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Publikationsorgan
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Wachstum braucht Innovation, Management und Kapital
Was treibt die Wirtschaft an? Eine vorausschauende und damit erfolgreiche Wirtschaftspolitik basiert auf den richtigen Rahmenbedingungen. Wachstum ist nur möglich, wenn Innovationen, Management und Kapital zusammenfinden. Innovationen brauchen Raum. Management muss durch Mut geprägt sein. Und Kapital muss fließen.
Raum für Innovationen entsteht nur dort, wo Aufgeschlossenheit und ein gutes Gründungsklima herrschen. Aber auch das Zusammenspiel zwischen Wissenschaft und Wirtschaft muss stimmen. NRW bietet hierfür gute Rahmenbedingungen: Im Herzen Europas verfügen wir wie kaum eine andere Region über eine vielfältige Forschungs, Innovations und Gründungslandschaft. Eine unserer vielen Stärken sind die regionalen Netzwerke aus Hochschulen, Forschungsinstituten, Unternehmen und Wirtschaftseinrichtungen. Die Innovationen sind zugleich Wachstumstreiber und Zukunftsmotor. Sie schaffen Wohlstand und Arbeitsplätze. Den Gründern und den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) wollen wir deshalb in allen Unternehmensphasen optimale Bedingungen bieten.
Mutig muss das Management sein – denn Gründen ist eine Investitionsentscheidung unter Ungewissheit. Wir brauchen Gründerpersönlichkeiten, starke Managementteams und kreative Ideen. Denn Gründer sind wie ein Lebenselixier für unsere Wirtschaft. Kreative Ideen und innovative Geschäftsmodelle sorgen für neue Impulse. Sie verbessern die Wettbewerbsfähigkeit und bringen Vielfalt in Wirtschaft und Gesellschaft. Wirtschaftlicher Erfolg hängt auf Dauer davon ab, wie dynamisch wir in neues Wissen investieren und wie schnell wir dieses anwenden.
Die KMU sind Experten hierfür. Sie sind das Rückgrat unserer Wirtschaft in NRW, unter ihnen viele „Hidden Champions“, oft im Verborgenen arbeitende Teams mit internationalem Erfolg. Sie zeichnen sich durch hohe Innovationskraft aus. Wir wollen diesen KMU die Bahn ebnen für die Entwicklung ihrer Ideen und Umsetzung ihres Knowhows in marktfähige Produkte und Abläufe. Auch deshalb setzt NRW neue Standards für Industrie 4.0. Die digitale Transformation von Wirtschaft, Produktion und Dienstleistungen ist die zentrale Aufgabe gerade für unser Industrieland, und es gilt, sie als Investitions und Innovationsprogramm zu nutzen. Wir wollen NRW in Deutschland als Nummer eins der digitalen Wirtschaft positionieren.
Schließlich muss Kapital fließen. Um Wachstumschancen nutzen zu können, müssen Gründer und KMU häufig ihr Eigenkapital mithilfe von Kapitalgebern stärken. Wachstum darf nicht an fehlendem Kapital scheitern. Gerade für Gründer geht es
Garrelt Duin Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen
dabei nicht nur um Kapital, sondern ebenso um Netzwerke, professionelle Begleitung und Beratung. Zentraler Angelpunkt in diesen Netzen ist die NRW.Bank mit ihrem Angebot. Sie hilft als Kapitalgeber und hilft auch, die richtigen Partner unter den Kapitalgebern zu finden. So hat die Landesregierung mit der NRW.Bank Angebote an Private Equity und Venture Capital entwickelt. Dieses Angebot haben wir in den letzten Jahren stark ausgebaut. Wir arbeiten gemeinsam mit unserer Förderbank daran, die Maschen der Angebote noch enger zu knüpfen und Brücken zwischen kapitalsuchenden KMU und Investoren zu bauen.
Alle drei Voraussetzungen für eine gesunde und starke Wirtschaft sind auf dieser Konferenz zu finden: Innovative Unternehmen, mutige Manager und Partner unter den Kapitalgebern. Ich freue mich daher, erneut Schirmherr der Private Equity Konferenz NRW zu sein. Begegnen Sie neuen Ideen mit Offenheit und sehen Sie über den Tellerrand. Schauen Sie, wer als Kapitalgeber und welche Kooperation zu Ihnen passt, und nutzen Sie die Netzwerke der inzwischen schon elften Konferenz.
Garrelt Duin
Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“ 3
Grußwort
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3 GrußwortWachstum braucht Innovation, Management und KapitalGarrelt Duin, Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen
Zur Konferenz
6 Wachstum managen und finanzieren – Vom Start-up zum Global PlayerProgramm zur 11. Private Equity-Konferenz NRW
8 Ein Rückblick in Bildern10. Private Equity-Konferenz NRW
19 Gut vorbereitet zur 11. Private Equity-Konferenz NRW 2017Die neue Event-App der NRW.Bank
Inhalt
Private Equity in NRW
10 Wirtschaftsstandort NRWStarkes Ökosystem für Gründer, Unternehmen und Investoren an Rhein und Ruhr
14 Vom Start-up zum Global PlayerBeteiligungskapital ist WachstumsmotorMichael Stölting, NRW.Bank
16 Interview mit Prof. Dr. Marcel Fratzscher, DIW Berlin„Eigenkapital muss im Vergleich zu Fremdkapital attraktiver werden“
18 Neue Wege für Unternehmen in der WachstumsphaseStart-ups als WachstumsfinanziererKatja Dofel, n-tv
20 Interview mit Dr. Peter Güllmann, NRW.Bank„Wagniskapitalfinanzierung ist eine Daueraufgabe, die Nachhaltigkeit und Langfristigkeit erfordert“
Wachstumsfinanzierung
22 Einfallstore für Start-ups öffnenWie Großunternehmen und Start-ups wirklich voneinander profitieren könnenJörg Binnenbrücker, Capnamic Ventures
24 Interview mit Frank Thelen, Frank Thelen Capital„Ich habe mich irgendwann mit dem Gründervirus infiziert“
26 Cyber-SecurityIT-Sicherheit – Ein Flickenteppich der GesetzeChristian Kuß, Luther Rechtsanwaltsgesellschaft
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Co.
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4 Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“
Aus der Praxis
28 Industrie 4.0Herausforderungen auf dem Weg vom Start-up zum Global PlayerNatascha Grosser, SKW Schwarz
30 Grants4Apps Accelerator der Bayer Group„Wir machen was mit Start-ups“Dr. Zsuzsanna Varga, Bayer
32 Fashionette – Vom Start-up zum international agierenden E-Commerce-HändlerHerausforderung UnternehmensfinanzierungDr. Fabio Labriola, Fashionette
33 Case Study | Helpling GmbH: Online-Vermittlungsplattform für professionelle ReinigungskräfteEuropas größter Marktplatz für haushaltsnahe Dienstleistungen
34 Case Study | trackle GmbH: Mit Temperatursensor zum WunschbabyHormonfreies Wearable findet fruchtbare Tage im Schlaf
Service
35 Aussteller auf der 11. Private Equity-Konferenz NRW
18. Jg. 2017
„Vom Start-up zum Global Player
11. Private Equity-Konferenz NRW“
ein Special des VentureCapital Magazins
Verlag: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, E-Mail: [email protected], Internet: www.vc-magazin.de, www.goingpublic.de
Redaktion: Mathias Renz (Verlags lei tung), Benjamin Heimlich (Redaktionsleitung), Elke Hartmann
Mitarbeit an dieser Ausgabe: Jörg Binnenbrücker, Katja Dofel, Garrelt Duin, Natascha Grosser, Lukas Henseleit, Christian Kuß, Dr. Fabio Labriola, Michael Stölting, Dr. Zsuzsanna Varga
Lektorat: Sabine Klug, Magdalena Lammel
Gestaltung: Holger Aderhold
Titelbild: © NRW.Bank
Druck: Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg
Impressum VentureCapitalMagazin
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SKW SchwarzRechtsanwälte
Rechtliche Beratung von Private Equity-und Venture Capital-Investments von der Idee bis zum Exit
SKW Schwarz begleitet Private Equity- und
Venture Capital-Investments von der Vorbereitung und
Strukturierung der Transaktion, der Due Diligence und der
Ausarbeitung und Verhandlung der Vertragsdokumente
(einschließlich Gesellschaftervereinbarungen, Manage-
ment-/ Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen und
Finanzierung) bis zum Closing und späteren Exit. Zusätz-
lich übernehmen wir auch die steuerrechtliche Konzepti-
onierung und Projektleitung von Investments und beraten
umfassend in allen angrenzenden Rechtsgebieten, wie
z.B. Arbeitsrecht, IT/Digital Business und Regulierung. Die
rechtliche und steuerliche Fonds-Strukturierung rundet
unser Beratungsspektrum ab.
Ihre Ansprechpartner
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Programm zur 11. Private Equity-Konferenz NRWWachstum managen und finanzieren – Vom Start-up zum Global Player
Moderation: Katja Dofel, n-tv Börsenkorrespondentin
14.00 – 14.05 Uhr BegrüßungMichael Stölting, Mitglied des Vorstands der NRW.Bank
14.05 – 14.35 Uhr Keynote: Wie wir aus Europa internationale Champions aufbauenFrank Thelen, Geschäftsführer Frank Thelen Capital GmbH
14.35 – 14.50 Uhr Aufbau eines internationalen Category Leaders in einem wettbewerbsstarken Marktumfeld Philip Huffmann, Geschäftsführer Helpling GmbH
14.50 – 15.35 Uhr Podiumsdiskussion: Herausforderungen im Wachstum I – Cyber Security, Patentrechte und Co. – Wie können sich Unternehmen im Zeitalter der Digitalisierung schützen?Dr. Martin Hölz, Leitung Group Processes & Information Technology, thyssenkrupp AGPhilip Huffmann, Geschäftsführer Helpling GmbHChristian Kuss, Rechtsanwalt, Senior Associate IP/IT, Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbHHarald Nikutta, Senior Partner, Geschäftsführer Control RisksFrank Thelen, Geschäftsführer Frank Thelen Capital GmbH
15.35 –15.45 Uhr Wachstum braucht Innovation und KapitalGarrelt Duin, Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes NRW
15.45 – 16.15 Uhr Pause
16.15 – 16.50 Uhr Podiumsdiskussion: Herausforderungen im Wachstum II – Organisationsstrukturen aufbauen, Personal entwickeln, Unternehmenskultur fördernNorbert Hentschel, Geschäftsführer Miltenyi Biotec GmbHDr. Fabio Labriola, Geschäftsführer Fashionette GmbHJ. Manuel von Möller, Geschäftsführer Bäro GmbH & Co. KGDr. Peter Güllmann, Bereichsleiter Unternehmens- und Infrastrukturfinanzierung NRW.Bank
16.50 – 17.20 Uhr Podiumsdiskussion: Herausforderungen im Wachstum III – Kooperationen: Groß hilft Klein? Klein hilft Groß!Jörg Binnenbrücker, Managing Partner Capnamic VenturesDr. Johannes Dick, Leiter Konzernentwicklung AXA Konzern AGDr. Zsuzsanna Varga, Global Innovation Manager Bayer AG
17.20 – 18.05 Uhr Keynote: Grenzen und Chancen des globalen WirtschaftswachstumsProf. Dr. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin), Professor für Makroökonomie und Finanzen an der Humboldt-Universität zu Berlin
18.05– 18.15 Uhr Preisverleihung Pitch und SchlusswortDr. Peter Güllmann, Bereichsleiter Unternehmens- und Infrastrukturfinanzierung NRW.Bank
ab 18.15 Uhr Abendprogramm und Get-together
am 22. Mai 2017, 14.00–18.15 Uhr, Rheinterrasse Düsseldorf
6 Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“
Zur Konferenz
Veranstaltungsort
Rheinterrasse DüsseldorfJoseph-Beuys-Ufer 3340479 Düsseldorf
Anfahrtsskizze
Kontakt
Astrid van der Linden & Andrea WitterNRW.BankKavalleriestraße 2240213 DüsseldorfTel.: 02 11/917 41-14 18Fax: 02 11/917 41-18 29E-Mail: [email protected]: [email protected]
Die Online-Anmeldung finden Sie unter: www.nrwbank.de/pekonferenz
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Rheinterrasse Düsseldorf
DüsseldorfHauptbahnhof
FashionHouse 1
FashionHouse 2
Rhein
Mönchengladbach/Roermond
Wup-pertal
Leverkusen/Köln/
Frankfurt
AB-KreuzD‘dorf-Süd
AB-KreuzD‘dorf-Nord
AB-KreuzHilden
AB-KreuzKaarst
AB-DreieckNeuss
AB-KreuzStrümp
Oberkassler Brücke
So finden Sie in die Rheinterrasse DüsseldorfAus dem Süden, z.B. von Köln (A57) kommend: A57 in Richtung Neuss Im Bereich Neuss-Süd auf die A46 in Richtung Wuppertal. Die 2. Abfahrt (Düsseldorf–Bilk) raus, der Ausschilderung in Richtung Messe folgen. Nach dem Tunnel an der ersten linken Abbiegemöglichkeit einordnen. Links abbiegen, zum Robert-Lehr-Ufer, dem Straßenverlauf folgen, bis auf den Parkplatz unterhalb der Rheinterrasse Düsseldorf.Aus dem Westen oder Nordwesten kommend: Z.B. von Mönchengladbach (A52) oder von Krefeld (A57) kommend: A57 Rich tung Neuss/Köln. Am Kreuz Kaarst auf den Zubringer (A57) in Richtung Düsseldorf. Links in Richtung Flughafen einordnen (links sehen Sie Ericsson und Porsche). Über die Theodor-Heuss-Brücke fahren, rechts einordnen (rechts sehen Sie das Hilton Hotel). Nach der Brücke rechts in Richtung Innenstadt/Zentrum abbiegen. Wenn die Straße dreispurig wird, auf der rechten Spur einordnen (links sehen Sie das DGB-Haus). An der Ampel geradeaus in Richtung Hafen und im Straßenverlauf auf die linke Spur wechseln. Nächste Ampel links auf die Cecilienallee, auf der rechten Spur halten. Nach ca. 500 m rechts auf das Robert-Lehr-Ufer abbiegen, dem Straßenverlauf folgen, bis auf den Parkplatz unterhalb der Rheinterrasse Düsseldorf.Aus dem Norden, z.B. von Essen (A52) kommend: A52 in Richtung Düsseldorf bis zum Ende durchfahren. Immer geradeaus (links sehen Sie das Renaissance Hotel). Auf der Münsterstraße in Richtung Zentrum/Derendorf fahren, am Mercedes Handel vorbei. Den Straßenbahnschienen folgen (schlecht ausgebaute Straße), an der Schlösserbrauerei (zur rechten Hand) vorbei. Der abknickenden Rechtskurve folgen. Die Münsterstraße geht nun in die Klever Straße über Die Klever Straße bis zum Ende durchfahren. Links abbiegen auf die Cecilienallee, auf der rechten Spur bleiben. Nach ca. 200 m rechts auf das Robert-Lehr-Ufer abbiegen und dem Straßenverlauf folgen bis auf den Parkplatz unterhalb der Rheinterrasse Düsseldorf.Aus dem Nordosten, z.B. von Essen (A52) kommend: A52 aus Essen kommend auf die A44 in Richtung Düsseldorf Messe/Flughafen abfahren (oder von der A44 aus Velbert kommend). Ausfahrt Düsseldorf Stockum (nach dem Tunnel) abfahren. An der Ampel links in Richtung Innenstadt fahren (B 8). Dem Straßenverlauf folgen. (über eine Straßenbrücke) Wenn die Straße dreispurig wird, auf der rechten Spur einordnen (links sehen Sie das DGB-Haus) An der Ampel geradeaus in Richtung Hafen und im Straßenverlauf auf die linke Spur wech-seln. Nächste Ampel links auf die Cecilienallee, auf der rechten Spur halten. Nach ca. 500 m rechts auf das Robert-Lehr-Ufer abbiegen, dem Straßenverlauf folgen, bis auf den Parkplatz unterhalb der Rheinterrasse Düsseldorf.
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Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“ 7
Impressionen von der
10. Private Equity- Konferenz NRW 2016
8 Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“
Zur Konferenz
Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“ 9
Rückgrat mittelständische UnternehmenWolfgang Lubert ist Geschäftsführer der Düsseldorfer EnjoyVenture Management GmbH. Die Gesellschaft investiert in TechnologieStartups und verwaltet vier Fonds mit einem Gesamtvolumen von rund 70 Mio. EUR. Lubert schätzt am Standort NRW die typischen Technologiecluster, etwa in der Energie und im Bereich Industrie 4.0, die gute Infrastruktur und das starke Arbeitskräftepotenzial. Zu den Beteiligungen von EnjoyVenture zählt u.a. die Nemos GmbH aus Duisburg. Sie entwickelt in Zusam menarbeit mit Forschungseinrichtungen und mittelständischen Industriepartnern ein neues System zur Stromerzeugung aus Meereswellen. Dieses erzielt signifikant höhere Wirkungsgrade als vergleichbare Lösungen und lässt sich zudem gut mit OffshoreWindkraftanlagen koppeln.
„Viele traditionelle Industriebereiche sind für Startups potenzielle Kooperationspartner, Kunden und Investoren“, sagt Lubert und verweist dabei auch auf zunehmende Corporate VCAktivitäten. Ein beispielhafter neuer Hotspot sei Mülheim an der Ruhr mit dem Schwerpunkt Handel und Logistik. Unterstützt von EnjoyVenture und regional ansässigen Partnern aus dem Handelsumfeld wie Metro, Tengelmann Ventures und Ernsting’s Family startete hier im März Starbuzz, ein neuer Accelerator speziell für Digital Commerce und Logistik.
Im Rheinland ist die SUBG Gruppe seit fast 30 Jahren der führen de Anbieter von Finanzierungsmöglichkeiten und Beteiligungskapital. Mit den Geschäftsbereichen Mittelstand und Mezzanine sowie Early Stage deckt sie ein breites Spektrum ab. Im Mittelstand sind dies Wachstumsfinanzierungen, Nachfolgeregelungen (z.B. als Management Buyout). Beispielhafte Beteiligungen sind der Dürener Papierhersteller Schoellershammer, Babor Cosmetics in Aachen oder Lumino in Krefeld, ein Hersteller von Informationssystemen für den öffentlichen Nahverkehr.
Wirtschaftsstandort NRW
Starkes Ökosystem für Gründer, Unternehmen und Investoren an Rhein und RuhrDas bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen beheimatet einen starken Mittelstand, zahlreiche DAX-Konzerne und eine dynamische
Forschungslandschaft, und der lang erwartete Strukturwandel im Ruhrgebiet nimmt Fahrt auf. Bei der Anzahl der Start-ups in den Bundesländern
und Gründungsregionen liegt NRW mittlerweile in Führung. Der Deutsche Start-up Monitor 2016 zeigt, dass nach 15,1% im Vorjahr zuletzt 19,1%
der deutschen Start-ups ihren Hauptsitz in NRW haben. Auf die Rhein-Ruhr-Region entfallen 14,1% (siehe Abb. 1). Der Anteil der VC-finanzierten
Start-ups in NRW sank allerdings von 20,6% im Jahr 2014 auf 14,4% im Jahr 2016.
D ie Venture CapitalStatistik des BVK bestätigt diese Entwicklung. Gemessen am Volumen der VCInvestitionen in Deutschland liegt NRW in den letzten fünf Jahren
regel mäßig in den Top 4. Während Berlin und Bayern die Rangliste konstant anführen, konnte NRW im Jahr 2014 Baden Württemberg überholen und steht seitdem auf Platz drei. Doch während das Gesamtvolumen in Deutschland im letzten Jahr weiter zunahm, sanken die Venture CapitalInvestments in NRW deutlich. 2015 flossen landesweit 86,9 Mio. EUR in insgesamt 97 Unternehmen, 2016 wurden nur noch 49 Mio. EUR in 43 Unternehmen investiert (siehe Abb. 2). Der Gründerdynamik scheint das nicht zu schaden.
Strukturwandel durch Start-ups„NordrheinWestfalen zeichnet sich durch eine starke mittelständische Struktur und viele Großunternehmen aus. Die Unternehmer stehen den Gründern sowohl als Investoren, aber auch als Partner und Kunden vor Ort zur Seite“, so Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des BVK. Der Strukturwandel sei in den Köpfen angekommen. „Politik und Gesellschaft lösen sich von alten Industrien wie Kohle und Stahl und setzen verstärkt auf die Impulse aus der Gründerszene, um die Verände
rungen zu bewältigen und die Chancen der Zukunft zu nutzen.“Als starken Partner vor Ort sieht Hinrichs besonders die
NRW.Bank, die früh die Möglichkeiten von Beteiligungskapital allgemein und Venture Capital im Besonderen erkannt hat und diese aktiv nutzt. Um etwa das Ruhrgebiet künftig besser mit Wagniskapital zu versorgen, kündigten der Initiativkreis Ruhr und die NRW.Bank die Auflage eines eigenen Venture CapitalFonds an. 30 Mio. EUR werden dafür bereitgestellt. „Dies ist ein gutes Beispiel, wie Venture Capital als regionaler Impulsgeber genutzt werden kann“, so Hinrichs.
Ulrike Hinrichs, BVK Bun des-verband Deutscher Ka pi tal-be teil igungs ge sell schaf ten
Wolfgang Lubert,EnjoyVenture
10 Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“
Private Equity in NRW
im Fundraising. Harald Heidemann, Vorstand der SUBG, sieht einen aktuellen Trend in der Finanzierungslandschaft. „Wir stellen fest, dass neben den klassischen VCGesellschaften immer mehr privates Geld im Markt ist.“ Mit diesem Kapital werde oft zusätzliches branchen und marktspezifisches Knowhow eingebracht. Das Verhältnis zu den neuen Investoren sei weniger von Konkurrenz als vielmehr partnerschaftlich geprägt.
Forschung für die Industrie 4.0Die Stärken insbesondere der Region Aachen, dem Sitz der SUBG, sind für Heidemann die RWTH Aachen und die Fachhochschulen, das Forschungszentrum Jülich sowie die zahl reichen Helmholtz und Fraunhofer Institute. „Wir sind mit allen wichtigen Instituten in der Region vernetzt, um die besten Gründungsideen für unsere SeedFonds herauszufiltern und zu finanzieren.“ Eine aktuelle Erfolgsgeschichte ist die Adhesys Medical GmbH. Das Aachener Startup entwickelt einen Wundkleber, der Wunden in Sekunden schließen kann und dabei biologisch abbaubar ist und der sich sowohl im Körper als auch auf der Haut anwenden lässt. Das Unternehmen wurde 2013 gegründet. Anfang 2014 investierte der Seed Fonds II Aachen als LeadInvestor zusammen mit der KfW Bank und privaten Investoren und begleitete seitdem die Entwicklung. Anfang dieses Monats veräußerte der Fonds die Anteile an die Grünenthal Group, die sich mit der Komplettübernahme die weltweiten Weiterentwicklungs und Vermarktungsrechte der ProduktPipeline sichert. „Wir freuen uns, dass wir als Investoren Adhesys Medical von der Gründung bis zur Internationalisierung begleiten konnten“, so Heidemann.
Standortvorteil Universitäts- und ForschungsnetzwerkDie Münsteraner eCapital AG begleitet als VCTechnologieinvestor seit 1999 innovative Unternehmer in zukunftsträchtigen Branchen. Der Fokus liegt auf den Segmenten Software/IT, Industrie 4.0, Cleantech und Neue Materialien. eCapital investiert in Early bis Later StagePhasen und verwaltet sechs Fonds mit insgesamt über 200 Mio. EUR. „NRW bietet ein in Europa einzigartiges Netzwerk von Universitäten und Forschungseinrichtungen und hat dadurch einen großen Standortvorteil gegenüber anderen Bundesländern“, sagt Managing Partner Willi Mannheims. Für
Harald Heidemann,S-UBG
Im VentureBereich zählen die Aachener Unternehmen Nano4Imaging (MedTech) und ambiHome (Smart Home) zum Portfolio. Der Mittelstand und der VCFonds werden gespeist von sechs Sparkassen der Region. An zwei weiteren SeedFonds betei ligt sind die Sparkasse Aachen, der Dachfonds der NRW.Bank und private Investoren. Der dritte SeedFonds ist derzeit
Abb. 1: Anzahl der Hauptsitze von Start-ups nach Bundesländern und Gründerregionen in %
Quelle: DSM 2016
Schleswig-Holstein Mecklenburg-
Vorpommern
Thüringen
Bayern
Sachsen
Brandenburg
Hessen
Sachsen-Anhalt
Nordrhein-Westfalen
Baden-Württemberg
Rheinland-Pfalz
Saarland
NiedersachsenBremen
Hamburg
Hannover-Oldenburg
Stuttgart/Karlsruhe
MetropolregionRhein-Ruhr
Berlin
München
6,4%
1,9%
(1,9%)
(8,3%)
17,0%(31,1%)
14,1%(10,3%)
8,9%(7,9%)
7,0%(11,5%)
6,9%
1,0%(0,6%)
1,5%(1,5%)
1,7%(0,3%)
10,7%(3,3%)
19,1%(15,1%) 1,2%
(0,2%)
1,2%(1,6%)
2,7%(1,6%)
0,5%(0,4%)
5,1%(4,5%)
12,1%(16,7%)
12,4%(9,9%)
5,4%(3,1%)
Bundesländer Definierte und ausgewertete Gründerregionen
Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“ 11
eCapital sind unter anderem die Technologiecluster Automobil, Energie, ITK, Produktion und Cleantech relevant. „Sehr spannend ist das Thema Cybersecurity“, so Mannheims. In NRW gebe es über 1.000 auf Cybersecurity spezialisierte Forscher. Das 2001 gegründete Horst Görtz Institut (HGI) an der Ruhr
Universität Bochum zählt auf diesem Feld zu den weltweit führenden Forschungsinstituten. Hier entstand auch das Unternehmen VMRay, das ein neues Analyseverfahren für die Com putersicherheit entwickelt hat. Im Dezember 2016 investierten eCapital und der HTGF in der ARunde 3,5 Mio. EUR in das Bochu mer Startup. Mit dem Kapital wird VMRay den Sprung in die USA wagen und den weltweiten Vertrieb anstoßen.
Mehr private InvestorenDie Kölner BE Beteiligungen GmbH & Co. KG beteiligt sich deutschlandweit an mittelständischen Unternehmen, in der Regel mit MezzanineFinanzierungen oder minderheitlichen Direkt beteiligungen. „Stärke des Standortes NRW ist die industrielle Basis, die in weiten Teilen durch mittelständische Familienunternehmen geprägt ist“, sagt Geschäftsführer Rolf Brodbeck. Das dichte Netz von Hochschulen und Universitäten sorge
für qualifizierten Nachwuchs und befeuere die Gründerszene. Zum Portfolio von BE Beteiligungen zählen etwa die CP Autosport GmbH, ein Hersteller von Fahrwerkkomponenten und Karos serieteilen für den Motorsport in Büren, sowie ATB System etiketten, ein Hersteller für Spezialetiketten aus Herne. Die mittelständischen Unternehmen seien im Wesentlichen eigentümer und kreditfinanziert. „Die Bereitschaft, Eigenkapital von Beteiligungsgesellschaften oder Privatpersonen zur Stärkung der Finanzierung aufzunehmen, auch als Antwort auf die zunehmenden Herausforderungen in Markt und Technologie, steigt jedoch kontinuierlich“, so Brodbeck. Als Private EquityStandort habe NRW die kritische Phase hinter sich. Es gebe ein starkes Netzwerk von juristischen Dienstleistern, Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern. Für eine ordentliche Due Diligence müsse niemand NRW verlassen. „Jetzt gilt es, gemeinsam Erfolg für die Investoren zu schaffen und darüber die Strukturen weiter zu festigen und auszubauen.“
Dezentrale Strukturen und StandortentwicklungMit zahlreichen Initiativen will das Land das Ökosystem für Gründer, Unternehmen und Investoren weiterentwickeln. Mit
Willi Mannheims,eCapital
Rolf Brodbeck,BE Investment-Partners
Abb. 2: Venture Capital-Investitionen von 2009 bis 2015 in Deutschland
Quelle: BVK/PEREP Analytics bis 2015, EDC für 2016, Datenstand: Februar 2017
20162015
327,2
197,9236,0
49,086,9
38,9 35,7 2829 43
97123
175162
102
412,0
0
100
200
300
400
500
Anza
hl
0
100
200
300
400
500
Mio
. EUR
Unternehmen (Anzahl )
Venture Capital-Investitionen (in Mio. EUR)Baden-WürttembergNordrhein-WestfalenBayernBerlin
12 Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“
Private Equity in NRW
dem Programm „Digitaler Fortschritt.NRW“ etwa fördert das Wissenschaftsministerium Nachwuchsforscher in den Bereichen ITSicherheit und Digitalisierung in Medizin und Gesellschaft. Projektträger ist das Forschungszentrum Jülich. In der aktuellen Förderlinie stellt das Land 10 Mio. EUR über einen Zeitraum von fünf Jahren bereit. Gefördert werden Forschungsarbeiten, die einen positiven Beitrag zur Digitalisierung der Gesellschaft leisten. Das Ziel ist, den Wandel besser zu verstehen und so zu gestalten, dass Menschen nicht nur ökonomisch davon profitieren, sondern auch gesellschaftlich daran teilhaben können.
Weil es in NRW mehrere große Städte und mehrere attraktive Gründerstandorte gibt, entsteht mitunter lokale Konkurrenz um Talente und Kapital. Die dezentrale Struktur spiegelt sich auch in der Entwicklungspolitik des Landes wider. Als wichtiger Baustein der digitalen Transformation haben zu Jahresbeginn die „Digital Hubs“ in Aachen, Bonn, Düsseldorf, Köln, Münster
und Essen die Arbeit aufgenommen. Sie sollen der Zusammenarbeit von Startups, Industrie und Mittelstand dienen und die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle fördern. NRW soll damit zum Motor der digitalen Transformation in Deutschland werden.
Um das Profil des Bundeslandes im internationalen Wettbewerb zu schärfen, wirbt Wolfgang Lubert für stärkere Kooperation. „Wesentlich ist es, das noch immer zu stark verbreitete Kirchturmdenken abzubauen. Wenn die einzelnen Kreise, Städte und Gemeinden mehr zusammenarbeiten und Stärken bündeln, statt sich gegenseitig Wettbewerb zu machen, kann der Wirtschaftsstandort NRW noch deutlich mehr Momentum entwickeln.“
Lukas Henseleit
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Der gerade Weg zum Ziel.
Visionen realisieren.Mit dem Spezialisten für Beteiligungskapital in der Region
S-UBG GruppeUnternehmensbeteiligungsgesellschaft und Risikokapital-Fonds www.s-ubg.de
Start-ups müssen wachsen, um sich am Markt zu behaupten. Fremd- und Eigenkapitalprodukte der NRW.Bank helfen jungen Unternehmen, ihren
Wachstumspfad erfolgreich zu gehen.
Vom Start-up zum Global Player
Beteiligungskapital ist Wachstumsmotor
V om Startup zum Global Player“ – das Motto der diesjährigen Private EquityKonferenz NRW zeichnet vor, was für fast alle Unternehmen das Maß aller Dinge ist: Wachs
tum. Wachstum entscheidet über Marktanteile. Wer schneller wächst als der Markt, besitzt die beste Ausgangsposition, sich im Verdrängungswettbewerb zu behaupten. Zudem verstärkt Wachstum sich selbst.
Besonders für junge Unternehmen ist ein klarer Wachstumspfad die Grundvoraussetzung ihrer künftigen Existenz. Für Startups ergibt sich oft „up or out“ – wer aus den Kinderschuhen nicht herauskommt und schnell läuft, verschwindet bald wieder. Doch nur wer planvoll vorgeht, kann gesund wachsen. Dazu müssen alle Unternehmensbereiche eingebunden und frühzeitig eine Finanzierungsstruktur entwickelt werden, die nicht nur eine rein kalkulatorische Planung umfasst, sondern vor allem auch die einzelnen Wachstumsschritte klar definiert. Bereits in der Strategieentwicklung sollte klar werden, ob Wachstum vorwiegend organisch oder extern, beispielsweise durch Unternehmenskäufe, vorgesehen ist.
„NRW bietet gute StandortbedingungenIn NordrheinWestfalen finden junge Unternehmen nicht nur für die Gründung, sondern vor allem auch für Wachstum und Finanzierung ein sehr gutes Pflaster vor. Keine zweite Region Deutschlands weist eine ähnliche Anzahl an Industrieunternehmen und Mittelständlern auf. Viele Hidden Champions haben hier ihre Basis. Als Standort für Maschinen und Anlagenbauer ebenso wie für Life Sciences ist die Region weltweit vorne mit dabei. Nirgends gibt es eine größere Dichte an Universitäten und technischen Forschungsinstituten. All dies zusammen bietet NRW beste Rahmenbedingungen für Gründungen im technischen Umfeld. Denn die potenziellen Kunden der Gründer sitzen sozusagen um die Ecke. Das garantiert eine intensive Kooperation – Hand in Hand können hier neue Produkte und Services ent wickelt werden.
Wird die räumliche Nähe zu Industriekonzernen und Weltmarktführern als Vorteil für Jungunternehmen angepriesen, dann schwingt der Gedanke an eine Abhängigkeit des Startups vom etablierten Unternehmen mit. Diese ist allerdings wechselseitig, denn auch die Großkonzerne erzielen Vorteile. Mit der
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14 Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“
Private Equity in NRW
Geschwindigkeit, mit denen Startups innovative Ideen entwickeln, konkretisieren und in vermarktbare Produkte umsetzen, können Konzerne häufig nicht mithalten. So profitieren auch Mittelständler und Weltmarktführer von einer aktiven StartupLandschaft.
Wachstum ist HerausforderungDie Finanzierung ist die Grundlage, um Wachstum zu generieren. Voraussetzung dafür sind ein skalierbares Geschäftsmodell sowie hohe Wachstumsraten. Alles gemeinsam führt dazu, neue Produkte zu entwickeln und neue Märkte zu erschließen. Beteiligungskapital kann hier ein Wachstumsmotor sein. Doch Beteiligungsgesellschaften sind mehr als nur Kapitalgeber. Ihre Exper ten unterstützen das junge Unternehmen in Managementfragen und dienen allgemein als Sparringspartner. Denn Wachstum erfordert an die jeweilige Größe angepasste Strukturen.
Eine Finanzierung ist dabei nicht nur durch Banken möglich. Privates Beteiligungskapital stellt einen wesentlichen Baustein in der StartupFinanzierung. Und die Bedeutung von Venture Capital in Deutschland wächst stetig. In seinem neuesten Bericht weist der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) einen ungebrochenen Aufwärtstrend bei Venture CapitalInvestitionen aus. Knapp 1 Mrd. EUR umfassten alle BeteiligungskapitalInvestitionen im Jahr 2016. Startups auf der Suche nach Beteiligungskapital freut, dass sich der Venture Capi talMarkt im Aufwind befindet. Die SeedFinanzierungen kletterten mit 49 Mio. EUR auf den höchsten Stand seit vielen Jahren. Und die für Business Angels wichtigen Anschlussfinanzierungen nach der SeedPhase blieben auf hohem Niveau.
Nach wie vor ist Berlin mit großem Abstand die deutsche StartupHauptstadt. Doch NordrheinWestfalen holt auf. An Rhein und Ruhr verdoppelte sich die Zahl der erfolgreichen Finanzierungsrunden. 2016 schlossen Investoren insgesamt 48 Finanzierungsrunden ab, womit NRW nun auf Platz drei in Deutschland liegt und Hamburg überholt hat, wie das EY StartupBaro
Michael Stölting
ist Mitglied des Vorstands der NRW.Bank,
Düsseldorf.
meter 2017 belegt. Gab es hier 2015 noch Wagniskapitalinvestitionen in Höhe von 90 Mio. EUR, so stieg diese Summe 2016 auf 141 Mio. EUR an.
Erster Live-Pitch auf der 11. Private Equity-KonferenzWie Startups sich am Markt behaupten können, erfahren Sie auf der nun zum elften Mal von der NRW.Bank veranstalteten Private EquityKonferenz NRW am 22.05.2017. Erstmals wird es dort auch einen LivePitch geben: Startups, die über das Beteiligungsprogramm „NRW.SeedCap Digitale Wirtschaft“ finanziert wurden, werden ihre Geschäftsidee präsentieren. Das Beteiligungsprogramm hat die NRW.Bank Anfang 2016 eigens für Co Investments mit Business Angels entwickelt.
Damit in NordrheinWestfalen keine gute Geschäftsidee am fehlenden Kapital scheitert, engagiert sich die NRW.Bank mit einer Vielzahl von Förderprogrammen. Für innovative und technologieorientierte Unternehmen können die NRW.Bank.Seed FondsInitiative und Venture CapitalFinanzierungen aus dem NRW.Bank.Venture Fonds die Lösung sein. Doch Förderbanken bieten mehr als das bloße Bereitstellen von Kapital. Die Unterstützungsmöglichkeiten sind vielfältig, kreativ und umfassen Bera tungsangebote ebenso wie das Öffnen von Türen durch Netzwerke.
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Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“ 15
Interview mit Prof. Dr. Marcel Fratzscher, DIW Berlin
„Eigenkapital muss im Vergleich zu Fremdkapital attraktiver werden“
Die deutsche Wirtschaft ist trotz eines global unsicheren Umfelds auf Wachstumskurs. Deutschland hat sich zu einem immer attraktiveren Standort
für junge Unternehmen entwickelt. Doch nach wie vor stehen die schwachen privaten Investitionen in Deutschland in auffälligem Kontrast zur insgesamt
robusten wirtschaftlichen Entwicklung. Um die Bedingungen für Beteiligungskapital für junge Unternehmen in Deutschland weiter zu verbessern,
braucht es nicht nur neue Reformen und weniger bürokratische Hürden, sondern vor allem einen Wandel der Risikomentalität in Deutschland.
VC Magazin: „Vom Startup zum Global Player” ist das Motto der diesjährigen NRWPrivate EquityKonferenz. Herr Prof. Fratzscher, welche Herausforderungen kommen durch das globale Wirtschaftswachstum auf die Unternehmen in Deutschland zu?Prof. Dr. Marcel Fratzscher: Wir leben in extrem unsicheren Zeiten. Protektionismus und Populismus in den USA und manchen Teilen Europas, die Möglichkeit einer Rückkehr der europäischen Finanzkrise, geopolitische Konflikte und auch zunehmende Ungleich gewichte in den Schwellenländern sind alles Risiken, die sich auf die Weltwirtschaft auswirken und Unternehmen in Deutschland vor große Herausforderungen stellen. Die große Stärke der deutschen Wirtschaft ist ihre Offenheit und die hohe globale Wettbewerbs fähigkeit vieler Unternehmen in Deutschland. Deshalb ist es gerade im Interesse Deutschlands, dass die Grenzen offen bleiben und dass der europäische Binnenmarkt vollendet wird.
VC Magazin: Wie schätzen Sie die Bedeutung von Beteiligungskapital für den Wachstumsprozess junger Unternehmen ein?Fratzscher: Die Digitalisierung und das Internet der Dinge schaffen große Chancen, gerade auch für junge Unternehmen. Deutschland wird zu einem immer attraktiveren Standort für junge Unternehmen der Zukunft. Dazu gehört Berlin, aber auch viele Standorte in NordrheinWestfalen. Wir wissen, dass für viele der jungen Unternehmen Beteiligungskapital von enormer Bedeutung ist. Aber es ist nach wie vor nicht leicht für viele, gerade an Wachstumskapital zu kommen, um sich auch langfristig erfolgreich etablieren zu können.
VC Magazin: Obwohl die Bundesregierung erste Maßnahmen auf den Weg gebracht hat, wird in Deutschland weiterhin über eine signifikante Investitionsschwäche geklagt. Wie ist die Lage im internationalen Vergleich?Fratzscher: Die Bedingungen für Beteiligungskapital für junge Unternehmen in Deutschland müssen weiter verbessert werden. Die Bundesregierung hat sicherlich erste wichtige Reformen angestoßen, aber es muss noch deutlich mehr getan werden. Eigenkapital muss im Vergleich zu Fremdkapital attraktiver werden, bürokratische Hürden müssen abgebaut und Regulierung muss vereinfacht werden. Und wir benötigen vor allem
Prof. Marcel Fratzscher, Ph.D.
ist Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW
Berlin), Professor für Makroökonomie und Finanzen an der Humboldt-
Universität Berlin und Vorsitzender der Expertenkommission zur „Stär-
kung von Investitionen in Deutschland“ der Bundesregierung. Außer-
dem ist er Mitglied des Aufsichtsratsausschusses der Deutschen Welt-
hungerhilfe e.V. und im Kuratorium der Hertie School of Governance
engagiert. Von 2001 bis 2012 war er für die Europäische Zentralbank
(EZB) tätig. Während der Asienkrise 1996–98 arbeitete Fratzscher als
Makroökonom beim Harvard Institute for International Development
(HIID) in Jakarta, Indonesien. Zudem war er 2000–01 tätig beim Peter-
son Institute for International Economics in Washington D.C., USA,
1996 bei der Weltbank und für kürzere Perioden in Asien und Afrika.
einen Wandel der Mentalität in Deutschland. Risiko einzugehen ist prinzipiell gut und notwendig, um neue Ideen zu generieren und erfolgreich umzusetzen.
VC Magazin: Sie plädieren seit Längerem für mehr private Investitionen in Deutschland. Was hat sich in der letzten Zeit getan? Wo herrscht noch Nachholbedarf?
Interview mit Prof. Dr. Marcel Fratzscher, DIW Berlin„Eigenkapital muss im Vergleich zu Fremdkapital attraktiver werden“
16 Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“
Private Equity in NRW
Fratzscher: Eine der größten wirtschaftlichen Schwächen Deutschlands sind die geringen privaten und öffentlichen Investitionen. Investitionen sind so wichtig, weil sie das Wirtschafts potenzial der Zukunft bestimmen, also ob in Deutschland auch in zehn oder zwanzig Jahren noch gute Jobs ent stehen und der Wirtschaftsstandort Deutschland attraktiv bleibt.
VC Magazin: Was muss aus Ihrer Sicht von politischer Seite getan werden, um die Investitionen in Deutschland anzukurbeln?Fratzscher: Die Expertenkommission der Bundesregierung „Zur Stärkung von Investitionen in Deutschland“, in der ich als Vorsitzender fungiere, hat eine ganze Reihe von Empfehlungen gemacht, wie vor allem private Investitionen erhöht werden
können. Eine bessere Verkehrsinfrastruktur, der Ausbau der digitalen Infrastruktur, weniger Bürokratie, ein Abbau der regulatorischen Unsicherheit, bessere steuerliche Anreize, ein zielgerichtetes Bildungssystem, das Fachkräftelücken schließt, eine Stärkung der europäischen Wirtschaft und eine gemeinsame Investitionsoffensive in Europa wie auch mehr Investitionen in Innovation und Bildung gehören zu den zentralen Empfehlungen, die die Bundesregierung umsetzen sollte. Selten waren die Voraussetzungen für die Politik in Deutschland besser als heute, um dies zu tun.
VC Magazin: Vielen Dank für das Interview, Herr Prof. Fratz scher.
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Es ist verrückt: Einerseits gibt es Geld im Überfluss, die privaten Geldvermögen in Deutschland sind im Jahr 2016 um fast 2% gestiegen auf ein
Rekordniveau von über 5.580 Mrd. EUR. Die Zinsen sind auf historisch niedrigem Stand, und Anleger suchen dringend nach Möglichkeiten, Kapital
anzulegen.
V enture Capital Firmen in Deutschland haben zwar Geld und suchen nach Investments, finden aber kaum Unternehmen, die zu ihren (Rendite) Vorstellungen passen.
Unternehmen in der Wachstumsphase brauchen Kapital, versuchen wiederum oft, den Einfluss von Investoren klein halten. Daher werden auch kleinere Finanzierungshappen in Betracht gezogen, die über junge, innovative Finanzdienstleister bezogen werden können. Kleine Unternehmen, zum Teil selbst Startups, bieten Finanzierungslösungen für andere Startups an, indem sie auf OnlinePlattformen Unternehmen und Investoren zusammenführen. Kapilendo ist ein solches Unternehmen, spezialisiert auf Unternehmenskredite, oder Lendico, die auch private Kredite vermitteln. Kapilendo startete im Sommer 2015 und hat inzwischen mehr als 6 Mio. EUR an Krediten von privaten Anlegern an kleine und mittelständische Unternehmen weitergegeben.
Neues Börsensegment Scale bietet WachstumskapitalDie Deutsche Börse bietet jungen Unternehmen die Möglichkeit, über einen Börsengang Kapital aufzunehmen. Das neue Börsensegment Scale, das es seit März 2017 gibt, ist geeignet für Unternehmen, die bereits Fuß gefasst haben auf dem Markt, aber weiter wachsen wollen. Zum Beispiel müssen Unternehmen, die im Segment Scale an die Börse kommen wollen, unter anderem mindestens 20 Mitarbeiter haben, einen positiven Jahresüberschuss erzielen und einen Jahresumsatz von mindestens 10 Mio. EUR vorweisen. Diese Regeln sollen verhindern, dass Unternehmen, die nicht reif oder nur Briefkastenfirmen sind, wie zu Zeiten des Neuen Marktes um die Jahrtausendwende Gelder von Anlegern verbrennen. Für Unternehmen bedeutet das, sie müssen eine gewisse Größe haben und ein Produkt, das im Markt bereits eingeführt ist. Und sie müssen bereit sein, Aktionären einen Teil der Kontrolle über das Unternehmen zu übertragen. Damit fühlt sich nicht jeder Gründer wohl.
Anteil an Bankkrediten am Unternehmenskapital nimmt abTrotz all dieser Möglichkeiten, trotz Geld im Überfluss und niedriger Zinsen haben Unternehmen in der Wachstumsphase in Deutschland oft Probleme, eine (Anschluss)Finanzierung aufzutreiben. Banken, die über Jahrzehnte hinweg die wichtigsten Kapitalgeber für Unternehmen waren, spielen zwar immer noch
Neue Wege für Unternehmen in der Wachstumsphase
Start-ups als Wachstumsfinanzierer
eine maßgebliche Rolle in der Fremdfinanzierung. Im langfristigen Trend zeigt sich aber, so das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln, dass der Anteil an Bankkrediten am Unternehmenskapital langsam, aber stetig abnimmt. Banken sind seit der Finanzkrise vorsichtig, und die Richtlinien für die Kreditvergabe sind so streng geworden, dass viele Unternehmen keinen attraktiven Bankkredit mehr bekommen.
FazitDie neuen Wege, an Kapital zu kommen, sind zwar vielfältig, aber für viele Unternehmen (noch) nicht zweckmäßig. Über 80% der Unternehmen sind Kleinstunternehmen mit bis zu neun Mitarbeitern, da kommt beispielsweise ein Börsengang nicht infrage. Auch die Ausgabe von Anleihen ist für viele kleinere Unternehmen mit zu hohen Kosten verbunden. Da bleibt oft nur der Weg zu alternativen Kreditgebern, denn auch das direkte Investieren von Wagniskapital in Unternehmen läuft in Deutschland nicht so glatt wie in den USA oder in Großbritannien. Schuld daran ist der mangelnde Unternehmergeist in Deutschland, der auch auf geringes Wirtschaftswissen bei den meisten Absolventen einer Ausbildung zurückzuführen ist. Dieser Mangel führt nicht nur dazu, dass weniger Unternehmen gegründet werden, sondern auch dazu, dass nur ängstlich investiert wird.
Katja Dofel
ist seit 1996 Wirtschafts- und Börsenjournalis-
tin. Von 1997 bis 2000 hat sie unter anderem
für den Nachrichtensender n-tv zunächst von
der New York Stock Exchange berichtet, seit-
her ist sie Moderatorin und Büroleiterin bei
n-tv an der Frankfurter Börse. Sie hat Politik
und Wirtschaftswissenschaften studiert und
ist neben ihrer Tätigkeit als TV-Moderatorin
freiberuflich als Trainerin, Moderatorin und
Vortragsrednerin engagiert. Auch ist sie Mitgründerin, Referentin
und Dozentin beim Seminaranbieter Dialektik for Business.
18 Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“
Private Equity in NRW
Schnell nach dem nächsten Programmpunkt schauen, den Besuch auf dem Marktplatz für Beteiligungskapital planen oder Kontakt zu anderen
Teilnehmern aufnehmen – mit der neuen Event-App der NRW.Bank haben Sie alle Informationen zur 11. Private Equity-Konferenz stets griffbereit.
W ährend der Veranstaltung sind Sie mit der EventApp der NRW.Bank immer auf dem aktuellsten Stand: Sie wird fortlaufend aktualisiert, sodass
Sie hier Änderungen im Programmablauf schnell sehen. Der aktuelle Lageplan und Hinweise zur Anfahrt und den Parkplätzen finden Sie ebenfalls in der App. Informieren Sie sich über die Referenten und die einzelnen Programmpunkte. Erfah ren Sie mehr über die Aussteller auf dem Marktplatz für Beteiligungskapital. Erhalten Sie bereits vor der Veranstaltung News zu den Themen Private Equity und Venture Capital.
Während der Private EquityKonferenz werden junge Unternehmen, die über das Beteiligungsprogramm „NRW.Seed Cap Digitale Wirtschaft“ finanziert wurden, pitchen. Lernen Sie die
Gut vorbereitet zur 11. Private Equity-Konferenz NRW 2017
Die neue Event-App der NRW.Bank
PitchTeilnehmer in der App näher kennen und voten Sie während der Private EquityKonferenz für Ihren Favoriten.
Konferenzen sind auch zum Netzwerken da: Die EventApp bietet die Möglichkeit, sich mit anderen Konferenzteilnehmern zu verbinden und sich per EMail oder Chat während der Ver anstaltung zu verabreden. Zudem zeigt die App eine eigene TwitterWall: Sehen Sie, was andere Teilnehmer während der Konferenz bewegt. Folgen Sie der Veranstaltung unter #peknrw2017 und #nrwbank oder diskutieren Sie live auf der Wall of Ideas über die Themen der Private EquityKonferenz.
Die App finden Sie in Ihrem AppStore (iOS, Android und BlackBerry) unter „NRW.Bank Veranstaltungen“; für die Nutzung einiger Funktionen werden Sie gebeten, in der App ein persönliches Profil anzulegen.
Foto: © sdecoret/www.fotolia.com, © NRW.Bank, © eigene Darstellung
Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“ 19
Zur Konferenz
VC Magazin: „Vom Startup zum Global Player” ist das Motto der diesjährigen Private EquityKonferenz. Wie wichtig ist Beteiligungskapital für diesen Prozess?Dr. Peter Güllmann: Beteiligungskapital ist der Motor für den Wachstumsprozess eines Unternehmens. Beteiligungskapital ist oft die Grundlage dafür, dass sich ein Startup zu einem international agierenden Unternehmen entwickelt.
VC Magazin: Wenn Sie über Startups sprechen, die es zum Global Player geschafft haben, auf wessen Geschichte blicken Sie dann besonders gerne zurück?Güllmann: Wir haben an einigen Erfolgsgeschichten mitgeschrieben. Ein Beispiel ist die phenox GmbH aus Bochum, die Medizinprodukte zur Behandlung von Schlaganfällen entwickelt. Das 2005 gegründete Unternehmen ist profitabel und verkauft seine Produkte inzwischen in 25 Ländern. Wir von der NRW.Bank haben das Unternehmen finanziert, als es zwei oder drei Mitarbeiter hatte, heute hat es 130. Ein zweites Unternehmen mit einer tollen Wachstumsstory ist Scienion AG mit Sitz in Dortmund und Berlin. Das Unternehmen stellt Geräte zur Verteilung von minimalen Flüssigkeitsmengen her, die man beispielsweise für DiagnostikLösungen in der Medizin benötigt. Aktuell weitet Scienion mit der Tochter Cellenion SAS das Geschäft in den Bereich des 3DDrucks von lebenden Zellen aus. Ein drittes Beispiel ist das Biotechnologieunternehmen Miltenyi Biotec GmbH mit Hauptsitz in Bergisch Gladbach, das inzwischen durch Zukäufe wächst und bei der diesjährigen Private EquityKonferenz NRW auch auf dem Podium vertreten sein wird.
VC Magazin: Welchen Unternehmen aus NRW und Deutschland trauen Sie den Weg zum Global Player zu?Güllmann: Wir haben mehrere spannende Unternehmen in unserem Portfolio, die stark wachsen und auf dem Weg der Internationalisierung sind. Dazu gehört zum Beispiel das Unternehmen Chronext AG, das derzeit mit seiner internetbasierten Handelsplattform für hochwertige Uhren auf dem Sprung in die USA ist. Das Life SciencesUnternehmen Rigontec GmbH hat eine Behandlung von Krebs und Viruserkrankungen entwickelt, die
Beteiligungskapital spielt bei der Finanzierung von jungen Unternehmen, die wachsen und einen internationalen Markt adressieren wollen, eine sehr
wichtige Rolle. Mit der jüngsten Initiative, dem Gründerfonds Ruhr in Zusammenarbeit mit dem Initiativkreis Ruhr startet die NRW.Bank nach dem
Beteiligungsprogramm NRW.SeedCap Digitale Wirtschaft ein weiteres Leuchtturmprojekt für Start-ups aus Nordrhein-Westfahlen.
Interview mit Dr. Peter Güllmann, NRW.Bank
„Wagniskapitalfinanzierung ist eine Daueraufgabe, die Nachhaltigkeit
und Langfristigkeit erfordert“
auf die Aktivierung des körpereigenen Immunsystems gegen Krebs zielt. Das biopharmazeutische Unternehmen, das derzeit die ersten klinischen Studien des neuen Wirkstoffs vorbereitet, wurde durch ein Konsortium internationaler Beteiligungsgeber mit Venture Capital finanziert, dem auch wir angehören.
VC Magazin: Jahrelang wurde über eine Finanzierungslücke in der Frühphasen und Wachstumsfinanzierung gesprochen. Inwieweit konnte diese Lücke durch neue Fondsvehikel geschlossen werden?Güllmann: Wir haben mittlerweile eine sehr lebendige Venture CapitalSzene in NordrheinWestfalen, doch es gibt noch Luft nach oben. Während man im Frühphasenbereich gut aufgestellt
Dr. Peter Güllmann
leitet seit 2006 den Bereich Unternehmens- und Infrastrukturfinan-
zierung der NRW.Bank in Düsseldorf. Sein Team investiert über
unterschiedliche Vehikel in sämtlichen Unternehmensphasen –
von Start-ups über Wachstums- bis hin zur Nachfolgefinanzierung
von Mittelständlern und Fund of Fund-Investments.
20 Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“
Private Equity in NRW
ist, gibt es für Wachstumsunternehmen, die vielfach noch nicht profitabel sind, Venture Capital meist nur in homöopathischen Dosen. Zwar machen auch wir im VentureBereich mittlerweile größere Tickets und können über unseren NRW.Bank.VentureFonds bis zu acht Millionen Euro in ein Unternehmen investieren, doch das reicht oftmals nicht aus. Venture CapitalFonds müssen tendenziell größer werden, als sie es heute sind.
VC Magazin: Immer mehr Corporate Venture CapitalUnternehmen entstehen aus großen Konzernen heraus. Inwieweit sind diese Beteiligungseinheiten eine Konkurrenz beim Wettstreit um die besten Startups, inwieweit sind sie Partner?Güllmann: Beteiligungsgeschäft ist ein integraler Bestandteil einer Förderbank, erst recht in der aktuellen Niedrigzinsphase. Corporate Venture CapitalGeber sind dabei keine Konkurrenz für uns als Bank, im Gegenteil. Da der deutsche Beteiligungsmarkt noch an einem Mangel an Venture Capital leidet, werden Corporate Venture CapitalGeber gebraucht, um private Investitionen mit anzuschieben. Die Corporate Venture CapitalAktivitäten der Unternehmen sollten jedoch nicht nur der Tatsache geschuldet sein, dass man derzeit einen Handlungsbedarf sieht und sie in die aktuelle Unternehmensstrategie passen. Wer sich entscheidet, Corporate Venture CapitalAktivitäten zu betreiben, der sollte das dauerhaft machen und die Beteiligungsaktivitäten nicht zur Dispositionsmasse machen, wenn es bei einem Unternehmen nicht mehr so gut läuft. Wagniskapitalfinanzierung ist eine Daueraufgabe, die Nachhaltigkeit und Langfristigkeit erfordert.
VC Magazin: Vor rund einem Jahr hat die NRW.Bank das Beteiligungsprogramm „NRW.SeedCap Digitale Wirtschaft“ gestartet. Wie wurde das Programm angenommen?Güllmann: Sehr gut. Das Beteiligungsprogramm unterstützt digitale Startups und Business Angels mit Kapital bis zu einer Summe von 50.000 Euro. Wir haben in wenigen Monaten schon eine zweistellige Zahl an Finanzierungen über das NRW.SeedCapProgramm abgewickelt. Ein Beispiel ist das Startup UVIS, das eben erst den Gründerpreis Ruhr für sein System zur Entkeimung von Handläufen in Rolltreppen bekommen hat. Mit der Finanzierung durch einen Business Angel zusammen mit dem Programm konnten die Gründerinnen ihr System weiterentwickeln und erste Geräte installieren. Unser Ziel ist es, mit diesem Förderprogramm für die digitale Wirtschaft in NRW mehreren 100 digitalen Unternehmen die notwendige Starthilfe zu geben.
VC Magazin: Erstmalig findet auf der Konferenz ein Pitch für Startups statt, die bereits eine Finanzierung durch das Beteiligungsprogramm „NRW.SeedCap Digitale Wirtschaft“ erhalten haben. Welche Kriterien sollten junge Unternehmen erfüllen, die sich für das Beteiligungsprogramm interessieren?Güllmann: Die Startups sollten nicht älter als 18 Monate sein, aus dem Bereich der Digitalwirtschaft kommen und ihren Sitz in NordrheinWestfalen haben. Im Rahmen des Programms übernehmen Business Angels und die NRW.Bank grundsätzlich die Finanzierung zu gleichen Teilen. Da wir auch selbst ein Business AngelsNetzwerk betreiben, helfen wir natürlich gerne bei der Suche.
VC Magazin: Die NRW.Bank tritt rund um Startups und Mittelständler als Kapitalgeber, mit einem Business AngelsNetzwerk, mit Fördermitteln und als Investor in andere Fonds auf. Welche Punkte stehen bei Ihnen derzeit ganz oben auf der Agenda?Güllmann: Auf der Produktseite wollen wir unsere Venture Capital Aktivitäten weiter ausbauen, die NRW.Bank.Seed.FondsAktivi täten fortsetzen und unser Engagement im Mittelstand ver stärken. Unsere jüngste Initiative ist ein mehrheitlich privat finanzierter Gründerfonds, den wir zusammen mit dem Initiativkreis Ruhr auflegen. Der 30 Mio. EUR große Fonds soll künftig Gründer im Ruhrgebiet mit Wagniskapital versorgen. Die Investoren – große Unternehmen, Mittelständler und Banken – sind hier bereit, in die Assetklasse Venture Capital zu investieren und damit einer Region, die durch starken Strukturwandel geprägt ist, eine neue Perspektive zu geben. Der Gründerfonds ist ein Leuchtturmprojekt für das Ruhrgebiet und hoffentlich eine Initialzündung für mehr privates Wagniskapital für junge Startups.
VC Magazin: Vielen Dank für das Interview, Herr Dr. Güllmann!
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Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“ 21
Wie können etablierte Unternehmen und Start-ups voneinander lernen und profitieren? Dieser Frage hat sich fast jedes DAX-Unternehmen in den
letzten Jahren gewidmet. In der Folge sind eine Vielzahl von Labs, Acceleratoren und Inkubatoren in Deutschlands Corporate-Landschaft entstanden.
Einfallstore für Start-ups öffnen
Wie Großunternehmen und Start-ups wirklich voneinander profitieren können
D ie Motivation aufseiten der Großunternehmen wird zumeist von den Chancen und Herausforderungen der fortschreitenden Digitalisierung getrieben. Mitarbeiter
in CoWorking Spaces, Club Mate im Kühlschrank und StartupTouren für den Vorstand reichen als Antwort aber nicht aus, um erfolgreich mit Startups zu kooperieren.
Zu viel PR, aber zu wenige ErgebnisseWährend viele Initiativen in der Vergangenheit vor allem zu viel PR, aber zu wenigen Ergebnissen geführt haben, lässt sich mittlerweile eine größere Ernsthaftigkeit aufseiten der Corporates beobachten. Die Bereitschaft, auch mit kleinen Teams und Produkten in der PrototypenPhase zu kooperieren, wächst stetig. In den USA ist das Mindset wie so oft bereits etwas weiter. Aber auch bei deutschen Corporates gewinnt die Zusammenarbeit mit Startups stetig an Bedeutung und wird substanzieller. Das Potenzial für eine fruchtbare Zusammenarbeit ist gegeben. Beide Parteien haben etwas anzubieten, von dem die jeweils andere Seite profitieren kann. Während Startups in der Regel mit neuen Technologien, innovativen Produkten und hoher Agilität punkten, bringen die etablierten Unternehmen langjährige Branchenerfahrung, wertvolle Kundenbeziehungen und über Jahrzehnte gepflegte Netzwerke mit an den Tisch. Die offenen Fragen lauten, welche Form der Kooperation verspricht tatsächlichen Erfolg
und welche Hürden müssen beide Seiten überwinden, um erfolgreich zusammenzuarbeiten.
Probleme in der Zusammenarbeit von Groß und KleinTrotz guter Vorsätze erweist sich die erfolgreiche Zusammenarbeit von Startups und Corporates als schwieriges Unterfangen. Die Gründe dafür liegen häufig in den Strukturen der Orga nisationen. Oft prallen Welten aufeinander, wenn es um die Umsetzung gemeinsamer Projekte auf der operativen Ebene geht. Strukturen und Mindset eines Startups unterscheiden sich grundsätzlich von der Organisation eines Konzerns. Während etablierte Unternehmen oft durch die eigenen Strukturen, Rücksichtnahme auf das Bestandsgeschäft und politische Interessen in ihrer Flexibilität und Agilität eingeschränkt werden, machen sich die Startups ihre Freiheitsgrade zunutze, um schnell und nachfrageorientiert am Markt zu agieren. Die fehlende Geschwindigkeit aufseiten der Corporates kann schnell zu einem hohen Frustrationslevel aufseiten der Startups führen und eine erfolgreiche Kooperation bereits im Kern ersticken. Dabei geht es nicht nur um den Willen, Dinge schnell auf die Straße zu bringen, sondern oftmals auch um bürokratische Hürden. Auf der anderen Seite mögen StartupDevisen wie „fake it till you make it“ oder „rather ask for forgiveness than permission“ für ein junges Unternehmen funktionieren, nicht aber für ein etab
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22 Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“
Wachstumsfinanzierung
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liertes Unternehmen, bei dem es möglicherweise um die Sicherheit von Menschen oder Vermögen geht. Gegenseitiges Verständnis ist für eine konstruktive Zusammenarbeit daher unerlässlich.
Lösungsansätze für eine erfolgreiche ZusammenarbeitEine Patentlösung für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Groß und Klein kann es nicht geben. Zu unterschiedlich sind die Voraus und Zielsetzungen. Wir beobachten aber einige Gemeinsamkeiten von Unternehmen, die erfolgreich mit Startups koope rieren. Sie schaffen beispielsweise möglichst viele Einfallstore auf allen Ebenen innerhalb der eigenen Organisation für Startups. Je mehr Möglichkeiten geschaffen werden, mit Startups zu kooperieren, desto schneller ergeben sich Learnings und im Idealfall auch echte ErfolgsCases, mit denen dann weitere Kooperationen gerechtfertigt werden können. Diese Projekte müssen nicht immer die Revolution im Unternehmen einleiten, es reichen kleine Teilprojekte zum Start, die schrittweise die Akzeptanz und das Verständnis auf beiden Seiten wachsen lassen.
FazitDurch alle bisherigen Erfolgsbeispiele zieht sich die Erkenntnis: Wesentlicher Treiber für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit
Jörg Binnenbrücker
ist Managing Partner bei Capnamic Ventures.
Er hat den Capnamic Ventures Fonds kreiert
und gemeinsam mit Christian Siegele 2013
ins Leben gerufen. Seit mehr als 13 Jahren
bewegt sich Binnenbrücker in der Venture
Capital- und Private Equity-Szene.
Startups sind die eigene Mannschaft und die Unternehmenskultur. Angefangen beim Recruiting von gutem Talent über die Förderung von unternehmerischem Denken unter den Mitarbeitern hin zu der Bereitschaft und Incentivierung, bewusst Risiken im täglichen Handeln einzugehen. In dieser Hinsicht kann es hilfreich sein, von den Methoden der Startups zu lernen, indem Entscheidungswege kurz gehalten und Mitarbeitern Freiräume eingeräumt werden. Damit sind die besten Voraussetzungen geschaffen, um als etabliertes Unternehmen mit Startups auf Augenhöhe zu agieren und erfolgreiche Partnerschaften einzugehen.
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Der Seriengründer und Technologie-Investor Frank Thelen ist mit dem Start-up-Virus infiziert. Seit 1994 gründet und leitet er technologie- und design-
getriebene Unternehmen. Mit seiner Beteiligungsfirma e42 und in der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“ sucht er nach herausragenden Gründer
und Unternehmen. Politisch engagiert er sich für Angela Merkel und Christian Lindner und setzt sich für das Start-up-Eco-System in Deutschland ein.
Interview mit Frank Thelen, Frank Thelen Capital
„Ich habe mich irgendwann mit dem Gründervirus infiziert“
VC Magazin: Sie sind laut Ihrer e42Website aktuell in zwölf Unter nehmen investiert, einige davon aus dem Umfeld von „Die Höhle der Löwen“. Welche Investmentphilosophie vertreten Sie?Thelen: Einen roten Faden in Bezug auf Investments, wie er bei anderen Venture CapitalGesellschaften zu finden ist, wie beispielsweise Fokussierung auf Blockchain oder spezifische Marktplätze, haben wir nicht. Unsere Investments entstehen aus unserem eigenen Geld, daher sind wir frei in unseren Entscheidungen und können viele Bereiche abdecken, in denen wir großes Potenzial sehen. Unsere Kernphilosophie zielt nicht nur auf die Märkte, sondern vielmehr auf herausragende Gründer, die neueste Technologie und ausgezeichnetes Design. Wir haben dabei auch ein klares Ziel vor Augen, und das heißt 100Mio.EURUnternehmen aufzubauen.
VC Magazin: Ihr erstes Unternehmen haben Sie vor mehr als 20 Jahren gegründet. Auch um die Jahrtausendwende gab es eine Goldgräberstimmung rund um Startups und den Neuen Markt. Was ist heute anders?Thelen: Damals hatte man vor allem große Träume. Teilweise waren es damals schon die richtigen, allerdings haben auch viele wichtige Faktoren gefehlt. Die Infrastruktur sowie die Technologien für eine erfolgreiche Umsetzung waren einfach noch nicht so weit oder waren noch gar nicht existent. Heute, fast 20 Jahre später, hat sich vor allem in diesen Bereichen viel verändert. Fast jeder hat ein Smartphone, kennt und nutzt Online Payment und verwendet Cloudservices. Die Träume von damals haben sich zu hochprofitablen Unternehmen ent wickelt und etabliert. Nichtsdestotrotz werden auch Startups weiterhin oftmals scheitern. Was bleibt, ist die große Heraus forderung, die Gewinner zu finden. Wenn man es zur heutigen Zeit richtig macht, steht einem die notwendige Infrastruktur mit der passenden Technologie für ein MilliardenUnternehmen zur Verfügung.
VC Magazin: Das TVFormat „Die Höhle der Löwen“ hat das Thema Startups noch stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Wie weit sind wir in Deutschland in puncto StartupKultur im internationalen Vergleich?Thelen: Man darf nicht vergessen, über wie viele Jahrzehnte das Silicon Valley schrittweise aufgebaut wurde, bis es zu dem gewor den ist, wofür es heute steht. Wir sind in Deutschland auf einem ganz guten Weg, aber noch ziemlich am Anfang. In den
letzten Jahren sind mehr neue Venture CapitalFonds entstanden als jemals zuvor. Durch die GründerShow haben wir bestimmt auch einen kleinen, wichtigen Teil zu diesem Weg beigetragen. Das Thema Gründen ist mittlerweile wieder salonfähig geworden. Viele Gründer schreiben mir, dass sie durch die Show den Entschluss gefasst haben, ihre Idee umzusetzen und an den Markt zu gehen. Die Anzahl der Gründer wird mehr, die Erfolge werden größer, und somit werden auch mehr Arbeitsplätze geschaffen. Nur im Hinblick auf die Volkswirtschaft hat es noch keinen großen Impact. Dafür müssen noch einmal fünf bis zehn Jahre vergehen, bis das spürbar wird.
Frank Thelen
ist Geschäftsführer von Frank Thelen Capital GmbH und der e42
Group. Seit über 20 Jahren agiert er im Start-up-Geschäft. Bereits
mit 18 Jahren gründete der Unternehmer, Seriengründer und Tech-
nologie-Investor sein erstes Unternehmen. Seine Produkte haben
über 200 Millionen Kunden in über 60 Ländern erreicht. Thelen war
der erste Investor in Start-ups wie Wunderlist, myTaxi, kaufDA, Litt-
le Lunch oder Lilium Aviation. Seit 2014 ist der passionierte Skate-
boarder einer von fünf Investoren der VOX-Fernsehsendung „Die
Höhle der Löwen“, in der junge Unternehmer finanzkräftige Geldge-
ber von ihrer innovativen Geschäftsidee zu überzeugen versuchen.
24 Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“
Wachstumsfinanzierung
VC Magazin: Wie beurteilen Sie die Rolle der Politik rund um das Thema Unternehmensgründung und finanzierung?Thelen: Ich sehe die Politik vor allem als einen zuverlässigen und berechenbaren Partner. Aus meiner Sicht macht es keinen Sinn, dass zum xten Mal über ein „AntiAngelGesetz” abgestimmt wird. Für mich als Investor, der in zehn bis fünfzehn Jahreszyklen handelt und denkt, ist das pures Gift und eine weitere Hürde, die mir in den Weg gestellt wird. Grundsätzlich macht die aktuelle Regierung einen guten Job. Allerdings wäre sie noch stärker mit einem passenden Partner wie der FDP an ihrer Seite. Das schlimmste Szenario für viele Investoren ist, wenn Martin Schulz mit einer rotrotgrünen Regierung an die Macht kommt. Viele Investoren zwingt das zum Abzug aus Deutschland. Das ist auch einer der Gründe, warum ich mich in diesem Jahr zum ersten Mal bei einer Bundestagswahl engagiere, und zwar für
Angela Merkel und Christian Lindner. Durch Maßnahmen wie beispielsweise den Brexit sehe ich unser StartupEcoSystem ernsthaft gefährdet, und das will ich mit verhindern.
VC Magazin: Konzerne und Mittelständler, die von Ihnen oftmals wegen ihrer Trägheit bei der Umsetzung von Zukunftsthemen kritisiert wurden, suchen immer stärker den Kontakt zu Startups. Zu spät?Thelen: Nein absolut nicht, dafür ist es niemals zu spät. Daran sieht man doch, wie viel die Großen noch von den Kleinen lernen können. Wichtig ist mir dabei, dass ein Vorstand auch ernsthaft spürt, was es heißt, Veränderungen durchzusetzen. Veränderungen bedeuten auch Schmerzen ertragen und durchhalten. Meine Tür steht jederzeit offen für die Vorstände, aber sie müssen definitiv bereit sein, auch diese Schmerzen zu spüren. Andernfalls werden auch die Konzerne irgendwann kaputt gehen.
VC Magazin: In welchen Branchen sehen Sie derzeit die größten Chancen für Startups? Welche Branchen meiden Sie als Investor?Thelen: Dabei gilt ein ähnliches Vorgehen wie bei unseren Investments. Es gibt keine Branche, die ich kategorisch ausschließen würde. Jede Branche, die keine aktuellen Technologien einsetzt, ist ein gutes Feld für Startups. Erkennt ein Startup diesen unfairen Vorteil, ist es die Chance, ein 100Mio.EURUnternehmen zu erschaffen. Glücklicherweise ist der Fortschritt bei den großen Konzernen sehr langsam, und bestehende Geschäfte werden nicht verändert. Die Trägheit der Konzerne ist die Chance für Startups, die schnell und effektiv neue Technologien nutzen, um Märkte zu erobern.
VC Magazin: Ihr erstes Startup haben Sie mit 18 gegründet, das zweite ging mit der DotcomKrise pleite. Wie schafft man es, nach einem brachialen Scheitern wieder aufzustehen und die Motivation hochzuhalten?Thelen: Es war für mich niemals eine Option, durch das Scheitern auch aufzugeben. Ganz genau das Gegenteil ist passiert. Ich habe mich irgendwann mit dem GründerVirus infiziert. Es war mir sehr schnell bewusst, dass es möglich ist, die Welt zu verändern. Seit diesem Zeitpunkt habe ich immer nur das getan, was auch heute immer noch meine Leidenschaft ist: die neuesten Produkte und deren Technologien verstehen und darüber nachdenken, wie ich diese bauen kann. Das war also keine bewusste Entscheidung, sondern einfach mein innerer Antrieb.
VC Magazin: Herr Thelen, vielen Dank für das Interview.
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„Die Höhle der Löwen“ brachte dem Thema Start-ups bundesweite Aufmerksamkeit.
Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“ 25
E in einheitliches ITSicherheitsgesetzbuch gibt es in Deutschland nicht. Regelungen, die das Thema ITSicherheit direkt adressieren, existieren lediglich für einzelne
Branchen und Sektoren. Daneben gibt es allgemeine Gesetze, die die ITSicherheit mit umfassen, aber nicht speziell dafür erlassen wurden. Der dadurch entstandene „Flickenteppich der Gesetze“ ist manchmal nur schwer zu einem einheitlichen Gesamtbild zusammenzufügen. Versucht man diesen Flickenteppich zu ordnen, lassen sich die bestehenden Gesetze grob in drei Kategorien einteilen: 1. Schutz von ITSystemen vor CyberAngriffen, 2. Schutz von Informationen und Daten und 3. Verantwortung für Produkte und Dienstleistungen.
Präventive Schutzmaßnahmen vor Cyber-AngriffenEin Beispiel für ein Gesetz zum Schutz von ITSystemen ist das „Gesetz zur Erhöhung der Sicherheit informationstechnischer Systeme“ (ITSicherheitsgesetz), welches der Gesetzgeber 2015 erlassen hat. Dieses Gesetz richtet sich aber nur an den Bereich der kritischen Infrastrukturen (KRITIS) – wie etwa Strom und Wasserversorgung, Finanzen oder Ernährung – und betrifft Betreiber von kritischen Infrastrukturen erst ab einer gewissen
Hacker-Angriffe auf kritische Infrastrukturen, Datenklau und Wirtschaftsspionage oder die vermeintliche Beeinflussung von Wahlauszählungen sind
nur einige Beispiele für digitale Bedrohungen, die in den letzten Jahren vermehrt aufgetreten sind. Die Digitalisierung mit immer neuen Anwendungs-
feldern für IT, wie Smart Cities oder Industrie 4.0, zeichnet schon die nächsten Bedrohungsszenarien vor. „Cyber-Security“ ist daher in aller Munde.
Entsprechend liegt es im Interesse von Unternehmen, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um sich vor Cyber-Angriffen zu schützen. Doch wie sieht der
rechtliche Rahmen für die IT-Sicherheit in Deutschland aus?
Cyber-Security
IT-Sicherheit – Ein Flickenteppich der Gesetze
Größe. Ziel des Gesetzes ist es, präventiv Schutzmaßnahmen nach dem „Stand der Technik“ zu implementieren, um die kritische Infrastruktur vor einem CyberAngriff zu schützen und dadurch die Versorgungssicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
Schutz von personenbezogenen DatenDas Datenschutzrecht, das aktuell über das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und – ab Mai 2018 – über die EUDatenschutzgrundverordnung (EUDSGVO) geregelt wird, ist ein Beispiel für die zweite Kategorie – den Schutz von Informationen und Daten. Werden personenbezogene Daten verarbeitet, muss diese Datenverarbeitung von der verantwortlichen Stelle durch die sogenannten technischen und organisatorischen Maßnahmen abgesichert werden. Hinter diesem etwas sperrigen Begriff verbergen sich auch Maßnahmen zur ITSicherheit. Ziel ist es, zu verhindern, dass personenbezogene Daten von anderen Personen eingesehen und verwendet werden können. Dadurch soll das Persönlichkeitsrecht des Betroffenen gewahrt bleiben. Heutzutage treffen diese Vorgaben jedes Unternehmen in Deutschland, welches personenbezogene Daten verarbeitet.
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Aus der Praxis
Gesetze und Normen für die IT-Sicherheit fehlenDie dritte Kategorie, die Verantwortung für Produkte und Dienstleistungen, wurde mit Blick auf die ITSicherheit bislang nur stiefmütterlich behandelt. Spezielle Gesetze und Normen für die ITSicherheit, die sich an Hersteller und Dienstleistungsunternehmen richten, gibt es nicht. ITSicherheit ist insoweit Teil der allgemeinen Verpflichtungen, die zum Beispiel aus dem Produkthaftungsgesetz oder den allgemeinen Regelungen des Bürgerlichen Gesetzbuches folgen können. Es ist dann zu beurteilen, ob eine Sicher heitslücke in einem Softwareprogramm einen Mangel oder einen Produkthaftungsfall darstellt. Dies ist oft nur mit Blick auf die konkreten vertraglichen Absprachen zu beurteilen.
Schutzmaßnahmen nach dem „Stand der Technik“Doch selbst wenn gesetzliche Vorgaben eingreifen, sind diese oft sehr abstrakt gehalten. Ein Beispiel ist die Vorgabe, Schutzmaßnahmen nach dem „Stand der Technik“ zu implementieren. Was genau der Stand der Technik ist, lässt sich letztlich nur in einer umfassenden technischen und juristischen Gesamtbetrachtung beurteilen. Diese sehr abstrakten Vorgaben sind aber wiederum notwendig, damit der Gesetzestext auch zukünf tige technologische Entwicklungen noch erfassen kann. Eine kon krete Beschreibung des Stands der Technik in einem Gesetz wäre schon morgen überholt.
FazitAlles in allem ist das Thema „ITSicherheit“ nicht nur aus tech nischer und organisatorischer Hinsicht für Unternehmen relevant, sondern auch aus rechtlichen Gesichts punkten. Unternehmen kommen also nicht umhin, sich mit dem Thema ITSicherheit zu befassen – sowohl im Eigeninteresse als auch im Rahmen der ITCompliance. Bei Nichteinhaltung drohen nicht nur Bußgelder gegen das Unternehmen, auch bestehen persönliche Haftungsrisiken für den Vorstand oder den Geschäftsführer. Auch ist davon auszugehen, dass die Anforderungen an die ITSicherheit von Produkten und Dienstleistungen zukünftig durch den Gesetzgeber weiter präzisiert werden. Erste Äußerungen der Parlamentarier sind dazu schon getätigt worden. Unter nehmen sollten daher bereits jetzt darauf achten, dass ihre Produkte und Dienstleistungen auf Sicherheitslücken untersucht werden, bevor sie auf den Markt gebracht werden. Selbstverständlich sind auch die Verträge entsprechend anzupassen. Es gilt, gesetzliche Vorgaben zu beachten, Haftungsrisiken zu reduzieren bzw. zu vermeiden und die Durchsetzbarkeit von Verträgen und Ansprüchen sicherzustellen. Der derzei tige „Flickenteppich der Gesetze“ in Deutschland ist zwar nicht vollkommen, regelt aber immerhin schon einen Teil dieser Fragen.
Christian Kuß
ist als Rechtsanwalt bei der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft in Köln
im Bereich Informa tionstechnologierecht tätig. Ein Schwerpunkt seiner
Tätigkeit liegt in der rechtlichen Beratung von Mandanten zur IT-Sicher-
heit, Datenschutz und Schutz von Informationen und Know-how.
Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“ 27
F O R U ME Q U I T YP R I V A T E
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PEF.Mittelstands-kongress.2017
Nachfolge • WachstumInternationalisierung
Die Veranstaltung des Private Equity Forums NRW
folgt dem Motto „Von Unternehmern für Unternehmer“.
Unternehmern aus NRW wird die Möglichkeit geboten,
einem Erfahrungsaustausch und einer angeregten
Diskussion über Beteiligungs-kapital und M&A beizuwohnen
und aktiv mitzugestalten. Anhand von Praxisbeispielen berichten Mittelständler von ihren Berührungspunkten
mit Private Equity- und M&A-Prozessen.
Durchaus kritisch werden dabei individuelle Erfahrungen sowie die Vor- und Nachteile
der Zusammenarbeit zwischen Unternehmerpersönlichkeiten
und mittelständisch orientierten Beteiligungsunternehmen
intensiv beleuchtet.
www.private-equity-forum.de
6. Juli 2017 Düsseldorf, NRW.Bank
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Der deutsche Beteiligungskapitalmarkt blieb im vergangenen Jahr robust: Das Investitionsvolumen lag mit rund 5,7 Mrd. EUR nur knapp unter dem
des Vorjahres. Nach den Erhebungen des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften BVK bewegen sich die Private Equity-Inves-
titionen seit 2011 in Deutschland auf einem Investitionsniveau zwischen 5,1 Mrd. EUR (2013) und 7,1 Mrd. EUR (2014). Die Investitionen fl ossen über-
wiegend in kleine und mittelständische Unternehmen. Von den insgesamt 5,7 Mrd. EUR Investitionsvolumen 2016 entfi elen 0,93 Mrd. EUR allein auf
Venture Capital-Investitionen. Der vom BVK seit 2012 beobachtete Aufwärtstrend bleibt damit ungebrochen. Wachstumsfi nanzierungen und weitere
Minderheitsbeteiligungen summierten sich auf 0,45 Mrd. EUR, blieben aber unter dem Vorjahreswert zurück.
Industrie 4.0
Herausforderungen auf dem Weg vom Start-up zum Global Player
W orauf mag die – wenn auch leichte – Zurückhaltung der Wachstumsfi nanzierung zurückzuführen sein? Ist dies möglicherweise eine Folge der zunehmenden
Digitalisierung? Auffällig ist, dass in jüngster Zeit sehr viele Invest ments sowohl in Datentransformationen und -migration als auch in Embedded-Technologien, also die Überwachungs-, Steuerungs- oder Regelfunktion durch einen Rechner, erfolgen. Die Vernetzung dieser bislang eher autonomen Embedded Systems soll dabei DIE große Zukunft sein – Schlagwort „Industrie 4.0“.
Industrie 4.0So vielversprechend die Digitalisierung einerseits ist, mit der verheißungsvoll Zeit- und Geldersparnisse prognostiziert wer-den, wirft sie andererseits neben der tatsächlichen technischen Umsetzbarkeit und Verknüpfung der verschiedenen Systeme neue juristische Probleme auf. Vielfältige unternehmerische
Berei che sind davon betroffen, wie etwa die (Neu-)Gestaltung von Geschäftsprozessen, die Kompatibilität vorhandener Hard-ware mit neuer Software und vor allem die Vereinbarung und Erbringun gen von Leistung unter kaufmännischen Aspekten bis hin zu Haftungsfragen. Sowohl der Schutz von Know-how, der gesamte HR-Bereich als auch steuerliche Aspekte werden sich verschieben und sind neu zu bewerten. Je mehr Systeme mit-einander ohne menschliche Einwirkung kommunizieren und sich selbst durch künstliche Intelligenz weiterentwickeln, umso komplexer wird eine Zuordnung der Haftung. Hier fehlt es an gesetz lichen Regelungen, und eine verbindliche rechtliche Klärung steht aus. Da die Entwicklungsgeschwindigkeit in der Digitalisierung nicht linear, sondern exponentiell verläuft, Inno vationszyklen also immer schneller und kürzer werden, wird sie mit der Digitalisierung auch nur schwer Schritt halten können.
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28 Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“
Aus der Praxis
Einfluss auf gesamte UnternehmenskulturInsoweit ist eine Sensibilisierung bei jedem Einzelnen, insbesondere aber bei den Mitarbeitern eines jeden Unternehmens erforderlich. Eine Sensibilisierung wiederum ist aber nur dann möglich, wenn die Unternehmenskultur und die interne Kommunikation stimmen. Zahlreiche digitale Prozesse haben bereits in jedem Unternehmen Einzug gehalten: Selbst kleinste Unternehmen kommunizieren per EMail, haben eine Website, nutzen externe virtuelle Server oder archivieren ihre Dokumente elektro nisch anderweitig. Größere Unternehmen sind daher erst recht gefordert, eine Strategie und einen Stufenplan für die Digitalisierung auf Unternehmensführungsebene zu entwickeln.
Beispiel Legal Due DiligenceGerade im Bereich der Unternehmenskäufe oder Beteiligungen wird die klassische Legal Due Diligence immer stärker automatisiert. Regelmäßig ist gerade diese, je nach Größe des Unternehmens, Komplexität etc., aufwendig bis sehr aufwendig und macht letztlich auch einen nicht unerheblichen Teil der Gesamttransaktionskosten aus. Der wachsende Kostendruck beschleu nigt hier die Digitalisierung. Während virtuelle Datenräume bereits Standard sind, die dort zur Verfügung gestellten Dokumente aber – noch – von Personen geprüft und ausgewertet werden, wird diese Aufgaben zukünftig eine spezielle Software übernehmen. Das heißt, eine intelligente, selbst lernende Legal TechSoftware übernimmt die Prüfung, die rechtliche Bewertung und die Risikoeinordnung. Wenn aber ein Mensch an der konkreten Due Diligence zunehmend weniger, sondern nur noch im Vorfeld an der Definition der Para meter beteiligt ist, wirft dies hinsichtlich der Haftung zahlreiche Fragen auf. Nun mag dieses Thema – zumindest noch im Moment –
Natascha Grosser
ist Partnerin bei SKW Schwarz am Düssel dor fer
Standort. Sie berät in allen gesellschafts- und
kapitalmarktrechtlichen Fragen. Diese reichen
von der Unternehmensgründung über alle
Phasen von Transaktionen (Venture Capital,
Private Equity und M&A) und der Strukturie-
rung entsprechender Beteiligungs vehikel bis
zur Betreuung von Privat invest ments.
bagatellisiert und sich daraus ergebende juristische Probleme verdrängt werden. Gleichwohl sollte aber nicht unberücksichtigt bleiben, dass eine Legal Due Diligence dem Auftraggeber gera de Sicherheit verschaffen soll, und zwar auch dahingehend, dass die Verantwortlichkeit bei Fehlern bei demjenigen liegt, der die Due Diligence durchgeführt hat. Entsprechend haftet er bei Fehlern.
FazitAn diesem Beispiel wird deutlich, wo juristische Probleme zukünftig liegen können. Geschäftsführer oder Vorstände sollten daher rechtzeitig und vor allem kritisch die Compliance und Beteili gungsstruktur des eigenen Unternehmens überprüfen und gegebenenfalls aktualisieren. Dies betrifft nicht nur die technische Umsetzung im Unternehmen, sondern vor allem den sensiblen und kritischen Umgang eines jeden Einzelnen innerhalb des Unternehmens. Nur wenn dies gewährleistet ist und jeder einzelne Mitarbeiter entsprechend sensibilisiert ist, ist das Unternehmen wirklich bereit für einen digitalisierten Wirtschaftsverkehr im Sinne von Industrie 4.0.
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klinischen Entwicklungseinheiten von Bayer saß, konnte das Team erfolgreich mehrere Projekte nicht nur mit Bayer, sondern auch mit anderen großen Namen aus der Industrie aufsetzen. Ähnlich erging es Turbine, einem Startup, das eine simulierte, virtuelle Zelle entwickelt hat und mittels dieser die Effektivität von Kombinations therapien in der Onkologie ermittelt. Ein potenzieller Meilenstein in der Erforschung von Krebstherapien. In Zusammenarbeit mit Bioinformatikern von Bayer wurde das Modell optimiert und bereits mit einigen Molekülen getestet, um bald den Einsatz im pharmakologischen Forschungsprozess zu realisieren.
Wertvolle Lösungen für PatientenFür Sebastian Guth, Chief Marketing Officer bei der Pharmaceuticals Division von Bayer und einer der Mentoren bei Grants4Apps, spielt der Bayer Grants4Apps Accelerator eine wichtige Rolle zur Identifizierung von neuen wertvollen Lösungen für Patienten. „Innovation geht weit über die Erforschung neuer Moleküle hinaus. Es geht auch darum, ganzheitliche Angebote zu entwickeln, die Patienten dabei helfen, ihre Krankheiten besser zu verstehen und managen zu können“, erklärt Guth. Das von Guth geleitete Strategic Marketing hat seinen Hauptsitz in Berlin. Es deckt eine breite Palette von hochinnovativen Neueinführungen sowie etablierten Produkten ab, wobei jedoch HerzKreislaufErkrankungen und die Onkologie im Fokus stehen.
Junge Start-ups und Großunternehmen arbeiten zusammenDas Berliner Startup xbird aus dem 2016 Accelerator Startup Batch realisiert genau das. xbird analysiert Sensordaten vom iPhone und der Apple Watch und ermittelt so Verhaltensmuster von Patienten. Erkenntnisse aus diesen Daten erlauben es dem Patienten, bestimmte Aktivitäten als Risiko im Hinblick auf die Erkrankung zu identifizieren. Diese Daten helfen auch PharmaUnternehmen, neue Zusammenhänge zwischen Patientenverhalten und der Effektivität der Medikamente herzustellen. Die Grants4Apps StartupAlumni zeigen, wie ein pharma zeutisches Großunternehmen erfolgreich mit jungen und agilen Unternehmen zusammenarbeiten kann.
Grants4Apps Accelerator der Bayer Group
„Wir machen was mit Start-ups“
Start-ups sind hungrig und innovativ. Derzeit wollen alle eine Rolle spielen auf der globalen Bühne des Entrepreneurship-Hypes. Große wie kleine Unternehmen
rüsten auf, um den neu gebildeten Idealen des „Innovativseins“ zu entsprechen. Was folgt, ist zumeist ein Weg voller Ungewissheit und Experimente.
E nde 2012 entschied sich der BayerKonzern, die ersten Schritte auf dem Parkett der digitalen StartupSzene zu wagen. Es fing mit kleinen Schritten an: In einem Crowd
sourcingWettbewerb konnten sich Digital HealthStartups und Entwickler für eine finanzielle Förderung, die sogenannten „Grants“, bewerben. Von diesem Konzept leitet sich auch der Name ab „Grants4Apps“. Gerd Graumann gelang es im Herbst 2013, einen solchen Grant zu gewinnen und aus seiner Idee ein Konzept zu formen. Seit mehreren Jahren nun entwickelt Graumann mit mittlerweile siebenstelligem Funding für sein Startup Evivecare eine Softwarelösung für Schlaganfallpatienten mit Sprachstörungen. Nicht nur für die Entwickler ist das Konzept
gewinnbringend, auch Bayer konnte einiges von der digitalen StartupSzene lernen. „Es war eine Idee, die wortwörtlich zwischen Tür und Angel geboren wurde. Seitdem ist die Grants4Apps Community enorm gewachsen und nun in über 20 Ländern vertreten. Wir hatten bisher insgesamt über 1,000 StartupBewerbungen aus mehr als 70 Ländern“, fasst Dr. Jesus del Valle, Leiter des globalen Grants4AppsProgramms bei Bayer, die letzten viereinhalb Jahre zusammen.
Vierte Runde für den Grants4Apps AcceleratorNach ersten Erfolgen wurden die Schritte von Grants4Apps größer: Im Februar 2014 wurde offiziell verkündet, dass Bayer seinen ersten Grants4Apps Accelerator eröffnet. 50.000 EUR, 100 Tage Büroräume im Hauptsitz der Pharmaceuticals Division von Bayer in Berlin, Mentoring vom TopManagement und Coaching von externen wie auch internen Experten. So lautet das Paket für die glücklichen Auserwählten des Programms. Es war ein Experiment, war es doch der erste StartupAccelerator eines pharmazeutischen Unternehmens weltweit. Es hat sich bis heute bewährt. Im Jahr 2017 geht der Grants4Apps Accelerator bereits in die vierte Runde.
Projekte mit großen Namen aus der IndustrieDas Startup Viomedo beispielsweise nahm im Jahr 2015 am Accelerator teil. Viomedo entwickelt eine digitale Plattform für klinische Studien, welche Patienten mit möglichen neuen Therapien verbindet. Auch dank der Tatsache, dass Viomedo mehrere Monate in unmittelbarer Nachbarschaft zu den
Sebastian Guth, Pharmaceuticals Division Bayer
Dr. Jesus del Valle, Grants4Apps Accelerator
30 Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“
Aus der Praxis
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Dr. Zsuzsanna Varga
ist Global Innovation Manager der Bayer AG in
Berlin und Programm-Managerin für Eastern
Europe & North America beim Grants4Apps
Accelerator der Bayer Group.
AusblickUm noch mehr Projekte zwischen den Startups und Bayer zu ermöglichen, gibt es dieses Jahr ein zusätzliches Element, den „Dealmaker“. Dieser zielt auf etablierte Startups mit marktreifen Technologien ab. Für das Grants4AppsTeam und die Unterstützer im TopManagement ist dies eine wichtige Weiterentwicklung des Programms. „Wir können nicht allein die großen Herausforderungen für ein besseres Gesundheitswesen angehen. Wir brauchen kreative und dynamische Partner, die – genau wie wir – das Patientenwohl in den Mittelpunkt stellen und ständig neue Optionen für Prävention, Diagnose, Behandlung und Management von Krankheiten entwickeln“, erläutert Guth. „Startups sind für Bayer ein wichtiges Element der digitalen Transformation. Sie stehen für agile, wertstiftende Innovation von außen. Bei Bayer sind wir stolz sagen zu können: ,Wir machen was mit Startups.‘ Und wir meinen es auch so“, so der
Mentor. Weitere Informationen zum Grants4Apps Accelerator der Bayer Group und den Bewerbungsvoraussetzungen finden sich unter www.grants4apps.com/berlin.
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Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“ 31
Fashionette – Vom Start-up zum international agierenden E-Commerce-Händler
Herausforderung Unternehmensfinanzierung
Mit dem Einstieg der Hamburger Beteiligungsgesellschaft Genui Partners im Jahr 2015 startete die 2008 gegründete Online-Boutique für Luxus-
Handtaschen Fashionette die Expansion ins europäische Ausland. Der Weg des Düsseldorfer E-Commerce-Start-ups zum international agierenden
Unternehmen wurde von namhaften Investoren wie dem Sirius Seedfonds Düsseldorf, Astutia Ventures und dem NRW.Bank.Kreativwirtschaftsfonds
sowie bekannten Business Angels begleitet.
D ie Unternehmensfinanzierung durch Eigenkapital und Fremdkapital war vor allem in den ersten drei bis vier Jahren eine echte Herausforderung. Während die erste
Business AngelRunde noch vergleichsweise schnell abgeschlossen werden konnte, taten wir uns bei der Folgefinanzierung durch einen Venture Capitalist schon schwerer. Das lag auch daran, dass wir unser ursprüngliches Geschäftsmodell (OnlineVerleih von LuxusAccessoires) gleich zu Beginn der Gründungsphase in ein „klassisches“ ECommerceModell wandeln mussten. Das hat Momentum gekostet und auch ein Stück weit „Fantasie“ rausgenommen.
Fremdkapital birgt viel persönliches HaftungsrisikoAuch der Versuch, das Unternehmen mit Fremdkapital zu finanzieren, war in den ersten Jahren schwierig. Während der Vertragsverhandlungen mit einer Bank sagte uns damals der Filialleiter: „Ich leihe Ihnen gerne Geld, aber wenn das schiefgeht, dann ziehe ich Sie aus, bis auf die letzte Galosche.“ Persönliche Haftung kam für uns jedoch nie infrage. Erstens sahen wir uns damals alleine schon durch das zeitliche und monetäre Investment mit Risiken konfrontiert. Zweitens nimmt einem das meines Erachtens die nötige kritische Distanz, die man ab und zu seiner eigenen Firma gegenüber haben muss. Denn man muss ja realistisch sein: Viele Startups scheitern, weil die Idee vom Markt nicht angenommen wird – und das auch oftmals trotz sehr guter Gründerteams. Wenn man für sein Startup mit kritischer Distanz feststellt, dass es trotz Anpassungen des Geschäftsmodells keine vielversprechende Zukunft hat, sollte man die Freiheit haben, den Stecker ziehen zu können, um seine Zeit in ein neues Gründungsvorhaben investieren zu können. Mit zu viel persönlichem Haftungsrisiko wird das zunehmend schwieriger.
Mit positivem EBITDA wurde es schlagartig einfacherDank harter Arbeit und einiger Finanzierungsrunden im privaten und institutionellen Bereich (Hauptinvestor war übrigens die NRW.Bank) ist es uns 2013 gelungen, den Breakeven zu erreichen. Mit einem positiven EBITDA wurde es schlagartig einfacher, das Unternehmen über Fremdkapital zu finanzieren.
Damit einhergehend ist seit 2014 auch die zunehmende Liquidität im Kapitalmarkt deutlich zu spüren und spielt uns in die Karten. Heute hat Fashionette einen deutlich zweistelligen Millionenbetrag an Fremdkapitalquellen angezapft und damit die Eigenkapitalfinanzierungen vom Volumen her weit hinter sich gelassen. Und das alles ohne persönliche Haftung durch uns Gründer – nunmehr vier Jahre mit profitablen Jahresabschlüssen haben das möglich gemacht.
Unternehmerisch geprägter Eigenkapitalinvestor mit an BordDennoch ist es ein gutes Gefühl, seit 2015 mit Genui einen finanzstarken und unternehmerisch geprägten Eigenkapitalinvestor an Bord zu haben. Genui ist eine Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Hamburg, hinter der zahlreiche herausragende deutsche Unternehmerpersönlichkeiten – beispielsweise unser Beiratsvorsitzender Torsten Toeller (Fressnapf), Detlev Meyer (Hawesko, ehemals CBR – Cecil/Street One) oder aber Andreas Jacobs – stehen. Das Besondere an Genui ist die persönliche Einbringung dieser Unternehmer als Beiräte und Sparringspartner bei den jeweiligen GenuiBeteiligungen. Der Investor hat bei seinem Einstieg – neben einer Kapitalerhöhung – sämtliche Anteile der bisherigen Investoren erworben. Heute befindet sich Fashionette im neunten Geschäftsjahr und ist Marktführer in Deutschland für hochwertige Designertaschen/accessoires mit steigendem Umsatzanteil im europäischen Ausland.
Dr. Fabio Labriola
ist Mitgründer und Geschäftsführer von Fa-
shionette, einem Verleih-/Ratenkaufunter-
nehmen von Luxus-Accessoires mit Sitz in
Düsseldorf. Er verantwortet dort die Bereiche
Einkauf, Finanzierung und Personal.
32 Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“
Aus der Praxis
Kleidung oder Elektronik online zu bestellen, gehört für die meisten zum Alltag. Für Dienstleistungen gilt das noch nicht. Das Berliner Unternehmen
Helpling will das ändern. „Die Beziehungen zwischen Kunden und Dienstleistern aufzubauen, ist unser Geschäft“, sagt Philipp Huffmann, der Helpling
gemeinsam mit Benedikt Franke gegründet hat.
H uffmann und Franke kennen sich seit der Kindheit. Nach dem Studium arbeitete Franke als Strategieberater und wurde dann Head of HR bei Rocket Internet. Dort star
tete Huffmann zeitgleich seine Karriere als Entrepreneur in Residence. 2010 gründeten sie ihr erstes Unternehmen, die Latin American Media Group. Nach dem Verkauf fassten Sie den Entschluss, haushaltsnahe Dienstleistungen online anzubieten, und gingen zurück zu Rocket Internet. „Das Geschäft wollten wir schnell ausrollen, und dafür war Rocket der richtige Partner“, sagt Huffmann.
Start-up-Schmiede Rocket als Investor an BordAnfang 2014 starteten sie. Ende des Jahres war Helpling bereits international aktiv und hatte unter anderem von Mangrove Partners, Kite Ventures und Point Nine Capital 13,5 Mio. EUR eingeworben. Im März 2015 legten Investoren 43 Mio. EUR nach. Auch Family Offices und Unternehmer sind beteiligt und entsprechend im Board vertreten. „Das Knowhow und ihre Perspektiven helfen uns sehr in strategischen Fragen“, sagt Huff
mann. Mit der Übernahme des größten euro päischen Konkurrenten Hassle im Juni 2015 wurde Helpling auch Marktführer in Großbritannien und Irland. „Seitdem haben wir uns auf das Produkt und das langfristige Geschäft konzentriert“, so Huffmann. Mittlerweile stammen 90% des Umsatzes von wiederkehrenden Kunden. Erste Länder seien profitabel. Um das Geschäft auszubauen, investierte Rocket Internet im März 2017 weitere 10 Mio. EUR.
Helpling wagt sich an neue GeschäftsfelderJe mehr Kunden und Anbieter auf der Plattform aktiv sind, desto besser ist das Ergebnis für alle Beteiligten. „Wir wollen die Liquidität im Marktplatz erhöhen“, sagt Huffmann. Bislang ist Helpling eher in Großstädten erfolgreich. Um bestehende Märkte tiefer zu durchdringen, sollen verstärkt kleinere Städte an die Plattform angeschlossen und ergänzende Services angeboten werden. Seit Anfang 2017 vermittelt Helpling auch Leistungen wie Fensterreinigung, Entrümpelung und Möbelaufbau, und weitere sollen folgen.
Plattform an lokale Gegebenheiten angepasstDie regionalen Märkte unterscheiden sich teilweise stark. Während etwa Länder wie Frankreich aktiv gegen Schwarzarbeit vor
Helpling GmbH: Online-Vermittlungsplattform für professionelle Reinigungskräfte
Europas größter Marktplatz für haushaltsnahe Dienstleistungen
gehen, sind in Deutschland die meisten privaten Reinigungskräfte nicht angemeldet. Die Plattform muss den lokalen Gegebenheiten Rechnung tragen. Entsprechend ausgeklügelt ist das System. Frontend, Bilder und Marketingbotschaften werden lokal angepasst. Die Hauptfunktionalitäten wie Backend, Matching Algorithmen und Mobile Apps sind international einheitlich. „Darin steckt eine Menge Arbeit“, sagt Huffmann. Dass die Technologie die Plattform schneller und besser mache, sei letztendlich der entscheidende Wettbewerbsvorteil.
Trend zu zunehmender RegulierungMehrere aktuelle Trends könnten das Geschäft beflügeln – zum Beispiel zunehmende Regulierung. Als größte Konkurrenz sieht Huffmann nicht die anderen Anbieter, sondern den Schwarzmarkt: „Dass Staaten zunehmend die Schwarzarbeit bekämpfen, spielt uns in die Hände.“ Zudem werde in immer mehr Haushalten Hilfe benötigt, und bald werde man auch Dienstleistungen ganz selbstverständlich online buchen.
Als nächstes wollen Huffmann und sein Team eine App liefern, mit der Kunden alle relevanten Dienstleistungen buchen können. Weitere Finanzierungsrunden sind nicht geplant. Nun soll Helpling insgesamt profitabel werden und aus eigener Kraft wachsen.
Lukas Henseleit
Philipp Huffmann, Helpling
Mit dem Online-Angebot von Dienstleistungen hat Helpling einen neuen Markt erschlossen.
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Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“ 33
Aus der Praxis | Case Study
Trackle GmbH: Mit Temperatursensor zum Wunschbaby
Hormonfreies Wearable findet fruchtbare Tage im Schlaf
Das Bonner Start-up trackle entwickelt einen Temperatursensor, der Frauen dabei hilft zu erkennen, wann sie schwanger werden können.
E twa drei Millionen Frauen in Deutschland können sich ihren Kinderwunsch nicht ohne Weiteres erfüllen. Eine zuverlässige Methode, um die Chancen auf eine Schwan
gerschaft zu erhöhen, ist die sogenannte Temperaturmethode. Bei dieser wird die Körperkerntemperatur täglich bestimmt und der charakteristische Anstieg um den Eisprung ermittelt. Ihre Anwendung ist allerdings aufwendig und birgt Fehlerquellen. Diese Erfahrung machte auch Katrin Reuter, Gründerin und Geschäftsfüh rerin der Bonner trackle GmbH. „Die Temperaturmethode lässt sich mit dem Alltag nur schwer vereinen“, so Reuter. Problematisch sei etwa, dass der relevante Temperaturwert im Schlaf erreicht werde und man bei der morgendlichen Messung nur einen stör anfälligen Näherungswert erhalte. Eine zweite große Fehlerquelle sei das Erstellen und die Analyse des Temperaturverlaufs.
Trackle vereinfacht die TemperaturmethodeReuter will die Anwendung der Methode radikal vereinfachen. „Trackle ist ein Sensor, der die Kerntemperatur im Körper automatisch und kontinuierlich misst“, so Reuter. Die Auswertung der Daten erfolgt im Backend. Das Ergebnis wird unmittelbar auf das Handy übertragen. So kann die Nutzerin mit sehr hoher Sicherheit ihre fruchtbaren Tage bestimmen. Die Idee entstand aus dem eigenen Bedarf. Von der Temperaturmethode war Reuter begeistert, doch die Anwendung und das Angebot an Hilfsgeräten waren nicht überzeugend. Gemeinsam mit Ehemann Maxim Loick, der wie Reuter aus der ITBranche stammt, und Stephan Noller, Business Angel und Spezialist für Hardware, begann sie, eine Lösung zu entwickeln. Für das AppDesign holte das Team eine Berliner Agentur ins Boot. Ende 2015 wurde die GmbH gegründet.
Erste Finanzierung durch Family and FriendsMit Ingenieuren und Hardwarespezialisten entstand die erste Prototypenreihe. Nach dem Proof of Concept folgte Mitte 2016 eine erste Finanzierung durch Family and Friends. Im November
2016 gewann trackle den Rheinland Pitch und damit auch Kontakte zu Investoren. Einen Monat später stand die SeedRunde mit der NRW.Bank und Business Angels. „Die Arbeit mit der NRW.Bank erleben wir als sehr konstruktiv“, so Reuter. Auch für die Bank ist das Investment ein gutes Match. „Mit dem Programm SeedCap NRW begleiten wir junge Unternehmen im Rahmen der frühen Finanzierungsrunden“, so Dr. Peter Güllmann, Bereichsleiter Unternehmens und
Infrastrukturfinanzierung. „Trackle hat uns über zeugt, weil es technische Innovationen mit bedarfsorientierter Entwicklung kombiniert.“ Zu den Business Angels zählen Spe zialisten für Medizin technik und Vertrieb in der Pharmabranche. „Dieses Knowhow zahlt sich in der aktuellen Phase voll aus“, so Reuter.
Markteintritt mit CrowdfundingDer Markteintritt steht kurz bevor. Der nächste wichtige Schritt ist die Zertifizierung als Medizinprodukt. Derzeit läuft die Gebrauchstauglichkeitsstudie. Über eine bekannte CrowdfundingPlattform können die Geräte bereits vorbestellt werden. Läuft alles nach Plan, wird die erste Charge im September ausgeliefert.
AusblickDer Markt wächst. Aufgrund des demografischen Wandels und späterer Mutterschaften steigt die Zahl der Paare mit uner fülltem Kinderwunsch. trackle könnte vielen von ihnen helfen. „Studien belegen, dass 50% der Frauen, die als unfruchtbar diagnostiziert werden, den Zeitpunkt ihres Eisprungs regel mäßig um drei bis vier Tage verpassen“, so Reuter. Eine weitere Zielgruppe sind Frauen, die bereits hormonfrei verhüten und dies einfacher gestalten wollen. „Zudem stellen wir fest, dass viele junge Frauen unter 30 die Pille nicht nehmen wollen. Aus dieser Gruppe bekommen wir viel mehr Feedback als erwartet“, freut sich Reuter. Es gebe keinen Grund, trackle auf Deutschland zu beschränken, so Reuter. „Wenn wir die Zulassung als Me di zinprodukt haben, gilt diese europaweit. Wir wollen mit trackle möglichst schnell international werden.“
Lukas Henseleit
[email protected]. Peter Güllmann,NRW.Bank
Katrin Reuter, trackle
Das Medtech-Start-up hat ein hormonfreies Wearable Device entwickelt, das Frauen beim Zyklustracking unterstützt.
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Aus der Praxis | Case Study
Service
Aussteller auf der
11. Private Equity-Konferenz NRW
Das Softwareunternehmen Cocobit Code & Colors GmbH ist spezialisiert auf die Programmierung von OnlineAnwendungen und wurde 2015 gegründet. Ende 2016 hat die BrowsergameSchmiede Cocobit das erste eigene Projekt veröffentlicht – das
ChunkedSwarm ermöglicht seinen Kunden durch die Reduktion von Bandbreitenan
forderungen eine qualitativ hochwertigere und günstigere Auslieferung von StreamingVideoinhalten an große LiveZuschauerGruppen. ChunkedSwarm erweitert dazu die übliche Auslie
8select generiert für Onlineshops mittels „Curated Shop
ping as a Service (CuSaaS)“ personalisierte ProduktSets und erzielt damit durchschnittlich 35% größere Warenkörbe. Dieser Cross SellingAnsatz erschließt dem Kunden eines Onlineshops das Sortiment, wie es sonst nur einem Fachverkäufer im statio
CyBike positioniert sich als größter Anbieter digitaler Dienste & Services rund um Fahrrad und EBike. Die Services sind
nach dem Baukastenprinzip jederzeit änder und erweiterbar und in einer kundenindividuellen BikeApp gebündelt. Nach
nären Handel möglich ist. Aus einem unüberschaubaren Sortiment werden komplementäre ProduktSets mit der für einen Kunden höchsten Relevanz berechnet (z.B. komplette Outfits). Zu den Kunden von 8select zählen u.a. Peek & Cloppenburg, Betty Barclay und die Popken Fashion Group.www.8select.com
ferung über ein Content Delivery Network mit einem intelligenten Algorithmus, der Zuschauer sinnvoll gruppiert und in die Verteilung der Inhalte einbindet. Die Reduktion der serverseitigen Datenlast führt dabei zu geringeren Kosten, während die StreamingQualität durch kürzere Latenzen verbessert wird.https://chunkedswarm.com
Free2PlaySpiel SpaceFellows. Das Spiel bündelt die zurzeit beliebtesten Elemente Strategie, Abenteuer und Simulation und ist ausgerichtet auf die kaufkraftstarke Kernzielgruppe der 15 bis 45Jährigen. In kürzester Zeit wurden Verträge mit Publishern wie Bild.de oder adspree abgeschlossen.www.cocobit.de
dem Prinzip „Bike kaufen – QR Code scannen – App“ startet CyBike mit personalisierten Daten & Diensten zum neuen Bike. Mit „CyBike Protect“ wird eine manipulationssichere „FahrradEinbau“Diebstahlsicherung mit LifeTrackingFunktion auf Basis neuester Mobilfunktechnologie entwickelt.www.cybike.de
Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“ 35
Intrapore bietet das ganze Spektrum modernster Technologien der InsituBoden und
GrundwasserSanierung an. Intrapore ist zudem das weltweit erste Unternehmen, das sich auf die Entwicklung, Vermarktung
InstantHelp bietet die Digitalisierung von Notrufen. Der erste Schritt dabei ist eine App, welche im Notfall alle verfügbaren
Kanäle für einen Notruf adressiert. Dabei ist InstantHelp als erster deutscher Anbieter in der Lage, einen Notruf ohne Telefonat
gridscale ist die weltweit einfachste Infrastructure und Platform as a ServiceLösung und zeigt den Weg in die
nächste Generation des Cloud Computing auf. gridscale setzt auf 100% Verfügbarkeit, Transparenz sowie Flexibilität, so können
escamed entwickelt digitale Lösungen zur evidenzbasierten Ernährungsoptimierung im
Be reich der Ernährungstherapie und beratung. Mit der escamedSoftware für Smartphones haben Nutzer ihren persönlichen Ernäh rungsberater jederzeit dabei. Das erste Produkt ist
Energieversorgung für die „Things“ des Internets der Dinge. Über das Internet der Dinge
(IoT) werden zukünftig Milliarden von elektronischen Bauteilen, Sensoren und Kleingeräten miteinander verknüpft. Die Solarfolie von Enerthing kann viele dieser IoTKleingeräte von Batterien und Kabeln befreien. Unsere Solarfolie ist optimiert auf die Anwendung in Innenräumen bei Kunstlicht. Damit reicht die normale
an die zuständige Leitstelle zu senden. Es folgen Angebote für Unternehmen, die den Notruf vereinfachen. So können z.B. Notrufe durch Signale von Crashsensoren in Kfz abgesetzt werden. Unsere Vision ist der voll digitalisierte Notruf – vom Hilfe suchenden bis zum Rettungsdienst.www.instanthelp-app.de
und Anwendung von „NanoRemediation“ spezialisiert hat: der Nutzung von reaktiven Nano und Mikropartikeln (NMP) zur Grundwassersanierung. Damit ist Intrapore einer der Technologieführer im Bereich „Environmental Nanotechnology“.www.intrapore.com
Beleuchtung in vielen Bereichen aus, um bei Smart Homes, im Einzelhandel sowie in Logistik und Produktion eingesetzte Sensoren, Displays und andere Geräte mit Energie zu versorgen. Die Folie lässt sich durch ihre Flexibilität leicht in Gehäuse und Geräte integrieren. Ein innovatives Produktionskonzept ermöglicht es Enerthing, im RollezuRolleProzess sehr schnell große Stückzahlen zu erreichen und kostengünstig zu produzieren. www.enerthing.com
eine App zur BluthochdruckTherapie auf Grundlage medizinischer Studien. Die dynamisch erzeugten Speisepläne berücksichtigen dabei individuelle Nährstoffbedürfnisse, Präferenzen, Lebensumstände und weitere Daten.
www.escamed.com
Nutzer die Computer und StorageRessourcen z.B. minutengenau und unabhängig voneinander wählen. gridscale kann nahtlos in alle Unternehmens und Systemprozesse integriert werden. Zu den Kunden von gridscale zählen neben Entwicklern auch Systemhäuser, DigitalAgenturen, SaaSUnternehmen und KMU.www.gridscale.io
In den Märkten der professionellen Audiotechnik steht nach der Digitalisierung der 90er nun eine noch größere Revolution ins Haus: Der Sie
geszug der im Netzwerk verteilten Systeme hat gerade begon
nen. Dank einer starken Softwareplattform ist Distributed Audio Designs in der Lage, Hardwarekomponenten im Netzwerk im Baukastenprinzip zu Lösungen zusammenzufügen, die konventionellen Produkten haushoch überlegen sind. Ein FlaggschiffProdukt konnte für einen Pilotkunden bereits realisiert werden.www.distributed.gmbh
36 Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“
Service
Kauz ist ein Düsseldorfer Startup, das Chatbots und digi tale Assistenten für Websites, Apps und Messenger
entwickelt. Die Chatbots kommen im Kundenservice, aber auch bei Verkauf und Beratung zum Einsatz und ermöglichen kosten
shipcloud verbindet OnlineHändler über seine cloudbasierte
Versandschnittstelle mit allen relevanten Versanddienstleistern. Der Shipping Service Provider ist in 33 Shop und ERP Systemen per Plug and Play verfügbar und kann auch in andere
günstigen, hochqualitativen Service rund um die Uhr. Das Beson dere an Kauz ist die komplett selbst entwickelte Technologie, die ein wesentlich besseres Sprachverständnis als bei herkömm lichen Chatbots erlaubt.
www.kauz.net
Systeme einfach eingebunden werden. OnlineHändler können mit shipcloud ohne komplexe und teure Integrationen direkt aus ihren Systemen heraus Versandmarken generieren, für jede Sendung den besten Anbieter wählen und ihre Versandprozesse optimieren.www.shipcloud.io
Scedule adressiert die „KnowledgeWorker“ in ihrem von Meetings dominierten Arbeitstag, indem es die Vereinbarung von Terminen und deren Organisation in wenigen Minuten – und über die Organisationsgrenzen hinweg – ermöglicht. Scedule ist kein neuer Kalender,
Phenospex entwickelt hightech multispektrale 3DSensoren und intelligente Soft
ware, um Pflanzen vom Labor bis ins Feld zu digitalisieren und zu vermessen. Mit den Smart Plant AnalysisProdukten von Phenospex werden viele Prozesse entlang der Wertschöpfungskette
Milk the Sun ist die weltweit führende OnlinePlattform für den Handel mit laufenden Solaranlagen und der Vermittlung von Dienstleistungen rund um den Lebenszyklus von PVAnlagen. Das Unternehmen bie
tet allen Marktakteuren – vom Betreiber kleiner Solaranlagen
KickForm ist ein mathematischer Algorithmus zur Vorhersage von Fußballspielen. Ziel
von KickForm ist es, die weltweit genaueste Vorhersage von Fußballspielen zu berechnen. Dafür hat das Team von KickForm
ein wissenschaftlich fundiertes, einzigartiges Verfahren entwickelt, die KickFormFußballformel. KickForm ermöglicht allen Fußballfans – individuell, spielerisch und ohne Mathekenntnisse – Fußballergebnisse auf wissenschaftlicher Basis vorherzusagen.www.kickform.de
bis hin zum Großinvestor sowie Projektrechteentwicklern und Dienstleistern – eine Plattform, um SolarAssets handeln, aber auch Dienstleistungen rund um die Transaktion und den Lebenszyklus einer Solaranlage erwerben und anbieten zu können.
www.milkthesun.com
automatisiert, wie z.B. die Versuchsdurchführung im Labor, das Ernten von Feldfrüchten oder die Unkrautbekämpfung. Das spart Geld und Zeit, und anhand der Daten können Prozesse weiter optimiert werden.
www.phenospex.com
sondern vollständig in die Office ITLandschaft integriert. Der Vorschlag sinnvoller Termine auf Basis von Verfügbarkeiten und Präferenzen sowie die automatische Buchung von Konferenzräumen sind die wesentlichen Differenzierungskriterien.
www.scedule.com
Smart Plant Analysis
Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“ 37
Die UroTiss Europe GmbH ist ein BiotechnologieUnternehmen mit Hauptsitz in Dort
mund, das auf die Herstellung, Entwicklung und den Vertrieb von im Labor hergestellten patienteneigenen Gewebeersatz zur Rekonstruktion von Organen spezialisiert ist. Der aus eigener Forschung und Entwicklung des Unternehmens stammende
Mit jedem Einkauf die Welt verbessern?! Mit Wertewandel geht das. Wertewandel ist eine
App, mit der Endverbraucher für jeden Einkauf nachhaltiger Produkte Bonuspunkte sammeln. Die branchenübergreifend gesammelten Bonuspunkte können wieder bei den teilnehmenden
Im Zentrum von Zolitron steht eine klare Motivation: Die Energie, die uns umgibt, bestmöglich nutzen. Als Resultat hat sich das Team von Zolitron Technology der Realisierung energieautarker Netzwerke durch „Micro Energy Harves
uptain entwickelt automatisierte Lösungen zur Rückgewinnung von Kaufabbrechern für Onlineshops. Das entwickelte uptainJavaScript wird
auf der Webseite der Kunden eingebunden und ermittelt auto
Ein wesentlicher Kostentreiber in der Industrie ist der Energieverbrauch. TurboKWK bietet dampfnutzenden Unter
nehmen mit einer neuartigen MikroDampfturbine erstmals eine
Fruchtbare Tage einfach im Schlaf finden – und so leichter schwanger werden oder hormonfrei verhüten. trackle ist ein Temperatursensor, der Frauen hilft, ihre
fruchtbaren Tage zu bestimmen. Beim Eisprung steigt die
Körperkerntemperatur – und nur rund um den Eisprung sind Frauen fruchtbar. Wenn man also den Temperaturanstieg erkennt, weiß man, wo es langgeht. trackle erfasst die Temperatur automatisch, berechnet die fruchtbaren Tage und zeigt sie auf dem Handy in einer App an – ganz einfach.www.trackle.de
tragfähige Lösung zur ressourcenschonenden Eigenstromproduktion an. Durch die Kombination von hoher Effizienz sowie niedrigen Life CycleKosten gelingt eine Halbierung der Stromkosten bereits bei Unternehmen mit [email protected]
matisch diejenigen Besucher, die kurz davor sind, den Onlineshop zu verlassen oder diesen bereits verlassen haben. Basierend auf den ermittelten Daten generiert der uptainAlgo rithmus eine individuelle Servicenachricht für jeden Abbrecher, um diesen für den Onlineshop als Kunden zurückzugewinnen.www.uptain.de
Gewebeersatz MukoCell ist das weltweit erste aus patienteneigenen Zellen hergestellte Gewebeprodukt in der Urologie. Das Arzneimittel MukoCell ist ein aus patienteneigenen Zellen gezüchtetes Mundschleimhauttransplantat zur Rekonstruktion der Harnröhre.
www.urotiss.com
Partnern eingelöst oder für gute Zwecke gespendet werden. Unter nehmen bietet Wertewandel ein innovatives MarketingTool zur Kundenbindung, zum Kundendialog, zur Kundenbefragung und für hochindividualisierbare Produktangebote.
www.wertewandel.de
ting“ verschrieben. Zolitron Technology ermöglicht den Ausbau des „Internet of Things“ mit einem SensorBeacon: dem ZBeacon. Ganz ohne Batterien. Nachhaltig, wartungsfrei und zukunftssicher.
www.zolitron.com
38 Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2017“
Service
2 Mittelstandsfinanzierung Know-how für den Mittelstand
April 2017 9,80 Euro
Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter:
www.unternehmeredition.de
Neuer VersuchBörsensegment Scale lockt Wachstumsunternehmen
TraditionDie Burgergruppe und das Erbe der Kuckucksuhr Seite 20
ModerneSchwarmfinanzierungen im Internet Seite 40
ZukunftElringKlinger bereitet sich auf das E-Zeitalter vor Seite 36
unternehmeredition.de
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das dddaddaaadddddddaaaaddddddddaaaaddddddddaaaadddddaaaaaa rbErbee Erb rr deeeere uKuKuKKuKKKuKKKKKKKKKKKKKKuKuKuuuuuuuuuckckucuckuckuuuuuuuckuuukucckuckucuuuckucuuukucckucuuuuucccckuckuckucccckuckucukucck cccckkccccccc uhrukksksuhrkksukkkkkkkkks r ksuhkkkksukkkkskssksssSSSSSSSSSeSeiteiiSSSeiiSSSeeeeiiSSSeeeeeeiieitSSSSSSSSSSSS eee 2020
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11. Private Equity Konferenz NRW
Wachstum managen und fi nanzieren – Vom Start-up zum Global Player
22. Mai 2017, Rheinterrasse Düsseldorf
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