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NUK Neues Unternehmertum Rheinland e.V. Jörg Püschel MBW MITTELSTANDSBERATUNG GMBH Grundlagen der Finanzierung 21. April 2015

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PDF-Grundlagen der FinanzierungGrundlagen der Finanzierung
21. April 2015
Gründungsfinanzierung = alle Aktivitäten und Formen der Kapitalbeschaffung
Die Finanzierung und deren Planung ist die wichtigste Grundlage für den Erfolg einer Existenzgründung ohne Finanzierung keine Gründung ohne Finanzierung keine Fortführung des Unternehmens
Welche verschiedenen Finanzierungsquellen gibt es ? Eigenkapital, Fremdkapital, Mischformen Ausgestaltungen, Unterschiede, Besonderheiten
Besonderheiten beim Fremdkapital Basel II und Basel III, Risiken und Sicherheiten, Höhe von Zinsen, ÖFP
Zum Umgang mit Geldgebern: Was kann ich erwarten ? Was wird von mir erwartet ?
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
Spannungsfeld Kreditinstitut - Unternehmensgründer Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs: Zinsen ÖFP
Umgang mit Banken
„CFIMITYM“ Cash Flow is more important than Your mother
Finanzierungsentscheidungen erweitern den Handlungsspielraum engen ihn ein
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
Finanzprobleme und Planungs- und Konzeptfehler ungenügende Qualifikation Selbstüberschätzung mangelnder Einsatz unzureichende Beratung, etc.
führen alle grundsätzlich zu Finanzproblemen sind aber nicht die Ursache, sondern die Wirkung
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
49 % haben kaufmännische Defizite 46 % haben kein überzeugendes Alleinstellungsmerkmal 35 % können ihre Produktidee nicht klar beschreiben ... 36 % fehlende Überzeugungskraft des Gründers 31 % haben kein überzeugendes Konzept 27 % haben keine überzeugende Idee
Einleitung
Ermittlung Kapitalbedarf
monatliche betriebliche Ausgaben
Wie viel Geld wird insgesamt benötigt ? Kapitalbedarfsplanung
Woher kommt das Geld ? Gründer und Partner, Banken und Sparkassen, Kunden
und Lieferanten, Sonstige, etc.
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
High-Tech-Produktion ----------------------------------------
Spannungsfeld Kreditinstitut - Unternehmensgründer Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs: Zinsen
Umgang mit Banken
durch Eigentümer
Finanzierungsquellen
Mittel, die dem Unternehmen nicht dauerhaft zur Verfü- gung stehen
Mittel, die nicht vom Unternehmen oder von den Gesell- schaftern kommen
Sparkassen, Banken (Kredite, Darlehen, etc.)
Kunden, Lieferanten (Anzahlungen, Kaufpreisstundungen, etc.)
Sonstigen, wie Mitarbeitern (z.B. Pensionsrückstellungen), Finanzbehörde (Steuerrückstellungen), etc.
Finanzierungsquellen
Gesellschafterdarlehen
die Finanziers wollen zu einem späteren Zeitpunkt ihr Geld zurückbekommen
in Raten oder auf einmal und/oder
zzgl. Zinsen und/oder
zzgl. Gewinnbeteiligung und/oder
allen Finanzierungsquellen ist gemeinsam:
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
erfolgsabhängiger Erlös bei Liquidation erfolgsabhängiger Erlös bei Liquidation
Merkmal Eigenkapital Fremdkapital
Rückzahlung, unabhängig vom Erfolg
laufende Erträge erfolgsabhängige Gewinnbeteiligung
Zinszahlung, unabhängig vom Erfolg
keine
Rechtsstellung bei Insolvenz
Eigenkapital Fremdkapital steht dem Unternehmen
dauerhaft zur Verfügung keine Kapitaldienstverpflichtung erhöht den Kreditspielraum
(verbessert das Rating) Haftungskapital Verbesserung Rating
keine unternehmerische Einfluss- nahme
unternehmerische Einflussnahme Gewinnbeteiligung Partizipation an der
Unternehmenswertsteigerung "teures" Kapital hoher Beschaffungsaufwand
Zins- und Tilgungszahlungen unabhängig von der Ertrags- und Liquiditätssituation
Risiko der nicht fristenkongruenten Finanzierung
Risiko der Zinserhöhung "Verschlechterung" des Rating
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
dem Wissen und dem Zugang zu verschiedenen Quellen
der Größenordnung der benötigten Mittel
dem Zeitpunkt, an dem die Mittel benötigt werden
den Alternativen, die überhaupt zur Verfügung stehen
dem erwarteten Wachstum des Unternehmens
der Phase der Unternehmensentwicklung
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
Seed-Phase Start-up Expansion Realisierung
Finanzierungsquellen
Spannungsfeld Kreditinstitut - Unternehmensgründer Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs: Zinsen
Umgang mit Banken
hohes Risiko = hoher Bedarf an Eigenkapital
Eigenkapitalquote bestimmt Rating nach Basel II (Höhe der Fremdkapitalzinsen)
Fremdkapitalgewinnung in der Start-up-Phase schwierig
hohes Risiko keine oder nur wenige Sicherheiten vorhanden
Eigenkapital
Einlagen von Sachwerten
formelle Beteiligungen (VC-Gesellschaften)
ggf. staatliche Beteiligungen
Wer bringt was im Vorfeld in das Unternehmen mit ein?
Geldmittel, Sacheinlagen
Wie sieht die spätere Arbeitsteilung aus?
Wie sieht die spätere Gewinnaufteilung aus?
Wie kommen die Partner später wieder auseinander?
Jede Gründung ist eine Partnerschaft auf Zeit!
frühzeitig vertraglich regeln
Einlagen von Sachwerten
formelle Beteiligungen (VC-Gesellschaften)
ggf. staatliche Beteiligungen
Unternehmen beteiligen
ein „richtiger“ Business Angel hat zwei Flügel: bringt Know-how und Kapital ein
verschiedene Formen der Beteiligung möglich
Erwartungen des Business Angels Honorierung für sein Engagement = Wertsteigerung des
Gesellschaftsanteils (i.d.R. das 2 bis 3fache nach Exit) „Exit" nach einem bestimmten Zeitraum (5 bis 7 Jahre)
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
Problem:
Form der Beteiligung hat keine richtige Tradition in Deutschland
auch die Gesetzgebung ist eher kontraproduktiv, z.B.
Diskussion über die Wiedereinführung der Vermögenssteuer, „Reichensteuer“, etc.
Business Angel
Investitionskraft von Business Angels erhöhen
Business-Angel erhalten 20 % des Investitionsbetrages
Investitionssumme zwischen min. 10 TQ und max. 250 TQ
weitere Voraussetzungen: siehe www.business-angels.de
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
vermeintliche Investoren, die aber über keine oder nur über geringe finanzielle Mittel verfügen
da sie sich dennoch beteiligen wollen, bieten sie statt Geld „Brainfood“ an
z.B. Beratung, Mitarbeit, angebliche Kontakte o.ä.
dies kann sehr teuer werden, wenn der Unternehmens- wert steigt
besser: Beratung und Unterstützungsleistungen nur gegen Geld und nicht für Gesellschaftsanteile
Business Devils
Einlagen von Sachwerten
formelle Beteiligungen (VC-Gesellschaften)
ggf. staatliche Beteiligungen
bieten Eigenkapital ohne Sicherheiten
Beteiligung an Unternehmen, von dem sie sich ein sehr großes Wachstumspotential erhoffen
Rendite-Erwartung: hoch (> 25 % p.a.)
Bereich
Venture Capital
Exit steht meist bereits zu Beginn der Investition fest damit ist die Finanzierung zeitlich begrenzt (3-10 Jahre,
i.d.R. fünf Jahre)
erfolgreiche Exits müssen die nicht-erfolgreichen Exits ausgleichen 3-4-3 Regel (3 x Totalverlust, 4 x Null, 3 x Gewinn)
keine laufende Verzinsung erwartet, sondern Realisie- rung der Rendite am Ende der Laufzeit
π x Daumen = Verdoppelung nach 4-5 Jahren
verschiedene Exit-Strategien
Going Public / IPO Börsengang hohe Anforderungen, nur für sehr erfolgreiche Unternehmen
Trade Sale Verkauf an einen Investor aus der Industrie (z.B. Wettbewerber)
Secondary Purchase Verkauf an einen Finanzgeber / andere VC-Gesellschaft schwierig, da letztlich keine Veränderung der Ziele
Buy Back Rückkauf der VC-Beteiligung durch Gründer / Management schwierig, ursprünglich hatten die Gründer nicht das Kapital
Liquidation / Kündigung Abbruch der Investition / Verlust des Kapitals
Exit-Strategien
Einlagen von Sachwerten
formelle Beteiligungen (VC-Gesellschaften)
ggf. staatliche Beteiligungen
Risikokapital für junge Technologieunternehmen
erster Fonds mit 272 Mio. Euro ausgestattet, zweiter Fonds 2011 gestartet mit ca. 300 Mio. Euro
nicht nur Beteiligungskapital, sondern auch Betreuung und Unterstützung des Managements
Vernetzung: z.B. Family Day
gleichzeitig ein „nachrangiges“ Gesellschafterdarlehen:
7 Jahre Laufzeit, 10 % Zinsen, Zinsstundung zu Beginn
kann bei anschließenden Finanzierungsrunden vom HTGF zum Schutz gegen Verwässerung genutzt werden
darüber hinaus: weitere 1,5 Mio. VC-Kapital als Beteiligung des HTGF sind möglich
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Einlagen von Sachwerten
formelle Beteiligungen (VC-Gesellschaften)
ggf. staatliche Beteiligungen
Reward-Based auch „Pre-Selling“, klassisches „Crowd-Funding; Micro-
sponsering von z.B. kreativen Ideen, neuen Vorhaben etc. Gegenleistung: kleine Prämien und erste Produkte
Equity-Based: auch „Crowd-Investing“; Mikrobeteiligungen an Unternehmen Gegenleistung: Erfolgsbeteiligung
Lending-Based „P2P-Lending“; Kredite an StartUps und KMUs von Privatleuten Gegenleistung: Zinsen und Rückzahlung
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
die Investoren beteiligen sich am Unternehmen, partizipieren damit bei der Entwicklung des Start-ups und hoffen auf eine Wertsteigerung ihrer Anteile
da das Kapital beim Crowdinvesting durch eine Vielzahl an kleinen Geldgebern aufgebracht wird - daher spricht man oft auch von einer „Schwarmfinanzierung“
i.d.R. gibt es einen vorher festgelegten Betrag, ab dem das Crowd-Investing erfolgreich ist
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
z.B. stille Beteiligung oder Genuss-Scheine (siehe auch „Mezzanin“)
Start-up erhält von den Investoren oft wertvolles Feedback, neue Kontakte und Kooperationsmöglichkeiten
Investoren sind auch „Marketing-Botschafter“
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Crowdinvesting ist zeitintensiv, die Kommunikation mit Interessierten und potenziellen Investoren ist nicht zu unterschätzen das ohnehin hohe Arbeitsvolumen von Entrepreneuren wird
ein weiteres Mal gesteigert entsprechende betriebliche Kapazitäten müssen eingeplant
werden
Ist den Investoren klar, dass sie 100 % Risikokapital zur Verfügung stellen?
Umgang mit den Crowd-Investoren beim Scheitern?
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Spannungsfeld Kreditinstitut - Unternehmensgründer Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs: Zinsen
Umgang mit Banken
sind als Fremdkapitalzinsen (wg. Nachrangigkeit) zeitlich befristet (Eigenkapital dagegen unbefristet) häufig umwandelbar (d.h. aus Fremdkapital wird Eigen-
kapital)
Wandeldarlehen
Genussscheine
Gewinnschuldverschreibung
etc.
motiviertes Management mit Erfahrungshintergrund und mehrjähriger Tätigkeit im Unternehmen
Unternehmensorganisationen, die konjunkturelle und strukturelle Anpassungsprozesse bewältigt haben
Chance-/Risikoprofil ausgewogen
klare Rückzahlungsvereinbarungen
Grundlagen für Mezzanine
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keine Rechtsform im gesellschaftsrechtlichen Sinne, sondern eine „Innengesellschaft“; tritt nicht nach außen auf
beschreibt die Rechte und Pflichten der Gesellschafter, die sich über die Stille Gesellschaft an einem bestehenden Unternehmen beteiligen wollen
Einlage des Kapitalgebers , wird in der Bilanz des Unterneh- mens als Eigenkapital ausgewiesen
er erhält dafür entweder eine reine Gewinnbeteiligung (typische stille Beteiligung) oder auch eine Verlustbeteili- gung und eine Verzinsung des eingesetzten Kapitals (atypische stille Beteiligung)
typische und atypische stille Beteiligung
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der Kapitalgeber tritt nach außen nicht in Erscheinung
er nimmt üblicherweise (typisch) nicht mit seinen Einlagen am Verlust teil; er ist prozentual am Gewinn beteiligt
Einkünfte aus Stillen Beteiligungen sind Einkünfte aus Kapitalvermögen
der Kapitalgeber ist nicht an der Wertsteigerung des Unter- nehmens beteiligt
stellt die einfachste Form einer Beteiligung für „Freunde und Familie“ dar, kann aber auch eine Art Mitarbeiterbeteiligung sein
Höhe der Einlage, Dauer und Modalitäten bei Gewinn oder Verluste werden im Gesellschaftsvertrag geregelt
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Investor gibt dem Unternehmen ein Darlehen
keine Beteiligung des Investors am Unternehmen selbst, so dass der Unternehmer weiterhin alle unternehmerischen Entscheidungen allein treffen kann
Verzinsung des Darlehens in Form eines partiarischen Rechts (zum Beispiel Gewinn- oder Umsatzbeteiligung)
keine Festzinsvereinbarung
keine Beteiligung des Investors an Verlusten des Unterneh- mens; er unterliegt auch keiner Nachhaftung (Unterschied zur stillen Gesellschaft!)
das Darlehen muss üblicherweise einen sog. qualifizierten „Nachrang“ haben
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dienen an sich der kurzfristigen Überbrückung von Liquiditätsengpässen
sie sind einerseits rückzahlbares (nachrangiges) Darlehen
können andererseits unter bestimmten Bedingungen in Geschäftsanteile gewandelt werden
Rückzahlung des Darlehens entfällt im Falle der Wandlung
sofern die Darlehensgeber von ihrem Wandlungsrecht Gebrauch machen, ergibt sich mitunter eine deutliche Verschiebung der Gesellschafterstruktur
Wandeldarlehen
ein gesetzlich nicht geregeltes Wertpapier, welches (je nach Gestaltung) eher einer Aktie (Eigenkapital) oder aber eine Anleihe (Fremdkapital) ähnelt
i.d.R. nachrangig ausgestaltet, d.h. die Verbindlichkeiten werden im Falle einer Insolvenz erst nach den Forderungen der anderen Fremdkapitalgläubiger bedient
die „Genüsse“ gewähren i.d.R. die Rückzahlung des Anlage- betrages zum Nennwert am Laufzeitende sowie einen jährlichen Zinsanspruch
Die Höhe dieser nicht garantierten Verzinsung hängt aber – wie die Dividende bei der Aktie – vom Jahresgewinn des emittierenden Unternehmens ab
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Mikromezzaninfonds Deutschland
Wachstumssicherung NRW
Sparkasse KölnBonn
Kreissparkasse Köln
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seit Oktober 2013, aufgelegt vom BMWi mit 35 Mio. Q aus Mitteln des ERP-Sondervermögens und des ESP in NRW: Kapitalbeteiligungsgesellschaft NRW
Mezzaninfinanzierung als typische stille Beteiligung Beteiligungshöhe: bis 50 TQ, Laufzeit 10 Jahre Rückzahlung nach dem 7 Jahr in 3 gleich hohen Raten Konditionen: 8 % p.a.; variable Gewinnbeteiligung (50 % des
Gewinns, max. 1,5 % der Beteiligung); einmalige Bearbeitungsgebühr: 3,5% der Beteiligung
gefördert werden: kleine Unternehmen und Existenzgründer
finanziert werden: Investitionen und Betriebsmittel
www.kbg-nrw.de
Mikromezzaninfonds-Deutschland
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Mezzaninfinanzierung als stille Beteiligung Beteiligungshöhe > 50 TQ bis 1 Mio. Q Laufzeit 7 - 10 Jahre Rückzahlung: nach individueller Vereinbarung Konditionen:
8 % bis 10 % p.a. Gewinnbeteiligung: nach Vereinbarung Bearbeitungsgebühr: nach Vereinbarung
gefördert werden: Existenzgründungen, Betriebsübernah- men, Erweiterungen, Wachstumsinvestitionen, Kooperatio- nen, Neuregelungen beim Ausscheiden von Gesellschaftern
www.kbg-nrw.de
Mezzaninfinanzierung als stille Beteiligung
Merkmale: Mindestvolumen: 200.000 EUR
Laufzeit: 5 – 7 Jahre
keine vorzeitige Rückzahlungs- / Kündigungsmöglichkeiten
einmalige Strukturierungsgebühr, ggf. Endgebühr
Spannungsfeld Kreditinstitut - Unternehmensgründer Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs: Zinsen
Umgang mit Banken
Reward-Based auch „Pre-Selling“, klassisches „Crowd-Funding; Micro-
sponsering von z.B. kreativen Ideen, neuen Vorhaben etc. Gegenleistung: kleine Prämien und erste Produkte
Equity-Based: auch „Crowd-Investing“; Mikrobeteiligungen an Unternehmen Gegenleistung: Erfolgsbeteiligung
Lending-Based „P2P-Lending“; Kredite an StartUps und KMUs von Privatleuten Gegenleistung: Zinsen und Rückzahlung
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
Populär geworden ist der Begriff „Crowdfunding“ über die Plattform www.kickstarter.com in USA
deren ursprünglicher Gedanke war es, eine neue Finanzie- rungsform für kreative Projekte und Ideen mit überschau- barem Finanzbedarf zu schaffen
2008 gestartet, bis heute großer Beliebtheit: lt. eigenen Angaben hat Kickstarter bereits über 52.000
gestartete Projekte bei einer Erfolgsquote von rund 44 Prozent und über 897
Mio. $ Investitionsvolumen über alle erfolgreich abge- schlossenen Fundings
Sonderformen
z.B.: www.seedmatch.de oder www.startnext.de
gut geeignet für kreative Projekte und solche, die schnell einen hohen Bekanntheitsgrad erlangen wollen
Schnittstelle zwischen dem Kunden und dem Anbieter
hohe Kundenbindung wird schnell erreicht
für die finanzielle Unterstützung gibt es meist eine kleine materielle Gegenleistung, z.B. T-Shirts, Kinokarten, Müsli- riegel etc.
Sonderformen
Accelerator Programme sind zeitlich sehr begrenzte Start- hilfen für Start-ups in der frühen Seed-Phase
organisiert durch Venture Capital-Geber oder Unternehmen
microsoft (BizSpark), Scout24 (You-is-now), Deutsche Telekon (hubraum.com), etc.
im Fokus steht dabei nicht Eigenkapitalbeteiligung, sondern die Unterstützung mit Infrastruktur und Know-how
Initiatoren schaffen sich damit Zugang zu Talenten und innovativen Know-how, ggf. ist eine spätere Beteiligung an Start-ups möglich
Sonderformen
Inkubator im wirtschaftlichen Sinne gibt Starthilfe für junge Unternehmer, bis dieser „auf den eigenen Beinen stehen" kann
Gründer- und Technologiezentren gibt es in Deutschland zwar schon seit über 30 Jahren
bieten ebenfalls Räume, Infrastruktur und Netzwerke
die „neuen“ Inkubatoren bieten darüber hinaus eine ver- stärkte operative Unterstützung und häufig auch finanzielle Beteiligung an
Inkubator
treten deutlich früher ein als VC-Gesellschaften (bereits in der Seed-Phase)
die meisten Inkubatoren investieren häufig nicht nur ihr eigenes Kapital, sondern sammeln auch Drittgelder ein (z.B. über Crowd-Investing)
Beispiele für Inkubatoren in der Region:
Startplatz im Media Park (www.startplatz.de)
1st Mover Management GmbH, Düsseldorf (www.1stmover.org)
Inkubator der Universität Köln (Eröffnung Okt. 2014)
Inkubator
„Factor“ erhält alle Rechnungen, deren Eingang steht nun ihm zu
im Gegenzug erhält das Unternehmen vom Factor eine Abschlagszahlung auf die Forderungen
bei Zahlungseingang werden mit der Restsumme die Factoring-Gebühren und Zinsen verrechnet
Factoring-Gesellschaft übernimmt ggf. auch Debitoren- verwaltung, Mahn- und Inkassowesen
Factoring
Sonderformen
Mieten oder Pachten von Wirtschaftsgütern von den Herstel- lern oder Leasinggesellschaften
i.d.R. refinanzieren sich diese bei Kreditinstituten deshalb ähnliche Prüfungsanforderung wie beim Kredit ggf. teurer als Kredit
Vorteile: Reduzierung des Verschuldungsgrades Verbesserung EK-Quote = besseres Rating niedrigere Gewerbesteuer (niedrigere Dauerschuldzinsen) geringe Verwaltungsintensität bei der Erneuerung der
Wirtschaftsgüter
Leasing
Sonderformen
Spannungsfeld Kreditinstitut - Unternehmensgründer Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs: Zinsen
Umgang mit Banken
Kredite für Privatkunden
Kredite für Geschäftskunden
Kredite für Existenzgründer
Fremdkapital
Summe der vergebenen Kredite an Geschäftskunden in 2012 =1.377,5 Milliarden L (Quelle: Wikipedia)
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
Finanzierungsanlässe, -verwendung, Fristigkeit
Fristigkeit: kurzfristige Kredite (bis zu 12 Monaten) mittel- und langfristige Kredite
Verwendung: Betriebsmittel Investitionen
Finanzierung des kurzfristigen Umlaufvermögens Laufzeit bis zu 12 Monaten oft variable Beanspruchung
Betriebsmittelkredite
aber auch:
fester Höchstbetrag, variable Inanspruchnahme
flexibel, aber hohe Kosten Zinsen individuell nach Ratingklasse ca. 3 % Zinsen für Bereitstellung
maximale Inanspruchnahme: Kreditlinie darüber: zzgl. Überziehungsprovision
i.d.R. müssen Sicherheiten gestellt werden
Laufzeit 6 bis 12 Monate, bei permanenter Prolongation
Sofort kündbar von Seiten Kreditinstitut!
Kurzfristige Kredite
Kurzfristige Kredite
Kreditinstitut es werden keine liquiden Mittel zur Verfügung gestellt
im Handwerk und Bau üblich aber auch: Mietavale, Zollavale etc.
sonst müsste ggf. Geld hinterlegt werden bzw. der Auftrag- geber würde ein Teil der Rechnungssumme einbehalten
Avale werden i.d.R. auf den Kontokorrentkredit mit ange- rechnet
Avalkredit
schneller Bezahlung)
ggf. Eigentumsvorbehalte
Ausprägungen:
Investitionskredite
nur 96 %; geringerer Nominalzins, steuerliche Vorteile (Disa- gio wird behandelt wie vorausbezahlte Zinsen)
Bereitstellungsprovisionen (i.d.R. 3 Prozent) Sondertilgungen (ggf. Vorfälligkeitsentschädigungen) weitere Bearbeitungs-, Kontoführungs-, Schätzgebühren,
Verwaltungskosten etc.
Langfristige Kredite
tilgungsfreie Zeiten (sog. „Freijahre“), z.B. bei öffent- lichen Fördermitteln
Problem: Fristenkongruenz
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
Tilgung am Ende der Laufzeit in einer Summe (z.B. durch fällige Lebensversicherung)
im Verlauf der Laufzeit nur Zinszahlungen
Endfälliges Darlehen
Abzahlungsdarlehen
Tilgungsanteil steigt in dem Maße wie Zinsbelastung sinkt
Annuitätendarlehen
Zinsen
Spannungsfeld Kreditinstitut - Unternehmensgründer Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs: Zinsen ÖFP
Umgang mit Banken Zusammenfassung
Sparbuch für den Säugling Gehaltskonto für den Arbeitnehmer Baudarlehen für den Bauherren Geschäftsgirokonto für den Unternehmer auch Sozialhilfeempfänger benötigen eine
Kontoverbindung (Guthabenkonto)
Umfassende Kreditwirtschaft
jeder Existenzgründer benötigt eine Bankverbindung Kontoführung, Kontokorrentlinie, Existenzgründerkredite
fast jedes Kreditinstitut bemüht sich um Existenzgründer Kunden von morgen Banken wollen Kredite verkaufen, nicht verhindern
Vorwurf an Sparkassen und Banken, sie würden für Existenz- gründer keine Risiken eingehen
Spannungsfeld
aber nur wenige Kreditinstitute kümmern sich um Existenz- gründer
vorrangig Sparkassen und Volksbanken
„Förderfibeln“
Spannungsfeld
Spannungsfeld Kreditinstitut - Unternehmensgründer Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs: Zinsen
Umgang mit Banken
Geld ist eine Ware wie jede andere auch, z.B. Obst
Obsthändler wie Banken sind Wirtschaftsbetriebe
beide haben einen „ähnlichen“ Geschäftszweck Obst einzukaufen und teurer zu verkaufen Geld einzukaufen und teurer zu verkaufen
beide haben Lieferanten Obst: Bauern, Genossenschaften, Großmarkt Geld: Privatanleger, andere Banken, Bundesbank
ohne Geschäft gehen beide „Pleite“ Obsthändler, der kein Obst verkauft Bank, die kein Geld mehr ausleiht
Eigentümlichkeit „Bankgeschäft“
ihre Kosten decken
die Aufwendungen für „faules Obst“ bzw. „faule Kredite“ aufbringen
Eigentümlichkeit „Bankgeschäft“
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
wird zuviel Obst faul und damit unverkäuflich, geht der Obsthändler Pleite
ebenso wie die Bank, bei der zu viele Kredite „faul“ werden
die „Verfaulquote“ beim Obsthändler wird von seiner Sorgfalt im Umgang mit dem Obst bestimmt
bei der Bank ist die ,,Ausfallrate" von der Sorgfalt im Umgang mit der Ware ,,Geld" abhängig
Sorgfalt heißt Begrenzung des Risikos
Eigentümlichkeit „Bankgeschäft“
Spannungsfeld Kreditinstitut - Unternehmensgründer Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs: Zinsen
Umgang mit Banken
Nur sehr bedingt, denn
1. verwalten sie das Geld von ihren Anlegern, die einen Anspruch auf Schutz ihres Eigentums haben
2. gesetzliche Grenzen sind eng gesetzt
3. haben die Eigentümer der Bank (Eigenkapitalgeber) einen Gewinnanspruch
Frage: Dürfen Kreditinstitute Risiken eingehen ?
Kreditrisiken sind anders zu betrachten als unternehmerische Risiken !
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
wird der Kapitaldienst vom Schuldner nicht erfüllt, werden die Sicherheiten „verwertet“
Wertbestimmung „Sicherheit“:
Risiken und Sicherheiten
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Beleihungswert i.d.R. kleiner als Verkehrwert
Realkredit i.d.R. max. 60 % Beleihungswert (Sicherheit)
Anlagefinanzierung: Maschinen, PKW, LKW dienen als Sicherheit (Hinterlegung KFZ-Brief bei der Bank)
bei Warenlager und Vorräten oft schwierig bis unmöglich (Verwertung zu schwer)
gilt letztlich auch für die Betriebsausstattung
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
Schuldbeitritt
Garantie
eigene Mittel des Gründers
ermöglichen „besseres“ Rating
ermöglichen günstigere Kredite
Sicherheiten bestimmen auch die Höhe der Zinsen
Risiken und Sicherheiten
Spannungsfeld Kreditinstitut - Unternehmensgründer Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs: Zinsen ÖFP
Umgang mit Banken
Grundsätze der Kreditgewährung
weitgehende gesetzliche Regelungen
MAK-Regelungen (Mindestanforderungen im Kreditgeschäft)
Verpflichtungen aus der „Basel-II-Übereinkunft“
Innenrevision und Bankenaufsicht (z.B. BAFin)
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht 1974 gegründet, Basel / Schweiz Vertreter von Zentralbanken und Banken-Aufsichtsinstanzen führen-
der Industrienationen (G10 zzgl. Luxemburg und Schweiz) Ziel: Stabilisierung des internationalen Finanzsystems
1988: Eigenkapitalvereinbarung von Basel (später: „Basel I“)
2004: neue, überarbeitete Vereinbarung: „Basel II“ höhere Anforderungen an das Kreditrisikomanagement Eigenkapitalmittelunterlegung stärker abhängig von der Bonität
(damit dem Ausfallrisiko) des Kunden 2010: erweitertes Regelwerk verabschiedet: „Basel III“
Erhöhung Kapitalanforderungen für die Eigenkapitalhinterlegung erweiterte Liquiditätsvorschriften für Banken
Basel II und Basel III
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Einfluss auf die Kreditkonditionen
Einfluss auf das Rating
Ratingnote bestimmt Höhe des Zinssatzes
Existenzgründer bekommen ein schlechtes Rating müssten also sehr hohe Zinsen zahlen
Basel II-Übereinkunft
Eigenkapitalhinterlegung nach Basel I
Eigenkapitalhinterlegung nach Basel II
%
Spannungsfeld Kreditinstitut - Unternehmensgründer Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs: Zinsen ÖFP
Umgang mit Banken
Zinsen
Was erwartet jemand, der etwas verleiht? er will sein verliehenes Gut (irgendwann) zurück haben
er erwartet darüber hinaus ein Entgelt für das von ihm überlassene Gut – eine „Miete“
bei der Kreditaufnahme „mietet“ man Geld
die Miete hierbei wird „Zinsen“ genannt
Zinsen werden ausgedrückt in Prozenten
bezogen auf ein Intervall (z.B. ein Jahr), spricht man vom „Zinssatz“ oder „Zinsfuß“
Die Rückgabe ist i.d.R. wichtiger als die Miete!
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
Wie errechnet sich der (theoretische) Zinssatz? Zinssatz besteht aus verschiedenen Komponenten
eine Prämie, für den Verzicht, weil in der vereinbarten Zeit das eigene Geld nicht genutzt werden kann (auch „Gewinn“)
einen Inflationsausgleich, da wegen der Inflation das zurückgezahlte Darlehen weniger wert sein als das hergegebene
eine Prämie für das Risiko, dass der Darlehensnehmer den geliehenen Betrag nicht zurückzahlt (nicht zahlen kann oder nicht zahlen will)
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
Theorie klassisches Bankgeschäft: Sparer legen Geld bei der Bank an und erhalten dafür
Zinsen
Berechnung der Zinsen wie o.g.
Bank verleiht das Geld an Unternehmen weiter und erhält dafür höhere Zinsen
aus dem Differenzbetrag bezahlt die Bank ihre Aufwen- dungen und die faulen Kredite, der Rest ist der Gewinn
Berechnung der Zinsen in der Theorie
Problem in der derzeitigen Finanzkrise: Die Praxis verhält sich anders als es die Theorie vorschreibt!
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Verzichtsprämie
Inflationsrate
Risikoprämie
Zinsen
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Wie hoch muss die rechnerische Risikoprämie sein ?
Verlust wird auf die 94 verbleibende Schuldner verteilt
jeder „Verbleibende“ 6/94 bezahlen
Rechenbeispiel für Risikoprämie
Zinsen
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bei Existenzgründern besonders hoch
Existenzgründer müssen i.d.R. höhere Zinsen zahlen als z.B. die Siemens AG (höheres Ausfallrisiko!)
Konsequenz der Banken und Sparkassen: Kreditvergabe i.d.R. nur gegen Sicherheiten
Unterstützung durch Institute der öffentlichen Hand (NRW.Bank, KfW, Bürgschaftsbanken)
diese geben u.U. fehlende Sicherheiten
Haftungsfreistellungen
Bürgschaften
Ausfallrisiko
Zinsen
vertretbare Finanzierungen sollten nicht an fehlenden Sicherheiten scheitern
deshalb trägt die öffentliche Hand (ein Teil) des Risikos
ohne den Gründer aus der Haftung zu entlassen
Grundgedanke
Öffentliche Fördermittel
auch bei eigenkapitalähnlichen Mitteln z.B. „Kapital für Gründung“ wird im Innenverhältnis Gründer /
Förderbank wie ein Kredit behandelt
Öffentliche Fördermittel
Warum und für wen ist die Haftungsentlastung ?
Hausbank wird im Risiko zum Teil entlastet Teil-Risiko trägt damit die Förderbank (letztlich der Steuer-
zahler) manche Kredite für Existenzgründer werden dadurch erst
möglich
Haftungsfreistellung
Kreditrisiko ≠≠≠≠ unternehmerisches Risiko
diese profitieren auch vom möglichen Erfolg der unternehmerischen Leistung
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Spannungsfeld Kreditinstitut - Unternehmensgründer Eigentümlichkeiten des Bankgeschäftes Risiken und Sicherheiten Grundsätze der Kreditgewährung; Basel II und Basel III Exkurs: Zinsen
Umgang mit Kapitalgebern (speziell: Banken)
Zusammenfassung
Inhalt
Berufs- und Lebenserfahrung
Gesundheit, Belastbarkeit
familiärer Rückhalt
Eine Beteiligungs- oder Kreditentscheidung ist immer abhängig von der Person des Gründers:
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
K.O.-Kriterium:
Wenn der Entrepreneur nicht die Kapitalgeber überzeugen kann, wie kann er dann seine Kunden überzeugen ?
1. Existenzgründer als Person
2. Existenzgründer als Person
3. Existenzgründer als Person
4. Unternehmen / Markt / Produkt
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Häufigkeit in %, mit der die VCs diesen Grund anführten
5
4
3
2
1
Leistung des Top-Managements
Fehlende Marktanteile aufgrund schlechter Produkt-/Marktabstimmung
Fehlende Marktanteile aufgr. falscher Wahl der Distributionskanäle oder Marktwiderstände
Produktentwicklung verzögert oder unerfolgreich
Mangelnde Qualitätskontrolle
Schlechte Produktperformance
Umgang mit Banken
„Gründerinnen und Gründer verfügen meistens über zu wenig Eigenkapital bzw. unterschätzen ihren Kapitalbedarf.“
„Nicht selten kontaktieren sie erst kurz vor Geschäfts- eröffnung ihre Hausbank, so dass kaum Zeit für eine weitere sorgfältige Vorbereitung bleibt.“
„Hinzu kommt mangelndes Wissen über öffentliche Finanzierungshilfen.“
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
Auswahl der Hausbank (= finanzierende Bank)
Banken und Sparkassen sind Institutionen, die Entschei- dungen dort fällen aber Menschen
verschiedenen Ebenen, unterschiedliche Kompetenzen
finden Sie den richtigen Ansprechpartner im Kreditinstitut Ihrer Wahl
verlassen Sie sich bei der Auswahl nur bedingt auf die Aussagen von anderen Gründern
andere Menschen, andere Gründung
lernen Sie aus den Gesprächen, die nicht zum Erfolg führten
Umgang mit Banken
Beschreibung Gründungsvorhaben
Ihr Produkt bzw. Ihre Dienstleistung
Absatzplanung (Mengen) und Zielkunden
Ihre Strategie (Chancen und Risiken) dient als Referenz für Ihre unternehmerische Qualität
mit Ihrer Finanzplanung zeigen Sie Ihre kaufmännischen Fähigkeiten auf
mit Ihrer Überzeugungskraft stellen Sie Ihre Vertriebs- kompetenz heraus
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
Gespräche mit der Hausbank
Finanzierungszusage ist im wesentlichen abhängig von Ihrer Kreditwürdigkeit
Zeigen Sie, dass Sie willens und in der Lage sind, die Finanzierung „in jedem Fall“ zurückzuzahlen
Darstellung der privaten Vermögensverhältnisse
worst case Betrachtung (Aufgabe der Selbstständigkeit)
© Jörg Püschel/ mbw GmbH
Gespräche mit der Hausbank
dem Ansprechpartner eine angemessene Vorbereitungszeit geben
nur bei guter beiderseitiger Vorbereitung ist ein effizientes und fundiertes Gespräch möglich
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Gespräche mit der Hausbank
Sie präsentieren sich und stellen Ihr Konzept selbst vor
Sie können sicher Fragen zu den Planungen beantworten
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Gespräche mit der Hausbank
angemessene Kleidung – nicht „underdressed“, aber auch nicht „overdressed“
in Sprache und Auftreten authentisch
freier Vortrag der zusammenfassenden Inhalte
fachlich fundiert, ohne „fachchinesisch“
notieren Sie sich die offenen Fragen und noch nachzureichende Unterlagen
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Gespräche mit der Hausbank
zeitnah die offenen Punkte klären
fehlende Unterlagen zügig nachreichen
halten Sie Kontakt und informieren Sie sich über kurzfristige Änderungen
fordern Sie Ablehnungen die entsprechenden Begründungen
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Entscheider hat kein Vertrauen in Markt, Produkt oder Dienstleistung
Risiken werden als zu hoch erachtet
Entscheider hat kürzlich schlechte Erfahrungen in Ihrer Branche gemacht
Entscheider hat Anweisungen der Zentrale, dass bestimmte Bereiche derzeit nicht finanziert werden
Portfoliostrategie zur Vermeidung von Klumpenrisiken
Umgang mit Banken
mangelnde Aufrichtigkeit
Umgang mit anderen Geldgebern
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ausreichendes Eigenkapital erleichtert die Fremdkapitalauf- nahme (Rating)
deutlich einfacher im Vorfeld der Gründung zu erhalten (bei ÖFP z.T. Voraussetzung)
Liquiditätslücke entsteht, wenn Prognosen später oder schlechter eintreffen
in schwierigen Zeiten ist die Finanzierung mit Fremdkapital aber schwierig bis unmöglich
Ja, denn Planungen können irren !
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insbesondere, wenn Sie Konto überziehen
sorgen Sie für ein professionelles Controlling
kontinuierliche Finanz- und Liquiditätsplanung
reagieren auf Fehlentwicklungen im Unternehmen, führen Sie rechtzeitig Gespräche mit Ihrer Bank
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Eigenkapital Gründer, 3F und Team Business-Angel Venture Capital Crowd-Investing
Mezzanine Gesellschafterdarlehen stille Gesellschaft Wandeldarlehen partriarisches Darlehen Genuss-Scheine
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Umgang mit Kapitalgebern
Wie viel Geld wird benötigt ?
Ist dies schlüssig aus der Finanz- und Liquiditätsplanung abzuleiten ?
Welche Risiken geht der Kapitalgeber ein?
Grundlage zur Bestimmung der Ratingnote beim Fremdkapital
Welche Chancen ergeben sich für den Kapitalgeber?
Grundlage zur Bestimmung des Unternehmenswertes
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Sparkassen und Banken unterstützen Existenzgründer
sind Geschäftspartner, aber keine Beteiligungspartner
gehen Kreditrisiken ein, aber keine unternehmerischen Risiken
Zinsspanne ist sehr klein
öffentliche Fördermittel machen häufig den Kredit erst möglich
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vor allem aber: Vertrauen in Sie, in Ihre Person
Alle Geldgeber finanzieren Menschen - keine Ideen
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