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Willkommen in der Welt des Lernens
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Ob Kinder, Lehrkräfte oder Eltern: Mit Schulbüchern kommt jeder
in Berührung. Seine Relevanz als Bildungsmedium rückt das Schul-
buch ins Zentrum vieler Fragen und Diskussionen.
Und Schulbücher sind in der Tat besondere Produkte: Sie entstehen
im Spannungsfeld von Bildungspolitik und Schulpraxis – also unter
völlig anderen Bedingungen als Romane oder Sachbücher.
Neben klassischen Schulbüchern zählen heute immer auch eine
Reihe von digitalen Medien zu einem Lehrmittel-Verbund.
Daher unterscheidet sich auch die Arbeit eines Schulbuchverlags
wie Cornelsen von beispielsweise der eines Publikumsverlags.
Einige Stichworte geben Einblick in die Entwicklung, Produktion
und Verbreitung von Schulbüchern.
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Rund ums Schulbuch
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Schulbuchentwicklung ist Teamwork:
Das Lehrwerk English G 21 aus dem Cornelsen Verlag wird
beispielsweise von rund 70 Fachleuten erarbeitet.
25 Redakteure halten im Verlag selbst die Fäden in der Hand.
Hinzukommen drei Herausgeber und vier hauptberufl iche
Autoren – allesamt anerkannte Fachdidaktiker und praxiser-
probte Lehrkräfte. Die Autoren schreiben je für eine Ausgabe:
A für Gymnasien, B für Realschulen und D für Gesamtschulen
und andere differenzierende Schulformen.
Die Schülerbuchautoren sind englische und amerikanische
Muttersprachler. Bei anderen Lehrwerken sind die Autoren
meist Lehrkräfte, die nebenher an der Schulbuchentwicklung
mitwirken. Über das Team aus Redakteuren, Herausgebern
und hauptberufl ichen Autoren hinaus gibt es zahlreiche freie
Autoren, die die Begleitmedien wie Workbook, Hand-
reichungen oder Software entwickeln.
Da Schulbücher auf die Lehrpläne der Bundesländer
abgestimmt werden, verpfl ichtet der Cornelsen Verlag
zusätzlich Gutachter und Berater für die Regionalausgaben.
Beteiligt am Gestaltungsprozess sind auch zahlreiche
Grafi ker und Illustratoren.
Durch dieses Zusammenspiel von Schulbuchexperten
entstehen maßgeschneiderte Lehrwerke.
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Wer entwickelt Schulbücher?
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Schulbuchproduktion ist an Rahmenbedingungen
gebunden: Welche Themen und Lernziele ein Schul-
buch hat, bestimmen nicht die Verlage, sondern die
von den Kultusministerien der Bundesländer fest-
gelegten Lehrpläne.
Sie sind unumstößlicher Maßstab für die Redaktionen
und Autoren. Bei 16 Bundesländern, vielen Fächern,
verschiedenen – teilweise bundeslandspezifi schen –
Schularten von der Grundschule bis zum Gymnasium
und später hin zur Berufsschule gibt es in Deutschland
mittlerweile über 2000 Lehrpläne. Für die konkrete
Arbeit im Verlag kann das bedeuten, für einen Titel
bis zu 16 verschiedene Landesausgaben zu konzipieren.
Diesen Extremfall versucht man jedoch zu vermeiden.
Damit Aufl agen kostendeckend erarbeitet und gedruckt
werden können, erstellen die Redaktionen aufwändige
Synopsen der Lehrpläne, um mehrere Länder in einer
Ausgabe zusammenfassen zu können.
Dennoch kommt es immer noch vor, dass bis zu zehn
Landesausgaben eines Titels redaktionell erarbeitet
werden müssen.
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Welche Rolle spielen die Lehrpläne?
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Verglichen mit einem Großteil der Belletristik- und Sachbuchproduktion
ist der redaktionelle und herstellerische Aufwand für die Entwicklung
eines Schulbuches sehr hoch und kostenintensiv.
In einem „funktionierenden“ Schulbuch müssen Inhalt, Gestaltung und
didaktisches Konzept eine Einheit bilden: Von der ersten Idee bis zum
Erscheinen des Titels zieht sich die Entwicklung eines Schulbuches
daher oft über drei Jahre hin.
Unterschieden werden können drei Phasen:
Die Konzeption, die Manuskriptproduktion und
die Korrekturphase.
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Von der Idee zum Buch: Wie entsteht ein neues Lehrwerk?
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Soll eine neue Lehrwerksreihe wie English G 21 entwickelt
werden, dann setzen sich Herausgeber, Autoren und die
verantwortlichen Redakteure gemeinsam an ein Konzept.
Dafür loten sie den Anlass, die Zielsetzung, die Absicht und
die erwünschte Wirkung der Neuerscheinung aus. Zu be-
rücksichtigen sind etwa bildungspolitische, didaktische und
strategische Fragen:
Welche Schulformen und Schülergruppen lernen mit dem
Lehrwerk, wie werden die Lehrpläne umgesetzt? Was gibt
es bereits auf dem Markt?
Welche Methoden sollen zugrunde liegen: baut man zum
Beispiel eher auf Sprechanlässe und Dialoge oder doch eher
auf Textverständnis? Wie wird die Grammatik gelernt?
Sollen die Units chronologisch vorgehen, wohin kommen
„Dictionary“ und „Vocabulary“?
Wie können neue Erkenntnisse, etwa zum kooperativen
Lernen einfl ießen?
Die Marketingabteilung erkundet in dieser Phase die
Bedürfnisse der Lehrkräfte und lässt Ideen und Materialien
an Schulen testen.
Auch das Design der Lehrwerkreihe wird
in der konzeptionellen Phase bereits
entwickelt, denn es beeinfl usst den
Auftritt und die Wirkung entscheidend.
Steht die grundsätzliche Richtung fest,
folgt ein Gerüst, das festlegt, was
an welcher Stelle behandelt wird.
Die Konzeptionsphase kann insgesamt
zwei Jahre dauern.
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Die Konzeption
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Im Anschluss an die Konzeption beginnt die eigentliche
Produktion – für die Englischbücher steht meist ein Jahr bis
zum Druckgang zur Verfügung.
Die Autoren beginnen zunächst, das zuvor entstandene
Gerüst aufzufüllen, Unit für Unit.
Sie wählen inhaltliche Schwerpunkte, schreiben oder suchen
Texte, erarbeiten Aufgabenstellungen und teilen die Seiten
ein. So entsteht nach und nach das erste Manuskript. Dieses
geht zwischen Autoren, Herausgebern und Redakteuren hin
und her.
Auf dem Prüfstand stehen Aufgaben, der Wortschatz, die
Textauswahl oder auch Bild- und Layoutvorschläge. Nach
drei bis vier Korrekturgängen wird das Manuskript in die
Herstellung gegeben und es entsteht die erste gesetzte
Fassung. Das bringt wiederum andere Abläufe in Gang,
die weitere Monate dauern: vielfältige Begleitmedien wie
Workbooks, Audio-CDs oder Lehrerhandreichungen werden
entwickelt, Rechte und Lizenzen eingeholt.
Die erste Fassung wird außerdem an Gutachter und Berater
gesandt, die auf Praxistauglichkeit sowie regionale Eigen-
heiten achten. Die Redaktion im Verlag dirigiert sowohl die
internen als auch die externen Kontakte
und Abläufe. Den großen Überblick
haben sogenannte koordinierende
Redakteure. Daneben gibt es
Verantwortliche für bestimmte Bereiche,
zum Beispiel Text- und Bildrechte.
In einem Abstand von etwa drei
Monaten trifft sich außerdem das
Kernteam aus Redaktion, Autoren
und Herausgebern.
Die Produktion
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Innerhalb eines Jahres muss der Inhalt stehen und die
Herstellung liefert den ersten Umbruch. Nun beginnt eine
Korrekturphase: Texte und Bilder werden geprüft und das
Layout korrigiert.
Nach etwa zwei Monaten sollte alles fertig sein und mit aus-
reichendem Vorlauf zum jeweils kommenden Schuljahr eine
Prüfaufl age in Druck gehen.
Mit der Vorabversion informiert die Marketingabteilung
Schulen bzw. Lehrkräfte über das neue Lehrwerk.
In manchen Fächern wird anhand der Prüfaufl agen getestet,
wie sich das Schulbuch einsetzen lässt.
Der Verlag wertet dann aus: Werden zum Beispiel alle wich-
tigen Punkte des Konzepts sofort erkannt? Welche Kapitel,
Seiten oder Aufgaben werden geschätzt, welche bereiten
vielleicht Schwierigkeiten?
Wird weitere Unterstützung benötigt, etwa in Form von
zusätzlichen Informationen oder Arbeitsmitteln?
Diese Erkenntnisse fl ießen in die Weiterentwicklung ein.
Während der Werbe- und Testphase läuft die Verknüpfung
von Schülerbuch und Begleitmaterialien natürlich weiter.
Zum nächsten Schuljahr wird dann die
eigentliche Verkaufsaufl age gedruckt.
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Korrektur und Prüfau� age
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Im sogenannten Einreich- oder Genehmigungsverfahren werden die Schulbücher im
Hinblick auf die Lehrplanvorgaben geprüft. Jedes Bundesland legt für sich fest, ob und
für welche Fächer das gilt.
Zu unterscheiden sind das „Gutachter-Verfahren“ und das „Vereinfachte Verfahren“.
Beim „Gutachterverfahren“ müssen genehmigungspfl ichtige Titel ein Jahr vor dem
geplanten Erscheinungstermin feststehen und zu einem bestimmten Stichtag bei den
Kultusministerien eingereicht sein.
Auf welcher Entwicklungsstufe die Bücher eingereicht werden variiert stark – je nachdem,
wann die Länder den Termin ansetzen. Wird das Manuskript eingereicht, dann meist in bis
zu den Bildunterschriften ausgearbeiteter Form.
Zwei bis drei bestellte Gutachter überprüfen anhand zahlreicher Kriterien, ob das Schul-
buch für den Einsatz im Bundesland geeignet ist: Können Lehrkräfte mit dem Buch die
Themen und Ziele der Lehrpläne umsetzen und erreichen? Werden Aspekte des Grund-
gesetzes wie z. B. die Gleichstellung der Geschlechter berücksichtigt? Sind die Inhalte
wissenschaftlich abgesichert? Und anderes mehr.
Der Prüfvorgang kann mehrere Monate lang dauern. Auf Basis der Gutachten entscheiden
die Ministerien, ob ein Schulbuch zugelassen ist.
Bei den Vereinfachten Verfahren, die es inzwischen für manche Fächer u.a. in NRW, Baden-
Württemberg und Brandenburg gibt, stellen die Verlage auch Anträge.
Eingereicht werden dann aber ausgedruckte Exemplare, an denen sich gar nichts mehr
ändert. Die Verlage sichern zu, alle Vorschriften eingehalten zu haben und können nach
Begleichung einer Gebühr die Zulassung auch innerhalb einiger Wochen bekommen.
Die Ministerien behalten sich vor, Stichproben durchzuführen und eine richtige Prüfung zu
veranlassen.
Welche Bücher in welches Verfahren kommen, hängt meist vom Fach ab und wird je nach
Land anders gehandhabt. Zum Beispiel wird Politik immer umfassend geprüft, Grundschul-
Fächer können durchaus komplett ins Vereinfachte Verfahren kommen.
Ergebnis der Prüfungen sind häufi g hohe Aufl agen. Es kommt nicht selten vor, dass die
Bücher auf Grundlage des ministeriellen Bescheides neu überarbeitet werden.
Schätzungsweise werden allein für die Genehmigung und Verlängerung von Zulassungen
von rund 1000 Schulbüchern pro Jahr und Verlag weit über 200.000 Euro Gebühren an die
Kultusministerien entrichtet.
Noch nicht eingerechnet sind dabei verlagsinterne Personalkosten sowie Druckkosten für
die Einreichexemplare, Porto und Handlingkosten der Auslieferung.
Mit der Genehmigung haben die Schulbuchverlage die Eintrittskarte
in den Wettbewerb: eine Abnahmegarantie gibt es keinesfalls.
Erteilt werden die Genehmigungen maximal für sieben
Jahre. Dann muss neu beantragt werden.
Stichwort Genehmigung – Wie werden Schulbücher kontrolliert?
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Neben der konzeptionellen und inhaltlichen Arbeit gehört
auch die Schulbuchgestaltung zum Entwicklungsprozess.
Das Design trägt viel dazu bei, dass Schüler und Lehrer gut
und gerne mit einem Lehrwerk arbeiten.
Gestaltung ist Mittel zum doppelten Zweck: Lernprozesse
optimal zu unterstützen und Lernfreude zu vermitteln.
Die Designabteilung des Cornelsen Verlags steht daher vor
vielen Herausforderungen. Eine Schulbuchseite verbindet
beispielsweise sehr verschiedene Informationen miteinander:
Überschriften, Texte, Aufgaben, Grafi ken, Karten oder Bilder.
Das Layout und die Typographie müssen diese Elemente so
strukturieren, dass Schüler sich auf der Seite zurechtfi nden
und konzentriert arbeiten können.
Zudem sollen sich Bilder, Grafi ken und Text gegenseitig
unterstützen und kreative Prozesse anregen. Das erfordert
Sorgfalt bei der Motivwahl von Fotos und der Ausführung
von Illustrationen.
Besondere Bedeutung hat auch die altersgemäße Gestaltung:
ein Lehrwerk für die Grundschule muss anders aussehen als
eines für die Oberstufe.
So ist der Illustrationsanteil in einem Erstlesebuch viel höher
als in einem Physikbuch für die 10. Klasse.
Das Alter der Schüler muss bei der Auswahl von Fotos,
Zeichnungen und Illustrationen im Blick behalten werden,
ebenso bei Schriftgrößen, Farbigkeit und den unbedruckten
Teilen einer Seite. Eine wichtige Rolle in der Gestaltung von
Schulbüchern spielen auch Identifi kations-Figuren,
vor allem in der Grundschule. Hier führen etwa
„Einstern“ und „Super M“ durch die gleichnamigen
Mathematik-Lehrwerke.
Die Veränderung der Sehgewohnheiten führt zu
einer Veränderung des Designs: Schulbücher sind
heute farbiger und bildreicher als früher. © Cornelsen© Cornelsen
Schulbuchdesign – Was ist bei der Gestaltung zu beachten?
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Nach der konzeptionellen, inhaltlichen und grafi schen Arbeit
geht es an das nächste Kapitel der Schulbuchproduktion:
den Druck.
Wichtig ist hierbei die Bindetechnik: Die Bücher müssen fl ach
auf den Tischen liegen bleiben und dürfen nicht wieder auto-
matisch zuklappen. Außerdem sollten sie lange halten: daher
werden Cornelsen Lehrwerke aufwendig fadengeheftet.
Eine besondere Rolle spielt auch die Qualität des Papiers:
Bilder dürfen nicht durchscheinen, die Seiten nicht spiegeln.
Eine besonders wichtige Eigenschaft: das Papier für Schul-
bücher sollte reißfest sein und viele Schülergenerationen
überstehen.
Bei Arbeitsheften muss das Papier Flüssigkeit aufsaugen kön-
nen, damit die Schrift nicht auf der Rückseite durchdrückt.
Alle diese Anforderungen lassen sich meist nur mit stärkerem
oder beschichtetem Papier erreichen.
Insbesondere die gute Wiedergabe vierfarbiger Abbildungen
in Schulbüchern erfordert qualitativ hochwertige Papier-
sorten. Der Cornelsen Verlag verwendet daher säurefreies,
stabiles und alterungsbeständiges Papier aus Primärfasern.
Um Urwaldrodungen auszuschließen, wird
ausschließlich auf Fasern aus nachhaltiger
Forstwirtschaft zurückgegriffen.
Die Herkunft lässt sich vom Waldbauern
über die Stoffaufbereitung bis hin zur
Auslieferung lückenlos nachverfolgen und
wird entsprechend zertifi ziert (FSC-Siegel).
Die Papiere kommen zumeist aus Deutsch-
land, Schweden oder Finnland.
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Was ist beim Druck eines Schulbuches zu beachten?
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Die Diskussionen um das Gewicht der Schulbücher fl ammen jedes
Jahr erneut auf. Die Schultaschen seien zu schwer und würden zu
oft den Richtwert von maximal zehn Prozent des Körpergewichtes
überschreiten, klagen Eltern. Oft wird nach einer Reduzierung des
Umfangs und leichteren Einbänden gefragt.
Die Verlage, so auch Cornelsen, befi nden sich hier in einem
Dilemma: Die Redaktionen bemühen sich stets darum, Umfang
zu reduzieren, die Herstellungsabteilung darum, möglichst leichte
Papiersorten und Einbandlösungen zu fi nden. Andererseits müssen
die Lehrpläne umgesetzt werden.
Die Verlage haben die Vorgaben zu 100 Prozent berücksichtigen.
Hieraus ergeben sich die Formate und Umfänge der Schulbücher.
Auch Haltbarkeit und Funktionalität sind wichtige Faktoren:
Schulbücher müssen lange Ausleihzeiten überstehen und Schüler-
händen standhalten.
So hat ein Deutschbuch etwa eine Nutzungsdauer von circa 2.000
Stunden – bei vier bis fünf Wochenstunden und einer Ausleihdauer
von bis zu zehn Jahren.
Zum Vergleich: Einen Roman liest man etwa 20 Stunden lang.
Haltbare Materialien, wie etwa reißfeste Papiersorten, machen die
Schulbücher aber auch schwerer.
Was die Bindung anbelangt, so spart ein fl exibler Einband circa
15 Prozent Gewicht gegenüber einem Festeinband. Leider fordern
Schulen meist Festeinbände, da diese haltbarer seien.
Was übrigens nicht stimmt: Durch die Fadenheftung halten fl exible
Einbände oft genauso lang.
Was eine Verringerung des Umfangs bzw. Aufteilung des Inhalts
anbelangt, so muss auch der ökonomische Aspekt erwähnt
werden: bei einer Reduktion fi elen sehr viel höhere Distributions-
kosten an. Die Preise pro Liefereinheit würden damit erheblich
steigen. Der Cornelsen Verlag bemüht sich an allen Stellen darum,
das Schulbuchgewicht zu begrenzen. Schulen und Eltern könnten
wiederum prüfen, ob das Aufbewahren von Schulbüchern in
Spinden möglich ist.
Auch eine Reorganisation der Fächerverteilung hilft bei der
Reduktion. Zum Beispiel könnten zusätzliche Klassensätze
für die Nutzung in der jeweiligen Schule angeschafft werden.
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Sind Schulbücher zu schwer?
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Der Schulbuchpreis setzt sich zusammen aus Herstellungskosten,
Autorenhonoraren, Verlagsallgemeinkosten und Buchhändlerrabatt.
Der kalkulierte Gewinn macht etwa acht Prozent aus, dazu kommen
noch sieben Prozent Mehrwertsteuer.
Die Diskussion um Schulbuchpreise wird in Deutschland vor allem vor dem
Hintergrund leerer öffentlicher Kassen und Elternbeteiligung geführt.
Da Eltern mehrere Titel auf einmal erwerben müssen, entsteht häufi g der
Eindruck „teurer“ Schulbücher. Der Eindruck relativiert sich weiter, betrachtet
man Know-how und Entwicklungsaufwand, die in einem Titel stecken.
Und natürlich die Ausstattung: so etwa die erwähnte Fadenheftung,
Papier- und Einbandqualität.
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Wie kommt der Schulbuchpreis zustande?
Die Welt verändert sich, die Forschung entwickelt sich:
Um einen zeitgemäßen Unterricht zu gewährleisten, fl ießen
neue Begriffe und Erkenntnisse schnell in die Schulbücher ein.
Bei jedem Nachdruck prüfen Redaktion und Autoren
sorgfältig, ob und welche inhaltlichen und didaktisch-
methodischen Neuerungen nötig sind.
Durch Entwicklungen in Politik und Wirtschaft ist vor allem in
den Gesellschaftswissenschaften eine häufi ge Aktualisierung
beispielsweise von Statistiken und Grafi ken notwendig. Schul-
buchverlage müssen beachten, dass nachfolgende und ältere
Aufl agen parallel im Unterricht verwendet werden können –
so schreiben es die Kultusministerien vor.
Kommt es zu großen Veränderungen, werden die Bände als
Neubearbeitung gekennzeichnet. Neue Lehrpläne der Länder
ziehen grundsätzlich umgehend Änderungen und
Anpassungen nach sich.
Zur Aktualität des Unterrichts trägt auch der Cornelsen
Internetauftritt bei, der online hochwertige Materialien
anbietet, mit denen Lehrkräfte politische und
gesellschaftliche Themen zeitnah behandeln können.
So fi nden Lehrerinnen und Lehrer wöchentlich neue
methodisch-didaktische Arbeitsblätter
zu aktuellen Themen mit Bild- und
Textquellen.
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Wie aktuell sind Schulbücher?
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Ob CD-ROM, DVD, Internet, schulisches Intranet oder
Whiteboards: Der Einsatz neuer Medien in der Schule
nimmt zu, langsam und auf niedrigem Niveau, aber stetig.
Dennoch ist das Schulbuch weiterhin Leitmedium im
Klassenraum. Ergänzt wird es von einer Reihe von digitalen
Bestandteilen wie Software oder Online-Komponenten.
Ziel ist eine sinnvolle Verknüpfung, sodass die Medien je
nach Situation und Bedürfnissen im Unterricht eingesetzt
werden können. Im Angebot sind – neben dem klassischen
Schulbuch – Materialien zu Lernstandserhebungen und
Fördermaßnahmen, Produkte für Whiteboards und Beamer,
Arbeitshefte und Übungssoftware oder auch digitale Unter-
richtsplaner, die Lehrkräften die Unterrichtsvorbereitungen
erleichtern.
Bei Cornelsen sind digitale Zusatzangebote für Lehrwerke im
Internet inzwischen eine feste Größe.
Wie umfassend das Online-Angebot ist, zeigen die Internet-
seiten zu English G.
Hier fi nden sich zusätzliche Materialien, Vorschläge zur
Leistungsmessung, Veranstaltungshinweise und vieles mehr.
Internetbasierte Unterrichtseinheiten – Web-Units – lassen
sich ganz einfach in den Unterricht integrieren.
Für Schülerinnen und Schüler gibt es ein eigenes Angebot:
Lerntipps, Video-Lessons oder einen Vokabeltrainer zum
Download aufs Handy.
Neben den kostenlosen Begleitmaterialien bietet der
Internetauftritt von Cornelsen auch kostenpfl ichtigen
Content, so etwa den Aktualitätendienst.
Derartige Abonnement-Angebote werden
sehr gut angenommen. © Cornelsen
Welche Rolle spielen digitale Medien?
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Hat ein Cornelsen-Lehrwerk das Genehmigungsverfahren
erfolgreich durchlaufen, informiert der Verlag die Schulen.
Denn auch wenn das Schulbuchgeschäft über den Buch-
handel abgewickelt wird und die zur Verfügung stehenden
Etats durch Schulträger genehmigt werden: die Kauf- und
Bestellentscheidungen fallen in den Fachkonferenzen der
Schulen selber.
Die Lehrkräfte entscheiden, ob das didaktische Konzept,
die Aufgabengestaltung oder die Darstellung des Lernstoffes
ihren Präferenzen entsprechen. So reisen für die Schulbuch-
verlage statt der Handelsvertreter Schulberater, die die
neuen Titel in den Schulen direkt vorstellen, Lehrkräfte
bei der Auswahl beraten und Informationsveranstaltungen
organisieren. Allein für den Cornelsen Verlag sind mehr
als 70 Schulberater im gesamten Bundesgebiet tätig.
Zudem können sich die Lehrkräfte – und auch die Eltern –
in 15 deutschen Großstädten in den Cornelsen Informations-
zentren beraten lassen. Die Regionalisierung von Lehrwerken
wirkt sich ebenfalls auf Marketing und Werbung aus.
Werbemittel gehen direkt an die Zielgruppe und Entscheider,
sprich Schulen und Lehrkräfte. Neben den
jährlichen Gesamtkatalogen, die schul-
arten- oder fächerspezifi sch in Millionen-
aufl age an die rund 700.000 Lehrerinnen
und Lehrer versandt werden, wird auch
die Einzelwerbung für Neuerscheinungen
inhaltlich und organisatorisch nach
Bundesländern aufbereitet und verschickt.
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Wie kommt ein Schulbuch an die Schule?
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Anhand von Schülerprognosen für die kommenden Jahre können die
Schulbuchverlage planen, mit wie vielen Schüler/innen pro Bundesland
in den jeweiligen Schularten und Jahrgangsstufen sie rechnen können.
Damit wird nur ein theoretischer Bedarf skizziert, der keine Abnahme
der Bücher garantiert.
Für eine Aufl agenplanung erfolgen genaue Analysen der Marktentwicklung
und Prognosen der Marktanteile. Im Wettbewerb um neu einzuführende
Schulbücher stehen in Deutschland rund 70 Bildungsverlage.
Die Lehrkräfte bzw. Schulen entscheiden jeweils selber, welche Titel aus
welchem Verlag sie auswählen. Grundvoraussetzung ist die Zulassung im
jeweiligen Bundesland. Für die Planung erschwerend kommen die Ausleihfristen
in den Schulen hinzu, die sich zurzeit zwischen acht und zehn Jahren bewegen.
Hat sich eine Schule für ein Lehrwerk entschieden, arbeitet sie in der Regel
mehrere Jahre damit.
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Garantierte Absätze und Au� agen?
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Der Cornelsen Verlag stellt für jeden Wissensbedarf das passende Angebot bereit.
Das Verlagsprogramm umfasst Schulbücher, Lernhilfen, Nachschlagewerke,
Fachbücher, Software, E-Learning und Weiterbildungsveranstaltungen.
Der 1946 in Berlin gegründete Verlag zählt heute zu den führenden Verlagen
für Bildungsmedien in Deutschland.
Die Marken Cornelsen, Cornelsen Scriptor und Volk und Wissen sind an
jeder Schule bekannt. 780 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten an der
Entwicklung der qualitativ hochwertigen Bildungsmedien und setzen dabei
innovative Lern- und Unterrichtsmethoden und neueste Erkenntnisse der
Mediendidaktik um.
Die über 15.000 Verlagstitel bauen aufeinander auf, berücksichtigen die Lernpläne
der einzelnen Bundesländer und sind abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse
jedes Lernenden.
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Der Cornelsen Verlag
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Judith Krieg
Cornelsen VerlagMecklenburgische Str. 5314197 Berlin
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