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Marktpotenziale und politische Rahmenbedingungen in Bosnien und Herzegowina
Informationsveranstaltung “Bioenergie aus biogenen Rest-
und Abfallstoffen für Bosnien und Herzegowina sowie Kroatien”
München, 09. Mai 2016
Amra Šurković,Delegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina auf einen Blick
Hauptstadt Sarajevo (480.000)
Große Städte Banja Luka, Bihać, Mostar, Tuzla, Zenica
Einwohner 3.8 Mio.
Fläche 51.209 qm2
Klima Übergangsgebiet zwischen mediterranem und kontinentalem Klima
BIP € 13.94 Mrd. (2014) / € 13,36 Mrd. (2013)
BIP pro Kopf € 3.641 (2014) / € 3.509 (2013)
Durchschnittlicher
Bruttolohn
€ 659 (2015)
Durchschnittlicher
Nettolohn
€ 424 (2015)
Arbeitslosenquote (%) 27,7 (2015)
Sprachen Bosnisch, Serbisch, Kroatisch
Währung KM Konvertible Mark 1 EUR = KM 1.95 (Währungsbindung Euro)
Quellen: Statistikagentur BuH; Zentralbank BuH
B-H Außenhandel
(in Mio. EUR)
2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009
Gesamthandel 12.700 12.723 12.041 11.817 12.142 10.590 9.142
Export 4.595 4.440 4.285 4.018 4.204 3.628 2.828
Import 8.105 8.283 7.756 7.799 7.938 6.962 6.314
Handels-bilanzsaldo-3.510 -3.843 -3.471 -3.781 -3.734 -3.334 -3.486
Deckungsgrad (%)56,7 53,6 55,2 51,5 53,0 52,1 44,8
Quellen: Statistikagentur BuH; Zentralbank BuH
Überblick der Top 5-Handelspartner in 2013, 2014 und 2015
(Gesamthandel in Mio. EUR)
Land 2015 Anteil in % 2014 Anteil in % 2013 Anteil in %
Deutschland 1.701 13,4 1.630 12,8 1.498 12,4
Italien 1.520 12 1.458 11,5 1.271 10,5
Kroatien 1.328 10,5 1.435 11,3 1.611 13,4
Serbien 1.278 10 1.243 9,8 1.152 9,6
Slowenien 778 6,1 747 5,9 737 6,1
Österreich 667 5,2 447 3,5 617 5,1
Sonstige 5428 42,7 5763 45,2 5155 42,8
Gesamt 12.700 100 12.723 100 12.041 100
Quelle: Statistikagentur B-H
B-H Exporte nach Ländern
(in Mio. EUR)
2015Struktur
(%)2014
Struktur
(%)2013
Struktur
(%)2012
Struktur
(%)
GESAMT 4.595 100 4.440 100 4.284,8 100 4.017,7 100
EU-Länder 3.299 71,8 3.205 72,2 3.155,7 73,6 2.327,7 57,9
Deutschland 722 15,7 674 15,2 670,2 15,6 618,7 15,4
Italien 621 13,5 612 13,8 513,0 12,0 480,2 12,0
Kroatien 473 10,3 488 11,0 610,8 14,3 595,7 14,8
Serbien 394 8,5 409 9,2 392,0 9,1 363,0 9,0
Slowenien 383 8,3 357 8,0 351,0 8,2 334,0 8,3
Österreich 380 8,2 386 8,7 351,5 8,2 334,8 8,3
Sonstige 1622 35,3 1.514 34,1 1.396,3 32,6 1.291,3 32,1
B-H Importe nach Ländern
(in Mio. EUR)
2015Struktur
(%)2014
Struktur
(%)2013
Struktur
(%)2012
Struktur
(%)
GESAMT 8105 100 8.283 100 7.756,2 100 7.798,7 100
EU-Länder 4932 61 4.880 58,9 4.657,8 60,0 3.659,9 46,9
Deutschland 979 12 956 11,5 887,0 11,4 882,4 11,3
Italien 899 11 845 10,2 757,9 9,8 730,8 9,4
Serbien 884 10,9 833 10,1 759,6 9,8 731,9 9,4
Kroatien 855 10,5 947 11,4 1.000,3 12,9 1.126,1 14,4
China 558 6,8 695 8,4 467,4 6,0 417,4 5,4
Russland 465 5,7 661 8,0 770,0 9,9 763,8 9,8
Slowenien 395 4,8 390 4,7 385,7 5,0 410,8 5,3
Sonstige 3070 37,9 2.956 35,7 2.728,3 35,2 2.735,5 35,1
Quelle: Statistikagentur B-H
Bilateraler Handel
Deutschland 2015 wichtigster Außenhandelspartner von BiH Bilateraler Handelsumsatz von ca. 1,63 Mrd. €
Deutsche Ausfuhren nach BiH in 2015 = 979,00 Mio. EUR (+ 2,4 %)
Hauptausfuhrgüter aus Deutschland:PKW, Kfz-Teile und Zubehör, Waren aus unedlen Metallen, Maschinen und Maschinenteile
Haupteinfuhrgüter aus BiHMöbel und Möbelteile, Schuhe, Metallwaren
Ausländischen Direktinvestitionen in Bosnien und Herzegowina
Gesamt 1994 – (I-IX) 2015: ca. 6,0 Mrd. Eurodavon aus Deutschland: ca. 330 Mio. Euro
Wichtigste Investoren: Österreich, Serbien, Kroatien, Slowenien, Russland und Deutschland
Branche: Finanzsektor, Post und Telekomunikation, Großhandel und Handelsvermittlung, Produktion von Koks,
Ölderivaten, Produktion von Lebensmitteln und Getränken, Handel mit Immobilien, Produktion von sonstigen
Produkten aus nichtmetallischen Erzeugnissen
SWOT - Analyse Stärken
Gute Verfügbarkeit von Rohstoffen (Braunkohle, verschiedene Erze, Holz etc.)
Stabiler, weil fester Wechselkurs.
Nähe zum EU-Markt
Große Diaspora stützt mit größeren Überweisungen den Konsum
Relativ günstige Lohnkosten
Schwächen
Schwierige und instabile politische Verhältnisse
Wenig effiziente Verwaltung und Justiz, Überschneidung von Kompetenzen
Unzureichende Infrastruktur
Geringe Größe des Binnenmarktes
Hohe Arbeitslosigkeit
Quelle: GTAI
Chancen
Zahlreiche Ausbauprojekte in den Sektoren Umwelt, Energie und Transport
Mitgliedschaft in der Freihandelszone CEFTA
De-facto-Wirkung des Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit der EU
Beträchtliche Finanzhilfe vonseiten bilateraler und internationaler Geber
Risiken
Recht hohes Außenhandelsdefizit
Stockender Reformprozess
Schlechte Zahlungsmoral und Korruption
Zunehmendes Auseinanderdriften der Entitäten
Quelle: GTAI
Wirtschaftsumfrage 2016
57 Unternehmen aus BuH aus folgenden Sektoren: Verarbeitendes Gewerbe (44%), Dienstlei-stungen (37%),
Handel (14%), Bauwirtschaft (4%) und Energie-und Wasserversorgung, Entsorgung (2%).
• 82 % der Unternehmen erwarten für 2016 einen besseren
Geschäftsverlauf als im Vorjahr (64%).
• Diese positive Einschätzung spiegelt sich auch in der
Entwicklung der Mitarbeiterzahlen und der geplanten
Erweiterungsinvestitionen wieder
Am Zufriedensten zeigten sich die Unternehmen mit die Produktivität und Leistungsbereitschaft und der
Qualifikation der Mitarbeiter, mit dem Grad der akademischen Ausbildung, der Perspektive auf eine EU
Mitgliedschaft und der Qualität und Verfügbarkeit lokaler Zulieferer .
Als Standortnachteile wurden benannt: Politische und soziale Stabilität, Rechtsicherheit, Transparenz bei
öffentlichen Ausschreibungen und Zugang zu EU Fördermitteln.
Eines der wenigen Stromexportländer des Balkans mit nicht unbeträchtlichen Rohstoffressourcen
Das Land besitzt Braunkohle- und Lignit Ressourcen (von relativ guter Qualität)
Wichtige Energiequelle ist die Wasserkraft, jedoch mit einer Kapazitätsausschöpfung von weniger als 40%.
Die Rohöl- und Erdgasvorkommen sind gering - > Versorgung hier vornehmlich über den Import.
Energiemarkt
Der Strommarkt wurde am 01.01.2015 liberalisiert
Es sind 3 staatliche und 25 lizenzierte private Stromanbieter auf dem Markt
Die 3 staatlichen Anbieter sind die stärksten Akteure (EP BiH, EP HZ-HB Mostar, ERS)
In Bosnien und Herzegowina gibt es nur ein Übertragungsnetz
Zuständig für das Übertragungsnetz ist das Unternehmen Elektroprijenos BiH, das im Besitz des Staates
ist. Die Besitzverhältnisse sind auf die zwei Entitäten geteilt mit 58,90% Föderation BuH und 41,10%
Republika Srpska.
Jedem Stromerzeuger wird der Zugang zum Übertragung- und Verteilungsnetz gewährleistet.
Strommarkt
Wärmemarkt
Struktur
Die Versorgung mit Fernwärme nimmt den Großteil der Gesamt-Wärmeerzeugung ein.
Insgesamt 22 Städte verfügen über ein Fernwärmesystem.
In größeren städtischen Zentren, mit Nähe zu Industrie und thermischen Kraftwerken, wird Fernwärme zueinem signifikanten Teil verwendet.
Institutionen, die nicht ans Fernwärmenetz angeschlossen sind, haben in der Regel ihre eigeneWärmeversorgung.
Im Privathaushalten kommen vornehmlich Brennholz und Braunkohle, in größeren Systemen Heizöl zumEinsatz.
Zu Heizzwecken ist Gas im Raum Sarajewo verfügbar.
Der größte Wärmeverbraucher, die Haushalte, nehmen mit über 75% am gesamten Endwärmeverbrauch.
Der Staat reguliert den Wärmemarkt
Fast alle Fernwärme-Kraftwerke sind im Besitz des Staates
2010 2011 2012 2013 2014
Wasserkraftwerke 8.026 4.387 4.215 7.236 5.831
Thermische Kraftwerke 8.696 10.568 9.524 9.846 9.852
Wärmeerzeugung (TJ)
2011 2012 2013 2014
Fernwärme-Kraftwerke 3.988 3.757 3.501 3.005
Thermische Kraftwerke 1.556 1.498 1.463 1.356
Quelle: Statistikagentur BuH „Energiestatistik“
*vorläufige Angaben der Statistikagentur BuH
Quelle: Statistikagentur BuH „Energiestatistik“
Brutto-Stromerzeugung (GWh)
Endstromverbrauch nach Verbrauchersektoren 2013 (GWh)
Bauwesen 60 GWh, 1 % Verkehr 84 GWh, 1% Landwirtschaft 49 GWh, 0% Haushalte 4.624 GWh, 42% Industrie 4.089, 37% Andere Verbraucher 2.027 GWh, 19%
Endwärmeverbrauch 2013 (TJ)
Haushalte 3.982,00, über 70% Andere Verbraucher, 1.172,00, 22,6%
Strompreis für Privathaushalte (im zweiten Halbjahr 2014)
Der durchschnittliche Strompreis im zweiten Halbjahr 2014 einschließlich aller Gebühren und der MwSt. für Privathaushalte, betrug 0,081 €/kWh, um 1,6% teurer als in der ersten Jahreshälfte.
Strompreise für die Industrie(im zweiten Halbjahr 2014)
Der durchschnittliche Preis ohne Gebühren und Mehrwertsteuer für die Industrie, betrug im zweiten Halbjahr 2014 0,062 €/kWh. Dieser ist um 4,7% günstiger als in der ersten Jahreshälfte.
BiH
Republik Srpska(RS)
Föderation Bosnien und Herzegowina
(FBiH)
10 Kantone
Stadt / Gemeinde
Staatsebene
Ministerium für Außenhandel und
Wirtschaftsbeziehungen (MoFTER)
Staatliche Stromregulierungskommission (DERK)
•Unabhängiger Systembetreiber (NOS)
•Übertragungsunternehmen für Strom in Bosnien und
Herzegowina (Elektroprenos BiH)
Entitätseben
•Ministerium für Energie, Bergbau und Industrie der FBiH
•Ministerium für Industrie, Energie und Bergbau der RS
•Regulierungskommission der Föderation Bosnien und
Herzegowina (FERK)
•Regulierungskommission der Republik Srpska (RERS)
•Drei führende Unternehmen für die Stromerzeugung
und Stromverteilung, Gasunternehmen
Bioenergie
Die reichlich vorhandenen Rohstoffe sowie der nicht vollständig erschlossene Sektor bieten gute Marktchancen für die
Nutzung fester Biomasse sowie landwirtschaftlicher Abfälle zur Herstellung von Biogas. Darlehen für Projekte der
erneuerbaren Energien sind über verschiedene Institutionen möglich (KfW, EBRD bzw. einheimischen Banken, Programme
von USAID, UNDP). Das Land verfügt über veraltete Technik und niedrigen Wissensstand - niedrige Effizienz, d.h. geringe
Produktionskapazitäten, starke Abhängigkeit von Technologien aus dem Ausland. Es bieten sich gute Geschäftsmöglichkeiten
für Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen in den folgenden Bereichen anbieten: Biomassekessel, Heizsysteme-
und Komponenten, Kraftwerksanlagen, Biomasse- u. Biogasanlagen zur Strom- u. Wärmeerzeugung.
Wasserkraft
Es bestehen Pläne zum deutlichen Ausbau der Stromerzeugungskapazitäten in beiden Entitäten. Neben einigen
Neubauvorhaben für Großanlagen wird ein deutlicher Zuwachs vor allem bei der kleinen angestrebt. Gute Marktchancen
bestehen für deutsche Technologien-, Motoren- und Komponentenhersteller für Kleinwasserkraft wie Turbinen, Generatoren,
hydromechanische Ausrüstung, Projektentwickler sowie Planungs- und Ingenieurbüros.
Marktchancen
Windenergie
BuH hat ein gutes natürliches Windpotenzial. Marktchancen bestehen für Hersteller von Windturbinen, Systemen zur
Stromerzeugung für niedrige Windgeschwindigkeit (1,5 m/s) sowie extreme Wetterkonditionen und hohe
Windgeschwindigkeit.
Solarenergie
Marktpotenzial für deutsche Unternehmen besteht für Komponentenhersteller solarthermischer Systeme im Warmwasser-
und Heizungsbereich sowie im Bereich der Projektierung.
Die jetzige Nutzung der Solarthermie für Wärmezwecke beträgt weniger als ein Prozent. Experten zufolge liegt der
Schwerpunkt für die Nutzung von Solarenergie bei kleinen solarthermischen Anlagen, mit denen vor allem Trinkwasser
erwärmt und heißes Wasser für Heizungsanlagen aufbereitet werden können.
www.ahk.de
AHK-Netzwerk
Über Uns:
Seit der Gründung im Jahr 1997 berät die Delegation der Deutschen Wirtschaft in BuH und informiert
deutsche Unternehmen und Organisationen über den bosnisch-herzegowinischen Markt sowie lokale
Unternehmen und Organisationen über den deutschen Markt. Über unsere Dienstleistungsmarke
DEinternational können Mitglieder und Kunden zudem ein umfangreiches Serviceangebot nutzen, von
Marktinformationen über individuelle Marktberichte, Adressenrecherchen, Informationen zu
Importbestimmungen und -prozeduren bis hin zur Geschäftspartnersuche reicht. Angeboten werden auch
Unterstützung bei der Personalsuche und bei der Firmengründung.
Unsere Angebote
• Markteinstiegsberatungen
• Suche nach Kooperationspartnern, Lieferanten und Abnehmern
• Umsetzungsberatungen
• Auskünfte im Bereich Recht & Zoll
• PR-Dienstleistungen
• Personalberatung und –suche
• Fachseminare
• Messeservice
• Übersetzungen
Handlungsempfehlungen für den Markteintritt
• Intensive Recherche nach Handelsmittlern oder Kooperationspartnern im Beschaffungsbereich erforderlich, da kaum geeignete Datenbaken verfügbar
• Zeit für persönliche Gespräche einplanen
• Marktzugang und Möglichkeiten des lokalen Partners prüfen
• Auf eigenes Networking achten
• Mit nachweislich geeigneten Beratern zusammenarbeiten (Anwälte, Steuerberater)
Grundsätzliche Vorteile
• Deutsche Produkte genießen traditionell einen ausgezeichneten Ruf
• Deutsche Geschäftspartner sind hochgeschätzt, Geschäftsbeziehung sind i.d.R. lang anhaltend
Mit über 130 Mitgliedern die größte private Wirtschaftsvereinigung des Landes u.a.:
Wenden Sie sich an uns:
Delegation der Deutschen Wirtschaft in
Bosnien und Herzegowina
Fra Anđela Zvizdovića 1, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 295 910
Fax: +387 33 295 920
E-Mail: [email protected]
http://bosnien.ahk.de
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