n°211 · fahren, fluchen, flicken

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Ostschweizer Kulturmagazin APRIL 2012 N°211 FAHREN, FLUCHEN, FLICKEN VELOFAHREN IN DER AUTOSTADT AUSSERDEM: Erinnerung an den Kaiser · Ein Leben auf der Flucht · Besuche in der Sperrzone

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April 2012 · Velofahren in der Autostadt

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Ostschweizer Kulturmagazina p r i l 2 012 N°211FAHREN, FLUCHEN, FLICKEN VELOFAHREN IN DER AUTOSTADT

Ausserdem:

Erinnerung an den Kaiser · Ein Leben auf der Flucht · Besuche in der Sperrzone

Editorial

Buchstadt! Energiestadt! Sauberste Stadt! Sicherste Stadt! St.Gallen hef-tet sich immer wieder gern einen neuen Titel ans Revers. Oft überholt das Standortmarketing die Realität. Was aber St.Gallen sicher ist: eine Autostadt. Den aus steuergünstigen Landgemeinden einfallenden Ge-ländewagen und den shoppenden Kleinfamilien aus der Agglomeration stehen zu fast jeder Tages- und Nachtzeit genügend Parkplätze zur Ver-fügung. Einen autofreien und neu gestalteten Marktplatz soll es trotzdem nur – wie wenn sich nichts geändert hätte an den politischen Verhält-nissen – mit der wohlbekannten Tiefgarage drunter geben.

Und am Abend staut sich die Blechlawine zweimal quer durchs Tal. «Südspange!», wird gerufen. «Umverkehr!», wird entgegnet. Die Städte-Initiative die im März 2010 mit 59 Prozent angenommen wurde, zeigt erste Wirkungen: eine verantwortliche Stelle für den Fuss- und Velo-verkehr wurde geschaffen und eine neue Buslinie eingeführt. Aber eben, der Verkehr auf der Stadtautobahn ist nach wie vor hausgemacht; fünf-zehn Prozent sind Transitverkehr. Hier fährt man lieber mit dem Auto als mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Und was ist mit dem Velo? Topografisch hat es St.Gallen nicht ein-fach. Das Tal ist schmal. Und gerade deswegen könnte man zuvorkom-mender zu den Velofahrerinnen und Velofahrern sein. Im April schwingt sich «Saiten» auf den Sattel, erkundet St.Gallen, spricht mit Experten, und treibt sich in Werkstätten und Kellern rum.

Und weiter hinten im Heft ist die unglaubliche Geschichte des Vor-arlbergers Hilar Huber zu lesen. Er desertierte in Griechenland aus der Wehrmacht und legte in einer ersten Etappe 2000 Kilometer zurück: mit dem Fahrrad! Johannes Stieger

Neuerdings. Dem Paket, das den Neuzuzügerinnen und -zuzügern abgegeben wird, liegt nun ein Gutschein für das Ostschweizer Kulturmagazin «Saiten» bei und wird bereits rege benützt: herzlich willkommen!

ImpressumSaiten – Ostschweizer Kulturmagazin211. Ausgabe, April 2012, 18. Jahrgang, erscheint monatlichHerausgeber: Verein Saiten, Verlag, Schmiedgasse 15, Postfach 556, 9004 St.Gallen, Tel. 071 222 30 66, Fax 071 222 30 77,Redaktion: Andrea Kessler, Johannes Stieger, redaktion@ saiten.chVerlag/Anzeigen: Peter Olibet, [email protected]: Gabriela Baumann, [email protected]: Anna Tayler, [email protected]: Carol Pfenninger, Michael Schoch, [email protected]: Susan Boos, Lorenz Bühler, Heidi Eisenhut, Christine Enz, Hanspeter Spörri (Präsident), Rubel Vetsch

Vertrieb: 8 days a week, Rubel VetschDruck: Niedermann Druck AG, St.GallenAnzeigentarife: siehe Mediadaten 2010Saiten bestellen: Standardbeitrag Fr. 70.-,Unterstützungsbeitrag Fr. 100.-,Gönnerbeitrag Fr. 280.-, Tel. 071 222 30 66, [email protected]: www.saiten.chFotografie, Illustration: Daniel Ammann, Florian Bachmann, Beni Bischof, Michael Bodenmann, Stefan Bösch, Christiane Dörig, Tine Edel, Adrian Elsener, Rahel Eisenring, Georg Gatsas, Mirjam Graf, Jonathan Németh, Lika Nüssli, Franziska Messner-Rast, Elias Raschle, Tobias Siebrecht, Theres Senn, Barbara Signer, Manuel Stahlberger, Felix Stickel, D-J Stieger, Lukas Unseld

Text: Marcel Bächtiger, Anjana Bhagwati, Susan Boos, Wolfgang Bortlik, Matthias Brenner, Rolf Bossart, Kurt Bracharz, Sabina Brunnschweiler, Wendelin Brühwiler, Sina Bühler, Richard Butz, Bettina Dyttrich, Heidi Eisenhut, Marcel Elsener, Christian Erne, Andreas Fagetti, Hans Fässler, Tin Fischer, Mathias Frei, Carol Forster, Christina Genova, Andrea Gerster, Flori Gugger, Giuseppe Gracia, Nathalie Grand, Eva Grundl, Michael Guggenheimer, Etrit Hasler, Frank Heer, Damian Hohl, René Hornung, Ralph Hug, Kathrin Haselbach, Lea Hürlimann, Marco Kamber, Daniel Kehl, Florian Keller, Thomas Knellwolf, Andreas Kneubühler, Fred Kurer, Noëmi Landolt, Manuel Lehmann,David Loher, Sandra Meier, Melissa Müller, Peter Müller, Andreas Nieder-mann, Jürg Odermatt, Charles Pfahlbauer jr., Milo Rau, Philippe Reichen, Holger Reile, Shqipton

Rexhaj, Adrian Riklin, Mark Riklin, Roman Riklin, Harry Rosenbaum, Anna Rosenwasser, Andri Rostetter, Andreas Roth, Daniel Ryser, Kristin Schmidt, Verena Schoch, Sabin Schreiber, René Sieber, Monika Slamanig, Barnaby Skinner, Yves Solenthaler, Hanspeter Spörri, Wolfgang Steiger, Susi Stühlinger, Kaspar Surber, Peter Surber, Florian Vetsch, Daniela Vetsch Böhi, Roger Walch, Michael Walther, Anne Käthi Wehrli, Bettina Wollinsky, Rafael ZeierKorrektur: Esther Hungerbühler, Florian Vetsch© 2012: Verein Saiten, St.Gallen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung. Die Urheberrechte der Beiträge und Anzeigenentwürfe bleiben beim Verlag. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.

Jacques Erlanger und Judith Eisenringsind am 8. März in St.Gallen gestartet, nunüber die Österreichischen Alpen nachItalien und dann weiter über den Balkan undGriechenland bis nach Istanbul unterwegs.Sie schickten bis Redaktionsschluss täglichein SMS von ihrer Reise.

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7 Mass-Nahme.von Monika Slamanig

7 Wo Gallus ankerte.von René Hornung

8 Stadt gegen Land.von Andreas Kneubühler

9 Mehrfach belichtet.mit Daniel Ammann und Noëmi Landolt

TITEL11 In den Tag hineinfliegen.

Die ehemalige Kunstkritikerin UrsulaBadrutt macht sich auf ihrem Arbeitswegso ihre Gedanken. von Hanspeter Spörri

15 Tüfteln bis es funktioniert.Die Zweiradmechanikerin Anna Pfiffnerübernimmt einst vielleicht den Betriebihres Vaters. von Anjana Bhagwati

16 «Ich verteufle das Auto nicht».Daniel de Stefani von Pro Velomahnt mangelnde Visionen an.von Christina Genova

20 «Da bin ich und da ist Kunst drin».Martin Richard war für viele ein Rätsel.Eine Annäherung. von Daniel Kehl

23 Harter Sport für Gentlemen.Seit zwei Jahren wird in St.GallenBikepolo gespielt. von Johannes Stieger

27 Klick, Klick … Peng.Eine Velotour für Lebensmüde.von Andrea Kessler

Fotografien von Tine Edel

THEMA30 Rundflug. von Verena Schoch, Meinrad

Gschwend, Mathias Frei, Kurt Bracharzund Wendelin Brühwiler

34 Die unglaubliche Geschichtedes Deserteurs Hilar Huber.von Ralph Hug

37 Kaiser Wilhelm II. wirft langeSchatten. von Harry Rosenbaum

38 Flaschenpost. von Felix Frey ausBosnien-Herzegowina

KULTUR40 Musik. Markus Popp hat eine eigene

Idee von Sound. von Georg Gatsas41 Kunst. Dölf Mettler malt keine

modernen Maschinen. von Kristin Schmidt42 Literatur. Niemand kennt die

Atomwirtschaft besser; im Gesprächmit Susan Boos. von David Loher

44 Theater. Ausstattungszauber,grandiose Musik und ein paar Fragenam Theater St.Gallen. von Peter Surber

45 Film. Terence Davies’ Filmweltensind anders und gerade deswegenbesonders echt. von Andrea Kessler

47 Von der Rolle. von Damian Hohl47 Forward.48 Theaterland.49 Literatour. mit Richard Butz49 Schaufenster.51 Presswerk. von René Sieber

KALENDER53 Termine im April.77 Charles Pfahlbauer jr.79 Nr. 004. von Theres Senn

INHALT

Tag 0, 08.03.2012 00:49:20St.Gallen, Km 0, trocken, schön, 6.5 Grad.Anradeln in der Buena Onda Bar. Nur mitRadler (Panaché), denn Wein geht in die Bei-ne, sagen die aus dem Tanzensemble.

Illustration: Rahel Eisenring

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Der Haberer ist wieder da. Er war in Zürich, der Stadt, die laut «Mercer»-Ranking Wien regel-mässig den Rang abläuft. «Na?», frag ich. Gros-se Augen. «Hast du in St.Gallen Halt gemacht?» Wieder grosse Augen, und noch grössere, als er am Westbahnhof die Titelseiten sieht. Um ein Haar wär er umgekehrt, aber ich halte ihn fest. Meine Augen fallen mir wie reife Äpfel fast von den Lidern und halb blind brauche ich Geleit.

Wochenlang sah man in Wien nur Klunker und Roben, in Weiss, Schoko und Zinnoberrot und unverschämt teuer. Sie blendeten bis in den März hinein, waren das Thema in den Öffis, in der Trafik, am Imbiss, im ORF, in jeder Zeitung in jeder Hand: Roben und Nullen. Ja, Opern-ball war. Der Haberer war nicht eingeladen, ich wär sonst glatt mit. Obwohl er ebenso elegantes Fussleder trägt wie der Mörtel Lugner – Lüg-ner, sagte die Dschungel-Nielsen, sein Special Guest – und auch oben herum hätte er ihn in den Schatten gestellt. Ich hätte beim Kleider-ausleiher einen Fummel gemietet, keinen schul-terfreien, die Robenträgerinnen mit ihren Spin-delärmchen sehen darin aus wie Zündholzer auf einer Hochzeitstorte, aber … «Du hörst dich an wie die Kronenzeitung», sagt der Haberer, als er seine Sprache wieder gefunden hat.

Eh wurst. Am Abend pflastern die Titel-seiten den Boden Wiens und man streift den Matsch auf den Robenträgerinnen ab. Besser lässt sich Vergänglichkeit nicht darstellen. Dabei denk ich an die Schepenese, die ausgedörrt in der Stiftsbibliothek liegt und die ich schon lange gern schön beerdigen möchte. Eine Mumie in St.Gallen? Der Haberer reisst wieder die Augen auf. Tja, wäre er halt in St.Gallen ausgestiegen. Da gibt es keine Bälle, ausser dem der Öster-

reicher, dafür Fasnacht, die dauert wenige Tage und dann wird darüber diskutiert, ob man sie verkürzen soll.

«Bald wird das makellose Fleisch in den Ro-ben gleich aussehen wie Schepenese. Deshalb machen alle so ein Theater», sinniere ich wei-ter. Grad als der Haberer fragt, ob ich unter die Prediger gegangen sei, kommen wir «Zur Mitte der Welt» an. Wir sind lange um die Meidlin-ger Hauptstrasse gestolpert auf der Suche nach einem Beisl, das diesen Namen verdient. Doch am «Zur Mitte der Welt» hängt ein Schild: zu vermieten. Der Haberer lebt auf. «Das nehmen wir. Wir veranstalten den Mitte-der-Welt-Ball und verleihen den Mitte-der-Welt-Orden und laden eure Cervelat- und unsere Schnitzel-Pro-minenz ein.» Wir merken bald, dass es keine gute Idee ist. Weil wir doch lieber im Beisl hö-ckeln als uns darin die Haxen abzulaufen, Gott bewahre.

Im Schlosspark Schönbrunn wimmelt es von Touristen, Joggern und Enten, die in den letzten Schneepfützen wühlen. Wir flüchten uns ins Palmenhaus. Der Beweis, dass wir nicht nur an Beisl und Essen denken. Wir sind kultiviert, und wenn uns Kultur à la Opernball aus dem Hals hängt, gehen wir naturwissenschaftlich. Und dann wie immer am Sonntag ins Kino Top oder Schikaneder. Da gibt es nach dem Vorabendfilm den «Tatort», der wird regelrecht überrannt. Da sitzen dann die, die nicht für alle Euros der Welt an einen Opernball gehen oder dazu eingeladen werden möchten, danke schön.

Später auf der Gasse weht uns ein laues Lüftchen um die Nase. Bald werden die Tulpen blühen und dann ist Afrika-Frühlingsball. Wir gehen natürlich hin. Monika Slamanig

KleinarchiteKtur

Wo Gallus ankerteDer Platz bei der Talstation der Mühleggbahn ist neu gestaltet. Braun eingefärbte und mit Stahl-partikeln versetzte Betonriemen, ein rostendes, massives Stahlgeländer als Abschluss und auf dem Platz montiert eine aufs Wasser hinausfüh-rende verzinkte Stahlbrücke. Dort, wo das Ge-länder des Platzes und das der Brücke aufeinan-dertreffen, stimmt optisch gar nichts, Material und Laufrichtung kommen sich in die Quere. «Absicht», sagt der Künstler Hans Thomann und erklärt die konzeptionellen Überlegungen des Projekts: Der Boden war zuerst aus rostenden Stahlplatten projektiert, die an die industriel-le Nutzung in der Mühlenenschlucht erinnern sollten. Nun werden die Betonriemen Flugrost ansetzen, was mit weniger Kosten einen ähnli-chen Effekt erzeuge. Das den Platz zum Wasser hin abschliessende Eisengeländer erinnert an ei-nen Rechen, wie man ihn in Bächen findet, um Geröll oder Stämme zurückzuhalten.

Und die verzinkte Stahlbrücke? Sie ist gleich konstruiert wie die Schiffsstege in den Boden-seehäfen. Sie symbolisiert, dass hier Gallus mit einem mit Ideen vollbepackten Schiff landete. Die Brücke zum Ankerplatz soll bewusst provi-sorisch wirken. Auch der Bruch bei der Mate-rialwahl sei bewusst gewählt, ebenso die auf den Platz aufgesetzte Montage.

Wer am Ende des Stegs über dem Wasser steht, kann den Wasserfall von nah erleben und zurückblicken in die Fassung des Wirbelschachts – ein Schacht, der dank Roman Signers Interven-tion mit dem offenen Deckel und der Beleuch-tung auch von oben beobachtet werden kann.

All diese «bewussten Irritationen» des künst-lerischen Eingriffs erschliessen sich allerdings nur, wenn man die Erklärungen kennt. Man wird dies zwar demnächst auf einer Tafel lesen können, aber wer nicht liest und einfach durch die Stadt geht, wird sich wundern, was da im öffentlichen Raum wieder herumsteht.

Der neue Platz und der Steg gehen auf die Gruppe «Vision Steinach» zurück. Mit dabei waren der heutige Kantonsbaumeister Werner Binotto, der letztes Jahr verstorbene Land-schaftsarchitekt Rudolf Lüthi und der Künstler Hans Thomann. Sie wollten der Steinach mehr Aufmerksamkeit schenken, sie besser inszenie-ren. Vom grossen Projekt ist nur die Neuge-staltung dieses Platzes übrig geblieben. Und wir lernen, dass wir nicht jede «Intervention» im öffentlichen Raum auf Anhieb verstehen. Denn mit Verlaub: Das vollbepackte Gedankenschiff Gallus soll hier unterm Wasserfall geankert ha-ben? René Hornung

Mass-nahMe

Grosse Augen

Illustration: Beni Bischof

Bild: pd

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einem stark aufgeblähten Staat das Wort zu re-den» und «Steuererhöhungen im Umfang von einigen Dutzend Steuerprozenten zu propagie-ren»: O-Ton SVP.

Damit kommen wir zur schlechten Nach-richt: Der rechtsbürgerliche Block verfügt im Kantonsrat weiterhin über eine erdrückende Mehrheit. Hier die Zahlen: SVP/CVP/FDP/BDP kommen auf 88 von insgesamt 120 Sitzen, SP und Grüne auf genau 25. Nicht mitgerech-net sind EVP (zwei Sitze) und die Grün-Libe-ralen (fünf Sitze), die politisch nicht so leicht zu verorten sind. Das bedeutet nichts weniger, als dass die bisherigen Mehrheitsverhältnisse weiter spielen werden. Das neue Sparpaket, das im Juni vorgestellt wird, bringt Kürzungen von insge-samt 200 Millionen Franken. Man kann jetzt schon voraussagen, dass die Bereiche Soziales, Bildung und Kultur – bis hinunter zu einzelnen Veranstaltungsbudgets – davon betroffen sein werden und nicht etwa der Strassenbau.

Der Auftrag für die Abbaupolitik wurde in der Februarsession mit 81 gegen 21 Nein-Stimmen durchgewunken. Offensichtlich soll es im gleichen Takt weitergehen: Die FDP be-gründete ihre Unterstützung von SVP-Götte für den zweiten Wahlgang damit, dass es für die Durchsetzung der Sparpolitik «eindeutige Mehrheitsverhältnisse» in der Regierung brau-che. Ein anderes Argument gab es nicht. Mit einer vom Finanzdepartement bestellten HSG-Studie sind die nächsten Steuersenkungen be-reits vorgespurt. Sie dürften die nächsten Spar-pakete bedingen. Die Spirale dreht weiter.

Widerstand gegen diese von den Vertretern der Landgemeinden diktierte Abbruchpolitik kann nur aus den urbanen Lebensräumen, aus den Städten kommen. Das gilt in erster Linie für die Stadt St.Gallen. Dem ersten Sparpaket hatte Stadtpräsident Thomas Scheitlin allerdings wie ein braver FDP-Parteisoldat zugestimmt. Bei der Abstimmung über die zweite Tranche in der Februarsession war er dann «abwesend». Eine Vertretung der Interessen der Stadt sieht anders aus. Andreas Kneubühler

Am 29. April ist der 2.Wahlgang für den Regie-rungsrat. Am 23. September sind Stadtratswahlen.

Wahlen

Stadt gegen LandAm 11. März wurde im Pfalzkeller wieder ein-mal vorgeführt, wie dieser Kanton politisch funktioniert: Ein grosser Teil der Landgemein-den war ausgezählt, im Regierungsrats-Wahl-kampf lag Michael Götte vor Fredy Fässler, im Kantonsrat wurden der SP Sitzverluste voraus-gesagt. Bis in den späten Nachmittag hielten sich diese Zwischenresultate. Dann kamen die Stimmen aus der Stadt St.Gallen dazu, diejeni-gen aus dem Fürstenland und aus Rapperswil-Jona – und das Bild veränderte sich. Am Schluss lag Fässler knapp 6000 Stimmen vor Götte, die SP hatte vier Sitze gewonnen, die Grünen im-merhin einen. Es war der gleiche Effekt wie beim zweiten Wahlgang für den Ständerat: Paul Rechsteiner lag zurück, bis die Mittellandstadt zwischen Rorschach und Wil ausgezählt war.

Es gibt im Kanton St.Gallen einen immer breiteren politischen Graben: Die Landgemein-den wählen konservativ, vorzugsweise rechtsbür-gerlich und bestimmen den Kurs, die urbanen Gebiete stimmen mehrheitlich für eine fort-schrittliche, jedenfalls konstruktive Politik und gewinnen nur langsam an Gewicht. An diesem 11. März reichte es immerhin, um die Mehrheit von SVP/FDP zu brechen, die den Kanton in den letzten vier Jahren in eine eigentliche Spar-depression hineinregiert hatte.

Wird nun alles anders? In einem anderen Kanton könnte man auf eine neue Mitte unter Führung der CVP hoffen. Allfällige Illusionen zerstörte die Partei allerdings eine knappe Wo-che nach den Wahlen. Sie begründete, wieso sie Fredy Fässler im zweiten Wahlgang nicht unterstützen wird, und hielt ihm vor, «per se

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Mehrfach belichtet

mit Daniel Ammann (Bild)und Noëmi Landolt (Text)

finde die 7 fehler:Schneestuhlstuhltischstuhlschnee-spurenschneespurenschnee-schneeschneeschneeschneekorb-klapptischplastikchratteflaschefla-scheflascheflascheflascheflaschefla-scheflaschebierdosesirupsirupsi-rupsirupsirupthermoskannether-moskanneschnapsschnapsschnaps-schnapsschnapsschnapsschnapsku-gelfischcocacolatischchengeträn-kekartestuhlstuhlschlittenkorb-schnapsschnapsschnapsskihoseski-jackehandmundnasesonnenbril-lemützebommelschneeeisbärk-übelstuhlkübelschneegestrüpps-wizlyschirmbachschlumpfge-strüppscheuneholzbeigesilomist-haufenbachböschungschneege-strüppbobdylanschildhausstuhl-friscoschirmschneeschneehausna-delbaumhaushausfensterfenster-fensterfensterfensterfensterasphalt-schneekellerlochgiebelschneeur-waldnadelbaumschneewaldnadel-baumwaldstrommastwaldwald-hausstromleitungschneebaum-baumakwstrommasthausschnee-matschwiesehimmelhimmelhim-melhimmelhimmelhimmelhim-melhimmelhimmelhimmelhim-melhimmelhimmelhimmelhim-melhimmelhimmelhimmelhim-melhimmelschimmelhimmelhim-melhimmelhimmelhimmelhim-melhimmelhimmelhimmelhim-melhimmelhimmelhimmelhim-melhimmelhimmel.

Der Fotograf Daniel Ammann schicktder «Saiten»-Redaktion monatlich einBild ohne Hintergrundinformationen.Wechselnde Autorinnen und Autorenschreiben die Legende.

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Tag 1, 08.03.2012 14:45:36Widnau, Km 30, Schnee, Regen, 4/9 Grad.Gegen Schnee und Regen hilft es, ans Badenim Mittelmeer zu denken. Gegen den konkre-ten Widerstand auf der Strasse nur, die Pneusnoch praller aufzupumpen. Dank der neuenSchläuche mit Autoventilen ist dies an dernächsten Tankstelle möglich.

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C

In den Tag hineinfliegenMit dem Velo von Herisau nach St.Gallen zur Arbeit zu fahren, ist die Gelegenheit

für Ursula Badrutt, ihre Gedanken schweifen zu lassen, bevor der Alltag zupackt. Hanspeter Spörri ist mit einem Notizblock neben ihr hergelaufen.

Ursula Badrutt, die ehemalige «Tagblatt»-Kunstkriti-kerin und -Journalistin, hat früh am Morgen den Kopf bereits voll mit den Themen des Tages. Seit einem hal-ben Jahr arbeitet sie beim Amt für Kultur des Kan-tons St.Gallen. Ihren Arbeitsplatz im dritten Stock der Hauptpost erreicht sie mit dem Zug in fünfzehn Mi-nuten, inklusive Fussweg zum Bahnhof Herisau. Mit dem Velo dauert es doppelt so lang.

Und doch nimmt sie lieber das Velo. «Es bremst mich zwar, aber genau das brauche ich.» Wenn sie sich dafür die Zeit nicht mehr nehme, sei das ein Alarmzei-chen, sagt sie, ein Hinweis darauf, dass die Belastung zu hoch werde. Wir sitzen in der Küche. Es bleibt noch ein wenig Zeit für das Müesli und das alltägliche Mor-genritual: für den sorgfältig zubereiteten, wunderbar schaumigen Milchkaffee.

Wer Ursula Badrutt ein wenig kennt, vielleicht schon mit ihr gearbeitet hat, kennt diese Sorgfalt, die Präzision auch bei den kleinen Dingen, bei vermeint-lich Nebensächlichem. Sie ist zudem stets auf das The-ma fokussiert, das man mit ihr gerade bespricht. Das sei nur eine Aussensicht, meint sie. Ihr Kalender ist voll. Oft bleibt zwischen den Terminen wenig Zeit. Im Ge-gensatz zu früher, als sie sich auf ihre Texte konzentrie-ren konnte, ist sie an der neuen Stelle als Leiterin Kul-turförderung täglich mit einer grossen Themenpalette konfrontiert. Von Multitasking hält sie aber nichts. Es sei nur begrenzt möglich, verschiedene Dinge gleich-zeitig zu tun. Erstrebenswert sei es sowieso nicht. Die Konzentration komme zu kurz. Aber ja, Kinder gross-ziehen gebe einem schon etwas Übung darin, be-weglich zu bleiben, mit vielen verschiedenen Dingen gleichzeitig zurechtzukommen.

Heute Morgen ist von ihren zwei Söhnen und zwei Töchtern nur die Kantonsschülerin Maja, die jüngste, zu Hause. Sie verabschiedet sich grad, ruft noch, das Licht in ihrem Zimmer sei nicht gelöscht, und eilt die Holztreppen des alten Bürgerhauses hi-nunter, um knapp noch das Postauto nach Trogen zu erwischen.

Hektik und Ruhe, Arbeitsweg, Velo – die Haupt-themen heute Morgen. Es sei zwar Energie nötig, um sich mit dem Velo auf den Weg zu machen, erst recht in den Wintermonaten bei Kälte und Dunkelheit. Aber dafür könne sie unterwegs auch wieder Energie auf-nehmen, sagt Ursula Badrutt: «Die Velofahrt ist ein Luxus, den ich mir leiste. Und ein gutes Einstimmen auf den Tag, der kommt.» Sätze und Gedanken tau-chen unterwegs auf, die später nur noch in Form ge-bracht werden müssen. Es haben sich schon ganze Ar-

tikel fast von selbst geschrieben – eine Erfahrung, die auch andere machen, die darauf angewiesen sind, dass sich Ideen immer von neuem einstellen: Fahren hilft. Fortbewegung ist inspirierend.

Behaglicher MorgenBald sieben Uhr. Wir tauchen also ein in die Kühle des Morgens. Aus Rücksicht auf den notizbuchbewehr-ten Fussgänger und Reporter schiebt Ursula Badrutt das Velo. Wir begehen die vorstädtische Herisauer Ka-sernenstrasse, kein Ort zum Verweilen. Mit dem Velo wäre man im Nu weiter. Ursula Badrutt erzählt von ihrem Bewegungsdrang. Sie ist am Churer Stadtrand aufgewachsen, fuhr schon mit dem Velo zur Kantons-schule. Seit jeher steht sie gerne mit den Vögeln auf. Ihr behagen der Morgen und der Weg durch den an-brechenden Tag, die Begegnungen mit Unbekannten, die man immer wieder zur gleichen Zeit trifft, ohne je etwas über sie zu erfahren. Alles, jedes Haus, jede Kurve, jeder Stein, wird auf diesem Arbeitsweg zu ei-nem Teil des Ganzen, des Repetitiven, Teil dessen, was das Besondere zum Alltäglichen, das Fremde zum Ver-trauten macht.

Beim Heinrichsbad biegen wir in die Sturzen-eggstrasse ein, die Sonne geht auf und sogleich spürt man eine wohltuende Wärme auf der Haut. Frühling. Herisau liegt hinter uns. Ursula zeigt mir den Platz, wo sie manchmal ein paar Bärlauchblätter für den Sa-lat pflückt. Die Hochspannungsmasten im Gegenlicht wirken zierlich und mächtig zugleich, faszinierend, be-achtenswert, gar schön, wenn man sie unvoreingenom-men betrachtet. Oder mit dem Blick der Kunst- und Architekturhistorikerin. Das Interesse an Gebautem, altem und neuem, an Funktionen, Zwecken, Zusam-menhängen, Hintergründen, an Pragmatischem, Nütz-lichem, Verwitterndem ist bei Ursula Badrutt immer wach, wenn sie durch die Landschaft geht. Der Blick öffnet sich weit Richtung Fürstenland und St.Gallen. Die Türme der Stadt liegen im Dunst, sind von hier aus noch winzig klein. Diese Strecke sei mit dem Velo besonders schön, sagt Ursula: «Fliegend in den Mor-gen hinein». Die Gedanken schweifen, die Pneus rol-len fast lautlos. Nicht einmal die AFG-Arena stört das Landschaftsbild: «Sie ist halt da.»

Der Bläss, der alleine über die reifbedeckte Wie-se streunt, ist kein Unbekannter: Zum Glück seien die Hunde auf dieser Strecke lieb. Als Velofahrerin muss sie wissen, mit wem sie es zu tun hat. Böse Hunde wä-ren ein Grund, den Zug zu nehmen. Oder einen Um-weg zu fahren.

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CAm Gübsensee die Zeit dehnenBei der Sturzenegg fällt der Hohlweg steil zum Güb-sensee ab. Hier sei Vorsicht angebracht, sagt Badrutt. Einmal habe das Velo gebockt und sie sei Kopf voran in die Wiese gefl ogen. Ein paar Meter weiter zeigt sie mir, woher die Holderblüten für ihren Sirup stammen. Schliesslich stehen wir auf der Staumauer des Güb-sensees, blicken über die Wasserfl äche, nochmals eine Steigerung der Schönheit des Morgens: «Was für eine Wohltat, dieser Arbeitsweg!» Es scheint, als ob sich die Zeit dehnt. Wir bleiben nur wenige Sekunden stehen, aber es ist wie Meditation.

Auch abends macht sie hier manchmal Halt. Ihre Söhne zeigten ihr einst einen kleinen Badeplatz: Trotz dem trüben Wasser eine wunderbare Erfrischung nach einem Arbeitstag mit vielen Besprechungen und Tele-fonaten, mit Konzepten und Programmen, Argumen-ten und Einwänden.

Nun begehen wir den Gübsenseeweg – Ursu-la schiebt das Velo noch immer. In der Nähe ist der Bauernhof, wo sie manchmal Eier bezieht. Wir hören Glockengebimmel. Dann ein schnell anschwellendes Brausen. Fast wie ein Geist fl iegt ein Neigezug heran und ist gleich wieder vorbei, zu schnell, um Teil unse-rer Welt zu sein. Im Gegenlicht zeigt sich nun das be-rühmte Sitterviadukt der Südostbahn. Wir stehen selbst auf einer Brücke. Aber man sieht immer nur diejenigen Brücken, auf denen man sich nicht selbst befi ndet. Ur-sula Badrutt kommt auf Jürg Conzett zu sprechen, den berühmten Brückenbauer, Bauingenieur und Buchau-tor («Landschaft und Kunstbauten: Ein persönliches In-ventar von Jürg Conzett»). Die meisten Ingenieurbau-ten hätten etwas Geheimnisvolles, das man nicht ohne weiteres verstehen könne, sagte er in einem Interview. Das gilt auch für das von 1908 bis 1910 entstandene Sit-terviadukt. Es ist die weitestgespannte und höchste Ei-senbahnbrücke der Schweiz: Imposante Betonpfeiler, die eine Steinkonstruktion vortäuschen, die Stahlkon-struktion in der Brückenmitte wirkt aus der Distanz fragil. Heute Morgen ist das Bauwerk vom Sonnenlicht umstrahlt, erscheint unwirklich, überirdisch fast.

Zurück in den AlltagAuf der anderen Seite des Sittertobels passieren wir den Lindenbaum, dessen Blüten Ursula für den Tee ver-wendet. Noch ist er winterlich kahl. Wir durchwan-dern ein ruhiges Stadtquartier. Hier trennen sich Ur-sulas alter Arbeitsweg zum «Tagblatt» und ihr neuer Ar-beitsweg ins Stadtzentrum. Wie ist das eigentlich, wenn man nach so vielen Jahren den Journalismus hinter sich lässt? Sie habe sich gar nie wirklich als Journalistin ge-fühlt, sagt sie. Aber sie habe die Arbeit beim «Tagblatt» sehr geliebt, nicht zuletzt wegen der engen Zusam-menarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern.

Nun hat sie das zum Haupttätigkeitsfeld gemacht, was sie schon immer parallel zur Arbeit als Journalis-tin betrieb: Sie engagiert sich für Ausstellungs- und Kulturprojekte («Hitz ond Brand», «Bauen im Dorf», «Schaukasten Herisau»), wirkt in der Ausserrhodischen Kulturstiftung mit, präsidiert die Schlesinger-Stiftung. Berufl ich sei sie eher «unehrgeizig» gewesen, habe nach dem Studium einen spannenden Auftrag fahren lassen, der ihr den Einstieg in die Museumsarbeit ermöglicht hätte. Sie habe sich damals auf die Kinder konzentriert

und nebenbei für die Zeitung geschrieben, sei so zum Journalismus gekommen: «Das passte gut zusammen und gefi el mir in der Vielheit.»

Fast acht Uhr. Ursula Badrutt steigt aufs Velo. Sie wird noch am umkämpften Party- und Kulturlo-kal Kugl vorbeifl iegen, an Bahnhofsindustriebauten, an Schrebergärten. Alles interessant und speziell, erst recht jetzt, im versöhnlichen Morgenlicht. Aber wir sind nicht auf einem Ausfl ug, dürfen keine Zeit mehr verplempern. Sie muss jetzt ins Büro, um sich auf die nächsten Termine vorzubereiten. Und ich mache mich an die Niederschrift. So ist das halt im Alltag. Der Weg ist nicht das Ziel, nicht einmal heute. Aber er ist Beru-higung und Trost. Wie eine Umarmung. Der Arbeits-weg wird unterschätzt, das weiss ich jetzt. Das Glück liegt im guten Anfang und Ende, im Velosattel oder halt in den zügigen Schritten hin und zurück.

Hanspeter Spörri, 1953, ist Journalist und Moderator.

Tag 2, 09.03.2012 12:29:20Feldkirch, Km 55, Sonne mit Bise, 10.5 Grad.Nach Couchsurfi ng in Marbach schönste früh-frühlingshafte Rietlandschaft im Rheintal. Die dreckverschmierten Velos von gestern rollen heute rund.

09.03.2012 21:31:21Ankunft in Salzburg nach vier Stunden Zug durch Arlberg und Kufstein. Zwanzig Franken pro Velo investiert und viele Höhenmeter, Minustemperaturen und Streusalzablagerun-gen vermieden.

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An der Ecke Linsebühlstrasse/Sägegässlein betritt man das Geschäft «Velo Pfiffner», das seit über fünfzig Jah-ren die Traditionsadresse für Lauf-, Zwei-und Dreirä-der ist. Bunte, glänzende Roller stehen im Eingangs-raum des Geschäftes; ein Schild weist zur Werkstatt. Auf dem Weg dorthin eröffnen sich einem immer mehr Räume – das Geschäft erstreckt sich über fünf Häuser – dicht bestückt mit einer riesigen Auswahl an Zweirä-dern, so dass einem die Augen übergehen. Und dann steht sie plötzlich da: klein, ruhig, zurückhaltend. «Da bin ich, ich bin die Anna», sagt sie freundlich lächelnd. Sie hat einen halblangen, braunblonden Pagenkopf mit Pony über der energischen Nase. Sie trägt Jeans, ein mit Sternchen bedrucktes Kapuzen-Sweatshirt unter der Outdoor-Jacke und schwarze Turnschuhe. Klei-dung muss für sie praktisch sein.

Ohne ScheuVon dem Inhaber Bruno Pfiffner ist Anna wohl das einzige Kind, das später in seine Fussstapfen treten wird. Ihre jüngere Schwester ist künstlerisch veranlagt und der Bruder hat eine Elektrikerlehre abgeschlos-sen. Anna hingegen interessiert sich für Handwerk und Technik. Sie hat keine Angst, sich dreckig zu machen und scheut das Velofahren nicht. Im Gegenteil, sie sei schon früh auf das Velo gesetzt worden und hätte vie-le Familienausflüge mitgemacht. Auch als Velomecha-nikerin muss sie nach den Reparaturen Probefahrten machen, um zu prüfen, ob alles funktioniert. Das ist nicht ganz risikofrei, aber als Mechanikerin trägt sie Verantwortung und kann es sich nicht leisten, fahrläs-sig zu arbeiten. Bei der Bezeichnung Velomechanike-rin verzieht Anna die Mundwinkel und korrigiert: «Ich bin Zweiradmechanikerin; das heisst, ich mache eine Lehre nicht nur für Velos, sondern auch für Roller bis fünfzig Kubik.»

Gegen eine Männerfront durchgesetztWenn ihr etwas nicht passt, sagt sie es. Da ist sie nicht schüchtern. Gelernt habe sie das auf dem Bau, wo sie sich gegen eine sture Männerfront behaupten muss-te. Wenn die Bauarbeiter sie angingen mit: «He, Fräu-lein, das kannst du nicht», konterte sie: «Nix Fräulein, Fräulein gibt es schon lange nicht mehr. Gewöhnt euch dran, es kommen bald noch mehr Frauen, die auf dem Bau schaffen.» Die selbstbewusste junge Frau hat sich auf dem Bau durchgesetzt und die vierjährige Lehre als Spengler-Sanitärinstallateurin inzwischen abgeschlos-sen. «Ich wollte schon vorher bei meinem Vater anfan-gen, aber er riet mir, erst etwas anderes zu lernen, da-mit ich anderes sehe und mir dann sicher bin.» Nach der Lehre war sie sich sicher.

Tüfteln bis es funktioniertDie 21-jährige Anna Pfiffner macht eine Lehre als Zweiradmechanikerin.

Die Idee, das Geschäft ihres Vaters einst weiterzuführen, schwirrt ihr zwar durch den Kopf, das hat aber noch ein paar Jahre Zeit.

von Anjana Bhagwati

Ihre Erfahrungen auf dem Bau hielten sie nicht davon ab, wieder einen Beruf in einer typischen Män-nerdomäne zu ergreifen. Die Mechaniker im Betrieb des Vaters fanden das eine gute Idee. Anna begann 2011 die Ausbildung zur Zweiradmechanikerin direkt im zweiten Lehrjahr. Nach nur einem halben Jahr hat sie die Zwischenprüfung als Zweitbeste abgeschlossen.

Lieber Judo als BallettAnna Pfiffner mag den Kontakt zu den Kunden und be-rät sie gern. Ihr Steckenpferd ist es, alte Töffs und Velos wieder in Stand zu setzen, vor allem für jene, die be-sonders an ihren Drahteseln hängen. Ihr war früh klar, dass sie einen handwerklichen Beruf ausüben möchte. Sie tüftelt und probiert gern aus. «Wenn mich etwas in-teressiert, dann muss ich verstehen, wie es funktioniert. Vorher gebe ich keine Ruhe.» Das habe sich schon in ihrer Kindheit gezeigt. Sie hat es nicht gern, Dinge an-gefangen stehen zu lassen. Obwohl – dies ist ihr nicht immer gelungen. Als Kind versuchte sie sich im Kla-vier- oder Geigenspiel. «Irgendwann fand ich, das ge-fällt mir nicht mehr, dieses viele Lernen und Üben.» Im Sport setzt sie heute lieber auf Judo als auf Ballett, das sie als Sechsjährige mal ausprobiert hat. Diese Exkur-se in die klassische Tanz- und Musikwelt hinterliessen keine Spuren: Anna tanzt nicht gern und hört lieber Radio als Klassik. Etwas Musisches hat sie dennoch: Sie zeichnet und sie schreibt Gedichte.

Zu allem bereitIm Frühling sind es sechzig Jahre, seit Annas Grossva-ter Velo Pfiffner gegründet hat. Angesprochen auf die Nachfolge, reagiert sie zurückhaltend. Ihr Vater fän-de es sicher schön, aber im Moment sei es kein The-ma. Anna will jetzt erst einmal die Lehre absolvieren und dann schaut sie, ob sie in das Geschäft einsteigen möchte. Sie habe es schon irgendwie im Hinterkopf, aber wenn, dann erst in ein paar Jahren.

Anna Pfiffner hat Mut und Kraft, das durchzuzie-hen, was sie sich vorgenommen hat. Sie ist aufgeweckt, gewinnend in ihrer Art und weiss, was sie will. Das gibt ihr eine natürliche Autorität und innere Sicher-heit. Bisher hat sich Anna immer im Beruf durchge-setzt. Man wisse nie, was die Zukunft bringe. Irgend-was passe dann schon. «Ich bin zu allem bereit!»

Anjana Bhagwati, 1966, ist freie Journalistin und unterrichtet Fremdsprachen.

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Saiten: Gehören Sie zu den Hardcore-Velofahrern, die jahrein jahraus mit dem Velo unterwegs sind, selbst wenn es stürmt und schneit?Daniel de Stefani: Nicht mehr. Früher, als ich noch in der Stadt wohnte, war das anders. Heute lebe ich mit meiner Familie in Häggenschwil und arbeite oben am Rosenberg. Zwar fahre ich, so oft es geht, mit dem Velo zur Arbeit, steige bei schlechtem Wetter aber auch ger-ne ins Postauto. Als Schaden-Inspektor bei einer Ver-sicherung mit Kunden in der ganzen Deutschschweiz bin ich aber gezwungen, manchmal mit dem Auto un-terwegs zu sein.

Sie besitzen ein Auto?Ja. Es ginge auch ohne, aber es wäre schwierig: den Einkauf erledigen, mit den Buben zum Arzt und so weiter wäre ohne Auto mühselig. Ich verteufle das Auto nicht. Wenn man es sinnvoll einsetzt, hat es seine Vorteile. Das Auto ist für unsere Familie aber nur eine Ergänzung, denn wir nutzen primär die öffentlichen Verkehrsmittel und den Langsamverkehr.

Wie ist ein überzeugter Autofahrer dazu zu bringen, ab und zu auch das Velo zu benutzen?Das ist sehr schwierig. Ich gehe mit meiner Einstellung nicht missionieren, aber da bestünde ein enormes Po-tential. Es gibt viele Leute, die wohnen und arbeiten in der Stadt oder der näheren Umgebung und fahren trotzdem mit dem Auto zur Arbeit. Darunter gäbe es einige, die gut aufs Auto verzichten oder zumindest ihre Mobilitätsform anpassen könnten. Aber das sitzt tief drin. Zweimal umsteigen ist einigen zu viel Aufwand.

Wenn sich jemand für das Auto als Hauptverkehrs-mittel entschieden hat, ist es demnach sehr schwie-rig, ein Umdenken zu bewirken. Die grösste Hemmschwelle zum Umsteigen aufs Velo ist die Zeit. Die Leute wissen, dass sie mit dem Auto für eine bestimmte Strecke fünf, mit dem Velo oder dem öffentlichen Verkehr aber zwanzig Minuten brau-chen. Diese Diskrepanz ist nicht mehr tolerierbar. Das macht mich nachdenklich. Klar, man ist eine Viertel-stunde früher zu Hause, hat Zeit für anderes. Aber wo-für denn? Ich zum Beispiel brauche für meinen Ar-beitsweg mit dem Auto zehn Minuten, mit dem Velo – inklusive anziehen, fahren, umziehen und duschen – fast eine Dreiviertelstunde. Doch für mich ist das Le-bensqualität. Wenn ich am Morgen ins Büro komme, bin ich «durchgelüftet», habe bereits einen Sonnenauf-gang und den Alpstein gesehen; ausserdem tut mir die Bewegung gut. Ich würde mir einen bewussteren Um-gang mit dem eigenen Mobilitätsverhalten wünschen.

Die Stadt ist das Kerngebiet von Pro Velo Region St.Gallen. Wie velofreundlich sind die verantwortlichen Behörden? Wir spüren bei den Behörden den Willen, die Infra-struktur für den Langsamverkehr mittelfristig zu ver-bessern. Den zuständigen Stellen fehlen dabei aber die Visionen – und das Tempo bei der Umsetzung konkre-ter Massnahmen könnte auch höher sein. Auch wird an die Bedürfnisse der Velofahrerinnen und Velofahrer oft spät oder gar nicht gedacht. Wir sehen das auch bei der bewachten Velostation, die im Untergeschoss der Fachhochschule am Bahnhof ge-plant ist. Das ist an und für sich gutes Projekt, aber die Station befindet sich auf der Nordseite. Der grosse An-teil des Langsamverkehrs spielt sich jedoch im Süden auf der Bahnhofplatzseite ab. Von der Südseite her wird man die Velostation fahrend nicht erreichen können. Man wird gezwungen sein, das Velo über eine Rampe durch die Unterführung beim Gaiserbahnhof zu schie-ben. Die Stadt sagt, dass dies kein Nachteil sein müsse, ich bin aber der Meinung, dass die Velostation verges-sen geht, wenn sie nicht direkt erreicht werden kann. Wo steht St.Gallen bezüglich Velofreundlichkeit auf einer Skala von eins bis zehn (eins gleich Velohölle, zehn gleich Velohimmel)?Zwischen vier und fünf, also mit einem grossen Poten-tial gegen oben.

Für den Rosenberg war vor zwei Jahren ein Velolift im Gespräch, den Sie befürwortet haben.Im norwegischen Trondheim gibt es einen solchen Lift seit 1993. Er besteht aus einem ins Trottoir eingelasse-nen Kabelzug, der von einem Elektromotor angetrie-ben wird. Um mit dem Velo den Hügel hinaufgezogen zu werden, genügt es, einen Fuss auf den in einer Me-tallschiene versenkten Transporthaken zu stellen. Pro Velo hat angeregt, diese Idee auch für St.Gallen zu prü-fen, doch bei der Stadt hatte man Bedenken bezüglich der Wartungsintensität und der Akzeptanz. Ausserdem spreche auch die zunehmende Verbreitung von E-Bikes dagegen. Ich kann diese Argumente verstehen, wür-de mir aber wünschen, dass vermehrt solche Visionen aufgenommen und weiterverfolgt würden.

Was halten denn Sie von E-Bikes?Grundsätzlich finde ich E-Bikes gut, weil sie die Leute aufs Velo bringen. E-Bikes sind aber nichts für ungeüb-te Velofahrer, weil man damit viel schneller unterwegs ist. Für die Energiestadt St.Gallen wären sie eine gute Sache. Aber auch diesbezüglich fehlt der Stadt eine Vision: Ich denke da zum Beispiel an E-Bike-Sharing.

«Ich verteufle das Auto nicht»Daniel de Stefani hasst weder Autos noch missioniert er übereifrig für den Drahtesel.

Im Gespräch mahnt der Präsident von Pro Velo St.Gallen jedoch mangelnde Visionen und die Langsamkeit der Behörden an – und er spricht über die Idee von E-Bike-Sharing.

von Christina Genova

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Tag 4, 11.03.2012 18:36:00Bischofshofen, Km 120, Dauerregen, 3,5 Grad.Heute erstmals das Limit unserer Ausrüstungerfahren. Unter den Schuhüberzügen sam-melt sich nicht nur Kondenswasser. Die Füssetriefen und sind klamm. Auch die Goretex-Regenjacke hält an exponierten Stellen (Arme)nicht. Zum Glück gibt es im Hotel eine Saunaund wir vergessen schnell.

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iIn der Innenstadt, bei der Uni, den Bahnhöfen undden Quartierzentren könnten den St.Gallerinnen undSt.Gallern E-Bikes zur Verfügung stehen. Entsprechen-de Projektideen existieren.

Das Volk hat mit dem Ja zum Reglement für einenachhaltige Verkehrsentwicklung vor zwei Jahren einklares Signal gegeben.Genau. Dabei geht es darum, den künftigen Mehrver-kehr mit ÖV und Langsamverkehr aufzufangen. Anstattutopische Projekte wie die Südspange, also eine Süd-umfahrung der Stadt St.Gallen, voranzutreiben, sollenIdeen erarbeitet werden, den Langsamverkehr und ÖVin unserer Agglomeration attraktiver zu machen.

Woran denken Sie dabei?Wichtig wäre es, die Ost-West-Traverse, die von derKlinik Stephanshorn bis zur AFG-Arena reicht, alseigentliche Veloroute auszubauen. Diesen Abschnittendlich durchgehend zu signalisieren, sicher auszu-bauen und das Velo an neural-gischen Punkten zu priorisieren,ist längst überfällig. Weiter wäreeine Mitbenützung der Busspu-ren wünschenswert. In St.Gallenist dies nicht gestattet, in Städtenwie Schaffhausen, Winterthuroder Bern jedoch eine Selbst-verständlichkeit. Ich sehe ein,dass es nicht überall möglich ist,zum Beispiel dort, wo die Stei-gung wie bei der Teufenerstras-se Richtung Riethüsli zu gross ist,und die Velofahrer für den Busein Hindernis darstellen wür-den. Im Moment gibt es da abernichts zu diskutieren. Manchmalkönnen wir über die strikte Ab-lehnungshaltung nur staunen.

Seit etwa einem Jahr gibt esin der Stadt ein ProjektteamLangsamverkehr.Das AgglomerationsprogrammSt.Gallen/Arbon–Rorschachwar dafür ausschlaggebend. Dabei geht es um Bundes-gelder für die Entwicklung der Agglomerationen. Voretwa vier Jahren hat der Kanton beim Bund eine ersteFassung eingereicht. Weil dabei der Langsamverkehrmehr oder weniger vergessen ging, wurde sie als knappgenügend beurteilt. Man hat daraufhin nachgebessertund es wurde eine Schwachstellen-Analyse für die gan-ze Region durchgeführt. Für die Stadt wurden 150 fürsVelo heikle Stellen aufgelistet sowie diverse Lücken imNetz festgestellt. Im Projektteam Langsamverkehr, dasauf drei Jahre befristet ist, überprüfen wir nun dieseListe unter Federführung des städtischen Tiefbauamteszusammen mit einem Ingenieurbüro, der Stadtpolizeiund dem VCS. An gemeinsamen Sitzungen gehen wirdie Stadt Quartier für Quartier von Osten nach Westendurch und suchen nach Lösungen. Bereits besprochenwurden die Quartiere Achseln, Neudorf und Heilig-kreuz. Der Austausch funktioniert sehr gut, aber bei derUmsetzung passiert leider noch zu wenig. In den zehn

Jahren, in denen ich mich für den Langsamverkehr en-gagiere, hat sich unsere Position jedoch stark verbessert.Heute werden wir angehört, zu Sitzungen eingeladenund unsere Ideen werden aufgenommen.

Ich erlebe Sie als sehr konsensorientiert.Wir müssen immer Lösungen parat haben. Die Velo-lobby ist relativ klein, wir haben zwischen zwei- unddreihundert Mitglieder. Wenn wir in der Velopolitikbei jedem unserer Anliegen auf die Barrikaden gingen,setzten wir dadurch nur unsere wertvollen Kontakte zuden Gremien bei Stadt und Kanton aufs Spiel. Wir ha-ben aber auch schon ausgerufen. Zum Beispiel, als manbeim «Leopard» an der St.Leonhardstrasse den Radwegauf dem Trottoir viel zu schmal gebaut hat. Die Blu-menrabatten und die Bäume vor dem Gebäude wa-ren wichtiger als ein sicherer Veloweg. In einer Nacht-und Nebelaktion musste man den Veloweg entspre-chend korrigieren. Wenn wir, wie in besagter Situation,auf taube Ohren stossen und der Dialog keine Früchte

trägt, scheuen wir den Gang andie Öffentlichkeit nicht. Primärstreben wir aber gute Lösungenim Dialog mit den verantwortli-chen Behörden an.

Was könnten wir von anderenStädten bezüglich der Velo-Infrastruktur lernen?Zürich, Bern oder Basel habeneine sehr gute Infrastruktur fürVelofahrer. Die sind viel weiterals St.Gallen. Winterthur, Burg-dorf und Bern sind gar eigentli-che Velostädte, wo die Velokul-tur gepflegt wird und die Velo-fahrer eine starke Lobby haben.Von den kreativen und konse-quenten Konzepten dieser Städ-te könnte sich St.Gallen eineScheibe abschneiden.

Was wünschen Sie sich sonstfür die Zukunft der Velofahrer?Eine Sache liegt mir noch am

Herzen: Velofahrer im Stadtverkehr haben nicht denbesten Ruf. Zwar verhalten sich die meisten korrekt,aber es gibt schwarze Schafe, die weder ein Rotlicht,eine Sicherheitslinie, noch andere Verkehrsregeln be-achten. Damit wir Velofahrer kein «Imageproblem» be-kommen, wünsche ich mir, dass diesbezüglich ein Um-denken stattfindet – nicht zuletzt, weil wir auch Vor-bilder für unsere Kinder sind.

Christina Genova, 1976, ist Journalistin und Historikerin.

Tag 5, 12.03.2012 19:46:24Bad Gastein, Km 170, leichter Regen,mehrheitlich trocken, 9 Grad.Wir zu früh oder die Langlaufenden zu spät?Ein irritierendes Nebeneinander. UnsereSpur ist sumpfig, wenn überhaupt schneefrei.Je näher wir den Winterkurgästen kommen,desto absurder erscheint uns unsere Etappe.

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Für viele Passanten war der Mann mit der wilden Mäh-ne auf seinen verrückten Velos eine Attraktion: Das eine wackelte und war hochbeweglich, das nächste war niedlich und zerbrach fast unter dem Fahrer, ein drit-tes war hochgesattelt und überragte selbst Lieferwagen. Und eindrücklich war: Der Fahrer lenkte mit akroba-tischem Geschick und war aussergewöhnlich gekleidet, einmal farbig und frech wie ein französischer Filmstar aus den Sechzigern, dann stilvoll in schwarz-weissem Anzug mit steifem Hut. Wer war dieser Mensch auf Rä-dern und wie kam er zu seinen Velo-Schätzen?

Die Suche führt zu Fino Gabathuler, die als enge Bekannte das Leben von Martin Richard genau kennt. Sie erzählt: «Martin Richard hat seine Velos in der Wohnung an der Ilgenstrasse selbst entworfen. Seine Küche war ein richtiges Atelier. Er sägte aus alten Mi-litärvelos die Teile zu, nächtelang, von blossem Auge und ohne Metermass. Dann ging er damit in die Me-tallwerkstatt von Herrn Eisele im Lachen-Quartier und legte ihm die Teile hin, damit dieser alles zusammen-schweissen konnte. Martin blieb meist dort und sagte, so und so muss es sein.»

Die Accessoires für seine Velos fand Martin Ri-chard im Brockenhaus St.Gallen. Dort kannte man ihn gut. Er wählte Figürchen, Puppen und besondere Lam-pen aus und durfte sie als einziger auch wieder zu-rückbringen, wenn sie nicht zu den Velos passten. Der unkonventionelle Radfahrer weckte auch das Interesse der Polizei, denn sein Hochrad hatte keine Bremsen. Richard musste also vorausschauen und zum Anhalten rechtzeitig vom Hochsitz abspringen. Zum Aufsteigen brauchte er zwei Tritte. Und Richard liebte den über-raschenden Auftritt in der Ö� entlichkeit: Er klopfte vom Hochrad auf das Dach eines VBSG-Busses und sorgte für Heiterkeit unter den Fahrgästen. Aber weil Martin Richard kommunikativ war und wegen seiner

«Da bin ich und da ist Kunst daheim»Der 2001 verstorbene Martin Richard war für viele ein Rätsel – meist auf Rädern.

Heute wäre der Mann wohl ein Star der St.Galler Velo-Bewegung. Eine Spurensuche.

von Daniel Kehl

Räder von vielen Menschen angesprochen wurde, fand er auch mit der Polizei eine Lösung für seine nicht im-mer ganz legalen Verkehrsmittel. Richards Freund und Lehrerkollege Fred Kurer erinnert sich: «Martin hatte eine Liebe zur Mechanik, er war stolz auf sein eigenes Tun. – Und s’Züüg hät verhebed, das hat wohl auch die Polizei überzeugt.»

UNGLAUBLICHE SPIELLUSTJedes der Velos bekam einen eigenen Namen: Hunsga, Gambolo, Klaschiz, Schizo, Schnäga, Phaega, Gamp-lo – das sind einige der 22 Velonamen, die besonderen Bau, Antrieb oder unterschiedliche Fahrweise anklin-gen lassen. «Martin Richard hatte eine unglaubliche Spiellust, einen richtigen Spieltrieb», sagt Fred Kurer. Er gestaltete alles neu, baute auch sein Auto – «einen billigen Japaner» – selber um. Er klebte kleine Toten-köpfe und Schrumpfköpfe aufs Armaturenbrett. Weil er auch noch einen Raben auf die Windschutzschei-be setzte, gab es wieder Ärger mit der Polizei und er musste einiges ändern. Fino Gabathuler berichtet, wie Richard ausziehbare Kerzenständer an die Türen mon-tierte und mit brennenden Kerzen losfuhr. Den Schalt-hebel habe er abgesägt und neu eingesetzt, einen eige-nen Tempomaten eingebaut und statt einer hässlichen Autohupe erklangen bei ihm Melodien. Auf die Fra-gen der Polizisten, warum er denn das alles veranstalte, habe Richard geantwortet: «Ich hatte keine Kindheit, ich muss das Spielerische jetzt leben.»

IMMER AN DIE JUNGEN GEGLAUBTSein Geburtsjahr ist unklar, 1942 oder ein Jahr später. Richard wusste es nicht genau, seine Mutter hatte ihn nach der Geburt weggegeben. «Ich bin auf dem Mist-stock der Erde zur Welt gekommen», kommentierte er seinen Lebensstart. Die ersten Jahre lebte er in einem Kinderheim. Mit sieben kam er zu einer Pfl egefamilie, die ihn streng erzog, aber immerhin sein musikalisches Talent erkannte und förderte. Mit fünfzehn spielte er bereits Beethovens erstes Klavierkonzert mit dem Stadt-orchester Winterthur. Nach dem Studium und mit ei-nem Klavierdiplom kam er nach St.Gallen an die Mu-sikschule, wo er die Konzertmeisterin des Sinfonie-Or-chesters kennenlernte, heiratete und mit ihr zusammen einen Sohn hatte. 1978 trennte sich das Paar. 1984 starb der zehnjährige Sohn Simon an einem schnell wach-senden Hirntumor. Richard habe in jener Zeit unzäh-lige Bilder gemalt, die vom Abschied geprägt waren, erinnert sich Fino Gabathuler. «Am meisten liebte er den Tod, die Liebe und die Poesie. Er hat viel gearbei-tet, um das Schicksal anzunehmen.»

Martin Richard arbeitete später als Klavierlehrer in der Kanti am Burggraben in St.Gallen. Sein Kol-

Tag 6, 13.03.2012 19:44:16Spittal an der Drau, Km 220, blauer Himmel, Rückenwind, 12-20 Grad.Autoverlad mit Velo im Tauerntunnel. Alpen-südseite wie aus dem Bilderbuch. Downhill zwölf Prozent. Erste Panne. Kette verklemmt, bei Befreiung gleichzeitig Velos entschlammt, Bremsen nachgestellt und Ketten geölt. Erst-mals geschenkte Powergels verzehrt; weitere für echte Notfälle reserviert.

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mlege Fred Kurer erinnert sich daran, wie Richard in den Gängen manchmal Kollegen nicht grüsste, weil er so vertieft war in seine eigenen Gedanken. Er habe auch kein grosses Interesse an Sitzungen und Vorschrif-ten gehabt. Aber man habe ihm das nachgesehen. Die Kantonsschule sei «ein bunter Garten» gewesen, Rek-tor Strasser schätzte aussergewöhnliche Menschen wie Martin Richard, er habe auch dessen pädagogisches Geschick und das echte Interesse an jungen Menschen erkannt. «Martin Richard hat an die jungen Leute ge-glaubt, er gab ihnen eine Lebensschule mit.»

CHÄSCHÜECHLI STATT UNTERRICHTLehrer Richard hatte an der Kanti eher ein Wohn- als ein Musikzimmer: Neben dem Klavier stand eine Couch. Ein persönlich gestalteter Lebensraum sei das gewesen. Fino Gabathuler teilt diese Einschätzung: «Der Raum war vollgepfl astert mit Bildern und voll von persönlichen Gegenständen.» Richard habe einfach ein gutes Verhältnis zu den Schülern gepfl egt. Manche hätten bei ihm ihr Herz ausgeschüttet. Dann habe er ihnen in einem Öfeli im Musikzimmer Chäschüechli gebacken statt weiter zu unterrichten. Das könnte an-biedernd wirken oder geradezu rebellisch. Für die Be-kannte von Martin Richard zeigt es seinen Charakter: Grenzen waren ihm nicht wichtig. «Er touchierte an-derer Leute Grenzen, aber das richtete sich nicht ge-gen sie», sagt Fino Gabathuler. Martin Richard war im Übrigen korrekt und holte ausgefallene Stunden am Samstagmorgen nach.

Gelegentlich gab es wegen seines Autos einen Aufl auf bei der Kanti: Es war nicht nur mit eigenen Gedichten beschrieben. Manchmal setzte Richard auch ein Skelett auf den Beifahrersitz. Oder er fuhr mit ei-nem Arm, der aus dem Ko� erraum ragte, durch die Stadt. Reine Provokation, oder eine tiefere Botschaft? Fred Kurer glaubt, dass Richard eine ausgeprägte Ei-genwahrnehmung hatte, dass er aber immer auch zei-gen wollte: «Da bin ich und da ist Kunst daheim.» In Erinnerung sind Martin Richards Klavierabende auf der Studiobühne des Theaters St.Gallen, an denen er Eigenkompositionen, Werke von Chopin und rus-sischen Komponisten spielte. Fred Kurer kommt ins Schwärmen: «Diese Abende waren ein Jahreshöhe-punkt, genial, voller Überraschungen; man lachte Trä-nen. Am Klavier war Richard ein absolut eigensinniger Interpret, Chopin spielte er zunächst allegro, wechsel-te dann aber einfach ins Prestissimo. Diese Freiheit hat er sich herausgenommen.» Das Programm schien im-provisiert, war aber minutiös vorbereitet. Plötzlich hat Richard eigene Balladen gelesen oder er drehte eine Runde mit dem Velo auf der Bühne, dann verschwand er hinter dem Klavier und tauchte als Zauberkünstler auf. Kurer: «Er war ein Universalgenie und ein schrä-ger, bunter Vogel.» Richard habe die Konventionen ge-brochen; er gab eine Zugabe von fünfzehn Minuten, stoppte mittendrin mit den Worten «so, jetzt habe ich Durst» und ging von der Bühne.

IMMER IN BEWEGUNGIm März 2001 starb Martin Richard am gleichen ag-gressiven Hirntumor wie sein Sohn Simon siebzehn Jahre zuvor. Erste Störungen waren im September 2000 aufgetreten. Seinen traditionellen und beliebten Abend

auf der Studiobühne unter dem Titel «Seelen der Geis-ter», an dem er zusammen mit einem Skelett auftreten wollte, musste er im November 2000 absagen, da er be-reits nicht mehr Klavier spielen konnte. Im Januar irrte er am Wochenende in den Gängen der Schule herum. Lange vermutete man, Martin Richard leide an einer psychischen Krankheit, und behandelte ihn entspre-chend. Schliesslich wurde der unheilbare Hirntumor entdeckt. Fino Gabathuler erinnert sich daran, dass Ri-chard sich nicht gegen die Diagnose aufl ehnte. Er sei im Reinen mit sich gewesen.Da die gesetzlichen Erben kein Interesse am künstleri-schen Nachlass von Martin Richard hatten, suchte Fino Gabathuler zusammen mit dem Arzt Thomas Sonder-egger einen Platz für die Velos, Bilder und Objekte des Verstorbenen. Man ho� te, dass ein Velomuseum im Aargau die einzigartigen Fahrräder ausstellen wür-de, doch dort bestand kein Interesse daran. Schliess-lich wurde ein Grossteil der Velos in einem Stall in Sa-lez eingelagert. Die Sommerhitze und die Winterkälte setzten den Velos arg zu, vor allem lösten sich wegen der grossen Temperaturunterschiede die vielen kleinen Dekorationen vom Metall ab, wo sie von Martin Ri-chard am liebsten mit Sekundenleim angeklebt worden waren. Heute lagern die Velos in einem Magazin des Brockenhauses St.Gallen. Dort hat man Martin Richard als guten und aussergewöhnlichen Kunden in Erinne-rung. Im Rahmen des Umbaus des Katharinenklosters ist sogar ein Schaufenster geplant, in dem einige der Ve-los dauerhaft und unter optimalen Bedingungen ausge-stellt werden sollen. Seinen Flügel hatte Martin Richard der Pädagogischen Hochschule St.Gallen vermacht. Im Jahr 2010 fand dort zu seinem Andenken eine grosse Ausstellung statt, an der neben den Velos auch Installa-tionen und biografi sches Material ausgestellt wurden, Farbbilder, persönliche Notizen und Karikaturen. Aus-serdem wurden an der Vernissage Kompositionen und Texte von Martin Richard aufgeführt.

Fred Kurer fragt sich heute, woher Martin Ri-chard die Zeit hatte, um so viele Sachen unter einen Hut zu bringen. «Musik, Zauberei, das muss man doch üben!» Neben Richard habe er sich immer ein we-nig als Schmalspur-Mensch gefühlt. Einmal traf er ihn zufällig in Zürich. Einkehren? «Da hatte er kei-ne Zeit dafür, er war on the move, immer on the move.» Fino Gabathuler sagt: «Bis zum Schluss be-hielt Martin Richard immer ein Lächeln für das Le-ben. Er fand Kraft in der schöpferischen Tätigkeit. Und er konnte unglaublich lachen, bis ins Makabere. Er war ein lachender Clown, der weint. Es war ein La-chen, das ins Weinen kippen konnte, und umgekehrt.»

Daniel Kehl, 1962, ist Lehrer und St.Galler Stadtparlamentarier.

Tag 8, 15.03.2012 21:05:07Travisio, Km 300, Nachtfrost, tagsüber sonnig, 15 Grad. Steilansteigender Grenzübertritt nach Italien. Ciclovia-Alpe-Adria-Radweg. Beim Kirchen-wirt: Après-Ski, wir im Velodress, die anderen in Moonboots. Unsere Velos verbringen die Nacht im Skiraum des Hotels Triest.

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Ein harter Sport für GentlemenAn Ostern wird in St.Gallen seit zwei Jahren Bikepolo gespielt. Auch in diesem Frühjahr

fährt wieder mindestens ein Team an die Schweizermeisterschaften. Johannes Stieger besuchte zwei Trainings in einem schimmligen Keller unter dem Güterbahnhof.

Es beginnt im Sommer 2010. Das Hoch des Jahrzehnts heizt den Asphalt auf. In St.Gallen wird seit Ostern Velopolo gespielt: Vor dem Schulhaus Blumenau ja-gen auf dem Hartplatz Woche für Woche sechs Velo-fahrer einem Gummiball hinterher. Ihr Ziel ist es, den Ball mittels Schläger in ein kleines Tor zu pfeffern. In den vergangenen zwei Jahren ist die Szene gewach-sen, sind die Ambitionen grösser, das Spiel härter und die Ausrüstung professioneller geworden. Gut zwanzig Spieler – bis auf eine Ausnahme sind es nach wie vor Männer – bilden mittlerweile den Kern der St.Galler Bikepoloszene.

An einem kühlen Mittwochabend im März steht Steff mit einer selbstgedrehten Zigarette in der Werk-statt der Veloflicki. Das leuchtend-rote Haus, die Homebase vieler hiesiger Downhill-Biker, klebt am südlichen Hügel über der Wassergasse; nördlich steht der neueste Bau der Raiffeisen-Bank, östlich und süd-lich werfen die Neubauten des Hotels Einstein ihre Schatten. Seit dem Abbruch des St.Leonhardhauses im Mai 2002 für das Bundesverwaltungsgericht, das dann bekannterweise einige hundert Meter nordwestlicher gebaut wurde, führt Steff seinen Laden in einer Lie-genschaft der Stadt; mitten in der Aufwertungszone Nummer eins der letzten Jahre. Angefangen hat er mit dem Veloflicken ganz in der Nähe; in der Mühlenen-schlucht vis-à-vis des ehemaligen Kultur-Tunnels Her-mannstollen.

SzEnE trotz VElounfrEundlichkEit

St.Gallen kann auch mit viel gutem Willen nicht als ausgesprochene Velostadt bezeichnet werden: Abends stehen nur wenige Räder vor den Bars und Lokalen. Tagsüber trifft man an Kreuzungen immer wieder die-selben Fahrerinnen und Fahrer. Und je nachdem, wo man zuhause ist: Der Arbeitsweg kann sich mit dem Velo derart verkürzen, dass sich der städtische Raum zwischen Wohnungstür und Büro auf wahrgenommene zwei Minuten reduziert. Da geht man lieber zu Fuss.

Aber auch mit den unübersichtlichen Strassenver-hältnissen, den launigen Bemühungen der Verwaltung, St.Gallen attraktiver fürs Velo zu machen und dem en-gen Tal, das nur in eine Richtung ebene Strassen zulässt, hat sich über die Jahre neben den Genussradlern und E-Bike-Rasern so etwas wie eine subkulturelle Velosze-ne entwickelt: die Downhiller, die abends die Hügel runterschiessen, von der Waldegg, vom Peter und Paul und weiter östlich vom Fünfländerblick; die Veloku-riere und die Velomechaniker, die bei der Projektwerk-statt im alten Güterbahnhof und an anderen alternati-

ven Orten arbeiten. Seit zwei Jahren treffen sich Leute aus all diesen Grüppchen, um einmal die Woche Bike-polo zu spielen.

GEhEimE klinGElDiese Szene führt mitunter denselben Kampf, den die Kulturszene lange ebenfalls ausgefochten hat: jenen nach eigenen Räumen. – Und die werden nicht nur in der Stadt enger, sondern auch im Wald. Das Begehren des Vereins Funpark, einen Downhill-Parcour bei der Waldegg anzulegen, liegt nach wie vor in der Warte-schlaufe, da sich der WWF mit Einsprachen querstellt. Mitte März hat sich die Stimmung jedoch verbessert, der WWF signalisierte Entgegenkommen. Aber trotz-dem: Steff will nicht, dass zu viel darüber geschrieben wird, zu wacklig schätzt er die Situation ein. Zu fest liegt ihm das Projekt am Herzen; er und seine Freunde warten nur darauf, die Schaufel zu packen, in den Wald zu gehen, um Sprünge, Kurven und Wege anzulegen.

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Tag 10, 17.03.2012 20:37:32Udine, Km 405, dunstig, leichter Gegenwind,16,5 Grad.Heute durchgehend auf der SS 13 unterwegs.Die weissen Seitenlinen werden als Velospurverkauft. Die friaulischen Fahrzeuglenken-den sind es sich gewohnt und verzichten aufakustische Gewohnheiten. Mit der 115 Dezibel-Druckluftventilhupe im Anschlag nehmenauch wir es gelassen.

Tag 9, 16.03.2012 20:57:27Venzone, Km 365, schön und windig, 15 Grad.Der schönste und aufregendste Teil des Alpe-Adria-Radweges. Stockdunkle Tunnels mitEisflächen und unerwartete Baustellen ohneDurchkommen. Sturzfrei im 1976 geschüttel-ten Friaul angekommen.

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zDie Velofl icki ist gerammelt voll. Vollgefederte

Hightech-Boliden schmiegen sich an ältere Semes-ter, dazwischen Citybikes. Die ersten Sonnenstrah-len treiben die Velofahrerinnen und Velofahrer zum Frühlingsservice ihres Fahrrads; Ste� hat alle Hände voll zu tun. Beim Eingang steht sein eigenes Rad. Es hat eine einzige kleine Übersetzung, einen Bremshe-bel, der gleichzeitig beide Räder greift, die Speichen sind mit Kunststo� scheiben geschützt. Ste� packt sei-nen Poloschläger in den Rucksack, setzt den Helm auf, schliesst den Laden ab und buckelt sein Rad die Trep-pe runter. An den Rändern des Roten Platzes steigt er auf und fährt gemütlich Richtung Güterbahnhof. Die Fahrt geht am Kugl vorbei. Bei der letzten Rampe steigt er ab, kriecht in einen dunklen Winkel und zieht an einem alten Schlauch, der mit einem Draht verbun-den ist. Es bimmelt leise in der Ferne. Einen Moment später ö� net sich langsam ein Rollladen.

REMPELNDE GENTLEMENEine steile Treppe später steht Ste� in einem langen Gang. Rechts eine schimmlige Wand. Links stabile Git-ter. Dahinter lagert im ersten Abteil kubikmeterweise Reis. Eine Maschine, sie sei zur Vertreibung der Nager, heisst es, surrt vor sich hin: wuigu-wuigu-wuigu-wu-igu. Im zweiten Abteil stapeln sich Paletten. Das drit-te ist leer. Aus Lautsprechern scheppert Rammstein. Hier ist die Winter-Homebase der Bikepolospieler. Im Sommer gehen sie in St.Georgen diesem «Gentlemen-Sport» nach.

Gentlemen-Sport darum, weil es fair zu und her gehe, weil der Spass über dem Ehrgeiz stehe. An die-sem Abend schmiert es jedoch einigen Fahrern die Rä-der unter dem Hintern weg oder sie werden durch ei-nen Rempler zu Fall gebracht. Wer absteht, muss eine Ehrenrunde drehen und mit dem Schläger auf eine der beiden in der Spielfeldmitte montierten Glocken hau-en. Es bimmelt oft. Eine Woche drauf erwischt einer mit dem Schläger und vollem Schwung die rechte Ge-sichtshälfte eines Gegners. In den zwei Jahren sei das erst die vierte Kopfverletzung, heisst es. Alle fahren mit Helm, die meisten mit Knie- und Schienbeinschonern. Der Getro� ene steht erst leicht benommen neben dem Spielfeld, hört sich Witze an und sitzt um viertel nach elf für eine letzte Runde wieder im Sattel.

WACHSENDE AMBITIONENNormalerweise spielen drei gegen drei; eine Viertel-stunde lang oder bis ein Team fünf Punkte gemacht hat. Auswechselspieler gibt es keine. Heute wird ein anderer Modus gewählt: es gibt zwei Mannschaften mit Aus-wechselspieler und das Spiel dauert zweimal eine hal-be Stunde. Beim Anspiel warten die sechs Spieler auf ihren Rädern sitzend am Ende ihres Feldabschnittes; einer stellt die Küchenuhr und brüllt «Velopolo!». Die Spieler rasen auf den in der Feldmitte liegenden Ball zu. Von wegen Gentlemen-Sport: Es darf auf drei Ar-ten hart zugegri� en werden; Schläger gegen Schläger, Spieler gegen Spieler und Fahrrad gegen Fahrrad. So hat sich dieses bereits seit 1891 bestehende Spiel ent-wickelt. Damals wurde es vornehmlich auf dem Rasen mit den Regeln des regulären Polos gespielt; statt Pfer-den wurden Velos eingesetzt. Das schnellere und här-tere Polo, wie es im Keller des Güterbahnhofs gespielt

wird, geht auf die frühen Nullerjahre in Seattle zurück, wo sich Velokuriere die Zeit zwischen den Ausliefe-rungen so vertrieben haben sollen.

Wurde in St.Gallen zu Beginn mit Strassenüber-setzungen gespielt, haben die Spieler nach einem Be-such der Schweizermeisterschaften ihr Material aufge-rüstet. Zwei Mannschaften fuhren hin. Die eine wur-de erste in der Gruppe der schlechtesten, die andere letzte in der Gruppe der besten. Das Niveau hält sich die Waage. Im Keller unter dem Güterbahnhof wird nach den Spielen – Training ist es in dem Sinn kei-nes, da nonstop Matches in immer anderen Teams ge-spielt und keine Spielzüge und Schusstechniken geübt werden – die Teilnahme an den diesjährigen Meister-schaften besprochen. Manuel, ein ehemaliger Radbal-ler und einer der torgefährlichsten Spieler, treibt die Sache vorwärts.

DAS MATERIAL MACHT ES NICHT AUSTobi, Velomechaniker und St.Galler Bikepolospieler der ersten Stunde, sagt am Rande des Spielfeldes, dass es vermutlich bald einen zweiten Abend geben werde für weniger ambitionierte Spieler. In der Tat ist es als Anfänger beinahe unmöglich, bei dem Tempo mitzu-halten, nicht gegen einen Pfeiler oder Mitspieler zu donnern, nicht einfach so umzufallen oder wie bestellt und nicht abgeholt auf dem Feld rumzustehen. Mit einer Hand das Velo und mit der anderen den Schlä-ger respektive den Ball zu kontrollieren, erfordert Kraft und Koordination. Pässe zwischen den beiden Rädern durchzuschiessen, überhaupt Pässe zu schiessen, die an-kommen, den Ball auf der linken Seite des Velos zu führen, wenn man Rechtshänder ist oder den gegne-rischen Störmanöver Paroli zu bieten, braucht Übung. Als Anfänger ist man vor allem nützlich, wenn man den Angreifern im Weg steht.

Und ein weiterer Punkt – von den Anfängern ab-gesehen – spricht für einen zweiten Abend: einige aus den St.Galler Anfängen des Bikepolos wollen es lieber ruhig angehen oder bevorzugen die pure Form ohne technischem Schnickschnack, mit Velos, die einen fi -xen Antrieb haben wie bei den Bahnrennen und wie sie auch von vielen Velokurieren benutzt werden.

Bikepolo wird des Öfteren als Funsport bezeich-net, ist aber vielmehr ein (im Übrigen auch zum Zu-schauen) spannendes Spiel, das so einiges abfordert und auch ohne teures Equipment gespielt werden kann: Als das Ventil eines Vorderrads durch einen Schlag kaputt geht, setzt sich der Spieler kurzerhand auf sein Alltags-velo und schiesst mehr Tore als zuvor.

Johannes Stieger, 1979, ist Redaktor bei «Saiten».

Tag 11, 19.03.2012 22:56:36Triest, Km 505, Regen in Aussicht, 15 Grad. Alpe-Adria-Strecke kurzfristig geknickt. Anstatt Schlussort Grado direkt Triest ange-steuert. Durchstich ans Meer bei Sonnenun-tergang. In Miramare leider vor geschlossener Tür des Ostello della Gioventù (Tipp «Tag-blatt») auf dem Nullpunkt gelandet.

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Tag 13Neun Uhr, auf demWeg nach Motovun inKroatien. Antwort auf die meistgestellteFrage: Das Hinterteil spüren wir (noch). KeineHornhaut in Sicht. Chäslichrut (Tipp Veloku-rier) und geschenkter Balsam vonGonso bleibt weiterhin als Option im Gepäck.

Tag 12, 19.03.2012 23:00:17Triest zu Fuss mit schweren Beinen, Regen-schauer, 18.5 Grad.Gepäck (in je zwei Seitentaschen, je eineFront- und Hecktasche und Seesack mit Zelt)neu verteilt, immer noch dreissig Kilo. Apéro:Spritz zur Feier des ersten halben Tausendersund gestrigen Tagesrekord.

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Sie suchen den Nervenkitzel oder sind des Lebens müde und wollen das Schicksal herausfordern? Dann fahren Sie mit dem Rad durch St.Gallen: die gesunde Form des russischen Roulettes.

Km 0.0Beginnen Sie den Tag friedlich, beobachten Sie, wie sich die Sonne durch die Wolken wühlt, und genies-sen Sie den möglicherweise letzten Kaffee Ihres Lebens. Blättern Sie durch die Zeitung, duschen Sie, ziehen Sie sich an und wenn Sie mögen auch ein paar Mal um; bis es nirgends mehr kneift – und dann ab aufs Rad.

Falls Sie Ihr Velo nicht unterstellen können, hat es im Winter gelitten. Prüfen Sie die Bremsen und schal-ten Sie die Gänge einmal rauf und runter, um die Kette wieder in Schwung zu bringen. Machen Sie sich nichts draus, wenn ihr Rad quietscht. Denken Sie sich: Es hat Charakter! Und los gehts!

Die Tour startet im Lachen-Quartier. Warm laufen können Sie sich prima auf der Zürcherstrasse. Es ist wie in Watzlawicks Bestseller «Anleitung zum Unglücklich-sein»: «Setzen Sie sich in ein Auto, fahren Sie durch die Stadt und konzentrieren Sie sich auf die roten Ampeln. Ignorieren Sie die grünen. Bald werden Sie merken, dass die Ampeln bei ihnen immer auf rot stehen». So wird es Ihnen an der Zürcherstrasse gehen. Die Autos kom-men just in endlosen Schlangen von links und rechts, wenn Sie die Strasse überqueren wollen. Ein optimaler Schlechte-Laune-Start in die lebensmüde Radtour.

Km 1Auf der Höhe des Depots dürfen Sie quasi den Abzug des Revolvers das erste Mal drücken, indem Sie ein Ausfallmanöver fahren: Die geparkten Autos werden Sie zwingen, in die Strassenmitte auszuweichen und dort den Weg der Autofahrer zu schneiden. Klick.

Bei der Post Lachen biegen Sie rechts in die Von-wil-Strasse ein und fahren dann auf dem Kiesweg durch die Kreuzbleiche. Hier hüpfen Hunde Bällen nach, Kin-der schaukeln kreischend auf dem Spielplatz, joggende Grossmütter und rauchende Fachhochschüler teilen mit Ihnen den Weg. Lassen Sie sich nicht verwirren, falls Ih-nen hier die Welt in Ordnung vorkommt, der nächste Pistolenschuss wartet bei der Rosenbergkreuzung.

Halten Sie sich rechts, wenn Sie von der Mili-tärstrasse auf die Kreuzung kommen, und bleiben sie auf dem Veloweg, um wie vorgesehen über die Strasse zu kommen. Die von der Autobahn kommenden und jetzt rechts in die Bogenstrasse abbiegenden Autos wer-den zeitgleich mit Ihnen grün haben. Klick.

Km 1.1Das erste Highlight der Route erleben Sie auf der Le-onhardbrücke. Der Veloweg führt über das Trottoir. Zu Ihrer Rechten die Fussgänger, zu Ihrer Linken die stark befahrene Strasse. Der Veloweg fällt kurz vor der Au-

Klick, Klick … Peng!Eine lebensmüde Frühlingstour durch St.Gallen.

von Andrea Kessler

toampel auf die Strasse ab und Sie spuren nun links in die Vadianstrasse ein. Dazu müssen Sie die Fussgänger, die Autos, die Ampel und den Randstein gleichzeitig im Auge behalten. Mit etwas Glück steht zudem ein Velofahrer im Weg, weil er das Abbiegen nicht geschafft hat. Nehmen Sie all ihren Mut zusammen, blicken Sie schnell zurück, schnell nach oben, schnell wieder nach vorne und schwenken Sie ein. Kurz: Arm raus, Augen zu und durch. Klick.

Auf dem Mittelinseli wird Ihnen das Adrenalin so durch den Körper klopfen, dass es Ihnen egal ist, wenn Sie beinahe Fussgängerinnen umgemäht haben, weil die Fussgängerampel während ihres Einspurmanövers auf grün wechselte. Es wird Ihnen auch egal sein, dass Sie den Veloweg hinter den Autos nicht sehen, wäh-rend Sie über die zweite Strassenhälfte fahren. Klick.

Km 2.0Auf der Vadianstrasse senkt sich der Adrenalinspiegel. Auf Höhe des Neumarktes haben Sie die Gelegenheit, drei Schritte vor dem Fussgängerstreifen über die Stras-se zu gelangen, so den Fussgängerstrom zu nutzen und in der anschliessenden Fussgängerzone können Sie trotz grosszügig markiertem Veloweg üben, anliefernden Kleinlastern und Fussgängern auszuweichen. Gleich nach dem Textilmuseum müssen Sie den Fussgänger-streifen mitbenützen, falls Sie auf die andere Strassen-seite gelangen wollen. Einige Autolenker werden nicht wissen, ob sie bei Ihnen halten müssen (danken Sie es denen, die es tun, besonders freundlich, weil eigentlich hätten sie nicht müssen). Einigen Fussgängern werden Sie die Laune verderben. Fahren Sie am Multergas-se-Globus vorbei und biegen Sie beim Herrenglobus links und gegen die Einbahn in die Schmiedgasse ab. Es kann passieren, dass Sie deswegen zurechtgewiesen werden. Machen Sie sich nichts daraus; die Tafeln, die es den Velofahrern erlauben, so zu fahren, sind dezent angebracht.

Km 2.5Sie holpern über die Pflastersteine gegen die Einbahn weiter bis ans Ende der Schmiedgasse, Sie biegen erst rechts und dann gleich wieder links in die Zeughaus-gasse ab. Fahren Sie geradeaus an der Pfalz vorbei bis zum Spisertor. Hier haben Sie die Chance auf einen Genickbruch, sollten Sie versuchen, die Veloampel hinten oben im Blickfeld zu behalten, während Sie an der Kreuzung stehen. Sobald sie auf grün schaltet, fah-ren Sie auf der Speicherstrasse zwischen Trottoir und den Schienen des Trogenerbähnlis stadtauswärts. Sollte dieses an ihnen links vorbeiziehen … Klick.

Während es so stutzig bergan geht, dass Sie im Velo aufgestanden sind, um mit der ganzen Körperkraft in die Pedale zu treten, lassen Sie auf der Höhe des Re-staurants Limon mit der linken Hand den Lenker los, geben Handzeichen, um für das Einbiegen in die Lin-

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sebühlstrasse einzuspuren. Vergessen Sie dabei nicht, auf die Autos zu achten und in einem steilen Winkel über die Schienen zu fahren, denn sonst: Peng.

Klickt es bei Ihnen zum sechsten Mal? Dann ha-ben Sie sich wohl zu ängstlich durch St.Gallen bewegt und zu Ihrer eigenen Sicherheit auch denen den Vor-tritt gelassen, die keinen hätten. Sie spielen sozusagen russisches Roulette ohne Kugel. Nehmen Sie Ihren Mut zusammen und laden Sie den Revolver!

Km 3.8Nun folgt der gemütlichste Teil der halbsbrecheri-schen Stadtreise. Sie fahren am Kaffeehaus (manche sagen, mit dem stadtbesten Kaffee), beim Beck Cap-pelli (manche sagen, mit den stadtbesten Gipfeli) und der Gassenküche vorbei. Fahren Sie bis zur Linsebühl-Kirche und weiter geradeaus in die Flurhofstrasse. Ver-suchen Sie während der unspektakulären Fahrt, nicht nervös zu werden, bei der Grossackerstrasse geht es dann auch schon wieder links im Schnellzug abwärts, bei links entgegenkommenden Bussen und Autos und rechts parkenden Autos können Sie hier die Trommel des Revolvers tanzen lassen. Klick.

Wollen Sie keine Busse riskieren, steigen Sie spä-testens auf der Höhe des alten Kinoks ab, schieben das Velo bis über die Kreuzung und fahren dann auf der Rorschacherstrasse zwischen Busspur und Autostrasse eingeklemmt wieder Richtung Stadtzentrum. Ab und zu müssen Sie dem Bus den Weg abschneiden und rechts weiterfahren, dann wieder prangt der Veloweg am linken Strassenrand. – Um diesem Slalom auszu-weichen, fahren Sie nach dem Singenberg-Lichtsignal rechts, spuren zweimal hintereinander links ein und rollen ins Museumsquartier.

Km 5.2Fahren Sie gegen die Einbahn – mit dem Velo dürfen Sie das – am Historischen und Völkerkundemuseum, am Kunstmuseum, am Theater und der Tonhalle vor-bei bis zur Kreuzung vor dem Bohl. Die Kreuzung Brühltor erkennen Sie an den Fussgängern an der Ecke Rorschacherstrasse/Torstrasse, die keinen Weg hinüber finden können. Da es wohl ortsfremde Fussgänger sind, können Sie, wenn Sie auf ihr möglicherweise letztes Stündchen freundlich sein mögen, sie auf die Unter-führung in der Museumsstrasse aufmerksam machen. Fahren Sie dann bei grüner Veloampel auf die andere Strassenseite und fädeln Sie sich vor den bei rot war-tenden Autos auf der Torstrasse ein. Hier warten Sie noch einmal auf grün und fahren über die Kreuzung geradeaus zum Brühlgasse-Durchgang. Aber Achtung, hier sind die Verkehrsregeln nicht klar. Autos und Ve-los dürfen hinter dem Waaghaus zwar rausfahren, die Geister scheiden sich aber daran, wie es sich mit dem Reinfahren verhält.

TippEs könnte sein, dass sich im Waaghaus Polizisten auf-halten, die den Veloübergang kontrollieren. Sollten Sie welche sehen, biegen Sie rechts Richtung Bohl ab. Auch schon stadtbekannte Bibliothekare habe es hier erwischt. Falls Sie es doch wagen, führen Sie entweder genügend Bargeld im Portemonnaie mit (dreissig Fran-ken) oder Sie steigen noch auf der Kreuzung ab und

stossen ihr Velo über die Busspur, die Schienen und die Haifischzähne. Das ist die erlaubte Art. – Klick.

Km 5.6Fahren Sie nach diesem kleinen Schlenker vor dem Waaghaus wieder links auf die Strasse beim Marktplatz und versuchen Sie, nicht auf der Busspur zu landen. Ihr Weg liegt zwischen dem wadenhohen Trottoir rechts und den Bahnschienen links. Als nächstes kommen Sie zur Schibenertor-Kreuzung. Sollten Sie gegen Feier-abend unterwegs sein, werden sich die Autos weit zu-rückstauen, da die Grünphase jeweils nur für drei Au-tos reicht. Sollte Ihnen der Weg versperrt sein, wech-seln Sie aufs Trottoir und schieben das Velo. An der Kreuzung angekommen, nehmen Sie dann wieder Ih-ren vorgesehenen Platz am rechten Strassenrand ein. Bei grün fahren Sie geradeaus über die Kreuzung. Sie werden gleichzeitig mit dem rechtsabbiegenden Auto neben Ihnen wegkommen. Dieses hat drei Reaktions-möglichkeiten: 1. Der Fahrer hupt. 2. Der Fahrer war-tet. 3. Der Fahrer fährt. Klick.

varianTeDie Autofahrer werden den hier erlittenen Zeitverlust auf dem Unteren Graben mit Gas kompensieren und bei der Grabenhalle auf die Hauptachse rausschiessen. Sind Sie vom Bahnhof her unterwegs, fahren Sie über den Blumenbergplatz geradeaus an der Grabenhalle vorbei. Gleich nach dem Lichtsignal – Sie werden beide gleich-zeitig grün haben – fordert Sie der offizielle Veloweg auf, die Schusslinie dieser Autos zu kreuzen. Klick.

Km 5.8Sind Sie unversehrt über die Schibenertorkreuzung ge-kommen, nehmen Sie die Rosenberg-Unterführung, um auf die andere Seite des Bahnhofs zu gelangen. Falls Sie diese verpassen sollten, fahren Sie geradeaus weiter über den Bahnhofsplatz und weiter bis zur Leonhard-brücke. Eine andere Gelegenheit, auf die andere Sei-te des Bahnhofs zu gelangen, werden Sie nicht finden. Die Unterführung ist jedoch ein weiteres Highlight; sie bietet alles für die mörderische Radtour: steil, eng und unübersichtlich. Klick.

Km 7.0Überqueren Sie auf der anderen Seite die Strasse und fahren Sie stadtauswärts. Der Veloweg führt auf dem Rosenbergweg bis zur Kreuzung Stahl, wo ein brei-ter Zebrastreifen als einziger unbeampelter Übergang auf der grossen Kreuzung liegt. Vielleicht ist der Ad-renalinspiegel höher, wenn Sie absteigen und versu-chen rüberzulaufen, während die Autos grün haben. Sonst bleiben Sie auf der Velospur. Rechts warten zwei Spuren mit Autos mit Ihnen auf die grüne Phase. Die Autos auf der Spur links aussen fahren mit Ihnen gera-deaus. Die Autos neben Ihnen biegen rechts ab. Grün. Die ersten Autos schrammen unmittelbar vor Ihrem Velostreifen beim Bundesverwaltungsgericht in die Du-fourstrasse ein. Klick.

Schaffen sie es unfallfrei ein paar Meter weiter ge-radeaus, geben Sie Handzeichen, um sich auf den Velo-weg in der Mitte der zwei Spuren zu retten. Peng.

andrea Kessler, 1980, ist redaktorin bei «Saiten».

Die Schlachtkapelle auf dem Stoss steht auf unentschiedenem Boden. Bild: pd

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Appenzell

Freies SchwebenMein Arbeitsweg führte mich in letzter Zeit mehrmals über Gais und den Stoss ins Rhein-tal. Immer wieder an den Gedenkstätten vor-bei, die an die Schlacht am Stoss von 1405 erin-nern sollen. Die Unabhängigkeit der Appenzel-ler vom Kloster St.Gallen wurde durch den Sieg gegen die habsburgischen Ritter bald Realität. Am Ort des Triumphes wurde eine Schlachtka-pelle gebaut. Diese ist bis heute Eigentum der Innerrhoder, das Denkmal hundert Meter ent-fernt, ein Obelisk aus Gotthardgranit, erst 1905 errichtet, gehört den Ausserrhodern. 192 Jah-re nach dem gemeinsamen Schlachtsieg trenn-ten sich der innere, katholische und der äussere, reformierte Landesteil in die zwei Appenzeller Halbkantone. Nur die Kapelle blieb quasi dop-peltes Staatsgebiet. Noch immer ist nicht ge-klärt, ob sie auf Inner- oder Ausserrhoder Kan-tonsboden steht. Geografisch gehört sie zur Ausserrhoder Gemeinde Gais, rechtlich stünde sie gemäss einem vor drei Jahrzehnten erstellten Gutachten den Innerrhodern zu. Ein bundesge-richtlicher Entscheid zur Standortfrage wird al-lerdings nicht angestrebt, denn die beiden Halb-kantone haben sich mit diesem Schwebezustand durchaus angefreundet. Ein anderer Schwebe-zustand ist reisend zu erleben, wenn sich just beim Stoss, 950 Meter über Meer, die stupende Weite des Rheintals bis zu den fernen habsbur-

gischen Alpen öffnet und die Hügel des Appen-zellerlandes ihren Liebreiz an ein ganz anderes Lebensgefühl abgeben müssen: An eine schwe-bende Freiheit, die nicht nach Religionen oder Staatsange hörigkeiten fragt und die nicht po-litisch geprägt ist. Der alte und urmenschliche Traum vom Fliegenkönnen wird am Stoss für kurze Augenblicke real. Auf dem Boden ste-hend in der Schwebe verweilen – wie Ballett-tänzer auf der Bühne, wie Vögel im Wind, wie Wolken am Himmel. Solches Schweben heisst, zwischen festen Zuständen unentschieden sein zu dürfen und der Phantasie den Lauf zu las-sen – eine Freiheit, die wahrgenommen und ins Leben eingeflochten werden kann, zu neu-en Möglichkeiten ermuntert. Solcherart zu flie-gen empfinde ich als Privileg und bin dank-bar dafür.Vermutlich haben die Appenzeller vor 600 Jahren eine andere, existenziellere Freiheit erkämpft. Eine Freiheit, die heute von Men-schen gesucht und erhofft wird, welche aus Län-dern kommen, wo Freiheit ein Fremdwort ist und Menschenrechte mit Füssen getreten wer-den. Die Schwebezustände solcher Menschen sind wahrscheinlich nicht beflügelnd, sondern können das pure Gegenteil davon bedeuten. Nicht zu wissen, ob Asyl gewährt wird oder die Ausschaffung ins Herkunftsland droht, ist ein Schwebezustand der unmenschlichen Art. Könnten solche Entscheide ebenso wie bei der Stosskapelle über Jahrhunderte in der Schwe-be gehalten werden, bestünde die Möglichkeit, Menschen als Doppelbürger und Doppelbürge-

rinnen wirklich zu integrieren. Als lebendiges Zeugnis einer menschlichen Politik, mit vielen kulturellen Bereicherungen.

Verena Schoch, 1957, ist Kamerafrau und Fotografin und wohnt in Waldstatt.

RheintAl

Rheinsand fürs BauernlandDer Rhein bringt Wasser; manchmal über 3000 Kubikmeter pro Sekunde. Er bringt Kies; durch spezielle Dämme wird es zu einer tiefen Stelle des Bodensees «geführt». Er bringt Holz; da-rüber gibt es den Film «Rheinholzer». Und er bringt Sand; entlang der Dämme lagert er sich ab und vermindert in den Augen der Wasser-bauer die Hochwassersicherheit.

Der Rhein hat die Landschaft geformt. Er hat dazu beigetragen, dass sich Moor und Halb-moorböden gebildet haben. Im letzten Jahrhun-dert wurden die Böden der Talebene entwäs-sert. Aus Sümpfen entstand Landwirtschaftsland. Durch die Nutzung sackte dieses Land inner-halb eines halben Jahrhunderts ab – rund zwei Zentimeter pro Jahr. Schächte, die bis zu einem Meter aus dem Boden ragen, zeugen davon. Je weiter der Boden absackt, desto nässer und weniger nutzbar wird er. Die vordergründige Lösung, die betroffenen Flächen mit Aushub-material aufzufüllen, ist weder finanziell noch ökologisch zu verantworten.

Was hat das miteinander zu tun? – Die riesi-gen Sandablagerungen an den Mittelwuhren des Rheins müssen weg. Dies geschieht, indem mit Maschinen der Sand in den Fluss gestossen wird – auf dass er vom Wasser in den Bodensee trans-portiert werde. Dass Sand, der nicht klebt und sich auch nicht verdichten lässt, ideal ist, um Landwirtschaftsland aufzuwerten, ist bekannt. Umso besser, wenn das Material in unmittelba-rer Nähe zur Verfügung steht – gratis.

So kam es, dass Agronomen des Kantons im Rahmen des «Ressourcenprojektes Boden» ein Pilotprojekt aufgezogen haben. Das Projekt ist schweizweit einmalig. Zwischen Marbach und Kriessern wurde in diesem Winter auf ei-ner Versuchsfläche mit grosser Sorgfalt dreissig Zentimeter Sand aufgetragen. In den nächs-ten Wochen wird das Sandbeet mit der obers-

Thema

Wenn die Last zum Geschenk wird: Rheinsand. Bild: Daniel Hosch

Gegen ihn dürfte es der Hassprediger Willy Schmidhauser schwer haben:

Rehan Neziri. Bild: albinfo.ch

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Rundflug thema

ten Humusschicht vermischt und dann Wiese angesät. Das tönt banal, ist aber das Ergebnis einer langen Beobachtung und dem sorgfälti-gen Suchen nach einer möglichst schonenden Methode. Ein neuer Umgang mit den absacken-den Böden wird eingeläutet.

Wenn das Riesenprojekt «Aufweitung und Ausbau Alpenrhein» in den nächsten Jahren re-alisiert wird, müssen grosse Mengen Material weggeführt werden. Mit dem besten, nämlich sandigen Material, sollen landwirtschaftlich ge-nutzte Flächen aufgewertet werden. Damit ver-wandelt sich eines der Mitbringsel des Rheins von einer Last – der man sich möglichst schnell entledigen wollte – zum Geschenk.

Meinrad Gschwend, 1958, freier Journalist in Altstätten, politisiert für die Grünen im St.Galler Kantonsrat.

Das ist vorerst der letzte Rundflug aus dem Rheintal. Ab Mai wird neu Monat für Monat aus Schaffhausen berichtet. Wir danken Meinrad Gschwend herzlich für die tolle Zusammenarbeit und freuen uns weiterhin über die Berichterstattung aus dem Rheintal in anderen «Saiten»-Rubriken.

ThurGau

Schmidhauser gegen den RestDie Wahlen sind Geschichte. Alle unsere Regie-rungsräte sind verhältnismässig glanzvoll wie-dergewählt worden. Und dann war da noch ein Kandidat; der Herausforderer, der Rächer der Unzufriedenen, der Laute unter den Lei-sen, die ausserparlamentarische Opposition des Thurgaus: Willy Schmidhauser, Präsident der Thurgauer Schweizer Demokraten (SD). Die-sen Frühling will er von diesem, seinem einzi-gen Amt zurücktreten. Das hat er schon vor den Wahlen angekündigt. Und nach seinen gerade mal 12’131 Stimmen gibt es wohl keinen Grund, weiterhin das Kantonalpräsidium einer überhol-ten Partei innezuhaben. Und Schmidhauser ist mit seinen 69 Jahren auch nicht mehr der Jüngs-te. Man darf sich darum sicherlich fragen: Wieso haben doch noch über 12’000 Thurgauerinnen

und Thurgauer dem Mann aus dem lieblichen Dettighofen, wo auch ein alt SP-Kantonalprä-sident daheim ist, ihre Stimme gegeben? Wohl aus Unzufriedenheit; weil sie nicht das Fün-fer-Päckli wählen wollten; aus Unlust und Un-mut über die bisherigen Claudius Graf-Schel-ling (SP), Monika Knill (SVP), Bernhard Koch (CVP), Kaspar Schläpfer (FDP) und Jakob Stark (SVP). «Wenn die Leute unzufrieden sind, kom-men sie zu uns», sagte Schmidhauser in einem Porträt vor den Regierungsratswahlen.

Aber er war nicht dabei, als die Leute zu-frieden waren mit dem Gesamt-Regierungsrat, als es wirklich viel zu lachen gab: Er war nicht in Thomas Götz’ Monatsshow «Ergötzliches» Anfang März im Theaterhaus in Weinfelden. Die Regierungsrätin und die Regierungsräte konnten an jenem Abend vor allem auch über sich selber lachen. Und Götz wusste meisterhaft, Psychogramme unserer fünf Regierungsoberen zu zeichnen. Es war richtig gute Wahlwerbung. Schmidhauser hätte sich das Lachen wohl nicht verkneifen können an diesem Abend. Vielleicht wollte er sich dieser Schmach nicht hingeben: Eintritt zahlen, um dann vom Gesamt-Regie-rungsrat köstlich unterhalten zu werden.

Nicht mehr zum Lachen zumute ist einem bei der Initiative «gegen frauenfeindliche, rassis-tische und mörderische Lehrbücher», die soge-nannte «Anti-Koran-Initiative», die ein Komitee unter dem Lead der Thurgauischen SD Anfang März eingereicht hat. Das von 4500 Personen unterzeichnete Volksbegehren richtet sich kon-kret gegen Islamunterricht an Schulen, wie er etwa in Kreuzlingen im zweiten Jahr erfolgreich praktiziert wird. Hinter dem Kreuzlinger Mo-dell steht der lokale Runde Tisch der Religio-nen. Rehan Neziri, der in seiner Haltung intelli-gent-moderate Imam der albanisch-islamischen Gemeinde Kreuzlingen, ist einer der Exponen-ten des Runden Tisches. Er habe Schmidhauser auch schon getroffen. Aber es sei schwierig, mit dem SD-Kantonalpräsidenten zu reden.

Mathias Frei, 1980, ist Kulturveranstalter, Slampoet, Texter und Gemeinderat.

VorarlberG

Nicht stark, aber dumm genugDas Plakat mit der sich wohl eher an Puber-tierende als an Erwachsene richtenden Frage «Bist du stark genug …?» warb für das Skigebiet Silvretta Montafon und nicht für den Arlberg. Der niederländische Prinz Johan Friso, 43, dürf-te sich aber ähnliches gedacht haben, als er in Lech bei Lawinenwarnstufe vier (auf einer fünf-teiligen Skala) in einen tief verschneiten Hang im Bereich Litzen-Zugertobel fuhr. Er war mit dem Hotelier Florian Moosbrugger unterwegs, in dessen Hotel Post die niederländische Kö-nigsfamilie seit Jahrzehnten ihren Winterurlaub verbringt und mit dem Friso seit seiner Kind-heit eng befreundet ist. Moosbrugger trug ei-nen Lawinenrucksack (auf den der Prinz offen-bar verzichten zu können glaubte), geriet nicht unter die Lawine und konnte die Rettung des verschütteten Holländers binnen zwanzig Mi-nuten organisieren.

Johan Friso liegt seither wegen Hirnscha-dens durch Sauerstoffmangel im Koma und ist nach seinem Aufenthalt in der Intensivstation der Uni-Klinik Innsbruck in eine Spezialklinik in London gebracht worden. Moosbrugger ist von der Polizei im Auftrag der Staatsanwalt-schaft Feldkirch «wegen des Verdachts der fahr-lässigen und schweren Körperverletzung unter besonders gefährlichen Umständen» vernom-men worden.

Johan Friso war nur das prominenteste Op-fer eines Skiunfalls in dieser noch nicht zu Ende gegangenen Saison, für die an die 5000 Ski- und Snowboard-Unfälle prognostiziert worden sind. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit schätzt, dass 93 Prozent davon Alleinunfälle ohne Fremdverschulden aufgrund mangelnder kör-perlicher Fitness und Selbstüberschätzung sind.

Es ist nicht verboten, bei hoher Lawinen-gefahr im freien und nicht als gesperrt ausge-wiesenen Gelände zu fahren. Selbst wer ver-botenermassen durch einen Schutzwald kurvt, würde höchstens 730 Euro Strafe zahlen, wobei aber eine Überwachung praktisch unmöglich ist. Die täglichen Verletzten und relativ vielen Toten scheinen die Freerider nicht zu beein-drucken, wozu der Chef der Bergrettung in der Regionalzeitung bemerkte: «Ich bin mir nicht sicher, ob es sich dabei nur um Respektlosigkeit handelt. Oft ist dabei schlichtweg Dummheit im Spiel.»

So etwas sagte natürlich niemand über Prinz Johan Friso von Oranien-Nassau von Amsberg, jedenfalls nicht offiziell (pseudonym gepostet wurde allerdings schon, dass «solche Deppen die besten Organspender» seien und was man in den Zeitungen geschrieben hätte, wenn es sich statt um einen holländischen Prinzen und einen Hotelier mittleren Alters um zwei jun-ge Ossis mit Snowboards gehandelt hätte). Die

Über die Dummheit mancher Skifahrer kann auch das hartgesottenste Model nur staunen. Bild: pd

Sein Stuhl wird im September frei: Stadtpräsident Ernst Wohlwend (Mitte). Bild: pd

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Rundflug thema

grosse Tageszeitung nannte Friso ein «Genie», weil er mal mit Atomphysik zu tun gehabt hatte; die Ironie dabei ist, dass Friso auch zeitweilig Banker bei Lehman Brothers gewesen ist und Banker sonst zu diesem Zeitpunkt gar keine gute Presse hatten. Für den Prinzen wurden je-denfalls Gebete gesprochen, der Bürgermeister von Lech teilte der Zeitung mit: «Wir können nur noch bangen und beten. Das gilt auch für alle anderen Verunglückten.» Exklusiv für Fri-so wurde in der Lecher Kirche am 25. Februar von Dorfpfarrer und Honoratioren gebetet. Der eine oder andere wird möglicherweise auch um die glückliche Abwendung eines Geschäftsrück-gangs gebetet haben.

Das i-Tüpfelchen setzte der als Gutachter für spektakuläre Kriminalfälle bekannt gewordene Psychiater Reinhard Haller in einem Leserbrief an die «Vorarlberger Nachrichten»: «Damit hat der Gemeindechef, welcher im ganzen Me-dienrummel durch seine sachlich-souveräne und trotzdem bescheidene Art wie ein Fels in der Brandung gestanden ist, die Grenzen des menschlich Machbaren aufgezeigt und darauf hingewiesen, dass es jenseits des medizinischen Fortschritts auch noch höhere Mächte gibt. In einer Zeit, in der Glauben belächelt, Religiosi-tät als altmodisch abgetan und Beten tabuisiert wird, ist diese Haltung des Lecher Gemeinde-vaters imponierend.» Amen!

Kurt Bracharz, 1947, arbeitet als Schriftsteller, Kolumnist und Übersetzer in Bregenz.

Winterthur

Es lebe der Präsident!Um es rundheraus zu sagen: Der Stadtpräsident ist zurückgetreten. – Moment, er ist noch nicht zurückgetreten, aber er hat seinen Rücktritt an-gekündigt.

Unter dem Strich ist das kaum ein Unter-schied: Man wird in absehbarer Zeit einen neuen Präsidenten wählen. Aber «unter dem Strich» ist ja auch nicht alles. Auch die Schweizerische Na-tionalbank wird einen neuen Präsidenten wählen oder die deutsche Bundesversammlung. Über dem Strich kommt es auf die Zukünftigkeit des Rücktritts an, den Ernst Wohlwend übrigens zeitgleich mit der Vizepräsidentin Verena Gick angekündigt hat. Es geht nicht darum, misstrau-isch zu vermuten es würde dann im Septem-ber doch nicht abgetreten; inzwischen ist auch das entsprechende Schreiben beim Bezirksrat eingegangen und alles in verwaltungstechnisch trockenen Tüchern. Das ganze Ankündigen hat einen Sinn. Es öffnet dem stadtpolitischen Gefühlshaushalt einen Vorstellungsraum. Alle können sich nun in Ruhe überlegen, wie es am besten weitergeht. Wer kann hier und heute die Zukunft der Stadt repräsentieren? Ankündigen zur rechten Zeit – auf diese Weise behauptet die Politik einen wichtigen Spielraum.

In einem ersten Wahlgang am 17. Juni wer-den also zwei Stadtratssitze und das Präsidi-um neu zu besetzen sein. Also folgen auf die Rücktrittsankündigungen die Ankündigungen der Findungskommissionen, Parteipräsidenten und der potentiellen Kandidaten. Wie aus der Kanone geschossen meldete sich zunächst FDP-Präsident Dieter Kläy zu Wort und brachte fürs Präsidium Stadtrat Stefan Fritschi ins Spiel. Doch dieser gab am Tag danach zu verstehen, er stehe nicht zur Verfügung. Bald wurde auch

der Name Natalie Rickli gehandelt, portiert von SVP-Kantonalpräsident Alfred Heer. Ei-nige Tage später hiess es, die SVP, die in der Exekutive aktuell nicht vertreten ist, kandidiere nur für den Stadtrat mit Rickli als möglicher Kandidatin. Diese indirekte Art des Ins-Spiel-Bringens – im einen Fall etwas freisinniger als im anderen – kann man als gute alte Zurück-haltung interpretieren. Wer würde schon sich selber vorschlagen? Nun, zum Beispiel Yvonne Beutler, die ihre Kandidatur für den Stadtrat, vorbehalten die SP würde sie nominieren, über Facebook publik machte.

Auch die Ambitionen von Polizeivorste-her Michael Künzle (CVP) sind zunächst von seiner Partei in Umlauf gebracht worden. Im «Portier» am Lagerplatz hat sie Künzle dann mit einer Pressekonferenz auch selber bekräftigt, eine bemerkenswerte Standortwahl. Mit dieser knüpft er symbolisch an die Stadtentwicklung der letzten Jahre an, die überwiegend als Er-folgsgeschichte mit Wohlwends Handschrift dargestellt wird. Das Lagerplatzareal spielt da-rin oft die Rolle eines Vorzeigeobjekts, dessen Grösse verglichen mit der Gesamtentwicklung allerdings eher gering ausfällt. Es scheint, die Kandidaten für Wohlwends Nachfolge schicken sich bereits an, dieses symbolische Kapital in die nächste Runde zu retten. So geht das nämlich auch mit den Ankündigungen: Sie helfen bei der Mobilisierung von Prestige.

Wendelin Brühwiler, 1982, ist freier Journalist und arbeitet an der Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Uni Zürich.

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Ein mit der europäischen Geschichte verwobenes Schicksal

Der Deserteur Hilar Huber flüchtete unbeirrbar und mutig vor den Nazis. Immer wieder wurde er gestellt und verurteilt. Er hatte sein Leben

lang an diesen Erfahrungen zu nagen und fand keine Gerechtigkeit. von ralph hug

en, Kroatien und Slowenien bis ins österreichi-sche Villach. Er steigt in den Zug und trifft Ende Juni 1941 wieder zuhause in Höchst ein. Vor einem einheimischen Gericht werde er besser wegkommen, glaubt er. Ein Irrtum: Er wird ins Gefangenenhaus Bregenz gesteckt und ein Mi-

litärrichter aus Innsbruck reist zur Vernehmung an. Da dämmert es ihm, dass ihn die Militärjustiz hart anpacken wird.

Hilar Huber bricht aus. Er schwingt sich über die Gefängnismauer, am Stacheldraht vorbei, ein «unglaublich kühner Akt», wie der Historiker Meinrad Pichler urteilt, der Hubers Odyssee rekonstruiert hat. Ein Grossaufgebot an Polizisten sucht ihn vergeblich. Huber stiehlt ein Fahrrad, fährt nach Gaissau, durchschwimmt den Alten Rhein und landet unerkannt in Rhein eck. Sein Ziel ist Wittenbach: Dort lebt ein Onkel, dessen Freude über sein Erscheinen sich allerdings in Grenzen hält. Denn er hat Ärger mit der Schweizer Frepo, weil sein Sohn als «Standortführer der St.Galler Hitlerjugend» aufgeflogen ist. Der Onkel befürchtet weiteres Ungemach, wenn er den Flüchtling bei sich aufnimmt. Es dauert dennoch zwei Wochen, bis Hilar Huber wieder im Gefängnis landet, diesmal in St.Gallen. Er wird von der Heeres-polizei intensiv verhört.

Huber wird ein «Moorsoldat»Diese interessiert sich vor allem für die Aufstel-lung der Wehrmacht in Vorarlberg. Man erhofft sich von Deserteuren wertvolle Informationen über Truppenbewegungen. Huber darf als Mi-litärflüchtling in der Haft arbeiten und erntet dabei gute Noten. Als Belohnung erhält er Aus-gang und wird ins freiere Interniertenlager Mu-rimoos im Kanton Aargau versetzt. Dort muss er Torf stechen, lernt aber auch eine Westschweize-rin aus La Chaux-de-Fonds kennen, die in ihm den Geschmack der Freiheit hochsteigen lässt. Im November 1942 beschliesst er, erneut zu flie-hen, wieder mit dem Velo. In nur zwei Tagen durchquert er nachts bei Nebel und Kälte die ganze Schweiz und landet im Rheintal. Zwei Wochen irrt er hier umher und hält sich durch Diebstähle und Einbrüche über Wasser, bis er ins elterliche Höchst zurückkehrt.

Ein Hinweis der Schweizer Polizei an die Gestapo in Bregenz führt dazu, dass Hilar Hu-bers Elternhaus umstellt wird. Bei der Razzia wird der Flüchtige unter einem Bett im Dach-boden entdeckt. Ein Gericht in Innsbruck ver-urteilt Huber im März 1943 zum Tod wegen Fahnenflucht. Nun sieht es wirklich düster für ihn aus. Doch Huber hat Glück: Hitler braucht Soldaten, und so wird die Todesstrafe in eine fünfzehnjährige Gefängnisstrafe verwandelt. Die Option ist, dass er später an die Front kommt, als «Kanonenfutter». Er wird tausend Kilometer weit nach Norddeutschland ins Emsland ver-frachtet, wo er in eines der berüchtigten «Solda-ten-KZ» im Moor bei Meppen kommt. Huber wird ein «Moorsoldat», wie es im berühmten Lied über KZ-Häftlinge heisst, das später von Hanns Eisler vertont und vom Sänger Ernst Busch berühmt gemacht wurde.

Haarscharf an der Verhaftung vorbeiSchon am dritten Tag ist er dank einer selbst-gefertigten Leiter wieder auf der Flucht. Nach bewährtem Muster klaut er ein Velo, beschafft sich Zivilkleider und fährt südwärts nach Bay-ern. Im Zug gerät er einer Streife in die Hände und wird ins Abteil gesperrt, während andere

Lange waren sie vergessen und verfemt: die De-serteure der Wehrmacht. Sie galten als Feiglin-ge, Verräter und «Kameradenschweine». Dabei hatten sie es nur abgelehnt, in Hitlers Mord-maschinerie mitzumachen. Sie entzogen sich durch Flucht und befanden sich also moralisch im Recht. Aber eben, juristisch nicht: Fahnen-flüchtige wurden von der deutschen NS-Mili-tärjustiz hart bestraft. Es gab insgesamt 30’000 Todesurteile, davon wurden 23’000 vollstreckt. «Die Gründe, in die Verfolgungsmaschinerie zu geraten, waren vielfältig», sagt der Historiker Werner Bundschuh aus Dornbirn. Die Delikte lauteten auf «Fernbleiben von der Truppe» und «Wehrkraftzersetzung» bis zu «Selbstverstümme-lung». Wer nicht zum Tod verurteilt wurde, kam in ein Soldaten-KZ, wurde geschlagen und ge-schunden.

Dies widerfuhr auch dem jungen Hilar Hu-ber aus Höchst. 1920 in einer armen Landarbei-terfamilie mit neun Kindern geboren, musste er früh lernen, sich durchzusetzen. Das sollte ihm später zugutekommen. Wie so viele in den dreissiger Jahren war er arbeitslos und lebte von Gelegenheitsjobs. 1941 erhielt er das Aufgebot in die Wehrmacht Hitlers, der 1938 Österreich ans Dritte Reich angeschlossen hatte. Huber kam nach Griechenland, das gerade von den Nazis besetzt wurde. Weite Teile Europas standen da-mals unter brauner Herrschaft. Am 21. Mai 1941 sollte Huber mit einem Kommando Pferde von griechischen Bauern requirieren. Das war ge-fährlich, denn die Bauern wussten sich zu weh-ren. Schon manche Soldaten waren von solchen Aufträgen nicht mehr zurückgekehrt.

Keine Gnade in der HeimatHuber beschliesst abzuhauen. Eine unglaubliche Fluchtgeschichte beginnt. Der erst 26-Jährige entwickelt dabei wahre Survival-Qualitäten. Zu Fuss folgt er den Eisenbahnschienen nordwärts und gelangt in die Stadt Larisa. Dort kauft er ei-nen Anzug und möbelt sich auf. Nachts mar-schiert er weiter und gelangt ins mazedonische Skopje, wo er ein Velo ersteht. Damit fährt er 2000 Kilometer weit unbehelligt durch Serbi-

Hilar Huber will nichts als seine Ruhe

und führt eine einfache, unauffällige und auch eigenwillige Existenz bis zu seinem

Tod im Jahr 2001.

thema Deserteure

Das Velo steht schon parat: Hilar Huber (hinten) hatte wenig Zeit für Müssiggang. Bild: pd

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Deserteure thema

Fahrgäste kontrolliert werden. Schon bald klet-tert er durchs Fenster, springt aus dem fahren-den Zug und bleibt bewusstlos liegen. Erst am Morgen erwacht er und schleppt sich Richtung Kempten im Allgäu. Pech, dass ihm plötzlich ein Landpolizist in die Quere kommt. Huber ent-reisst ihm tollkühn die Dienstwaffe, behändigt das Velo und macht sich auf und davon.

Übers Lechtal gelangt er nun in den Bre-genzerwald, wo er sich im Heustock eines Bau-ern verbirgt, den er kennt, da dieser einmal ein Mitgefangener war. Der Landwirt sass wegen illegalem Käseverkauf ein. Huber flieht weiter über die Berge nach Götzis, wo er sich bei ei-nem anderen Landwirt endlich waschen und verpflegen kann. Huber denkt an die Schweiz, dort will er wieder hin. Von einem Bruder, der als Hilfsgrenzwächter arbeitet, erfährt er Nütz-liches über die Kontrollgänge, so dass ihm un-bemerkt der Übertritt nach Kriessern gelingt. Einige Zeit lang versteckt er sich in einer Hütte und lebt von Einschleichdiebstählen. Kriegsende bringt FreiheitNun hat sich Hilar Huber in den Kopf gesetzt, es werde ihm in England besser ergehen. Er will irgendwie aufs Schiff. Zu Fuss gehts nun nach Buchs und übers Toggenburg nach Wil und von dort mit der Bahn nach Winterthur. In einem Gasthaus wird er verhaftet. Die Polizei spediert ihn zurück ins Rheintal. Im Juni 1943 wird er vom Bezirksgericht in Alt-stätten wegen mehrfachem Diebstahl und Übertretung fremdenpolizeilicher Vor-schriften zu fünfzehn Monaten Gefäng-nis verurteilt. Zum Glück für ihn wird er nicht an Deutschland ausgeliefert. Das Reichskriminalpolizeiamt in Berlin hatte seine Überstellung verlangt.

Huber verbringt freilich nur wenige Monate hinter Gittern. Im Januar 1944 bricht er aus der Strafanstalt St.Jakob in St.Gallen aus und flüch-tet Richtung Süden. Er will diesmal nach Itali-en, doch Glarner Landjäger machen ihm einen Strich durch die Rechnung. Vom Bezirksgericht Gossau erhält er eine weitere achtmonatige Ge-fängnisstrafe aufgebrummt. Das Kriegsende vom Mai 1945 bringt dann auch für Hilar Huber die Zäsur: Das Dritte Reich ist untergegangen, die Alliierten haben gesiegt, und die Schweiz hat kein Interesse, fremde Delinquenten durchzu-füttern. Man lässt ihn laufen.

Erfahrenes verdauenSo steht Hilar Huber wieder auf der Brücke zwischen St.Margrethen und Höchst und strebt nach Hause. Bald findet er eine Stelle auf dem Bau und heiratet. Die Schatten der Vergangen-heit ereilen ihn ein Jahr später, als sein Bruder als Grenzschmuggler in Verdacht gerät und sich die Frepo seiner als illegalen Grenzgänger und Kleindelinquenten erinnert. Das bleibt jedoch ohne Konsequenzen, denn Huber kann nichts nachgewiesen werden. Umgekehrt halten sich

die Behörden an ihm schadlos, als er 1963 um eine Arbeitsbewilligung in der Schweiz nach-sucht. Diese wird abgelehnt. Hubers Umtriebe während des Kriegs sind noch nicht vergessen. Es scheint, als ob Hilar Huber die hinter ihm liegenden Jahre der Flucht, der Bedrohung und der Gefängnisse für den Rest seines Lebens erst verdauen musste. Er will nichts als seine Ruhe und führt eine einfache, unauffällige und auch eigenwillige Existenz bis zu seinem Tod im Jahr 2001. Zuletzt lebte er einsam in einer Hütte im Lustenauer Ried.

Meinrad Pichler ist fasziniert von diesem Menschen und seinem mit der europäischen Geschichte eng verwobenen Schicksal. Er schreibt: «Hilar Huber hat fünf Jahre seines jun-gen Lebens auf der Flucht und in Gefängnissen verbracht, ist immer dann verschwunden, wenn seine lebhafte Vorahnung es ihm geraten hat; er hat Gefängnismauern und Stacheldrahtzäune überwunden, hat seine Häscher raf-

finiert abgehängt, um ihnen kurz darauf wieder unbedacht in die Hände zu fallen; er hat auf seinen Fluchten mehrere tausend Kilometer zu Fuss, auf entwendeten Fahrrädern und in Zü-gen zurückgelegt und ist meist am angesteu-erten Ziel angekommen, obwohl er nie eine Landkarte und überhaupt keine Reiseerfahrung besessen hat.»

Rehabilitierung liess auf sich wartenHilar Huber aus Höchst war nur einer von vie-len Deserteuren, die aus Hitlers brauner Armee flohen und die später als «Verräter» galten und diskriminiert wurden, als ob sie etwas Falsches getan hätten. Sie waren Opfer eines doppelten Mythos: zum einen der angeblich «sauberen» Wehrmacht und zum anderen des Landes Ös-terreich als angeblich erstem Opfer der Hitler-Aggression. Die vieldiskutierte Wehrmachtsaus-stellung des Hamburger Instituts für Sozialfor-schung entmythisierte 1995 das Bild einer deut-schen Armee, die im Gegensatz zu Waffen-SS und anderen Nazi-Verbänden keine Kriegsver-

brechen begangen habe. Die kritische Forschung wies das Gegenteil nach, so dass die Desertion aus der Wehrmacht plötzlich eine ganz andere moralische Qualität erhielt. Und dass Österreich von Hitler überfallen und unterjocht worden sei, straften schon früher die Bilder vom umjubelten Empfang Hitlers in Wien und den progromarti-gen Ausschreitungen der einheimischen Bevöl-kerung gegen Juden Lügen.

Dennoch liess die Rehabilitierung der Wehrmachtsdeserteure – ähnlich wie diejeni-ge der Fluchthelfer im Zweiten Weltkrieg oder der antifaschistischen Spanienkämpfer in der Schweiz – lange auf sich warten. Das Komitee «Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjus-tiz» stand in den neunziger Jahren am Anfang der Neubewertung. Dann folgten Forschungs-projekte und schliesslich ein Anerkennungsge-setz, das der österreichische Nationalrat im Jahr 2005 verabschiedete. Den Durchbruch brachte

die Ausstellung «Was damals Recht war … Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht» im Jahr 2009, die die Rehabi-litierung dieser Nazi-Justizopfer nahelegte. Im Oktober desselben Jahres verabschie-dete eine Mehrheit von SPÖ, ÖVP und Grünen das «Aufhebungs- und Rehabili-tierungsgesetz», das die endgültige rechtli-che Anerkennung und die Aufhebung der Urteile brachte. Diese Schau war letzten Herbst samt einer Vortragsreihe auch im Vorarlberg zu sehen.

Vergessene Opfer der Nazi-MiliärjustizKritischen Historikern wie Meinrad Pich-ler, Werner Bundschuh und vielen ande-

ren, die sich schon in den achtziger Jahren in der Johann August Malin-Gesellschaft zu-sammenschlossen, ist es zu verdanken, dass dank kontinuierlicher Aufklärungsarbeit ein Umden-ken und damit ein geschichtspolitischer Fort-schritt erzielt wurde. Bundschuh sagt: «Die Be-fassung mit Opfern der Wehrmachtsjustiz be-deutet eine erinnerungspolitische Wende: hin zu konkreten Menschen, die im Krieg nicht einfach ‹dienten›, sondern sich aus unterschiedlichen Motiven widersetzten.» Für Bundschuh ist die Aufarbeitung dieser Vergangenheit ein «eben-so überfälliger wie notwendiger und schwieri-ger Prozess». Er sieht Parallelen mit der aktuel-len Debatte über das Euthanasieprogramm der Nazis, dem auch Vorarlberger Täter zudienten und über das lange Zeit geschwiegen wurde. Es sei wichtig, dass die «Deserteure», die sich Hit-lers Vernichtungsfeldzug verweigerten, in das kollektive Gedächtnis der Gesellschaft Eingang finden.

In ganz Österreich gibt es viele Denkmä-ler für die «Gefallenen fürs Vaterland» in den beiden Weltkriegen. Aber es gibt nirgends ein Denkmal für die mehreren zehntausend Opfer der Nazi-Militärjustiz. Jetzt, 75 Jahre danach, sind Bestrebungen im Gang, in Wien ein sol-ches Denkmal zu errichten.

Der Besuch des Kaisers ging nicht nur in Kirchberg durch den Magen, auch in Wil wurde

kaiserlich gefrühstückt. Hundert Jahre später wird immernoch daran gedacht. Bild: pd

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Kaisermanöver thema

Für die Herbstmanöver des 3. Armeekorps des Schweizer Heeres am 7., 8. und 9. September anno 1912 im Untertoggenburg lud sich Zwir-belbart Wilhelm II. gleich selbst ein. Obwohl es in Europa bereits nach Krieg roch, musste er mit keiner Absage rechnen: Die Chefs des 3. Armeekorps, der spätere Erst-Weltkriegs-General Ulrich Wille war deutschstämmig und «seinem Kaiser» in Sympathie verbunden; auch Oberstkorpskommandant Theophil Sprecher hielt gute Freundschaft zum Chef des deutschen Generalstabes, Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke. Und das Schweizer Volk – zumin-dest das deutschsprachige – war total verrückt nach seiner Majestät. Über 100’000 strömten zum Wilhelm-Empfang ins Manövergebiet. Die Schweizer Illustrierte setzte den Kaiser in vol-lem Kriegsputz aufs Titelblatt. 20’000 Schwei-zer Soldaten und 4’000 Armeepferde spielten im Gelände bei Kirchberg Krieg. Der hohe Gast stand auf dem Hüsligs, der heute Kaiser-hügel heisst und auf dem seither, in Erinnerung an das Ereignis, die Kaiserlinde gedeiht. Laut Überlieferung soll Wilhelm II. von der Qualität des helvetischen Kriegshandwerks begeistert ge-wesen sein. – Die Westschweizer liess das ziem-lich unbeeindruckt. Als erklärte Frankophile im europäischen Grossmächte-Gerangel waren sie von Anfang an gegen den Besuch des deutschen Säbelrasslers und freuten sich erst, als er wieder ausser Landes war.

Die Kampfkraft der bewaffneten Neutralität getestetDer Kaiser und seine Generalität kamen nicht in die Schweiz, um dem lieben Nachbarn einen Höflichkeitsbesuch abzustatten, sondern um ei-nen Krieg vorzubereiten, bei dessen Beendigung siebzehn Millionen Menschen tot sein werden. Es ging den Herren darum, zu prüfen, ob bei einem Angriff auf Frankreich die so genannte «Westplanung» – die Umgehung der französi-schen Festungsfront mit einem grossen Umfas-sungsmanöver über belgisches und holländisches Territorium – funktionieren würde. Die Deut-schen wollten sich bei der Inspektion Gewiss-heit verschaffen, ob die bewaffnete Neutralität der Eidgenossen so viel Kampfkraft aufbrächte,

um die Franzosen aufzuhalten, falls diese ein Gegenmanöver an der Südflanke über schweize-risches Territorium durchführen sollten. – Da-von sei man schliesslich deutscherseits überzeugt worden, meinte der Schweizer Militärhistori-ker Hans Rudolf Kurz in einem Essay, der aus Anlass «Fünfzig Jahre Kaisermanöver» 1962 er-schien. Zwei Jahre nach dem Kaisermanöver ha-ben die Deutschen Frankreich nach dem Kon-zept «Westplanung» überrumpelt.

Manöverfrühstück und VorträgeIn Kirchberg sind nicht alle begeistert, dass wegen der «Hundert Jahre Kaisermanöver» ein Jubiläum abgehalten werden soll. Dafür habe man auch Verständnis, sagt Gemeinderat Linus Cal zaferri, Präsident des Organisationskomitees für das Jubiläum. Deshalb würde hinlänglich auf die politischen Hintergründe des Kaiser-besuchs und die damalige Situation in Europa hingewiesen. «Aber trotzdem, der Kaiserbesuch

war für unsere Region ein riesiges Ereignis, das nicht einfach vergessen werden darf», sagt Calz-aferri. «Wir wollen in angemessenem Rahmen daran erinnern.»

Geplant sind an den Jubiläumstagen vom 7. und 8. September eine kleine historische Trup-penschau, ein Manöverfrühstück und ein Volks-hochschulvortrag. Auf dem Kaiserhügel soll auch eine Gedenktafel enthüllt werden. Bereits an Os-tern stellt die Gemeinde Kirchberg auf dem Kai-serhügel eine Panoramatafel auf, weil von der An-höhe nicht nur das historische Manövergelände, sondern auch der Alpstein in seiner vollen Pracht zu sehen ist. Am 30. Mai findet an dem histori-schen Platz ausserdem eine militärische Fahnen-übergabe statt. «Mit dem Kaisermanöver hat das überhaupt nichts zu tun», sagt der letzte Kom-mandant der inzwischen aufgelösten Felddivision 7, Divisionär ausser Dienst Peter Stutz. Aus dem 3. Armeekorps von 1912, ist die Felddivision 7 entstanden. Im Herbst soll unter der Kaiserlin-de eine Gedenktafel für diese Truppe enthüllt werden.

1988 gabs KaiserschmarrnDer Kirchberger Historiker Armin Eberle, der das Jubiläumsbuch herausgibt, sagt: «Heute ist auf das Kaisermanöver eine durchaus kritische Sichtweise möglich. Die deutsche Schweiz hat-te damals grosse Sympathien für die Reichs-deutschen und ihren Kaiser. Das beweisen die Massen, die bei seinem Besuch erschienen wa-ren. Die Schweiz war ähnlich militarisiert wie Deutschland. Mit dem Ersten Weltkrieg vollzog sich ein Bruch, der ein ganzes Wertesystem in sich zusammenstürzen liess.»

Das letzte Mal wurde 1988 ans Kaiserma-növer gedacht. Damals sind aus Anlass des fünf-zigjährigen Bestehens der Felddivision 7, Teile des Kaisermanövers in historischen Uniformen und unter Kanonendonner von Wehrmännern nachgespielt worden. Der seinerzeitige EMD-Chef, alt Bundesrat Arnold Koller, hatte das Spektakel an Kaiserstatt abgenommen. Auch Mitglieder der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) waren zugegen. Sie trugen Kai-ser-Willhelm-Masken und verteilten die Süss-speise Kaiserschmarrn.

INS 36

Der lange Schatten des KaisersIm September kehrt Pickelhaubenträger Wilhelm II. im Geiste

zurück ins Toggenburg: Kirchberg feiert hundert Jahre Kaisermanöver. Muss das Jubiläum sein?

von harry rosenbaum

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flaschenpost aus Bosnien-Herzegowina

«Wer einmal vom Wasser der Baščaršija getrun-ken hat, kann Sarajevo nicht mehr verlassen», heisst es im Text einer Sevdalinka, eines tradi-tionellen bosnischen Liedes. Im Sommer 2010 habe ich selber von einem der Brunnen in der Baščaršija (Sarajevos Zentrum) getrunken – und bin für ein Auslandsemester geblieben.

Ein Spaziergang durch Sarajevo ist ein Rundgang durch die Geschichte. Moscheen, Synagogen, orthodoxe und katholische Kir-chen prägen das Stadtbild. Den von osmanischer Architektur geformten Teil der Stadt umarmt ein Ring österreichisch-ungarischer Viertel. Innert Minuten kann man von Istanbul nach Wien spazieren und bleibt doch immer in Sa-rajevo. Während die Altstadt im Tal gelegen ist, winden sich zahllose Gassen und Strässchen die Hügel hinauf. Oberhalb des Zentrums bilden sie Viertel, die eher dörflich als grossstädtisch wirken. Innert Minuten kann man vom Dorf zur Stadt spazieren. Diese Vielfalt auf kleinem Raum macht Sarajevo aus. Viel europäische Geschichte auf wenig Raum – Sarajevo ist ein Schmelztiegel.

Vielleicht war diese Vielfalt ein Grund da-für, dass 1984 die olympischen Winterspiele in Sarajevo ausgetragen wurden. Kaum ein anderer Ort hätte die olympische Idee besser verkörpern können. Im «Jerusalem Europas» lebten damals drei Weltreligionen in Frieden zusammen. Die Besucher Sarajevos trafen während der Win-terspiele auf eine in Europa einzigartige, offe-ne Stadt, die voller Enthusiasmus ihre Stärken präsentierte. So wurden die olympischen Spiele von 1984 sowohl im kapitalistischen Westen wie auch im kommunistischen Osten Europas äus-serst positiv wahrgenommen.

«Ich bin ein Vučko»Was bleibt von den olympischen Spielen fast dreissig Jahre nach den Abschlussfeierlichkeiten übrig? Im Gespräch mit den Einwohnern Sa-rajevos fällt auf: egal ob Bosniake, Serbe oder Kroate, die Begeisterung und der Stolz auf die-se Winterspiele bilden einen Konsens unter den sonst tief zerstrittenen Volksgruppen. Der Geist der olympischen Spiele ist in Sarajevo bis heu-te an vielen Orten zu spüren. Dazu genügt ein Blick in die Souvenirläden: Kein Postkarten-ständer ohne Vučko, das fröhliche Wölfchen, das als Maskottchen für die Winterspiele Pate stand. Mit seinem Sarajevouuu-Geheul erober-te es die Herzen im Sturm. Auf die Frage, wie alt er ist, kann ein 84er noch heute problemlos antworten: «Ich bin ein Vučko». Das Maskott-chen ersetzt die Jahreszahl: ein wohl einzigarti-ges Phänomen.

Überhaupt erfreut sich Vučko grosser Popula-rität. So bestieg der bosnische Meisterkletterer Adnan Ćati 2011 einen Berg nahe Sarajevo in einem Vučko-Kostüm. Mit dieser Aktion wollte er nach eigenen Angaben dazu beitragen, dass die Olympischen Spiele von 1984 und deren Mas-kottchen nicht in Vergessenheit geraten. Meiner Ansicht nach wäre die Aktion aber nicht nötig gewesen, nur allzu gern erinnern sich Sarajevos Einwohner, die Sarajilijas, an ihre Winterspiele.

«Wir lieben unseren Jure»Gründe für die nostalgische Haltung gegen-über dem schon bald dreissigjährigen Ereignis gibt es mehrere. Eine Erklärung ist der Erfolg der Spiele. Sarajevo ist für Olympische Spiele bestens geeignet, Berge nahe der Dreitausen-der-Marke sind vom Stadtzentrum aus per Bus innert zwanzig Minuten zu erreichen. Über-haupt konnten – für Winterspiele unüblich – alle Wettbewerbe auf kleinstem Raum abgehal-ten werden. Dies hat laut den Sarajilijas sehr zur olympischen Atmosphäre beigetragen.

Auch wirtschaftlich bedeuteten die Spie-le für Sarajevo eine gewaltige Verbesserung. Prachtvolle Sportpaläste wurden gebaut, der Staat investierte in die Infrastruktur und schuf viele neue Arbeitsplätze. Sarajevo stand plötz-lich im Zentrum des weltweiten Interesses: War es bis zu diesem Zeitpunkt vor allem für die Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers 1914 bekannt, versprach man sich von der Olympiade eine Verbesserung des Ima-ges. Doch nicht nur in der Welt, auch vor Ort konnte das Image verbessert werden. So erlebte der Wintersport einen Beliebtheitsschub: Mit der ersten olympischen Medaille eines jugosla-wischen Wintersportlers eroberte der Skifahrer Jure Franko die Herzen der Sarjilijas. Der Slogan «Wir lieben unseren Jure mehr als unseren eige-nen Burek» machte die Runde. In einer Stadt, in der an jeder Ecke Burek – eine Fleischspeziali-tät – gekauft werden kann, ist dies eine äusserst leidenschaftliche Liebeserklärung.

Düsteres DenkmalEine andere Erklärung für die Wichtigkeit der Winterspiele für Sarajevo liegt in ihrem Zeit-punkt. Der Zeitpunkt vor dem Sturm. Die Spiele fallen in die Phase zwischen dem Tod Ti-tos und dem Beginn der gewaltsamen Auflösung des Vielvölkerstaates Jugoslawien. Während der langjährige Machthaber Tito für die Völker Ju-goslawiens einen Konsens darstellte, folgte auf dessen Tod 1980 eine Phase der wirtschaftlichen Krise und der politischen Ungewissheit. Eth-nische, sprachliche und religiöse Unterschiede

zwischen den Völkern Jugoslawiens wurden von nationalistischen Kreisen wieder betont und für die Politik instrumentalisiert.

Der Erfolg der Spiele konnte die Verschlech-terung der Situation in Jugoslawien nicht auf-halten. Die Gräben zwischen den Volksgruppen – im Wesentlichen Slowenen, Kroaten, Bosni-aken, Serben, Albaner und Mazedonier – wur-den tiefer, die Wirtschaft war dem Kollaps nahe. Mit dem gewaltsamen Zerfall Jugoslawiens kam auch der Zerfall der olympischen Stätten. Die Schäden, die die Olympia-Schauplätze während des Bosnienkrieges und der Belagerung von Sa-rajevo erfuhren, stehen in düsterem Kontrast zu dem frohen Sportereignis und sind bis heute sichtbar.

Olympia ist ein Ereignis, das im Sinne des Völkerverständnisses stattfindet. Dass ausge-rechnet in dem Land, das seine Winterspiele so leidenschaftlich austrug, zerstörerische Kriege wüten sollten, war für den Olympiatouristen von 1984 unvorstellbar. Bekanntestes Symbol für die Schändung der olympischen Stätten in Sarajevo ist die Bobbahn. Sie wurde im Krieg schwer beschädigt und ist bis heute in einem schlechten Zustand. Als ich die Bahn besuchte, verdeutlichten sich mir die Tragik und der tiefe Fall Bosniens in den Neunzigern. Die zerfallene Bobbahn hat etwas Geisterhaftes. Sie liegt ver-lassen in der Landschaft, hoch auf einem Berg oberhalb der Stadt, mitten in einem Wald. Sie scheint vergessen, obwohl sie zweimal im Zen-trum der Weltöffentlichkeit stand. Einmal als Schauplatz der Winterspiele, einmal als Kriegs-schauplatz.

Nostalgie empfinden die Sarajlijas für ihre Spiele also auch, weil es die Erinnerung an die Zeit vor der Katastrophe ist, die Erinnerung an eine Zeit, in der die Stadt auf positive Weise die Welt beschäftigte und faszinierte. Der Gedanke an die Olympischen Spiele bietet die Möglich-keit, sich für kurze Zeit in eine verlorene, besse-re Vergangenheit zurückzuversetzen. Doch der Blick der Sarajlijas ist nicht nur rückwärtsge-wandt: Gross ist der Wunsch, die Winterspiele noch einmal austragen zu dürfen. Wieder wäre es die Chance für eine wunderschöne Stadt mitten in Europa, ihr vom Krieg gezeichnetes Image abzulegen und ihr altes, neues Gesicht zu präsentieren. Sarajevo und seine Einwohner hätten es verdient.

Felix Frey, 1988, studiert allgemeine Geschichte und Slavistik an der Universität Zürich und verbringt seit Februar 2012 ein Auslandsemester an der Universität Sarajevo.

«Sarajevouuu» heult des fröhliche Wölfchen

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aus Bosnien-Herzegowina flaschenpost

Bilder: Felix Frey

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Kultur

Um die Entwicklung von Markus Popps Pro-jekt Oval zu verstehen, muss zuerst ein Blick in die Vergangenheit geworfen werden: Zwanzig Jahre ist es jetzt her, dass sich Oval einen Na-men erspielten. Oval bestand zu Beginn aus den Mitgliedern Frank Metzger, Sebastian Oschatz und Markus Popp. Ab Mitte der Neunziger trieb Popp dann Oval im Alleingang voran. Man ver-zichtete auf Instrumente, bearbeitete CDs mit Filzstiften, um sie zum Ruckeln, Stottern und Springen zu bringen. Die so gewonnenen Sounds legten Oval mehrfach übereinander, schufen Rhythmen und einen orchestralen, un-erhörten Sound: Eine Pionierarbeit und aus der Sicht von Markus Popp ein «einziges Sich-Raus-halten – bloss keine Musik mit grossem M», wie er oft in Interviews betonte. Oval nahmen damit vorweg, was in den folgenden Jahren Standard in der elektronischen Musik werden sollte: das teils radikale Verfremden gesampelter Sounds, das Einbauen von Störgeräuschen, Kratzern,

Glitchmeister Popp und seine

SystemeMarkus Popp gilt mit seinem mittlerweile

zwan zigjährigen Projekt Oval als Impulsgeber für Minimal Techno. Popp aber geht lieber

«triumphierend» um 21 Uhr ins Bett und entwickelt seine eigene Idee von Sound weiter.

von georg gatsas

Jockey und Touren mit Bands wie Sonic Youth. Für den Minimal Techno, der Berlin in den Nul-lerjahren auf die Club-Landkarte hievte, lieferte er wichtige Impulse. Er selbst aber distanzierte sich in Interviews von letztgenanntem immer ausdrücklich und ging an seinem Wohn- und Produktionsort Wilmersdorf «triumphierend um 21 Uhr ins Bett» und bewunderte stattdessen Metalcore-Bands und ihre brachialen Sounds.

Dem digitalen Zeitalter entwischtMit seinem von Kritikern höchst gelobten und auf Thrill Jockey erschienenen Werk «Ovalpro-cess» im Jahr 2000 erreichte er einen Höhepunkt; danach war erstmals Sendepause, Popp liess knapp ein Jahrzehnt nichts von sich hören. Erst 2010 gab er mit der EP «O» ein Lebenszeichen von sich. Darauf nahm er erstmals Instrumente wie Gitarre, Bass und Schlagzeug auf und – wie üblich – verfremdete sie im Oval-Sound.

Und wie hört sich das aktuelle Album «Oval DNA» an, das gleichzeitig auch als Rückschau funktioniert? Denn jetzt, beinahe zehn Jah-re später, sehen die Dinge anders aus. Digitale Technik hat ihren Revolutionsbonus verloren und auch die daran gekoppelten Diskurse haben Breitenwirksamkeit und Attraktivität eingebüsst. Popps Versuch, eine «Autorenperspektive zweiter Ordnung» einzunehmen und das Musikmachen an eine symbiotische Einheit aus Maschine und «aktivem User» zu koppeln, ging in der Zwi-schenzeit in der Web-2.0-Welt auf, in dem alle Inhalte vom Endanwender zusammmengemischt werden.

Popp hat seine Herangehensweise geändert: Wie fast alle Produzenten elektronischer Musik arbeitet er jetzt am Computer. Der typische Ovalsound ist geblieben. Und auf «Oval DNA» geht er wieder einen Schritt weiter. Dem Al-bum liegt eine DVD bei, auf der mehr als 2000 Klangdateien lagern: Popps Bibliothek, Origi-nalsounds von früheren Alben einschliesslich der Varianten, die nie zum Einsatz kamen. Mit dabei ist zudem eine von Popp entwickelte Software zur Anwendung der Sounds. Bleibt die Frage, wie Popp sich in der Rolle als Live-Musiker sieht. Die Antwort hat er kürzlich dem «Tagesspie-gel» gegeben: Er bezeichnet sich als «künstleri-scher Leiter des eigenen Systems, der erst jetzt musikalisch-harmonisch-melodische Themen definieren» kann. Im Palace wird er mit einer Live-Band zu Gast sein.

Palace St.Gallen. Freitag, 20. April, 22 Uhr. Mehr Infos: www.palace.sg

Weiss immer, woher der Wind weht: Markus Popp aka Oval. Bild: pd

Rauschen. Oval zimmerten neue musikalische Schubladen, die später als Glitch und Clicks & Cuts etikettiert werden sollten.

Spätestens mit dem 1995 erschienenen Werk «94 Diskont» schälte sich der typische Oval-Sound heraus: kleine bis kleinste Sound-fragmente, Rauschen und Brummen, ambiente Soundflächen. Popp verfremdete die Original-stücke derartig, dass die Autorenschaft auf der Strecke blieb. Fragen zur Autonomie der Me-dientechnik, zu Open Source und Public Access wurden geradezu systematisch abgearbeitet. Bis sein Oval-Projekt schliesslich auch als Software für andere Anwender umgesetzt wurde und sich zur Skulptur im öffentlichen Raum weiterent-wickelte. «Public Beta» hiess seine im Jahr 2000 entstandene Soundskulptur, die auf dem Pots-damer Platz oder in Museen wie dem Centre Pompidou gezeigt wurde. Gleichzeitig folgten Veröffentlichungen auf den damals sehr wichti-gen Labels Mille Plateaux, Sub Rosa oder Thrill

Der Maler Dölf Mettler ist kein Freund moderner Technik. Bild: pd

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Kunst kultur

Wenn die Traktoren fehlen, wenn keine Hoch-spannungsmasten in den Himmel ragen, wenn Felder nicht von Strassen, sondern von Wegen begrenzt werden und das Kinderspielzeug nicht aus Kunststoff ist, wenn es weit und breit keinen Maschendrahtzaun gibt, dann sind wir entwe-der in einer anderen Zeit gelandet oder in einer anderen Welt. Jedenfalls nicht im gegenwärtigen Appenzell, oder doch?

Dölf Mettler lebt hier und heute. Die Inter-netseite des Appenzeller Künstlers ist auf dem aktuellsten Stand. Zugleich können online so-wohl Postkarten seiner Bilder als auch Tonträ-ger bestellt werden. Denn Mettler ist einerseits erfolgreicher Jodelliedkomponist, Sänger und Chordirigent und andererseits ist er Bauernmaler mit eigener Galerie in Appenzell. Seit Jahrzehn-ten lebt und arbeitet der gebürtige Toggenburger nun in der innerrhodischen Kantonshauptstadt: 1976 bezog er sein erstes Atelier in Appenzell und ab 1983 widmete er sich ganz der Musik und der Malerei. Aber warum Bauernmalerei, wo Mettler doch gar kein Bauer ist? Nach dem Abschluss der Schule arbeitete er als Knecht in Waldstatt. In jener Zeit, als er zum ersten Mal ak-tiv beim Öberefahre und Chlause mit dabei war, erwachte seine grosse Leidenschaft für das Leben der Sennen, für ihre Arbeit und ihre Bräuche. Doch zunächst einmal ging Mettler einen ande-ren Weg, der aber bereits viel über seine Lust an der präzisen Arbeit, an Gestaltung und Bildkom-position aussagt. Er lernte in St.Gallen den Beruf des Textilzeichners. Bis heute sind seine Bilder geprägt von sorgfältig gesetzten Linien und Kon-

turen. Wer aber durch die Einzelausstellung des bald 78-Jährigen im ersten Stock des Museum Appenzell streift, dem fallen durchaus Entwick-lungen in seinem Werk auf.

Keine KonzessionenIn den siebziger Jahren dominierten noch schwarze Umrisse. Alle Figuren, ob Senn, ob Rind, sind dunkel umrandet wie etwa im Gemäl-de «Petersalper Stobede» von 1976. Erst einige Jahre später kommt Mettler zur weissen Kontur, wie sie beispielweise auch Johann Baptist Zel-ler (1877–1959) in seinen Bildern eingesetzt hat. Die Gemälde erhalten dadurch mehr Licht und Leichtigkeit.

Auch wenn es Parallelen zwischen dem Bauernmaler heute und so manchem in der Dauerausstellung präsentierten Klassiker der Bauernmalerei gibt, lehnt sich Mettler nicht an ein konkretes Vorbild an. Immer wieder geht er eigene Wege. Dies heisst nun freilich nicht, dass Mettler neue landwirtschaftliche Errungenschaf-ten in seine Bilder einfliessen lässt. Im Text zur Ausstellung wird dies ganz unmissverständlich formuliert:

«Mettler malt die für ihn einmalig schö-ne und lebenswerte Welt. Er ist unter keinen Umständen bereit, irgendwelche Konzessionen an den ‹sennischen Ausdruck› zu machen. Die ‹Segnungen der Moderne› haben nichts in seinen Bildern zu suchen.» Da ist ein Silo neben einem Bauernhaus schon eine Überraschung. Mettlers Bildneuerfindungen sind eher atmosphärischer Natur wie die Nachtbilder zeigen, etwa das «Sil-

vesterchlausen bei Vollmond» aus dem Jahre 2005 mit dem eindrücklichen Widerschein des Lich-tes auf Scheunendach und Schneefeld. Beson-deres Augenmerk widmet Mettler nicht nur der Lichtführung, sondern auch der Farbigkeit. In den Winterbildern nutzt er die makellose weisse Fläche, um selbst zarte Farben zum Strahlen zu bringen. Eine hellgelbe Stallwand neben einem zart türkisfarbenen Haus sind gekonnt gesetzt inmitten einer verschneiten Landschaft. Diese wiederum orientiert sich an der Topographie Appenzells. Mittel- und Vordergrund hingegen sind oft frei erfundene Basis für die klassischen Sujets aus der Tradition der Appenzeller Senn-tumsmalerei. Doch neben Alpauf- und -abfahr-ten fällt immer wieder Mettlers Freude an den kleinen unscheinbaren Szenen des bäuerlichen Lebens in den verschiedenen Jahreszeiten ins Auge, die Gasthausbesuche, das Vieh an der Tränke oder vor dem Stall und schliesslich in der Stube. Dort darf dann sogar einmal ein Klein-kind auf dem Topf sitzen und für motivische Auflockerung sorgen.

Dölf Mettlers Werke verschränken sich the-matisch eng und schlüssig mit der Dauerausstel-lung im Museum Appenzell. Ein bisschen mehr Vermischung und der eine oder andere Blick auf Zeitgenössisches wäre aber nicht fehl am Platze gewesen.

Museum Appenzell. Bis 29. April. Öffnungszeiten: täglich, 10–12/14–17 Uhr. Mehr Infos: www.museum.ai.ch

Neuerfindungen atmosphärischer NaturIn seiner derzeitigen Sonderausstellung würdigt das Museum Appenzell den Komponisten und Maler Dölf Mettler. Neue landwirtschaftliche Errungen schaften haben auf seinen Bildern nichts verloren.von Kristin Schmidt

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kultur Literatur

«saiten»: Für Ihr Buch «Fukushima lässt grüssen» reisten Sie im vergangenen Jahr zwei Mal nach Japan. Sie trafen Ingeni­eure und das Management von Tepco, befragten Atomkritikerinnen und Bau­ern, die aus der Sperrzone evakuiert wur­den, und sprachen mit Bürgermeistern und Politikern. Welches Bild ist Ihnen von diesen Reisen am nachhaltigsten in Erin­nerung geblieben?

susan boos: Die geräumten Gebiete waren schon sehr eindrücklich: Diese entvölkerten Zonen ha­ben einerseits etwas ungemein Schönes. Es ist et­was, das es eigentlich gar nicht gibt. Ganze Sied­lungen sind einfach leer – und die Vögel und an­dere Tiere kommen langsam zurück. Gleichzei­tig hat es etwas enorm Beklemmendes. Will man es positiv ausdrücken, so ist die Stimmung wie an einem Sonntagmorgen, wenn alles noch schläft. Aber wenn man es negativ ausdrücken will, dann ist es wie nach der Explosion einer Neutronen­bombe! Es hat einfach keine Menschen mehr, man sieht nur noch einige Spuren des Alltags. Das alles hat etwas sehr Gespenstisches.

Das war auf Ihrer zweiten Reise, als Sie in die gesperrte Zwanzig­Kilometer­ Zone gelangten. Ihr Informant, der sie hinein brachte, lebte vorher selber dort. Wie haben Sie diese Rückkehr erlebt?

Die Person, die uns in die Zone brachte, arbeitet im Atomkraftwerk Fukushima Daini. Ich glau­be, es war für ihn einfach ein Bedürfnis, das alles jemandem zu zeigen. Man muss sich vorstellen: Diese Leute haben ihren Alltag verloren – und man kann diesen Verlust kaum bewältigen, weil man nicht mehr zurück darf. Auf einen Schlag ist ihnen ihr Leben abhanden gekommen – und das zerreisst einen total. Ich habe viele Men­schen getroffen, die glauben noch heute, dass sie bald wieder zurückkehren können.

Was ist Ihnen durch den Kopf gegangen, als Sie am 11. März die ersten Meldungen aus Japan hörten?

Ich bin da mehr oder weniger den ganzen Tag vor dem Fernseher gesessen. Und ich war bereit, wirklich alle Positivmeldungen zu glauben. Aber es kam immer schrecklicher, als erzählt wurde!

Nichts funktionierte. Und hier in Europa, aus der Distanz, da hat man lange nicht wirklich verstanden, was eigentlich das Problem ist.

Wann ist Ihnen selbst die ganze Dimension der Katastrophe bewusst geworden?

Das dauerte auch für mich einige Zeit. Ein Pro­blem war, dass lange keine zuverlässigen Kon­taminierungskarten verfügbar waren. Im April war ich an einem Kongress in Berlin anlässlich des Jahrestages zur Katastrophe von Tscherno­byl, als die ersten Karten auftauchten und man sah: Autsch, da ist viel mehr raus! Es könnte eine Radioaktivitätsmenge in der Grössenordnung von Tschernobyl freigesetzt worden sein. Das Glück war einfach, dass dank der Wetterlage in den ersten Tagen der Grossteil aufs Meer hin­ausgetragen wurde. Sonst wäre es noch viel, viel verheerender geworden.

Das Vertuschen des wahren Ausmasses oder – wenn man es neutraler formulieren will – die widersprüchlichen und lücken­haften Informationen im Fall Fukushima erinnern stark an Tschernobyl. Nun ist Japan zwar eine hoch entwickelte Indus­trienation und ein demokratischer Staat. Dennoch ist es eine ausgesprochen autori­täre und hierarchische Gesellschaft; in die­ser Hinsicht der Sowjetunion nicht unähn­lich. Ist der doch sehr spezielle Umgang mit der Atomkatastrophe der autoritären Gesellschaftsstruktur geschuldet?

Ich habe mich früher nie mit Japan beschäftigt. Es war mir ein sehr fremdes Land. Ehrlich ge­sagt ist es mir das noch immer. Es stimmt, dass die Hierarchien viel starrer und straffer sind als bei uns. Man wehrt sich viel weniger, wenn der Vorgesetzte etwas Falsches macht, und fühlt sich stärker dem Unternehmen verpflichtet. Das för­dert natürlich, dass man sich gegenseitig deckt und nicht aufmuckt gegenüber Autoritäten. Ich will es aber nicht auf «die japanische Haltung» reduzieren.

Sondern? Das Ganze hat entscheidend mit der Atomtech­nologie und –wirtschaft an sich zu tun. Das ist bei uns nicht anders. In Japan wird die Atom­

Lobby als Atomgemeinde bezeichnet – und ich finde das einen sehr treffenden Ausdruck. Wenn jemand ausschert und sich kritisch äussert, so wird er erstmal diffamiert oder ausgegrenzt. Das

ist nicht nur in Japan so. Auch in Europa oder den USA gibt es diverse Experten, die sich kri­tisch geäussert haben und danach diskreditiert wurden. Erst wenn etwas passiert, heisst es: Oh, die haben das ja schon lange vorher gesagt! In­teressant ist auch, dass vielen dieser Kritikern Ideologie unterstellt wird, obwohl sie oft tech­nisch nüchtern argumentieren.

Verlieren da in Ihren Augen die Natur­wissenschaften ihre Unschuld, indem sie sich von der Politik instrumentalisieren lassen?

Nein, das würde ich so nicht sagen. Denn es sind auch die Naturwissenschaften, welche Ar­gumente gegen die Atomkraft liefern. Man kann – berechtigterweise – aus emotionalen Gründen gegen Atomkraftwerke sein. Aber es ist natürlich enorm hilfreich, wenn man auch «harte» Argu­mente vorbringen kann. Und da helfen die Na­turwissenschaften. Oft sind es gerade die Atom­

«Ich hätte Fukushima überhaupt nicht gebraucht»Kaum jemand in der Schweiz kennt sich mit der Atomwirtschaft so gut aus wie

die Journalistin Susan Boos. Im Gespräch mit «Saiten» erzählt sie von ihrer Reise in die Sperrzone von Fukushima und erklärt, was eine solche Atomkata -

strophe für die Schweiz bedeuten würde. von David Loher

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Lieratur kultur

kraft-Befürworter, die eigentlich esoterisch ar-gumentieren und von irgendwelchen schönge-rechneten Modellen ausgehen. Wenn man sich nicht traut, denen mit harten Fakten die Stirn zu bieten, dann wird das einfach geschluckt: Das Ganze entwickelt sich zu einer Religion.

In dem Fall sind die Naturwissenschaft-ler doch die Verbündeten der Atomkraft-Kritiker?

Ein Problem gibt es – sogar bei den äusserst kritischen Naturwissenschaftlerinnen und -wis-senschaftler: Alle sind sie Expertinnen und Ex-perten für ihren eigenen kleinen Bereich. Die kritischen Nuklearphysikerinnen sagen etwas über die Nuklearphysik und die Reaktortech-nologie. Die Strahlenbiologen sagen etwas über die Strahlenbiologie. Und so weiter. Irgend-wie ist niemand da, der das grosse Bild zeich-net und die Expertendebatte herunterbricht auf den Alltag.

Sie haben die schöngerechneten Model-le erwähnt. Nach Ihrer Rückkehr von der ersten Recherchereise nach Japan besuch-ten Sie im Kanton Aargau die Zentrale des Regionalen Führungsorgans Aare-Rhein. Falls es in der Schweiz zu einer Atomka-tastrophe käme, wäre diese Stelle für das lokale Katastrophenmanagement zustän-dig. Auch hier wird mit Modellen gearbei-tet, die auf mehr oder weniger plausiblen Annahmen beruhen. Ist die Schweiz bereit für den Notfall?

Ich muss gestehen, dass ich auf der praktischen Ebene beeindruckt war von der Ernsthaftigkeit, mit der sich diese Leute damit auseinanderset-zen. Es klingt vielleicht absurd, aber es war für mich doch irgendwie erleichternd zu wissen: Wenn etwas passiert, dann sind ein paar Leute da, die auch in der schlimmsten Katastrophe ver-suchen werden, eine gewisse Ordnung aufrecht zu erhalten. Die Schweizerische Gründlichkeit, mit der hier gearbeitet wird und die etwas sehr Japanisches hat, das hat mich überrascht. Aber: Sieht man davon einmal ab und schaut sich die Konzepte selbst an, dann wird einem anders.

Warum? Man hat sich die Konzepte so zurechtgelegt, dass sie keine Angst auslösen. Deshalb sind sie auch sehr naiv. Nehmen wir etwa das so genannte «Dosis-Massnahmen-Konzept»: Die Vorstellung, dass man die Leute wegbringt, bevor eine ra-dioaktive Wolke sie erreicht, ist ja ganz intelli-gent. Doch wie kommt man zu dieser Entschei-dung? Gedacht ist das etwa so: Im AKW Beznau tritt ein Problem auf. Nun ruft einer «Hallo. Wir haben da ein Problem und müssen in ein paar Stunden Radioaktivität freisetzen.» Dann begin-nen alle zu rechnen, wo diese Wolke durchzie-hen und wo sie ausregnen wird.

Und welche Massnahmen würde man dann ergreifen?

Aufgrund der Errechnungen müsste man dann beispielsweise Zurzach evakuieren. Doch wie soll man die Leute informieren? Sobald es die Zurzacherinnen und Zurzacher wissen, wissen es alle. Das hätte vielleicht in der Sowjetuni-on noch funktioniert. Aber hier: Keine Chance! Und sobald es alle wissen, droht das Chaos: Alle brechen auf, auch wenn es sie gar nicht betrifft. Zudem ist das Risiko gross, dass die Leute genau in dem Moment unterwegs sein werden, wenn die Wolke kommt. Und das sollten sie wirk-lich nicht! Immerhin hat man nach Fukushima gemerkt, dass diese Modelle zu eindimensio-nal sind, und man ist nun in der Schweiz daran, diese zu überarbeiten.

Sie arbeiten seit Jahrzehnten als Journalistin zum Thema Atomkraft, beschäftigen sich immer mit irgendwelchen Horrorszenari-en. Sie versuchen, Modelle nachzuvollzie-

hen und kommen oft zum Schluss, dass es noch viel schlimmer kommen könnte, als diese Notfallpläne es vorsehen. Haben Sie davon manchmal nicht genug?

Auf jeden Fall. Ich hätte Fukushima, ganz ehr-lich gesagt, überhaupt nicht gebraucht! Ich selbst kam auf das Thema, als ich eher zufälligerwei-se zum ersten Mal in die nach der Tscherno-byl-Katastrophe evakuierte Stadt Pripjat kam. Als Ostschweizerin hatte ich nicht viel zu tun mit Kaiseraugst und war deshalb nicht besonders sensibilisiert auf das Thema. Das war viel zu weit weg. Über eine Bekannte in Kiew traf ich eine Frau, die aus Pripjat evakuiert worden war. Ich ging dann mit ihr zurück in ihre alte Wohnung. Wir standen da in der Wohnung und sie hat da-rüber gesprochen, wie es ist, wenn man weg-gehen muss und glaubt, in zwei Wochen wie-der zurückzukommen. Da ist mir aufgegangen, dass genau das auch bei uns passieren könnte. Das war der Anfang – aber Atomkraft ist letzt-

lich deshalb ein sehr interessantes Thema, weil es einfach enorm viel aussagt über die Gesell-schaft.

Weshalb? Es zeigt, wie die Gesellschaft funktioniert. Und es sagt viel darüber aus, wie abhängig sie ist von Energie. Dadurch wird sie erpressbar durch die Grosskonzerne, welche der Bevölkerung vermit-teln, dass es ohne Atomkraft nicht geht: Eine Technologie, die seit eh und je mit dem Krieg zu tun hat. Ohne Atombombe gäbe es keine Atomkraftwerke. So einfach ist das. Die zivile Nutzung der Atomkraft wurde nur propagiert, um den Schrecken des drohenden Atomkriegs etwas abzumildern. In der Schweiz wollten die Energieunternehmen zuerst gar nicht in die Nukleartechnologie einsteigen. Und das Bei-spiel Österreich zeigt: Sobald man einmal ent-schieden hat auszusteigen und die Energiever-

sorgung anders sichergestellt hat, will niemand mehr Atomkraftwerke. Aber wenn man sie hat, dann ist es natürlich für die Energiekonzerne praktisch, weil sie damit viel Geld verdienen und den Markt kontrollieren.

Aber gerade mit Blick auf den Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts zu Mühle-berg von diesem März kann man da auch in der Schweiz einen gewissen Optimis-mus pflegen?

Auf jeden Fall. Es war sehr verblüffend, dass sich ein Gericht hinsetzte und den Mut hatte, sich mit diesen vermeintlich technischen Fragen aus-einanderzusetzen. Mit gesundem Menschenver-stand hat es ganz einfach entschieden: So geht es nicht!

Susan Boos: Fukushima lässt grüssen. Die Folgen eines Super-GAUs. Rotpunktverlag, Zürich 2012.

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Barock boomt auch bei uns – Händels «Alcina», vor einem Jahr von Tanzchef Marco Santi phä-nomenal inszeniert, wurde diesen Februar so-gar von der Oper Lausanne adaptiert. Jetzt folgt Henry Purcells «The Fairy Queen». Und wenn in St.Gallen die Ouvertüre ertönt, glaubt man sich tatsächlich ins 17. Jahrhunderts zurückver-setzt: Das Licht ist noch an, das Orchester spielt, kein Mensch hört zu. So war es damals; man traf sich im Theater, palaverte und geschäfte-te, und wenn das Stück gut war, sah man auch hin. Nichts von heiligen Hallen der Klassik; das St.Galler Premieren-Publikum hat sich, bis der Saal dunkel wurde, ganz historisch verhalten.

Warum boomt Barock? Was haben seine In-halte mit uns heute zu tun? Die jüngste St.Galler Produktion gibt Antworten. Antwort eins: Ba-rock boomt, weil Ausstattungslust und Insze-nierungsdrang der Feudalzeit unserer form- und design verliebten Gegenwart entspricht. Auf die Inhaltsfrage lautet die Antwort der Regie simpel: Nichts. Das ist zu wenig.

Zaubermusik und ZauberblumeEher zu viel als zu wenig macht Regisseur Johannes Schmid in Sachen Personal und Mate-

rial. Fusioniert sind alle drei Sparten samt Tier-masken. Simone Riksman singt eine verletzli-che Reh-Arie, Wade Kernot und Alison Trainer amüsieren das Publikum als singende Wildsau-en. Purcell, der Klangmagier, hat den Sängern und dem Orchester einen poetischen Ohrwurm um den andern in die Partitur geschrieben. Die Tänzerinnen und Tänzer spielen Elfen und Trolle, das Schauspielensemble dreht im Eifer-suchtstaumel slapstickartig auf, das Orchester ist unter Robert Howarth, der schon «Alcina» zum Triumph gebracht hatte, in Hochform.

Und der Inhalt? Eine Zauberblume, deren Saft schlagartig verliebt macht, Ehekrach bei Feenkönig Oberon und seiner Frau Titania, liebesverwirrte junge Athener und ein besof-fener Dichter: Worum geht es da eigentlich? Sicher ist: Das Stück stürzte 1692, obwohl im tausend Plätze fassenden Queen‘s Theatre ein Erfolg, die Opernbetreiberin United Compa-ny in den Konkurs. (Die gleichen Finanznöte hatte ein Jahrhundert später auch Händel in London). Ebenfalls steht fest: In England re-gierte kein Feenkönig, sondern Wilhelm von Oranien, der seinen Onkel Jakob ins Exil ge-zwungen hatte. Churchill charakterisiert diesen

König so: «Wilhelm von Oranien war vaterlos und kinderlos. Sein Leben war liebeleer. Seine Heirat wurde von der Staatsräson diktiert. Seine Kindheit war unglücklich und seine Gesundheit schlecht. Aber in dieser ausgezehrten und ge-brechlichen Hülle brannte ein unbarmherziges Feuer, angefacht von den Stürmen Europas und noch verstärkt durch den unerbittlichen Druck seiner Umwelt.» Der Stoff zündet nicht rechtKriege statt Liebe – und statt waldiger Feen-träume die Gründung der Bank of England: So sah die Realität aus. Theater war das Gegengift, Opern-Opium fürs Volk. Auch wenn die Vor-lage zur «Fairy Queen», Shakespeares «A Mid-summer Night‘s Dream», hundert Jahre früher noch im Gewand der Zauberwelt deutlich Ge-sellschaftskritik geübt hatte: Bei Purcell stand Unterhaltung im Vordergrund, ein Zeitgenosse lobte ausdrücklich die «verschwenderisch einge-setzten Maschinen und Dekorationen».

Trotzdem könnte Zündstoff drin stecken. Zum Beispiel: Die jungen Athener flüchten in den Wald, um der Zwangsehe zu entgehen. Und kommen sich dort erst recht abhanden. Die Natur als Retterin und Revoluzzerin: Das müsste gerade heute interessieren. In St.Gallen gibt es aber statt Wald nur trendige, reizlose Farbtapeten und einen trottligen Shakespeare (David Maze), der sich das ganze Durcheinander im Suff bloss ausgedacht habe: Das Zerrbild konnte einen just am Wochenende, da mit der Buchpreisbindung auch ein Stück Respekt vor den Autoren bachab ging, doppelt ärgern.

Insgesamt blieb der Eindruck, das Spekta-kel wolle es mit niemandem verderben, gemäss dem Elfen-Motto: «Let nothing stay to give of-fence». Aber dennoch: hingehen! Die Musik ist bare Zauberei, Purcell ist manchmal dermassen emotional, dass es einem kalt den Rücken hi-nabläuft. Also hingehen. Aber ein paar Fragen mitnehmen.

Theater St.Gallen. Fr., 13., Sa., 28. April, Di., 1. Mai, Mi., 6. Juni, jeweils 19.30 Uhr; So., 15. April, 14.30 Uhr; So., 13. Mai, 17 Uhr. Mehr Infos: www.theatersg.ch

Oper als OpiumNach «Alcina» jetzt «The Fairy Queen»: Das Theater St.Gallen

setzt auf Barockopern. Das garantiert grandiose Musik und Ausstattungszauber. Und wirft ein paar Fragen auf.

von peter surber

kultur Theater

«The Fairy Queen» – Rauschende Feenträume eines besoffenen Dichters. Bild: Tanja Dorendorf

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Film kultur

Vom Erinnern besessenDer völlig zu Unrecht nahezu unbekannte britische Regisseur

Terence Davies hatte es schwer in seiner Kindheit. Immer schon sei er ein Outsider gewesen.

von Andrea Kessler

Wer von Filmen über die Liverpooler Arbeiter-klasse hört und dann Fussball, Bier und Beatles erwartet, sollte erst gar nicht ins Kino gehen, um die Filme von Terence Davies zu sehen. Über die Beatles sagt er ohne Umschweife: «I hated them.» Wenn er spricht, lugt seine Zunge oft verschmitzt aus einem Mundwinkel hervor. Er redet mit atemberaubend tiefer Stimme, ebenso atemberaubend hastig und intensiv; er haspelt sich durch die Wörter, als hätte er nur diese eine Gelegenheit, etwas zu sagen, und müsste dann für immer schweigen.

Noch schlimmer als die Beatles findet er Fussball. Als tödlich langweilig erinnert er sich an einen Stadionbesuch. Ausserdem pinkelte ihm jemand in die Jackentasche. Seine Welt ist eine ungemein feinere Welt; es ist die Welt der Poesie und der Musik. Sein jüngster Spielfilm «The Deep Blue Sea», eine Theateradaption, lief beim letztjährigen Londoner Filmfestival als Ab-schlussfilm. Damit wurde er als Regisseur vom Königreich geehrt – er, der in den Briten die unzivilisiertesten Menschen Europas sieht, für den die Monarchie abgeschafft gehört, der sich für sein Land eine Kulturrevolution wünscht und trotzdem gern Tee trinkt.

Die Geschichte herausschälenAn der Pressekonferenz zu «The Deep Blue Sea» sagte der 67-jährige Terence Davies über die

Geschichte einer obsessiven Liebe: «Wer dem Film nach zwei Minuten nicht glaubt, der soll wieder heimgehen.» Er meint das nicht arro-gant, sondern ehrlich. Niemand soll sich seine Filme antun müssen. Mit Zwängen und Ge-walt hat Davies Erfahrung. Sein Vater habe ihm das Selbstbewusstsein ausgeprügelt, in der katholischen Schule war er als Homosexuel-ler verhasst und geächtet. Für diese persönli-chen Kindheitserinnerungen hat er in seinen drei autobiografischen Filmen «Distant Voices, Still Lives», «The Long Day Closes» und «The Neonbible» eine cineastische, weiche Sprache gefunden.

Erinnerungen sind Davies Obsession. «The Deep Blue Sea» ist ein einziges grosses Erinne-rungsstück der Hauptprotagonistin Hester. Es ist keine Geschichte, die eine Etappe nach der anderen abklappert, um zum Schluss zu kom-men, sondern sie schält sich langsam aus den einzelnen Episoden heraus, ohne sich je ganz zu entblössen. Davies seziert Hester nicht, son-dern bleibt ganz im Moment bei ihr.

Erinnerungen sind nicht teilbar, sie sterben mit uns; das beschäftigt Terence Davies. «Als mein Vater gestorben war …», beginnt Davies seine schönste Erinnerung: Endlich durfte seine Mutter das Haus wieder verlassen und sich die Haare schneiden lassen. Wunderschön habe sie ausgesehen, als sie nach Hause gekommen sei.

Poesie des GewöhnlichenDavies weiss auch noch, dass «Singin’ in the Rain» sein erster Kinofilm war. «Women’s Pic-tures» wurden die Musicals damals genannt; sei-ne Schwestern liebten sie und nahmen ihren sie-benjährigen Bruder mit. In seinen Filmen ist die Musik eine feine Reminiszenz an diese Zeit. Wie Satin schmiegen sich die Lieder an ihre Szenen, umhüllen in «The Deep Blue Sea» Hesters Ge-danken wie seidene Foulards. Davies überrascht aber auch mit gemeinsam singenden Menschen. In den U-Bahnschächten singen die Leute ge-gen die fallenden Bomben «Molly Malone», als Barbesucher «You belong to me» für ihre vom Krieg heimgekehrten Liebsten. Das fremdelt kei-ne Millisekunde, denn Davies bleibt dem über-zeichneten Musicalkitsch fern.

In einem Interview sagte er einmal, dass die Frauen damals erst durch die Lieder ihre Gefüh-le ausdrücken konnten. Er nennt das «Poetry of the Ordinary». «Die Realität poetisch erzählen – that’s thrilling». Das macht seine Filme echt. Man glaubt ihnen von der ersten Sekunde an. Davies Filmsprache aber drückt seine neuste Filmfigur am treffendsten und am poetischsten aus: «Hester, what’s happened to you?» «Love, Bill, that’s all.»

Kinok St.Gallen. Spielzeiten siehe Veranstaltungskalender. Mehr Infos: www.kinok.ch

Terence Davies’ Filme sind vor allem eines: authentisch. Bild: pd

kultur

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Von der rolle

von Damian Hohl

Rheintalcharmevom Feinsten.

Das Café Pic liegt wenige hun-dert Meter von der österreichi-schen Grenze entfernt an derschnurstracks quer durch dieRheininsel Diepoldsau führendenHohenemserstrasse. Auswärtigendürfte das unauffällige Dorf-Café,wenn überhaupt, vom Vorbei-fahren bekannt sein. Seit AnfangDezember 2011 auf der Online-Videoplattform Youtube die ersteFolge von «Geschichten aus dem

Pic» erschienen ist, hat sich das jedoch geändert. Nun verfolgen hunder-te Fans die in unregelmässigen Abständen erscheinenden dreiminütigenZeichentrickfilm-Sequenzen über die mehr oder weniger alltäglichenAbenteuer im Café Pic. Beizer Charly in der Hauptrolle erledigt darindrei Kioskräuber mit dem Brecheisen, verrechnet den «alten Weibern»sieben Franken und fünfunddreissig Rappen für zwei Kaffees oder lässtden Siffkopf im Stich, welcher auf dem eisigen Trottoir beim Restaurantzugehörigen Kiosk ausrutscht.

Das Schöne daran: Hier hat man es nicht etwa mit einer ausgeklü-gelten Werbeaktion oder einem Projekt von Filmstudenten zu tun, nein,die Zeichentrickfilme stammen aus den Federn zweier Stammgäste.Zeichner Sandro Sieber und Dialektspezialist Thomas Hungerbühlersind beim vornächtlichen Eintrinken im Café Pic darauf gekommen. BisAnfang Jahr im «Rheintaler» ein Artikel über die Geschichten erschienenist, wusste niemand so recht, was es mit den Trickfilmen auf sich hat-te. Im Netz haben die Filme jedoch rasch die Runde gemacht. Jede derfünf bisher erschienenen Folgen wurde mehrere tausend Mal angeschaut,während sich auf Facebook innert kürzester Zeit 600 Fans zusammen-getan haben. Die Ambitionen der beiden Macher halten sich trotz uner-wartetem Zuspruch in Grenzen. So ist auch nie absehbar, wann die heisserwartete nächste Folge erscheint. Auf die entsprechende Frage erhält einFan via Facebook die Antwort: «wenn mir zit hond». Da passt auch derBanner «sponsor none mothafuckas» im Vorspann zu jedem Film ganz gut.

Die aufs Nötigste reduzierten schwarz-weissen Zeichnungen verfeh-len ihre Wirkung auch ohne aufwändige Ausschmückungen nicht underinnern mitunter an den Stil aus den Comic-Serien «Family Guy» oder«Beavis and Butthead». Auf der anderen Seite tragen das Gesprocheneund der Diepoldsauer Dialekt viel zum unwiderstehlichen Reiz derTrickfilme bei. Da wird übertrieben oft empört herumgewettert und einSpruch nach dem anderen geklopft. Alkohol − von Punsch bis Schnaps −ist, wie zu erwarten, fast immer im Spiel. Das ist meistens ziemlich lustigund komisch, hin und wieder aber etwas abgeschmackt. Stets mit einemAugenzwinkern bilden die beiden Macher in ihren Geschichten, ob ab-sichtlich oder nicht, den kruden Charme des Rheintals ab. Wer das CaféPic von innen kennt, wird sich über die zahlreichen versteckten Hin-weise wohl noch mehr amüsieren.

«Hous ufd Sita, sus ligg di uf da Ranza» weist Charly den Disco-Tür-steher mit dem dicken Hals grossmäulig zurecht, nur um später Sandra ander Bar den folgenreichen Vorschlag zu unterbreiten «gommer no kli giknüschperla in Laschtwage usi?». In dieser (zweiten) Folge erzählt Charlyvon den Siebzigern und wie er als Lastwagenfahrer und Discotiger ge-rade für eine Weinlieferung nach Wetzikon unterwegs war. Es ist eineder besten «Geschichten aus dem Pic» − oder, wie Charly sagen würde,«vom Feinsten».

Forward

Charly, der Star aus dem Pic.Bild: pd

Das Banjo hüpft los. Die Basstrommelstampft behende; fast, als würde siesingen. Die Bluesgitarre jammert heiser.Und dann setzt diese Stimme wie einbesonnen blubbernder Bach ein, dersämtliche Geheimnisse dieser Welt zukennen scheint und den ahnungslosenSchwimmer gnadenlos in die Tiefe reis-sen könnte: «I was born on the wrongside of town.»nadja Zela posiertfürs Foto zwischen Holzbrettern undeingefallenen Schrebergartenhäuschen.Im Hintergrund reckt sich neue Archi-tektur à la Mobimotower oder ähnlicherherausgeputzter Grossstadtsehnsuchtgegen den verhangenen Kleinstadthim-mel. «They take me to a dark dark place.»Die Bluesgitarre bricht einen Momentaus, um dann wieder mitzustampfen.«I was born on the wrong side of town /I return to the wrong side of town / I liveon the wrong side of town / and I dieon the wrong side of town.»Die Eröffnung des neuen Albums derZürcherin Nadja Zela macht der Sehn-sucht das Tor sperrangelweit auf, schnellsind all die Mobimotowers vergesen.«Love is all you need / Yeah love sleeps inyour bed», haucht Zela im vierten Song.Aber nur, um im fünften loszuswingenund sich vom Broadway zu verabschie-den, eskortiert von den beiden wunder-

baren Background-Sirenen Sea ShantySingers.«Wrong Side Of Town» ist Zelas zweitesAlbum auf eigene Faust, nachdem sieden Schweizer Gitarrensound mitprägtemit Bands wie: The Wooshings, Rose-bud, Roundabouts, Fingerpoke undFifty Foot Mama. Zela war aber immerauch schnell wieder verschwunden. Nunalso dieses trockene Album mit Mar-tin Fischer (Der böse Bub Eugen) amSchlagzeug, das von (wem sonst?) Olifr«Guz» Maurmann produziert wurde.Live darf von Zela laut Berichten vielerwartet werden. Mit ihrer Grandezzapackt sie so manche der neuen abge-feierten Schweizer Sängerinnen in denSack. Mit abgehangenem Blues, doppel-ten Böden, herzerwärmenden Chören,tonnenweise Melancholie, einem derbesten Drummer weit und breit undSpitzbübigkeit –, denn alles glauben wirschon nicht: die Wüste, durch die dieseStimme gegangen sein will, muss erstnoch entdeckt werden. Bleibt nur zuhoffen, füllt Zela auch bald ein grossesKonzert in der Grabenhalle. (js)

1 Grabenhalle St.Gallen.Donnerstag, 19. April, 21 Uhr.Mehr Infos: www.grabenhalle.ch

Auf der richtigen Seiteder Sehnsucht.

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Bild:pd

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1 Storm und Störmer. «Schlechte Autobiographien» Schlösslekeller Vaduz. Freitag, 20 April, 20 Uhr Mehr Infos: www.schloesslekeller.li

2 BergfAhrt 2012 Gemeindesaal Amden. Samstag, 21 April, ab 10 Uhr Mehr Infos: bergliteratur.ch/bergfahrt2012

3 LiterAtur Am SonntAgmorgen: nelson mandela Bibliothek Herisau. Sonntag, 29 April, 11.10 Uhr Mehr Infos: www.casinogesellschaft.ch

4 uLrich Becher. Kurz nAch vier. Arco Verlag, Wuppertal und Wien, 2012.

5 tomAS eSpedAL. gehen. Oder die Kunst, ein wildes und poe-tisches Leben zu führen. Matthes & Seitz, Berlin, 2011.

6 AmBroSe g. h. prAtt: menura. Prächtiger Vogel Leierschwanz. Friedenauer Presse, Berlin, 2011.

TheaTerland

Die Guten ins Töpf-chen, die Schlechten ins Kröpfchen.Es gibt Menschen, die kann man nur bewundern. Sie haben gekämpft und unmöglich scheinende Siege errungen wie Nelson Mandela; weil sie Unweg-samkeiten und Konventionen überwun-den haben wie die frühen Alpinistinnen. Und dann gibt es andere, die, naja, die braucht man nicht zu bewundern. Im April bekommen sie alle eine Bühne. «Schlechter Sex» war schon, «Schlechte Literatur» auch. Storm und Stör-mer haben unzählige Staffeln drauf: «Schlechte Ratgeber», «Schlechte Musik-filme», und sie waren damit auch schon auf einigen Bühnen. In Zürich, Basel, Berlin und auch im Werdenberg. Jetzt halten Cathrin Störmer und And-reas Storm ihren vierten «Worst Case Szenario»-Abend im Schlösslekel-ler ab. Thema: 1 «Schlechte auto-biographien». Sie püscheln weder das Material, noch spannen sie einen gros-sen Bogen und platzieren eine Aussage am Ende; durch ihre bereits seit Jah-ren dauernde Arbeit mit dem Miserab-len wissen sie: «Schlimmer geht immer.» Storm und Störmer verzichten auch auf grosse Bühneneffekte. Sie lesen, was sie an Selbstdarstellungen in die Hände bekommen haben, und das ist einiges. Ihr Liebling aus mehreren Reihen fehlt auch in diesem «Worst Case Szenario» nicht: der Schriftsteller Paulo Coelho. Bushido und Boris Becker sind zwei andere bekannte Namen. Aber auch unberühmte Personen aus der Region müssen dran glauben, etwa Martina Waser mit ihrer Autobiographie «Es geschah im Thurgau».

Mit Biografien von ganz anderem Kali-ber geht es tags darauf in Amden wei-ter. «Mit dem Teufel persönlich wäre ich damals wahrscheinlich in die Berge gegangen, wenn er nur auf einer schweren Route vorausgeklettert wäre!», sagt die 75-jährige Heidi Schelbert im Buch «Früh los» von Patricia Purt-schert. Der krasse Bushido kann da ein-packen. Ein Schwerpunkt der diesjäh-rigen 2 Bergfahrt sind die bergstei-genden Frauen, mit denen Purtschert für ihr Buch sprach. Sie wird zusammen mit drei der darin porträtierten Alpinis-tinnen daraus lesen – Heidi Schelbert ist eine davon. Vorher wird die Journa-listin Caroline Fink mit multiplen Mit-teln über «Frauen am Berg» erzählen. Aber auch Männer sind da. Der achtzig-jährige Villacher Kurt Diemberger, der in seiner Kletterkarriere zwei Achttau-sender als Erster bestiegen hat und noch als Siebzigjähriger in der Wand hing, wird sein neustes Buch vorstellen. Arno Camenisch kommt mit seinem «Sez Ner» in den Gemeindesaal nach Amden. Organisiert ist der Tag, der um zehn Uhr starten wird und achtzig Franken, einem Mittagessen, einigen Kaffees mit Kuchen und jeder Menge bewunderns-werter Menschen später enden wird, vom bergsteigenden Glarner Autoren Emil Zopfi. Aus einer der grössten Biographien überhaupt wird in der Bibliothek Herisau gelesen: nelson Mandela. 3 Vor wenigen Wochen erst hat die Casinogesellschaft Haruki Murakami angekündigt und damit einigen Wir-bel ausgelöst, weil der Flyer missver-ständlich formuliert war und der grosse japanische Schriftsteller nicht persön-lich auftauchte. Unschuldigerweise bekam die Bibliothek Herisau damals auch ihr Fett weg – sie war nur der Ver-

anstaltungsort und hatte nichts mit dem Flyer und seiner Formulierung zu tun, wie die Leiterin der Bibliothek Gabriele Barbey «Saiten» gegenüber bekräftigte. Nun – aus Fehlern lernt man. Es kommt nicht Nelson Mandela persönlich, son-dern die Casinogesellschaft hat Diana Dengler, Boglarka Horvath und Hans Rudolf Spühler vom Theater St.Gallen in die Bibliothek eingeladen. Das ist diesmal unmissverständlich formuliert. Das Trio lässt an diesem «Literatur am Sonntag»-Morgen den kämpferischen Geist des alten, weisen Südafrikaners aufleben. «Der Kampf ist mein Leben», sagt der heute 94-jährige Mandela und «Der lange Weg zur Freiheit» heisst seine Autobiographie. Vielleicht stimmt es ja, was die «Süd-deutsche Zeitung» über Bushido, dessen Biographie übrigens «Bushido» heisst, geschrieben hat: «Ein lyrischer Mini-malalphabet masst sich nicht nur an, mit seinem frauen- und schwulenfeindlichen Gestammel unserer Jugend die Gehör-gänge zu verstopfen, sondern er reiht sich nun auch noch in die unaufhaltsam und bedrohlich wachsende Reihe derer ein, die unbedingt ihr Leben zu einer Biographie verwursten müssen.» – Für einen ganz grossen, guten Rest gilt das zum Glück nicht. (ak)

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Literatour

mit Richard Butz

«Es führt kein Weg nach Rom.»4 Ulrich Becher (1910 bis 1990), geprägt vom Expressionismus, ge-hört zu den vergessenen Prosadichtern der Deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts. Das will der unternehmungslustige Arco Verlag mit der Neuausgabe von «Kurz nach vier» ändern.

Es ist 1955, der Wiener Künstler Franz Zborowsky reist mit seinem kleinen Auto nach Rom. Unterwegs bricht in einer Nacht die ver-drängte Vergangenheit über ihn herein: Hitlers Machtübernahme, KZ-Haft, Spanischer Bürgerkrieg, Partisanenkrieg unter Tito, korrup-tes Nachkriegs-Wien und eine verlorene Liebe. In Parma kommt er einem schrecklichen Verrat auf die Spur und am Schluss steht der Satz, geschrieben an den Freund und die Ursache des Verrats: «Es führt kein Weg nach Rom.»

Geschrieben in einer atemlosen Sprache, oft in lange, sich dahin-ziehende Sätze gegossen, ist dieses Buch ein kleines Meisterwerk. Ein ausführliches Nachwort beleuchtet die Hintergründe des Romans und zeichnet Bechers Lebensweg und literarisches Schaffen nach, zu dem auch der vielgerühmte Roman «Murmeljagd» (neu aufgelegt als btb-Taschenbuch) gehört.

Eine Reise des S cheiterns.5 Tomas Espedal, 1961 in Bergen (Norwegen) geboren, berichtet in «Gehen oder die Kunst, ein wildes und poetisches Leben zu führen» von einem Mann, der seine Familie und sein Haus verlässt und sich als Land-streicher nach Süden aufmacht. Zu Fuss gelangt er nach Griechenland.

Es ist eine Reise des Scheiterns und des Wiederaufstehens, stets be-stimmt vom Rhythmus des Gehens, eine Reise auch durch Dunkelheit und Licht. Im zweiten Teil tritt er in Dialog mit Rousseau, Rimbaud, Satie, Giacometti und Heidegger; ein Abenteuer des Geistes. Im Epilog beschreibt er seinen täglichen Lieblingsweg. Er beginnt am Schreibtisch, führt zum Kai und schliesslich zu einem kleinen Geschäft, betrieben von einem Ehepaar und seinen zwei Töchtern. Hier gibt es alles, was zum Leben nötig ist. Eine passende Metapher für die Einfachheit des Gehens, ein schöner Schluss für dieses stille Buch.

Der beste Sänger.6 Ambrose G. H. Pratt (1874 bis 1944), Anwalt, Matrose, Journalist und Geschäftsmann, veröffentlichte 1933 in Sidney ein kleines Buch, das dem besten Sänger unter allen Vögeln Australiens gewidmet ist: dem farbenprächtigen Leierschwanz (Menura), heimisch in den Berg-wäldern von New South Wales.

Das Buch handelt von einer Frau, die in der Wildnis Freundschaft mit einem Leierschwanz schliesst. Täglich kommt er zu ihr auf Besuch, singt und tanzt für sie. Fasziniert beschreibt Pratt Lebensweise, Wesen, monogamisches Paarverhalten, Gesangs- und Tanzkunst des Leier-schwanzes. In der schön gestalteten deutschen Erstausgabe sind die vier Kapitel des Originals ergänzt mit vierfarbigen Abbildungen, weiteren Facetten (zoologische, literarische, musikalische) und einer CD mit Gesängen dieses aussergewöhnlichen Vogels.

SchaufenSter

Das letzte Bild einer intensiven Sequenz.7 So, fertig, aus, Schluss. Nach zehn Jahren Vereinstätigkeit, sieben Publika-tionen, und gut zwanzig Anlässen löst dich der Verein Sequenz diesen Som-mer auf. Der Vorstand ist älter gewor-den, die einen schliessen ihre Ausbildun-gen ab, die anderen führen seit gerau-mer Zeit ihre eigenen Gestaltungsbuden. Es ist eine erfolgreiche und fürs kultu-relle St.Gallen wichtige Sache, die hier zu Ende geht. Der Verein wirkte just in jenen Jahren, in denen sich räumlich vie-les verschoben hat: günstiger Wohn-raum wurde vernichtet und das neue Polizeigesetz mit dem Wegweisungsarti-kel angenommen. – Dieser scheint in der öffentlichen Wahrnehmung vergessen zu gehen, obwohl er mehr denn je seine Wirkung tut; im Jahr 2011 wurden 961 Wegweisungen ausgesprochen, doppelt so viele wie im Vorjahr! Nicht, dass der Verein Sequenz spezi-ell politisch gewesen wäre, aber die poli-tischen Kämpfe jener Zeit fanden sich in der künstlerischen Toleranz wieder mit der der Verein Comicanthologien ver-öffentlichte, wo sich Laien neben Pro-fis und Kindern tummelten. Es war etwas los in der Stadt. Die Heft-Vernis-sagen waren legendär mit ihren liebe-vollen Dekorationen und in ihrer Aus-gelassenheit. Und immer gab man sich Mühe, mit den Partys neue Räume zu erschliessen – wenn auch nur für einen Abend, die Zeichen jedoch waren klar: Es gibt sie noch, die Nischen. Das ist längst vorbei. Am 21. März 2002 nahm in der ausver-kauften Frohegg mit einer Trickfilm-soirée alles seinen Anfang. Quasi am 22. Juni ist es nun vorbei: Der Verein Sequenz verschenkt nämlich sein Ver-mögen von 3000 Franken an ein Projekt, das sich mit sequenzieller Grafik ausei-nandersetzt. Also: bis am 22. einsenden, gewinnen und hoffen, dass die künstleri-sche Offenheit auf politische Freundin-nen und Freunde trifft. Oder anders: Die Zeit ist nicht besser als in den Nuller-jahren, darum tut euch zusammen, geht künstlerisch und politisch gegen Spar-pakete vor und die neue Bibliothek an – und: im Herbst sind Wahlen. (js)

Mehr Infos: www.sequenz.net

Entmaterialisierung.

8 Das Schöne am Jeanstragen ist ja, dass diese ehemalige Verliererhose mit der Zeit Spuren zeigt, Patina ansetzt. Am Hosenboden vom hoffnungslos mit Quittungen überfüllten Portemonnaie, an den Oberschenkeln von Schlüssel-bund, Telefon und Kugelschreiber, an den Knien vom täglichen Scheuern an denselben und der Hosenstoss franselt aus, wenn die Jeans nicht Hochwasser getragen werden. Irgendwann aber kam die hosenverarbeitende Industrie auf die Idee, diese Abnützungen mitzudesig-nen und das Ergebnis waren die wohl-bekannten Verwaschungen, Flecken und Löcher. Vintage und Used-Look waren die Zauberwörter des Marketings. Daran dürfte sich auch der St.Galler Kulturver-anstalter Dimtrij itten erinnert haben, als er im Sommer vor zwei Jahren auf einer Rotterdammer Dachterrasse eine Hose gefunden hat. Über Monate sei sie Wind und Wetter ausgesetzt gewesen und habe dementsprechend ausgesehen. Der langsame Prozess der Zersetzung hatte kunstvoll das zustande gebracht, was grosse Firmen hochindustriell und brandgefährlich ebenfalls mach(t)en. – Den Jeans wurde (nebst anderen) Methoden mittels Sandstrahlen das ver-lebte Aussehen gegeben. Da man bei dieser Arbeit quarzhaltigem Staub aus-gesetzt ist, erkrankten unzählige Arbei-ter an einer unheilbaren Lungenkrank-heit. Fürs letzte Jahr gelobte zumindest eine grosse Kette Besserung und stellte den Einkauf ein. Zurück in St.Gallen setzte sich Itten mit der Modedesignerin iris Betschart und dem Grafiker Dominic rechsteiner zusammen, worauf die drei eine Arbeit ausheckten, die in den Randbereichen von Modedesign und Kunst verortet werden dürfte und nannten sie «Nature Vintage»: Sie platzierten drei Paar Jeans auf einer Dachterrasse, drei in einem Waldstück und eine wurde am Boden einer Einfahrt befestigt. Alle Schritte wurden von Rechsteiner mit der Kamera dokumentiert. Im Keller der Rose wird nun der Fotoband präsentiert und die Arbeit mit einer Ausstellung abge-schlossen. (js) Keller der rose. Freitag, 13. April, 17–22 Uhr. Samstag, 14. April, 14–22 Uhr

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CD des Monats

Tindersticks.2 Die Reaktivierung alter Stärken: Neunzehn Jahre nach dem epochalen Debütalbum scheint die Band wieder an ihr expressives und fiebriges Früh-werk anknüpfen zu wollen. Mit ein paar Abstrichen gelingt ihr dies so brillant, wie man es ihr kaum mehr zugetraut hätte. Natürlich kehren die neunziger Jahre auch für die Tindersticks nicht mehr zurück. Damals schienen die Nächte endlos. Die WG-Wohnung aus den Bohème-Tagen von damals hätte längst einen Frühlings-Putz nötig. Das verschmitzte Lächeln, das Stuart A. Staples beim Reden über sein neues Album kaum verbergen kann, zeigt unverhohlen, wie zufrieden der Meister mit dem Resultat ist. Er mutmasst, die Band hätte über all die Jahre nur zwei-mal dieses Gefühl gehabt, dass ihnen etwas absolut perfekt gelinge und jedes Detail sitze. Sicher musizieren sie heute nicht mehr so rau wie früher. Man ist schliesslich in die Jahre gekommen, ist edler, feiner, minimalistischer geworden. Auch auf «The Something Rain» (Tba) liegt das Gewicht, ähnlich wie auf den letzten Platten, nicht auf grosspropor-tionierten Arrangements, sondern eher auf kammermusikalischen Miniaturen. Wobei dieses letztere Wort auf den rezi-tativen Opener «Chocolate», der sich auf neun Minuten Dauer gleich einem lyrisch gewobenen Teppich ausbreitet, überhaupt nicht zutrifft. Hier zeigt sich der mal wie ein sanfter Beatnik, mal wie ein müde wirkender Oscar Wilde Vor-tragende in Bestform, inklusive gezü-gelter Jazzintermezzi. Die gespenstisch wirkenden Keyboardflächen, die dem Sound eine dräuende Tiefe verleihen, gemahnen daran, dass die Tindersticks in den letzten Jahren viel Soundtrack-Musik gemacht haben. Thematisch ist Dandy Staples seinen Lebensdramen treu geblieben: Das neue Opus dreht sich um die Liebe, den Verlust und die Fähigkeit, weiterzumachen, auch wenn man sich gerade im Keller des Lebens befindet. Doch auch in der Dunkel-heit blitzt manchmal die Schönheit auf. Staples liebt den Herbst. Jetzt im Frühling, in dem die Vögel vor unseren Fenstern jubilieren und sich ihre Seel-chen aus dem Leib zwitschern, wirkt die Melancholie der Tindersticks eher düster. Aber nie ohne Hoffnung.

Soundbastlerin des Monats

Grimes.

6 Die 23-jährige Kanadierin mit dem schönen Namen Claire Boucher wirkt für den seriösen Rezensenten wie ein Fabelwesen aus 1001 Nacht. Dazu passt ihre etwas kindliche Stimme, die aus einem Comicheft entsprungen zu sein scheint. Auch ein Foto von ihr lässt immer noch einige Zweifel an ihrer Authentizität übrig. Da schreitet sie mit sexy Strümpfen, farbigen Klamotten und einer bizarren Frisur auf einen zu. Lebt diese zierliche Frau wirklich? Dazu passt ein Märchen, das man sich von ihr erzählt: Auf einem sechs-Meter-Floss – beladen mit Nähmaschinen, lebenden Hühnern und einigen grossen Säcken Kartoffeln – legt die Sängerin im Jahr 2009 mit einem Schulfreund am Ufer des Mississippi ab. Nachdem die Motoren den Geist aufgeben, lassen sich die beiden Abenteurer ganze drei Wochen vom Strom treiben. Am Ende fischt sie die Polizei aus den Gewäs-sern. Fact ist, dass sich Claire Boucher als Künstlerin Grimes nennt und mit ihrem Album «Visions» (Musikvertrieb) ganz schön die Szene aufmischt. Ihre Musik wird vom aufgeklärten Musikbiz Hexen-House genannt, was ziemlich bescheuert klingt. Die Songs sind im Pop der achtziger Jahre verwurzelt; jedoch hat Grimes eine Vorliebe dafür, diese so stark zu verfremden, dass man sie beinahe als Parodie verstehen kann. Auch hier entzieht sich die Kanadierin jeglicher Vereinnahmung. Sie will lie-ber die Regenmacherin und Waldfee spielen. «Visions» ist ein künstlerisch zerrissenes, etwas kopflos wirkendes und hemmungslos melodieverliebtes Album. Manches darauf wirkt auch linkisch und unausgegoren. Aber Tracks wie «Colour of Moonlight (Antiochus)», «Symphonia IX (My wait is u)» und «Skin» zeigen eindrücklich, was für ein grosses Poten-zial in Claire Boucher steckt.

Solowerk des Monats

Lee Ranaldo.4 In puncto Sonic Youth gärt es in der Gerüchteküche. Nach 27 Jahren Ehe haben sich Kim Gordon und Thurs-ton Moore im Herbst letzten Jahres getrennt. So lange Zeit waren die bei-den auf der Bühne wie auch privat ein verblüffendes Beispiel dafür, wie man auch verheiratet cool sein kann und wie man beim Älterwerden zu zweit kei-neswegs Ideenreichtum und Kreativität einbüssen muss. Eine Art Role-Model sozusagen. Auch Sänger und Gitarrist Lee Ranaldo sprach vor der Veröffent-lichung seines neuen Soloalbums von bandinternen Problemen und einer ungewissen Zukunft. Dieser Break scheint ihn aber umso mehr angespornt zu haben, seine eigenen Songideen nicht in der Schublade zu verstecken. Die Lyrikerseele in ihm nennt sein Opus «zwischen den Zeiten und Gezeiten» und ist darin textlich auf der Suche nach der eigenen Vergangenheit, singt von seiner Kindheit und Jugend in Glen Cove, Long Island. Ranaldo hat parallel zu Sonic Youth immer wieder Solo-Platten gemacht, die zwischen beinahe unhörbarem Krach und perlenden Pop-Anleihen changierten. Und er hat mit diversen Avantgardisten kollaboriert, die seinen künstlerischen Horizont hör-bar erweiterten. Die mit seinen Sonic Youth-Kollegen Bob Bert und Steve Shelley, mit Wilco-Mitglied Nels Cline und Jim O’Rourke eingespielten zehn Songs auf «Between The Times And The Tides» (Musikvertrieb) überraschen daher sehr, denn noch nie vorher hat Ranaldo einen so mutigen Spagat zwi-schen Indie und «Mainstream» gewagt. Von den ausufernden Feedback-Noise-«Symphonien», die noch sein Werk «Scriptures of the Golden Eternity» von 1995 zum nächtlichen Albtraum werden liessen, ist hier nichts zu hören. Stattdes-sen dominieren melodische Gitarren mit klarem Gesang. «Explosions in the city, explosions deep in me», singt Ranaldo im berückend schönen «Off The Wall». Seine Reise geht weiter, mit oder ohne Sonic Youth.

Presswerk.René Sieber, Autor und Musik-Aficionado.

kultur

Siebers Frühlings-Podestli:

1 Lucio DaLLa Henna (1993)

2 TinDersTicks The Something Rain

3 Lambchop Mr. M

4 Lee ranaLDo Between The Times And The Tides

5 LeonarD cohen Old Ideas

6 Grimes Visions

7 sTeve coLeman Motherland Pulse (1985)

8 Gonjasufi Mu.zz.le

9 Lana DeL rey Born To Die

KultursplitterMonatstipps der Magazine aus aarau · Basel · Bern · olten · luzern · Vaduz

Baden und die «BBC»Was für Winterthur die Firma Sulzer ist, war für Baden Brown, Boveri & Cie., die BBC – ein Grosskonzern, der während des Industriezeital-ters die Stadt dominierte. Das Historische Mu-seum Baden und das Museum Langmatt widmen sich in einer Doppelausstellung der Blütezeit des Konzerns: das Historische Museum zeigt unter dem Titel «Familien unter Strom» die Auswir-kungen der Industrialisierung auf das Leben der Badener, während in der Langmatt mit der Schau «Meet the Browns» die Familie porträtiert wird.

Familien unter Strom. Bis 12. August, Historisches Museum Baden. Meet the Browns. Bis 25. November, Museum Langmatt Baden.Mehr Infos: www.museum.baden.ch, www.langmatt.ch

Die Welt in BaselJazz und Weltmusik gehen auch am diesjährigen Jazzfestival in Basel glückliche Verbindungen ein. Zu einer Afro-Cuban-Night lädt der Pianist und Komponist Roberto Fonseca ein, aus Mali kommt das blinde Erfolgsduo Amadou & Ma-riam, der aus Indien stammende Tabla-Virtuose und Schlagwerker Trilok Gurtu tritt mit seinem europäischen Jazzquartett auf, und die portu-giesische Sängerin Cristina Branco präsentiert ihr Liedspektrum zwischen Fado, Tango und Musette.

Jazzfestival Basel. Donnerstag, 19. April, bis Sonntag, 6. Mai, diverse Orte in Basel. Mehr Infos: www.jazzfestivalbasel.ch

Das Alpine Museum ist zurück Mit neuem Direktor, neuem Konzept und neuem Restaurant staubt das Alpine Museum die Berge ab. Beat Hächler (Ex-Co-Leiter des Stapferhauses in Lenzburg) will die Alpen als gesellschaftlich relevantes Thema wiederentde-cken. Nach längerem Umbau startet nun das Alpine Museum neu mit der Ausstellung «Ber-ge versetzen – eine Auslegeordnung». Es zeigt Stücke aus der Sammlung und wirft zu Beginn der neuen Ära die Frage auf: Was hat eigentlich ein Museum über die Alpen mitten in der Stadt verloren?

Berge versetzen – eine Auslegeordnung. Bis 28. August, Alpines Museum Bern. Mehr Infos: www.alpinesmuseum.ch

Mundart rocktUnd wieder ist eine CD herangereift. «Rääs», eine liechtensteinische Mundartband, wird am 28. April ihr drittes Album mit einem Konzert im Gemeindesaal Balzers präsentieren. Das Al-bum mit dem Titel «wedr dahaam» wird zehn neue Songs enthalten und stilistisch sehr viel-fältig sein. «Rääs» ist eine der erfolgreichsten Mundartbands in Liechtenstein und hat schon zahlreiche Preise in Liechtenstein, der Schweiz und Österreich gewonnen.

Rääs. Samstag, 28. April, 20.30 Uhr, Gemeindesaal Balzers. Mehr Infos: www.mundart.li

Lasst die Würfel rollen«Kein Komponist in der Geschichte der Musik hat so konsequent versucht, sein eigenes Schaffen vom Begriff des Urhebers zu befreien wie John Cage», so die Ankündigung. Eine Retrospektive befasst sich mit ihm als Arrangeur des Zufalls, der sich von der Zwölftontechnik und der se-riellen Musik auf radikale Weise abwandte. Die Neue Musik bezieht auch Geräusche und die Verfremdung von Instrumenten in die Kompo-sition mit ein. Doch wie kann man den Zufall verewigen?

John Cage. Zum 100. Geburtstag – Eine Retrospektive. Freitag, 20., Samstag, 21. April, 16 und 20 Uhr, Südpol Luzern. Mehr Infos: www.hslu.ch

Peter Schärli TrioDer Trompeter Peter Schärli ist seit Jahren ei-nes der wichtigsten Aushängeschilder der euro-päischen Jazzszene. Er wurde für die Grammy Awards nominiert und von Musikjournalisten zum weltbesten Jazz-Trompeter gekürt. In Olten spielt sein Trio zusammen mit der brasilianischen Sängerin Ithamara Koorax intimen Bossa und jazzigen Samba von ihrer neuen CD «O Grande Amor».

Schärli Musik. Samstag, 28. April, 21 Uhr, Vario-Bar Olten. Mehr Infos. www.variobar.ch

Mit «saiten» zusammen bilden diese unabhängigen Kulturmagazine die Werbeplattform «Kulturpool», und erreichen gemeinsam eine auflage von über 200’000 exemplaren. www.kulturpool.biz

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Kalender01.04. – 30.04.2012

SO 01.04KoNzErTA-Cappella-Festival Rorschach. Voices. Grosse Stimmen im kleinen Schwarzen. Ev. Kirche rorschach, 17 UhrAbendmusikzyklus. Das Klari-nettenquartett «Scorzonera» und der organist Bernhard Loss. Ev. Kirche oberglatt Flawil, 19 UhrAliéksey Vianna Trio. Brazili-an Guitar Night. Theater am Gleis Winterthur, 17 UhrDas kühne Chorkonzert. Chor-werke bis hin zu Gospel und Bar-bershop. Ev. Kirche Altnau Altnau, 17:15 UhrFrühlingsfest. Geri der Kloster-taler; Stixi & Sonja; Nicolas Senn, Saumchörli Herisau; Twinlikes. Casino Herisau, 15 UhrFrühlingskonzert. Mit der Stadt-musik. Casino Frauenfeld, 17 UhrHeidi Happy. Support: Gus Mac-Gregor. Gare de Lion Wil, 19:45 UhrIm wilden Osten. Barockensem-ble Il Profondo. rathaus Weinfelden, 11 UhrIn Guitar Winterthur. Die sti-listische Vielfalt der Gitarrenmusik. Casinotheater Winterthur, 20 UhrJohannespassion. Collegium Cantorum und Collegium Musi-cum. Ev. Kirche Heiden, 19 UhrLied am Sonntag. Sängerinnen und Musiker des Ensembles Kam-mermusik zu ausgewählten Themen. Theater St.Gallen, 11 UhrLise de Salle. Werke von Poulenc und Liszt. Stadthaus Winterthur, 17 Uhr.Passionskonzert. Des Concentus rivensis. Ev. Kirche Walenstadt, 17 UhrPiano Plus. Lise de la Salle & Co. Stadthaus Winterthur, 17 UhrQuartett Laseyer. Und Daga-bumm. ziegelhütte Appenzell, 18:30 UhrToggenburger Passion. Von Peter roth. Chor über dem Boden-see und Streichmusik Geschwister Küng. Ev. Kirche Altstätten, 17 UhrWiener Passion. Musik von Joseph Haydn, Ludwig van Bee-thoven, Franz Schubert und Anton Webern. Ev. Kirche Trogen, 18 Uhr

CLUBBING/PArTyAfterhour. Techno mit Darrien. raumstation St.Gallen, 23 Uhr

FILMBazar. Sechzigjährige bricht mit 25-jährigen zu neuen Ufern auf. Gaswerk Winterthur, 19:30 UhrBombay Diaries. Leben und Lie-ben in der pulsierenden Metropo-le Bombay. Mit «Lagaan»-Star Aamir Khan. Kinok Lokremise St.Gallen, 20 UhrDie Muppets. Ein hoch auf Ker-mit und Co. Kino rosental Hei-den, 15 UhrDie Wiesenberger. Der bekann-teste Jodelchor der Schweiz zwi-schen Brauchtum und Showbusiness. Kinok Lokremise St.Gallen, 13:30 UhrKurt Gerrons Karussell. Vom jüdischen Theater- und Filmstar zum Kz-Häftling. Kinok Lokremise St.Gallen, 11 UhrLa source des femmes. Die Frauen eines arabischen Dorfes tre-ten in einen Sexstreik. Kinok Lokre-mise St.Gallen, 17:30 UhrThe Descendants. Familiendrama mit George Clooney. Kino rosental Heiden, 19:15 Uhr

THEATErBridge. Eine Komödie. Stück von Gustav Ernst. Theater Kosmos Bregenz, 20 UhrDer Fall Pilatus. Theaterstück von Walter Jens. Schloss Wartegg rorschacherberg, 17 UhrDer letzte Raucher. Stück von Mark Kuntz und Anja Panse. Stadt-theater Konstanz, 20 UhrDie Grönholm-Methode. Schau-spiel von Jordi Galceran. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 UhrGallus der Fremde. Urauffüh-rung. Von ruth Erat. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 17:30 UhrImpro-Match. TmbH Konstanz vs. Tiltanic aus St.Gallen. K9 Kon-stanz, 20 UhrRobinson & Crusoe. Stück von Nino D’Introna und Giacomo ravic-chio. Stadttheater Konstanz, 15 UhrRomeo und Julia. Stück von Wil-liam Shakespeare. Stadttheater Kon-stanz, 20 Uhr

KABArETTBei Weigerung Kunst. Kabaret-tistisches Szenenprogramm. rathaus Diessenhofen, 17 Uhr

MUSICALChicago. Von John Kander und Fred Ebb. Theater St.Gallen, 14:30 Uhr

KUNST/AUSSTELLUNGENMinimal Structures – New Exis-tentialism Part 5. Führung. Alte Fabrik rapperswil, 14 UhrAmalia Pica/Karsten Födinger. Führung. Kunst Halle St.Gallen, 15 UhrDauerausstellung/Jüdisches Viertel. Führung. Jüdisches Muse-um Hohenems, 10 UhrDiane Arbus. Führung. Fotomu-seum Winterthur, 11:30 Uhr

Eros, Traum und Tod. Führung. Wessenberg-Galerie Konstanz, 11 UhrFicht Tanner. Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 11 UhrGlasklar? Führung. Gewerbemuse-um Winterthur, 11 UhrHedwig-Scherrer. Führung. Anschliessend Herstellung von Trachtenhauben. Hist. und Völker-kundemuseum St.Gallen, 11 UhrRichard Hamilton. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 11:30 UhrSilvia Bächli. Führung. Kunstmu-seum St.Gallen, 11 UhrSpringende Lachse. Führung. Kunst(zeug)Haus rapperswil, 11:30 UhrWas Sie schon immer über Juden wissen wollten … aber nie zu fragen wagten. Führung. Jüdisches Museum Hohenems, 11:30 UhrYvonne Rainer. Führung. Kunst-haus Bregenz, 11/16 UhrZeit für Medizin! Führung. Hist. und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr

LITErATUrDie Herren. Kult-Lesung mit Becker, ospelt und Schremser. Schlösslekeller Vaduz, 10:30 UhrKinder schreiben Geschichten. Lesung junger Autoren. Diogenes Theater Altstätten, 15 Uhr

KINDErAb ins Bett! Poetische Geschichte über Träume. Theater am Kirchplatz Schaan, 16 UhrBurg. Für Kinder ab sieben Jahren. FassBühne Schaffhausen, 11 UhrDe chli Isbär. Das Familienmusical.Pentorama Amriswil, 13:30 UhrDie Kinder von Bullerbü. Kin-derfilmklassiker nach Astrid Lind-gren. Kinok Lokremise St.Gallen, 15:30 UhrDie Osterhasen. Für Kinder ab vier Jahren. Figurentheater St.Gallen, 14:30 UhrHeidi. Unterhaltsames Musical für die ganze Familie. Casinotheater Winterthur, 14 UhrKindermatinée. Informationen aus erster Hand. Lokremise St.Gallen, 11 UhrKluppe Wäschekind. Spiel mit Mensch, Figur, Bügelbrett, Wäsche und akustischer Gitarre. Kammgarn Hard 15 UhrWo ist Gretel? Ensemble: Theater Eiger Mönch & Jungfrau. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 17:15 Uhr

MO 02.04KoNzErTBoy. Die Stars dieses Frühlings. Kulturladen Konstanz, 21 UhrRacine–Bucher–Sommer. Bossa-Samba-Pop. restaurant Park Flawil, 20 Uhr

FILMBombay Diaries. Leben und Lie-ben in der Metropole Bombay. Mit «Lagaan»-Star Aamir Khan. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 UhrDie Wiesenberger. Der bekann-teste Jodelchor der Schweiz zwischenBrauchtum und Showbusiness. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr

THEATErCircus Knie. Artisten, Clowns, zauberkünstler und viele Tiere. Grosse Allmend Frauenfeld, 20 UhrDer Sturm. Schauspiel von Willi-am Shakespeare. Stadttheater Schaff-hausen, 19:30 Uhr

LITErATUrDichtungsring Nr. 66. Lesen mit Patrick Armbruster und Etrit Hasler. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 UhrGallus und seine Zeit. Mit Pro-fessor Ernst Tremp, Stiftsbibliothe-kar. Universität St.Gallen, 20:15 Uhr

VorTrAGDr. Dr. Johannes Gasser. Ich- und Du-Botschaften von drü-ckenden Erwartungen lösen. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr

KINDErWir alle für immer zusammen. Von Guus Kuijer. Ab zehn Jahren. Theater Winterthur, 10:30/14 UhrWo ist Gretel? Ensemble: Theater Eiger Mönch & Jungfrau. Theater-haus Thurgau Weinfelden, 17:15 Uhr

DIVErSESFrauentempel Stimmenfeuer. Stimme und Tanz. Stimmfeuer Frau-entempel St.Gallen, 20 Uhr

dI 03.04KoNzErTNick Perrin. Flamenco-Jazz-Quar-tett. Kulturhaus Trogen, 20:30 UhrVerdi Requiem. Alumni Sinfonie-orchester und Singkreis der Enga-diner Kantorei zürich. Tonhalle St.Gallen, 19:30 Uhr

FILMDas Geheimnis der Heie. Die regisseurin Brigitte Schmid-Gugler und alle Mitwirkende sind anwesend. Kinok Lokremise St.Gallen, 18/20:30 UhrIntouchables. Kassenschlager aus Frankreich. Kino rosental Heiden, 20:15 UhrO Thiasos – Die Wanderschau-spieler. Schauspieltruppe resit durch raum und zeit. Kino Loge Winterthur, 19 Uhr

THEATErAb ins Bett! Poetische Geschichte über Träume. Theater am Kirchplatz Schaan, 16 Uhr

Circus Knie. Akrobaten, Clowns, zauberkünstler und viele Tiere. Grosse Allmend Frauenfeld, 15/20 UhrDer Sturm. Schauspiel von Willi-am Shakespeare. Stadttheater Schaff-hausen, 19:30 UhrDido und Aeneas. oper von Henry Purcell. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 UhrSaisoneröffnung. Vorspiel der «Schlossmedaile Werdenberg».Schloss Werdenberg, 18:30 UhrTheatersport. Improvisations-theater. Casinotheater Winterthur, 20:30 Uhr

MUSICALChicago. Von John Kander und Fred Ebb. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr

KUNST/AUSSTELLUNGENDiane Arbus. Führung. Fotomu-seum Winterthur, 12:15 UhrEros, Traum und Tod. Führung. Wessenberg-Galerie Konstanz, 19 UhrMarlies Pekarek. Künstlerinnen-gespräch. Kunstraum Engländerbau Vaduz, 19 UhrWilli Baumeister. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr

LITErATUrAmerikanische Literatur. Wil-liam Faulkner. Universität St.Gallen, 20 UhrKulturgeschichte. russland zwanzig Jahre nach der Sowjetunion. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr

VorTrAGErkenntnisse zu Gallus und sei-nem Umfled. Mit Historiker und Theologe Max Schär. Lyceumclub St.Gallen, 15 Uhr

KINDErWir alle für immer zusammen. Von Guus Kuijer. Ab zehn Jahren. Theater Winterthur, 10:30/14 UhrWo ist Gretel? Ensemble: Theater Eiger Mönch & Jungfrau. Theater-haus Thurgau Weinfelden, 17:15 Uhr

MI 04.04KoNzErTFarflung. Psychodelic Stoner Punk. Support: Black rainbows. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhrmanthan[west]konzert1. Mit Leib und Seele der zeitgenössischen Musik verschrieben. Kunstraum Kreuzlingen, 20 UhrNick Perrin. Flamenco-Jazz. Kul-turhaus Trogen, 20:30 UhrRobin Hood. regie: Allan Dwan. Spielboden Dornbirn, 20:30 UhrWiener Passion. Kammerphil-harmonie Winterthur. Alte Kirche romanshorn, 20 Uhr

Wird unterstützt von:

Schützengarten Bier

Inhaltsverzeichnis Kulturprogramme2 Konzert und Theater

St.Gallen.4 Circus Knie.6 Museum im Lagerhaus

St.Gallen.18 Kunstmuseum Thurgau.28 Kunstmuseum St.Gallen.32 Kulturraum am Klosterplatz

St.Gallen. Museumbickel Walenstadt.

36 J.S. Bach-Stiftung Trogen.

36 Kunstmuseum St.Gallen. Schloss Wartegg rorschacherberg.

46 Palace St.Gallen. Nextex St.Gallen.

50 Grabenhalle St.Gallen.55 Jüdisches Museum Hohenems. Kulturlandsgemeinde

Wienacht-Tobel.60 Gare de Lion Wil.

Kugl St.Gallen.

64 Figurentheater St.Gallen. Honky Tonk Festival St.Gallen. Lokremise St.Gallen.71 Gallusjubiläum St.Gallen.

Kellerbühne St.Gallen. Kultur is Dorf Herisau. Salzhaus Winterthur.

73 Kinok St.Gallen. Kunst Halle St.Gallen. Kunstmuseum St.Gallen.

80 Gallusjubiläum St.Gallen.

54SAITEN 04.12

kalender 04.–07.04.

FIlmDer Führer schenkt den Juden eine Stadt/Aufschub. Zwei Nazi-Propagandafilme. Einführung von Susanne Heim, Spezialistin für Holocaust-Forschung und National-sozialismus, Berlin. Kinok lokremise St.Gallen, 20 UhrInfinite Space: The Architecture of John Lautner. Seine pektaku-lären Häuser waren Schauplatz vieler Filme. Kinok lokremise St.Gallen, 18 UhrLa source des femmes. Die Frauen eines arabischen Dorfes tre-ten in einen Sexstreik. Kinok lokre-mise St.Gallen, 15:30 Uhr

THEATErAlle lieben George. Komödie von Alan Ayckbourn. lokremise St.Gallen, 19:30 UhrDas Herz bebt im Stillen. musiktheater zu Schuberts Chor-werk. lokremise St.Gallen, 20 UhrGallus der Fremde. Urauffüh-rung. Von ruth Erat. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 20 UhrLebensansichten zweier Hunde.Schauspiel von meng Jinghui. The-ater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 UhrUrsus & Nadeschkin. mit dem aktuellen Programm «Zugabe». Stadtsaal Wil, 20 Uhr

KABArETTGardi Hutter. lässt die Schneider-puppen tanzen. Casinotheater Win-terthur, 20 UhrGschwellti. Ein szenisches Konzert, ein musikalisches Kabarett. Alte Kaserne Winterthur, 20 UhrPeach Weber. mister Gaga. mad-len Heerbrugg, 20 Uhr

KUNST/AUSSTEllUNGENDiane Arbus. Führung. Foto-museum Winterthur, 18:30 UhrEros, Traum und Tod. Führung. Wessenberg-Galerie Konstanz, 15 UhrKünstlergespräch. Nadim Vardag. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr

lITErATUrDeutsche Sprache und Litera-tur. lesen als literarisches motiv. Universität St.Gallen, 18:15 UhrL’embrasure/Die Schwester-frau. Zweisprachige lesung (fr/d)mit ruth Gantert. Hauptpost St.Gallen, 19:30 UhrRätoromanische Sprache und Literatur. mythisch bis ralistisch.Universität St.Gallen, 18:15 UhrStadion trifft Stadt. Präsentiert vom Dachverband DV1879. Graben-halle St.Gallen, 20 Uhr

VorTrAGKultur am Nachmittag. Vor-bereitung zur Schau über St.Galler Stadtansichten. Hist. und Völker-kundemuseum St.Gallen, 14 UhrKunstgenuss. Gespräch über Kunstwerke mit Kristina Gers-bach. Kunstmuseum Winterthur, 12:15 UhrSchweizer Geflügel. Ein leben-diges Kulturgut. mit Astrid Spirig Naturmuseum St.Gallen, 12:30 UhrTolle Knolle – Blaue St.Galler. Vortrag mit Christoph Gämperli. Hist. museum Frauenfeld, 19 UhrUnheil dir, Helvetia. Vortrag von markus Kaiser. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr

KINDErAb ins Bett! Poetische Geschichte über Träume. Theater am Kirchplatz Schaan, 16 UhrDie Osterhasen. Ab vier Jahren. Figurentheater St.Gallen, 14:30 UhrSpanische Erzählstunde für Kinder. Ab drei Jahren. Freihandbi-bliothek St.Gallen, 16 Uhr

DO 05.04KoNZErTAlexa Rodrian. Singer-Songwri-terin mit elektronischen Elementen. Kammgarn Hard 20:30 Uhr

Buvette / Zigitros. Bester Pop aus der Schweiz. Palace St.Gallen, 21 UhrEin kleines Konzert # 18. mit Prisma. Grabenhalle St.Gallen, 21 UhrJohannespassion. Collegi-um Cantorum und Collegium musicum. Kath. Kirche St.Fiden St.Gallen, 20 UhrMatthäuspassion. Glarisegger Chor, Ensemble la fontaine, Kin-derchor musikschule Kons. Zürich-Waidberg. Ev. Kirche romanshorn, 19 UhrMonsters of Rock. Die dreckig-speckigsten Tribute-Bands Europas. Gaswerk Winterthur, 20:30 UhrPassionsfeier. «Spur der liebe». Ev. Kirche Heiligkreuz St.Gallen, 20 UhrThefridge/Blauson. Danach tan-gotivoli. Varieté Tivoli St.Gallen, 20:30 UhrTrouble Over Tokyo. Support: Jules Attic und Band. Spielboden Dornbirn, 21 UhrWiener Passion. Kammerphilhar-monie Winterthur. Dorfkirche Velt-heim Winterthur, 20 Uhr

ClUBBING/PArTySimple. Tanzen, tanzen. Gare de lion Wil, 23 Uhr

FIlmBullhead. Belgischer Film Noir um Freundschaft, Schicksal und ver-gebliche liebe. Kinok lokremise St.Gallen, 21 UhrThe Deep Blue Sea. Terence Davies’ meisterwerk um eine ver-botene liebe. Kinok lokremise St.Gallen, 19 UhrThe Substance: Albert Hofmann’s LSD. Die lSD-Story von ihren Anfängen bis heute. Kinok lokremise St.Gallen, 17 Uhr

THEATEr75. Splitternacht. offene Büh-ne für Profis, Amateure und Dilet-tanten. K9 Konstanz, 20 Uhr

Alle lieben George. Komödie von Alan Ayckbourn. lokremise St.Gallen, 19:30 UhrDie Grönholm-Methode. Schau-spiel von Jordi Galceran. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 UhrExplosive Neuigkeiten. Stück von Gertrude Webster Kamkwatira. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr

KABArETTErgötzliches am Donnerstag. Thomas Götz begrüsst Gäste aus Politik und Kultur. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 UhrGardi Hutter. lässt die Schneider-puppen tanzen. Casinotheater Win-terthur, 20 UhrUrsus & Nadeschkin. Highlights aus 24 Jahren Nonsens-Komik. Stadtsaal Wil, 20 Uhr

lITErATUrFrühschicht. lesung mit manfred Heinrich und einem Gast. Alte Kaserne Winterthur, 06:30 Uhr

VorTrAGDinge zwischen Himmel und Erde. Prof. Dr. Alois m. Haas. The-ater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr

FR 06.04KoNZErTAbendmusikzyklus. Karfreitagskon-zert. Ev. Kirche Weinfelden, 17:15 UhrLittle Chevy & The Mojo Swamp.Honky-Soul-Country-Blues-rock. Bogenkeller rotfarb Bühler, 20:30 UhrMatthäus Passion. Präsentiert von der J.S.Bachstiftung. Kirche St.laurenzen St.Gallen, 16 UhrStiller Has. mundartblues zu ostern. Palace St.Gallen, 21:30 Uhr

ClUBBING/PArTyDas Leben ist kein Ponyhof. mit loo Placido. Salzhaus Win-terthur, 22 Uhr

Mika. Deep und Techhouse. Krem-pel Buchs, 21 Uhr

FIlmBombay Diaries. leben und lieben in der pulsierenden metropole Bom-bay. mit «lagaan»-Star Aamir Khan. Kinok lokremise St.Gallen, 16:45 UhrDistant Voices, Still Lives. Terence Davies’ meisterwerk um eine liverpooler Arbeiterfamilie. Kinok lokremise St.Gallen, 19 UhrKurt Gerrons Karussell. Vom jüdischen Theater- und Filmstar zum KZ-Häftling. Kinok lokremise St.Gallen, 15 UhrMama Africa. Hommage an miri-am makeba. Kino rosental Heiden, 20:15 UhrThe Deep Blue Sea. Terence Davies’ meisterwerk um eine ver-botene liebe. Kinok lokremise St.Gallen, 21 Uhr

THEATErDinge zwischen Himmel und Erde. Ihre Hände auf der Schwelle – Die Bibel als Theater. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr

KABArETTGardi Hutter. lässt die Schneider-puppen tanzen. Casinotheater Win-terthur, 20 Uhr

KUNST/AUSSTEllUNGENÖffentliche Führung. Führung. museum Appenzell, 14 Uhr

SA 07.04KoNZErTMatthäus Passion. Präsentiert von der J.S.Bachstiftung. Kirche St.laurenzen St.Gallen, 16 UhrNo Turning Back. Support: Unveil, Turning Cold und Aim to Defy. Gare de lion Wil, 19 UhrSunday@4. Irish. la Buena onda St.Gallen, 20 Uhr

Plädoyer für den Bösewicht«Der Fall Pilatus» im Schloss Wartegg

«Es gab, unter dem finsteren Himmel erdacht, einen Heilsplan, in dem mir die rolle des mörders zukommt.» Pontius Pilatus ist nach Judas Ischariot wohl die umstrittenste Figur der christlichen Heilsgeschichte. Der Schrift-steller und rhetoriker Walter Jens schrieb in den Siebzigern drei kleine Theaterstücke über Judas, Petrus und Pilatus, allesamt Plädo-yers für die rehabilitation der drei Bösewich-ter. Er bürstet die eingefahrenen Denkmuster gründlich gegen den Strich. Gelegenheit für die Zuschauer, ihre Vorurteile gegenüber dem römischen Präfekten zu überdenken.

Sonntag, 1. April, 17 Uhr, Schloss Wartegg Rorschacherberg. mehr Infos: warteggkultur.ch

In der Tiefe eins«Wiener Passion» der Kammerphilharmonie Winterthur

Es sind ausschliesslich in Wien entstandene Werke, die die Kammerphilharmonie Win-terthur in ihrem diesjährigen Passionspro-gramm spielt: Vier Arien aus Haydns Stabat mater, fünf Sätze aus dem Streichquartett von Anton von Webern, dem Quartettsatz in c-moll von Schubert und dem Adagio molto aus dem Streichquartett von Beethoven. Treu dem Programmkonzept trifft die geistliche musikwelt auf die weltliche und verschmilzt in ihrer Tiefe mit ihr.

Sonntag, 1. April, 18 Uhr, Reformierte Kirche Trogen. Mittwoch, 4. April, 20 Uhr,Alte Kirche Romanshorn.Donnerstag, 5. April, 20 Uhr, Dorfkirche Veltheim Winterthur.

Fremd in der Stadt«Gallus. Der Fremde» im Theater Parfin de siècle

In einem Tonstudio wird eine Sendung ge- probt und aufgenommen. Drei Personen diskutieren die Gallus-Vita, während dazwi-schen aus der legende gelesen wird. Doktor Germaine Käslin, Theologin, Professor Enri-co Grubenmann, Kulturhistoriker, und Hans max Zollikofer, Consultant und Hirnforscher, prallen in zunehmender Schärfe aufeinander. Betreut werden die Gelehrten von der Ange-stellten Frau Schneeberger. Die spricht mit einem fiktiven Ibrahim, dem etwas zugestos-sen ist, und mischt sich immer wieder in die hitzigen Gespräche ein.

So., 1. April, 17.30 Uhr; Mi., 4., Mi., 25., Fr. 27., Sa., 28. April, jeweils 20 Uhr, Theater Parfin de siècle St.Gallen.mehr Infos: www.parfindesiecle.ch

Glarisegger ChorkonzerteDie Matthäus-Passion in Romanshorn

Der Glarisegger Chor spielte vor sechs Jah-ren schon einmal eine matthäus-Passion in der Evangelischen Kirche und das Publikum wusste am Ende nicht, ob es gedankenvoll schweigen oder in Jubel ausbrechen soll; schliesslich gab es eine Standing-ovation. Nun kommt der Konzertchor, zusammen mit dem Ensemble la Fontaine und dem Kinderchor musikschule Konservatorium Zürich-Waidberg, wieder mit einer mat-thäus-Passion in die Evangelische Kirche. Diesmal nicht mit dem Passionsbericht Ernst Peppings, sondern mit demjenigem von Jo-hann Sebastian Bach.

Donnerstag, 5. April, 19 Uhr,Evangelische Kirche Romanshorn.mehr Infos: www.glariseggerchor.ch

56SAITEN 04.12

kalender 09. – 14.04.

Twin Dragons. Blues trifft Rock. Kammgarn Hard 20:30 Uhr

ClUBBINg/PARTyCyper-Party. Reorganisation des Metal. grabenhalle St.gallen, 20 UhrDisco Chamäleon. Kult-Disco ab dreissig Jahren. K9 Konstanz, 23 UhrIllusion Room. Feat. DJ Mays und Tolya Suhar. Kugl St.gallen, 21 Uhr

FIlMBullhead. Belgischer Film Noir um Freundschaft, Schicksal und ver-gebliche liebe. Kinok lokremise St.gallen, 21:30 UhrDer Blaue Engel. Josef von Stern-heims Film mit Marlene Dietrich, Emil Jannings und Kurt gerron. Kinok lokremise St.gallen, 19 UhrRuf der Wale. Drew Barrymore als Walretterin. Kino Rosental Hei-den, 17:15 UhrThe Descendants. Familiendra-ma mit Clooney. Kino Rosental Hei-den, 20:15 UhrThe Substance: Albert Hofmann’’s LSD. Die lSD-Story von ihren Anfängen bis heute. Kinok lokremise St.gallen, 17 Uhr

THEATERBridge. Eine Komödie. Stück von gustav Ernst. Theater Kosmos Bregenz, 20 UhrDie Rundköpfe und die Spitz-köpfe. Stück von Bertolt Brecht. Stadttheater Konstanz, 20 UhrSt.Galler Bühne: Pension Schöller. Posse von Carl laufs. Kellerbühne St.gallen, 20 Uhr

KABARETTGardi Hutter. lässt die Schneider-puppen tanzen. Casinotheater Win-terthur, 20 Uhr

KUNST/AUSSTEllUNgENYvonne Rainer. Führung. Kunst-haus Bregenz, 14 Uhr

KINDERDie Osterhasen. Ab vier Jahren. Figurentheater St.gallen, 14:30 UhrKasper und das verrückte Osterfest. Mit der Konstanzer Puppenbühne. K9 Konstanz, 15 Uhr

SO 08.04KoNzERTCrippled Black Phoenix. Post-Rock-Band aus grossbritannien. gare de lion Wil, 20 UhrShearwater. Support: Julie Doiron. Palace St.gallen, 21 Uhrsunday@4. Kaffee, Haseneier und Kuchen und dann Konzert. Varieté Tivoli St.gallen, 16 UhrThurgauer Kammerorchester. Musikalische Werke aus drei Jahr-hunderten. Kloster Fischingen, 15 Uhr

ClUBBINg/PARTyOstblock in der Kantine. mit DJ Jo. Spielboden Dornbirn, 14 UhrOstertanzfest. Starke DJs und süsseHasen. Kraftwerk Krummenau, 22 Uhr

FIlMBombay Diaries. leben und lie-ben in der pulsierenden Metropole Bombay. Mit «lagaan»-Star Aamir Khan. Kinok lokremise St.gallen, 21:30 Uhr

Das Geheimnis der Heie. Brigitte Schmid-gugler über die geheimnisvolle Skulptur auf der Alp Chabissen im Toggenburg. Kinok lokremise St.gallen, 11 UhrLa source des femmes. Die Frauen eines arabischen Dorfes treten in einen Sexstreik. Kinok lokremise St.gallen, 17:15 UhrThe Long Day Closes. Eine Kindheit in liverpool wird zur Beschwörung des glücks. Kinok lokremise St.gallen, 19:45 UhrThe Neon Bible. Mae bringt einen Hauch von Welt in eine amerikanische Kleinstadt. Kinok lokremise St.gallen, 13 UhrThe Reader. Nach einem Roman von Bernhard Schlink. gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr

THEATERBenefiz – Jeder rettet einen Afrikaner. Schauspiel von Ingrid lausund. Stadttheater Konstanz, 20 UhrBridge. Eine Komödie. Stück von gustav Ernst. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr

TANzTrio A. Das fünf Minuten dauernde Stück zählt zu den bekanntesten Tanzperformances von yvonne Rai-ner. Kunsthaus Bregenz, 14/16 Uhr

KUNST/AUSSTEllUNgENAlpstein. Führung. Kunsthalle ziegelhütte Appenzell, 14 UhrMinimal Structures – New Existentialism Part 5. Führung. Alte Fabrik Rapperswil, 14 UhrVon Horizonten – Set 8 aus der Sammlung des Fotomuseum. Führung. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr

KINDERDie Kinder von Bullerbü. Kinder-filmklassiker nach Astrid lindgren.Kinok lokremise St.gallen, 15:30 Uhr

MO 09.04KoNzERTKarin Streule Band. Jazz, World, Volksmusik. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr

FIlMDie Drei von der Tankstelle. Schwungvolle Filmkomödie mit Heinz Rühmann und lilian Harvey. Kinok lokremise St.gallen, 15 UhrDie Muppets. Ein hoch auf Kermit und Co. Kino Rosental Heiden, 15 UhrIntouchables. Französischer Klas-senschlager. Kino Rosental Heiden, 19:15 UhrLa source des femmes. Die Frauen eines arabischen Dorfes tre-ten in einen Sexstreik. Kinok lokre-mise St.gallen, 20 UhrThe House of Mirth. Im New york der Belle Epoque verteidigt lily Bart ihren Platz in der obe-ren gesellschaft. Kinok lokremise St.gallen, 17 Uhr

THEATERDer letzte Raucher. Stück von Mark Kuntz und Anja Panse. Stadt-theater Konstanz, 20 UhrMummenschanz. 40 Jahre Mum-menschanz. Theater St.gallen, 18 Uhr

KUNST/AUSSTEllUNgENYvonne Rainer. Führung. Kunst-haus Bregenz, 16 Uhr

DIVERSESFriedensweg. Für eine rüstungs-freie zone Bodensee. (Arbon) Arbon, 10 Uhr

DI 10.04KoNzERTA Winged Victory for the Sullen.Droning minimalism. Palace St.gallen, 21 UhrAss-Dur. Musik-Kabarett. Casino-theater Winterthur, 20 Uhr

FIlMDie Wiesenberger. Der bekann-teste Jodelchor der Schweiz zwischen Brauchtum und Showbusiness. In An-wesenheit des Regisseurs Martin Schilt.Kinok lokremise St.gallen, 20 UhrTaxidi Sta Kythira – Reise nach Kythera. Ein melancholischer Film. Kino loge Winterthur, 20:30 UhrThe Descendants. Familien- drama mit Clooney. Kino Rosental Heiden, 20:15 UhrThe Substance: Albert Hofmann’s LSD. Die lSD-Story von ihren Anfängen bis heute. Kinok lokremise St.gallen, 18 UhrWildnis Schweiz. Dokfilm. Kino Rosental Heiden, 14:15 Uhr

THEATERCircus Knie. Akrobaten, Clowns, zauberkünstler und viele Tiere. Allemnd Wil, 20 UhrIn den Alpen. Stück von Elfriede Jelinek. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 UhrMummenschanz. Vierzig Jahre Mummenschanz. Theater St.gallen, 19:30 UhrSt.Galler Bühne: Pension Schöller. Posse von Carl laufs. Kellerbühne St.gallen, 20 Uhr

KUNST/AUSSTEllUNgENRichard Hamilton. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:15 Uhr

lITERATURAngelika Overath. liest aus: Alle Farben des Schnees – Senter Tage-buch. Hauptpost St.gallen, 19:30 Uhr

MI 11.04KoNzERTBullaugenkonzert # 24. Bino-culers, Minimal-Folk aus Hamburg. grabenhalle St.gallen, 20:45 UhrHandsome Furs. Kanadisches Indierock-Duo aus Montreal. Spiel-boden Dornbirn, 21 UhrJazzAmMittwoch. Markus Stalder – le Cadeau. Theater am gleis Win-terthur, 20:15 Uhr

FIlMBombay Diaries. leben und lie-ben in der pulsierenden Metropole Bombay. Mit «lagaan»-Star Aamir Khan. Kinok lokremise St.gallen, 18:15 UhrDas Geheimnis der Heie. BrigitteSchmid-gugler über die geheimnis-volle Skulptur auf der Alp Chabis-sen im Toggenburg. Kinok lokremi-se St.gallen, 15:30 Uhr

The Deep Blue Sea. Terence Davies’Meisterwerk um eine verbotene liebe.Kinok lokremise St.gallen, 20:30 Uhr

THEATERCircus Knie. Akrobaten, Clowns, zauberkünstler und viele Tiere. Allmend Wil, 15/20 UhrDie Rundköpfe und die Spitz-köpfe. Stück von Bertolt Brecht. Stadttheater Konstanz, 15 UhrExplosive Neuigkeiten. Stück von gertrude Webster Kamkwatira. Stadttheater Konstanz, 20 UhrSt.Galler Bühne: Pension Schöller. Posse von Carl laufs. Kellerbühne St.gallen, 20 Uhr

KABARETTClaudio Zuccolini. Das Erfolgsprogramm. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

MUSICAlRebecca. Musical von Michael Kunze und Sylvester levay. Theater St.gallen, 19:30 Uhr

KUNST/AUSSTEllUNgENJean-Luc Cramatte – Inventar. Führung. Fotostiftung Winterthur, 18:30 Uhr

lITERATURDeutsche Sprache und Litera-tur. lesen als literarisches Motiv. Universität St.gallen, 18:15 Uhr

VoRTRAgSchwimmen wie ein Fisch, lau-fen wie ein Pferd und fliegen wie ein Vogel? Der Traum des Menschen aus der Sicht der Bionik. Naturmuseum St.gallen, 19 Uhr

KINDERMärchen im Museum. Die zwei Papageien und weitere geschichten. Historisches und Völkerkundemuse-um St.gallen, 14 UhrZauberlaterne. Filmclub für Kin-der von 6 bis 12 Jahren. Alte Kaserne Winterthur, 14/16 Uhr

DIVERSESProbefahrten mit E-Bikes und E-Scooter. An der oFFA. Stand-Nr.: F 2.10. olma Messen St.gallen, 9 Uhr

DO 12.04KoNzERTHappy New Ears. Englische Impressionen 3. Stadthaus Win-terthur, 19:30 UhrJazz- Jam- Session. Unterstützt von der Jazz- und Rockschule Kon-stanz. K9 Konstanz, 20:30 UhrMyKungFu. Musikalischer Mikrokosmos in grossen Melo-dien. Theater am gleis Winterthur, 20 UhrRheinhold Friedrich. Englische Impressionen. Werke von Davies und Tippett. Stadthaus Winterthur, 19:30 UhrRise and Fall. Heavy Hardcore. Support: The Sevret und oathbrea-ker. gaswerk Winterthur, 20 Uhr

ClUBBINg/PARTyThe Extraordinary Cocktail Club. gemixt mit den besten DJs der Stadt. Tankstell-Bar St.gallen, 20 Uhr

FIlMAvé. Bulgarisches Roadmovie um zwei Jugendliche. Kinok lokremise St.gallen, 20:30 UhrDie Wiesenberger. Der bekannteste Jodelchor der Schweiz zwischen Brauchtum und Showbu-siness. Kinok lokremise St.gallen, 18:30 Uhr

THEATERBridge. Eine Komödie. Stück von gustav Ernst. Theater Kosmos Bregenz, 20 UhrCircus Knie. Akrobaten, Clowns, zauberkünstler und viele Tiere. Allmend Wil, 20 UhrDie Rundköpfe und die Spitzköpfe. Stück von Bertolt Brecht. Stadttheater Konstanz, 20 UhrHereinspaziert. groteske um die Angst vor dem Fremden. Kultur im Shop Kreuzlingen, 20 UhrKindsmord. Stück von Peter Turrini. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 UhrMummenschanz. Vierzig-Jahre- Jubiläumstournée. Stadtsaal Wil, 20 UhrUn ballo in maschera. oper von giuseppe Verdi. Theater St.gallen, 19:30 Uhr

KABARETTHolger Paetz. ganz fest loslassen. Kammgarn Hard 20:30 UhrMännerabend. lustvolle geister-bahnfahrt durch das Wesen «Mann». Altes Kino Rankweil, 20 UhrTrude träumt von Afrika. Das Beste aus den ersten siebzehn Jahren. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

KUNST/AUSSTEllUNgENGlasklar? Führung. gewerbemuse-um Winterthur, 18:30 Uhr

lITERATURAlfons Dür. Eine geschichte aus den zeiten des Rassenwahns. Mod.: Stefan Keller. Bodman-literaturhaus gottlieben, 20 UhrKulturgeschichte. Kultur und geschichte der Seidenstrasse. Uni-versität St.gallen, 18:15 Uhr

VoRTRAgHeilige und andere St.Galler Vorbilder. Stadtrundgang mit Walter Frei. Türme Kathedrale St.gallen, 18 Uhr

DIVERSESFragen an Jüdische Museen und Fantasien über Juden. Was die Besucher schon immer wissen wollten. Jüdisches Museum Hohenems, 19:30 Uhr

FR 13.04KoNzERTCathy Rocco & Paulo Morello Hammond Trio. Für Jazzfreunde. Jazzhuus lustenau, 21 UhrChor Peperoncini. Fünfzehn Jahre Chor Peperoncini. gaswerk Winterthur, 20 UhrCoco Calicantus. Jugend- und Kinderchor. Kirche St.Maria Neudorf St.gallen, 19:30 UhrCrossover Xiberg. Von Hardrock bis Indie. Conrad Sohm Dornbirn, 21 Uhr

57SAITEN 04.12

13. – 15.04. kalender

Crushing the Underground XI. Mit: Bitterness, Wicca und Edgec-rusher. K9 Konstanz, 21 UhrLes Trois Suisses. Perlen der letztendreissig Jahre Pop- und Rockmusik.Kammgarn Schaffhausen, 20:30 UhrLucerne String Tango. Diver-timento: Bach, Dohnànyi, Mozart. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 20 UhrPierre Omer. Stewarts Garages Conspiracy Crew. Grabenhalle St.Gallen, 21 UhrSon Of The Velvet Rat. Solo-Projekt des Österreichers Georg Alt-ziebler. Spielboden Dornbirn, 21 UhrThe Calling Sirens. Das Erbe der Südstaaten. Kaffeehaus St.Gallen, 20 UhrThe H./The Centuries/Chello.Junge Bands aus Vorarlberg: rockige Grooves. Kammgarn Hard 20:30 UhrZüri West. Ausverkauft. Restaurant Eintracht Kirchberg, 21 Uhr

ClUBBING/PARTyCirque Royal. Space-Pop. Support: Purified Black. Kulturladen Kon-stanz, 21 UhrDance free. Bewegen, tanzen, begegnen. Alte Kaserne Winterthur, 20 UhrHandlight. Mercury, Eingiz Faer-ber und Cedric Gentil. Salzhaus Winterthur, 22 UhrM.A.N.D.Y. DJ-Duo Philipp Jung und Patrick Bodmer. Kugl St.Gallen, 21 Uhr

FIlMBullhead. Belgischer Film Noir um Freundschaft, Schicksal und ver-gebliche liebe. Kinok lokremise St.Gallen, 21:30 UhrDistant Voices, Still Lives. Terence Davies’ Meisterwerk um eineliverpooler Arbeiterfamilie. Kinok lokremise St.Gallen, 17:30 UhrExtrem laut & unglaublich nah. Drama mit Tom Hanks und Sandra Bullock. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr

La source des femmes. Die Frauen eines arabischen Dorfes tre-ten in einen Sexstreik. Kinok lokre-mise St.Gallen, 18:45 Uhr

THEATERBridge. Eine Komödie. Stück von Gustav Ernst. Theater Kosmos Bregenz, 20 UhrCircus Knie. Akrobaten, Clowns und viele Tiere. Allmend Wil, 20 UhrDido und Aeneas. Oper von Henry Purcell. Theater am Korn-markt Bregenz, 19:30 UhrDie Rundköpfe und die Spitz-köpfe. Stück von Bertolt Brecht. Stadttheater Konstanz, 19:30 UhrDinge zwischen Himmel und Erde. Meister Eckhart – Ich und Gott, wir sind eins. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 UhrHereinspaziert. Groteske um die Angst vor dem Fremden. Kultur im Shop Kreuzlingen, 20 UhrMummenschanz. Vierzig-Jahre-Jubiläumstournée. Stadtsaal Wil, 20 UhrRuiniert. Stück von lynn Nottage. Stadttheater Konstanz, 20 UhrSt.Galler Bühne: Pension Schöller. Posse von Carl laufs. Kellerbühne St.Gallen, 20 UhrThe Fairy Queen. Semioper von Henry Purcell. Theater St.Gallen, 19:30 UhrValsecchi/Nater. Ein Konzert-Theater-liederabend. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr

KABARETTTrude träumt von Afrika. Das Beste aus den ersten siebzehn Jahren. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

KUNST/AUSSTEllUNGENAuf den Spuren des Hochmittel-alters. Bauhistorische Abend-führung. Schloss Werdenberg, 19 UhrFische. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 10 UhrMariana Castillo Deball. Füh-rung; offenes Atelier der Gastkünst-lerin. Sitterwerk St.Gallen, 17 Uhr

Öffentliche Führung. Führung. Museum Appenzell, 14 Uhr

VORTRAGSilvia Bächli. Künstlergespräch und Buchvernissage. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr

KINDERIntrodans: Funny Faces. Masken-spiel für kleine und grosse Kinder. Stadttheater Schaffhausen, 10 Uhr

DIVERSESSprachenkaffee. Gelernte Spra-che entspannt anwenden. Restaurant Dufour St.Gallen, 18:30 Uhr

SA 14.04KONZERTAmazio&Bartoli. Jazz aus Napoli. la Buena Onda St.Gallen, 20 UhrBand it. Nachwuchsbandfestival des Kantons Zürich. Alte Kaserne Winterthur, 20 UhrBarbett. live and unplugged. Cuphub Café Arbon, 21 UhrChor Peperoncini. Fünfzehn Jahre Chor Peperoncini. Gaswerk Winterthur, 20 UhrDeadelus. Grosser Breakbeatba-ckenbart. Palace St.Gallen, 22 UhrDisco Chamäleon. Kult-Disco ab dreissig Jahren. K9 Konstanz, 21 UhrKaltehand & Natasha Waters. Support: Manuel Moreno. Krempel Buchs, 21 UhrKellner. Support: Channelsix. Eisenwerk Frauenfeld, 21 UhrMars Attacks. Rockabilly. Plus Support. Fabriggli Buchs, 20 UhrRainer von Vielen. Zum Tanzen & Hören. Carinisaal lustenau, 21 Uhr

ClUBBING/PARTyDepeche Mode and more Party. Die kultige Underground-Veranstal-tung. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr

Discotron 3000 vs. Dubtrex. Electro-Bangers vs. Dubstep. Gra-benhalle St.Gallen, 22 UhrKula Club Party. Partypotpur-ri schöner Melodien. Kulturladen Konstanz, 22 UhrLive it up! DJ Acee und Miss lee-ma. Salzhaus Winterthur, 22 UhrSilent Party. Die Party mit Kopf-hörer. Tankstell-Bar St.Gallen, 22 UhrThe Masterplan – Indieparty! Tanken, tanzen, tanzen. Gare de lion Wil, 22 Uhr

FIlMAvé. Bulgarisches Roadmovie um zwei Jugendliche. Kinok lokremise St.Gallen, 21:30 UhrDvie Muppets. Ein hoch auf Ker-mit und Co. Kino Rosental Heiden, 17:15 UhrLa source des femmes. Die Frauen eines arabischen Dorfes tre-ten in einen Sexstreik. Kinok lokre-mise St.Gallen, 16:45 UhrMama Africa. Hommage an die weltbekannte südafrikanische Sängerin Miriam Makeba. Kino Rosental Heiden, 20:15 UhrThe Deep Blue Sea. Terence Davies’ Meisterwerk um eine ver-botene liebe. Kinok lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr

THEATERBridge. Eine Komödie. Stück von Gustav Ernst. Theater Kosmos Bregenz, 20 UhrDelirium zu viert. Zwei Einak-ter von Eugene Ionesco. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 UhrDie Grönholm-Methode. Schauspiel von Jordi Galceran. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 UhrDie Rundköpfe und die Spitz-köpfe. Stück von Bertolt Brecht. Stadttheater Konstanz, 20 UhrHereinspaziert. Groteske um die Angst vor dem Fremden. Kultur im Shop Kreuzlingen, 20 Uhr

Lola Blau. Musical von Georg Kreisler. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 UhrMummenschanz. Vierzig-Jah-re-Jubiläumstournée. Stadtsaal Wil, 15/20 UhrSt.Galler Bühne: Pension Schöller. Posse von Carl laufs. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr

TANZDark Matters. Ein Tanzkrimi. Theater Winterthur, 19:30 Uhr

MUSICAlChicago. Von John Kander und Fred Ebb. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr

KUNST/AUSSTEllUNGENHandstickmaschine. Demons-trationen an der Handstickmaschine. Textilmuseum St.Gallen, 13 UhrKatharina Bürgin. Vernissage. Bernerhaus Frauenfeld, 17:30 UhrMuriel Baumgartner. Vernissage. Kunsthalle Arbon, 17 Uhr

lITERATURFranz Hohler. Spaziergänge – Buchpremiere. Casinotheater Win-terthur, 20 Uhr

DIVERSESRundgang in Konstanz. Auf den Spuren des Konzils 1414-1418 und der Reformation ab 1518. Aus-gang Schweizerbahnhof Konstanz, 13:45 Uhr

SO 15.04KONZERT5. Ittinger Sonntagskonzert. Werke von Schumann und Franck. Kartause Ittingen Warth, 11:30 UhrAss-Dur. Musik-Kabarett. Casino-theater Winterthur, 17/20 UhrJazz with Strings. Paul Amrod & Friends. Stadttheater Konstanz, 12 Uhr

Auf der grossen HeideA Winged Victory for the Sullen im Palace

Das amerikanische Duo – Adam Wiltzie und Dustin O’Halloran – ist immer einen Schritt über der Grenze, im Grossen. Sie streifen über hallende Heiden und horchen in den knisternden Orbit hinein. Dustin O’Halloran, Filmkomponist und Pianist, arbeitete schon am Soundtrack von Sofie Coppolas «Marie Antoinette» mit und Adam Wiltzie ist Mit-bastler bei den «Stars of the lid». O’Hallorans Klavier und Wiltzies elektronische Weite werden von einem Streicher-Trio zu einer melancholischen Welt verfugt, wie sie Nick Cave und Warren Ellis in «White lunar» nicht schöner erstehen lassen könnten.

Dienstag, 10. April, 21 Uhr,Palace St.Gallen.Mehr Infos: www.palace.sg

Dunkler WalzPierre Omer in der Grabenhalle

Der indisch-schweizerische Multiinstrumen-talist Pierre Omer köchelte und probierte zu-sammen mit Gleichgesinnten und jeder Men-ge Instrumente so lange an seinem neuen Album herum, bis das Rezept stimmte. Auf seiner dritten CD nun kommt er zusammen mit der Stewarts Garages Conspiracy Crew heller und voller daher, als man ihn kennt. Erfrischend verspielte Gitarren und Banjos queren betörende Walzer. Und Pierre Omer, der Gründer der Dead Brothers, greift wie-der ins Akkordeon und wiegt sich mit seiner dunklen Stimme sanft den liedgeschichten entlang.

Freitag, 13. April, 21 Uhr,Grabenhalle St.Gallen.Mehr Infos: www.grabenhalle.ch

Warten auf OdysseusDas Fasson-Theater tanzt durch die Ostschweiz

Penelope glaubt auch nach zwanzig Jahren des Wartens an die Rückkehr ihres Odysseus. Um sich die Freier vom Hals zu halten, will sie erst heiraten, wenn sie das leichentuch für Odysseus’ Vater fertig gewoben hat. Alle warten, während sie in der Nacht ihre Ar-beit immer wieder auftrennt. «liebe Grüsse. Odysseus oder: Die Kunst auf ihn zu warten» ist eine Tanz- und Musikperformance mit zwei Tänzerinnen, einer Sängerin, fünf stri-ckenden Frauen und Männerstimmen.

Dienstag, 17., Mittwoch, 20.15 Uhr, Chössi-Theater Lichtensteig.Dienstag, 24., und Mittwoch, 25. April, je-weils 20.30 Uhr, Grabenhalle St.Gallen. Freitag, 27., und Samstag, 28. April, jeweils 20.30 Uhr, Schloss Rapperswil. Mehr Infos: www.fasson-theater.ch

Inspiration teilenGambrinus Jazz bringt Brian Blade ins Palace

Der US-Amerikaner Brian Blade spielte als Schlagzeuger schon mit Herbie Hancock und Bob Dylan. Auf seinem Album «Mama Rosa» überrascht der 2009 zum besten zeitgenös-sischen Jazzdrummer der Welt Gewählte als Singer-Songwriter und spielt nun all seine musikalischen Talente aus: als Akustikgitar-rist, Pianist, Schlagzeuger und Sänger. Der in louisiana geborene Musiker erzählt von seiner Familie, von Erinnerungen, dem Glauben, von nahestehenden Menschen und davon, dass man all die Erfahrungen, die einen formen und inspirieren, mit anderen teilen sollte.0

Mittwoch, 18. April, 21 Uhr, Palace St.Gallen. Mehr Infos: www.gambrinus.ch

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15. – 19.01. kalender FIlmBombay Diaries. leben und lieben in der pulsierenden metropo-le Bombay. mit «lagaan»-Star Aamir Khan. Kinok lokremise St.Gallen, 20:30 UhrBuchvernissage. Schweizer Filmregisseure in Nahaufnahme. Die Autorin Andrea Sailer und der Regisseur Peter liech-ti im Gespräch. Kinok lokremise St.Gallen, 19 UhrDie Wiesenberger. Der bekannteste Jodelchor der Schweiz zwischen Brauchtum und Showbu-siness. Kinok lokremise St.Gallen, 11 UhrHomoFaber. Nach dem Roman von max Frisch. Gaswerk Win-terthur, 19:30 UhrKurt Gerrons Karussell. Vom jüdischen Theater- und Film-star zum KZ-Häftling. Kinok lok-remise St.Gallen, 17:15 UhrMama Africa. Hommage an miriam makeba. Kino Rosental Heiden, 19:15 UhrRuf der Wale. Drew Barrymore als Walretterin. Kino Rosental Heiden, 15 UhrThe Substance: Albert Hofmann’s LSD. Die lSD-Story von ihren Anfängen bis heute. Kinok lokremise St.Gallen, 13:15 Uhr

THEATERBridge. Eine Komödie. Stück von Gustav Ernst. Theater Kosmos Bregenz, 20 UhrEnsemble TaG. Ein Programm zum Thema Grenzen und Grenzer-fahrungen. Theater am Gleis Win-terthur, 17 UhrMummenschanz. Vierzig-Jah-re-Jubiläumstournée. Stadtsaal Wil, 17 UhrRomeo und Julia. Stück von Wil-liam Shakespeare. Stadttheater Kon-stanz, 20 UhrThe Fairy Queen. Semioper von Henry Purcell. Theater St.Gallen, 14:30 Uhr

TANZDark Matters. Ein Tanzkrimi. Theater Winterthur, 19:30 UhrKidd Pivot Frankfurt a.M. Erst Theater, dann Tanz. Theater Winterthur, 19 Uhr

KUNST/AUSSTEllUNGEN1001 – Tausend und eine Schale. Führung mit lea Georg, Keramikerin. Gewerbemuseum Winterthur, 11 UhrChristine Heim/Willi Kauf-mann. Sonntagsapéro. Galerie Dorfplatz mogelsberg, 11 UhrJean-Luc Cramatte – Inventar. Führung. Fotostiftung Winterthur, 11:30 UhrMinimal Structures – New Existentialism Part 5. Führung. Alte Fabrik Rapperswil, 14 UhrTomahawk und Friedenspfeife. Führung: die Nordamerika-Samm-lung im Völkerkundemuseum St.Gallen. Historisches und Völker-kundemuseum St.Gallen, 11 UhrSpringende Lachse. Führung. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 11:30 Uhr

VoRTRAGMatinée: Michael Kohlhaas. Einführung in das Schauspiel nach einer Novelle von Heinrich von Kleist lokremise St.Gallen, 11 Uhr

KINDERDe chli Isbär. Familienmusical. Hotel Thurgauerhof Weinfelden, 13:30 UhrDer weisse Hase. Der Kasperkof-fer. Kammgarn Hard 15 UhrDie Kinder von Bullerbü. Kinder-filmklassiker nach Astrid lindgren.Kinok lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr

MO 16.04KoNZERTFishbone. old-School Rock. Grabenhalle St.Gallen, 21:15 UhrHogjaw. Amerikanischer Rock. Gaswerk Winterthur, 20:30 UhrMarkus Bischof Trio. Jazz. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr

FIlmBullhead. Belgischer Film Noir um Freundschaft, Schicksal und ver-gebliche liebe. Kinok lokremise St.Gallen, 20:30 UhrThe Deep Blue Sea. Terence Davies’ meisterwerk um eine verbotene liebe. Kinok lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr

THEATERAlle lieben George. Komödie von Alan Ayckbourn. lokremise St.Gallen, 19:30 UhrCircus Knie. Akrobaten, Clowns, Zauberkünstler und viele Tiere. marktplatz Buchs, 20 Uhr

KABARETTFrischlingsparade Thun Special.Die Spezialausgabe der Schweizer Kleinkunstbörse. Casino-theater Winterthur, 20 Uhr

lITERATURDinge zwischen Himmel und Erde. Poetische Werde von meister Eckhart und Ernesto Cardenal. The-ater am Gleis Winterthur, 20:15 UhrErzählforschung. magische Helfer und Dämonen im märchen. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr

DIVERSESFrauentempel Stimmenfeuer. Stimme und Tanz. Stimmfeuer Frau-entempel St.Gallen, 20 Uhr

DI 17.04ClUBBING/PARTyErste Party im Semester. Für Rockakrobaten, Indieheads. Kultur-laden Konstanz, 20 UhrSoundstube. musik aus den sieb-ziger Jahren. Restaurant Splügen St.Gallen, 20 Uhr

FIlmAvé. Bulgarisches Roadmovie um zwei Jugendliche. Kinok lokremise St.Gallen, 20:30 UhrExtrem laut & unglaublich nah. Drama mit Tom Hanks und Sandra Bullock. Kino Rosental Heiden, 20:15 UhrFicht Tanner’s gesticktes Uni-versum. Filmer und Fotograf Heinz Erismann hat Tanner ein Jahr lang begleitet. mit Kurzführung. muse-um im lagerhaus St.Gallen, 18 UhrLa source des femmes. Die Frauen eines arabischen Dorfes tre-ten in einen Sexstreik. Kinok lokre-mise St.Gallen, 18 Uhr

O Melissokomos – Der Bienen-züchter. Die Reise vom lehrer und Imker Spyros, der die Nase voll hat. Kino loge Winterthur, 20:30 UhrQueer-Filmreihe. Wo waren wir Frauen, als die männer zum mond flogen? Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr

THEATERCircus Knie. Akrobaten, Clowns, Zauberkünstler und viele Tiere. marktplatz Buchs, 20 UhrDie Grönholm-Methode. Schau-spiel von Jordi Galceran. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 UhrDie Rundköpfe und die Spitz-köpfe. Stück von Bertolt Brecht. Stadttheater Konstanz, 20 UhrRuiniert. Stück von lynn Nottage. Stadttheater Konstanz, 19:30 UhrSt.Galler Bühne: Pension Schöller. Posse von Carl laufs. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr

KABARETTUrban Priol. mittendrin im tages-aktuellen Dickicht. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

TANZFasson-Theater. «liebe Grüs-se, odysseus oder: Die Kunst auf ihn zu warten». Chössi Theater lichten-steig, 20:15 Uhr

mUSICAlChicago. Von John Kander und Fred Ebb. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr

KUNST/AUSSTEllUNGENEros, Traum und Tod. Füh-rung. Wessenberg-Galerie Kon-stanz, 19 UhrKunst über Mittag. Führung durch die Ausstellung: menschen-zellen/Human Capsules. Kunstzone lokremise St.Gallen, 12:30 UhrWilli Baumeister. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr

lITERATURTheater/HSG. Theater und Uni im Dialog. leitung: Schauspiel-direktor Tim Kramer. lokremise St.Gallen, 20:15 Uhr

VoRTRAGGott im Kaffeehaus Nr. 5. Friedrich Wilhelm Graf im Gespräch mit Daniel Klingenberg. Kaffeehaus St.Gallen, 19:30 UhrMarianne Schulze. Neue Spiel-räume: menschenrechte und ihre Verwirklichung. Spielboden Dorn-birn, 19:30 Uhr

DIVERSESSümpfe und Bäche, Brunnen und Bäder im alten St.Gallen. Altstadtwanderung. Talstation müh-leggbahn St.Gallen, 18 Uhr

MI 18.04KoNZERTBrian Blade. music from mama Rosa. Palace St.Gallen, 21 UhrChristian Tetzlaff. Schumann zu Ehren. Stadthaus Winterthur, 19:30 UhrHélène Devilleneuve, Oboe / Trio Wanderer. Werke Beethoven, Turina, Chausson, martinu. Casino Herisau, 20 Uhr

Schumann zu Ehren 1. musik-kollegium Winterthur. Stadthaus Winterthur, 19:30 UhrStacie Collins. Roots Rock. Kammgarn Schaffhausen, 20:30 UhrThe Undertones. Punk-legenden.Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr

FIlmBombay Diaries. leben und lie-ben in der pulsierenden metropo-le Bombay. mit «lagaan»-Star Aamir Khan. Kinok lokremise St.Gallen, 18:15 UhrDer weisse Dämon. Hans Albers enttarnt einen Drogenring um Peter lorre. Kinok lokremise St.Gallen, 20:30 UhrDie Wiesenberger. Der bekannteste Jodelchor der Schweiz zwischen Brauchtum und Showbu-siness. Kinok lokremise St.Gallen, 15:30 UhrQueer Filmreihe. Stadt land wFluss.Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr

THEATERAlle lieben George. Komödie von Alan Ayckbourn. lokremise St.Gallen, 19:30 UhrCircus Knie. Akrobaten, Clowns, Zauberkünstler und viele Tiere. marktplatz Buchs, 15/20 UhrDelirium zu viert. Zwei Einak-ter von Eugene Ionesco. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 UhrDie Grönholm-Methode. Schau-spiel von Jordi Galceran. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 UhrExplosive Neuigkeiten. Stück von Gertrude Webster Kamkwatira. Stadttheater Konstanz, 20 UhrHerr Dachs macht ein Fest. Heiteres Stück über schlechte launeTheaterhaus TG Weinfelden, 14:15 UhrRuiniert. Stück von lynn Nottage. Stadttheater Konstanz, 20 UhrSt.Galler Bühne: Pension Schöller. Posse von Carl laufs. Kellerbühne St.Gallen, 20 UhrTheater Improphil. Die Thea-tersportprofis von Improphil entern fremde Bühnen. Theater Win-terthur, 20 Uhr

KABARETTGerhard Polt. Szenische lesung aus Circus maximus. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

TANZRumors – Rumore – Rumeurs. Zeitgenössischer Tanz. Stadttheater Schaffhausen, 19:30 Uhr

KUNST/AUSSTEllUNGENDiane Arbus. Führung. Fotomu-seum Winterthur, 18:30 UhrCotton Worldwide. Führung mit Peter müller, Historiker. Histo-risches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 UhrEros, Traum und Tod. Führung.Wessenberg-Galerie Konstanz, 15 UhrHandstick-Stobede. Der Hand-stickerin bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. museum Appen-zell, 14 UhrWas Sie schon immer über Juden wissen wollten … aber nie zu fragen wagten. Füh-rung. Jüdisches museum Hohenems, 11:30 Uhr

lITERATURDeutsche Sprache und Litera-tur. lesen als literarisches motiv. Universität St.Gallen, 18:15 UhrLyrik im Bodmanhaus. Anja Utler: Gedichte. Bodman-literatur-haus Gottlieben, 20 Uhr

VoRTRAGKunstgenuss. Ein Gespräch über Kunstwerke mit Kristina Gers-bach. Kunstmuseum Winterthur, 12:15 Uhr

DO 19.04KoNZERTAbsynthe Minded. Jazzige Variété-Folkrock-melange. Salzhaus Winterthur, 20 UhrEin kleines Konzert #19. mit Nadja Zela. Grabenhalle St.Gallen, 21 UhrJamaram. Support: Sam I Am. Kulturladen Konstanz, 21 UhrLars Vogt. Schumann zu Ehren. Stadthaus Winterthur, 19:30 UhrOldseed. Folk ganz in seinen Ur-sprüngen. Tankstell-Bar St.Gallen, 21 UhrSchumann zu Ehren 2. musik-kollegium Winterthur. Stadthaus Winterthur, 19:30 Uhr

FIlmAvé. Bulgarisches Roadmovie um zwei Jugendliche. Kinok lokremise St.Gallen, 18:30 UhrThe Neon Bible. mae bringt einen Hauch von Welt in eine amerikanische Kleinstadt. Kinok lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr

THEATERAlles Wüste? Forschungsreise nach Afrika. Stadttheater Konstanz, 20 UhrBridge. Eine Komödie. Stück von Gustav Ernst. Theater Kosmos Bregenz, 20 UhrDas Tamala Theater. «Unknown land» – frei nach «Die Stühle» von Eugène Ionesco. K9 Konstanz, 20 UhrDido und Aeneas. oper von Henry Purcell. Theater am Korn-markt Bregenz, 19:30 Uhr

REKLAME

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19. – 21.04. kalender

Hereinspaziert. Groteske um die Angst vor dem Fremden. Kultur im Shop Kreuzlingen, 20 UhrMichael Kohlhaas. Schauspiel nach Heinrich von Kleist Lokremise St.Gallen, 20 UhrRuiniert. Stück von Lynn Nottage. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr

KAbArETTDieter Nuhr. Kabaret und Come-dy in einem. Pentorama Amriswil, 20 UhrGerhard Polt. Szenische Lesung aus Circus Maximus. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

TANzMeryl Tankard. Tanzsolo von Paul White und mit Video-Man-dalas von régis Lansac. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

KUNST/AUSSTELLUNGENDaniel Schelling. Vernissage. Skizzen Malerei Skulpturen. Art Gallery Strandberg St.Gallen, 18 UhrVideobad. Vernissage. Performance von Marion ritzmann. St.Gallen, 19 Uhr

LITErATUrFrühschicht. Lesung mit Man-fred Heinrich und einem Gast. Alte Kaserne Winterthur, 06:30 UhrPoetryslam. Jam on Poetry. Spiel-boden Dornbirn, 20 Uhr

VorTrAGArchitektur, Glas, Licht, Farbe: Atmosphäre. Verschiedene refe-rate. Gewerbemuseum Winterthur, 19 UhrTypotron-Heft. Vernissage des neuen Heftes. Kirche St.Laurenzen St.Gallen, 19 UhrVortrag. Von Professor Alfred Mes-serli im rahmen des Jubiläumskon-zertes des St.Galler Kammerchor. bahnhof St.Gallen, 20 Uhr

FR 20.04KoNzErTAndrew W.K. «I Get Wet». Ten Year Anniversary Tour. Salzhaus Winterthur, 20 UhrCarla Bley Trio. Ikone des Modern Jazz. Spielboden Dornbirn, 20:30 UhrDvorak zum Lunch. Streichquin-tett Nr. 3 Es-Dur. Altes Stadthaus Winterthur, 12:15 UhrEnsemble – Rocky Roccoco. Kinderkonzert ab vier Jahren Spiel-boden Dornbirn, 10 UhrFai Baba. Alternativer Postrock. Kraftfeld Winterthur, 21 UhrFucoustic. Songs der legendär-en Fugazi in akustischen Versionen. Kammgarn Hard 20:30 UhrJames Galway. Der irische Flö-tenvirtuose. Kirche St.Laurenzen St.Gallen, 20 Uhrklang.sinn. Mit Natasha und Andreas Hausammann. Kaffeehaus St.Gallen, 19:30 UhrL’Orchestre Europa. Crossover Weltmusik. K9 Konstanz, 20 UhrOval. Musik, die weiterdenkt. Palace St.Gallen, 22 UhrPedra Petra. Afro, brasil, Jazz. Jazzclub rorschach, 21 UhrRainer von Vielen. Elektropo-phoppunk- Support: Lo Fat orchestra. Gaswerk Winterthur, 20:30 UhrSoli-Konzert Diepoldsau. Mit the Ithaka Chronicles, black Putin und Skane Dig. Grabenhalle St.Gallen, 21 UhrStiller Has. Die einzigartige Kult-band. Casinotheater Winterthur, 20 UhrThe Mahones. Support: DJ zögg & DJ Miro. Krempel buchs, 21 UhrZitherkonzert zur Frühlings-zeit. Abschlusskonzert des 14. Kon-zertzitherseminars Walzenhausen. Ev. Kirche Walzenhausen Walzen-hausen, 15 Uhr

CLUbbING/PArTY5 Rhythmen Tanzen. mit bea-trice Fischer. bühne am Gleis in der Kultur-Werkstatt Wil, 20 UhrLet’s Dance! Party für Leute um 40. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr

FILM1400 Sekunden Gallus. Lernende der Schule für Gestaltung lassen das Leben des Gallus visuell-typogra-fisch auferstehen. regierungsgebäu-de St.Gallen, 20:30/21:30 UhrFür immer Liebe. Frisch Ver-heirateter verliert bei Unfall das Gedächtnis. Kino rosental Heiden, 20:15 UhrLa source des femmes. Die Frauen eines arabischen Dorfes tre-ten in einen Sexstreik. Kinok Lokre-mise St.Gallen, 21:30 UhrQueer Filmreihe. The ballad of Genesis and Lady Jay. Dokumentar-film über den englischen Performance-Künstler, Musiker und Schriftstel-ler Genesis breyer P-orridge, seine Lebensgefährtin Lady Jaye sowie ihr «Projekt» der Pandrogyne Spiel-boden Dornbirn, 20:30 UhrThe Long Day Closes. Eine Kindheit in Liverpool wird zur beschwörung des Glücks. Kinok Lokremise St.Gallen, 17 UhrThe Substance: Albert Hofmann’s LSD. Die LSD-Story von ihren Anfängen bis heute. Kinok Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr

THEATErAlle lieben George. Komödie von Alan Ayckbourn. Lokremise St.Gallen, 19:30 UhrBenefiz – Jeder rettet einen Afrikaner. Schauspiel von Ingrid Lausund. Stadttheater Konstanz, 19 UhrBridge. Eine Komödie. Stück von Gustav Ernst. Theater Kosmos bregenz, 20 UhrComart. Die Theaterschule Comart auf ihrer 30 Jahre Jubiläums-Tournee. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr

Die Rundköpfe und die Spitz-köpfe. Stück von bertolt brecht. Stadttheater Konstanz, 19:30 UhrEin seltsames Paar. Komödie von Neil Simon oskar. Theater Win-terthur, 19:30 UhrHereinspaziert. Groteske um die Angst vor dem Fremden. Kultur im Shop Kreuzlingen, 20 UhrLebensansichten zwei-er Hunde. Schauspiel von Meng Jinghui. Theater am Kornmarkt bre-genz, 19:30 UhrSt.Galler Bühne: Pension Schöller. Posse von Carl Laufs. Kellerbühne St.Gallen, 20 UhrStorm Störmer. Worst Case Sze-narios: Schlechte Autobiographien. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr

KAbArETTKik-Festival. Urban Priol – Wie im Film. Dreispitz Kreuzlingen, 20 UhrMaria Neuschmid: Zucker. Solokabarett von und mit Maria Neuschmid. Altes Kino rankweil, 20 Uhr

TANzConny Janssen Danst. Jun-ge Talente auf Tournee. Theater am Gleis Winterthur, 20 Uhr

MUSICALGrease. Ein knallbunter Musical-Spass. Festspielhaus bregenz, 20 Uhr

KUNST/AUSSTELLUNGENAD 612 – ein Bärenleben zu Gallus Zeiten und heute. Ver-nissage. Naturmuseum St.Gallen, 15 UhrAuf den Spuren des Hochmit-telalters. bauhistorische Abend-führung. Schloss Werdenberg, 19 UhrGallus – Kult, Kitsch, Karika-tur. Vernissage. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 15 UhrHaroon Mirza. Vernissage. Kunst Halle St.Gallen, 18 Uhr

Öffentliche Führung. Führung. Museum Appenzell, 14 UhrRegula Engeler/Jochen Heilek/ Aurelio Kopainig. Vernissage. regierungsgebäude St.Gallen, 17:30 Uhr

DIVErSESAuftaktfest Gallusjubiläum. Er- öffnungsfeier in der Kathedrale, Ver-nissage «Kunst in der Mülenenschlucht»,Konzert mit Sir James Galway u.v.m. Klosterbezirk St.Gallen, 14 UhrPowerpoint Karaoke. Das grosse Finale. Kugl St.Gallen, 20 UhrSürprisli im Bistro. Kulturelles und kulinarisches Überraschung-programm. Alte Kaserne Winterthur,20 Uhr

SA 21.04KoNzErTEnsemble – Rocky Roccoco. Kinderkonzert ab vier Jahren Spiel-boden Dornbirn, 15 UhrFire, Light & Austrofred. reunions-Show. Spielboden Dornbirn, 21 UhrGallus rocks Bandcontest. Mit den bands: Phase rot und rough. Tiffany St.Gallen, 19 UhrGlobal Shtetl Band. Klezmer trifft buenos Aires. Kaffeehaus St.Gallen, 20 UhrJames Galway. Irischer Flöten-virtuose in der Kantonshauptstadt. St.Laurenzen St.Gallen, 20 UhrJohn Caroline. Und: The Expensive Trash Club, Chickpeace. Grabenhalle St.Gallen, 21 UhrKammermusikkonzert. Schu-mann zu Ehren 2. Stadthaus Win-terthur, 19:30 UhrKulinarium mit Mas o Menos. Spanische Musik, Liebeslieder und feuriger Flamenco. Fabriggli buchs, 19:30 UhrLars Vogt & Christian Tetzlaff. Schumann zu Ehren. Stadthaus Win-terthur, 19:30 Uhr

Brückenschlag an der WandProjektionen auf das St.Galler Regierungsgebäude

«1400 Sekunden Gallus» ist animierte Typo-grafie, kombiniert mit visuellen Elementen, unterlegt mit entsprechender Musik, proji-ziert zum Auftakt des Gallusjubiläums auf die Fassade des regierungsgebäudes auf dem Klosterhof. Mit zeitgenössischen Gestaltungs-mitteln verbinden die angehenden Grafiker im dritten Ausbildungsjahr der Schule für Gestaltung eine bedeutende Episode aus dem Leben des Gallus mit der heutigen zeit und schlagen so einen bogen über 1400 Jahre hinweg.

Freitag, 20. und Samstag, 21. April, jeweils 20.30 und 21.30 Uhr,Klosterhof St.Gallen. Mehr Infos: www.gallusjubilaeum.ch

From Ireland to SwitzerlandJames Galway in der Kirche St.Laurenzen

zum Auftakt des Gallusjubiläums 2012 gibt der irische Flötenvirtuose Sir James Galway zwei Gala-Konzerte in der Kantonshaupt-stadt. Er wird an der Querflöte von Lady Jeanne Galway und dem jungen irischen Pi-anisten Michael McHale begleitet. Die bei-den St.Galler Konzerte zum Jubiläum sind ein Glücksfall und versprechen musikalischen Genuss, denn Sir James Galway ist einer der besten Querflötisten weltweit, hat 30 Mil-lionen Alben verkauft und ist ein perfekter Entertainer.

Freitag, 20., Samstag, 21. April, jeweils 20.00 Uhr,Kirche St.Laurenzen, St.GallenMehr Infos: www.gallusjubilaeum.ch/galway

Alltag zum LachenDie Lufthunde im Chössi-Theater

Nach einer zehnjährigen Pause sind Ueli bichsel und Marcel Joller Kunz wieder als zürcher Clownduo Die Lufthunde unter-wegs. Mit Skurrilem und Absurdem kit-zeln sie das Lachen und halten den Spiegel vor. Unser Alltag ist doch einfach wirklich zu lächerlich. Die Lufthunde sind Clowns und keine blödler und bieten einen Abend mit zeitlosen Episoden voller Emotionen: komisch, tragisch, heiter. Und irgendwie unbeschreibbar. Wie die Geschichte vom Kühlschrank geht? Da tasten sie sich besser selber heran.

Samstag, 21. April, 20.15 Uhr, Chössi-Theater Lichtensteig.Mehr Infos: www.choessi.ch

Vertonte CodicesPádraigín Ní Uallacháin in der Kirche St.Laurenzen

Pádraigín Ní Uallacháins Gesang versetzt das Publikum um Jahrhunderte zurück. Die Sängerin – inspiriert von irischen Texten vom sechsten bis zum zwölften Jahrhundert – orientiert sich in Wort und Melodie an Einfachheit und Stille, Kontemplation und Freude an der Natur. Viele der Lieder bezie-hen sich auf Texte aus der zeit um Gallus, die teilweise in Codices enthalten sind, welche in der Stiftsbibliothek St.Gallen gehütet werden. Pádraigín Ní Uallacháin tritt mit dem Fiddler Dónal o’Connor auf.

Samstag, 21. April, 17.15 Uhr,Kirche St.Laurenzen, St.Gallen.Sonntag, 22. April, 17.00 Uhr,Evang. Kirchenzentrum, Jona.Mehr Infos: www.gallusjubilaeum.ch/padraigin

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21. – 25.04. kalender

Lina Button. Blues, Country und Pop. Altes Kino Mels, 20:15 UhrMonster Truck … Fighters. Mit Truckfighters, Magma Rise und Viaticum. Gaswerk Winterthur, 20:30 UhrPádraigín Ní Uallacháin & Dónal O'Connor. Texte aus der Zeit um Gallus. Kirche St.Laurenzen St.Gallen, 17:15 UhrSettore Giada. Pop und Postpunk. Komturei Tobel, 20 UhrStiller Has. Die einzigartige Kultband. Casinotheater Winterthur, 20 UhrThe Turpentine Treacle Travelling Medicine Show. Country Noir. La Buena Onda St.Gallen, 20 UhrTidemore. Indie-Rock, Folk und Songwriter. Cuphub Café Arbon, 21 UhrTwana Rhodes. Zwei Jazz-Rocker gehen einen gemeinsamen Weg. Kammgarn Hard 20:30 Uhr

CLUBBING/PARTyBad Taste Party. Getreu dem Motto: «Das Auge isst mit!». Gare de Lion Wil, 22 UhrDabu Fantastic Live. Poetisch-melancholische Mundartmusik. Kraftwerk Krummenau, 21 UhrDisco Chamäleon. Kult-Disco ab dreissig Jahren. K9 Konstanz, 23 UhrSoul Gallen. Good Sounds und Drinks. Palace St.Gallen, 22 Uhr

FILM1400 Sekunden Gallus. Lernende der Schule für Gestaltung lassen das Leben des Gallus visuell-typogra-fisch auferstehen. Regierungsgebäu-de St.Gallen, 20:30/21:30 UhrAvé. Bulgarisches Roadmovie um zwei Jugendliche. Kinok Lokremise St.Gallen, 19:30 UhrEine wen iig – Dällebach Kari. Die Geschichte eines Freaks. Kino Rosental Heiden, 20:15 UhrInto Eternity. Eine Science- Fiction-Oper. K9 Konstanz, 19 UhrRuf der Wale. Drew Barrymore als Walretterin. Kino Rosental Hei-den, 17:15 UhrThe Deep Blue Sea. Terence Davies’ Meisterwerk um eine ver-botene Liebe. Kinok Lokremise St.Gallen, 21:30 UhrThe House of Mirth. Im New york der Belle Epoque verteidigt Lily Bart ihren Platz in der oberen Gesellschaft. Kinok Lokremise St.Gallen, 16:30 Uhr

THEATERBridge. Eine Komödie. Stück von Gustav Ernst. Theater Kosmos Bregenz, 20 UhrDock Dock Dock. Von der ersten Probe bis zur Premiere – alles live. Stadttheater Konstanz, 22:30 UhrEin seltsames Paar. Komödie von Neil Simon Oskar. Theater Winterthur, 19:30 UhrHereinspaziert. Groteske um die Angst vor dem Fremden. Kultur im Shop Kreuzlingen, 20 UhrNachtzug. Eine Nacht für Altbe-währtes, Neues, Zögerliches und Mutiges Lokremise St.Gallen, 22 UhrRuiniert. Stück von Lynn Nottage. Stadttheater Konstanz, 20 UhrSt.Galler Bühne: Pension Schöller. Posse von Carl Laufs. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr

Susi Wirth liest. Wir sind uns nicht so fern! Eisenwerk Frauen-feld, 20 Uhr

KABARETTDie Lufthunde. Das Zürcher Clownduo Ueli Bichsel und Marcel Joller Kunz. Chössi-Theater Lich-tensteig, 20 UhrUrs Welter. Gnadenlose Enthül-lungen und haarsträubende Tatsa-chenberichte. Schloss Dottenwil Wittenbach, 20 Uhr

TANZMeryl Tankard. Tanzsolo von Paul White und mit Video-Mandalas von Régis Lansac. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

MUSICALChicago. Von John Kander und Fred Ebb. Theater St.Gallen, 19:30 UhrGrease. Ein knallbunter Musical-Spass. Festspielhaus Bregenz, 16/20 Uhr

LITERATURBergfahrt 2012. Begegnung mit Alpiner Literatur. Gemeindesaal Amden, 10 UhrGerhard Polt. Szenische Lesung aus Circus Maximus. Theater am Kirchplatz Schaan, 20 Uhr

VORTRAGBeethoven und Thomas Mann. Zu den Vorträgen des Musikleh-rers Kretschmar in Dr. Faustus über die Sonate Opus 111 von Beethoven. Ess-Kleintheater Kul-tour auf Vöge-linsegg Speicher, 18 UhrJubiläumsausgabe ferment 2/2012. Mit seinen Farbfotos illus-triert Paul Joos den Weg von Gal-lus in die Schweiz. Stiftsbibliothek St.Gallen, 19:30 Uhr

KINDERKinderclub. Selber alte Arzneien herstellen. Ab sechs Jahren. Histo-risches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr

DIVERSESPowerpoint Karaoke. Das grosse Finale. Kugl St.Gallen, 20 Uhr

SO 22.04KONZERTBarockkonzert. Zum Auftakt-wochenende des Gallusjubiläums. Schutzengelkapelle St.Gallen, 17 UhrGershwin Piano Quartet. Vier Pianisten an vier Flügeln. Dreispitz Kreuzlingen, 17 UhrHellsongs. Coverversionen von Metal- und Hard-Rock-Songs. Kul-turladen Konstanz, 21 UhrHigh Noon Musik 2000+. Mit dem Circolo Streichquartett. Stadt-theater Konstanz, 12 UhrLied am Sonntag. Kammermusik zu ausgewählten Themen. Theater St.Gallen, 11 UhrPádraigín Ní Uallacháin & Dónal O’Connor. Mit Texten aus der Zeit um Gallus Ev. Kirche Jona Jona, 17 Uhr

FILMDas Geheimnis der Heie. Bri-gitte Schmid-Gugler über die geheimnisvolle Skulptur auf der Alp Chabissen im Toggenburg. Kinok Lokremise St.Gallen, 13:30 Uhr

Der Blaue Engel. Josef von Stern-heims berühmter Film mit Marle-ne Dietrich, Emil Jannings und Kurt Gerron. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:30 UhrDie Kinder von Bullerbü. Kin-derfilmklassiker nach Astrid Lind-gren. Kinok Lokremise St.Gallen, 15:30 UhrDie Muppets. Ein hoch auf Ker-mit und Co. Kino Rosental Hei-den, 15 UhrDie Wiesenberger. Der bekannteste Jodelchor der Schweiz zwischen Brauchtum und Showbu-siness. Kinok Lokremise St.Gallen, 11 UhrDistant Voices, Still Lives. Terence Davies’ Meisterwerk um eine Liverpooler Arbeiterfamilie. Kinok Lokremise St.Gallen, 20 UhrExtrem laut & unglaublich nah. Drama mit Tom Hanks und Sandra Bullock. Kino Rosental Heiden, 19:15 UhrFish Tank. Mutter und Tochter durchleben gemeinsam die Pubertät. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr

THEATERDelirium zu viert. Zwei Einak-ter von Eugene Ionesco. Theater am Kirchplatz Schaan, 15 UhrDido und Aeneas. Oper von Henry Purcell. Theater am Korn-markt Bregenz, 19:30 UhrDie Rundköpfe und die Spitz-köpfe. Stück von Bertolt Brecht. Stadttheater Konstanz, 18 UhrDie Zauberflöte. Oper von Wolf-gang Amadeus Mozart. Theater St.Gallen, 19:30 UhrEin seltsames Paar. Komödie von Neil Simon Oskar. Theater Win-terthur, 14:30 UhrMichael Kohlhaas. Schauspiel nach Heinrich von Kleist Lokremise St.Gallen, 17 UhrTmbH – Die Show. Akrobatik, Pantomime und Wortwit. K9 Kon-stanz, 20 Uhr

TANZHelena Waldmann. GlückStück. Ausdrucksstark. Theater am Kirch-platz Schaan, 19 Uhr

MUSICALGrease. Ein knallbunter Musi-cal-Spass. Festspielhaus Bregenz, 14/19 Uhr

KUNST/AUSSTELLUNGENDölf Mettler. Führung. Museum Appenzell, 10:30 UhrDiane Arbus. Führung. Fotomu-seum Winterthur, 11:30 UhrEros, Traum und Tod. Führung. Wessenberg-Galerie Konstanz, 11 UhrFlattern und Fliegen. Mecha-nische Schmetterlinge und Vögel, Führung mit Toni Bürgin (Direk-tor). Naturmuseum St.Gallen, 10:15 UhrMinimal Structures – New Existentialism Part 5. Führung. Alte Fabrik Rapperswil, 14 UhrWilli Baumeister. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 11:30 Uhr

VORTRAGGespräch mit Kurt Caviezel. Mit Katharina Ammann vom Bündner Kunstmueum. Kunstraum Kreuzlingen, 11 Uhr

MO 23.04KONZERTDölüx. Verbindet alte, neue und eigene Volksmusik. Restaurant Park Flawil, 20 UhrMonsters of Liedermaching. Harter Rock und zarte Ballade, ver-packt im Akkustik-Gewand. Kultur-laden Konstanz, 21 Uhr

FILMLa source des femmes. Die Frauen eines arabischen Dorfes tre-ten in einen Sexstreik. Kinok Lokre-mise St.Gallen, 20 UhrThe Deep Blue Sea. Terence Davies’ Meisterwerk um eine ver-botene Liebe. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 Uhr

THEATEREiskind. Schauspiel von Elisabeth von Rathenböck. Theater am Korn-markt Bregenz, 19:30 UhrMichael Kohlhaas. Schauspiel nach Heinrich von Kleist Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

LITERATURErzählforschung. Magische Hel-fer und Dämonen im Märchen. Uni-versität St.Gallen, 18:15 UhrHüllen. Lesung mit Petra Durst-Benning. Kulturforum Amriswil, 20:15 Uhr

KINDERDie Duftsammlerin. Schauspiel von Sabine Zieser. Für Kinder ab sechs Jahren. Theater am Kornmarkt Bregenz, 10 Uhr

DIVERSESGallus, so what? Spannende Zeit-genossen diskutieren, welche Bedeu-tung Gallus hatte und hat. Keller-bühne St.Gallen, 20 Uhr

DI 24.04FILMBullhead. Belgischer Film Noir um Freundschaft, Schicksal und ver-gebliche Liebe. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 UhrDer Führer schenkt den Juden eine Stadt/Aufschub. Zwei Nazi-Propagandafilme über KZ. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 UhrFür immer Liebe. Die frisch ver-heiratete Page verliert bei einem Unfall das Gedächtnis. Kino Rosen-tal Heiden, 20:15 UhrSommervögel. Einfühsame Ge-schichte über gesellschaftliche Gren-zen. Kino Rosental Heiden, 14:15 UhrTopio Stin Omichli – Land-schaft im Nebel. Zwei Kinder suchen ihren Vater. Kino Loge Win-terthur, 20:30 Uhr

THEATERKabale und Liebe. Bürgerliches Trauerspiel von Friedrich von Schil-ler. Reichshofsaal Lustenau, 20 UhrMichael Kohlhaas. Schauspiel nach Heinrich von Kleist Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

KABARETTEmmi & Herr Willnowsky. Bekannte Songs mit neuen Texten. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

Maria Neuschmid. «Zucker». Solokabarett. Altes Kino Rankweil, 20 Uhr

TANZLiebe Grüsse. Odysseus oder die Kunst auf ihn zu warten. Eine Musik- und Tanzperformance. Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr

KUNST/AUSSTELLUNGENNeue Malerei aus der Samm-lung I. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr

LITERATURLiebes Herz. Briefwechsel zwischenHermann Hesse und Ruth Wenger. Lyceumclub St.Gallen, 15 UhrStadt und Region St.Gallen. Theater und Universität St.Gallen im Dialog. Leitung: Schauspieldirek-tor Tim Kramer, Theater Lokremise St.Gallen, 20:15 Uhr

VORTRAGProf. Dr. Marion Strunk. Die Zeit verändert dasselbe Muster. Kunstraum Engländerbau Vaduz, 19 Uhr

KINDERRestmüll. Schauspiel für junges Publikum. Alterskategorie: 8+. Theater am Kirchplatz Schaan, 10/19:15 Uhr

DIVERSESEröffnung Stella12. Darstel-lender Kunst-Preis für junges Publi-kum. Theater am Kirchplatz Scha-an, 19 UhrSymposium «Darstellende Kunst und Bildung». Manifest für die kulturelle Verschränkung von Theater und Schule. Theater am Kirchplatz Schaan, 15 Uhr

MI 25.04KONZERTDavid Rhodes Trio. Der Gitarrist von Peter Gabriel. Conrad Sohm Dornbirn, 21 UhrJamsession. Treffpunkt für die aktive Musikszene. Jazzclub Ror-schach, 20 UhrJazzAmMittwoch. Mit 89 Pri-me. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 UhrTanjas voice quartet. Still Friends. Zwischen Blues und Jazz. B-Post Bar St.Gallen, 20 UhrWallis Bird. Irisher Folk-Pop. Kulturladen Konstanz, 21 Uhr

FILMDie Wiesenberger. Der bekannteste Jodelchor der Schweiz zwischen Brauchtum und Show-business. Kinok Lokremise St.Gallen, 15:30 UhrErlebte Schweiz. Rollenbilder im Spiegel von Film und Fernsehen. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 UhrQueer Filmreihe. Romeos. Spielboden Dornbirn, 20:30 UhrThe Long Day Closes. Eine Kindheit in Liverpool wird zur Beschwörung des Glücks. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr

THEATERDas Geheimnis im Kloster St.Gallen. Schüler Olli geht bei einer Führung verloren. Kellerbühne St.Gallen, 14 Uhr

65SAITEN 04.12

25. – 27.01. kalender

Der Kirschgarten. Schauspiel von Anton Tschechow. Saal am Linden-platz Schaan, 19 UhrDie Rundköpfe und die Spitz-köpfe. Stück von Bertolt Brecht. Stadttheater Konstanz, 20 UhrGallus der Fremde. Urauffüh-rung. Von Ruth Erat. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 20 UhrRuiniert. Stück von Lynn Nottage. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr

KABARETTDivertimento. «Gate 10». – Das neue Programm. Pentorama Amris-wil, 20 UhrMarco Rima. Humor Sapiens. Tonhalle St.Gallen, 20 UhrMesser & Gabel. Das originale Appenzeller-Duo. Kursaal Heiden, 20 UhrSutter & Pfändler. Glanz und Gloria. Madlen Heerbrugg, 20 UhrTheater Fleisch und Pappe. Schwein, Weib und Gesang. Casino-theater Winterthur, 20 Uhr

TANzLiebe Grüsse. Odysseus oder die Kunst auf ihn zu warten. Eine Musik- und Tanzperformance. Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr

KUNST/AUSSTELLUNGENJean-Luc Cramatte – Inventar. Führung. Fotostiftung Winterthur, 18:30 UhrSilvia Bächli. far apart – close together. Führung. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr

LITERATURDeutsche Sprache und Litera-tur. Lesen als literarisches Motiv. Universität St.Gallen, 18:15 UhrJoseph Roth (1894-1939). Die Legende vom heiligen Trinker. Szenische Lesung. Kellerbühne St.Gallen, 20 UhrMärchenstunde für Kinder. Ab sechs Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr

Musik/Musikgeschichte. Aspekte jüdischer Musik in Synagoge und Konzertsaal. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr

KINDERFridolin. Für Kinder ab fünf Jahren.Figurentheater St.Gallen, 14:30 UhrMuseum für Kinder. Siechen-haus, Medicus und Quarantäne – Was ist das? Historisches und Völker-kundemuseum St.Gallen, 14 Uhr

DIVERSESStella12. Darstellender.Kunst.Preis – ab dreizehn Jahren. Spielboden Dornbirn, 19:30 Uhr

DO 26.04KoNzERT15. Newcomernight. Drei junge Gruppen zeigen ihr Talent. K9 Kon-stanz, 20:30 UhrBilly Cobham. Meister-Drummer. Kammgarn Schaffhausen, 20:30 UhrFreestyle-Bar. open Mic. Flon St.Gallen, 19 UhrNicole Durrer Trio. Jazz. Haus für Kultur Schwellbrunn, 20:15 UhrNikolai Tokarev. Öffentliche Gene-ralprobe. Stadthaus Winterthur, 19 UhrPeter Ratzenbeck. Pop-Rock auf einer Gitarre. Altes Kino Rankweil, 20 UhrUnterbiberger Hofmusik. Mit Matthias Schriefl. Symphonikerplatz Bregenz, 20:30 Uhr

FILMIn a Better World. Einführung und Diskussion mit dem Philo-sophen Martin Booms. Kinok Lokremise St.Gallen, 19:30 UhrKurt Gerrons Karussell. Vom jüdischen Theater- und Filmstar zum Kz-Häftling. Kinok Lokremise St.Gallen, 17:45 UhrQueer Filmreihe. Patrik 1,5. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr

THEATERCircus Knie. Akrobaten, Clowns, zauberkünstler und viele Tiere. Spelteriniplatz St.Gallen, 20 UhrDer Kirschgarten. Schauspiel von Anton Tschechow. Saal am Linden-platz Schaan, 19 UhrDie Rundköpfe und die Spitz-köpfe. Stück von Bertolt Brecht. Stadttheater Konstanz, 20 UhrDie verlorenen Schritte. Kre-ativcompany Xthesis. Theater am Kornmarkt Bregenz, 10 UhrEinmal Klassik und zurück. Musik-Kabarett mit Armin Fischer. Gymnasium Friedberg Gossau, 20 UhrHereinspaziert. Groteske um die Angst vor dem Fremden. Eisenwerk Frauenfeld, 20 UhrOrlando. Stück von Pia Donkel. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr

KABARETTArmin Fischer. Klavierkomi-ker. Gymnasium Friedberg Gos-sau, 20 UhrDaniel Batliner. Komödie in vier Akten. Schlösslekeller Vaduz, 20 UhrDivertimento. «Gate 10». Das neue Programm. Casino Herisau, 20 UhrGabriel Vetter. Menschsein ist heilbar. Casinotheater Winterthur, 20 UhrMarco Rima. Humor Sapiens. Tonhalle St.Gallen, 20 UhrMartin Grossmann. Mit Trüffelschwein. Kammgarn Hard 20:30 UhrMännerabend. Lustvolle Geister-bahnfahrt durch das Wesen «Mann». Conrad Sohm Dornbirn, 21 Uhr

TANzPoppea/Poppea. Ein Tanzstück. Theater Winterthur, 19:30 Uhr

MUSICALChicago. Von John Kander und Fred Ebb. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr

KUNST/AUSSTELLUNGENBojan Sarcevic. Führung. Kunstmu-seum Liechtenstein Vaduz, 12:30 UhrÖffentlich. Führung.Textilmuse-um St.Gallen, 17:30 Uhr

LITERATURAnnette Pehnt. Aus dem Buch: Hier kommt Michelle. Bodman- Literaturhaus Gottlieben, 20 UhrChristian Uetz. Poet, Literat undSprachakrobat. Museum Ermatingen,20 UhrJoseph Roth. Die Legende vom heiligen Trinker. Szenische Lesung. Kellerbühne St.Gallen, 20 UhrKulturgeschichte. Kultur und Geschichte der Seidenstrasse. Uni-versität St.Gallen, 18:15 UhrKulturgeschichte. Von Rothko bis Richter. Universität St.Gallen, 18:15 Uhr

VoRTRAGKunstcafé. Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung von Nadim Vardag. Kunstmuseum St.Gallen, 14:30 UhrVon Auschwitzlüge bis Zuwan-derungstsunami. Mit Nina Hora-czek und Sebastian Wiese. Jüdisches Museum Hohenems, 19:30 UhrWiesental? Wir sind doch mitten in der Stadt! Von Peter Röllin. Stadt-haus St.Gallen, 20 Uhr

DIVERSESStella12. Darstellender.Kunst.Preis – ab dreizehn Jahren. Spielboden Dornbirn, 10 UhrUnd oder der Raum dazwi-schen. Im Rahmen der Ausstellung von Bojan Sarcevic. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 18 Uhr

FR 27.04KoNzERTAlan Buribayev & Nikolai Tokarev.Musikkollegium Winterthur. Stadt-haus Winterthur, 20:15 Uhr

Carl Palmer Band. Progressive Rock. Altes Kino Rankweil, 20 Uhr(C’est si) B.O.N. Volksmusik mit alles und scharf. Kulturforum Amris-wil, 20:15 UhrDelilahs. Support: Slag in Cullet. Gaswerk Winterthur, 20:30 UhrGary. Support: The Centuries. Spielboden Dornbirn, 21 UhrHag um Hag. Revue des Foto-werks von Mäddel Fuchs; musika-lisch begleitet von Urs Klauser. Baradies Teufen, 20 UhrHonky Tonk Festival. Ganze Stadt St.Gallen, 21 UhrIrishsteirisch. Alpine-Root-Music trifft auf Internationale Folk-Music. Kammgarn Hard 20:30 UhrJ.S.Bachstiftung. Kantate BWV 146. Reflexion: Miriam Meckel. Ev. Kirche Trogen, 19 UhrJames Cottriall. Gitarren-Pop-Sound. Conrad Sohm Dornbirn, 21 UhrJohn Francis. Folk, Rock’n’Roll, Country Eisenwerk Frauenfeld, 21 UhrKummerbuben. Die Erneuerer des Schweizer Volkslieds. Gare de Lion Wil, 21 UhrMama Rosin. 2Step, Garage, House, Roots. Theater am Kirch-platz Schaan, 20 UhrMarc Copland & John Aber-crombie-Quartet. Für Jazz-freunde. Jazzhuus Lustenau, 21 UhrManuel Stahlberger. Innerorts. Lieder und Dias. Löwenarena Som-meri, 20:30 UhrMy best Friend. Romantischer Pop aus Amerika. Kraftfeld Win-terthur, 21 UhrPeter Waters. Piano solo. Schloss Wartegg Rorschacherberg, 20 UhrQuinteto Fabuloso. Altstadt-Swing. Alte Kaserne Winterthur, 19:30 UhrStefanie Heinzmann. Pop-Konzert. Kammgarn Schaffhausen, 21 Uhr

Alles Lug und Trug«Un autre homme» im Kultur Cinema Arbon

Der leicht unsympathische Hauptprotagonist François betrügt sich durch sein kurzes Film-kritikerdasein, schleimt sich masslos hinauf und lässt sogar den Hodenlupf mit Ess-Stäb-chen an sich üben. Der in schwarz-weiss ge-haltene Film «Un autre homme» des jungen Westschweizers Lionel Baier ist eine listige, überraschend witzige gesellschaftliche Satire über Gefallsucht und Geltungsdrang. Eine Hommage an das Kino und seine Hochstap-ler, Gourmands und Gourmets, randvoll mit Querverweisen und Spielereien.

Freitag, 27. April, 20.15 Uhr, Kultur Cinema Arbon.Mehr Infos: www.kulturcinema.ch

Von Welt, dieses FormatDie Birkenmeiers im Chössi-Theater

Dieser durch und durch musikalische Ka-barett-Abend erfrischt, ernährt, versöhnt, schärft den eigenen Blick und macht nicht müde. Es geht um den Atom-Ausstieg, um Griechenland, Sans-Papiers und um Tai-Chi auf dem Hausdach. Die Birkenmeiers (die Geschwister Sibylle und Michael Birkenmei-er) leuchten in ihrem Stück «Weltformat» in die Ecken, die nicht so oft abgestaubt werden und sezieren in der Küche Paarbeziehungen. Dabei werden sie von den Musikern Srdjan Vukasinovic, Annette Birkenmeier und Ines Brodbeck begleitet.

Freitag, 27. April, 20.15 Uhr, Chössi-Theater Lichtensteig.Mehr Infos: www.choessi.ch

«Da bleibt uns nur die Wut»Till Reiners im fabriggli Buchs

Till Reiners (1985 geb.) tritt seit drei Jahren bei Poetry Slams auf. Nun tourt er mit sei-nem Soloprogramm durch den deutschspra-chigen Raum. In Berlin fand er, was er wirk-lich mag: die Bühne. Und die Bühne mag ihn. 2010 und 2011 war er ein Finalist der deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam und darf sich Berliner Stadtmeister 2011 schimpfen. Wer ihn auf der Bühne gesehen hat, weiss: Schimpfen kann er. Er bezieht Po-sition zu Dingen, über die sich andere keine Gedanken machen.

Freitag, 27. April, 20 Uhr,werdenberger kleintheater fabriggli Buchs.Mehr Infos: www.fabriggli.ch

Innerorts herrscht LangsamverkehrManuel Stahlberger in der Löwenarena Sommeri

Es sind karge, aber prächtige Texte. Es sind Texte über das Scheitern herziger Buben in der bösen Welt und über Partnerschaftsan-noncen in Abkürzungskauderwelsch. Texte über das Weekend für Verlierer, umgeschulte Pfarrer im Fernsehen, Wurmfutter und über den Langsamverkehr in der Begegnungszone. Seine verschachtelt gereimte Poesie unterlegt Manuel Stahlberger in seinem ersten Solo-programm «Innerorts» mit kleinen musika-lischen Gesten, aus denen zwischendurch grosser Pop entsteht.

Freitag, 27. April, 20.30 Uhr,Löwenarena Sommeri.Mehr Infos: www.loewenarena.ch

66SAITEN 04.12

kalender 27. – 28.04.

Weiherer / Christoph & Lollo. Liedergut as ist best. Symphoniker-platz Bregenz, 20:30 Uhr

CLUBBINg/PArTyDas kleine Wochenende. Ete-petete.ch, Kevin Jaggi, Musik von OstschweizerInnen. Kaffeehaus St.gallen, 20 UhrJive The Night! Von rumba bis Walzer. K9 Konstanz, 21 UhrThirtylicious. Tanzen ab dreissig. Salzhaus Winterthur, 21:30 Uhr

FILMAvé. Bulgarisches roadmovie um zwei Jugendliche. Kinok Lokremise St.gallen, 21:30 UhrDie Wiesenberger. Der bekannteste Jodelchor der Schweiz zwischen Brauchtum und Showbu-siness. Kinok Lokremise St.gallen, 17 UhrEine wen iig – Dällebach Kari. Der Freak aus Bern. Kino rosental Heiden, 20:15 UhrThe House of Mirth. Im New york der Belle Epoque verteidi-gt Lily Bart ihren Platz in der obe-ren gesellschaft. Kinok Lokremise St.gallen, 19 UhrUn autre homme. Eine listige gesellschaftliche Satire. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr

THEATErCircus Knie. Akrobaten, Clowns, Zauberkünstler und viele Tiere. Spelteriniplatz St.gallen, 20 UhrDie Rundköpfe und die Spitz-köpfe. Stück von Bertolt Brecht. Stadttheater Konstanz, 19:30 UhrDinge zwischen Himmel und Erde. Einpersonen-Theaterstück. Theater a. gleis Winterthur, 20 UhrDinnerKrimi. Kommissarin Caprez hat einen unromantischen Fall zu lösen. Einstein St.gallen, 19 UhrExplosive Neuigkeiten. Stück von gertrude Webster Kamkwatira. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr

Fernando Krapp hat mir diesen Brief geschrieben. Erstauffüh-rung. Theaterhaus Thurgau Wein-felden, 20:15 UhrGallus der Fremde. Urauffüh-rung. Von ruth Erat. Theater Parfin de siècle St.gallen, 20 UhrRocky Roccoco. Sonus Brass Ensemble. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19 UhrTheatersport. Tiltanic vs. Schmidt’s Katzen. Figurentheater St.gallen, 20 UhrThomas & Lorenzo. Smoking Chopin. Zeltainer Unterwasser, 20 Uhr

KABArETTDie Birkenmeiers. Musikalischer Kabarett-Abend. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 UhrLes Trois Suisses. Herzverbrecher. Bären Häggenschwil, 20:15 UhrSchertenlaib & Jegerlehner. Themen suchen sie im Lädeli vis-à-vis. Theater an der grenze Kreuzlin-gen, 20 Uhr

TANZFasson-Theater. «Liebe grüs-se, Odysseus oder: Die Kunst auf ihn zu warten». Schloss rapperswil, 20:30 UhrPoppea/Poppea. Ein Tanzstück. Theater Winterthur, 19:30 UhrTanzlicht Danse Contempo-raine. Tanzsolo mit live gespro-chener Lyrik. Lokremise St.gallen, 20 Uhr

KUNST/AUSSTELLUNgENAuf den Spuren des Hochmit-telalters. Bauhistorische Abend-führung. Schloss Werdenberg, 19 UhrÖffentlich. Führung. Museum Appenzell, 14 Uhr

LITErATUrJoseph Roth. Die Legende vom heiligen Trinker. Szenische Lesung. Kellerbühne St.gallen, 20 Uhr

Till Reiners. Die grenzen der Zukunftsverweigerer. Slam Poetry. Fabriggli Buchs, 20 Uhr

VOrTrAgRond om d'Landsgmend. roland Inauen erzählt von Traditi-onen, Bräuchen, ritualen. Kulturlo-kal 3Eidgenossen Appenzell, 20 Uhr

DIVErSESSequenzfragmente. Sascha Titt-mann zeigt Schnipsel aus Animati-onsfilm, sinistren Bildergeschichten und eigenartigen Musikerzeugnissen. rab-Bar Trogen, 20 Uhr

SA 28.04KONZErTCathryn. Singer-Songwriter-Duo. Cuphub Café Arbon, 21 UhrChorseminar Liechtenstein. guiseppe Verdis «Missa di requiem». Saal am Lindenplatz Schaan, 20 UhrDodo Hug & Efisio Contini. Canti di lavoro e d’amaro – ein ita-lienischer Liederabend. Alte Mühle gams, 20 UhrGebhard Ullmann Tà Lam 11. Zeitgenössischer Jazz. Spielboden Dornbirn, 20:30 UhrGerry’s Jam Session. Bei gutem Wetter mit grill. gare de Lion Wil, 20 UhrGudrid Hansdottir. Support: Lambs and Wolves. grabenhalle St.gallen, 22 UhrHeadless mit Mr. Thatcher. Power-gitarren-rock. Z88 Kreuz-lingen, 21 UhrInternationale Domorgelkon-zerte. Willibald guggenmos, Dom-organist. Kathedrale St.gallen, 19:15 UhrJazzen für den guten Zweck. 25 Bands in 25 Lokalen. Altstadt Konstanz, 18 UhrJürgen Waidele’s Friends Quintet. Feat. Elysa Kay. K9 Kon-stanz, 21 Uhr

Knackeboul. Support: The Phunk-faders. Krempel Buchs, 21 UhrLina Button. Blues, Country und Pop. rössli Mogelsberg, 20:15 UhrNanne Emelie. Jazz-Pop. Sympho-nikerplatz Bregenz, 20:30 UhrOswald Sattler. Als Solo-Künstler unterwegs. Andreaskirche gossau gossau, 19 UhrRed Fang. Stoner-Metal. Support: Black Tusk und Ilja. gaswerk Winterthur, 20:30 UhrRobi Weber Quartet. Souljazz mit Elementen aus Blues und gospels. Casino Herisau, 20 UhrRussische Leidenschaft. Konzert mit dem Schweizer Jugend-Sinfo-nie-Orchester. Casino Frauenfeld, 19:30 UhrSt.Galler Kammerchor. Jubiläums-konzert. Tonhalle St.gallen, 20 UhrTrio Heinz Herbert. Jazz Avant-garde. La Buena Onda St.gallen, 20 Uhr

CLUBBINg/PArTy90s are now. Mash up the 90s! Salzhaus Winterthur, 22 UhrEndstation-Club. Dunkle Ecken und düstere Musik. Alte Kaserne Winterthur, 21 UhrIda Engberg. Schweisstreibender Techouse. Kugl St.gallen, 21 UhrLovestream. Elektronische Tanz-musik. Tankstell-Bar St.gallen, 22 UhrSaturday Diamond Tunes. Party mit den DJs Lil’rabbit und gselluxe. Dreiegg Frauenfeld, 21 Uhr

FILMBullhead. Belgischer Film Noir um Freundschaft, Schicksal und ver-gebliche Liebe. Kinok Lokremise St.gallen, 21:30 UhrDer weisse Dämon. Hans Albers enttarnt einen Drogenring um Peter Lorre. Kinok Lokremise St.gallen, 17 UhrEine wen iig – Dällebach Kari. Der Freak aus Bern. Kino rosental Heiden, 17:15 Uhr

Für immer Liebe. Frisch Verheira-teter verliert bei Unfall das gedächtnis.Kino rosental Heiden, 20:15 UhrQueer Filmreihe. Herbstgefühle. Spielboden Dornbirn, 20:30 UhrThe Neon Bible. Mae bringt einen Hauch von Welt in eine ame-rikanische Kleinstadt. Kinok Lokre-mise St.gallen, 19:15 Uhr

THEATErCircus Knie. Akrobaten, Clowns, Zauberkünstler und viele Tiere. Spelteriniplatz St.gallen, 15/20 UhrClown Dimitri. Mit seinem Pro-gramm «Porteur». Altes Kino Mels, 20:15 UhrDas Geheimnis im Kloster St.Gallen. Schüler Olli geht bei einer Führung verloren. Mit romeo Meyer. Kellerbühne St.gallen, 14/16 UhrDinge zwischen Himmel und Erde. Vision: Version 2012. Ein Stück vom Theater Topoi. Theater am gleis Winterthur, 20:15 UhrHalt auf Verlangen! Tiltanic & Schmidt’s Katzen. Improtheater. Figurentheater St.gallen, 20 UhrHereinspaziert. Eine groteske um die Angst vor dem Fremden Eisen-werk Frauenfeld, 20 UhrGallus der Fremde. Urauffüh-rung. Von ruth Erat. Theater Parfin de siècle St.gallen, 20 UhrKindsmord. Stück von Peter Turrini. Theater am Kornmarkt Bre-genz, 19:30 UhrStefan Heuss. Neueste Erfindungen. Cinema Schwanen Stein am rhein, 20 UhrThe Fairy Queen. Semioper von Henry Purcell. Theater St.gallen, 19:30 Uhr

KABArETTCompagnie Buffpapier. Petit Cabaret grotesque. Altes Zeughaus Herisau, 20:30 UhrDavid Bröckelmann. Ausser Plan. Kultur in Engelburg Engelburg, 20:15 Uhr

Schwebende BrückenPeter Waters im Schloss Wartegg

Der Australier Peter Waters ist ein Meister der klassischen Interpretation und zugleich einer der ganz seltenen Pianisten, welche die Sprache und Tradition des Jazz auf komplett natürliche Weise integriert haben. Komple-xe Musikstrukturen kann er fast sichtbar vor den Hörern erstehen lassen. Das Programm «Water Projections» baut schwebend-schwin-gende Brücken von der Klassik Bachs, ravels und Beethovens zu Waters Welt des Impres-sionismus und der Improvisation.

Freitag, 27. April, 20 Uhr,Schloss Wartegg Rorschacherberg.Mehr Infos: warteggkultur.ch

Mit verschiedenen GesichternDie Compagnie Tanzlicht würfelt in der Lokremise

Die Facetten einer Persönlichkeit, ihre Kont-raste und die Lyrik von rose-Marie Uhlmann aus rapperswil sind der Kern des zeitgenössi-schen Tanzstückes «Würfeln – von menschli- chen Seiten und Ansichten» der Compagnie Tanzlicht. Die Premierenvorstellung in der Lo-kremise ist Teil eines Tanz-Doppelpackets mit der Winterthurer Compagnie Faa-Zone, die tags darauf mit «Insomnia» auftreten wird.

Freitag, 27. April, 20 Uhr, Lokremise St.Gallen. Samstag, 28. April, 20.15 Uhr, Sonntag, 29. April, 17 Uhr, Alte Fabrik Rapperswil-Jona. Freitag, 11. Mai, 20.15 Uhr,Theater am Gleis Winterthur.Mehr Infos: www.tanzlicht.ch

Bewegte Schlaflosigkeit«Insomnia» in der Lokremise St.Gallen

Unruhig wälzen wir uns hin und her, graben unser gesicht ins Kissen und durchwühlen angespannt unser Bett auf der Suche nach erlösender Nachtruhe. In ihrer Jubiläumspro-duktion zeigt die Faa-Zone Tanz Company aus Winterthur Szenen einer durchwachten Nacht. Es tanzen Andrea Benz-Bandschapp und Anja Zweifel. Die Vorstellung ist Teil des Tanz-Doppelpackets mit der Tanzlicht Com-panie, die tags zuvor mit «Würfel» auftritt.

Samstag, 28. April, 20 Uhr, Lokremise St.Gallen.Mehr Infos: www.lokremise.ch

Das grosse Rennen 3. Solarcup in der St.Galler Altstadt

Es ist der nationale «Tag der Sonne» und Zeit für den dritten St.galler Solarcup. Zwischen elf Uhr morgens und vier Uhr nachmittags zeigen St.galler Schülerinnen und Schüler in der gallusstrasse, vis-à-vis vom Kloster-hof, ihre Mini-Solar-Mobile und testen ihre geschwindigkeit in einem spannenden ren-nen. Dem Sieger-Team winken der Solarcup-Pokal und ein Beitrag in die Klassenkasse. An einem Informationsstand beantworten, das Amt für Umwelt und Energie sowie die Sankt galler Stadtwerke Fragen rund um erneuerbare Energien.

Samstag, 28. April, ab 11 Uhr, Altstadt St.Gallen.Mehr Infos: www.stadt.sg.ch

67SAITEN 04.12

29. –30.04.. kalender

Flurin Caviezel. Ein virtuoses Musik-Kabarett. Mehrzweckanlage Walzenhausen, 20 UhrLes Trois Suisses. Herzverbrecher. Bären Häggenschwil, 20:15 UhrMarkus M. Enggist. «Wirklich». Kabarett und neue Wiener Chan-sons. Asselkeller Schönengrund, 20:15 Uhr

TANzFasson-Theater. «Liebe Grüsse, Odysseus oder: Die Kunst auf ihn zu warten». Schloss Rapperswil, 20:30 UhrHelena Waldmann. Helena Waldmanns neustes Stück. Phönix Theater 81 Steckborn, 20:15 UhrInsomnia. Die FAA-zone Tanz Company zeigt Szenen einer durchwachten Nacht. Lokremise St.Gallen, 20 UhrTanzlicht Danse Contempo-raine. zeitgenössisches Tanzso-lo mit live gesprochener Lyrik. Alte Fabrik Rapperswil, 20:15 Uhr

KINDERArabische Erzählstunde für Kinder. Für Kinder ab drei Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 11 UhrFridolin. Für Kinder ab fünf Jahren. Figurentheater St.Gallen, 14:30 Uhr

DIvERSES3. Solarcup. Anlässlich des nationalen «Tag der Sonne». Mit Mini-Solar-Mobilen. Gallusstrasse St.Gallen, 11 UhrStella12. Darstellender.Kunst.Preis – ab dreizehn Jahren. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr

SO 29.04KONzERT10 Jahre Podium-Konzerte. Konzertreihe für junge Musiker-In-nen. Rathaussaal Schaan, 11 UhrAnima e core. Musik von G.F. Händel. Klosterkirche St.Ulrich Kreuzlingen, 17 Uhr

Ensemble Camerata semplice. von Barock bis zur zeitgenössischen Musik. Schulzentrum Oberhofen Münchwilen, 17 UhrJazz-Matinee. Mit Certains L’aiment Chaud. Theater Win-terthur, 10:30 UhrKammermusikkonzert. verfüh-rungen auf vier Saiten. Werke von Bach, Beethoven und Brahms. Stadt-haus Winterthur, 17 UhrZeit zum Zuhören – sonntags um 11. Klassik-Matinée. Schloss Dottenwil Wittenbach, 11 Uhr

FILMAvé. Bulgarisches Roadmovie um zwei Jugendliche. Kinok Lokremise St.Gallen, 18 UhrDas Geheimnis der Heie. Bri-gitte Schmid-Gugler über die geheimnisvolle Skulptur auf der Alp Chabissen im Toggenburg. Kinok Lokremise St.Gallen, 11 UhrDie Drei von der Tankstel-le. Schwungvolle Filmkomödie mit Heinz Rühmann und Lilian Harvey. Kinok Lokremise St.Gallen, 13 UhrDie Kinder von Bullerbü. Kin-derfilmklassiker nach Astrid Lind-gren. Kinok Lokremise St.Gallen, 15:30 UhrDie Muppets. Ein hoch auf Ker-mit und Co. Kino Rosental Hei-den, 15 UhrEine wen iig – Dällebach Kari. Der Freak aus Bern. Kino Rosental Heiden, 19:15 UhrHallam Foe. Ein minderjähriger Spanner entdeckt die Liebe. Gaswerk Winterthur, 19:30 UhrThe Deep Blue Sea. Terence Davies’ Meisterwerk um eine ver-botene Liebe. Kinok Lokremise St.Gallen, 20 Uhr

THEATERCircus Knie. Akrobaten, Clowns, zauberkünstler und viele Tiere. Spelteriniplatz St.Gallen, 15/20 UhrDas Geheimnis im Kloster St.Gallen. Schüler Olli geht bei

einer Führung verloren. Mit Romeo Meyer. Kellerbühne St.Gallen, 14/16 UhrEin Bericht für eine Akademie. Stück von Franz Kafka. Stadttheater Konstanz, 20 UhrFlon Circle. Öffentliches Break-dance-Training. Flon St.Gallen, 20 UhrHereinspaziert. Eine Groteske um die Angst vor dem Fremden. Eisen-werk Frauenfeld, 17 Uhr

TANzTanzlicht Danse Contempo-raine. zeitgenössisches Tanzso-lo mit live gesprochener Lyrik. Alte Fabrik Rapperswil, 17 Uhr

MUSICALRebecca. Musical von Michael Kunze und Sylvester Levay. Theater St.Gallen, 17 Uhr

KUNST/AUSSTELLUNGENChristine Heim / Willi Kauf-mann. Finissage. Galerie Dorfplatz Mogelsberg, 11 UhrFicht Tanner. Szenische Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 14 UhrVon Horizonten – Set 8 aus der Sammlung des Fotomuseum. Führung. Fotomuseum Winterthur, 11:30 UhrZeit für Medizin! Einblicke in die St.Galler Medizingeschichte. Füh-rung. Historisches und völkerkun-demuseum St.Gallen, 11 Uhr

LITERATURNelson Mandela. Mit Diana Den-gler, Boglarka Horvath und Hans Rudolf Spühler. Bibliothek Herisau, 11:10 UhrSibylle Lewitscharoff. «Blumen-berg». Lesung. Theater am Kirch-platz Schaan, 17 UhrTheodor Fontane. Es lesen Regi-ne Weingart, Arnim Halter und Hei-ko Strech. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 17:30 Uhr

vORTRAGMatinée. «Die Macht der Gewohn-heit». von Thomas Bernhard. Thea-ter am Kornmarkt Bregenz, 11 UhrMatinée. «Salome». Einführung in die Oper von Richard Strauss. Thea-ter St.Gallen, 11 Uhr

KINDERDas Rotkäppchen. Amüsantes Puppentheater. Theater am Kirch-platz Schaan, 16 UhrDe chli Isbär. Familienmusical. Stadtsaal Wil, 13:30 UhrDer Sonnenwecker. Ein Erzähl-stück über «Stolzgüggel» und schlaue Hühner. Ab sieben Jahren. Chössi-Theater Lichtensteig, 17 UhrFridolin. Für Kinder ab fünf Jah-ren. Figurentheater St.Gallen, 14:30 UhrPiratemolly Ahoi! von Eva-Ma-ria Stüting für Kinder ab sechs Jah-ren. Theater am Kornmarkt Bre-genz, 15 Uhr

MO 30.04KONzERTFairytale. Alte Klänge in neuem Gewand. Galerie Stefan Rutishauser Frauenfeld, 21 UhrFanfare Ciocărlia. Gypsy Brass. Kammgarn Schaffhausen, 21:30 UhrSoul With A Capital N! Soul-Coverband. Restaurant Park Fla-wil, 20 Uhr

CLUBBING/PARTyTanz in den Mai (1). Mit die Genialen Tanten. Kulturladen Kon-stanz, 22 UhrTanz in den Mai (2). Mit DJ Tee-Cee. K9 Konstanz, 21 UhrTanz in den Mai (3). Disco. Löwenarena Sommeri, 20 UhrThe Fr@ts Springparty. Party mit DJ. Pentorama Amriswil, 20 Uhr

FILMAvé. Bulgarisches Roadmovie um zwei Jugendliche. Kinok Lokremise St.Gallen, 20:30 UhrDie Wiesenberger. Der bekannteste Jodelchor der Schweiz zwischenBrauchtum und Showbusiness. Kinok Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr

THEATERCircus Knie. Akrobaten, Clowns, zauberkünstler und viele Tiere. Spelteriniplatz St.Gallen, 20 UhrTheater Total Bochum. «Plata-now – Die vaterlosen». Rudolf Stei-ner Schule St.Gallen, 20 Uhr

KABARETTBernd Kohlhepp. «Hämmerle Tv – Der Fernbediener» Symphoniker-platz Bregenz, 20:30 Uhr

TANzConny Janssen Danst. Junge Talente auf Tournee. Phönix Theater 81 Steckborn, 20:15 Uhr

LITERATURErzählforschung. Magische Hel-fer und Dämonen im Märchen. Uni-versität St.Gallen, 18:15 Uhr

KINDERDas Rotkäppchen. Amüsantes Puppentheater mit Wolf, Grossmut-ter und einem Wurzelzwerg. Theater am Kirchplatz Schaan, 10 Uhr

KunstAlte Fabrik Kulturzentrum.Klaus-Gebert-Strasse 5, Rapperswil, +41 55 210 51 54, www.alte-fabrik.chNew Existentialism Part 5. Die Aus-stellung eröffnet neben zahlreichen weiteren veranstaltungen eine tem-porär neue Ära im speziell für 2012 konzipierten «Pavillon Alte Fabrik». Die Ausstellung vereint junge Kunst-schaffende, die eine Ästhetik des Minimalen in Form verschiedener Medien anstreben. Dabei kommen scheinbar mit wenigen Handgriffen gefertigte Skulpturen genauso vor, wie auf die Minimal Art der sech-ziger Jahre verweisende Arbeiten. Mit: vanessa Billy, Stefan Burger, Emilie Ding, Colin Guillemet. bis 22.04.2012

Bernerhaus (Kunstverein Frauenfeld).Bankplatz 5, Frauenfeld, www.kunstverein-frauenfeld.chKatharina Bürgin. Das Werk der aus Schaffhausen stammenden Künst-lerin umfasst sowohl Installationen als auch Malerei. Oft wird daraus eine Gesamtsituation gebaut. Die Arbeiten unterliegen einem Wachs-tumsprozess. So entstehen mehre-re Ebenen und Überlagerungen. Die Installationen spielen mit der Span-nung zwischen Nähe und Ferne, gedachten oder gebauten Räumen, Innen und Aussen, Überblick und Innensicht. Das auf den ersten Blick strenge Konzept wird oft durchaus humorvoll durchbrochen: Unmög-liches wird konstruiert oder gemalt – eine eigene Welt kann so entste-hen. Die Motive stammen aus einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen, dem Gang durch ihren Garten. 15.04. bis 13.05.2012

Fotomuseum Winterthur.Grüzenstrasse 44 & 45, Winterthur, +41 52 234 10 60, www.fotomuseum.chDiane Arbus. Mit ihren kühnen Sujets und ihrem fotografischen zugang schuf sie ein Werk, das in seiner Unverfälschtheit und im unentwegten zelebrieren der Dinge, so wie sie sind, oftmals schockiert. bis 28.05.2012von Horizonten. Set 8 aus der Sammlung des Fotomuseum Win-terthur. – Bilder von Landschaften können die unterschiedlichsten Formen annehmen. Der fotogra-fische Blick auf den Horizont hin ist zugleich Spiegel innerer und äus-serer, realer und projizierter zustän-de. Landschaft ist also immer ein Mehr, sie trägt mehrfache Bedeu-tung, mehrfachen Sinn, ist privat und politisch, ökologisch und fantas-tisch. bis 20.05.2012

Fotostiftung Schweiz.Grüzenstrasse 45, Winterthur, +41 52 234 10 30, www.fotostiftung.chJean-Luc Cramatte – Inventar. Seine Untersuchungen der sichtbaren Welt beruhen immer auf eigenwilligen Konzepten und lenken den Blick auf Unscheinbares und Übersehenes. bis 28.05.2012

Alterloses KindClown Dimitri im Alten Kino Mels

Clown Dimitri erinnert uns mit seinem Pro-gramm «Porteur» daran, dass unser inneres Kind kein Alter kennt. 1962 hat Dimitri die Figur des Porteurs erschaffen. Es war sein erstes Bühnenprogramm, und wer es heute sieht, staunt, dass es nichts an Frische einge-büsst hat. Dimitri verzaubert sein Publikum wie eh und je mit der verschmitzten Poesie des Clowns, mit artistischen Einlagen und schlichten Requisiten: ein alter Gepäckwa-gen, ein paar Holzkisten, ein Wallholz, Teller, Stäbe, Bälle und unzählige Musikinstrumente. Der ganze Rest ist Fantasie.

Samstag, 28. April, 20.15 Uhr,Altes Kino Mels.Mehr Infos: www.alteskino.ch

Die VaterlosenTheater Total in der Rudolf Steiner Schule in St.Gallen

Das junge Ensemble von Theater Total aus Bochum ist auf Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Das Offthea-ter gibt es zwar seit 1995, aber es verwandelt sich laufend. Es hat keine eigene Bühne und arbeitet mit Laienschauspielern zwischen achtzehn und 28 Jahren zusammen – immer für eine Produktion. zurzeit ist das Anton Tschechows Erstlingswerk «Platonow – Die vaterlosen». Eine junge, zynische Geschichte über Liebe, Menschlichkeit und das Unglück der Welt.

Montag, 30. April, 20 Uhr,Rudolf Steiner Schule St.Gallen.Mehr Infos: www.st.gallen-bodensee.ch

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ausstellungen

Kesselhaus Josephsohn (Sitterwerk).Sittertalstrasse 34, St.Gallen, +41 71 278 87 47, www.kesselhaus-josephsohn.chHans Josephson. Das Kesselhaus Josephsohn zeigt in ständigem Wandel eine Auswahl von Gipsmo-dellen und Bronzen des Zürcher Bildhauers Hans Josephsohn (*1920). Es dient als museale Ausstellungshalle und zugleich als Lager und Arbeits-raum, wo Josephsohns Oeuvre an Ausstellungen vermittelt, konserva-torisch betreut und in einem Ver-zeichnis aufgearbeitet wird. Dauer-ausstellung

Klubschule Migros im Hauptbahnhof.Bahnhofplatz 2, St.Gallen, +41 71 228 15 00, www.klubschule.chJonny Müller. From exit to exit. bis 29.04.2012

Kunst(Zeug)Haus.Schönbodenstrasse 1, Rapperswil, +41 55 220 20 80, www.kunstzeughaus.chBernadette Gruber: Exotic Light Prints. Ihre Motive bezieht Ber-nadette Gruber vor allem aus der Natur, wobei die vielfältigen Aspekte des Lichts sie besonders inspirieren.Die nun präsentierten Bilder sind stark von einem mehr-jährigen Aufenthalt der Künstlerin in Saigon geprägt. bis 01.04.2012Springende Lachse. Arbeiten auf Papier bilden das eigentliche Rück-grat der Sammlung von Peter und Elisabeth Bosshard. Aufgrund der Flüchtigkeit der Technik und der Sinnlichkeit des Materials ist dem Medium eine eindringliche Unmit-telbarkeit eigen. bis 03.06.2012

Kunsthalle Arbon.Grabenstrasse 6, Arbon+41 71 446 94 44,www.kunsthallearbon.chMuriel Baumgartner. Die Künstle-rin zeigt in ihrer Einzelausstellung in der Kunsthalle Arbon eine grosse Bodeninstallation. Ihre Arbeiten irritieren, denn obwohl sie Weg-werf- und Abfallprodukte als Materi-al verwendet, legt sie Wert auf ästhe-tische Qualität – und Humor. Mit ihrer Kunst will Muriel Baumgartner die Betrachtenden auf ihre Haltung zum Konsum lenken und einen Bei-trag zur Sensibilisierung von ökologischen und gesellschaftlichen Fragen leisten. bis 20.05.12

Kunst Halle St.Gallen.Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 222 10 14, www.k9000.chAmalia Pica & Karsten Födinger. Mit der Doppelausstellung von Ama-lia Pica (*1978, Argentinien) und Karsten Födinger (*1978, Deutsch-land) will die Kunst Halle Sankt Gallen erneut den Dialog zwischen zwei ganz unterschiedlichen künstle-rischen Positionen anregen. bis 01.04.2012Haroon Mirza. Mittels Hi-End- Stereoanlagen aus Gebrauchtwaren- läden, farbigen LED-Lichterket-ten, Wasserschläuchen aus dem Bau-markt sowie Fragmenten von fil-mischen Dokumenten aus der Popkultur erschafft Haroon Mir-za (*1977, Grossbritannien) Installa-

tionen, die musikalische Kompositi-onen im Raum erzeugen. 21.04. bis 01.07.2012

Kunsthalle Wil.Grabenstrasse 33, Wil, +41 71 911 77 71, www.kunsthallewil.chFriedemann Grieshaber. Seine Werke sind vorwiegend aus Beton und changieren zwischen Baukör-per und plastischer Gestalt. 15.04. bis 20.05.2012

Kunsthalle Ziegelhütte.Ziegeleistrasse 14, Appenzell, +41 71 788 18 60, www.kunsthalleziegelhuette.chAlpstein. Eine Ausstellung der Gilde Schweizer Bergmaler. bis 22.04.2012

Kunsthaus KUB.Karl-Tizian-PlatzBregenz, +43 5574 485 94 0, www.kunsthaus-bregenz.atYvonne Rainer. Bis heute fällt es schwer, die künstlerische Produkti-on von Yvonne Rainer adäquat zu kategorisieren. Denn die gängigen Bezeichnungen wie Choreogra-fin, Tänzerin, Theoretikerin, Akti-vistin, Dichterin und Filmemacherin umfassen nur annähernd ihre ein-flussreichen und vielseitigen Tätig-keiten. Sie sagen noch nichts über deren gegenseitige Verknüpfungen aus, die für Rainers Schaffen charak-teristisch sind. bis 09.04.2012Yvonne Rainer. Führung. bis 09.04.2012

Kunstmuseum.Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 74, www.kunstmuseumsg.chNadim Vardag. Nadim Vardag beschäftigt sich in seinen Skulp-turen, Videoarbeiten und Installati-onen ebenso mit der wissenschaft-lichen Fotografie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts wie mit dem klas-sischen Kinofilm. In sehr kurzen Loops lässt er Szenen alter Filme sich wiederholen und schafft dazu Instal-lationen, die seine zeichnerischen Analysen in einen dreidimensio-nalen Raum stellen. Nach zahl-reichen Beteiligungen an interna-tionalen Gruppenausstellungen ist die St.Galler Präsentation seine erste Einzelausstellung in einem Schwei-zer Museum. bis 24.06.2012Silvia Bächli. «Far Apart – Close Together». Ein zeichnerischen Kos-mos, der durchaus installativ sein kann. bis 13.05.2012

Kunstmuseum Thurgau (Kartause Ittingen).Warth, +41 52 748 41 20, www.kunstmuseum.tg.chElmar Trenkwalder. Skulpturen. Der österreichische Künstler nutzt für seine explizit zeitgenössischen Skulpturen einen Werkstoff, der eng verbunden ist mit dem traditi-onellen Handwerk der Hafnerei. bis 01.07.2012Konstellation 4. Vom Können in der Kunst. Es werden ausgewählte Werke der Museumssammlung gezeigt. bis 22.04.2012

Kunstmuseum Winterthur.Museumstrasse 52, Winterthur, +41 52 267 51 62Neue Malerei aus der Sammlung I. ein Blick auf die Erwerbungen der

letzten Jahre, die Malerinnen und Malern der mittleren Generation aus der Schweiz und aus Deutschland galten. bis 19.08.2012Richard Hamilton. Am 13. Sep-tember 2011 verstarb der englische Künstler im Alter von 89 Jahren. Das Kunstmuseum besitzt die ein-zige vollständige Sammlung sei-ner druckgraphischen Blätter und Multiples. Dies ist deshalb so wich-tig, da Hamilton alle seine Themen-kreise schliesslich in eine gedruck-te und damit feste Form brachte, und, wie er selbst bewies, war die Arbeit daran mindestens so aufwen-dig wie an einem grossen Gemälde. bis 28.05.2012Willi Baumeister. Eine vertiefte Aus-einandersetzung mit der Kunst der Nachkriegsjahrzehnte. bis 22.04.2012

Kunstraum.Bodanstrasse 7 a, Kreuzlingen, +41 71 688 58 30, www.kunstraum-kreuzlingen.chKurt Caviezel. Plötzlich hat die Kamera tausend Augen. Linsen fügen sich vernetzt zu einer einzigen, ständig fotografierenden Kamera, der heimische Bildschirm ist der Sucher, die Maus der Fänger, die Webcam das Objektiv. bis 29.04.2012

Kunstraum Engländerbau.Städtle 37, Vaduz, +41 423 233 31 11, www.kunstraum.liMarlies Pekarek «Time shifts, pat-terns stay the same». Zeichnungen, Collagen und Skulpturen. bis 27.05.2012

Kunstzone / Lokremise.Grünbergstrasse 7, St.Gallen, +41 71 277 82 00, www.lokremise.chMenschenzellen Human Capsules. Acht Künstlerinnen aus der Sammlung Ursula Hauser. bis 12.08.2012

Magazin 4.Bergmannstrasse 6, Bregenz, +43 5574 410 15 11, www.magazin4.atDavid Heitz. Der Künstler beschäf-tigt sich mit unserer Aussenwelt, mit Dingen, Räumen, Orten. In Foto-grafien, Skulpturen und Installati-onen «überarbeitet» er die Bedin-gungen unseres Wahrnehmens dieses Äusseren in ebenso subtilen wie lapidaren Arrangements. Während die skulpturalen Eingriffe zumeist mit vor Ort gefundenen Objekten arbeiten oder Objekte in den Ort einbringen, an dem sie schon immer gewesen sein könnten, zeigen die ebenfalls meist im unmittelbaren Umfeld gemachten s/w-Fotogra-fien den Aussenraum. Alldem lie-gen überaus präzise Beobachtungen unserer Umgebung zu Grunde. bis 20.05.2012

Museum im Lagerhaus.Davidstrasse 44, St.Gallen, +41 71 223 58 57, www.museumimlagerhaus.chFicht Tanner. Er stellt die ganze Enge der traditionellen Stickerei auf den Kopf. bis 08.07.2012St.Gallen sind wir. Dauerausstellung mit Stadt-Bildern anlässlich des Gallus-Jubiläums 2012. bis 31.12.2013

Museum Liner.Unterrainstrasse 5, Appenzell, +41 71 788 18 00, www.museumliner.chWork – Work – Work. Neuerwerbungen und Schen- kungen seit 1998 im Dialog mit Mei-sterwerken aus der Sammlung. bis 05.04.2012

Museum zu Allerheiligen.Baumgartenstrasse 6, Schaffhausen, +41 52 633 07 77, www.allerheiligen.chMythos & Wirklichkeit. Bildzyklen aus den Beständen der Graphischen Sammlung von der Renaissance bis zur Gegenwart. bis 08.04.2012

Museumbickel.Zettlereistrasse 9, Walenstadt, +41 81 710 27 77, www.museumbickel.chAusgezeichnet. Das museumbickel präsentiert vor allem Vertreter der bildenden Kunst, die in den Jahren 2008, 2009 und 2010 Beiträge erhielten. 22.04. bis 03.06.2012

Nextex.Schmiedgasse 15, St.Gallen, +41 71 220 83 50Videobad. Videos von: Christine Hagin Witz, Tom Lang, Ursula Palla u.a. 20.04. bis 03.05.2012

Otten Kunstraum.Schwefelbadstrasse 2, Hohenems, +43 5576 904 00, www.ottenkunstraum.atKarl-Heinz Ströhle. «Ornament und Aformation». Der Zeichner, Maler, Performance-, Objekt- und Medien-künstler gehört zu den interes-santesten künstlerischen Positi-onen Österreichs. Die multimediale Auseinandersetzung mit Linie und Raum zählt ebenso wie eine redu-zierte Formensprache zu den Mar-kenzeichen von Karl-Heinz Ströhle. bis 31.05.2012

Otto-Bruderer-Haus.Mittelstrasse 12, Waldstatt, +41 71 351 67 42, www.ottobruderer.ch100 Jahre Otto Bruderer. Jubilä-umsausstellung. Repräsentative Werkschau. bis 07.04.2012Repräsentative Werkschau. Otto Bruderers thematischer Bogen spannt sich weit: Von zeit- und sozialkritischen Bildern, märchen-haften Figuren, zarten Landschaften bis zu Clowns und Engeln. 07.04. bis 05.05.2012

Palais Liechtenstein.Schlossergasse 8, Feldkirch, +43 5522 304 12 71, www.palaisliechtenstein.atPeter Nussbaum / Riri Negri. Das Palais Liechtenstein präsentiert in seiner nächsten Ausstellung zwei ganz spezifische künstlerische Auseinandersetzungen mit den Phänomenen Form, Licht, Raum. bis 15.04.2012

Regierungsgebäude.Klosterhof St.Gallen, +41 71 229 32 60, www.sg.chRegula Engeler/Jochen Heilek, Aurelio Kopainig. Sturzwunder, Dämonen und Trugbilder. 21.04. bis 20.05.2012

Schaukasten Herisau.Poststrasse 10, Herisau, +41 79 648 32 24, www.schaukastenherisau.ch23 Loredana Sperini. Was ver-birgt sich hinter den Dingen, hinter den Oberflächen, hinter geschlos-senen Fenstern? Und wie lässt sich etwas, das nicht sichtbar ist, darstel-len? Vor gut zehn Jahren ist die aus-gebildete Textilentwerferin Loredana Sperini, die gerade die Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern abgeschlossen hat, mit einzigartigen Stickereien ins Bewusstsein der Kunstszene gerückt. In langwie-riger Handarbeit und motivisch mittels Fotografien und Zeich-nungen entwickelt, stickte Loredana Sperini Szenerien, die hinter dem eigentlich Sichtbaren Emo-tionen und Energieflüsse handfest machen. Übersinnliches und Aura-tisches werden ebenso greifbar wie Tränen und Erbrochenes. bis 20.05.2012

Städtische Wessenberg- Galerie.Wessenbergstrasse 43, Konstanz, +49 7531 900 37 6, www.konstanz.deEros, Traum und Tod. Zwischen Symbolismus und Expressionismus. Die frühe Grafik von Karl Hofer, Wilhelm Laage und Emil Rudolf Weiss. Um 1896 lernten sich die Stu-denten Karl Hofer, Wilhelm Laage und Emil Rudolf Weiss an der Karls-ruher Kunstakademie kennen. Ihr Interesse an zeitgenössischer Kunst und Literatur, und das aufwüh-lende Gefühl, sich in einer Situation des gesellschaftlichen und geistigen Umbruchs zu befinden, brachte sie zusammen. Sie verband Freund-schaft und eine zeitweilige intensive Werkgemeinschaft – eine program-matisch ausgerichtete Künstler-gruppe bildeten sie jedoch nicht. In regem Austausch entwickelten sie ihr ausdrucksstarkes Frühwerk und bedienten sich bevorzugt der druck-grafischen Techniken Holzschnitt, Radierung und Lithografie. Liebe und Tod, Einsamkeit, Melancholie und Angst, das Verhältnis zwischen Mann und Frau waren die Leitthe-men ihrer sich zwischen Symbo-lismus und Protoexpressionismus bewegenden Bildsprache. bis 22.04.2012

Stiftsbibliothek.Klosterhof 6 d, St.Gallen, +41 71 227 34 16, www.stiftsbibliothek.chDer heilige Gallus 612/2012 (Leben – Legende – Kult). Aus ihrem reichen Schatz an Hand-schriften und Drucken mit Bezug zum heiligen Gallus präsentiert die Stiftsbibliothek die schönsten und wertvollsten Stücke, ergänzt durch zahlreiche Leihgaben.bis 11.11.2012Fotoausstellung: Aus der Wildnis wächst Neues. Wie irische Mönche das Christentum in den Bodensee-raum gebracht haben, wie der Gottessucher Gallus den Impuls zur Entstehung des Klosters St.Gallen gab und wie uns die Gründerge-stalt Gallus heute für unser spiritu-elles Leben inspirieren kann. Mit sei-nen Farbfotos illustriert Paul Joos den Weg von Gallus in die Schweiz. 21.04. bis 16.10.2012

70SAITEN 04.12

ausstellungen

MuseumAltes Zeughaus.FrauenfeldHärdöpfel, Kartoffel, Patata – Eine Erfolgsgeschichte. Die Ausstellung spannt den Bogen von den Ursprün-gen der Knolle in den Anden bis zur Welternährungslage heute und bezieht auch die lokalen Besonder-heiten der Kartoffel im Thurgau ein. bis 28.10.2012

Gewerbemuseum Winterthur.Kirchplatz 14, Winterthur, +41 52 267 51 36, www.gewerbemuseum.chGlasklar? Schillernde Vielfalt eines Materials. Gezeigt wird der kul-turgeschichtliche und technische Hintergrund ebenso wie die Ent-wicklung der unterschiedlichen Herstellungsverfahren zwischen handwerklicher und industrieller Glasproduktion, zwischen traditio-neller Glasbläserei und modernsten Hightechverfahren. bis 28.05.2012

Historisches und Völkerkundemuseum.Museumstrasse 50, St.Gallen, +41 71 242 06 42, www.hmsg.chCotton worldwide. Der Fotograf Hans Peter Jost und die Journali-stin Christina Kleineidam der Baum-wolle ein grosses Erkundungsprojekt gewidmet. 2006-2008 bereisten sie die sieben wichtigsten Baumwolle produzierenden und verarbeitenden Länder: Indien, Usbekistan, Chi-na, Mali, Tansania, Brasilien und die USA. Ihre Fotos und Reiseberichte porträtieren die Menschen, die in Anbau, Ernte, Verarbeitung und Vermarktung der Pflanze involviert sind. Sie zeigen die kulturelle Viel-falt dieser «Baumwoll-Welt», aber auch ihre sozialen und ökologischen Probleme und machen die globalen Zusammenhänge vom Produzenten

bis zum Konsumenten bewusst. bis 01.07.2012Gallus – Kult, Kitsch, Karikatur. Der historische Gallus mag interes-sant sein, prägend wurde für die Ost-schweiz der Gallus der Tradition. Die Ausstellung «Gallus – Kult, Kitsch, Karikatur» bietet überraschende Ein-blicke in diese Tradition. Gallus wird bis heute gern mit Ernstem und Feierlichem verbunden. Er blickt schliesslich auf eine jahrhunderte-lange Karriere als Heiliger, Kloster-patron und Landesvater zurück. Die Ausstellung im Historischen und Völkerkundemuseum sucht den Gal-lus im Alltag, vom Mittelalter bis in die Gegenwart, von Standortmarke-ting bis Populärkultur. Hier gibt es viele ungehobene Schätze: Wirts-hausschilder, Maskottchen, Karika-turen… Die Liste ist lang und voller Überraschungen. 21.04. bis 21.10.2012Hedwig Scherrer. Eine der ersten Ostschweizerinnen, die eine künstle-rische Laufbahn einschlugen. bis 29.04.2012

Jüdisches Museum.Schweizerstrasse 5, Hohenems, +43 5576 739 89 0, www.jm-hohenems.atWas Sie schon immer über Juden wissen wollten …aber nie zu fragen wagten. Rund um das Judentum gibt es viele Fragen, manche sind tabu-isiert, manche scheinen es nur zu sein. Gemeinsam mit den Künstlern Yael Bartana (Amsterdam/Berlin/Tel Aviv), Adi Nes (Tel Aviv), Tamar Latzmann (New York), Woody Allen u.v.m wird versucht den Fragen zu begegnen. bis 07.10.2012

Küefer-Martis-Huus.Giessenstrasse 53, Ruggell, +41 423 371 12 66, www.kmh.liFromme Stuben. Herrgottswinkel. Kirchturmblicke. Fotografien von Robert Fessler und Paul Trummer.

Die Kirche und der Glaube spielte bei uns bis vor wenigen Jahren-zehnten eine zentrale Rolle im Gemeindeleben und in den Privat-häusern. Der Kirchturm war Sym-bol für diese Dominanz, überragte er doch im Zentrum jedes Dorfes alle Häuser und diente als Orientie-rung für die Bewohner. Der Herr-gottswinkel, der Platz, an dem reli-giöse Symbole zur Erinnerung, Beschwörung oder Bewahrung vor Unheil aufgehängt und aufgestellt werden, diente dieser Orientierung im Inneren der Häuser. Im 20. Jahr-hundert haben in den meisten Woh-nungen Radio und Fernsehapparat diesen Platz übernommen und vie-lerorts überragen andere Bauten den Kirchturm. Aber immer noch gibt es in manchen Häusern jenen besonde-ren Winkel, der religiösen Objekten vorbehalten blieb. In Ruggell ist die Kirche nach wie vor deutliches Zei-chen für diese einstige Dominanz geblieben. Eine kleine Ausstellung mit Bildern von Herrgottswinkeln in Ruggeller Häusern, Blicken auf den Ruggeller Kirchturm und Fotogra-fien von religiösen Wandmalereien im vormaligen Haus Nr. 73 vermit-telt eine aktuelle Bestandsaufnah-me dieser langsam verschwindenden Welt. bis 29.04.2012

Museum Appenzell.Hauptgasse 4, Appenzell, +41 71 788 96 31, www.museum.ai.chDölf Mettler. Dölf Mettler sieht sich klar in der Tradition der Appenzeller Senntumsmalerei, die um die Mit-te des 19. Jahrhunderts entstanden ist. Er hütet sich aber einen der grossen «Klassiker» der Bauernmalerei als sein Vorbild zu bezeichnen. bis 29.04.2012

Museum für Lebensgeschichten (Hof Speicher).Zaun 5 bis 7, Speicher, +41 71 343 80 8, www.museumfuerlebensge-schichten.chPeter Morger. «Ich baue mir mei-ne eigenen Regeln»: Ernsthaftes, Komisches, Tragisches eines vielsei-tig erkannten Talents.bis 31.08.2012Kühe, nichts als Kühe … Ausstellung von Claire Cuorad-Enzler. bis 30.04.2012

Naturmuseum.Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 70, www.naturmuseumsg.chAD 612 – ein Bärenleben zu Gal-lus Zeiten und heute. Zur Zeit von Gallus war der Braunbär in der Ost-schweiz noch weit verbreitet. Er lebte in den dichten Wäldern, wel-che damals einen grossen Teil der Landschaft bedeckten. Mit zuneh-mender Besiedlung und der Rodung der Wälder verschwand der gros-se Beutegreifer aber schon bald. Der letzte St.Galler Bär wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts erlegt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die ganze Schweiz bärenfrei. Wel-che kulturhistorische Bedeutung hatte der Bär früher und welche hat er heute? Wie lebte der Braun-bär früher in Mitteleuropa und wie geht es ihm heute? Diesen Fragen geht die Ausstellung im Naturmu-seum St.Gallen nach. Dazu gibt es

ein Rahmenprogramm mit Vorträ-gen, Führungen, Gesprächen und verschiedenen Anlässen für Familien und Kinder. 20.04. bis 30.12.2012Allerlei rund ums Ei. Zu sehen sind neben lebenden Küken und Gross-insekten, eine Vielzahl unterschied-lichster Eier aus den Sammlungen des Naturmuseums und des Orts-museums Wittenbach. bis 22.04.2012Mechanische Tierwelt. Natur trifft Mechanik und daraus ergeben sich funktionstüchtige originale Blech-tiere in ihrem «natürlichen» Umfeld. Ein farbenfrohes und fantasievolles Universum. bis 06.05.2012

Naturmuseum Thurgau.Freie Strasse 26, Frauenfeld, +41 52 724 22 19, www.naturmuseum.tg.chFische. Abtauchen in die Welt der Fische. Die Sonderausstellung ent-führt Besucherinnen und Besucher in die faszinierende Unterwasserwelt unserer Bäche, Flüsse und Seen, wo zahlreiche Fischarten zu Hause sind. bis 22.04.2012

Schloss Frauenfeld.RathausplatzFrauenfeld«Einblicke in den Schlossgraben». Im Sommerwurde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zu einer mög-lichen Erweiterung des Historischen Museums Thurgau eine Sondier-grabung vor dem Schloss Frauenfeld durchgeführt. Die Resultate dieser archäologischen Untersuchung prä-sentiert eine kleine Kabinettausstel-lung. bis 22.04.2012

Textilmuseum.Vadianstrasse 2, St.Gallen, +41 71 222 17 44, www.textilmuseum.chHerrlichkeiten – textile Kostbar-keiten aus St.Gallen. Die Ausstel-lung weist auf die Entwicklung der Priestergewänder aus der römischen Kleidung und die Festlegung der Gewandformen seit der offiziellen Anerkennung des Christentums durch Kaiser Konstantin. So wich-tig wie die Formen waren die Far-ben. Die fünf liturgischen Farben lassen die Besucher und Besuche-rinnen eintauchen in die Feierlich-keiten des Kirchenjahrs: Weiss und Gold für Weihnachten und Ostern, Rot für Pfingsten, Violett für die Advents- und Fastenzeit, Schwarz für Totenmessen und Grün für allge-meine Sonn- und Werktage. Bei den kunstvoll gewobenen Motiven oder den reichhaltigen Stickereien ver-blüfft noch heute die Fernwirkung der Muster. bis 30.12.2012Vision – Sommer 2013. Das textile Jahr 2013. bis 31.10.2012

GalerieArt Gallery Strandberg.Katharinengasse 8, St.Gallen, +41 71 245 5000, www.strand-berg.comDaniel Schelling. Skizzen Malerei Skulpturen. 20.04. bis 19.05.2012

Galerie Arte Nuova.Weidwiesstrasse 2, Amriswil, +41 71 393 55 45, www.artenuova.chHarlis Hadjidj-Schweizer. Arbeiten von 1996. Die Bilder der gelernten Theatermalerin vermitteln durch die starke Farbgebung viel Optimismus. Ihre Werke sind von südländischer Poesie und südländischem Charme. bis 14.04.2012

Galerie Christian Roellin.Talhofstrasse 11, St.Gallen, +41 71 246 46 00, www.christianroellin.comVera Ida Müller. Ihre Malerei entwi-ckelt sich aus fotografischen Vorla-gen, die übereinander auf die Lein-wand projiziert werden. Durch diese Überlagerung emanzipieren sich die einzelnen Bildbestandteile aus der dreidimensionalen Raumkonzeption und funktionieren als autonome gra-fische Bildelemente. bis 16.06.2012

Galerie Dorfplatz Mogelsberg.Dorfstrasse 11, Mogelsberg, +41 71 376 00 55, www.atelierernst.chChristine Heim / Willi Kaufmann. Gegensätze im Einklang. bis 29.04.2012

Galerie Lisi Hämmerle.Anton-Schneider-Strasse 4a, Bregenz, +43 5574 524 52, www.galerie-lisihaemmerle.atDaniel Spoerri. Daniel Spoerri, fas-ziniert von einer Sammlung von Herbarien aus den Jahren 1949-1952, entdeckt auf den Wiener Flohmär-kten, gepresste Pflanzen, Blüten, aus der Umgebung von Wien, nament-lich bezeichnet mit Angabe des jeweiligen Fundortes, in einer kind-lichen Handschrift, ohne Nennung des Autors bzw. der Autorin, erwirbt die ganze Sammlung und kommu-niziert auf seine Art und Weise mit den Bezeichnungen der Pflanzen. Er ergänzt die Blätter mit Fundstü-cken aus seiner eigenen, erstaun-lichen Sammlung. So entstanden in den letzten Jahren eine noch nicht vollendete Serie von Assemblagen, präsentiert in kleinen Holzkästchen, welche von Spoerri auf den Rücksei-ten mit einer ausführlichen Beschrei-bung zum Werk, handschriftlich mit schwarzem Filzstift, versehen wur-den. bis 07.04.2012

Galerie Stefan Rutishauser.Marktstrasse 6, Frauenfeld, www.stefanrutishauser.chMarta Herzog. Feine transparente Linien und Gebilde durchwirken das Werk von Marta Herzog: Formgege-benes Nichts im Hauche des Ange-sichts. Geheimnisvolle Formen ste-hen da, fest und präsent und lösen sich auf wie Schall und Rauch… Und du wachst auf und denkst, es war ein Traum. Doch der Traum ist Raum, ist Da und Hier. Du kannst ihn nicht greifen, aber sehen. Und

Fast lebendigFische im Naturmuseum Thurgau

Frauenfeld ist nicht unbedingt als Tauch-mekka bekannt. Mit der Sonderausstellung «Fische» ist die Stadt an der Murg aber den-noch Zentrum der Schweizer Fischwelt. Die Sonderausstellung entführt die Besucherin-nen und Besucher in die faszinierende Un-terwasserwelt unserer Bäche, Flüsse und Seen, wo zahlreiche Fischarten zu Hause sind. Beim Blick in die Vitrinen wähnt sich der Betrach-ter manchmal vor einem Aquarium mit le-benden Fischen – so lebensecht wirken die ausgestellten Fischpräparate. Kein Wunder, denn die zwei Präparatoren Matthias Fahrni und Rudy auf der Maur sind preisgekrönt.

Bis 22. April, Naturmuseum Thurgau Frauenfeld.Mehr Infos: www.naturmuseum.tg.ch

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72SAITEN 04.12

ausstellungen

spüren auch. An den Samstagen ist die Künstlerin Marta Herzog in der Ausstellung. bis 01.04.2012

Galerie Paul Hafner (Lagerhaus).Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 223 32 11, www.paulhafner.chHadrien Dussoix. Die mediale Welt und ihr Einfluss auf den 1975 gebo-renen Schweizer Künstler Hadrien Dussoix ist Grundlage einer Malerei, die sich mit Grenzen, Widersprü-chen und Poesie auseinandersetzt. bis 28.04.2012

Galerie Schönenberger.Florastrasse 7, Kirchberg, +41 71 931 91 66, www.galerie-schoenenberger.chAusgewählte Schweizer und inter-nationale Grafik. Die Galerie mit Fokus Ostschweizer KünstlerInnen. 29.04. bis 13.05.2012

Galerie vor der Klostermauer.Zeughausgasse 8, St.Gallen, +41 78 775 56 49, www.klostermauer.chPrisca Fritz. Sichtbar machen.bis 01.04.2012

Galerie zur Alten Bank.Henauerstrasse 20, Niederuzwil, +41 71 955 44 75Cécile Sutter. Acrylfarben, Stoff, Gips, Kreide, Graphit-Stifte oder selbst gebundene Pigmentfarben sind die Materialien, die die Flawile-rin benützt, um ihre Bilder, Kuben und Objekte in Mischtechnik zu bemalen und zu bearbeiten. Schicht für Schicht. Durch Schichtungen gelangt sie zur Tiefe. Prozesse sind darin verarbeitet. Was tiefer liegt, scheint hindurch, anderes kann nur erahnt werden. Es gibt Offengelegtes und Verborgenes. bis 01.04.2012

Galerie.Z.Landstrasse 11, Hard, Vorarlberg, +43 650 648 20 20, www.galeriepunktz.atPeter Wehinger. Der Titel und Peter Wehingers Arbeit könnten auf den ersten Blick kaum gegensätzlicher, unpassender ausfallen: weder weib-lich, noch schön, noch begehrens-wert präsentieren sich die Objekte seiner Arbeit. Es sind Männer, ältere Männer, die sich in der vermeid-lichen Anonymität des Internet unverhohlen selbstinszenieren. Ein-sam präsentieren sie dem Betrach-ter ihre Nacktheit, lassen ihn teilha-ben an Intimität, ihren Hoffnungen, ihren Sehnsüchten. Ausgelöst durch die eigene Auseinandersetzung mit dem Altern hat Peter Wehinger die-se Männer zum Gegenstand sei-ner Zeichnungen gemacht. Mit einfachem, reduziertem Strich kon-zentriert er die Zeichnung auf das Wesentliche, lässt die Männer ohne Blossstellung, ohne Verurteilung sie selbst sein. Er degradiert sie nicht zum blossen Studienobjekt, sondern betrachtet sie mit einem humor-vollen Augenzwinkern. Dabei wir-ken die Männer weder abstossend, noch fremd, viel mehr drängt sich der irritierende Eindruck auf, dass sie in ihren doch teils kuriosen Umge-bungen und Tätigkeiten vollkom-men normal, ja gar gewöhnlich sind. Sie sind gut, so wie sie sind. bis 07.04.2012

Schloss Dottenwil.Dottenwil Wittenbach, +41 71 298 26 62, www.dottenwil.chWerner Meier. Zeichnungen, Male-rei, Materialbilder. bis 22.04.2012

WeitereClienia Littenheid AG Littenheid, +41 71 929 60 60, www.clienia.chBeat Ambühl. Hauptberuflich als Innenarchitekt tätig, malt Beat Ambühl schon sehr lange und stellt seit 1990 regelmässig im Raume Luzern aus. Erstmals sind seine Bil-der in der Ostschweiz zu sehen. bis 27.04.2012

Keller der RoseGallusstrasse 8, St.Gallen, +41 71 22 90 20Nature Vintage. Ein Mode- und Kunstprojekt von Iris Betschart, Dimitrij Itten und Dominic Rech-steiner 13.04. und 14.04.2012

Kultur im Bären.Unterdorf 5, Häggenschwil, +41 71 243 20 83, www.kulturimbaeren.chOtto Forster. Der St.Galler Otto Forster erzählt mit seinen Bildern und Kunstwerken kleine Geschich-tend, die den Betrachter zum Schmunzeln anregen. bis 01.04.2012

Silberschmuckatelier O’la la.Oberdorfstrasse 32, Herisau, +41 71 351 35 70Simone Strohbach. Bilder.05.04. bis 30.06.2012

Stadthaus (Ortsbürgergemeinde).Gallusstrasse 14, St.Gallen, +41 71 228 85 85, www.ortsbuerger.chGalluskloster und Gallusstadt. Appenzeller Kriege, Klosterbruch, Bildersturm, Schiedmauer – das sind feste Begriffe in der St.Galler Geschichte. Sie betonen Tren-nendes im Jahrhunderte währenden Nebeneinander von Kloster und Stadt St.Gallen. In den Alltagsbezie-hungen gab es aber weit mehr Ver-bindendes.Die kleine Ausstellung zeigt, mit Originaldokumenten aus den Stadtarchiven der Ortsbürgerge-meinde und der Stadt St.Gallen, wie die Reichsabtei und die Reichsstadt zusammenarbeiteten. Stadtgeschich-te im Stadthaus. Donnerstag, 3. Mai 2012, 18.00–19.00 Uhr. Mitarbei-tende der Stadtarchive führen durch die Ausstellung und vermitteln Hin-tergrundwissen zur gemeinsamen Geschichte von Kloster und Stadt St.Gallen. 20.04. bis 13.05.2012

St.Gallen Klostergasse.Identity Box – Tell your Story. «Hier bleibe ich», sagte Gallus bei seiner Ankunft im heutigen St.Gallen. Blei- ben auch 1400 Jahre nach Gallus die St.Galler und St.Gallerinnen hier? Oder sehnen sie sich nach einer an- deren Heimat? Woher kommen die Leute in unserem Kanton? Was be-deutet ihnen St.Gallen? Diesen Fra-gen geht Bingo Bangor mit «Identi-ty Box – Tell your Story» nach. Die «Identity Box» tourt durch Stadt und Kanton und nimmt Videointerviews auf. Die Filme werden auf Social Media-

Plattformen gepostet, wo die User Beiträge kommentieren, bewerten und sharen. 20.04.12 bis 10.05.12

St.Gallen Klosterplatz.Gallus-Eremitage auf dem Kloster-platz. Am Anfang von St.Gallen stand eine Eremiten-Siedlung. Fürs Gallusjubiläum werden auf dem Klo-sterplatz zwei Hütten gebaut, die in dieser Siedlung gestanden haben könnten. Die beiden Gebäude erin-nern daran, dass in St.Gallen von Anfang an Menschen zusammen-lebten. Und sie vermitteln eine zivilisatorisch-ökologische Bot-schaft: den Appell zu Einfachheit und Nachhaltigkeit. Für Planung, Bau und Inneneinrichtung wird das verfügbare aktuelle Expertenwis-sen herangezogen, was eine histo-rische Authentizität von rund 50 Prozent ergibt. Die eigentliche Pla-nung und Leitung liegen bei Markus Sommer aus Guggisberg, einem aus-gewiesenen Fachmann für vor- und frühzeitliche Holzbauten. Für die Zeit des Jubiläums ist ein Begleitpro-gramm in Planung. Am Ende sollen die Gebäude an einem neuen Stand-ort dauerhaft aufgestellt werden. 20.04. bis 12.08.2012

St.Gallen Klosterviertel.www.gallusjubilaeum.ch/herein Herein! Kleinkunstfestival. Aus Anlass des Gallusjubiläums öffnen während drei Wochen über dreis-sig Bewohnerinnen, Bewohner und Anrainer des Klosterviertels ihre Türen für siebzig Kleinveranstal-tungen mit je acht bis fünfzig Plät-zen. Eine einzigartige Kombinati-on von St.Galler Kunst, Kitsch und Küchenstühlen. 20.4. bis 13.5.2012

KurseKöRPERAku–Yoga. Dehnung und Locke-rung aus Ost und West. Hetti Werker, Studio 8, Teufener-strasse 8, St.Gallen, 071 222 75 58, [email protected]. Di 10–11 Uhr, 12:20–13:20 UhrAtem. Bewegung.Raum. Bewusstheit durch den Atem und die Bewegung. Doris Willi, Gallusstr. 18, SG, 071 222 47 59, [email protected], www.emindex.ch/doris.williAtemkurs. Atem als Kraftquel-le erfahren und in Beziehung zu uns selbst kommen. Esther Bugmann, 071 288 59 52, [email protected], jew. Mi 19–20 Uhr & Do. 9:30-10:30 Uhr.Entspannungsgymnastik für Frauen ab 40.B. Schällibaum, Felsenstrasse, Sala, 071 277 37 29. Do 18:30–19:30 UhrFelicebalance. Biosynthese und Craniosacrale Behandlung für Erwachsene und Kinder.Astrid Bischof, Vadianstrasse 40, St.Gallen, 078 609 08 09, 071 344 29 56, Sandra Töngi, 076 596 58 86, 071 877 45 77, www.felicebalance.chHatha Yoga. Vanessa Schmid, Sa 9–10:30 Uhr. Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen. 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.chFeldenkrais. Einzel- u. Grup-penlektionen, musikalische Bewe-gungsspiele für Kinder, Lampen-fiebertraining. Anka Grigo, Schule für kreatives Lernen an Musik und Bewegung, St.Gallen, 071 222 25 47, www.anka-grigo.ch, [email protected]. Feldenkrais. Bewusstheit durch Bewegung, Gruppen in St.Gallen Claudia Sieber Bischoff, Dipl. Feldenkrais Lehrerin SFV, 071 222 95 68, Di 19:10–21:10 Uhr. Feldenk-rais kombiniert mit kreativem Tanz, Do 18:05–19:30 Uhr, Fr 17–18:20 UhrTanz- und Contact-Improvisa-tion / Stocktraining. Regel- mässige Abendkurse und Workshops mit Claudia Roemmel, St.Gallen.071 222 98 02, www.tanztheatertext.ch, Nia/GymAllegro, Dance/ Fitness/Wellness. Ganzheitliche Fitness für Körper, Geist und See-le. Nia/Rückentraining/Bodybalan-cing/Beckenbodentraining/Medi-tation. Studio Nia/GymAllegro, Buchentalstr. 27, SG, 071 244 44 38, Alexandra Kunz, Esther Thürlimann, [email protected], www.gymallegro.chKultur-Werkstatt Wil. Zentrum für Musik, Bewegung, Gestaltung, Begegnung. 5Rhythmen, FreiTanz, Yoga, Qi Gong, Tai Chi, Modern, Rhythmik, Kindertanz, Feldenkreis, Klangtanz, Bühne am Gleis, Seminare, Raumvermietung. 071 912 22 66, www.kultur-werk-statt.ch, www.buehne-am-gleis.ch Yogaschule. Hatha-Yoga, Atem, Haltungstherapie, Norma de Luca, Turmgasse 8, St.Gallen, Tel./Fax 071 222 80 71, [email protected], www.yogaschule-de-luca.ch, Mo–Fr, Gruppen/Privat, Hatha Yoga. jeweils Mi 18–19:15 Uhr und 19:45–21 Uhr, Yogaraum Spisergasse 11, St.Gallen, Rolf Hauenstein, 078 768 04 88, [email protected]

Studio 8. Hatha Yoga, Pilates, Bewegung & Tanz. Susanna Koopmann, 078 623 06 43, Christine Enz, 076 458 10 66. Teufenerstr. 8, St.Gallen, info@- studio-8.ch, www.studio-8.ch Körperarbeit, Bewegung, Tanz, Improvisation. Kurse und Work-shops mit Wilma Vesseur, SubsTanz, 9043 Trogen, 071 344 91 16, www.subsTanz.ch. Embodiment –Embedment, Do. 05.04. bis Sa. 07.04.,10 –18 Uhr im Rösslisaal Trogen.Mehr Ruhe und Gelassenheit. Meditative Wege zu physischem und psychischem Wohlbefinden. Natur-heilpraxis Jacqueline Vogel, Reheto-bel, 071 877 30 90, www.der-ganze-mensch.chSundariYoga. Ein kraftvolles Yoga, das bewegt. Eine Oase der Stille, die entspannt. Ein zeitgemässer Yogi, der inspiriert. 071 440 20 02, www.sundariyoga.chWechseljahre–Wandeljahre. In Bewegung und Stille, mit Fachin-formation und Gespräch einen stim-migen Umgang mit dem Thema Wechseljahre finden und die darin liegenden Chancen erkennen. Carmen Birke, 071 277 06 55, www.leben-im-wandel.ch, jew. Di. 19:30–21:30 Uhr.

MUSIK/GESANGKlangWelt Toggenburg. Erfahrene KursleiterInnen bieten ein Programm in inspirierender Umge-bung. In eine besondere Klangwelt eintauchen, sich während mehreren Tagen dem Naturjodel, der Stim-me, dem Alphorn oder einem ande-ren Instrument intensiv widmen und die eigene Musik erleben. KlangWelt Toggenburg, 9656 Alt St. Johann, 071 998 50 00, [email protected], www.klangwelt.chNeue Klangerfahrung mit Monochorden. Klangmeditationen, Verkauf, Bau- und Spielkurse für den ungezwungenen Umgang mit Obertönen. Heinz Bürgin, Im Uttenwil, 9620 Lichtensteig, 071 988 27 63, www.pythagoras-instrumente.chStimmräume. Raum für eine spie-lerische Entfaltung des Stimmpoten-zials, für umfassenden stimmlichen Ausdruck, für Selbsterfahrung durch und mit der Stimme. Bea Mantel, Hadwigstr. 4, SG, 079 208 98 02, [email protected], www.stimm-raeume.chStimmenfeuer. Frauentempel–Naturtage–Einzelsessions, St.Gallen und Teufen AR, 078 722 78 15, [email protected], www.stim-menfeuer.ch, 02. & 16.04, 19:30–21:30 Uhr Quer- und Blockflötenunter-richt alle Stufen. musikalische Früherziehung, Klavier für Anfän-ger, Lampenfiebertraining. Anka Grigo, Schule für kreatives Lernen an Musik und Bewegung, St.Gallen, 071 222 25 47, www.anka-grigo.ch, [email protected]. Erfahrene Cellistin und Pädagogin erteilt Cellounterricht für Anfänger und Fortgeschrittene. Bettina Messer- schmidt, 071 278 50 09, [email protected]–Westafrikanische Handtrommel. Fortlaufender Gruppenunterricht, Workshops, Einzelunterricht. Markus Brechbühl, Djembeplus Musikstudio, Bahnhof

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kurse

Bruggen, St.Gallen, 071 279 22 25, 076 4242 076, www.djembeplus.chSchlagzeugunterricht im Rheintal. Trommeln mit Händen und Füssen. Enrico Lenzin, Rebstein, 077 424 87 33, [email protected]

TANz/THEATERTheatertanzschule. zeitgenös-sischer Tanz, Ballett, Jazz, Hip-Hop, Contact Jam, Flamenco, Tanzchä-ferli, Tanzbäärli, Yoga, offene Work-shops. Künstlerische Leitung: Marco Santi, Schulleiterin: Aliksey Schoe-ttle, Notkerstr 40, St.Gallen. Infor-mation im Tanzbüro, 071 242 05 25, [email protected], www.the-atersg.chChoRa–Plattform für Tanz und Bewegung. Diverse Tanztage in Sitterdorf, Tanzimprovisation, Krei-stanz, Volkstanz, meditativer Tanz, u.a. Infos: 071 422 57 09, www.chora.chTanzschule Karrer. zeitge-nössischer Kindertanz, Kinder-jazz, Rhythmik, Teeny-Dance, Jazz, Improvisation, Flamenco, Pilates Matwork. Regina M. Karrer, Schu-le 071 222 27 14, P: 071 352 50 88, [email protected], www.rhythmus-tanz.chHilal Dance. zeitgenössicher Ägyptischer Tanz. Von der Tradition zur Moderne. Tanz-zentrum, Hag-genstr. 44, St.Gallen, Yvette Blum, 0049 7531 65418, [email protected]. Ein Angebot für alle Altersstufen. Körpertraining, Bewe-gungsgestaltung, Entspannung, Gisa Frank, Aula Kantonsschule, Not-kerstr. 20, SG, 071 877 49 37, [email protected], jew. Mo. 18.-19:30 & 19:45–21.15 Uhr.Tanze was dich bewegt. Aktuelle Lebensthemen frei tanzen, keine Vorkenntnisse nötig. Erika Friedli, dipl. Tanztherapeutin, Gais, 076 376 36 77 und 071 793 33 06 ein Samstag/Monat 10–14 Uhr, Auch Ein-zeltage möglich.Tanz dich frei, Orientalischer Tanz (Bauchtanz). Improvisati-on, Freude am Ausdruck, Selbst-wahrnehmung. Nicole Lieberherr, St.Gallen und Speicher, 071 351 37 82, www.freier-tanz.chTanzimprovisation und Körperarbeit für Frauen. B. Schällibaum, 071 223 41 69, Sala, Do 20–21:30 Uhr, Fr 17:30–19 UhrTaketina–Rhythmische Körperarbeit. Urs Tobler, 071 277 37 29, Mi 18:30–21 UhrTango Argentino. Kurse für alle Niveaus. Tango Almacèn, Lager-haus 42, St.Gallen, 071 222 01 58, www.tangoalmacen.ch Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen, Workshop für Anfän-ger bis Fortgeschrittene, 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.ch. Osterkurs. Klassisches Ballet. Marianne Fuchs, 16.–20.04.Tanz, Bewegung & Ausbildung. Danielle Curtius. Laienkurse: Jazz-/Moderndance, HipHop für EW und Jugendliche, Bewegungs-training, Pilates, zumba, Moder-ner Kindertanz, Teenie Dance. Aus-bildungen: Bewegungspädagogik, Bewegungstrainer, zusatzausbildung Tanzpädagogik & Kinder-/Teenie-dance Pädagogik. Schachenstrasse 9, 9016 St.Gallen, 071 280 35 32,www.curtius-tanz.ch, [email protected]

Schule für Tanz und Perfor-mance Herisau. Weiterbildung Tanz Intensiv, www.tanzraum.ch/schuleFlamencoprojekt Schweiz Bet-tina Castano. Flamencotanz! auch Seniorinnen, fortlaufender Unter-richt. WE-Kurse und Shows, Gal-lusplatz 32, SG. Bettina Castano, 079 708 13 41, [email protected]., www.castano-flamenco.comjew. Di. 18:15–19:45 Uhr, Mittelstufe,19:45-21:15 Uhr, Fortgeschrittene, jew. Do. 19:30–20:15 Uhr, Sevillanas, 20:15–21:30 Uhr, AnfängerJazztanz. FunkyJazz. HipHop. Gymnastik. Für Kinder, Jugend-liche und Erwachsene in St.Gallen und Degersheim. Nicole Baumann, dipl. Tanz- und Gymnastikpädago-gin SBTG, St.Gallen, 071 393 22 43AFRO. Afrikanisch inspirierter Tanz. Traditionell-Modern-Pop. Wir tanzen zu versch. Rhythmen. Tanja Langenauer, Höhenweg 64, St.Gallen, 079 783 68 70, tanja. [email protected], jeden Do 18:30–20 Uhr (Mittel-Fortgeschr.) und 20–21:30 Uhr (Anfänger), Amriswil jew. Di 9–10:30 UhrContact Improvisation. Tanz mit Körperkontakt. Die Bewegung ent-steht aus dem Moment. zu zweit, alleine, zu mehreren. Mit Musik und ohne. Ort: Felsenstrasse 33, SG, Lei-tung: Katharina Schwander, Tanz-pädagogin, 079 267 56 17, 071 222 72 65, [email protected], Anfän-ger: jew. Do. 18:30–20 Uhr, Fortge-schrittene: jeden 2. Do. 20.15-22 Uhr, 05.04., 26.04 & 10.05.Körperwahrnehmung, Bewe-gung, Tanzimprovisation.Annlies Stoffel Froidevaux, Bewe-gungs- und Tanztherapeutin, St.Gallen, Auskunft und Anmel-dung: 071 340 01 12 Tanzschule: raumbewegen bewegungsraum. Kindertanz, Streetdance, zeitgenösssischer Tanz, Ballett, Gymnastik. Kerstin Frick, Merkurstr. 2, St.Gallen, 071 223 30 12, [email protected], www.raumbewegen.chTanz, Improvisation, Körper-arbeit, Bewegung. Kurse und Workshops mit Wilma Vesseur, Sub-sTanz, 9043 Trogen, 071 344 91 16, www.subsTanz.ch. Embodiment–Em-bedment, Do. 05.04. bis Sa. 07.04., täglich 10-18 Uhr im Rösslisaal TrogenZauberland im Theaterwerk. Theaterkurse für Kinder, 5-12J. Sandra Sennhauser, Teufenerstr. 73b, St.Gallen, 079 677 15 89, [email protected], jew. Mi.Theaterkurs. Für 10 bis 14-jährige im Flon St.Gallen. Lust am Impro-visieren, auf Spiel und Spass? Isabel-le Rechsteiner, 071 222 09 05, [email protected]

IG–TANz OST TRAININGWöchentliches Training für Tanz- und Bewegungsschaffen-de immer am Freitagmorgen. IG-Tanz-zentrale, St. Leonhard-str. 40, 9000 St. Gallen, Raum 420. Infos: www.igtanz-ost.ch, [email protected]

FERNOSTWen-Do. Selbstverteidigungskurse für Frauen und Mädchen. Verein Selbstverteidigung Wen-Do, Bühlbleichestr. 2, St.Gallen, 071 222 05 15, [email protected]. WE Grundkurs Frauen, Sa. 28.04 & 5.05.

Aikido Einführungskurs. www.aikido-meishin-sg.ch, Einfüh-rungskurs 18:30–19 Uhr, Fortgeschr. Mo/Mi/Fr 19:30–21 Uhr I Ging Kurs. der richtige zeit-punkt. Michael zwissler, 071 534 33 23, [email protected], www.zeitimraum.ch

MALENkleine Kunstschule. Gestaltungs-schule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia Andermatt-Fritsche, 071 278 33 80Begleitetes Malen für Kinder/Erwachsene. In Gruppen oder Einzel. Karin Wetter, 071 223 57 60Malatelier für Kinder und Erwachsene. Marlis Stahlberger, Museumstr. 41, St.Gallen. 071 245 40 30, [email protected] Malerische Mittagspause. Man-dala malen, Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, jew. 12:15–13:30 UhrWenn Farbenpinsel tanzen, erweitert sich der Horizont. Ausdrucksmalen. Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, jew. Do Abend, www.praxis-tischhauser.chKurs im Malatelier. Arbeiten mit Öl, Acryl, Spachtel. Gruppen und Einzel. Vera Savelieva, Schwertgasse 23, St.Gallen, 078 768 98 07, [email protected] für gestal-terische Berufsrichtungen. Lisa Schmid, Atelier Galerie, St.Gallen. 071 222 40 88 oder 071 223 37 01, www.atelier-lisaschmid.ch il pennello Kulturraum03.ch. Malerlebniswerkstatt für Erwachse-ne und Kinder. Individuelle Einzel-begleitung. Maya Bärlocher, Bahn-hofstr. 30, 9402 Mörschwil, 071 845 30 32, www.kulturraum03.ch, [email protected] (10.Schul- jahr) für gestalterische Berufs-richtungen/Vorkurse.Ortega Schule St.Gallen, Kesslerstr. 1, St.Gallen, 071 223 53 91, www.ortega-schule.ch, laufend Info-veranstaltungen Freies Malen. Im Atelier am Sin-genberg, Rorschacherstrasse 71A, St.Gallen, Judith Schläpfer 079 515 37 84 Begleitung künstlerischer Werkprozesse. Beratung–Kunst und Gestaltung. Teresa Peverelli, Kunstschaffende, Dozentin mit lang-jähriger Lehrerfahrung, Schule für Gestaltung St.Gallen, 079 749 11 73, [email protected]

DREIDIMENSIONALkleine Kunstschule. Gestaltungs-schule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschu-le, Lucia Andermatt-Fritsche, 077 414 10 94Atelier Keramik Plus. Atelier für Kunst-Keramik und ausdrucksorien-tiertes Gestalten mit div. Materialien. Tages und Wochenkurse, Ferienan-gebote. Margrith Gyr, Degersheim, 071 371 54 32, www.keramik-plus.chOffenes Atelier für freies Malen und Gestalten. In Kleingruppen für Jugendliche und Erwachsene. AtelierPraxis, Brigitta Bertozzi, Im Lagerhaus, Davidstr. 40, St.Gallen 077 476 49 25, www.kunstthera-piepraxis.ch

Landart und NaturKunst Kurse.Patrick Horber, Altstät-ten, 071 222 32 33, [email protected], www.streuwerk.chModellieren. Anfänger bis Fortge-schrittene. Natalia Kaya zwissler.Filzen. für Kinder und Erwachsene. Yukiko Kawahara, Atelier Oberstras-se 167, St.Gallen, 071 277 26 36

NATURWWF Naturlive Naturerleb-nisse & Kurse. Exkursionen, Feri-en- und sanfte Reiseangebote für Kinder, Familien und Erwachsene. WWF-Regiobüro AR/AI-SG-TG, Merkurstrasse 2, Postfach 2341, 9001 St.Gallen, 071 223 29 30, Kursangebote und Infos unter: www.wwfost.ch/naturlive Heilpflanzen und gesundheit-liche Selbstkompetenz. Sie erkennen und erleben Heilpflanzen, ihr Wesen und ihre Wirkung. Natur-heilpraxis Jacqueline Vogel, Reheto-bel, 071 877 30 90, www.der-ganze-mensch.chWandelzeit–Wanderzeit. Auf Wanderung in der Natur und im Raum mit Meditation, Tanz und Gespräch den Lebenswandel erfor-schen und geniessen. Carmen Bir-ke, 071 277 06 55, www.leben-im-wandel.ch

DIVERSESAtelier am Harfenberg–Der Ort fürs Wort und Werken. Das Wort–gelesen oder geschrieben wird im Atelier am Harfenberg, Har- fenbergstr. 15, St.Gallen mit Sorg-falt gepflegt. Der Austausch über Geschriebenes beflügelt zum wei-terschreiben. Kurse vermitteln das Rüstzeug dazu. Infos unter www.schreibwerk.chSchreibwerkstatt. Kurse in Klein-gruppen für Kreatives Schreiben. Literarisch, szenisch, autobiogra-phisch, Gruppenschreiben. Rosma-rie Lutz, St.Gallen, 078 774 08 97, www.schreibwerkstatt.chPaTre. Väter in Trennung/ Scheidung. 1x monatlich Austausch. Info: 079 277 00 71 oder www.forummann.ch/patre.htmlSystemisches Aufstellen. Ber-nadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, www.praxis-tischhauser.ch, 28.04., ganzer Tag.Biosynthese. Die Biosynthese ist eine somatische und tiefenpsycho-logisch fundierte Therapie. Kur-se können als Berufsausbildung oder Selbsterfahrung besucht werden.Anmeldung & Infos 071 790 02 20, www.psychotherapie-ausbildung.ch, Heiden, 22.06.-24.06.Legen und Lesen der Zigeuner-karten. Für Anfänger und Fortge-schrittene. Maria Fischer, 079 543 79 67, www.zigeunerkarten-maria.ch

DACHATELIERVerein Dachatelier. Teufenerstr. 75, St.Gallen, 071 223 50 66, Detailliertes Kursprogramm unter: www. dachatelier.ch

GBS ST.GALLENGewerbliches Berufs- und Weiter- bildungszentrum, Demutstrasse 115, St.Gallen, 071 226 58 00, [email protected] für Gestaltung. Kurse und LehrgängeDigitale Medien. Zwei- & Dreidimensionales

Gestalten. Grundlagen der Gestaltung, Drucken, SchweissenVisuelle Kommunikation, Typografie, Bildende Kunst.Baukaderschule. Kurse und Lehrgänge Allgemeine Weiterbildung. Kurse und Lehrgänge, BMS- Vorbereitungskurse

75SAITEN 04.12

lokale

LokaleAlbani. Steinberggasse 16, 8400 Winterthur, 052 212 69 96, www.albani.chAlte Fabrik. Klaus Gebert Strasse 5, 8640 Rapperswil, 055 210 51 54, www.alte-fabrik.chAltes Hallenbad. Reichenfeld-gasse 10, 6800 Feldkirch, +43 6763 348 576, www.feldkirch.atAlte Kaserne. Technikumstr. 8, 8400 Winterthur, 052 267 57 75, www.altekaserne.chAltes Kino Mels. Sarganserstr. 66, 8887 Mels, 081 723 73 30, www.alteskino.chAssel-Keller. Hauptstr. 53, 9105 Schönengrund, 078 885 59 46, www.assel.chBar Breite. Breite, 9450 Altstätten, 071 755 05 15Bodman-Literaturhaus. Am Dorfplatz 1, 8274 Gottlieben, 071 669 28 47, www.bodmanhaus.chBuchhandlung Comedia. Katharinengasse 20, 9004 St.Gallen, 071 245 80 08, www.comedia-sg.chBühne am Gleis. Kultur-Werk-statt. Churfistenstr. 5, 9500 Wil, 071 912 22 66, www.buehne-am-gleis.chBühni Wyfelde. c/o Theaterhaus Thurgau, Bahnhofplatz, 8570 Wein-felden, 071 622 20 40, www.buehni-wyfelde.chCabi. Antirassismus Treff. Linse-bühlstr. 47, 9000 St.Gallen, 071 222 03 56, [email protected], www.cabi-sg.chCasa Latinoamericana. Eisengasse 5, 9000 St.Gallen, [email protected] Frauenfeld. Bahnhofplatz,8500 Frauenfeld, 052 721 40 41, www.casino-frauenfeld.chCasino Herisau. Poststr. 9, 9100 HerisauCasinotheater. Stadthausstr. 119, 8400 Winterthur, 052 260 58 58, www.casinotheater.chChällertheater im Baronen-haus. Marktgasse 70, 9500 Wil, 071 911 51 68Cinevox Theater. Poststr., Neuhausen am Rheinfall, [email protected], www.artco.chChössi-Theater. Bahnhalle, 9620 Lichtensteig, 071 988 13 17, VVK: 071 988 57 57, www.choessi.chClub Chez Fuchs. Reichenaustr. 212, 78467 Konstanz, +49 7531 697 05 12, www.chez-fuchs.deConrad Sohm. Boden 16, 6850 Dornbirn, +43 5572 33 606, www.adl.atCuphub Design Kultur Bar. Schäfligasse 4, 9320 Arbon, 071 440 38 93, www.cuphub.chDiogenes Theater. Kugelgasse 3, 9450 Altstätten, 071 755 49 47, VVK: 071 755 19 65, www.diogenes-theater.chEisenwerk. Industriestr. 23, 8500 Frauenfeld, 052 728 89 82, VVK: 052 721 99 26, www.eisenwerk.chErica der Club. Grenzstr. 15, 9430 St.Margrethen SG, 071 744 15 55, www.erica.chFassBühne. Webergasse 13, 8200 Schaffhausen, 052 620 05 86, VVK: 052 620 05 86, www.schauwerk.chFestspiel- und Kongresshaus. Platz der Wiener Symphoniker 1, 6900 Bregenz, +43 5574 41 33 51, www.festspielhausbregenz.at

Figurentheater. Lämmlis- brunnenstr. 34, 9004 St.Gallen, 071 223 12 47, VVK: 071 222 60 60, www.Figurentheater-sg.chGare de Lion. Silostrasse. 10, 9500 Wil, 071 910 05 77, www.garedelion.chGasthaus Rössli/Kultur in Mogelsberg. Dorfstr. 16, 9122 Mogelsberg, 071 374 15 11, www.roessli-mogelsberg.ch, www.kultur-mogelsberg.chGaswerk. Untere Schöntalstr. 19, 8401 Winterthur, 052 203 34 34, www.gaswerk.chGenossenschaft Hotel Linde. Poststrasse 11, 9410 Heiden, 071 891 14 14, www.lindeheiden.comGrabenhalle. Unterer Graben 17, 9000 St.Gallen, 071 222 82 11, www.grabenhalle.chHotel Hof Weissbad. Parkstr., 9057 Weissbad, 071 798 80 80, www.hofweissbad.chil pennello Ateliergalerie Mörschwil, 071 845 30 32, www.kulturraum03.chJazzclub GGartenstr. 13, 9000 St.Gallen 071 222 13 30, www.jazzclub-st-gallen.ch Jazzclub Rorschach. Churerstr. 28, 9400 Rorschach, 071 858 39 96, www.jazzclub-rorschach.chJazzhuus (Jazzclub). Rheinstr. 21, 6890 Lustenau, www.jazzclub.atJugendbeiz Talhof. Torstr. 14, 9000 St.Gallen, 071 224 58 95, www.talhof.chJugendkulturraum flon. Lager-haus, Davidstr. 42, 9001 St.Gallen, 071 224 55 05, www.flon-sg.chK9 Kulturzentrum. Hieronymus-gasse 3, Konstanz, +43 7531 16 713, www.k9-kulturzentrum.deKAFF. Zürcherstr. 185, 8500 Frauenfeld, 052 720 36 34, www.kaff.chKammgarn. Baumgartenstr. 19, 8200 Schaffhausen, 052 624 01 40, www.kammgarn.chKantonsbibliothek Vadiana. Notkerstr. 22, 9000 St.Gallen, 071 229 23 21, www.kb.sg.chKatharinensaal. Katharinen-gasse 11, 9000 St.GallenKeller der Rose. Klosterplatz, 9000 St.Gallen, 071 222 90 20Kellerbühne. St.Georgen-Str. 3, 9000 St.Gallen, 071 223 39 59, VVK: 071 228 16 66, www.kellerbuehne.chKellerbühne Grünfels. Molkereistr. 12, 8645 Jona, 055 212 28 09, VVK: 055 212 28 09, www.gruenfels.chKino Loge. Oberer Graben 6, 8400 Winterthur, 052 208 12 41, www.hotelloge.chKino Namenlos. Mühletorplatz, 6800 Feldkirch, +43 55 2272 895, www.taskino.atKino Rosental. Schulhausstr. 9, 9410 Heiden, 071 891 36 36, www.kino-heiden.chKinok. Cinema in der Lokremise, Grünbergstr. 7, 9000 St.Gallen, 071 245 80 68, VVK: 071 245 80 72, www. Kinok.chKinotheater Madlen. Auerstr. 18, 9435 Heerbrugg, 071 722 25 32, [email protected], www.kinomadlen.chKraftfeld. Lagerplatz 18, 8400 Winterthur, 052 202 02 04, www.kraftfeld.chKraftwerk. 9643 Krummenau, 071 993 36 32,

www.kraftwerk-club.chKrempel (Zentrum Neuhof). Wiedenstr. 48, 9470 Buchs, 081 756 50 10, fwww.krempel.chkubus. Mooswiesstr. 30, 9200 Gossau, www.myspace.com/imkubusKugl – Kultur am Gleis. Güterbahnhofstr. 4, 9000 St.Gallen, 076 420 38 45, www.kugl.chKult Bau. Konkordiastr. 27, St.Gallen, 071 244 57 84, www.kultbau.orgKul-tour. auf Vögelinsegg, Hohrüti 1, 9042 Speicher, 071 340 09 01, [email protected], www.kul-tour.chKultur i de Aula. Schülerweg 2, Goldach, 071 841 49 91, www.kulturideaula.chKultur im Bären. Unterdorf 5, 9312 Häggenschwil, 071 243 20 83, www.kultur-im-baeren.chKultur im Bahnhof. Klubschu-le Migros St.Gallen, Bahnhofplatz 2, 9000 St.Gallen, 071 228 16 00, www.klubschule.chKulturcinema. Farbgasse, 9320 Arbon, 071 440 07 64, www.kulturcinema.chKulturforum. Bahnhofstr. 22, 8580 Amriswil, 071 410 10 93, www.kulturforum-amriswil.chKulturladen. Joseph-Belli-Weg 5, 78467 Konstanz, +49 7531 529 54, www.kulturladen.deKulturlokal Mariaberg. Hauptstrasse 45, 9400 Rorschach www.maberg.chKultur Psychiatrie Münsterlin-gen. 8596 Münsterlingen, 071 686 41 41, www.stgag.chKulturzentrum Gaswerk. Untere Schöntalstr. 19, 8401 Winterthur, 052 203 34 34, www.gaswerk.chKunst- und Kulturzentrum K9. Obere Laube 71, 78462 Konstanz, +49 7531 167 13, www.k9-kulturzentrum.deLa Buena Onda. Lämmlisbrun-nenstr. 51, 9000 St.Gallen, [email protected] Löwenarena. Hauptstrasse 23, 8580 Sommeri, 071 411 30 40, www.loewenarena.chLokremise. Grünbergstr. 7, 9000 St.Gallen, 076 325 82 51, [email protected], www.lokre-mise.chLyceumclub. Rorschacherstr. 25, 9000 St.GallenMarionettenoper. Fischergasse 37, 88131 Lindau, +49 8382 94 46 50, www.lindauer-mt.deMetrokino. Rheinstrasse 25, 6900 Bregenz, +43 5574 71 843, www.filmforum.atMontforthaus. Leonhardsplatz 8, 6800 Feldkirch, +43 5522 760 01 31 10NextEx. Schmiedgasse 15, 9000 St.Gallen, 071 220 83 50, [email protected] Kirche. Böcklinstr. 2, 9000 St.Gallen, 071 278 49 69, www.okl.chPalace. Rosenbergstr. 2, 9000 St.Gallen, 071 222 06 96, www.palace.sgParfin de siècle. Mühlensteg 3, 9000 St.Gallen, 071 245 21 10, [email protected], www.parfindesiecle.chPhönix Theater 81. 8266 Steck-born, www.phoenix-theater.chPoint Jaune. Museum, Linsebühl-str. 77, 9000 St.GallenProjektraum Nextex. Blumen-bergplatz 3, 9000 St.Gallen,

071 220 83 50, www.visarteost.chPrintlounge. Schwertgasse 22, 9000 St.Gallen, 071 222 07 52, www.printlounge.chPropstei. 6722 St.Gerold, +43 55 50 21 21, www.propstei-stgerold.atPuppentheater Marottino.Metz-gergasse 7, 9320 Arbon, www.puppentheater-marottino.ch, 071 446 22 78 Raum für innere Kultur. Frongartenstr. 8, 9000 St.Gallen, 071 340 03 25, www.cre-do.infoRemise. Am Raiffeisenplatz 1, 6700 Bludenz, +43 5552 334 07, www.remise-bludenz.atRestaurant Eintracht. Neu- dorfstrasse 5, 9533 Kirchberg, 071 931 10 92, www.eintracht- kirchberg.chRestaurant Freihof. Ror- schacherstr. 2, 9450 Altstätten, 071 755 86 20, www.freihof- altstaetten.chRestaurant Kastanienhof. Militärstr. 9, 9000 St.Gallen, 071 278 41 42, www.kastanienhof.chRestaurant Rössli. Dorf 42, 9103 Schwellbrunn, 071 352 21 22Restaurant Splügeneck. St.Georgenstr. 4, 9000 St.Gallen, 071 222 16 29Rosenegg. Bärenstrasse 6, 8280 Kreuzlingen, www.museumrosenegg.chRudolf-Steiner-Schule. Rorschacherstr. 312, 9016 St.Gallen, 071 282 30 10, www.steinerschule.chSalzhaus. Untere Vogelsangstr. 6, 8400 Winterthur, 052 204 05 54, VVK: 052 204 05 54, www.salzhaus.chSchlachthaus Kulturcafé. Dornbirn, +43 5572 36 508, www.café-schlachthaus.atSchloss Dottenwil. Postfach 1094, 9301 Wittenbach, 071 298 26 62, www.dottenwil.chSchloss Hagenwil. Hagenwil, 8580 Amriswil, 071 411 19 13, VVK: 071 411 41 98, www.schloss-hagenwil.chSchloss Wartegg. von Blarer- Weg 1, 9404 Rorschacherberg, 071 858 62 62, www.wartegg.chSchloss Wolfsberg. Wolfsbergstr. 19, 8272 Ermatingen, 071 663 51 51, VVK: 071 663 51 51, www.wolfsberg.comSchlösslekeller. Fürst-Franz- Josef-Str. 68, 9490 Vaduz, +41 423 230 10 40, www.schloesslekeller.liSonderbar/Rauch. Marktgasse 12-14, 6800 Feldkirch, +43 5522 76 355, www.sonderbar.chSpielboden. Färbergasse 15, 6850 Dornbirn, +43 5572 219 33 11, www.spielboden.atStadtsaal. Bahnhofplatz 6, 9500 Wil, 071 913 52 00, www.stadtsaal-wil.chStadttheater Konstanz. Konzilstr. 11, 78462 Konstanz, +49 7531 90 01 08, VVK: +49 7531 90 01 50, www.stadt.konstanz.deStadttheater Schaffhausen. Herrenacker 23, 8200 Schaffhausen, VVK: 052 625 05 55, www.stadttheater-sh.chTapTab Musikclub. Baumgarten-strasse, 8200 Schaffhausen, [email protected] Almacén. Lagerhaus, Davidstr. 42, 9000 St.Gallen, 071 222 01 58,

www.tangoalmacen.chTanzRaum Herisau. Mühle- bühl 16a, 9100 Herisau, 071 352 56 77, www.tanzraum.chTheagovia Theater. c/o Theater-haus Thurgau, Bahnhofplatz, 8570 Weinfelden, 071 622 20 40, www.theagovia.chTheater Bilitz. c/o Theaterhaus Thurgau, Bahnhofplatz, 8570 Wein-felden, 071 622 88 80, www.bilitz.chTheater Kosmos. Mariahilf- str. 29, 6900 Bregenz, +43 5574 440 34, www.theaterkosmos.atTheater St.Gallen. Museum-str. 24, 9000 St.Gallen, 071 242 05 05,VVK: 071 242 06 06, www.theatersg.chTheater am Kirchplatz. Rebera-strasse 10, 9494 Schaan, +41 0423 237 59 60, VVK: +41 0423 237 59 69, www.tak.liTheaterhaus Thurgau. Bahn- hofplatz, 8570 Weinfelden, 071 622 20 40, www.theater-hausthurgau.chTheater am Kornmarkt. Seestrasse 2, 6900 Bregenz, +43 5574 428 70, VVK: +43 5574 420 18, www.theater-bregenz.atTheater am Saumarkt. Mühletorplatz 1, 6800 Feldkirch, +43 5522 728 95, www.saumarkt.atTheater an der Grenze. Hauptstr. 55a, 8280 Kreuzlingen, 071 671 26 42, www.kreuzlingen.chTheaterwerk. Teufenerstr. 73a, 9000 St.Gallen, 079 677 15 89Tonhalle. Museumstr. 25, 9000 St.Gallen, 071 242 06 32, VVK: 071 242 06 06, www.sinfonieorchestersg.chTrottentheater. Rheinstrasse, Neuhausen am Rheinfall, 052 672 68 62USL-Ruum. Schrofenstr. 12, 8580 Amriswil, www.uslruum.chVaduzer-Saal. Dr. Grass-Str. 3, 9490 Vaduz, +41 0423 235 40 60, VVK: +41 0423 237 59 69, www.vaduz.liVarieté Tivoli. Tivoliweg 5, 9000 St.GallenVollmondbar. Stadtgärtnerei, Glashaus beim Sallmanschen Haus, 8280 Kreuzlingen, 071 672 69 25Werdenberger Kleintheater fabriggli. Schulhausstr. 12, 9470 Buchs, 081 756 66 04, www.fabriggli.chWyborada. Frauenbibliothek und Fonothek, Davidstr. 42, 9001 St.Gallen, 071 222 65 15, www.wyborada.ch ZAK. Werkstr. 9, 8645 Jona, 055 214 41 00, www:zak-jona.chZiK – Zentrum für integrierte Kreativität. Weitegasse 6, 9320 Arbon, 071 714 402 792, www.zik-arbon.ch

Änderungen und Ergänzungen bitte an: [email protected] Adressen der Museen und Gale-rien sind unter «Ausstellungen» auf-geführt.

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Nachrichten aus dem Sumpf Pfahlbauer

Ein schwieriger März wars, ich war bei Gott nicht in Höchstform und selten ein pflegeleich-ter Zeitgenosse. Mit meiner Bronchialinfek tion ging es wie mit dem Frühling, der kam und wieder ging und halb wieder kam; dass ich ihr angedroht hatte, Paulie Walnuts Gualtieri vor-beizuschicken, liess sie unbekümmert. Und wenn ich mit Braunauge mit der Blechkiste mal aufs Land fuhr, die Scheiben runter und «David Hockney’s Diaries» von den Televisi-on Personalities aufgedreht, stiessen wir noch in jedem Dorf auf furchterregende Installatio-nen mit aufgepfählten Köpfen; meistens Män-ner, viele mit Schnäuzen und mehr oder weni-ger modischen Brillen, und ganz offensichtlich waren die Plätze nicht gerecht verteilt worden, einige wenige waren viel häufiger anzutreffen auf den Wiesen und Vorgärten und sonstigen Strassenrandplätzen und hatten überall die Nase vorn. Wir entschieden uns, die Vordrängler zu ignorieren und uns auf die Hintenansteher zu konzentrieren, eher namenlose Namen wie Claire Grube, Axel Schweiss oder Kai Stutz, Sie wissen schon.

Was wollten uns die aufgepfählten Plakatköpfe sagen? Wir hatten, in aller Vorfrühlingsmüdig-keit, einen Verdacht: Sie sollten uns einbläuen, dass wir Teil eines grossen Ganzen seien. Und sie hatten mit den beiden Aufrufen zu tun, die uns seit Wochen Tritt auf Schritt verfolgten; und mit jedem Tag penetranter. Der eine hiess: «Wir sind Gallus.» Und der andere: «Wir müssen sparen.»

Können Sie sich erinnern, fast zehn Jahre ist es her, als hier draussen im gallenkantonalen Teil der Ostrandzone jeder Bürger jederzeit damit rechnen musste, auf seinen Bratwurstgehalt im Blut getestet zu werden? Richtig, es war null-drei, das grosse Gallenkantonsjubiläum, es war für Abermillionen Stutz üppig angerichtet, aber niemand wollte so richtig ans Buffet. Und jetzt geht es wieder los mit der allumfassenden identi-tätsstiftenden Rückversicherung, diesmal auf die Gallustour, herzige Iren aus ähnlich verarmten Randregionen inklusive.

Natürlich, Sie haben es von mir und mei-nen Pfahlgenossen nicht anders erwartet, geht es mir wieder gleich: Ich will lieber nicht. Nicht, dass ich grundsätzlich etwas gegen den Stolper-

mönch und seinen ollen Bären hätte – aber auch nichts für ihn. Und je mehr, dass sie sich or-dentlich bemühen, die werbenden Mannen und Frauen von einer «Arge Gallusjubiläum», ange-führt vom nettkecken Promotor, der im Herbst den Ersatzhüppi von null in den Ständerat hie-ven wollte, also je mehr sie sich bemühen, desto weniger will ich damit zu tun haben. Charlie, sagen sie, wir hätten diese Identity-Box, Contai-ner für spassige Ich-in-Gallusland-Videointer-views, das wär doch was für dich? Und ich sage: nein, danke, lasst gut sein, lieber nicht. Oder sie kommen mir mit Kunst und gar Musik, mit Gitarrenschrummlern direkt aus der Fussgänger-zone Dublins oder mit berühmten Flötisten wie einem Gallweg oder wie der heisst. Aber wir müssen doch sparen!, rufe ich dann ungläubig. Und sie haben auch da eine schlaue Antwort: Ach Charlie, hier gehts doch um unsere Brü-cken in die Geschichte und um ein Fest für alle; auch für solche wie dich, wir haben doch extra auch schon etwas für die notorischen Kritiker eingebaut, du bist genau gemacht für «Gallus – so what» in der Kellerbühne! Auch da muss ich passen, sorry, ist ein Montag, geh ich Fussball spielen, vermutlich Aussensaisoneröffnung, nichts für Stolpermönche, haha.

Nun, ich will ja gar niemandem dieses gros-se Gegalle vergällen, schon gar nicht den Slam-Poeten, die klammheimlich den Urgaller gewiss schon in einer Gallertmasse gallern lassen. Ein-fach ohne mich. Bitte. Ach, grad ist mir noch ein Gedicht ins Haus geflattert, mit tröstlichen Grüssen eines deutschen Textkünstlers namens Léonce W. Lupette. Es geht so, und die Klam-mern sind wohloderübel Teil davon: ((Gallusbla-se aus Bildschrot) (((ent)schält)sich) (Verkarsten schabt sich dem Blasengang ein: Aufwüsten. – Ähm. Ja. Trifft die Sache doch recht gut. Und tatsächlich ist uns das Wort Gallusblase auch schon paarmal in den Sinn gekommen. Aber noch nicht: aufwüsten. Was für ein wunderbares Wort. Aufwüsten. Statt absparen?

Also ich halte mich daran: Wir müssen spa-ren. Ich werde brav zuhause bleiben und Rap-pen spalten. Und vielleicht dann und wann gähnend ein bisschen Gallus.TV schauen. Wenn diese sichere Schlafpille nichts nützt, überrede ich Braunauge für ein privates Bunga-Bingo-Bangor, know what a mean, notch-notch. Und sonst schreibe ich dann weiter an meinem Dreh-buch, das sie partout nicht fürs Gallusjubiläum wollten: Arbeitstitel «Gall Land» oder «Arena Zone», eine kleine Zombiegeschichte um den untoten Superhelden Gallkopf und seinen mu-tierten Grizzly, die in einem Einkaufszentrum im Westen der Gallenstadt um die Wette eifern, wer mehr sogenannte Shoppinger zerfetzen kann; der Showdown könnte in der putzfrischen Villa Wahnsinn für Thurgauer spielen, aber da müssen wir noch recherchieren. Sorry, wie Sie merken, ist diese Bronchialinfektion noch im-mer nicht vorbei; vermutlich notorisch. Sojetz-aber, Schluss hier. Lasst es Galle regnen! Charles Pfahlbauer jr.

Wir sind Gallus. Wir müssen sparen.

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Jetzt gehts dann wieder los mit dem April-April-Hihi. Dabei müsste gar nicht viel erfunden werden, Un-glaubliches passiert am Laufmeter. Oliver Kühn und Milo Rau sind ganz schön überrascht von ihren Theatererfolgen. Kühn und sein «Theater Jetzt» lassen Ittingen bren-nen und brennen und brennen. Fast wöchentlich wurde im März gemel-det, dass die Aufführungen ausver-kauft seien und es Zusatzvorstellun-gen gäbe. Und wenn Kühn sich im Paradies fühlt, dann ist Rau wohl im Olymp. «Hate Radio» wurde von einer siebenköpfigen Jury als eine der zehn besten Theaterinszenierun-gen der Saison ans «Berliner Thea-tertreffen» eingeladen. Wir gratulie-ren Milo und seinem mörderischen Institut! Bekanntlich wurde ein an-derer Ostschweizer vom Olymp heruntergeholt, aber auf die Kanzel reichts alleweil. Konrad Hummler sprach in der katholischen Kirche

Teufen auf Einladung des dortigen Pfarrers. Woraufhin von der «Tüüf-ner Poscht» bis zur «NZZ» derselbe Text gereicht wurde: Margrith Widmers Artikel, der mit Bach be-ginnt und mit viel Applaus endet. Gesichtet wurden in der Kirche aber auch ein Tagi- Magi-Journi und Andreas Fagetti von der «Woz». Sein Fazit: «Es ist langweilig. Es ist Gottesdienst. Den Kirchenbesu-chern gefällts.» Mit einem anderen Prediger hatte er es kürzlich zu tun. Im Saxerriet besuchte er den stadt-bekannten Rolf Baur (immer mit Trenchcoat und Bart, oft mit Rabe, meistens auf dem Marktplatz). Fa-getti tat dies im Auftrag für das neuste Typotron-Heft, wo es um, wen wunderts, Gallus geht. Auch Monika Slamanig und Harry Rosenbaum sind darin zu lesen. Warum? Könnte damit zusammen-hängen, dass Rolf Stehle das dies-jährige Typotron-Heft bei Peter

Müller scheints mit der Bemerkung in Auftrag gegeben hat, es solle so «frisch und originell» sein wie «Sai-ten». Obs auch so rausgekommen ist, müssen natürlich unsere Leserin-nen und Leser bewerten; Vernissage wird am 19. April in der Laurenzen-kirche gefeiert. Ein anderer Knäuel fand sich kürzlich im Süden des Kantons zusammen. Das Amt für Kultur hat im März vornehmlich Historikerinnen und Historiker zu einem Museums-Workshop ins Werdenberg eingeladen. Trotz den vielen leitenden Positionen gings konfliktfrei durch den Brainstor-mingmorgen: Kurt Scheidegger, Geschäftsleitung Schloss, This Isler, Leiter Museum, Florian Eicher, Projektleiter, Cornel Dora, Work-shop-Leiter. Als fachlicher Berater ist übrigens Stefan Aschwanden angestellt worden. Just der Luzerner, der im Januar-«Saiten» über die Kulturpolitik sprach. Und wenn wir

schon bei Luzern sind – dort wurde für den «041»-Redaktor Jonas Wydler eine Nachfolge ge-funden: Martina Kammermann. Wir wünschen ihr einen guten Start und Jonas die besten Erlebnisse vor seine weltwandernden Füsse. Zum Schluss aber nochmals von der wei-ten Welt zurück in die kleine Schweiz und zu ihren Wahlen. Noch sind nicht alle Sitze besetzt. Auch nicht im Thurgau. Dort macht der Kantonsratkandiat Fran-ziskus Gruber zurzeit entweder mit einer Schweizer-Schaufel in der Hand oder singend auf sich auf-merksam. Er baritoniert über den Widerstand gegen Coole, den Müll und subventionierte Dichter. Dann entdeckt auch er seine Predigerqua-litäten und lässt die freien Schweizer beten, wenn der Firn sich rötet: «Heimatland, Widerstand! Sonst gehst du vor die Hunde.» April- April-Haha? Leider nein.

Saitenlinie

nr. 004 von THeres senn