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ST. VITHER ZEITUNG BhHBtföthex Zeitung erscheint dreimal wöchentlich und zwar dienstags, donners- tags und samstags mit den Beilagen Sport and Spiel, Frau und Familie und Oer Telefon St.Vith Nr 193 praktische Landwirt. Druck n. Verlag: M. Doepgen-Beretz. St.Vith, Hauptstr. 58 a. Malmedyerstr. 19. - H. R, Vervi ers 29259, Postscbeckk. 58995 - Einzelnummer 2.- Fr. Nummer 74 St.Vith, Donnerstag, den 2. Juli 1959 5. Jahrgang Brüssel in Erwartung der Prinzenhochzeit Der König lud zu einer Gartenpartie ein BäSÖESSEL, Sucht sur dia Landeshaupt- stadt, das ganze Land erwartet mit Span- nung die heutige Hochzeit zwischen, Prinz : und Prinzessin Paola Ruffo di Ca- Die Braut weilt seit Sonntag in Brüssel- Am Montag empfing das prinzli- che Paar die Vertreter des diplomatischen Korps, die die Geschenke ihrer Länder überreichten. Hierunter befinden sich u. a. eia Stilkaffeeservice von Königin Eliza- beth und Prinz Philip von England, eine ftnhpme Suppenschüssel im alten Stil von der belgischen Botschaft und der belgi- schen, Kolonie in London. Die Stadt Brüssel schenkte eine Anzahl Tischgarnituren in Brüsseler Spitze. Die Liste der Geschenke wird jeden Tag län- ger. Die ausländischen Staatschefs ließen durch ihre diplomatischen Vertreter fol- gende Geschenke überreichen: ein Wand- teppich aus Spanien, ein weiterer aus Po- len, Silberbestecke aus Norwegen, eine wertvolle Tasse mit eingelegten alten Münzen aus Oesterreich, ein Seidentep- pidi aus dem Iran, eine mit Silber einge- legte Amphore aus Marokko, Nympfen- burger Porzellan aus der Bundesrepublik eine Vase aus dem 18. Jahrhundert aus China, silberne Vögel aus Holland, Kri- Vor der Einführung der Markwährung im Saarland SAÄRBRUECKEN. In den Geschäften von Saarbrücken sind die Pariser Parfü- me, Cograac, französische Zigaretten und Zucker mar noch schwer zu finden. Die Bevölkerung hat sich Vorräte von tcanzösisdien Erzeugnissen angelegt, von denen sie befürchtet, daß sie nach der Verlegung der Zollgrenzen teuerer sein '.verden, Viele Kaufleute machen bereits ihre Schaufenster für deutsche Erzeugnis- se feei und halten Etiketten zur Aufzeich- nung ihrer neuen Preise in D-Mark bereit. Die Einführung der D-Mark-Währung und der Umtausch der Francs wird als un- mittelbar bevorstehend erachtet Man ver- weist darauf, daß in der Gendarmerie von Meraig 50 Feldbetten abgeladen wunden und schließt daraus, daß die deutsche Po- lizei, welche die hundert Millionen Mark für ÄeniWährungsumtausdi zu überwachen haben Wird, mit den Lastwagen vollBank- maten und gemünztem Geld „bereits auf dem Marsch" ist Trotz anderslautender RrJ^a^iTi^or« von Beamten der Saarbrük- ker Sparkasse wird sogar behauptet, daß „die Mark bereits- da" ist, weil ein von Polizei bewachter Lastkraftwagen vor der Sparicasse gesehen wurde. in dem zu einer außerordentlichen Sit- zung vereinten saarländischen Landtag Zwei Tage sowjetische H Hirnwäsche' 7 für Klaus Fuchs LONDON. Zwei Tage lang sei der Atom- spion Klaus Fuchs von hohen Beamten das sowjetischen Sicherheitsdienstes hin- tepwsascMossenen Türen in eine» bei Ber- lar gelegenen Villa vernommen worden, schreibt „Empire News" und bemerkt so- dann, fuchs* sei aufgefordert worden, ab- splttt alles über die ihm bekannten brtti- tiscben und amerikanischen Nuklear-Eor- «chungen zu enthüllen. Das Wochenblatt fügt hinzu, die So- wjets seien überzeugt, daß Fuchs erneut «Sie des führenden Figuren der Atomwis- sanschaft werden könne, obwohl er neun fahre hinter -Gefängnismauern verbrachte. wurden die letzten Gesetzestexte über die Wirtschaftliche Rückgliederung der Saar verabschiedet. In offiziellen Kreisen Saarbrückens wird der Währungsum- tausch nicht vor dem 4. Juli erwartet. stallvasen aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Anläßlich der Prinzenhochzeit hatte Kö- nig Baudouin am Dienstag über 5000 Per- sonen zu einer Gartenpartie ins Schloß von Laeken eingeladen. Die Königsfami- lie war, bis auf Königin Elisabeth und Prinzessin Liliana, vollzählig anwesend, ebenso wie alle bereits in der Hauptstadt weilenden hohen Gäste und Verwandte der Braut. Der König und das Prinzenpaar empfingen ihre Gäste in einem Ehrensa- lon. König Baudouin und auch. Prinz Al- bert waren in Zivil. Nach der Vorstellung der prominentesten Gäste machten die Gäste einen Rundgang durch die königli- chen Treibhäuser. Viel beachtet wurden auch die Großherzogin von Luxemburg, Erbherzogin Josephine Charlotte und ihr Gatte Erbprinz Jean, das italienische Exkönigspaar Umberto und Marie-Jose. Die Hauptstadt ist fieberhaft dabei alles bestens für die Hochzeit herzurichten. Rundfunk und Eurovision sind mit den Vorbereitungen in Gange. Es wird wirk- lich die Hochzeit des Jahres. DOKUMENTE ZUM ZEITGESCHEHEN Das „Dritte Reich" und die Sowjetunion 1940 Das Statedepartment veröffentlicht 1940er Berichte seiner Diplomaten aus Moskau, dem Baltikum und Osteuropa WASHINGTON. Eine Abkühlung der Be- ziehungen zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion im Jahre 1940, als beide Länder durch einen Nichtangriffs- pakt verbunden waren, die beiderseiti- gen und progressiven militärischen Vorbe- reitungen und die untergründigen Bemü- hungen Frankreichs und Großbritanniens um die Sowjetunion vom Dritten Reich zu lösen. Dies alles wird in den zahlrei- chen Berichten der amerikanischen Diplo- maten in Moskau, im Baltikum und inOst- euTopa behandelt, die in einem neuen Band mit Auszügen aus dem Archiv des Staatsdepartements veröffentlicht wurden Das Mißtrauen Hitlers gegenüber Sta- lin und sein insgeheimer Wunsch schon gleich zu Beginn des sowijetisch-finnlän- dischen Krieges den sowjetischenKoloß zu schwächen, gehen aus dem vertraulichen Gespräch hervor, das der amerikanische Geschäftsträger in Berlin im März 1940 mit einem finnländischen Diplomaten hat- te. Demnach hatten führende Persönlich- keiten des Dritten Reiches dem früheren finnindischen Staatspräsidenten Svinhuf- vud bei seiner Durchreise in Berlin zu verstehen gegeben, daß Deutschland sich mit dem Transit von französischen und britischen Freiwilligen über Schweden nach Finnland nicht widersetzen würde. Als einzige Bedingung wurde gestellt.daß Frankreich und Großbritannien keine fes- ten Stützpunkte in Skandinavien einrich- ten dürften. Der Verdacht den Berlin auf Moskau hatte ,die zukünftige Ostfront schon gleich nach Abschluß des Nichtangriffspakts mi- litärisch zu verstärken, wurde im Juli 1940 Britisch-französisch.Parlamentarierkrieg Labour-Parlamentarier gründeten „Komitee für Algerien" Franz. Abgeordnete gründeten Gegenkomitee „für Aden" PARIS. — Die Schaffung eines — natürlich streng offizösen «Comités für Algerien" innerhalb des britischen Parlaments, das ausschließlich Labour-Abgeordnete als Mitglieder hat, wurde in politischen Krei- sen Frankreichs mit einigerUeberraschung verzeichnet. Die Antwort auf diese Geste, welche von den meisten als eine ziem- Sch unglückliche Einmischung in die in- neren Angelegenheiten Frankreichs an- gesehen wurde, blieb nicht aus: Achtzig 'französische Parlamentarier bildeten nun- mehr ein „Comite für Aden". Warum, so argumentieren die Gründer dieses — na- türlich streng offiziösen - Comités, sollen sich die französischen Abgeordneten nicht um die Aden-Frage kümmern, wo ihre englischen Kollegen sich doch so sehr föe Algerien interessieren? Ziel dieses Ausschusses ist nach der Aussage seiner Mitglieder, welche damit dieFormulierung ihrer englischen Kollegen aufnehmen, den französischen Parlamentariern Gelegen- heit zu geben, aufmerksam die Situation in Aden zu verfolgen und „im Einver- ständnis mit den interessierten Parteien die für die Wiederherstellung der Ord- nung in diesem Bereich des Nahen Osten geeigneten Maßnahmen vorzuschlagen." Der Senator des Seine-Departements, Bernard Lafay, hat seinerseits an die Vor- sitzenden der französisch-englischen Freundschaftsgruppen desParlaments und des Senats ein Schreiben gerichtet, in welchem er sie auffordert, bei ihren bri- tischen Kollegen gegen die Schaffung die- ses „Comites für Algerien" scharfen Pro- test einzulegen. nach derBesetzung derBaltenstaaten durch die Sowjetarmee bestätigt. An Hand der Feststellungen des früheren britischen Mi- litärattachees in Riga, hatte der amerikani- sche Geschäftsträger in Moskau am 25. Juli seine Regierung benachrichtigt, daß die Sowjets in Estland 150.000 Mann, 400 Flugzeuge und 500 Panzer und in Lettland 200.000 Mann, 1000 Panzer u n d 700 Flug- zeuge eingesetzt hatten. Gleichzeitig wur- de festgestellt, daß der deutscheGeneral- stab etwa 40 Divisionen nach Ostpreußen und Polen geworfen hatte. Zwei Monate vorher, einige Wochen vor dem sowjeti- schen Einmarsch in Bessarabien hatte der amerikanische Gesandte die Anwesenheit von 30 sowjetischen Divisionen und 14 Panzerbrigaden an der rumänisdhenGren- ze gemeldet. Diese Konzentration hatte die Deutschen veranlaßt, Truppen in der Slowakei zusammenzuziehen. Dies hatte der amerikanische Gesandte als eine un- mißverständliche Warnung anMoskau auf- gefaßt. Laut einem Bericht, der am 5. Juni hn Staatsdepartement eingegangen war, hat- te der deutsche Botschafter von Sdiulen- burg die Sowjetregierung über den Grund der sowjetischen Truppenkonzentrationen befragt. Die Antwort Molotows, daß rein defensive Gründe vorlägen, hatten den deutschen Botschafter nicht überzeugt. Im Oktober 1940 kabelte der US-Bot- schafter in Moskau dem Staatsdeparte- ment, daß Molotow, der noch vor einigen Monaten der 7 Türkei geraten hatte ,von jeder Intervention im Balkan Abstand zu nehmen, jetzt den türkischen Argumenten wonach Ankara nicht ruhig zusehen könn- te, wenn Griechenland von Achsentrup- pen überfallen werde, Gehör schenke. An- kara würde sich auch einem deutsch-ita- lienischen Angriff auf Syrien widersetzen. Zwei Monate später hat General Antones- ou dem US-Gesandten in Bukarest, nach einem Treffen mit Hitler in Berlin mitge- teilt, daß der Führer keine Ausdehnung des sowjetischen Einflusses in den Bal- kanstaaten dulden würde. Antonesco ver- trat die Ansicht, daß Hitler gegen den Krieg sei, jedoch für einen Notfall gerü- stet sei Und über genügend Truppen ver- füge. Eine weitere wichtige Enthüllung mach- te im Juni des gleichen Jahres dem US- Gesandten in Stockholm der finnische Ge- schäftsträger Elja Erkko, er erklärte das Nazi-Oberkommando arbeitete fieberhaft an einem Angriffsplan gegen die UdSSR der sofort nach der Niederlage im We- sten zur Durchführung gelangen soll.. Hitler und seine Generäle hatten sich, wie der finnische Diplomat erklärte, zum Ziel gesetzt, die UdSSR aus der Ostsee Polen und der Ukraine zu vertreiben. Gleichzeitig bereitete Berlin eine Umor- ganisierung der skandinavischen Staaten vor. Dänemark sollte seine Souveränität behalten, der Süden Nörweges bis Trond- heim besetzt werden^ Nord-Norsvegegi, Schweden und Finnland sollten aufgefor- dert werden, einen Staatenbund uniter wirtschaftlicher Kontrolle des'DrJfcten Rei- ches zu bilden. Während die Gewitterwolken im Osten aufzogen, sollte der Besuch Molotows im November 1940 in Berlin das deutsche Volk hinsichtlich der sowjetischen Absich- ten beruhigen. Der US-Botschafter erfuhr von einem deutschen Mittelsmann wie sich die Lage in der Wilhelmsstraße entwickelte. Berlin sei davon überzeugt gewesen, daß die UdSSR vorläufig die guten Beziehungen mit dem 3. Reich aufrechterhalten und die Deutschen weder im Osten noch im Bal- kan bedrohen würde. Aus Dokumenten im Besitz des Staatsdepartemente geht hervor, daß die Franzosen im Frühjahr 1940 nach dem Einbruch der Deutschen im Norden des Landes, die US-Regierung im Einverständnis mit London aufforderten, im Kreml vorstellig zu werden und Wl verlangen, daß Moskau den Deutschen seine Unterstützung entziehe u n d dies- ebenfaylls mit Interesse der UdSSR. Auch Großbritannien hat damals ge- hofft Moskau in das silierte Lager brin- gen zu können und scheute keine Bemü- hungen, Der britische Botschafter in Mas- kau hat im Juni 1940 seinem OS-Kollegen in Bulgarien gesagt, wie sehr seine Regie- rung auf eine Aenderung der sowjetischen und Großbritannien hoffte. Die Illusionen Sir Stafford Cripps wur- de zu nichte, als er sechs Monate später bei einem Diner in der US-Botschaft in Moskau über den Rundfunk Ton einer un- erwarteten Berlin-Reise des sowjetischen Außenministers Molotow erfuhr. Er ge- stand seinem amerikanischen Kollegen, daß er seine Regierung auf diese Ueber- rasehiung nicht vorbereitet habe. IraGegen- teil, er habe durchblicken lassen, daß sich dte UdSSR denAnsicbte» Großbritanniens anschließen werde. Unter den Berichten über die Besetzung der baltischen Staaten durch die Sowjet- truppen liegt im Staatsdepartement eine bewegende Anekdote vor: Der interimis- tische Aueßnminister von Litauen, Fräu- lein Aveten Aite hatte am 21. Juli den US- Gesandten zu sich berufen und offiziell gegen die Einstellung der USKredite für Litauen seit der Besetzung durch die UdSSR protestiert Als sich Fräulein' Aite vergewissert hatte, daß kein lästiger Zeu- ge anwesend war, fügte säe im Flüster- ton hinzu: „BWe*unternehmen Sie nichts, wie haben hier keine Bewegungsfreiheit mehr. Wir schätzen die Haltung Washing- tons, mehr kann ich^Ihnennich'fc-segen," Heinrich Lübke, der dritte Mann.«« Lübke, der entbehrliche Mann, oder die Verlegenheitskandidatur Die Kandidatur Heinrich Lübkes für das Amt des Bundespräsidenten ist ohne Zweifel eine Verlegenheitskandidatur. Das kann niemand bestreiten, der das Auf und Ab der CDU-CSU in den letzten Wochen genau verfolgt bat. Doch jeder Kandidat, der in das höchste Amt einrük- ken will, stellt sich dem kritischen Urteil, dem Vergleich mit anderen Persönlich- keiten und muß es sich gefallen lassen, in die politische Szenerie eingefügt zu wer- den, wo er sich bisher bewegte. Das Bild, das Lübke dabei abgibt, ist nicht schlecht. Ein redlicher Mann, mit der Fähigkeit des Ausgleichens begabt, tüch- tig in seinem Beruf, politisch interessiert seit früherer Zet — ein Mann, der mit bei- den Beinen auf dem Boden steht. Als Landwirtschaftsminister hat er Gutes und fast Bedeutendes geleistet, wenn man die hartnäckigen, niedersäcfasiscfaen Bauern bedenkt, die ihm das Leben und seine Ar- beit sauer genug gemacht haben. Kommt hinzu seine untadelige politische Veegan- ein rechtliches Denken und ein tatkräftiges Handeln. Alles in allem in der Tat ein Mann, der ein Staatswesen isear- treten kann; der sich nie i n PiaTteistreiííg- keiten hat hineinziehen lassen und des- halb keine pcoblematösche©igUT-*aisSt!aat5- oberhaupt abgeben würde. Trotzdem bleiben Bedenken. Weniges gegen' die Person Lobkes, afe gegen seine Partei, die es sich leistete, einen anderen zur engeren Wahl stehenden Kandidaten mit der Begründung abzulehnen, er sei für die Partei unentbehriich. Heinrich Lüb- ke scheint also entbehrlich! Das mag (En Pius für den Menschen und eine Bestäti- gung für seine innere Unabhängigkeit vom Parteiapparat sein, eine besondere Empfehlung und ein tieferer Respekt vor dem höchsten Amt läßt sich'daraus jedoch nicht ablesen. Und das eben ist so miß- lich: diestärkste Partei hat von lauter Taktieren und Nicht -EmS't43enng-Nehänen immer wieder die Pferde wechseln müs- sen, um in die Villa Hanrmerschmidt zu gelangen. Niemand würde sich Jetzt noch wundem, wenn sie es mit dem dritten Mann recht schafft. Die absolute Stimm enmehrhel6,>d5e&ds- nauer oder Erhard 1 ohne Zweifel erhalten hätten, steht jetzt nicht mehr zu beliebi- ger Verfügung^ Die Deutsche Partei wohl ans dem Kreise um den ehrgeizigec Lüblce-Kontrahentea Rehwihkel wifil nicht für den CDO-Kandädaten stimmen. Da der BHE m&deri2ngliedejjun@ heiinaí- vertriebener Bauern.unzufrieden ist, mSM auch er gegen Lübke sein. Er ist eigenar- tig, daß gerade aas deníFCreisen der stärk- ste Wideretand kommt, mit denen der Lanctwktschaf tsminister sich durch seine jahrzehntelange' Aubeifebesondieis verbun- den fühlt und die noch von Berufs wegen am liebsten sehen müßten. nicht parteipolitisch voreingekommen denkt, aber noch ihr Gutes.- Sie bsingi-bei- den Hauptkandidaten, Carlo. Schneid und Heinrich Lübke eine editeChanee, gewählt zu werden. Die Unsicherheit durch die der CDU fehlenden drei Stummen laßt cläe Wahl i n der Bandessvev,saminlnng zu eines offenen Entscheidung werden und nimmt vielen Menschen in der Bundesrepublik das resignierende Gefühl, das Amt des Staatsoberhauptes seit, nach dem Abgang von Theo dar Heuss eine Arl Pfründe der stärksten Regiexungspartei. Die CDU wird wissen, daß sie ein Risiko eingeht. Tut sie es, weil sie wirklich die innere Stärke besitzt, das Spiel mit dem dritten Mann zu wagen oder weil sie eben nur einen Veriegenheitekandidaten, einen S th attenpräsideuten aufzit st eilen vermag ? Libanesische Zeitung veröffentlicht Geheimbefehl der irakischenKommunisten BEIRUT. Die Bekuter Zeitung «Sahafa' r , Organ der sozialistischen Baathpartsi, veröffentlicht den Text eines Seheimbe- fehls, den die komrnunitische Partei Irak an alle Mitglieder gerichtet heben seäL Darin heißt es unter Bezugnahme auf die der Partei feindlich gesinnte Koali- tion innerhalb und außerhalb der iraki- schen Armee, alle Mitglieder der Zellen- und Volks Organisationen müssen der. Par- tei für Dringlichkeitsfälle alle Waffen und Explosiv-Stoffe zur Verffigung,.stetten*die sich in ihrem Besitz befinden. Die regulären Parteimitglieder müssen in allen Kreisen gegen die Armee und Polizei eine energische Kampagne fah- ren. Anstrengungen müssen unterncanmen werden, um die Kontrolle über dto VoJbs- widerstandskrüfte zu behalten. Ferner wird den ParteimitgliedeasB^gEDß- te Diskretion über die Führung dieser Operation befohlen und gesagt, daß sich die Partei' als mobilisiert zu betrachten und^neae^instBaästfaoen-ÄU etmeten^babe.

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ST. VITHER ZEITUNG BhHBtföthex Zeitung erscheint dreimal wöchentlich und zwar dienstags, donners­tags und samstags mit den Beilagen Sport and Spiel, Frau und Familie und Oer Telefon St.Vith Nr 193

praktische Landwirt . Druck n . Verlag: M. Doepgen-Beretz. St .Vith, Haupt str. 58 a. Malmedyerstr. 19. - H . R, Vervi ers 29259, Postscbeckk. 58995 - Einzelnummer 2.- Fr .

Nummer 74 S t . V i t h , Donnerstag, den 2. Juli 1959 5. Jahrgang

Brüssel in Erwartung der Prinzenhochzeit Der König lud zu einer Gartenpartie ein

BäSÖESSEL, Sucht s u r d i a Landeshaupt­stadt, das ganze L a n d erwarte t m i t Span­nung d i e heutige Hochzeit zwischen, Pr inz

: u n d Prinzessin Paola Ruffo d i Ca-D i e B r a u t w e i l t seit Sonntag i n

Brüssel- A m M o n t a g empf ing das p r i n z l i ­che Paar d i e V e r t r e t e r des diplomatischen Korps , d i e die Geschenke i h r e r Länder überreichten. H i e r u n t e r bef inden sich u . a. eia S t i lkaffeeservice v o n Königin Eliza­beth und P r i n z P h i l i p v o n England, eine ftnhpme Suppenschüssel i m alten S t i l v o n der belgischen Botschaft und der belgi­schen, K o l o n i e i n L o n d o n .

Die Stadt Brüssel schenkte eine A n z a h l Tischgarnituren i n Brüsseler Spitze. Die Liste der Geschenke w i r d jeden Tag län­ger. Die ausländischen Staatschefs l ießen durch ihre diplomatischen Ver t re ter f o l ­gende Geschenke überreichen: ein W a n d ­teppich aus Spanien, e in wei terer aus Po­len, Silberbestecke aus Norwegen , eine w e r t v o l l e Tasse m i t eingelegten a l ten Münzen aus Oesterreich, ein Seidentep-p i d i aus dem I r a n , eine m i t Silber einge­legte A m p h o r e aus M a r o k k o , N y m p f e n -burger Porzel lan aus der Bundesrepubl ik eine Vase aus dem 18. Jahrhundert aus China, si lberne Vögel aus H o l l a n d , K r i -

Vor der Einführung der Markwährung im Saarland

SAÄRBRUECKEN. I n den Geschäften v o n Saarbrücken s i n d d ie Pariser Parfü­me, Cograac, französische Zigaret ten u n d Zucker mar noch schwer z u f i n d e n .

Die Bevölkerung hat sich Vorräte v o n tcanzösisdien Erzeugnissen angelegt, v o n denen s ie befürchtet , daß sie nach der Verlegung der Zol lgrenzen teuerer sein '.verden, V i e l e Kauf leute machen bereits ihre Schaufenster für deutsche Erzeugnis­se feei u n d ha l ten E t i k e t t e n zur Aufze ich­nung i h r e r neuen Preise i n D - M a r k berei t .

D i e Einführung der D-Mark-Währung u n d d e r Umtausch der Francs w i r d als u n ­mi t te lbar bevorstehend erachtet M a n ver­w e i s t darauf , d a ß i n der Gendarmerie v o n Mera ig 50 Fe ldbet ten abgeladen wunden u n d schließt daraus, daß die deutsche Po­l ize i , welche d i e h u n d e r t M i l l i o n e n M a r k für ÄeniWährungsumtausdi z u überwachen haben W i r d , m i t d e n Lastwagen vol lBank-maten u n d gemünztem G e l d „bereits auf d e m M a r s c h " i s t T r o t z anderslautender RrJ^a^iTi^or« v o n Beamten der Saarbrük-ker Sparkasse w i r d sogar behauptet, daß „die M a r k bereits- d a " i s t , w e i l e in v o n Polizei bewachter Las tkra f twagen v o r der Sparicasse gesehen w u r d e .

i n d e m z u einer außerordentlichen Sit­zung v e r e i n t e n saarländischen Landtag

Zwei Tage sowjetische H Hirnwäsche'7

für Klaus Fuchs L O N D O N . Z w e i Tage lang sei der A t o m -spion K l a u s Fuchs v o n h o h e n Beamten das sowjetischen Sicherheitsdienstes h i n -tepwsascMossenen Türen i n e ine» b e i Ber­l a r gelegenen V i l l a v e r n o m m e n w o r d e n , schreibt „Empire N e w s " u n d b e m e r k t so­dann, fuchs* se i aufgeforder t w o r d e n , ab-spltt t alles über d i e i h m bekannten b r t t i -tiscben u n d amerikanischen Nuklear-Eor-«chungen z u enthüllen.

Das Wochenblat t fügt h i n z u , die So­wje ts se ien überzeugt, daß Fuchs erneut «S ie des führenden F i g u r e n der A t o m w i s -sanschaft w e r d e n könne, o b w o h l er n e u n fahre h i n t e r -Gefängnismauern verbrachte.

w u r d e n die le tz ten Gesetzestexte über die Wirtschaft l iche Rückgliederung der Saar verabschiedet. I n o f f i z i e l l e n Kreisen Saarbrückens w i r d der Währungsum­tausch nicht v o r dem 4. Jul i e rwarte t .

stallvasen aus den Vere in ig ten Staaten v o n A m e r i k a .

Anläßlich der Prinzenhochzeit hatte Kö­nig Baudouin am Dienstag über 5000 Per­sonen zu einer Gartenpart ie ins Schloß v o n Laeken eingeladen. Die Königsfami­l ie war , bis auf Königin El isabeth u n d Prinzessin Li l iana , vollzählig anwesend, ebenso w i e alle bereits i n der H a u p t s t a d t w e i l e n d e n hohen Gäste u n d V e r w a n d t e der Braut . Der König u n d das Prinzenpaar empfingen ihre Gäste i n einem Ehrensa­l o n . König Baudouin u n d auch. Pr inz A l ­bert w a r e n i n Z i v i l . Nach der V o r s t e l l u n g der prominentesten Gäste machten die Gäste einen Rundgang durch die königli­chen Treibhäuser . V i e l beachtet w u r d e n auch die Großherzogin v o n Luxemburg , Erbherzogin Josephine Charlot te u n d i h r Gatte E r b p r i n z Jean, das italienische Exkönigspaar Umber to u n d Marie-Jose.

Die Haupts tadt ist f i eberhaf t dabei alles bestens für die Hochzeit herzurichten. R u n d f u n k u n d E u r o v i s i o n s ind m i t den Vorbere i tungen i n Gange. Es w i r d w i r k ­l ich die Hochzeit des Jahres.

D O K U M E N T E Z U M Z E I T G E S C H E H E N

Das „Dritte Reich" und die Sowjetunion 1940 Das Statedepartment veröffentlicht 1940er Berichte seiner Diplomaten

aus Moskau, dem Baltikum und Osteuropa W A S H I N G T O N . Eine Abkühlung der Be­ziehungen zwischen dem Deutschen Reich u n d der S o w j e t u n i o n i m Jahre 1940, als beide Länder durch e inen Nichtangr i f f s ­p a k t v e r b u n d e n w a r e n , die beiderse i t i ­gen u n d progressiven militärischen Vorbe­re i tungen u n d die untergründigen Bemü­hungen Frankreichs u n d Großbri tanniens u m die S o w j e t u n i o n v o m D r i t t e n Reich zu lösen. Dies alles w i r d i n den zahlre i ­chen Berichten der amerikanischen D i p l o ­maten i n M o s k a u , i m B a l t i k u m u n d inOst -euTopa behandelt , die i n e inem neuen Band m i t Auszügen aus dem A r c h i v des Staatsdepartements veröffentlicht w u r d e n

Das Mißtrauen H i t l e r s gegenüber Sta­l i n u n d sein insgeheimer Wunsch schon gleich z u Beginn des sowijetisch-finnlän-dischen Krieges den sowjetischenKoloß zu schwächen, gehen aus dem vertraul ichen Gespräch hervor , das der amerikanische Geschäftsträger i n B e r l i n i m März 1940 m i t einem finnländischen D i p l o m a t e n hat­te. Demnach hat ten führende Persönlich­kei ten des D r i t t e n Reiches d e m früheren f innindischen Staatspräsidenten Svinhuf-v u d b e i seiner Durchreise i n B e r l i n zu verstehen gegeben, daß Deutschland sich m i t dem T r a n s i t v o n französischen u n d brit ischen F r e i w i l l i g e n über Schweden nach F i n n l a n d nicht widerse tzen würde. A l s einzige Bedingung w u r d e gestellt .daß Frankreich u n d Großbritannien keine fes­ten Stützpunkte i n Skandinavien einrich­ten dürften.

Der Verdacht den B e r l i n auf M o s k a u hatte ,die zukünftige O s t f r o n t schon gleich nach Abschluß des Nichtangr i f fspakts m i ­litärisch zu verstärken, w u r d e i m Juli 1940

Britisch-französisch.Parlamentarierkrieg Labour-Parlamentarier gründeten „Komitee für Algerien" Franz. Abgeordnete gründeten Gegenkomitee „für Aden" PARIS . — Die Schaffung eines — natürlich s treng offizösen «Comités für A l g e r i e n " innerha lb des br i t ischen Parlaments, das ausschließlich Labour-Abgeordnete als M i t g l i e d e r hat , w u r d e i n pol i t ischen K r e i ­sen Frankreichs m i t einigerUeberraschung verzeichnet. D i e A n t w o r t auf diese Geste, welche v o n den meisten als eine z iem-Sch unglückliche Einmischung i n die i n ­n e r e n Angelegenheiten Frankreichs an­gesehen w u r d e , b l ieb nicht aus: Achtz ig 'französische Parlamentar ier b i lde ten n u n ­m e h r e i n „Comite für A d e n " . W a r u m , so argument ieren d i e Gründer dieses — na­türlich s treng offiziösen - Comités, sol len sich die französischen Abgeordneten nicht u m d ie Aden-Frage kümmern, w o ihre englischen Kol legen sich doch so sehr föe A l g e r i e n interessieren? Z i e l dieses

Ausschusses ist nach der Aussage seiner Mitg l ieder , welche damit d ieFormul ie rung ihrer englischen Kol legen aufnehmen, den französischen Par lamentar iern Gelegen­heit zu geben, aufmerksam die S i tuat ion i n A d e n zu verfo lgen u n d „im Einver­ständnis m i t den interessierten Parteien die für die Wiederhers te l lung der O r d ­nung i n diesem Bereich des Nahen Osten geeigneten Maßnahmen vorzuschlagen."

Der Senator des Seine-Departements, Bernard Lafay, hat seinerseits an die V o r ­sitzenden der französisch-englischen Freundschaftsgruppen desParlaments u n d des Senats ein Schreiben gerichtet, i n welchem er sie auf fordert , bei i h r e n b r i ­tischen Kollegen gegen die Schaffung die­ses „Comites für A l g e r i e n " scharfen Pro­test einzulegen.

nach derBesetzung derBaltenstaaten durch die Sowjetarmee bestät igt . A n H a n d der Feststel lungen des früheren brit ischen M i -litärattachees i n Riga, hat te der amer ikani ­sche Geschäftsträger i n M o s k a u am 25. Jul i seine Regierung benachrichtigt, daß die Sowjets i n Est land 150.000 M a n n , 400 Flugzeuge u n d 500 Panzer u n d i n L e t t l a n d 200.000 M a n n , 1000 Panzer u n d 700 F lug­zeuge eingesetzt hat ten . Gleichzeit ig w u r ­de festgestellt , daß der deutscheGeneral-stab etwa 40 D i v i s i o n e n nach Ostpreußen u n d Polen geworfen hatte . Z w e i M o n a t e vorher , einige Wochen v o r dem sowje t i ­schen Einmarsch i n Bessarabien hatte der amerikanische Gesandte die Anwesenhe i t v o n 30 sowjetischen D i v i s i o n e n u n d 14 Panzerbrigaden an der rumänisdhenGren-ze gemeldet. Diese K o n z e n t r a t i o n hatte die Deutschen veranlaßt, T r u p p e n i n der S lowakei zusammenzuziehen. Dies hatte der amerikanische Gesandte als eine u n ­mißverständliche W a r n u n g a n M o s k a u auf­gefaßt.

L a u t einem Bericht, der a m 5. Juni h n Staatsdepartement eingegangen w a r , hat ­te der deutsche Botschafter v o n Sdiulen-b u r g d ie Sowjetregierung über den G r u n d der sowjetischen T r u p p e n k o n z e n t r a t i o n e n befragt . Die A n t w o r t M o l o t o w s , daß r e i n defensive Gründe vorlägen, h a t t e n den deutschen Botschafter nicht überzeugt.

I m Oktober 1940 kabelte der US-Bot­schafter i n M o s k a u dem Staatsdeparte­ment, daß M o l o t o w , der noch v o r e inigen M o n a t e n der 7 Türkei geraten hat te ,von jeder I n t e r v e n t i o n i m Ba lkan A b s t a n d zu nehmen, je tzt den türkischen A r g u m e n t e n wonach A n k a r a nicht r u h i g zusehen könn­te, w e n n Griechenland v o n Achsentrup­pen überfal len werde , Gehör schenke. A n ­kara würde sich auch einem deutsch-ita­lienischen A n g r i f f auf Syr ien widersetzen. Z w e i Monate später ha t General Antones-ou dem US-Gesandten i n Bukarest , nach einem T r e f f e n m i t H i t l e r i n B e r l i n mitge­te i l t , daß der Führer ke ine A u s d e h n u n g des sowjetischen Einflusses i n den Bal ­kanstaaten dulden würde. Antonesco ver­t r a t die Ansicht , daß H i t l e r gegen den K r i e g sei, jedoch für einen N o t f a l l gerü­stet sei Und über genügend T r u p p e n ver­füge.

Eine wei tere wichtige Enthüllung mach­te i m Juni des gleichen Jahres dem US-Gesandten i n Stockholm der finnische Ge­schäftsträger El ja E r k k o , er erklärte das Nazi -Oberkommando arbeitete f ieberhaf t an e inem A n g r i f f s p l a n gegen die UdSSR der sofort nach der Niederlage i m W e ­sten zur Durchführung gelangen soll . .

H i t l e r u n d seine Generäle hat ten sich, w i e der finnische D i p l o m a t erklärte, z u m Z i e l gesetzt, die UdSSR aus der Ostsee Polen u n d der U k r a i n e z u ver t re iben . Gleichzeitig bereitete Ber l in eine U m o r -

ganisierung der skandinavischen Staaten vor . Dänemark sollte seine Souveränität behalten, der Süden Nörweges bis T r o n d -h e i m besetzt werden^ Nord-Norsvegegi, Schweden u n d F i n n l a n d s o l l t e n aufgefor­der t w e r d e n , e inen Staatenbund uniter wirtschaft l icher K o n t r o l l e des'DrJfcten Rei­ches z u b i l d e n .

Während d i e G e w i t t e r w o l k e n i m Osten aufzogen, sol l te der Besuch M o l o t o w s i m November 1940 i n B e r l i n das deutsche V o l k hinsicht l ich der sowjetischen Absich­ten beruhigen.

Der US-Botschafter e r f u h r v o n e inem deutschen M i t t e l s m a n n w i e sich d i e Lage i n der Wilhelmsstraße entwicke l te . B e r l i n sei davon überzeugt gewesen, daß d i e UdSSR vorläufig d i e guten Beziehungen m i t dem 3. Reich aufrechterhalten u n d d ie Deutschen weder i m Osten noch i m Ba l ­k a n bedrohen würde. A u s D o k u m e n t e n i m Besitz des Staatsdepartemente geht hervor , daß die Franzosen i m Frühjahr 1940 nach dem Einbruch der Deutschen i m N o r d e n des Landes, die US-Regierung i m Einverständnis m i t L o n d o n a u f f o r d e r t e n , i m K r e m l v o r s t e l l i g z u w e r d e n u n d Wl verlangen, daß M o s k a u den Deutschen seine Unterstützung entziehe u n d dies-ebenfaylls m i t Interesse der UdSSR.

A u c h Großbritannien h a t damals ge­h o f f t M o s k a u i n das s i l i e r t e Lager b r i n ­gen z u können u n d scheute k e i n e Bemü­hungen, Der bri t ische Botschafter i n M a s ­k a u hat i m Juni 1940 se inem OS-Kollegen i n Bulgar ien gesagt, w i e sehr seine Regie­r u n g auf e ine A e n d e r u n g d e r sowjet ischen u n d Großbri tannien h o f f t e .

Die I l l u s i o n e n S i r S t a f f o r d C r i p p s w u r ­de z u nichte, als er sechs M o n a t e später b e i e i n e m D i n e r i n der US-Botschaft i n M o s k a u ü b e r den R u n d f u n k T o n e iner u n ­erwar te ten Berlin-Reise des sowjet ischen Außenministers M o l o t o w e r f u h r . Er ge­stand seinem amerikanischen Kol legen, daß er seine Regierung auf diese Ueber-rasehiung nicht vorbere i te t habe. IraGegen-t e i l , er habe durchbl icken lassen, daß sich d t e UdSSR denAnsicbte» Großbri tanniens anschließen w e r d e .

Unter den Berichten über d i e Besetzung der baltischen Staaten durch die Sowjet ­t r u p p e n l i eg t i m Staatsdepartement eine bewegende A n e k d o t e v o r : Der i n t e r i m i s ­tische Aueßnminister v o n L i tauen , Fräu­l e i n A v e t e n A i t e h a t t e a m 21 . Jul i d e n US-Gesandten z u sich b e r u f e n u n d o f f i z i e l l gegen d ie E ins te l lung d e r U S K r e d i t e für L i tauen seit der Besetzung d u r c h d i e UdSSR p r o t e s t i e r t A l s sich Fräulein' A i t e vergewissert hat te , daß k e i n läst iger Z e u ­ge anwesend w a r , fügte säe i m Flüster­t o n h i n z u : „BWe*unternehmen Sie nichts , w i e haben h i e r k e i n e Bewegungsfre ihei t mehr . W i r schätzen d i e H a l t u n g W a s h i n g ­tons, mehr k a n n ich^Ihnennich'fc-segen,"

Heinrich Lübke, der dritte Mann.«« Lübke, der entbehrliche Mann,

oder die Verlegenheitskandidatur Die K a n d i d a t u r He inr i ch Lübkes für das A m t des Bundespräsidenten i s t ohne Z w e i f e l eine Ver legenhei tskandidatur . Das k a n n n i e m a n d bestreiten, der das A u f u n d A b der CDU-CSU i n den le tz ten Wochen genau v e r f o l g t bat . Doch jeder Kandidat , der i n das höchste A m t einrük-ken w i l l , s t e l l t sich dem kr i t i schen U r t e i l , dem Vergleich m i t anderen Persönlich­ke i ten u n d muß es sich gefal len lassen, i n die polit ische Szenerie eingefügt zu w e r ­den, w o er sich b isher bewegte.

Das B i l d , das Lübke dabei abgibt , i s t nicht schlecht. E i n redlicher M a n n , m i t der Fähigkeit des Ausgleichens begabt, tüch­t i g i n seinem Beruf, pol i t i sch interessiert seit früherer Zet — ein M a n n , der m i t b e i ­den Beinen auf dem Boden steht . A l s Landwir tschaf tsminis ter ha t er Gutes u n d fast Bedeutendes geleistet, w e n n m a n d ie hartnäckigen, niedersäcfasiscfaen Bauern bedenkt, die i h m das Leben u n d seine A r ­bei t sauer genug gemacht haben. K o m m t h i n z u seine untadel ige polit ische Veegan-

e in rechtliches Denken u n d e i n tatkräftiges H a n d e l n . A l l e s i n a l l e m i n d e r T a t e in M a n n , der e i n Staatswesen isear-t re ten k a n n ; d e r sich n i e i n PiaTteistreiííg-ke i ten hat h ineinziehen lassen u n d des­h a l b ke ine pcoblematösche©igUT-*aisSt!aat5-oberhaupt abgeben würde.

T r o t z d e m b le iben Bedenken. Weniges gegen' d ie Person Lobkes , afe gegen seine Partei , d ie es sich leistete, e inen anderen zur engeren W a h l stehenden K a n d i d a t e n m i t der Begründung abzulehnen, er sei für d i e Par te i unentbehri ich . H e i n r i c h Lüb­ke scheint also entbehrl ich! Das m a g (En Pius für d e n Menschen u n d e i n e Bestät i ­gung für seine innere Unabhängigkeit v o m Parteiapparat sein, e ine besondere E m p f e h l u n g u n d e i n t ie ferer Respekt v o r d e m höchsten A m t l ä ß t sich'daraus jedoch nicht ablesen. U n d das e b e n ist so miß­l i c h : diestärkste Parte i ha t von lauter T a k t i e r e n u n d Nicht-EmS 't43enng-Nehänen i m m e r w i e d e r d ie Pferde wechseln m ü s ­sen, u m i n d i e V i l l a Hanrmerschmidt z u gelangen. N i e m a n d w ü r d e s ich Jetzt noch w u n d e m , wenn s ie es m i t d e m d r i t t e n M a n n recht schafft .

D i e abso lute S t i m m enmehrhel6,>d5e&ds-nauer oder Erhard 1 o h n e Z w e i f e l erhal ten hätten, s teht j e tz t n icht m e h r z u be l i eb i ­ger Verfügung^ D i e Deutsche P a r t e i — w o h l ans d e m Kre ise u m den ehrgeizigec Lüblce-Kontrahentea R e h w i h k e l — w i f i l n i cht für den CDO-Kandädaten s t i m m e n . Da d e r B H E m&deri2ngl iede j jun@ hei inaí-ver t r iebener Bauern .unzufr ieden i s t , mSM auch er gegen Lübke se in . E r i s t eigenar­t ig , d a ß gerade aas deníFCreisen der s tärk­ste W i d e r e t a n d k o m m t , m i t denen der Lanctwktschaf t sminis ter s ich d u r c h seine jahrzehntelange' Aubeifebesondieis v e r b u n ­den fühlt u n d d i e noch v o n Berufs wegen a m l i ebs ten sehen müßten .

n icht par te ipol i t i sch vore ingekommen denkt , aber noch i h r Gutes.- Sie bsingi-bei-d e n H a u p t k a n d i d a t e n , Carlo. Schneid u n d Heinr i ch Lübke eine editeChanee, gewählt z u w e r d e n . D i e Unsicherhei t durch d ie der C D U fehlenden d r e i Stummen laßt cläe W a h l i n d e r Bandessvev,saminlnng z u eines offenen Entscheidung w e r d e n u n d n i m m t v i e l e n Menschen i n d e r Bundesrepubl ik das res ignierende Gefühl, das A m t des Staatsoberhauptes seit, nach d e m A b g a n g v o n Theo dar Heuss eine A r l Pfründe der s tärksten Regiexungspartei . D i e C D U w i r d wissen , d a ß sie e i n R i s i k o eingeht. T u t sie es, w e i l s ie w i r k l i c h d i e innere S t ä r k e besi tzt , das Spie l m i t d e m d r i t t e n M a n n z u w a g e n o d e r w e i l s ie eben n u r e i n e n Veriegenhei tekandidaten, e inen S t h attenpräsideuten auf zit st ei len vermag ?

Libanesische Zeitung veröffentlicht

Geheimbefehl der irakischenKommunisten BEIRUT. D i e B e k u t e r Z e i t u n g «Sahafa ' r , O r g a n d e r sozial ist ischen Baathparts i , veröffentlicht d e n T e x t eines Seheimbe-fehls, d e n d i e komrnunit ische P a r t e i I r a k an a l le M i t g l i e d e r gerichtet h e b e n seäL

D a r i n he ißt es u n t e r Bezugnahme auf d i e d e r Par te i f e i n d l i c h gesinnte K o a l i ­t i o n i n n e r h a l b u n d außerhalb d e r i r a k i ­schen A r m e e , a l le M i t g l i e d e r d e r Z e l l e n -u n d V o l k s Organisationen müssen der. Par­te i f ü r Dringlichkeitsfälle al le W a f f e n u n d Explos iv -S to f fe z u r Verff igung, .stetten*die sich i n i h r e m Besitz b e f i n d e n .

Die regulären Par te imi tg l ieder m ü s s e n i n a l len Kre isen gegen die A r m e e u n d Pol izei eine energische Kampagne f a h ­ren .

A n s t r e n g u n g e n müssen unterncanmen w e r d e n , u m d i e K o n t r o l l e über d t o VoJbs-widerstandskrüfte z u behal ten .

Ferner w i r d d e n ParteimitgliedeasB^gEDß-te D i s k r e t i o n über d i e Führung dieser O p e r a t i o n b e f o h l e n u n d gesagt, d a ß sich d ie Partei ' als m o b i l i s i e r t z u betrachten und^neae^instBaästfaoen-ÄU etmeten^babe.

Nummer 74 Seite 2 S T . V I T H E R Z E I T U N G Donnerstag, den 2. Juli 1959

Gromyko antwortet Herter Der deutschen Frage und speziel Berlin widmet Gromyko Aufmerksamkeit - Die gegen den Westen vorgebrachten Beschuldigungen sind etwas maßvoller als gewöhnlich

gehalten M O S K A U . „Es gibt gewisse Punkte , die nach unserer M e i n u n g ein posit ives Er­gebnis der A r b e i t e n der Genfer Konferenz gestatten würden, w e n n unsere Partner nicht die Absicht haben, die Diskussionen v o n einer Ausgangsstel lung aus zu füh­ren, die die Aufrechterha l tung des kal ten Krieges bedeuten würde," heißt es i n e i ­ner den i n M o s k a u tätigen ausländischen Korrespondenten übergebenen Erklärung des sowjetischen Außenminister G r o m y ­k o .

Die Sowjetregierung, so heißt es i n der Erklärung, tei le i n w e i t e m Maße die über die Aussichten-der Konferenz v o m b r i t i ­schen Außenminister S e l w y n L l o y d i m Unterhaus vertretene Auf fassung, daß es eine Erfolgsmöglichkeit für die Bespre­chungen i n Genf gebe.

W e n n auch der erste T e i l der K o n f e ­renz nicht die v o n den Völkern erhof f ten Ergebnisse gebracht habe, so sei doch nicht weniger w a h r , daß der Meinungs­austausch ergiebig w a r u n d die Klärung der gegenseitigen Auffassungen gestattet habe. Die bestehenden Meinungsverschie­denhei ten seien präzisiert w o r d e n , z u ei­ner Annäherung beider Parteien i n ge­wissen Fragen z u k o m m e n . Das w e r d e naturgemäß die Fortsetzung der K o n f e ­renzarbeiten erleichtern.

Den V e r t r e t e r n der deutschen Bundes­r e p u b l i k u n d ganz besonders dem Bun­deskanzler D r . Adenauer w i r f t der sowje­tische Außenminister G r o m y k o i n seiner Erklärung v o r , sie würden als „beste Nachricht, die aus Genf k o m m e n k a n n , je­ne über das Scheitern der Besprechungen betrachten. G r o m y k o bedauerte, daß „die hartnäckigen Anhänger des k a l t e n K r i e ­ges" i h r e n Einfluß auf die anderen west­l ichen Konferenzte i lnehmer gel tend ma­chen können — u n d i n erster L i n i e auf die Regierungen Frankreichs u n d der U S A .

Die S o w j e t u n i o n würde nicht vorschla­gen, erneut eine gemeinsame Prüfung der Berl infrage vorzunehmen, w e n n die bei ­den deutschen Länder nicht zur Verstän­digung i m Rahmen des gesamtdeutschen Ausschusses gelangen sol l ten .

Unter Bezugnahme-auf die Erklärungen die der amerikanischeAußenminister Her­ter abgegeben hat , erklärte G r o m y k o i n dem den ausländischen Journalisten über­gebenen D o k u m e n t , „diejenigen, die die Bedeutung eines Friedensvertrages für die W i e d e r v e r e i n i g u n g Deutschlands nicht z u begreifen scheinen, w o l l e n die pos i ­t i v e n Seiten eines Friedensvertrages für die W i e d e r v e r e i n i g u n g nicht sehen. Die Versuche Herters , das Gegentei l z u be­weisen , bezeugt, daß m a n i m Westen die W a h r h e i t über die w i r k l i c h e Deutschland-P o l i t i k versteckt" .

Die negative H a l t u n g der west l ichen Mächte hinsicht l ich des Abschlußes eine3 Friedensvertrages bedeute nicht , daß die­ses P r o b l e m als er ledigt betrachtet w e r ­den könne.

A l s die Sowjetregierung aufr icht ig er­

klärte, man könne die Frage eines Frie­densvertrages nicht unendlich offen las­sen, bemühten sich die Vertreter , dies als eine D r o h u n g auszulegen. Das sei nicht ernst zu nehmen. Die jenigen, die d a r i n eine D r o h u n g sehen w o l l e n , seien Gefan­gene ihres eigenen V o r u r t e i l s . M a n habe versucht die S o w j e t u n i o n davon zu über­zeugen, daß die Ber l ins i tua t ion keine Ge­fahr darstel le . Bis jetzt nicht, aber w a ­r u m s o l l man m i t der Regelung eines Problems w a r t e n , bis w i r k l i c h etwas pas­siert sei? Sollte es z u einem K o n f l i k t k o m m e n , der i n B e r l i n angesichts der der­zeit igen S i tuat ion i m m e r möglich ist , dann sei es zu Diskussionen zu spät. W a r u m also warten?

Abschließend spricht die den Moskauer Auslandskorrespondenten überreichte Er­klärung Gromykos die H o f f n u n g aus, daß die Westmächte die Unterbrechung der A r b e i t e n der Genfer Außenmisterkonfe-renz ausnutzen w e r d e n , „um sich über die sowjetrussischen Vorschläge gesün­dere Gedanken zu machen u n d u m auf i h ­re „unrealistischen Auf fassungen" zu ver­zichten, welche die V e r w i r k l i c h u n g eines Uebereinkommens schwierig machen. Die Sowje t reg ierung" , so schließt das D o k u ­ment , „wird, w i e bisher, alle Bemühun­gen darauf r ichten, daß gegenseitig an­nehmbare Entscheidungen i n den der Genfer Konferenz vor l iegenden Fragen gefunden w e r d e n können" .

Verkehrssünder büßen an Ort und Stelle D E N H A A G . Die sehr große Z a h l der Verkehrsübertretungen hat i n H o l l a n d die Behörden zu der versuchsweisen Einfüh­rung einer Maßnahme veranlaßt , w o d u r c h kleinere Verkehrssünden an O r t u n d Stel­le durch Bezahlung eines bes t immten Geldbetrages an den P o l i z i s t e n auf der Straße geahndet w e r d e n können. Diese „Transaktion zu Händen der P o l i z e i " ge­schieht auf der Basis der F r e i w i l l i g k e i t . Ist e in Verkehrssünder nicht m i t den Feststel lungen des Pol izeibeamten einver­standen, so k a n n er die Bezahlung an O r t u n d Stelle ablehnen u n d sein F a l l w i r d dann vor Gericht behandelt .

Das neue System trat am 1 . M a i vorerst n u r i n einigen Gebieten des Landes i n K r a f t . Die seither gemachten Erfahrungen gestatten noch keine Rückschlüsse h i n ­sichtlich der W i r k s a m k e i t dieser Methode Ausgangspunkt w a r die Erwägung gewe­sen, daß i m Interesse der Verkehrssicher­hei t eine rasche Bestrafung v o n Verkehrs ­sündern am w i r k u n g s v o l l s t e n sei. Gleich­ze i t ig w o l l t e m a n die Gerichte entlasten, die sich all jährilich m i t großen Massen v o n V e r k e h r s d e l i k t e n zu befassen haben. Nach einer Probezeit v o n ungefähr einem Jahr w i r d man feststel len können, ob das neue System den E r w a r t u n g e n entspricht u n d auch auf andere Gebiete des Landes ausgedehnt w e r d e n s o l l .

Die holländischen Pol izeibeamten ha­ben genaue A n w e i s u n g e n erhalten, b e i welchen leichteren Verkehrsde l ik tenGeld-bußen an O r t u n d Stelle auferlegt und ge­gen Abgabe eine Q u i t t u n g einkassiert w e r d e n dürfen. Die einzelnen R u b r i k e n einer ausführlichen Liste beziehen sich auf mangelhafte Ausrüstung des Fahrzeu­ges, Fahrfehler , A n h a l t e n u n d Parken, Ue-

Berlin braucht die wirtschaftliche Hilfe des Westens

Trotz großer Wirtschaftserfolge verstärkte Unterstützung erforderlich

B O N N . B e r l i n ist nicht n u r aus pol i t ischen Gründen, sondern auch deswegen z u e i ­n e m zentralen P u n k t sowjetischer Forde­rungen u n d wel tpol i t i scher Auseinander­setzungen geworden, w e i l die Wir tschaf t der Stadt einen u n e r w a r t e t e n A u f s c h w u n g genommen hat . Die Sowjets hat ten nach der Blokade gehoff t , daß B e r l i n be i seiner Insellage, umgeben v o n sowjetischen E i n -flußgebieten, keine ausreichende w i r t ­schaftliche Basis f i n d e n u n d somit zu e i ­nem H e r d sozialer U n r u h e n w e r d e n wür­de. B e r l i n f a n d aber eine sich ständig ver­brei tende, w e n n auch heute noch nicht ganz ausreichende wirtschaft l iche G r u n d ­lage u n d erscheint somit der Bevölkerung der wir t schaf t l i ch w e i t schlechter gestell­ten umliegenden sowjetischen Einflußge-biete als S y m b o l des Reichtums.

Einige markante Zahlen dieses uner­w a r t e t e n wir tschaf t l i chen Aufst iegs Ber­l ins gab der Regierende Bürgermeister v o n Ber l in , W i l l y Brandt , kürzlich auf e i ­ner Veransta l tung der niederländischen Wir tschaf t i n Utrecht : Das Brut tosoz ia l -

Pipeline-System durch Dänemark geplant

Tankwagen gelten als veraltet K O P E N H A G E N . Dänische Exper ten s ind z u der Feststel lung gekommen, daß T a n k ­autos zur Beförderung v o n Benzin u n d Brennöl über mehr als 100 k m ein ver­altetes T r a n s p o r t m i t t e l darste l len. Daher befaßt sich das dänische Handelsminis te ­r i u m gegenwärtig m i t Plänen zur völligen Umste l lung der gesamten innerdänischen Benzin- u n d Oelversorgung. Das M i n i s t e ­r i u m w i l l v o r a l lem eine größere Lager­h a l t u n g ermöglichen u n d außerdem eine geschmeidigere T r a n s p o r t f o r m f i n d e n , et­w a durch Anlage eines Pipeline-Systems, das durch die günstigen Bodenverhältnis­se des Landes durchaus möglich is t .

Dänemark besitzt bereits eine Oel fern-le i tung , die sich v o n Freder ikshamm an der Spitze v o n N o r d j u t l a n d bis nach Skydsrup an der deutsch-dänischen Gren­ze h inz ieht ; die Le i tung gehört dem Staat u n d w i r d ausschließlich für die dänische L u f t w a f f e verwendet .

I n e twa 15 Jahren rechnet das Kopen­hagener H a n d e l s m i n i s t e r i u m m i t einer Oe le in fuhr v o n r u n d 8 M i l l . t gegenüber e inem heutigen Jahresverbrauch von 3,5 M i l l . t . Die z u erwar tenden E i n f u h r e n ge­h e n jedoch w e i t über das hinaus, was auf den dänischenLandstraßen befördert w e r ­den k a n n . U m z u einer grundsätzlichen Lösung des Problems z u k o m m e n , w i l l m a n für die p r i v a t e Benzin- u n d Oelver-t e i i u n g z w e i doppelrohr ige Pipelines bau­en. Sie sol len Dänemark v o n Osten nach

Westen durch V e r b i n d u n g Kopenhagens m i t Esbjerg an der Nordsee, w o b e i die Lei tungen unter den Großen u n d K l e i n e n Belt ver legt w e r d e n müssen, sowie v o n N o r d e n nach Süden zwischen Freder iks ­h a m m u n d Freder ic ia durchqueren. V o n den beiden Stammlei tungen sol len d a n n 7 k le inere Seitenleitungen abzweigen. Die n u r 0,5 bis 0,8 m unter der Erdoberfläche ver laufenden Lei tungen, v o n denen die eine für leichtere Oele w i e Benzin, Petro­l e u m u n d dünnflüssige Brennöle u n d die andere für dickflüssige Feuerungsöle ge­dacht ist , würden sich i m Süden v o n Fre­der ic ia kreuzen. Nach den bisherigen Plänen s ind Depots u n d Pumpstat ionen i n Kopenhagen, Korsör , N y b o r g , Freder ic ia u n d Esbjerg für die v o n Osten nach W e ­

r t e n ver laufenden Le i tungen u n d i n Fre­der ikshamm, A l b o r g , A r h u s u n d Freder i ­cia für die der Nord-Süd-Richtung vorge­sehen.

Die Kosten für das Pro jekt w e r d e n auf e t w a 90 M i l l . D o l l a r veranschlagt. M a n denkt p r i n z i p i e l l daran, daß sich die gro­ßen Oelgesellschaften u n d der dänische Staat i n die beträchtliche Summe te i len . Dadurch s o l l es den großen in ternat iona­l e n Oelgesellschaften nach der Fert igste l ­l u n g der Anlage möglich sein, das L e i ­tungsnetz preisgünstig z u m i e t e n . Den vor l iegenden Berechnungen gemäß soll es möglich sein, die vorgenommenen Inve­st ierungen i n 10 Jahren abzuschreiben.

p r o d u k t der Ber l iner Wir t schaf t stieg, je­wei l s v o n 1950, als der A u f s c h w u n g e in­setzte, bis 1958 v o n 3,9 auf 9,6 M r d . D M , die P r o d u k t i o n der I n d u s t r i e fast auf das Vierfache, die Umsätze des H a n d w e r k s erhöhten sich u m das Doppel te , die des Einzelhandels auf das Zweiemhalbfache. Geschaffen w u r d e n seit 1950 350.000 neue Arbeitsplätze u n d 150 000 neue W o h n u n ­gen. Der jährliche Zuwachs an W o h n u n ­gen beträgt 22.000. Ueber A u t o b a h n e n , E i ­senbahnen u n d auf Binmenschiffahrtswe-gen k o m m e n jährlich 9 M i l l . t Güter nach B e r l i n , während B e r l i n 1,5 M i l l . t veredel­ter, verarbei teter Erzeugnisse l i e f e r t . 1958 w u r d e n I n d u s t r i e p r o d u k t e i m W e r t e v o n 7 M r d . D M erzeugt, v o n denen 4,6 M r d . i m west l ichen Bundesgebiet u n d 1 M r d . i m west l ichen A u s l a n d abgesetzt w u r d e n .

B e r l i n hat wir t schaf t l i ch dami t e in ganz anderes Gesicht erhal ten. V o r dem K r i e ­ge lebte die Hälfte der Bevölkerung da­v o n , daß B e r l i n die Haupts tadt eines gro­ßen Landes w a r . Jetzt g ib t es d o r t neben der V e r w a l t u n g der Stadt mur noch einige Spitzen der Bundesverwal tung m i t e inem verhältnismäßig k l e i n e n A p p a r a t . F e m e r w a r B e r l i n v o r 1945 z u e inem D r i t t e l sei­ner wir tschaf t l i chen Tät igkei t m i t den deutschen Gebieten verbunden , die heute z u m sowjetischen Machtbereich gehören. Anderersei ts mußten vie le Betriebe neu­erdings einen T e i l i h r e r P r o d u k t i o n nach dem Bundesgebiet ver lagern , w e i l sonst eine Erfüllung ihrer A u f g a b e n nicht mög­l i c h w a r . Siemens u n d A E G , einst z w e i Ber l iner F i r m e n v o n W e l t r u f , haben ne­ben i h r e n Berl iner Betr ieben neue i m W e ­sten errichtet . W o h l nie hat eine Stadt solche S t r u k t u r w a n d l u n g e n i n so kurzer Zei t er fahren w i e B e r l i n . A l s es so schien, daß w i e d e r eine solide Basis gefunden w a r , k a m Ende v o r i g e n Jahres der neue Vorstoß der Sowjets . A l l e s schien w i e d e r i n Frage gestellt .

Dieser W i e d e r a u f b a u Berl ins w a r n u r dank der H i l f e des Westens möglich. V o n den 12 M r d . D M , die Deutschland m i t H i l ­fe des Marschall-Plans i n seiner W i r t ­schaft inves t ieren konnte , f lössen 4 M r d . nach B e r l i n . H i n z u k o m m e n vie le s teuer l i ­che Erleichterungen, Zuschüsse u n d K r e d i ­te . Während noch v o r e inem Jahr der A b ­bau dieser H i l f e n möglich w a r , braucht B e r l i n , i n der gegenwärtigen pol i t i schen S i tua t ion noch mehr H i l f e . Bürgermeister Brandt befürchtet aber nicht , daß durch eine Blokade oder durch andere radika le Maßnahmen das bisher Geleistete i n Fra­ge gestellt w e r d e n könnte . A u f jeden F a l l i s t B e r l i n vorbere i te t , u m einen stärkeren Druck auszuhalten. N e b e n der pol i t ischen Stütze i m Rahmen der in te rna t iona len Konferenzen benötigt B e r l i n mehr d e n n je eine wirtschaft l iche H i l f e durch A b n a h ­me Ber l iner Erzeugnisse, E r t e i l u n g v o n Aufträgen u n d auch durch Besuch seitens der T o u r i s t e n und Geschäfteleute.

ber t re tungen v o n Fußgängern usw. Für die Fußgänger g i l t die neue Regelung u. a. bei Nichtbenutzung der Fußgängerstreifen u n d Bal lspielen auf der Straße , während be im m o t o r i s i e r t e n V e r k e h r u . a. unge­nügende Fahrzeugbeleuchtung, A n h a l t e n und Parken an verbotenen Stel len, f a l ­sches Ueberholen einer S t raßenbahn usw. unter die neue Regelung fa l len .

Es w u r d e n auch genaue T a r i f e festge­setzt, die jedoch merkwürdigerweise nichts m i t der A r t der Verkehrsübertre­tungen zu t u n haben, sondern ledigl ich m i t der Kategorie der Straßenbenützer .So beläuft sich die Geldbuße für Fußgänger u n d Radfahrer i m Rahmen des neuen Sy­stems i m m e r auf h f l . 2,50, der T a r i f für M o t o r r a d f a h r e r beträgt h f l . 5,- u n d A u t o ­mobi l i s t en zahlen h f l . 7.50. Die Polizeibe­amten verfügen über entsprechende v o r ­gedruckte Qui t tungen , M a n erklärt, daß diese verschiedenen Beträge aus der bis­herigen Praxis der Bestrafung v o n Ver­

kehrssündern abgeleitet w u r d e n , aber von einer völlig befr iedigenden Regelung kann man dabei gewiß nicht sprechen.

V i e l unangenehmer ist indessen eine Methode, w i e sie z u m Beispiel i n der Ge­meinde Wassenaar zur A n w e n d u n g ge­langt. D o r t w e r d e n ahnungslose A u t o m o ­b i l i s ten während der Fahr t photogra-phier t , w e i l sie e twa m i t großem Licht fahren. Nach ein paar Wochen w i r d dem „Sünder" auf der Polizeiwache das Pho­to vorgelegt, das er natürlich erkennt , aber längst nicht mehr i n Er innerung ha­ben kann , w a r u m u n d unter welchen U m ­ständen er damals an einer bes t immten Stelle m i t großem Licht gefahren w a r . Der A u t o m o b i l i s t w u r d e nie zur Rede gestellt u n d nie u m eine Erklärung gefragt, aber ex darf auf G r u n d des vor l iegenden B i l ­des eine Buße v o n z w a n z i g G u l d e n zah­l e n ! Wassenaar is t eine reiche Gemeinde, u n d i r g e n d w o h e r muß das Geld ja schließ­lich k o m m e n .

Für Niederlassungsrecht im Sinne der Handelsfreiheit

Entschließung der EWG-Kammern PARIS. Die Ständige Konferenz der H a n ­deskammern aus den Ländern des Ge­meinsamen M a r k t e s , ein zwanglosesKoor-dinierungsorgan ohne Sekretariat der Spitzenverbände der Handelskammern , hat am 15. u n d 16. Juni ihre 5. Konferenz inParis abgehalten. Die Mitgliedsverbän­de w a r e n m i t repräsentat iven umSachver-ständige verstärkte Delegat ionen ver t re ­ten. A u f der Tagesordnung standen f o l ­gende Fragen: Niederlassungsrecht, Orga­n isa t ion der Transpor te i m Gemeinsamen M a r k t , Lohnkostenvergleiche, europäische Ins t i tu te für Berufsausbi ldung, Fre ihan­delszone, Best immung des Z o l l w e r t e s , Unterscheidung zwischen wirtschaf t l ichen u n d f iskalischen Zöllen, Zollsätze der L i ­ste G.

Die Berichtserstattung über die Fre ihan­delszone lag be i Deutschland. Dazu ist zu vermerken, daß die Berichte keine nat io ­nalen M e i n u n g e n z u m Ausdruck br ingen, sondern jewei l s i n Zusammenarbei t m i t den anderen Ländern redig ier t w e r d e n . Für die N o t w e n d i g k e i t einer A u s w e i t u n g des Gemeinsamen M a r k t e s herrscht w e i ­t e r h i n Uebere ins t immung, über d ieMetho-den gehen die M e i n u n g e n jedoch s tark auseinander. M a n beschloß, wei tere Ge­spräche über diese Frage zu führen i n der H o f f n u n g , durch Ueberprüfung k o n k r e t e r Fälle zu einigen Ergebnissen zu gelangen.

Der wichtigste P u n k t der diesmaligen Tagesordnung w a r das Niederlassungs­recht. Darüber hat die Konferenz den Re­gierungen u n d den europäischen Behör­den eine e ins t immig angenommene Ent­schließung zugeleitet. V o n keiner Seite w u r d e die Zweckmäßigkeit einer Erleich­

terung der Niederlassung m i t Beseitigung al ler bestehenden D i s k r i m i n i e r u n g e n i n Frage gestellt . D ie französische Delega­t i o n bestand auf einer v o r h e r i g e n H a r m o ­nis ierung der nat iona len Niederlassungs-bedingungen, d a m i t die jenigen Länder, die die Zulassung z u m H a n d e l k e i n e n strengen Bedingungen u n t e r w e r f e n , nicht durch den plötzlichen Z u s t r o m ausländi­scher K a n d i d a t e n benachteil igt w e r d e n . Die Delegat ion der Nieder lande u n d Deutschlands w o l l t e n i n der H a r m o n i s i e ­r u n g keine unbedingte V o r b e d i n g u n g se­hen. D ie Entschließung f o r d e r t daher die Regierungen auf, p a r a l l e l die n a t i o n a l e n Best immungen z u harmonis ieren u n d das Niederlassungsrecht i m Sinne der H a n ­dels f re ihe i t aufzulockern. A l l g e m e i n w u r ­de der W u n s c h geäußert , schon v o r Been­digung der Uebergangsperiode die N i e ­derlassungsfreiheit sicherzustellen.

Erklärend sei i n diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, daß das Niederlas­sungsrecht prakt i sch n u r den H a n d e l u n d das H a n d w e r k b e t r i f f t , während die i n ­d u s t r i e l l e n Niederlassungen i n die Kate­gorie des K a p i t a l v e r k e h r s u n d der Inive-s t i t i t i o n e n f a l l e n . Hierfür g i b t es bereits innerha lb Europas eine v i e l größere Be­wegungsfre ihe i t als für H a n d e l , H a n d ­w e r k u n d freie Berufe .

Die nächste Tagung der Ständigen K o n ­ferenz der H a n d e l s k a m m e r n i n der E W G f indet am 12. O k t o b e r i n L u x e m b u r g statt . Sie w i r d sich auf verschiedene Sachver­ständigen-Arbeiten bezüglich der Freihan­delszone des Verkehrswesens u n d der so­zia len Verhäl tnisse stützen.

Gedanken zur europäischen Sicherheit

Aus dem WEU-Bericht STRASSBURG. Der je tzt i n Straßburg abgehaltenen Tagung der Par lamentar i ­schen V e r s a m m l u n g der Westeuropäi ­schen U n i o n (WEU) hat derVerte id igungs-u n d Rüstungsausschuß einen Bericht über den gegenwärtigen Stand der europäi­schen Sicherheit vorgelegt . Er brachte nach umfassender Dars te l lung der allge­m e i n bekannten militärischen Verhäl tnis­se eine Reihe wicht iger u n d aufschlußrei­cher Schlußfolgerungen.

Es w u r d e bekannt , daß der A n t e i l der e inkommen i n den Mi tg l i eds taa ten der Verteidigungsausgaben am B r u t t o v o l k s -N A T O seit 1953 zurückgeht; das sei als beruhigend anzusehen angesichts der U n -v o l l k o m m e n h e i t e n i m west l ichen V e r t e i ­digungsapparat , besonders i n Europa.

Die Mi tg l ieds taa ten der W E U veraus­gabten für ihre V e r t e i d i g u n g 1957 12,1 M r d . D o l l a r u n d 1958 annähernd das gle i ­che. D a v o n ent f ie len 1958 auf Großbri ­tannien 4,5 M r d . D o l l a r gegen 4,4 i m V o r ­jahre, auf Frankreich 3,9 gegen 3,7, auf die Bundesrepubl ik 1,9 gegen 2,1 u n d auf I t a l i e n 1,0 gegen 0,9 M r d . D o l l a r . Pro E i n ­w o h n e r kostete 1958 i m W E U - R a u m die Ver te id igung 55,5 D o l l a r , i m gesamten N A T O - R a u m jedoch 131,4 D o l l a r in fo lge eines sehr hohen amerikanischen A n t e i l s v o n 262,8 D o l l a r u n d eines ebenfalls be­achtlichen kanadischen A n t e i l s v o n 11,7 D o l l a r . D ie Ver te id igungskredi te Kanadas s i n d ebenso hoch w i e die der Bundesre­p u b l i k , die 1958 15,5 Prozent des V e r t e i -digungsaufwandes der W E U stel l te b e i e inem K o p f a n t e i l v o n 37,1 D o l l a r gegen 87,5 D o l l a r i n Frankreich, 41,9 i n H o l l a n d , 42,1 i n Belgien und 87,1 D o l l a r i n Groß­b r i t a n n i e n .

1958 betrug der A n t e i l der V e r t e i d i ­gungsausgaben a m Brut tonat iona lproduikt i n der Bundesrepubl ik 4,2 ^Prozent gegen 5-1 Prozent 1953, i n Großbri tanien 8,2 Pro­zent gegen 11,3 Prozent u n d i n Frankre ich 9,3 Prozent gegen 10.9 Prozent i m Jahre 1953 t r o t z der Ende 1954 eingesetzten erwähnt, daß die V e r e i n i g t e n Staaten starken Algerien-Belastung.Ergänzend sei 1958 11,5 Prozent ihres B r u t t o n a t i o n a l p r o -duktes der V e r t e i d i g u n g w i d m e t e n gegen 14,8 Prozent 1953 u n d Kanada 6,5 Prozent gegen 9,1 Prozent. Der deutsche A n t e i l der Ver te id igung am B r u t t o n a t i o n a l p r o -d u k t w u r d e 1958 n u r v o n Belgien, L u x e m ­b u r g , Dänemark u n d N o r w e g e n unter ­schrit ten.

Der WEU-Bericht hält es für wesentl ich, eine Prioritätsordnung für die V e r t e i d i ­gungsanstrengungen aufzustel len, w e i l es nicht möglich ist , k u r z f r i s t i g alles Wün­schenswerte oder gar alles Unentbehrl iche auf militärischem Gebiet z u real is ieren. I n der Vergangenheit habe m a n z u sehr den T o n auf die Atomrepressa l i en gelegt. I n ­zwischen sei jedoch i n der W e l t d a s A t o m -gleichgewicht hergestel l t u n d m a n b e f i n ­de sich strategisch i n e inem Engpaß m i t der N o t w e n d i g k e i t , den k o n v e n t i o n e l l e n oder taktischen W a f f e n w i e d e r s tärkere Bedeutung z u geben, denn e in A t o m k r i e g w e r d e i m m e r unwahrscheinl icher . M a n müsse über genügend Land- , See- u n d Luftstreitkräfte an den verschiedenen west l ichen Gefahrenpunkten verfügen, d a m i t e in etwaiger A n g r e i f e r nicht die geringste H o f f n u n g hegt, sich auch b e i fehlender Atomrepressa l ie Siegeschancen auszurechnen.

74 Seite S

AUS L

Schluß* an dei

J T . V I T H . Unter dem V o r s i v i k a r s , Prälat M a l m e n d i i w u r d e n am M o n t a g nachn Even-Knodt die Zeugnisse die Schüler der Bischöflich t e i l t . Ehrengäste u n d Ange denten füllten den Saal b i ten Platz, als der Spatzent ersten D a r b i e t u n g begann. Ehrengäste hat ten neben S. la t M a l m e n d i e r u n d dem Schule, hochw. H e r r n H i l j n o m m e n : hochw. Dechant Devroye als Ver t re ter des ] kommissars H o e n , die H( Bürgermeister ; Schuhmache sul der Bundesrepubl ik De nant , K o m m a n d a n t des Ge t r i k t s S t . V i t h ; CoHing, K o r Gendarmeriebridage S t . V i t l t re lepont .Ferner bemerkten Geistliche mehrere Bürge: Landgemeinden, die Schöffe M a r g r a f f u n d die R a t s h e r r « nen u n d Freres, die D i r e k t r i Gorett i -Schule F r l . K r e i t h ,

H e r r n K a p l a n Geelen, Herr ra t Haas, H e r r n A r c h i t e k t ! d ie Lehrerschaft der Bischof

C. M e y e r , zwölf Schüler i zenchor er f reuten uns m i t d , D e r K a l e n d e r m a n n " . Jeder tat des Jahres stel l te sich ri Kcht oder Gesang vor . Diese i imlich u n d h u m o r v o l l geh i n d s t a r k e n Be i fa l l .

M i t Gedichfcvortragen i n de etrogene T e u f e l v o n Fr . R •anzösischer Sprache („Le d

~ î a u " v o n J. de l a Fontaine

r o g r a m m fortgesetzt . Das . er L i t e r a t u r ist nicht r e i t

tan versteht es auch i n der ; chule d ie großen Stücke z i eutsdier Sprache w u r d e e in

- chiliens „Wallensteins T o d ' . Kohnènmergen als W a l l •usten als Oberst W r a n g e l er als Page brachten M o n o l i »ge dieses schwierigen W e i e l tung . V i e r Jungen der 6. K l

.«dann, daß sie gut franizös aben: sie t r u g e n La F o n t a i n

n a u x malades de la peste" v i su lachen gab es m i t der A u f f i Auszuges aus „Knock, o u le 1 a médec ine „von Jules Romai

. i r e , d ie es auf die Gesellsch leicht v e r d r e h t e n Charaktere i

^abgesehen hat . R. Plattes a ; D o r f p o l i z i s t entfesselte w ströme. Schade, daß es n u r u n d nicht das ganze Stück w a r

Der Mann mit R o m a E

Copyright

Schluß

Christa f u h r auf. „Um Gofr Er hat also - zusammen m i t Sc

.Augenblick, l iebes ' räulem meinen O t t o Brück, nicht wahr? selbe dachte ich auch, u n d unt« umständen hätte ich nicht gez ungen Menschen als des M< iachtig festzunehmen. A b e r als I r ie f las, wußte ich bereits, frück diese furchtbare Tat nicht •aben k o n n t e . Er w a r i n der I |3. z u m 24. März 1950 i n einv

^ S e i l s c h a f t gewesen. Sein B e n ter K o n t o r i s t Mack, u n d dessen W u l e i n Helga Finsen, bestätig

V o n diesem Augenbl i ck an w, aaze Sache k l a r . Plümeke ha « w k damals nach Hause begle «cht hat er i h r Liebesanträge «a le icht w o l l t e er auch n u r de atergraben, den sie auf seinen Mi O t t o Brück ausübte. Jedenfa

* an diesem A b e n d die Uebc »geimpft , i h r Bruder O t t o h « r d begangen u n d sich i h m ai

W i r d i h r gedroht haben, daß * v e r l o r e n sei, w e n n sie a u d w t c h e n v o n dieser Sache i r g e n «tei l te .

° e r M o r d i n der Heinr ichstra l *ade damals die Gemüter i n ]

. Juli 1959

rden, aber n Regelung prechen. jssen eine I i n der Ge-indung ge-se A u t o m o -

photogra->ßem Licht 1 w i r d dem ie das Pho-h erkennt , m e r u n g ha-relchen U m -bes t immten en w a r . Der ede gestellt efragt, aber genden B i l -j u l d e n zah-! Gemeinde, d ja schließ-

•inne

74 Seite S S T . V I T H E R Z E I T U N G Donnerstag, den 2. fuli MB»

Beseitigung ierungen i n die Delega-igen H a r m o -derlassungs-;en Länder, d e l ke inen werfen, n i d i t m a/usländi-igt w e r d e n , r lande u n d H a r m o n i s i e -i d i n g u n g se-r t daher die s na t iona len ren u n d das ie der H a n ­gemein w u r -j n v o r Been­de die N i e ­bellen.

sammenhang s Nieder las-

H a n d e l u n d r e n d die i n -i n die Kate-od der I n v e -bt es bereits

größere Be­ndel, H a n d -

i n d i g e n K o n ­i n der E W G

emburg statt . eme Sachver-der Fre ihan-

s u n d der so-

Sit

AUS UNSERER GEGEN!) J Schlußfeier und PreisveifeLung

an der Bischöflichen Schule j T . V I T H . Unter dem V o r s i t z des General-Vikars, Prälat M a l m e n d i e r aus Lüttich w u r d e n am M o n t a g nachmittag i m Saale Even-Knodt die Zeugnisse u n d Preise an die Schüler der Bischöflichen Schule ver­te i l t . Ehrengäste u n d Angehörige der Stu­denten füllten den Saal bis auf den letz­ten Platz, als der Spatzenchor m i t seiner ersten Darb ie tung begann.Am Tisch der Ehrengäste hat ten neben S. Exzellenz Prä­lat M a l m e n d i e r u n d dem D i r e k t o r der Sdiule, hochw. H e r r n Hi lgers Platz ge­nommen: hochw. Dediant Breuer, H e r r Devroye als Ver t re ter des H e r r n Bezirks­kommissars Hoen, die H e r r e n W . Pip, Bürgermeister; Schuhmacher, Generalkon­sul der Bundesrepubl ik Deutschland; D i -nant, Kommandant des Gendarmeriedis-trikts S t . V i t h ; Col l ing , K o m m a n d a n t der Gendarmeriebridage S t . V i t h ; Notar D o u -trelepont.Femer bemerkten w i r zahlreiche Geistliche mehrere Bürgermeister der Landgemeinden, die Schöffen Hansen u n d Margraff u n d die Ratsherren Terren , Leh­nen u n d Freres, die D i r e k t r i c e der M a r i a -Gorettd-Sdiule F r l . K r e i t h , den hochw. Herrn K a p l a n Geelen, H e r r n P r o v i n z i a l -rat Haas, H e r r n A r c h i t e k t Schütz, sowie die Lehrerschaft der Bischöflichen Schule.

C . Meyer , zwölf Schüler u n d der Spat­zenchor er freuten uns m i t dem Singspiel ,Der Ka lendermann" . Jeder einzelne M o -tat des Jahres stellte sich m i t einem Ge­licht oder Gesang v o r . Dieses sehr v o l k s -ümlich u n d h u m o r v o l l gehaltene Stück and starken Be i fa l l .

M i t Gedichtvorträgen i n deutscher („Der etrogene Teufe l v o n Fr. Rückert) u n d •anzösischer Sprache („Le diene et le r o -

""sau" v o n J. de la Fontaine) w u r d e das rogramm fortgesetzt. Das Interesse an er L i tera tur is t nicht r e i n platonisch, tan versteht es auch i n der Bischöflichen chule die großen Stücke z u spielen. I n sutscher Sprache w u r d e e in Auszug aus didllers „Wallensteins T o d " aufgeführt. . Kohnenmergen als Wal lens te in , H . >usten als Oberst W r a n g e l u n d H . K r e -er als Page brachten Monologe u n d Dia->ge dieses schwierigen Werkes gut zur eltung. V ier Jungen der 6. Klasse zeigten .sdann, daß sie gut französisch gelernt aben: sie t rugen La Fontaines „Les a n i -

uaux malades de la peste" v o r . Sehr v i e l su lachen gab es m i t der Aufführung eines Auszuges aus „Knock, o u le t r i o m p h e de a rnedecine „von Jules Romains, eine Sa-

j i e , die es auf die Gesellschaft u n d die leicht verdrehten Charaktere unserer Ze i t abgesehen hat . R. Plattes als s k u r i l e r Dorfpolizist entfesselte w a h r e Lacfa-ströme. Schade, daß es n u r e in Auszug und nicht das ganze Stück w a r .

Lex V e r t e i d i -t iona lprudukt »rozent gegen anien 8,2 Pro-i n Frankreich lent i m Jahre

eingesetzten j ten Staaten ergänzend sei onat ionalpro-dmeten gegen l a 6,5 Prozent utsche A n t e i l onat ionalpro-ilgien, Luxem-vegen unter-

ür wesentl ich, die V e r t e i d i -

tellen, w e i l es % alles Wün-Inentbehrliche real is ieren. I n n z u sehr den ien gelegt. I n -Velt d a s A t o m -l d m a n b e f i n -n Engpaß m i t •nventionellen teder stärkere ein A t o m k r i e g inlicher. M a n l d - , See- u n d verschiedenen :en verfügen, Jer nicht die ich auch b e i Siegeschancen

Erwähnen w i r noch, daß die musika l i sehe Lei tung i n den Händen von Johannes Piette lag, der sich besonders m i t der Einstudierung des „Kalendermannes" v ie l Mühe gemacht hatte.

Dami t w a r das reichhaltige Unterhal ­tungsprogramm beendet. S. E. Prälat M a l ­mendier h ie l t zu Beginn der Preisvertei­l u n g eine Ansprache. Er gab seiner Freu­de darüber Ausdrude, den Vors i tz bei der Preisverte i lung zu führen. Er betrachtete es als ehrenvolle Aufgabe, den Oberh i r ten zu vertreten, seinen Gruß und Segen zu überbringen und i h m die Treue der A n ­wesenden zu verkünden. Er gratul ierte den Jungen, die so gut gesungen und ge­spielt haben u n d beglückwünschte alle Schüler zu den Erfolgen die sie erzielten, besonders aber zu der während desJahres geleisteten A r b e i t . Er wünschte ihnen Er­ho lung und Auspannung während der n u n folgenden Ferien. S. Exzellenz ermahnte aber auch alle, die guten Ratschläge nicht z u vergessen: Treue i m Gebet, Hi l f sbe­reitschaft gegenüber den El tern , Nächsten­l iebe gegenüber a l len. Sie sol l ten sich der Erziehung, die sie i n der Schule genossen haben würdig zeigen. Den El tern legte er ans Herz , i h r e n K i n d e r n eine christ­l iche Erz iehung angedeihen zu lassen, auch das Buch, daß sie den K i n d e r n in die H a n d geben sol l gut sein. „Erziehet die K inder zur Frömmigkeit , führt sie h i n z u Jesus, i h r e m besten Freunde u n d zur M u t t e r Gottes" . Abschließend ertei l te S. Exzellenz i m Namen des Bischofs den priest l ichen Segen.

Bevor hochw. D i r e k t o r Hi lgers die Ver­te i lung der Zeugnisse undPreise v o r n a h m , gedachte er des während des vergangenen Schuljahres verstorbenen Professors M a r ­t i n G o f f i n u n d würdigte seine V e r d i e n ­ste. Die Schüler, die ihre Prüfungen be­standen haben, w u r d e n nunmehr zur Bühr ne gerufen, w o sie D i p l o m e , Zeugnisse u n d Preise entgegennahmen. Auch meh­rere Preise w a r e n gestiftet w o r d e n . Den Preis des A u s w . Amtes der Bundesrepu­b l i k Deutschland für die beste Leis tung i n der deutschen Sprache überreichte H e r r Generalkonsul Schumacher i n F o r m eines w e r t v o l l e n Buches an Heinz Heinen aus S t . V i t h . Den für die beste Leistung i m Französischen v o n der Sparkasse gestif­teten Preis errang H e l m u t Jousten ans Eibert ingen, während K a r l Pfe i f fer aus N i d r u m die Goldmedai l le des BP-Belgi-um-Schulwettbewerbes überreicht w u r d e .

Z u m Abschluß der Feier ergr i f f hochw. D i r e k t o r Hi lgers das W o r t erneut. Es sei Brauch, daß der hochw. H e r r Bischof einen Ver t re ter zu der Preisverte i lung der B i ­schöflichen Schule entsende. H i e r m i t u n ­

terstreiche er die Bedeutung der chr is t l i ­chen Schule. Die E l te rn haben die Wich­t igkei t dieser Erziehung erkannt . M i t Stolz sprach der Redner alsdann v o n den Ergebnissen der ehemaligen Schüler. I m vorigen Jahre bestanden 32 v o n 34 Ehema­l igen ihre Hochschulprüfungen. U m eine engere Zusammenarbeit zwischen El tern und Lehrern zu schaffen hat dieSchule vor demnächst El ternvereinigungen zu grün­den. Ein ernstes W o r t richtete der D i r e k ­tor an E l tern u n d Schüler: die Ferien sollen nicht alles zerschlagen, was m i t Mühe u n d Liebe aufgebaut w u r d e . Der Müßi33ang ist verderbl ich u n d die El tern müssen die Freiheit überwachen. Sie müs­sen den Umgang und die Lektüre der Stu­denten k o n t r o l l i e r e n . Auch schadet kör­perliche A r b e i t während der Ferien ke i ­neswegs. N a d i e i n e m A p p e l l zugunsten der Tätigkeit i n den katholischen Jugendver­bänden schloß hochw. D i r e k t o r H i l g e r s m i t einem Wunsch auf frohe, gnadenreiche u. erfrischende Ferien. A l l e sprachen zum Abschluß noch ein gemeinsames Gebet n. sangen ein Kirchenl ied.

I n der Bisdiöflidien Schule w u r d e an­s c h r e i e n d ein Lunch gereicht. Z u den be­reits genannten Gästen hatte sich noch H e r r Forst ingenieur C o r n u gesellt, w e l ­cher Ecrater der l a n d w i r t s d i a f t l i c h e n A b ­tei lung der Bisdiüluäicn Sdiule ist . Nach dem E.sen ergr i f fen der hochw. Herr D i ­rektor Hi lgers und S. E. Generalvikar Prä­lat Malmendier das W o r t . Sie würdigten die Leistungen der Schüler und gaben besonders den anwesenden Oberpr ima­nern Ratschläge m i t auf i h r e n künftigen Weg. Sie würdigten aber auch die schwe­re und verantwortungsvol le A r b e i t der Professoren. E. Exzellenz hob seinerseits die Verdienste des Schuldirektors hervor.

Die Ergebnisse der Abschlußprüfungen

Es erhalten das staatl . beslaubigte Rei­fezeugnis: Latein-Griechische A b t e i l u n g - Oberstu­fe - A b i t u r M i t großer Auszeichnung [80 Prozent) P fe l i i e r K a r l , N i d r u m ; Jousten H e l m u t A m e l ; He inen Heinz, S t .V i th .

M i t A u s z e i d i n u n g (70 Prozent) Heinen M a n f r e d , Bütgenbach; V i l z Her­

bert , Rocherath; Brüls A l f o n s , W i r c z f e l d ; Plattes Rudolf , M a n d e r f e l d .

M i t großem Erfo lg (60 Prozent) 1

Heck Bruno, N i d r u m ; Rimbeaux Fred, S t . V i t h ; Kohnen Helmut , S t . V i t h ;

M i t Er fo lg (50 Prozent) Kohnenmergen Robert , S t . V i t h ,

Es erhal ten M i t t e l s c h u l d i p l o m .

1. Latein-Griechische A b t e i l u n g — Unter ­stufe : M i t großer Auszeichnung (80 Prozent)

Joucken K u r t , I v e l d i n g e n .

M i t Auszeichnung (70 Prozent) Peters M a n f r e d , Emmels, Breuer E r w i n ,

Wal le rode ; Provoost Y v o n , S t .V i th .

M i t großem Erfo lg (60 Prozent) Meyer Kornel ius , B r e i t f e l d ; Michels

H e l m u t , Recht; Gränz Dieter, S t . V i t h ; Küpper Her iber t , Rocherath;Veithen Paul, M e d e l l . ,

2. Handelsabteüung — Unters tufe : M i t Auszeichnung (70 Prozent)

Gabrie l Robert, L igneuvi l l e .

Der Mann mit dem k a r i e r t e n Mantel R o m a n v o n A x e l R u d o l p h Copyright by: Augustin Sieber, Eberbach

Schluß

Christa f u h r auf. „Um Gottes w i l l e n ! Er hat also - zusammen m i t Schröder —?"

Augenblick, liebes Fräulein Esche! Sie meinen Otto Brück, nicht wahr? N u n , das-elbe dachte ich auch, u n d unter anderen Jraständen hätte ich nicht gezögert, den ungen Menschen als des Mordes ver-ächtig festzunehmen. A b e r als ich diesen rief las, wußte ich bereits , daß O t t o *ück diese furchtbare Tat nicht begangen »ben konnte. Er w a r i n der Nacht v o m

zum 24. März 1950 i n e inwandfre ier Sesellschaft gewesen. Sein Berufskollege, er Kontorist Made, u n d dessen Ver lobte , toäulein Helga Finsen, bestätigten es.

Von diesem Augenbl ick an w a r m i r die anze Sache klar . Plümeke hat G e r t r u d »ück damals nach Hause begleitet. V i e l -

idit hat er ihr Liebesanträge gemacht, lelleicht w o l l t e er auch n u r den Einfluß Vergraben, den sie auf seinen Zechkum-

Otto Brück ausübte. Jedenfalls hat er t an dies A b e n d die Ueberzeugung ngeimpft, i h r Bruder Ot to habe den

* d begangen u n d sich i h m anvertraut , w i r d i h r gedroht haben, daß i h r B r u -

>r verloren sei, w e n n sie auch n u r ein Örtchen von dieser Sache i rgend jemand »teilte.

Oer M o r d i n der Heinrichstraße setzte lade damals die Gemüter i n H a m b u r g

i n Erregung. Ger t rud Brück hatte sicher­l ich davon gelesen. I h r Bruder — das wuß-sie — verkehrte eben i n jener Gegend, w a r of t i n zwei fe lhaf ter Gesellschaft, hatte V e r b i n d u n g e n m i t Frauen jener Kreise. Es is t k e i n W u n d e r , daß sie dem Verbrecher glaubte. Sie mag schwer daran getragen haben, u n d der Entschluß, zu schweigen u m der M u t t e r w i l l e n , macht ihrer K i n ­desliebe alle Ehre, w e n n ich i h n natürlich auch v o m Standpunkt des Polizeibeamten nicht b i l l i g e n k a n n .

G e r t r u d Brück schwieg also u n d sorgte vor a l lem dafür, daß ihre M u t t e r aus H a m b u r g f o r t k a m . Es steht fest, daß sie es w a r , die sich zuerst m i t Bekannten i n Köln i n V e r b i n d u n g setzte und der M u t ­ter e i f r i g zuredete, das Angebot als F i l i ­a l l e i t e r in i n Köln anzunehmen.

N u n merken Sie auf! Sdiröder-Plümeke hatte gleichfalls Ursadie , möglichst bald aus H a m b u r g zu veradiwinden.Er siedelie ebenfalls nach Köln über. W i e und w a n n er erfahren hat, daß auch G e r t r u d Brück jetzt hier wohnte , ist ein Punkt , den w i r noch nicht wissen. Es ist aber a u d i unwe­sentlich. Sicher ist , daß i h n immer ärger die Angst plagte. Einen M o r d auf dem Ge­wissen zu haben, ist audi für einen Plü­meke keine Kle in igke i t , und die Erfah- , r u n g lehrt , daß gerade Verbrecher, d ie sich ver fo lgt wissen, i m Laufe der Ze i t . e i ­ne immer mehr steigende Angst vor dem

Bl i tz aus he i terem H i m m e l haben, v o r i h ­rer unerwarte ten jähen V e r h a f t u n g .

Plümeke wußte, daß sein Schicksal i n den Händen G e r t r u d Brucks lag. W e n n sie i h r Wissen verr ie t , so wäre die unaus­bleibliche Folge gewesen, daß nicht n u r Otto-Brüdc, sondern auch Plümeke-Schrö-der-Schrank verhaf te t w u r d e . D a n n stand es böse u m Plümeke; d e n n es w a r voraus­zusehen, daß O t t o Brück sich entlasten konnte . Plümeke hatte also a l len G r u n d , dafür zu sorgen, daß G e r t r u d Brück auch w i r k l i c h dicht h ie l t .

Er begann, sich über seinen ehemaligen Zechkumpan O t t o Brück z u erkundigen. Was er er fuhr , diente dazu, seine A n g s t noch z u verstärken. Plümeke hatte dami t gerechnet, daß der junge Brück früher oder später i m Gefängnis landen würde. Es sah ja auch damals ganz so aus. N u n er fuhr er zuseinem Schreck, daß O t t o Brück sich durchgerungen hatte . Es steckte eben doch ein guter K e r n i n i h m , u n d das L e i d der M u t t e r hatte i h n aufgerüttelt . O t t o Brück w a r ein anständiger, strebsa­mer Mensch geworden. Noch glaubte seine Schwester an sein furchtbares Verbrechen. Es lag aber i m m e r mehr i m Bereich der Möglidikeit , daß sie eines Tages i r r e w e r ­den konnte , da i h r Bruder w i d e r E r w a r t e n ein rechtschaffender Mensch geworden war . A n dem Tage aber, da G e r t r u d Brück zu z w e i f e l n begann u n d of fen i h r e n B r u ­der fragen würde, ob er w i r k l i c h d e n M o r d an Margareta Deister begangen habe, w a r Plümeke ver loren .

I m m e r mehr plagte i h n das böse Gewis­sen, bis" er eines Tages den gräßlichen Entschluß faßte, G e r t r u d Brück für immer s t u m m zu machen."

„Jetzt begreife i c h s ! " r i e f Hans Esche,

M i t großem E r f o l g (60 Prozent) : Wagener Ferdinand, Lengeier; Düssel­

d o r f N o r b e r t , S t . V i t h .

M i t E r f o l g (50 Prozent) Gangolf H e l m u t , Wal le rode

3. Landwirtschaftliche Abteilung - Unter­stufe:

Mitgroßer A u s z e i d i n u n g (80 Prozent) Maus T o n i , A n d l e r ; Schrauben Josef,

Neidingen.

M i t Auszeichnung (70 Prozent) D o l l e n d o r f M a n f r e d , Bütgenbach; Ro-

demers A l b e r t , M a n d e r f e l d ;

M i t Er fo lg (50 Prozent) Proes Leo, A l d r i n g e n .

A l l e n Studenten unsere besten Glück­wünsche!

Scheune abgebrannt ROBERTVILLE. I n Outrewarche bei Ro-ber tv i l l e entstand am M o n t a g m i t t a g ge-

1 gen 1 Uhr i n einer dem H e r r n H e n r i W gehörenden Scheune ein Brand. Der sofort herbeiei lenden Feuerwehr v o n M a l -medy und den Nachbarn gelang es, e in Uebergreifen des Brandes auf das W o h n ­haus zu verh indern . Die Scheune brannte al lerdings vollständig nieder. Die Heuvor ­räte und einiges Gerät w u r d e n vernichtet . Die Ursache des Brandes ist nicht bekannt .

Tontaubenschießen in St.Vith

S T . V I T H . Die Vere in igung für Jagd u n d Sportschiessen S t . V i t h veranstaltete am vergangenen Sonntag ihr^alljährliches i n ­ternes Schiessen. Tags vorher w u r d e be­reits ein kleines Schießen ausgetragen. Dieses Jahr gab es m i t der Einführung des Z u r i t o t r a p eine Neuerung, die dem Schie­ßen auf lebende Tauben am nahesten k o m m t .

Die Preisverte i lung fand am Sonntag abend i m H o t e l Schulzen statt . H i e r die Ergebnisse, der jewei ls 10 besten Schüt--zen: •

Schießen vom Samstag: 1 . Demeuse i 2. F id ie fe t 3. Schloune 4. Burhenne 5. D r . N o e l 6. Kr ings 7. Gabr ie l 8. F o r t J. 9. Lenfant G L

10. Kre ins K .

Schießen vom Sonntag:

1 . Schloune 2. K r i n g s 3. Demeuse 4. Graf 5. G a b r i e l 6. Lenfant H . 7. Leidgens J. 8. Leidgens F. 9. F id ie fe t

10. D r . D u f o u m y

Zuritotrap 1 . Kr ings 2. Demeuse 3. D r . D o l l e n d o r f

Preisverteilung an derMaria-Goretti-SchuIe S T . V I T H . I m Rahmen einer i n t e r n e n Feier w u r d e n am M o n t a g morgen i n der M a r i a -Goretti-Schule die Zeugnisse u n d Preise ver te i l t . Tags vorher besichtigten zahlre i ­che E l te rn die Auss te l lung . Zeichnungen, Handarbe i ten u n d kunstgewerbl iche A r ­bei ten fanden sehr v i e l A n k l a n g u n d leg­ten Zeugnis ab v o m hohen Stand dieser Schule. Nachmittags u m 4.30 U h r f a n d i n der Pfarrkirche eine Danksagungsandacht statt .

Bei der Pre isverte i lung erh ie l ten fo lgen­de Schülerinnen das staatl ich beglaubigte M i t t e l s c h u l d i p l o m :

M i t großer Auszeichnung: Hockertz Chris ta , Lascheid, Pankert

H e i d i , S t . V i t h ; Kr ings Gisela, W a l l e r o d e ; Feyen I r m g a r d , M e d e l l .

M i t Auszeichnung : Mertes Marlene , Moederscheid; Sdiaua

M a r l y , M e y e r o d e ; M a r g r a f f I n g r i d , St .Vith

M i t E r f o l g : Gromxnes M a r i a , Schönberg.

Es erhal ten e in Abschlußdiplom: Fickers A n i t a , Lanzerath u n d Scharres

L o t t i , Lascheid.

W i r gra tu l ieren den Schülerinnen z u ih­rem Er fo lg .

Sitzung des Gemeinderates Lommersweiler

BREITFELD. A m Samstag, d e m 4.Juli 1969 f i n d e t u m 9 U h r morgens eine öffentliche Sitzung des Gemeinderates v o n Lommers ­w e i l e r statt .

Bestandene Prüfung R O C H E R A T H . A n der Kramkenpfleger-innenschule St. El isabeth i n Namür be­stand F r l . Johanna Stoffels aus Roche-r a t h - K r i n k e l t i h r e Abschlußprüfung als K r a n k e n p f l e g e r i n u n d H e b a m m e m i t gro­ßer Auszeichnung. W i r gra tu l ie ren 1

3.1mpfung gegenDiphteritis und Wundstarrkrampf

S T . V I T H , I n d e r Städtischen Volksschule S t . V i t h w i r d a m M o n t a g , d e m 6. Ju l i 1959, nachmittags v o n 2 bis 3 U h r d i e d r i t t e u n d letzte I m p f i m g gegen D i p h t e r i t i s u n d W u n d s t a r r k r a m p f durchgeführt.

Viehmarkt in Bütgenbach B U E T G E N B A C H . A m Dienstag, d e m 30. Juni 1959 w u r d e i n Bütgenbach e i n V i e h -u n d Schweinemarkt abgehalten. A u f g e ­t r ieben w o r d e n w a r e n 107 Stück R i n d v i e h .

Die Preise: Hochtragende Kühe 12 b is 14.000 Fr . ; hochtragende Rinder 10 bis 13.000 Fr. ; Ma&kühe 7 bis 10.000 Fr . ; fe t te Kühe 9 bis 11.000 Fr . ; zwei jährige Rinder 7 bis 10.000 Fr. ; e injährige R i n d e r 5 b i s 6.000 Fr. ; St iere 22 bis 23 Fr. (pro k g ) ; Fer­k e l 700 bis 800 Fr.

Der M a r k t g a n g w a r mäßig. Nächster M a r k t a m 29. September.

der i n atemloser Spannung der Darste l ­l u n g gefolgt war . lebhaft . „Es galt gar nicht dem Postboten! Es galt v o n vornher­ein G e r t r u d Brück!"

Kommissar H u l b e r t nickte ernst.

„IhreAuffassungsgabe f u n k t i o n i e r t aus­gezeichnet, l ieber Esche. Darauf k o m m e n w i r noch später zurück. Zunächst w i l l ich I h n e n al len erklären, w i e Plümeke v o r ­ging. M a n k a n n w o h l sagen: m i t geradezu teufl icher Planmäßigkeit .

Nachdem er e inmal den Entschluß ge­faßt hatte, begann er zunächst damit , die Verhältnisse auszukundschaften unter de­nen G e r t r u d Brück lebte. Dabei st ieß er auf den Untermieter Brüdcs, auf Sie H e r r Steiner. W i r gehen w o h l k a u m f e h l i n der A n n a h m e , daß Plümeke Sie bereits seit langem beobachtet hat . Er kannte Sie v o m Sehen. Er folgte I h n e n w o h l mehr als e in­m a l u n d stellte genau fest, an welchen Ta­gen Sie Spaziergänge machten. W o h l g e ­m e r k t : Spaziergänge, bei denen Sie w e ­der Begleitung hat ten, noch Bekannte t ra ­fen. So z u m Beispiel am 8. oder 9. März, als Sie die K o n d i t o r e i Roberts besuchten.

A m 18. M a i stellte er w i e d e r fest, daß Sie mehrere Stunden nachmittags a l l e in ausgegangen w a r e n , also k e i n A l i b i für die Zeit hat ten . Die Gelegenheit w a r gün­stig, u n d so schickte er an jenem Tag die an Sie gerichtete Postanweisung ab. Seine Rechnung w a r ganz logisch. W u r d e am nächsten Tag die Ermordete i m Z i m m e r Steiners gefunden, so sah alles aus, als ob ein Plan zum Ueber fa l l auf den Geldboten bestanden hätte, u n d Sie, H e r r Steiner, mußten notwendigerweise i n Verdacht k o m m e n . W i e es denn auch tatsächlich geschah - Sie w o l l e n etwas sagen,

„Wenn Sie erlauben, H e r r Kommisser . Wachtmeister E s d i e t " W o h e r konnte Plümeke bereits a m 18, M a i wissen, daß H e r r Steiner am nächsten V o r m i t t a g ausgehen, daß seine W o h n u n g i n der Hülcheratherstraße leer sein wür­de? Es w i l l m i r nicht einleuchten, daß er die Tat auch hätte ausführen können, w e n n außer G e r t r u d Brück auch H e r r Stei­ner anwesend w a r . "

„Wie gesagt, Ihre D e n k k r a f t is t ausge­zeichnet, l ieber Esche," schmunzelte H u l ­bert . „Er wußte natürlich nicht, daß H e r r Steiner ausgehen würde. I m Gegenteil , da er i h n seit langem beobachtete, wußte er wahrscheinlich, daß Steiner i n diesen T a ­gen krank gemeldet w a r . W ä r e H e r r Stei­ner nämlich w i e üblich zu seiner A r b e i t s ­stätte nach Deutz gefahren, so hät te er e in A l i b i gehabt u n d nicht i n Verdacht kom­men können. A b e r vergessen Sienicbt, daß Plümeke H e r r n Steiner beobachtete! W i r dürfen annehmen, daß er sich bereits e ine W e i l e v o r der M o r d t a t inderUmgebung des Hauses befand. W e n n Sie, H e r r Stei­ner, daheimgeblieben wären, so würden Sie wahrscheinl ich e in Te le fonanruf ir» g e n d w o h i n bestel l t haben. Plümeke k a n n ­te ihre V e r b i n d u n g e n u n d Bekanntschaf­ten. Es wäre i h m bereits e in leichtes ge­wesen, Sie unter i rgendeinem V o r w a n d aus dem Hause zu locken. Sie aberwären w e n n Sie uns nachher v o n diesem f ing ier ­ten Te le fonanruf erzählt hätten, n o t w e n ­dig auf Skepsis gestoßen.

N u n Plümeke sah Sie aus d e m Hause k o m m e n u n d das ersparte i h m d e n Tele­fonanruf . Al les schien sich seinem P lan zu fügen. Er beobachtete, daß Sie n icht zurückkehrten u n d schritt zur Ausfühsujig seines verbrecherischen Vorhabens. I n

Kummer 74 S e i t e 4 « Ï . V I T H E R Z E I T U N G Donnerstag, den 2. Juft tan

T O U R D E F R A N C E

Franzosen weiter in Front Die*Franzosen picken w e i t e r h i n die Rosi­nen aus d e m Kuchen. Sie w a r t e t e n m i t z w e i neuen Etappensiegen auf, behalten die Spitze i m Gesamtklassement u n d auch i m Mannschaftsklassement. A l l e r d i n g s be­g innen die Schwierigkeiten erst am k o m ­menden Sonntag m i t der ersten Pyrenäen­etappe u n d es w i r d e rwar te t , daß der gro­ß e F a v o r i t C h a r l y Gaul bereits dann seine ersten A n g r i f f e auf die Spitzengruppe u n ­ternehmen w i r d . D i e Franzosen versuchen b i s d a h i n i h r e n V o r s p r u n g so w e i t w i e möglich auszubauen.

A m M o n t a g w u r d e die zweitlnägste Etappe v o n Roen nach Reimes gefahren. T r o t z der langen Strecke er fo lgten bereits v o m Start Weg die ersten A n g r i f f e , w o r a n sich auch die Belgier P lankaert u n d De Bruyne bete i l ig ten . Letzterer w a r auch w i e d e r be i dem z w e i t e n Fluchtversuch zu f i n d e n , nachdem die ersten Ausreisser v o m Gesamtfeld eingeholt w o r d e n w a r e n . A b e r auch dieser Versuch scheiterte u n d als die Hälfte der Strecke zurückgelegt war , hat ten sich w i e d e r alle zusammen­gruppier t . Schließlich gelang es einer Gruppe v o n 10 Fahrern, unter denen sich auch der Belgier Hoevenaars befand, sich v o m Feld z u lösen. Den Spr int gewann Graczyk v o r seinem Landsmann D a r r i -gede u n d dem I ta l iener Favero. Den End­spurt des Feldes hol te sich der Belgier V a n A e r d e v o r dem Deutschen A l t w e c k .

Lübke wurde Bundespräsident

B E R L I N Der CDU-Kandidat Lübke ist am Mittwoch morgen i n Berlin zum Präsiden­ten der Bundesrepublik Deutschland ge­wählt worden.

• D a s Ergebnis der W a h l wurde gegen 4 Uhr nachmittags bekannt gegeben.

Die W a h l erfolgte im 2. Wahlgang, nachdem keiner der Kandidaten im ersten die absolute Mehrheit erreichte.

Gefängnis und Geldstrafen für die Schuldigen an den

Methylalkoholvergiftungen A N T W E R P E N . Der Prozeß gegen 9 Per­sonen, d i e i n d i e Methylalkoholaffäre ver­wicke l t w a r e n , die i m vergangenen Jahre mehrere Todesopfer forder te i s t m i t der Urteilverkündung z u Ende gegangen.Meh­rere andere Angeklagte w u r d e n wegen Steuerhinterziehung z u Geldstrafen ver­u r t e i l t . Der Hauptangeklagte Cor thout , der d e n M e t h y l a l k o h o l i n U m l a u f ge­bracht hat te u n d d a m i t hauptsächlicher Schuldiger an den V e r g i f t u n g e n w a r , w u r ­de z u 2 Jahren Gefängnis v e r u r t e i l t . Der A p o t h e k e r H o e t aus L i e r hatte den A l k o ­hol gel iefert u n d erhie l t dafür 18 Monate Gefängnis. Die anderen Angeklagten er­h i e l t e n Gefängnisstrafen v o n 6 bis 18 M o n a t e n . A l l e , außer dem A p o t h e k e r , w u r d e n außerdem z u Geldstrafen verur ­t e i l t . Zusätzlich müssen sie 19 M i l l i o n e n Fr. an den Fiskus zahlen.

Die Etappe gegen die Zei t am Dienstag zeigte erbi t ter te Kämpfe. M i t dem phan­tastischen Durchschnitt von 47,911 St .km w u r d e Roger Riviere , W e l r r e k o r d m a n n i m Stundenfahren, überlegener Sieger. Gaul fu hr die sechsbeste Zei t u n d lag 1,36 M i ­nuten h inter dem Sieger. A l l e r d i n g s hatte er am Vortage erklärt, er w e r d e sich nicht ganz ausgeben, sondern seine Kräfte l ie ­ber für die Bergetappen schonen.

Die Ergebnisse

Etappe Rouen-Rennes

1 . G R A C Z Y K Jean (F), 286 k m i n 8 2. Darr igade A n d r e (F) 3. Favero V i t o (I) 4. Hoevenaars Josef (B) 5. B a f f i Pier ino (I) 6. de Jongh Piet (HI.) 7. P i p e l i n Francis (OSO) 8. Galdeano Jesus (E) 9. Pr iva t René (F)

10. Everaert Pierre (P) 11 . B r u n i D i n o (I) 12. V a n Aerde, Michel (B) 13. A l t w e c k O t t o (Dtschl) 14. V . Geneugden M . (B) 15. A n q u e t i l Jacques (F) 16. F a b b r i N e l l o (I)

17. Groussard Jos. (OSO) 18. Picot Fern. (OSO) 19. Dejouharinet M . (CM) 20. Schellenberg M . (Dtschl)

Etappe Rennes

1 . R I V I E R E Roger (F) 45 km 330 I n 2. B a l d i n i Ercole (I) 3. A n q u e t i l , Jacq. (FJ 4. Ro l f Graf (S-Dtschl.) 5. Saint Ger (OSOJ 6. G a u l C h a r l y (H-E) 7. Brankart Jean (B) 8. Anglade H e n r y (CM)

. 9. B o n o - E r n . (I) . 10. Bahamontes Fed. (E) 11 . Planckaert Jos. (B) 12̂ V a n Est Piet ( H - L ) . : 13. Ernzer M . (H-L) 14. Galdeano J. (E) 15. Suarez A n t . (E) 16. Forest ier J. (GMj 17. Gazala Rober t (E) 18. Orano Luis (E) 19. Lebuhote l F . (OSO) 20. Bobet Louis (F) .

06.36 06.36 06.36

8.06.54

58:46 57.07 57.44 57.51 57.58 58.22 58.47 58.57 59.43 59.44 59.47 59.51

00.13 00.19 .00.25 .00.31 .00.34 00.39 .00.42

Generalklassement

1 . C A Z A L A Robert (F) (1) 33.59.45 2. Gauthier Bernard ( C - M . ) (2) nach 1,27 3. A n n a e r t Jean-Claude (PNE) (4) 2.11 4. V e r m e u l i n Miche l (PNE) (3) 2.12 5. Desmet Armand (B) (7) 3.27

6. Schellenbert M a x (S-Dtschl) (6) 4.02 7. Pauwels Eddy (B) (8) 4.23

8. Picot Fernand (OSO) (5) -9. Stablinski Jean (F) (9) 6.26

10. Baptista A n t o n i o (Int.-Port .) (10) 7.04 11 . Riviere Roger (F) (41) 8.01 12. B a l d i n i Ercole (I) (35) 8.52 13. Graf Ro l f (S-Dtscbl) (25) 8.56 14. A n q u e t i l Jacques (F) (42) 9.59 15. Graczyk Jean (F) (12) 10.15 16. Favero V i t o (I) (13) 10.19 17. Darr igade A n d r e (F) (11) 10.29 18. Bahamontes Federico (E) (21) 10.30 19. Galdeano Jesus (E) (16) 10.31 20. Saint Gérard (OSO) (49) 10.32 21; Gaul C h a r l y (L-H) (39) 10:37 22. V a n Est Piet (H-L) (23) . 10.56 23. Anglade H e n r i (CM) (66) 11.31 24. De Groot Daan (H-L) (17) 11.41 25. Planckaert Joseph (B) (48) 12.03 26. De Bruyne Alfred (B) (24) 12.10 27. Brankart Jean (B) (83) 12.11 28. Ernzer M a r c e l (L-H) (40) 12.25 29. Suarez A n t o n i o (E) (44) 12.34 30. P ipe l in Francis (OSO) (20) 12.41 31. Hoevenaars Joseph (B) (15) 12.43 32. Bobet Louison (F) (47) 12.57 33. Forestier Jean (CM) (55) 12.59 34. Bergaud Louis (CM) (26) 13.08 35. De Jongh Piet (H-L) (19) 13.09 37. Bono Ernesto I (86) 13.13 38. Lebuhote l Fe l ix OSO (63) 39. Gestari A u r e l i o I (29) 13,17 40. Otano Luis E (74) 13.22 42. V a n Tongerloo (B) 13.31 50. Adriaensens (B] 14.02 57. V a n Genergden (B) 14.24

78. Janssens (B) 16.06 79. Buysse (B) 16.11

Mannschaftwertung

1 . F r a n k r e i c h (Gazala, StabMhsky, Riviere) 102.13.42

2. Paris-Nord-Est nach 3.47 3. Belgien (Desmet, Pauwels, Plankaert)

5.26 4. Centre M i d i 11.30 5. Schweiz-Deutschland 12.41

Wußten Sie schon, daß. . . - M a r i o A d o r f den großen Grook als

sein V o r b i l d bezeichnet?

- Sophia Loren i n einer neuen F i lmver -sion des „Carmen"-Stof fes (Es w i r d die dreißigste sein!!) die T i t e l r o l l e spielen soll?

- Vera Tschechowa i n München i n der Komödie „Der Verführer" ihre erste Büh­nenrol le spielt?

- Ri ta H a y w o r t h wieder f i l m t u n d i n „The Came To C o r d u r a " Gary Cooper als Partner hat?

- Janet Leigh inständig bat, man möge ihre Ehe m i t T o n y Curt is nicht i m m e r als die glücklichste Ehe H o l l y w o o d s bezeich­nen, da bisher noch jede dieser Superla­t iv-Ehen vor dem Scheidungsrichter en­deten u n d die abergläubische Janet nicht dasselbe erleben w i l l ?

- M a r i a Scheid i m amerikanischen Fern­sehen die H a u p t r o l l e i n H e m i n g w a y s „Wem die Stunde schlägt" verkörpern w i r d , die i n der Fi lmfassung seinerzeit v o n I n g r i d Bergmann gespielt wurde?

- K i m N o v a k sich selbst das „faulste Mädchen v o n H o l l y w o o d " nennt?

- Joseph M e i n r a d (zuletzt i n „Der H a l b z a r t e " u n d „Whisky, W o d k f l i Wiene­r i n " ) i m W i e n e r Akademietheater den „Zerrissenen" v o n Johann Nestroy spiel­te?

- Sophia Loren be i den A u f n a h m e n zu i h r e m ersten W i l d w e s t f i l m einen Schock er l i t t , als ihre he l lb londe Perücke an ei­ner Petroleumlampe Feuer f i n g u n d i h r i m letzten Augenbl i ck v o n e inem beheasSeo At-elierarbeiter v o m K o p f gerissen Wai­de?

- W i l l y B i rge l i n d e m geplanten Zaaßh Leander-F i lm „Nachtfalter" d i e H a u p t r o l l e übernehmen soM?

- M a r i o Lanza nicht n u r e i n strahlendet Tenor, sondern zu seinem Privatvergnü­gen auch ein glänzender Stimmparadiäf ist?

- L a u r e n Bacal l i h r e n bissigen Dackel jetzt „Frankieboy" r u f t , - was der zwei­beinige Frankieboy (Sinatra) äußerst übel n i m m t ?

Eisenbahnkatastrophe in den Vereinigten Staaten

Tankwagen eines Güterzuges explodiert M E L D R I M (Georgia). Der kle ine A u s -f l u g o r t M e l d r i m Savan-nah i m amer ikani ­schen State Georgia w a r Schauplatz eines schauerlichen Eisenbabnexplosdonsun-glückes, dem mindestens 17 erholungissu-chende Menschen zum Opfer gefal len s ind Vie le andere t rugen . schwere Brandver­letzungen d a v o n u n d schiweben z u m T e i l noch i n Lebensgefahr. M i t geradezu teuf-licher Präzision explodier ten z w e i m i t Butangas gefüllte T a n k w a g e n eines Gü­terzuges k u r z h i n t e r einer Brücke genau über einem ~dichtbelegten Badegelände

Schiffsbesatzung betrieb Menschenschmuggel

Z w e i blinde Passagiere i n Bettbezüge eingenäht und ins Wasser geworfen

SYDNEY. Die Pol izei der australischen Hafenstadt Sydney versucht zur Zei t f ie ­berhaft , die E r m o r d u n g zweier Chinesen aufzuklären, deren Leichen i n 3ettbi-/.iige eingenäht i m H a f e n t re ibend aufgefunden w o r d e n w a r e n .

Nach den bisherigen E r m i t t l u n g e n hat­ten sich i n H o n g k o n g fünf Chinesen an B o r d des brit ischen 8000-t-Linienschiffes „Taiyuan" geschlichen, das zwischen A u ­stra l ien u n d den Ländern des Fernen Ostens verkehr t . Sie hat ten die Reise nach A u s t r a l i e n als b l inde Passagiere zurückgelegt u n d w a r e n v o n der M a n n ­schaft der „Taiyuan" k u r z vor der Durch­suchung des -Schiffes durch Zol lbeamte i n Sydney i n e i n e m • k le inen, • verborgenen Verschlag versteckt w o r d e n , der n u r 1,37 Meter lang, 84 Zent imeter bre i t , an einem Ende 1,45 Meter u n d am anderen n u r we­nige Zent imeter hoch w a r .

A l s das Versteck nach wenigen Stunden wieder geöffnet w u r d e , nachdem d i e Z o l l ­beamten das S d i i f f verlassen h a t t e n , ka­men n u r d r e i der fünf b l i n d e n Passagiere wiedt-i ' heraus. Die beiden anderen w a r e n to t . i n der ersten A u f r e g u n g w u r d e n sie von mehreren Besatzungsmitglliedern, die eine Untersuchung des Vor fa l l es befürch­teten, i n Bettbezüge eingenäht u n d he im­lich i n das Hafenbecken g e w o r f e n i n dem sie k u r z darauf entdeckt w o r d e n w a r e n .

Die pol izei l ichen Untersuchungen des Vorfa l les dauern noch an. Bisher k o n n t e noch k e i n Licht i n das D u n k e l gebracht w e r d e n . Es scheint ledigl ich festzustehen, daß die d r e i Ueberlebenden v o n Besat-zungsmugüiedern für 950 australische Pfund (rund 100.000 Fr.) nach A u s t r a l i e n geschmuggelt w o r d e n s ind. Sie k o n n t e n t ro tz intens iver Nachforschungen noch nicht entdeckt w e r d e n .

u n d v e r w a n d e l t e n den d a r u n t e r liegenden Ogeechoo-Fluß u n d das angrenaiende Ofei i n e in loderndes Flammenmeer. Die leb­ten 26 Waggons des aus 125 W a g e n beste­henden Güterzuges entgleisten u n d fin­gen ebenfalls Feuer. N u r wenige hundert M e t e r v o r u n d h i n t e r der Unglückstelk w a r d i e Gegend völlig menschenleer.

Das ausströmende Gas berei tete sid nach Augenzeugeniberichten i n Sekunden schnelle w i e ferner N e b e l aus, f i n g Feuei u n d schoß w i e v o n F l a m m e n w e r f e r n g«-schleudert ü b e r das Wasser. D i e meiste« Opfer der Katas t rophe w a r e n Schwimme A n g l e r u n d andere Wassersportler^ dt sich nicht m e h r ans U f e r re t ten konnte! u n d i m Wasser v e r b r a n n t e n . I n einet U m k r e i s v o n 150 M e t e r n b r a n n t e n Büsch« Bäume, e i n Hans u n d s ieben A u t o s w« Fackeln. Die Insassen der Wagen, verkohl t en bis- z u r U n k e n n t l i c h k e i t . Der Abtaans p o r t der Verletzten- gestaltete sich äußers schwierig, da d i e z u dem bel iebten Bade platz M e l d r i m führenden Straßen durd W a g e n k o l o n n e n der Wochenandausflüg ler v e r s t o p f t w a r e n . Angesichts des V « kehrschaos r i chte ten die Behörden schlieB lieh eine Hubschrauber-Luftbrücke eil u m die V e r l e t z t e n i n d ie Krankenhaus« der Umgebung b r i n g e n z u können.

Die Ursache des Unglücks i s t noch nid bekannt . Während nach Dars te l lung de E i senbahnverwal tung v o r der Explosio k e i n Wagen entgleist w a r , w o l l e n v« schiedene Augenzeugen gesehen habe daß einige Güterwagen doch schon v« der Explos ion aus den Gleisen spränge u n d sich auftürmten.

Der 33jährige L . Nichosl , der m i t sei« Frau u n d d r e i K i n d e r n der Katas-tropl knapp entging berichtete: „Einige dies Unglücklichen hat ten nicht die gering« Chance.."

das Haus is t er unbemerkt gelangt. Die Tür zur W o h n u n g der Famil ie Brück hat er m i t einem einfachen Dietr ich oder auch mit e inem Nachschlüssel so vorsichtig ge­öffnet, daß das Schloß ke inen Schaden n a h m . Plümeke scheint i n solchen Dingen E r f a h r u n g z u haben. D r i n n e n hat er sich k n Z i m m e r Steiners versteckt.

Die arme G e r t r u d Brück k a m ahnungs­los nach Hause. Daß die Flurtür nicht ab­geschlossen w a r konnte i h r nicht auf fa l len Sie n a h m eben an, daß i h r Untermieter daheim sei. I n Bezug auf den wei te ren Hergang der Tat selbst s ind w i r natürlich noch auf V e r m u t u n g e n angewiesen. Es w i r d w o h l so gewesen sein, daß der Mör­der aus dem Z i m m e r Steiners herausgetre­ten ist , gerade als G e r t r u d Brück an der offenen Zimmertür vorbeigehen w o l l t e . Er muß sie sofort gepackt u n d gewürgt ha­ben, so daß sie i n ihrer Ueberraschung keinen Hi l fsschrei ausstoßen konnte . Dann hat er sie i n das Z i m m e r hineinge­zogen u n d — nein , w i r w o l l e n uns be i die­sen gräßlichen B i l d e r n nicht aufhal ten, meine Herrschaften. Das w i r d Sache U n ­tersuchungsrichter sein.

Was nachher folgte , wissen w i r genau: Der Mörder hat M a n t e l , H u t u n d A k t e n -taschr des H e r r n Steiner genommen u n d ist schnell aus dem Hause gelaufen. Die beiden Frauen, die i m H a u s f l u r standen, Malten ihn in fo lge des Mante ls u n d der sonstigen Bekle idung für A l f r e d Steiner Wahrscheinl ich hat er* es verstanden, i m Augenbl ick des Vorbei laufens sein Ge­siebt abzuwenden. Darauf hat er sich

zunächst der Aktentasche entledigt , u n d dann - j a dann machte er einen Fehler, der i h m jetzt z u m Verhängnis w i r d . Er hätte ebensogut auch den M a n t e l f o r t w e r ­fen können, als ob A l f r e d Steiner selbst seinen M a n t e l w e g g e w o r f e n habe, u m sich unkennt l i ch zu machen. Statt dessen w a r der Mörder allzusehr bemüht, diesen M a n t e l völlig verschwinden z u lassen. Er er innerte sich der A r t , w i e er sich seines anderen, ebenso gefährlichen Mante ls ent ledigt hatte, u n d schickte- das K l e i ­dungsstück als Postpaket an seinen B r u ­der, den Hehler Georg Plümeke i n Ber­l i n . Das w a r sein Fehler."

„Aber ich verstehe i m m e r noch n icht " , stammelte A l f r e d Steiner verstört , „wa­r u m hat er denn f r e i w i l l i g zugegeben, die Geldsendung abgeschickt zu haben? Es dachte doch k e i n Mensch an diesen Schrö­der i n der L indenstraße?"

„Auch das k a n n ich I h n e n erklären, l i e ­ber H e r r Steiner. Zunächst k l a p p t e alles, w i e Plümeke es g e w o l l t h a t t e . Sie w u r d e n p r o m p t festgenommen u n d d u r c h die A u s ­sagen der beiden Hausbewohner innen schwer belastet. Sie wären sicherlich so b a l d auf f r e i e n Fuß gesetzt w o r d e n , w e n n nicht — Ja da w a r eben noch eine K l e i n i g k e i t , die der Mörder z u m Glück nicht wußte . Er kannte Ihre Ste l lung, I h r Leben u n d Ihre Gewohnhei ten . Er k o n n t e dami t rechnen, daß m a n sagen würde : Für einen jungen Menseben mit 500 Mark i m M o n a t l o h n t es sich schon, einen Geld­briefträger z u überfal len. A b e r er wuß­te nicht , daß Sie gerade in diesen Tagen

die begründete Aussicht hat ten, auf e h r l i ­che Weise mehr z u verdienen, als Sie durch e inen solchen Raubüberfal l g e w i n ­nen k o n n t e n . Er hat te z u m Glück keine A h n u n g v o n I h r e r E r f i n d u n g !

A i s er durch die Z e i t u n g v o n Ihrer Ent­lassung er fuhr , packten i h n v o n neuem A n g s t u n d Ungewißheit . W a r e n sie i m ­stande gewesen, ein A l i b i nachzuweisen? Verfolgse die Pol ize i eine andere Spur? Hat te er be i Ausführung der Tat doch i r ­gendeinen Fehler gemacht?

E i n Z u f a l l , für d e n w i r der Vorsehung zu d anke n haben, brachte Sie selbst i n V e r b i n d u n g m i t d e m Täter . A l s Sie auf der Suche nach e inem Z i m m e r bei i h m vorsprachen, w a r er natürlich sofort harmlos m i t I h n e n über d e n F a l l - das lag j a nahe — u n d er fuhr v o n Ihnen, daß Sie I h r A l i b i für d ie M o r d z e i t n u r mangel­haf t nachweisen k o n n t e n . A u c h sonst hat­te er a r g l i s t i g alles aus I h n e n heraus, was er wissen w o l l t e .

Plümeke is t k e i n Anfänger . Er wußte genau die Pol ize i eingehend nach al len möglichen Spuren suchen würde, solange nicht der T ä t e r gefaßt w a r . F ü r i h n be­deutete es eine erstrebenswerte Sicher­hei t , w e n n i r g e n d j e m a n d als mutmaßli­cher Mörder i n H a f t s a ß . D a r u m beschloß er, Sie, H e r r Steiner, endgültig ins G e ­fängnis- z u b r i n g e n . E r k a m f r e i w i l l i g u n d spiel te sehr geschickt d ie Rol le des h a r m ­losen, schüchternen Menschen, der w i d e r seinen W i l l e n i n einen Kriminalfall ver­wickelt werden ist . A l l e s , w a s er sagte, klang durchaus glaubhaft. Seine Perso­

nal ien schienen zu s t immen. A u s dem Vor leben Oskar Schröders w a r e n i h m ge­wisse Dinge bekannt , die es g laubhaf t er­scheinen ließen, daß die D r o h u n g m i t Veröffentlichung derselben i h n veranlaß-ten, die Postanweisung zu schreiben.

Er erreichte zunächst auch seinenZweck. Sie w u r d e n erneut verhaftet , diesmal u n ­ter noch schwererem Verdacht. T r o t z d e m ließ i h m das Gewissen keine Ruhe. Er machte sich an Fräulein Esche heran, u m sie auszuhorchen, ob G e r t r u d Brück nicht doch gelegentlich e inmal etwas über einen gewissen Erich Schrank geäußert habe. Das konnte er r u h i g t u n ; denn n iemand ahnte ja, daß Oskar Schröder m i t Erich Schrank identisch w a r . —

Die arme G e r t r u d Brück vermag nie­m a n d mehr ins Leben zurückzurufen", schloß Kommissar H u l b e r t ernst. „Aber w i r haben wenigstens die Genugtuung, daß die grausige Tat ihre Sühne f i n d e n u n d k e i n Unschuldiger der U n t a t eines Mörders le iden w i r d . "

„Und das danken w i r Ihnen , H e r r Kommissar" , sagte A l f r e d Steiner, m i t ei­ner rührend h i l f l o s e n Bewegung seine Rechte ausstreckend. „Wenn Sie nicht ge­wesen wären —"

„Ich habe meinen T e i l dazu getan. Das ist m e i n Beruf" , e rwider te der Kommissar fest die i h m dargereichte H a n d drückend. „In erster L i n i e aber danken Sie dem Wachtmeister Esche, der j a hof fent l i ch n u n b a l d I h r Schwager w i r d . Seine u n ­verschämt h e l l e n A u g e n haben mehr ge­t a n als ich. W e n n e r nicht d i e Aktentasche

gefunden hätte, H e r r Steiner, ich seil hätte schwerlich an I h r e chemische Erfi dun-g geglaubt u n d mich wohl auch i n ei falsche Spur verbissen.

Chris ta w a r aufgestanden u n d sehn** te sich z i t t e r n d an i h r e n V e r l o b t e n . „De er jetzt nach Hause gehen, H e r r Komm sar?"

„Selbstverstnädlich i s t Herr Stein f r e i . " H u l b e r t sah auf d ie U h r . „Ich ha bereits gestern abend eine ausführe Darste l lung des Falles an die JustizpB sestelle gegeben m i t der B i t te um 1 schleunigte Veröffentlichung. Ich schät I h r Vater , liebes Fräulein Esche, wird dieser Stunde bereits i n der Z e i t u n g Ehrenret tung H e r r n Steiners gelesen 1 ben. W i e wäre es, w e n n Sie I h r e m Vi lobten - er w i r d k a u m i n die Lindenst ße zurückkehren w o l l e n — gleich m i t in Elternhaus nähmen u n d i h n I h r e m W vorste l l ten?"

„Ja" , sagte Chris ta m i t unterdrückt! Jubel i n der St imme u n d preßte die Ha ihres V e r l o b t e n , „ja, das w i l l i ch ! "

„Dann also meinen herzlichsten GM wünsch! Für die Gegenwart u n d die i k u n f t . Sie Wachtmeister Esche, — tja - , w o l l t e ja noch auf Ihre famose Auf! sungsgabe zurückkommen. Also wie das? Haben Sie T.ust, z u uns herübel wechseln? Ja? Schön, dann schreiben I h r Gesuch u m A n n a h m e als Kriminal sisten-Anwärter. Ich werde es befüCTi tenl"

E N D E

Woi Die goldene W o l k e di

junge Brautpaar v o n c entfernt, löste sich schor den FMtterwochen i n ein« dte dem Teekessel enl « f a f f l e P f i f f des P f e i f m Startsignal für den b e r ü Gebens.

U n d bald er inner t sie an das, was i h r ihre nachrief, als sich das jus Hochzeit verabschiedete!

„Laß dich n u r nicht gle M i t der Ze i t gewöhnst d a n ! "

A n was sie sich z u ge ahmt die frischgebacken DnwtSnden, w e n n sie d,

F r i s e u mit neuer Frisur nach Hs teuae Gatte erblickt sie s*)«*: »Was hast d u denn ran gemacht. Das sieht ja

B s hat gar ketaen Z w e i daß die Stheußlichkeit d. ser Haarschnitt is t , denn sieht, daß Haare etwas C Glänzendes sein müssen, gewarnt hätte, täte die j leicht das e inzig Richtige: die- Brause Stetten und i börsten

D a s n e u e X karm-edne ähnliche Rol le i ; mödie spielen. Es g i b t g u die aufbrausen u n d sage dich doch nicht z u m Spielz nee machen-! Sei energisch Kleid gefällt , so laß es d nicht mies machen! A u ß e r ModelM" Lassen Sie Ihrem de, manchmal bemerken 2 habe m e i n e r F ^ u Geschmai

L b.g' i 'k" ist sowieso e in heikles TJ; äiif seihen Satz v o m Gc-d e m , daß er aber i m m e r v wem müsse der gute Gest ren sein, so hätten Sie z w : abes dennoch eine Runde Männer haben einen ganz v o n Logik , der sich v o n J d e m k a n n .

O r d n u n dagegen w i r d nach einer e de verfochten. Männer, die beit rat ional is ieren oder schrank methodisch einrä'u „du würdest donn nur die : brauchen, L i e b l i n g ! " - , vc-v o r m Auge der bebenden nem Fremden, von dorn sie vors te l l en k a n n , i h n je gel E s i s t f re i l i ch zwecklos, d prakt isch z u sein, zu verte Säe die alte u n d hohe Tuge behenechung.

F r e i h e i i s t ein W o r t , bei dem die tste m i t i h r e m M a n n eine s änderung v o r sich gehen noch seine zärtlich w e r b e n den O h r e n , hört i h n sich

daß er sie e r r u n

Er als „] M a n mag es als ameri-ka

sum nehmen, daß i m ver n m d 100.000 amerikanische dte verschiedenen Fraueniv. ptam e rhie l ten , das sie z u Kochtopfes" stempelte.

N i c h t wenige europäische d e n i n d ieser\,Ehrung" eine ihrer männlichen Würde se r-Hsanischen Männer w u r d e i Auszeichnung nämlich beda wiegend sie es s ind, die f i das Essen zuberei ten.

„Kochen i s t Frauensache!" adande. W a r u m eigentlich? ne die männliche Ehre so v i n » das Se lbs tbewußtse in so de Tätigkeit? Europas Mäm de« vergessen, daß d ie w a kfinsüer mit d e m Kochlöf fe l : an, sondern die M ä n n e r w< Gxtmde genommen ist es bei kochen, bei den KünistWn j a auch unverändert so gel Speisewagen ohne seinen K cpilsites Hotel ohne seinen K aotempfer, i n dessen Küche den T o n angeben würden, nei tokai , i n dem rrkfat ein M

en 2. Jab 1999

st das „faulste ' nennt?

letzt i n „Dei I Wodkas Wiene-l ie theater den i Nestroy spiel-

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Perücke an e i -c f i n g u n d i h r am iniem beheezten f gerissen w o r -

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bissigen DacteeH - was der zwei-1 tra) äußerst iîbel I

m Seite S S * . V Î T H E - R Z - E * W « G Donnerstag, den 2. JaK

n i d i e r t

a runter liegenden angrenzende Ufer enimeer. Die letz-125 W a g e n beste-gleisten u n d fln-r wenige hundertj der tmglüdsstelle nienscbenleer. las berei tete si< i t e n i n Sekunden e l aus, f i n g Feue jnmeniwerfera ge isser. Die meiste! w a r e n Schwimm« assersportler, e r r e t t e n ko; u n t e n . I n a b r a n n t e n I * s ieben A u t o s w i er Wagen, verkohl ikeit . Der Abtrens faltete sich äußers' an be l iebten Bade len S t raßen d u r d /Vochenendausflüg' ,ngesidits des Ve? i Behörden schlie" er-Lufrbrücke ei die Krankento.au i z u können. ;lücks is t noch n i d i Dars te l lung v o r der Explo

w a r , w o l l e n vei ?n gesehen * n doch, schon v i Gleisen s

Woran sich Ehefrauen gewöhnen müssen

hos-l, der m i t sein« m der Katas-troph :ete: „Einige diese nicht die geringst

Steiner, ich selb i r e chemische E r & ch w o h l auch i n eis n . tanden u n d sdimiei -en Ver lobten . „Da ehen, H e r r Konwni

ist H e r r Steh* f die U h r . „Idi hau id eine au*führho is an die Justiapr« der B i t te u m

tl ichung. I d i schäti u le in Esche, w i r d s i n der Z e i t u n g i Steiners gelesen i venn Sie I h r e m Ve im i n die Lindensü len - gleich m i t i n 1 u n d i h n I h r e m V «

a m i t unterdrückte u n d preßte die Hai das w i l l i ch ! "

n herzlichsten Glü< genwart u n d d i e 5 ster Esche, - t j a - . : Ihre famose Aufß

immen. A l s o w i e st, z u uns herüber! i , d a n n schreiben a h m e als K r i m i n a l i w e r d e es befürW

Die goldene W o l k e des Glücks, die das junge Brautpaar v o n der W i r k l i c h k e i t entfernt , löste sich schon am M o r g e n nach den F l i t te rwochen i n e i n e D a m p f w o l k e auf, dte dem Teekessel entströmt. U n d der « f a u l e P f i f f des Pfeifmundstücks ist das Startsignal für den berüchtigten Ernst des U b e n s .

U n d bald er innert sich die junge Frau a n das, was i h r ihre ältere Schwester nachrief, als sich das junge Paar nach der Hochzeit verabschiedete!

„Laß dich nur nicht gleich u n t e r k r i e g e n ! Aßt der Zei t gewöhnst du dich schon dar­a n ! "

A n was sie sich zu gewöhnen hat, das ahnt die frischgebackene Ehefrau unter DnwtSnden, w e n n sie das erstemal v o m

F r i s e u r m i t neuer Fr i sur nach Hause k o m m t . Der teure Gatte erbl ickt sie u n d sagte ver­störte »Was hast d u denn m i t deinen Haa­r e n gemacht. Das sieht ja scheußlich aus!"

Es hat gar keft ien Zweck, i h m z u sagen, daß dte lätheußlichkeit deu neueste Par i ­ser Haarschnit t ist , denn er is t der A n ­s ä h t , daß Haare etwas Glattes Weiches, Stanzendes sein müssen. W e n n m a n sie gewarnt hätte , täte die ;«ti<>ge Frau v i e l ­leicht das e inzig Richtige: den Kojr f unter dä© Brause s t e h e n und die Haare glat t -bSsstea

D a s n e u e K l e i d kenn eine ähnliche Rolle i n einer T r a g i k o ­mödie spie len. Es g ib t gute Freundinnen, die aufbrausen u n d sagen: „Du kannst dich doch nicht z u m Spielzeug deinesMan-nes machen! Sei energisch! W e n n d i r dies K l e i d gefällt , so laß es d i r doch einfach nicht mies machen! Außerdem w a r es e in Modellä" Lassen Sie I h r e m M a n n dieFreu-de, manchmal bemerken zu können: „Ich habe meinerF»au Geschmack beigebracht!"

"• L o g i k " ' I ist sowieso e in heikles Ther»a Ji,W<eän sie auf seihen Satz v o m Geschmeck e r w i ­dern, daß er aber immer v o n sich sagt: e i ­nem müsse der gute Geschmack angebo­ren sein, so hätten Sie zwar logisch recht, aber dennoch eine Runde ver loren. D e n n Männer haben einen ganz eigenen Begr i f f v o n Logik , der sich v o n Fal l zu Fa l l än­dern kann.

O r d n u n g , dagegen w i r d mach einer einzigen Metho­de verfochten. Männer , die die Küchenar­beit ra t ional i s ieren oder den Wäsche­schrank methodisch einräumen w o l l e n -„du würdest dann n u r die Hälfte der Zeit braudien , L i e b l i n g ! " - , v e r w a n d e l n sich v o r m Auge der bebenden Ehefrau zu ei­nem Fremden, von dem sie sich nicht mehr vorste l len kann , i h n je gel iebt zu haben. Es is t f re i l i ch zwecklos, die eigene A r t , praktisch zu sein, z u ver te id igen . Ueben Säe die alte u n d hohe Tugend der Selbst­beherrschung.

F r e i h e i t is t e in W o r t , be i dem die Jungverheira­tete m i t i h r e m M a n n eine sonderbareVer-ändecung v o r sich gehen sieht. Sie hat noch seine zärtlich werbenden W o r t e i n den Ohren , hört i h n sich noch glücklich

daß er sie errungen hat . A b e r

beim ersten T r e f f e n m i t seinen Freunden geht es i h m glat t v o n der Zunge: „Na, ja, sie hat mich festgenagelt . . ." Es hat k e i ­nen Zweck i n Tränen auszubrechen. M a n sollte s i d i l ieber vornehmen, i n etwa 20 Jahren seiner Tochter anzuvertrauen, daß Männer i m m e r zuerst auf den K n i e n ihre Freiheit fe i lb ie ten , um i m gleichenMoment i n dem i h r Flehen erhört w u r d e , m i t dem Klagegesang u m die verlorene Freihei t zu beginnen.

A u t o f a h r e n ist eine Eigenschaft, die n u r Männer v o l ­lendet beherrschen. Selbst w e n n ein Ver­l iebter seiner jungen Frau Hebel u n d Knöpfe vorgeführt hat, w i r d er ebendiese Frau nicht mehr kennen, w e n n sie selbst am Steuer sitzt . D a n n w i r d alles, was sie tut oder unterläßt, m i t einem „typisch Frau! " k o m m e n t i e r t . Es stört i h n nicht, daß er of t genug betont hat, n u r echte und typisch weibl iche Frauen zu l ieben. Jetzt, i m Augenbl ick der Gefahr, macht er seiner Frau i h r Geschlecht zum V o r ­w u r f . Es hat gar ke inen Zweck, an die Statist ik zu er innern, nach der Frauen unfallsicherer fahren .

K l a t s c h verweisen Männer s t r i k t u n d streng i n die weibl iche Hälfte der W e l t . Klatsch über seine Freunde f i n d e t er takt los und Klatsch über Fremde l a n g w e i l i g . Es hat gar ke inen Zweck, i h n daran z u er innern, w i e er m i t seinen Kol legen über d ie Se­kretärin hergezogen ist. Er w i r d n u r hoch­mütig bemerken, daß m a n geschäftliche u n d p r i v a t e Dinge nicht durcheinander br ingen dürfe.

E i n s i e d l e r f i n d e t m a n i n unserer m o d e r n e n W e i t n u r noch selten. U n d dennoch w i r d d i e junge Frau — gar nicht so k u r z nach der Hoch­zeit — feststellen, daß i h r M a n n etwas v o n ednem- Klausner an sich bat , Er w i r d eine N e i g u n g entwickeln , sich i n se inZim-mer oder seine Ecke zurückzuziehen, u m

Höften Sie schon... . . . daß n u r 2,5 Prozent der amtierenden

deutschen Richter Frauen s ind, v o n denen die meis ten i n der ordentl ichen Gerichts­b a r k e i t w i r k e n ?

. . . daß die amerikanischen Frauen i n i h r e n v ier Wänden m i t H i l f e v o n F e m -sehvorlesuwgen sich auf eine Universitäts-prüfung vorbere i ten können?

. . . daß nach Untersuchungen der M e i ­nungsforscher be i den deutschen Müttern zur Zeit der Mädchenname Gabriele am beliebsten ist , an zwei ter Stelle gefolgt v o n Petra?

. . ' . daß i n dem E n t w u r f des Bundes-airbeitsministeriums über die N e u o r d n u n g der Krankenkassen die Kosten für dieEnt-b i n d u n g i m Krankenhaus z u den Pfl icht­leistungen der Krankenkassen erhoben werden ?

. . . daß die amerikanische Hausf rau i m Jahre 1940 noch fünf Stunden für die Zuberei tung der täglichen Mahlze i ten brauchte, während sie heute n u r noch anderthalb Stunden darauf verwendet?

Er als „Ritter des Kochtopfes" M a n mag es als amerikanisches K u r i o -

sum nehmen, daß i m vergangenen Jahr r u n d 1O0.0O0 amerikanische Männer über die verschiedenen Frauenvereine e in D i ­ptam erhie l ten, das sie z u m „Ritter des Kochtopfes" stempelte.

Nicht wenige europäische Männer wür-d e n i n dieser „Ehrung" eine Herabsetzung ihr er märmlidien Würde sehen. Die ame­rikamischen Männer w u r d e n m i t dieser Auszeichnung nämlich bedacht, w e i l vor ­wiegend sie es s ind, die für die Famil ie das Essen zuberei ten.

„Kothen i s t Frauensache!" heißt es hier-a d a n d e . W a r u m eigentlich? I s t Koohen e i ­ne die männliche Ehre so verletzende, e i ­ne das Se lbstbewußtse in so herabsetzen­de Tät igkeit? Europas Männer haben l e i ­de» vergessen, daß die w a h r e n Zauber­künstler m i t d e m Kochlöffel nicht dieFrau-en, sondern d i e Männer w a r e n . U n d i m Ortende genommen, i s t es be i den Meis ter ­köchen, b e i den Künstlern ihres Faches ja «ach unverändert so gebl ieben: K e i n Speisewagen ohne seinen Koch, k e i n ex­quisites H o t e l ohne seinen Koch, ke inOze-aodampfer, i n dessen Küche n icht Männer den T O D angeben würden, keim Schlem-nerfokaä, i n dem nicht e in M a n n d i e D e l i ­

katessen für die verwöhnten Gaumen der Gäste bereitet . W o b le iben da die Frauen?

Sie müssen i n diesem Falle w o h l unbe­str i t ten zugeben, daß die leckersten Ge­richte, die auf den ausgesuchtesten Spei­sekarten zu f i n d e n s ind, v o n Männern er­funden wurden.Männer w a r e n seit eh u n d je Feinschmecker. Was lag also näher, daß sie sich auch der Zubere i tung dieser bei ihnen so beliebten Gerichte widmeten?

Gerade heute, w o die Frauen meist selbst mi tverdienen müssen, is t es für je­den M a n n n u r recht u n d b i l l i g , i m geeig­neten Moment den Kochlöffel zu ergreifen u n d selbst mi tzuhel fen . A l s erfreuliche Tatsache kann es n u r gewertet w e r d e n , w e n n die betrof fennen Männer sich nicht dami t begnügen, die einfachsten Rezepte z u erlernen, sondern sie darüber hinaus r icht ig „kochen" lernen, w e n n sie bestrebt s ind, ihren großen V o r b i l d e r n nachzuei­fern , die heute noch i n Hotels u n d Gast­höfen wahre W u n d e r w e r k e des Ge­schmacks hervorzaubern u n d die auch ver­suchen, über Funk u n d Fernsehen eine größere Anhängerschar, z u gewinnen . U n ­ter den Männern zu gewinnen, auch die betref fenden Sendungen an d ie Frauen ge­richtet s ind. .

v o n niemanden gestört z u w e r d e n . Bi t te , stören Sie i h n w i r k l i c h n i cht ! "

G l ü c k haben alle Frauen, die eine kluge M u t t e r hat ten, eine M u t t e r , v o n der sie das W i c h ­tigste am lebendigen Beispiel gelernt ha­ben; eine Ehe w i r d nicht glücklich- w e n n einer versucht, den andern zu erziehen. Eine Ehe w i r d n u r glücklich, w e n n sich beide t rotz der k l e i n e n Unterschiede ver­stehen u n d l ieben.

Unser M o d e t y p :

Man nennt ihn Fichukragen Gefal len I h n e n die großen Kragen der

neuen M o d e auch so gut? Sie s ind ebenso dekora t iv w i e praktisch, denn m i t solch e inem Kragen k a n n man auch ein Som­m e r k l e i d v o m V o r j a h r auf „neu" f r i s ie ­ren .

Unser F i d i u k r a g e n i s t aus schmiegsa­mer weißer Seide gearbeitet. Die Emden müssen so l ang sein, dami t sie auf dem Rücken geknotet w e r d e n köniien. D e r K r a -gen paßt z u allem Somerklefcleiin m i t schmalem O b e r t e i l u n d großem, r u n d e m Dekol lete . D a m i t er nicht verrutscht , w i r d er i m Rücken m i t ein paar Stichen fest­genäht.

Damenhüte als Zielscheibe Der A m e r i k a n e r L l o y d Gander, z w e i ­

unddreißig Jahre a l t u n d als Frauenhas-ser bekannt , w u r d e festgenommen, als er i n Chikago aus e i n e m Dachfenster heraus m i t einer Winchesterbüchse auf d ie Hüte u n t e n vorbeigehender Daonen schoß. Er suchte sich j ewei l s die verrücktesten Hü­te aus u n d durchlöcherte sie m i t w o h l ­gezielten Schüssen. E i n Schuß ging durch e inen H u t h i n d u r c h , dann dunch e ine Schaufensterscheibe in . e in Lebensmitte l ­geschäft, w o die K u g e l noch einen r ies i ­gen Stapel von-Orangensaftbüchsen z u m Einsturz brachte, unter d e m d a n n noch eine Dame m i t e inem k n a l l r o t e n H u t be­graben w u r d e . Der Schütze bekam über diesen E r f o l g e inen Lachkrampf an sei­n e m Dachfenster, so daß er v o n Passan­ten ausgemacht w e r d e n konnte .

Winke mit dem Kochlöffel Kirschenknödel

Z u t a t e n : 2 P f u n d gekochte K a r t o f f e l n , 1 E i , Salz, M e h l , 750 gr. Kirchen.

Die K a r t o f f e l n , die a m Tage vorher ato-gaikocht w e r d e n , schälen, durchpressten oder re iben, m i t E i , Salz u n d sovie l M e h l verkneten, daß e in g lat ter T e i l entsteht. Daraus nicht z u große Knödel f o r m e n u n d diese j ewei l s m i t 3-4 entst ie l ten Kirchen (sie können auch noch enäcemt werden) füllen, Knödel i n kochendes Salzwasser geben (nicht zudecken), nachdem sie gav s ind e twa 10-1S M i n u t e n ) herausnehmen u n d m i t gerösteten Semmefbrösefoi über­streuen.-

Kirchtor te v e r k e h r t Z u t a t e n : 3 Eier, 80 g Zucket , Z i m t , 60

g Margar ine , 1 halbe Z i t r o n e , Semmel-brösel , 750 gr Kirschen, e i n halbes Päck­chen Backpulver, etwas M i l c h , 1 Eßlöf­f e l Stärkemehl , 2 Eßlöffe l geriebene M a n ­deln, 150 g Puderzucker.

Eigelb, Zucker, Z i m t u n d Margar ine schaumig rühren, K a r t o f f e l m e h l , Z i t r o n e n ­saft, Backpulver e twa K ) 0g Semmelbröse l dazugeben u n d nach u n d nach m i t e t w a 8 Eßlöffel M i l c h den Te ig geschmeidig machen. Z u m Schluß steifgesdilagenen Eischnee unterziehen. M a n d e l n u n d d i e entsteinten Kirschen leicht unteraühren. T e i l i n eine gefettete T o r t e n f o r m fül­l e n u n d backen. Nach dem Stürzen m i t e inem Guß aus Puderzucker u n d Kirsch­saft überziehen.

Kirschen-Toast Zutaten« 250 g Kirchen, MJ Scheiben

Weißbrot , Bul ter , Stangeaiz&nt, Zucken, 1

Esslöf fe l K a r t o f f e l m e h l , Vanfitesoite. Wedßbrotecheiben mdtButter bestreScheu

u n d auf be iden Seiten toasten. Kirschen waschen, entsteinen, u n t e r Zugabe wen einem Stückchen Stangenzimt u n d w e n i g Wasser kochen. K a r t o f f e l m e h l m i t w e n i g Wasser anrühren, Kirschenmasse d a m i t b i n d e n u n d süßen. Toastbrote m i t d e m Kirschenmus bestreichen, w a r m e V-amEte-s o ß e daBÜhergieöem u n d ' s o f o r t servieren.

Vani l l ek i rschen Z u t a t e n : 750 g Kirachen, Zucker, Vani l l e ­

zucker, 1 E i , 80 g K a r t o f f e l m e h l , e inen heä-b e n L i t e r M i l c h .

Kirschen waschen, entste inen u n d m i t w e n i g Wasser u n t e r Zugabe v o n l E ß t ö f l e i K a r t o f f e l m e h l kochen, süßen, i n eineScba, l e füllen u n d e r k a l t e n lassen. M i l c h mät Zucker u n d Vani l lezucker z u m Kochen b r i n g e n , das übrige K a r t o f f e l m e h l anrüsh-uen u n d dazugeben. Creme v o m Fetter nehmen, Eigelb u n d Eischnee unteraülrnen u n d ü b e r d i e Kfescbent v.erteilen .

Gebackene Kirschen Z u t a t e n : 6 Eßlöf fe l I tfehL etwas W e i ß ­

w e i n , eine Prise Salz, 2 Eier 60 g Marga­r i n e , 1 P & i n d Kirschen, O e l oder Kokos­f e t t .

M e h l m i t Weißwein , Salz, gequir l ten E i e r n u n d M a r g a r i n e verardschen und 1 so lange rühren, b is e i n g lat ter Spätzteteig e n t s t e h t Ganz z u m Schduß d i e entstein­ten Kirschen dazurührsn. O e l i n der Pfan­n e hefB w e r d e n lassen, m i t e inem Ess-löffal KäddehB v o m T e i g abstechen, diese i n O e l aushacken und .mi&iZucker 'und s Zimt

Wetter-Weisheiten für Urlaubswi I m Ur laub l e b t der Mensch mehr m i t

der N a t u r als i n se inem beruf l i chen A l l ­tag. U n d so achtet er g a n z besonders auf

^ das W e t t e r . V o r aÜem möchte-er ^wissenv-^ ob aus gewissen- .Anssichen -auf- gutes

W e t t e r für d i e nächsten Tage z u schließen is t . D e n n gutes W e t t e r gehört n u n e in ­m a l z u e i n e m genußreichen U r l a u b .

Der alte Schäfer a u f der H e i d e k e n n t natürlich eine gauize A n z a h l „Wetterre­geln'", d ie noch sicherer se in sol len als sein Rheumatismus. Das b e h a u p t e t e r w e -

Eine neue Brille gesucht Ich brauchte eine B r i l l e . D e r O n k e l D o k ­

t o r hat te sie m i r verordnet . -Ich n a h m meinen H u t u n d sagte zu K i t t y , meiner F r a u : „Ich gehe jetzt z u m O p t i k e r . " -„Wozu, Johannes?" — „Ich w i l l m i r eine B r i l l e k a u f e n . " K i t t y l ieß das Staubtuch s inken. „Kaufen, Johannes?" - „Ja, N a ­türlich. Ich brauche eine. Ich 3ehe schlecht" — „Deswegen - w i l l s t d u gleich Geld aus­geben?" - „Wie sol l ich w o h l sonst z u einer B r i l l e kommen?"

K i t t y n a h m m i r den H u t aus der H a n d . „Es g i b t vie le Wege, z u eiaer Br i l l e zu k o m m e n " , sagte sie, „dar beste W e g : M a n geht i n e in H o t e l u n d fragt den Port ier , ob bei i h m keineBr i l le abgegeben w u r d e . " — „Wieso?" - „Du sagtst, d u hättest sie Hegengelassen."

E in kluger M a n n f o l g t den Ratschlägen seiner F r a u . Ich g i n g also z u m Port ier der „Drei H u s a r e n " u n d sagte: „Ich habe ge­stern be i i h n e n meine B r i l l e i r g e n d w o liegengelassen — ist sie be i Ihnen abgege­ben w o r d e n ? " - „Gestern nicht . " - „Dann viel leicht vorgestern oder vorvorgestern?"

Der Por t ier b l ieb über E r w a r t e n ä e a n d -l i d i . Er schaute mich fouschead durch seine große B r i l l e an, s>etet sie ab, legte sie auf den Tisch, bückte sich tesd hoste van unten aus dem Regal eine Schachtel mit B r i l l e n herauf. Er schüttete des. I n h a l t v o r m i r aus:

„Wesiffl Ihse Yimbe d«sua«er i s t , " sagte er - Jctet 'satte ich die W a h l . Ich f r o h ­lockte i m I n n e r n u n d lobte den E i n f a l l meine.? F r a u . Ich g r i f f nach der schönstes , eine Br i l l e m i t Goldeioiags, echt Schild­pat t , einer typischen Ge»e*fc&u»ki03en-b r i i l e , auf Spesen g e t e u f t . — „BSeee ist es-i" r i e f ich.

Der Port ier bedauerte. Er n a h m war die. Br i l l e aus der H a n d . „Diese ist es leider n i d i t —, das ist meine eigene B r i l l e ! "

U m ein Haus klüger ging ich i n das nächste H o t e l . Ich f ragte den Port ier der „Vier Jahreszeiten". „Ich habe i m H o t e l meine B r i l l e v e r l o r e n . Is t sie b e i I h n e n abgegeben w o r d e n ? "

„Wie sah sie aus?" — „ W i e eine B r i l l e eben aussieht." : A u c h h i e r s tand e i n Kästchen, .mit ge­fundenen u n d abgegebenen Brüten. Bs

w a r e i n gutes H o t e l , also w a r e n es auch gute u n d teure Brüsten, W e r es sich l e i ­sten k a n n , seine Brüte z u ver l ie ren , k a n n es sich auch w o h l le is ten .die schmuckste z u kaufen . Die W a h l f i e l m i r schwer. Ich kramte lange u n d wähl te d ie schönste.

„Diese h i e r " , sagte ich. Der P o r t i e r putz ­te die Gläser u n d reichte s ie m i r , „S ie haben Glück. Es i s t e ine besonders schöne u n d w e r t v o l l e B r i l l e " .

I m T r i n k g e l d Keß ich mich nicht l u m ­pen. Ich gab i h m eine ganze M a r k .

I n der T a t die H-riÜe w a r schön, N u r sah ich le ider durch sie überhaupt nichts. Es g ib t solche B r i l l e n .

K i t t y empf ing mich frohlockend': „Na, also! W i e d e r 40 M a r k gespart !"

„Ich sehe nichts durch sie. Sie i s t v i e l z u s tark . " — „Deine A u g e n wesden sich daran gewöhnen. Johannes. Bs i s t w i e m i t z u engen Schuhen. E i te lke i t muß le iden . K o m m , ich habe einen neuen I-fet, d u e i ­ne B r i l l e , zeigen w i r uns d e m V o l k .

W i r gingen spazieren. Ich sah w i r k l i c h nichts. Nichts v o n hier b is d o r t . I d i torke l te neben K i t t y daher. „Bist d u betrunken?" - „Es is t die B r i l l e . Ich w e r d e sie abset­zen."

K i t t y packte mich h e f t i g a m A r m . „Un­tersteh dich! Endl ich siehst d u e inmal n a d : etwas aus!Die Leute w e r d e n glauben

| ich b i n m i t einem brasi l ianischen D i p l o -: ffiSiüai verheiratet . So w i e d u jetet aus-

siehstj kannst d u i n jedes H o t e l gehen und fragen, ob e in H u t abgegeben w o r d e n ist - oder Handschuhe — e in Schirm — ein M a a i a l •- ganze Völkerstämme z iehen sich auf diese Weise an, ohne daß es sie e inen Pfennig k o s t e t " .

Ich. tat, w i e m i r meine B r a u geheißen. Sendern sehe ich i m m e r p icobe l lo ans, trage M a n t e l u n d Schirm, H u t u n d H a n d ­schuhe -nach der neuesten M o d e , u n d auch meine B a l t e h a b e ich inzwischen o f t gewechselt, d e n n auch Brüten s i n d der M o d e u n t e r w o r f e n . . M o m e n t a n trage ich eine zi tronengelbe. M a n k e n n t m i c h schon i n den H o i e i s . W e n n einer denPort ler f ragt w e r der Elegante, der M a n n nach d e m neuesten Schni t t sei, a n t w o r t e t ex, m i r w o h l g e s i n n t : „Das ist d e r vergstßlicheHerr d e r - i m m e r e twas l l e g e n l S ö t . .

nigstens m i t veignügiem A u g e n z w i n k e r n , Hören S ie selbst w a s et m e i n * : .

Tanzende Mücken a n e i n e m wmdsJÖten A b e n d , d e r nicht schwül sein darf , u n d hoebfliegende Schwalben { d i e d e n auffted-gentden Mü^eraschwärmefr nachjagen), versprechen schönes W e t t e r für e i n , v i e l ­leicht sogar z w e i Tage. Sehen Sie auch noch a u f das Barometer . Ste igt es, d a n n h t e i b t e s viel le icht sogaraucbföngeBechün.

Morgennebe l i m Sommer, d u r c h d e n s t rahtend d i e Sonne «hängt, verspsreeben e inen überwiegend freundlichem Tag .

Einige dicke» f a s t s t i l l s tehende Som­m e r w o l k e n a m H i m m e l , schwacher W i n d u n d gleichbleibender Barometerstand'-ver­heißen ebenfalls freundlicheis Wetter»

Steigt der Rauch a m A b e n d s t e i l u n d ganz r u h i g i n d e n leicht bewölkten defer k l a r e n H i m m e l , b l e i b t es schön.

E i n w i n d s t i l l e r , kühler u n d k l a r e r M o r ­gen verheißt unbedingt e inen sdtöneh T a g

Leichtes Mar-gengewcSi i m Osten feei n u r schwachem W i n d u n d - g e r i n g e r L u f t ­feuchtigkeit i s t e b e n f a l b e i n Schönst&fc-terzeichen.'

E i n G e w i t t e r braucht k e i n e al lgemeine Verschlechterung desr W e t t e r l a g e mrt'>s3ch z u br ingen . D r e h t d e r Wand nach e inem G e w i t t e r auf N o r d w e s t e n b i s N o r d e n , i s t eine Sdiönwetteupeciode v o n e in igen 35a» gen z u e rwar ten . Das g i l t auch nach reg­nerischem W e t t e r »alterdings unter der Voraussetzung, daß g$eSdiaeiiiig-.dwrrf&Hfe-druck kräft ig ansteigt .

Nördlicher oder äsf l lcher W3nd*^nasi*Ä uns fast i m m e r Anzeichen e iner begin­nenden Schönwetterperiode. A l l e r d i n g s wind-es--nur maßig warm. se in . Ann Ncgjt-r a n d der A l p e n k a n n es al lerdings auch bei N o r d w i n d z u kal tenSchauem k o m m e n da der W i n d sich an.cTeniBergen^staiulsund steigt .

W e n n morgens . in^i dte Fenster s t a r k „beschlagen der Tag best immt-schön.

Es g i b t natürlich auch n o c h ejue^ganae Reihe v o n ^chlechtw-etterzeichen"» ci!fe w i r I h n e n aber uorentha l ten w o l l e n , cteEn schließlich so l len Sie i n * U r l a u b j a schö­nes W e t t e r haben,

Erau Oberstteutnaai: auf Reisen

Oberst leutnant D i n a h W e r t h , eine A n ­gehörige der israel i t ischen Frauenannee, u n t e r n i m m t i m A u f t r a g e ihres Landes Auslandsre isen u m d u r c h Vorträge u n d Besuche i n anderen Ländern u m Vesständ-un dSy mpat h ie für d e n j u n g e n Staat u n d seine Probleme z u w e r b e n . T r o t z U n i f o r m u n d Rangabzeichen w i r k t sie i n i h r e r Schlichtheit u n d Unaufdringftchikeit f r a u ­l i ch u n d überzeugend, so d a ß sie i h r e m Land schon manche Freunde gewann.

Nummer 74 Seite 6 B T . V I T H E R Z E I T U N G Donnerstag, den 2. 19S9

mlù ai - W I E N . Der 31 Jahre alte Gelegenheits­arbeiter Johann Gassner ist v o m Wiener Sdnwurger idi t v o n der A n k l a g e des M o r ­des an dem 20jährigen M a n n e q u i n I lona Faiber freigesprochen w o r d e n , da sich n u r v i e r der acht Geschworenen für einen Schuldspruch aussprachen. Wegen Dieb­stahls u n d Einbruchs v e r u r t e i l t e i h n das Gericht jedoch zu d r e i Jahren Gefnägnis. Außerdem verfügte das Gericht, daßGass-mer nach Verbüssung der Strafe i n e in A r ­beitshaus einzuweisen is t . Der Angeklag­te, der i m Falle eines Schuldspruchs m i t lebenslänglichem Zuchthaus z u rechnen hatte , legte gegen die Strafe u n d das Arbe i t shaus Berufung e in . Der Staatsan­w a l t verzichtete auf Einspruch.

Lebenslänglichen Kerker hatte der Staatsanwalt beantragt. Der A n w a l t Gassner forder te die Geschworenen auf, auf »nichtschuldig" zu erkennen.

I l o n a Faber, Tochter eines hohen W i e ­ner Regierungsbeamten, w a r am 14. A p r i l 1958 i n e inem Gebüsch neben dem sowje­tischen K r i e g e r d e n k m a l auf dem W i e n e r Schwarzenbergplatz i m Z e n t r u m der Stadt t o t aufgefunden w o r d e n . Gassner w u r d e wenige Stunden später verhaf te t . E i n Po­l i z i s t w o l l t e i h n k u r z v o r der vermutl ichen Tatzei t am T a t o r t gesehen haben. Gegen diese Aussage stand jedoch die Aussage zweier anderer Beamter, d ie v o r Gericht beschworen, der Pol iz is t habe zugegeben, Gassaer nicht e r k a n n t z u haben. V o r Ge­richt s tand daher Polizeiaussage gegen Polizeiaussage, was den Stand des Staats­anwaltes sehr erschwerte.

- M U E N C H E N . Einen A u f t a k t z u d e m Mümcfaener Spielbankprozeß, der am 7. Ju­l i beginnt u n d neben e inem K a u f m a n n z w e i ehemalige bayerische M i n i s t e r m i t e inem früheren Landtagsabgeordneten auf der A n k l a g e b a n k sehen w i r d , erlebte der bayerische Landtag. A u f einen v o n Bayemparte igründer L u d w i g M a x L a l l i n -

• ger unterstützten SPD-Dringl ichkeitsan­t r a g h i n hob das P lenum b e i einer S t i m m ­enthal tung die Geheimhal tung über Pro­t o k o l l e v o n sechs Si tzungen des par lamen­tarischen Untersuchungsausschusses auf, der sich v o r fast v i e r Jahren m i t der K o n ­zessionierung der bayerischen Spielbari-k e n beschäftigen mußte. Die freigegebene Protokol le w e r d e n dem Gericht zur Ver­fügung gestellt , das sich m i t den M e i n ­eidsvorwürfen gegen die v i e r Angeklag­ten z u befassen hat . Der Rechts- u n d Ver­fassungsausschuß hatte d i e A u f h e b u n g der Geheimhaltung dem Plenum empfohlen .

- E R L A N G E N . „Auch w e n n 60 Prozent Unschuldswürmer davon b e t r o f f e n w e r ­den, so muß be i dem leisesten Verdacht auf Blinddarmentzündung oper ier t w e r ­d e n " , empfahl der D i r e k t o r der C h i r u r g i ­schen Universitätklinik Erlangen, Profes­sor He inr i ch Westhues auf e inem ärztli­chen For tb i ldungskurs . Der Professor ver­t r a t die M e i n u n g , daß die Aerzte b e i B l i n d -damnsymptomen sofor t z u m Messer grei ­f en sol l ten, da sie sicher einen anderen K r a n k h e i t s h e r d entdecken würden, w e n n sie tatsächlich n u r einen „gesunden" W u r m f o r t s a t z v o r f i n d e n so l l ten .Nur durch die O p e r a t i o n könne man auf die Spur der K r a n k h e i t k o m m e n , die die B l i n d ­darmsymptome ausgelöst habe.

- L I M A . Die Trümmer einer vermißten Verkehrsmaschine der kolumbianischen Fluggesellschaft A v i a n c a w u r d e n v o n dem P i l o t e n eines Frachtflugzeuges auf einem m a gesichtet. Der P i lo t berichtete, er habe Berggipfe l 200 K i l o m e t e r nördlich v o n L i ­ntern der DC4-Maschine entdecken kön-k e i n Anzeichen v o n Leben i n den Trüm-nen. Das Flugzeug, das sich auf einem F l u g v o n M i a m i (Florida) nach L i m a be­fand, hatte zehn Passagiere u n d v ier Be­satzungsmitgl ieder an B o r d .

- L O W E S T O F T . [England). Der brit ische Frachter „Stanie l " geriet 25 Ki lometer vor L o w e s t o f t an der englischen Ostküste i n Brand u n d mußte später vor der Ortschaft Pakef ie ld auf Strand gesetzt w e r d e n . Die Besatzung w u r d e v o n einem Rettungsboot übernommen. Der Kapitän hatte vergeb­l ich versucht, den nächsten H a f e n anzu­laufen .

- H E I L B R O N N . Die E r m i t t l u n g e n der H e i l b r u n n e r Staatsanwaltschaft zu dem schweren Busunglück be i Lauffen(Neckar) , be i dem 42 Personen getötet u n d 30 w e i ­tere schwer ver le tz t w o r d e n w a r e n , erga­ben, daß der 50jährige Schrankenwärter R u d o l f M e r k l e aus W e i l e r be i H e i l b r o n n die Schranken nicht rechtzeit ig geschlos­sen hatte . W i e der Erste Staatsanwalt D r . E d u a r d Frischbier i n H e i l b r o n n v o r der Presse erklärte, bestehe das „menschli­che Versagen" des Schrankenwärters da­r i n , daß er die Schranken früher hätte her­unterlassen sol len oder zumindest mehr

auf den offenbar eine M i n u t e früher her­ankommenden Zug achten müssen. Der Schrankenwärter hahe sich aber anschei­nend durch den V e r k e h r auf der Straße ablenken lassen.

Der Staatsanwalt , selbst Dipl . - Ingenieur u n d geprüfter Lokführer, schilderte den Unfa l lhergang folgendermaßen: M e r k l e habe noch d r e i Radfahrer innen u n d da­nach einen Personenwagen und den U n ­glücksbus über die Gleise fahren lassen, als plötzlich das Pfei fs ignal des m i t 80 Stundenki lometer Geschwindigkei t aus der K u r v e vor der Schranke herannahen­den Eilzuges ertönte. Z u m Schließen der Schranke v o r den Fahrzeugen sei es da schon zu spät gewesen. Der Z u g pra l l te t ro tz Bremsens m i t großer Wucht auf den Bus, schleifte i h n 303 Meter w e i t m i t u n d zerdrückte i h n vollständig. Die Sicht für den Schrankenwärter bis zu dem i n der K u r v e auftauchenden Z u g beträgt nach Angaben des Staatsanwaltes 350 Meter , die des Zugführers auf die geöffnete Schranke 250 Meter .

Der Staatsanwalt te i l te m i t , daß auch noch andere unglückliche Umstände zu dem folgenschweren U n f a l l beigetragen hätten. Der Zug sei eine M i n u t e früher durch den letzten Bahnhof vor der Schran­ke gefahren, als dem Schrankenwärter vorher telefonisch gemeldet w o r d e n sei. I n dem überfüllten Bus sei die Sicht des ebenfalls z u den Todesopfern zählenden Busfahrers durch die neben i h m stehen­den Insassen te i lweise behindert gewe-r sen. Außerdem habe er wahrscheinl ich auf den i h m an der engen Gleisüberfahrt ent­gegenkommenden Wagen u n d nicht auf den Z u g geachtet. Der Schrankenwärter sei, w i e er selbst erklärt habe, nicht über­müdet gewesen, w e i l er erst dre ie inhalb Stunden vorher seinen Dienst angetreten u n d davor e ineinhalb Tage dienst f re i ge­habt habe.

W i e der Staatsanwalt m i t t e i l t e , ist es an dieser verkehrsreichen Strecke m i t täg­l i ch 100 den Bahnübergang passierenden Zügen u n d s tarkem Fahrzeugverkehr \ schon früher vorgekommen, daß Passan­ten u n d Fahrzeuge noch k u r z v o r dem Herannahen eines Zuges v o m Schranken­wärter 'durchgelassen w u r d e n . Die Staats­anwaltschaft w o l l e v o r Anklageerhebung auf alle Fäl le durch Sachverständige die grundsätzliche Frage b e a n t w o r t e n lassen, ob die Sicherungen u n d technischen V o r ­kehrungen an dieser Schranke w i r k l i c h als ausreichend bezeichnet w e r d e n könnten. Es sei festgestellt w o r d e n , daß eine W o ­che v o r dem U n f a l l eine zusätzliche Sig­nalanlage eingebaut w o r d e n sei, die dem Schrankenwärter die A n f a h r t eines Zuges melden soll te . Diese Anlage sei jedoch nicht i n Betr ieb gewesen, w e i l e in techni­scher Bestandtei l noch gefehlt habe.

- L I E N Z . E i n junger bri t ischer T o u r i s t stürzte be i einer K l e t t e r t o u r i n den öster­reichischen A l p e n 200 M e t e r t ie f auf die Großglocknerstraße ab u n d starb ünKran-kenhaus. Nach A u s k u n f t der Aerzte hatte sich der Engländer schwere Ver letzungen an Kopf , Hals u n d Rücken zugezogen. A n der Absturzs te l le fällt der Fels s te i l auf die stark befahrene Glocknerstraße ab. H u n d e r t e v o n A u t o s w u r d e n durch den U n f a l l einige Ze i t aufgehalten. E i n wei te ­rer tödlicher U n f a l l hatte sich i n I t a l i e n ereignet. Be im Versuch, B lumen zu pflük-ken, w a r der 25jährige E r w i n Löffler aus F u r t w a n g e n i m Schwarzwald v o n den K l i p p e n v o n L e r i c i abgestürzt, an deren Fuß er v o n seiner Frau to t aufgefunden w u r d e .

- PARIS . Die erste Rel iefkarte v o n Paris seit Turgots Plans aus dem Jahre 1739 ist jetzt v o n dem Ver lag B londel Lo Rougery herausgebracht w o r d e n . Haus für Haus, S traße u m Straße w i r d m i t exaktester Gründlichkeit dargestellt . M a n erhält da­durch i n kürzester Zei t einen Ueberblick über die immensen Kunstschätze, K u r i o ­sitäten u n d Sehenswürdigkeiten, über die die Seinestadt verfügt.

- H A M B U R G . Norddeutschland le idet seit M o n a t e n unter anhaltender Trocken­hei t u n d Hi tze . Wiesen u n d Aedker s ind ausgedörrt u n d versengt. I n den Straßen der Städte w i r b e l t der Staub. T r i n k w a s ­ser is t zu einer Mangelware geworden. Die Bevölkerung i n Stadt u n d Land kennt n u r noch einen einzigen Wunsch — endlich e i n m a l w i e d e r einen langen anhalten Re­gen. A b e r noch immer besteht ke iner le i Aussicht auf Wetteränderung. Nach A n ­sicht der Meteorologen is t w e i t e r h i n m i t Regen nicht zu rechnen.

Die Ernteaussichten i n Schleswig-Hol­stein u n d w e i t e n T e i l e n Niedersachsens sind katas t rophal . Nach Angaben des schleswig-holsteiais'chen Bauernverban­des i n Rendsburg wi rd i n großen Gebie­ten des nördlichen Bundeslandes die Ge­

treideernte u m 40 bis 80 Prozent unter dem Ergebnis eines Normal jahres zurück­bleiben. Da der ausgedörrte Boden die Hi tze nicht speichern kann , s ind i n den letzten Tagen stellenweise durch Nacht­fröste ganzeKartoffeläcker vernichtet w o r ­den. W e n n die Trockenheit w e i t e r anhält, w i r d es selbst auf den feuchten Böden der Marsch zu einer Erntekatastrophe k o m ­men.

Besonders v o n der Dürre be t ro f fen ist das V i e h auf den W e i d e n . Bei A n h a l t e n der Trockenheit muß m i t einer Fut ternot gerechnet w e r d e n . I n Südtondern muß be­reits jetzt aus Grasmangel Sommergetrei­de an das V i e h verfüttert w e r d e n . I m Kreis Eiderstedt w e r d e n wöchentlich r u n d 200 Stück V i e h „unreif" v o n den Wiesen z u m Schlachten abgetrieben. Die Meiere i ­en melden einen starken Rückgang der Milcherträge. Nach M i t t e i l u n g der schles­wig-holsteinischen Landesvereinigung der Mi lchwir t schaf t ist jedoch die T r i n k ­wasserversorgung i n den Städten gesi­chert.

- N E W YORK. Sehr v e r w u n d e r t w a r das L e h r e r k o l l e g i u m einer höheren Schule i n B r o o k l y n , als alle 30 Schüler der Abgangs­klasse ihre schriftliche Prüfung m i t A u s ­zeichnung absolvierten . o b w o h l sie wäh­rend des Schuljahres keineswegs alle m i t überlegenen Geistesgaben geglänzt hat­ten. E in hochnotpeinliches Verhör w u r d e angestellt , bei dem ein Schüler schließlich gestand, die Prüfungsaufgaben u n d Lö­sungen „besorgt" zu haben, die dann a l ­le anderen v o n i h m abschrieben. Die Prü­f u n g muß natürlich w i e d e r h o l t werden . A b e r w i e der Schlauberger i n den Besitz der Auf gab en gelangte, das verr ie t er nicht u n d ist der Schulleitung ein Rätsel .

- BERLIN. Das Bezirksgericht Leipzig v e r u r t e i l t e den 20jährigen H e r b e r t W e i h ­m a n n wegen vorsätzlicher Kirchenbrand­s t i f t u n g z u acht Jahren Zuchthaus. Nach einer M e l d u n g der Sowjetnachrichtena­gentur A D N hatte W e i h m a n n die unter Denkmalschutz stehende tausendjährige Wehrk i rche v o n Le ipz ig-Thekla zusam­men m i t e inem F r e u n d i n der Nacht v o m 29. z u m 30. Januar dieses Jahres vorsätz­l i ch angezündet. W e i h m a n n w a r anschlie­ßend m i t dem Mittäter F r i t z Tränker nach West -Ber l in geflohen, jedoch A n f a n g Juni be i einem i l legalen Grenzübertritt v o n der V o l k s p o l i z e i festgenommen w o r d e n . Das Gericht entsprach m i t seinem U r t e i l dem A n t r a g des Staatsanwaltes, der l a u t A D N i n seinem Plädoyer betont hatte, daß der „sozialistische Staat" die Zerstö­r u n g christlicher Andachtsstätten nicht d u l d e n könne. Es beschuldigte den Ange­klagten, er habe aus „Haß gegen die D D R " gehandelt u n d m i t dem Niederbrennen der historischen Kirche die „fortschrittli­chen atheistischen Kräf te " verdächtigen u n d i n den A u g e n der christlichen Bevöl­k e r u n g d i s k r e d i t i e r e n w o l l e n . Die L e i p z i ­ger Bezirksstaatsanwaltschaft hat be i den westdeutschen Behörden w i e d e r h o l t die A u s l i e f e r u n g des zwei ten Brandst i f ters gefordert , die aber laut A D N v o n Land­gericht H a m m verweiger t w u r d e .

- T O R O N A O . Der menschliche Z a h n sei der einzige Körpertei l , an dem sich genau die v o m Organismus aufgenommene M e n ­ge Radioaktivität ablesen lasse, behaup­ten die kanadischen Professoren M u r r a y H u n t u n d G o r d o n N i k o f r u k v o n der zahn­medizinischen Fakultät der Universität T o r o n t o . Die Zähne er le iden keine Ze l ­lenveränderungen mehr , w e n n sie end­gültig gebildet s ind . Sie stehen damit i m Gegensatz zu den sich ständig erneuern­den Knochengeweben, welche dadurch a l l ­mählich die Dosis Radiaktivität , welche sie absorbieren können, abschwächen. Die m i t M o d e l l e n aus Zahnpulver arbeitenden kanadischen Aerzte behaupten, an den Zähnen m i t Genauigkeit die aufgenomme­ne Menge S t r o n t i u m 90 berechnen zu kön­nen.

- PARIS . Jean-Louis Barraults neues The­ater, das ehemalige „Odeon", w i r d w a h r ­scheinlich ein D r i t t e l der bisherigen Sub­v e n t i o n der Comédie Française erhalten, v o n der es abgetrennt w u r d e . Das Statut V i l l a r s na t iona lem Volkstheater angegli­chen w e r d e n . Barraul t eröffnet w i e vorge-der neuen Staatsbühne so l l dem v o n Jean sehen i m Oktober m i t Claudels nachge­lassenem Stück „Goldhaupt", Staatspräsi ­dent de Gaulle w i r d der Uraufführung i n Frankreich b e i w o h n e n .

- M I A M I . Pr inz Thamer, Ben A b d u l A z i z Saud, einer der 43 Brüder des König Saud v o n A r a b i e n , is t a m Samstag abend i n M i ­ami l e b e n d i g v e r b r a n n t Er s o l l sich eine Kaffeekanne brennenden Benzine über

den K o p f gegossen haben. M a n vermutet Selbstmord. Die A n t r i e b e h ierzu s ind u n ­bekannt, da der 21jährige Prinz keine Botschaft hinterlassen hat. Eine Stunde vor dem Selbstmord hatte er noch einen Tisch fürs Abendessen reservieren lassen.

- H O N G K O N G . Der französische Schau­spieler Jacques Bergerac w u r d e i n H o n g ­kong m i t dem H o l l y w o o d - S t a r D o r o t h y Malone getraut. Nach der Hochzeitsreise i n Japan u n d H a w a i w i r d das Paar am Broadway zusammen Theater spielen. Bergerac w a r zuletzt m i t Ginger Rogers verheiratet .

- L O N D O N . Der junge Herzog v o n Kent Marschal l T i t o , der O e l m i l l i a r d a i r Nuber Gulbenkian , die Fi lmstars Rey M o r r i s o n und Douglas Fairbanks, der Tänzer Fred Asta i re sowie Richard N i x o n , derVizeprä-sident der USA, gehören laut den engl i ­schen Modezei tschr i f ten „The C u t t e r " u n d „Man about T o w n " zu den bestangezo-gensten Männern der W e l t .

- COSENZA. Das A u t o , i n dem der F i l m ­star A n i t a Eckberg u n d A n t o n i o G e r n i n i an der F i l m s t e r n f a h r t te i lnehmen, ist i n C a s t r o v i l l i a r i [Provinz Consenza) i n eine Zuschauergruppe hineingefahren. E i n 13-jähriges Mädchen w u r d e schwer verletzt i n ein Krankenhaus gebracht. - A n t o n i o G e r i n i hatte bei einer Tankste l le H a l t ge­macht, w o r a u f sich sofort eine riesige Menschenmenge u m dasAuto drängte u n d der b londen F i l m d i v a zujubel te . Der Bei­fa l l s s turm artete i n eine Schlägerei aus, als Ger in i nach dem T a n k e n wieder star- • ten w o l l t e . E t w a 1000 Bewunderer ver­sperrten i h m den Weg. A u c h beleidigende Rufe bl ieben nicht aus. A l s G e r i n i schließ­lich auf den Gashebel t ra t , k a m es zu e i ­ner Katastrophe. E t w a 30 Personen w u r ­den umgestoßen u n d mehr oder weniger schwer verletzt . Das Bef inden des k l e i n e n Mädchens ist ernst. K a r a b i n i e r i mußten O r d n u n g u n d Ruhe herste l len.

- PARIS . E i n v o n Paul Gauguin i n Por­trätsform geschnitztes Stück Eichenholz ist i m Aukt ionshaus Franken versteigert w o r d e n . Das Stück stammte aus dem Gasthaus v o n M a r i e H e n r y i n Pont -Aven , w o sich Gauguin u n d seine M a l e r f r e u n d e 1898-90 aufhie l ten . Es w a r mehrfach aus­gestellt .

- C O L O M B O . Info lge v o n Ueberschwem-mungen, die durch s in t f lu tar t ige Regenfäl­le entstanden, die über Ceylon n iederg in­gen, s ind Hunder te von Bauern obdachlos Flugzeuge der L u f t w a f f e s ind aufgestie­gen, u m der Bevölkerung der Gegenden die am meisten b e t r o f f e n w u r d e n , H i l f e zu br ingen .

- O R L E A N S . E i n z w e i Meter hoher Stein­engel f i e l i n Stücke, als bei e inem schwe­ren Gewi t te r der B l i tz i n einen T u r m der Kathedrale v o n Orleans einschlug.

- S T U T T G A R T . Nach der Katastrophe v o n Lauf fen , w o ein A u t o c a r v o n einem Schnellzug erfaßt w o r d e n w a r , beläuft sich die Z a h l der Todesopfer auf 42. 33 Passagiere des Autocars w u r d e n auf der Stelle getötet. 9 erlagen bisher i h r e n Ver­letzungen i n den Krankenhäusern, w o sich noch 31 Verletzte bef inden, darunter e i n i ­ge i n ernstem Zustand.

- K A I R O . M i t schweren Vergi f tungser­scheinungen nach dem Genuß v o n schlech­tem Brot, das sie auf dem M a r k t gekauft hat ten, mußten nahezu 150 Bewohner der i m nordöstlichen T e i l des Ni lde l tas gele­genen Ortschaft Manzaleh ins K r a n k e n ­haus eingeliefert w e r d e n . Es w i r d v e r m u ­tet, daß versehentlich Insektenpulver u n ­ter das M e h l geriet.

- L I S S A B O N . Der höchste Staudamm Sei­ner A r t i n der ganzen W e l t w u r d e i n Pa-radela, am Zusammenfluß desCavado u n d des Rabagao v o m portugiesischen Staats­präsidenten eröffnet. Das S tauwerk v o n Paradela, das ganz aus Grani t besteht, i s t 112 M e t e r hoch u n d an der Spitze noch acht Meter bre i t . Es w i r d durch z w e i Stau­dämme v o n 214 u n d 231 Meter Lnäge ver­vollständigt. Der künstliche Stausee ent­hält 158 M i l l i o n e n K u b i k m e t e r Wasser. Das S tauwerk w i r d das K r a f t w e r k v o n V i l l a N o v a (60 0000 K W . ) speisen u n d not ­fal ls auch das K r a f t w e r k v o n Venda Nova (30 000 K W . )

- PARIS . Die Fahr t eines Schiffzuges, be­stehend aus e inem „Drücker" u n d seinen Kähnen, m i t t e l s Radar -Gerätes w u r d e i n der Nacht auf der Seine für eine Gruppe von Fach-JournaKsten vorgeführt. Der

große Tanker-Drücker „Messaoud", der dre i M i l l i o n e n Gasöl befördern kann , be­wegte sich, n u r von dem magischen Auge des Radar-Gerätes gelenkt, sicher i n m i t ­ten eines ziemlich starkenSchiffsverkehrs, - PARIS . Frankreich hat 12.000 Mönche u n d 100.000 Nonnen . 1939 zählte das ka­tholische I n s t i t u t v o n Paris 3.000 Studen­ten. Heute s ind es 6.500. Diese Zahlen s ind dem Buch „Wo steht der Katho l iz i s ­m u s " v o n Genevieve P l o q u i n entnommen.

- PARIS. Unter den neuen Trägern des französischen Ordens für Kunst u n d L i te ­r a t u r bef inden sich namentl ich der M a l e r Bernard Büffet, die Chansonsängerin E d i t h Piaf, die Schauspielerin Yvonne Pr intemps, der M i m e M a r c e a u u n d der Schriftstel ler Miche l de Saint-Pierre.

- PARIS . I m Pariser S i t tenskandal der „Rosa Bal le t ts " w u r d e e in d r i t t e r Pol ize i ­beamter unter A n k l a g e gestellt . Es h a n ­delt sich u m einen O f f i z i e r derSicherheits-po l ize i , dem die Betei l igung an O r g i e n v o r g e w o r f e n w i r d . D a m i t hat Untersu­chungsrichter M a r c e l Sacotte bisher 21 Personen unter A n k l a g e gestellt .

- PARIS.Der Pariser A r z t Maur ice Lacour der sich wegen Mordversuchs an Paul Gui l laume, dem A d o p t i v s o h n der M i l l i a r ­därswitwe Domenica W a l t e r i n H a f t be­f indet , w i r d nicht provisor isch auf f r e i e m Fuß gesetzt. Das Kassationsgericht h a t ' i n der T a t e inen diesbezüglichen A n t r a g der Ver te id iger zurückgewiesen. Die Rechts­anwälte des Arztes hat ten gel tend ge­macht, die A n k l a g e sei i l legal , w e i l keine Ausführung eines Mordversuches stattge­f u n d e n habe. H i e r z u entschied das Kassa­tionsgericht, der Untersuchungsrichter des Appel lat ionsgerichtes sei i n der Lage, die gegen den A r z t erhobene Anklage r icht ig z u beurte i len .

- N E W Y O R K . „Jetzt b i n ich w i r k l i c h glücklich", erklärte der N e w Y o r k e r A n a ­tomie-Professor D r . A r t h u r Jensen, als i h m i m N a m e n der norwegischen Regie­r u n g d r e i W a l g e h i r n e übergeben w u r d e n . D r . Jensen hat te sich seit Jahren e in W a l g e h i r n gewünscht, über dessen Be­schaffenheit der Wissenschaft n u r w e n i g bekannt is t . Das H a u p t q u a r t i e r der nor ­wegischen W a l f a n g f l o t t e i n Toensberg er­f u h r davon, u n d der Eigner des Walfän­gers „PeJagos" erbot sich, das gewünsch­te G e h i r n herbeizuschaffen. Die Aufgabe w a r a l lerdings schwieriger als ursprüng­l ich angenommen. Die rauhen Wal jäger r u i n i e r t e n zunächst e inmal mehrere Ka­daver, bis der Schiffsarzt schließlich m i t modernsten chirurgischen M e t h o d e n ein­g r i f f , sich m i t einer Motorsäge einen W e g durch Berge v o n Fleisch u n d riesige Kno­chen bahnte u n d nach v ie len Mühen d r e i unversehrte Gehirne sicherstellte.

- B E L G R A D . Der 23 Jahre alte V e b i Be-c i r i aus Kamenjane i m jugoslawischenMa-zedonien k a n n nicht heiraten, da er erst beweisen muß, daß er noch lebt . Standes­amtl ich ist er seit 23 Jahren to t . „Sind Sie der am 11. A p r i l 1936 geborene V e b i Be-c i r i ? " fragte der Standesbeamte den j u n ­gen M a n n , als dieser die n o t w e n d i g e Ge­b u r t s u r k u n d e begehrte. Der Bräutigam i n spe bejahte f reudig , erschrak aber, als der Beamte streng f o r t f u h r : „Dann können Sie nicht heiraten, denn hier imRegister steht, daß Sie einen M o n a t nach I h r e r Geburt verstorben s ind .

Eshalf nichts, daß der Vater des j u n ­gen Mannes z u m Standesamt ei l te u n d dor t bekundete, V e b i sei seinerzeit m i t ei­nem Zwillingsbrüderchen verwechselt w o r d e n , das a l lerdings v i e r Wochen nach der Geburt gestorben sei. V e b i Bec i r i muß n u n die Hochzeit aufschieben, bis er vor Gericht den Nachweis erbracht hat , daß er noch lebt . Erst w e n n auf A n w e i s u n g des Gerichtes das Standesregister berichtigt w o r d e n ist , k a n n er die Geburtsurkunde bekommen.

A N T W E R P E N . E i n m i t 24 K i n d e r n be­setzter Fahrs tuhl stürzte v o n dem 21. Stockwerk eines Hochhauses i n A n t w e r ­pen ab, w o b e i zehn K i n d e r ver le tzt w u r ­den. Der F a h r s t u h l k o r b , der noch an den Sicherheitsseilen gehalten w u r d e , pra l l te auf der Grundflädie des Schachtes auf. Die ver letzten K i n d e r mußten i n ein A n t ­werpener Krankenhaus gebracht werden .

- G R A Z . Hef t ige Gewi t te r haben i n der Steiermark zu Uebersd iwemmungen ge­führt, die v o r a l l em i m Gebiet v o n Weiz beträchtliche Schäden verursachten. Der Fluß Raab führt i n seinem Ober lauf Hoch­wasser u n d ha t den mi t te l s te i i i schen Ort Passail überschwemmt.

das ist der Herz konnte, setzte sie sehen, ihr zunicke

Es E s ist K i r m e s ir

wogen die Scharen her. Auch einige T kommen des Weges, die elektrische Orge schärfe alles überbi kas, auf dessen P f l (

u m vor den Mädel so unbändig lossch u n d Sehen vergeht i fast in Stücke kraef. i n meine Gaststube als alles das ist das mannes, der vor m frühen Morgen bis Gassenhauer nach di D a werden sogar n duldig und murren, endlich von meiner einfach nicht mehr z\

I c h gehe zu dem . i h m ein Geldstück ii schön, w a s I h r d heuchle ich, „aber w L i e d e r . Vielleicht sei eine andere Ecke des dort auch von Eur<

Schweigend steht i nen Leierkasten unt seinen dreibeinigen S A r m und klappert n dannen. A l s er einii dreht er sich noch e wieder auf mich zu.

„Sagen Sie mal", s F r a u nicht mehr in d

„Was für eine F r a „Ach, wissen Sie,

arbeitsreichen Hände gütigen Augen."

„Nein, die wohnt ni w i r vor einem halber

„Also tot is se, a w a r eine gute F r a u ! mel , ganz oben drin das Wort J e s u : Was i n e r Brüder getan, das

Ich sehe, wie der schluckt, das ihm in Augen sind feucht gei len zwei klare Tropfen Gesicht in seinen Bart

»Ja, j a , drei J a h r e die K i r m e s gekomm« Tür gesessen und gesp

„Es mag schon stii nicht darauf geachtet."

„Ja, j a , dös stimmt. F r a u morgens, mittag 'rausgekommen und bracht. Schinkenbuttei fleischsuppe mit B r a t chen mit Kartoflelsal Pudding hat se m i r 'rs hat se gefragt, was ich

1959

saoud", der r n kann , be­fischen Auge sicher i n m i t -i f fsverkehrs , 000 Mönche ihlte das ka-1.000 Studen-iese Zahlen ir Ka tho l iz i s -entnomnien.

Trägern des nst u n d L i te -ch der M a l e r nsonsängerin er in Yvonne au u n d der t-Pierre.

i skandal der r i t t e r Pol izei -t e l l t . Es ham-erSicherheits-; an Orgien hat Untersu-

tte bisher 21 t e i l t .

[aurice Lacour chs an Paul in der M i l l i a r -; r i n H a f t be-sch auf f r e i e m ägericht h a t ' i n en A n t r a g der u Die Rechts­

geltend ge-i a l , w e i l keine suches stattge-ied das Kassa-ingsrichter des l der Lage, die \nklage richtig

ich w i r k l i c h bv Yorker A n a -r Jensen, als igischen Regie-•geben w u r d e n , i t Jahren e in •r dessen Be­traft n u r w e n i g art ier der n o r -

l Toensberg er-er des Walfän-das gewünsch-

n. Die Aufgabe r als ursprüng-.nhen W a l Jäger ü mehrere K a -

schließlich m i t M e t h o d e n e in ­

säge einen W e g n d riesige K n o -len Mühen d r e i srstellte.

•e alte V e b i Be-;oslawischenMa-aten, da er erst i l ebt . Standes-äü to t . „Sind Sie borene V e b i Be-beamte den j u n -notwendige Ge-

)er Bräutigam i n rak aber, als der Dann können Sie imRegister steht, ich I h r e r Geburt

Vater des j u n -

esamt ei l te u n d seinerzeit m i t e i ->n verwechselt ier Wochen nach , V e b i Bec i r i muß leben^ bis er v o r jracht hat , daß er f A n w e i s u n g des igister berichtigt

Geburtsurkunde

[it 24 K i n d e r n be-ä v o n dem 21 . auses i n A n t w e r -der ver letzt w u r -

der noch an den en w u r d e , pra l l t e is Schachtes auf. mßten i n ein A n ­gebracht w e r d e n .

t ter haben i n der h w e m m u n g e n ge­

Gebiet v o n W e i z verursachten. Der i m Oberlauf H o d v ttelsteirischen O l *

AMÉBMRSRH Wenn er heute wieder nichts sagt . . . Der Tischgast / Von L Kahlberg

P u n k t sieben U h r läute te es, w i e seit v i e r Wochen a l labendl ich , an Patschkes W o h n u n g s ­tür.

„Geh', mach ' auf " , sagte F r a u Patschke zu i h r e r Tochter . „Und d a m i t du's w e i ß t : w e n n er heute abend w i e d e r n i c h t den M u n d a u f ­macht u n d erklär t , w a s er n u n m i t seinem h ä u ­figen H e r k o m m e n beabs icht ig t— d u verstehst s'chon, was ich meine , n i c h t w a h r ? — also, w e n n er w i e d e r nichts sagt, d a n n w e r d e ich die Sache i n die H a n d n e h m e n ! "

Er , der M a n n , der den M u n d n i c h t aufmachen w o l l t e , das w a r Hans, S t u d e n t der M e d i z i n , 25 Jahre a l t , groß, b l o n d , schlank u n d sehr schüchtern. Jedenfal ls w a r das die M e i n u n g i h r e r M u t t e r , die i m m e r h i n einige E r f a h r u n g besaß. Was sie selbst, I n g r i d , anbetraf , f a n d sie, daß Hans zumindes t n i c h t i n j eder H i n s i c h t so schüchtern w a r . W e n n sie beide a l l e i n w a r e n , z u m Beispie l so w i e j e tz t gleich, w e n n sie i h m öf fnete . . .

Sie drückte die T ü r k l i n k e nieder . „Outen Tag, L i e b l i n g ! " — W i e e r w a r t e t ,

n a h m Hans I n g r i d i n seine A r m e u n d k ü ß t e sie, n icht gerade schüchtern, m i t t e n auf den M u n d .

„Mutter w a r t e t schon", sagte I n g r i d b e d e u ­t u n g s v o l l u n d n a h m Hans m i t sich ins W o h n ­z i m m e r , w o der gedeckte Tisch bere i t s tand.

E s gab Sauerbraten und Kartoffelklöße. Hans füllte sich gleich beim erstenmal den Tel ler so hoch voll , als hät te er eben eine Hungerkur hinter sich und wollte versuchen, das V e r ­säumte nachzuholen. B e i m zweitenmal w a r er etwas bescheidener. E r nahm n u n vier Stücke vom Braten und drei Klöße. I m m e r h i n — seine Eßlust machte der Köchin alle E h r e . W e n n diese, nämlich F r a u Patschke persönlich, nicht andere Interessen verfolgt hät te , als für Hans ein gutes E s s e n z u bereiten, w ä r e sie restlos glücklich gewesen. Doch sie verfolgte n u n m a l andere Interessen, und mit jedem K a r t o f f e l ­kloß, den Hans wortlos und ohne aufzublicken verzehrte, wuchs i h r G r o l l .

A l s er sich endlich aufatmend zurücklehnte, trat sie Ingrid unter dem Tisch auf den F u ß , was so v i e l bedeuten sollte w i e : „So, jetzt geht's los !" U n d dann sagte sie mit schwieger­mütterlicher hoffnungsvoller St imme:

„Mein lieber Junge, es freut mich, daß es I h n e n wieder so gut schmeckt. N u n sind Sie schon so oft hiergewesen, haben aber noch nie gesagt, was Sie eigentlich wollen. Wirkl ich , ich würde glücklich sein, I h r e n Herzenswunsch er ­füllen zu können . . . "

Hans lächelte verlegen. „Sie sind wirkl i ch z u gütig, F r a u Patschke, aber ich überlasse den Speisezettel ganz Ihnen. I c h esse wirkl i ch al les !"

Noch hatte er nicht die Hand ausgestreckt Ein Erlebnis im Spielsaal

E I N M A L E I N E G R O S S E D A M E S E I N . . . das ist der Herzenswunsch von Evchen. D e n „umfangreichsten" Hut, den sie auftreiben konnte, setzte sie sich aufs Lockenköpfchen, und sie ist nun sehr stolz, wei l alle, die sie sehen, ihr zunicken. E s steht ihr j a auch hübsch zu Gesicht. (Aufnahme: R u t h Haliensieben)

„Sie w o l l e n wissen, welches das aufregendste Er lebn is i n m e i n e r L a u f b a h n als C r o u p i e r w a r ? "

D e r schlanke, weißhaar ige H e r r s t r ich sich nachdenkl ich über die S t i r n .

„Sie haben natürl ich recht — i n den S p i e l ­sälen t rägt sich mancher le i zu , w o v o n n u r selten etwas a n die O e f f e n t l i c h k e i t d r i n g t . . .

I m Spielsaal v o n M o n t e Car lo w a r seiner­zeit e in reicher, a l ter Engländer seit l a n g e m Stammgast . E r f i e l d u r c h nichts auf . Fast j eden A b e n d s te l l te er sich, fast i m m e r u m dieselbe Ze i t , e in , spielte ohne besondere Le idenschaf t ­l i c h k e i t , auch ohne besonderes Glück oder Pech. I ch k a n n t e i h n n u r i n s o f e r n persönlich, als ich gelegentl ich einige W o r t e m i t i h m ge­wechselt ha t te . E r besaß eine kühle L i e b e n s ­würdigkei t u n d schien d u r c h nichts aus der Ruhe zu b r i n g e n z u sein.

A n d e m A b e n d also — es w a r G e w i t t e r ­schwüle draußen u n d demgemäß auch i m Spielsaal e ine ' gespanntere A t m o s p h ä r e als sonst — geschah etwas Merkwürdiges .

D e r a l te E n g l ä n d e r saß m i r schräg gegen­ü b e r u n d setzte w i e gewöhnlich. E r g e w a n n .

Es wurde mir wohl und warm ums Herz Es Is t K i r m e s i m D o r f . A u f den S t r a ß e n

w o g e n die Scharen der K i rmesgäs te h i n u n d h e r . A u c h einige T r u p p s singender Burschen k o m m e n des Weges. I n der Nachbarschaft w i l l d i e e lektr ische Orge l des Karussel ls a n K l a n g ­schär fe alles überbieten. D a v o r steht der L u ­kas , a u f dessen Pf lock d ie s t r a m m e n Jungen, u m v o r d e n Mädchen i h r e K r a f t z u zeigen, so unbändig losschlagen, daß e inem Hören u n d Sehen vergeht u n d der hölzerne H a m m e r f a s t i n S t ü c k e kracht . A l l dieser L ä r m d r i n g t i n m e i n e Gaststube herein , aber sch l immer als alles das i s t das Gedudel des L e i e r k a s t e n ­mannes, der v o r meiner T ü r s i tzt u n d v o m f r ü h e n M o r g e n bis z u m späten A b e n d einen Gassenhauer nach dem andern h e r u n t e r d r e h t . D a w e r d e n sogar meine S tammgäs te u n g e ­d u l d i g u n d m u r r e n , ich möge den K e r l doch e n d l i c h v o n meiner Schwelle jagen, das sei e infach n i c h t m e h r z u m Aushal ten .

I c h gehe z u d e m A l t e n hinaus u n d drücke i h m e i n Geldstück i n die Hand. „Es is t sehr schön, w a s I h r da alles gespielt h a b t * , heuchle ich, „aber w i r kennen n u n al le E u r e L i e d e r . V i e l l e i c h t setzt I h r Euch n u n m a l an e ine andere Ecke des Dorfes, d a m i t d ie Leute d o r t auch v o n E u r e r M u s i k etwas hören . "

Schweigend steht der A l t e auf, n i m m t sei ­n e n L e i e r k a s t e n u n t e r den einen A r m u n d seinen dre ibe in igen Schemel unter den andern A r m u n d k l a p p e r t m i t seinem Holzbein v o n d a n n e n . A l s er e inige Schri t te gegangen ist , d r e h t er sich noch e i n m a l u m u n d h u m p e l t w i e d e r auf m i c h zu .

„Sagen Sie m a l " , sagte er, „wohnt die al te F r a u n i c h t m e h r i n diesem Hause?"

„Was für eine F r a u m e i n e n Sie denn?" „Ach, wissen Sie, d i e m i t den runzel igen,

arbei tsreichen Händen u n d m i t den l ieben, gütigen A u g e n . "

„Nein, d ie w o h n t n i c h t m e h r hier , die haben w i r v o r e inem ha lben J a h r e hinausgetragen."

„Also t o t is se, ach Got t , ach Gott, dös w a r eine gute F r a u ! D i e is t oben i m H i m ­m e l , ganz oben d r i n is se, d e n n die kannte das W o r t Jesu: Was i h r d e m geringsten m e i ­n e r B r ü d e r getan, das h a b t i h r m i r getan!"

I c h sehe, w i e der A l t e etwas h i n u n t e r ­schluckt, das i h m i n der K e h l e sitzt. Seine A u g e n s ind feucht g e w o r d e n . A u f e inmal r o l ­l e n z w e i k l a r e T r o p f e n ü b e r sein durchfurchtes Gesicht i n seinen B a r t h i n e i n .

„ J a , j a , d r e i Jahre b i n ich j e tz t hier auf d i e K i r m e s g e k o m m e n u n d hab ' vor I h r e r T ü r gesessen u n d gespielt . Wissen Se dös net?"

„Es m a g schon s t i m m e n , ich hab' bisher n i c h t d a r a u f geachtet."

„ J a , j a , dös s t i m m t . U n d d r e i Jahr ist die F r a u morgens, m i t t a g s u n d abends zu m i r •rausgekommen u n d ha t m i r zu esse ge­bracht . S c h i n k e n b u t t e r b r o t m i t Kaffee, R i n d -fleischsuppe m i t Bra t f l e i sch , w a r m e Würst­chen m i t Kar to f fe l sa la t , sogar a Häppchen P u d d i n g h a t se m i r ' rausgebracht : gradheraus h a t se gefragt , was ich g e r n esse möcht, denn

Eine Geschichte, nach dem Leben erzählt

i ch sol l t auch K i r m e s haben, h a t se gesagt. U n d d a n n ha t sie m i c h auf d ie Schulter ge­k l o p f t u n d gesagt: L a ß t es Euch recht g u t schmecken, A l t e r c h e n ! D a n n w u r d e es m i r jedesmal so recht w o h l u n d w a r m u m s Herz . Das w a r alles so ganz anders m i t dieser g u t e n a l ten F r a u , als w e n n h ier draußen die andern vorübergehen u n d m i r e in Geldstück i n den H u t w e r f e n , .ohne m i c h dabei anzusehen, w i s ­sen Se, so w i e m a n e inem H u n d e inen K n o ­chen v o r w i r f t . U n d eines Abends, als es hübsch k a l t h ier draußen w a r , h a t se m i r diesen M a n t e l 'rausgebracht, den sol l te ich anziehen, d a m i t mich net f r i e r e n tat. Sehen Se, den t r a g ich j e tz t schon a ganz Jahr u n d ha t i m m e r schön w a r m gesesse."

Ich schaue m i r den M a n t e l näher an. R i c h ­t i g , das ist j a m e i n M a n t e l , den ich ü b e r ­a l l getragen, der m i r aber seinerzeit noch gute Dienste getan hätte , w e n n ich d u r c h W a l d u n d Heide s t re i fen w o l l t e .

„Grüß G o t t ! " sagt der Le ierkas tenmann, „ich w e r d ' j e tz t net m e h r w i e d e r k o m m e n " , d r e h t sich u m u n d w i l l gehen.

Da hal te ich i h n a m Ä r m e l fest. „Hören Sie m a l , A l t e r , setzen Sie sich n u r w i e d e r v o r meine T ü r u n d spielen Sie, was Sie w o l l e n . U n d k o m m e n Sie n u r jedes Jahr w i e ­der. I c h w e r d e jedesmal zu I h n e n heraus­k o m m e n , u n d d a n n müssen Sie m i r v o n der guten a l t e n F r a u erzählen. "

Der A l t e setzt sich w i e d e r auf seinen d r e i ­be in igen Schemel, g r a d v o r meine T ü r u n d b e g i n n t v o n neuem m i t seinen Gassenhauern. I c h glaube, er ha t m i c h vers tanden.

H e i m l i c h schleiche i ch w i e d e r i n meine Gast ­stube u n d verdrücke m i c h halbwegs h i n t e r die Theke . D a schlägt e iner m i t der Faust auf den T isch : „Doria, noch e i n m a l ! D a fängt draußen der Mensch v o n neuem m i t se i ­n e m Gedudel an. Das is t j a r e i n e w e g z u m V e r ­r ü c k t w e r d e n ! "

A l s ich abends noch e i n m a l v o r die T ü r g i n g , w a r der A l t e n icht m e h r da. E r k a m auch a m fo lgenden T a g n i c h t w i e d e r , o b w o h l d i e K i r m e s noch d r e i Tage dauerte . I c h l ieß d o r t u n d da h e r u m f r a g e n , ob er v i e l l e i c h t a n einer anderen Ecke des Dorfes sein S t a n d ­q u a r t i e r aufgeschlagen habe, aber n i e m a n d k o n n t e m i r A u s k u n f t darüber geben. So v e r ­tröstete i ch m i c h auf das k o m m e n d e Jahr .

H e u t e i s t w i e d e r K i r m e s i m D o r f . Es i s t alles w i e d e r so w i e f rüher . N u r der P l a t z v o r meiner Haustür is t leer u n d das G e ­d u d e l v e r s t u m m t . D e r L e i e r k a s t e n m a n n is t n i c h t w i e d e r g e k o m m e n . W o m a g er sein? I c h weiß es n icht . V i e l l e i c h t ha t m a n i h n i r g e n d w o t o t aufge funden , h a r t a m Weg, m i t t e n i m blühenden H e i d e k r a u t . V i e l l e i c h t is t er auch e r f r o r e n i m k a l t e n Schnee, w e i l der M a n t e l , den er t r u g , n i c h t ausreichte, den Fros t a b z u ­w e h r e n .

M i r aber f e h l t etwas, w e i l ich n i c h t z u d e m bärt igen A l t e n hinausgehen k a n n , u m i h m z u sagen, daß d ie a l te F r a u m i t den l ieben, g ü ­t i g e n A u g e n m e i n e M u t t e r gewesen i s t . . .

„Ich löse jede Rechenaufgabe!" Humoreske von Peter Aumüller

Eine W e i l e schon beobachtete der Gutsbes i t ­zer Schwaiger sein Gegenüber . Dies w a r e i n H e r r m i t Glatze, l ebhaf ten A u g e n u n d e inem beweglichen M u n d . Der M u n d sprach aber nicht , er m u r m e l t e n u r . Er m u r m e l t e ständig, aber unverständlich v o r sich h i n . U n d S c h w a i ­ger hät te zu gern gewußt, w a s es da z u m u r m e l n gab.

Schließlich f r a g t e er den H e r r n m i t den Quecksi lberaugen.

„Ich t r a i n i e r e " , a n t w o r t e t e dieser. H m , dachte der Gutsbesitzer, er t r a i n i e r t .

A b e r was t r a i n i e r t er denn? „Sie s ind w o h l Sprachenforscher?" f r a g t e

er wei ter . „Nein", sagte der Glatzköpfige, „ich b i n

Rechenkünst ler . " „Ah, Rechenkünst ler " , r i e f Schwaiger, „groß­

a r t i g ! Sie verrechnen sich also n iemals?" „Nein, niemals , ausgeschlossen. Das k a n n

ich m i r n icht leisten. Das würde m e i n P u ­b l i k u m m i t P fe i fen q u i t t i e r e n " , sagte der Kunstrechner .

„Ist das n icht e in schwerer Beruf? , "

„Wie man's n i m m t . M i r gefä l l t er. U n d ich d a r f sagen, ich löse jede Rechenaufgabe."

E ine Wei le schwieg der Gutsbesitzer u n d sah seinen N a c h b a r n auf den M u n d D a n n f r a g t e Schwaiger : „Darf i ch Sie u m eine Probe b i t t e n ? "

„Gerne, w e n n es I h n e n S p a ß m a c h t ! " „Sehen Sie, w i r f a h r e n j e t z t gleich i m A u t o

an e iner Wiese v o r b e i , auf der w e i d e t V i e h v o n m i r . I c h weiß genau d ie Z a h l der Kühe . Versuchen Sie doch, d i e T i e r e z u zählen 1"

D e r Rechenkünst ler nickte , sah z u m Fenster* h inaus , d ie Wiese k a m , das V i e h d a r a u f glänzte i n der Sonne, u n d schon w a r alles v o r b e i .

„Fünfunddreißig K ü h e s i n d a u f der Wiese gewesen", sagte der Kuns t rechner .

„Phantas t i sch ! " r i e f Schwaiger, „wirklich phantast isch. A b e r w i e haben Sie das ge­macht? Da w a r sicher e i n T r i c k b e i . "

„ A b e r n e i n , k e i n e S p u r v o n e i n e m T r i c k w a r dabei . So e twas mache ich ganz einfach. I c h habe d ie Be ine der T i e r e gezählt u n d d u r a l vier dividiert, P a s gab funfunddreißig."

Mit einer Handbewegung deutete er an, d a ß er G e w i n n und Einsatz stehen lassen wollte, wie er das häufig tat. U n d er gewann wieder. G e w a n n , gewann! Ohne sich erschüttern z u lassen, saß er vornübergebeugt da und schien dem G a n g des Spieles ohne besondere A u l ­regung zu folgen.

U m so mehr erregten sich aber die anderen Spieler !

Hier w a r ein Seriengewinn, wie man i h n ganz selten beobachten konnte. I m m e r ge­bannter starrten die Teilnehmer a n dem S p i e l auf den Haufen Chips , der sich mehr u n d mehr vergrößerte . Jetzt ging es schon u m ein Vermögen. Wie w ü r d e die rollende K u g e l ent­scheiden? A b und z u streifte ein Bl i ck den stillen Mann, der scheinbar gleichgültig dabei ­saß und den Dingen ihren L a u f ließ. M i t k e i ­ner Miene, mit keiner Bewegung verriet er, daß er dem Spiel ein E n d e z u machen wünsche.

Zwischen jedem Spie l zögerte ich n u n a b ­sichtlich ein wenig länger, u m i h m Zeit z u geben, seine Entschlüsse zu fassen. A b e r kein« Miene i n seinem blassen, nach unten gesenk­ten Gesicht zuckte. E r gewann! W a s sol l ich I h n e n sagen? Schließlich, da geschah es, w a s nicht a l lzu häufig vorkommt: die B a n k m u ß t e aufgeben — sie w a r .gesprengt*! G e ­sprengt durch die nicht abreißende Gewinn« serie dieses Spielers, den ich nie für einen p a s ­sionierten Spieler gehalten hatte.

Unter den anderen Spielern entstand e i n allgemeiner A u f r u h r . D i e lange Spannung machte sich i n einem nervösen Lachen L u f t . M a n schüttelte den Kopf , m a n nannte S u m ­men, Unsummen — m a n beneidete den glück« liehen G e w i n n e r . . .

U n d der . . .? Plötzlich fiel es allen auf. U n d aller Augen

richteten sich auf ihn. E r hatte auch jetzt noch nicht die H a n d ausgestreckt, u m seine R e i c h ­tümer an sich zu nehmen — er machte keine

«UrjarufterrtrMe enrfprinnf aue jttei Quellen:

2Pinenöfcnp urn) ^jlblibcDrnfttjuno. <aie foròDct alfo 3tt>eierlef : «Stòrte <Btfùìflt Uno DoIIfommene ^cnfdjafl baiübet

f. W. Roteino»

Miene aufzustehen — er saß s t i l l und t e i l ­nahmslos wie vorher da . . .

S i e können sich nicht vorstellen, wie uns plötzlich ein Schauer über den Rücken kroch — dieses Entsetzen angesichts des U n e r k l ä r ­baren.

A l s i h m n u n einer vorsichtig die H a n d auf die Schulter legte, brach er zusammen.

E r w a r tot! D e r A r z t stellte dann fest, daß sein T o d

schon einige Zeit vorher, bald nach Beginn des Spieles, eingetreten war . D a s Herz hatte plötz­lich ausgesetzt I n der Erregung des Spieles w a r es niemand aufgefallen, daß er sich nicht mehr geregt hatte.

E i n Toter hatte die B a n k gesprengt! Sicher ­lich das erste und einzige M a l i n der Geschichte der Spielsäle . . . "

Der Klingelbeutel D e r alte Herzog Heinrich von Braunschweig,

der sich i n H a m b u r g einige Zerstreuung v e r ­schaffen wollte, hatte eines Tages inkognito i n einem Kirchenstuhl Platz genommen. N e ­ben ihm befand sich ein reicher Hamburger Kaufmannssohn, aus dessen ganzer Haltung Geldstolz und Dünkel hervorleuchteten. A l s das Zeichen zur Kollekte gegeben wurde, legte Se. Durchlaucht einen G u l d e n vor sich, der Jüngling aber einen Dukaten.

Der Herzog, der sofort erkannte, mit w e l ­chem Geisteskinde er es zu tun hatte, n a h m seinen Gulden weg und legte dafür zwei D u ­katen hin. Der Protz, der dies als eine H e r a u s ­forderung betrachtete, rückte darauf mit drei Dukaten heraus, der Herzog antwortete mit vier, und so steigerten sie sich gegenseitig, bis sie es auf zehn Dukaten gebracht hatten.

Der Küster erschien mit dem Klingelbeutel , und der junge Geck warf seine zehn Dukaten hinein. Der Herzog aber steckte diese wieder ein und gab nur den einen Gulden.

7* S e i t e n S T . V I T H E R Z E I T U N G Donnerstag, den 2. Juli 1 9 «

Die „weiße Göttin" des Negerhäuptlings Junge Holländerin nach sieben Jahren aus aem Urwald befreit

Ein Schmetterlingssammler entdeckte die Spur BELGISeH-KGWMGO. Der brit ische Mücken-, Käfer- u n d Schmetterlings-sammler H u g h Bar the l drang kürzlich m i t einer g u t ausgerüsteten Expedi ­t i o n i n die Urwälder v o n Belgisch Kongo e in . Er f i n g auf der abenteu­erlichen z w a r manches unbekannte Insekt , aber i n der Nähe des Stam­mes der Uruas, eines keineswegs harmlosen Kannibalenivölkchen, flü­sterten i h m ein paar Eingeborene zu, er möge k l u g sein u n d sich nicht zu w e i t v o r w a g e n . Nach einem längeren Verhör e r f u h r dann H u g h Barthel , daß sich eine weiße Frau i n der Ge­w a l t des Häuptlings O r o k o bef inde. Für diese „weiße Gött in" bes tand u n ­m i t t e l b a r Lebensgefahr, fa l ls der eng­lische Sdrmetter l ingssammler n u r den geringsten Versuch unternehmen so l l ­te, sich i h r au nähern u n d sie womög­l i c h anzuspre-hen.

Mis ter Barthel w a r k l u g . Er brach seine x p e d i t i o n ab, z u m a l m a n nicht genügend .'äffen m i t sich führte. A b e r er kehrte ofor t nach A n k o r o zurück, verständigte

.ort die belgische Garnison, u n d diese entsandte d r e i bis an die Zähne bewaff ­nete Kompanien , u m das Geheimnis der „weißen Gött in" so überraschend w i e m i r möglich zu lösen. Tatsächlich w u r d e das Herannahen der Soldaten bemerkt . Der Häuptling O r o k o l i e f i h n e n m i t e twa 300 rücksichtslosen Speerwerfern entgegen u n d sagte: „Was w o l l t i h r i n meinem Reich? Z i e h t euch sofort zurück, sonst w i r d die weiße Göttin s terben!"

Die Belgier l ießen sich nicht einschüch­tern, sie steinendem VeiwegtfnenHFürsten ebenfalls ein U l t i m a t u m : , , Gib die weiße Frau heraus, sonst machen w i r deinen U r ­w a l d zur W ü s t e ! "

Der Häuptling lehnte ab. Doch das w a r nicht w e i t e r w i c h t i g . Er wußte nämlich

Ohne Konzession L Y O N . A l s der Stre i t zwischen M o n s i e u r Poujard aus L y o n u n d seiner F r a u Denise den Höhepunkt der Erregung u n d der Lautstärke erreicht hatte , g r i f f der M a n n zu e iner Schere u n d schnitt M a d a m e t r o t z verzwei fe l ter Gegenwehr das H a a r i n gro­ß e s Stücken v o m K o p f . F r a u Denise l i e f weinend z u m Richter u n d dieser mußte lang« nach einem Paragraphen suchen, der die Bestrafung des G r o b i a n er laubte . End­l ich f a n d er i h n „in der „Ausübung einer FriBeurtäügkeft ohne Konzess ion."

nicht, daß er nur der Hälfte der gegen i h n ausgezogenen T r u p p e n gegenüberstand, die andere Hälfte durchkämmte m i t t l e r ­w e i l e h in ter seinem Rücken den Busch u n d f a n d tatsächlich i n einer Höhle die aus H o l l a n d stammende Lis tha Lotberge, die seit sieben Jahren als verschollen galt . Fräulein Listha w a r die T o d i t e r des nie­derländischen Arztes D r . Dans Lothberge, eines menschenfreundlichen Mannes, der den Urua-Kaniba len i m m e r ein guter H e l ­fer gewesen w a r u n d dem man zum Dank die Frau getötet u n d die Tochter ver­schleppt hatte .

Sieben Jahre hatte Lis tha i n der Höhle des Kanibalenfürsten zubr ingen müssen, täglich u n d stündlich i n Gefahr, auf schreckliche Weise ermordet zu w e r d e n : N u n kehr te sie endlich h e i m , fand aber den unglücklichen Vater nicht mehr vor , er w a r inzwischen v o r Gram u n d Sorge gestorben.

Es versteht sich, daß die Soldaten der Garnison A n k o r o den Häuptling O r o k o überwältigten u n d i h n m i t seinem ganzen

Gefolge h inter Schluß und Riegel brach­ten. M a n h o f f f nunmehr auch das Schick­sal manches anderen Europäers klären zu können, der i m Lauf der Zei t i n den Wäl­dern des Uruas spurlos verschwand. Lis­tha Lothberge w i r d lange brauchen, bis sie sich von dem Leiden ihrer s iebenjähri­gen Gefangenschaft erholt .

Feierabend-Pfeife N I E N B U R G . E i n Bauer aus einem D o r f bei N i e n b u r g an der Weser hatte einen Tag i m M o o r gearbeitet und seinen Wagen m i t trockenem T o r f beladen. Nach der schwe­ren A r b e i t setzte er sich auf die Ladung u n d rauchte bedächtig eine Pfeife Tabak,

j Dann k l o p f t e er die Pfeife aus u n d durch : Funskenflug f i n g der T o r f Feuer. Dabei ' verbrannten T o r f u n d Wagen u n d dazu I noch 15 M o r g e n Heide, die v o n v ier ! Löschzügen bekämpft w e r d e n mußten.

Diebe stahlen einen schlafenden Mann Überraschung bei nächtlicher Jagd Auto diente als Obdachlosenasyl

Bratfische schössen wie wild auf Polize 500 Schuss aus dem Backofen-Munitionslager oer Geheimgesellschaft

N E W YORK. Amerikanische Polizeibeam­te durchsuchten gerade die k le ine Fisch­küche des Signore Enrico Demarco, die dieser i n einer engen Straße eines I ta l i e ­ner-Vier te ls von N e w Y o r k betr ieb, als Küche, L o k a l u n d Straße minuten lang v o n einem Kugelhagel übersät w u r d e n . Spitzel hat ten Demarco das Herannahen v o n Po­l izeibeamten gemeldet, so daß er noch 500 Schuß P i s t o l e n m u n i t i o n i n den Bäuchen frischer Fische verstecken konnte , die be­reits z u m „Einschießen" i n den moder­nen elektrisch betr iebenen Ofen herge­

richtet w a r e n . Während Enrico Demarct sich i m leeren Gastz immer m i t der Polia» unterhie l t , schoß das Kücfaetunäddien dl bereitstehenden Fische i n den Ofen ei u n d verl ieß die Küche w i e d e r . Z u se in« Glück, denn w e n i g e M i n u t e n später feg erten die geladenen Fische aus dem Oh heraus.

A l s die Fische ihre M u n i t i o n versehen sen hat ten , k e h r t e d ie Pol ize i zu D e m * co zurück. U n d d iesmal e r f u h r sie v o n ihi i m m e r h i n einiges über das Waffenlag« einer i ta l ienischen Geheimgesellschaft

Die Zeche bezahlte der Staatsanwalt Dreister Diebstahl im Gefängnis - Gaunergelage weckte den Verdacht

G R A Z . Nach Verbüßung einer längeren Freiheitsstrafe verließ der 34jährige H i l f s ­arbeiter Siegfried Groß w o h l g e m u t das Grazer Landgerichtsgefängnis — m i t der wohlgespickten Brieftasche eines Staats­anwalts i n der H a n d u n d dessen H u t auf dem K o p f ! Groß hatte sich eine Haf tbe­scheinigung ausstellen lassen w o l l e n , i m Z i m m e r des Staatsanwalts jedoch n ieman­den angetroffen. A m Garderobenhaken hingen n u r H u t u n d Rock u n d i n le tzterem steckte eine Brieftasche m i t 4000 Schil l ing

[8000 F r . ] . Groß w a r entzückt über dies« unverhof f te „Betr iebskapita l " u n d aw u m den fast neuen H u t f a n d er es schad

I m Gefängnis s tand m a n zunächst vt e inem Rätse l . A m A b e n d desselben Tage jedoch f a n d e n Krindnalbeaante e in üpp ges Sektgelage i n einer Bat verdacht) z u dem Groß einige M i t g l i e d e r .der Gras» U n t e r w e l t geladen hatte . Bei einer Leibe Visitation f a n d m a n d i e Brieftasche d Staatsanwalts , i n d e r n u r noch 800 Scb: l i n g wasen.

„Feuereifer" eines Feuerwehrmannes Brand gelegt, um löschen zu können

Junger Brandstifter hofft auf Lotto-Gewinn

S T O C K H O L M . Die an K u m m e r m i t A u ­todieiben gewöhnte Stockholmer Pol ize i verzeichnet i n i h r e n A k t e n seit neuestem einen F a l l - d e r e inmal ig ist . Sie verhaf te­te^ »aich - w i l d e r Jagd durch die ganze Stadfr-eine fünfköpfige Bande, d i e . m i t ei­n e m A u t o auch e inen M a n n gestohlen hat­te, der be i der Festnahme der Diebe aus t i e f e m Schlaf geweckt w e r d e n mußte. „Ich weiß v o n gar nichts!'" beteuerte er be i der V e r n e h m u n g — u n d hatte damit d ie laute­re W a h r h e i t gesagt.

Die Aufklärung des Falles dauert nicht länger als die Verfo lgungs jagd durch die Stadt. Es ergab sich, daß der m i t e inem so guten Schlaf gesegnete 54jährige Gelegen­hei tsarbei ter am späten A b e n d obdachlos durch Stockholm g e i r r t w a r . I n der Nähe des Tiergartens f a n d er e in großes unver­schlossenes A u t o , auf dessen hintejsen Sit­zen er sich zur Ruhe bettete. Das unsanfte Erwachen besorgte i n der d r i t t e n M o r g e n ­stunde eine Pol izeistrei fe , die über Funk die Nachricht erhalten hatte , a m Tiergar­ten sei e i n K r a f t w a g e n m i t der u n d der N u m m e r gestohlen w o r d e n . A l l e i m E i n ­satz bef indl ichen Peterwagen machten sich auf die Diebes jagd u n d durchstrei f ten die nächtliche Stadt. I m V o r o r t Enskede k o n n ­te der Wagen gesichtet -und schließlich

Nur 1,20 Meter groß, aber oho 1 Kleinster Polizist der Welt schreibt seine Memoiren

Y A Z Z O . Nach einer Dienstzei t v o n fast 40 Jahren i s t dieser Tage der k le ins te Pol izist der W e l t i n den Ruhestand getre­ten. F red Roberts, der i n Yazoo (Missou­r i ) als V e r k e h r s p o l i z i s t tätig w a r , ha t e i ­ne Körperhöhe v o n n u r k n a p p 1,20 M e ­ter u n d w i e g t 66 K i l o . M i t seinen Füßen erreicht er m i t Mühe die Pedale seines Jeep. Die Zahlen der P a r k u h r e n k a n n er n u r erkennen, w e n n er sich auf die Fuß­spitzen ste l l t . V o n seinen K o l l e g e n w i r d Roberts n u r „Shor ty" (der Kurze] ge­nannt . A l s der k le inste Pol iz is t der W e l t zum ersten Male seinenDienst antrat , n a h ­m e n v ie le den Beamten nicht ernst u n d „Schutzmann einer Komödie" , aber durch man sah i n i h m gewissermaßen den seinen Pf l ichtei fer u n d seine Gewissen­h a f t i g k e i t eroberte sich Shor ty b a l d die Achtung seiner Kol legen, Vorgesetzten u n d der Bevölkerung. „,

Außer der Tatsache, daß Roberts wäh­rend seiner 40jährigen Dienstzei t e in v o r ­bi ld l icher V e r k e h r s p o l i z i s t w a r , brachte er es durch angestrengtes S t u d i u m dazu, daß er zu einem Spezialisten für Finger­abdrücke w u r d e . Mancher Verbrecher k o n n t e durch die H i l f e des k le ins ten P o l i ­z is ten dingfest gemacht w e r d e n . Shorty der d ie K u n s t des Judo i n ausgezeichneter Waise beherrscht, n i m m t es i m Z w e i ­k a m p f m i t dem stärksten fcrann auf.

Nachdem Fred Roberts i n den Ruhe­stand getreten ist, w i l l er seine Zei t < U u

benutzen u m seine M e m o i r e n z u schrei­ben . Ohne Z w e i f e l w e r d e n diese Er inne­rungen äußerst interessant sein, denn w e n n m a n als Pol iz is t n u r k n a p p 1,20 M e ­ter mißt, hat m a n b e s t i m m t v i e l er lebt u n d k a n n a l ler le i erzählen.

Mausefalle — PARIS . A l s der Rentner Beelechamp. der i n einem Pariser Vo^rstadtzimmerchen hauste, in , se iner Matraze ein Mäusenest fand , goß er es m i t Petro leum aus, u m den Mäusen den A u f e n t h a l t zu ver le iden. Ganz i n Gedanken w i e er sagte, u n d sein F r e u n d George, cler dabei w a r , auch be­zeugte, zündete er dann das Petro leum an. Die Mäuse w e r d e n n u n sicher nicht mehr zurückkommen, denn das ganzeZim-mer brannte aus, w e i l BeelechampsFreund George ebenfal ls „ganz i n Gedanken" das Feuer i n der Matraze m i t der Petroleum­kanne löschen w o l l t e . Der Richter sprach die beiden. A l f e n v o m . . V o r w u r f leichtfer­t iger B r a n d s t i f t u n g f r e i , legte aber doch seine M e i n u n g . d a r , daß. die be iden-Alten-offenbar nicht „ganz i n Gedanken" , son­dern ohne alle Gedanken gewesen sein d u r f t e n .

gestellt w e r d e n . D r e i junge Burschen u n d z w e i Mädchen hat ten sich das A u t o zu einer Vergnügungsfahrt „ausgeliehen".

D i e Pol ize i w a r sehr überrascht, als der sechste Insasse keine A n s t a l t e n t ra f , sein Lager z u ver lassen . .Man sol le i h m doch sein waranes Nadi 'qusrüer gönraen, m a u l ­te er. Seine Unschuld bezeugte der A n ­führer der Disfe-sstande m i t den W o r t e n : „Der schferf Scaocs, als w i r i n den Wagen stiegen. Sei tdem hat er t ie f u n d fest ge-schnarchti" D i e Pol ize i belohnte soviel Unschuld m i t e inem Bette auf der Wache, i n dem sich der Obdachlose ausschlafen k o n n t e .

B A Y R E U T H . Durch den „Feuerei fer" des 19jährigen . W o l f g a n g M r o s k o w i a k aus Geses i n O b e r f r a n k e n entstand ein Scha­den v o n über 60 000 D M .

A l s neues M i t g l i e d der F r e i w i l l i g e n Feuerwehr w o l l t e W o l f g a n g auch e inmal be i e inem „zünftigen Großbrand" dabei sein u n d k a m i m Februar dieses Jahres nach dem Genuß v o n zehn Glas Bier u n d etlicher Schnäpse auf die Idee, daß w o h l ­gefüllte Scheune des L a n d w i r t s L u d w i g M a y e r n i n Gesees das richtige O b j e k t für seinen Tatendrang sei. M i t einem Streich­holz zündete er das H e u an, eilt« h e i m bekleidete sich m i t der F e u e r w e h r u n i f o r m

u n d w a r t e t e auf denAJarm, der jedoch a! b a l d gegeben w u r d e . T r o t e Wolfgan beachtlicher Aktivität a m Brandplatz wa de die Scheune m i t i h r e n Euntevorräti u n d landwir t schaf t l i chen Maschinen Raub der F lammen, die Feuerwehn k o n n t e n n u r die Nachbargebäude rette V o r d e m Jiugendschöffengedicht i n Ba r e u t h gab je tz t W o l f g a n g unumwundi die T a t u n d sein ehrgeiziges M o t i v zu ui w u r d e z u 18 M o n a t e n Jugendstrafe vt u r t e i l t . A u f die Frage des Richters, wie den Schaden wiedergutzumachen gedt ke, gab der junge Brandst i f ter der Ho numg Ausdruck , daß er viel le icht eüut i m L o t t o g e w i n n e n w e r d e .

Monatelang im Auto eingeschlossen N E W YORK. E i n Jahr lang w o l l e n D o n Haynes u n d seine Frau i h r A u t o nicht verlassen. Nach dem M o t t o : A u f f a l l e n u m jeden Preis. A b e r nicht a l le in d a r u m geht es ihnen . Die f r e i w i l l i g e Gefangensdia-ft

Krankheit in Stichworten X. 1, Fürchte, daß ich schweren Zei ten

entgegengehe. Verspüre furchtbaresKrat-zen i m H a k . Muß m i r Kognak z u m Gur­geln ho len .

2. 7. K r a t z e n i m Hals hat 9ich so ver­stärkt, daß ich an nichts anderes mehr denken k a n n . Hatte m i r fest vorgenom­men, m i t Kognak zu gurgeln — ist m i r aber doch z u schade u n d außerdem das einzige was m i r schmeckt.

3. 7. Heute früh d r e i m a l geniest. Gar nicht erst aufgestanden W i r t i n z u m A r z t geschickt. A r z t meint , n u r ein leichter Schnupfen. Kunststück! Er hat i h n ja nicht . Typisch, diese K r a n k h e i t m i t so banalen W o r t e n abzutun .

4. 7. Gestern den ganzen Tag gelegen u . auf i m m e r stärker werdendes Kratzen i m Halse geachtet. V i e r Pakete Papier-Ta­schentücher verbraucht, d r e i heiße Fuß­bäder u n d sechs Kämil lendampfbäder ge­macht. W i r t i n m e i n t , ich solle mich nicht so anstel len u n d l ieber was t u n ! I h r ge­sagt, sie solle f r o h sein, daß sie nicht mei ­nen K o p f hat . H a t sie gelacht u n d gesagt: „Bin ich auch!" Habe mich sehr aufgeregt. A n Paul te legraf iert .

8. 7. Paul gestern gekommen. Guten Kognak mitgebracht. D r e i Flaschen, Sagte sei die beste M e d i z i n , der Kognak. V i e l M e d i z i n geschluckt. W e i ß n u r noch, daß meine W i r t i n sehr böse w u r d e u n d mäch­t i g geschimpft hat . M i t e inem Schwerkran­k e n !

9. 7. Nase r e n n t ununterbrochen. W i l l anscheinend bestehende Rekorde brechen. Wei tere acht Pakete Papier - Taschentü­cher verbraucht . Erste Gehversuche ge­macht. H i n t e r e r Schwerpunkt überwiegt. K o p f scheint lose auf dem Hals z u si t ­zen. A r z t dagewesen. A s p i r i n verordnet . Gleich zehn Table t ten eingenommen. E in ­geschlafen. >

10. 7. Tab le t ten haben sich be i m i r nicht wohlgefühlt . Ueber denselbenWeg w i e d e r herausgekommen. Kognak besser. Z w e i Flaschen ausgetrunken, W i r t i n spricht

nicht mehr m i t m i r . Herzloses Wesen! Br ief v o n Büro : Ob ich gestorben sei? — Frechheit! M i t W i r t i n u n d Büro gebrochen - ähnlich w i e m i t Table t ten .

12.-7. 'Pauls Schwester gekommen. Ge­sagt, Paul sei k r a n k , hätte mächtigen Schnupfen. Sofort aufgestanden, O r d n u n g gemacht. K a r i n i s t re izend: 20 Jahre, b l o n d hübsche Figur . Net ter A b e n d geworden . Br ief an Paul geschrieben, K a r i n l e i n hat zugesehen. Geschrieben, Paul solle sich v o n so einem bißchen Schnupfen nicht u n ­terkr iegen lassen! Ist doch schließlich ein M a n n .

auf Rädern w i r d i h n e n auch eine ht sehe Summe einbr ingen.

Eine Fernsehgesellschaft zahl t ihnen vorausgesetzt, daß sie i h r e m Vorsatz ti b le iben — für jeden i m A u t o verbracht Tag 200 D o l l a r . Nach A b l a u f des Jahi w e r d e n sie also über 70.000 D o l l a r bek« men . Außerdem h o f f e n sie, daß i h r Rul ausreichen w i r d , sie auch danach zu g bezahlten Fernsebstars w e r d e n zu lassi

E i n V i e r t e l j a h r haben Haynes und Fi schon h in ter sich. Das A u s h a r r e n i m \i gen fällt ihnen gar nicht so schwer, de es is t e in Luxusauto m i t al len Schi! nen. Bequeme Faltbetten sorgen für ei angenehme Nachtruhe, ein eingebau Kühlschrank hält Speisen u n d Geträl frisch, e in Rundfunkempfänger sorgt U n t e r h a l t u n g , u n d für die unumgänglid Bedürfnisse ist eine „chemisch entdufte To i le t te da. Eisenriegel v o r Fenster i Türen garant ieren daß das Ehepaar ni he iml ich aussteigen u n d sich die Bei ver t re ten k a n n . Fahren dürfen die H nes, sowei t es i h n e n Spaß macht.

Kurz und interessant... Einen telefonischen A u f t r a g erhie l t der

T a x i f a h r e r W a l t e r H o l m aus Centrevi l le , Michigan (USA). M a n k o m p l i m e n t i e r t e i h n ins Haus, h ie l t i h m ein Messer an die Kehle u n d z w a n g ihn .zweiSrunden zu s in­gen. Nach dieser Darb ie tung entließ man i h n unver le tzt .

I m Sehnellschießen übte sich der Scharfschütze George H i n t o n aus Los A n ­geles. Dabei schoß er sich ins K n i e . Acht Wochen lag er i m Krankenhaus . A l s er entlassen w o r d e n w a r , w o l l t e er wieder ein bißchen Schießen üben. Diesmal schoß er sich i n den Fuß.

V o n mask ier ten Männern w u r d e der 70jährige Bauer A n t o n i o Pollastros aus Giugl iano bei Neapel entführt u n d i n e in entlegenes Bauernhaus geschafft. D o r t w u r d e er gebadet u n d rasiert . Außerdem schnitt man i h m das Haar . A n t o n i o , d e : auf sein haariges Aussehen sehr stolz wat-u n d sich seit 20 Jahren weder rasiert noch gewaschen hatte, w i l l gegen seine Entfüh­rer Strafanzeige erstatten. Die Maskier ­ten entpuppten sich als seine beiden Söh­ne u n d v i e r N e f f e n .

„WennSie nicht vors icht ig fahren, schie­ße ich Sie t o t " , sagte Leo Sto l l aus M i l -

waukkee (USA) z u e i n e m Taxi fahrer setzte i h m die Pis tole auf den Kopf . Richter zeigte k e i n Verständnis für di A r t der Verkehrserz iehung. Er venurt te Leo z u 100 D o l l a r Geldstrafe .

M i n u t e n lähmender Furcht erlebte e Frau m i t i h r e m k l e i n e n Sohn i n ein H o t e l v o n Berre, als i n der Empfangs] le eine Löwin erschien. D e n übrigen wesenden gelang es z u entkommen, Frau f i e l i n Ohnmacht. N u r das K i n d bl bei ihr , als die Bestie sie umschlich i l aut brüllte. Während d e r Junge wie Eis erstarrt w a r , drang die Löwin ins benzimmer u n d w a r f S tühle u n d Tis u m . D a n n kehrte sie zurück, w u r d e a v o n einem Tierbändiger m i t dem Ls gefangen u n d i n den Zirkuskäfig gebfl aus dem sie entwichen w a r .

Der deutsche Bergingenieur Dipl . -Hans A r n o l d v . L e w i n s k y macht als„M m i t dem goldenen Riecher" i n Oesterr w e i t e r h i n v o n sich reden. Nachdem erst kürzlich an z w e i Stel len der Sah m i t fast sensationellem Ergebnis Goldwäscherei aufnahm, hat er sich j auch die Goldwaschkonzession für D r a u i n Kärnten geben lassen.

S W* StVitfaer Zeitu tag» und samstags i

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Großartige 1

B R U E S S E L . Die Hau Donnerstag ganz i m 2 « e s Prinzen Albert vi Prinzessin Paola Ruf! Z i v i l t r a u u n g des 25 jä der 22jährigen italiei nahm im Empiresalon Palais der Bürgermeisi sei Cooremans vor , w che Trauungsakt i n d e giaie von S. E. Kaidir Roey vollzogen wurde

Bereits i n den f m h i wasen die Zuschauer i vor d e m Königlichen u m sich die besten Pia! Straßen, durch die sich sol l te , w a r e n vorher v gen gesäubert w o r d e n . Beginn der Trauungsfe i l mehrere Züge Militär i n u n d d i e v o n der Gene königliche Eskorte zu PI u n i f o r m e n u n d Bärenn Schloß A u f s t e l l u n g gen nen Belgiens, I tal iens f la t ter ten i m W i n d e . E: Tag m i t wolkenverhange Sonne k a m erst nachmi Ze i t z u m Vorschein. Dies Stimmung der Briissele Tausende aus a l len Teil« s s ö t hatten, nicht beeint über dem Schloß hatten Znschatter e m g r f u n d e n . u n d Kandelabern des k standen u n d h i n g e n di i Trauben, aber auch der GiUdulakirche w a r v o n ei: sdwnmenge umsäumt, d barrieren und Gendarme i n Schach gehalten w e n Gendarmerie brauchte a greifen. D i e Brüsseler ha che des Tages verstände ten -garnicht die Absperr-r

Die Zivil! J&mz-Mor 10 Uhr trafen

der Wagen des Hofes ein, KW'Be^oxzugten Platz ge i dJe a n der Zeremonie de teflnehmen d u r f t e n : die TOfiadten der beiden Verl i gÜeder der Regierung, d W Senat u n d Kammer, d Hinter e inem großen Tisch lonss tehenßürgermeis ter ( dw -Zivi lstandssdiöffe , Fr l . «eS, sowie« d i e anderen St Ga^äunifoBm.

A b Prinz A l b e r t und Pi> eiätpeten, herrscht große St b e » sich* D i e Prinzessin trä d » s c h ö n e n Schleier aus we seife» Spitzen:Das einfach ge läeM u n d die fünf Meter 1 efnä aus weißem Satin. D tragt k e i n e n Schmuck. Sie i wm^Z'eit z u Ze i t w i r f t sie e iheen V e r l o b t e n und beidf liebevoll an oder wechseln Dter-madonnenhafte Schönhe ihae zierliche Figur kommen fachheit i h r e r Toilette n o d zur Gel tung. Zwei Nichten d u n d d i e belgische Prinzessii stine t ragen die Schleppe. 1 w i n k t i n seiner U n i f o r m ein kapitäns sehr elegant und trägt u m den Hals den A n n u u n d an der Seite den Großko opoklsordens u n d den M a r i r

Während das Brautpaar ai sein gegenüber dem Bürger den Schöffen Platz nehmen, 1 die anderen hohen Gäste zu zen. Die Paare schritten w i e einander: König Baudouin i Elisabeth, König Leopold unt hüls« Ruffo, Exkönig Umbert ea « a d Prinzessin Prinzessin pr ioe Jean von Luxemburg u