi x 3), steigt aufs Rad und betätigt das rote Zusatzventil. Überflüssige Luft strömt jetzt über einen Luftport ab, was den Luftdruck in Positiv- und Negativkammer automatisch nach dem Fahrergewicht justiert.

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Über soviel Detail-Liebe könnte man bei-nahe das Fahren vergessen… Beinahe! Die Sitzposition fällt mit 603-mm-Ober-rohr und kompaktem 100-mm-Steu-errohr in Größe M schön sportlich aus, zugleich sitzt der Fahrer wunderbar zen-triert „im Rad“. Ein erstes Glücksgefühl stellt sich ein, das die ersten Uphills in moderater Stei-gung bestätigen: Dank luftiger 11,5 Kilo, Wohlfühl-Geo und 1530 g leichter Roval-Carbon-Laufräder hängt der Stumpi 29er leidenschaftlich am Gas! Der hohe Pedal-druck beweist in Steilanstiegen die über-legte Geometrie: der 74,5° steile Sitzwin-kel macht sich genau jetzt bezahlt. Auf holprigem Untergrund bergauf glänzt der FSR-Hinterbau mit hoher Traktion, wes-halb das Rad unterstützt von den per se traktionsstarken 29er-Laufrädern ge-

waltig Tempo macht. Der markante Un-terschied zum 26-Zöller liegt neben der höheren Traktion auch in der fast uner-schütterlichen Laufruhe und Zielstrebig-keit bergauf. Da darf der Fahrer die Ideal-linie schon mal verlassen – das Bike wird es schon richten.Der Freudenquell sprudelt am Volant des Stumpi FSR 29 auch im engen Trail-Ge-läuf munter weiter: Gewichts-Verlage-rungen nach vorne oder hinten gelingen sehr gut, auch schnelle Richtungswech-sel nimmt das Rad gelassen hin. Vertraut machen muss sich der Fahrer indes mit der speziellen Charakteristik eines 29er-All-Mountains in engen Serpentinen: Der längere Radstand will in die Kurvenfahrt einkalkuliert werden, Richtungswechsel rechtzeitig und mit entsprechender Um-sicht eingeleitet werden.

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»RIDING SKILLS? DAS BIKE WIRD ES SCHON

RICHTEN.«

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FACTS SPECIALIZED S-WORKS STUMPJUMPER FSR CARBON 29

RAHMEN FACT 11M CARBON, ISCG ‘05, 130 MM

GABEL FOX FACTORY F130 RLC, FIT, KASHIMA, 130 MM

DÄMPFER FOX/SPECIALIZED BRAIN, KASHIMA, AUTOSAG

ANTRIEB SRAM XX / X.0

BREMSEN CUSTOM AVID XX WORLD CUP R 200/180MM

SATTELSTÜTZE SPECI COMMAND POST BLACKLITE,125MM

LAUFRÄDER ROVAL CONTROL SL 29 142+ (CARBON)

REIFEN S-WORKS PURGATORY 2.2“, GROUND CONTROL 2.1“

LENKWINKEL 69°

SITZWINKEL 74,5°

OBERROHR 595 MM

STANDOVER 741 MM

RADSTAND 1147 MM

GEWICHT 11,5 KG (MEDIUM)

PREIS 7.599 €

INFO: WWW.SPECIALIZED.COM

»RIDING SKILLS? DAS BIKE WIRD ES SCHON

RICHTEN.«

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»SPANIARD JAVI WIRD ERWACHSEN, ER

FÄHRT 29“.«

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Der 720 mm breite Lenker erweist sich da als „handfester“ Vorteil. Nur das von sehr ak-tiven, Sprung-affinen Fahrern oft angeführte 26“-Feeling kann der AM-29er nicht bieten – dazu liegt er viel zu satt und souverän auf dem Trail. Ein Eindruck, den das Stumpi FSR 29 schließlich auf Schlaglochpisten und über hohe Absätze hinweg im Downhill bestä-tigt: Die Kombination aus feinfühligem, sehr schluckfreudigem Fahrwerk und dem flache-ren Abrollwinkel der großen Laufräder klettet Bike und Fahrer zuverlässig auf den Boden. Sogar auf Strecken, die man für gewöhnlich nur einem Enduro zutrauen würde! Die Aus-stattung des Stumpi-29ers erweist sich auf der Trail-Hatz als sehr kompetent – der Bashguard schützt den Antrieb, die 30 g leichte Kettenfüh-rung „Dangler“ führt die Kette sicher und die Command-Variostütze macht Anhalten über-flüssig.

Fazit: In Summe stellt das 7599 Euro schwere Stumpjumper FSR S-Works 29 ein technisches Highlight dar. In seinen Fahrleistungen ein enorm vielseitiges 29er-All-Mountain, das für einen Marathon ebenso wie für ein Endu-ro-Rennen oder eine technisch anspruchs-volle Alpenüberquerung funktioniert. Dem etablierten 26“-AM steht mit Rädern dieses Schlags in den nächsten Jahren potente Kon-kurrenz ins Haus, die mit ihren oft souveränen Fahreigenschaften nicht nur für Einsteiger echte Vorteile bietet.

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ÄSTHETIKI N T E N S EDESIGN & FUNKTION

C A R B O NVISIONFRAGE DER ZEITPRODUKTIONAMERIKAJEFF STEBER

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ISSUE 05

>> Nicht selten martialisch, trotzdem elegant und deshalb optisch markant in ihrer Erscheinung – die Aluminium-Chassis von Intense-Gründer Jeff Ste-ber (53) sind legendär. Und dabei fing alles doch ganz harmlos an: Seinen ersten Rahmen schweisste der ehema-lige Motocrosser und Drachenflieger 1991 noch auf der heimischen Terrasse. Spätestens aber, nachdem ein gewisser Shaun Palmer auf einem der ersten ech-ten Downhillbikes, dem „M1“, Mitte der 1990er das Abfahrtsmetier aufmischte, wiegt der Name Intense schwer. „Inten-se“, das roch nach warmen Schweiß-nähten, Renn-Authentizität und ein bisschen Rebellion, die technisch ra-dikale Bikes wie das M1 verkörperten. In unserem Kurzgespräch erklärt In-tense-Vordenker Steber, warum er auf Carbon als Rahmenmaterial nicht mehr verzichten kann und woher er seine In-spirationen nimmt.

Mag41: Intense präsentiert mit dem Allmountainbike „Carbine“ sein erstes Carbon-Bike. Was entgegnest du den Carbon-Skeptikern, von denen es gera-de im Gravity-Bereich viele gibt? Jeff: Nun ich denke, dass es generell ein großes Carbon-Missverständnis gibt! Carbon-Teile können tatsächlich repariert werden, beschädigte Bauteile sind nicht sofort Schrott. Ich habe auch schon heftig beschädigte Aluminium-Rahmen gesehen. Natürlich muss man die Leute über die speziellen Materi-aleigenschaften von Carbon aufklä-ren und Vorsichtsmaßnahmen treffen. Dazu zählt beispielsweise, das Unter-rohr vor Steinschlag mit einem effek-tiven Schutz zu wappnen. Der kritische Aspekt von Carbon liegt in der exakten Verarbeitung und da müssen auch wir, als Firma, die Carbon-Rahmen nicht „in-House“ produziert, genau hinsehen. Verarbeitet der Hersteller Carbon aber adäquat, profitiert der Käufer von einem sehr langen Materialleben. Wahr ist na-türlich auch, dass es am Markt drei ver-schiedene Carbon-Qualitäten im Rah-menbau gibt und wir nicht umsonst auf die höchste Qualitätsstufe setzen. Wie arbeitet eine kleine Schmiede wie Intense mit Produktionsriesen in Asien zusammen, funktioniert das?Jeff: Ja stimmt, das ist tatsächlich eine toughe Angelegenheit! Ich war bei der Entwicklung unseres Carbon-Trailbikes Carbine von Anfang an dabei und habe in unserem Prototypen-Lab bereits alles designt, so dass ich der ausführenden Firma in Asien exakt zeigen konnte,

EIN INTERVIEW MIT JEFF STEBER ÜBER CARBON, ZUKUNFT, KREA-TIVITÄT, DESIGN UND DAS DASEIN EINER KLEINEN BIKE-SCHMIEDE.

TEXT FLORIAN STORCH FOTO INTENSE

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was nicht funktioniert. Die Kinematik und das Design gebe ich mit meinen Prototypen vor. Mittels Video-Konferen-zen, regelmäßigen Treffen auf Messen und Besuchen in Taiwan erreichen wir einen intensiven Austausch über neue Designs und Pro-dukte. Das Carbon-Projekt ist ein ehr-geiziges und unser Angebot bleibt nicht allein auf das Carbi-ne beschränkt... Intense steht seit seinen Anfängen für qualitative, handgefertigte Aluminium-Chassis und hat sich in Sachen Carbon lange zurück gehalten. Gebt ihr mit der Carbon-Entwicklung nicht euer erfolg-reiches Image auf, das immer an beson-dere Alu-Konstruktionen geknüpft war? Jeff: Sicher, ich vermisse es bei unse-ren Carbon-Produkten, nicht mehr Sa-chen selbst machen zu können. Und trotzdem produzieren wir beim Carbine Umlenkhebel und alle Hardware-Parts nach wie vor selbst. Auch die Montage passiert hier in Kalifornien. Ich muss mich selbst auch noch daran gewöhnen, Carbon im Programm zu haben, aber das ist nunmal die technische Evolution und um die kommen wir nicht herum! Für eine kleine Firma wie Intense sind Kohlefaser-Bikes auch entwicklungs-technisch eine echte Herausforderung. Aber wenn du das als Highend-Anbieter nicht machst, entwickeln sich die Pro-dukte nicht mehr so stark weiter, die Marke verliert an Bedeutung. Und ich

hab‘ den Bedeutungsverlust schon bei so vielen Firmen gesehen, so dass wir einfach auf den Carbon-Trend reagieren mussten. Also gibt es bald keine Alu-Produkte mehr von Intense?

Jeff: Nein, Alumini-um spielt auch weiter-hin eine wichtige Rolle, auch weil es das Inten-se-Image durch Beson-derheiten wie unsere verschweissten Alu-Ble-che, Nischenbikes wie das M9 und das Slope-

style oder viele Rahmenfarben transpor-tiert. Und für Downhill-Einsteiger eignet sich ein günstigeres Aluminium-Chassis sicherlich besser. Egal ob nun Aluminium oder ganz aktu-ell Carbon: Eine unverwechselbare Op-tik prägt deine Bikes. Wo hat die ihren Ursprung? Jeff: Ich war immer schon Designer, Handwerker und Sportler zugleich – das hilft bei der Entwicklung neuer Produk-te enorm. Und wenn ich etwas mache, dann entweder richtig oder gar nicht. Wenn ich zum Beispiel Gitarre spiele, endet das damit, dass ich meine eige-ne baue... Der Intense-Look hängt be-stimmt auch damit zusammen, dass ich in den 1980er-Jahren viel Erfahrung auf Motocross-Maschinen gesammelt habe. Ich bin zwar schon Anfang der 80er auf ersten, ungefederten Mountainbikes gefahren, aber mir war vor meinem Mo-tocross-Background schnell klar: Wenn ein Bike bauen, dann ein vollgefedertes!

„Wenn ich Gitarre spiele, endet das damit, dass ich

meine eigene baue“

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Und das hat den Look der Räder geprägt. Ab-gesehen davon, dass sie gut aussehen sollten, mussten sie natürlich auch gut funktionieren. Ich denke, letztlich macht diese Kombination auch den Erfolg der Marke Intense aus. Und woher nimmst du dafür seit über 20 Jah-ren die Inspiration? Jeff: Ich schöpfe aus einer Fülle von Quellen,

die mich inspirieren. Prinzipiell profitiere ich von meiner guten Erinnerung. Ich denke, ich habe ein Auge für schöne, gut gemachte Din-ge und die präge ich mir ein. Zudem bin ich vielseitig interessiert... Bücher, Medien, egal ob Fotografie- oder Architektur-Magazine, die über neueste technische Errungenschaften berichten – all das reizt und motiviert mich.

>> DAS EWIGE DILEMMA MIT DER KOHLE - GERADE FÜR KLEINE BIKE-SCHMIEDEN SIND DIE HOHEN KOSTEN FÜR

CARBONFERTIGUNG EINE RISKANTE INVESTITION <<

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Die Ästhetik deiner Rahmenschöpf-ungen lässt fast auf einen Künstler schließen. Wie siehst du dich selbst – als Techniker oder Designer? Jeff: Ja, ich sehe mich definitiv mehr als Designer! Durch unsere US-“in-house“-Produktion nutze ich einen entscheiden-den Vorteil: Ich konstruiere alle Rahmen selbst, setze sie zeitnah in Prototypen um und baue aus dem fertigen Chassis am nächsten Tag ein Rad auf. Ich mache zu-nächst immer gern alles selbst, erprobe neue Konstruktionen und bin gern vom ersten Tag eines neuen Produktes an da-bei. Das lässt sich mit Alu sehr gut ma-chen. Möglichst viel selbst und besser zu machen, das war schon immer eine mei-ner Haupt-Triebfedern. Egal, ob das mein eigenes Haus oder eben mein Rad ist... Ich verstehe das als Segen und Fluch (lacht). Bei soviel Hingabe stellt sich die Frage, ob sich ein Kunde auch in eine deiner Kreati-onen verlieben darf?Jeff: (Irritierte Mimik, Schulterzucken) Naja... Ein aufregend gestalteter Rahmen erzeugt eine bestimmte emotionale Reaktion beim Betrachter, das ist klar. Aber ich würde es nicht Liebe nennen. Mountainbiking ist ja nicht immer nur schön. Dein beschissenstes Erlebnis? Jeff: Wenn du Sachen testest und die-se Sachen dann plötzlich kaputt gehen. Neulich ist mir das Sample eines Lenkers gebrochen und ich ging hart zu Boden. Aber halb so wild; es ist nichts passiert. Der Hersteller hatte nicht kommuniziert, dass es sich um ein Fotomuster handelt. Was ich auch nicht mag, ist das Schlecht-Reden von Bike-Firmen im Internet und

der Ruf, den US-Marken manchmal so im Internet bekommen. Das ist manches Mal schon frustrierend, weil du ja permanent unter gewaltigem Konkurrenz- und Preis-druck stehst. Und es ist immer auch ein persönlicher Kampf: gelegentlich tut die Kritik schon weh. Vor allem dann, wenn du die Rahmen selbst gebaut hast … Ihr wart vor zwei Jahren eine der ersten Firmen, die ein Downhill-Bike auf große 29“-Räder stellte. Wie geht es mit dem Projekt „DH-29er“ weiter?Jeff: Wir haben mit diesem Bike viel ex-perimentiert. Aber die Zeit, speziell für so eine kleine Firma, ist noch nicht reif. Der 951-29er erinnert mich an das Debüt der YZ-400 F Motocross von Yamaha, die auch erst alle Fahrer überzeugen musste. Und genau das Gleiche passiert doch aktuell mit den 29er-Race-Hardtails. Noch vor einem Jahr waren sie kaum populär, ob-wohl Rennteams wie Subaru/Fisher sie schon seit Jahren erfolgreich einsetzen. Aber nun wird das Thema wesentlich in-teressanter. Die Fahrer lernen die Vorteile schätzen, in den Alpen etwa. Und 29er-Bikes helfen auch dem Markt, klar. Die 29er-Plattform wird sich ganz organisch weiterentwickeln. Wo siehst du dich und Intense in ein paar Jahren? Jeff: Nun, wir haben für die nächsten fünf bis acht Jahre einen guten Business-Plan und werden bereits 2013 noch mehr Car-bon-Modelle vorstellen. Ich könnte das M9 jetzt schon in Carbon umsetzen lassen, aber ich will das beste Downhill-Rad und das braucht eben seine Zeit. Also nehme ich mir die und bringe mich zu 100 % in

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dieses Projekt ein. Das ist nicht immer einfach, weil du speziell als US-Manufaktur enorm effizient arbeiten musst. Für eine Firma un-serer Dimension ist es eine echte Heraus-forderung, mit MTB-Größen wie Specialized oder Trek mitzuhalten. Dazu braucht es viel Planung und ein sehr überlegtes Investment – anders sind Bikes wie das neue Carbon-All-Mountain Carbine nicht umzusetzen. Mit un-

serem CNC-Fräs-Maschinenpark haben wir zwar tolle Möglichkeiten, aber natürlich ist es eine Überlegung, auf Carbon-Produktion umzustellen. Die Carbon-Fertigung auf lange Frist nach Kalifornien zu holen. Aber so etwas braucht viel Zeit und Planung. Einen produ-zierenden US-Betrieb zwischenzuschalten, macht keinen Sinn – damit sinkt unsere Mar-ge rapide.

„Als kleine US-Manufaktur ist es eine echte

Herausforderung mit Specialized

oder Trek mitzuhalten“

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Fahr überall hin. Bezwinge jedes Hinderniss. Mit dem zwei-Bikes-in-einem Superbike – dem 2012 Cannondale Jekyll. Das Jekyll ist das einzige Bike mit exclusiver DYAD RT2 Zweifach-Dämpfungstechnologie. Diese Vielseitigkeit lässt Dich Anstiege mit effi zienten 90 MMFederweg hinauffl iegen und die Abfahrten mit entspannten 150 MM Federweg rocken.

BEZWINGE DEN BERG.UND MACH IHN DIR ZU NUTZEN.

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APOLLO IIMISSION ON THE MOON MONDRAKER ZENITH XR

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52>> Seit Cesar Rojo die Entwicklungsar-beit bei Mondraker übernommen hat, strotzen die Spanier quasi vor Innova-tionen. Der Downhiller schlug nicht nur wegen Fabien Barels Worldcup-Sieg im slovenischen Maribor ein, nein auch vor allem wegen seines geringen Gewichtes und einer der besten und variabelsten

Geometrien, welche der Status Quo der Downhill-Bikes zu bieten

hat. Auf dem gleichen Konzept baut

das

Ze-nith XR auf und bietet für das Endurosegment ein paar spezielle Features. Doch Verände-rung bedeutet nicht immer Fortschritt. Sie bietet aber zumindest die Möglich-keit dafür. Wir testeten das Zenith auf heimischem spanischem Boden.Das Herzstück des Aluminium-Rahmens bildet der Zero-Hinterbau. Ein VPP-Sys-tem mit schwimmend gelagertem Dämp-fer, der von beiden Linkages komprimiert wird. Im Vergleich zu Bikes gleicher Klas-se anderer Marken, empfiehlt Mondraker einen sehr hohen SAG. Rund 35 % sind die Ansage für die 170mm Federweg am Heck, was 22mm Hub am Dämpfer ent-spricht. Diese Besonderheit hat folglich nicht nur Auswirkungen auf das Fahr-

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verhalten, sondern auch die Art und Weise, wie der Dämpfer abzustim-men ist. Eine weitere Besonderheit ist, dass mittels Lagerschalen der Lenkwinkel verändert werden kann (64° - 68°). Eine 135 x 12 mm Steck-achse am Heck soll für eine Extra-Portion an Steifigkeit sorgen.An der Ausstattung sieht man sofort, dass der Fokus auf dem Fahrwerk liegt. Die Fox 36 FLOAT RC2 FIT und der DHX Air 5.0 bieten in der Kashi-ma-Ausführung die besten Voraus-setzungen für eine superbe Suspen-

sion-Performance. Die übrige Ausstattung ist

mit Laufrädern der haus-eigenen Marke OnOff, sowie den weiteren An-bauparts unauffällig. Die Rock Shox Reverb Sat-

telstütze verrichtet ihre Dienste wie gehabt tadel-

los, der Auszugs-Spielraum der Sattelstütze aus dem Rahmen geht in Ordnung.Auf den ersten Metern fällt sofort die kompakte, zentrale Position auf. Dies unterstreichen die Geometriedaten mit einem kurzen 575 mm Oberrohr. Die Sitz- und Tretposition ist trotz der Kürze des Bikes gut und lässt einen guten Tritt zu. Allerdings neigt der Hinterbau mit Kette auf dem kleinen Kettenblatt zu merklichem Wippen, was allerdings nicht stört, da das Ze-nith keine Bergziegenansprüche hat, sondern vielmehr auf Abfahrts-

DRIFTEN TOP, HEIZEN

FLOP: DIE REIFEN.

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FACTS MONDRAKER ZENITH XRRAHMEN ZERO SUSPENSION, 170 MM

GABEL FOX FLOAT RC2 FIT KASHIMA, 170 MM

DÄMPFER FOX DHX 5.0 AIR

ANTRIEB SRAM X.0 / X.9

BREMSEN FORMULA RX 203 / 180 MM

SATTELSTÜTZE SATTELSTÜTZE: ROCK SHOX REVERB REMOTE

LAUFRÄDER ONOFF DISC DH 20 / 12 X 135 MM

REIFEN WTB WEIRWOLF 2.30 COMP

LENKWINKEL 66° (+/- 2°)

SITZWINKEL 73,5°

OBERROHR 575 MM

KETTENSTREBE 440 MM

RADSTAND 1147 MM

GEWICHT 15 KG

PREIS 4750 €

INFO: WWW.MONDRAKER.COM

performance getrimmt ist. Es wäre vielmehr wünschenswert die Federgabel absenken zu können, um eine tiefere Front und einen steileren Lenkwinkel zum Klettern zu errei-chen. Denn mehr Ruhe bei Aufstiegen würde der Mondrakete durchaus stehen, vor allem wenn man den Lenkwinkel via Lagerschalen flacher eingestellt hat. Nach einer etwas un-ruhigen Auffahrt, sind wir auf die Abfahrt ge-

spannt. Die kompakte Geometrie lädt sofort zum Spielen ein, das tiefgezogene Oberrohr vermittelt dabei ein hohes subjektives Sicher-heitsgefühl. Dank des flachen Lenkwinkels und der relativ langen Kettenstreben wird das Bike auch bei Highspeed nicht nervös. Ledig-lich die Reifen mit schlecht abgestützten Mit-telstollen sorgen für ein etwas schwammiges und unpräzies Fahrverhalten. Aber diese

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kann man ja be-kanntlich leicht austauschen.Aufgrund der relativ linearen Kennlinie des Hinterbaus und des vielen SAGs nahmen wir – wenn auch mühsam, da im Rahmen schlecht zugänglich – die Bottom-Out-Einstellung des Fox DHX 5.0 Air vollständig in Anspruch. So erreichten wir eine sinnvolle End-progression, die harte Durchschläge effektiv verhinderte. Als kleines Man-ko, wäre noch eine fehlende, 2-fach Kettenführung zu nennen, welche in solchen Federwegsklassen selbst-verständlich sein sollte.Fazit: Trotz einiger durchdachter Features plagen das Zenith letzten

Endes noch ein paar kleine De-

tails. Das weniger wippneutrale Fahr-

verhalten geht für den Einsatzbereich in Ordnung,

wird in deutschen Gefilden, wo Effi-zienz viel bedeutet, aber für etwas Unmut sorgen. Bergab ist es jedoch definitiv ein sehr spaßiges und ver-spieltes Bike. Dass Mondraker mit Cesar Rojo sich ständig weiterentwickelt und neue Wege bestreitet zeigen Proto-typen von neuen Zeniths, Dunes und Summums, die wir in Spanien auch schon testen durften. Im Interview mit Cesar auf Seite 70 gibt es mehr Infos dazu.

KOMPAKTE GEO, TIEFES OBERROHR,

VERSPIELTES HANDLING

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GARDENER‘S WORKOUT

BERGAMONT GREENHOUSE URBAN MOUNTAINBIKE RACE

>> Timo Pritzels Bericht aus dem Schweizer Gewächshaus über Dollars, dicke Waden und Spaß an der Sache.„Rider organized Events gehörten schon im-mer zu meinen Favoriten! Nach über 15 Jahren waren solche Veranstaltungen immer die, mit dem höchsten Spaßfaktor. Zum Beispiel waren da die Anti Days of Thunder Norway Hafjell, Back in my Yard von Joscha Forstreuter , John Cowan Backjard Jam oder den Nine Knights Event in Neukirchen - allesamt von Fahrern selbst auf die Beine gestellt. Man merkt ein-fach den Unterschied zu den großen Events, bei denen es mehr ums Geld als um die Fahrer geht und viele Agenturleute herumrennen, die eigentlich gar nichts mit dem Sport an sich zu tun haben.Die Greencard - Einladung ist Pflicht Als ich die Einladung ins „Gewächshaus“ in die Schweiz bekam musste ich also nicht lange überlegen! Außerdem konnte ich gleich noch meine Schweizer Sponsoren TSG und Scott

besuchen, da in der Schweiz alles recht nahe beieinander liegt und einfach mit der Bahn zu erreichen ist. Einen Abstecher in die Ber-ge konnte ich mir so auch noch gönnen - als Stadtkind genieße ich es jedes Mal wenn ich in den Bergen bin. Der Teufelsberg in Berlin ist nicht ganz so schön... Aber wieder zurück zum Event. Über die Liebe zum Detail und eine entspan-nte Athmosphäre - Pumpen mit Stil ebenAdrian Kiener & seine Crew haben mit dem Bergamont Greenhouse race eine echte Glanz-leistung vollbracht! Mit vielen coolen Gimmicks und Details stand vor allem die entspannte und familiäre Atmosphäre im Vordergrund – und keine Dollars.Dafür war die Live-Screen Übertragung und Zeitmessung aber mehr als professionell, wahrscheinlich auch besser als auf den mei-sten Events mit dicken Budgets. Ohne Live-Screens im Vorraum hätte es mit so vielen Leu-ten auf so kleinem Raum auch nicht

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TEXT TIMO PRITZEL FOTO HOSHI YOSHIDA / ADRIANKIENER.CH

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funktioniert. Denn Platz rund um den Pump-track war Mangelware.Der Track...mini... aber trotzdem spaßig und sehr technisch! Die Nicht-Locals hatten ganz schön Probleme sich an die Schweizer Kurven-technik zu gewöhnen! Die Fahrer mit breiten Lenker schabten auch ordentlich Spuren in den Boden. Kaum anders zu erwarten: Die flinken Locals reihten sich auf den ersten Plätzen ein, David Graf und der Organisator Adrian lieferten sich ein knappes Duell. An dieser Stelle noch mal Danke und Respekt an Adrian - ich weiß wie viel Aufwand es ist wochenlang einen Event zu organisieren und

gestresst das Race mitzufahren. Umso sport-licher dann dabei noch den 2 Platz zu belegen! Hut ab! David Graf gewann knapp, aber ver-dient! Congrats!Immer wieder schön zu sehen, wie jeder Fah-rer seinen eigenen Style hat, selbst bei einem so kleinen Track. So sammelte besonders Syd-ney Gerber ordentlich Stylepunkte auf dem et-was speziellen Kurs.Etwas entspannter ließen es die World Cup Fahrer Guido Tschugg und Roger Rinderknecht angehen. Sie hatten sich gerade von Verlet-zungen erholt und waren sichtlich erleichtert keinen großen UCI - Event vor sich zu haben.

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Dicke Waden: Das Gold Sprint RaceEin weiteres Highlight des Events war das Gold Sprint Race! Wow! was für eine Trittfre-quenz! Wer schon mal probiert hat, für eine Minute alles auf dem Bike zu geben, weiß wie hart es ist. Die Jungs sind echt super fit! Hier waren es „nur“ 300 m, die aber ein Paar mal gefahren werden mussten wegen der Qualifi-kation. Allerdings um 24 Uhr Nachts und mit dem Pumptrack Race in den Beinen! Aber für Rekorde ist es nie zu spät. Roger Rinderknecht sprengte die bis dato gegoltene Bestzeit auf dem Messgerät. Auch hier sah man die Liebe zum Detail: Zwei Bikes, eins gelb, das andere

grün, mit denen die Trittfrequenz gemessen wurde. Auf den Flatscreens sah man dann, welche Farbe vorne war. In der ersten Reihe zu stehen und zu sehen wie die Jungs auf Puls 220 bis zum Umfallen ihre Power aus den Waden traten war nicht nur beeindruckend, sondern sorgte beim Publikum auch für eine grölend laute Stimmung! So fit zu sein, aber auch die Technik zu haben, so verdammt schnell zu tre-ten... da steckt jahrelanges Training dahinter...nun ja, Roger Rinderknecht ist nicht umsonst einer der schnellsten und nettesten BMXer und 4xer Europas! Alles in allem war es ein super Event mit einer einzigartigen Location.

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Thanks, Gracias & MerciVielen Dank an dieser Stelle an Herrn Kiener, der sei-nen Garten und das Gewächshaus zur Verfügung ge-stellt hat! Als er uns seinen Peugeot Baujahr 1977 in Metallic - Grün stolz präsentierte, der wie aus dem Ei gepellt in seiner Garage steht wusste ich: Hier steckt die Liebe im Detail. Deshalb war es kaum überra-schend, dass es proppenvoll war. Aber alles hat perfekt gepasst, Track, Atmo, Zuschauer und die Party. Danke dafür. No Dollars, just good times!

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Rangliste Bergamont Pumptrack Race1. David Graf2. Adrian Kiener3. Manuel Rauch

4. Sidney Gerber5. Beni Kistner6. Noel Niederberger7. Pascal Seydoux8. Guido Tschugg9. Timo Pritzel10. René Wildhaber11. Werner Muther12. Lukas Jäger13. Marcel Beer14. Basil Weber15. Roger Rinderknecht16. Nick Beer

17. Ramon Hunziker18. Thomas Ryser

19. Rob-J20. Renato Rufener21. Adrian Weiss22. Ludo May23. Martin Frei24. Simon Waldburger25. Freddy Hunziker26. Balz Weber

Rangliste Chris King Gold Sprint1. Roger Rinderknecht2. Pascal Seydoux3. Renato Rufener4. Lukas Jäger

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FOTO OLGA VIDAL / ALBERT INIESTA /MAXI DICKERHOFF / SVEN MARTINTEXT ROBIN SCHMITT

Cesar Rojo. Racer, Entwickler, Designer, Genius.

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Cesar Rojo.

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72>> Es gibt Typen, die maßlos unterschätzt wer-den, wenn man sie „casual“ auf der Straße trifft. Cesar ist einer von ihnen. Lediglich der Cardigan und die Hornbrille las-sen ansatzweise auf das schließen, was in ihm steckt: Kreativität, Sinn für Innovationen, De-sign, Entwicklungskunst, Geschäftstüchtig-keit, Chef, Top10-Worldcupergebnisse im Downhill. Seinen ganzen Aktivitäten zufolge gehört er zu dem Teil der Menschen, für die der Tag mehr als 24 Stunden hat.

Mag41: Cesar, früher im Worldcup hast du dich oft unter den Top-Racern eingereiht, mittler-weile ist es in dieser Hinsicht still um dich ge-worden - nur ab und an sieht man dich noch auf Rennen. Was nimmt deine Zeit gerade in Anspruch?Vor 2 Jahren habe ich ‚Cero Design‘ gegründet, eine Firma die sich auf Engineering und Pro-duct Design spezialisiert hat. Mittlerweile ge-hört Graphic-Design und Web-Programming auch dazu. Im Prinzip manage ich das Studio und leiste darüber hinaus die ganze Entwick-lungsarbeit für Mondraker. An sich ist es ein sehr breites Aufgabenspektrum: Das fängt mor-gens meist mit unzähligen Mails an und bear-beite und betreue ich alles, was meine 13 Mit-arbeiter gerade tun - Webdesign, zwischen-durch ein paar Sachen für Mondraker und spä-ter ist dann Grafikdesign für „Gas Gas“-Motor-bikes an der Reihe - zum Beispiel.Fährst du bei so einem straffen Arbeitsalltag überhaupt noch Rad?Ja, allerdings eher im Sommer, wenn es spä-ter dunkel wird. Momentan mit der vielen Ar-beit geht es im Winter eben schwer – deshalb genieße ich jede Minute auf dem Bike, egal ob Motocross oder Downhill. Zur Zeit fahre ich viel Enduro, das ist einfach mit weniger Aufwand verbunden. Vor kurzem war ich mit Mondraker und dem neuen Worldcupteam in Neuseeland zum Testen. Das war cool!

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Cesar‘s Palace. Vom Top-TEN Worldcuprider zum Unternehmer: Wirtschaftskrise?

Fehlanzeige. für Cesars 13 Angestell-te gibt es mehr als genug zu tun.

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Das ehemalige Mondraker-Worldcup-team rund um Fabien Barel war bekannt für seine Experimentierfreudigkeit was Geometrie und Bike-Setup angeht. Wer hatte da die Fäden in der Hand?Ja, Fabien hat ziemlich extreme Geome-trien entwickelt, die auf steilen, schnellen und härteren Strecken super funktioniert haben, auf flacheren eher weniger. Im Prinzip waren diese Produktentwicklungen für sie selbst innerhalb des Racing-Pro-gramms gedacht. Fabiens und Damiens Bikes waren ziemlich weit von den Seri-enbikes entfernt. Das lag aber auch an ihrem spe-ziellen Fahrstil und Vor-lieben, sodass wir diese Entwicklungen nicht in die Serienproduktion umset-zen konnten. Die Tests für die Serienentwicklung, also Geometrie und Bike-setup, habe ich gemacht. Fabien fungier-te mehr als Botschafter für die Marke Mondraker. Er konnte zwar Feedback ge-ben, ob etwas gut oder schlecht in der Pra-xis performte, aber für die Entwicklung der Serienprodukte war sein Input kaum hilfreich. Mit dem neuen Team verhält es sich anders. In Neuseeland hatten wir Se-rienbikes und an diesen haben wir mit dem Team nach dem richtigen Setup gesucht. Dabei habe ich mit den Jungs unseren neuen Minimal-Reach-Vorbau getestet.Das wäre die nächste Frage gewesen. Kannst du uns mehr darüber erzählen?Eigentlich war das eine Reaktion auf die Wünsche der Worldcup-Fahrer, die immer mehr Laufruhe wollten. So kam es, dass viele Fahrer, die eigentlich einen Medium-Frame fahren sollten, auf einen Large- oder sogar XL-Frame umstiegen. Das er-füllt zwar mehr oder weniger seinen

Zweck, ist aber keine elegante und hun-dertprozentige Lösung, weil die Fahrerpo-sition dadurch zu weit nach vorne wandern kann oder das Bike insgesamt einfach zu lang ist. Ich wollte definitiv bei meinem Medium-Frame bleiben und das Problem von einer anderen Perspektive angehen. Es ist nur eine kleine Veränderung, aber sie bestimmt maßgeblich Position, Ge-wichtsverteilung, subjektives Sicherheits-gefühl und Lenkperformance. Wir setzen am Vorbau an – oder besser: der Lenker-klemmung. Was wir also machen ist, ei-

nen Medium und Large- Frame miteinander zu kombinieren. Mit dem Overstand eines Medium-Rahmens und der Länge eines Large-Rahmens ha-ben wir in Kombination mit einem kurzen Vorbau (10 mm) den gleichen Re-

ach und die gleiche Tretposition. Was sich allerdings ändert ist der ganze Front-Part: Gewichtsverteilung, das Sicherheitsgefühl und die Lenkperformance. Mit dem län-geren Oberrohr geht ein längerer Rad-stand einher, der für mehr Laufruhe sorgt. Der kurze Vorbau sorgt für ein sehr di-rektes Lenken und weniger Überschlags-gefühle, da sich das Gewicht relativ zur Vorderradachse weiter hinten befindet. Die Federgabel kann zudem die Schläge bes-ser absorbieren, da die Stoßrichtung und der Lenker nun fast auf einer Ebene lie-gen.Die Inspiration hierfür kam von den motorisierten Zweirädern. Bei Motocross-Bikes sind 5 mm- oder 10 mm Reach Vor-bauten der Normalfall. Also warum sollten wir das nicht an Mountainbikes ausprobie-ren? Und bei den ersten Tests passierte etwas Überraschendes. Normalerweise, wenn

„für die Entwick-lung der Serien-produkte war Fabien barel

kaum hilfreich“

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Lenkzentrale."Warum sollten wir es nicht versuchen? Im Motocross

funktioniert es seit Jahrzehnten“

man etwas Neues ausprobiert, benötigt man ein wenig Zeit, um sich daran zu gewöhnen, wie etwa bei den 29ern. Wenn man etwas Zeit zur Umstellung benötigt, dann bedeutet das eigentlich, dass es nicht so ein großer Schritt vorwärts ist, da man sich nicht sofort damit besser fühlt. Bei den Tests mit den kurzen Vorbauten, war genau das Gegenteil der Fall. Ich hatte mich sofort damit wohlgefühlt. Das gleiche geschah mit Downhill-Profi Markus Pekoll. In Neuseeland wollte er anfangs nicht den kurzen Vorbau testen, aber ich zwang in förmlich dazu, sogar mit einem Rahmen, der eigentlich zu kurz für ihn war. Er sollte sich also gar nicht gut darauf fühlen können. Na-ja, wie dem auch sei. Er machte damit vier Abfahrten. Schon auf der ersten bretterte er wie ein Verrückter. Nach den Abfahrten wech-selten wir den Vorbau wieder, um zu sehen, wie er sich mit einem für ihn gewohnten Vor-baumaß fühlen würde. Auf halbem Weg stoppte er und sagte, er fühle sich wie ein Amateur. Das war ziemlich lustig. Wenn man bedenkt, dass er jahrelang auf einem 50mm-Vorbau unterwegs war und wirklich daran gewöhnt sein musste, ist das ein erschre-ckendes, wenngleich auch erleuchtendes Er-gebnis. Mit dem langen Vorbau hatte er nicht mehr dasselbe Selbstvertrauen in Kurven, das Bike fühlte und fuhr sich schlichtweg nicht mehr genauso sicher. Es scheint ein nur kleines bescheuertes Ding zu sein, aber für mich sind das auf einer steilen krassen Strecke locker 5 Sekunden, die ich mit dem kurzen Vorbau heraushole.Ich denke ich nicht, dass dieses Konzept (For-ward Geometry) nur auf Downhill und Enduro beschränkt bleiben wird. Es macht auch durchaus Sinn für niedere Federwegsklas-sen oder sogar XC-Race-Bikes. Aber klar, im Endeffekt kann man viel darüber quatschen, aber was wirklich wichtig ist, ist es selbst auszuprobieren.

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Lenkzentrale."Warum sollten wir es nicht versuchen? Im Motocross

funktioniert es seit Jahrzehnten“

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„Andernfalls kann die Performance ganz schnell rapide sinken“

Gesamtpaket.

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Es ist schön zu sehen, dass du ein Bike als komplette Einheit bei der Entwicklung be-trachtest. Werden wir noch mehr System-integration sehen?Ja, im Prinzip müssen für ein gutes Fahrge-fühl alle Komponenten perfekt zusammen-spielen. Versagt ein Teil, fährt sich das ge-samte Bike schlechter. Und deshalb ist es wichtig, bei der Entwicklung immer das kom-plette Package zu betrachten. Ist das Bike von Haus aus speziell präpariert, sollte man sich auch an die Vorgaben halten. Wenn man nicht den korrekten SAG fährt oder den Dämpfer austauscht, ohne auf das interne Setting zu achten, kann die Performance ra-pide sinken. An sich arbeiten wir gerade mit Hochdruck an den Geometrien für 2013, da die „Forward Geometry“ das Sizing der Bikes komplett verändert. Die Fahrerposition än-dert sich an sich nicht, da der längere Rah-men den kürzeren Vorbau ausgleicht, aber dafür der ganze Frontpart und die Geome-trie. Beim Summum wird es im Laufe des Jahres definitiv noch etwas Spezielles zu sehen ge-ben. Also: Augen auf im Worldcup, haha.Wird es ein Summum aus Carbon geben? Bei unseren Enduros vermutlich nächstes Jahr. Über Downhill haben wir auch schon nachgedacht.

„Andernfalls kann die Performance ganz schnell rapide sinken“

Gesamtpaket.

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Im Bereich der Road-Racing Bikes, also Moto GP etc. ist es beispielsweise aber so, dass Carbon für High-Performance Rahmen nicht funktioniert. Das liegt an der Art und Weise wie Carbon flext. Aluminium gibt einiges mehr an Feeling. Wenn wir es machen, dann wollen wir es auch richtig machen. Es wäre einfach, ein super steifes Carbon-Bike zu machen. Aber wir wollen gar kein steiferes Bike. Was man braucht ist nicht mehr Steifigkeit, son-dern mehr Kontrolle. Das Fahrwerk arbeitet im Prin-zip nur vertikal perfekt. In Kurven tendiert ein steife-res Bike, das einen seitlichen Impact bekommt, des-halb eher zum Springen. Das Resultat ist weniger Grip. Ein weniger steifes Bike kann den Stoß durch leich-ten lateralen Flex absorbieren, beziehungsweise aus-

gleichen, hat also mehr Grip. Und mehr Grip in Kur-ven erlaubt höhere Geschwindigkeiten und mehr Kon-trolle. Kurz: schnellere Zeiten. Ein super steifes Carbonbike fühlt sich scheiße an. Den Einfluss der Steifigkeit kann man auch bei einer Federgabel füh-len. Wenn du von einer Fox 40 auf eine Marzocchi 888 oder Rock Shox Boxxer wechselst. Mit der Fox er-schöpfst du dich viel schneller. Warum? Weil eine Fox 40 so steif ist und du dementsprechend viel mehr Feedback vom Untergrund bekommst. Gerade als Amateur-Fahrer ermüdet man einfach schneller. Des-halb ist es wichtig, das richtige Maß an Steifigkeit zu finden. Es ist definitiv nicht so einfach, wie es manche Marketing-Manager einen glauben machen wollen, dass mehr Steifigkeit immer besser sei.

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Marketing.„Carbon für high-

performance-rahmen funktioniert nicht.“

gleichen, hat also mehr Grip. Und mehr Grip in Kur-ven erlaubt höhere Geschwindigkeiten und mehr Kon-trolle. Kurz: schnellere Zeiten. Ein super steifes Carbonbike fühlt sich scheiße an. Den Einfluss der Steifigkeit kann man auch bei einer Federgabel füh-len. Wenn du von einer Fox 40 auf eine Marzocchi 888 oder Rock Shox Boxxer wechselst. Mit der Fox er-schöpfst du dich viel schneller. Warum? Weil eine Fox 40 so steif ist und du dementsprechend viel mehr Feedback vom Untergrund bekommst. Gerade als Amateur-Fahrer ermüdet man einfach schneller. Des-halb ist es wichtig, das richtige Maß an Steifigkeit zu finden. Es ist definitiv nicht so einfach, wie es manche Marketing-Manager einen glauben machen wollen, dass mehr Steifigkeit immer besser sei.

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# 00182

E i n e G e s c h i c h t e Ü b e r d a s G e s c h i c h t e n s c h r e i b e n ,D i e E n t s t e h u n g E i n e r I d e eU n d d i e U m s e t z u n ge i n e s M a g a z i n s .

FOTO INGA BECKMANN / SEBAS ROMERO TEXT ROBIN SCHMITT

Page 83: Mag41 Ausgabe #005

MAGAZINEMAKINGOF

# 001>> Schöne Bilder, schöne Grafik und informative Texte - einfach gesagt genau das, was sich die Leser eines Magazins wünschen. Vor allem Bil-der beim Biketesten, beim Alpencross oder an-deren Aktivitäten stehen hoch im Kurs. Doch Fa-hren und Bildermachen zusammen geht nur sel-ten, besonders dann, wenn man gewisse Ansprü-che an Qualität & Stil der Bilder stellt. Anstatt die liebe heile Welt vorzugaukeln - obligatorisch lächelnd und mit auf die Schnürsenkel abge-stimmtem Nagellack, gehen wir einen eigenen Weg. Das Fotoshooting dient dabei der Umset-zung einer Idee und wird zum Ausdruck von Emo-tionen und eines Stils, der zum Bike, zum Text, zur Typographie und Layout passt. Viele Kompo-nenten, die zu einem Ganzen werden. Der Be-ginn des Ganzen? Eine Idee. Oder in diesem Fall sogar: Die Idee. Die Idee eines neuen Magazins nämlich.Am Anfang die Gedanken also. Als Zentralfigur sozusagen. Eine Idee bestimmt Ziele. Und ohne Ziel kein Weg. Einem Teil des Weges könnt ihr auf den folgenden Seiten nachgehen: „Die Pro-duktion einer fiktiven Familiengeschichte - Viva la vida in BCN.“Das Ziel heißt Downtown; handelt von den schöns-ten Facetten urbaner Mobilität und gibt es ko-stenlos - wie Mag41.

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STORYINTHEMAKING

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Die ersten Schritte einer Produktion sind erst-mal eines: anstrengend. Viel Organisation, Lo-gistik und Planung. Models, Fotografen, Stylist und Fotoassistenten wollen engagiert, die Bikes und Fotobekleidung müssen verschifft werden. Für einen reibungslosen Ablauf ist ein Loca-tioncheck unumgänglich. Besonders dann, wenn das Shooting im Trubel einer Großstadt statt-finden soll: Achtung Verkehr, Achtung Diebe, Achtung unachtsame Passanten! Die nächste Herausforderung ist, nicht nur, dass alles orga-nisiert, sondern auch zur richtigen Zeit am rich-tigen Ort ist. Nur kleine Dinge können die gan-ze Produktion aufhalten. Besonders dann, wenn über zehn Personen am Set sind. Und da soll einer noch mal sagen, dass Fotoshootings ein locker flockiger Job sind! Nachts zu schlafen fällt schwer - hat man an alles gedacht? Tags-über, während etliche Tropfen Schweiß und Sor-gen verfließen, steigt die Handyrechnung im Ausland ins Unendliche: Bekommen wir die be-hördliche Genehmigung um in Mitten von Tou-risten im Markt „La Boqueria“ zu shooten? Falls nein? Was dann? Alternativen?

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FUCKIN‘CREATIVE

Optimal ist es, wenn man sich auf den verlas-sen kann, der am Drücker sitzt: Den Fotografen. Wenn er genau weiß, was er will, dann sollte man ihn am besten machen lassen. Kein „Guck mal, man könnte doch.“ Denn: Unnützes Rein-reden, Klugscheißern und Besserwissen ist hier fehl am Platz. Sonst verweicht eine coole Idee. Vermindert die Kreativität - denn letzten Endes ist der Fotograf in dieser Konstellation eigent-lich Dienstleister. Lässt man ihm aber seine Freiheiten kann er das werden was er möchte:

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Künstler. Der Unterschied im Resultat? Enorm. Man sieht den Bildern die Kreativität, das Au-ge fürs Besondere und die Liebe zum Detail zweifellos an. Zudem wirken die Fotos wie aus einem Fluss, oder besser gesagt wie aus einer Idee. Die Voraussetzungen für diese Arbeitsweise sind gleichsam enorm hoch: Man muss ihm blind vertrauen können, schließlich kann „ein-fach mal machen lassen“ auch ganz schön in die Hose gehen.

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FIESTAENCASADEAMIGOS

Nach dem ersten Tag und einigen Ergebnissen, die sich sehen lassen können entspannt sich schon vieles. Man kennt das Team und hat sich etwas eingespielt. Abends dann das Highlight des Tages: Die Party im Loft eines Freundes. Als wir dort ankommen, steigt die Stimmung: „Yeaah! Super Location.“ Die Mädels sind auch schon da und werfen sich in schicke Kleider. Die Jungs haben sich ebenfalls herausgeputzt. Entspannung also, die Sorgen alle vergessen? Keinesfalls! Denn alles ist Teil der Story. Es beginnt mit wildem Kochen in der Küche,

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eNach dem ersten Tag und einigen Ergebnissen, die sich sehen lassen können entspannt sich schon vieles. Man kennt das Team und hat sich etwas eingespielt. Abends dann das Highlight des Tages: Die Party im Loft eines Freundes. Als wir dort ankommen, steigt die Stimmung: „Yeaah! Super Location.“ Die Mädels sind auch schon da und werfen sich in schicke Kleider. Die Jungs haben sich ebenfalls herausgeputzt. Entspannung also, die Sorgen alle vergessen? Keinesfalls! Denn alles ist Teil der Story. Es beginnt mit wildem Kochen in der Küche,

mit Zutaten, die schön aussehen, aber keinesfalls im Zusammenspiel einen kulinarischen Genuss herbeifüh-ren könnten.Die Musik wird lauter, das Wohnzimmer füllt sich im gleichen Tempo wie die Sektgläser wieder aufgefüllt werden: Schnell! Es wird getanzt und so langsam kommt das Lächeln ins Gesicht. Es läuft, klappt und funktio-niert. Die Idee ist Realität geworden - trotz aller Künst-lichkeit. Eine fiktive Familiengeschichte eben.Viva la vida in Barcelona! Danke an alle!

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RockshitI S M Y R E L I G I O N

>>  ANDREU LACONDEGUY: Kaum  ein  Rider  ist lauter, unberechenbarer und verrückter als der 23-jährige Spanier. Immer Vollgas: Egal ob Par-ties, Autos oder Bikes. Dass Alkohol, Red Bull, Polizei,  Verfolgung,  Shit  oder  Crazy  immer  in seinen Stories vorkommen zeigt, dass „normal“ bei ihm anders ist. 

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RockshitI S M Y R E L I G I O N

TEXT ROBIN SCHMITT FOTO SEBAS ROMERO

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Andreu polarisiert - das ist keine Frage! Für die ei-nen ist er einfach nur verrückt, für die anderen ein Rockstar par excellence! Der perfekte Schwieger-sohn? Fehlanzeige. Bis zu dem Tag, an dem Andreu 18 wurde, war er noch relativ unauffällig. In der Bi-keszene war er damals kaum bekannt und besaß kein einziges Tattoo - seine Eltern hatten es ihm

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„Gärtners Liebe: Der Dreck. Andreus Arme erzählen mehr

Geschichten als so mancher Ro-man. Nicht nur Narben, son-dern auch unzählige Tattoos. Ganz auffällig: Love Dirt!“

Andreu polarisiert - das ist keine Frage! Für die ei-nen ist er einfach nur verrückt, für die anderen ein Rockstar par excellence! Der perfekte Schwieger-sohn? Fehlanzeige. Bis zu dem Tag, an dem Andreu 18 wurde, war er noch relativ unauffällig. In der Bi-keszene war er damals kaum bekannt und besaß kein einziges Tattoo - seine Eltern hatten es ihm

verboten. Als er an seinem 18. Geburtstag abends nach Hause kam hatte er plötzlich seinen ganzen Arm tätowiert. Von den Fingern bis zur Schulter. Bääämm! Seine Eltern entsetzt, Andreu selbst super zufrieden. Der Beginn einer spanischen Er-folgsgeschichte mit klaren Spielregeln: „No rules, no limits, just fun“.

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Für den Katalanen gelten seine eigenen Regeln, seine eigenen Limits. Doch mittlerweile sieht man ihn seltener auf Contests. Er ist kein Mit-glied der FMB Worldtour, er gibt einen Scheiss auf Judging und fährt mittlerweile mehr Moto-cross als Mountainbike. Was er über das Profi-Dasein denkt und wo er sich zwischen all den anderen Fahrern sieht? „Profi zu sein, macht das Leben auf alle Fälle einfacher. Einige der Pros sind meine besten Buddies, mit ihnen um die Welt zu reisen ist cool. Aber letzten Endes mache ich mein eige-nes Ding!“ Sein Credo: „Ich fahre weil ich Bock darauf habe und bin der einzige der beurteilt wie viel Spaß ich habe - dazu brauche ich kei-ne Judges!“ Freeride sei nunmal eine Disziplin ohne Regeln, „ohne schwule Shows“ in denen man sich wie im Zirkus vorkommen muss. „Ich mache meinen eigenen Zirkus!“Mit seinen Aussagen mag Andreu einige zwar provozieren - aber wer kann, der kann - dank seines Status ist er in der Position sich das he-rauszunehmen und entgegen dem Mainstream das zu machen, was er will.

„I don‘t give a shit!“

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Vollgas, Anschlag & 100 %. Demnächst auch auf dem

Downhiller.

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Dass YT Andreu unter Vertrag ge-nommen hat war ein logischer Schritt. „Ich habe nun eine Firma gefunden die wie ich ist - they are young, different and they want to go big! I‘m stoked on it! “ Sein Glau-

LoveDirt

heißt für AndreuDirt Love

bensbekenntnis steht für immer auf seinen Fingern: „Love Dirt“. Ob es Zufall oder Schicksal ist, dass sein neues Arbeitsgerät auf den Namen „Dirt Love“ hört, weiß nur Andreu: „I am super happy with it“.

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Die größten Sprünge in La Poma - wie dieser - sind dem kleinen Spanier zu

mickrig. Als wir bei Andreu waren, hatte er gerade seinen neuen Dirt yard fertigge-

stellt, war die neuen Dirts jedoch noch nicht gesprungen...

Dieses Jahr wird der Katalane auch öfters zu seinem Downhiller greifen - wer es nicht weiß - Andreu ist auch ein verdammt schneller Fahrer. Mit ein wenig speziellem Training könnte er auch auf Downhill-Ren-nen vorne mit fahren: „Ich werde

versuchen so viel Zeit wie möglich in den Bergen zu verbringen und dort ein paar verrückte Downhill-stunts bauen und fahren. Ich habe super Lust ein paar tricky Lines zu fahren!“ Wir als Downhillfans sa-gen: Tu es und sind gespannt!

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„Mutti - Koch jetzt bitte!“ Eine altbekannte, dezente Aufforderung im Elternheim.

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Essen mitMuttiTEXT ROBIN SCHMITT FOTO BENJAMIN HAHN

>> Wer will, der kann! Be-

stes Beispiel sind einige der Zweiradkollegen auf Schmalspur-

straßenreifen. Kurz gesagt: Möglich-keiten, noch mehr Leistung aus seinem

Körper zu kitzeln gibt es viele. Egal ob Powerbänder, Energy Drinks, Doping oder schlichtweg Sex vor der Rennnacht. Auch mentales Training steht hoch im Kurs.

Doch nichts ist einfacher, als auf die Tipps von Mutti zu hören - oder

noch besser, sich von ihr be-kochen zu lassen.

Wer kann am besten kochen? Natürlich Mutti!Die schnellsten Gerichte für Racer, Amateure

und Ökos. Köstlich!

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Während früher Lotterleben, „ne Worschd und Pommes“ noch Gang und Gebe im Downhill-sport waren, erachten heutzutage viele Racer eine richtige Ernährung als eine wichtige Kom-ponente des Trainings und der Rennvorberei-tung. Die wohl gesündeste Art seine Leistung zu verbessern, ist, seine Ernährung an das Trai-ning und die sportlichen Belastungen speziell

anzupassen. Klingt schwierig und aufwendig? Falsch! Mit relativ einfachen Gerichten kann man schon Großes erreichen. Deshalb haben wir uns bei unseren Muttis, Omas und einer Ernäh-rungswissenschaftlerin schlau gemacht, um heimlich Schneller-Mach-Tipps einzuheimsen. Schneller als gedacht, waren wir auch schon reichlich eingedeckt mit Essenstipps. Und ja, in

Immer schön aufpassen wenn Mutti was erklärt! Hier gibt es geballte

Küchenskills!

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Zeiten von Öko, Bio und „Atom-kraft? Nein Danke!“ können sich nun selbst Downhiller mit Vollwertkost-Tipps unverpönt eindecken. Doch um sich richtig zu er-nähren, muss man erst einmal verstehen, was das eigentlich ist, was man isst. Es folgt: Ein Vortrag von Mutti über Vollwertkost.„Wie die meisten modernen Wissenschaftler und Medizi-ner, betrachten wir vorweg erst einmal den Menschen in seinem evolutionshistorischen Kontext. Dr. Max Otto Bruker, wäre da zu nennen - einer der Avantgardisten der Voll-wertkost. Laut ihm sind die meisten Erkrankungen oder besser – die meisten Zivilisati-onskrankheiten (wie Diabetes, Arteriosklerose, Fettleibigkeit, Osteoporose,...) – ernährungs-bedingt. Nun, was haben sol-che Krankheiten wie Osteopo-rose mit Downhillen zu tun? Ganz einfach, neben unseren Stoffwechselprozessen leidet

vor allem die Knochendichte enorm unter minderwertigen, (nicht vollwertigen) Gerichten, womit die Gefahr von Kno-chenbrüchen steigt. Womit das zu tun hat? Der menschliche Körper hat sich während sei-ner Evolution (also seit Jahr-tausenden) daran gewöhnt frische und natürliche Kost aufzunehmen und dement-sprechend seinen Stoffwech-sel angepasst. Seit nun einem Jahrhundert neigt dieser Stoff-wechsel aus den Fugen zu ge-raten, da der Mensch als gebo-rener Pflanzenfresser (mit der Eigenschaft auch Fleisch ver-dauen zu können) heutzutage nur noch Bruchteile an natür-lichen Vital- und Ballaststoffen von dem zu sich nimmt, was er in früheren Zeiten getan hat. Das liegt an Nahrungsmitteln wie raffiniertem Industriezu-cker, Weißmehl, totgekochtem Gemüse und Zusatzstoffen, die der Körper teils gar nicht mehr abbauen kann. Im Endeffekt muss jeder für sich selbst ent-scheiden, ob und wenn ja, wie viel Öko, Bio, und Vollwert er essen möchte. Dies soll nur ein kleiner An-stoß zum Nachdenken sein, da gerade beim Downhillen der Körper enormen Belastungen ausgesetzt ist. Der eine oder andere Nichtprofi sollte viel-leicht überlegen, wie seine

Immer schön aufpassen wenn Mutti was erklärt! Hier gibt es geballte

Küchenskills!

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bei der Ernährung ist, erklärt Mutti auch welche Tricks es gibt, um schlau und schnell zu trinken. Auf Rennen sollte man möglichst viel Wasser trinken, um für einen optima-len Abtransport der Milchsäu-re in den Muskeln zu sorgen. Wem das zu geschmackslos ist, kann auch gern eine kon-servative Apfelsaftschorle mit einer Prise Salz aufgepeppt trinken. Schwitzt man viel beim Sport, so kommt der

Neben Coca Cola und isoto-nischem, alkoholfreiem Weizen tut es auch eine konservative Apfel-saftschorle, die mit einer Prise Salz aufgepeppt ideal für heiße, schweißtreibende Trainingstage im Bikepark ist. Ist man vor dem Rennlauf nicht schon genügend aufgeregt, kann man auch zu En-ergydrinks greifen, soweit man körperlich fit ist, da es laut Ver-braucherministerium bei der Kombi Sport & Energydrinks zu Herzrhythmusstörungen kommen kann.

Gelenke mit 50 Jahren noch aussehen werden und sollen.“Die folgenden Gerichte und Tipps sind mit wenig Basics einfach zu realisieren. Zudem muss man nicht Muttis Kü-che plündern, um überhaupt genügend Kochutensilien zu haben. Hierfür sind Messer, Bratpfanne und Schneidebrett vollkommen ausreichend und damit auch fürs Fahrerlager auf Rennen durchaus geeignet. Da Essen nur die halbe Miete

Salz-Wasserhaushalt aus dem Gleichgewicht. Ein Elektro-lytmangel (Salze, Mineralien) führt zu verminderter Lei-stungsfähigkeit und weniger Konzentration. Deshalb sollte man mit zwischen 1-3 Gramm pro Liter an Salz hinzugeben. Wichtig: hochwertige Salze verwenden! Denn raffiniertes Salz enthält nur einen Bruch-teil der für den Körper essen-tiellen Mineralien und Spu-renelemente.

Die Pfanne schön in Bewegung halten -sagt Mutti!

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Studentenfutter ist die optimale Ernäh-rung für zwischendurch. Die kleinen Nüs-se und getrockneten Früchte sind sehr energiereich, liefern leicht verdauliche Kohlenhydrate und haben sehr wichtige und hochwertige Inhaltsstoffe wie Ma-gnesium, Selen (gute Wundheilung), Man-gan (starke Knochen), Folsäure, Eisen (Sauerstoffversorgung). Vor allem Man-deln eignen sich aufgrund ihrer basischen Wirkung, um der beim Sport anfallenden Milchsäure entgegenzuwirken.

Neben Coca Cola und isoto-nischem, alkoholfreiem Weizen tut es auch eine konservative Apfel-saftschorle, die mit einer Prise Salz aufgepeppt ideal für heiße, schweißtreibende Trainingstage im Bikepark ist. Ist man vor dem Rennlauf nicht schon genügend aufgeregt, kann man auch zu En-ergydrinks greifen, soweit man körperlich fit ist, da es laut Ver-braucherministerium bei der Kombi Sport & Energydrinks zu Herzrhythmusstörungen kommen kann.

POWERSNACK...

TU SCHÖN TRINKEN KIND...

Mutti hat gesagt!

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WALNÜSSESehr hoher Energiege-halt und vitaminreich,

hervorragende Omega - 3 - Fettsäuren - Quelle.

HAFEREnthält viele essentielle Aminosäuren und Fettsäu-ren, zudem hoher Gehalt an Eisen und Vitaminen.

MANGOErhöht die Sehkraft, gut fürs Immunsystem. Und kurbelt auch die Sexual-

hormonproduktion an.

ANANASAllroundtalent: basische Wirkung gegen Über-säuerung, krampflösend; Muskelbildung; Serotonin stärkt mental.

INGWERMacht Atemwege frei

steigert, die Kontrakti-onskraft der Muskeln.

BANANENLeicht verdaulich, hoher Anteil an komplexen Kohlenhydraten für lang anhaltende Energie.KIWI

Vitamin - C - Bombe,stimuliert Stoffwechsel, erhöht Leistungsfähig-

keit. Kiwis sind reif, wenn sie auf Fingerdruck

nachgeben.

AMARANTHDas Getreide der Nasa:

gut für Knochen und Muskelentspannung.

Konstante, lang anhal-tende Energielieferung.

PINIENKERNERegt Stoffwechsel und Blutbildung an. Reich an Mineralien und Spurenele-menten.

ÄPFELEnthalten leicht ver-dauliche und komplexe Kohlenhydrate, Vitamin C, fördert eine gesunde Verdauung.

ORANGEViele Vitamine, viel Ballaststoffe. Achtung säurehaltig.

ERDBEERENViel Mangan kräftigt Knochen, Eisen für Blutbildung, Vitamin C.

Naturbelassenes Meersalz ist optimal. Vor dem Rennlauf eignen sich Getränke wie Coca Cola gut, da der hohe Anteil an kurzkettigen Kohlenhy-draten für die kurzen Bela-stungen ausreicht und schnell ins Blut übergeht. Das Koffein

erhöht die Konzentration und Wachsamkeit. Allerdings ist es besser dies zuvor im Trai-ning auszuprobieren. Die Ge-tränke sollten allgemein nicht zu kalt sein.Für Downhiller, die den ganzen Tag trainieren wollen, ist das richtige Früh-

stück essentiell. Ein reichhal-tiges Bircher-Müsli sorgt für eine konstate Versorgung mit Kohlenhydraten und versorgt dank vieler gesunder Zutaten den Körper mit wichtigen Nährstoffen: Functional Food ist hier das Stichwort!

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FrühstüclDAS SIND DIE ZUTATEN...

Grundbestandteile:

Vollkornhaferflocken, Amaranth

Banane, Apfel,

Nach Lust und Laune:

Nüsse, Kiwi, Orange, Mango, reife Ana-

nas, Aprikose, Erdbeeren, Feigen (stär-

ken Konzentrationsfähigkeit, hoher Ba-

senüberschuss hilft gegen Übersäue-

rung), Johannisbeere , Himbeere Rosi-

nen, Ingwer , Vanille, Zitrone

Zubereitung:Die Wahl der Zutaten ist relativ frei und solle auch saisonal abhängig gemacht werden. Die Grundlage bilden Hafer-flocken, am besten in Verbindung mit Amaranth. Wenn möglich schon am Vorabend in Wasser einlegen, damit das Getreide nicht im Magen aufquillt. Dazu gehören (mit Reibe) geraspelte Äpfel und 1- 2 zerquetschte Bananen (am besten mit Gabel). Weiteres Obst, Nüsse und Vanille nach belieben. Als Bindemittel eignen sich Milchprodukte wie Joghurt / Sahne oder mit frisch gepresstem Zitro-nensaft vermischtes Wasser. Wer zum Verschleimen neigt, greift zu letzterem.

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DIREKT NACH DEM Training

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SCHNELLE KOHLEN...

Um mittags einen zu vollen Bauch zu

vermeiden, ist es besser zwischendurch

immer wieder „Kleinigkeiten“ zu sich zu

nehmen. Optimal geeignet ist Studenten-

futter, da Nüsse und Rosinen enorm en-

ergiereich, leichtverdaulich, im Magen

platzsparend und u.a. eisenhaltig sind.

Zudem kann man sich die basische Wir-

kung von Mandeln gegen Übersäuerung

zu Nutze machen. Des Weiteren sind Ba-

nanen aufgrund ihrer leichten Verdau-

lichkeit und ihres hohen Anteils an Koh-

lenhydraten sehr hilfreich.

Direkt nach dem Training ist es wich-tig die verbrauchten Nährstoffe und vor allem den Kohlenhydratspeicher wieder aufzufüllen. Neben viel Trinken ist es rat-sam einen kleinen Happen zu verschlin-gen, dessen Kohlenhydrate schnell in den Glykogenspeicher der Muskeln ein-gelagert werden können. Hierbei eignen sich besonders gut kohlenhydratreiche Lebensmittel mit hohem glykämischem Index. Unsere Dattel-Marzipan-Honig Kreation gibt dabei mehr Power als Po-peyes Spinat. Die Zubereitung gelingt spielend leicht. Dattel aufschneiden, Kern herausnehmen. Marzipan hinein und etwas Honig darauf oder darin ein-tauchen. Fertig.

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DIREKT NACH DEM Training DINNER for OneDAS SIND DIE ZUTATEN...Frischer Lachs4 große Kartoffeln mit Schale in 0,5 cm Scheiben 2 Handvoll Waldpilze (z.B. Steinpilze und Edelreizker)Olivenöl

PetersilieRosmarin

Zubereitung:Abends empfiehlt sich eine kohlenhydratreiche Speise. Aber auch hier gilt: in Maßen! Kartoffel, Champignons, Schnittlauch Vollei (hohe biologische Wertigkeit der Pro-teine: 65:35), Lachs sind die Zutaten. Als erstes die Kar-toffeln in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden und für etwa 20 Minuten in der Bratpfanne mit Öl anbraten, (mittlere bis untere Stufe) mit Salz und Pfeffer würzen. Die Pilze nach ca. 15 Minuten dazugeben und köcheln lassen bis das Wasser aus den Pilzen verdampft ist und auch mit Salz und Pfeffer würzen, Petersilie & Rosmarin unter-mengen und alles zu den fertigen Kartoffeln geben. Anschließend noch separat 2 Spiegeleier in die Pfanne werfen. Mit ungekochtem Lachs (wegen der Inhalts-stoffe) anrichten und fertig!

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Das neue Downtown Magazin - Gleiche Vision. Gleiche Ästhetik. Gleiches Format. Anderes Thema: Urbane Mobilität & Kultur in seiner schönsten Form. Und zwar gratis. Ab April als Download verfügbar unter: www.downtown-emagazine.com

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Das neue Downtown Magazin - Gleiche Vision. Gleiche Ästhetik. Gleiches Format. Anderes Thema: Urbane Mobilität & Kultur in seiner schönsten Form. Und zwar gratis. Ab April als Download verfügbar unter: www.downtown-emagazine.com

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COMMENCAL ÜBER DIE ZUKUNFT, TWENTYNINER & RACING

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>> Die Gegensätze hätten nicht krasser sein können: Vom sonnenverwöhnten Barcelona direkt ins sibirisch anmutende Andorra. Ohne passendes Equipment & Bekleidung nicht ge-rade die beste Idee. Aber das nur am Rande. Der Besuch bei der andorranischen Bikeschmiede Commencal hat sich auf alle Fälle gelohnt. Dort testeten wir erstmalig de-ren Meta Am 29, das für die Symbiose zweier Megatrends 2012 steht: Enduro und 29er.

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COMMENCAL ÜBER DIE ZUKUNFT, TWENTYNINER & RACINGTEXT ROBIN SCHMITT FOTO SAMUEL DECOUT

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Prototyp: Das Commencal Meta AM 29.29er sind in aller Munde - neben Enduros der vermutlich größte Trend der Bikeindustrie. Viele hassen sie, einige lieben sie - doch die wenigsten davon sind sie bisher gefahren.Nicht zu übersehen ist die Eroberung der ab-fahrslastigeren Bikes durch die 29er. Ohne über (unnötige) Kategorien und deren Abgren-zungen philosophieren wollen, ist schnell klar, dass die großen Räder für Enduro- Racing durchaus sinnvoll sein können. Die Vorteile lie-

gen auf der Hand: Gripgewinn dank erhöhtem Bodenkontakt, sowie mehr Laufruhe. Dies macht sich vor allem in High-Speed-Passagen und verblocktem Terrain bemerkbar. Die Rä-der bleiben weniger in Löchern stecken, über-rollen Hindernisse besser, nehmen Absätzen und Stufen den Schrecken - die 130mm Fe-derweg am Heck genügen dabei vollkommen. Prinzipiell ist es viel einfacher seine Linie zu halten. Gerade auf Enduro-Rennen, bei denen man meist kaum oder gar nicht die Strecke

kennt, ist man mit den größeren Rädern de-finitiv besser gewappnet. Auch wenn sich die Fahrerposition konstruktionsbedingt ändert, sorgt das tiefgezogene Oberrohr für subjektive Sicherheitsgefühle. Mehr Bodenkontakt heißt außerdem bessere Bremsperformance und mehr Grip in Kurven. Trotz der Euphorie haben 29er definitiv auch noch Nachteile: Das zusätzliche Gewicht der Laufräder und Reifen ist zwar ein Problem, aber in diesem Fall nicht so tragisch wie bei

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kennt, ist man mit den größeren Rädern de-finitiv besser gewappnet. Auch wenn sich die Fahrerposition konstruktionsbedingt ändert, sorgt das tiefgezogene Oberrohr für subjektive Sicherheitsgefühle. Mehr Bodenkontakt heißt außerdem bessere Bremsperformance und mehr Grip in Kurven. Trotz der Euphorie haben 29er definitiv auch noch Nachteile: Das zusätzliche Gewicht der Laufräder und Reifen ist zwar ein Problem, aber in diesem Fall nicht so tragisch wie bei

XC-Bikes. Der oft bemängelte Flex der Laufräder bietet de facto aber Vorteile. Sie stehen im direkten Kontakt mit dem Boden und können laterale Schläge und Unebenheiten abfedern bzw. ausgleichen und sorgen so für ein Extra an Grip, und verhindern springende oder driftende Rä-der. Definitiv ein Nachteil: Die begrenzte Auswahl an Komponenten, v.a. Reifen. Ein ausführlicher Test mit Serienspecs & -fra-me folgt! Details auf der nächsten Seite.

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DIE EWIGE KRITIK: Leider etwas zu oft wird deren fehlende Steifigkeit bemängelt. Dabei bieten maßvoll weichere Laufrä-der mehr Grip & Komfort - v. a. in Kurven - und außerdem wer-den die meisten Fahrer die Laufräder nie an ihre tatsächlichen Grenzen bringen.

DIFFERENT: Die Kennlinie des 29ers hat zu Beginn ein nied-rigeres Übersetzungsverhältnis, sodass der Hinterbau we-niger sensibel, dafür aber effizienter ist. Warum? die größe-ren Räder sorgen für mehr Komfort & Grip als normale 26“ - Laufräder, sodass es weniger Feinfühligkeit bedarf.

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FRONTPARTIE: Die teure Fox Float 29 mit Kashima Coating soll für optimale Nehmerqualitäten an der Front sorgen. Damit auch wirklich nichts schief-gehen kann, bietet der Rahmen die Möglichkeit ein Angleset zu montieren, um dem Fahr- und Streckenstil entsprechend die Geometrie anzupassen. Perfekt für Racer, die Endurorennen mit großen Rädern antreten wollen.

DETAILVERLIEBT: Die innenverlegten Züge inklusi-ve Gummikapsel sorgen für eine cleane Optik. Selbst die Leitung der versenkbaren Teleskop-Sattel-stütze verschwindet im Oberrohr. Die farbliche Abstimmung der De-cals geben dem Bike einen einheit-lichen & schicken Look.

DIFFERENT: Die Kennlinie des 29ers hat zu Beginn ein nied-rigeres Übersetzungsverhältnis, sodass der Hinterbau we-niger sensibel, dafür aber effizienter ist. Warum? die größe-ren Räder sorgen für mehr Komfort & Grip als normale 26“ - Laufräder, sodass es weniger Feinfühligkeit bedarf.

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ZU BESUCH IN ANDORRA HATTEN WIR NICHT NUR DIE GELEGENHEIT DAS NEUE COMMENCAL META AM 29 ZU TESTEN, SONDERN LÖCHERTEN MARKETING MANAGER AURÉLIEN UND ENTWICKLER NICO MIT FRAGEN ÜBER DIE ATHERTONS, AKTUELLE TRENDS, SOWIE IHRE SICHT VON DER ZUKUNFT.

In den letzten Jahren gab es immer ein Top-Level Worldcup Team. Dieses Jahr aller-dings nicht mehr, nachdem die Athertons zu GT gewechselt sind. Wie kommts?Ich denke mit Myriam Nicole und Thibaut Ruf-fin (Team Commencal Riding Addiction) haben wir noch immer einige sehr gute Downhill-Fahrer. Was die Athertons angeht; wir kamen definitiv an einen Punkt, wo wir uns entschei-den mussten, ob wir viel Geld in einen Top-DH-Rider investieren sollten oder in Enduro. Nun ja, wir entschieden uns für Letzteres. Mit etwas weniger Präsenz in der Men-Cate-gory haben wir jetzt die Chance den ganzen Downhill Worldcup von außen zu betrachten, eine andere Sichtweise hilft manchmal die ganzen Dinge in den Pits neu zu sehen und zu bewerten. Ein weiterer Faktor ist, dass wir nun mehr Geld für unser Hauptgeschäft übrig ha-ben, das heißt wir versuchen unseren Händ-lern und Kunden besseren Support zu bieten. Logisch, denn bevor man Geld in Sportmar-keting steckt, sollte man in den Sektor inve-

stieren, in dem der Verkauf stattfindet. Kurz: Händler sind wichtiger als Rider, weil man dort den Umsatz macht. Wir sind eine kleine Firma, deshalb müssen wir genau überlegen worauf wir den Fokus legen. Dieses Mal be-kam Downhill nicht die Pole Position in un-serer Planung.Was sind eure zukünftigen Pläne für Downhill?Ich möchte nicht den Terminus Übergang benutzen, aber dieses Jahr wandert unser Schwerpunkt zu Enduro-Racing. Ein anderer Punkt ist: Jemanden zu finden, der die Ather-tons ersetzt ist nicht gerade einfach, aber für 2013 möchten wir im Downhill Weltcup zurück sein. Und zwar mit einem Team, dass kon-stante Podiumsplatzierungen einfahren kann. Du erwähntest Enduro. Was dürfen wir da erwarten?Ich denke Commencal war unter den Pionie-ren der Enduro-Racer. Wir möchten nun un-ter den ersten Marken sein, die ein Top-Level Enduro Team haben. Unser Plan ist ein größe-

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res Enduro Team aufzubauen. Bislang hatten wir „nur“ Remy Absalon. Er ist einer der welt-besten Enduro Fahrer, deshalb haben wir nun seinen Vertrag bis 2014 verlängert.In der Vergangenheit kamen die meisten Enduro Racer aus anderen Disziplinen wie Downhill oder XC. Das ändert sich momentan: Es gibt mittlerweile viele Racer die direkt mit Enduro anfangen. Uns gefällt diese Idee einer langfristigen Beziehung mit jungen Fahrern, die mit uns in dieser Disziplin wachsen. Unser neuer Fahrer für dieses Jahr ist einer von die-ser Generation: Nicolas Queré, er ist ein jun-ger französischer Fahrer. Mithilfe von Remys Erfahrung wird er sicherlich für Aufregung sorgen!Was denkst du über die Einführung des Enduro Worldcups?Der ist definitiv ein großer Fortschritt für den Sport. Die meisten Biker sind nun mal Endurofahrer. Es ist gleichermaßen ersicht-lich, dass es viel mehr Enduro als DH-Racer gibt. Bei der Mega Avalanche beispielsweise

sind über 2.000 Starter. Ich denke der World Cup wird nicht nur für den Ruf und die Beach-tung der Disziplin gut sein, sondern ihr an sich einen großen Push geben.Eure Produktpalette wird demnächst um das Meta AM 29 erweitert – wird euer Enduro Team das auf den Rennen fahren?Ja! Das Team wird die komplette Auswahl an Metas (SL & AM 29 werden für 2012 neu sein) zur Verfügung haben, sodass sie streckenab-hängig immer das optimale Bike zur Verfü-gung haben.Obwohl 29er noch in der Etablierungspha-se sind, kommt schon ein neuer Trend auf: 650B. Wird Commencal dort auch Gas ge-ben?Um ehrlich zu sein, ist es noch zu früh um ein konkretes Statement abzugeben. Die meisten Europäer haben die Vorteile von 29ern mitt-lerweile realisiert. 650B ist ein guter Kom-promiss aus den Vor- und Nachteilen von den großen und den 26 Zoll Rädern. Andererseits kann es die Verbraucher

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verwirren, wenn sie zwischen drei verschie-denen Laufradgrößen und unterschiedlichen Produktpaletten unterscheiden müssen.Werden wir noch mehr Federweg im 29er-Segment sehen? In America wurden einige Prototypen mit 29 Zoll Laufrädern gesichtet. Betrachtet man die steilen und knüppelhar-ten und schnellen Downhilltracks im World-cup , könnten die Vorteile von 29ern durch-aus eine Option sein – oder?Für Commencal momentan nicht. Das Pro-blem ist, dass es kaum Downhillparts für 29er gibt. Das Problem ist hauptsächlich das Ge-wicht. Wir haben vor kurzem beispielsweise Prototypen von 29 Zoll Downhillreifen erhal-ten. Diese wogen schwere 1,5 kg. Wegen der technischen Schwächen sehen wir in 29ern nicht die Zukunft von Downhill Worldcup Bikes. Grob umschrieben glauben wir, dass sich 29er auf Cross-Country beschränken wird. 650B kann eine große Zukunft haben und sogar bei Downhillbikes Verwendung fin-den. Aber das ist etwas, dass wir ausführlich

testen müssen. Demnächst erhalten wir ein paar spezielle Parts dafür.Die ehemaligen Meta-Modelle gab es auch in Carbon – ist das auch für die aktuellen Mo-delle geplant? Momentan ist das für uns nicht von hoher Pri-orität.Warum?Es ist ziemlich schwierig die Produktion von Carbon-Rahmen in Taiwan zu managen. Es ist eine Technologie, für die wir mehr Zeit aufwenden müssen, um eine hochwertige Performance zu erreichen. Anstatt eine breit-gefächerten Produktpalette mit vielen ver-schiedenen Technologien zu haben, setzen wir eher auf ein kleineres Spektrum mit einer zuverlässigen Technik, die 100% funktioniert. Ein weiterer Grund ist, dass wir – von unseren bisherigen Erfahrungen – nicht wirklich mit den Arbeitsbedingungen in Carbon-Manu-fakturen zufrieden sind. Und natürlich ist die Produktion von Carbon-Rahmen immer mit sehr hohen Kosten verbunden.

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» Carbon ist momentan keine Option. Das liegt auch an den Arbeitsbedingungen in den Carbon-Manufakturen. «

» Ich möchte nicht Übergang sagen, aber dieses Jahr wandert unser Schwerpunkt definitiv zu Enduro-Racing. «

» 2013 sind wir im Downhill Weltcup zurück «» Das Problem ist haupt-sächlich das Gewicht «

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Eigentlich bin ich nicht der Typ Reisender, der immer wieder, Jahr für Jahr an den glei-chen Ort in den Urlaub geht, um immer die gewohnte Umgebung um sich zu haben. Für viele ist das die Erfüllung - man kennt sich aus, fühlt sich sicher und am besten sprechen auch noch die meisten Deutsch. Bloß nicht aus der „comfort zone“ heraus! Für mich ein absoluter Alptraum! Besonders wenn man um die halbe Welt fliegt, um mit Leuten aus der Heimat abzuhängen. Nein, das kann ich

nicht gebrauchen, schließlich möchte ich et-was über das Land lernen und über die Men-schen, die dort leben - und das geht nur wenn man mit den Locals isst, trinkt, lacht und sei-ne Zeit verbringt. Trotzdem: Nach Südafrika zieht es mich immer und immer wieder. Ob-wohl ich schon fünf Male dort war, ist es je-des Mal aufs Neue ein unvergessliches Erleb-nis bei dem ich immer wieder faszinierendes entdecke und weitere interessante Menschen kennenlerne.

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TEXT ROB J HERNAN FOTO CRAIG KOLESKY

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Sport ist allgegenwärtig in Cape Town. Es ist ein Hot Spot für Extremsportler - für Surfer, Kiter, Kletterer, Moto-Xer, Freestyle-JetSkier, BMXer und Mountainbiker. Als ich vor neun Jahren meine kaufmännische Ausbildung ab-geschlossen und alles auf eine Karte gesetzt hatte - ich wollte vom Mountainbiken leben – bot sich mir die Gele-genheit nach Kapstadt zu gehen. Ein Freund, der am Kap der Guten Hoffnung lebte, lud mich ein, den Winter bei sich, in der afrikanischen Sonne zu verbringen. Ich ar-beitete dafür ein paar Monate als Barkeeper in München, wohnte bei Tibor im Keller oder in meinem Bus und schlief

bei den „Studentinnen“, die in der Bar arbeiteten. Das war eine verdammt gute Zeit damals und beinahe wäre ich der Einladung nicht gefolgt, hätte den Trip über den Haufen geworfen. Doch der Tag des Abflugs kam näher und was ich in den darauffolgenden drei Monaten erleben durfte, veränderte mein Leben. Nach meinem ersten Flug ever, stieg ich im Februar 2003 bei 35 Grad Hitze in Kapstadt aus. Zack. Klimaschock. In München hatte es - 20°C. Vom Flughafen aus ging es in Richtung City - vorbei an den gewaltigen Townships, in denen die Menschen von der Hand in den Mund leben

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bei den „Studentinnen“, die in der Bar arbeiteten. Das war eine verdammt gute Zeit damals und beinahe wäre ich der Einladung nicht gefolgt, hätte den Trip über den Haufen geworfen. Doch der Tag des Abflugs kam näher und was ich in den darauffolgenden drei Monaten erleben durfte, veränderte mein Leben. Nach meinem ersten Flug ever, stieg ich im Februar 2003 bei 35 Grad Hitze in Kapstadt aus. Zack. Klimaschock. In München hatte es - 20°C. Vom Flughafen aus ging es in Richtung City - vorbei an den gewaltigen Townships, in denen die Menschen von der Hand in den Mund leben

müssen - am Rande der Gesellschaft ohne Perspektive, ohne Chance und mit wenig Hoffnung. Ich sah unzähli-ge Kinder, die auf den Straßen um ein paar Rand betteln und sich dann Klebstoff zum Schnüffeln kaufen - um die Aussichtslosigkeit und das Elend wenigstens für ein paar Augenblicke high zu vergessen. Nach dem Klimaschock kam direkt der Schock über die soziale Realität hinterher. Nun ja, das ist die eine Seite - die andere sind die Sport-ler, die toll aussehenden Menschen, die jungen Models aus Europa, bis hin zu den Reichen in ihren teuren Autos. Dazwischen 0815 Touristen, die sich von der atemberau-benden Landschaft und den Elefanten, Löwen und Giraf-fen auf den Postkarten blenden lassen. Eine irre Welt, die dort zusammen kommt. Die City liegt im Kessel umgeben vom Tafelberg, Lions Head und Signal Hill. Dahinter das noble Camps Bay und Clifton mit seinen Szene-Stränden. Von dort geht es wei-ter südlich an den 12 Apostels und den Surf-Beaches von Llundudno und Haut Bay vorbei bis hinunter zum Ende der Welt am Cape of Good Hope. Eine wunderschöne Rennrad-Strecke auf der einige Profi-Mountainbiker und Rennradler trainieren.

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Auf der Rückseite des Tafelbergs gibt es einen kleinen Ort namens Tokai. Es ist Kapstadts MTB-Hotspot. Als ich dort vor neun Jahren zum ersten Mal war, gab es nur eine klei-ne DH-Strecke. Heute ist der ganze Wald voll mit Trails und überwiegend XC- und Allmountain-Fahrern auf 29ern. Durch das Cape Epic Race sind die Biker total Material-Geil geworden und investieren ordentlich Schotter in teures Material. Es ist dann selbstverständlich ein 29er - keine Frage. Schließlich möchte man den Kumpels davon fahren oder zumindest mithalten können. Da ist uns die Szene, beeinflusst von USA und UK um ein paar Schritte voraus.

Es gibt für jeden Mountainbike-Typus das passende Ter-rain: Dirt Jumper werden sogar am Campus der Univer-sität fündig! Yes, Dirts auf dem Uni Gelände. DH-Strecken gibt es in Paarl, Stellenbosh und Yonkershoek. Allerdings sollte man bei den Spots immer Locals, die einen im Links-verkehr mitnehmen, dabei haben. Denn die Strecken sind oft versteckt oder ohne Shuttle nicht erreichbar. Die Cape Town DH Szene um local Hero Andrew Neethling ist gut organisiert und bringt verdammt schnelle Jungs hervor. Kein Wunder dass die World Cup Athleten zittern, wenn ein neuer südafrikanischer Name auf den Startlisten auf-

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Es gibt für jeden Mountainbike-Typus das passende Ter-rain: Dirt Jumper werden sogar am Campus der Univer-sität fündig! Yes, Dirts auf dem Uni Gelände. DH-Strecken gibt es in Paarl, Stellenbosh und Yonkershoek. Allerdings sollte man bei den Spots immer Locals, die einen im Links-verkehr mitnehmen, dabei haben. Denn die Strecken sind oft versteckt oder ohne Shuttle nicht erreichbar. Die Cape Town DH Szene um local Hero Andrew Neethling ist gut organisiert und bringt verdammt schnelle Jungs hervor. Kein Wunder dass die World Cup Athleten zittern, wenn ein neuer südafrikanischer Name auf den Startlisten auf-

taucht. Die Jungs wollen raus, die Welt entdecken und rei-sen. Das Leben leben, welches für viele hier in Europa oft als selbstverständlich hingenommen wird. Dafür trainieren sie hart, engagieren sich für die Szene, organisieren ihre eigenen Rennen und bauen Strecken. So einen Zusammenhalt würde ich mir hier in Deutschland auch wünschen, wo zwischen den Fahrern oft genug ein un-nötiger und dummer Konkurrenzkampf herrscht. Letztes Jahr ging ich auf einen kleinen Roadtrip in die Cederberge und auf die Garden Route. Camping und Mountainbiken ist an den Wochenenden offensichtlich sehr beliebt.

» DIE SZENE IN

CAPE TOWN

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» UND DAS IST AUCH DER GRUND WARUM ICH IMMER WIEDER ZURÜCK KOMME, ANS CAPE OF GOOD HOPE. LIFE IS GOOD. «

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Jedes dritte Auto auf der Garden Rou-te Richtung George (ein weiterer MTB-Hotspot) hat auf dem Heckträger Bikes geschnallt. Die Industrie blüht, die Bi-keshops verdienen gutes Geld und das Cape Epic, der Worldcup sowie das größte Rennrad Rennen der Welt - das Cape Argus - bringen während unserer

Off-Season Scharen von Bikern dort hin. Das mag der Grund sein, weshalb ich immer wieder auf Cape Town zurück-komme, wenn ich mir im Winter überle-ge, wo ich für ein paar Wochen der Kälte entkommen kann. Das Set-Up der City ist einfach ideal. Am Morgen eine Runde auf der Straße oder auf den XC Trails,

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mittags Surfen, nachmittags DH oder Dirts bis die Sonne unter geht. Anschließend noch eine Stunde Yoga und entspannte Musik in einem der vielen Clubs der Stadt. So lässt sich‘s leben in Cape Town - wenn man so ein Glück hat wie unser eins und auf der sonnigen Seite des Le-bens surfen darf. Dass man dies tut, sollte man

sich immer wieder in Erinnerung rufen - uns geht es verdammt gut und wir haben auch hier zu Lande nicht wirklich Grund zu jammern. Das ist die wichtigste Lektion die mich Süd-afrika gelehrt hat - und das ist auch der Grund warum ich immer wieder zurück komme, ans Cape of Good Hope. Life is good.

» SURFEN, TRAILS, YOGA - UNS GEHT ES VERDAMMT GUT. UNSER GLÜCK ZU SCHÄTZEN WISSEN IST

DIE WICHTIGSTE LEKTION DIE MICH SÜDAFRIKA GELEHRT HAT. «

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Größer, weiter, schneller! Mit der richtigen Fahrtechnik ist alles möglich. Der Style kommt dann von selbst.

Unsere Coaches sind der amtierende deutsche Meister im Downhill (Master) Fabian Arzberger und die schwedische Profi-Mountainbikerin Solveig Lindgren. Unsere Locations sind: Heidelberg, Bikepark Beer-felden, Bad Wildbad Und Lac Blanc. Mehr Infos unter: www.ridingstyle.de

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Let s get ready

for racing

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02 HRs 24 Min 32 Sek

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Let s get ready

for racing02 HRs 24 Min 32 Sek

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Zeit vergeht rasend schnell. Der Zeiger dreht sich unaufhörlich weiter, egal ob es bei der Vorbereitung, beim Rennen, Biertrinken oder der Arbeit ist. Damit muss man sich abfin-den. Ebenso mit: Zu viel Optimismus, Liefer-schwierigkeiten oder etwas Unerwartetem,

was für die eine oder andere Verzögerung sorgen kann. Der Rennzirkus ist mittlerweile in vollem Gange. Der erste Worldcup ist be-reits vorüber. Die Teams haben ihre Räder abgestimmt & eingefahren. Aufgrund der vie-len Neuerungen haben wir uns damit ein we-

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nig mehr Zeit gelassen. Anfang April geht es nun nach Finale Ligure zum Abstimmen und Testen. Dann zum Frühjahrsklassiker ins el-sässische Barr. Davor wollen die neuen Bikes jedoch noch aufgebaut werden. Natürlich möglichst schnell - man will ja flott aufs Rad.

02:24:32 hrs vergehen. Das Bike ist fertig, das Bier leer. Zum Glück vergeht die Zeit so schnell - deshalb auch genug der Worte!Denn wir müssen jetzt raus aufs neue Rad! Was gibt es Schöneres als die Jungfernfahrt mit dem neuen Bike? Richtig nichts. Cheers!

ROBIN SCHMITT Der Teammanager hat neben dem Team & Racing viel zu tun. Sei-ne Devise: Spaß haben und die (wenige) Zeit auf dem Bike genießen.

NOAH GROSSMAN Mit Vollgas durch die Welt - der amtierende Deutsche Vizemeister ist in den nächsten Wochen in Lateinamerika zum Racen!

BENNY STRASSER Titel - “Verteidigung“? Schwachsinniges Wort! Der amtierende Deut-sche Meister bläst lieber zum aktiven Angriff: Let‘s rock!

FERDINAND BRUNOLD Deutscher Vizemeister bei den Junioren 2011, etliche Podeste im EDC - auch ganz oben. Sei-ne Aufgaben für dieses Jahr sind klar: Angriff!

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SPECIAL THANKS TO: BASTIAN DIETZ

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KOOPERATIONSPARTNER MAG41 INTERNATIONAL

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DANKE AN ALLE PARTNER FÜR DIE GUTE ZUSAMMENARBEIT! BESONDERER DANK AN: MTB-NEWS.DE

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