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PHZ Zentralschweiz – Zug, 30.9.2009

29. Oktober 2014Kleider Tausch Rausch Wabern, Bern

Silvie LangErklärung von Bern, Clean Clothes Campaign Schweiz

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Gründung: 1968 (Manifest über die Schweiz und die Entwicklungsländer)

Mitglieder: 25`000

Ziel: Schweizer Firmen / Politik / Bevölkerung leisten einen Beitrag für nachhaltige und faire globale Beziehungen

ThemenUnternehmensverantwortung/CSRKonsum & Clean Clothes CampaignWirtschaftsbeziehungen/Handelspolitik Banken & Finanzplatz Schweiz Landwirtschaft, Biodiversität, geistiges EigentumGesundheit/PharmaindustrieRohstoffhandel

Erklärung von Bern (EvB)

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Clean Clothes Campaign (CCC)

Geschichte: 1989: Erste Aktivitäten in den Niederlande1991: offizieller Start CCC international1999: Start in der Schweiz (EvB, Fastenopfer, Brot für alle)2014: Nationale Kampagnen in 17 Ländern und ein globales Netzwerk von 250 Organisationen

Die Rolle der CCC – vier Säulen der CCC-ArbeitSüd-Nord-Dialog: Die Stimme der ArbeiterInnenDialoge mit Firmen, Druck aufsetzen bei FirmenKonsumentInnen informieren & sensibilisierenGesetzliche Rahmenbedingungen

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Woher kommen Ihre Kleider?

Bild: Valerio Bispuri/Luz, NZZ, 5.12.2013

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Globale Textilindustrie

60 Millionen Jobs (Textilien/Bekleidung/Schuhe)• Über 80% Frauen• Mehrheit jünger als 24 Jahre• wenig formale Bildung• WanderarbeiterInnen• Kaum gewerkschaftlich organisiert

Tieflohnjobs – Frauenjobs?! (Produktion und Verkauf)

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«survival of the cheapest»

Stark unterteilbarer, international verteilter Produktionsprozess

Meiste Schritte gekennzeichnet durch hohe Arbeits- und geringe Kapitalintensität

Niedrige technologische Anforderungen

Niedrige Anforderungen an die Qualifikation der meisten ArbeiterInnen

Qualitative Mindeststandards für Massenware in praktisch jedem Land erfüllbar

Typische Merkmale im Textilbereich:

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Verlagerung der Produktion

2008: Rückverlagerung nach Europa

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H&M in Kambodscha

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Kambodscha

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Mindestlohn und Inflation 2000 - 2012

Year 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Inflation %* -0.8 0.2 0.1 1 3.9 6.3 6.1 7.7 25 -0.7 4 6.4 5.6 3.6

Minimum wage** 45 45 45 45 45 45 50 50 56 56 61 61 66 66Real wage fall % 0.0 -0.8 -0.6 -0.5 0.5 4.2 -0.1 5.6 1.9 21.5 13.9 17.2 15.8 20.3

What minimum wage should beto catch up with inflation  45.0 44.6 44.7 44.8 45.2 47.0 49.9 53.0 57.1 71.3 70.8 73.7 78.4 82.8

* Source: IMF World Economic

** Source: Prakas 17, 724 and 32                       

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17. September 2014: Massenprotest

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MindestlöhneCountry Legal minimum net wage (2013)Bangladesh 5300 Taka

49.41 €Romania 600 RON

133 €

Sri Lanka 8970 Rupee50.31 €

Bulgaria 273 BGN139 €

India 4845 Rupien 51.70 €

China 1450 Yuan 174.60 €

Vietnam 1650000 Dong56.96 €

Thailand 7800 Bath 176.78 €

Cambodia 297001 Riel 60.68 €

BiH (RS) 370 BAM 189 €

Moldova 1316 MDL 71 €

Malaysia 850 Riggit 196.06 €

Ukraine 934 UA80 € Turkey 773 TRL

252 €

Indonesia 1246151 Rupiah 82.14 €

Slovakia 292 € 

Macedonia 6859 MKD111 €

Croatia 2350 HRK308 €

*Sources: TRAVAIL (ILO): Legal database, http://www.ilo.org/dyn/travail/travmain.byCountry2 Asia Floor Wage Alliance : www.asiafloorwage.org Osteuropa-Research Clean Clothes Campaign (Publiikation im Mai 2014) Wageindicator.org: http://www.wageindicator.org/main/minimum-wages Fair Wear Foundation Wage ladder: http://www.fairwear.org/563/tools/wage-ladder/ Wechselkurs gemäss www.oanda.com,Bei Ländern mit mehreren Mindestlöhnen wurde ein Durchschnittswert der Hauptproduktionsregionen

errechnet

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Mindestlohn vs. Existenzlohn

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Existenzlohn – zu teuer?!2013

• Unternehmensumsatz: 16.9 Mia. Euro• Unternehmensgewinn: 1.9 Mia. Euro • 2008-2013: 1394 neue Shops, jetzt total 3132 Shops• Stefan Persson, Aufsichtsratsvorsitzender und Sohn des Gründers,

29.9 Mia. USD, Nr. 17 World Billionaires

2013• Unternehmensumsatz: 16.7 Mia. Euro• Unternehmensgewinn: 2.3 Mia. Euro• 2008-2013: 2076 neue Shops, jetzt total 6340 Shops • Amancio Ortega, Gründer von Inditex, 55.6 Mia. USD, Nr. 4 World

Billionaires

Source: Annual reports and www.forbes.com/billionaires/list/; March and October 2014

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Wie gestalte ich meinen Kleidereinkauf?

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Labels und Standards

Unternehmensinitiativen Fabrikzertifikate Produktelabels

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Ich kann überhaupt nichts tun?! Bewusst einkaufen•Blick in den Kleiderschrank: was brauche ich wirklich?

•Wenn Einkauf, dann bei engagierteren Unternehmen beginnen

•Wegwerfmentalität überdenken, gut kombinierbare Basics bevorzugen

•Vorsicht bei Ausverkauf – nicht alles sind Ladenhüter

•Bei Baumwollprodukten: Fairtrade und Bio-Baumwolle bevorzugen

•Labels kritisch hinterfragen

Sorgfältig tragen•Schonend waschen, nicht tumblern, Kleider lange tragen, auch in den billigsten T-Shirts stecken natürliche Ressourcen und harte Arbeit

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Ich kann überhaupt nichts tun?! Sich engagieren•Wissen teilen, Umfeld sensibilisieren

•Beim Einkauf nach Produktionsbedingungen fragen

•Bei CCC-Aktionen mitmachen

•Secondhandshops, Upcycling, Kleidertauschbörsen

Politisch aktiv werden•Transparenz bei öffentlicher Beschaffung (Berufsbekleidung)

•Sozial- und umweltverträgliche Beschaffung in der eigenen Gemeinde fordern

Zu guter Letzt: Nehmen Sie sich nicht zu viel auf einmal vorSetzen Sie sich kleinere und erreichbare Ziele, engagieren Sie sich dafür langfristig und konsequent für das Thema

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Vor dem Einkauf

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Beim Einkauf / im Laden

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Nach dem Einkauf

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