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Sonntag 8.15 Uhr Dienstag 8-15 Uhr
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ritrspreise 40,- 30,- und sr 20,- F.
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Die St. Vither Zeitung erscheint dreimal wöchentlich und zwar dienstags, donnerstags und samstags mit den Beilagen „Spurt und Spiel", „Frau und Famil ie" und «Dei praktische I dwirt" T E L E F O N N r. 2 ft 1 9 3
Druck unrl Verlag: M Doepgen-Beretz, St. Vith. Hauptstraße 58 u .d Malmedver Straße 19 ' Handelsregister Verviers 29259 Postscheck-Konto Numn.ei 589 95 ' Einzelnummer 2 Francs
Nummer 2 S t . V i t h , Dienstag, den 7. Januar 1964 10. Jahrgang
Papst Paul V I . besuchte das Heilige Land
Großer Jubel begleitete den Heiligen Vater während seiner dreitägigen Reise
JERUSALEM. Eines der bedeutendsten Ereignisse unserer Zei t ist der Besucu des Heiligen Vaters i m Hei l igen f .and. Papst Paul V I . hat m i t der ura l ten Tradition, die w i l l , daß der Papst sein Land nicht verläßt, gebrochen. Er is t auch der erste Papst, der als V e r k e h r s m i t t e l e in Flugzeug benutzt . Der Jubel und die Begeisterung, die den Hei l igen Vater überall während seiner dreitägigen Reise begleitet haben, w a r e n unbeschreiblich u n d übertrafen alles bisher dagewesene. Chris ten u n d Moslems, A r a b e r u n d Israelis wet te i fer ten i n den H u l digungen für den Papst. A m Samstag w a r er bei einem Besuch der Stadt so in Bedrängnis geraten, daß er sich i n ein Haus flüchten mußte, u m nicht von der jubelnden Menge erdrückt zu w e r d e n .
Der Besuch des Papstes galt nicht n u r den hei l igen Stätten der Bibel u n d des Leidensweges unseres Heilandes, sondern auch dem Zweck, eine Vere in igung der verschiedenen christlichen Kirchen herbeizuführen. Auch i n dieser Hinsicht ist der Besuch v o n höchster geschichtlicher Bedeutung. Die Zusammenkünfte mit dem griechischen Patriarchen Benedictos u n d v o r a l lem m i t dem Patriarchen von Konstant inopel , Athenagoras s ind die ersten derart igen Begegnungen überhaupt. Der Papst, der a m Sonntag v o n Athenagoras besucht w o r d e n w a r , erwiderte am M o n t a g diesen Besuch u n d tat dami t k u n d , daß er den hohen Würdenträger der or thodoxen Kirche als gleichberechtigten Gesprächspartner ansieht. Am Samstag m i t t a g gegen 12.15 Uhr
|mitteleuropäischer Zei t ist Paul V I . auf [dem Flugplatz v o n A m m a n eingetroffen, |wo sich König Hussein, die jordanische IRegierung und hohe Würdenträger zu I seiner Begrüßung eingefunden hatten. |üer Flug hatte 4 Stunden gedauert. [Eine riesige Menschenmenge hatte sich [eingefunden und begrüßte den Papst [mit Jubel und Salutschüssen. Der erste [Besuch des Hei l igen Vaters galt einer [Stelle am Jordanufer, an der, der Ue-| berlieferung zufolge Christus von Jo-jhannes getauft w o r d e n ist . Der Papst [hatte das letzte Stück W e g zu Fuß z u -Irückgelegt. Während er betend am Jor-[danufer stand, umdrängten i h n die j u -[belnden Menschen u n d versuchten seine IGewänder zu berühren. Mehrfach segne-[te der Papst die Menge.
Die Menschenmenge w u r d e noch dichter, als der Papst am späten Nachmittag, [begleitet von Kardinälen, Patriarchen [und Bischöfen durch das Damaskustor [seinen Einzug i n die Al t s tadt Jerusalem [hielt, die zu diesem Anlaß festlich be-I leuchtet war. I n den Straßen w o l l t e n [die Rufe „Viva i l Papa", „Vive le Pape"
oder „El Baba, el Baba" k e i n Ende •nehmen. Die Begeisterung w a r so groß,
j daß alle Absperrungen durchbrochen wurden. Das vorher genau festgelegte Protokoll brach zusammen u n d es kam
zu Zwischenfällen m i t den Ordnungshütern, die schließlich sogar m i t Gummiknüppeln auf .die Menge einschlugen, u m zu verh indern , daß der . Papst erdrückt w u r d e . Der Jubel u n d das Geschrei w a r e n so groß, daß Paul V I . eine vorgesehene Ansprache nicht h a l ten konnte , ebenso w i e die Begrüßungsrede der Stadtobr igkei t ausfal len mußte.
A m Sonntag hat Paul V I . dann israelischen Boden betreten. Auch h ier w a r die Begeisterung nicht minder groß, jedoch hatten die israelischen Behörden, von den Erfahrungen des Vortages p r o f i t i e r e n d , i n solcher Menge Polizei , Gendarmerie u n d Militär eingesetzt, daß alles reibungsloser ver laufen konnte . Den ganzen Tag über besuchte der Papst die Hei l igen Stätten, denn er w a r als Pilger gekommen, u n d w i e jeder Pilger besichtigte u n d betete er. A m Nachmittage t r a f er dann erstmalig m i t dem Patriarchen Athenagoras zusammen.
T r o t z der sehr großen Anstrengungen der beiden ersten Pilgertage w a r Papst Paul V I . am Montag morgen schon vor Sonnenaufgang wieder unterwegs. W i e der zelebrierte er, w i e am Sonntag das Meßopfer an hei l iger Stätte . Er begab sich dann zu einem zwei ten Gespräch m i t Msgre. Athenagoras.
Der Rückflug nach Rom w a r für den Montagnachmittag vorgesehen.
Die Pilgerfahrt des Papstes Bevor er das Flugzeug bestieg, segne te der Heilige Vater die Anwesenden.
Von links: Erstminister Moro, Präside nt Segni und Außenminister Saragat 1
Verschärfung des Streits zwischen König Saud und Kronprinz Faisal
Wem wird es gelingen, die Macht an sich zu reißen ? K A I R O . Der Streit zwischen des sau-di-arabischen König Saud u n d seinem Bruder, dem Kronpr inzen u n d M i n i s t e r präsidenten des Landes, Faisal, hat seine entscheidende Phase erreicht, schreibt die Kairoer Ze i tung „AI A h r a m " unter
Bei ttwwr Ankunft in Amman üherro knien kleine Mädchen einer OrJenssc huie dem Papst Blumen
Bezugnahme auf neueste I n f o r m a t i o n e n aus Riad u n d Taof. „Entweder es gel i n g t dem König, Faisal abzusetzen -oder Faisal erreicht die endgültige A u s reise des Königs aus Saudi -Arabien" , schreibt das Blat t unter der M i t t e i l u n g , daß d e r König vorgestern eine Gruppe Ulemas (religiöse Chefs) empfangen habe, was darauf hindeutet , daß er sich die Unterstützung der religiösen Elemente zu sichern versucht, nachdem er feststellen mußte, daß sich die M e h r zahl der Armeeführer an die Seite Faisals gestellt hat. !
„El A h r a m " spricht sodann v o n einem Plan, der von den Söhnen König Sauds gegen die Regierung Faisals ausgearbeitet w u r d e . Diesem Plan zufolge sollte
i! Saud sich auf eine Inspektionsreise i n | den Westen des Landes begeben, u m zu
zeigen, daß er die Unterstützung des Volkes genießt. I n Dschidda, w o er nach dem Besuch i n Taef u n d i n M e k k a e intref fen würde, sollte er dann über den Rundfunk die Absetzung Faisals bekanntgeben u n d mi t te i l en , daß er selbst die politische Macht ausübe. W i e „AI A h r a m " behauptet, hätten Militärs, die v o n Sauds Söhnen i n den Plan eingeweiht w u r d e n , Faisal unterrichtet . Faisal forderte den König zur Unter brechung seiner begonnenen Rundreise auf, da er sonst v o n gewissen militärischen Führern verhaftet würde.
„Der König — so schreibt das Blatt — der eine Attacke befürchtete, reiste nach Taef in seinen Palast zurück, der v o n der königlichen Garde bewacht w i r d . "
B<2?8äner Schandmauer -wieder geschlossen
1,3 AvAillionen Berliner waren "drüben"
E E E L ! N . A m Sonntag abend ist die v o n der Bundesrepubl ik und der DDR ^is -
gehandelte offene Tür i n der Ber l iner Schandmauer wieder geschlossen w o r den. V o n Samstags vor Weihnachten bis am Sonntag haben schätzungsweise 1,3 M i l l i o n e n Westber l iner v o n der Mögl ichkeit Gebrauch gemacht, i h r e . Ver w a n d t e n i m Ostsektor der Stadt zu besuchen.
W i e am M o n t a g morgen i n Westb e r l i n erklärt w u r d e , w e r d e n die V e r - j handlungen zwischen Beauftragten der beiden Regierungen noch i n dieser W o che fortgeführt. Es geht d a r u m , ob die Westber l iner w e i t e r h i n m i t Passierscheinen i n den Ostsektor der Stadt dürfen.
66 Tote bei Zugunglück in Jugoslawien
Notbremse "zum Scherz" gezogen
B E L G R A D . 66 Menschen s ind i m Samstag i n der Nähe der jugoslawischen Haupts tadt bei einem Zugunglück ums Leben gekommen. Ueber 300 Personen w u r d e n außerdem ver letzt . B e i ' dichtem Nebel w a r ein Arbe i te rzug , der dicht besetzt w a r auf einen hal tenden Personenzug aufgefahren. E i n Fahrgast | letzteren Zuges hatte die Notbremse „zum S p a ß " betätigt . Der A u f p r a l l erfolgte m i t 60 bis 70 k m Stundengeschwindigkei t .
Acht W a g e n des auf fahrenden Zuges, aus dem die meisten Todesopfer ge-borgen w u r d e n , w a r ineinandergescho- ' ben oder auf den Bahndamm geschleu- j dert w o r d e n . Die le tzten W a g e n des | w a r t e n d e n Zuges w u r d e n völlig zer - j trümmert.
Verhandlung verschoben D A L L A S . A u f A n t r a g des Verte idigers ; v o n Jack Ruby, des Mörders des ver- ! mutl ichen Mörders v o n Präsident Ken- ! nedy, Lee O s w a l d , hat der Richter Joe, B r o w n die V e r h a n d l u n g , b e i welcher, über die provisorische Freilassung des :
Angeklagten entschieden w e r d e n sol l , , v o m 10. auf den 24. Januar verschoben. Der Ver te id iger begründete diesen A n trag damit , daß er einige Zei t außer-• halb Dallas beschäftigt sein w i r d . Der Prozeß gegen Ruby so l l a m 3. Februar beginnen.
Nummer 2 Seite 2 B T . V I T H E R Z E I T U N G Dienstag, den 7. Januar 1064
MENSCHEN UNSERER ZE IT
Paul V I . , ein Mann der Reformen Der Papst setzt das Werk seines Vorgängers fort
A l s i m vergangenen Juni Papst Johannes X X I I I . starb, t rauerte die ganze Welt u m i h n . A l s dann K a r d i nal G i o v a n n i Batista M o n t i n i , der Erzbischof v o n M a i l a n d , zu seinem Nachfolger gewählt w u r d e , f ragten sich nicht n u r die K a t h o l i k e n , ob er auf dem v o n Johannes vorgezeichneten Wege weitergehen würde. Inzwischen s ind einige Monate vergangen, u n d w i r wissen es n u n : Papst Paul V I . ist ebenfalls e in „fortschrittl icher" Papst, g e w i l l t , das von seinem Vorgänger begonnene W e r k m i t großer Energie fortzusetzen.
G i o v a n n i Batt ista M o n t i n i , w u r d e a m 26. September 1897 in Conescia Lombardei) geboren. Sein Vater w a r Rechtsanwalt , Geschäftsmann u n d konservat iv-katholischer P o l i t i k e r . I n Brescia ging Giovanni be i den Jesuiten zur Schule, doch mußte er aus Gesundheitsgründsn die Schule schon v o r der Reifeprüfung verlassen, auf die er sich dann p r i v a t vorberei tete u n d die er 1916 glänzend bestand.
Seine Mitschüler v o n damals er innern sich noch, daß er stets ernst u n d gemessen sei, daß er nichts unüberlegt tat . So w a r e n denn auch seinem Entschluß, die priesterl iche Laufbahn einzuschlagen', lange Ueberlegungen vorausgegangen. 1920 feierte er seine Pr imiz , u m schon sehr kurze Zei t danach i n R o m an der päpstlichen Gregorianischen Universität das S t u d i u m z u beginnen. Daneben s lu-idierte er an der Staatsuniversität Jura u n d Phi losophie . I n beiden Fächern erw a r b er den D o k t o r g r a d .
D e n entscheidenden W e n d e p u n k t in seinem Leben brachte die A u f n a h m e i n die Päpstliche D i p l o m a t e n - A k a d e m i e . Be reits 1922, i m A l t e r v o n 26 Jahren, als Attache be i der päpstlichen N u n t i a t u r i n Warschau, hatte er einen Aus landposten inne. A l l e r d i n g s den einzigen, denn schon ein Jahr später kehrte er nach
' R o m zurück, w o er dann für d r e i Jahrz e h n t e im päpstlichen Staatssekretariat, zuletzt dessen Leiter , tätig w a r .
W a r er als K i n d kränklich gewesen, so arbeitete er i m V a t i k a n bis zu 14
•Stunden am Tage. Es w u r d e i h m zur ' G e w o h n h e i t , m i t n u r fünf Stunden Schlaf auszukommen.
„Bischof der Arbeiter"
Während der Ze i t i m Staatssekretariat zeigte sich M o n t i n i als Mensch, der a l len sozialen Fragen gegenüber aufgeschlossen w a r .
1954 fand M o n t i n i 3 Karr iere im V a t i k a n e in plötzliches Ende. Er w u r d e z u m Erzbischof v o n M a i l a n d ernannt.
Papst Pius X I I . hat M o n t i n i als seinen „Lieblingsschüler" betrachtet und der Ernennung - sie w a r v o n dem konservat iven K a r d i n a l Canal i vorgeschlagen w o r d e n - nur zögernd zugest immt. I n M a i l a n d hatte M o n t i n i Gelegenheit, i n der seelsorgerischen Praxis der zwei tbedeutendsten Erzdiözese I ta l iens Erfahrungen zu sammeln, die für i h n heute v o n großem W e r t s ind.
A l s Oberhi r te i n M a i l a n d erwarb er sich die Bezeichnung „Bischof der A r beiter" , w o b e i er sich nicht scheute, i n den Hochburgen des Kommunismus Ansprachen zu halten, bei denen er den K o m m u n i s t e n ins Gewissen redete, aber auch die mangelnde soziale Einste l lung der Großindustriellen kr i t i s i e r te . Da der heutige Papst einer der br i l lantes ten Redner I tal iens ist u n d die A r b e i t e r spürten, w i e ehrlich er es meinte, hatte er auch Er fo lg .
Verschiedene K r i t i k e r meinten damals, M o n t i n i stünde doch recht w e i t l i n k s . Sie vergaßen dabei a l lerdings unter anderem, daß er es gewesen war , der 1948 De Gasperi zur A u s b o o t u n g der K o m m u n i s t e n aus der Regierung b e w o : gen hatte.
A l s Pius X I I . 1958 starb, fehlte M o n t i n i b e i m Konklave . Er w a r nicht K a r d i n a l . Doch Papst Johannes X X I I I . hol te das Versäumte nach: M o n t i n i w u r d e der erste K a r d i n a l , den er ernannte.
Der Diplomat
Der Sieg M o n t i n i s b e i m Konklave dieses Jahres bedeutete auch den Sieg der fortschri t t l ichen Kräfte i m K a r d i n a l s k o l leg ium. M i t M o n t i n i k a m ein M a n n auf den S tuh l Petr i , der s o w o h l als Kirchen-h i r t e w i e auch als D i p l o m a t unschätzbare Erfahrungen besitzt .
M i t diplomatischem Geschick knüpft er die Fäden wei ter , die sein Vorgänger gesponnen hat .
Er setzt m i t Energie das Vatikanische K o n z i l f o r t u n d pf legt die K o n t a k t e m i t der nichtkatholischen W e l t . Daß er nicht zu den religiösen E i fe rern gehört, hat er dadurch bewiesen, daß er den südvietnamesischen Ministerpräsidenten
D i n h D i e m wegen der Buddhis tenver fo l gung zurechtwies.
Papst Paul V I . läßt sich weder m i t P i u s X I I . noch m i t Johannes X X I I I . vergleichen.
I n seiner Gestalt ähnelt der schlanke Lombarde m i t der scharfgeschnittenen Nase u n d den schütteren Haaren eher Pius X I I .
I n der Einste l lung zu den Problemen der W e l t u n d Ital iens neigt er mehr zu den Ansichten seines Vorgängers .
Sein Arbe i t s tag beginnt schon u m fünf U h r früh u n d endet selten v o r M i t ternacht. Er beschließt i h n gern m i t dem Anhören v o n Schallplatten klassischer M u s i k .
Seine L ieb l ingskomponis ten s ind Beethoven, Bach u n d Chopin . Früher w a r es üblich, daß -der Papst seine M a h l z e i ten a l le in e innahm. Schon Johannes X X I I I . hat m i t diesem Brauch endgültig gebrochen.
V o n seinen Untergebenen i m päpstl ichen Staatssekretariat ver langt er mehr als sein Vorgänger. Sie kennen seine Strenge, aber auch seine Gerechtigkeit. I m Umgang m i t anderen ist er o f t l i e benswürdig, f reundl ich u n d vol ler menschlicher Wärme.
Wie kam das Dach auf Theoderichs Grabmal? Die alte Zei t hat viele Geheimnisse
Haben Sie schon e inmal m i t H i l l e v o n Erbsen, Bohnen oder Reis ein Glas, eine Flasche gesprengt? W e n n nicht ,dann wissen Sie vielleicht nicht, welche K r a f t i n Hülsenfrüchten und Getreide steck', w e n n sie sich m i t Wasser vol lsaugen u n d ke imen. Unsere V o r f a h r e n wußten es.
Moderne Wissenschaftler nehmen an, daß sie zum Beispiel einst die Steine für ihre Hünengräber u n d ähnliche Bauwerke m i t dergleichen M i t t e l n aus dem Fels gesprengt haben. E in ausgehauener oder natürlicher Ri tz an der rechten Stelle — so daß der Fels so oder auch n u r eine tiefe Höhlung, ein Loch spr ingen mußte, w i e man es w o l l t e - stopften sie m i t Hülsenfrüchten, gössen Wasser zu u n d sorgten für einen festen Verschluß. Die Bohnen oder Erbsen quollen auf u n d sprengten schließlich den ihnen zu eng gewordenen Raum.
So gibt es noch w e i t mehr Beispiele p r i m i t i v e r Möglichkeiten, das zu errei chen, was w i r heute m i t H i l f e der Techn i k v o l l b r i n g e n . Dennoch ist das Rätsel der ägyptischen, mit te lamerikanischen
u n d indonesischen Pyramidenbauten noch i m m e r nicht völlig gelöst. U n d niem a n d weiß bisher, w i e das aus einem einzigen Steinblock gehauene Grabmal des Theoderich — der Sage nach Dietrich v o n Bern — i n der i tal ienischen Stadt Ravenna gewuchtet w e r d e n k o n n
te. Hat te man r ingsum einen Berg aufgehäuft, u m dann zu ebener Erde das Bauwerk zu „decken"? Das ist immer noch eine offene Frage.
I n I t a l i e n w a r fast alles möglich - als es noch H e r z l a n d des Römischen Wel t reiches war . Die I ta l iener - deren Nachk o m m e n w i r heute als Gastarbeiter beschäftigen - konnten eher bauen als w i r selbst. Sie und die Südfranzosen. V o n i h n e n haben i n der Karo l ingerze i l - v o n 687 bis 911 nach C h r i s t i Geburt - unsere V o r f a h r e n als Maurer , Steinmetzen u n d Dachdecker ihre K u n s t f e r t i g k e i t gelernt. U n d sie haben die W o r t e übernommen - und verba l lhornt - die unsere italienischen Gastarbeiter heute n u r m i t v ie ler Mühe radebrechen können : A u s dem lateinischen „murus" (Wand) w u r d e „Mauer", aus „porta" die „Pforte" , aus „fenesträ" unser „Fenster" . Mörtel hieß damals „mortarium", Ka lk „calcem". Roms „tegulal" w u r d e n abgele i te t v o n „tegere" [decken) u n d bei uns schließlich v o n „Ziegel" w o m i t anfangs nur der Dachziegel gemeint war .
Bis zur Karo l inerze i t hatte m a n i n unseren Brei ten entweder i n Blockhäusern aus unbehauenen oder in Ffich-werhäusern aus behauenen Hölzern gew o h n t . Bis zum dreizehnten Jahrhundert w a r es ausschließlich das Priveleg v o n Kirche, A d e l , Gotteshäusern, Burgen u n d Paläste ganz aus Stein zu mauern.
A l s die Bürgerschaft aufholte u n d sich
das selbst leisten konnte , gab es bereits deutsche H a n d w e r k e r , die i n Südeuropa i n die Lehre gegangen w a r e n . Sie entwickel ten das Uebernommene wei ter . So erfand Maurermeis ter A l b e r t Rabitz A n n o 1880 i n Hal le an der Saale die Rabi tzwand.
Die Poliere mußten neues h inzulernen u n d ihre Arbeitskräfte unterr ichten. „Pol i e r " - was i m süddeutschen Raum i m m e r noch mancherorts „Palier" ausgesprochen w i r d - s tammt v o m französischen „parier" ab, das zum eingedeutsch ten „parlieren" w u r d e : „Parier" heißt „sprechen".
So hat der Pol ier nichts z u polieren, sondern ist der Sprecher der am Bau Beschäftigten. Interessant i s t auch die Geschichte des Wor tes „Pflaster" . Das Herkunftwörterbuch der deutschen Spra-che, der Band „Etymologie" des „Großen D u d e n " (Bibliographisches Institut, Mannheim) , erklärt „Pflaster" aus dem Griechischen, w i e f o l g t : Z u griechisdi plassein „aus weicher Masse formen, b i lden , gestalten (vgl . das Fremdwort „Plast ik") , oder zu dessen Präfixverb em-plassein, „aufstreichen, beschmieren" stellt sich als Substant iv (Dingwor t - ) bil-dung griechisch emplastron (ergänze: Pharmakon) „das Aufgeschmierte, die zu Hei lzwecken aufgetragene Salbe, der auf getragene Salbenverband" . Dies gelangte als medizinisches Fachwort über das (mittel-) lateinische (em)plastrum „Wunderpf laster" einerseits i n die romanischen Sprachen, andererseits als Lehnw o r t m i t der eigentlich medizinischen Be deutung w i e auch der i m Mittellatein-Ischen entwickel ten übertragenen Bedeutung „aufgetragener Fußboden oder Stra ßenbelag aus Zement, Mörtel oder dergleichen" i n die westgermanischen Sprachen: althochdeutsch pf las tar „Wunderpf las ter " ; Zement , Mörtel , zementierter Fußboden; Straßenpflaster , mittelhochdeutsch pflaster , englisch plaster. Able i tung pf las tern „ein W u n d e r p f l a s t j r auflegen, den Fußboden oder die Straße pf las tern" ) — Betonbahnen oder Asphaltdecken k o m m e n dieser ursprünglichen Bedeptung also näher als das „Kopfsteinpflaster" .
Der Estr ich ist älter als das „Pflaster". Doch er s tammt v o m „empla-s t r u m " ab — auf merkwürdigen Umwegen. A u s dem lateinischen Stammw o r t leitete das Mitte l late inisch-I ta l ienische sein „lastr ico" u n d schließlich daraus schlicht „Estrich".
2 Seite
Sitz
iDT. Gleich die sung i m neuei
so bekannte Sphäre i m Sitzi l l en nicht von sönlichen A n r e i
ismal fast gans i der Unsicher j u n g e n u n d de l i e b l iegt . Die rmögens steht
Debatte, daß zeichne sich
genteil, es w i r de Parteien p
I beide können 'ühren, die ihn
p f w i r d l e i d t geführt, die v gegenkommen k u s s i o n aussch l e r h e i t macht si , daß die i m ( treter der O r it zu wissen [ was falsch i
'lieh d a r u m b e n U n d noch etwas : W e n n die a l t e n Mau
rer i n der Frühstückspause i h r e n „calcem" stehen ließen, sich i n e in begonnenes „fenesträ" oder auf die „murs" setz ten, u m ein bißchen auszuschnaufen -dann spiel ten die „scar to" . Dieses ihnen zuvor unbekannte Kartenspie l übernah- ^ p ' r 0 ^ men die nordischen Lehr l inge i m Süden hocherfreut gleich m i t : Sie spielen heu- l.|ProtokolI der 1
l le Ratsmitgl ie Bürgermeister Freitag u m 4
u n g eröffnete , e indesekretär
er Sitzung w u : en.
te noch „Skat " .
Kurz und interessant... Schon v i e r m a l hat der Urüguayaner Buenaventura Ol ivera i n der Lotter ie Hauptprämien gewonnen. A l s er die fünfte i n Höhe von einer ha lben M i l l i o n abgeholt hatte und darauf Einkäufe machte, ließ er die Brieftasche m i t dem Geld l iegen. Jedem anderen wäre sie gestohlen w o r d e n . Glückspilz Ol ivera fand sie nach 20 M i n u t e n noch auf dem Ladentisch.
John OTlannagan , ein Bauer aus der Umgebung v o n D u b l i n , w u r d e 105 Jahre alt u n d verr ie t sein Gesundheitsrezept: V o r u n d nach der Mahlze i t ein achtel
L i te r ir ischen. W h i s k y u n d dazu eine Doppelprise Schnupftabak. Den Tabak schnupft er jedoch nicht , sondern verrührt i h n i n den W h i s k y u n d t r i n k t ihn.
litzung v o m 6.
Begutachtung c • Kirchenfabr i l undorf.
eide Haushalts fs te l lung des (
Dorn/ Zeltplanenhändler Jose Risso aus La Plata f i e l auf, daß i h m dauernd Ware aus dem Lager gestohlen w u r d e . Sein Bruder Salvador, der i n derselben Branche arbeitet, mußte das gleiche feststellen. Jetzt ent larvte die Pol izei als Diebe die beiden 13jährigen Söhne der Brüder. Was sie dem einen O n k e l gestoh- • E s w u r d e be len hatten, verkauf ten sie dem ande ren u n d umgekehrt .
Bau eines T u dt. Genehmigui B t e n h e f t e s . Beg
provisorische Zunächst hatte schlag er te i l t , ( ttent m i t 831.82 är dem Kosten
A r b e i t e n zu s •en M a t e r i a l i e n gste Submit tent
du Mm H E L L E S T U N D E N
Cop. by A. Bedithold, Faßberg -
duica Verlag v. Gtaberg &Görg, Wiesbaden RomOn VOn HANS ERNST
26. Fortsetzung
Das w a r n u n schon zum zwei tenmal , daß er diese eigentartige Beklemmung spürte. Diesmal w a r es so arg, daß er A t e m n o t bekam u n d sich setzen mußte, er riß den Hemdkragen auf, spürte aber nicht v i e l Erleichterung. Dieser ziehende Schmerz durchzog seinen Körper bis i n alle Gelenke h i n e i n . Da saß er n u n am Wiesenra in , einsam u n d verlassen u n d sehr müde. Die H a n d auf das Herz gepreßt, hob er langsam den Kopf , und da f i e l der helle Lichtschein v o n Gut Kar ls -k r o n über die Hügel herunter i n seine A u g e n . Sein L i p p e n bewegten s i d i w i e i n leisem Selbstgespräch.
Natürlich, w e n n man ehrlich sein w i l l , e in tüchtiger Bursche w a r er, dieser A m -bros. Inspektor Pölten w a r gewiß ein erfahrener L a n d w i r t , aber die Felder standen noch nie so gut u n d ' schön auf K a r l s k r o n w i e jetzt . Der jung? Mensch w a n d t e neue M e t h o d e n an, u n d es gab unter den Bauern i m D o r f nicht wenige, die dieses Neue aufgr i f fen u n d es sich zu eigen machten. Ja, es k a m nicht selten vor , daß der andere a n den jungen Gutsverwal ter herantrat u n d i h n f ragte :
„Du, sag e inmal , A m b r o s , was halst d u davon? Oder, w i e denkst d u , daß man das machen könnte?"
Jawohl , das hatte seine Richtigkeit . j \ b e r daß er auch nach B r i g i t t a g r i f f .
H i m m e l e n g e l d o m i n i ! Ausgerechnet nach seiner Br ig i t ta .
Z w a n z i g Jahre hatte er a l l e in das Recht gehabt, sich an Brigi t tas Lächeln u n d Lachen zu erfreuen. Jede Zärtlichk e i t w a r i h m a l le in zugehörig gewesen. U n d jetzt k a m ausgerechnet dieser A m b r o s Brandmüller, der i h m immer schon ein D o r n i m A u g e n gewesen u n d nahm das für sich a l l e in i n A n spruch. Er fühlte sich ausgestoßen, auf die Seite gestellt u n d empfand dies als eine ungerechte Härte des Schicksals.
Da, n u n w a r sie w i e d e r da, die L u f t . Die A t e m n o t w a r weg . Sein Herz schlug wieder zuversichtlich u n d er legte n u n den Rest des Weges noch zurück.
I n der Nacht wälzte er sich u n r u h i g i n seinem Bett h i n u n d her.
„Schläfst du?" fragte er e inmal z u m andern Bett hinüber.
N e i n , die Frau schlief nicht, aber sie stel l te sich schlafend, damit a u d i er Ruhe f i n d e n möchte. W i e hätte sie auch schlafen können, lag i h r doch das Fortgehen Brigi t tas noch schwerer am Herzen w i e i h m .
Da stand er auf, t r a t ans Fenster u n d hol te sich L u f t . „Was is t d i r ? " f ragte Frau Therese sieh aufsetzend.
„Ich weiß es nicht . Das A t m e n macht m i r manchmal so Mühe . "
„Dein H e r z i s t es, M a n n . Ich dachte
mir ' s dieser Tage schon, deine L i p p e n s ind o f t so b l a u . "
„Blau? Meine L i p p e n s ind blau, sagst du? Das zeigt sich also an? Ich werde den D o k t o r fragen. Z w e i m a l hab ich das jetzt schon gespürt. Das is t jedesm a l so, als ob es zu Ende ginge."
„Du sollst dich nicht so aufregen, d u vergißt immer , daß d u m i r nicht mehr der Jüngste b is t . "
„Das hat m i r heute schon e inmal einer gesagt, daß ich alt b i n . " Er k a m v o m Fenster zurück, setzte sich auf den Bet t rand u n d l ieß die Zehen auf dem b l a n k e n Fußboden spielen „Aufregen, sagst du? Sol l m a n sich da nicht aufregen? I m D o r f d r u n t e n is t das A u f gebot ausgehängt. Sie heiraten schon i n v ierzehn Tagen. Dabei s ind sie i m D o r f d r u n t e n alle der M e i n u n g , daß der A m b r o s Sonnlechner w i r d . "
„Das w i r d eine Ueberraschung gewesen sein, w e n n d u i h n e n gesagt hast, daß es anders i s t . "
„Das hab ich — nicht gesagt. D u -Therese, paß auf. D u gehst morgen über das Gut u n d holst die Br ig i t ta wieder . Viel le icht hat sie doch e in E i n sehen, w e n n w i r nochmals ins Gewissen reden. ' W a s is t denn? W e i n s t du?"
Nein , Frau Therese wein te nicht, sie hatte n u r e in Lachen unterdrückt, denn sie sah auf e inmal ganz k l a r . Er w a r ja schon mürbe geworden. Es w a r n u r mehr seine Ei te lkei t , die es noch nicht eingestehen w o l l t e , daß er schon ha lb wegs bre i t w a r , nachzugeben, U n d es w a r i h r einer der schönsten u n d feierlichsten Augenbl icke ihres Lebens, a n diesem M a n n auch Schwächen sehen z u dürfen. A u f k e i n e n F a l l w o l l t e sie j e tz t das Eisen k a l t w e r d e n lassen, zumal sie selbst sich d a m i t endgültig abgefunden hatte , daß B r i g i t t a u n d A m bros zueinandergehörten für i m m e r .
„Ich glaube k a u m , daß w i r sie v o n i h r e m Entschluß noch abbr ingen können."
„Das i s t ganz gleich r - i ch meine — ver
suchen könnte m a n es. Die Hauptsache ist — w e n n sie w i e d e r daheim is t . "
U n d so ging die Sonnlechnerin schon i n al ler Frühe nach dem Gutshof, um B r i g i t t a he imzuholen . Sie hatte keine Angst , daß i h r dies nicht gelingen werde, denn sie konnte n u n ruhigen Gewissens versichern, daß der Vater seine störrische M e i n u n g geändert hatte.
Es w a r aber dann gar nicht so einfach, Br ig i t ta versöhnend be i der Hand zu nehmen u n d heimzuführen, w i e sie sich's gedacht hatte . Die Guts frau stand dabei , u n d dieser A m b r o s stand dabei, u n d es erwies sich, daß die beiden auch ein W o r t dabei zu reden hat ten . E i n D r e i b u n d w a r es sozusagen, gegen den Therese Burgmayer a l le in stand 1. Sie mußte Zugeständnisse machen, u n d es w a r ganz k lar ersichtlich, daß die beiden jungen Menschen gar nicht so v i e l W e r t darauf legten, i h r künftiges Glück unbedingt i m Sonnlechnerhof aufzubauen. Da brach Frau Therese eigenw i l l i g die letzte Schranke nieder u n d sagte:
„Weißt d u was, A m b r o s , ich schlage d i r vor , an einem der nächsten Abende z u uns zu k o m m e n . Es w i r d sich dann schon alles zum Guten w e n d e n . "
„Wollen w i r ' s h o f f e n " , sagte die Gutsf r a u . „Ihr beide aber wißt, daß euch h ier jederzeit Tür u n d T o r of fen steht. Ich b i n f r o h , w e n n ich A m b r o s nicht zu ver l ie ren brauche."
So gingen denn dis beiden über den betauten Hügel durch die lautlose Frühe. E i n m a l schob Frau Therese ihre H a n d i n Br ig i t tas H a n d u n d der Frau w u r d dabei zumute, als habe sich e in böser T r a u m e n t w i r r t u n d als senke sich n u n eine helle u n d leuchtende Stunde i n alle Schatten der le tzten Ver gangenheit .
„Einmal habe ich sie an m e i n e m H e r zen nach Hause getragen, u n d n u n führe ich sie e in zwei tesmal d o r t h i n " , dachte sie u n d i h r e H a n d faßte noch
fester die H a n d des Mädchens. Der Sonnlechner hatte die ganze Ze i t l
am Fenster der guten Stube ges tanden! A l s er sie jetzt über die Fohlenweidej daherkommen sah, atmete er auf, ja , esI g l i t t sogar w i e ein Lächeln u m seinen! M u n d . Dann aber setzte er sich schnell! h in ter den Tisch u n d tat so, als seil er m i t Rechnungen beschäftigt.
A l s sie e intraten, schaute er n u r l flüchtig auf, tauchte den Federhalter l t i e f e in u n d schrieb noch ein paar| Zei len . Dann i n raschem A u f b r a u s e n :
„Du hast m i r ja eine saubere Suppe eingebrockt. W i e k o m m s t denn du da-| zu - "
„Gregor, ich muß m i r schon ausbit-i ten, daß d u nicht so grob b is t . "
„Wer ist grob? Ich werde doch n o d i l fragen dürfen, w i e sie dazu k o m m ! einfach das Aufgebot zu bestel len."
„Was hätte ich denn sonst t u n sol-l len?" fragte Br ig i t ta u n d wischte m i t ! der flachen H a n d gleich e in paar Brot-f k r u m e n v o m Tisch, so, als sei sie nie-j mals fortgewesen.
Den Augenblick nützte die Mutter| gleich aus.
„Der A m b r o s w i r d i n den nächsten] Tagen vorbeischaun."
„Vorbeischaun k a n n er ja, aber raus-l schauen w i r d v e r d a m m t w e n i g für ihn.l Ja sag e inmal , Mädel, b i ldet s ich. denn! der ein, daß ich das H e f t schon aus| der H a n d gebe?"
„Von dem w a r niemals die Rede,| Vater . "
„Ja, ja, das k e n n t m a n schon. Zuerstl recht w i l l i g u n d brav , dann, wenn e i l eine Ze i t lang da w a r , g ing es los. Eto| H o f verträgt bloß einen Bauer."
„Der Bauer b le ibst du ja . Kein Mensd)| w i l l dich doch verdrängen."
„Weil i h r euch denkt , der lebt j»| doch nicht m e h r l ang . "
„Wenn d u wüßtest , w i e du m i r wo&l tust , Vater. Glaub m i r doch. D u täuschst!
. Der A m b r o s d u denkst . "
|So? Ich täuscht habe ich m i d
m i r scheint. Ii fa. D u b i s t j
— d u b le ibs t
[Das k o m m t nie Elch weiß schon, [ inetwegen, s o l l f f e , daß ich dar
Jnd w i r k l i c h , a fbros Brandmül ' l e r h o f k a m , vi
durch die h i n ! Dorf ,
kmbros k a m al A b e n d . W i e
iden lassen, da [. Der Junge zei
aber auch k fas er zu sag
[s m i t e inem sc m a n sich ih j
rate. Der Sonnl Irossen h i n ai
taute er i m i m e h r auf . H ;
tuscht i n dem dann A m b r o s
[e die H o t h z e i ' lern Rahmen
A l t e erregt da pa, f re i l i ch , son telhochzeit halt
' a n d t s d i a f t w i j den V e t t e r Ge
m i r nicht , The »Iatzen, der Gei
I 8 geschah dan: |r Tage vor de
"ilechner m i t d istüre t ra t , als "laß w i r uns k Ich noch n icht . " fdi habe auch n i
ig, den 7. J u n a r 1 W 4
Polier nichts zu pol leren, ; r Sprecher der am Bau Interessant is t auch die
Wortes „Pflaster" . Das 'buch der deutschen Spra-
„Etymologie" des „Gro-Bibliographisches Ins t i tu t , klärt „Pflaster" aus dem wie f o l g t : Z u griechisch
weicher Masse formen, en (vgl . das F r e m d w o r t 3r zu dessen Präfixverb aufstreichen, beschmieren" 3ubstantiv (Dingwort - ) b u ch emplastron (ergänze: las Aufgeschmierte, die zu ufgetragene Salbe, der auf enverband" . Dies gelangte hes Fachwort über das ische (em)plastrum „Wun-linerseits i n die r o m a n i -n, andererseits als Lehn-•igentlich medizinischen Be auch der i m M i t t e l l a t e i n i -slten übertragenen Bedeu-gener Fußboden oder Stra Zement, Mörtel oder der-ie westgermanischen Spra-leutsch pf lastar „Wunder-aent, Mörtel , zementierter traßenpflaster, mit te lhoch-ter, englisch plaster. A b iern „ein W u n d e r p f l a s t j r
Fußboden oder die Stra-- Betonbahnen oder A s -
«commen dieser ursprüng-:ung also näher als das ister".
ist älter als das „Pfla-er stammt v o m „empla-• auf merkwürdigen U m -dem lateinischen Stamm-das Mit te l la te inisch-I ta l ie -„lastr ico" u n d schließlich
l t „Estrich".
twas : W e n n die a l ten M a u -rühstückspause i h r e n „cal-ließen, sich i n ein begönne- | " oder auf die „murs" setz bißchen auszuschnaufen -die „scarto" . Dieses ihnen
innte Kartenspie l übernah-lischen Lehrl inge i m Süden leich m i t : Sie spielen heu-t " .
i n t . . .
n . W h i s k y u n d dazu eine-Schnupftabak. Den Tabak jedoch nicht, sondern Verden W h i s k y u n d t r i n k t I h n .
lanenhändler Jose Risso aus auf, daß i h m dauernd W a
räger gestohlen w u r d e . Sein idor, der i n derselben Bran-mußte das gleiche feststel-
tlarvte die Pol izei als Diebe 13jährigen Söhne der Brü-; dem einen O n k e l gestoh-verkauf ten sie dem ande-gekehrt .
B r 2 Seite 3 • T . V I T H E R Z B I T D N f Dienstag, den 7. Januar 1964
Sitzung des Gemeinderates Crombach
BDT. Gleich die erste Gemeinderats-fcung im neuen Jahre brachte uns
i so bekannte ganz besondere A t -Isphäre im Sitzungssaal zu Rodt. W i r i l len nicht von den sonst üblichen fcsönlidien Anrempeleien sprechen, die |smal fast ganz ausblieben, sondern
der Unsicherheit, die über diesen Hungen und dem ganzen Gemeinde-irieb liegt. Die Frage des Emmelser
jiögens steht nun schon so lange Debatte, daß man glauben sollte,
zeichne sich eine Lösung ab. I m Jgenteil, es w i r d immer verzwickter . |de Parteien pochen auf i h r Recht id beide können Urte i le oder Gesetze führen, die ihnen Recht geben. Der i n p f w i r d leider m i t einer H e f t i g -It geführt, die von vorne herein jedes Bgegenkommen und jede vernünftige pkussion ausschließt. Diese Rechtsun-lerheit macht sich auch dar in bemerk-1, daß die im Gemeinderat sitzenden ptreter der Ortschaften Emmels o f t ht zu wissen scheinen, was r ichtig I was falsch ist, t rotzdem sie sich
Blich darum bemühen.
^lle Ratsmitglieder waren anwesend, I Bürgermeister Backes am vergange-
Freitag um 4 U h r nachmittags die |tung eröffnete. Protokollführer war neindesekretär Doome. I n zweistün-
|er Sitzung wurden folgende Punkte Iprodien.
Protokoll der letzten Sitzung. Bitzung vom 6. 12. 1963: genehmigt.
Begutachtung des Budgets pro 1964 Kirchenfabriken Crombach und
Indorf.
Beide Haushaltspläne werden bis z u r ¡fstellung des Gemaindebudgeta ver-
Bau eines Turmes an der Kirche odt. Genehmigung des abgeänderten astenheftes. Begutachtung betreffend
provisorische Zuschlagserteilung, t u n ä m s t hatte das Kol leg ium keinen ftrhlag erteilt , da der bi l l igste Sub-itent mit 831.826 Fr. noch sehr hoch K r dem Kostenanschlag (442.000 Fr.) ig. Es wurde beschlossen, einen T e i l er Arbeiten zu streichen oder i n b i l l i gen Materialien auszuführen. Der nie-Igste Submittent reicht daraufhin ein
Angebot e in und das K o l l e g i u m ertei l te den vorläufigen Zuschlag. Durch K o l l e k ten sol l der noch verbleibende Fehlbetrag eingebracht werden . M i t 5 S t imm e n gegen 4 (Vertagung) is t der Rat dafür, alle d r e i Submit tenten u m ein Angebot zu dem abgeänderten Lastenhef t zu ersuchen. Dem bi l l igs ten sol l dann der Zuschlag erte i l t werden .
4. Antrag Kirchenfabrik Rodt auf kostenlose Zuteilung von 20 fm Bauholz für den Bau eines Turmes an der Kir che Rodt.
Der A n t r a g w i r d m i t 6 S t immen genehmigt .
5. Waserleitung Los I I , 4. Te i l . Netz von Crombach und Neundorf. Genehmigung des abgeänderten Lastenheftes. Beschlußfassung betreffend Zuschlagserteilung der Arbeiten.
Die zwecks Anpassung a n die derzeit igen Verhältnisse erfolgte Abänderung des Lastenheftes w i r d v o m Rat genehmigt . Kostenvoransdi iag 8.200.000 Fr.
H i e r z u zahlen Staat (80) u n d Provinz (15) insgesamt 75 Prozent Be ih i l fen . Die Submissionseröffnung fand v o r der Sitzung statt. Der Rat bestätigte den v o m Schöffenkollegium der Fa. Rinnen (welche auch die bisherigen Lose ausgeführt hatte) er te i l ten Zuschlag für e i ne Summe v o n 6.749.589 Fr. (vorausgesetzt die Richtigkeit der Rechnungen).
6. Rechnungsablage der Gemeinde pro 1962. Stellungnahme zu der durch die Soc. Coop. „Die Ortschaften Ober- und Niederemmels" eingereichten Beschwerde.
I n der üblichen Form und unter A n w e n d u n g der üblichen A r g u m e n t a t i o n protes t ier t die Genossenschaft gegen „die V e r w e n d u n g der Einkünfte v o n Emmels zugunsten der Gesamtgemeinde" u n d verlangt die Ueberweisung des Emmel ser Guthabens auf das Postscheckkonto der Genossenschaft. Der Einspruch w i r d m i t 7 S t immen abgelehnt. Ratsherr Girretz s t immt für die Berücksichtigung der Beschwerde u n d Ratsherr M e y e r enthält sich der St imme.
7. Antrag des Musikvereins Rodt zwecks Nachlaß von Gemeindesteuer für Stiftungsfest.
Genehmigt, ebenso w i e e in A n t r a g des Junggesellenverein St. A n t o n i u s , Crombach i n ähnlicher Angelegenheit .
8. Antrag Eichten Nikolaus, Rodt, auf Zuteilung von 15 fm Schnittholz zur Forsttaxe.
Genehmigt.
9. Auszuführende Forstarbetten in 1964. Beantragung der Staatszuschüsse und Genehmigung der Kostenanschläge.
Kostenanschlag für Wegebau (500 m)
Auch im Januar und Februar Vennwanderungen
Malmedy. Der Malmedyer Verkehrsverein veranstaltet gemeinsam mit dem "Cercle naturaliste Marie-Anne Libert" auch im Januar und im Februar Vennwanderungen mit Führung Hier das Programm:
Samstag, 11. Januar: Abfahrt mit dem Autobus um 13.22 Uhr ab Bahnhof nach Weywertz. Wanderung zur Warche, nach Brückberg, Outrewarche und Robertville (8 km) Rückfahrt mit dem Autobus.
Sonntag, 19. Januar: Treffpunkl um 14 Uhr an der Esmalux. Wanderung nach Preaix, Floriheid, AAa Campagne und der Straße von Bellevaux (5 km)
Samstag, 25. Februar: Abfahrt mit dem Autobus um 13.22 Uhr nach Sour brodt-Kirche. Wanderung nach Bos-fagne, zur Roer nach Sourbrodt-Bahn-hof (8 km). Rückfahrt mit dem Autobus.
Sonntag, 2. Februar: Treffpunkt um 14 Uhr an der Esmalux. Wanderung durch das Warchenne-Tal nach Hot-leux und Anmont (6 km).
Samstag, 22. Februar: Abfahrt mit dem Autobus um 13.45 Uhr nach Xhoffraix (Tchession). Wanderung durch das Warchetal zur Kapelle Che neux und nach Robertvile (9 km). Rückfahrt mit dem Autobus.
Die Teilnahme an diesen Wanderungen ist kostenlos. Für die Wanderungen durch das Venn wird dringend empfohlen, schwere Schuhe (möglichst Stiefel) anzuziehen und einen Regenmantel mitzubringen.
Für alle Auskünfte wende man sich an den Schriftführer des Werbeausschusses F. Kother (Tel. 460 75) oder den Delegierten des Cercle Marie-Anne Libert, P. Laurent, Rue Abbé Peters 4
i n Emmels 50.000 Fr. u n d für Unter bau i n Emmels 20.000 Fr. : m i t 8 S t i m men genehmigt (Ratsherr Girretz enthält sich der St imme) . Es w i r d beschlossen, die für solche Fälle vorgesehenen 30 Prozent Staatsbeihilfen zu beantragen.
10. Gemeindezuschlag zur Automobilsteuer pro 1964. Stellungnahme zu einer eingegangenen Beschwerde.
I n seiner Sitzung v o m 22. 11. 63 hatte der Rat u . a. beschlossen, einen Z u schlag von 10 Prozent auf die Staatssteuer für A u t o m o b i l e zu erheben Hier gegen erhebt J. Lentzen, N e u n d o r f Einspruch. Der Rat ist e ins t immig der A n sicht, daß der Einspruch nicht stichhaltig ist .
11. Zusatzanleihe für Wasserleitung, Los 11, 1. Te i l . Leitungsnetz von Rodt nach Hinderhausen, infolge der bei Art 130 des Lastenheftes vorgesehenen Preiszuschläge.
Die bisherige Anle ihe bel ief sich auf 5.477.000 Fr. Info lge der gesetzlich v o r gesehenen Zuschläge erhöhte sich die Endabrechnung auf 6.146.768 Fr. Der Rat beschließt m i t 8 S t immen (gegen die des Ratsherren Girretz) , eine z u sätzliche Anle ihe v o n 670.000 Fr. b e i m Gemeindekredi t aufzunehmen, dami t die Gesamtsumme der A r b e i t e n gedeckt ist .
12. Verschiedenes und Mitteilungen. Der Rat n i m m t zur Kenntnis , daß alle
Steuern für 1963 genehmigt w o r d e n s ind.
D a m i t w a r der öffentliche T e i l der Si tzung beendet.
20jähriger Autodieb
bereute Malmedy. Der 20jährige H. B. aus Malmedy hatte kürzlich, zusammen mit anderen Tätern in Brüssel ein Auto gestohlen und eine Tour mit diesem Wagen gemacht. Später ver kaufte er (nachdem er seine Mittäter verlassen hatte) den Wagen an einen Schrotthändler in Awirs bei Engis. Den Jugendlichen Dieb faßte dann aber die Reue und er stellte sich der Polizei in Verviers. Er wurde festgenommen und dem Richte in Brüssel überstellt.
Starkes Glatteis u. Nebel St.Vith. Eine dicke Glatteisschicht hatte sich in der Nacht zum Montag auf allen Straßen gebildet. Noch am Morgen konnten die Fahrzeuge nur mit äußerster Vorsicht fahren?
Die Postzustellung litt unter den Straßenzuständen, denn aus Brüssel kamen weder Zeitungen noch privat-post.
Vereinsnachrichten Großkappensitzung von
Rot-Weiß-Rot S T . V I T H . A m 12. Januar 1964, abends u m 20.11 Uhr , i m Saale Even-Knodt , startet die Karnevalsgesellschaft „ROT-WEISS-ROT" S T . V I T H , zum A u f t a k t der diesjährigen Karnevalssession, ihre t r a di t ionel le GROSSKAPPENSITZUNG.
W i e alle vergangenen Jahre w i r d die Gesellschaft auch am nächsten Sonntag wieder m i t einem großartigen Programm a u f w a r t e n u n d sich i h r e m verehrten P u b l i k u m i n erstklassiger G a r n i t u r v o r stellen.
Es werden sich Ihnen nämlich die besten „ A S S E " u n d „SUPERKANONEN" der Rot-Weiß-Roten präsentieren u n d v o n I h r e n Lachmuskeln das Aeußerste beanspruchen.
V o n dem reichhalt igen Programm k o n n t e n w i r nichts Näheres erfahren, doch können w i r jetzt schon m i t Sicherhe i t sagen, daß ein jeder auf seine Kosten k o m m e n w i r d .
A n alle Freunde u n d Gönner echten Karnevals ergeht h i e r m i t die f r e u n d l i che E in ladung zu diesem Rendez-vous des H u m o r s , der H e i t e r k e i t und des Frohsinns.
Achten Sie deshalb auf folgendes Dat u m : 12. J A N U A R in S T . V I T H , 20.11 Uhr im Saale E V E N - K N O D T .
So spaßig geht es oft zu ... Nach dem Ausbruch aus dem Staatsge
fängnis v o n Luis iana färbte Roger H e r -lesden sein rotes Haar u n d den Bart, den er sich stehen l ieß, schwarz. T r o t z dem w u r d e er v o n D e t e k t i v e n e r k a n n t : Er hatte vergessen, auch die Augenbrauen zu färben.
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[and des Mädchens, echner hatte die ganze Zeit der guten Stube gestanden, jetzt über die Fohlenweide :n sah, atmete er auf, ja , es wie ein Lächeln u m seinen ; aber setzte er sich schnell Tisch u n d tat so, als sei
inungen beschäftigt, eintraten, schaute er nur
:', tauchte den Federhalter i d schrieb noch ein paar a i n raschem A u f b r a u s e n : m i r ja eine saubere Suppe W i e k o m m s t denn d u da-
ich muß m i r schon ausbit-1 nicht so grob b is t . " grob? Ich werde doch noch
Een, w i e sie dazu k o m m t , ' Aufgebot zu bestellen."
:te ich denn sonst t u n so l - j 3 Br ig i t ta u n d wischte m i t
H a n d gleich ein paar Brot-n Tisch, so, als sei sie nie-jwesen. ;enblick nützte die M u t t e r ;
bros w i r d i n den nächsten | eischaun." h a u n kann er ja, aber raus-r d verdammt w e n i g für ihn. na l , Mädel, b i ldet sich. denn I aß ich das H e f t schon aus gebe?" im w a r niemals die Rede,
las kennt man schon. Zuerst 3 u n d brav , dann, w e n n er ng da w a r , ging es los . Ein gt bloß einen Bauer." ier bleibst d u ja. K e i n Mensch loch verdrängen?" l r euch denkt, der l e b t j a
mehr lang . "
l u wüßtest , w i e d u m i r weä ; Glaub m i r doch. D u täuschst
ich. Der Ambros ist w i r k l i c h nicht so m du denkst." •So? Ich täusche mich schon wieder , as habe ich mich in letzter Zeit oft , ie mir scheint. Ich sage d i r was, B r i -tta, Du bist jetzt wieder daheim m - du bleibst m i r daheim, verstan-in." IDas kommt nicht auf mich an . " lieh weiß schon, was d u sagen w i l l s t , •inetwegen, soll er herkommen. Ich Ife, daß ich dann grad nicht daheim
lind wirk l i ch , als z w e i Tage später fcbros Brandmüller auf den Sonn-Ijnerhof kam, verließ der Bauer den
1 durch die hintere Stalltür und ging Dorf.
^mbros kam aber n u n öfters, fast Abend. Wie sollte sich's da ver
öden lassen, daß sie zusaramentref-Der Junge zeigte keine Freundlich-
p. aber auch keine Feindschaft. "Vas er zu sagen hatte, brachte er |s mit einem so herzlichen T o n vor ,
man sich i h m nicht verschließen |nte. Der Sonnlechner horchte zuerst drossen h i n auf sein Reden, aber
taute er immer mehr u n d mehr mehr auf. Hatte er sich w i r k l i c h
puscht in dem jungen Menschen? dann Ambros e inmal meinte, man
| e die Hochzeitsfeier nur in ganz %eta Rahmen abhalten, f u h r i h m . Alte erregt dazwischen.
Ba, freilich, sonst nichts mehr. Eine ^telhochzeit halten w i r . Die ganze
wandtschaft w i r d eingeladen, beson-den Vetter Georg v o n A r n z e l l ver-
I mir nicht, Therese. V o r N e i d soll platzen, der Geizkragen."
geschah dann w i r k l i c h erst ein P Tage vor der Hochzeit, daß der Tnlechner mit dem A m b r o s vor die Mure trat, als er heimging. Paß wir uns k l a r sind, übergeben Ich noch nicht." Ich habe auch nicht damit gerechnet."
„Wäre eine falsche Rechnung gewesen. D u bist also not fa l l s hier bloß ein besserer Knecht."
„Erdienen ist besser als ererben." „Geschmackssache. Ich kann nämlich
noch lange leben." „Hoffentlich." „Ha?" „Ich meine, ich wünsche es d i r v o n
Herzen, Vater . " K r e u z d i v i d o m i n i ! Kann der K e r l über
haupt nicht aufbrausen? dachte der Sonnlechner u n d horchte dabei dem letzten W o r t nach. Es hatte so eigentümlich geklungen, dieses W o r t , so w a r m u n d so vertraut . Ne in , er w a r nicht ganz unberührt geblieben v o n diesem W o r t . A b e r er hatte (bereits den kle inen Finger hergegeben, die H a n d w o l l t e er selber noch behalten.
„Dann wäre also das Wichtigste ausgeredet zwischen uns."
„Ja. U n d daß du es weißt, ich denke heute noch genau so w i e zu A n f a n g : ich heirate Br igi t ta u n d nicht den H o f . Gute Nacht, Vater . "
A m b r o s Brandmüller schritt i n die Nacht h ine in .
Die ganze Nacht hatte es geregnet. A b e r als der Tag zu grauen begann, sah man, daß die graue Wolkendecke i m Westen w i e m i t einem Messer abgeschnitten w a r u n d dahinter sich ein heller H i m m e l zeigte. U m die Berggipfe l zogen noch einige Wolkenbänke, grauen Ungetümern gleich, die aus der Urzei t aufgestiegen waren. N u r der G i p f e l des Dämons stieg b lank u n d re in i n die L u f t .
A u f dem Sonnlecfanerhof w a r schon ein emsiges Tre iben . I n der Königskammer droben steckte die Näherin die B r i g i t t a den schweren Brautschmuck ins Haar, ordnete h ier eine Rüsche u n d dor t eine Falte, strich glättend über die
fallende Pracht der d u n k l e n Seide. Die Sonnlechnerin k a m , suchte dieses u n d jenes u n d w a r aufgeregt b is ins Innerste. Die Mägde rannten ba ld dahin , b a l d d o r t h i n , es ging zu w i e i n einem Ameisenhaufen. Der einzig ruhige Pol i n diesem Haus schien Br ig i t ta zu sein. Frisch w i e ein M a i m o r g e n stand sie da, besah sich i m Spiegel u n d wandte sich dann dem Fenster zu.
Hatte es bis gestern abend noch so ausgeschaut, als würde der Sonnlechner al ler Feierlichkeiten fernbleiben, n u n trat er als erster fer t ig angezogen aus dem Haus. Er w a r noch ohne Kopfbedeckung. Das Rosmariensträußlein am Aufschlag seines langen, schwarzen Flü-gelrockes, der i h m an der Schulter fast ein wenig eng geworden w a r , ging er über den Hof . Br ig i t ta sah, daß auch sein Haar n u n schon zu grauen anf ing . Er wies einem Knecht m i t knapper Handbewegung irgendeine A r b e i t an u n d zog dann die goldene U h r . I m A u f schauen begegnete er Brigi t tas Augen, die v o l l auf i h m ruhten . E r k a m sich v o r w i e ein ertappter Sünder u n d fühlte, daß er r o t über die S t i rn w u r d e . Ja — w i r k l i c h , dieser M a n n konnte r o t w e r den w i e ein Schulmädchen, u n d Br ig i t ta erkannte, daß nicht n u r sie a l le in , sondern alle Menschen am w a h r e n W e sen dieses Mannes vorbeigeschaut hatten. U n d n u n — n u n w a r fast etwas w i e e in lachender Schein i n seinen grauen Augen, das Br ig i t ta m i t einem w u n d e r samen Lächeln erwider te . Der M a n n aber schaute w i e d e r u m auf die Uhr , u m seine Verlegenheit zu verbergen und t ra t w i e d e r ins Haus. U n t e r der Tür stieß er m i t F rau Therese zusammen.
„Sei doch nicht so aufgeregt" , b r u m m te er.
„Ich bin doch nicht aufgeregt. Nur w i r k l i c h v o n Herzen zuf r ieden b i n ich heute.
„So? D a ist auch alle Ursache dazu",
meinte er le ichtbin, u n d man konnte es auffassen w i e m a n w o l l t e .
„Weißt du , Gregor, was ich m i r heute immer denke? Ob w i r — daß w i r Br ig i t ta einst zu uns nahmen - nicht doch etwas taten, das uns i n der E w i g k e i t gutgeschrieben w i r d , u n d u m des-sentwi l l en man uns v o n unserer großen Lüge abrechnen könnte . "
„Das könnte w o h l sein", antworte te er u n d hob schnell den Kopf , w e i l ein Geräusch an sein Ohr gedrungen war .
I n schlankem Trab fuhren die z w e i Schimmel des Gutshofes K a r l s k r o n , m i t der schwarzlackierlen, offenen Jagdkutsche i n den H o f . M i t einem Ruck hie l t der Kutscher vor der Haustür, und A m bros Brandmüller sprang heraus.
Der Sonnlechner zog w i e d e r die U h r u n d meinte : „Höchste Zei t ist es." U n d w i e sie n u n so nebeneinander standen, der A l t e u n d der Junge, hätte m a n es sich schwer vorste l len können, daß sie bis v o r k u r z e m w i e erbit terte Feinde nebeneinander gelebt hat ten.
Die schlanke Gestalt des A m b r o s k a m i n dem d u n k l e n Anzug erst v o l l zur Geltung. I n seinem braungebrannten Gesicht zeichnete sich k a u m die Erregung des Augenblickes, aber als Br ig i t ta i n der Brauttracht des Tales die Treppe herunterkam, w a r i n seinen blauen A u gen ein w a r m e r Schein. Auch die E l te rn bl ickten w i e gebannt nach dieser schön e n Erscheinung. U n d während F r a u Therese laut los zu w e i n e n begann, zog der Sonnlechner sein blaugesprenkeltes Taschentuch u n d schneuzte sich hef t ig .
Die Sonne guckte m i t bre i ten Strahlen über den Heuberg her, u n d die Glocken v o n B i rkenze l l begannen m i t v o l l e m T o n zu läuten, als die Hochzeitskutsche z u m D o r f h i n f u h r . H i n t e r d r e i n k a m die etwas altmodische Chaise des Sonnlech-ners. A b e r m a n hatte dem alten Gefährt m i t B l u m e n u n d b u n t e n Bändern
ein ebenfalls hochzeitliches Gepräge gegeben.
A m Standesamt drunten gab es noch eine kleine Ueberraschung. Niemals w a r die Rede davon gewesen, daß der Sonnlechner als Trauzeuge z u fungieren gedachte. Deshalb stand der Bachschmiedevater u n d A m b r o s ' zweit jüngster B r u der für dieses A m t bereit . Robert Blank vol lzog m i t kurzen , herzl ichen W o r t e n die standesamtliche Trauung , u n d als der Bachschmiedvater unterschrieben hatte u n d sein Sohn Hans den Federhalter zu nehmen gedachte, schob sich der Sonnlechner bewußt dazwischen, nahm die Feder u n d schrieb m i t brei ten, steil e n Buchstaben seinen N a m e n unter das Dokument .
Hernach dann, als der stattliche Festzug, v o r a n die Mus ikkape l le , zum „Dreirappensaal" zog, n a h m sich der Sonnlechner fest vor , daß er sich einen Rausch ansaufe a m heut igen Tage. Die Leute sol l ten n u r merken , daß er fröhl ich war .
Er k a m aber nicht dazu, sondern er fügte sich ein i n den feierl ichen Rahmen des schönen Festes. Die Gutsfrau, I lona v o n Lenz, w a r nämlich da und setzte sich neben die Brautmutter . U n d in ih rer Gegenwart schickte es sich doch nicht recht, be t runken zu sein w i e ein Erntearbeiter am Schluß der Ernte .
O h , er w a r sehr beschäftigt, der Sonnlechner, an diesem Tag. Da gab es entfernte V e r w a n d t e , die m a n lange nicht mehr gesehen hatte, zu begrüßen.
(Fortsetzung folgt)
Iluminar 2 S
Mommsr S Seite 4 B T . V I T H E R Z E I T U N G Dienstag, den T. Januai J
Fußball-Resultate D I V I S I O N 1
FC Malines — Antwerp 2—3 Lierse — Beerschot 1—4 Daring — Gantoise 3—0 FC Turnhout — CS Bruges 0—1 Berchem — Anderlecht 2—3 Diest — Standard 4 — 0 Liège — Beeringen 1—2 FC Bruges — St-Trond 4 — 0
Anderlecht 16 12 1 3 48 14 27 Beringen 16 9 2 5 24 16 23 Beerschot 16 9 3 4 34 18 22 Diest 16 9 4 3 28 17 21 Standard 16 8 3 5 28 18 21 Liège 16 8 5 3 25 18 19 Antwerp 16 6 4 6 23 18 18 Gantoise 16 6 8 2 22 30 14 Turnhout 16 4 6 6 13 19 14 CS Bruges 16 5 8 3 13 25 13 Daring 16 3 6 7 18 26 13 FC Bruges 16 4 8 4 19 28 12 Berchem 16 4 8 4 14 24 12 Lierse 16 3 7 6 19 23 12 St-Trond 16 2 8 6 20 33 10 FC Malines 16 1 12 3 12 33 5
PROMOTION II PROV. D
Malmundaria — Kelmis 0—1 Plombières — Trois-Ponts 3—0 Faymonville — Ensival Abgebr. Stavelot — Ovifat 1—2 Rechaintoise — Pépinster 0—3
Abgebr. Elsenborn — Andrimont Abgebr.
Welkenraedt 2—4
D I V I S I O N II
Tilleur — Herentals 3—0 U. Namur — RC Malines 2—1 Boom — CS Verviers 2—-1 AS Ostende — CS Charleroi 5—0 Alost — Crossing 0—0 Courtrai Sp. — Racing-White 3—6 Union — Waregem 1 — 1 Olympic — Eisden 3—0
D I V I S I O N III A Seraing — Jambes 6—0 Rhodienne — Waterschei 1—2 Mechelen-s-M — Auvelais 4 — 0 Waremme — D. Louvain 0—0 Overpelt — Uccle 1 — 1 RC Tirlemont — Montegnee 0—0 Houthalen — V . V. Tirlemont 3—1 Wezel — CS Tongres 0—0
D I V I S I O N III B
Möns — Lyra 2—1 Merksem — Beveren 1—3 Eeklo — RC Tournai Abgebr. W a e s l a n d i a — Saint Nicolas 4 — 4 RC Gand — Zwevegem 4 — 2 FC Renaix — Mouscron 1—5 Sottegem — Roulers abgebr. Hamme — Willebroek 2—1
P R O M O T I O N C
Capellen — Eupen 2—1 Tubantia — Bocholt 3—0 Pat. Tongres — Lommei 2—1 Winterslag — Mol 1—2 SRU Verviers — Fleron 1—1 Brasschaat — Helzold 4 — 0 Herve — Dessel 2—1 Geel — Ex. Hasselt 2—0
Bütgenbach
Kelmis Plombières Ensival Stavelot Faymonville Weywertz Pepinster Trois-Ponts Ovifat Sourbrodt Malmundaria Bütgenbach Welkenraedt Rechaintoise Elsenborn Andrimont
DIVISION III PROV. G
FC Sart - Emmels 3—1 Juslenvi l le — Recht 4 — 0 FC Ster — Gemmenich Ábgebr. St.Vith — Wallerode 4 — 2 Honsfeld — Raeren 1—7 Amel — Weismes 0—5
Weywertz 2- - 1
19 16 1 2 74 10 34 18 15 0 3 73 8 33 16 12 2 2 62 19 26 19 10 7 2 39 22 22 18 8 5 5 32 17 21 17 8 6 3 34 26 19 18 8 7 3 29 43 19 18 7 7 4 23 26 18 18 5 6 7 27 38 17 18 6 8 5 25 43 17 19 5 10 4 37 35 14 19 3 9 7 23 58 13 19 4 11 4 31 60 12 17 5 12 0 19 45 10 17 3 11 3 23 54 9 17 1 14 2 16 63 4
Raeren 16 16 0 0 99 3 32 Weismes 15 13 1 1 62 18 27 Emmels 17 10 4 3 50 24 23 Sart 16 10 4 2 36 18 22 Juslenvi l le 16 10 4 2 46 45 22 St.Vith 15 9 6 0 43 45 18 Gemmenich 15 6 7 2 41 40 14 Recht 16 6 9 1 19 51 13 Honsfeld 16 4 9 3 28 53 11 Amel 17 4 10 3 22 50 11 Rocherath 15 4 10 1 38 41 9 Ster 12 3 8 1 22 31 7 Schönberg 15 2 12 i '
i. 20 59 5
Wall erode 15 1 14 0 18 66 2
R E S E R V E K
Amel — St.Vith 2—5 Elsenborn — FC Ster 5—0 ft . Sourbrodt — Butgenbach Abgebr.
RESERVE L Weismes — jus lenvi l le 1—1 Stavelot — Trois-Ponts 6—1 Theux — Spa 1—3 Malmundaria — Ovifat 1—1 Faymonville — Xhoffraix 1—2
England 3. Pokalrunde
Arsenal — Wolverhampton 2—1 Aston Vil la — Adershot 0—0 Bath City — Bolton Wand. 1—1 Birmingham — Port Vale 1—2 Blackburn — Grimsby Town 4 — 0 Brentford — Middlesbrough 2—1 Bristol Rovers — Norwich 2—1 Burnley — Rotherham 1—1 Cardiff City — Leeds Utd. 0—1 Carlisle — Queen's PR 2—0 Doncaster — Bristol City 2—2
Fulham — Luton Town Hull City — Everton Ipswich — Oldham Leicester — Leyton Orient Lincoln — Sheffield 'Jtd Liverpool — Derby County Newcastle — Bedford Newport — Sheffield Wed . Nottingham — Preston Nt Oxford Utd — Chesterfield Plymouth — Huddersfield Scunthorpe — Barnsley Southampton — Manchester Utd Stoke City — Portsmouth Sunderland — Northampton Swansea — Barrow Swindon — Manchester City Tottenham — Chelsea West Bromwich — Blackpool Westham — Charlton Yeovil Town — Bury
Deutschland Keine Spiele
4 - 1 1 — 1 Ó—3 2 — 3 0 — 4 5— 0 1— 2 3 — 2 ü—0 1— 0 0 — 1 2 — 2 2—3 4 — 1 2—0 4—1 2—1 1— 1 2 — 2 3 — 0 0—2
St.Vith-Wallerode 4-2 (1-1)
Rocherath — Emmels Abgebr. Weywertz — Wallerode 2—0
St.Vith. Der erste Spieltag in neuen Jahr verlief in der Regionalabteilung G ohne Ueberraschungen. Raeren und Weismes, die weiterhin das Geschehen in dieser Klasse souverän beherrschen gewannen mit 7—1 (in Honsfeld) und 5—0 in Amel , auch in die Höhe verdient. Gegen das zu Hause sehr starke Sart mußte Emmels die Waffen strecken. Die Emrnelser bleiben aber weiterhin auf Platz 3. Sehr klar fiel auch der Sieg von Juslenville über Recht aus, welches weiterhin einen ungefährdeten Platz in der Tabellenmitte einnimmt. Dies gilt nicht für Schönberg und Wallerode, die ziemlich weit abgeschlagen am Tabellenende liegen. Schönberg war Spielfrei , aber Wallerode mußte nach St.Vith.
Der Sieg der schwarzweißen Gastgeber war nie gefährdet. Er hätte eigentlich noch erheblich höher ausfallen können, wenn der äußersl glatte Platz das Schießen nicht zum Glücksspiel gemacht hätte Es ist eine bekannte Jacke, daß alle umliegenden Vereine sich etwas besonderes vornehmen, wenn sie in die Kan-
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tonstadt kommen. Ein Sieg gegen St. Vith stärkt das Selbstbewußtsein ganz erheblich. Vielleicht sind die St.Vither aus diesem Grunde inzwischen zu einer ausgezeichneten Form aufgelaufen , denn sie können kein Spiel auf die leichte Schulter nehmen, da jeder Gegner den vollen Einsatz fordert. So war es auch wieder am Sonntag. Die Walleroder kämpften bis zum Umfallen, jagten hinter jedem Ball her und verteidigten mit allen Beinen. Diese Verteidigung ist garnicht schlecht und auch der Torman hat uns gut gefal len, wenn er auch bei
einem Tor den Ball falsch berecrj hatte. Machte sich Wallerode aus dem fast das ganze Spiel ü| herrschenden Druck frei, dann gab! Gefahr für St.Vith, wie die zwei T| erkennen lasserr.
Schiedsrichter Luxen leitete ses faire Spiel gut. Wohl schieJ uns die beiden ElfmeterentscheidJ gen (einen auf jeder Seite) als hart.
Auf dem glatten und harten Pll hatte das Spiel kein hohes NiveJ Es war aber gefällig anzusehen, gefiel uns H. Loo auf dem Linksl ßenposten. Das Tor, das er kaltb| tig schoß, nachdem er 5 Gegner i spielt hatte, wird ihm bestimmt Selij bewußtsein geben.
1 Aal von sechzig Jahre] Ein naturwissenschaftl iches Phänca
beherbergt ein kle iner Dor f te id i schwedischen Stafsinge. V o r sechzig | ren hatte der Knecht des Bauern derson Aale gefangen. Er hatte sie a] los i n einen Eimer geschüttet u n d br l ts sie auf den Hof . Der eine der FisJ w a r dem Knecht a l l z u k l e i n , er w a r f ] i n den Tümpel des Hofes, w o das sevolk des Bauern sich zu tunutl pflegte. Der A a l fühlte s i d i i n in cl Teich sehr w o h l , er w u r d e fast zahml ließ sich aus der Hand füttern. W l der Teich dann und w a n n abgelas| w i r d , w e i l er gesäubert werden wandert das T i e r vorübergehend in i Holz wanne, um anschließend i n se;: Teich zurückzukehren. Der Knecht dei Bauer s ind lange tot , der A a l aj lebt noch.
Standesamtsnachrichten Gemeinde Rocherath
4. Quartal 1963
Heiraten : Arn 17. 10. Müller Franz aus Monte-nau und Irmgard Maria Halmes aus Rocherath-Krinkelt Geburten: Keine Sterbefälle : A m 8. 11. Löhse Heinrich August Witwer von Priller Rosa Mathilde, 73 Jahre alt aus Hagen (Westfalen) Deutschland.
Gemeinde Bellevaut-Ligneuville 4. Trimester 1963
Geburten: A m 18. 10. Anne , Mathilde-Josee, Ernestine, T . v . G I L L O T - R O S K A M aus W a v r e u m o n t ; am 27. 11. Raphael-Henri , S. v. W A R L A N D - G A B R I E L aus Ligneuv i l l e ; am 6. 12. Denis-Nicolas, T . v .
T H U N U S - N O E L aus Reculémont; 21. 12. Francine-Joséphine, T . v . RESfl P A Q U A Y - B R A G A R D aus Pont ; am] 12. V i v i a n e - B r i g i t t e - H i l d a , T . v . SPA ' M U N S T E R aus Pont.
Heiraten: A m 12. 10. T H O M A S Léon-Flopeul Odon-Ghis la in aus Spa und PiPpJ Simone-Elisabeth, Julie-Gisela aus n e u v i l l e ; am 5. 11 . B O N N I V E R T Lai| Simon, Charles aus Francorcbamps i L E C O Q Elisabeth, Kathar ina , Emi l ie ! Pont ; am 13. 11. Z I A N T Paul, Cam| A l b e r t aus Elsenborn und LECOQ I r ie , A lphons ine , Ghislaine aus Ligi v i l l e .
Sterbefälle:
A m 30. 11. GABRIEL Fél ix , 79 Ja: alt, aus Bel levaux; am 30. 11 . LEON/f Mar ie , Ehefrau LEDUR Jules, 67 Ji| alt , aus Planche.
Unerbittlic schon wiede seres Fincah eine Handbr dem schartig* berge am Er schon dräng na die Mault hängendem I wenigen Qu¡ Ananaspflan2 heiße Luft u wieder , der Durst all dies tage. Aber 1 leichterung.
Ich gehe den weitausl Schattenbäun Kakaogebüsc! etwas Frisch< und dort z w i eingezwängt sind mit dunl
I ten vollbelad vom Baum, c sten etwas L
Zu meiner kleiner Hüge unterste Ast tet. Nun mul
| Ich fasse de : zu mir herab: lieh stehe ich
¡ meiner Hand, | nen Geäst, I lautlos unhe
, dickes, grün i Ende Tau gle ! schenschlang« ¡ das Gehirn , < ¡ schlangen hii | heimischen e : gereizt schlini ; Körpers 1 um
mit dem Scr Luft Plötzlicl beißt sie dan
Erschrocker schnellt nach
. zwänge ich i nach draußer Lust nach A p Augenblick v
Am späten Hitze ist schoi
; sehen hinter der Pflanzung gens. Ein Aut diese Zeit , is Ein solches G macht plötzlic wieder straff
Es ist Donn ter Tabita um so schönen ur
Ich mache i nen Palmenha querohaus nin Danach hab<
Rosita lang' wenn Manuel langen Jagda schon au streit mal verheiratf danken, w i e jungen Rieser köpfchen lenl laut auf.
Ener überrr zog sie ihre S telte sie im H gegen allen F vom Hofe weg sehend ausein
Als der \A steigen begai Schritt und b Jagdhütte eri graste, an lar im Schatten df halb of fen . M zurückgekehrt näherte sich Ii Raum hinein.
In der Hütl stiefelt und g hatte eine Ru u n d eine zw« Boden. Der M
| mit glasigen der Gestalt R nung verdünn
; Paar heisere I der die Flascr
den stinkende zu Rosita hinül
Langsam ri
I I I I F I I I FEIISEIEI Sendung
des
Belgischen Rundfunks und Fernsehens
in deutscher Sprache
88,5 M h z . — Kanal 5
D I E N S T A G : 13 uu 19.15 U h r : N a c h r i c h t ™ u n d
A k t u e l l e s 19.15 19 30 U h r : Star- u n d Schla-
g e r p a r a d e 19.30 19 45 U h r : t r a u e n s e n d u n g 19 45 20 50 U h r : S y m p h o n i s c h e
M u s i k
20.50 21 Uü U h r : A b e n d n a c h r i c h ton. W u n s c h k a s t e n u s w .
Mittwoch:
19.00 - 19.16 Nachrichten u n d A k tuel les
19 15 - 19 46 ß e l i e h l e u n d b e k a n n
te O i ehester 19.45 - 20 00 U h r : L a n d w i r t s c h a f t s
S e n d u n g ¿0 .00 ZU Zu O p e r n i n u M k 20 20 - 20 60 „ E w a n g e t i u m tn uo
s e r e r Z e i t 20.60 - 21.00 A h e n d n a c h r i c h t e n ,
W u n s c h k a s t e n u s w .
D I E N S T A G : 7. Januai- 1963
BRÜSSEL I
12.03 E l y s é e s - V a r i é t é s
12.30 A k t u e l l e s a m M i t t a g 13.00 i d e m 14.30 E i n e a u s g e r i s s e n e Sei te 4.35 D i e W e r k z e u g e d e r M u s i k
15.03 E i n G e d i c h t p r o T a g 15.10 C h a n s o n s 15.30 „ L ' A f f a i r e L e r o u g e ' 15.45 D i c h t u n g u n d S c h l a g e r 15.55 S e i te d e s H u m o r s 16.08 F e s t s p i e l e i n C h i m a y 63 17.15 J u g e n d s e n d u n g 17.45 G u t z u w i s s e n 18.03 S o l d a t e n f u n k 18.30 „ L e C o m t e de M o n t e - C h r i
s t o "
18.40 Leichte M u s i k 19.00 L e s e n f a n t i n e s
WDR-Mittelwelle 12.15 K u r t . W e g e spie l t 13.15 A u s L o r t z i n g s „ W i l d s c h ü t z " 16.05 K a m m e r m u s i k
17.05 A u s d e r W e l t d e r A r b e i t 17.30 W i e d e r h ö r e n macht F r e u d e 19.15 Ber icht a u s A m e r i k a 19.25 H e r r S a n d e r s ö f f n e t s e i n e n
S c h a l l p l a t t e n s c h r a n k
20.00 I n S a c h e n J . R o b . O p p e n h e i m e r (I) H ö r s p i e l
22.00 R e i c h w e i t e d e r m o d e r n e n P h i l o s o p h i e
23.20 K o m p o n i s t e n d e r G e g e n w a r t
0.10 W i r s p r e c h e n z u r Z o n e 0.20 T a n z m u s i k
1.15 M u s i k b i s z u m f r ü h e n M o r gen
( JKW West 13.00 N o t e n - P a r a d e 15.35 K a m m e r m u s i k 17.00 K l i n g e n d e D r e h s c h e i b e
18.40 H a u s m u s i k 20.00 T ö n e n d e Palet te 21.15 B u f f o - B a l l o n s 21 35 M e l o d . R h y t h m e n 22.40 T a n z m u s i k
M I T T W O C H : 8. Januar 1963
BRÜSSEL I
12.03 V o r d e m W i n d 12.30 A k t u e l l e s a m M i t t a g 13.00 i d e m
14 03 F o l k l o r e d e r W e l t 14.15 D i e s c h ö n s t e n W a l z e r d e r
W e l t
14.35 M u s i k f ü r m e i n K i n d 15.03 E i n Gedicht pro T a g 16.08 S t u d i o H e n n e g a u 17.45 G u t z u w i s s e n 18.03 S o l d a t e n f u n k 18.30 „ L e C o m t e de M o n t e C h r i
s t o "
19.00 F r a n z . L i t e r a t u r 20.00 K o n z e r t 21.15 S c h l a l l p l a t t e n 21.30 W e i ß e Se i te 22.15 I n t e r n . M u s i k b o x
WDR-Mittelwelle 12.15 U n t e r h a l t u n g s k o n z e r t 13.15 E s s p i e l t d a s S i n f o n i e o r c h e
s ter d e s N D R 16.05 K o n z e r t a m Nachmit tag 16.30 K i n d e r f u n k
17.05 Z w i s c h e n R h e i n u n d O d e r 17.15 E i n G e s p r ä c h ü b e r P r o b l e
m e d e r E d e l s t a h l - I n d u s t r i e 17.30 A b e n d k o n z e r t 19.15 W e t t k a m p f d e r S y s t e m e 19.30 F a n t a s i e f ü r K l a v i e r 19.50 I n S a c h e n J . R o b e r t O p p e n
h e i m e r ( I I ) , H ö r s p i e l
22.00 K l a v i e r w e r k v o n B r a h m s (I) 22.45 V e s c o d ' O r i o s p i e l t 23.00 Z u r s p ä t e n S t u n d e
0.20 D e r J a z z - G l o b u s
U K W West
13.00 W e l l e n s c h a u k e l 15.35 V o l k s m u s i k 17.00 K a r n e v a l s l i e d e r 18.40 H . G . A r l t s p i e l t 20.00 W i r s e h e n K u n s t 20.10 T a n z m u s i k 20.30 S i n f o n i e k o n z e r t 22.50 1000 T a k t e T a n z
F E R N S E H E N
D I E N S T A G : 7. Januar 1963
BRÜSSEL u LÜTTICH 18.30 M e l d u n g e n
18.33 D i e K u n s t u n d i h r G e h e i m n i s
19.00 L a i e n m o r a l u n d - P h i l o s o p h i e 19.30 K i n o - F e u i l l e t o n 20.00 T a g e s s c h a u 20.30 E u r o p a s ingt 21.30 T h e a t e r h e u t e 22.15 T a g e s s c h a u
Deutsches Fernsehen I 10.00 N a c h r i c h t e n u n d T a g e s s c h a u 10.25 I n t e r n . D a m e n - S k i r e n n e n 11.30 D i e S c h a u b u d e 12.25 I n t e r n . D a m e n - S k i r e n n e n i n
G r i n d e l w a l d 17.00 B o n y d a s W i l d p f e r d ( K i n -
d e r s t u n d e j 17.35 N i c k y u n d N a n e t t c h e n
( K i n d e r s t u n d e ) 18.10 N a c h r i c h t e n
18.30 H i e r u n d h e u t e 19.12 Nachrichten 19.15 W e r b e f e r n s e h e n 19.20 Z i g e u n e r g e i g e n 20.00 T a g e s s c h a u u n d W e t t e r 20.15 B l i t z k r i e g - N e r v e n k r i e g 21.00 H i r o s h i m a , m o n A m o u i '
F r a n z ö s i s c h e r F i l m 22.30 T a g e s s c h a u
u n d W e t t e r
Holländisches Fernsehen N T S :
19.30 I n t . L a n d w i r t s c h a f t s s c l i a t 20.00 T a g e s s c h a u
N C R V : 20.20 A k t u e l l e S e n d u n g 20.35 U n f i n i s h e d r e v o l u t i o r , F i l m 21.15 D i e B a j a d e r e , F i l m 21.25 M a i s o n R o u g e , F e u i l l e t o n 221.50 E i n L i e d c h e n mit C a r o l i n e 22.10 A n d a c h t
N T S : 22.20 T a g e s s c h a u
Flämisches Fernsehen 14.05 S c h u l f e r n s e h e n 19.00 P r o t e s t a n t i s c h e S e n d u n g 19.30 Z u F u ß durch F l a n d e r n 19.55 S p o r t 20.00 T a g e s s c h a u
20.20 W e l t r e i s e n d e r m i t d e r K a m e r a : D e r F e i n d , F e u i l l e t o n
21.10 S ü d a f r i k a , R e p o r t a g e 22.00 S c h r i f t s t e l l e r b e s u c h e n ' ins 22.30 T a g e s s c h a u
Luxemburger Fernsehen 19.00 A u f A n f r a g e , D o k u m e n t a r
f i l m 19.30 M a g a z i n d e r F r a u 20.00 T a g e s s c h a u
20.30 L e m a n o i r de l a h a i n e . F i l r a 20.55 D e r u n s i c h t b a r e M a n n .
F i l m f o l g e i
21.20 Catch 21.50 D i e J u g e n d h a t d a s W o r t 22.35 Nachr ichten
M I T T W O C H : 8. Januar 1963
B R Ü S S E L u. LÜTTICH
18.30 M e l d u n g e n 18.33 E n g l i s c h s p r e d i e n 19.00 D i e A n t a r k t i s 19.30 K i n o - F e u i l l e t o n 20.00 T a g e s s c h a u
20.30 N e u n M i l l i o n e n 21.45 D i e Geschichte d e s S o l d a t e n
v. S l r a v v i n s k y 22.30 F i l m f e s t s p i e l e i n K n o k k r 22.50 T a g e s s c h a u
Deutsches Fernsehen I 10.00 Nachrichten u n d T a g e s s c h a u 10.20 D e r v e r s c h e n k t e M o n d 10.35 D a s Schif f i n d e n W o l k e n ,
F i l m
11.55 D a m e n - S k i r e n n e n i n G r i n d e l w a l d R i e s e n s l a l o m
17.00 S k i z z e n u n d N o t i z e n z u r O r i e n t i e r u n g f ü r junge L e u t e
18.10 N a c h r i c h t e n 18.30 H i e r u n d h e u t e 19.12 N a d i r i c h t e n 19.15 A d e b a r s A b e n t e u e r 19.45 W i r b a u e n u n s e i n H a u s 20.00 T a g e s s c h a u u n d W e t t e r 20.15 E s d a r f gelacht w e r d e n 221.00 S t e h t ' s i n d e n S t e r n e n ?
E i n e U n t i e r h a l t u n g s s c n d u n g 21.45 M o s k a u - P e k i n g 22.30 T a g e s s c h a u u n d W e t t e r
22.45 T r e u e u m T r e u e
F i l m d e r A l f r e d - H i t d
S e r i e
Holländisches Fernsefl
N T S : 17.00 D e r F e r n s e h e r , i n t . JoiJ
m a g a z i n A V R Ò :
17.10 D i e T e u f e l s g r o t t e , F i l n | N T S :
20.00 T a g e s s c h a u u n d Wettor|
A V R Ò : 20.20 A k t u e l l e S e n d u n g 20.35 F i l m ü b e r A l b e r t Pl«| 21.05 S c a l a , Unterhal tungspr)
g r a m m
21.55 L i t e r a r i s c h e Begegnung! N T S :
22.30 T a g e s s c h a u
Flämisches Fernsehe:
17.00 T e l e v l s u m 19.00 H o l l ä n d i s c h - K u r s u i . 19.25 F ü r d i e F r a u 19.55 S p o r t 20.00 T a g e s s c h a u 20.20 B r i e f e n c o u n t e r , ein 21.20 I n d i e n - L a n d v o n D>|
R e p o r t a g e 22.20 T a g e s s c h a u
Luxemburger Fernsei 19.00 F ü r B r i e f m a r k e n f r e u n d i J 19.20 E n d z i e l G e f a h r , Filmfol"
K a m p f d e m Verbrechen | 20.0U T a g e s s c h a u 20.30 L e m a n o i r de l a hai»<| 20.50 S p i e l f i l m 22.20 N a c h r i c h t e n
Kummer 2 Softe B B T . V I T H E R Z E I T O N P
V Dienstag, den 7. Januar 1964
lienatag, den T. Januar M
ir den Ball falsch berecht» achte sich Wallerode dai]
fast das ganze Spiel üb iden Druck frei, dann gabj ;r St.Vith, wie die zwei Tc»
lasserr. srichter Luxen leitete dj i Spiel gut. Wohl schienJ beiden Elfmeterentscheidul an auf jeder Seite) als sei
em glatten und harten Plal s Spiel kein hohes Nivea| iber gefällig anzusehen, is H. Loo auf dem Linksal m. Das Tor, das er kallbll 5, nachdem er 5 Gegner u| te, wird ihm bestimmt Selbf Bin geben.
von sechzig Jahref [unwissenschaftliches Phäncn ;t ein kleiner D o r f t e i d i k e n Stafsinge. V o r sechzig Ji| ; der Knecht des Bauern ale gefangen. Er hatte sie a-dj len Eimer geschüttet und bral f den H o f . Der eine der Fiscj
Knecht a l lzukle in , er warf ' : ümpel des Hofes, w o das G l les Bauern sich zu tumma Der A a l fühlte sich i n i n da ir w o h l , er w u r d e fast zahm,|
aus der Hand füttern. Wa h dann und w a n n abgelass eil er gesäubert w e r d e n sei das T i e r vorübergehend i n eil ne, um anschließend i n seit: lückzukehren. Der Knecht ir s ind lange tot , der A a l at h.
Kavalier auf Käferjagd im Kakaobusch
(richten i -NOEL aus Reculémont; Ï ' rancine-Joséphine, T . v . REMI (•-BRAGARD aus Pont; am 2 ine-Brigi t te-Hilda, T . v . SPAr ÎR aus Pont.
10. T H O M A S Leon-Flosend l is la in aus Spa und PIROK Elisabeth, Iulie-Gisela aus
am 5. 11. B O N N I V E R T Lau Charles aus Francorchamps Elisabeth, Kathar ina , Emil ie al n 13. 11. Z I A N T Paul, Camilf IUS Elsenborn und L E C O Q honsine, Ghislaine aus Lignil
lie:
11. GABRIEL Fél ix , 79 Jan| Bellevaux; am 30. 11. LEONÍ ïhefrau LEDUR Jules, 67 Ja
Planche.
22.45 T r e u e u m T r e u e F i l m d e r A l f r e d - H i t * »
S e r i e
Holländisches Ferriseli
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N T S : 17.00 D e r F e r n s e h e r , i n t . J u j ^
m a g a z i n A V R Ò :
17.10 D i e T e u f e l s g r o t t e , F i l m N T S :
20.00 T a g e s s d i a u u n d Wfcttorl^ A V R Ò :
20.20 A k t u e l l e S e n d u n g 20.35 F i l m ü b e r A l b e r t VU&
21.05 S c a l a , Unterhaltungspro-1 g r a m m
21.55 L i t e r a r i s c h e Begegnungen| N T S :
22.30 T a g e s s d i a u
Flämisches Fernsehet
17.00 T e l e v i s u m 19.00 Hol ländisch-Kursu» , 10.25 F ü r d i e F r a u 19.55 S p o r t 20.00 T a g e s s d i a u 20.20 B r i e f e n c o u n t e r , e i n 21.20 I n d i e n - L a n d von rfl
R e p o r t a g e 22.20 T a g e s s d i a u
Luxemburger Ferriseli' 19.00 F ü r B r i e f m a r k e n f r e u n d e I
19.20 E n d z i e l G e f a h r , F i l m M K a m p f d e m Verbrechen
20.00 T a g e s s c h a u 20.30 L e m a n o i r de l a haia>/\
20.50 S p i e l f i l m 22.20 Nachr ichten
Unerbittlich brennt die Sonne schon wieder auf das Blechdach un-
I seres Fincahauses. Kaum mehr als eine Handbreite erst steht sie über dem schartigen Horizont der Indianerberge am Ende der Gbao-Ebene und schon drängen sich auf der Savan-na die Maultiere und Esel wieder mit hängendem Kopf in den Schatten der wenigen Quajababüsche. Ueber der Ananaspflanzung flimmert die glühheiße Luft und da ist er auch schon wieder, der Durst, der quälende Durst all dieser ausdörrenden Tropentage. Aber Trinken schafft keine Erleichterung.
Ich gehe zum Kakaobusch. Unter | den weitausladenden Amapolas, den Schattenbaumen, und im Düster des Kakaogebüsches ist wenigstens noch etwas Frische. Außerdem stehen da und dort zwischen den Kakaobüschen eingezwängt Apfelsinenbäume. Sie
• sind mit dunkelgrünen, saftigen Früch : ten vollbeladen. Apfelsinensaft direkt | vom Baum, das schafft noch am ehes ten etwas Linderung.
Zu meinen Füßen liegt bald- ein kleiner Hügel Apfelsinenschalen. Der unterste Ast ist schon völlig abgeerntet. Nun muß ich nach oben greifen. Ich fasse den Ast darüber, um ihn zu mir herabzuziehen — da — plötzlich stehe ich wie erstarrt. Dicht über
I meiner Hand, zwischen Laub und dün-|nen Geäst, bewegt sich etwas hin, lautlos unheimlich. Wie ein finger-
I dickes, grün und gelb gemustertes Ende Tau gleitet es hinweg. Die Peit. schenschlange ! zuckt es mir durch das Gehirn, die giftigste aller Baumschlangen hierzulande, wie die Einheimischen erzählen. Erschreckt oder gereizt schlingt sie den Vorderteil des
I Körpers um einen Ast und peitscht mit dem Schwänze wi ld durch die
[Luft Plötzlich aber und unerwartet beißt sie dann zu .
Erschrocken lasse ich los. Der Ast schnellt nach oben. So rasch ich kann,
[zwänge ich mit durch das Gestrüpp nach draußen auf die Savanne. Die Lust nach Apfelsinen ist mir für den Augenblick vergangen.
Am späten Nachmittag, die große Hitze ist schon etwas gebrochen, kreischen hinter der Kaktuseinfriedung der Pflanzung die Bremsen eines Wagens. Ein Auto in dieser Gegend, um diese Zeit, ist eine kleine Sensation. Ein solches Geräusch elektrisiert und macht plötzlich all die welken Geister wieder straff.
Es ist Donna Fabiola mit ihrer Tochter Tabita und mit Gracita, ihrer ach so schönen und angenehmen Nichte.
Ich mache mich rasch fe in . Im kleinen Palmenhain dicht bei unserem Fin querohaus nimmt man den Kaffe e in . Danach habe ich die angenehme
Pflicht, im Schatten eines ehrwürdigen Quasabaumes die beiden hübschen Doncellas zu unterhallen.
Wir liegen in unseren Schaukelstühlen, lutschen süßes Zuckerrohrmark und schwatzen und plaudern.
"Ach , erzählen Sie doch bitte von drüben, von Ihrem Land, w ie das ist, wenn es kalt ist, wenn es schnei l" , sagen sie. "Das ist son interessant, und das tut so wohl bei dieser Hit-
Ii
ze. Und ich erzähle vom Wunder der
ersten Schneeflocken jeden Winder, vom Wunder des wärmenden Ofens in jedem Wohnzimmer zu Hause, vom Skilaufen, von den ganz besonderen Freuden des Winters.
Sie können sich das alles nicht vorstellen. Ihnen ist das alles so neu, so voller Sensation, diesen Kindern aus einem Land des ewigen Sommers. Sie können sich nicht satt hören daran, und wir sind überrascht, als die Sonne unversehens hinter den Zak-ken der Sierras hinuntergeglitten ist. Eine wohltuende Brise raschelt durch die dürren Blätter der Bananenstauden und aus dem Kakaobusch kriecht unmerklich aber rasch die Nacht heraus und auf die Savanne-
Schon beginnen die Cucullos zu schwärmen, die stattlichen Leuchtkäfer der Tropfen mit ihren beiden großen Leuchtplättchen auf dem Rückenschild.
"Ach, machen wir uns ein Diadem! ruft Gracita und beginnt nach einem von ihnen zu haschen. Dies ist ein neckisches Spiel der Mädchen dort. Sie fangen die Käfer und wickeln sich diese in ihren Haaren fest.
Mit ziemlicher Mühe erhaschen auch wir uns einige Tiere, und die beiden Concellas sehen in der Dämmerung auch wirkl ich feenhaft aus
mit dem lebenden und irisierenden Diadem über der Stirn, vor allem Gracita.
"Bitte, bitte!" ruft sie plötzlich. 'Was für ein schöner dor t ! Sie sind doch ein Caballero. Fangen Sie mir diesen, bitte,, bitte!"
Natürlich bin ich ein Kavalier. Sil soll den Käfer auch haben, selbstverständlich, aber zuerst muß ich ihn auch erwischen. Selbst der beste Kavalier ist mitunter einem freischwärmenden Käfer nicht gewachsen. Ich renne und jage und keuche, aber jedesmal, wenn ich greife, schlage ich ins Leere, und in kurzen, aufgeregten Schlingen schwingt der grünleuchtende Punkt durch die Dämmerung der Kakaopflanzung zu.
Peinlich ! Peinlich ! ' Ach wie schade !" iammert die
Schöne. "Dorl ist er noch I Ich sehe ihn ganz deutlich ! Dort im Kakaobusch !"
Auch ich sehe ihn, natürlich, aber der Kakaobusch ist zu dieser Zeit kein ausgesprochen angenehmer Aufenthalt. Es ist dort unheimlich und gruselig jetzt. Zu Hunderten und Aberhunderten quaken und quäken die Blaltfrösche dort, und die Chicharras zirren, die Zikaden. Vampire schwirren und die grünen Fledermäuse. •
Ich weiß das alles, ich weiß es ganz genau una dennoch, ich laufe zu. Diesmal muß es gelingen. Fast in Reichweite vor mir irrlichtert er im Geäst. J e t z t ! Ich wag's . Ein Sprung Da, ein scharfer, fetzender Riß. Das war mein Hemd. O weh I
"Haben Sie ihn ?" fragte es harmlos und lockend von außen.
Wenn du wüßtest, denke ich. Mein bestes Hemd! Das teuerste ! Achtzehn Pesos, amerikanisch I
Beinahe wi l l mich die Vernunft übermannen. Aber nein, ich dränge
Ein Orden für Bizet Als im Jahre 1875 die erste Auf
führung der Oper "Carmen" von Georges Bizet im letzten Augenblick verschoben werden mußte, fürchteten Freunde des Komponisten, daß der schwer erkrankte Meister die Uraufführung und die damit in Aussicht genommene Ernennung zum Ritter der Ehrenlegion nicht erleben würde. Sie versuchten, ihm das Kreuz schon vor der Aufführung zu verschaffen, und begaben sich zum zuständigen Minister. "Excellenz! Hochangesehene Männer Frankreichs haben die Ehre, Sie um das Kreuz der Ehrenlegion für Georges Bizet zu bitten!"
"Wer ist dieser Georg Bizet?" '
"Ein ganz hervorragender Künstler, der bereits sehr geschätzte Werke geschrieben hat!" "
"Zum Beispiel?"
"Vor allem die 'Arlesienne'!"
"Oh , die ,Arlesienne'? Das ist ein ganz köstliches' Buch! Das habe ich wirkl ich mit dem allergrößten Vergnügen gelesen! Und sein Verfasser ist noch nicht dekoriert worden? Kaum zu glauben! Sagen Sie ihm, daß er sofort das Kreuz der Ehrenlegion erhalten wi rd ! "
So bekam Georges Bizet den Orden mit dem roten Bändchen von einem Minister, der des Glaubens war , Alphonse Daudet zu dekorieren.
Rosita und Manuel Rosita langweilte sich, w ie immer,
wenn Manuel nicht bei ihr war . Diese langen Jagdausflüge wolte sie ihm schon austreiben, wenn sie erst einmal verheiratet waren! Bei dem Gedanken, wie sie den bärenstarken, jungen Riesen nach ihrem Puppenköpfchen lenken wollte, lachte sie laut auf.
Ener übermütigen Laune folgend, zog sie ihre Stute aus dem Stall , sat-
i telte sie im Handumdrehen, sprengte gegen allen Reiterbrauch im Galopp
[ vom Hofe weg , daß das Geflügel kreischend auseinanderschob.
Als der Waldweg allmählich zu | steigen begann, fiel das Pferd in i Schritt und bald war die einsame ; Jagdhütte erreicht. Manuels Pferd \ graste, an langer Leine angepflockt,
im Schatten der Bäume, die Tür stand halb offen. Manuel mußte also schon
| zurückgekehrt sein. Rosita sprang ab, näherte sich leise und spähte in den Raum hinein.
In der Hütte lag ihr Manuel , gestiefelt und gespornt, auf der Bank, hatte eine Rumflasche in der Hand und eine zweite lag leer auf dem Boden. Der Mann schnaufte schwer, m i t glasigen Augen stierte er nach der Gestalt Rositas, die die Türöff-nung verdunkelte, dann lallte er ein
i Paar heisere Laute und führte wieder die Flasche zum Mund. Schwa-
I den stinkenden Fusels schlugen bis | zu Rosita hinüber.
langsam ritt Rosita wieder zur
väterlichen Ranch zurück. Die ganze Nacht über saß sie w ie eine Bildsäule regungslos am Fenster, doch Manuel kam nicht nach Hause. Da ging Rosita am Morgen zu ihrem Vater und sagte ihm, daß sie bereit sei , seinem Wunsche gemäß eine längere Europareise anzutreten^ Nur müsse es sofort geschehen. Und schon tags darauf fuhr Rosita. Ueber Jahr und Tag heiratete sie dann einen einflußreichen Politiker und zog in die Hauptstadt. Sie mied ihre nähere Heimat. Die Jahre vergingen.
* Als Senora Rosita einmal an einem
trüben Herbstabend heimkehhrte, lümmelte vor ihrem Hause ein Bettler herum. In guter Laune gab sie ihm ein kleines Silberstück. Der Mann hob dankbar und überrascht den Kopf —• und Rositas Blut gefror zu Eis.
"Manuel ! ' Er war es, vom Trunk gezeichnet.
"Verzeihen Sie ! Ich habe nicht gewußt , daß Sie hier wohnen."
"Kann ich dir helfen, Manuel?" Der Mann wehrte mit müder Geste
ab. "Wieso bist du soweit — so weit . " "Ich tr inke", sagte Manuel einfach. "Erinnere mich nicht daran" , schrie
Rosita auf, "ich habe dich gesehen, damals — in der Hütte . ."
Manuel hob den Kopf. Lange schwieg er, dann sagte er schleppend-. "Also — deshalb ! Du hast nicht alles
gesehen, Rosita! Du hast die tote Schlange nicht gesehen, die zertreten auf der Schwelle lag. Als ich nach dem Schlüssel griff — damals — er war immer unter dem Türpfosten ve ' -steckt — bis mich die Jaracara in die Hand. Sie hatte sich wahrscheinlich unter der Schwelle ihr Nest eingerichtet. Das Gift wirkt rasch — und ich war allein. Also habe ich allen Rum ausgetrunken, der da war . Du weißt — Alkohol — gegen Schlangenbiß . . . Am Morgen fanden mich dann die Flößer halbtot auf und schafften mich auf ihrem Floß stromabwärts in ein Spital. Nach drei Monaten wurde ich entlassen, geheilt, wie sie dort sagten. Nur war ich gelähmt und halb blind — und du, du warst fort. Das ist al les." ;
Die Frau lehnte wortlos am Gitter — ihr Gesicht schimmerte gespenstisch weiß in der Dunkelheit.
"Manuel ! Deshalb also?" " Ja , Rosita, deshalb. Es war das
erste Mal in meinem Leben, daß ich derart getrunken habe, bis zur Be-wußlosigkeit getrunken. Das zweite Mal , als ich die Nachricht von deiner Abreise bekam, das dritte Mal , an deinem Hochzeitstag — und dann öfter, immer öfter. Bist du — bis du wenigstens glücklich, Rosita?"
"Ich war es — bis heute", murmelte die Frau.
Schritte verhallten . . . Als Rosita endlich aufblickte, war sie allein.
weiter . Viel Zeit, habe ich nicht zu verl ieren. Jeden Augenblick kann jetzt die Donna draußen ihre beiden Doncellas von mir wiederhaben wollen. Dann wäre es s p ä t ; alles um^ sonst.
Der Käfer kreist nun in einer kleinen Lichtung zwischen dem dunklen Gebüsch. Ich bin wieder ganz dicht hinter ihm. Einen kleinen Schritt nur noch hinaus aus dem Gewirr . Ich bin fest entschlossen. Der Käfer kann für mich sehr viel mehr als nur ihn selbst bedeuten. Nur noch einen Schritt. Aber da — aus dem dürren Laub am Boden zischt es plötzlich hoch, kurz und giftig. An der linken Wade spüre ich einen leichten Schlag, einen nadelscharfen Stich. Eine Schlange ? Wahrhaftig ! Dort drüben, nur einige zehn, fünfzehn Schritte entfernt steht der Apfelsinenbaum von heute f rüh . Die Peitschenschlange I
Noch immer stehe ich regungslos. Inzwischen schwemmt mein Blut viel
leicht schon das Gift durch meine Adern , denke ich. Es muß etwas geschehen. Noch immer fühle ich das Ding an meiner Wade. Einerlei , ich habe jetzt keine Zeit zu verl ieren; ich muß wissen, woran ich bin. Mit einem scharfen Grif f fahre ich nach unten und packe zu . Ein Stich. Erschrocken zucke ich zurück. Aber dann, laut lache ich auf. Was ich in der Hand halte ist keine Peitschenschlange, es ist der dürre Ast eines Espinosabusches. Ein nadelscharfer, langer Dorn hat mich gestochen.
Draußen ruft die Donna nach den beiden Señoritas. Und ich ? Hier stehe ich. Welch ein Verhängnis. Kein Gift in meinen Adern , also werde ich wohl wieder l ieben. Aber der Käfer ist weg und die Doncella inzwischen auch. Geblieben ist mir einzig und allein mein zerissenes Hemd, mein bestes, wirk l ich. Achtzehn Pesos americanos im ersten Geschäft von Santiago de los Caballeros 1
Abenteuer in Tunis Blau lag das Meer in der herrlichen Bucht von Neapel.
"Gestatten? Ist dieser Stuhl f re i ? " "Bitte sehr." "Ich störe Sie doch nicht, mein
Herr?" Der fremde Herr, der an dem
kleinen Tisch vor dem Expresso Platz nahm, war von auffäll iger Eleganz. Er trug nach englischer Art einen Schirm in der Hand und legte seine grauen Lederhandschuhe sorgfältig übereinander.
"Das Meer!" sagte er dann mit einer weitausholenden Handbewegung, als ob er dem Fremden ein Geschenk überreiche "Sie kommen aus dem Norden? Zum erstenmal in Neapel?"
"Zum erstenmal", sagte der Fremde ohne von seiner Zeitung aufzusehen.
"Wie finden Sie die Stadt? Vor allem ihre Bewohner? Es läuft viel Gesindel hier herum. Kleine Jungens mit Korallen und Muscheln und anderem wertlosen Tand, junge Burschen mit unechten Schildplattkämmen die hier in einer Fabrik aus Milch gepreßt w'erden, aufdringliche Spitzenhändler und jeder zweite Mensch ist ein Fremdenführer, den man nicht wieder los w i rd . Ich kenne dieses Neapel leider viel zu gut. Ich reise das ganze Jahr durch die Welt. Zu meinem Vergnügen, aus Lust am Abenteuer. Tunis, das ist eine Stadt! Kennen Sie Tunis?"
"Nein" , sagte der Fremde kühl. Der Herr in Grau schwärmte be
geistert: "Tunis müssen Sie sich ansehen!
Tunis, die interessante Stadt, voll von Geheimnissen, Lastern und sonderbarsten Abenteuern. Als ich das letzte Mal drüben war — ich langweile Sie doch nicht, mein Herr?"
"Keineswegs" , sagte der andere und legte die Zeitung weg .
"Ich war im Royalhotel abgestiegen und fand im ersten Stock ein luxuriöses Appartement mit Liegeterrasse, Bad, Dienerzimmer und al lem, was man so auf Reisen ungern entbehrt. Neben mir wohnte die jugendliche Gattin eines amerikanischen Mill iardärs, 'man sprach davon, daß sie in Scheidung lebe, 27 Jahre alt sei und erzählte von ihrem extravaganten Leben. Sie war al lerd :ngs unglaublich schön, daß man ihr gern Dinge verzieh, die bei einer weniger begehrenswerten Frau einen Skandal hervorgerufen hätte. In der zweiten Nacht meines Aufenthaltes geschah etwas Ungewöhnliches. Es war gegen vier Uhr morgens, da öffnete sich die Tür meines Zimmers und meine Nachbarin stürzte in einem hauchdünnen Nachtgewand auf mich zu : ,Entführen Sie mich! Ich bete Sie an, Pyrrhus! Mein erster Gedanke war , woher sie meinen Namen wußte. Ich heiße in der Tat Pyrrhus. Ich saß völlig sprachlos und wahrscheinlich auch mit dummen Gesicht im Bett und fragte nur: ,Wann?' ,Morgen f rüh , Pyrrhus! Um zehn Uhr! Ich muß nur noch meine Koffer packen!" h
Und damit war sie auch schon wieder aus der Tür.
"Ich nehme an, Sie erwachten jetzt aus Ihrem Traum", sagte der andere, der zum erstenmal in Neapel war .
"Nein . Es war kein Traum. Ich kniff mich in den A r m , ein altes Rezept, es schmerzt. Die Tür meines Zim
mers war noch offen. Ich sprang aus dem Bett, sie zu schließen. Ich schaute vorher auf den Gang hinaus. Er lag still und ruhig. Nur die Schuhe standen vor den Türen. Ich lief auf die Terrasse, ob ich Licht in den Fenstern meiner Nachbarin erblickte. J a , ihre Fenstern waren erleuchtet, Schatten, die Kleider zusammenlegten, zeichneten sich auf dem Vorhang ab. Ich stand wie verhext . Lange stand ich so und beobachtete den Schatten der Schönen von nebenan. Plötzlich spürte ich ein leichtes Frösteln und als ich wieder in mein Zimmer trat, mußte ich heftig niesen. Einmal, zweimal , dreimal . Ich langwei le Sie doch nicht, mein Herr?"
Der andere reichte seinem Gegenüber die Zigarettendose.
" Im Gegentei l" , sagte er interessiert, "ich bin auf das Ende sehr gespannt." •>
"Das Ende sollte eine andere Wendung nehmen, als ich sie erwartete", fuhr der Fremde fort, "ich leide sehr unter Schnpfen? Auch Sie, mein Herr, wenn Sie länger ohne Mantel sitzen Der Schnupfen ist eine heimtückische Krankheit. Die Augen treten einem aus dem Gesicht, die Nase wird rot, und schwillt zur Gurkengröße auf, sie beginnt zu tropfen, man kann nicht sprechen und von der männlichen Würde schwindet ein beträchtlicher Tei l . Ist dies schon im täglichen Leben eine große Plage, wievie l mehr für einen zum Liebhaber Erkorenen der am nächsten Morgen eine wunderschöne verwöhnte Frau entführen soll! Ich verwünschte mein Schicksal . Noch nie hatte in so kurzer Zeit ein Schnupfen meinen ganzen Körper erfaßt. Ich nieste ununterbrochen, die Augen tränten mir und mein Mund stöhnte und ächzte. Es mußte etwas geschehen. Der Hotelarzt, den ich mitten in der Nacht anrief, konnte mir nicht helfen. Man gab mir die Adresse eines einheimischen Wunderdoktors. Ich eilte früh um sechs Uhr zu ihm. Er wohnte im Eingeborenenviertel . Ich erzählte ihm von meinem Leid. Er verlangte ein Vermögen von mir. rch gab es ihm, was sollte ich nur tun in meiner bedrängten Lage? Ich hatte noch nie eine so schöne Frau gesehen. Ich gab ihm, was er verlangte.
Da reichte er mir ein Pulver, mischte es mit einem zweiten und sagte :
,ln zehn Minuten ist ihr Schnupfen verschwunden !'
Das Wunder geschah. Das Mittel wirkte . Eine Stunde später war ich gesund und wie neugeboren. Madame erwartete mich in ihrem Traumcabriolet und Punkt zehn Uhr w ie verabredet — den Rest 'brauche ich Ihnen wohl nicht zu erzählen. Das ist Tunis!"
"Ich beglückwünsche Sie zu diesem Abenteuer" , sagte der Herr und klopfte dem anderen vergnügt auf die Schulter. Das war wirkl ich ein Abenteuer, das man nicht alle Tage erzählt bekam.
Der Herr in Grau beugte sich nach vorn und sagte leise: "Wenn ich Ihnen etwas von dem wundervollen Schnupfmittel abgeben darf — nur 500 Lire das große Paket, mein Herr?"
îïummer 2 Seite 6
Abenteuer im afrikanischen Busch / Farbfilm „Todestrommeln am großen Fluß"
E s is t unmöglich, v o n Edgar Wal lace n i c h t gefesselt zu se in ! " A b e r : „Das Beste, was
E d g a r Wal lace geschrieben hat , s ind seine A f r i k a - B ü c h e r ! " So ha t jeder der beiden Bestsellerserien des Meisters seinen Slogan, u n d w a s daran das Gute i s t : Sie s t i m m e n beide. Z w a r haben seine K r i m i s i m m e r das größere P u b l i k u m gehabt ; aber w e r sich e i n m a l von der W e l t englischer Schlösser, f insterer Soho-Ecken u n d unerschrockener S c o t l a n d - Y a r d -B e a m t e n losreißen konnte , u m sich den E r zählungen v o m I n s p e k t o r Sanders, der i m finsteren E r d t e i l nach dem Rechten sieht, z u zuwenden , der hat es n icht bereut . Es geht i n diesen Büchern so aufregend u n d abenteuerl i c h zu w i e i m besten K r i m i , u n d was eben noch dazu k o m m t : Der A u t o r demonstr ie r t h i e r schriftstel lerische Qual i täten, die m a n i n den K r i m i s n icht b e m e r k t e (und, u m die ganze W a h r h e i t zu sagen: auch nicht vermißte) . Der A l t m e i s t e r beherrschte die w i r k u n g s v o l l s t e n Rezepte tatsächlich aus dem f f . . .
D e m F i l m empfeh len sich die A f r i k a - E r zählungen v o n Edgar Wal lace n icht n u r durch i h r e prägnanten F i g u r e n , i h r spannendes Geschehen u n d das exotische K o l o r i t , sondern auch d u r c h die geschliffenen Dialoge u n d die Eleganz, m i t der die einzelnen Episoden p o i n t i e r t w e r d e n . U n d natürl ich dadurch, daß sich
ständig z w e i W e l t e n begegnen u n d a n e i n ander re iben. I n diesem Betracht is t Wallace überdies so m o d e r n , daß seine Perspekt iven auch be i den heute gewandel ten pol i t ischen Verhältnissen i n A f r i k a noch hochinteressant s ind.
E r spiel t die hochentwickel te weiße Rass^ nicht hochmütig gegen den d u m m e n schwarzen M a n n aus. Ganz i m Gegentei l "nach: sich's gerade „Sanders v o m S t r o m " , der T i t e l held einer Reihe v o n E d g a r - W a l l a c e - A f r i k a -büchern, z u m P r i n z i p , den hochmütigen w e i ßen M a n n recht unsanf t aus dem U r w a l d herauszuschmeißen u n d den Eingeborenen als w a h r e r F r e u n d zur Seite zu stehen.
Einige der Weißen nämlich s ind i n dem ersten E d g a r - W a l l a c e - F a r b f i l m „Tödestrom-m e l n a m großen F l u ß " , den der englische Regisseur L a w r e n c e H u n t i n g t o n für den C o n s t a n t i n - V e r l e i h i n Südafr ika gedreht hat . M i t g l i e d e r einer Bande v o n Spekulanten , die auf d e m G r u n d eines U r w a l d - H o s p i t a l s eine D i a m a n t e n - M i n e entdeckt haben. Nach d r a matischen Zwischenfäl len setzt Sanders i h r e m T r e i b e n e in Ende u n d sorgt dafür, daß wieder Fr iede i m Busch einzieht
D i e T i t e l r o l l e spielt der englische Star R i c h a r d T o d d , seine deutschen P a r t n e r s ind
Obwohl die Zulu-Sprache ziemlich schwierig ist, verstanden sich die drei in dem Farbfilm „Todestrommeln am großen Fluß1* prächtig. Links sitzt der berühmte Polizeiinspektor Sanders (Richard Todd), der sich gerade auf einer Expeditions
fahrt befindet. Mit Dr. Weiß (Albert Lieven) vom Dschungel-Hospital wird er bald etwas erleben.
Vivi Bach in angeregter Unterhaltung mit einer Schönen des Zulustammes. Das ganze Dorf spielt mit in dem Abenteuer-
Farbfilm „Todestrommeln am großen Fluß". ''
Hollywoodstar Cameron Mitchell ist einer der Hauptdarsteller des packenden neuen Films „Einer frißt den anderen". Milche) spielt zum ersten Male in einem deutschen Film. Der Weg zur Spitze der Prominentenpyramide ist ihm nicht leicht gefallen. Er wurde in Dallas geboren. Er brach nach New York aus, um dort eine Schauspielschule zu besuchen.
Für die Arilin beginnt in Afrika ein neues Leben. - Marianne Koch mit Richard Todd und Jeremy Lloyd in einer Szene des spannenden Edgar-Wallace-Filmes. (3 Fotos: Constantin)
Ob R e i c h t u m glücklich macht, w i r d w o h l e w i g u m s t r i t t e n sein. Daß R e i c h t u m aber
verrückt machen k a n n , das steht fest u n d w i r d f ü r e w i g der sicherste T r o s t der A r m e n b le iben . Da is t k a u m einer, der zu Geld k o m m t u n d d a n n noch n o r m a l b l iebe : E i n ausgewachsener Spleen u n d mindestens der V e r l u s t des gesunden Menschenverstandes s ind auf jeden F a l l u n v e r m e i d l i c h . Gar nicht zu reden v o n den anderen Schäden, die das G o l d dem menschlichen G e h i r n anzutunvermag , als da s i n d : eine selbstzerstörerische Melanchol ie als Folge der unausble ibl ichen Vere insamung, Anfä l le v o n Machtrausch, V e r l u s t der s i t t l i chen M i m m a l m a ß s t ä b e , Größenwahn, N e i d auf noch Reichere — das Register läßt sich be l ieb ig fortsetzen.
A m schl immsten aber is t die Plötzl ichkeit des Reichwerdens. Der sich auf den B a n k k o n t e n seiner Väter ausruhen k a n n , i s t r e l a t i v noch a m ungefährdetsten. U n d w e n n es s t i m m t , daß R e i c h t u m verrückt macht (was w i r für schlüssig erwiesen hal ten) , so macht j ä h e r R e i c h t u m vol lends w a h n s i n n i g . A m deutl ichsten zeigt sich das an I n d i v i d u e n , die k r a f t H e r k u n f t u n d B i l d u n g u n d C h a r a k t e r die wenigste Fasson aufweisen, m i t d e m R e i c h t u m f e r t i g z u w e r d e n , schlicht : die z u m R e i c h t u m einfach nicht d i sponier t s ind . G a n g ster z u m Beispie l . K r e i s t auch i h r ganzes
M a r i a n n e K o c h als Urwald-Ärzt in , A l b e r t L i e v e n , V i v i Bach u n d W a l t e r R i l l a .
„Als F i lmschauspie ler in ha t m a n es n a t ü r l i c h le icht i n f r e m d e n L ä n d e r n " , so ber ichtet M a r i a n n e Koch v o n i h r e n Erlebnissen. „Die Presse veröffentlicht große A n k u n f t s n o t i z e n , m a n w i r d v o n e inem E m p f a n g z u m anderen, v o n e inem I n t e r v i e w z u m nächsten gebeten. U n d m a n c h m a l ha t m a n das Gefühl , e in sel tenes E x e m p l a r eines exotischen Tieres zu sein. A b e r was tut 's , w e n n m a n dafür eine E i n l a d u n g zur Königin S i r i k i t v o n T h a i l a n d oder zur P a r t y des deutschen Botschafters i n N e w D e l h i b e k o m m t !
A b e r n icht n u r diese Seite des Reisens genieße ich. Wicht iger noch is t die Möglichkeit , be i der eigentl ichen A r b e i t i n echten K o n t a k t m i t den B e w o h n e r n des Landes zu k o m m e n . M a n h a t so h e r r l i c h Zei t , i n den Drehpausen m i t e i n a n d e r zu p l a u d e r n , u n d sehr o f t heißt es d a n n : . W a r u m k o m m e n Sie heute abend n i c h t m i t uns? I c h zeige I h n e n B a n g k o g (oder K a l k u t t a oder Rio) , w i e es k e i n F r e m d e r k e n n t . ' M a n h a t das Gefühl , e i n O r t erschließt sich einemr
A l s m a n m i r anbot, e inen F i l m i n S ü d a f r i k a z u machen, als ich das glänzende D r e h b u c h gelesen u n d e r f a h r e n hat te , daß R i c h a r d
Trachten danach, sich i n den Besitz der Spar groschen i h r e r Nächsten zu setzen, so haben sie doch n icht die innere Fest igkei t , die E r l a n g u n g ihres Zieles bei gesundem Vers tand zu erleben. Das mindeste is t noch, daß sie sich gegenseitig totschlagen, u m a l l e i n i n den Besitz e iner Beute zu gelangen.
So k a n n es n icht v e r w u n d e r l i c h erscheinen, daß dieses Schicksal schließlich auch die H e r r e n Cameron M i t c h e l l u n d I v o r Salter u n d das Mädchen Jayne M a n s f i e l d t r i f f t , die sich als sauberes Ge ldräuber -Tr io i n dem C o n -s t a n t i n - F i l m „Einer fr ißt den a n d e r e n " b e t ä t i gen. Sie nehmen den F i l m t i t e l f lugs als P r o g r a m m u n d geben keine Ruhe, bis sie sich gegenseitig ka l tgemacht haben u n d die M i l l i o n , die als F r u c h t eines Überfa l les i h n e n zuf ie l , ohne Besitzer zurückbleibt .
N i c h t n u r diese d r e i spielen verrückt, als sie sich dem P r o b l e m k o n f r o n t i e r t sehen, w i e sie die v ie len Dol la rs u n t e r sich auf te i l en so l l e n . A u c h die knappe H a n d v o l l Menschen, die das B a n d i t e n t r i o auf der w i l d e n Felsinsel a n t r i f f t , w o es Z u f l u c h t v o r der Pol izei sucht, w i r d v o m Baz i l lus der f inanzie l len Geistesv e r w i r r u n g angesteckt. M a n r u h t n icht , bis e iner den anderen gefressen hat .
Hol lywood-Reg isseur A l b e r t Z u g s m i t h i n szenierte diesen A b e n t e u e r f i l m m i t El isabeth
T o d d die männl iche H a u p t r o l l e spielen würde — m u ß ich erzählen, daß ich sofort ,Ja' gesagt habe? ,Die T o d e s t r o m m e l n a m großen F luß ' , u n t e r diesem T i t e l w e r d e n Sie den F i l m j e t z t i n unseren K i n o s sehen können.
Es ist ers taunl ich , w i e schnell m a n sich d a r an gewöhnt, ohne d ie A n n e h m l i c h k e i t e n der sogenannten Z i v i l i s a t i o n auszukommen. Sechs Wochen lebten w i r prakt i sch i n der W i l d n i s . St. L u c i a ist e in w i n z i g e r O r t — was he ißt O r t , eine Sands t raße m i t e inem K r a m l a d e n u n d z w e i Hotels , 200 M e i l e n nördlich v o n D u r b a n an einer L a g u n e des indischen Ozeans gelegen. N o r m a l e r w e i s e k o m m e n n u r passionier te A n g l e r h i e r h e r ; denn die Lagune u n d die nahe gelegene Mündung des U m f a l o s i -Flusses ha t eine Unmenge v o n Fischarten (ich kannte n u r die Lachse). W i r w o h n t e n i n e inem bezaubernden . H o t e l ' : e in G a r t e n v o l l w i l d e r exotischer B l u m e n u n d B ä u m e , d a r unter die flammendroten K a f f e r b o o m s u n d die b lauen Jakarandas u n d i n m i t t e n des Gartens winzige r u n d e Häuschen, sog. Roundavels , strohgedeckt u n d ausgestattet m i t Bett , Tisch, Schrank u n d Waschbecken (nur kaltes W a s ser natürlich.) Dazu g i b t es e in H a u p t h a u s m i t e inem gemütlichen Speiseraum, an dessen Wänden Haif ischmäuler u n d Schwertf isch-Skelette hängen. "
F l ickenschi idt , D o d y H e a t h , P i n k a s B r a u n , W e r n e r Peters u n d Isa M i r a n d a i n w e i t e r e n H a u p t r o l l e n . „Einer f r ißt den a n d e r e n " is t eine deutsch-amerikanisch- i ta l ienische G e m e i n s c h a f t s p r o d u k t i o n — e in großes Er lebnis , das die nackte Rea l i tä t dessen zeigt, w o v o n w i r i m m e r w i e d e r e i n m a l so g e r n t räumen.
I n der H a u p t r o l l e des Gangsters L y l l e C o r -bet t i n „Einer fr ißt den a n d e r e n " ha t C a m e r o n M i t c h e l l e inem Verbrecher menschliches P r o f i l zu geben, der seine U n t a t e n w e n i g e r aus sozialer Profession begeht, als aus e iner kr i t i schen E i n s t e l l u n g gegen die bestehende Gesel lschaftsordnung. A m eigenen T r o t z e r le idet er Schi f fbruch.
Kometengle ich machte Cameron M i t c h e l l , nachdem e i n m a l das Eis gebrochen w a r , se i nen Weg. D r e i F i l m e m i t C l a r k Gable u n t e r m a u e r n die Posi t ion. E ine Reihe v o n A u s zeichnungen w e r d e n L o h n f ü r in tens ive A r b e i t .
Cameron ha t sich seinen festen P la tz i n der Schauspielerhierarchie H o l l y w o o d s erobert . V o n der V i e l z a h l seiner A r b e i t e n seien n u r genannt : „Tod des Handlungsre i senden" , „Wie angelt m a n sich einen Mil l ionär" , „ G a r den of e v i l " , „Des i ree" u n d die M o n u m e n t a l s t re i fen „Das G e w a n d " , „ Ju l ius Caesar" u n d „ C e s a r e B o r g i a " . W e r n e r H e i t z
Macht der Reichtum glücklich? Cameron Mitchell, Jayne Mansfield und Elisabeth Flickenschiidt in dem erregenden Erlebnis „Einer frißt den anderen"
Sie überleben, gewiß, aber von all dem Reichtum bleibt auch für sie gar nichts mehr übrig. Der Wind verweht die Beute auf das Meer hinaus . . . Eine packende Szene aus dem Film „Einer frißt den anderen" mit Elisabeth Flicken-ichUdl (links) und Jayne Mansfield, die Partnerinnen von Cameron Mitchell sind. V Fotos: Constantin)
Im Wiener Sievering-Atelier dreht Rolf Olsen den Farbfilm „Unsere tollen Tanten in der Südsee" (Außenaufnahmen in Las Palmas). Hauptdarsteller: Gunther Philipp, Gus Backus, Udo Jürgens, Kurl Großkurlh, Wolfgang Jansen, Ruth Stephan, Guggi Löwinger, Chris Howland, Trude Herr und Toxi Fiegert. (Foto: Stadthallo/Constanlin)
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Nummer 2 Balte t
Die weiße Maharani am Ende der Welt Eine Amerikanerin wurde Königin von Sikkim - Erste standesamtliche Trauung des Landes - „Es w a r die große Liebe"
Nach Sikkim haben sich diese tibetischen Flüchtlinge gerettet. Viele von ihnen haben sich in dem kleinen Königreich angesiedelt, das unter indischem Schutz steht und eine
Königin amerikanischer Herkunft hat.
Z u m ersten M a l i n der Geschichte is t eine A m e r i k a n e r i n Königin geworden. V o r noch nicht e i n m a l e inem Jahr e r f u h r die Wel t , daß Pr inz Palden, der Sohn des Maharadschas von S i k k i m , die überaus a t t r a k t i v e N e w Y o r k e r i n Hope Cooke geheiratet hatte . Es w u r d e die berühmte Liebe auf den ersten Bl ick .
Der Pr inz , 39 Jahre al t , w a r nach d e m Tode meiner ersten Frau , einer Tebeterin, W i t w e ; n i t d r e i K i n d e r n . Bei einem Erholungsur laub in Dar jee l ing hat te er die damals 21jährige Hope kennengelernt , die sich gerade auf einer Weltreise befand. Sie ents tammt einer de: reichsten N e w Y o r k e r F a m i l i e n u n d s tudiere asiatische Geschichte.
Die Probleme begannen, als die beiden sich ihre Liebe gestanden. Der Vater des Pr inzen schloß die junge A m e r i k a n e r i n i n sein Herz aber er wußte auch, w i e schwier ig es sein würde, seine Landsleute davon zu überzeugen, daß sein Sohn keine Mesall iance schloß Er l u d die führenden buddhist ischen Priester u n d wel t l i chen Würdenträger zu streng geheimen Besprechungen e in .
Die Priester w a r e n keineswegs begeistert. A m meisten störte es sie, daß Hope M i t g l i e d der anglikanischen Hochkirche w a r u n d k e i neswegs die Absicht hatte , den Glauben zu wechseln. Schließlich gaben sie, w e n n auch schweren Herzens, i h r e E i n w i l l i g u n g . D i e Toleranz u n d die Asienkenntnisse des j u n g e n Mädchens hat ten den Ausschlag gegeben. 1961
Fakir-Zorn und spitze Schreie Mit Pechfäden nähte sich ein protestierender Fakir am Flugzeugsitz an
Es begann m i t e inem spitzen Schrei. Eine englische L a d y stieß i h n aus. Sie schrie nicht etwa, w e i l d ie gerade i n Bombay z u m F l u g nach L o n d o n gestartete Passagiermaschine durch Windböen flog u n d gemächlich w i p p t e . Ursache ihres Schreis w a r v i e l m e h r der indische F a k i r P l a w o g h B a g i r r h i , der sich schräg gegenüber auf seinem Flugzeugsitz die Oberschenkel annähte. Dabei begnügte er sich nicht damit , eine fünfzehn Zent imeter lange, starke Nadel m i t pechschwarzem, drahtähnlichem Faden durch seine Hose zu führen u n d diese m i t d e m Sitz zu verb inden. Er steckte v i e l m e h r die lange Nadel , ohne die Miene z u verziehen, durch das Fleisch seines Oberschenkels u n d nähte sich m i t zwölf Stichen an j e d e m B e i n fest an.
Durch den Schrei der Engländerin a u f m e r k sam geworden, f ie len d r e i andere D a m e n i n Ohnmacht, Männer schimpften, es gab U n r u h e i m Flugzeug. F a k i r P l a w o g h B a g i r r h i p r o testierte auf diese ungewöhnliche Weise gegen die Benachte i l igung seiner A r t i s t e n k o l l e g e n durch In ternat ionale A g e n t u r e n be i der V e r m i t t l u n g v o n Auslandstourneen. Ers t i n L o n don w o l l t e sich der F a k i r selbst v o m Sitz abtrennen, aber bereits i n K a i r o be t ra t e in v o m Flugkapitän herbeigerufener A r z t die Maschine u n d t rennte die Pechfäden durch . Unter seinem l a u t e n Protest t ransport ier te ein K r a n k e n w a g e n den F a k i r ins K r a n k e n haus, w o d ie Aerz te z w a r die Fäden e n t f e r n ten, aber vergaßen, B a g i r r h i seine Habse l ig kei ten for tzunehmen.
A m nächsten M o r g e n f a n d i h n die M o r g e n schwester so fest m i t B e t t u n d Matra tze v e r näht vor , daß sie l a u t nach d e m diens t tuenden A r z t r ie f . Diesmal hat te sich der I n d e r nicht m i t Stichen d u r c h den Oberschenkel begnügt, sondern auch sein Gesäß m i t mehr als zwanzig Fadenführungen angenäht.
I m Iso l ierz immer N r . 9 der K a i r o e r C h i r urgie w u r d e F a k i r P lawogh B a g i r r h i gegen seinen W i l l e n ausgeheilt, nachdem i h m sein E igentum e ins twei len f o r t g e n o m m e n w o r d e n war . D a n n gab m a n i h m seine Tasche ohne Nadel u n d Faden wieder , brachte i h n i n Suez
auf e in Schiff, das K u r s nach I n d i e n nahm, ins t ru ier te den Kapi tän u n d w a r n t e i h n v o r den „auf Protestreisen" bef indlichen A r t i s t e n . B a g i r r h i mußte unterschreiben: „Ich v e r s i chere, auf der Schiffsreise nach I n d i e n k e i n e r le i Schwier igkei ten zu machen u n d v o n P r o -
Kurz und amüsant
• Geschlossen w e r d e n . . . • mußte das Finanzamt von Sapporo in : Japan. E i n entlaufener Zirkuselefant • hatte sich ausgerechnet dieses Gebäude • als Zufluchtsort gewählt und dort de-; moliert, was nicht niet- und nagelfest ; war.
Freiwillig . . . • stellte sich der Amerikaner Robert A l -: len der Polizei, klagte sich wegen Biga-• mie an und bat u m Aufnahme ins G e -• fängnis. Den erstaunten Beamten er -: klärte er nüchtern: „Keine meiner i F r a u e n w i l l sich mit der Situation ab-j finden!"
Wutentbrannt... : warf der 25jährige Patrick O'Neill aus ; Wisconsin dem Richter, der ihn wegen • Diebstahls verurteilt hatte, ein dickes : Gesetzbuch an den Kopf. Während Pat-• rick in die Zelle zurückwanderte, wurde • der Richter mit einer Gehirnerschütte-i rung ins Krankenhaus gebracht.
testdemonstrationen jeglicher A r t abzusehen." V o n B o r d r i e f der F a k i r aber zurück: „Mit einer der späteren Flugzeuge k o m m e ich w i e d e r ! " Seidem hat das Flugplatzpersonal i n Bombay ein besonderes A u g e n m e r k auf al le Inder , die h ie r zusteigen. Neue F a k i r k u n s t stücke i m Flugzeug sollen auf jeden F a l l v e r h i n d e r t werden , n icht aus re iner M e n schenfreundlichkeit a l l e in , sondern auch u m der Seelenruhe der Fluggäste w i l l e n .
w u r d e i m Palast v o n Gangtok die V e r l o b u n g gefeiert . 1962 sollte Hochzeit sein, doch d u r c h die P läne machten die Hofastrologen einen Str ich.
Sie h a t t e n ausgerechnet, daß 1962 e in .dunkles J a h r " w e r d e n würde. Handel te es
sich da u m einen diplomatischen Schachzug der Priester, die so doch noch die Ehe v e r h i n d e r n wol l ten? Der Verdacht lag nahe, aber er bestät igte sich nicht, denn S i k k i m w u r d e ¡962 i n die Auseinandersetzung zwischen R o t china u n d I n d i e n hineingezogen. Früher l ief der H a n d e l zwischen I n d i e n u n d T i b e t über das Königreich S i k k i m , das unter indischem Schutz steht. Pekings Überfal l auf N o r d indien ließ die H a n d e l s v e r b i n d u n g zusammenbrechen, die eine wicht ige E i n n a h m e quelle des k le inen Ländchens gewesen w a r . Arbei ts los igkei t u n d A r m u t w a r e n die Folge.
Erst 1963 verhießen die Sterne mehr Glück. Inzwischen w a r Hope auch z u m Buddhismus übergetreten. I m März des vergangenen J a h res konnte endlich die Ehe geschlossen werden . Es w a r eine Märchenhochzeit. 100 Ziegen, 200 Schweine, 20 Rehe, zehn W i l d schweine u n d Unmengen Geflügel w u r d e n für das Festmahl geschlachtet u n d von 20 Köchen zubereitet . F ü r die Staatsgäste einschließlich der D i p l o m a t e n aus 40 Nat ionen w a r e n nicht weniger als 500 K i s t e n Sekt, W e i n u n d h ä r tere Getränke herangeschafft w o r d e n .
Gangtok h a t n u r 7000 E i n w o h n e r , aber a m Hochzeitstag fanden sich 15 000 Besucher ein, die i n einer schnell err ichteten Zel ts tadt k a m p i e r t e n . D i e meisten v o n i h n e n brachten bescheidene Geschenke m i t . F ü r die meisten ausländischen Gäste w a r es eine e inmal ige Gelegenheit, die Hochzeitsr i ten i n j e n e m T e i l der W e l t z u b e w u n d e r n . Priester ha t ten die bösen Geister d u r c h das V e r b r e n n e n v o n Senfkörnern u n d das Schmelzen v o n Salz über H o l z k o h l e n f e u e r n ver t r i eben . Mönche i n farbenprächtigen Gewändern erf lehten den Segen der Schneelöwen, die als Schutzgötter v e r e h r t w e r d e n . V o r e inem B u d d h a aus r e i n e m G o l d w u r d e das Paar vermählt .
K u r z e Z e i t später fo lgte die standesamtliche T r a u u n g , die erste, die es j e i n S i k k i m gegeben hat . Mangels Präzedenzfäl len mußte erst e in spezielles Gesetz für die Schließung einer Z i v i l e h e erlassen werden .
Danach begann für die „weiße M a h a r a n i a m Ende der W e l t " der A l l t a g . W e n n sie auch auf die A b l e n k u n g e n verzichten mußte , die i h r N e w Y o r k f rüher geboten hatte , so k o n n t e sie doch n icht klagen. Sie w a r H e r r i n über einen Palast m i t H u n d e r t e n v o n B e d i e n ten, u n d w e n n auch S i k k i m a r m ist , so k a n n m a n das v o n der regierenden F a m i l i e n icht behaupten.
M i t v i e l Taktgefühl gewann sich die P r ü s -zessin be i den L a n d e s k i n d e r n b a l d Freunde. Es is t nie i h r Z i e l gewesen, „amerikanische M e t h o d e n " nach S i k k i m zu verpf lanzen, aber so manche w e r t v o l l e A n r e g u n g e n z u Verbesserungen hat sie doch geben können — v o r a l l e m i n der L a n d w i r t s c h a f t .
V o r einigen Wochen starb nach längerem Leiden i h r Schwiegervater, der die Staatsge-schäfte a l lerdings schon v o r Jahren m e h r oder weniger seinem Sohn überlassen hatte . So w u r d e j e tz t aus der A m e r i k a n e r i n eine asiatische Königin.
Hope is t v o r der V e r l o b u n g e i n m a l gefragt worden , was i h r an d e m P r i n z e n a m besten gefal len habe. „Es w a r der Zauber seiner für den Osten so typischen, gewinnenden U m gangsformen" , sagte sie. I h r e W a h l h a t sie nicht bereut .
Darauf , daß sie als erste A m e r i k a n e r i n Königin geworden ist , b i l d e t sie sich n icht v i e l e in . Sie h a t aus Liebe geheiratet u n d n icht aus Geltungssucht.
Die Ruinenstadt Machupichu in Peru ist das Zie l vieler Touristen. Vor einer gewaltigen Bergkulisse errichteten die alten Herren des Landes ihre Stadt mit dem kunstvollen B e
wässerungssystem.
Wußten Sie schon . . . . . . daß genesende Soldaten i m U S - H o s p i t a l
i n Heidelberg-Rohrbach per T o n b a n d Deutsch lernen? V o n e inem 3 0 - M i n u t e n - T o n b a n d läuft j eden T a g über die Lautsprecher i n den K r a n k e n z i m m e r n eine Lehrsendung ab m i t einfachen Sätzen, die sich auf den K l i n i k aufentha l t beziehen. Es sol l d ie Soldaten dazu anregen, nach i h r e r Entlassung aus d e m H o spi ta l i n w e i t e r e n K u r s e n der U S - A r m e e die deutsche Sprache noch gründlicher z u le rnen .
. . . daß m a n i n E n g l a n d d a m i t begonnen hat , der B e w e r b u n g u m eine neue S te l lung e in Tonband beizulegen? Es is t v o m B e w e r ber selbst besprochen u n d sol l den bisher handgeschriebenen Lebenslauf ersetzen.
. . . daß die ostpreußischen M u n d a r t e n heute n u r noch selten r e i n gesprochen werden? D i e geflüchteten Bewohner Ostpreußens z. B . h a ben sich i n i h r e r Sprache längst an d ie D i a lekte i h r e r neuen Heimatgebiete angepaßt. Das stellte D r . E. R i e m a n n fest, der an der U n i versität K i e l an e inem neuen Wörterbuch der
ost- u n d westpreußischen M u n d a r t e n arbei tet . E ine besonders w e r t v o l l e H i l f e be i seiner A r be i t s ind daher Tonbandaufnahmen v o n j e tz t noch i n Ostpreußen lebenden deutschen B a u e r n , die i h r e n a l ten D i a l e k t noch unverfälscht sprechen.
. . . daß die S t i m m e des Kaisers Franz Joseph I . v o n Oesterreich zu den ältesten „ P r o m i n e n t e n - S t i m m e n " gehört, die es heute auf T o n b a n d gibt? Es handel t sich u m eine A u f n a h m e aus d e m Jahre 1900, die — als Ueber -spielung v o n damals verwendeten S t a h l d r a h t auf unser heutiges „Magnetophonband" — z u den Rar i tä ten des Schallarchivs der B A S F gehört.
. . . daß südafrikanische Wissenschaftler zur Ze i t die „Sprache" der Löwen erforschen? A l l e akustischen Aeußerungen der Löwen i m K r ü g e r - N a t i o n a l p a r k w u r d e n auf Tonbänder a u f genommen. Jetzt versucht m a n , h i n t e r die B e deutung der einzelnen L a u t e zu k o m m e n .
Ein Film-Museum in der Flimmerstadt Hollywood In zwei Jahren soll die Idee Sol Lessers verwirklicht sein - Filmstarspenden fließen spärlich
Jedes Jahr k o m m e n m e h r als eine halbe M i l l i o n Tour i s ten nach H o l l y w o o d , A m e r i kas F i lmmetropole . Sie b e w u n d e r n auf den organisierten R u n d f a h r t e n die V i l l e n der Stars, die gerade „in M o d e " sind, u n d dürfen auch einen B l i c k auf die Studios w e r f e n , w o die Träume der K i n o i n d u s t r i e auf Ze l lo lo id gebannt w e r d e n .
H o l l y w o o d f e h l t es n i c h t a n F i l m i d e e n u n d seinen Stars nicht an ausgefallenen E i n f ä l len, w e n n es d a r u m geht, sich eine V i l l a zu bauen oder eine P a r t y z u fe ie rn , doch erst vor einiger Z e i t k a m j e m a n d i n H o l l y w o o d auf den an sich so naheliegenden Gedanken, ein F i l m m u s e u m zu bauen.
Der M a n n , der den P l a n faßte, ist F i l m produzent u n d heißt Sol Lesser. A m meisten Geld hat er m i t den T a r z a n n l m e n gemacht, die der F i l m k u n s t n icht gerade z u m R u h m gereichen. V o r v ier Jahren u n t e r n a h m Lesser den ersten A n l a u f , seinen Geistesblitz i n die Tat umzusetzen. U n d da erlebte er die größte Ueberraschung seines Lebens.
Zwar w i r d Geld i n der F i l m k o l o n i e m i t vollen Händen ausgegeben, besonders für Mammutstre i fen ä la Kleopatra , aber als Lesser die Produzenten bat, bei der F inanzierung des Projektes m i t z u h e l f e n , w i n k t e n die meisten von ihnen m i t l e i d i g lächelnd ab. „Da ist doch nichts d r i n , das kostet doch n u r Geld ohne was e inzubr ingen . "
Doch Lesser ist nicht n u r e in har te r Geschäftsmann. Wenn er sich etwas i n den K o p f gesetzt hat, d a n n entwicke l t er den Druck einer Dampfwalze . Die Stadt Los Angeles schenkte dem Museumsplaner e in großes Grundstück i n verkehrsgünstiger Lage. Er selber verpfl ichtete den für seine Kühnheit bekannten amerikanischen A r c h i t e k t e n W i l l i a m Pereira. V o r wenigen Monaten w a r Grundsteinlegung. I n z w e i Jahren soll das Werk vol lendet sein. D a n n w i r d Hollywood
eine A t t r a k t i o n haben, die auf der ganzen W e l t e inz igar t ig ist .
D e m M u s e u m w i r d e in F i l m t h e a t e r m i t 1500 Sitzplätzen angegliedert, i n d e m alte u n d neue F i l m e vorgeführt w e r d e n sollen. Dazu eine F i l m b i b l i o t h e k , die interessierten L a i e n u n d Fachleuten zur Verfügung stehen w i r d . Die Gäste w e r d e n i n besonderen V o r f ü h r räumen Zeugen v o n Direktübertragungen aus den Studios sein u n d so, ohne die A u f n a h m e arbeiten zu stören, an ihnen te i lhaben.
W e r seinen Liebl ingsstar v o n einst sehen w i l l , braucht n u r auf e inen K n o p f z u drük-k e n u n d seine A u g e n an die O k u l a r e eines Vorführapparates z u br ingen . Der F i l m , den er sehen w i l l , w i r d m i t H i l f e eines E l e k t r o nengehirns aus d e m A r c h i v herausgesucht u n d vollmechanisch i n das Vorführgerät eingelegt.
Jeder, der sich i r g e n d w i e f ü r die W e l t des F i lmes u n d des Fernsehens interessiert — das Drehen v o n Fernsehf i lmen is t inzwischen fast das „ B r o t " v o n H o l l y w o o d geworden — dürfte
Dieses berühmte „Grauman's Chinese Theater" in Hollywood ist bisher das einzige Museum der Filmmetropole. Das soll jetzt anders werden, künftig werden die Fans und die ernsthaften Verehrer der Filmkunst in Hollywood mehr bewundern können als nur die H a n d - und Fußabdrücke großer Idole. Vor wenigen Monaten wurde der Grundstein für das Hollywood-
FUmmnsemn gelegt.
i n diesem M u s e u m auf seine Kosten k o m m e n , nicht zuletzt die j u n g e n Leute , die Schauspieler , Regisseure oder Drehbuchautoren w e r d e n w o l l e n . U n t e r den v ie len geplanten A u s s t e l lungen is t auch eine, die den Weg v o m Expose bis z u m fer t igen Drehbuch aufzeigen w i r d .
Der Kostenvoranschlag für das M u s e u m beläuft sich auf sechs M i l l i o n e n Dol lar , doch schon heute w i r d d a m i t gerechnet, daß es die doppelte S u m m e kosten w i r d . 169 Stars fanden sich nach langem Zureden bereit , sich m i t j e 1000 D o l l a r an d e m U n t e r n e h m e n z u betei l igen. „Es is t etwas beschämend", m e i n t e Lesser, „daß ich o f t das Geld erst bekam, nachdem ich d a r a u f a u f m e r k s a m gemacht hatte, daß das M u s e u m j a auch der Pflege des S t a r r u h m s dienen w i r d . "
Lesser, der inzwischen fast 73 Jahre a l t i s t , von seinem jugendl ichen Unternehmungsgeis t aber nichts eingebüßt hat , rechnet d a m i t , daß dieses D e n k m a l , das H o l l y w o o d sich selber setzt, eines Tages e inen nicht unerhebl ichen G e w i n n a b w e r f e n w i r d . D ie vorgesehenen z w e i D o l l a r E i n t r i t t s ind für amerikanische Verhältnisse z w a r nicht v i e l , aber m a n rechnet m i t Massenbesuch u n d einer dementsprechend k u r z f r i s t i g e n A m o r t i s i e r u n g .
I n e in paar Jahren, so m e i n t der I n i t i a t o r , w i r d m a n sich f ragen, w a r u m es so etwas nicht schon längst gegeben hat .
Psychologie der „Feinkostnährweise" Der Londoner Ernährungspsychologe D r .
Cut ter erklärte , der Mensch neige von N a t u r aus nicht zu einer „Feinkostnährweise" . I n gewissen Zeiträumen f i n d e er i m m e r w i e d e r zu einer einfacheren, n a t u r v e r b u n d e n e r e n Nahrungsweise zurück. Die i n s t i n k t i v gesammelten Erkenntnisse u n d E r f a h r u n g e n über die Ernährungspsychologie b e w i r k t e n die teils bewußte, w e i l kur ierende H i n w e n d u n g z u sieben z w a r nicht mageren, aber e infacheren Ernährungs jahren, w e n n die sieben „fetten" m i t i h r e n n u r scheinbaren Lebenshöhepunkten v o r b e i s ind. Die Belebung des Geistes u n d des Nachdenkens über S i n n u n d U n s inn mancher Dinge lösten ohnehin die bescheidenere Lebensweise aus.
Nommer 2 Seite 8 S T . V I T H E R Z E I T U N G Dienstag, den 7. Januar ij
Zum *faieiafoe.H% Schlangentempel am Rio Xingu
entdeckt Brasilianischer Forscher erfuhr das Schicksal der
ausgerotteten Ninicas-Indianer ? Bisher galten die Ninicas als sagenh a f t e s Ind ianervo lk , das einst i m Quellengebiet des Rio X i n g u i n Südamerika ge leb t haben sol l und angeblich eine hohe K u l t u r s t u f e besaß. Doch nie erhielt die Z i v i l i s a t i o n Anzeichen für die Rich-
' t igkei t dieser Behauptung. Die Bestätigung der Sage, wonach die letzten 1000 Ninicas ein Opfer der Tuwada-Zwerg's , einem heute noch lebenden kleinwüchsigen U r w a l d s t a m m , geworden seien, b l ieb aus, bis es nun kürzlich dem brasilianischen Forscher ö u a r e g o s erstma
l i g gelangt, m i t dem König der T u w a -das V e r b i n d u n g aufzunehmen.
„Etwa 50 Ki lometer östlich des Quel lengebietes des Rio X i n g u leben die nomadis ierenden T u w a d a - Z w e r g e " , berichtete er i n Sao Paulo. „Es w a r mein Ehrgeiz, sie ausf indig zu machen. Ich habe deshalb viele Jahre lange ihre schwieri ge Kehllautsprache studiert , da ich m i r sagte, daß ohne Kenntnis ihrer Laute das V o r d r i n g e n i n ihr Gebiet lebensgefährlich sei." A m a r e l l o Quaregos w a r über fünf Monate für die Außenwelt ver schollen. Seine Freunde i n Sao Paulo hatten schon die H o f f n u n g auf die Rückkehr des Waghalsigen und seiner fünf
• Begleiter aufgegeben. „Aber w i r hat ten Glück. V o n einem unserer Baumlager
i sahen w i r eines Morgens die Tuwadas ^offenbar auf die Jagd ziehen, angeführt
von einem i n Goldbrokat gehüllten und
Tönende Tierbilderbücher >— w e r d e n i n Brüssel v e r k a u f t . Beim ^Umwenden des Blattes, auf dem sich 'das B i l d eines Löwen bef indet , l ä ß f
das Buch ein Brüllen ertönen, wendet i m a n beispielsweise die Seite m i t einem (.Hund, so v e r n i m m t m a n ein Bel len.
Einen Cocktail i — k o n n t e die junge Luci l le Salvatt i •brauchen, nachdem sie Siegerin i m . W e t t b e w e r b u m den besten Amateur -i Cockta i l -Mixer geworden war . A l s man , i h r nämlich den Siegespokal überreichte vWurde er gleich v o m Gerichtsvollzieher beschlagnahmt. Luc i l l e hatte das Cockta i l -Lehrbuch noch nicht bezahlt . , ,
Eine Affen-Steuer . . . — w u r d e neuerdings v o n den Behörden i n Malaya eingeführt. Aehnl ich w i e bei uns für Hunde Steuern bezahlt w e r d e n müssen, w e r d e n i n Malaya je tzt Abgaben v o n denjenigen Bürgern verlangt , die sich einen Orang-Utan hal ten . Ja, es gibt k a u m noch Dinge, die nicht versteuert w e r d e n , , ,
m i t einer sonderbar gemalten Holzhaube versehenen k le inen braunhäutigen M a n n der m i t seiner hohen Stimme A n w e i s u n gen gab", erzählte der Forscher.
Quaregos rief den Zwergen i n ihrem Dia lek t zu, daß Fremde hier seien, die sie zu begrüßen wünschten. I m nächsten Augenblick w a r von den scheuen Urwaldmenschsn nichts mehr zu sehen. Als sich die Expedit ionste i lnehmer herabwagten, w u r d e n sie überfallen u n d gefangen genommen, nach z w e i Wochen jedoch freigelassen u n d vor den T h r o n
des Zwergkönigs Soladu zum Sprechen zu br ingen. U n d er erhiel t als erster Außenstehender einen Bericht über den Untergang der Ninicas- Indianer .
„Die Ninicas waren vor 4J0 Jahren unsere größten Feinde", erzählte der Zwergenherrscher, „sie bauten einen Urwaldtempel nach dem anderen und verdrängten unser V o l k . Unsere V e r f a h r e n wären durch sie ausgerottet w o r d e n , wenn es das Schicksal nicht anders gew o l l t hät te" . Die Ninicas starben allmäh lieh aus. L i tocon I . w a r ihr letzter König . Als er einem Mordansch'ag zum Opfer f i e l , s tel ' ien sich die letzten N i nicas den zahlenmäßig überlfigenen T u -wada-Zwergen am Rio Xingo zum Kampf . Sie w u r d e n bis auf den letzten M a n n vernichtet.
Soladu, der das w e r t v o l l e , nach einer feinen Flechtart hergestellte Gewand König Li t icons I . von seinen V o r f a h r e n übernahm und es heute noch trag! , führte Quaregos dann zu dem alten Schlangentempel.
Unter einer großen Falltür h ie l ten sich die Ninicas ein ganzes Giftschlangengehege, i n dieses stürzten sie die gefangenen Tuwadas , w o sie von den Schlangen gebissen w u r d e n und starben.
Auch Hunde können berühmt werden
W i r kennen bä.-ühmte Hürde, wenige wissen um ihre treue H u n d e t a i e n I n Paris und am St. Berhard stehen i n Stein geschlagen Standbi lder eines mächtigen Bernhardiners . Sie ehren „Barry", den H u n d , der vierzig M e n schen das Leben rettete. Er w a r einer der Hunde des berühmten Mönchklosters vom St. Got thardt .
Hundedenkmäler, die einen Barry ehren, stehen auch in New Y o r k u n d i n Fairbanks, in Alaska.
W e n n man über wel tbekannt gewordene Hunde berichtet, werden viele Leser zuerst an Barry, den Bernhardi ner, denken —, andere an den v ierbe i nigen F i lmdarste l ler R i n t i n - t i n . M i l l i o nen kennen das Leben des Hundes „Barry", der zusammen m i t den Mönchen von St. Bernhard 40 Menschen gerettet hat, bis er i n l iebevol ler Pflege i n Bern verstarb. Außer den Steindenkmälern ist i h m ein anderes i n den Herzen der Menschen gesetzt.
Die Denkmäler i n New Y o r k und i n
Operation am »Herzen des britischen Reiches« Große Pläne am Picadilly Circus
Der verkehrsreichste Paltz der Erde „Stellen Sie sich lange genug auf den
Picadi l ly Circus, und Sie werden alle ihre V e r w a n d t e n und Bekannten treffen " , sagen die Briten und das ist w i r k l ich kaum eine Uebertre ibung, denn jeder, der nach L o n d o n k o m m t , fühlt sich verpfl ichtet , zum „verkehrsreichsten Platz der Erde" , zum „Herzen des b r i tischen Reiches" oder ganz einfach zum „Circus", w i e jener Platz of t genannt w i r d , zu p i lgern .
Der Picadi l ly Circus, i n den sieben Straßen münden, steht seit einiger Zei t i m Brennpunkt leidenschaftlicher Diskussionen. Anlaß dazu sind die Pläne für ein Bauprojekt . Sie sehen die Errichtung eines 13 Stockwerke hohen H a u ses v o r - das am Nordende des Platzes hochgezogen w e r d e n sol l . Der Bauherr, eine Lebensversicherungsgesellschaft, hätte ganz gerne ein höheres Haus bauen lassen, denn die Bodenpreise a m Circus sind die höchsten in ganz London , aber das ließ sich wegen der baupolizeil ichen Bestimmungen nicht machen. U m die Rentabil ität des Projektes zu gewährleisten, v e r f i e l er auf einen anderen Ausweg : dre i Seiten des Hauses sollen bis zu einer Höhe von zehn Stockwerken glatt u n d fensterlos bleiben, u m an kapitalkräftige F irmen als Reklameflächen vermietet zu werden.
A l s die Londoner von diesem Projekt hörten, gerieten sie i n W u t . Die „ordinäre Verschandelung" müsse unbedingt verh inder t werden . Die Wogen der Le i denschaft schlugen so hoch, daß der Fa l l selbst i m Parlament zur Sprache gebracht w u r d e . Dabei zeigte es sich, w i e w e n i g Einfluß die Stadt oder die Regierung normalerweise auf die Bauplanung hinsichtlich der Höhe und der Sicherheit zu halten, was den S t i l u n d die Rücksichtnahme auf das städtebauliche Ge
samtbi ld angeht, macht i h m niemand Vorschr i f ten .
Dieser Tatsache ist es zu verdanken, daß der Picadi l ly Circus alles andere als schon zu nennen ist . Die Häuser, die i h n säumen, s ind von I n d i v i d u a l i s t e n gebaut w o r d e n , was man ihnen auch ansieht. Jeder verfügbare Quadratmeter ihrer V o r d e r f r o n t e n ist für Lichtreklamen zweckentfremdet" . Es gibt kaum ein Fenster, von dem man einen ungestörten Ausblick hätte, und die Mie ter müssen sich damit abf inden, auf die Rückseite von Neonbuchstaben zu sehnten. Die Reklameflächen am Picadi l ly Circus dem „Platz mit den meisten Lichtreklam e n " br ingen den V e r m i e t e r n nicht selten mehr Geld ein als die Mie ten für die Büros und die Läden.
Jedem Städtebauer jagt der Platz einen gehörigen Schrecken ein. Verkehrs technisch gesehen ist er eine Monst ros i tät, völlig ungeeignet für die Bewälti gung der Kraftfahrzeugströme, die sich über ihn ergießen. Tagsüber w i r k t das G e w i r r der Leuchtreklamen ausgesp-o-chen häßlich Doch das alles stört die Londoner nicht. Das zuckende Lichtermeer, i n das sich der Platz nach Einbruch der Dunke lhe i t verwandel t , übt auf sie eine magische Anziehungskraf t aus. I m Sommer sitzen Liebespaare bis lange nach Mit ternacht auf den Stufen des Brunnens den eine hohe Eros-Figur krönt. Sie ist , wenn auch nicht das Wahrzeichen» so doch die Maskot te der Londoner .
Der Brunnen, der auf dem M i t t e l p u n k t des Platzes steht, ist einer der bel iebtesten T r e f f p u n k t e bei Verabredungen. Manchmal w i r d er so belagert, daß er durch eine Bre t terwand vor „Tätlichkeit e n " geschützt werden muß. Ist der Schutz gegen die Menschen noch verhältnismäßig einfach, so bl ieb der K a m p f gegen die Stare bisher erfolglos. Die S tadtverwal tung hat versucht, sie mit Ultraschai lwel len zu vertreiben, aber die Vögel kümmern sich entgegen den V o r aussagen der Zoologen überhaupt nicht um die W e l l e n , die ihnen eigentlich hätten sehr unangenehm sein sollen Da Stare vor Eulen die Flucht ergreifen, w u r d e n ausgestopfte Eulen da aufgestel l t , w o die Stare sich besondersg gern niederließen. Auch diese A k t i o n b l ieb ohne Erfo lg , denn die ungebetenen „Mitbürger" merkten sehr schnell, daß sie genasführt werden sol l ten und r u p f t e n m i t großer Begeisterung den Eulen die Federn aus.
M a n muß Londoner sein, u m die Lie be zum Picadi l ly Circus und al len seinen Schattenseiten zu verstehen. Das Pro jekt des Hochhauses führte dazu, u n verbindliche Richt l inien für die Neugestaltung des Platzes ausgearbeitet w e r den sollen. Ganz gleich w i e sie ausfallen werden, fest steht schon heute, daß die Londoner sich leidenschaftlich gegen jede Neugestaltungspläne wehren werden.
Fairbanks gelten dem Andenk«» r;| anderen „Barry" . Dieses Tier , ein kahund, rettete vor der Jahrhand| wende als L e i t h u n d einer Koppe! Schli t tenhunden eine ganze Stadt dem Untergang. I n Fairbank« war rasch u m sich greifende Infekttonskri| hei t ausgebrochen. Der Impfs to f l Bekämpfung der K r a n k h e i t mußt« Schlittengespannen einig« hundert lometer w e i t herbeigeholt werden A l a s k a h u n d Barry führte die HuskyJ pel v o r dem Schlitten i n ununterbrol nem Tages- und Nachtmarsch 30 ref zeit ig nach Fairbanks, daß noch gtll rem U n h e i l E inhal t geboten werf konnte . M i t w u n d e n Füßen u n d auJ hunger t t ra fen die H u n d e am Ziel (
V o r dem Ende des ersten Weltkriel ver lor ein junger deutscher Schäferiii an der W e s t f r o n t seinen Besitzer v i rend eines A n g r i f f e s amer ikanhi Soldaten. Der H u n d wechselte die Frei er w u r d e v o n einem amerikanischen! f i z ie r i n Besitz genommen. Der nl H e r r gab dem überaus gelehrigen s| f e r h u n d den Namen R i n - t i n - t i n .
Bei der Rückkehr des AmerikaJ brachte dieser den H u n d m i t nach U S A . D o r t w i r k t e das kluge Tier i b e i Theater-Aufführungen m i t , bis | einem Fi lmregisseur i n H o l l y w o o d f i e l . R i n - t i n - t i n hat i n vie len FilJ der Zei t nach dem ersten W e l t k r i e g ! H a u p t r o l l e gespielt . Die größte sei vie len Rol len spielte er i n einem F| den jeder H u n d e f r e u n d , der den gesehen hat , nie vergessen w i r d . F i l m t r u g sogar den Namen des ' i | dehelden: „Rin-tin-tin - der Hund K a r i b u " . A l s die Uraufführung in l y w o o d über die L e i n w a n d lief, R i n - t i n - t i n i n der ersten Reihe.
Sehr bekannt ist auch e in schlidl Foxterr ier , der auf den Namen p e r " hörte, was soviel w i e „Halbsf k e r " bedeutet. Der H u n d namens per gehörte dem Londoner Bühnenkl ner M a r c Barraud, dem Sohn des [ vor igen Jahrhunderts sehr bekannl T iermalers H e n r y Barraud. Nach Tode v o n M a r c übernahm 1898 desl Bruder Francis Barraud den Foxteid Francis erkannte b a l d : N i p p e r litjj gern M u s i k , am l iebsten w a r ihm sik aus dem T r i c h t e r g r a m m o p h o n se::| Bruders.
Eines Tages mal te Francis den H l v o r dem Sprechapparat m i t der n i l t igen Flüstertüte. A l s T i t e l setzte [ unter das B i l d die Zei le : „His Mas:! V o i c e " - die St imme seines Hei Dieses B i l d zeigte er dem Werbele) eines Schallplattnhauses i n London, M a n n w a r aufgeweckt. „Für ein Ei ein But te rbro t " , gemessen an der s] teren V e r b r e i t u n g und der Werbe des o r i g i n e l l e n Bildes, kauf te er und B i l d t i t e l . „Die St imme H e r r n . "
Das Ende der Chinesischen Mauer Eine seltsame Nachricht dr ingt aus
dem roten China i n die westliche W e l t : M a o , der starke M a n n des k o m m u n i s t i schen China, w i l l die .Chinesische M a u -
Lesen Sie gern gute Bücher? Es war ein schöner sonniger Tag.
Er schlenderte durch den Park und suchte eine nette Bank. Eine gefiel ihm sehr. Auf dieser Bank saß niemand außer einer hübschen jungen Dame. Warum ihm diese Bank besonders gefiel, ist schwer zu sagen.
Beim Hinsetzen hatte er mit drei raschen Blicken notiert, daß sie Haare wie Gold, meergrüne Augen und einen Sammetroten Mund hatte. Daran dachte er, als er gleichgültig in die
! Bäume lugte und den Duft ihres Parfüms schnupperte. Ein flinker Seitwärtsblick brachte weitere Einzelheiten. Dabei sah er auch die Bücher auf ihrem Schoß — einen ganzen
| Stapel. In eines war sie vertieft, es lag obenauf. Drei weitere türmten sich zwischen ihr und ihm auf der Bank wie eine Barrikade aufeinander.
Er dachte: Wenn jetzt ein Buch zur Erde rutschte . . .
Sie dachte: Man müßte ein Buch fallen lassen.
Das Buch fiel. Zwei Köpfe stießen in Bodennähe
fast zusammen. Zwei Hände griffen gleichzeitig
nach dem "Wink des Schicksals" — so hieß das Buch. Er war schneller als sie. "Bitte sehr, Fräulein!" "Oh,
vielen Dank!" Sie hatte ein bezauberndes Lächeln.
"Wollen Sie das alles heute noch lesen?"
"Ich lese viel und gerne. Sie nicht?" "Doch, doch", beeilte er sich zu sa
gen und fügte hinzu: "Aber bei diesem herrlichen Wetter?" Sie ließ sich nicht beirren: "Sie lesen also auch gerne?"
"Leidenschaftlich gerne!" "Wie wunderbar!" Sie lächelte wie
der und noch berückender als zuvor. Und er Sagte: "Lesen ist mein schönstes Vergnügen!"
"Und Bücher", sagte sie, "Bücher sind die besten Freunde."
"Ja, gewiß", meinte er und fügte hinzu: "Man sagt nicht umsonst: Seit ich die Menschen kenne, liebe ich die Bücher."
Dabei war er unvermittelt ein Stück chen nähergerückt.
"Welchen Lesestoff mögen Sie denn besonders gerne?" Sie sah ihn forschend an, und er versuchte verzweifelt, sich an das letzte Buch zu erinnern, das er vor drei Jahren las.
"Ach, wissen Sie", sagte er, "ich lege mich da nicht fest. Ich lese alles, was schön und gut, was bildend und . . . "
"Sie sind also vielseitig interessiert.
Das ist fabelhaft, das trifft sich wirklich sehr g u t . . . "
Ihr Lächeln war unbeschreiblich. Ihm wurde ganz sonderbar und er versuchte, in ihren / gen zu lesen. Aber die waren w ie ein Buch mit sieben Siegeln und ihr Lächeln war das einer Sphinx.
"Es ist wirklich ein reizender Zufall", sagte sie.
"Ja, wirklich", erwiderte er und fuhr feierlich fort: "Es ist ein glücklicher Zufall, wenn man jemandem mit gleichen Neigungen begegnet, besonders wenn . . . "
" . . . besonders wenn es sich um Bücher handelt. Ich freue mich, daß Sie ein Bücherfreund sind und daß ich Sie h e u t e . . . " (ihr Lächeln war herzzerreißend!) ". . . daß Sie heute der fünfundzwanzigste sind, den ich als neues Mitglied der großen Gemeinschaft begeisterter Bücherfreunde aufnehmen darf in den Lesering Kladde u. Co."
Sie reichte ihm ihre schmale weiße Hand, schob sanft einen Kugelschreiber in seine Rechte und einen Block in die Linke. Er murmelte: "Der Fünfundzwanzigste — wie nett" und unterschrieb.
er' abtragen lassen. Die Chinesische Mauer ist, so sagt Mao, Symbol der Herrschaft v o n Kaisern, die das V o l k geknebelt haben, sie trennt , wenn auch n u r symbolisch. Völker, die sich volksdemokratisch brüderlich verbunden fühlen. Das größte Bauwerk dei Erde - die Chinesische Mauer. V o n Sulsdiou bis zum Golf von Liautung erstrecki sie sich sieben Meter brei t , sechzehn Meter hoch, zweitausendfünfhundert Ki lometer lang. Kaiser Schihuangti ließ sie i n den Jahren 210 bis 221 v . Chr. aus gestampftem Lehm, te i lweise auch aus Mauerw e r k errichten, um die Reiterstürme d?r Mongolen abzuwehren. Mächtige Türme f ' j n k i e i .n die wenigen Tore, die einen Durchlaß gewähren, überall h i n ' e r dem gigantischen Bauwerk w a r e n kleine bewegliche militärische Einheiten stat ioniert , hunder t M a n n stark nur, doch da es etwa 25 000 Einheiten waren , eine beachtliche Kriegsmacht.
Ströme von Schweiß und Blut hat die Mauer getrunken, ganze Heere hungern
der A r b e i t e r w u r d e n zusammengelj ben, u m m i t bloßen Füßen Lehmdän zu treten, Granitblöcke aufzutürmen i Ziegelmauern i n den Lehm zu drüq Wan-li-tschang-tscheng, so sagen diel nesen, ist das größte Bauwerk dtt El es. ist zugleich aber auch der gröl Fr iedhof der W e l t . Zu Tausend und m senden starben die Arbe i ter , an Hun| an Seuchen- an A l t e r .
Vierzehnhundert Jahre hie l t die Ml er, die i m 16. Jahrhundert grundülf prüft und verbessert w u r d e , den stürmenden innerasiatischen Nomal stand. Z u m ersten Male brach siel 1 3 ' Jahrhundert, als Dschingis Khanj m i t gewalt igen Scharen berannte, gewalt ige Eroberer bl ieb n icht lange| Reich der M i t t e
Und jetzt sol l sie vol lends versdwl den, w e i l sie das S y m b o l einer Tyi l nenherrschaft darstel l t , w e i l Srüderf vereinte Völker symbolisch trennt, - Mao es so w i l l .
Ein Garten für Blinde Einer der seltsamsten Gärten der W e l t
erblühte i n diesem Jahr i n besonderer Pracht, der Garten für Bl inde i n L o n d o n . Die englischen Gärten sind berühmt, sie s ind v o n ganz eigener A r t , w e i t , l icht u n d von w u n d e r v o l l e n Rasenflächen durchzogen. Der Garten für Bl inde ist ganz anders : Er sol l den Bl inden hel fen das B l u m e n w u n d e r zu erleben. I m B r o m f i e l d p a r k t i m Southgate, i m Norden der bri t ischen Haupts tadt , duf te t diese? Park I n i h m s ind lange Blumenbeete auf einer M a u e r angelegt, so daß der B l inde die Blumen mühelos berühren kannt , u m ihre Formen zu ertasten. Angepf lanzt s ind v o r a l l e m stark duftende Blumen,
Kräuter und Pflanzen, M i n z e , Thymi Salbei, M a j o r a n , Rosmarin, Lavendell andere mehr. V o r jedem Beet ist eifll felchen angebracht, auf dem i n Blind] Schrift der Name der Pflanze eing ist . Das schöne V o r b i l d von Bromn'l parkt hat i n L o n d o n beispielgebend] w i r k t , auch i n anderen Stadtteilen i len demnächst Blinden-Gärten entstell
KURZ UND AMÜSAN Beim Brand einer Etikettenfabrikl
O h i o w u r d e n u r ein Lagerraum g«J tet. Er enthie l t Et iket tenstapel mit i A u f d r u c k : „Vorsicht — feuergefährül
F R A N K F U ^ . Sitzung i dieser Vesi**£
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