sozialmanagement preis soziale stadt 2010 in berlin...

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Impressum Chefredakteur Gerd Warda warda@wohnungswirtschaft -heute.de siehe auch unter www.wohnungswirtschaft- heute.de Sonstige Themen: Honorare für Immobilienwertgutachten: BVS-Richtlinie zur Berechnung vorgelegt • Schluss mit Schimmel – Meteo-Karte hilft Mietern bei Raumklima-Optimierung • Marketing ist mehr als Werbung! Der richtige Mix macht´s • Hilfe durch Handwerk: Berufliche Kurzzeitausbildung auf den Philippinen Seite 1 Ausgabe 29 | Februar 2011 Um-Frage 3 Energie und Umwelt 9 Führung und Kommunikation 19 Vermarktung und Marketing 38 Städte als Partner 47 Sozialmanagement 43 Führung und Kommunikation Wohnungswirtschaft 2.0: 4 Strategien, wie sich Wohnungsunternehmen mit erweiterten Dienstleistungen profilieren können Reicht die reine Bewirtschaſtung der Wohnung, sicher nicht. Heute geht es um ein attraktives Wohnumfeld, zusätzliche Services bis hin zu den Möglichkeiten wie das „Vernetzte Wohnen“. Holger Schaffranke, Ge- schäſtsführer der Hennigsdorfer Wohnungsbaugesellschaſt mbH, hat mit „Vernetztes Wohnen und Energieeffizienz – Nachhaltige Dienstleistungen als Kundenbeziehungs- management in der modernen Wohnungswirtschaſt“ ... Seite 34 Eine TNS Emnid-Umfrage der Verbände zu Wohnwünschen von Senioren ergab: Zwei Drittel bevorzugen sicheres und selbstbestimmtes Wohnen im Alter. Gute Infrastruktur und ambulante Hilfen wichtig. Durchschnittlich 280 Euro monatlich für Serviceleistungen und bauliche Anpas- sungen verfügbar. Und welche Wohnungen brauchen wir? ... Seite 3 Um-Frage Sicheres und selbstbestimmtes Wohnen, 280 Euro für Serviceleistungen, ambulante Hilfen:So wollen wir im Alter wohnen! Zielgruppenorientierte Bestandsentwicklung 14 Investment und 36 Rendite Sozialmanagement Preis Soziale Stadt 2010 in Berlin vergeben – Auslober gründen gemeinsam mit dem Deutschen Mieterbund das „Bündnis für eine Soziale Stadt“ Bei der Preisverleihung zum Wettbewerb „Preis Soziale Stadt 2010“ wurden in Berlin zehn her- ausragende Beispiele sozialen Engagements mit einem Preis und elf weitere Initiativen mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Der Wettbewerb zum „Preis Soziale Stadt 2010“ hat, wie seine erfolg- reichen Vorgänger, große bundesweite Aufmerksamkeit erfahren ... Seite 45 Gebäude und Umfeld 17 Personalien 39 Menschen und Veranstaltungen 54 Deswos 56 Als Ihr starker Partner finden wir kompetent und unabhängig das beste Angebot für Sie. Ihre AVW-Experten sind deutschlandweit für Sie da! Tel. (040) 2 41 97 -0 [email protected] www.avw-gruppe.de Versicherungsspezialist der Wohnungswirtschaft

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Seite 1

ImpressumChefredakteur Gerd [email protected]

siehe auch unterwww.wohnungswirtschaft-heute.de

Sonstige Themen: Honorare für Immobilienwertgutachten: BVS-Richtlinie zur Berechnung vorgelegt • Schluss mit Schimmel – Meteo-Karte hilft Mietern bei Raumklima-Optimierung • Marketing ist mehr als Werbung! Der richtige Mix macht´s • Hilfe durch Handwerk: Berufliche Kurzzeitausbildung auf den Philippinen

Seite 1

Ausgabe 29 | Februar 2011

Um-Frage 3

Energie und Umwelt 9

Führung undKommunikation 19

Verwalter 34

Vermarktung und Marketing 38

Städte als Partner 47

Sozialmanagement 43

Führung und Kommunikation

Wohnungswirtschaft 2.0: 4 Strategien, wie sich Wohnungsunternehmen mit erweiterten Dienstleistungen profilieren könnenReicht die reine Bewirtschaftung der Wohnung, sicher nicht. Heute geht es um ein attraktives Wohnumfeld, zusätzliche Services bis hin zu den Möglichkeiten wie das „Vernetzte Wohnen“. Holger Schaffranke, Ge-schäftsführer der Hennigsdorfer Wohnungsbaugesellschaft mbH, hat mit

„Vernetztes Wohnen und Energieeffizienz – Nachhaltige Dienstleistungen als Kundenbeziehungs-management in der modernen Wohnungswirtschaft“ ... Seite 34

Eine TNS Emnid-Umfrage der Verbände zu Wohnwünschen von Senioren ergab: Zwei Drittel bevorzugen sicheres und selbstbestimmtes Wohnen im Alter. Gute Infrastruktur und ambulante Hilfen wichtig. Durchschnittlich 280 Euro monatlich für Serviceleistungen und bauliche Anpas-sungen verfügbar. Und welche Wohnungen brauchen wir? ... Seite 3

Um-Frage

Sicheres und selbstbestimmtes Wohnen, 280 Euro für Serviceleistungen, ambulante Hilfen:So wollen wir im Alter wohnen!

ZielgruppenorientierteBestandsentwicklung 14

Investment und 36Rendite

Sozialmanagement

Preis Soziale Stadt 2010 in Berlin vergeben – Auslober gründen gemeinsam mit dem Deutschen Mieterbund das „Bündnis für eine Soziale Stadt“

Bei der Preisverleihung zum Wettbewerb „Preis Soziale Stadt 2010“ wurden in Berlin zehn her-ausragende Beispiele sozialen Engagements mit einem Preis und elf weitere Initiativen mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Der Wettbewerb zum „Preis Soziale Stadt 2010“ hat, wie seine erfolg-reichen Vorgänger, große bundesweite Aufmerksamkeit erfahren ... Seite 45

Gebäude und Umfeld 17

Personalien 39

Menschen undVeranstaltungen 54

Deswos 56

Als Ihr starker Partner finden wir kompetent und unabhängig das beste Angebot für Sie.

Ihre AVW-Experten sind deutschlandweit für Sie da! Tel. (040) 2 41 97 -0 [email protected] www.avw-gruppe.de

Versicherungsspezialist der Wohnungswirtschaft

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Seite 2Februar 2011 Ausgabe 29 Lesen Sie wohnungswirtschaft-heute.de Fakten und Lösungen für Profis

Das lesen Sie im Februar 2011

Seite 3 Sicheres und selbstbestimmtes Wohnen, 280 Euro für Serviceleistungen, ambulante Hilfen: So wollen wir im Alter wohnen!

Seite 7 Pestels Krisen-Ranking: Wo stehen Sie mit Ihrem Landkreis oder Stadt?

Seite 9 Emissionsrechtehandel in der Wohnungswirtschaft: Kyoto liegt in Hessen

Seite 11 Bis zu 12% Energiekosten sparen! Dynamischem Energie-Management (DEM), hydraulische Abgleich, intelli-gente Regelungstechnik

Seite 14 Strategie 65 plus: wie die Nassauische Heimstätte/Wohnstadt den demografische Wandel in die Planung mit einbezieht.

Seite 17 10 Tipps damit Ihre Wasserleitungen sicher durch die kalte Jahreszeit kommen

Seite 19 Mietrechtsgespräche des Evangelischen Sied-lungswerkes in Deutschland e.V. - Teil 2 Entwicklung des Mietrechts in den letzten 30 Jahren: Zeit des Umbruchs - 90er Jahre

Seite 25 Vier Urteile: Ruhige Lage, Legionellengefahr, In-standhaltungsrücklage steuermindernd?

Seite 28 Steuer-Tipp: Geringwertige Wirtschaftsgüter! Mit Wahlrechten die Steuerlast gestalten

Seite 30 „Versicherungsmuffel“, Strafe muss sein! Was raten Sie, Herr Senk?

Seite 32 Wohnungswirtschaft 2.0: 4 Strategien, wie sich Wohnungsunternehmen mit erweiterten Dienstleistungen profilieren können

Seite 36 Honorare für Immobilienwertgutachten: BVS-Richtlinie zur Berechnung vorgelegt

Seite 38 Schluss mit Schimmel – Meteo-Karte hilft Mietern bei Raumklima-Optimierung

Seite 39 Kabelnetzbetreiber Tele Columbus gründet woh-nungswirtschaftlichen Beirat

Seite 41 Marketing ist mehr als Werbung!Der richtige Mix macht s

Seite 43 Preis Soziale Stadt 2010 in Berlin vergeben – Aus-lober gründen gemeinsam mit dem Deutschen Mieterbund das „Bündnis für eine Soziale Stadt“

Seite 47 Die Vernetzung wohnungswirtschaftlicher Interes-sen auf kommunaler Ebene bieten neue Aussichten

Seite 50 BSI: Das immobilienpolitische Jahr 2011 im Zei-chen des Klimaschutzes und der Stadtentwicklung

Seite 52 AK Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften e. V.: Der neue Vorstand Petra Böhme, Kristina Weigel und Frank Seeger

Seite 54 Veranstaltungen für die Wohnungswirtschaft

Seite 56 Hilfe durch Handwerk: Berufliche Kurzzeitausbil-dung auf den Philippinen

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Seite 3Februar 2011 Ausgabe 29 Lesen Sie wohnungswirtschaft-heute.de Fakten und Lösungen für Profis

Um-Frage

Sicheres und selbstbestimmtes Wohnen, 280 Euro für Serviceleistungen, ambulante Hilfen: So wollen wir im Alter wohnen!Eine TNS Emnid-Umfrage der Verbände zu Wohnwünschen von Senioren ergab: Zwei Drittel bevorzugen sicheres und selbstbestimmtes Wohnen im Alter. Gute Infrastruktur und ambulante Hilfen wichtig. Durch-schnittlich 280 Euro monatlich für Serviceleistungen und bauliche Anpassungen verfügbar. Und welche Woh-nungen brauchen wir? Hier hat das Eduard Pestel Institut die Bedarfsübersicht zu seniorengerechtem Wohn-raum bis 2025 nach Bundesländern zusammengestellt.

Wie wollen die Bundesbürger im Alter wohnen? Dies hat TNS Emnid in einer repräsen-tativen Bevölkerungsumfrage unter deutschen Mietern und Eigentümern ab 50 Jahren im Auftrag von Verbänden der Bau- und Immobilienwirtschaft sowie dem Deutschen Mieterbund ermittelt. Die Umfrage zeigt, dass zwei Drittel der Bundesbürger ein selbst-bestimmtes Wohnen im Alter bevorzugen, welche Hilfen sie dazu konkret benötigen, wie viel Geld sie bereit wären auszugeben und wo Unterschiede zwischen Mietern und Eigentümern bestehen.

Die Ergebnisse verleihen den bisherigen Forderungen der Verbände nach mehr alters-gerechtem Wohnraum Nachdruck. Bereits in 15 Jahren wird ein Viertel der Privathaus-halte in Deutschland Bewohner haben, die 70 Jahre und älter sind. Dies sind rund zehn Millionen Haushalte 70plus. Doch altersgerechte Wohnungen sind noch immer Man-gelware. Nach Schätzungen der Verbände müssten, um den Bedarf nach einem selbst-bestimmten und sicheren Wohnen in den eigenen vier Wänden im Alter zu decken, pro Jahr rund 100.000 seniorengerechte Wohnungen durch Neubau oder Modernisierung geschaffen werden. Dies wären rund 2 Millionen altersgerechte Wohnungen bis 2025. Sie fordern daher die Politik auf, dringend mehr Anreize zu schaffen, damit private Investo-ren stärker in altersgerechten und bezahlbaren Wohnraum investieren.

Die zentralen Ergebnisse der TNS Emnid-Umfrage im Überblick:Zwei Drittel bevorzugen ein selbstständiges Wohnen im AlterWenn es um die bevorzugte Wohnform im Alter von 70 Jahren und älter geht, sind sich Mieter und Eigentümer einig: Zwei Drittel der Befragten bevorzugen ein eigenständiges Leben in einer gewöhnlichen Wohnung oder im Haus. 57 % der Befragten würden jedoch nicht auf ein zusätzliches Hilfsangebot verzichten wollen. Nur ein Drittel möchte zwecks altersgerechtem Wohnen umziehen. Jeder zweite Befragte würde stattdessen lieber die Wohnung oder das Haus umbauen. Allerdings würden über 80 % der Befragten beim Verlust der Selbstständigkeit im Alter noch einmal umziehen. Das Alter spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

Die ausführliche TNS Emnid-Umfrage einschließlich Grafiken, hier per KLICK

Die Bedarfsübersicht zu senioren-gerechtem Wohnraum bis 2025 nach Bundesländern des Eduard Pestel Instituts, hier per KLICK

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Seite 4Februar 2011 Ausgabe 29 Lesen Sie wohnungswirtschaft-heute.de Fakten und Lösungen für Profis

1

Schleswig-Holstein

Hamburg

Niedersachsen

Bremen

Nordrhein-Westfalen

Hessen

Rheinland-Pfalz

Baden-Württemberg

Bayern

Saarland

Berlin

Brandenburg

Mecklenburg-Vorpommern

Sachsen

Sachsen-Anhalt

Thüringen

Bedarf an Senioren-

wohnungen in 1.000 WE

< 40000

< 70000

< 100000

< 200000

>= 200000

Bedarf an seniorengerechten Wohnungen 2025 in den einzelnen Bundesländern in 1.000 Wohneinheiten (absolut) Quelle: Bedarf an seniorengerechten Wohnungen in Deutschland, Eduard Pestel Institut im Auftrag der Kampagne Impulse für den Wohnungsbau, Januar 2011

Bedarf an seniorengerechten Wohnungen 2025 in den einzelnen Bundesländern in 1.000 Wohneinhei-ten (absolut)

Quelle: Bedarf an senioren-gerechten Wohnungen in Deutschland, Eduart Pestel Institut im Auftrag der Kam-pagne für den Wohnungsbau, Januar 2011

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Gute Infrastruktur und ambulante Hilfen wichtigWichtig für ein selbstständiges Leben im Alter ist die Möglichkeit, Hilfen im Haushalt und bei der Pflege in Anspruch nehmen zu können und Geschäfte, Ärzte und öffentliche Verkehrsmittel in unmittelbarerer Nähe – 95 % bzw. 94 % der Befragten erachten dies als wichtig. 84 % stufen den Einbau von altersgerechten Techniken und Kommunikations-mitteln wie Hausnotruf oder Kommunikation mit Ärzten und Pflegern als wichtig ein. Ein barrierearmer Zugang zur Wohnung z.B. durch weniger Treppen oder den Einbau eines Fahrstuhls (82 %) und bauliche Anpassungen in der Wohnung wie z.B. eine boden-gleiche Dusche (81 %) sind weitere wichtige Voraussetzungen. Auch Sicherheitsmaßnah-men wie z.B. eine Gegensprech- oder Alarmanlage spielen für 72 % eine bedeutende Rolle – gerade Frauen fühlen sich damit wohler („sehr wichtig: 22 %, Frauen: 42 %).

Unterstützung bei der Pflege und Hausarbeit am wichtigstenIm Alter werden Hilfsangebote offenbar überaus gern in Anspruch genommen: Ganz oben auf der Präferenzliste steht die Hilfe bei der Pflege. Für 77 % der Befragten wäre ein solches Angebot wichtig im Alter. Aber auch Hilfen bei der Hausarbeit (69 %), bei kleineren Reparaturen (66 %), bei Einkäufen (66 %), bei Behördengängen (63 %), bei der Körperpflege (62 %), bei Arztbesuchen (60 %) sowie gemeinsame Unternehmungen (59 %) sind besonders beliebt. Lediglich das bekannte „Essen auf Rädern“ ist weniger stark nachgefragt (34 %). Interessant: Insbesondere der Hilfsbedarf bei der Hausarbeit nimmt ab 80 Jahren sprunghaft zu (ab 80 Jahre 79 %, bis 60 Jahre: 66 %).

Durchschnittlich 280 Euro für Serviceleistungen und bauliche Anpassungen verfügbarIm Schnitt können die Befragten für Serviceleistungen oder altersgerechte bauliche Ver-änderungen 280 Euro monatlich aufbringen. Eigentümer haben mehr Ressourcen als Mieter – Sie können im Schnitt 384 Euro aufbringen, während es bei Mietern lediglich 161 Euro sind. Mieter mit beispielsweise einem monatlichen Haushaltseinkommen von bis zu 1.500 Euro können zu ihren monatlichen Wohnkosten durchschnittlich 5 % ihres Haushaltseinkommens für zusätzliche Serviceleistungen und bauliche Anpassungen auf-wenden. Eigentümer hingegen durchschnittlich das Doppelte. Bei einem Haushaltsein-kommen von über 1.500 Euro könnte ein Mietshaushalt bis zu 15 % und ein Eigentümer bis zu 25 % für zusätzliche Serviceleistungen aufbringen.

„Sicher“ und „altersgerecht“ kommen anDer Begriff „altersgerecht“ hat offenbar nicht die Stigmatisierung, die ihm immer zuge-schrieben wird. Bei dem Angebot von seniorengerechtem Wohnraum setzen die Deut-schen auf klassische Begriffe. Als „sicher“ (80 %), „altersgerecht“ (77 %) und „individuell“ (75 %) sollte eine Wohnung oder ein Haus angepriesen werden, damit sie/es Interesse weckt. Auch die Bezeichnung „barrierefreies bzw. –armes Wohnen“ (72 %) wird posi-tiv bewertet. Begriffe wie „komfortables“ oder „generationengerechtes“ (55 %) Wohnen scheinen hingegen weniger greifbar für die Menschen zu sein und werden von deutlich weniger Befragten favorisiert.

Geschäfte, Ärzte und öffentliche Verkehrsmittel in unmittelbare-rer Nähe

Hilfe bei der Pflege

Mieter mit monatlichem Haus-haltseinkommen von bis zu 1.500 Euro können zu ihren monatli-chen Wohnkosten durchschnitt-lich 5 % für zusätzliche Service-leistungen

Als „sicher“ (80 %), „altersge-recht“ (77 %) und „individuell“ (75 %) sollte eine Wohnung oder ein Haus angepriesen werden

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Verbändebündnis fordert steuerliche Anreize und Wende im WohnungsbauDas Verbändebündnis aus dem Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB), dem Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), der Deut-schen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) sowie dem Deutschen Mieterbund (DMB) fordert die Politik auf, mehr Anreize zu schaffen, damit private Un-ternehmen in bezahlbaren altersgerechten Wohnraum investieren.

„Wir brauchen deutlich mehr Wohnungsneubau, insbesondere neue barrierearme oder barrierefreie Wohnungen. Anreize zum Bau und eine verbesserte öffentliche För-derung sind unverzichtbar. Das gilt genauso für entsprechende Modernisierungen der Wohnungsbestände“, forderte Lukas Siebenkotten, Direktor des Deutschen Mieterbun-des (DMB).

„Es kann nicht sein, dass die Schere zwischen Aufgabe und Unterstützung immer grö-ßer wird. Wir brauchen einen Mix aus Förderung und Anreizen. Das KfW-Programm ‚Altersgerecht umbauen’ muss auch nach 2011 fortgeführt werden. Gleichzeitig sind ins-besondere bessere steuerliche Rahmenbedingungen für den altersgerechten Umbau und den Neubau wichtig – allen voran die Einführung einer richtig bemessenen Abschreibung für Gebäude in Höhe von 4 %“, sagte Walter Rasch, Präsident des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V.

„Auch wenn der Hausbesitzer üblicher Weise sanieren würde, kann im Einzelfall ein Abriss und Ersatzneubau eines Wohngebäudes die wirtschaftlichere und hochwertigere Lösung sein. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn neben der altersgerechten Anpassung des Wohnraums auch eine energetische Verbesserung geschaffen werden soll. Denn bei der Kombination von energetischen und altersgerechten Sanierungsmaßnahmen wird bei einigen Gebäuden Neubaukostenniveau erreicht oder sogar überschritten, ohne dass Neubauqualität erreicht werden kann“, erklärte Dr. Hans Georg Leuck, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau e.V.

„Die Analysen der demografischen Entwicklungen sind klar. Jede 4. Person wird im Jahr 2025 über 70 Jahre alt sein. Wir kennen auch die Vorstellungen, die ältere Menschen zum Wohnen im Alter haben. Wir kennen den Bestand und wissen, dass wir zu wenig altengerechte Wohnungen haben. Auch wenn die Medizin weiter rasante Entwicklun-gen macht, stellt sich die Frage, wie wir zu mehr barrierefreien oder –armen Wohnraum kommen. Deshalb müssen wir schon heute alles daran setzen, mit jeder neu gebauten Wohnung qualitativ auf die Anforderung in 15 Jahren zu reagieren. In den Förderbedin-gungen und bei den Investitionsanreizen. Nur dann wird es uns gelingen, rechtzeitig die Qualität dem Markt zur Verfügung zu stellen, die älteren Menschen möglichst lange ein selbstbestimmtes Wohnen in den eigenen vier Wänden ermöglicht. Und damit erheblich zur Entlastung der Sozial- und Pflegesysteme beiträgt“, fasste Stefan Thurn, Präsident des Bundesverbands Deutscher Baustoff-Fachhandel e.V. zusammen.

Miriam Herke

Wir brauchen deutlich mehr Wohnungsneubau, insbesondere neue barrierearme oder barriere-freie Wohnungen.

Abriss und Ersatzneubau eines Wohngebäudes kann die wirt-schaftlichere und hochwertigere Lösung sein

Entlastung der Sozial- und Pfle-gesysteme

Imelda formt ihre

Ziegelmit der Familie. Sie baut ihr Haus in Selbsthilfe. Sie können helfen.

www.deswos.deDeutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V.

Laksmibai schwingt die

Kelleals Maurerin. Sie baut ihr Haus in Selbsthilfe. Sie können ihr helfen.

www.deswos.deDeutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V.

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Um-Frage

Pestels Krisen-Ranking: Wo stehen Sie mit Ihrem Landkreis oder Stadt? Was haben einige Kreise in Schleswig Holstein und fast alle aus den neuen Ländern mit den Kreisen im Alpen-vorland gemeinsam? Sie schneiden im ersten deutschen Krisen-Ranking der 412 Landkreise und kreisfreien Städte ausgezeichnet ab. Das Hannoveraner Pestel-Institut hat erstmals18 Indikatoren bewertet und verglichen. Das Ergebnis: diese Regionen sind sehr krisenfest oder krisenfest. Wo stehen Sie mit Ihrem Landkreis? Dieter Behrendt, Matthias Günther, Dr. Thomas Köhler und Matthias Zeeb vom Pestel-Institut haben die Antwort.

Die nächste Krise kommtOb Banken kollabieren, Rohstoffe knapp werden oder der Klimawandel die Ernährungs-sicherheit bedroht, mag offen bleiben. Sicher ist: Die nächste Krise kommt bestimmt!

Eine bewusste Vorbereitung der Regionen darauf ist bisher eher die Ausnahme. In die Studie wurden 18 Indikatoren aus den Bereichen „Soziales“, „Wohnen“, „Verkehr“, „Flächennutzung“, „Energie“ und „Wirtschaft“ einbezogen. Die Indikatoren beschrei-ben die Verletzbarkeit einer Region. Sie zeigen weiterhin, wie gut auch im Krisenfall die Handlungsfähigkeit einer Region oder Stadt durch Flexibilität, Ressourcenausstattung und Sozialkapital erhalten bleibt.

Überraschend mag die Bewertung einzelner Indikatoren erscheinen. So wurde im Hinblick auf die Krisenfestigkeit ein hoher Anteil an Industriebeschäftigten negativ be-urteilt. Die Gründe liegen in der hohen und unmittelbaren Betroffenheit insbesondere der exportorientierten deutschen Industrie von globalen Wirtschaftskrisen. Diese wurde durch die Finanzkrise des Jahres 2008 gerade bestätigt.

Insgesamt zeigt die Studie,dass nicht unbedingt internationale Wettbewerbsfähigkeit Sicherheit für die Zukunft signalisiert. Gerade in der öffentlichen Diskussion eher vernachlässigte Bereiche bieten Schutz vor den Auswirkungen von Krisen. Dezentrale Energieerzeugung, soziale Stabili-tät, Verfügbarkeit von land- und forstwirtschaftlichen Flächen und Arbeitsplätze vor Ort helfen bei der regionalen Abfederung weit mehr.

In einer komplexen und global vernetzten Welt können entfernt entstehende Krisen unmittelbar die Versorgung von Bevölkerung und Unternehmen bedrohen. Selbst eine globale Krise wird tatsächlich erst durch die Konsequenzen vor Ort und in der Region spürbar. Den Kreisen und Städten kann nur empfohlen werden, sich mit möglichen Kri-senszenarien wesentlich intensiver zu befassen als bisher. Starke Regionen sind wichtig als Rückfallpositionen und als präventiver Handlungsraum für mehr Krisenfestigkeit.

Haben Sie Fragen?

Pestel-InstitutMatthias GüntherKönigstraße 50A30175 HannoverTelefon:0511 / 9 90 94 – 20 Fax:0511 / 9 90 94 – [email protected]

Wo stehen Sie mit Ihrem Land-kreis? Klicken Sie HIER

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Das Gesamtranking zeigt die folgende Karte!

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Energie und Umwelt

Emissionsrechtehandel in der Wohnungswirtschaft : Kyoto liegt in HessenKeine Frage, der Wohnungsbestand gehört zu den CO2-Verursachern Nummer eins hierzulande. Und ob-wohl der politische Wille zur Energieeinsparung zweifellos da ist, tut der Gesetzgeber sich sehr schwer, das Mietrecht zu öffnen, um Modernisierungsmaßnahmen im Bestand zu erleichtern. Stillstand also, könnte man meinen. Doch in der Praxis der Bewirtschaftung machen immer mehr erneuerbare Energiekonzepte von sich reden. Wenn Berlin nicht hilft, dann eben Kyoto – das Kyoto-Protokoll sieht einen flexiblen Mechanismus vor, der emissionsmindernde Maßnahmen im Bestand teilfinanziert, das Joint Implementation. Wie das geht? Die Hamburger URBANA Energietechnik macht‘s vor.

Ortstermin in Raunheim bei Rüsselsheim. Dort beliefert die URBANA seit vier Jahrzehn-ten die Wohngebäude in der Ringstraßensiedlung mit Wärme. Sowohl die Wärmeer-zeugungsanlage als auch das Wärmeversorgungsnetz der Raunheimer Wohnanlage mit über 100 Übergabestationen sind Eigentum der URBANA. Nun wird modernisiert. Der größte Teil der produzierten Wärme wird künftig durch eine moderne Holzpelletanlage mit einer Wärmeleistung von 4 Megawatt mit automatischer Beschickung ersetzt. Ein Elektrofilter sorgt innerhalb der Anlage für eine hocheffektive Reinhaltung der Abgase, die nur noch aus CO2 und Wasser bestehen. Nur in Spitzenlastzeiten wird URBANA auf fossile Brennstoffe nicht ganz verzichten können: Peaks werden durch zwei Backup-Kessel mit 5,8 und 3,7 Megawatt abgedeckt.

Die energetischen Maßnahmen bewirken, dass in Raunheim fast drei Viertel der bis-her eingesetzten fossilen Energieträger durch klimafreundliche, erneuerbare Energien ersetzt werden können – eine Emissionsminderung, von der selbst das Kyoto-Protokoll nur zu träumen wagt. Holzpellets sind CO2-neutral, da das Kohlendioxid, das bei der Verbrennung der Pellets in die Atmosphäre gelangt, gleichzeitig vom nachwachsenden Holz der Luft entzogen wird. Die Bewohner der Ringstraßensiedlung heizen somit künf-tig klimafreundlich. „Unsere Strategie lautet ganz klar, den Einsatz von regenerativen Energien zu forcieren. Doch ein Projekt lebt nicht allein vom grünen Gedanken, es muss auch wirtschaftlich sein“, erklärt Thomas Kreckel-Straubinger, Regionalleiter Süd bei der URBANA. Neben den ökologischen Argumenten prüfte URBANA in Raunheim also auch die ökonomischen Vorteile, die für die Umstellung auf eine nachhaltige Energiever-sorgung sprechen. Bei der Finanzkalkulation wurde freilich nicht nur die Kostenerspar-

Kleine Schnipsel, große Wirkung: Durch den Einsatz von Holzpellets werden künftig 75 Prozent der gesamt erzeugten Wärmemenge CO2-neutral produziert; Foto URBANA

URBANA: Energiedienste am Puls der ZeitDie URBANA Gruppe ist ein unabhängiger Energiepartner mit über vier Jahrzehnten Markt-kompetenz. Das Unternehmen bietet Energiedienste auf neues-tem Stand und dies für Wärme, Kälte und Strom gleichermaßen. Das Spektrum der URBANA-Leistungen reicht von Konzepti-on, Finanzierung und Errichtung von Energieanlagen bis zu deren Betrieb und Management samt gesetzeskonformer Abrechnung. Derzeit beliefert URBANA mit zirka 750 Energieversorgungsan-lagen rund 150.000 Wohnungen und 600 kommunale, soziale oder gewerbliche Objekte.

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Seite 10Februar 2011 Ausgabe 29 Lesen Sie wohnungswirtschaft-heute.de Fakten und Lösungen für Profis

nis durch den geringeren Brenn-stoffeinsatz einbezogen. Auch das Kyoto-Protokoll wurde einkalku-liert. Das heißt konkret: URBANA bringt die CO2-Reduktion in das Joint Implementation Modellpro-jekt Hessen (JIM.Hessen) ein. Bei errechneten 4700 Tonnen Kohlen-dioxid Einsparung jährlich kann der Energiedienstleister über Zer-tifikatverkauf knapp 15 Prozent der Investitionssumme in die grü-ne Heizanlage über JIM.Hessen gefördert bekommen. Das Instru-ment der Joint Implementation ist in Artikel 6 des Kyoto-Protokolls festgelegt. Es ermöglicht Industrie-ländern, gemeinsam Klimaschutz-Projekte durchzuführen. Dabei wird das Projekt (zum Beispiel die Modernisierung der Heizanlage in Raunheim) zwar in Deutschland

durchgeführt, aber von einem anderen Industrieland (teil-)finanziert. Die in Raunheim vermiedenen Emissionen darf das sie finanzierende Land zusätzlich emittieren oder sich als Emissionsguthaben gutschreiben lassen. Neben der Umwelt profitiert natürlich auch das Unternehmen, das in die Zukunftstechnologie investiert. „Joint Implementation er-möglicht uns die Anschub- beziehungsweise Überbrückungsfinanzierung. Und dies ohne großen verwalterischen Aufwand“, berichtet Kreckel-Straubinger. Der Zertifikatverkauf ist ein einfaches, standardisiertes Verfahren, der interne Bearbeitungsaufwand ist gering. „Wir haben bei allen unseren JIM-Projekten immer eine schnelle Rückmeldung über die Annahme unserer Projekte erhalten, was enorme Planungssicherheit verschafft“, freut sich Kreckel-Straubinger. Neben dem Fernwärme-Heizwerk Raunheim teilfinanziert URBANA auch eine Wärmeversorgungsanlage in Wiesbaden und eine Heizzentrale für eine Kaserne im Siegerland über regionale Joint Implementation Modelle.

Friedemann Kuppler

Seit vier Jahrzehnten beliefert URBANA die Wohngebäude in der Ringstraßensiedlung mit Wärme, nun wird mod-ernisiert. Der größte Teil der produzierten Wärme wird künftig durch eine moderne Holzpelletanlage mit einer Wärmeleistung von 4 Megawatt mit automatischer Beschick-ung ersetzt. Ergebnis: fast drei Viertel der bisher eingesetzten fossilen Energieträger kön-nen durch klimafreundliche, erneuerbare Energien ersetzt werden; Foto URBANA

2007 ist URBANA mit der Braunschweiger Umweltbera-tungsfirma Agimus GmbH ein Joint Venture eingegangen und hat die URBANA AGIMUS Con-tracting GmbH gegründet. Das Unternehmen bietet Umweltcon-tracting für industrielle Anlagen, günstig und unter Berücksich-tigung aller Möglichkeiten, die umweltverträgliches Contracting heute bietet. Als Investor, Planer, Projektleiter und Betreiber im-plementiert URBANA AGIMUS Contracting für ihre industriellen Kunden die beste verfügbare kostengünstige Umweltschutz-technologie. Seit 2007 gehört die URBANA AG + Co KG neben dem Messdienstleister KALORI-META AG und der Inkassoge-sellschaft IKW zur im selben Jahr formierten KALO Gruppe. www.urbana.de

Imelda formt ihre

Ziegelmit der Familie. Sie baut ihr Haus in Selbsthilfe. Sie können helfen.

www.deswos.deDeutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V.

Laksmibai schwingt die

Kelleals Maurerin. Sie baut ihr Haus in Selbsthilfe. Sie können ihr helfen.

www.deswos.deDeutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V.

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Seite 11Februar 2011 Ausgabe 29 Lesen Sie wohnungswirtschaft-heute.de Fakten und Lösungen für Profis

Energie und Umwelt

Bis zu 12% Energiekosten sparen! Dynamischem Energie-Management (DEM), hydraulische Abgleich, intelligente Regelungstechnik Egal, ob bei einem Neubau oder für einen Renovierungsfall: Gleich zu Beginn der Bauphase stellt sich die Frage, auf welches System man setzen soll – und was auch in Zukunft so sicher ist, dass die Immobilie haustechnisch nachhaltig und umfassend gerüstet ist. Neben der standardmäßigen Entscheidung für eine energiesparende Flächenheizung geht es in Punkto Nachhaltigkeit und Energieeffizienz immer stärker um eine intelligente Re-gelungstechnik, die das Zusammenspiel aus Wärmeerzeuger und Wärmeverteilung optimal koordiniert. Neben einer Steigerung der Attraktivität der Immobilie für Mieter und Käufer durch einen höheren Komfort stehen Aspekte wie Energieeinsparung und damit verbunden eine Senkung der Wohnnebenkosten im Fokus. Neu und bisher einzigartig in seiner Wirkungsweise ist die Funk-Einzelraumregelung mit Dynamischem Energie-Ma-nagement (DEM), die sich für Immobilienbesitzer mit einem Einsparpotenzial von bis zu 12% Energiekosten nicht zuletzt durch die geringe Investition schon nach kurzer Zeit bezahlt macht.

Hoher Wohnkomfort, Wirtschaftlichkeit sowie kalkulierbare und günstige Energie-kosten: Um das zu erreichen, ist eine Fußbodenheizung längst kein Geheimtipp mehr. Durch eine gleichmäßige Wärmeverteilung mit einem hohen Anteil an Strahlungswär-me erreicht sie im Vergleich zu konventionellen Heizkörpern bereits bei ca. 2 bis 3°C niedrigerer Raumtemperatur das gleiche Wärmeempfinden des Bewohners. Ein Vorteil, der bares Geld spart, denn bereits dank der niedrigen Vorlauftemperaturen können die Heizkosten so um bis zu 12% gesenkt werden.

Damit diese Vorteile im vollen Umfang genutzt werden können, müssen Flächenhei-zungen hydraulisch abgeglichen sein. Der Grund: Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass die Energie bei optimierter Vorlauftemperatur auch am ungünstigsten Heizkreis an-kommt, und die Raumtemperatur so ideal wie möglich im Bereich der Sollwerttempera-tur gehalten werden kann. Beschwerden durch Mieter in höheren Stockwerken, bei denen trotz voll aufgedrehter Heizung nur eine lauwarme Temperatur herrscht, gehören damit der Vergangenheit an. Durch die auf diese Weise optimierte Vorlauftemperatur und eine fachgerechte Dimensionierung der Heizkreise können auch die Heizungs-Pumpen im

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optimalen Arbeits-Bereich arbeiten. Daneben wird effizient eine stark eingeschränkte Regelfähigkeit in Einzelräumen vermieden, die regelmäßig zu hohe oder zu niedrige Raumtemperaturen und als Konsequenz eine schlechte Energieeffizienz zur Folge hat. Soweit die Theorie. In der Praxis wird der hydraulische Abgleich vom Fachhandwerker oftmals aber nur unzureichend ausgeführt, im schlimmsten Fall vielleicht gar nicht. Die Folge: Die Fußbodenheizung wird über- oder unterversorgt, der Wohnkomfort leidet, Energie wird verschwendet und nicht zuletzt sind Beschwerden von Mietern die Folge.

Mit der Einzelraumregelung mit Dynamischem Energie-Management von Uponor kön-nen Immobilienbesitzer diese Probleme jetzt endgültig der Vergangenheit zuschreiben. Die innovative Regelungstechnik lernt das Heizverhalten der vorhandenen Heizkreise im neu-en Haus kennen und sorgt so für eine optimale Wärmeverteilung in allen Räumen. Dank der integrierten, intelligenten Software erledigt die Regelung den hydraulischen Abgleich ganz von selbst und erzielt damit einen kontrollierten sowie dauerhaft energieeffizienten Betrieb. Auf manuelles Einstellen und Nachstellen durch den Fachhandwerker kann ver-zichtet werden. Durch die systemgesteuerte Aufzeichnung von Daten takten die Stellantrie-be viermal häufiger, und die Reaktionszeit der Flächenheizung verbessert sich verglichen zur herkömmlichen Regelungstechnik um 20 bis 25%. Ein Vorteil, der der bis zu weiteren 12% Energie der Flächenheizung einspart. DEM funktioniert dabei nicht nur im Neubau, sondern auch in der Renovierung, indem es vorhandene Fußbodenheizungen optimiert. Der Einbau ist dabei sauber und zügig vom Fachhandwerker erledigt.

DEM bietet jedoch nicht nur eine zuverläs-sige und energieeffiziente Regelung, sondern punktet zudem für die Bewohner mit wei-teren Komfortvorteilen für ein zeitgemäßes Wohnen: Dazu gehören eine gleichmäßige und ständig optimierte Wärmeverteilung in den Wohnungen, die einfache und intuitive Bedienung der Regelstation oder der integ-rierte SMS-Koppler. Mit letzterem können die Absenkprofile, beispielsweise während

eines Urlaubs oder der Geschäftsreise, von unterwegs aus gesteuert werden. So ist die Wohnung bereits bei der Rückkehr wieder wunschgemäß temperiert. Auch Fehlermel-dungen werden dem Nutzer auf Wunsch über SMS mitgeteilt, bspw. ein starkes Abfallen der Temperaturen im Betriebszustand. Damit ist eine umfassende mobile Funktionalität des DEM Systems gewährleistet. Eine weitere Zusatzfunktion ist die Komfort-Einstel-lung, die speziell in Räumen mit Kaminöfen von Interesse ist. Hierbei wird ein Abkühlen der Heizflächen in einem Raum mit alternativen Beheizungsmöglichkeiten verhindert. Darüber hinaus bereits im Leistungsspektrum enthalten: Der Raum-Bypass, der den Be-trieb von Anlagen mit Mindestdurchfluss, z.B. Wärmepumpenanlagen mit zu kleinem Pufferspeicher, optimieren kann.

Das Fazit: Energieeffizienz senkt die Nebenkosten und steigert den Wert der Immobilien – und das nicht erst seit dem bei Vermietung oder Verkauf obligatorischen Nachweis durch den Energiepass. Staatliche Richtlinien, wie die Energieeinsparverordnung, sehen in Zukunft weitere Einsparungen zur CO2-Reduktion vor. Mit DEM sind Wohnhäuser nicht nur schon heute gut für die Zukunft gerüstet, sondern Immobilienbesitzer und –verwalter auf der sicheren Seite, wenn um einen möglichst effizienten Betrieb und zufriedene Mieter geht. Und das ganze bei geringen Investitionskosten, die sich schnell amortisieren.

Michaela Hetzel www.uponor.de

• Bis zu 12% Energieeinspar-potenzial durch höhere Effizienz

• Kein manueller Abgleich erforderlich

• Verbesserte Wärmevertei-lung

• Genauere und schnellere Re-gelung, bis zu 25% schnelle-re Reaktionszeit

• Einfache Bedienung• Geringer Support-Aufwand• Änderung der Heizkreisauf-

teilung/Größe ohne Nach-berechnung möglich

• Keine Beeinflussung des Sys-tems durch nachträgliche Änderung des Oberboden-belags

• Einfache Fehlersuche• Optionale SMS-Verbindung

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Mit DEM ist gut rechnen: nur fünf Jahre Amortisationszeit

Jeder Punkt ein überzeugendes Argument: die starken Vorteile von Uponor DEM

Unser Diagramm zeigt die gemittelte Amortisation für die Uponor Funk-Einzelraumregelung mit Dymischem Energie-Management am Beispiel eines durchschnittlichen Einfamilienhauses im Vergleich zu marktüblichen Lösungen zur Optimierung der Wärmeverteilung im Renovierungsfall.

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Uponor GmbHIndustriestraße 5697437 HaßfurtT +49 (0)9521 690-0F +49 (0)9521 690-710

Hans-Böckler-Ring 4122851 Norderstedt

Ab 2011:Tangstedter Landstraße 11122415 HamburgT +49 (0)40 30 986-0F +49 (0)40 30 986-433

Prof.-Katerkamp-Straße 548607 OchtrupT +49 (0)2553 725-77F +49 (0)2553 725-78

Vertrieb ÖsterreichUponor Vertriebs GmbHTour und Andersson Str. 22353 GuntramsdorfAustriaT +43 (0)2236 23003-0F +43 (0)2236 25637W www.uponor.atE [email protected]

Vertrieb SchweizUponor AGWanistrasse 78422 PfungenSchweizT +41 (0)52 355 08 08 F +41 (0)52 355 08 00W www.uponor.chE [email protected]

[email protected]

Versorgung

Flexible, vorgedämmte Rohrsysteme Hausanschlussleitungen PE-Xa

Heizen/Kühlen

Flächenheizung und -kühlung Betonkernaktivierung Verteiler- und Regeltechnik

Installationssysteme

Trinkwasserinstallation Heizkörperanbindung Druckluftinstallation Gasinstallation Optionale Raum Bypass Funktion

Ermöglicht die Nutzung eines Raumes als Bypass

Kann den Betrieb einer Anlage mit Mindestdurchfl uss, z. B. Wärmepumpe mit zu kleinem Pufferspeicher, optimieren

SMS-Koppler

Optional erhältliche Komponente

Überwachung der Ist-Situation in einem Referenzraum

Aktivieren und Deaktivieren der Absenkprofi le per SMS

Versorgungsdiagnose

Überwachung des Heiz-/Kühlverhaltens der Anlage

Automatische Meldung bei Über- oder Unterversorgung zur schnellen Ursachenerkennung

Erlaubt die einfache Fehlererkennung

Komfort Einstellung

Schnellere Regelbarkeit

Verhindert ein Auskühlen von Flächen aufgrund von anderen Wärmequellen im Raum

Spart Energie beim Wiederaufheizen

Raum Check

Einfache Prüfung der Raumfühler-Zuordnung

Einfache Aktivierung der Raumcheckfunktion im Bedienmodul

Leichtes Erkennen der Heizkreisaufteilung

Auto Abgleich

Bis zu 12 % Energieersparnis durch höhere Effi zienz

Kein manueller Abgleich erforderlich

Schnelle und einfache Installation

Bessere Kontrolle der Raumtemperatur

Höherer Komfort

Gebäudedämmung

Komplettsanierung

Heizkessel Solarenergie

DEM-Mittelwert

Gemittelte Amortisation mit DEM = ca. 5 Jahre

2

4

6

8

10

12

14

16

0

Jahre

Spart bis zu

12 %

Heizkosten!

Quelle: DENA

Mehr Effizienz, mehr Komfort, weniger Kosten: die revolutionäre Funk-Einzelraumregelung mit Dynamischem Energie-Management (DEM)

H E I Z E N / K Ü H L E N

F U N K- E I N Z E L R A U M R E G E L U N G M I T D E M

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Zielgrupprnorientierte Bestandsentwicklung

Strategie 65 plus: wie die Nassauische Heimstätte/Wohnstadt den demografische Wandel in die Planung mit einbezieht.Wohnungsunternehmen wie die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt und deren Marke NH ProjektStadt haben frühzeitig eine sich umkehrende Bevölkerungspyramide in alle Planungen integriert. Von Mieter-Services über Projektentwicklungen bis zur Stadt- und Regionalplanung beziehen die Experten-Teams den Alterungsprozess unserer Gesellschaft mit ein.

Schon heute leben mehr 65- als 15-jährige in Deutschland, so das Statistische Bundes-amt. Die Zahl der Senioren wird sich in den nächsten Jahrzehnten drastisch erhöhen. Der demografische Wandel beschäftigt auch die Wohnungswirtschaft. Vorausschauende Marktteilnehmer haben frühzeitig begonnen, ihre Angebote auf die Bedürfnisse älterer Menschen auszurichten. Sie erfüllen damit gesellschaftspolitische und soziale Anforde-rungen. Gleichzeitig sichern sie durch betriebswirtschaftlich sinnvolles Handeln lang-fristig die Existenz und Auslastung ihrer Bestände und dadurch ausgeglichene Bilanzen.

Im Fokus: Bestand und StadtumbauDas Leistungsspektrum reicht von Befragungen der älteren Mieter im Bestand bis hin zum Angebot spezieller Services. Dabei bieten sich überall realisierbare Partnerschaften und Kooperationen mit privaten Dienstleistern und karitativen Einrichtungen an – oder generationsübergreifende Selbsthilfe-Programme.

Wohnungsunternehmen mit breiterem Leistungsportfolio wie die Unternehmens-gruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt widmen sich jedoch auch beim Stadtumbau und in der Regionalplanung, Konversion und Altstadt-Sanierung der rasch wachsenden älteren Bevölkerungsgruppe. Wer die infrastrukturelle und somit wirtschaftliche Zu-kunft für Kommunen plant, muss heute Bedürfnisse der Generation 65plus einbeziehen.

Wohnen bleiben – dank Hilfe im AlltagDurch regelmäßige Mieterbefragungen erfährt die Nassauische Heimstätte die Wünsche ihrer Senioren. In logischer Konsequenz optimiert sie ihr Service-Portfolio. Damit hebt sie sich nicht nur vom Wettbewerb ab, sondern erfüllt auch den ihr gestellten sozialen Auftrag. So interviewte das Wohnungsunternehmen im Herbst 2009 über 500 Mieter ab 65 Jahren. Ergebnis: Zwei Drittel wollen in ihrer gewohnten Umgebung alt werden! Statt altersgerechter Wohnformen oder den frühen Umzug ins Heim wünschen sich Senioren vor allem kleine Dienstleistungen und zum Teil nur minimale bauliche Veränderungen.

Mit „Sie bleiben – wir helfen“ bietet die Unternehmensgruppe älteren Bewohnern ein facettenreiches Beratungs- und Servicekonzept. Zum Leistungspaket gehört u. a. die Beratung zur Wohnraum-Anpassung. Aufgrund unterschiedlicher Bedürfnisse geht die

Angebote auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausrichten

Generationsübergreifende Selbsthilfe-Programme

Zwei Drittel wollen in ihrer ge-wohnten Umgebung alt werden!

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NH individuell auf ihre Mieter ein und realisierte bereits rund 350 Maßnahmen. Die Abteilung Sozialmanagement unterstützt Senioren bei der Umgestaltung und sogar beim Finanzierungsantrag.

Daneben werden haushaltsnahe Dienstleistungen vermittelt, die den Alltag erleich-tern. Dazu hat das Unternehmen – z. T. mit Partnern – eine Vielzahl an lokalen Projekten ins Leben gerufen. So initiierte sie Betreuungs- und Servicezentren in den Frankfurter Stadtteilen Niederrad, Sachsenhausen und Nordweststadt – in enger Kooperation mit dem Frankfurter Verband für Alten- und Behindertenhilfe e. V.

Da für Ältere gerade zupackende Hilfe im Alltag wichtig ist, startete die Nassauische Heimstätte 2007 das Projekt „Wohn-Service-Team“ in Zusammenarbeit mit der GOAB (Gemeinnützige Offenbacher Ausbildungs- und Beschäftigungsgesellschaft mbH) und der MainArbeit GmbH Offenbach. Zunächst nutzten ausschließlich Offenbacher Mieter den Dienst, seit Juli 2009 ist dies auch in den Frankfurter Stadtteilen Eschersheim, Sos-senheim und Zeilsheim möglich. Die Alltagshelfer profitieren ebenso: Jeder ist über 50 Jahre, bezog vormals Arbeitslosengeld II und fand durch diese Tätigkeit zurück in den Arbeitsmarkt. Die Teilnehmer der Mieterumfrage 2009 schätzen diese Wohn-Service-Teams sehr. „Altersgerechtes Wohnen ist nicht nur eine Frage der Architektur, sondern vor allem der konkreten Hilfestellungen im Alltag“, resümiert Angela Reisert-Bersch, Leiterin Fachbereich Sozialmanagement.

Solche Dienste bietet auch das Modellprojekt „WohnService Biebrich“ in Wiesbaden, ins Leben gerufen von der Nassauischen Heimstätte, Geno50 und GWW Wiesbadener Wohnungsbaugesellschaft mbH sowie dem Caritasverband Wiesbaden-Rheingau-Tau-nus e. V. und der Stadt (Beschäftigungsförderung im Amt für Wirtschaft und Liegen-schaften) für 4.500 Wohnungen. Im Oktober 2010 wurde jeweils ein WohnService Pro-jektbüro der GWW und der NH eingerichtet. Elf ehemals Langzeitarbeitslose, alle über 50 Jahre, sind via Caritas als Wohn- und Siedlungsbetreuer angestellt. Gefördert wird das Projekt von der Europäischen Union und dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Engagement auch in Norden des Landes: In Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Seniorenberatung mbH (DGS) bietet der nordhessische Zweig der Unternehmensgruppe, Wohnstadt, eine Beratung über Hilfsmöglichkeiten für alle über 60jährigen Mieter der größeren Quartiere an.

Lust auf einen Kaffeeklatsch?Nicht nur praktische Unterstützung, auch ein gut vernetztes Sozialleben und entspre-chende Angebote veranlassen Mieter zum Bleiben. In Kooperation mit dem Volksbil-dungswerk Klarenthal und der Stadt Wiesbaden schuf das Sozialmanagement-Team der Nassauischen Heimstätte ein Senioren- und Kulturcafé in Wiesbaden Klarenthal. Das Projekt wird von Ehrenamtlichen der Generation 60 plus betreut und fördert die Identi-fikation der Mieter mit ihrem Umfeld. Die Koordination übernimmt das Volksbildungs-werk, während die NH berät und Leistungen Dritter vermittelt. Dank des für den Stadt-teil eingeführten Mieterfernsehens „K4“ sind jung und alt auch von Zuhause aus über Neuigkeiten in ihrem Viertel informiert.

Im Mai 2010 öffnete in Niederursel das Service- und Begegnungszentrum der Nassau-ischen Heimstätte und des Frankfurter Verbandes für Alten- und Behindertenhilfe. Die Kooperation startete 2008 mit einem Zentrum in Niederrad, 2009 folgte eines in Sach-senhausen. Das Wohnungsunternehmen stellt kostenfrei renovierte Räume, während der Frankfurter Verband Ansprechpartner vor Ort ist. Bezahlt werden von den älteren Mie-tern jeweils nur genutzte Serviceleistungen.

Konkreten Hilfestellungen im Alltag

Kooperation mit dem Volksbil¬dungswerk

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Auch allgemeine Angebote der Unternehmensgruppe tragen zur Lebensqualität älterer Menschen bei. Über das Mietermagazin „füreinander“ werden Reisen und Tagesausflüge angeboten. Mietertreffs fördern ein reges Sozialleben.

Wer daheim bleibt, fühlt sich dort sicher. So nutzen Mieter der Nassauischen Heim-stätte in Offenbach ein Bürger-Alarm-System und einige in Wiesbaden ein innovatives Concierge-Modell. Ein ansprechendes Wohnumfeld ist ebenso wichtig. Mit Initiativen wie „Taschengeld-Projekt“ oder „Kleine Feger“ animiert die Nassauische Heimstätte schon die Kinder zur Pflege ihres Viertels. „Die Generationen kommen so ins Gespräch und gehen viel entspannter miteinander um“, stellt der Leiter der südhessischen Ge-schäftsstellen, Ulrich Albersmeyer, fest.

Attraktive Städte für SeniorenAuch bei Stadt-, Regionalplanung und Sanierung von kommunalen Arealen gilt es, ältere Menschen nicht nur in der Wohnung, sondern gar am Wohnort zu halten, indem ih-nen das Leben erleichtert wird. Zum einen ist ein durchmischtes Generationenbild sozial wichtig, zum anderen stärkt diese Zielgruppe den örtlichen Handel und Gewerbe. So trägt auch sie weiterhin zur Prosperität von Kommunen bei. Deshalb greift auch hier der Ansatz, Senioren mit attraktiven Angeboten zum Bleiben zu bewegen.

Zu diesen gehört beispielweise die von der Nassauischen Heimstätte errichtete Se-nioren-Wohnanlage in bester Raunheimer Innenstadtlage. Sie umfasst 61 barrierefreie, seniorengerechte Appartements – davon 41 öffentlich gefördert – und Gemeinschaftsein-richtungen. Zum Mietvertrag gehört automatisch ein Servicepaket.

Stadtplanung mit WeitblickDas Wissen um Bedürfnisse älterer oder körperlich beeinträchtigter Mieter nutzt die Unternehmensgruppe auch bei Stadtentwicklungsprojekten für Kommunen. Schließ-lich werden diese Faktoren im Zuge der demografischen Entwicklung für Städte und Gemeinden immer wichtiger. Immenhausen im Landkreis Kassel hat solche Aspekte vorausschauend berücksichtigt. Unter ihrer Marke NH ProjektStadt gestaltete die Un-ternehmensgruppe dort die gesamte historische Innenstadt und öffentliche Verkehrs-einrichtungen für Seh- und Gehbeeinträchtigte um. ”Wenn Barrierefreiheit früh in der Planung berücksichtigt wird, verursacht die fachgerechte Gestaltung des öffentlichen Raumes kaum Mehrkosten und bringt entscheidende Vorteile”, erläutert Elmar Meier, Abteilungsleiter NH ProjektStadt. Immenhausen hat sich ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen: Der Sozialverband VDK Hessen-Thüringen e.V. zeichnete sie als erste Stadt in Hessen als ”Barrierefrei erbaut” aus. Das Projekt überzeugt auch durch wirtschaftlichen Weitblick: Senioren und Investoren für seniorengerechtes Wohnen, Klinken oder Reha-Einrichtungen bevorzugen Standorte mit optimalen Lebensbedingungen für diese Klien-tel. Durch zusätzliche Gewerbesteuer-Einnahmen und verstärkte Kaufkraft profitiert die gesamte Kommune.

Positives Fazit von NH-Geschäftsführer Dirk Schumacher: „Wir haben die Situation früh erkannt und erforscht. Im Dialog mit Interessengruppen, Partnern und Kommunen haben wir ein beachtliches Portfolio an wegweisenden Projekten für eine zukünftig ältere Gesellschaft geschaffen. Auf dieser Basis arbeiten wir kontinuierlich an weiteren Ideen.“

Jens Duffner

Zum Mietvertrag gehört automa-tisch ein Servicepaket

Barrierefreiheit früh in der Planung berücksichtigen. Die fachgerechte Gestaltung des öffentlichen Raumes verursacht kaum Mehrkosten und bringt entscheidende Vorteile

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Gebäude und Umfeld

10 Tipps damit Ihre Wasserleitungen sicher durch die kalte Jahreszeit kommenBei Dauerfrost zerstört gefrierendes Wasser häufig Rohrleitungen. Die Folge: Erhebliche Wasserschäden und Reparaturbedarf. Kälte, Schnee, ein Wintertraum! Sobald aber im Frühling das Tauwetter einsetzt, stehen wie jedes Jahr wieder zahlreiche Wohnungen wegen frostgeschädigter Rohre unter Wasser. Gefrierendes Wasser kann Leitungsanlagen erheblich beschädigen, und Reparaturen kosten viel Zeit und Geld. In der VdS-Winter-Checkliste sind zehn Tipps zusammengestellt, die Ihnen helfen, die kalte Jahreszeit schadenfrei zu überstehen. So können Sie dem Frühjahr unbeschwert entgegensehen.

Winter-Checkliste 1. Achten Sie darauf, dass unbeheizte Dachräume durch die unteren Geschosse ausrei-chend mitgeheizt werden. 2. Bei modernen Heizungsanlagen ist die Wärmedämmung wesentlich verbessert wor-den. Die Geräte und Rohre strahlen häufig nicht mehr genug Wärme ab, um beispiels-weise den Heizraum frostfrei zu halten. Wenn das Thermometer hier weniger als vier Grad anzeigt – die Temperatur, bei der Wasser die größte Dichte hat und bei deren Über- oder Unterschreitung es sich wieder ausdehnt – sollten Sie die anderen Rohre zusätzlich dämmen.3. Frostgefährdete Rohre in Außenbereich, Außenwänden, unbeheiztem Keller, Garage usw. sollten Sie während der Frostperiode stilllegen und entleeren. Alternativ kann auch eine Rohrbegleitheizung installiert werden. 4. Rohre in Außenwänden werden bei der Heizkörpereinstellung * (Stern) unter Um-ständen nicht ausreichend mitbeheizt. Erhöhen Sie bei längeren Frostperioden diese Einstellung. 5. Die Zuleitung zu Außenwasserhähnen muss abgesperrt und unbedingt auch ent-leert werden. 6. Falls ein Gebäude länger leer steht, sollten Sie die Heizung regelmäßig auf Funktion überprüfen. Mindestens alle zwei bis drei Tage, bei Temperaturen unter -10 °C sogar täg-lich. Eine gute Alternative ist die Aufschaltung von Temperatursensoren auf Ihre VdS Home-Alarmanlage.7. Denken Sie auch an Geräte im Garten, die mit Wasser befüllt sind. Dazu zählen Zis-ternen, Regentonnen, Gartenschläuche, Teichpumpen u.ä. Diese sollten ebenfalls entleert oder im Warmen gelagert werden.8. Zum Schutz der darin befindlichen Lebewesen sollten Sie Maßnahmen ergreifen, da-mit Ihr Gartenteich nicht vollständig zufriert. Die einfachste Möglichkeit ist das regel-mäßige Entfernen von Eis, auch ein Styroporschutz erfüllt seinen Zweck.9. Wenn Sie eine Solarheizung betreiben, lassen Sie den darin befindlichen Frostschutz regelmäßig überprüfen. 10. Bei unbeheizten Gebäuden oder Gebäudeteilen sollten Sie die Leitungsanlagen voll-ständig entleeren. Achten Sie bei der Wiederinbetriebnahme wegen möglicher Hygie-neprobleme darauf, dass die Rohre zunächst vollständig durchgespült werden.

Über VdSVdS gehört zu den weltweit führenden Sachverständigen- und Zertifizierungsgesellschaften für Brandschutz und Security. Mit jahrzehntelanger Erfahrung ist VdS bevorzugter Partner für Prü-fungen von Brandschutzanlagen vor Ort sowie für Zertifizierun-gen von Produkten, Dienstleis-tern und Managementsystemen. VdS setzt darüber hinaus mit der Veröffentlichung eines umfassen-den Regelwerks für Brandschutz- und Sicherheitstechnik interna-tionale Standards und bietet als renommierter Bildungsträger Lehrgänge und Fachtagungen für Mitarbeiter aus Unternehmen aller Größen und Branchen an.Zu den Kunden zählen verant-wortungsbewusste Industrie- und Gewerbebetriebe, führende Hersteller und Systemhäuser, kompetente Fachfirmen und Fachkräfte. Das VdS-Gütesiegel bescheinigt Produkten und Dienstleistungen des zivilen Sicherheitsmarktes höchste Qualität und gibt gewerblichen und privaten Verbrauchern eine wichtige Orientierungshilfe. Die VdS Schadenverhütung GmbH ist ein Unternehmen des Gesamtver-bandes der Deutschen Versiche-rungswirtschaft e.V. (GDV).

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Keine�Leckmeldeanlageeingebaut?

Nachhaltigkeitbrauchtdichte�Dächer

Rufen�Sie�uns�an:

PROGEO�Monitoring�GmbHHauptstraße�214979�GroßbeerenSebastian�SchulzTel.:�033701�22-0E-Mail:�[email protected]

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Führung und Kommunikation

Mietrechtsgespräche des Evangelischen Siedlungswerkes in Deutschland e.V. - Teil 2Entwicklung des Mietrechts in den letzten 30 Jahren: Zeit des Umbruchs - 90er JahreSeit nunmehr 30 Jahren treffen sich jeweils im Frühjahr – initiiert und organisiert durch das Evangelische Sied-lungswerk in Deutschland – 300 bis 400 Immobilienverwalter, Mietrechtsexperten sowie Vertreter von Mie-ter- und Immobilienverbänden und diskutieren aktuelle Fragen des Mietrechts, zeigen Problemfelder auf und formulieren Lösungsvorschläge. Der zweite Teil der Serie „Rückblick auf 30 Jahre Mietrecht“ von RAin Dagmar Reiß-Fechter beschäftigt sich mit den 90er Jahren des letzten Jahrtausends und zwar mit den jeweils vollkom-men unterschiedlichen Entwicklungen in West- und Ostdeutschland.

Die neunziger Jahre beginnen mit einem Pauken-schlag: Deutschland - seit mehr als 40 Jahren geteilt - wird wieder vereint. Dem politisch und menschlich nachvollziehbaren Wunsch der Einheit stehen - von Anfang an - erhebliche wirtschaftliche Schwierig-keiten entgegen, die beim Zusammenführen zweier völlig unterschiedlicher Wirtschaftssysteme nicht anders zu erwarten waren.

Am 1. Juli 1990 wird die Wirtschafts- Währungs- und Sozialunion beider Staaten vollzogen. Dabei überträgt die DDR die Hoheit über die Finanz- und Geldpolitik an die Bundesrepublik und sie über-nimmt große Teile der westdeutschen Wirtschafts-

und Rechtsordnung, wie auch die Renten-, Kranken-, Unfall- und Arbeitslosenversiche-rungen. Am 3. Oktober 1990 erfolgt dann die Vereinigung der beiden deutschen Staaten.

Die Politik, insbesondere Bundeskanzler Kohl setzt bei all diesem Tun auf das Prin-zip Hoffnung. Tatsächlich führt dieses Vorgehen aber zu einer Deindustrialisierung des Ostens und Ende 1994 sind 3.600 Betriebe geschlossen, darunter die größten Arbeitge-ber der früheren DDR. Diese Entwicklung hat natürlich fundamentale Auswirkungen im Bereich des Miet- und Wohnungswesens und zwar vollkommen unterschiedliche in Ost- und Westdeutschland.

1. Wohnungsmangel in Westdeutschland am Anfang der 90er Jahre400.000 Aussiedler und 300.000 Übersiedler aus der DDR haben den - sich Ende der 80iger Jahre schon abzeichnenden - Wohnungsmangel in Westdeutschland zur Woh-nungsnot werden lassen. Viele tausend Menschen wurden in Containern, Zelten und Turnhallen untergebracht. Viele Familien lebten in öffentlichen Schlichtunterkünften,

Dr. Beate Flatow, Vizepräsiden-tin des Amtsgerichts Kiel„Partner im Gespräch“ ist unter den Mietrechtstagungen diejenige mit der längsten Geschichte. Inhaltlich eine sehr gute, immer aktuelle Fortbil-dung ist diese Veranstaltung ganz traditionell in ihrer beson-deren, freundlich unaufgereg-ten Atmosphäre.

Köpfe der Mietrechtstage „Partner im Gespräch“ Der Dialog zwi-schen Immobilieneingentümern, Verwaltern, Rechtswissenschaft-lern und Richtern kenntzeichnet die Mietrechtstage. Dabei haben die Vertreter der Richterschaft - unabhängig von einem bei Gericht vorgetragenen Sachverhalt - die Möglichkeit die Nöte der Praxis und die Lösungsvorschläge der Rechtslehrer - an einem Ort vereint - zu erfahren. Das Forum bietet aber auch den Richtern die Mög-lichkeit aus ihrer Sicht komplexe Sachverhalte und Rechtslösungen darzustellen. Zwei Referenten - ausgewiesene Mietrechtsspe-zialisten -, die der Richterschaft angehören, äußern sich.

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früher Übergangshäuser genannt. Alleine in Mün-chen sollen es 100.000 Menschen gewesen sein. In Berlin hatten sich junge Polizisten in Gefängnis-zellen eingemietet. „Draußen“ fanden sie nichts.

Der westdeutsche Wohnungsmarkt zeigte dabei drei Tendenzen: einerseits kann sich die Mehrheit der Westdeutschen einen gehobenen Wohnstan-dard leisten, andererseits nahm der Verteilungs-kampf um preisgünstigen Wohnraum rapide zu und die Anzahl der Not- und Übergangsquartiere stieg. Es entstand ein erheblicher Bedarf an neu-en Wohnungen. In Anbetracht dieser Situation beschloss das Bundeskabinett 1991, die Verbesse-

rung des Kinderbaugeldes, die degressive und flexible Ausgestaltung der Abschreibungs-möglichkeiten, die Möglichkeit einer dreijährigen Schuldzinsabzugs bis zu jährlich DM 12.000. Für Regionen mit erhöhtem Wohnungsbedarf wurde ein Sonderförderprogramm (je DM 700 Millionen Bundes- und Länderanteil) für 85.000 Wohneinheiten bereitge-stellt. Dies entsprach einem Fördervolumen von DM 16.470 je Wohneinheit, was in An-betracht des Wohnungsbedarfs aber nicht wirklich überzeugte.

2. Mietrechtliche „Wohnungsmobilisierung“ in Westdeutschland, nach dem Prinzip „Zuckerbrot und Peitsche“

Mietrechtliche Neuerungen sollten neben steuer-lichen Neuregelungen und höheren Fördermitte-len einen Anreiz bieten, weitere neue Wohnungen zu schaffen. Durch das Gesetz zur Erleichterung des Wohnungsbaus wurden punktuell miet-rechtliche Vorschriften geändert. So war es nun zulässig Teilkündigungen von Nebenräumen (z.B. Dachboden) vorzunehmen, wenn diese zum Zwecke der Vermietung als Wohnraum ausge-baut werden sollten. Kündigungsschutzrechte wurden eingeschränkt um neuen Wohnraum be-reitzustellen oder leerstehenden zu mobilisieren. Gleichzeitig wurde der Mieterschutzes bei Be-

gründung von Wohnungseigentum an vermieteten Wohnungen gestärkt. Damit sollten in Gebieten mit erhöhtem Wohnungsbedarf „Luxussanierungen“ eingedämmt werden. Dieser Kündigungsschutz wurde dann 1993 nochmals verstärkt und auf 10 Jahre erhöht.

Auch das Vierte Gesetz zur Änderung mietrechtlicher Vorschriften von 1993 diente einerseits der Erhöhung des Mieterschutzes, damit Mietererhöhungen limitiert und Kün-digungen erschwert werden und andererseits der Liberalisierung der Vertragsfreiheit, z.B. durch die Zulassung der Indexmiete. Begründet wurden diese Maßnahmen mit der stark erhöhten Wohnungsnachfrage aufgrund Zuwanderung, dem Anstieg der Realein-kommen und den Haushaltsneugründungen geburtenstarker Jahrgänge. Die mietrechtli-chen Neuregelungen sollten die Investitionstätigkeit fördern, aber andererseits besonders starke Mietsteigerungen begrenzen. Das Prinzip „Zuckerbrot und Peitsche“ wurde zum beherrschenden Leitmotiv des Gesetzgebers.

Dirk Both, Richter am Ober-landesgericht, Rostock„Partner im Gespräch ist ein Treffpunkt für Hochschuljuris-ten, Richter, Rechtsanwälte und Praktiker der Wohnung-swirtschaft. Kurze Redebe-iträge vermitteln spannendes und abwechslungsreiches Wissen verschiedener Fa-chrichtungen.“

Zu den Dialogpartnern gehört auch der Mieter. Seine Interessen werden von den Mieterverbän-den vertreten. Genauso wird der Kontakt zu den Verwalterver-bänden gepflegt. Nachfolgend kommen daher Vertreter zweier Bundesverbände zu Wort, die gerade in Ostdeutschland in dem ersten Umbruchs- und Anpas-sungsjahrzehnt wesentlich dazu beigetragen haben, die Mietsitu-ation - ohne zu große Brüche und Verwerfungen - zu gestalten.

Dr. Franz-Georg Rips, Präsi-dent Deutscher Mieterbund Das Mietrecht muss vom Gedanken des Dialogs und des Miteinanders geprägt sein, um einen Beitrag zum gesell-schaftlichen und sozialen Frie-den bringen zu können. Das Evangelische Siedlungswerk in Deutschland hat mit seiner jährlichen Tagung „Partner im Gespräch“ dazu einen wichti-gen Beitrag geleistet. Zudem ist die Mietrechtsliteratur durch die Dokumentation der Ta-gungen qualitativ aufgewertet worden.

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3. Wohnungswirtschaftliche Situation 1989/1990 in Ostdeutschland

Während Westdeutschland mit dem Nachfragedruck „kämpfte“, stand Ostdeutschland vor tief greifenden Veränderungen. Um die Umwälzung zu verstehen ist es gut, nochmals zurückzublicken auf die Ausgang-situation 1990. Die in der DDR staatlich festgelegten Mieten waren extrem niedrig und lagen weit unter-halb einer Kostendeckung. Für 55% der Wohnungen galt der - 1936 eingefrorene - Mietzins von 0,35 DM je m², für die neuesten Wohnungen lag der Mietzins bei DM 1,25 je m². Hinzu kamen Nebenkosten, die zwischen 0,20 und 0,60 DM je m² lagen. Die Wohn-kostenbelastung lag im Durchschnitt bei 3% des ver-fügbaren Einkommens. Die niedrigen Mieten mach-

ten hohe staatliche Subventionen für den Mietwohnungsbereich erforderlich, sodass z.B. im Jahr 1989 17 Milliarden DM aus dem Staatshaushalt der DDR für den Wohnungsbe-reich bereitgestellt wurden. Die Bilanz der DDR Wohnungswirtschaft zeigt, dass zwar die Anzahl der Wohnungen pro tausend Einwohner nicht wesentlich geringer war als in Westdeutschland, dass jedoch ein riesiger qualitativer Unterschied bestand. 24% der Wohnungen hatten kein Innen-WC, 18% weder Bad noch Dusche, eine Million Wohnun-gen hatten schwere Bauschäden und waren nicht bewohnbar. Der Staat hatte den Verfall des Wohnungsbestandes nicht mehr aufhalten können, was sich auch in einem extrem hohen Energieverbrauch durch schlechte Isolierung und Heiztechnik zeigte. Das woh-nungswirtschaftliche Gesamtsystem trieb, unabhängig von der Vereinigung der beiden deutschen Staaten seinem Konkurs entgegen.

4. Das neue wohnungswirtschaftliche Gesamtkon-zept für OstdeutschlandNoch mit dem Bauministerium der DDR wurde in der ersten Jahreshälfte 1990 das neue wohnungswirtschaftliche Gesamtkonzept erarbeitet. Die wichtigsten Elemente lassen sich dahin gehend zusammenfassen, dass die wohnungswirtschaftliche Situation und die Mieten für den Wohnungsbestand allmählich an marktorientierte Mieten herangeführt werden sollten.

Die Rechtsangleichung, die am 1. Juli 1990 durch die Wirtschafts- Währungs- und Sozialunion beider Staaten vereinbart wurde, wurde später im Einigungsvertrag zum 3.10.1990 vollzogen. Dies bedeutete, dass mit dem Wirksamwerden des Beitritts die Vor-schriften des Bürgerlichen Gesetzbuches für Altmietverträge anzuwenden war. Damit ist das - grundsätzlich der Vertragsfreiheit verpflichtete - Mietrecht des BGB zusammen mit seinen zwingenden Vorschriften auf die bestehenden Mietverhältnisse übertragen worden. Diese Neuregelung bindet die Vertragsparteien.

Eckhard Bachmann, Justi-tiar des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und ImmobilienunternehmenDas Fachgespräch des Evan-gelischen Siedlungswerkes in Deutschland zum Thema Mietrecht ist seit nunmehr 30 Jahren eines der wichtigsten Diskussionsforen in diesem Rechtsgebiet. Für den GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilien-unternehmen als bedeutender Herausgebern von Muster-mietverträgen war und ist die Beobachtung und Berücksi-chtigung der in den Verans-taltungen durch renommierte Referenten dargestellten Entwicklungen ein unverzich-tbares Element zur Weiterent-wicklung rechtssicherer Miet-verträge. Ich wünsche dieser Veranstaltung im Interesse der Partner, Vermieter und Mieter im Gespräch eine erfolgreiche Zukunft, Fotos GdW

30 Jahre Mietrechtsgespräche des ESW : Entwicklung des Miet-rechts in den letzten 30 Jahren – Teil 1: Die Situation in den 1980er Jahren per KLICK

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5. Mietrechtliche ÜbergangsvorschriftenDer sozialverträgliche Vollzug der vollen Wirksamkeit des BGB konnte aber nur mit Übergangsvorschriften vorgenommen werden. Die rechtlichen und wirtschaftlichen Ver-hältnisse waren zu unterschiedlich. Die mieterechtlichen Überleitungsvorschriften kon-zentrierten sich dann im Wesentlichen auf zwei Bereiche, nämlich den Kündigungsschutz und das Mietpreisrecht. Gegenüber dem BGB wurde der Kündigungsschutz wesentlich verstärkt, sodass Kündigungen nur in Ausnahmefällen möglich waren. Diese Vorschrif-ten waren zuerst bis zum 31.12.1992 begrenzt, wurden dann aber bis 1995 verlängert, unter gleichzeitiger Erweiterung und Konkretisierung der Ausnahmetatbestände.

Mit dem Erlass der 1. Grundmietenverordnung und der Betriebskosten-Umlagever-ordnung von 1991 und 1992 sollte ursprünglich die Angleichung der Miethöhe bis Ende 1995 vollzogen sein. Ausgehend davon, dass Mieterhöhungen grundsätzlich aus Einkom-menssteigerungen bezahlt werden, war es das Ziel, den Wohnungsbestand an markto-rientierte Mieten heranzuführen. Im Oktober 1991 wurde eine volle Umlage der kalten Betriebskosten, eine Umlage der Heiz- und Warmwasserkosten bis zu 3 DM je qm² und eine Grundmietenerhöhung um 1 DM je m² vorgenommen. Zum 1.1.1993 entfaltete die 2. Grundmietenverordnung ihre Wirkung, und Vermieter hatten die Möglichkeit ein-seitig weitere Mieterhöhungen vorzunehmen. Der Weg mit Plan zur Marktmiete wurde weiter beschritten, wenn sich auch zeigte, dass die damit verbundenen sozialen Probleme erheblich waren. Die Mieten waren deutlich gestiegen, sodass z.B. bei dem häufigsten Haushaltstyp, dem Zwei-Personen-Rentnerhaushalt, die durchschnittliche Wohnbelas-tung auf 23% anstieg. Der Deutsche Mieterbund kam daher auch zu dem Schluss, dass damit die Grenzen der sozialen Belastbarkeit erreicht wären.

Mieten waren deutlich gestiegen

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6. Angleichung der Lebensverhältnisse zwischen Ost und WestDas politische Ziel der Angleichung der Lebensverhältnisse in Ostdeutschland an West-deutschland sollte auch unterstützt werden durch das Wohngeldsystem, Mieterhöhungs-regelungen bei Modernisierung und größeren Instandhaltungen sowie Modernisie-rungs- und Neubauförderung. So versuchte der Gesetzgeber durch unterschiedlichste Maßnahmen die Geschwindigkeit der Anpassung zu erhöhen. Das Fördergebietsgesetz von 1993 kurbelte zwar die Investitionen in den Neubau, insbesondere im Bereich der Eigentumswohnungen und Eigenheimen an. Gleichwohl führten diese „steuergetriebe-nen“ Investitionen vielfach nicht zum erhofften Erfolg, sondern zu überteuerten Fehl-investitionen durch Westdeutsche. Eine weitere Maßnahme zur Eigentumsbildung in Ostdeutschland war die Privatisierung vorhandener Wohnungsbestände. Die gesetzge-berisch vorgesehene „schnelle“ Anpassung scheiterte aber letztendlich an den faktischen Gegebenheiten.

7. Umwelt und MieteNeben all den politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen entwickelte sich in der gleichen Zeitperiode ein neues Verständnis hinsichtlich Umwelt-belastungen im häuslichen Umfeld. So war es auch konsequent, dass das Evangelische Siedlungswerk in Deutschland schon Ende der 80iger Jahre sich mit dem Thema Umwelt und Miete befasste und dann auch eine Veranstaltung der Mietrechtstage „Partner im Gespräch“ nur diesem Thema widmet. Für viele Teilnehmer waren die Zusammenhänge zwischen Umweltbelastung und den Auswirkungen auf das Mietverhältnis bis zu diesem Zeitpunkt nicht oder nur wenig geläufig. So wurden erstmals Probleme von krebserzeu-genden Stoffen in der Wohnung, von Bleileitungen, von asbesthaltigen Baumaterialien, von Lärm und sonstigen Emissionen im Mietverhältnis umfassend dargelegt. Es zeig-te sich deutlich, dass der Vermieter bei negativen, gesundheitsgefährdenden Einflüssen, selbst dann, wenn er sie nicht zu vertreten hat, mit Mietminderungen bis hin zur Kün-digung rechnen muss. Ein verändertes Gesundheits- und Umweltbewusstsein wirkt sich direkt auf das Mietverhältnis aus. Es ist heute für uns selbstverständlich bei der vertrag-lichen Eigenschaft einer Wohnung auch zu fragen, wie die Umwelt die Wohnung beein-flusst. Vor 20 Jahren ein neuer Denkansatz.

8. Aufhebung der Gemeinnützigkeit in WestdeutschlandDas Steuerreformgesetz von 1990 führte zur Aufhebung des Wohnungsgemeinnützig-keitsgesetzes. Es sollte damit zum Subventionsabbau beitragen. Das Vorhaben war höchst umstritten. Die gemeinnützigen Wohnungsunternehmen (ca. 1.800) waren bis zu diesem Zeitpunkt von der Körperschaft-, Vermögen- und Gewerbesteuer befreit. Die Schätzun-gen des dadurch bedingten Steuerausfalls lagen zwischen DM 295 Mio. (amtlicher Sub-ventionsbericht) bis DM 1,5 Mrd. (Mittelstandsinstitut Hannover). Unabhängig davon, welche Zahl nun richtig oder falsch gewesen wäre, es hat sich später gezeigt, dass der geschätzte Steuerausfall nicht gleichbedeutend ist mit einer gleichhohen Steuermehrein-nahme. Die Hoffnung auf Steuermehreinnahmen durch Ertragssteuern der ehemals ge-meinnützigen Wohnungsunternehmen hat sich nicht erfüllt.

Geschwindigkeit der Anpassung zu erhöhen

Ein verändertes Gesundheits- und Umweltbewusstsein wirkt sich direkt auf das Mietverhältnis aus

Reduzierung des Wohnungsbaus im niedrigen Preissegment

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Weitere Begründung für die Aufhebung der Gemeinnützigkeit war die Vorstellung, dass dadurch die Wettbewerbsfähigkeit aller Immobilien- und Wohnungsunternehmen bes-ser gewährleistet ist und damit Investitionen in den Wohnungsbau verstärkt werden. Auch eine solche Vorstellung war unrealistisch. Wohnungsneubau und -Modernisierung wird nur bei ausreichender Wirtschaftlichkeit betrieben und diese Frage ist abhängig vom Verhältnis der Investitionskosten und Mieterträge. Der Wegfall der Gemeinnützig-keit führte dann auch in Konsequenz zur Reduzierung des Wohnungsbaus im niedrigen Preissegment und schaffte die Voraussetzung dafür, dass zum Ende der 90iger Jahre und Anfang des zweiten Jahrtausends eine grundlegende Veränderung der Eigentümerstruk-turen im deutschen Wohnungsbau stattfand.

9. Schwierige Startbedingungen für Wohnungsunter-nehmen und Genossenschaften in OstdeutschlandDer von Politik und Gesetzgeber gesetzte Rahmen brachte für Vermieter und Immo-bilieneigentümer in Ostdeutschland deutliche Probleme. Die volkseigenen Wohnungen wurden mit Wirksamwerden des Beitritts unter gleichzeitiger Übernahme der anteiligen Schulden in das Eigentum der Kommunen bzw. privatwirtschaftlich organisierte kom-munale Unternehmen überführt. Die Genossenschaften wurden dem Genossenschafts-gesetz unterstellt und gewannen dadurch wieder an Bedeutung. Die Notwendigkeit der Altschuldenübernahme schränkte die Handlungsmöglichkeiten der Unternehmen deut-lich ein. Die Klärung von Restitutionsansprüchen war teilweise ausgesprochen schwierig und langwierig. Noch im Jahr 1996 war 40% des Bestandes der Wohnungsgenossenschaf-ten und 43 % des Bestandes der Wohnungsunternehmen nicht im Grundbuch eingetra-gen. Die Deindustrialisierung Ostdeutschlands führte zu einem erheblichen Verlust von Arbeitsplätzen und dem Anstieg der Arbeitslosenquote von bis über 25%, die Wande-rungsbewegung von Ost- nach Westdeutschland führte zu einem Bevölkerungsschwund von regional teilweise über 30%. All dies wirkte sich unmittelbar auf dem Wohnungs-markt aus, sodass in Ostdeutschland ein erheblicher Leerstand mit entsprechenden nega-tiven Folgen für Stadtentwicklung und Infrastruktur sowie die finanzielle Situation der Wohnungsunternehmen und Immobilieneigentümer die Folge war.

10. Ostdeutschland Modell für GesamtdeutschlandDiese besondere mietrechtliche und immobilienwirtschaftliche Situation hat auch das Evangelische Siedlungswerk in Deutschland aufgenommen und sowohl in Dresden wie in Schwerin bis 1999 Sonderveranstaltungen angeboten, die sich mit den Herausforderun-gen in Ostdeutschland befassten. Modernisierungs-, Finanzierungskonzepte und Priva-tisierungsmodellvorhaben wurden vorgestellt, aber auch auf die Fehlentwicklungen der gesetzgeberischen Maßnahmen hingewiesen. Konsequenterweise stellte der Gesetzgeber seine Förderinstrumente um und lenkte seine Anstrengungen auf das Thema von Stadt-entwicklungsmaßnahmen - Stadtumbau Ost -, die die Gesamtheit der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung einer Kommune im Blick haben, sodass letztendlich diese Instrumente auf Westdeutschland übertragen wurden und damit ostdeutsche woh-nungspolitische Maßnahmen und Erfahrungen Modell standen für Gesamtdeutschland.

Dagmar Reiß-Fechter

Geschäftsführender Vorstand Evangelisches Siedlungswerk in Deutschland e. V., Nürnbergwww.esw-deutschland.de

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Führung und Kommunikation

Vier Urteile: Ruhige Lage, Legionellengefahr, Instandhaltungsrücklage steuermindernd? Streitigkeiten rund um die Immobilie, werden häuftig vor Gericht entschieden. Hier vier Urteile vom Info-dienstes Recht und Steuern der LBS zu den Themen: Ruhige Lage, aber Schnarchen zählt nicht. Hausanschluss musste von Versorgungsleitung getrennt werden. Ist die Instandhaltungsrücklage steuermindernd? Kündigung nach Betrugsanzeige.

Schnarchen zählt nicht - Mieter scheiterten mit Kla-ge gegen Wohnungseigentümer

Können Mieter wegen eines laut schnarchenden Nachbarn ihre monatlichen Zahlungen min-dern? Mit dieser außergewöhnlichen Rechtsfrage musste sich ein Amtsrichter befassen. Nach Infor-mation des Infodienstes Recht und Steuern der LBS gab der Jurist den Klägern allerdings keine Chance und beschied, dass derartige Geräusche schlichtweg ausgehalten werden müssen.

Der Fall: Bei der Entscheidung für eine Miet-wohnung hatte sich ein Ehepaar wesentlich von der Objektbeschreibung im Internet leiten las-sen. Darin hieß es, die Immobilie befinde sich „in ruhiger Lage“. Zunächst schien das auch zu-zutreffen. Doch dann fühlten sich die Partner in der Nacht zunehmend gestört - und zwar von einem Mann aus der Nachbarwohnung, der ver-nehmlich schnarchte. Nach einigen Monaten und

diversen durchwachten Nächten machten die Mieter eine Minderung der Miete um 30 Prozent geltend und erklärten einige Zeit später die fristlose Kündigung. Sie seien vom Eigentümer getäuscht worden, denn sie hätten ja ausdrücklich nach einer ruhigen Woh-nung gefragt. Nun aber habe sich herausgestellt, dass dieses in einem Gründerzeithaus gelegene Objekt nicht ausreichend schallisoliert sei. Der Vermieter bestritt dies. Die Aus-stattung der Immobilie sei ausreichend. In den zurückliegenden 31 Jahren habe sich kein Bewohner über mangelhafte Isolierung beklagt.

Das Urteil: Die Vereinbarung einer „ruhigen Wohnung“ beinhalte lediglich einen normalen Schallschutz, stellte das Amtsgericht Bonn fest. Eine Zusicherung darüber hi-naus habe der Eigentümer nicht gegeben. Falls wirklich die Einhaltung totaler Stille ge-meint gewesen sein sollte, so hätte dies ausdrücklich im Vertrag erwähnt werden müssen. Darüber hinaus sei die behauptete Geräuschentwicklung durch den Schnarcher ohnehin nicht ausreichend nachgewiesen worden.

Amtsgericht Bonn, Aktenzeichen 6 C 598/08

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Keime als Gefahr - Hausanschluss musste von Ver-sorgungsleitung getrennt werden

Wenn die Interessen der Allgemeinheit nachhal-tig gefährdet sind, dann muss der Einzelne zum Beispiel in Kauf nehmen, dass seine Immobilie von der kommunalen Trinkwasserversorgung ab-gekoppelt wird. So entschieden es nach Auskunft des Infodienstes Recht und Steuern der LBS hessi-sche Verwaltungsrichter, als eine Verkeimung des Trinkwassers drohte.Der Fall: Ein Grundstückseigentümer und die

Behörden stritten seit geraumer Zeit darum, unter welchen Umständen der Wasseran-schluss eines Hauses stillgelegt werden solle. Das betreffende Gebäude stand leer, es gab keine Durchspülung von Zu- oder Abfluss, deswegen hätte eine Verkeimung des gesam-ten Trinkwassernetzes gedroht. Nun ging es um die Frage, ob ein Abdrehen des Hausan-schlusses ausreiche oder ob dieser komplett von der Versorgungsleitung abzutrennen sei. Auf letzteres drängten das Bauamt und der zuständige Wassermeister der Kommune. Sie befürchteten nämlich, dass die entstehenden Kolibakterien in die Hauptleitung zurückge-drückt werden könnten.

Das Urteil: Es genüge in solch einem Fall nicht, lediglich den Haupthahn zur Haus-installation zu schließen, entschied das Verwaltungsgericht. „Eine effektive Gefahrenab-wehr kann nur durch das Trennen der Hausanschlussleitung von der Versorgungsleitung bewirkt werden“, hieß es im schriftlichen Urteil. Bestehe nämlich zwischen beiden nach wie vor eine Verbindung, dann könne es bei einem Rohrbruch oder bei einer anderen Störung zu einem Rücklauf kommen. Der Grundstückseigentümer selbst dürfe das erfor-derliche Kappen von der Trinkwasserversorgung nicht vornehmen. Das habe die Behör-de zu veranlassen.

Verwaltungsgericht Gießen, Ak-tenzeichen 8 L 1642/08

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Marketinglösungen für die Wohnungswirtschaft

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Instandhaltungsrücklage steuermindernd? Regelung gilt erst, wenn das Geld tatsächlich ausgegeben wird

In Wohnungseigentümergemeinschaften wird von den Mitgliedern in der Regel eine so genann-te Instandhaltungsrücklage eingefordert. Von diesem Geld werden Reparaturen am Gemein-schaftseigentum finanziert. Doch wann genau kann der einzelne Eigentümer diese Ausgaben steuerlich geltend machen? Sofort oder erst spä-ter? Nach Information des Infodienstes Recht und Steuern der LBS ist das erst dann möglich, wenn die Summe tatsächlich für Handwerkerarbeiten ausgegeben worden ist.

Der Fall: Der Eigentümer einer Wohnung hatte ordnungsgemäß seinen Anteil an der In-standhaltungsrücklage an den Verwalter überwiesen. Diesen Betrag machte er anschließend in seiner nächsten Einkommensteuererklärung als Werbungskosten geltend. Der Fiskus verweigerte das. Die Ausgaben seien erst dann steuerlich relevant, beschied das Finanzamt, wenn sie tatsächlich für das Gemeinschaftseigentum verwendet wurden. Es kam in die-ser Frage zu einem Rechtsstreit, der bis vor die höchste Instanz der Fachgerichtsbarkeit in Deutschland führte.Das Urteil: Die Richter des Bundesfinanzhofes schlossen sich der Sicht der Finanzbehör-den an und behielten damit die Grundlinien ihrer bisherigen Rechtsprechung bei. Erst dann, wenn das Geld aus der Rücklage ausgegeben sei, lasse sich beurteilen, wofür es der Verwalter konkret verwendet habe. Schließlich kämen nicht nur sofort abzugsfähige Wer-bungskosten in Frage, sondern auch steuerlich ganz anders zu behandelnde nachträgliche Herstellungskosten. Außerdem sei schließlich auch eine teilweise Auszahlung des Geldes an die Eigentümer möglich, auch als „Abschmelzung“ der Rücklage bezeichnet.

Kündigung nach Betrugsanzeige - Mieter hatten Ei-gentümer unzutreffend des Betruges bezichtigt

Auseinandersetzungen zwischen Mietern und Vermietern werden immer wieder mit harten Bandagen geführt. Da kommt es manchmal zu schlimmen Wortgefechten und zu Beleidigun-gen, selten sogar zu Tätlichkeiten. Vieles davon muss sich der jeweils in seinen Rechten verletzte Vertragspartner aber nach Information des Info-dienstes Recht und Steuern der LBS aber nicht ge-fallen lassen. Er kann sich vor Gericht erfolgreich

dagegen wehren und die mietrechtlichen Konsequenzen ziehen. So hatte zum Beispiel ein Mieter gegen den Eigentümer einer Wohnung Strafanzeige wegen Betruges erstattet. Die dabei erhobenen Vorwürfe erwiesen sich später als haltlos, das Verfahren wurde von der zuständigen Staatsanwaltschaft mangels eines hinreichenden Tatverdachts eingestellt. Dem Vermieter sei nach einem solchen Verhalten seines Mieters das Festhalten am ein-mal geschlossenen Vertrag nicht mehr zuzumuten, entschied die Justiz.

Dr. Ivonn Kappel

Bundesfinanzhof, Aktenzeichen IX B 124/08

Amtsgericht Gummersbach, Aktenzeichen 10 C 172/09

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Führung und Kommunikation

Steuer-Tipp: Geringwertige Wirtschaftsgüter! Mit Wahlrechten die Steuerlast gestaltenBüromöbel, Werkzeuge oder Computer: Schnell addieren sich kleinere Investitionen zu einem großen Kosten-block. Noch sind nicht alle Unternehmen mit den aktuellen steuerlichen Wahlrechten für geringwertige Wirt-schaftsgüter (GWG) vertraut. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die Gestaltungsoptionen für das abgeschlossene Wirtschaftsjahr zu nutzen und die Weichen für ein systematisches Vorgehen im laufenden Jahr zu stellen.

Noch nie waren die steuerlichen Wahlrechte für Anschaffungen bis 1.000 Euro netto so weitreichend. Unternehmen können je nach Höhe der Anschaffungskosten zwischen Sofortabzug, Abschreibung des Sammelpostens über fünf Jahre und Abschreibung über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer wählen. Allerdings können nicht alle Varianten unabhängig voneinander ausgeübt werden (siehe Infokasten). „Vor Erstellung des Jahres-abschlusses sollten Unternehmen ihre Wahlrechte für GWG prüfen und gegebenenfalls korrigieren“, betont Steuerberater Klaus Zimmermann von der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft DHPG. „Eine gezielte Ausübung der Wahlrechte kann die Steuerlast maßgeblich beeinflussen.“

Werden GWG bis zu einem Anschaffungspreis von 410 Euro netto direkt als Aufwand erfasst, verringert sich das Jahresergebnis. Werden GWG mit Nettokosten von über 150 Euro bis maximal 1.000 Euro in einem Sammelposten über fünf Jahre abgeschrieben, erhöht sich der Gewinn eines Unternehmens. Auch ein Blick in die Zukunft lohnt sich: Für geplante Anschaffungen von GWG kann ein Investitionsabzugsbetrag von bis zu 40 Prozent des Nettokaufpreises gebildet werden. Dieser Betrag wird im Jahr des Erwerbs von den Anschaffungskosten abgezogen und verringert so die Bemessungsgrundlage der Abschreibung. Auf diese Weise können die Wertgrenzen für die Ausübung der Wahl-rechte unterschritten werden, was erhebliche steuerliche Vorteile mit sich bringt.

Welche Wahlrechte für ein Unternehmen sinnvoll sind, entscheidet sich häufig erst mit Erstellung des Jahresabschlusses. „Die Ausübung der Wahlrechte sollte in jedem Wirt-schaftsjahr neu festgelegt werden“, empfiehlt DHPG-Berater Klaus Zimmermann. „Die Entscheidung sollte sich am Jahresergebnis und den individuellen Unternehmenszielen orientieren.“ Er rät Unternehmen, bis zum Jahresende ein GWG-Konto für jede Wert-grenze zu führen. So halten sich Unternehmen alle Handlungsoptionen offen.

GWG-Wahlrechte auf einen BlickGeringwertige Wirtschaftsgüter (GWG) erfordern jetzt ein besonderes Augenmerk. Wer die Wahlrechte systematisch ausschöpft, kann die Steuerlast gezielt beeinflussen. Für die einzelnen Nettowertgrenzen gelten nachfolgende Regeln.

Bis 150,00 Euro: Wirtschaftsgüter lassen sich sofort als Betriebsausgabe absetzen. Al-ternativ können GWG auch aktiviert und über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben werden. Das Wahlrecht besteht für jedes Wirtschaftsgut individuell, un-abhängig von der gewählten Option für GWG mit höheren Anschaffungskosten.

150,01 bis 410,00 Euro: Auch innerhalb dieser Wertgrenzen ist ein Sofortabzug mög-lich. Die Aufnahme in ein gesondertes Anlageverzeichnis ist entbehrlich, wenn Anschaf-fungsdatum und -kosten aus der Buchführung ersichtlich sind. Daneben bieten sich zwei

Über DHPG:Die DHPG Dr. Harzem & Part-ner KG gehört zu den 15 größ-ten Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften in Deutschland. Die DHPG ist mit über 350 Mitarbeitern an sechs Standorten im Rheinland vertreten (Bonn, Bergisch Glad-bach, Bornheim, Euskirchen, Gummersbach, Köln). Die DHPG ist aktives Mitglied im Netzwerk NEXIA International und stellt mit Dr. Norbert Neu den Chair-man. NEXIA International zählt mit mehr als 20.000 Mitarbeitern in über 100 Ländern und rund 600 Büros zu den zehn größten Accounting Networks weltweit.

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Seite 29Februar 2011 Ausgabe 29 Lesen Sie wohnungswirtschaft-heute.de Fakten und Lösungen für Profis

Alternativen: Aus den GWG kann ein Sammelposten gebildet werden. Die Abschreibung erfolgt dann über fünf Jahre. Achtung: Diese Option findet innerhalb eines Wirtschafts-jahrs dann grundsätzlich nur einheitlich für alle GWG zwischen 150,01 und 1.000,00 Euro Anwendung. Zudem kommt auch eine Abschreibung über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer in Betracht.

410,01 bis 1.000,00 Euro: Hier bieten sich zwei steuerliche Varianten. Wirtschaftsgü-ter lassen sich in einem Sammelposten erfassen und über fünf Jahre gleichmäßig verteilt abschreiben. Bei dieser Option sind auch alle GWG zwischen 150,01 und 410,00 Euro in den Sammelposten einzubeziehen. Alternativ können GWG aktiviert und über die be-triebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben werden. Maßgeblich sind die amtlich vorgeschriebenen AfA-Tabellen.

DHPG Dr. Harzem & Partner KG

Die Alternativen

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Führung und Kommunikation

„Versicherungsmuffel“, Strafe muss sein! Was raten Sie, Herr Senk?Der Sinn und Zweck einer Haftpflichtversicherung erschließt sich nicht jedem auf den ersten Blick. Aber auch „Versicherungsmuffel“ erkennen in der Regel den Nutzen einer Haftpflichtpolice, sofern Sie nur nachhaltig genug über die Risiken des Alltags und den Umfang einer einschlägigen Versicherungsdeckung aufgeklärt wer-den, oder lesen das Beispiel von unserem Versicherungsexperten Wolf-Rüdiger Senk

Anders jedoch ein Architekt aus Rheinland-Pfalz, der partout keine Architektenhaft-pflichtversicherung abschließen wollte: Der versicherungsunwillige Architekt war in die Ar-chitektenliste des Landes Rheinland-Pfalz einge-tragen und damit zugleich Mitglied der Landes-architektenkammer Rheinland-Pfalz. Dort fragte eine Bauherrin an, ob der Architekt eine Berufs-haftpflichtversicherung habe und beschwerte sich in der Folge, dass ihr von dem betreffenden Archi-tekten geplantes Haus infolge von Planungsfehlern Mängel aufweise. Daraufhin stellte sich heraus, dass der gute Mann keine Haftpflichtversicherung besaß. Nachdem er auch in der Folge keinen ein-schlägigen Versicherungsschutz beschaffte, leitete der Vorstand der Architektenkammer beim zu-ständigen Verwaltungsgericht Mainz ein berufsge-richtliches Verfahren gegen den Mann ein.

Das Verwaltungsgericht verurteilte den Architekten daraufhin zu einer Geldbuße von 1.000 EUR (Verwaltungsgericht Mainz, Urteil vom 02.12.2010, Az. BG-A 1/10.MZ). In ihrer Begründung führten die Richter aus, der Mann habe schuldhaft seine Berufspflich-ten verletzt. Eine Berufshaftpflichtversicherung diene dem Schutz der Bauherren bei Feh-lern der Planung und Ausführung aber auch dem Schutz des Architekten selbst, da bei Haftungsfällen in Anbetracht der hohen Vermögenswerte, die Gegenstand der Archi-tektenleistung seien, existenzbedrohende Auswirkungen für die Vertragsparteien nicht auszuschließen seien.

Das Gericht stellte ferner fest, dass die Mindestversicherungssumme pro Versiche-rungsfall 1,5 Mio. EUR für Personenschäden und 250 TEUR für sonstige Schäden be-tragen müsse. Die verhängte Geldbuße von 1.000 EUR begründete das VG mit der fi-nanziellen Situation des Architekten sowie seiner beharrlichen Weigerung, einschlägigen Versicherungsschutz zu beschaffen.

In Ansehung der üblicherweise für die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung von Architekten am Markt aufgerufenen Prämien, die für die Mindestdeckungssummen schon bei ca. 1.000 EUR beginnen können, lässt sich festhalten, dass der versicherungs-unwillige Architekt für das gegen ihn verhängte Bußgeld möglicherweise schon die Ver-sicherungsprämie für ein Jahr hätte entrichten können. Dies hätte für ihn den Vorteil gehabt, dass wohl auch die Planungsfehler an dem Haus der Beschwerdeführerin Gegen-stand der Einstandspflicht des Versicherers gewesen wären.

Verwaltungsgericht Mainz, Urteil vom 02.12.2010, Az. BG-A 1/10.MZ

Wolf-Rüdiger Senk

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Seite 31Februar 2011 Ausgabe 29 Lesen Sie wohnungswirtschaft-heute.de Fakten und Lösungen für Profis

Während die Beschaffung einschlägigen Versicherungsschutzes für freiberufliche Archi-tekten in der Regel unproblematisch ist, stellt die Versicherbarkeit von angestellten Ar-chitekten, welche ausschließlich oder jedenfalls überwiegend für ihren Arbeitgeber tätig werden, ein erhebliches Problem dar. Grund dafür ist, dass wenn eine von dem Architek-ten im Rahmen seiner Aktivitäten für den Arbeitgeber erbrachte Leistung nach HOAI fehlerhaft ist, dieses aus Versicherersicht einen klassischen Eigenschaden darstellt. Ein solcher ist jedoch im Rahmen der Haftpflichtbedingungen vom Versicherungsschutz aus-geschlossen, da dieser sich ausschließlich auf Drittschäden bezieht. Dennoch gibt es auch hier Ausnahmen, welche die Regel bestätigen. Bei großen Kundenverbindungen kann, ein entsprechendes Standing des Versicherungsmaklers vorausgesetzt, unter Umständen auf dem Verhandlungswege ein Einschluss von solchen Eigenschäden in die Architekten-haftpflicht vereinbart werden. Insofern gilt wie stets die Empfehlung, sich der Beratung und Unterstützung eines für das jeweilige Kundensegment hochspezialisierten Versiche-rungsmaklers zu versichern, da nur dieser die erforderlichen Kenntnisse sowie das Stan-ding im Versicherungsmarkt besitzt, um solche speziellen Kundenlösungen umzusetzen.

Wolf-Rüdiger Senk [email protected]

STOLPUNDFRIENDS 1989seit

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Führung und Kommunikation

Wohnungswirtschaft 2.0: 4 Strategien, wie sich Wohnungsunternehmen mit erweiterten Dienstleistungen profilieren könnenReicht die reine Bewirtschaftung der Wohnung, sicher nicht. Heute geht es um ein attraktives Wohnumfeld, zusätzliche Services bis hin zu den Möglichkeiten wie das „Vernetzte Wohnen“. Holger Schaffranke, Geschäfts-führer der Hennigsdorfer Wohnungsbaugesellschaft mbH, hat mit „Vernetztes Wohnen und Energieeffizienz – Nachhaltige Dienstleistungen als Kundenbeziehungsmanagement in der modernen Wohnungswirtschaft“ seinen MBA im Studiengang MBA Real Estate Management der HTW Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und der BBA gemacht. Hier die zentralen Inhalte der Masterarbeit.

Stand früher in erster Linie die Bewirtschaftung der Wohnung im Vordergrund, geht es heute darum, durch ein attraktives Wohnumfeld und zusätzliche Services die Wohnqualität und die Mieterbindung zu verbessern. Neue Möglichkeiten wie das Vernetzte Wohnen bieten Mietern in verschiedenen Lebens-situationen und -abschnitten die Möglichkeit, Unterstützung beim Wohnungsunternehmen, im Quartier und bei Online-diensten abzurufen. Vernetztes Wohnen wird dabei ausdrück-lich in Abgrenzung zu Smart Home nicht als bloße technische Ausstattung verstanden, sondern als Leistungsbündel, das Wohnung, technische Unterstützung und Vernetzung mit

wohnungsbezogenen, individualisierten Dienstleistungen umfasst. Dabei verändert die permanente Verfügbarkeit von Diensten, Informationen und

Leistungen die Wertschöpfung. Der Nutzer wird zum aktiven Teil des Geschäftsmodells, wenn er sich über die Schnittstelle Wohnung mit den Nachbarn auf der Quartiersplatt-form vernetzt oder wenn er mit Hilfe von intelligenten Zählern eine zeitnahe Übersicht seines Energieverbrauchs erhält und bewusst Energie einspart. Im Folgenden werden vier zentrale Bereiche genannt, in denen vernetzte Technologien in Kombination mit Dienst-leistungen relevant sind (vgl. GdW 2009, Vernetztes Wohnen).

Gesundheit• Persönliche Betreuung über Service-Zentrale mit Bild- und Tonverbindung (medizi-

nische Beratung und Vermittlung)• Kontrolle von Körperfunktionen und automatischer Notruf über Sicherheitsarmband

Sicherheit• Vernetzte Rauchmelder • An- und Abwesenheitssimulation• Rollladen- und Lichtsteuerung • Zentralverriegelung • Vernetzte Einbruchmeldeanlage • Gegensprechanlage mit Videounterstützung • Hauskontrolle mit Web-Cam

Der vorliegende Text ist die Zusammenfassung einiger zentraler Inhalte der Masterar-beit „Vernetztes Wohnen und Energieeffizienz – Nachhaltige Dienstleistungen als Kunden-beziehungsmanagement in der modernen Wohnungswirtschaft“ von Holger Schaffranke. Er erlangte 2010 den Master of Busi-ness Administration im Studien-gang MBA Real Estate Manage-ment der HTW Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und der BBA – Akademie der Immobilienwirtschaft e.V., Berlin. Schaffranke ist Geschäftsführer der Hennigsdorfer Wohnungs-baugesellschaft mbH. Weitere Informationen zum Thema sowie die vollständige Master-arbeit bei Holger Schaffranke: [email protected].

oben links; Holger Schaffranke

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Quartiersdienstleistung und Kommunikation• Einkaufen und Dienste über TV und Internet• Anschlüsse für TV, Radio, Telefonie, Internet in fast jedem Raum • Elektronisches „Schwarzes Brett“ für Quartiere • Servicevermittlung über Zentrale/Concierge

Komfort/Technik• Automatisierte Fernablesung und Abrechnung von Strom- und Wärmeverbrauch

(Smart Metering)• Ferndiagnose und Steuerung der Haustechnik • Vernetzung mit Unterhaltungselektronik-Geräten • Heizungs-, Warmwasser- und Lüftungssteuerung

Verschiedene Studien zeigen, dass nur Technologien akzeptiert werden, die wirkliche Er-leichterung im Alltag bringen. Nicht der denkende Kühlschrank, der den Lieferservice auslöst, ist der Verkaufsschlager. Nachgefragt sind Dienste in den Bereichen Sicherheit, Komfort und Gesundheit mit starker Zielgruppenpräferenz. Kosteneinsparungen durch Messung und Steuerung von Heizung, Lüftung, Warmwasser, Strom oder Müll sind von großem Interesse.

Nach einer Untersuchung des Instituts F+B Ham-burg ergeben sich daraus vier große Strategiefelder für die nächsten Jahre:Strategie 1:Bestandsentwicklung durch zielgruppenorientierte Technikangebote: Der Markt für nachhaltige Dienstleistungen wächst und differenziert sich. Dominierten bisher Aufge-schlossenheit und Toleranz, setzen sich Kunden nun aktiv mit neuen Technologien aus-einander und artikulieren neue Ansprüche. Eine zielgruppenbezogene Bestandsentwick-lung setzt auf kostengünstige Kabel- und Netzzugänge und barrierefreie Lösungen. Dabei passt sich die Technik dem Lebensstil an und nicht umgekehrt.

Strategie 2:Mit verbessertem Service und nachhaltigen Dienstleistungen die Kunden binden: Wer besondere Serviceangebote bereitstellt, profiliert sich gegenüber Mitbewerbern. Derzeit sind die wichtigste Zielgruppe Senioren, die möglichst lange in ihrer gewohnten Umge-bung bleiben wollen. Während barrierefreie Umbauten im Bestand nur langfristig finan-zierbar sind, amortisieren sich Dienstleistungsanbindungen und kleinere Maßnahmen zur Wohnungsanpassung schneller und nachhaltiger. Verbesserter Service stärkt das Si-cherheitsgefühl in der Wohnung und der Nachbarschaft, was gerade für ältere Menschen von hoher Bedeutung ist. Bei allen Dienstleistungen ist auf Akzeptanz zu achten. Techni-sche Lösungen dürfen den persönlichen Kontakt nicht ersetzen.

Strategie 3: Begrenzte Mietzahlungsfähigkeit erfordert Kosteneinsparungen: Im Facility Manage-ment von Wohnungsunternehmen reduziert ein verbesserter Workflow nennenswert die Verwaltungskosten bei Service, Abrechnung und Kundenmanagement. Zusätzlich werden durch die Professionalisierung des Forderungsmanagements Kosten eingespart. Einige Aufgaben lassen sich durch den Aufbau von Mieternetzwerken und die Stärkung nachbarschaftlicher Kontakte delegieren.

Technik passt sich dem Lebensstil

Auf Akzeptanz achten

Aufbau von Mieternetzwerken

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Strategie 4:Steigenden Energiekosten mit Einsparhilfen für Mieter begegnen: Die Kosten für Hei-zung und Warmwasser begrenzen das Mietanpassungspotenzial bei den Nettokaltmie-ten. Durch den Einsatz von vernetzten Wohntechnologien können bis zu 20 Prozent der Energieeinkosten eingespart werden. Indem Wohnungsunternehmen intelligente Tech-nologien bereitstellen, die es ihren Mietern ermöglichen, ihr Verhalten zu verändern, können Mieter selbstbestimmt Kostenvorteile erzielen und das Klima zu schützen. Wei-tere Einsparpotenziale ergeben sich durch Contracting und intelligente Gebäudetechnik.

Ein Beispiel des Energie-MonitoringsIm Folgenden wird die vierte Strategie am Beispiel des Energie-Monitorings näher er-läutert. Das vorgeschlagene Verfahren stellt eine neue Form des Kundenbeziehungsma-nagements dar: Es besteht aus einem Leistungsbündel von intelligenten Zählern, einer jederzeit zugänglichen Verbrauchsübersicht (mittels der in der Wohnung installierten Informations- und Kommunikationstechnologien) und effizienten Energiedienstleistun-gen. Vorab ein Überblick über die Ausgangssituation: Von 1998 bis 2008 stiegen die jähr-lichen Energiekosten der Privathaushalte in Deutschland um 55 Prozent an. Obwohl die meisten Deutschen bewusst mit Energie umgehen, kennt nach einer Untersuchung von forsa im Auftrag der Ista AG aus dem Jahre 2008 weniger als jeder Vierte seine genauen Heizkosten. Ein Drittel kann immerhin den ungefähren Betrag nennen. Fast die Hälfte der Befragten weiß nicht, wie hoch die eigene Energierechnung ist. Dabei wünschen sich die Deutschen überwiegend mehr Informationen über ihren Verbrauch. 67 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Angaben über den aktuellen Stand der Strom- und Heizkosten viel oder etwas dazu beitragen könnten, ihren Verbrauch zu senken. Eine gro-ße Mehrheit würde gerne von der Möglichkeit Gebrauch machen, künftig detaillierte und aktuelle Informationen über ihren Verbrauch zu erhalten. Fast zwei Drittel haben ein generelles Interesse daran. Damit bestätigt die Studie, dass ein großer Bedarf an detail-lierten Informationen über den Energieverbrauch besteht. Verschiedene weiterführende Studien zeigen, dass ein direktes und unverzügliches Feedback zu Energieeinsparungen zwischen fünf und 15 Prozent führen kann. Eine verständliche Verbrauchsabrechnung als indirektes Feedback erzielt bis zu 10 Prozent dauerhafte Einsparung, unter anderem durch kürzere Abrechnungszeiträume (60 Tages-Intervall) und leichter verständliche Kostenabrechnungen. Denkbar wäre sogar eine Energiekostenflatrate auf der Basis indi-vidualisierter Tarife.

Doch nicht nur die privaten Haushalte profitieren von einer zeitnahen und verständ-lichen Übersicht ihres Energieverbrauchs. Mit dem Einsatz von intelligenten Zählern (sogenannter Smart Meter) lassen sich Vorteile für Mieter, Vermieter und Energieunter-nehmen generieren, wenn sie nicht als technische Wunderlösung sondern als interaktives Bündel von intelligenten Technologien und Dienstleistungen zur Optimierung des Ener-gieverbrauchs verstanden werden.

Der Kostenvorteil für den Nutzer besteht in einer Senkung des Energieverbrauchs von bis zu 15 Prozent. Zudem erhöht sich sein Wissen über die Gestaltung des Verbrauchs. Der Mieter macht die Erfahrung: Nachhaltiges, energieeffizientes Verhalten lohnt sich. Eine Budgetkontrolle durch Vorauszahlungs- und Nachzahlungsmanagement ist beson-ders bei sozial schwachen Haushalten von Bedeutung.Das Wohnungsunternehmen generiert Kostenvorteile im Wesentlichen durch die Reduzierung der zweiten Miete und die sich ergebenden Wettbewerbsvorteile. Ei-nen zusätzlichen Kostenvorteil bietet die Optimierung der Prozesskosten durch ein Cash-Management der Vorauszahlungen. Mit der Ausweitung der Interaktions- und

Einsparpotenziale ergeben sich durch Contracting und intelligen-te Gebäudetechnik

Von 1998 bis 2008 stiegen die jährlichen Energiekosten der Privathaushalte in Deutschland um 55 Prozent an

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Beratungskompetenz stäkt das Wohnungsunternehmen die Kundenbindung. Das An-gebot, Kosten zu sparen und das Klima zu schützen, vermag jedoch nicht nur Kunden zu binden, sondern auch neue zu gewinnen. Der Wert der Immobilie steigt durch diese „immateriellen Wertschöpfungsanteile“.Das Energieversorgungsunternehmen verringert seine Energieerzeugungskosten durch die optimierte Lastverteilung in den Netzen und der bedarfsgerechten Verteilung der Energie. Es wird genau so viel Wärme produziert wie an Bedarf anfällt. Dadurch können Vorlauftemperaturen um ein bis zwei Grad gesenkt werden. Produktionskosten sinken. Zusätzlich kann das Energieunternehmen Kunden zu Energieeinsparung und Energieeffizienz beraten. Über das Wohnungsunternehmen erhält der Energieversorger Zugang zur Datenübertragung, Fernauslesung und Fernüberwa-chung der Fernheizungsstationen.

Das Besondere an diesem Modell ist, dass jeder der drei an der Wertschöpfung beteilig-ten Akteure mit den anderen beiden interagiert und für sich profitiert. Damit ergibt sich ein Kosten- und Nutzenvorteil auf allen Seiten der Wertschöpfungskooperation. Nach diesem Verständnis resultiert Erfolg aus der Fähigkeit eines Unternehmens, mit allen an der Wert-schöpfung beteiligten Akteuren ein abgestimmtes Wertesystem zu schaffen.

FazitDienstleistungen in Verschränkung mit vernetzten Technologien könnten zur neuen Kundenbindungsmaschine in der Wohnungswirtschaft avancieren. Dies gilt aber nur dann, wenn sie nachhaltig sind, Probleme lösen und dem Nutzer Vorteile versprechen. Besonders zukunftsträchtig sind Modelle, die den Mieter aktiv einbinden und ihn als „smart customer“ an der Wertschöpfung teilhaben lassen.

Holger Schaffranke

Der berufsbegleitende Master-studiengang Real Estate Ma-nagement wird von der HTW Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und der BBA – Akademie der Immobilienwirt-schaft e.V., Berlin, angeboten. Er ist von der FIBAA (Foundation for International Business Admi-nistration Accreditation) und von der Royal Institution of Charte-red Surveyors (RICS) akkredi-tiert. Am 1. April 2011 startet der achte Jahrgang. Weitere Infos un-ter www.mba-real-estate.de und bei Kathleen Reiß, Telefon: 030 23 08 55-24, E-Mail: [email protected] per Klick

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Investment und Rendite

Honorare für Immobilienwertgutachten: BVS-Richtlinie zur Berechnung vorgelegtBundesverband öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger e.V. (BVS) legt Richt-linie zur Berechnung des Honorars für Wertermittlungsgutachten über Immobilien vor. Das Bundeskartellamt hat die kartellrechtliche Unbedenklichkeit der Richtlinie bestätigt.

Die Honorare für Immobilienwertgutachten sind seit rund eineinhalb Jahren nicht mehr in der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) erfasst, nachdem die einschlägige Vorschrift im Zuge der letzten HOAI-Novellierung ersatzlos gestrichen worden ist. Seitdem sind die Preise für Wertgutachten von Immobiliensachverständigen grundsätzlich frei verhandelbar. Die jetzt vorgelegte Honorarrichtlinie des BVS stellt eine unverbindliche Empfehlung für BVS-Immobilienbewertungssachverständige und ihre Auftraggeber dar. Sie wurde von den Fachbereichsleitern Immobilienbewertung des BVS und seiner Landesverbände erarbeitet und beschlossen. Das Bundeskartellamt hat die kartellrechtliche Unbedenklichkeit der Richtlinie bestätigt.

Bernhard Bischoff, Vizepräsident und Leiter des Bundesfachbereichs Immobilienbe-wertung des BVS: „Unsere Honorarrichtlinie soll eine Orientierungshilfe für Sachver-ständige in der Immobilienbewertung sein. Wir denken dabei insbesondere an jüngere Kollegen, die neu in der Immobilienbewertung sind. Darüber hinaus ist unsere Hono-rarrichtlinie auch für Auftraggeber eine praktische Hilfe bei der Honorarfindung mit Sachverständigen.“

Konkrete HonorarempfehlungenDie Honorarrichtlinie geht von einem Mindesthonorar von 750 Euro für ein Werter-mittlungsgutachten mit einem Gegenstandswert von bis zu 100.000 Euro aus, wodurch der Erstellung von Gutachten zu wirtschaftlich von vornherein nicht auskömmlichen Bedingungen begegnet werden soll. Denn wird der Leistungs- durch einen Preiswett-bewerb verdrängt, geht das zweifelsfrei zu Lasten der Gutachtenqualität und zum Nachteil des Kunden.

Die empfohlenen Honorare steigen sodann mit dem Immobilienwert und klar de-finierten Besonderheiten bei der Auftragsbearbeitung, die den Schwierigkeitsgrad und Aufwand erhöhen oder ggf. auch verringern – beispielsweise die Berücksichtigung be-stimmter Rechte am Grundstück. Dem wird mit einem Zu- und Abschlagssystem Rech-nung getragen.

Hierzu erklärt Bischoff: „Der Arbeitsaufwand des Sachverständigen steigt, wenn die Immobilie sehr groß oder zum Beispiel denkmalgeschützt oder anderweitig besonders ist. Seriöse Sachverständige machen sich vor Ort ein genaues Bild des konkreten Gebäu-des und arbeiten nicht nur anhand von Computermodellen. Vor diesem Hintergrund erklärt sich die Staffelung der Honorartabelle, die zusammen mit dem System von Zu- und Abschlägen die Honorarberechnung für alle Beteiligten einfach handhabbar und nachvollziehbar macht.“

BVS-Präsident Roland R. Vogel ergänzt: „Neben dem Preis ist der Nachweis der Sachverständigenqualifikation von entscheidender Bedeutung.“ Auftraggeber sollten da-

Richtlinie zur Berechnung des Honorars für Wertermittlungs-gutachten über Grundstücke hier per KLICK

Bundesverband öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger e.V. (BVS): Der BVS vertritt als Dachverband 12 Landesver-bände und 12 Fachverbände mit insgesamt mehr als 4.000 Sachverständigen, die auf ca. 250 verschiedenen Sachgebieten tätig sind. Diese erstatten für Gerich-te, Staatsanwaltschaften und Behörden, Wirtschaft, Industrie, Gewerbe und Handwerk sowie insbesondere für private Verbrau-cher Gutachten und stehen ihnen bei wichtigen Entscheidungen mit fachlichem Rat zur Seite. Die Sachverständigen in den Mitgliedsverbänden des BVS sind grundsätzlich öffentlich bestellt und vereidigt, anderweitig durch staatliche Stellen oder dazu durch Gesetz befugte Institutionen hoheitlich beliehen oder auf der Basis der Europanorm EN 17024 zertifiziert.

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rauf achten, dass Sachverständige öffentlich bestellt und vereidigt oder auf gleichwer-tigem Niveau qualifiziert sind. Die ö.b.u.v.-Sachverständigen erfüllen strenge fachliche wie persönliche Vorgaben genommen., unterliegen einer laufenden Kontrolle durch die Bestellungskörperschaften und werden deshalb von Gerichten und anderen staatlichen Stellen bevorzugt in Anspruch

red.

www.bvs-ev.deRoland R. Vogel, PräsidentDipl.-Ing. Bernhard BischoffVizepräsident und Bundesfach-bereichsleiter WertermittlungCharlottenstraße 79/80, 10117 Berlin, Tel.: 030-255 938 0, Fax: 030-255 938 14, [email protected]

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Vermarktung und Marketing

Schluss mit Schimmel – Meteo-Karte hilft Mietern bei Raumklima-OptimierungBei jenawohnen ist jetzt Schluss mit Schimmel. Für die Mieter gibt es eine kostenlose Karte. Sie zeigt Feuchtig-keit und Temperatur im Raum an und regt so den Mieter zum Handeln an.

Eine scheckkartengroße Innovation steigert künftig das Wohlbefinden der Mieter der jenawohnen GmbH und beugt der Schimmelbildung in der Wohnung vor. „Mit Beginn der kalten Jahreszeit wird wieder mehr geheizt und weniger gelüftet“, berichtet Stefan Wosche-Graf, Geschäftsführer der jenawohnen GmbH, „was zu übermäßiger Feuchtig-keit in der Wohnung führt und neben allgemeinem Unwohlsein auch Schimmel oder weitere Schäden an der Bausubstanz hervorrufen kann.“ Die so genannte Meteo-Karte dient hier nun als Indikator. Zwei Messfelder auf der Rückseite zeigen ganz einfach an, wie feucht und wie warm der jeweilige Raum ist. Dann kann der Mieter die Luftfeuchtig-keit im Raum entsprechend durch Heizen und Lüften optimieren.

Ergänzt wird die kostenlos erhältliche Karte durch die Broschüre „Wenn’s draußen kalt wird“ zum Thema richtiges Heizen und Lüften, die das Unternehmen seinen Mie-tern ebenfalls kostenlos zur Verfügung stellt. „Unsere vorangegangenen Sanierungen in den Beständen, die Anbringung einer Wärmedämmung und der Einbau neuer Fenster machen bei den Mietern eine Umstellung in den Heizgewohnheiten nötig“, erklärt Stefan Wosche-Graf.

Doreen Noack

Meteo-Karte erhalten Mieter bei der jenawohnen GmbH.

jenawohnen GmbHjenawohnen bewirtschaftet mit 14.000 Mieteinheiten ein Viertel aller Wohnungen in der Stadt Jena und ist damit Jenas größtes Wohnungsunternehmen. Im Fokus der Geschäftstätigkeit steht eine hohe Kundenzufriedenheit, basierend auf einem attraktiven Service- und Sozialmanagement-konzept sowie die stete Instand-haltung und Sanierung des Bestandes.Das Unternehmen gehört zur Stadtwerke Jena Gruppe

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Seite 39Februar 2011 Ausgabe 29 Lesen Sie wohnungswirtschaft-heute.de Fakten und Lösungen für Profis

Personalien

Kabelnetzbetreiber Tele Columbus gründet wohnungswirtschaftlichen BeiratDie Tele Columbus Gruppe hat als erster großer Kabelnetzbetreiber Deutschlands einen wohnungswirtschaft-lichen Beirat gegründet. Gründungsvorsitzender des Beirats Ludwig Burkardt, Mitglied des Landtages Bran-denburg und ehemaliger Vorstand des BBU Verband: Von einem intensiveren Austausch profitieren daher alle Seiten – nicht zuletzt auch die Endkunden und Mieter, denen die Entwicklungen schließlich zu Gute kommen.“

Die Tele Columbus Gruppe hat als erster großer Kabelnetzbetreiber Deutschlands einen wohnungswirtschaftlichen Beirat gegründet. Der Beirat übt eine beratende Funktion aus und hat sich zur Aufgabe gesetzt, persönliche und vertrauensvolle Beziehungen zwischen Wohnungswirtschaft und der Tele Columbus Gruppe zu fördern, die offene Kommuni-kation zu erleichtern und den Austausch zu intensivieren.

Im Rahmen von regelmäßigen Sitzungen wird Tele Columbus die Mitglieder des Beirats über wichtige aktuelle Entwicklungen und eigene Aktivitäten im Medien- und Telekommunikationsmarkt sowie neue Dienste und Produkte informieren. Die Beirats-mitglieder haben dabei die Gelegenheit, die Wünsche und Vorstellungen der Wohnungs-wirtschaft beispielsweise in Bezug auf die Medienversorgung, die Preisgestaltung und die Vermarktungsmaßnahmen des Unternehmens zu äußern. Die konstituierende Sitzung ist bereits im Laufe des Februars 2011 geplant.

Im Beirat, dessen Mitglieder für eine Amtszeit von zwei Jahren bestellt werden, sind die unterschiedlichen Kundengruppen der Tele Columbus Gruppe aus dem wohnungswirt-schaftlichen Bereich vertreten. Neben Günter Baer, Prokurist beim führenden börsenno-tierten Wohnungsunternehmen in Deutschland, der GAGFAH GROUP, gehören auch Tho-mas Fischer von der Zwickauer Wohnungsbaugenossenschaft eG und Holger Schaffranke, Geschäftsführer der Hennigsdorfer Wohnungsbaugesellschaft dem Gründungsbeirat an. Darüber hinaus wird dieser durch den auf die Medien- und Kabelbranche spezialisierten Rechtsanwalt Dr. Christoph Wagner verstärkt, der das Berliner Büro und die TMT-Gruppe der Kanzlei Hogan Lovells leitet. Als Gründungsvorsitzender des Beirats wurde Ludwig Burkardt, Mitglied des Landtages Brandenburg und ehemaliger Vorstand des BBU Ver-bandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen gewonnen. Ziel des Beirats ist eine engere Abstimmung zwischen Unternehmen und Kunden: „Um noch besser auf die Bedürfnisse der Wohnungswirtschaft eingehen zu können, ist es für uns wichtig, die An-liegen und Standpunkte genau zu verstehen“, so Dietmar Schickel, Geschäftsführer der Tele Columbus Gruppe. „Mit dem Beirat haben wir ein Forum geschaffen, das uns unabhängig von konkreten Geschäftsereignissen einen laufenden Dialog mit unseren Partnern ermög-licht und es uns erleichtert, die Interessen der Wohnungswirtschaft in unsere Produktent-wicklung und Geschäftsplanung mit einzubeziehen.

Ludwig Burkardt, Vorsitzender des neuen Beirats, begrüßt die neue Initiative von Tele Columbus: „Die Gründung des neuen Gremiums zeigt die große Verbundenheit der Tele Columbus Gruppe mit den Unternehmen im Wohnungsmarkt. Im Hinblick auf die fort-schreitende Digitalisierung und die rasante Entwicklung von Anwendungen und Nutzer-verhalten stellen sich im Medien- und Telekommunikationssektor zunehmend neue He-rausforderungen, die Wohnungsunternehmen und Kabelanbieter gemeinsam meistern müssen. Von einem intensiveren Austausch profitieren daher alle Seiten – nicht zuletzt auch die Endkunden und Mieter, denen die Entwicklungen schließlich zu Gute kommen.“

Tele Columbus Gruppe:Die Tele Columbus Gruppe zählt zu den größten Kabelnetzbe-treibern in Deutschland und ist seit 1985 als Multimedia- und Telekommunikationsanbieter erfolgreich. Rund 2,1 Millionen angeschlossene Haushalte werden von Tele Columbus mit dem TV-Signal und immer mehr Kunden mit digitalen Programmpaketen, Internet-Zugang und Telefonan-schluss über das leistungsstarke Breitbandkabel versorgt. Als nationaler Anbieter mit regio-nalem Fokus und als Partner der Wohnungswirtschaft ist die Gruppe im gesamten Kerngebiet Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie auch in zahlreichen west-deutschen Schwerpunktregionen präsent.

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beim Kauf und Verkauf, um Fehlentscheidungen zu vermeiden

beim Jahresabschluss, um die stillen Reserven genau zu kennen

bei Erbschaften, für gerechte Erbaufteilungen und Erbabfindungen, sowie zur Vorlage beim Finanzamt

bei Vormundschaften, um die Wirtschaftlichkeit zu belegen

bei Scheidungen, zur gerechten Vermögensaufteilung/Zugewinnberechnung

bei Rechten und Belastungen, zur Auflösung oder Begründung von Rechten und Belastungen

bei Beleihungen, zur Ermittlung des Beleihungswerts

bei Versicherungen, um Über- und Unterversiche-rung zu vermeiden

bei Fragen zur Miet- oder Pachthöhe

und bei vielen anderen Gelegenheiten.

Wolfram W. WiedenbeckSachverständiger für Immobilienbewertung

Gültig bis 01/2013bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne

zur Verfügung unter 0221 / 99 20 93 26 oder per Email!

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Vermarktung und Marketing

Marketing ist mehr als Werbung! Der richtige Mix macht´sVor einigen Jahren noch als „verstaubt“ und „unflexibel“ belächelt, entdecken immer mehr ehemals gemeinnüt-zige Wohnungsunternehmen die Potenziale intelligenten Marketings. Und sie lernen schnell: Auch mit Hilfe kompetenter Marketingspezialisten für die Wohnungswirtschaft gelingt es ihnen immer häufiger, ihre Vorteile erfolgreich auszuspielen und auf dem härter umkämpften Markt an Boden zu gewinnen.

Natürlich hat Marketing etwas mit Wettbewerb und Erfolgs-orientierung zu tun. Man will die eigenen Stärken deutlich zeigen und im direkten Ver-gleich besser dastehen als die Konkurrenz. Vielleicht liegt es an solchen Definitionen, dass Marketing innerhalb der ehe-mals gemeinnützigen Woh-nungswirtschaft über Jahrzehn-te hinweg ein Fremdwort war. In homogenen Märkten setzt man schließlich ganz bewusst

auf Gemeinschaft statt Wettbewerb und auf Nachhaltigkeit statt purem Gewinnstreben. An diesem Prinzip hat sich bis heute nichts geändert, und es ist aktueller und erfolg-

reicher als je zuvor – mit nur einem Unterschied: Auch hier gehören Wettbewerb und Marketing jetzt zum guten Ton! Denn viele Vorstände und Geschäftsführer haben er-kannt, dass Marketing eben nicht bedeutet, sich um jeden Preis einen Platz an der Sonne zu erkämpfen. Es geht auch darum, neue Zielgruppen für die eigene Sache zu begeis-tern, Mieter und Mitglieder zu gewinnen bzw. an sich zu binden und das Wachstum und Fortbestehen einer nachhaltigen und fairen Wohnraumversorgung für die Zukunft zu sichern. Doch diese Erkenntnis allein bringt noch keinen Erfolg. Viele Genossenschaften und Gesellschaften wenden sich daher zunächst an herkömmliche Werbeagenturen, an-statt gleich an hochspezialisierte Marketinggesellschaften, die die Funktionsweise, inter-nen Abläufe und das Selbstverständnis der ehemals Gemeinnützigen viel besser kennen und verstehen. Gerade Wohnungsunternehmen, die bisher wenig Berührungspunkte mit Marketing hatten, tappen häufig in die Falle und wählen den scheinbar bequemeren Weg über eine herkömmliche Werbeagentur, die heute für Waschmittel, morgen für Autos wirbt und dann behauptet, auch für die Wohnungswirtschaft Kompetenz mitzubringen. Aber jemand, der behauptet alles zu können, kann bekanntlich alles nur ein bisschen!

Das weiß auch Kay Stolp, Geschäftsführer der auf die ehemals gemeinnützige Woh-nungswirtschaft spezialisierten Marketinggesellschaft Stolp und Friends aus Osnabrück. „Langjährige Erfahrung und hohe Spezialisierung ermöglichen natürlich eine weitaus bessere Planung, Umsetzung und Budgetierung. Doch allein darum geht es nicht. Nur wenn Wohnungen, Dienstleistungen, Services und interne sowie externe Kommuni-kation optimal aufeinander abgestimmt werden und nahtlos ineinander greifen, kann Marketing sein volles Potenzial offenbaren. „Aus diesem Grund bündeln wir unsere Maßnahmen stets in vernetzten Marketingkonzepten, die ganz individuell auf die Situa-

So funktioniert es nicht! Statt auf klassische Werbung mit flotten Sprüchen zu setzen, lohnt es sich, Spezialagenturen mit fundierter Branchenkennt-nis und durchdachten Konzep-ten einzubinden.

Nur wenn Wohnungen, Dienst-leistungen, Services und interne sowie externe Kommunikation optimal aufeinander abgestimmt werden und nahtlos ineinander greifen, kann Marketing sein volles Potenzial offenbaren

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Seite 42Februar 2011 Ausgabe 29 Lesen Sie wohnungswirtschaft-heute.de Fakten und Lösungen für Profis

tion unserer Kunden eingehen.“ Diese Herangehensweise scheint sich zu bewähren. Deutschland-weit greifen immer mehr Woh-nungsbaugenossenschaften und -gesellschaften auf die Erfah-rung und die vernetzten Marke-tingkonzepte der Osnabrücker Experten zurück. Da bei der ehemals gemeinnützigen Woh-nungswirtschaft in der Vergan-genheit vor allem die Qualität des Produktes, sprich: die Woh-nung mit Modernisierung und Instandhaltung im Vordergrund stand, wurden die Marketingbe-reiche Vertrieb und Kommuni-kation teilweise vernachlässigt.

Eine imagebewusste Außendarstellung, die klar die zentralen Alleinstellungsmerkmale des Unternehmens kommuniziert, ist allerdings heutzutage unumgänglich. Aus Sicht des Marketingexperten Stolp muss ein Wohnungsunternehmen bereits für ein gutes Wohn- und Lebensgefühl stehen, noch bevor ein Kunde überhaupt eine Wohnung zu Gesicht bekommt. Dies gelingt nur durch eine Kommunikationsstrategie, die auf verschiedenen Ebenen die entsprechenden Zielgruppen erreicht.

Im Bereich Vertrieb sind insbesondere die eigenen Mitarbeiter auf den neuen Image-wandel einzustellen. Sie sind der direkte Nabel zur Öffentlichkeit und sollten als Aushänge-schild des Unternehmens den neuen Kunden vom ersten Moment an für sich einnehmen. „Marketingkonzepte werden bei uns im Haus daher seit Jahren mit prozessbegleitenden Workshops flankiert“, erläutert Kay Stolp und verweist auf den gegenseitigen Nutzen die-ser Herangehensweise. „Die Mitarbeiter werden in Richtung Kundenorientierung geschult und gleichzeitig als unmittelbare Experten vor Ort wertgeschätzt. So können ganz indivi-duelle Einzelfaktoren frühzeitig mit in das Gesamtkonzept einfließen.“

Dass erfolgreiches Marketing gerade in der Wohnungswirtschaft von weitaus mehr abhängt als von ein paar bunten Bildern und flotten Sprüchen, liegt aus Sicht des Bran-chenkenners Stolp vor allem daran, dass Mietentscheidungen nicht den Gesetzmäßig-keiten des „normalen“ Konsums gehorchen. Eine neue Wohnung gönnt man sich eben nicht so zwischendurch. Sie ist in der Regel mit einer langwierigen und zeitintensiven Suche verbunden, bedeutet eine nicht unerhebliche Investition und bindet den Kunden langfristig an einen Ort und einen Vermieter. So komplex allerdings die Kriterien bei der Wohnungssuche sind, so komplex müssen auch die Maßnahmen sein, die diese Mie-tentscheidung positiv beeinflussen sollen. Geschäftsführer Kay Stolp erklärt daher seine Arbeit so: „Gutes Marketing ist keine Kunst, aber ein hochkomplexes Orchester, dessen Instrumente immer sehr genau aufeinander abgestimmt werden müssen.“

Wer mehr über Stolp und Friends-Marktinglösungen für die Wohnungswirtschaft und deren Funktionsweise erfahren möchte, kann direkt mit Geschäftsführer Kay Stolp ein persönliches Beratungsgespräch vereinbaren. Termine können jederzeit unter 0541 8004930 verabredet werden.

PH

Viele Stellschrauben, ein Ziel: Gerade in der Wohnung-swirtschaft muss intelligen-tes Marketing viele Faktoren berücksichtigen und optimal aufeinander einstellen.

Marketingkonzepte werden von prozessbegleitenden Workshops flankiert

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Sozialmanagement

Preis Soziale Stadt 2010 in Berlin vergeben – Auslober gründen gemeinsam mit dem Deutschen Mieterbund das „Bündnis für eine Soziale Stadt“ Bei der Preisverleihung zum Wettbewerb „Preis Soziale Stadt 2010“ wurden in Berlin zehn herausragende Beispiele sozialen Engagements mit einem Preis und elf weitere Initiativen mit einer Anerkennung ausgezeich-net. Der Wettbewerb zum „Preis Soziale Stadt 2010“ hat, wie seine erfolgreichen Vorgänger, große bundesweite Aufmerksamkeit erfahren. Insgesamt wurden 178 Wettbewerbsbeiträge eingereicht. „Die ausgezeichneten Projekte belegen eindrucksvoll, welch großen Nutzen der strategische Ansatz des Programms „Soziale Stadt“ stiftet, baulich -investive und soziale Maßnahmen miteinander zu verknüpfen“, erklärte Lutz Freitag, anlässlich der Preisverleihung.

Der Wettbewerb zum „Preis Soziale Stadt 2010“ hat, wie seine erfolgreichen Vorgänger, große bundesweite Aufmerksamkeit erfahren. Insgesamt wurden 178 Wettbewerbsbei-träge eingereicht. Sie zeigen, wie dem sozialen Auseinanderdriften der Lebenslagen der Menschen und der damit einhergehenden sozialen Entmischung und krisenhaften Ent-wicklung ganzer Wohnquartiere und Kommunen begegnet werden kann.

Der Wettbewerb ist eine Gemeinschaftsinitiative unterschiedlicher Einrichtungen. Träger sind der AWO Arbeiterwohlfahrt Bundesverband, der Deutsche Städtetag, der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, die GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft, die Schader-Stiftung und der vhw Bundesver-band für Wohnen und Stadtentwicklung. Er wurde unterstützt durch das Bundesminis-terium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVB^S).

Die ausgezeichneten Projekte belegen eindrucksvoll, welch großen Nutzen der strate-gische Ansatz des Programms „Soziale Stadt“ stiftet, baulich-investive und soziale Maß-nahmen miteinander zu verknüpfen. Durch die vom Bund für das Jahr 2011 beschlosse-nen Kürzungen wird diese Verknüpfung künftig kaum mehr möglich sein. Die Auslober erwarten, dass das Wettbewerbsergebnis dazu beiträgt, insbesondere die Verantwortli-chen im Bund dazu zu bewegen, diesen erfolgreichen Politikansatz in den nächsten Jah-ren mit einer den Problemen in den Städten und Stadtteilen angemessenen Mittelausstat-tung fortzuführen.

Dortmund Scharnhorst:Kinderspielprojekte finden wöchentlich in vier Quar-tieren statt

Die Liste der Preisträger per KLICK

„Bündnis für eine Soziale Stadt“ per KLICK

Soziale Stadt 2010 Die Dokumen-tation per KLICK

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Seite 44Februar 2011 Ausgabe 29 Lesen Sie wohnungswirtschaft-heute.de Fakten und Lösungen für Profis

„Bündnis für eine Soziale Stadt“ gegründetZur Unterstützung dieses Anliegens hat der Verbund der Auslober gemeinsam mit dem Deutschen Mieterbund das „Bündnis für eine Soziale Stadt“ gegründet. Mit Blick auf die im ersten Quartal anstehenden Beratungen zum Bundeshaushalt für das Jahr 2012 fordert das Bündnis dazu auf,• das Programm „Soziale Stadt“ im Jahre 2012 wieder auf dem Niveau des Jahres 2010

zu fördern und die für 2011 beschlossene Kürzung der Bundesmittel von 95 Mio. Euro auf 28 Mio. Euro im kommenden Jahr wieder zurückzunehmen,

• die im Jahre 2011 nur noch eingeschränkt mögliche Verknüpfung investiver und nichtinvestiver Maßnahmen als Kernpunkt des Programms wieder in vollem Um-fang zuzulassen,

• den Ausschluss des Programms „Soziale Stadt“ aus der Möglichkeit der Umvertei-lung von Bundesmitteln zwischen den Programmen der Städtebauförderung wieder aufzuheben.

• den Ausschluss des Programms „Soziale Stadt“ aus der Möglichkeit der Umvertei-lung von Bundesmitteln zwischen den Programmen der Städtebauförderung wieder aufzuheben.

Auch die sechste Auslobung des Wettbewerbs zum Preis Soziale Stadt hat ein großes Echo gefunden: 178 Einsendungen bezeugen das bundesweite Interesse für diesen Wettbewerb, der das soziale Miteinander in den Wohnquartieren thematisiert. Beim letzten Wettbe-werb hatten sich 170 Projekte beworben. Bei der Mehrheit der ausgezeichneten Projekte ist das Zusammenspiel baulicher Investitionen mit sozialen Maßnahmen der Erfolgsgarant.

Überblick über die Preise Stadtteilzentren als soziale und kulturelle Mittelpunkte • Der Wohnungsbaugesellschaft GEWOBA in Bremen ist es gelungen, aus drei vorhan-

denen Gebäuden durch geschickten Umbau eine gelungene Hülle für viele Betreu-ungsangebote zu machen. Das Projekt „Aus drei wird eins“ – Familien- und Quar-tierszentrum Neu Vahr Nord“ wurde inhaltlich sorgfältig mit der Evangelischen Kirchengemeinde sowie den ortsansässigen Vereinen und Initiativen vorbereitet, die heute die inhaltliche Programmgestaltung und Nutzung tragen.

• Das „GLEIS 3 – Kulturzentrum Lübbenau“ verbindet als kulturelles und soziales Scharnier die Altstadt mit der in industrieller Bauweise errichteten Neustadt. Im Verein „Freunde der Lübbenaubrücke e.V.“ haben sich Stadt, die beiden großen Woh-nungsunternehmen und der Träger Kulturegio e.V. zusammengeschlossen, um das ehemalige Bahnbetriebswerk an der Nahtstelle beider Stadtteile zu einem Kulturzen-trum mit sozialer Orientierung umzugestalten - mit den Themen Kunst und Kultur, Weiterbildung und Beratung, Ehrenamt und Bürgerhilfe.

• Das Nachbarschaftszentrum „Pusteblume“ von Halle / Saale ist ein von der Stadt un-terstütztes interkulturelles Mehrgenerationenhaus in Halle-Neustadt. Die ehemali-ge Kindertagesstätte ist zum einem attraktiven Ort für alle Bürger geworden, da es gelungen ist, für unterschiedlichste Institutionen und Vereine, aber auch für nicht organisierte Einzelpersonen gemeinsam nutzbare Räume zu eröffnen. Die Angebote reichen von Hobbywerkstätten, Kultur- und Kunstkursen, Müttertreffs und Seni-orennachmittagen bis hin zur Jobbörse und zur Hilfestellung bei Sozialleistungen und Verwaltungsfragen.

Kürzungen zurücknehmen

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Wohnen im Stadtteil • Die „Integrative Bauhütte Teichstraße - Lichtblicke für Menschen und Häuser, die kei-

ner (mehr) will“ zeigt, wie es der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft in Lörrach gelingt, Arbeit, Wohnraumversorgung und Stadtbildpflege zusammenzubringen. Das denkmalgeschützte Wohngebäude wurde in Zusammenarbeit mit der Beschäfti-gungsinitiative „Bauhütte“ saniert. Menschen mit Vermittlungshemmnissen fanden dort Arbeit und konnten zudem in die selbst sanierten Wohnungen zurückkehren.

• In enger Kooperation mit dem kommunalen Quartiersmanagement setzt die Mün-chener Wohnungsbaugesellschaft GEWOFAG das Projekt „Quartiersentwicklung Piusplatz, Wohnen im Viertel – zu Hause versorgt – ein Leben lang“ um. Die Verbin-dung von Bestanderneuerung und Wohnumfeldverbesserung mit sozialer Betreu-ung für Ältere und Pflegebedürftige sowie mit familienfreundlichen Angeboten zielt auf den Erhalt einer generationenübergreifenden sozialen Balance.

Entwicklung von Quartieren • In der Stadtteilschule Gelsenkirchen-Ückendorf haben 90 Prozent der Schüler einen

Migrationshintergrund. Die Schule ist zum kulturellen Treffpunkt geworden und öffnet sich für den gesamten Stadtteil, indem Mensa, Aula mit Stadtteilkino und Ca-feteria nicht nur für die Nachbarschaften zur Verfügung stehen, sondern zusätzliche Ausbildungs- und Arbeitsplätze bieten. Ein mit vielen Partnern aufgebautes System der Berufsvorbereitung und Qualifizierung unterstützt die Schulabgänger und steht beispielhaft dafür, wie Schulen soziale Verantwortung über ihre originäre Aufgabe hinaus übernehmen können.

• Das Projekt „Leben in Scharnhorst ist bunt! Wohnungswirtschaftliches Quartiers-management Scharnhorst-Ost“ in Dortmund ist beispielgebend für die gelungene Kooperation mehrerer Wohnungsunternehmen. Das gemeinschaftlich getragene Quartiersmanagement stößt vielfältige Initiativen an - von Pflanzaktionen und Spie-langeboten bis hin zu Nachbarschaftstreffen - und ist auf viele Quartiere mit komple-xen Eigentümerstrukturen übertragbar.

• Das Projekt „Im Westen was Neues – Bürgerbeteiligung im Rahmen des Entwick-lungskonzeptes von Bürgern für Bürger“ in Hamm / Westfalen beschreibt, wie die Stadt gemeinsam mit vielen Partnern die integrierte Quartiersentwicklung im vom Strukturwandel geprägten Hammer Westen vorantreibt. Im Fokus stehen vielfältige Beteiligungsmodelle, durch die Ideen gesammelt und eine Vielzahl von Maßnahmen realisiert wurden – vom Jugendsportpark über Kunstprojekte bis zum Radweg.

Förderung der Integration • Im Graefekiez, einem Bereich des Berliner Stadtbezirkes Friedrichshain-Kreuzberg

mit besonders hohem Anteil von Bewohnern mit Migrationshintergrund, haben Mi-grantinnen aus 9 Nationen ihr eigenes soziales Unternehmen gegründet. Das Projekt „Graefewirtschaft e.V.: Kulturen verbinden – Vielfalt leben“ bietet in der Verbindung von Cateringservice, Kiezcafe/Kiezküche und Nähwerkstatt nicht nur Arbeitsplätze, sondern wirkt positiv in die Nachbarschaft eines benachteiligten Stadtteils hinein.

Großsiedlung Blick von der Alt-stadt zum Stadtteil Halle-Neus-tadt mit dem Nachbarschafts-zentrum „Pusteblume“ – ein interkulturelles Mehrgenera-tionenhaus

STADT UND LAND, Berlin Fas-sadenkunst mit Mehrwert: Ju-gendlichen wurde dank dieses Projektes die Ausbildung zum Maler und Lackierer ermögli-cht. Die Qualifikation durch die Künstler der CitéCréation wurde als Zusatzqualifikation im Rahmen des Ausbildungs-verhältnisses durchgeführt.

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• Die Stadt Dietzenbach hat gemeinsam mit der Nassauischen Heimstätte und vie-len anderen Beteiligten die Initiative „Wir bewegen uns“ im Spessartviertel, einem Hochhausviertel mit Bewohnern aus über 80 Nationen, ins Leben gerufen. Über 50 Projekte konnten vor allem in Kooperation mit den Schulen auf den Weg gebracht werden, um Sport und Bewegung, Gesundheit und gesunde Ernährung mit Aus-strahlung auf die Integration in den Nachbarschaften zu fördern.

Elf weitere Initiativen wurden mit einer Anerkennung ausgezeichnet: • Das Familienhebammenprojekt „KLEEMOBIL“ unterstützt in Stralsund werdende Mütter. • Der genossenschaftliche „Miniladen im Oberösch“ sichert die Nahversorgung in

Kempten – Sankt Mang. • Das Patenschaftsprojekt „Vergiss mich nicht“ hilft im Berliner Quartier am Wasser-

torplatz Kindern von Suchtkranken. • In Sömmerda finden sich auf der Sozialraumkonferenz viele Akteure zusammen, um

den sozialen Zusammenhalt in dem großen Wohngebiet „Neue Zeit“ zu unterstützen. • Die Wohnungsbaugesellschaft „Stadt und Land“ hat die Fassadensanierung in der

Berliner „High-Deck-Siedlung“ mit Ausbildungsplätzen für Jugendliche aus der Siedlung verbunden.

• Im Projekt „Jugend für Kinder“ helfen Ludwigsburger Teenager ihren Patenkindern in Kitas.

• In Hannover – Hainholz gehen viele Akteure neue Wege, um Gewaltprävention und soziales Lernen miteinander zu verbinden.

• Die THS Wohnen GmbH Gelsenkirchen hat ihr Modellprojekt „Lebensqualität plus“ zum Nachhaltigkeitsmodell für langfristiges soziales Engagement des Konzerns entwickelt.

• Das Internationale Suppenfest verbindet in Marburgs Hauptzuwandererstadtteil Richtsberg Bewohner aus aller Welt.

• Der Stadt Eschweiler ist gemeinsam mit der Evonik Wohnen GmbH und 81 Einzelei-gentümern die einheitliche Fassadensanierung einer denkmalgeschützten Berg-mannsiedlung gelungen.

• Im Kieler Stadtteil Gaarden wurde die Matthäuskirche nach Aufgabe der Gottes-dienstnutzung zum sozialen Begegnungszentrum mit vielfältigen Angeboten.

Wir sind Stadt – Kinder sind als StadtplanerHamm: „Wir sind Stadt“ – Kinder sind als Stadtplaner tätig und entwickeln Spiel- und Freizeitangebote auf dem Schacht-Franz-Gelände

Das Bahnhofsviertel mit dem GLEIS 3 Kulturzentrum Lüb-bennau : Scharnier zwischen Altstadt und Neustadt

Imelda formt ihre

Ziegelmit der Familie. Sie baut ihr Haus in Selbsthilfe. Sie können helfen.

www.deswos.deDeutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V.

Laksmibai schwingt die

Kelleals Maurerin. Sie baut ihr Haus in Selbsthilfe. Sie können ihr helfen.

www.deswos.deDeutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V.

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Städte als Partner

Die Vernetzung wohnungswirtschaftlicher Interessen auf kommunaler Ebene bieten neue AussichtenVor dem Hintergrund von Bedeutung und Perspektiven der Immobilienwirtschaft Köln/ Bonn hat sich die Arbeitsgemeinschaft Kölner Wohnungsunternehmen in diesem Jahr dem thematischen Anspruch einer Bün-delung der wohnungswirtschaftlichen Interessenverbände auf kommunaler Ebene gestellt. Dazu waren Gäste aus der Kommunalpolitik, dem Mieterverein, der Kölner Haus und Grund von 1888 e.V., des VdW Rheinland Westfalen, sowie Geschäftsführer und Vorstände dienstleistender Mitgliedsunternehmen der Arbeitsgemein-schaft, wie Netcologne und RheinEnergie, Sparkasse Köln/Bonn und Kreissparkasse Köln eingeladen. Die Arbeitsgemeinschaft Kölner Wohnungsunternehmen sind auch 2011 mit einer halben Milliarde Euro Invest Konkunkturmotor der Region.

Zum Neujahrsempfang wurde die Vernetzung ge-meinsamer Interessenver-bände der Kölner Woh-nungswirtschaft mit der GAG Immobilien AG, dem Mieterverein Köln e.V., dem Kölner Haus- und Grund-besitzerverein, der IHK, Maklern und der Bauwirt-schaft sowie den örtlichen Sparkassen, vorgestellt und kommuniziert. Die Anspra-

che der Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes (im Namen und Vertretung desOberbürgermeisters der Stadt Köln - Jürgen Roters) und der Vortrag von Alexander

Rychter, Verbandsdirektor des VdW - RW (Verband der Wohnungs- und Immobilien-wirtschaft Rheinland Westfalen e.V.) bekräftigten die gemeinsamen Ziele.

Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes sagte in Ihrer Rede: ”Mit der Finanzkrise haben sich die Risiken für den Wohnungsmarkt noch verschärft. Unsere Wertschätzung für das Engagement der Kölner Wohnungswirtschaft möchten wir zum Ausdruck bringen, die neben der Versorgung mit Wohnraum die enorme Bedeutung für die Stabilisierung der regionalen Bauwirtschaft maßgeblich unterstützt.” Ferner sagte die Bürgermeisterin, dass die hier organisierten Kölner Wohnungsunternehmen als Fels in der konjunkturel-len Brandung des Jahres 2009 zu sehen sind.

Alexander Rychter erklärte in seiner Ansprache: ”Die Wohnungs- und Immobilien-branche ist von enormer volkswirtschaftlicher Relevanz. Mit rd. 250 Milliarden Euro wer-den nahezu 20 Prozent der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung von den Woh-nungs- und Immobilienunternehmen erwirtschaftet.” Für Köln sind es 4,8 Milliarden und Bonn 1,3 Milliarden. Wobei der Gesamtimmobilienwert des Wohnungsbestandes für Köln 81,7 Milliarden für Bonn 26, Milliarden beträgt. Rychter betonte, dass auch in Zukunft bezahlbares Wohnen für breite Schichten der Bevölkerung sichergestellt werden muss. ”Öffentliche Wohnungsunternehmen sind wie die Wohnungsgenossenschaften ein Garant für die nachhaltige Bewirtschaftung und Weiterentwicklung von Wohnungsbe-ständen. Nur gemeinsam können wir den enormen Herausforderungen begegnen, die sich unsere Mitgliedsunternehmen in den kommenden Jahren gesetzt haben.” Weiterhin

Für das Pressefoto stellten sich von links nach rechts: Alexander Rychter, VDW RW Verbandsdirektor, Franz-Xaver Corneth, Vorstandvorsitzender des Kölner Mietervereins e.V., Martin Frysch, Geschäftsführer Arbeitsgemeinschaft Köl-ner Wohnungsunternehmen, Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes und Georg Potsch-ka, Vorstandsvorsitzender Arbeitsgemeinschaft Kölner Wohnungsunternehmen; Foto Karin Danne

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sagte er, dass der Dialog mit dem Mieterbund für die Wohnungswirtschaft wichtig ist, um das Verhältnis zwischen Vermietern und Mietern nicht unnötig zu belasten. ”Da-mit wir die Interessen der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft durchsetzen können, bedarf es auch in Zukunft einer engen und verläßlichen Zusammenarbeit unserer Regio-nalverbände, einer guten Zusammenarbeit auf Verbandsebene über alle Sparten hinweg. Darüber hinaus aber auch in Zusammenschlüssen innerhalb unserer Branche, wie mit der Arbeitsgemeinschaft Kölner Wohnungsunternehmen mit 59 Mitgliedern und einem Bestand von rund 180.000 Wohnungen und einem Marktanteil von 25 Prozent des ge-samten Kölner Wohnungsbestandes. Die Arbeitsgemeinschaft leistet für die Menschen in und um Köln seit Jahrzehnten unverzichtbare Arbeit. Am Ende bedarf es auch einer guten Zusammenarbeit der wohnungs- und immobilienwirtschaftlichen Verbände ins-gesamt. In Berlin gibt es hierfür mit der Bundesvereinigung Spitzenverbände der Immo-bilienwirtschaft (BSI) ein gutes Beispiel.”

Die Wachstumsperspektiven Kölns, der größten Stadt in NRW müssen geprüft wer-den, denn trotz guter Wachstumsperspektiven folgt die Bautätigkeit in Köln und Bonn dem rückläufigen bundesweiten Trend. Die Wohnflächennachfrage in Köln soll voraus-sichtlich bis zum Jahr 2025 um 7 Prozent steigen und in Bonn um 6,5 Prozent. Diese Schätzung der zukünftigen Entwicklung der Wohnflächennachfrage basiert auf einer Analyse von Demary und Voigtländer (2009), in der der individuelle durchschnittliche altersabhängige Wohnflächenkonsum bestimmt wurde. Laut einer Bevölkerungsprogno-se des Landesbetriebes ”Information und Technik Nordrhein-Westfalen” wird bis 2025 mit einem Anstieg der Einwohnerzahl auf 1,1 Mio. gerechnet, wobei aufgrund des Uni-versitätsstandortes der Anteil der 15- bis 29-jährigen Bevölkerung relativ hoch ist. Dem-entsprechend wird daher bei kleineren Wohneinheiten neuer Wohnraum benötigt.

Das neu belebte Kölner Wohnungsbauforum (WBF) stellt sich den Hauptthemen: Stadtentwicklungskonzept Wohnen, Wohnraumförderung, Bestandsentwicklung, Woh-nungsbauflächenentwicklung, Handlungskonzept Strategisches Flächenmanagement und Qualität im Wohnungsbau. Die Arbeitsgemeinschaft Kölner Wohnungsunterneh-men ist hier mit sieben Mitgliedern stark vertreten, um bestehende Hemmnisse für In-vestoren zu benennen und zu beseitigen. Georg Potschka, Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Kölner Wohnungsunternehmen erklärte zur Teilnahme am Kölner WBF: ”Für das Gelingen der künftigen gemeinsamen wohnungswirtschaftlichen Ziele auf kommunaler Ebene, ist es nach unserer Auffassung von Vorteil, dass neben den Inter-essenvertretern auch eine von der Stadtverwaltung unabhängige Mediatorin beteiligt ist.” Eine von vielen Ideen des Forums ist es neben anderen, künftig interessante Neubauvor-haben und laufende Bauprojekte der Öffentlichkeit zur Besichtigung vorzustellen. Dazu zählen Projekte wie „Wohnen in den Vorgebirgsgärten“ im Kölner Süden, Bauherren sind vier Kölner Wohnungsbaugenossenschaften, die GWG Köln-Sülz eG, die Mieterschutz Genossenschaft eG, die Köln-Süd eG und die Wohn- und Heimbau eG. Hier entstehen in zentraler Lage 330 modernste Neubauwohnungen. Weitere Projekte für Führungen / Besichtigungen sind die ”Germania-Siedlung” in Höhenberg der GAG, derRheinauha-fen Köln ”Siebengebirge” RVG mbH, ”Der Blaue Hof” in Buchforst der GAG, die Solar-siedlungen des Erbbauvereins Köln, die 2010 mit dem Deutschen Solarpreis (Eurosolar) ausgezeichnet wurden. Auch Modernisierung und Instandhaltung unter energetischen Gesichtspunkten, bleiben weiterhin Ziele.

Zum Neujahrsempfang wurden die neuesten Zahlen geplanter Investitionen für 2011, der Mitgliedsunternehmen der Arbeitsgemeinschaft Kölner Wohnungsunternehmen be-kanntgegeben. Mit nahezu 500 Mio. Euro beabsichtigen die Wohnungsunternehmen die Ziele des Vorjahres zu erreichen. Die aktuelle Blitzumfrage ergab bei bislang 41 Antwor-ten von 59 Mitgliedsunternehmen folgende Zahlen: Investitionen für Instandhaltung: rd. 153 Mio., Modernisierung: rd.123 Mio. und für Neubau: rd. 191 Mio.

Geplante Investitionen 2011Die Blitzumfrage für geplan-te Investitionen 2011 bei den 59 Mitgliedsunternehmen der Arbeitsgemeinschaft Kölner Wohnungsunternehmen ergab bei Antworten von 41 von 59 Unternehmen: für Instandhaltung: 152.332.500 (rd. 153 Mill) Euro,für Modernisierung: 122.177.886 Euro (rd. 123 Mill.)für Neubau 190.947.483 Euro (rd. 191 Mill.), also wieder gesamt Investitionen für 2011 der Arbeitsgemeinschaft Kölner Wohnungsunternehmen von rd. 500 Millionen Euro, (da 10 Mit-gliedsunternehmen noch keine Angaben gemacht haben).

Franz-Xaver Corneth, Vorstands-vorsitzender des KölnerMieterverein e.V.: „Die Energie-effizienz und CO2 Reduzierung sind gemeinwirtschaftliche Auf-gaben, daher sind sie entweder aus dem Wohnungsbauvermögen der Länder und Kommunen zu nehmen, oder über die Steuer-mittel zu finanzieren. Die Kölner Mieter haben bei diesen Aussich-ten, und aktuell schon zu hohen Mieten, keinen Cent mehr über!“

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Seite 49Februar 2011 Ausgabe 29 Lesen Sie wohnungswirtschaft-heute.de Fakten und Lösungen für Profis

Drei wichtige Zukunftsfragen für die Stadtpolitik und Immobilienwirtschaft Köln/ Bonn1. Werden genügend neue Wohnungen gebaut?2. Wird die Zukunftsfähigkeit unserer Städte gesichert?3. Welche Kosten wird die energetische Sanierung der Bestände verursachen?

Erläuterungen dazu sind Bestandteil der neuesten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln - IW. Mit Blick auf die WOWEX 2011 (Wohnungswirtschaftsmesse Köln) erklärte Georg Potschka: ”Die WOWEX 2010 war ein Erfolg in Bezug auf Präsen-tation, aber die Besucherzahlen stagnierten noch, die Arbeitsgemeinschaft wird sich auch hier verstärkter einbringen.” Vorstände der Arbeitsgemeinschaft Kölner Wohnungsun-ternehmen sind im Beirat der Messe vertreten und tragen so entschieden zur weiteren Strukturierung der künftigen Thematik bei.

Karin Danne

Thomas Tewes, Geschäftsführung des Kölner Haus- und Grundbe-sitzervereins 1888 : „ Wir freuen uns besonders, dass die Arbeits-gemeinschaft Kölner Wohnungs-unternehmen, die Kooperation der Wohnungswirtschaftlichen Institutionen/ Interessenverbän-de, unterstützt und somit in der Öffentlichkeit präsentiert und 2011 starten wir durch mit der KOOP!“

Netzwerk für die Wohnungswirtschaft GmbH

Am Schürholz 3 • 49078 Osnabrück

Fon 0541 800493-40 • Fax 0541 800493-30

[email protected] • www.netzwerkfdw.de

Das Netzwerk für die Wohnungs-wirtschaft kombiniert das Know-how erfahrener Spezialisten zu maßgeschneiderten Praxis-lösungen. Hieraus entstehen Strategien zur professionellen Unternehmensführung, verknüpft mit den Instrumenten des inte-grierten Marketings.

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Seite 50Februar 2011 Ausgabe 29 Lesen Sie wohnungswirtschaft-heute.de Fakten und Lösungen für Profis

Städte als Partner

BSI: Das immobilienpolitische Jahr 2011 im Zeichen des Klimaschutzes und der Stadtentwicklung „Das Energiekonzept der Bundesregierung ist zweifellos die weitreichendste Entscheidung der laufenden Legis-laturperiode im Bereich des Klimaschutzes. Der hier aufgezeigte Entwicklungspfad und die formulierten Ziele sind jedoch weitaus ambitionierter als die bisher sichtbaren Umsetzungsschritte“, erklärte Jens-Ulrich Kießling, Vorsitzender der Bundesvereinigung Spitzenverbände der Immobilienwirtschaft (BSI) und Präsident des Im-mobilienverbandes IVD anlässlich des BSI-Jahresempfangs.

Als erhebliche Verbesserung gegenüber dem ursprünglichen Entwurf des Energiekon-zeptes und zugleich als großer Erfolg der BSI seien der Verzicht auf Zwangssanierungen und auf das steuerliche Bonus-/Malussystem sowie das Bekenntnis zum Wirtschaftlich-keitsgebot zu werten. Das Ziel der Bundesregierung, bis 2050 den CO2-Ausstoß im Ge-bäudebereich um 80 Prozent zu reduzieren, sei jedoch mit der derzeitigen Ausstattung des CO2-Gebäudesanierungsprogrammes und der Aufteilung der Mittel aus dem Ener-gie- und Klimafonds nicht zu erreichen. „Wenn sich die Bundesregierung an den von ihr selbst gesteckten Zielen messen lassen will, muss im Bereich von Förderprogrammen, steuerlichen Anreizen und der Mobilisierung privaten Kapitals mehr getan werden“, un-terstrich Kießling die Position der immobilienwirtschaftlichen Spitzenverbände.

Gegenüber dem Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), Dr. Peter Ramsauer, der als Ehrengast und –redner am BSI-Jahresempfang teilnahm, be-grüßte der BSI-Vorsitzende den konstruktiven Dialog: “In vielen Punkten stimmt die BSI mit der Politik des BMVBS überein. Das Engagement des Ministeriums bei der Evaluie-rung der Energieeinsparverordnung 2009 (EnEV 2009) wird von uns ausdrücklich un-terstützt. Wir sind der Überzeugung, dass jegliche Weiterentwicklung bei energetischen Vorgaben für Gebäude erst dann Sinn macht, wenn eine ausreichende Datenlage über den Erfolg der bislang vorgeschriebenen Maßnahmen vorliegt.“

Ramsauer, der die deutsche Immobilienwirtschaft als Stabilitätsanker in der Krise be-zeichnete, bekräftigte in seiner Rede die zentrale Bedeutung des Gebäudebereiches für

Von v.r.n.l.: Jens-Ulrich Kießling, Vorsitzender der BSI und Präsident des IVD, Dr. Peter Ramsauer, Bun-desminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Axel Gedaschko, Senator a.D, GdW-Präsident, Walter Rasch, Präsident des BFW, und Sven Johns, IVD-Bundesgeschäftsführer.

Die vollständigen BSI-Positionen 2011 per KLICK

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Seite 51Februar 2011 Ausgabe 29 Lesen Sie wohnungswirtschaft-heute.de Fakten und Lösungen für Profis

den Klimaschutz und unterstrich, dass es insbesondere wichtig sei, die Haushaltsmittel für die CO2-Gebäudesanierungsprogramme zu verstetigen. Die Förderung des Ersatz-neubaus in solchen Fällen, in denen die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden wirtschaftlich nicht sinnvoll ist, sei für ihn ebenfalls unumstößlich. „Schließlich darf die Soße nicht teurer werden als der Braten“, so Ramsauer.

Weitere immobilienpolitische Handlungsschwerpunkte Als weiteren immobilienpolitischen Handlungsschwerpunkt für das Jahr 2011 nannte Kießling die Mietrechtsreform – insbesondere auch im Hinblick auf die Klimaschutz-ziele. Die BSI fordert, die bestehenden Hürden für energetische Sanierungen zu senken. Beim Mietrechtsänderungsgesetz sei dringend darauf zu achten, dass bei der energeti-schen Sanierung von Wohnimmobilien nicht nur die rechtlich verpflichtenden Maßnah-men besser gestellt werden. Kießling: „Gerade die freiwilligen Maßnahmen, die Eigen-tümer zur Verbesserung des energetischen Standards durchführen lassen, bringen uns bei der Sanierungsquote nach vorne. Deshalb muss künftig bei allen energetischen Sa-nierungsmaßnahmen – ob freiwillig oder Pflicht – die Möglichkeit der Mietminderung ausgeschlossen und die Duldungspflicht des Mieters eingeschlossen sein.“

Kritisch sieht die BSI hingegen die Kürzungen der Mittel bei der Städtebauförderung. Die Städtebauförderung sei essentiell für die Weiterentwicklung der Wohnquartiere und Städte. Besonders die Programme Stadtumbau Ost und West sowie das Programm So-ziale Stadt hätten in der Vergangenheit zur Stabilität der Städte und Wohnungsmärkte beigetragen und zu einer hohen Qualität des Wohnens geführt.

Hinzu komme, dass die Mittelverwendung im ohnehin schon extrem eingekürzten Programm „Soziale Stadt“ auf rein investive Maßnahmen beschränkt wurde. „Diese Än-derung der Bedingungen in der Mittelvergabe bringt einschneidende Verschlechterun-gen bei den heute geförderten Projekten mit sich“, so Kießling.

Die BSI fordert die Bundesregierung auf, die Kürzungen bei der Städtebauförderung wieder rückgängig zu machen und die Programme auf hohem Niveau zu verstetigen.

Red.

Es muss im Bereich von För-derprogrammen, steuerlichen Anreizen und der Mobilisierung privaten Kapitals mehr getan werden

Bestehenden Hürden für energe-tische Sanierungen zu senken

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www.deswos.deDeutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V.

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Städte als Partner

AK Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften e. V.: Der neue Vorstand Petra Böhme, Kristina Weigel und Frank Seeger Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften wählen mit Petra Böhme, Kristina Weigel und Frank Seeger einen neuen Vorstand. Mit den Projekten „Wachsen mit Weitsicht“, „europäische Klimahauptstadt“ und dem „Sprung über die Elbe“ hat die Stadt Hamburg in 2011 herausfordernde Aufgaben zu bewältigen. „Wir helfen dem neu gewählten Senat bei der Umsetzung seiner Ziele und wünschen uns Hilfe bei der Umsetzung unserer Ziele“, sagte Petra Böhme.

Die Mitglieder des Arbeitskreises Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften e. V. lu-den zur Mitgliederversammlung mit der turnusmässigen Neuwahl des Vorstandes. Zur neuen Vorsitzenden wurde Petra Böhme vom Altonaer Spar- und Bauverein eG gewählt. Ebenfalls neu im Vorstand: Kristina Weigel (Walddörfer Wohnungsbaugenossenschaft eG) und Frank Seeger (Baugenossenschaft der Buchdrucker eG). Die bisherigen Vor-standsmitglieder Ulrich Stallmann, Bernd Grimm und Burkhard Pawils, die sich nicht zur Wiederwahl gestellt hatten, wurden mit Dank für die geleistete Arbeit verabschiedet. Um als Wohnungsbaugenossenschaften auch weiterhin die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum bieten zu können, erhofft sich das Führungstrio vom neu zu bildenden Senat hierfür bessere Rahmenbedingungen: unter anderem eine schnelle Umwandlung brach-liegender Gewerbeflächen in Wohnungsbauflächen und eine Verschlankung der Geneh-migungsverfahren.

Die Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften bedienen zentrale Nachfragetrends auf dem Hamburger Wohnungsmarkt und schaffen bezahlbaren Wohnraum. Insgesamt hat jedoch in den letzten Jahren eine zu geringe allgemeine Bautätigkeit bei steigenden Bevölkerungszahlen durch Zuwanderung, insbesondere junger Menschen und ein an-haltender Trend zu 1- und 2-Personenhaushalten, Mietwohnraum begehrt und knapp und somit teuer gemacht. „Genossenschaften sind mehr als ein normaler Vermieter und könnten mehr, wenn die Rahmenbedingungen dies zulassen würden. So haben wir auch Erwartungen an den neu zu bildenden Senat, um weiterhin Wohnungsneubau zu ange-

Der neu gewählte Vorstand des Arbeitskreises Ham-burger Wohnungsbaugenos-senschaften: Kristina Weigel, Petra Böhme (Vorsitzende) und Frank Seeger (v. l. n. r.). Foto: Arbeitskreis Ham-burger Wohnungsbaugenos-senschaften e.V.

AK Hamburger Wohnungsbauge-nossenschaften e. V.ein Zusammenschluss von 30 Mitgliedsgenossenschaften in der Hansestadt mit rund 130.000 Wohnungen und über 200.000 Mitgliedern. Ziel des Arbeitskrei-ses ist es, Interessen und Akti-vitäten Hamburger Wohnungs-baugenossenschaften zu bündeln und das genossenschaftliche Wohnen bekannter zu machen: Die Genossenschaften stehen für moderne Dienstleistung und größtmögliche Kundenorientie-rung durch flexible Beratung und guten Service rund ums Wohnen.

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messenen Preisen zu realisieren, beziehungsweise unsere Bestände weiterhin zu moder-nisieren“, stellt Böhme fest. Neben einer schnelleren Umwandlung von brachliegenden Gewerbeflächen in Wohnungsbauflächen und einer Verschlankung der Genehmigungs-verfahren würden es die Wohnungsbaugenossenschaften begrüßen, wenn notwendige Investitionen nicht durch überzogene energetische Anforderungen und zu hohe Anfor-derungen an den Lärm- und Naturschutz gehemmt würden.

Willkommen sei auch ein „dritter Weg der Förderung“, um die Förderlücke zwischen „klassischem, sozialen Wohnungsbau“ und der Marktmiete zu schließen, da eine große Gruppe für die erste Förderung zu viel verdient, für die Marktmiete allerdings zu wenig. Zudem sollten bei der Vergabe städtischer Grundstücke zur Steuerung des Wohnungs-baus nicht der Preis allein ausschlaggebend sein: Denn gerade Wohnungsbaugenossen-schaften investieren langfristig, erhöhen durch zusätzliche Investitionen die Wohnqua-lität innerhalb eines Stadtteils und in der ganzen Stadt – auch über die Gemeinschaft der Mitglieder hinaus und sind offen für Neues. Mit den Projekten „Wachsen mit Weitsicht“, „europäische Klimahauptstadt“ und dem „Sprung über die Elbe“ hat die Stadt Hamburg in 2011 herausfordernde Aufgaben zu bewältigen. „Wir helfen dem neu gewählten Senat bei der Umsetzung seiner Ziele und wünschen uns Hilfe bei der Umsetzung unserer Zie-le“, so Böhme weiter.

red.

Das Angebot der Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften bietet zeitgemäßen Wohnraum zu fairen Preisen. Service wird genauso groß geschrieben wie Treue und Identifikation mit dem Standort. Weitere Informationen zu den Hamburger Genossen-schaften und ihrem Wohnungsbe-stand unter www.wohnungsbau-genossenschaften.de

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Menschen und Veranstaltungen

Veranstaltungen für die Wohnungswirtschaft Drei Veranstaltungen haben wir für Sie ausgesucht. EBZ: Fachtagung Instandhaltung/ Modernisierung 2011, „Zwischen Tagesgeschäft und strategischer Ausrichtung“ am 16. und 17. März. Arbeitskreis Bestandsmanage-ment am 4. und 5. April 2011 in Erfurt. Schwerpunkt das Outsourcing von Prozessen. EBZ: Arbeitskreis Mar-keting am 11./ 12. April 1 in Erfurt. Thema Social Media und Web 2.0..

EBZ: Fachtagung Instandhaltung/ Modernisierung 2011 „Zwischen Tagesgeschäft und strategischer Ausrichtung“ am 16. und 17. März Sie ist wieder da – die Fachtagung „Instandhaltung/ Modernisierung“, mit Prof. Ulrich Bogenstätter,(Fachhochschule Mainz, Institutsleiter ifbor, Mainz), diesmal in der Version 2011, als kompaktes Wissensupdate für alle Techniker aus Wohnungsunternehmen, die sich in kurzer Zeit und auf hohem Niveau über aktuelle Entwicklungen informieren wol-len. Dabei wird unter anderem das Thema Dichtigkeitsprüfung besprochen. Weitere The-men sind die Möglichkeit der Kostensenkung im Tagesgeschäft, die Fragen: Wann und in welchem Umfang Smart Metering ein sinnvolles Konzept sein kann und wie abgestufte Qualitätsstandards Investitionskosten merklich senken können.

Arbeitskreis Bestandsmanagement am 4. und 5. April 2011 in Erfurt Schwerpunkt das Outsourcing von ProzessenEBZ-Arbeitskreises Bestandsmanagement möchten wir Sie herzlich einladen. Schwer-punkt wird diesmal das Outsourcing von Prozessen sein. In diesem Zusammenhang wol-len wir nicht nur die Frage stellen wie man dabei am besten vorgeht – wir steigen schon einen Schritt früher ein und werden kritisch diskutieren, ob und wann ein Outsourcing überhaupt Sinn macht. Dazu wird Stefan Malzan, Prokurist der gewoba Nord und Ge-schäftsführer der BUD GmbH, einen spannenden Erfahrungsbericht aus erster Hand abgeben. Zum Outsourcing kann auch die Übertragung von Serviceleistungen an unab-hängige Callcenter gehören. Hier werden wir diskutieren: Lässt sie den Service zwangs-läufig unpersönlicher werden? Welche Einsparungen lassen sich erzielen? Wie müssen die Mitarbeiter des Auftragnehmers geschult sein? Welchen Eindruck gilt es beim Mieter zu vermeiden?

Das Programm per Klick

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Imelda formt ihre

Ziegelmit der Familie. Sie baut ihr Haus in Selbsthilfe. Sie können helfen.

www.deswos.deDeutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V.

Laksmibai schwingt die

Kelleals Maurerin. Sie baut ihr Haus in Selbsthilfe. Sie können ihr helfen.

www.deswos.deDeutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V.

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EBZ: Arbeitskreis Marketing am 11./ 12. April 2011 in Erfurt. Thema Social Media und Web 2.0.Diesmal wird sich der Arbeitskreis Marketing in Erfurt treffen. Warum? Weil dort drei Wohnungs-genossenschaften einen Marketingverbund auf die Beine gestellt haben, der sich sehen lassen kann, und aus dessen Erfolg – aber auch aus dessen Problemen und He-rausforderungen – Kollegen aus ganz Deutschland etwas lernen können.

Darüber hinaus befassen wir uns in Erfurt mit den Themen Social Media und Web 2.0. Denn die Wohnungsunternehmen sind in Sachen Marketing gut positioniert, sie bedie-nen jedoch bis heute hauptsächlich die traditionellen Medien, werben für sich über An-zeigen, Plakate und in Radiospots. Welche gigantischen und doch preiswerten Möglich-keiten das Internet abseits gut gestalteter Homepages bietet, das werden wir diskutieren.Der Arbeitskreis Marketing steht für einen offenen und konstruktiven Erfahrungs-, Ide-en- und Gedankenaustausch zwischen Unternehmen aus unterschiedlichen Regionen.

Das Programm per Klick

Netzwerk für die Wohnungswirtschaft GmbH

Am Schürholz 3 • 49078 Osnabrück

Fon 0541 800493-40 • Fax 0541 800493-30

[email protected] • www.netzwerkfdw.de

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Menschen und Veranstaltungen

Wohnungswirtschaft auf der ISH: Experten stellen Projekte vorGemeinsam mit verschiedenen Landesverbänden der Wohnungswirtschaft lädt das Wärme- und Haustechnik-unternehmen STIEBEL ELTRON zusammen mit seinem strategischen Partner Uponor nach Frankfurt ein.

Gemeinsam mit verschiedenen Landesverbänden der Wohnungswirtschaft lädt das Wär-me- und Haustechnikunternehmen STIEBEL ELTRON zusammen mit seinem strategi-schen Partner Uponor nach Frankfurt ein. Die Veranstaltung im Rahmen der Messe ISH findet am Mittwoch, 16. März, von 10.30 Uhr an auf dem Messegelände statt. Lothar Hein, Technischer Leiter der Pforzheimer Wohnungsgenossenschaft, berichtet über eine gelungene energetische Sanierung eines Objektes in Pforzheim, Wolfram Poppenhäger von der Gemeinnützigen Baugesellschaft Hildesheim spricht über ein Objekt in Pippels-burg. Peter Koß von STIEBEL ELTRON wird über Normen und gesetzliche Vorgaben so-wie die neuesten technischen Entwicklungen berichten. Auch bei Sven Kruse von Uponor steht die Technik rund um wirtschaftliches und energieeffizientes Heizen und Kühlen im Mittelpunkt. Während der gesamten Messe besteht selbstverständlich die Möglichkeit, die innovativen Produkte von STIEBEL ELTRON und Uponor auf den Messeständen der beiden Unternehmen zu begutachten. Die ISH ist die Weltleitmesse der Branche für Erneuerbare Energien, Gebäude-, Energie- und Klimatechnik.

Das Programm per Klick

STOLPUNDFRIENDS 1989seit

Marketinglösungen für die Wohnungswirtschaft

Ausgezeichnetes Marketing:Sieger beim VdWettbewerb 2010!

Stolp und Friends steht seit Jahren für innovative Lösungs-wege innerhalb der Wohnungswirtschaft – und ist durch denSieg der Aufbaugemeinschaft Espelkamp beim VdWettbewerb 2010 erneut bestätig worden!

Neugierig? Dann entdecken Sie jetzt alle Möglichkeiten ausgezeichneten Marketings auf www.stolpundfriends.de.

Gern stehen wir Ihnen auch für ein erstes Beratungsgesprächzur Verfügung, das wir Ihnen als kostenlosen Service anbieten. Vereinbaren Sie einfach einen Termin unter 0541 800493 0.

Mehr Infos zum komfortablen Mietwohnen und dem schnellen Reparatur-Service der AufbaugemeinschaftEspelkamp finden Sie unter www.aufbau-espelkamp.de — oder rufen Sie uns an: Tel. 05772 565-0

Kein Problem! Die Aufbaugemeinschaft hat noch mehr als 3.000andere Schlüssel für überraschend schöne Wohnungen,die glücklich machen.

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Deswos

Hilfe durch Handwerk: Berufliche Kurzzeitausbildung auf den PhilippinenHandwerklich orientierte Berufsausbildungen sind in vielen Projekten der DESWOS ein probates Mittel, ju-gendlichen Schulabgängern eine Perspektive für ein eigenes Einkommen zu geben. In günstigen Fällen gelingt es uns, da wir auf vielen Baustellen aktiv sind, die Baustellen selbst zum Ausbildungsplatz zu machen und sehr praxisorientiert auszubilden. Natürlich möchten sich nicht alle Schulabgänger in Bauberufen versuchen, so dass die DESWOS sich ihren Partnerorganisationen auch offen gegenüber anderen Ausbildungsgängen zeigt.

Mit solch einem Vorschlag technisch orientierter Ausbildung ist auch die Partnerorgani-sation UTUS – Serve the People Foundation an die DESWOS herangetreten. Sie arbeitet mit Jugendlichen in sechs Provinzen in der Northwest Mindanao Region der Philippi-nen. Der Hilferuf war dramatisch, denn als Organisation der Jugendhilfe musste sie mit anschauen, wie die Jugendlichen der Region permanent in der Gefahr standen, von fun-damentalistischen Guerilla-Gruppen rekrutiert zu werden. Viele arbeitslose Jugendliche zeigen sich für die Werbung der Guerilleros offen, denn in ihren kleinen Heimatdörfern scheint ihnen ihr weiterer Lebensweg perspektivlos. Neben den Herausforderungen, die die Jugendarbeit in der Adoleszenzphase ohnehin mit sich bringt, ist auch die Zielgruppe schwierig zu betreuen, weil sie höchst heterogen ist. Es gibt die ursprünglichen Bewohner der Region, die Higoanon, dann die Maranaos, die muslimischen Glaubens sind und spä-ter zugewanderte christliche Siedler. Und natürlich haben diese Familien auch unterein-ander geheiratet, so dass es die Kolibugan gibt, also Abkömmlinge aus diesen Mischehen. Wie überall begegnen sich diese Gruppen oft mit Vorurteilen, und jede für sich natürlich auch mit ihren je eigenen Interessen.

Mit Workshops und Kurzzeitausbildungen will UTUS die Jugendlichen zusammen-bringen, ihnen Begegnungen und Erfahrungen untereinander ermöglichen, die Vorur-teile überwinden helfen, und sie, als vereinende übergeordnete Maßnahme, mit einer Berufsausbildung ausstatten. Die Ausbildungsgänge sind strikt einkommensorientiert, denn die meisten Jugendlichen stammen aus extrem armen Familien, so dass die Eltern

Bei den jungen Frauen beli-ebt und mit guten Zukunfts-aussichten – die Schneider-ausbildung

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DESWOSSpendenkonto 660 22 21Sparkasse KölnBonnBLZ 370 501 98Stichwort: Hilfe durch Handwerk

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und auch die Jugendlichen leicht für die Ausbildung zu gewinnen und motivieren sind. So gehören Lichtbogen- und Gasschweißen, Elektroin-stallation und -reparatur und Schneiderkurse zu den favori-sierten Ausbildungsgängen.

Die Aussichten auf ein eige-nes Einkommen sind gut, vor-herige Ausbildungen belegen das: einige Absolventen blei-ben im Dorf, wo es an qualifi-zierten Handwerkern mangelt, aber man strebt auch in die

Kleinstädte, wo der Verdienst besser ist und die Eltern auf dem Dorf durch kleine Fi-nanzspritzen versorgt werden können. Für die auf Mindanao verbleibenden Absolventen gibt es noch eine kleine zusätzliche Hilfestellung nach der Ausbildung: alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen werden in die Grundqualifikationen für eine wirtschaftliche Selb-ständigkeit eingeführt. Sie erlernen, wie man Aufträge kalkuliert, Angebote abgibt und die Kasse in Ordnung hält.

Um den Start in die Selbständigkeit zu erleichtern, wird den Ausgebildeten auch eine Grundausstattung an Werkzeugen mitgegeben. Weil die Kurse so gepackt voll sind – es gibt zurzeit 300 Auszubildende, aber sehr viel mehr Anmeldungen – ergreift man die Ge-legenheit beim Schopfe und informiert ebenfalls über ein Tabuthema, das mit der Berufs-ausbildung eigentlich nichts zu tun hat. Es geht um AIDS. Die Immunschwächekrankheit grassiert, aber die muslimischen und christlichen Gemeinden scheuen sich, offen darü-ber zu reden. Auch unser Partner UTUS ist eine katholische Organisation und hat sicher auch Konservative Ansichten, aber die Probleme sind so drängend, dass sie einfach bei diesen Kursen die Chance ergreifen müssen, um bei den 300 ihnen anvertrauten jun-gen Menschen Gehör zu finden und sie umfassend über Sexualität und Sexualverhalten auf zu klären. Die gesamte Ausbildung, auch die schwierigen Themen der interreligiösen Verständigung und das AIDS-Thema, wird übrigens von den Gemeinden und den Eltern der Jugendlichen ebenfalls mit begleitet und unterstützt. UTUS hat den Eltern deutlich gemacht, dass es für ihre jugendlichen Schulabgänger wohl später keine Chance mehr ge-ben wird, sich gemeinschaftlich den Erziehungs- und Ausbildungsaufgaben zu widmen.

Astrid Meinicke

Praktische Übungen der Ju-gendlichen beim Kurs Lichtbo-genschweißen