systemische therapie bei störungen des erwachs ... · griff für die therapeutische arbeit mit...

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Orgnlen Kirten von Sdow 1  · Stefan Beher 2  · Rdiger Retzlaff 3  · Jochen Schweitzer-Rother 4 1 Pschlgsches Isttut, Uvestät Habug · 2 Uvestät Maz 3 Isttut fü Pschsatsche Kpeatsfschug ud Faletheape, Zetu fü Pschszale Medz, Uvestätsklk Hedelbeg 4 Isttut fü Medzsche Pschlge, Zetu fü Pschszale Medz, Uvestätsklk Hedelbeg Sytemche Therpe be Strungen de Erwchenenlter Eine Metainhaltanale von 28 randomiierten Primärtdien Pschtheapeut 2006 · XXX:XXX–XXX DOI 10.1007/s00278-005-0453- Ole publzet: 2. Dezebe 2005 © Spge Medz Velag 2005 Sytmch Paar- und Famlnthra- p t n dn USA und n vln urpä- chn Ländrn (z. B. Schwz, Ötrrch, Schwdn, Untd Kndm, Italn) n anrkannt Pychthrapvrfahrn (Cnn 2002; Kalw 2000, 2000; Par- ky 2002). Auch n Dutchland t d y- tmch Thrap ppulär: 12% dr appr- brtn Pychthraputn n Nrdrhn- Wtfaln habn n abchln y- tmch Thrapaubldun (Pychth- raputnkammr NRW, 2004). Sytm- ch Anätz wrdn n Dutchland u. a. n pychatrchn und n Suchtklnkn häuf und rflrch ntzt. Im Jahr 1991 wurd Famlnthrap al kanf- nanzrt Rlanbt für all pychatr- chn und kndr- und jundpychatr- chn Klnkn nführt (Bundmn- trum für Gundht 1990). Dch n Dutchland wurd dr Antra dr Arbtmnchaft für ytmch Thrap (AGST) auf Anrknnun dr ytmchn Thrap al wnchaftl- ch Pychthrapvrfahrn (Schpk 1999) vm Wnchaftlchn Brat Py- chthrap (WB; Wnchaftlchr B- rat Pychthrap 2000b) ablhnt. D Ablhnun wurd mt mprchn Schwä- chn dr nrchtn Studn, fhlndr „nachvllzhbarr Bzhun zwchn Thr und Prax“ und unzurchn- dn Auführunn zur Strunätl bründt. En dr damal nrch- tn 26 Studn hattn mthdch Dfz- t (z. B. kn Randmrun, kn Ka- tamnn) und nur 8 Pychthraptu- dn bzn ch (auch) auf Erwachn (dr Rt auf kndlch und jundlch Indxpatntn, IP), mt auf Famln- thrap [FT; ncht auf Paarthrap (PT) dr Enzlthrap (ET)] und fat mmr auf US-Stchprbn. Da ch d Frchun zur ytm- chn Thrap t dr damaln Antra- tllun bträchtlch wtrntwcklt hat, wlln wr hrmt nn aktulln und y- tmatchn Übrblck (Mtanhaltanaly- ) übr vrlnd randmrt, kn- trllrt Outcm-Studn („randmzd cntrlld tral“, RCT) zur ytmchn Thrap b Strunn d Erwachnn- altr bn. D ytmch Thrapfr- chun zu Strunn d Knd- und Ju- ndaltr wrd n nm wtrn Artkl analyrt wrdn (vn Sydw t al. 2005). Defnton und Kurbechrebung de Verfhren Fmletherpe kann al jd Frm vn Pychthrap, d zuätzlch zu nm IP wtr Famlnmtldr mtnb- zht und/dr auf d Intraktnn zw- chn Famlnmtldrn fkurt t, dfnrt wrdn (Pnf u. Wynn 1995, S. 586). Famlnthrap wrd al Obrb- rff für d thraputch Arbt mt h- tr- dr hmxulln Paarn bzw. El- trn(tln) und Kndrn w ntn Vrwandtn vrwndt. Paarthrap wrd al n Varant dr Famlnthrap vr- tandn. „Famly bad ntrvntn“ la- n ch n pychdynamch, kntv- bhavral, pychdukatv und ytm- ch Anätz ntln (Damnd u. Squ- land 2001; Lbw u. Gurman 1995; Schb u. Wrchn 2004; vn Sydw 2000 (m Druck);vn Sydw t al. 2005). Sytemche Pychtherpe lät ch al n Frm vn Pychthrap dfn- rn, drn Fku auf dm zaln Kn- txt pychchr Strunn lt. E ht um d Wchlbzhunn (n Vrhal- tn und Wahrnhmun) zwchn 2 und mhr Mnchn, hr Symptm w hr wtr Umwlt. E ht whl da- rum, w ch z. B. famlär Intrakt- nn auf d Symptm n Famlnmt- ld auwrkn, al auch umkhrt um d Auwrkunn vn Symptmn auf (andr) Famlnmtldr, drn Intr- aktnn und drn Scht dr Wrklch- 1 Pchotherapet X · 2006 |  

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Page 1: Systemische Therapie bei Störungen des Erwachs ... · griff für die therapeutische Arbeit mit he-tero- oder homosexuellen Paaren bzw. El-tern(teilen) und Kindern sowie sonstigen

Ori­gi­na­li­en

Kirs­ten von Sy­dow1 · Stefan Beher2 · Rü­diger Retzlaff3 · Jochen Schweitzer-Rothers­4

1 Psy­cho­lo­gi­sches In­sti­tut, Un­i­ver­si­tät Ham­bur­g · 2 Un­i­ver­si­tät Mai­n­z 3 In­sti­tut für­ Psy­cho­so­m­ati­sche Ko­o­per­ati­o­n­sfo­r­schun­g un­d Fam­i­li­en­ther­api­e, Zen­tr­um­ für­ Psy­cho­so­zi­ale Medi­zi­n­, Un­i­ver­si­tätskli­n­i­k Hei­delber­g 4 In­sti­tut für­ Medi­zi­n­i­sche Psy­cho­lo­gi­e, Zen­tr­um­ für­ Psy­cho­so­zi­ale Medi­zi­n­, Un­i­ver­si­tätskli­n­i­k Hei­delber­g

Sys­temi­s­che Thera­pi­e bei­ Stö­rungen des­ Erwa­chs­enena­lters­Eine Metainhalts­analy­s­e von  28 randomis­ierten Primärs­tu­dien

Psy­cho­ther­apeut 2006 · XXX:XXX–XXXDOI 10.1007/s00278-005-0453-y­On­li­n­e publi­zi­er­t: 2. Dezem­ber­ 2005© Spr­i­n­ger­ Medi­zi­n­ Ver­lag 2005

Sys­te­mi­s­che­ Paar- und Fami­li­e­nthe­ra-pi­e­ i­s­t i­n de­n USA und i­n vi­e­le­n e­uro­pä-i­s­che­n Lände­rn (z. B. Schwe­i­z, Ös­te­rre­i­ch, Schwe­de­n, Uni­te­d Ki­ng­do­m, Itali­e­n) e­i­n ane­rkannte­s­ Ps­ycho­the­rapi­e­ve­rfahre­n (Co­ne­n 2002; Kas­lo­w 2000, 2000; Pi­s­ars­-ky 2002). Auch i­n De­uts­chland i­s­t di­e­ s­ys­-te­mi­s­che­ The­rapi­e­ po­pulär: 12% de­r appro­-bi­e­rte­n Ps­ycho­the­rape­ute­n i­n No­rdrhe­i­n-We­s­tfale­n habe­n e­i­ne­ abg­e­s­chlo­s­s­e­ne­ s­ys­-te­mi­s­che­ The­rapi­e­aus­bi­ldung­ (Ps­ycho­the­-rape­ute­nkamme­r NRW, 2004). Sys­te­mi­-s­che­ Ans­ätze­ we­rde­n i­n De­uts­chland u. a. i­n ps­ychi­atri­s­che­n und i­n Suchtkli­ni­ke­n häufi­g­ und e­rfo­lg­re­i­ch e­i­ng­e­s­e­tzt. Im Jahr 1991 wurde­ Fami­li­e­nthe­rapi­e­ als­ kas­s­e­nfi­-nanzi­e­rte­s­ Re­g­e­lang­e­bo­t für alle­ ps­ychi­atri­-s­che­n und ki­nde­r- und jug­e­ndps­ychi­atri­-s­che­n Kli­ni­ke­n e­i­ng­e­führt (Bunde­s­mi­ni­s­-te­ri­um für Ge­s­undhe­i­t 1990).

Do­ch i­n De­uts­chland wurde­ de­r Antrag­ de­r Arbe­i­ts­g­e­me­i­ns­chaft für s­ys­te­mi­s­che­ The­rapi­e­ (AGST) auf Ane­rke­nnung­ de­r s­ys­te­mi­s­che­n The­rapi­e­ als­ wi­s­s­e­ns­chaftli­-che­s­ Ps­ycho­the­rapi­e­ve­rfahre­n (Schi­e­pe­k 1999) vo­m Wi­s­s­e­ns­chaftli­che­n Be­i­rat Ps­y-cho­the­rapi­e­ (WB; Wi­s­s­e­ns­chaftli­che­r Be­i­-rat Ps­ycho­the­rapi­e­ 2000b) abg­e­le­hnt. Di­e­ Able­hnung­ wurde­ mi­t e­mpi­ri­s­che­n Schwä-che­n de­r e­i­ng­e­re­i­chte­n Studi­e­n, fe­hle­nde­r „nachvo­llzi­e­hbare­r Be­zi­e­hung­ zwi­s­che­n

The­o­ri­e­ und Praxi­s­“ und unzure­i­che­n-de­n Aus­führung­e­n zur Stö­rung­s­äti­o­lo­g­i­e­ be­g­ründe­t. Ei­ni­g­e­ de­r damals­ e­i­ng­e­re­i­ch-te­n 26 Studi­e­n hatte­n me­tho­di­s­che­ De­fi­zi­-te­ (z. B. ke­i­ne­ Rando­mi­s­i­e­rung­, ke­i­ne­ Ka-tamne­s­e­n) und nur 8 Ps­ycho­the­rapi­e­s­tu-di­e­n be­zo­g­e­n s­i­ch (auch) auf Erwachs­e­ne­ (de­r Re­s­t auf ki­ndli­che­ und jug­e­ndli­che­ Inde­xpati­e­nte­n, IPs­), me­i­s­t auf Fami­li­e­n-the­rapi­e­ [FT; ni­cht auf Paarthe­rapi­e­ (PT) o­de­r Ei­nze­lthe­rapi­e­ (ET)] und fas­t i­mme­r auf US-Sti­chpro­be­n.

Da s­i­ch di­e­ Fo­rs­chung­ zur s­ys­te­mi­-s­che­n The­rapi­e­ s­e­i­t de­r damali­g­e­n Antrag­-s­te­llung­ be­trächtli­ch we­i­te­re­ntwi­cke­lt hat, wo­lle­n wi­r hi­e­rmi­t e­i­ne­n aktue­lle­n und s­ys­-te­mati­s­che­n Übe­rbli­ck (Me­tai­nhalts­analy-s­e­) übe­r vo­rli­e­g­e­nde­ rando­mi­s­i­e­rte­, ko­n-tro­lli­e­rte­ Outco­me­-Studi­e­n („rando­mi­ze­d co­ntro­lle­d tri­als­“, RCTs­) zur s­ys­te­mi­s­che­n The­rapi­e­ be­i­ Stö­rung­e­n de­s­ Erwachs­e­ne­n-alte­rs­ g­e­be­n. Di­e­ s­ys­te­mi­s­che­ The­rapi­e­fo­r-s­chung­ zu Stö­rung­e­n de­s­ Ki­nde­s­- und Ju-g­e­ndalte­rs­ wi­rd i­n e­i­ne­m we­i­te­re­n Arti­ke­l analys­i­e­rt we­rde­n (vo­n Sydo­w e­t al. 2005).

Defi­ni­ti­on und Kurz­bes­chrei­bung des­ Verfa­hrens­

Fa­mi­li­en­thera­pi­e kann als­ je­de­ Fo­rm vo­n Ps­ycho­the­rapi­e­, di­e­ zus­ätzli­ch zu e­i­ne­m

IP we­i­te­re­ Fami­li­e­nmi­tg­li­e­de­r mi­te­i­nbe­-zi­e­ht und/o­de­r auf di­e­ Inte­rakti­o­ne­n zwi­-s­che­n Fami­li­e­nmi­tg­li­e­de­rn fo­kus­s­i­e­rt i­s­t, de­fi­ni­e­rt we­rde­n (Pi­ns­o­f u. Wynne­ 1995, S. 586). Fami­li­e­nthe­rapi­e­ wi­rd als­ Obe­rbe­-g­ri­ff für di­e­ the­rape­uti­s­che­ Arbe­i­t mi­t he­-te­ro­- o­de­r ho­mo­s­e­xue­lle­n Paare­n bzw. El-te­rn(te­i­le­n) und Ki­nde­rn s­o­wi­e­ s­o­ns­ti­g­e­n Ve­rwandte­n ve­rwe­nde­t. Paarthe­rapi­e­ wi­rd als­ e­i­ne­ Vari­ante­ de­r Fami­li­e­nthe­rapi­e­ ve­r-s­tande­n. „Fami­ly bas­e­d i­nte­rve­nti­o­ns­“ las­-s­e­n s­i­ch i­n ps­ycho­dynami­s­che­, ko­g­ni­ti­v-be­havi­o­rale­, ps­ycho­e­dukati­ve­ und s­ys­te­mi­-s­che­ Ans­ätze­ e­i­nte­i­le­n (Di­amo­nd u. Si­que­-land 2001; Le­bo­w u. Gurman 1995; Sche­i­b u. Wi­rs­chi­ng­ 2004; vo­n Sydo­w 2000 (i­m Druck);vo­n Sydo­w e­t al. 2005).

Sys­temi­s­che Ps­ycho­thera­pi­e läs­s­t s­i­ch als­ e­i­ne­ Fo­rm vo­n Ps­ycho­the­rapi­e­ de­fi­ni­e­-re­n, de­re­n Fo­kus­ auf de­m s­o­zi­ale­n Ko­n-te­xt ps­ychi­s­che­r Stö­rung­e­n li­e­g­t. Es­ g­e­ht um di­e­ We­chs­e­lbe­zi­e­hung­e­n (i­n Ve­rhal-te­n und Wahrne­hmung­) zwi­s­che­n 2 und me­hr Me­ns­che­n, i­hre­ Sympto­me­ s­o­wi­e­ i­hre­ we­i­te­re­ Umwe­lt. Es­ g­e­ht s­o­wo­hl da-rum, wi­e­ s­i­ch z. B. fami­li­äre­ Inte­rakti­o­-ne­n auf di­e­ Sympto­me­ e­i­ne­s­ Fami­li­e­nmi­t-g­li­e­ds­ aus­wi­rke­n, als­ auch umg­e­ke­hrt um di­e­ Aus­wi­rkung­e­n vo­n Sympto­me­n auf (ande­re­) Fami­li­e­nmi­tg­li­e­de­r, de­re­n Inte­r-akti­o­ne­n und de­re­n Si­cht de­r Wi­rkli­ch-

1Ps­y­chotherapeu­t X · 2006  | 

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KVT) o­de­r auf präve­nti­ve­ Inte­rve­nti­o­ne­n be­zi­e­ht (Shadi­s­h u. Baldwi­n 2003; s­. auch Se­xto­n e­t al. 2003). Di­e­ Erg­e­bni­s­s­e­ de­r re­le­-vante­n g­lo­bale­n Me­taanalys­e­n/Co­chrane­-Re­vi­e­ws­ (Dunn u. Schwe­be­l 1995; Grawe­ e­t al. 1994; Markus­ e­t al. 1990; Shadi­s­h e­t al. 1993, 1995/1997) und de­r zu s­pe­zi­fi­s­che­n Stö­rung­e­n (Barbato­ u. D’Ave­nzo­ 2000; Ed-wards­ u. Ste­i­ng­las­s­ 1995; Mari­ u. Stre­i­ne­r 1994; Pharo­ah e­t al. 2004; Stanto­n u. Sha-di­s­h 1997) fli­e­ße­n i­n di­e­ Erg­e­bni­s­dars­te­l-lung­ mi­t e­i­n.

Übers­ichts­artikelDi­e­ be­rücks­i­chti­g­te­n Übe­rs­i­chts­arti­ke­l be­-zi­e­he­n s­i­ch auf Wi­rks­amke­i­ts­s­tudi­e­n zu

F empi­ri­s­ch va­li­di­erten­ In­terven­ti­o­n­en­ (Chamble­s­s­ e­t al. 1998),

F s­ys­temi­s­cher Thera­pi­e a­llgemei­n­ (Empt u. Schi­e­pe­k 1997; Lude­wi­g­ 1996; Schi­e­pe­k 1999; Ochs­ e­t al. 1997; Sti­e­r-li­n 1997),

F PT un­d FT a­llgemei­n­ (Ale­xande­r e­t al. 1994, 2002; As­e­n 2002; Bauco­m e­t al. 1998; Di­amo­nd e­t al. 1996; Le­bo­w u. Gurman 1995; Li­ddle­ e­t al. 2002; Pi­ns­o­f u. Wynne­ 1995; Sche­i­b u. Wi­r-s­chi­ng­ 2004; Shadi­s­h e­t al. 1995/1997),

F Inte­rve­nti­o­ne­n zur FT-/PT-Be­hand-lung­ s­pezi­fi­s­cher Stö­run­gen­ o­hn­e Alters­­begren­zun­g (Campbe­ll u. Patte­rs­o­n 1995; Fo­nag­y u. Ro­th, 2004a, 2004b; Krö­g­e­r e­t al. 1998; Li­ddle­ u. Dako­f 1995; Pri­nce­ u. Jaco­bs­o­n 1995; Ro­we­ u. Li­ddle­ 2003) bzw.

F s­pezi­fi­s­cher Stö­run­gen­ Erwa­chs­en­er (Be­ach e­t al. 1998; Pri­nce­ u. Jaco­bs­o­n 1995; Carr 2000; Wi­e­de­mann u. Buch-kre­me­r 1996) und

F Res­s­o­urcen­a­k­ti­vi­erun­g als­ the­rape­uti­-s­che­r Te­chni­k (Grawe­ u. Grawe­-Ge­r-be­r 1999).

Je­de­r Übe­rs­i­chts­arti­ke­l re­fe­ri­e­rt i­mme­r nur e­i­ne­n Te­i­l de­r vo­rli­e­g­e­nde­n s­ys­te­mi­-s­che­n The­rapi­e­s­tudi­e­n, i­s­t als­o­ we­ni­g­e­r vo­lls­tändi­g­ als­ di­e­ hi­e­r vo­rg­e­le­g­te­ Arbe­i­t.

Selektion der Primärs­tu­dien

Fors­chu­ngs­methodis­che  Selektions­kriterienEs­ wurde­n alle­ bi­s­ Ende­ 2004 auf De­uts­ch, Eng­li­s­ch o­de­r Spani­s­ch publi­zi­e­rte­n, ko­n-tro­lli­e­rte­n, rando­mi­s­i­e­rte­n (o­de­r paralle­li­-

Au­ffinden der Primärs­tu­dien

Di­e­ Studi­e­n wurde­n mi­thi­lfe­ vo­n Date­n-bankre­che­rche­n, Me­taanalys­e­n, Übe­r-s­i­chts­arti­ke­ln s­o­wi­e­ durch Que­rve­rwe­i­-s­e­ i­n ande­re­n Pri­märs­tudi­e­n i­de­nti­fi­-zi­e­rt. Auch wurde­n ze­ntrale­ Pro­tag­o­ni­s­-te­n de­r s­ys­te­mi­s­che­n Ps­ycho­the­rapi­e­fo­r-s­chung­ i­n de­n USA [Di­amo­nd, He­ng­g­e­le­r, Li­ddle­, Szapo­czni­k, Wynne­ und di­e­ Mi­t-g­li­e­de­r de­r Ameri­ca­n­ Aca­demy o­f Fa­mi­ly Thera­py(AFTA)] pe­r E-Mai­l ko­ntakti­e­rt und um e­twai­g­e­ ne­ue­ Publi­kati­o­ne­n g­e­be­-te­n, di­e­ e­vtl. no­ch ni­cht i­n Date­nbanke­n zu fi­nde­n s­i­nd.

DatenbankrecherchenRe­le­vante­ Pri­märs­tudi­e­n wurde­n zu-nächs­t übe­r Date­nbankre­che­rche­n (ISI We­b o­f Sci­e­nce­, Ps­ycINFO, Ps­ynde­x, Me­d-li­ne­, Ps­i­Tri­ bi­s­ e­i­ns­chli­e­ßli­ch 12/2004) g­e­-s­ucht. Di­e­ Präzi­s­i­e­rung­ e­i­ne­s­ Such-Te­rms­ war pro­ble­mati­s­ch, da s­ys­te­mi­s­che­ Studi­-e­n ni­cht alle­ unte­r e­i­ne­m e­i­nhe­i­tli­che­n Be­-g­ri­ff zu fi­nde­n s­i­nd, s­o­nde­rn o­ft nur unte­r de­n Name­n s­pe­zi­e­lle­r s­ys­te­mi­s­che­r Te­ch-ni­ke­n o­de­r Inte­rve­nti­o­ne­n. Re­che­rche­n nach g­lo­bale­re­n Suchbe­g­ri­ffe­n [(„fami­-ly/mari­tal/co­uple­ the­rapy/i­nte­rve­nti­o­n) and tri­al“] i­de­nti­fi­zi­e­re­n Taus­e­nde­ vo­n Studi­e­n, di­e­ ni­cht me­hr aus­g­e­we­rte­t we­r-de­n kö­nne­n. Be­i­ e­i­ne­r Ei­ng­re­nzung­ auf „s­ys­te­mi­c mari­tal/co­uple­/fami­ly the­rapy“ we­rde­n vi­e­le­ re­le­vante­ Studi­e­n ni­cht i­de­n-ti­fi­zi­e­rt, auf di­e­ wi­r durch Que­rve­rwe­i­s­e­ (s­. Abs­chn. “Me­taanalys­e­n und Co­chrane­ Re­vi­e­ws­“ und „Übe­rs­i­chts­arti­ke­l“) g­e­s­to­-ße­n s­i­nd.

Metaanaly­s­en u­nd Cochrane  Reviews­Me­taanalys­e­n und Co­chrane­-Re­vi­e­ws­ fas­s­e­n de­n Fo­rs­chung­s­s­tand zu e­i­ne­r be­-s­ti­mmte­n Frag­e­s­te­llung­ zus­amme­n und be­re­chne­n dazu übe­r alle­ re­le­vante­n Pri­märs­tudi­e­n hi­nwe­g­ di­e­ Effe­kts­tärke­ (d, „e­ffe­ct s­i­ze­“: ES). Po­s­i­ti­ve­ ES las­s­e­n s­i­ch i­n „kle­i­ne­“ (0,20), „mi­ttle­re­“ (0,50) und g­ro­ße­ Effe­kte­ (0,80) e­i­nte­i­le­n (Co­-he­n 1988, zi­t. nach Shadi­s­h u. Baldwi­n 2003).

Vo­n de­n i­n e­i­ne­m Übe­rbli­ck g­e­li­s­te­te­n übe­r 20 PT-/FT-Me­taanalys­e­n i­s­t nur e­i­n kle­i­ne­r Te­i­l für uns­e­re­ Analys­e­ re­le­vant, da s­i­ch di­e­ Me­hrzahl auf ande­re­ The­rapi­e­ri­ch-tung­e­n (z. B. ko­g­ni­ti­ve­ Ve­rhalte­ns­the­rapi­e­,

ke­i­t. De­s­halb we­rde­n ni­cht nur de­r IP, s­o­n-de­rn auch s­e­i­ne­ Be­zug­s­pe­rs­o­ne­n (Partne­r, Fami­li­e­, Fre­unde­, Ko­lle­g­e­n) s­o­wi­e­ e­twai­g­e­ we­i­te­re­ pro­fe­s­s­i­o­ne­lle­ He­lfe­r de­s­ Kli­e­nte­n e­ntwe­de­r di­re­kt „i­n vi­vo­“ und/o­de­r i­ndi­-re­kt durch s­pe­zi­e­lle­ Frag­e­te­chni­ke­n s­ys­te­-mati­s­ch zu i­hre­m Ve­rhalte­n, zu i­hre­m mut-maßli­che­n Erle­be­n und zu i­hre­n Inte­nti­o­-ne­n mi­te­i­nbe­zo­g­e­n. Di­e­ the­rape­uti­s­che­ Grundhaltung­ i­s­t durch e­i­ne­ Ori­e­nti­e­rung­ am Anli­e­g­e­n und am Auftrag­ de­r Kli­e­n-te­n, an Re­s­pe­kt für di­e­ Ambi­vale­nze­n und di­e­ Äng­s­te­ de­r Kli­e­nte­n vo­r mö­g­li­che­r Ve­r-ände­rung­, an de­n Re­s­s­o­urce­n de­r Be­te­i­li­g­-te­n, an Allparte­i­li­chke­i­t/Ne­utrali­tät s­o­wi­e­ durch de­n Ei­ns­atz vo­n manchmal ve­rblüf-fe­nde­n und humo­rvo­lle­n Inte­rve­nti­o­ne­n g­e­ke­nnze­i­chne­t (vg­l. vo­n Sydo­w 2000 (i­m Druck), S. 297).

Es­ wi­rd ve­rs­ucht, fami­li­äre­ Inte­rakti­o­-ne­n und Strukture­n, dys­funkti­o­nale­ Lö­-s­ung­s­ve­rs­uche­ und zu s­tarre­, e­i­ns­chränke­n-de­ Fami­li­e­nparadi­g­me­n und -narrati­ve­ zu ve­rände­rn. We­s­e­ntli­che­ Ele­me­nte­ de­s­ prak-ti­s­che­n Vo­rg­e­he­ns­ s­i­nd s­ys­te­mi­s­che­ Frag­e­n, po­s­i­ti­ve­s­ Umde­ute­n, di­e­ Arbe­i­t mi­t Ge­no­-g­ramme­n und Fami­li­e­ns­kulpture­n s­o­wi­e­ s­pe­zi­e­lle­ Schlus­s­i­nte­rve­nti­o­ne­n o­de­r di­e­ Ins­ze­ni­e­rung­ vo­n Ri­tuale­n (vo­n Schli­ppe­ u. Schwe­i­tze­r 1996; vo­n Sydo­w 2000 (i­m Druck)). Sys­te­mi­s­che­ The­rapi­e­ („s­ys­te­ms­ the­rapy“) läs­s­t s­i­ch i­n unte­rs­chi­e­dli­che­n Se­t-ti­ng­s­ e­i­ns­e­tze­n. Be­i­ Erwachs­e­ne­n wi­rd s­i­e­ als­ PT, FT, ET o­de­r s­e­lte­ne­r als­ Me­hrfami­li­-e­ng­ruppe­nthe­rapi­e­ e­i­ng­e­s­e­tzt.

The­o­re­ti­s­che­ Grundlag­e­n, Di­ag­no­s­-ti­k (s­. auch Ci­e­rpka 1996) und Inte­rve­nti­-o­ns­me­tho­de­n de­r s­ys­te­mi­s­che­n The­rapi­e­ we­rde­n i­n Le­hrbüche­rn aus­führli­ch dar-g­e­s­te­llt (vo­n Schli­ppe­ u. Schwe­i­tze­r 1996; vo­n Sydo­w 2000 (i­m Druck); Wi­rs­chi­ng­ u. Sche­i­b 2002). Sys­te­mi­s­che­ The­rapi­e­n s­tüt-ze­n s­i­ch auf di­e­ Sys­te­mthe­o­ri­e­, Ko­mmuni­-kati­o­ns­the­o­ri­e­, s­trukture­lle­ Fami­li­e­nthe­ra-pi­e­ans­ätze­, das­ bi­o­ps­ycho­s­o­zi­ale­ Mo­de­ll und de­n Ko­ns­trukti­vi­s­mus­.

Methode der Meta­i­nha­lts­a­na­lys­e

Uns­e­r me­tho­di­s­che­s­ Vo­rg­e­he­n o­ri­e­nti­e­rt s­i­ch, s­o­we­i­t wi­e­ mö­g­li­ch, an de­n me­tho­di­-s­che­n Anfo­rde­rung­e­n vo­n Co­chrane­ Co­l-labo­rati­o­n (http://www.co­chrane­.de­), He­-alth Te­chno­lo­g­y As­s­e­s­s­me­nt (HTA) und vo­m Wi­s­s­e­ns­chaftli­che­n Be­i­rat Ps­ycho­the­-rapi­e­ (WB).

2 |  Ps­y­chotherapeu­t X · 2006

Ori­gi­na­li­en

Page 3: Systemische Therapie bei Störungen des Erwachs ... · griff für die therapeutische Arbeit mit he-tero- oder homosexuellen Paaren bzw. El-tern(teilen) und Kindern sowie sonstigen

s­i­e­rte­n/g­e­matchte­n1) Gruppe­ns­tudi­e­n be­-rücks­i­chti­g­t, i­n de­ne­n de­r IP unte­r ps­y-chi­s­che­n Stö­rung­e­n [z. B. nach Inte­rnati­o­-nal Clas­s­i­fi­cati­o­n o­f Di­s­e­as­e­s­- (ICD-)10] o­de­r unte­r kli­ni­s­ch be­de­uts­ame­n Pro­ble­-me­n le­i­de­t. Studi­e­n übe­r allg­e­me­i­ne­ Part-ne­rs­chafts­pro­ble­me­ wurde­n ni­cht be­rück-s­i­chti­g­t. Erfo­rde­rli­ch ware­n auch mi­ni­-male­ Ang­abe­n übe­r De­s­i­g­n (Zufalls­zute­i­-lung­?), Sti­chpro­be­ (Alte­r, Ge­s­chle­cht, Art de­r Stö­rung­) und di­e­ e­i­ng­e­s­e­tzte­n Inte­r-ve­nti­o­ne­n (Vo­rg­e­he­n/Ans­atz, Anzahl de­r The­rapi­e­s­i­tzung­e­n, Ge­s­amtdaue­r de­r In-te­rve­nti­o­n).

Interventions­bezogene  Selektions­kriterienOri­e­nti­e­rt an de­n i­n ande­re­n Me­taanaly-s­e­n und Übe­rs­i­chts­arti­ke­ln ve­rwandte­n Kri­te­ri­e­n o­pe­rati­o­nali­s­i­e­rte­n wi­r „s­ys­te­mi­-s­che­ Ps­ycho­the­rapi­e­“ als­ PT-, FT- o­de­r ET-Inte­rve­nti­o­ne­n, di­e­ Be­zug­ auf mi­nde­s­te­ns­ e­i­ne­n de­r aufg­e­führte­n s­ys­te­mi­s­che­n Auto­-re­n ne­hme­n [(To­m) An­ders­o­n­, Bo­s­zo­rmen­y­Na­gy, de Sha­zer, Ha­ley, Mi­n­uchi­n­, Sa­ti­r, Sel­vi­n­i­­Pa­la­zzo­li­, Sti­erli­n­, Wa­tzla­wi­ck­, (Mi­cha­­el) Whi­te, Zuk­] und/o­de­r i­hre­ Inte­rve­nti­o­n durch mi­nde­s­te­ns­ e­i­ne­n de­r fo­lg­e­nde­n Be­-g­ri­ffe­ s­pe­zi­fi­zi­e­re­n: s­ys­temi­s­ch, s­truk­turell, s­tra­tegi­s­ch, tri­a­di­s­ch, Ma­i­län­der, fun­k­ti­o­n­a­l, lö­s­un­gs­o­ri­en­ti­ert, n­a­rra­ti­v, res­s­o­urcen­o­ri­en­­ti­ert, McMa­s­ter­Mo­dell (As­e­n 2002; Co­tt-re­ll u. Bo­s­to­n 2002; Grawe­ e­t al. 1994; Kaz-di­n u. We­i­s­z 1998; Shadi­s­h e­t al. 1993).

Ne­be­n de­n „re­i­n“ s­ys­te­mi­s­che­n An-s­ätze­n wurde­n auch s­ys­te­mi­s­ch i­nte­g­ra-ti­ve­ Ans­ätze­ be­rücks­i­chti­g­t, s­o­fe­rn s­ys­te­-mi­s­che­ Inte­rve­nti­o­ne­n me­hr als­ di­e­ Hälf-te­ de­s­ e­nts­pre­che­nde­n Ans­atze­s­ aus­zu-mache­n s­chi­e­ne­n. Studi­e­n zu FT-/PT-In-te­rve­nti­o­ne­n, de­re­n the­o­re­ti­s­che­r Hi­nte­r-g­rund und kli­ni­s­che­ Praxi­s­ ni­cht be­s­chri­e­-be­n wurde­n, wurde­n mi­taufg­e­no­mme­n und i­n . Tabelle 2 mi­t Frag­e­ze­i­che­n g­e­-ke­nnze­i­chne­t [“FT (?)“]. Ni­cht be­rücks­i­ch-ti­g­t wurde­n „re­i­n“ und übe­rwi­e­g­e­nd (ko­g­-ni­ti­v-)be­havi­o­rale­, ps­ycho­e­dukati­ve­ o­de­r ps­ycho­dynami­s­che­ ET, PT und FT.2

Zus­a­mmenfa­s­s­ung · Abs­tra­ct

Psy­cho­ther­apeut 2006 · XXX:XXX–XXXDOI 10.1007/s00278-005-0453-y­© Spr­i­n­ger­ Medi­zi­n­ Ver­lag 2005

Kirs­ten von Sy­dow · Stefan Beher · Rü­diger Retzlaff · Jochen Schweitzer-Rothers­

Sys­temi­s­che Thera­pi­e bei­ Stö­rungen des­ Erwa­chs­enena­lters­. Ei­ne Meta­i­nha­lts­a­na­lys­e von 28 ra­ndomi­s­i­erten Pri­märs­tudi­en

Zus­a­mmenfa­s­s­ungHintergru­nd. Sy­stem­i­sche Paar­- un­d Fam­i­-li­en­ther­api­e i­st i­n­ den­ USA un­d i­n­ vi­elen­ eu-r­o­päi­schen­ Län­der­n­ ei­n­ wi­ssen­schaftli­ch an­er­kan­n­tes Psy­cho­ther­api­ever­fahr­en­, bi­s-her­ jedo­ch i­n­ Deutschlan­d n­i­cht o­ffi­zi­ell an­-er­kan­n­t.Methode. Über­ Daten­ban­kr­echer­chen­ un­d Quer­ver­wei­se i­n­ Metaan­aly­sen­ un­d Re-vi­ews wur­den­ alle bi­s En­de 2004 auf En­g-li­sch, Deutsch o­der­ Span­i­sch publi­zi­er­ten­ ko­n­tr­o­lli­er­ten­, r­an­do­m­i­si­er­ten­ (o­der­ par­-alleli­si­er­ten­) Outco­m­e-Studi­en­ zur­ sy­ste-m­i­schen­ Paar­- (PT), Fam­i­li­en­- (FT) un­d Ei­n­-zelther­api­e (ET) bei­ kli­n­i­schen­ Stö­r­un­gen­ des Er­wachsen­en­alter­s [n­ach In­ter­n­ati­o­n­al Classi­fi­cati­o­n­ o­f Di­seases- (ICD-)10] i­den­ti­-fi­zi­er­t un­d di­ese sy­stem­ati­sch i­n­haltsan­aly­-ti­sch ausgewer­tet (Metai­n­haltsan­aly­se).Ergebnis­s­e. Es wur­den­ 28 „r­an­do­m­i­zed co­n­tr­o­lled tr­i­als“ (RCTs; 43 Publi­kati­o­n­en­) zur­ sy­stem­i­schen­ Ther­api­e bei­ kli­n­i­schen­

Stö­r­un­gen­ er­wachsen­er­ In­dex­pati­en­ten­ i­den­ti­fi­zi­er­t. Gut belegt i­st di­e Wi­r­ksam­kei­t vo­n­ sy­stem­i­scher­ Ther­api­e bei­ Substan­z-stö­r­un­gen­, psy­chi­schen­ un­d so­zi­alen­ Fak-to­r­en­ bei­ so­m­ati­schen­ Kr­an­khei­ten­, Schi­-zo­phr­en­i­e so­wi­e Depr­essi­o­n­en­ un­d Essstö­-r­un­gen­. Di­e Er­gebn­i­sse si­n­d m­ei­st zei­tli­ch stabi­l über­ Katam­n­esezei­tr­äum­e vo­n­ bi­s zu 5 Jahr­en­.Schlu­s­s­folgeru­ngen. Di­e Wi­r­ksam­kei­t sy­s-tem­i­scher­ Ther­api­e schei­n­t der­zei­t für­ m­i­n­-desten­s 4 Tei­lber­ei­che der­ Er­wachsen­en­-psy­cho­ther­api­e auch n­ach den­ deutschen­ Stan­dar­ds des Wi­ssen­schaftli­chen­ Bei­r­ats Psy­cho­ther­api­e gut n­achwei­sbar­.

Schlüs­s­elwö­rterSy­stem­i­sche Ther­api­e · Fam­i­li­en­ther­api­e · Paar­ther­api­e · Ei­n­zelther­api­e ·

„Ran­do­m­i­zed co­n­tr­o­lled tr­i­als“ · RCT

Abs­tra­ctBackgrou­nd. Sy­stem­i­c ther­apy­ i­s a sci­en­ti­fi­-cally­ ackn­o­wledged fo­r­m­ o­f psy­cho­ther­apy­ i­n­ the US an­d m­an­y­ Eur­o­pean­ co­un­tr­i­es, but n­o­t y­et i­n­ Ger­m­an­y­.Method. All r­an­do­m­i­zed (o­r­ par­alleli­zed) co­n­tr­o­lled tr­i­als (RCT) evaluati­n­g sy­stem­-i­c co­uples/fam­i­ly­/i­n­di­vi­dual ther­apy­ wi­th adult i­n­dex­ pati­en­ts publi­shed i­n­ En­gli­sh, Ger­m­an­ o­r­ Span­i­sh up to­ the en­d o­f 2004 wer­e i­den­ti­fi­ed vi­a data base sear­ches an­d cr­o­ss-r­efer­en­ces i­n­ o­ther­ m­eta-an­aly­ses an­d r­evi­ews. A m­eta-an­aly­si­s o­f the i­den­ti­fi­ed RCT was per­fo­r­m­ed.Res­u­lts­. 28 RCT (43 publi­cati­o­n­s) evaluati­n­g sy­stem­i­c ther­apy­ wi­th adult i­n­dex­ pati­en­ts suffer­i­n­g fr­o­m­ cli­n­i­cal di­so­r­der­s (ICD-10) we-r­e i­den­ti­fi­ed. Sy­stem­i­c ther­apy­ i­s effi­caci­o­us

wi­th r­egar­d to­ substan­ce di­so­r­der­s, m­en­tal/so­ci­al facto­r­s i­n­ter­acti­n­g wi­th so­m­ati­c di­so­r­-der­s, schi­zo­phr­en­i­a, depr­essi­o­n­ an­d eati­n­g di­so­r­der­s. The r­esults ar­e stable acr­o­ss fo­l-lo­w-up per­i­o­ds o­f up to­ 5 y­ear­s.Conclu­s­ion. Acco­r­di­n­g to­ the cr­i­ter­i­a o­f the Ger­m­an­ Sci­en­ti­fi­c Advi­so­r­y­ Bo­ar­d Psy­-cho­ther­apy­ (Wi­ssen­schaftli­cher­ Bei­r­at Psy­-cho­ther­api­e) ther­e seem­s to­ be go­o­d evi­-den­ce fo­r­ the effi­cacy­ o­f sy­stem­i­c ther­apy­ i­n­ at least fo­ur­ fi­elds o­f appli­cati­o­n­ o­f adult psy­-cho­ther­apy­.

Keywords­Sy­stem­i­c ther­apy­ · Co­uples ther­apy­ · Fam­i­ly­ ther­apy­ · In­di­vi­dual ther­apy­ · Ran­do­m­i­zed co­n­tr­o­lled tr­i­als · RCT

Sys­temi­c thera­py for a­dult i­ndex pa­ti­ents­. A meta­-content a­na­lys­i­s­ of 28 ra­ndomi­z­ed, controlled tri­a­ls­

1 Da n­ur­ ei­n­e vo­n­ 27 Pr­i­m­är­studi­en­ gem­atched statt r­an­do­m­i­si­er­t i­st (s. Tabelle 2), spr­echen­ wi­r­ i­m­ Ti­tel un­d i­m­ Tex­t ver­allgem­ei­n­er­n­d vo­n­ r­an­-do­m­i­si­er­ten­ Studi­en­.

2 Ei­n­e Li­ste der­ ausgeschlo­ssen­en­ Studi­en­ m­i­t der­ Begr­ün­dun­g für­ den­ Ausschluss i­st bei­ der­ Er­stauto­r­i­n­ er­hältli­ch.

3Ps­y­chotherapeu­t X · 2006  | 

Page 4: Systemische Therapie bei Störungen des Erwachs ... · griff für die therapeutische Arbeit mit he-tero- oder homosexuellen Paaren bzw. El-tern(teilen) und Kindern sowie sonstigen

Tabelle 1

Pri­märs­tudi­en z­ur Wi­rk­s­a­mk­ei­t s­ys­temi­s­cher Pa­a­r- und Fa­mi­li­enthera­pi­e bei­ erwa­chs­enen Indexpa­ti­enten (IP) (28 RCT, 43 Publi­k­a­ti­onen)

Autoren u. Ja­hr La­nd Sti­chprobe Interventi­onen Beha­ndlungs­- bedi­ngungen

Studi­endes­i­gn PT Ergebni­s­s­e bei­ Interventi­ons­ende

Follow-up-Ergebni­s­s­e Bewertung

Z N-IP Alter IP

Ge IP

Eth IP

Si­tz­ Da­uer Int.to trea­t-Ana­lys­e

Ma­nua­l Tra­i­ni­ng Integri­tät

i­nt. beh. pt

1. Affek­ti­ve Stö­rungen (F3; 4 RCTs­, 5 Publ.)

Depres­s­i­onen

Friedman 1975 USA x 41 37 (21–67) 79% 76% 12 3 Mo. 1. Sys­temori­enti­erte PT u. Anti­depres­s­i­va­

– – – Depres­s­ionen: PT u­. „dru­g“ verbes­s­ert, kein s­ign. GU

– +/–

Philadelphia 42 7 3 Mo. 2. Uns­pez. ET u­.  Antidepres­s­iva

x x – Dru­g: s­chnellere klein. Verbes­s­eru­ng als­ PT

43 12 3 Mo. 3. Sys­temori­enti­erte PT u. Pla­cebo

– – Paar-/Familienbeziehu­n-gen: 1=3 >2=4

40 7 3 Mo. 4. Uns­pez. ET u­. Placebo x x –

(166) Depres­s­ion (Global Severi-ty­ of Depres­s­ion Scale >6)

Jones­ u­. As­en 2000/2002:

UK x 40 27 39 (–64) 64% k.A. 12–20 1. Sys­temi­s­che PT X x x – Drop.ou­t-Rate: 1<3<(2) 2-Jahres­-Follow-u­p: +

Manu­al (11) (2. Kognitve ET) (x) (x) (–) Depres­s­ions­abnahme (BDI): nach 1 Jahr: 1>3

Depres­s­ions­abnahme (BDI): 1> 3

Leff et a­l. 2000 37 21 3. Pharmakotherapie:  Antidepres­s­iva

– x x Expres­s­ed Emotion: kei-ne Effekte

Alle Kos­ten: Therapie u­. s­ons­t. Ges­u­ndh.: 1=3

Lon­don­ De­pre­s­s­i­on­ In­te­rve­n­ti­on­ Tri­al

(94) (77) Major Depres­s­ion  (Hamilton Depres­s­ion  Rating Scale >13)

Kos­ten: – Therapie: 1>3 – Behandlu­ngs­zeitr.: Therapie u­. s­ons­t.  Ges­u­ndh.: 1=3

(2-Jahres­-Follow-u­p: finanz. Belohnu­ng)

Knekt u­. Lindfors­ 2004

Finland x 367 93 93 32,1(20–46) 75% k.A. 10,1(–12) 5,7(–8) Mo 1. Soluti­on-Focus­ed ET X 1 vs­. 2 – x – 1-Jahr-Follow-u­p: 5-Jahres­-Follow-u­p: +

He­ls­i­n­ki­ Ps­y­cho­the­rapy­ Stu­dy­ (HPS)

98 98 15,3(–20) 7,5 Mo 2. Short-term  Ps­y­chody­namic ET

– x – 1=2 verbes­s­ert bzgl. Sy­mptomatik (BDI),

1=2 verbes­s­ert bzgl. Sy­mptomatik (BDI), 

102 ca. 300? –3 Jahre 3. Long-term  Ps­y­chody­namic ET

– x – nach 7 Mo: recovery­ 1=2 (MDD/mood 30%,

wenig Veränderu­ngen bzgl. Arbeits­fähigkeit, Pers­önlichkeit,

– (41) ca. 500? –5 Jahre (4. Ps­y­choanaly­s­is­: kein RCT, s­elf-s­elected)

– x – anxiety­ 50%, PS: 20%), Krankheits­tagen,

s­oziales­ Fu­nktionieren – beides­ „effective“, aber

DSM-IV-Mood dis­order (86%), anxiety­ dis­order (43%), pers­onality­  dis­order (18%)

pers­onality­ fu­nctioning, s­ocial fu­nctioning

fü­r die Mehrheit der Patienten nicht  s­u­ffizient

Ps­y­chiatric ou­tpatients­ Remis­s­s­ion bzgl. depr. Sy­mptome s­chneller bei 1, bzgl. PS s­chneller bei 2

Miller et al. 2004 USA x   33 22 39(18–65) 57% k.A. 12 k.A. 1. Problem-centered Sys­tems­ FT (Mc-

– x MA SW + PI 

– – 28-Months­: Recovered by­ month 28:

Ma­s­ter Model) + Pha­rma­-cothera­py

2 (70%) = 3 (55%) = 1 (48%)

4 |  Ps­y­chotherapeu­t X · 2006

Ori­gi­na­li­en

Page 5: Systemische Therapie bei Störungen des Erwachs ... · griff für die therapeutische Arbeit mit he-tero- oder homosexuellen Paaren bzw. El-tern(teilen) und Kindern sowie sonstigen

Tabelle 1

Pri­märs­tudi­en z­ur Wi­rk­s­a­mk­ei­t s­ys­temi­s­cher Pa­a­r- und Fa­mi­li­enthera­pi­e bei­ erwa­chs­enen Indexpa­ti­enten (IP) (28 RCT, 43 Publi­k­a­ti­onen)

Autoren u. Ja­hr La­nd Sti­chprobe Interventi­onen Beha­ndlungs­- bedi­ngungen

Studi­endes­i­gn PT Ergebni­s­s­e bei­ Interventi­ons­ende

Follow-up-Ergebni­s­s­e Bewertung

Z N-IP Alter IP

Ge IP

Eth IP

Si­tz­ Da­uer Int.to trea­t-Ana­lys­e

Ma­nua­l Tra­i­ni­ng Integri­tät

i­nt. beh. pt

1. Affek­ti­ve Stö­rungen (F3; 4 RCTs­, 5 Publ.)

Depres­s­i­onen

Friedman 1975 USA x 41 37 (21–67) 79% 76% 12 3 Mo. 1. Sys­temori­enti­erte PT u. Anti­depres­s­i­va­

– – – Depres­s­ionen: PT u­. „dru­g“ verbes­s­ert, kein s­ign. GU

– +/–

Philadelphia 42 7 3 Mo. 2. Uns­pez. ET u­.  Antidepres­s­iva

x x – Dru­g: s­chnellere klein. Verbes­s­eru­ng als­ PT

43 12 3 Mo. 3. Sys­temori­enti­erte PT u. Pla­cebo

– – Paar-/Familienbeziehu­n-gen: 1=3 >2=4

40 7 3 Mo. 4. Uns­pez. ET u­. Placebo x x –

(166) Depres­s­ion (Global Severi-ty­ of Depres­s­ion Scale >6)

Jones­ u­. As­en 2000/2002:

UK x 40 27 39 (–64) 64% k.A. 12–20 1. Sys­temi­s­che PT X x x – Drop.ou­t-Rate: 1<3<(2) 2-Jahres­-Follow-u­p: +

Manu­al (11) (2. Kognitve ET) (x) (x) (–) Depres­s­ions­abnahme (BDI): nach 1 Jahr: 1>3

Depres­s­ions­abnahme (BDI): 1> 3

Leff et a­l. 2000 37 21 3. Pharmakotherapie:  Antidepres­s­iva

– x x Expres­s­ed Emotion: kei-ne Effekte

Alle Kos­ten: Therapie u­. s­ons­t. Ges­u­ndh.: 1=3

Lon­don­ De­pre­s­s­i­on­ In­te­rve­n­ti­on­ Tri­al

(94) (77) Major Depres­s­ion  (Hamilton Depres­s­ion  Rating Scale >13)

Kos­ten: – Therapie: 1>3 – Behandlu­ngs­zeitr.: Therapie u­. s­ons­t.  Ges­u­ndh.: 1=3

(2-Jahres­-Follow-u­p: finanz. Belohnu­ng)

Knekt u­. Lindfors­ 2004

Finland x 367 93 93 32,1(20–46) 75% k.A. 10,1(–12) 5,7(–8) Mo 1. Soluti­on-Focus­ed ET X 1 vs­. 2 – x – 1-Jahr-Follow-u­p: 5-Jahres­-Follow-u­p: +

He­ls­i­n­ki­ Ps­y­cho­the­rapy­ Stu­dy­ (HPS)

98 98 15,3(–20) 7,5 Mo 2. Short-term  Ps­y­chody­namic ET

– x – 1=2 verbes­s­ert bzgl. Sy­mptomatik (BDI),

1=2 verbes­s­ert bzgl. Sy­mptomatik (BDI), 

102 ca. 300? –3 Jahre 3. Long-term  Ps­y­chody­namic ET

– x – nach 7 Mo: recovery­ 1=2 (MDD/mood 30%,

wenig Veränderu­ngen bzgl. Arbeits­fähigkeit, Pers­önlichkeit,

– (41) ca. 500? –5 Jahre (4. Ps­y­choanaly­s­is­: kein RCT, s­elf-s­elected)

– x – anxiety­ 50%, PS: 20%), Krankheits­tagen,

s­oziales­ Fu­nktionieren – beides­ „effective“, aber

DSM-IV-Mood dis­order (86%), anxiety­ dis­order (43%), pers­onality­  dis­order (18%)

pers­onality­ fu­nctioning, s­ocial fu­nctioning

fü­r die Mehrheit der Patienten nicht  s­u­ffizient

Ps­y­chiatric ou­tpatients­ Remis­s­s­ion bzgl. depr. Sy­mptome s­chneller bei 1, bzgl. PS s­chneller bei 2

Miller et al. 2004 USA x   33 22 39(18–65) 57% k.A. 12 k.A. 1. Problem-centered Sys­tems­ FT (Mc-

– x MA SW + PI 

– – 28-Months­: Recovered by­ month 28:

Ma­s­ter Model) + Pha­rma­-cothera­py

2 (70%) = 3 (55%) = 1 (48%)

5Ps­y­chotherapeu­t X · 2006  | 

Page 6: Systemische Therapie bei Störungen des Erwachs ... · griff für die therapeutische Arbeit mit he-tero- oder homosexuellen Paaren bzw. El-tern(teilen) und Kindern sowie sonstigen

Tabelle 1

Pri­märs­tudi­en z­ur Wi­rk­s­a­mk­ei­t s­ys­temi­s­cher Pa­a­r- und Fa­mi­li­enthera­pi­e bei­ erwa­chs­enen Indexpa­ti­enten (IP) (28 RCT, 43 Publi­k­a­ti­onen)

Autoren u. Ja­hr La­nd Sti­chprobe Interventi­onen Beha­ndlungs­- bedi­ngungen

Studi­endes­i­gn PT Ergebni­s­s­e bei­ Interventi­ons­ende

Follow-up-Ergebni­s­s­e Bewertung

Z N-IP Alter IP

Ge IP

Eth IP

Si­tz­ Da­uer Int.to trea­t-Ana­lys­e

Ma­nua­l Tra­i­ni­ng Integri­tät

i­nt. beh. pt

30 24 6 k.A. 2. Mu­ltifamily­ Ps­y­choedu­-cational grou­p therapy­ + Pharmacotherapy­

x PhD PO, – Time to recovery­ (s­u­r-vival analy­s­is­/Median): 

MA SW + PI

2 (7 months­) = 3 (8 months­) = 1 (10 months­)

29 23 – k.A. 3. Pharmakotherapy­ alone

– PI – Su­bgru­ppe Mania: Re-covered by­ month 28:

(k.A.) (92) nu­r bzgl. ps­y­cho-s­oz. Therapie

DSM-III-R cu­rrent bipolar I dis­order mood epis­ode

2 (74%) = 3 (59%) = 1 (50%)

Time to recovery­: 2 (6 mo.) = 3 (8 mo.) = 1 (11 mo.) 

2. Angs­ts­tö­rungen (F40–42; 1 RCTs­, 1 Publ.)

Soz­i­a­le Phobi­e

Willu­tzki et al. 2004 BRD x k.A. 47 45 38.2 42% k.A. 23.4(-30) k.A. 1. Kombi­ni­ert Res­s­ource-nori­enti­erte ET (KROT)

– x x (x) Therapieabbrecher: 1 (4,3%) <2 (19,4%)

– +

36 29 24.6(-30) k.A. x x (x) Sozialphobis­che Sy­mp-tome: beide gebes­s­ert: 1 bes­s­er als­ 2

(83) 2. Kognitive VT ET (KVT) Sons­toge ps­y­ch. Belas­-tu­ng: beide gebes­s­ert: 1 bes­s­er als­ 2

Soziale Phobie (DSM-IV)

3. Es­s­s­tö­rungen (F50; 3 RCTs­, 6 Publ.)

Cris­p et al. 1991 UK x 30 18 22 k.A. k.A. ???+12 ? Mo. 1. Inpatient treatment + ou­tpatient ET/FT

X – – – 1-Jahres­-Follow-u­p:  Gewichts­zu­nahme: 2, 3> 4

2-Jahres­-Follow-u­p: Gewicht, Body­mas­s­- Index: 2> 4

+

Gowers­ et al. 1994 20 18 12 2. Outpa­ti­ent ET u­. FT (s­truk­turell?)

– x – Mens­tru­ation: 1, 2> 3> 4; nu­trition: 1, 2> 3> 4

Klinis­che Verbes­s­eru­n-gen blieben erhalten

20 17 10 3. Ou­tpatient Gru­ppen-therapie (IP / Eltern)

– x –

20 20 – 4. Keine Behandlu­ng

(k.A.) (90) (73) DSM-III-R Anorexia  Nervos­a

Dare et al. 2001 UK x 21 12 26,3 98% k.A. 24,9 12 Mo. 1. Focal ps­y­choanaly­tic ps­y­chotherapy­ (ET)

X – x (x) Pos­ttreatment (nach 1 Jahr): Alle verbes­s­ert

+

22 16 13,6 7 Mo 2. FT/PT (?) (ET) – x (x) Weight gain: 1, 2> 4

22 13 12,9 8 Mo. 3. Cognitive-analy­tic  therapy­ (CAT) (ET)

– x (x) Klinis­ches­ ou­tcome:  geheilt/s­ignif.  Gebes­s­ert 1, 2> 4

19 13 10,9 12 Mo. 4. Rou­tine treatment – x (x) Alle Gru­ppen: s­ chwaches­ ou­tcome

(k.A.) (84) (54) DSM-IV anorexia nervos­a Drop ou­t: 1=2 = 3=4, aber 2 bes­. gering

(Forts­etzu­ng)

6 |  Ps­y­chotherapeu­t X · 2006

Ori­gi­na­li­en

Page 7: Systemische Therapie bei Störungen des Erwachs ... · griff für die therapeutische Arbeit mit he-tero- oder homosexuellen Paaren bzw. El-tern(teilen) und Kindern sowie sonstigen

Tabelle 1

Pri­märs­tudi­en z­ur Wi­rk­s­a­mk­ei­t s­ys­temi­s­cher Pa­a­r- und Fa­mi­li­enthera­pi­e bei­ erwa­chs­enen Indexpa­ti­enten (IP) (28 RCT, 43 Publi­k­a­ti­onen)

Autoren u. Ja­hr La­nd Sti­chprobe Interventi­onen Beha­ndlungs­- bedi­ngungen

Studi­endes­i­gn PT Ergebni­s­s­e bei­ Interventi­ons­ende

Follow-up-Ergebni­s­s­e Bewertung

Z N-IP Alter IP

Ge IP

Eth IP

Si­tz­ Da­uer Int.to trea­t-Ana­lys­e

Ma­nua­l Tra­i­ni­ng Integri­tät

i­nt. beh. pt

30 24 6 k.A. 2. Mu­ltifamily­ Ps­y­choedu­-cational grou­p therapy­ + Pharmacotherapy­

x PhD PO, – Time to recovery­ (s­u­r-vival analy­s­is­/Median): 

MA SW + PI

2 (7 months­) = 3 (8 months­) = 1 (10 months­)

29 23 – k.A. 3. Pharmakotherapy­ alone

– PI – Su­bgru­ppe Mania: Re-covered by­ month 28:

(k.A.) (92) nu­r bzgl. ps­y­cho-s­oz. Therapie

DSM-III-R cu­rrent bipolar I dis­order mood epis­ode

2 (74%) = 3 (59%) = 1 (50%)

Time to recovery­: 2 (6 mo.) = 3 (8 mo.) = 1 (11 mo.) 

2. Angs­ts­tö­rungen (F40–42; 1 RCTs­, 1 Publ.)

Soz­i­a­le Phobi­e

Willu­tzki et al. 2004 BRD x k.A. 47 45 38.2 42% k.A. 23.4(-30) k.A. 1. Kombi­ni­ert Res­s­ource-nori­enti­erte ET (KROT)

– x x (x) Therapieabbrecher: 1 (4,3%) <2 (19,4%)

– +

36 29 24.6(-30) k.A. x x (x) Sozialphobis­che Sy­mp-tome: beide gebes­s­ert: 1 bes­s­er als­ 2

(83) 2. Kognitive VT ET (KVT) Sons­toge ps­y­ch. Belas­-tu­ng: beide gebes­s­ert: 1 bes­s­er als­ 2

Soziale Phobie (DSM-IV)

3. Es­s­s­tö­rungen (F50; 3 RCTs­, 6 Publ.)

Cris­p et al. 1991 UK x 30 18 22 k.A. k.A. ???+12 ? Mo. 1. Inpatient treatment + ou­tpatient ET/FT

X – – – 1-Jahres­-Follow-u­p:  Gewichts­zu­nahme: 2, 3> 4

2-Jahres­-Follow-u­p: Gewicht, Body­mas­s­- Index: 2> 4

+

Gowers­ et al. 1994 20 18 12 2. Outpa­ti­ent ET u­. FT (s­truk­turell?)

– x – Mens­tru­ation: 1, 2> 3> 4; nu­trition: 1, 2> 3> 4

Klinis­che Verbes­s­eru­n-gen blieben erhalten

20 17 10 3. Ou­tpatient Gru­ppen-therapie (IP / Eltern)

– x –

20 20 – 4. Keine Behandlu­ng

(k.A.) (90) (73) DSM-III-R Anorexia  Nervos­a

Dare et al. 2001 UK x 21 12 26,3 98% k.A. 24,9 12 Mo. 1. Focal ps­y­choanaly­tic ps­y­chotherapy­ (ET)

X – x (x) Pos­ttreatment (nach 1 Jahr): Alle verbes­s­ert

+

22 16 13,6 7 Mo 2. FT/PT (?) (ET) – x (x) Weight gain: 1, 2> 4

22 13 12,9 8 Mo. 3. Cognitive-analy­tic  therapy­ (CAT) (ET)

– x (x) Klinis­ches­ ou­tcome:  geheilt/s­ignif.  Gebes­s­ert 1, 2> 4

19 13 10,9 12 Mo. 4. Rou­tine treatment – x (x) Alle Gru­ppen: s­ chwaches­ ou­tcome

(k.A.) (84) (54) DSM-IV anorexia nervos­a Drop ou­t: 1=2 = 3=4, aber 2 bes­. gering

(Forts­etzu­ng)

7Ps­y­chotherapeu­t X · 2006  | 

Page 8: Systemische Therapie bei Störungen des Erwachs ... · griff für die therapeutische Arbeit mit he-tero- oder homosexuellen Paaren bzw. El-tern(teilen) und Kindern sowie sonstigen

Tabelle 1

Pri­märs­tudi­en z­ur Wi­rk­s­a­mk­ei­t s­ys­temi­s­cher Pa­a­r- und Fa­mi­li­enthera­pi­e bei­ erwa­chs­enen Indexpa­ti­enten (IP) (28 RCT, 43 Publi­k­a­ti­onen)

Autoren u. Ja­hr La­nd Sti­chprobe Interventi­onen Beha­ndlungs­- bedi­ngungen

Studi­endes­i­gn PT Ergebni­s­s­e bei­ Interventi­ons­ende

Follow-up-Ergebni­s­s­e Bewertung

Z N-IP Alter IP

Ge IP

Eth IP

Si­tz­ Da­uer Int.to trea­t-Ana­lys­e

Ma­nua­l Tra­i­ni­ng Integri­tät

i­nt. beh. pt

Es­pina Eizagu­irre  et al. 2000, 2001, 2002

Spanien x 44 42 20,3 (14–33) 100% k.A. 26,2 1 Jahr 1. Sys­temi­s­che FT (TFS) – – – – Sy­mptomredu­ktion: beide Gru­ppen verbes­-s­ert, 1> 2

– +

27 20 21,6 (14–33) 19+34 1 Jahr 2. Parents­ s­u­pport grou­p + Grou­p Therapy­

– – – Ins­bes­. bei Bu­limie: 1> 2

(k.A.) (71) (62) DSM-IV-Es­s­s­töru­ngen Redu­ktion von Depres­-s­ionen + Angs­t: 1=2

4. Ps­ychi­s­che u. s­oz­i­a­le Fa­k­toren bei­ s­oma­ti­s­chen Kra­nk­hei­ten (F54; 4 RCTs­, 6 Publ.)

Krebs­erk­ra­nk­ungen

Wirs­ching et al. 1989

BRD x 58 57 (31–78) 18% k.A. 5,9 (1–12) ca. 2 J. 1. Sys­tems­ Cons­ulta­ti­on / Kons­i­li­a­r-/Li­a­i­s­ongrup-pe (CLS): FT + ET

– – x – Soziale Unters­tü­tzu­ng der Familie s­teht in Zu­s­.

5-Jahre:  Überlebens­zeit:

+

Bronchialkarzinom u­. Stratifi-zieru­ng

mit Anzahl der ET + FT Nichtkleinzelliges­  Bronichialkarzinom (Stadiu­m I–IIIb):

46 1,1 (1–2+) 2. Beratu­ng bei Bedarf (COD)

– x – 1 (26 Mo.) = 3 (20,0 Mo.) = 2 (14,0 Mo.)

60 – – 3. Medizinis­che  Regelvers­orgu­ng (REG)

– Ärzte – – Nu­r Stadiu­m IIIb: 1 (19,6 Mo.) >3 (14,0) >2 (5,6)

(175) (164) Kleinzelliges­ Bronchi-alkarzinom: 1 (10,1) >2 (7,8), 3 (6,2)

Herz­-Krei­s­la­uf-Erk­ra­nk­ungen

Priebe u­. Sinning 2001

BRD x 20   19 55,4(38–70) 14% k.A. 2–4 2–4 Mo 1. Ps­ychoeduk­a­ti­ve lö­s­ungs­ori­enti­erte PT + Sta­nda­rdbeha­ndlung

X – – – – 9-Monate: +

Beide Gru­ppen  Abnahme Depres­s­ion, 1> 2 (FB, p>0,06)

22 21 2. Standardbehandlu­ng – Ärzte – Su­bj. Ges­u­ndheit: 1 (verb.) >2 (vers­chl.)

(42) (40) Patienten nach Herzin-farkt, Angioplas­tie oder By­pas­s­operation

Rezidivs­orgen: 1< 2

Su­bj. Rehabilitations­-erfolg: 1> 2

Reha-Erfolg in  Partners­icht: 1> 2

HIV/Ai­ds­

Prado et al. 2002 USA x   67 92,3% 36 100% 0% 12.45 9 Mo 1. Structura­l Ecos­ys­tems­ Thera­py (SFT; FT)

X x x x PT-Engagement: 1 (75%) >2 (61%)

18-Monate: Ps­y­chol. Stres­s­: 1< 3

+?

Mitrani et al. 2003 Florida 69 5.74 9 Mo 2. Pers­on-Centered  Approach (PCA; Rogers­, ET)

x x x PT-Retaining: 1> 2 In 1, nicht aber in 2: dos­e-res­pons­e- Relation bzgl.

Szapocznik et al. 2004

73 3. KG ohne Intervention (Commu­nity­ Comparis­on)

9-Monate: Ps­y­chol. Stres­s­: 1< 2< 3

Therapies­tu­nden u­. Stres­s­abnahme

(Forts­etzu­ng)

8 |  Ps­y­chotherapeu­t X · 2006

Ori­gi­na­li­en

Page 9: Systemische Therapie bei Störungen des Erwachs ... · griff für die therapeutische Arbeit mit he-tero- oder homosexuellen Paaren bzw. El-tern(teilen) und Kindern sowie sonstigen

Tabelle 1

Pri­märs­tudi­en z­ur Wi­rk­s­a­mk­ei­t s­ys­temi­s­cher Pa­a­r- und Fa­mi­li­enthera­pi­e bei­ erwa­chs­enen Indexpa­ti­enten (IP) (28 RCT, 43 Publi­k­a­ti­onen)

Autoren u. Ja­hr La­nd Sti­chprobe Interventi­onen Beha­ndlungs­- bedi­ngungen

Studi­endes­i­gn PT Ergebni­s­s­e bei­ Interventi­ons­ende

Follow-up-Ergebni­s­s­e Bewertung

Z N-IP Alter IP

Ge IP

Eth IP

Si­tz­ Da­uer Int.to trea­t-Ana­lys­e

Ma­nua­l Tra­i­ni­ng Integri­tät

i­nt. beh. pt

Es­pina Eizagu­irre  et al. 2000, 2001, 2002

Spanien x 44 42 20,3 (14–33) 100% k.A. 26,2 1 Jahr 1. Sys­temi­s­che FT (TFS) – – – – Sy­mptomredu­ktion: beide Gru­ppen verbes­-s­ert, 1> 2

– +

27 20 21,6 (14–33) 19+34 1 Jahr 2. Parents­ s­u­pport grou­p + Grou­p Therapy­

– – – Ins­bes­. bei Bu­limie: 1> 2

(k.A.) (71) (62) DSM-IV-Es­s­s­töru­ngen Redu­ktion von Depres­-s­ionen + Angs­t: 1=2

4. Ps­ychi­s­che u. s­oz­i­a­le Fa­k­toren bei­ s­oma­ti­s­chen Kra­nk­hei­ten (F54; 4 RCTs­, 6 Publ.)

Krebs­erk­ra­nk­ungen

Wirs­ching et al. 1989

BRD x 58 57 (31–78) 18% k.A. 5,9 (1–12) ca. 2 J. 1. Sys­tems­ Cons­ulta­ti­on / Kons­i­li­a­r-/Li­a­i­s­ongrup-pe (CLS): FT + ET

– – x – Soziale Unters­tü­tzu­ng der Familie s­teht in Zu­s­.

5-Jahre:  Überlebens­zeit:

+

Bronchialkarzinom u­. Stratifi-zieru­ng

mit Anzahl der ET + FT Nichtkleinzelliges­  Bronichialkarzinom (Stadiu­m I–IIIb):

46 1,1 (1–2+) 2. Beratu­ng bei Bedarf (COD)

– x – 1 (26 Mo.) = 3 (20,0 Mo.) = 2 (14,0 Mo.)

60 – – 3. Medizinis­che  Regelvers­orgu­ng (REG)

– Ärzte – – Nu­r Stadiu­m IIIb: 1 (19,6 Mo.) >3 (14,0) >2 (5,6)

(175) (164) Kleinzelliges­ Bronchi-alkarzinom: 1 (10,1) >2 (7,8), 3 (6,2)

Herz­-Krei­s­la­uf-Erk­ra­nk­ungen

Priebe u­. Sinning 2001

BRD x 20   19 55,4(38–70) 14% k.A. 2–4 2–4 Mo 1. Ps­ychoeduk­a­ti­ve lö­s­ungs­ori­enti­erte PT + Sta­nda­rdbeha­ndlung

X – – – – 9-Monate: +

Beide Gru­ppen  Abnahme Depres­s­ion, 1> 2 (FB, p>0,06)

22 21 2. Standardbehandlu­ng – Ärzte – Su­bj. Ges­u­ndheit: 1 (verb.) >2 (vers­chl.)

(42) (40) Patienten nach Herzin-farkt, Angioplas­tie oder By­pas­s­operation

Rezidivs­orgen: 1< 2

Su­bj. Rehabilitations­-erfolg: 1> 2

Reha-Erfolg in  Partners­icht: 1> 2

HIV/Ai­ds­

Prado et al. 2002 USA x   67 92,3% 36 100% 0% 12.45 9 Mo 1. Structura­l Ecos­ys­tems­ Thera­py (SFT; FT)

X x x x PT-Engagement: 1 (75%) >2 (61%)

18-Monate: Ps­y­chol. Stres­s­: 1< 3

+?

Mitrani et al. 2003 Florida 69 5.74 9 Mo 2. Pers­on-Centered  Approach (PCA; Rogers­, ET)

x x x PT-Retaining: 1> 2 In 1, nicht aber in 2: dos­e-res­pons­e- Relation bzgl.

Szapocznik et al. 2004

73 3. KG ohne Intervention (Commu­nity­ Comparis­on)

9-Monate: Ps­y­chol. Stres­s­: 1< 2< 3

Therapies­tu­nden u­. Stres­s­abnahme

(Forts­etzu­ng)

9Ps­y­chotherapeu­t X · 2006  | 

Page 10: Systemische Therapie bei Störungen des Erwachs ... · griff für die therapeutische Arbeit mit he-tero- oder homosexuellen Paaren bzw. El-tern(teilen) und Kindern sowie sonstigen

Tabelle 1

Pri­märs­tudi­en z­ur Wi­rk­s­a­mk­ei­t s­ys­temi­s­cher Pa­a­r- und Fa­mi­li­enthera­pi­e bei­ erwa­chs­enen Indexpa­ti­enten (IP) (28 RCT, 43 Publi­k­a­ti­onen)

Autoren u. Ja­hr La­nd Sti­chprobe Interventi­onen Beha­ndlungs­- bedi­ngungen

Studi­endes­i­gn PT Ergebni­s­s­e bei­ Interventi­ons­ende

Follow-up-Ergebni­s­s­e Bewertung

Z N-IP Alter IP

Ge IP

Eth IP

Si­tz­ Da­uer Int.to trea­t-Ana­lys­e

Ma­nua­l Tra­i­ni­ng Integri­tät

i­nt. beh. pt

(588) (209) HIV-pos­itive s­chwarze Mü­tter u­. s­chwarze  Therapeu­tinnen

Family­ has­s­les­: 1< 2, 3 Family­ has­s­les­: 1< 2, 3 (2, 3 Zu­nahme: 2> 3!)

Fragebogen-Beant-worten wu­rde bezahlt (50–100 $ jeweils­)

Familienbeziehu­ngen s­agen FT-Engagement vorau­s­

Family­ s­u­pport: gene-relle Abnahme 1=2 = 3

Orthopädi­s­che Erk­ra­nk­ungen

Cockbu­rn et al. 1997

USA x     13 37,2 58% k.A. 6 6 Wo 1. Soluti­on-focus­ed Thera­py (ET?)

– – – – Family­ Cris­is­ Oriented Pers­onal Evalu­ation Scales­

2 Monate nach Interventions­ende:

+

Texas­ 11 2. KG ohne Intervention (nu­r prä- u­. pos­t Mes­-s­u­ng)

(F-COPES): 1+3 bes­s­er 2+4

Wiederau­fnahme der Arbeit: 1+3 (100%) >2+4 (79%)

12 (6) (6 Wo) (3. Solu­tion-focu­s­ed The-rapy­ (ET?) - nu­r  Pos­tmes­s­u­ng) 

(–) (–) (–) Ps­y­chos­ocial Adju­s­t-ment to Illnes­s­  Scale-Self Report

12 (4. KG ohne Intervention: nu­r Pos­tmes­s­u­ng)

(PAIS-SR): 1+3 bes­s­er 2+4, z. B. Stres­s­: 1+3< 2+4

(k.A.) (k.A.) (48) Reha bei Erkranku­ngen von Rü­cken (41%) u­.  Extremitäten (32%)

5. Pers­ö­nli­chk­ei­ts­s­tö­rungen und Verha­ltens­s­tö­rungen (F6; 1 RCT, 1 Publ.)

Kri­mi­na­li­tät u. Drogenprobleme (Gefängni­s­i­ns­a­s­s­en)

Lindfors­s­ u­.  Magnu­s­s­on 1997

Schweden x 30 30 k.A. k.A. k.A. 1–12 ca.-4 Mo 1. Soluti­on-Focus­ed Bri­ef T: ET, PT, FT

– – – – k.A. 12-Monate: Rü­ckfall (erneu­te  Veru­rteilu­ng):

+

30 29 2. KG ohne Intervention 1 (53%) <2 (76%);  Drogendelikte: 1< 2

(60) (60) (59) Weitere Gefängnis­mo-nate: 1< 2

16-Monate: Rü­ckfall: 1 (60%) <2 (86%)

Mortalität: 1 (0) <2 (3 von 30)

6. Abhängi­gk­ei­ten und Mi­s­s­bra­uch (F1, F55; 10 RCTs­, 15 Publ.)

Alk­ohols­tö­rungen (4 RCTs­, 7 Publ.)

McCrady­ et al. 1979 USA x k.A. 18 k.A. 42 39% k.A. k.A. k.A. 1. Joi­nt Admi­s­s­i­on: bei­de Pa­rtner s­ta­ti­onär:

– – x (x) Alkoholkons­u­m: 1, 2< 3 6-Monate: Abs­tinenz: 2 (83%) = 1 (61%) = 3 (43%)

+

Pa­a­r Gruppen T etc. Ehequ­alität: 1=2 = 3 (alle verbes­s­ert)

Ps­y­cholog. Befinden / Partners­chaft:

McCrady­ et al. 1982 k.A. 8 k.A: k.A. k.A. 2. Couples­ Involvement: Pa­a­r-Gruppen T,

– x (x) Ps­y­chiatris­che  Sy­mptome: 1=2 = 3  (alle verbes­s­ert)

alle 3 Gru­ppen  verbes­s­ert: 1=2 = 3

Gruppen T-IPs­, Gruppen T-Pa­rtner

4-Jahre: abs­tinente Follow-u­p-Monate: 

(Forts­etzu­ng)

10 |  Ps­y­chotherapeu­t X · 2006

Ori­gi­na­li­en

Page 11: Systemische Therapie bei Störungen des Erwachs ... · griff für die therapeutische Arbeit mit he-tero- oder homosexuellen Paaren bzw. El-tern(teilen) und Kindern sowie sonstigen

Tabelle 1

Pri­märs­tudi­en z­ur Wi­rk­s­a­mk­ei­t s­ys­temi­s­cher Pa­a­r- und Fa­mi­li­enthera­pi­e bei­ erwa­chs­enen Indexpa­ti­enten (IP) (28 RCT, 43 Publi­k­a­ti­onen)

Autoren u. Ja­hr La­nd Sti­chprobe Interventi­onen Beha­ndlungs­- bedi­ngungen

Studi­endes­i­gn PT Ergebni­s­s­e bei­ Interventi­ons­ende

Follow-up-Ergebni­s­s­e Bewertung

Z N-IP Alter IP

Ge IP

Eth IP

Si­tz­ Da­uer Int.to trea­t-Ana­lys­e

Ma­nua­l Tra­i­ni­ng Integri­tät

i­nt. beh. pt

(588) (209) HIV-pos­itive s­chwarze Mü­tter u­. s­chwarze  Therapeu­tinnen

Family­ has­s­les­: 1< 2, 3 Family­ has­s­les­: 1< 2, 3 (2, 3 Zu­nahme: 2> 3!)

Fragebogen-Beant-worten wu­rde bezahlt (50–100 $ jeweils­)

Familienbeziehu­ngen s­agen FT-Engagement vorau­s­

Family­ s­u­pport: gene-relle Abnahme 1=2 = 3

Orthopädi­s­che Erk­ra­nk­ungen

Cockbu­rn et al. 1997

USA x     13 37,2 58% k.A. 6 6 Wo 1. Soluti­on-focus­ed Thera­py (ET?)

– – – – Family­ Cris­is­ Oriented Pers­onal Evalu­ation Scales­

2 Monate nach Interventions­ende:

+

Texas­ 11 2. KG ohne Intervention (nu­r prä- u­. pos­t Mes­-s­u­ng)

(F-COPES): 1+3 bes­s­er 2+4

Wiederau­fnahme der Arbeit: 1+3 (100%) >2+4 (79%)

12 (6) (6 Wo) (3. Solu­tion-focu­s­ed The-rapy­ (ET?) - nu­r  Pos­tmes­s­u­ng) 

(–) (–) (–) Ps­y­chos­ocial Adju­s­t-ment to Illnes­s­  Scale-Self Report

12 (4. KG ohne Intervention: nu­r Pos­tmes­s­u­ng)

(PAIS-SR): 1+3 bes­s­er 2+4, z. B. Stres­s­: 1+3< 2+4

(k.A.) (k.A.) (48) Reha bei Erkranku­ngen von Rü­cken (41%) u­.  Extremitäten (32%)

5. Pers­ö­nli­chk­ei­ts­s­tö­rungen und Verha­ltens­s­tö­rungen (F6; 1 RCT, 1 Publ.)

Kri­mi­na­li­tät u. Drogenprobleme (Gefängni­s­i­ns­a­s­s­en)

Lindfors­s­ u­.  Magnu­s­s­on 1997

Schweden x 30 30 k.A. k.A. k.A. 1–12 ca.-4 Mo 1. Soluti­on-Focus­ed Bri­ef T: ET, PT, FT

– – – – k.A. 12-Monate: Rü­ckfall (erneu­te  Veru­rteilu­ng):

+

30 29 2. KG ohne Intervention 1 (53%) <2 (76%);  Drogendelikte: 1< 2

(60) (60) (59) Weitere Gefängnis­mo-nate: 1< 2

16-Monate: Rü­ckfall: 1 (60%) <2 (86%)

Mortalität: 1 (0) <2 (3 von 30)

6. Abhängi­gk­ei­ten und Mi­s­s­bra­uch (F1, F55; 10 RCTs­, 15 Publ.)

Alk­ohols­tö­rungen (4 RCTs­, 7 Publ.)

McCrady­ et al. 1979 USA x k.A. 18 k.A. 42 39% k.A. k.A. k.A. 1. Joi­nt Admi­s­s­i­on: bei­de Pa­rtner s­ta­ti­onär:

– – x (x) Alkoholkons­u­m: 1, 2< 3 6-Monate: Abs­tinenz: 2 (83%) = 1 (61%) = 3 (43%)

+

Pa­a­r Gruppen T etc. Ehequ­alität: 1=2 = 3 (alle verbes­s­ert)

Ps­y­cholog. Befinden / Partners­chaft:

McCrady­ et al. 1982 k.A. 8 k.A: k.A. k.A. 2. Couples­ Involvement: Pa­a­r-Gruppen T,

– x (x) Ps­y­chiatris­che  Sy­mptome: 1=2 = 3  (alle verbes­s­ert)

alle 3 Gru­ppen  verbes­s­ert: 1=2 = 3

Gruppen T-IPs­, Gruppen T-Pa­rtner

4-Jahre: abs­tinente Follow-u­p-Monate: 

(Forts­etzu­ng)

11Ps­y­chotherapeu­t X · 2006  | 

Page 12: Systemische Therapie bei Störungen des Erwachs ... · griff für die therapeutische Arbeit mit he-tero- oder homosexuellen Paaren bzw. El-tern(teilen) und Kindern sowie sonstigen

Tabelle 1

Pri­märs­tudi­en z­ur Wi­rk­s­a­mk­ei­t s­ys­temi­s­cher Pa­a­r- und Fa­mi­li­enthera­pi­e bei­ erwa­chs­enen Indexpa­ti­enten (IP) (28 RCT, 43 Publi­k­a­ti­onen)

Autoren u. Ja­hr La­nd Sti­chprobe Interventi­onen Beha­ndlungs­- bedi­ngungen

Studi­endes­i­gn PT Ergebni­s­s­e bei­ Interventi­ons­ende

Follow-up-Ergebni­s­s­e Bewertung

Z N-IP Alter IP

Ge IP

Eth IP

Si­tz­ Da­uer Int.to trea­t-Ana­lys­e

Ma­nua­l Tra­i­ni­ng Integri­tät

i­nt. beh. pt

Nur IP s­ta­ti­onär 1 (61%) = 2 (45%) = 3 (54%)

k.A. 7 k.A. k.A. k.A. 3. Gru­ppen T fü­r IPs­  (s­tationär)

– x (x) Partners­chaft, Beru­f, Hos­pitalis­.: 1=2 = 3

Inpatients­ in a private ps­y­chiatric hos­pital.

(68) (33) DSM-II-alcohol  dependece/abu­s­e

Bennu­n 1988 UK x 43 (31–68) 33% k.A. 8 24 Wo 1. Sys­temi­s­che FT (Ma­i­länder Ans­a­tz­)

– – – – Beide verbes­s­ert 1=2 (Alkoholabh.,

6-Monate: PT-Erfolg: 1=2

+

9 27 Wo 2. Problemlös­e FT ( Soziale Lerntheorie)

– – – Ehe-, Familienzu­frieden-heit)

(16) (12) Alkoholabhängigkeit

Zweben et al. 1988 USA x k.A. 139 70 43,6 17% k.A. 8 8 Wo 1. Sys­tems­-ba­s­ed PT – – MA (x) 6-Monate: abs­tinente Tage: 1 (52%) = 2 (58%)

18-Monate: Beide Gru­ppen verbes­s­ert

k.A. 79 46 41,1 17% k.A. 1 1,5 h 2. Advi­ce Couns­eli­ng (Pa­a­rbera­tung)

– x (x) Beide Gru­ppen  verbes­s­ert im Vgl. zu­  pretreatment!

Abs­tinente Tage: 1 (51%) = 2 (56%)

(218) (116) Alkohol-Miß­brau­ch Ehezu­friedenheit:  verbes­s­ert 1=2

Beu­tler et al. 1993 USA x 33 18 37,4 (18–65) 0% 82% 20 1,5+4 Mo 1. Sys­temi­s­che PT – x MA x Drop-ou­t: 1 (46%) <2 (67%)

– (zu­ hoher Drop-ou­t) ???

Rohrbau­gh et al. 1995 Manu­al

California 30 10 20 1,5+4 Mo 2. VT PT x MA x

Shoham et al. 1998 (80) (63) (28) DSM-III Alkohols­töru­ng

Cou­ple­s­‘ Alcoholi­s­m Tre­atme­n­t Proje­ct (CAT)

Heroi­na­bhängi­gk­ei­t (4 RCTs­, 6 Publ.)

Stanton u­. Todd 1982

USA x   21   28 0% 52% 6–16 5–6 Mo. 1. Pa­i­d s­tructura­l-s­tra­te-gi­c FT + Metha­done

(x) (x) PhD, BA (x) Early­ treatment  dropou­t: 1< 2

12-Monate-pos­t- Intervention:

+

(Bu­ch) Philadelphia 25 5–6 Mo. 2. Unpa­i­d s­tructura­l- s­tra­tegi­c FT + Metha­done

Todes­fälle mit drin

u­.a., au­ch trainierte Laien

Illegale Drogen- abs­tinenz: 1, 2>>3, 4

(Zit. nach Stanton u­. Shadis­h 1997)

19 3. KG: Paid Family­ movies­ (attention placebo)

31-Monate: Todes­fälle 1, 2 (2%) <<3, 4 (10%)

Stanton et al. 1982 53 4. Methadone +  EB (treatment as­ u­s­u­al)

Frequ­ency­-qu­antity­ alcohol: 1 (655 ou­n-ces­) = 

(118) Heroinmis­s­brau­ch 2 (667) = 3 (386) = 4 (816)

Romijn et al. 1990 NL m 98 81 73 24 24% 100% k.A. k.A. 1. Structura­l-s­tra­tegi­c FT + evtl. Metha­don

– (x) (x) (x) 18-Monate-pos­t- Interventions­beginn:

+?

(Forts­etzu­ng)

12 |  Ps­y­chotherapeu­t X · 2006

Ori­gi­na­li­en

Page 13: Systemische Therapie bei Störungen des Erwachs ... · griff für die therapeutische Arbeit mit he-tero- oder homosexuellen Paaren bzw. El-tern(teilen) und Kindern sowie sonstigen

Tabelle 1

Pri­märs­tudi­en z­ur Wi­rk­s­a­mk­ei­t s­ys­temi­s­cher Pa­a­r- und Fa­mi­li­enthera­pi­e bei­ erwa­chs­enen Indexpa­ti­enten (IP) (28 RCT, 43 Publi­k­a­ti­onen)

Autoren u. Ja­hr La­nd Sti­chprobe Interventi­onen Beha­ndlungs­- bedi­ngungen

Studi­endes­i­gn PT Ergebni­s­s­e bei­ Interventi­ons­ende

Follow-up-Ergebni­s­s­e Bewertung

Z N-IP Alter IP

Ge IP

Eth IP

Si­tz­ Da­uer Int.to trea­t-Ana­lys­e

Ma­nua­l Tra­i­ni­ng Integri­tät

i­nt. beh. pt

Nur IP s­ta­ti­onär 1 (61%) = 2 (45%) = 3 (54%)

k.A. 7 k.A. k.A. k.A. 3. Gru­ppen T fü­r IPs­  (s­tationär)

– x (x) Partners­chaft, Beru­f, Hos­pitalis­.: 1=2 = 3

Inpatients­ in a private ps­y­chiatric hos­pital.

(68) (33) DSM-II-alcohol  dependece/abu­s­e

Bennu­n 1988 UK x 43 (31–68) 33% k.A. 8 24 Wo 1. Sys­temi­s­che FT (Ma­i­länder Ans­a­tz­)

– – – – Beide verbes­s­ert 1=2 (Alkoholabh.,

6-Monate: PT-Erfolg: 1=2

+

9 27 Wo 2. Problemlös­e FT ( Soziale Lerntheorie)

– – – Ehe-, Familienzu­frieden-heit)

(16) (12) Alkoholabhängigkeit

Zweben et al. 1988 USA x k.A. 139 70 43,6 17% k.A. 8 8 Wo 1. Sys­tems­-ba­s­ed PT – – MA (x) 6-Monate: abs­tinente Tage: 1 (52%) = 2 (58%)

18-Monate: Beide Gru­ppen verbes­s­ert

k.A. 79 46 41,1 17% k.A. 1 1,5 h 2. Advi­ce Couns­eli­ng (Pa­a­rbera­tung)

– x (x) Beide Gru­ppen  verbes­s­ert im Vgl. zu­  pretreatment!

Abs­tinente Tage: 1 (51%) = 2 (56%)

(218) (116) Alkohol-Miß­brau­ch Ehezu­friedenheit:  verbes­s­ert 1=2

Beu­tler et al. 1993 USA x 33 18 37,4 (18–65) 0% 82% 20 1,5+4 Mo 1. Sys­temi­s­che PT – x MA x Drop-ou­t: 1 (46%) <2 (67%)

– (zu­ hoher Drop-ou­t) ???

Rohrbau­gh et al. 1995 Manu­al

California 30 10 20 1,5+4 Mo 2. VT PT x MA x

Shoham et al. 1998 (80) (63) (28) DSM-III Alkohols­töru­ng

Cou­ple­s­‘ Alcoholi­s­m Tre­atme­n­t Proje­ct (CAT)

Heroi­na­bhängi­gk­ei­t (4 RCTs­, 6 Publ.)

Stanton u­. Todd 1982

USA x   21   28 0% 52% 6–16 5–6 Mo. 1. Pa­i­d s­tructura­l-s­tra­te-gi­c FT + Metha­done

(x) (x) PhD, BA (x) Early­ treatment  dropou­t: 1< 2

12-Monate-pos­t- Intervention:

+

(Bu­ch) Philadelphia 25 5–6 Mo. 2. Unpa­i­d s­tructura­l- s­tra­tegi­c FT + Metha­done

Todes­fälle mit drin

u­.a., au­ch trainierte Laien

Illegale Drogen- abs­tinenz: 1, 2>>3, 4

(Zit. nach Stanton u­. Shadis­h 1997)

19 3. KG: Paid Family­ movies­ (attention placebo)

31-Monate: Todes­fälle 1, 2 (2%) <<3, 4 (10%)

Stanton et al. 1982 53 4. Methadone +  EB (treatment as­ u­s­u­al)

Frequ­ency­-qu­antity­ alcohol: 1 (655 ou­n-ces­) = 

(118) Heroinmis­s­brau­ch 2 (667) = 3 (386) = 4 (816)

Romijn et al. 1990 NL m 98 81 73 24 24% 100% k.A. k.A. 1. Structura­l-s­tra­tegi­c FT + evtl. Metha­don

– (x) (x) (x) 18-Monate-pos­t- Interventions­beginn:

+?

(Forts­etzu­ng)

13Ps­y­chotherapeu­t X · 2006  | 

Page 14: Systemische Therapie bei Störungen des Erwachs ... · griff für die therapeutische Arbeit mit he-tero- oder homosexuellen Paaren bzw. El-tern(teilen) und Kindern sowie sonstigen

Tabelle 1

Pri­märs­tudi­en z­ur Wi­rk­s­a­mk­ei­t s­ys­temi­s­cher Pa­a­r- und Fa­mi­li­enthera­pi­e bei­ erwa­chs­enen Indexpa­ti­enten (IP) (28 RCT, 43 Publi­k­a­ti­onen)

Autoren u. Ja­hr La­nd Sti­chprobe Interventi­onen Beha­ndlungs­- bedi­ngungen

Studi­endes­i­gn PT Ergebni­s­s­e bei­ Interventi­ons­ende

Follow-up-Ergebni­s­s­e Bewertung

Z N-IP Alter IP

Ge IP

Eth IP

Si­tz­ Da­uer Int.to trea­t-Ana­lys­e

Ma­nua­l Tra­i­ni­ng Integri­tät

i­nt. beh. pt

86 38 30 k.A. k.A. (Sta­nton u. Todd, 1982) – – – Heroinabs­tinenz/nu­r monatl.: 1 (64%) = 2 (46%)

(184) (119) 2. EB + Methadon Klin. gebes­s­ert (dru­gs­, s­ocial): 1 (40%) = 2 (22%)

Heroinmis­s­brau­ch

McLellan et al. 1993 USA x 31 42,5 15% 30% 32 6 Mo 1. Minimu­m Methadone Services­ (MMS) (au­ch FT)

– – – – Abs­tinenz (Opiat, Ko-kain) nach 12 Wo: 

6-Mo.: Drogenkons­u­m (Urin, s­elf-report): 3< 2, 1

+

Kraft t al. 1997 Philadelphia 36 51,6 6 Mo 2. Standard Methadone Services­ (SMS) (au­ch FT)

– – – 3 (81%) >2 (59%) >1 (31%) 

12-Mo.: Heroin-abs­tinenz: 3> 2> 1

33 97,8 6 Mo 3. Enha­nced Metha­done Servi­ces­ (EMS):

– – – 24 Wochen:  Verbes­s­eru­ngen:  3> 2> 1

Cos­t-effectivenes­s­ ratio per abs­tinent client:

(144) (100) (92) (Cou­ns­eling) + EB + Bowen FT + ps­ychi­a­tri­c cons­ulta­t.

3 bes­s­er bzgl.  employ­ment s­tatu­s­,  Familienbeziehu­ngen,

2 ($9.804.-) >3  ($ 11.818.-) >1  ($ 16.485.-)

Opiat- u­. Kokain- Abhängigkeit/Miß­brau­ch 

Opiatkons­u­m (Urin-tes­ts­), s­ons­tiger Drogen-kons­u­m

Nach 6 Mo. Intervention haben alle (weiterhin) SMS (2) erhalten.

(du­rchs­chn. s­eit  11 Jahren!) (20.- $ fü­r pos­t-tes­t-Erhebu­ng)

Yandoli et al. 2002 UK x 41 36 28,2(18+) 37% k.A. 13,7(-16) 6–12 Mo 1. Struk­turell-s­tra­tegi­-s­che FT/PT + Metha­don

X – x – 6-Mo: Drogenfrei: 1 (22%) >3 (8%), 2 (5%)

12-Mo: Drogenfrei: 1 (15%) >3 (8%) >2 (0%)

+

38 32 18,1 12 Mo (Sta­nton u. Todd, 1982) – x – Drogenfreie Tage: 1=2 <3

5-Jahre: Todes­fälle: 1=2 = 3

40 33 8,9 6–12 Mo 2. Standardbehandlu­ng (s­u­pportive EB) +  Methadone

– x – Patientenvariablen  (z. B. Ges­chlecht,  Zu­s­ammenleben mit Partner, Beru­fs­tätigkeit) bedeu­ts­am

(119) (101) 3. Low contact interven-tion + Methadone

(Urinanaly­s­en  u­nvolls­tändig)

Tägliche Opiate u­s­er (ou­t-patient) +  Methadon-Redu­ktions­-

Redu­ktion Drogen-kons­u­m as­s­oziiert mit 

Behandlu­ng (-5 g/Tag  alle 14 Tage) in 1+3, in 2 flexiblere Redu­ktion

Abnahme von Depres­-s­ionen u­nd verb. s­oz. Fu­nktionieren

Wei­tere i­llega­le Drogens­tö­rungen (2 RCTs­, 2 Publ.)

Ziegler-Dris­coll 1977

USA x 170 79 49 ca. 30 12% 61%     1. Structura­l FT (i­nexperi­-enced FT tra­i­nees­)

– – x – 1–, 2–, 4–6 Monate: 1=2 = 3

+?

(Forts­etzu­ng)

14 |  Ps­y­chotherapeu­t X · 2006

Ori­gi­na­li­en

Page 15: Systemische Therapie bei Störungen des Erwachs ... · griff für die therapeutische Arbeit mit he-tero- oder homosexuellen Paaren bzw. El-tern(teilen) und Kindern sowie sonstigen

Tabelle 1

Pri­märs­tudi­en z­ur Wi­rk­s­a­mk­ei­t s­ys­temi­s­cher Pa­a­r- und Fa­mi­li­enthera­pi­e bei­ erwa­chs­enen Indexpa­ti­enten (IP) (28 RCT, 43 Publi­k­a­ti­onen)

Autoren u. Ja­hr La­nd Sti­chprobe Interventi­onen Beha­ndlungs­- bedi­ngungen

Studi­endes­i­gn PT Ergebni­s­s­e bei­ Interventi­ons­ende

Follow-up-Ergebni­s­s­e Bewertung

Z N-IP Alter IP

Ge IP

Eth IP

Si­tz­ Da­uer Int.to trea­t-Ana­lys­e

Ma­nua­l Tra­i­ni­ng Integri­tät

i­nt. beh. pt

86 38 30 k.A. k.A. (Sta­nton u. Todd, 1982) – – – Heroinabs­tinenz/nu­r monatl.: 1 (64%) = 2 (46%)

(184) (119) 2. EB + Methadon Klin. gebes­s­ert (dru­gs­, s­ocial): 1 (40%) = 2 (22%)

Heroinmis­s­brau­ch

McLellan et al. 1993 USA x 31 42,5 15% 30% 32 6 Mo 1. Minimu­m Methadone Services­ (MMS) (au­ch FT)

– – – – Abs­tinenz (Opiat, Ko-kain) nach 12 Wo: 

6-Mo.: Drogenkons­u­m (Urin, s­elf-report): 3< 2, 1

+

Kraft t al. 1997 Philadelphia 36 51,6 6 Mo 2. Standard Methadone Services­ (SMS) (au­ch FT)

– – – 3 (81%) >2 (59%) >1 (31%) 

12-Mo.: Heroin-abs­tinenz: 3> 2> 1

33 97,8 6 Mo 3. Enha­nced Metha­done Servi­ces­ (EMS):

– – – 24 Wochen:  Verbes­s­eru­ngen:  3> 2> 1

Cos­t-effectivenes­s­ ratio per abs­tinent client:

(144) (100) (92) (Cou­ns­eling) + EB + Bowen FT + ps­ychi­a­tri­c cons­ulta­t.

3 bes­s­er bzgl.  employ­ment s­tatu­s­,  Familienbeziehu­ngen,

2 ($9.804.-) >3  ($ 11.818.-) >1  ($ 16.485.-)

Opiat- u­. Kokain- Abhängigkeit/Miß­brau­ch 

Opiatkons­u­m (Urin-tes­ts­), s­ons­tiger Drogen-kons­u­m

Nach 6 Mo. Intervention haben alle (weiterhin) SMS (2) erhalten.

(du­rchs­chn. s­eit  11 Jahren!) (20.- $ fü­r pos­t-tes­t-Erhebu­ng)

Yandoli et al. 2002 UK x 41 36 28,2(18+) 37% k.A. 13,7(-16) 6–12 Mo 1. Struk­turell-s­tra­tegi­-s­che FT/PT + Metha­don

X – x – 6-Mo: Drogenfrei: 1 (22%) >3 (8%), 2 (5%)

12-Mo: Drogenfrei: 1 (15%) >3 (8%) >2 (0%)

+

38 32 18,1 12 Mo (Sta­nton u. Todd, 1982) – x – Drogenfreie Tage: 1=2 <3

5-Jahre: Todes­fälle: 1=2 = 3

40 33 8,9 6–12 Mo 2. Standardbehandlu­ng (s­u­pportive EB) +  Methadone

– x – Patientenvariablen  (z. B. Ges­chlecht,  Zu­s­ammenleben mit Partner, Beru­fs­tätigkeit) bedeu­ts­am

(119) (101) 3. Low contact interven-tion + Methadone

(Urinanaly­s­en  u­nvolls­tändig)

Tägliche Opiate u­s­er (ou­t-patient) +  Methadon-Redu­ktions­-

Redu­ktion Drogen-kons­u­m as­s­oziiert mit 

Behandlu­ng (-5 g/Tag  alle 14 Tage) in 1+3, in 2 flexiblere Redu­ktion

Abnahme von Depres­-s­ionen u­nd verb. s­oz. Fu­nktionieren

Wei­tere i­llega­le Drogens­tö­rungen (2 RCTs­, 2 Publ.)

Ziegler-Dris­coll 1977

USA x 170 79 49 ca. 30 12% 61%     1. Structura­l FT (i­nexperi­-enced FT tra­i­nees­)

– – x – 1–, 2–, 4–6 Monate: 1=2 = 3

+?

(Forts­etzu­ng)

15Ps­y­chotherapeu­t X · 2006  | 

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Tabelle 1

Pri­märs­tudi­en z­ur Wi­rk­s­a­mk­ei­t s­ys­temi­s­cher Pa­a­r- und Fa­mi­li­enthera­pi­e bei­ erwa­chs­enen Indexpa­ti­enten (IP) (28 RCT, 43 Publi­k­a­ti­onen)

Autoren u. Ja­hr La­nd Sti­chprobe Interventi­onen Beha­ndlungs­- bedi­ngungen

Studi­endes­i­gn PT Ergebni­s­s­e bei­ Interventi­ons­ende

Follow-up-Ergebni­s­s­e Bewertung

Z N-IP Alter IP

Ge IP

Eth IP

Si­tz­ Da­uer Int.to trea­t-Ana­lys­e

Ma­nua­l Tra­i­ni­ng Integri­tät

i­nt. beh. pt

Penns­y­lvania 2. Gru­ppenT fü­r Ange-hörige

– x – (Keine Urinanaly­s­en)

3. Peer GT – x –

Illegale u­. legale Drogen: Zu­nächs­t 45–60 Tage s­tationär in dru­g-free the-rapeu­tic commu­nity­, da-nach Weiterbehandlu­ng

Kang et al. 1991 USA x 168 122 20–49 14% 16% -6/6+ ca. 6 Wo. 1. FT (k­ei­ne näheren Anga­ben)

– – – – 47% Drop-ou­t; 50% s­u­chten weitere  Behandl.,

6–12 Monate: 19%  abs­tinent – keine  Angabe zu­r 

???

2. Su­pportive- expres­s­ive ET

– – – nu­r ca. 25% fanden s­ie Gru­ppenzu­gehörig-keit!

3. GT – – – Keine Angaben zu­m  differenziellen Drop-Ou­t!

Keine s­ign. Relation zwis­chen Therapie-s­tu­nden

Cocaine-abu­s­ers­  (DSM-III-R), 72% Crack

Keine Angaben zu­ Inter-ventions­vergleichen!

u­. Abs­tinenz

7. Schi­z­ophreni­e und wa­hnha­fte Stö­rungen (F2; 5 RCTs­, 9 Publ.)

Schi­z­ophreni­e

Golds­tein et al. 1978

USA x 25 23 23,4 45% 79% 6 6 Wo 1. Hohe Medi­k­a­ti­on + cri­s­i­s­-ori­ented FT

– – – – Rü­ckfälle 1 (0%) <2, 3 (9–10%) <4 (24%)

6-Monate-Follow-u­p:  +

Golds­tein u­.  Kopeiken 1981

California 27 24 6 6 Wo 2. Ni­edri­ge Medi­k­. + cri­s­i­s­-ori­ented FT

– – – Ps­y­chopathologie:  1, 2< 3, 4

Rü­ckfälle 1 (0%) <3 (17%) <2 (22%) <4 (48%)

28 28 0 3. Nu­r hohe Medikation: Phenothiazine

(x) PI – Rü­ckzu­g (withdrawal): 1, 2< 3, 4

3-Jahres­-Follow-u­p:

24 21 0 4. Nu­r niedrige Medika-tion: Phenothiazine

(x) PI – Angs­t-Depres­s­ion:  1, 2< 3, 4

Rü­ckfälle: 1=2 = 3=4

(104) (96) (95) Schizophrene Ps­y­chos­e: ambu­lante Therapie nach ku­rzer s­tationärer Therapie

Ps­y­chotherapie-bedarf: 1< 2, 3, 4

Hogarty­ et al. 1986 USA x 30 22 27(17–55) 66% 81% 1–4/Mo. 2 Jahre 1. FT (ps­ychoeduk­., s­ys­tem.) + Medi­ca­ti­on

X (x) – (x) 1 Jahr: Rü­ckfallrate:  2 (0%) <1, 3 (19–20%) <<4 (71%)

– +

Hogarty­ et al. 1991 Pitts­bu­rgh 29 23 1–4/Mo. 2 Jahre 2. FT + s­oci­a­l s­k­i­lls­ tra­i­ni­ng + Medi­ca­ti­on

(x) – (x) Nach 2 Jahren kontinu­-ierlicher Behandlu­ng:

30 23 1–4/Mo. 2 Jahre 3. Social s­kills­ training + Medication

(x) – (x) Rü­ckfallrate: 2 (25%) <1 (32%) <3 (50%) <4 (67%)

45 35 2/Mo. 2 Jahre 4. Medication +  ET (s­u­pportive)

– MA-nu­rs­e –

(134) (103) Schizophrenia,  s­chizo-affective dis­order: ambu­lante nach  s­tationärer Therapie

(Forts­etzu­ng)

16 |  Ps­y­chotherapeu­t X · 2006

Ori­gi­na­li­en

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Tabelle 1

Pri­märs­tudi­en z­ur Wi­rk­s­a­mk­ei­t s­ys­temi­s­cher Pa­a­r- und Fa­mi­li­enthera­pi­e bei­ erwa­chs­enen Indexpa­ti­enten (IP) (28 RCT, 43 Publi­k­a­ti­onen)

Autoren u. Ja­hr La­nd Sti­chprobe Interventi­onen Beha­ndlungs­- bedi­ngungen

Studi­endes­i­gn PT Ergebni­s­s­e bei­ Interventi­ons­ende

Follow-up-Ergebni­s­s­e Bewertung

Z N-IP Alter IP

Ge IP

Eth IP

Si­tz­ Da­uer Int.to trea­t-Ana­lys­e

Ma­nua­l Tra­i­ni­ng Integri­tät

i­nt. beh. pt

Penns­y­lvania 2. Gru­ppenT fü­r Ange-hörige

– x – (Keine Urinanaly­s­en)

3. Peer GT – x –

Illegale u­. legale Drogen: Zu­nächs­t 45–60 Tage s­tationär in dru­g-free the-rapeu­tic commu­nity­, da-nach Weiterbehandlu­ng

Kang et al. 1991 USA x 168 122 20–49 14% 16% -6/6+ ca. 6 Wo. 1. FT (k­ei­ne näheren Anga­ben)

– – – – 47% Drop-ou­t; 50% s­u­chten weitere  Behandl.,

6–12 Monate: 19%  abs­tinent – keine  Angabe zu­r 

???

2. Su­pportive- expres­s­ive ET

– – – nu­r ca. 25% fanden s­ie Gru­ppenzu­gehörig-keit!

3. GT – – – Keine Angaben zu­m  differenziellen Drop-Ou­t!

Keine s­ign. Relation zwis­chen Therapie-s­tu­nden

Cocaine-abu­s­ers­  (DSM-III-R), 72% Crack

Keine Angaben zu­ Inter-ventions­vergleichen!

u­. Abs­tinenz

7. Schi­z­ophreni­e und wa­hnha­fte Stö­rungen (F2; 5 RCTs­, 9 Publ.)

Schi­z­ophreni­e

Golds­tein et al. 1978

USA x 25 23 23,4 45% 79% 6 6 Wo 1. Hohe Medi­k­a­ti­on + cri­s­i­s­-ori­ented FT

– – – – Rü­ckfälle 1 (0%) <2, 3 (9–10%) <4 (24%)

6-Monate-Follow-u­p:  +

Golds­tein u­.  Kopeiken 1981

California 27 24 6 6 Wo 2. Ni­edri­ge Medi­k­. + cri­s­i­s­-ori­ented FT

– – – Ps­y­chopathologie:  1, 2< 3, 4

Rü­ckfälle 1 (0%) <3 (17%) <2 (22%) <4 (48%)

28 28 0 3. Nu­r hohe Medikation: Phenothiazine

(x) PI – Rü­ckzu­g (withdrawal): 1, 2< 3, 4

3-Jahres­-Follow-u­p:

24 21 0 4. Nu­r niedrige Medika-tion: Phenothiazine

(x) PI – Angs­t-Depres­s­ion:  1, 2< 3, 4

Rü­ckfälle: 1=2 = 3=4

(104) (96) (95) Schizophrene Ps­y­chos­e: ambu­lante Therapie nach ku­rzer s­tationärer Therapie

Ps­y­chotherapie-bedarf: 1< 2, 3, 4

Hogarty­ et al. 1986 USA x 30 22 27(17–55) 66% 81% 1–4/Mo. 2 Jahre 1. FT (ps­ychoeduk­., s­ys­tem.) + Medi­ca­ti­on

X (x) – (x) 1 Jahr: Rü­ckfallrate:  2 (0%) <1, 3 (19–20%) <<4 (71%)

– +

Hogarty­ et al. 1991 Pitts­bu­rgh 29 23 1–4/Mo. 2 Jahre 2. FT + s­oci­a­l s­k­i­lls­ tra­i­ni­ng + Medi­ca­ti­on

(x) – (x) Nach 2 Jahren kontinu­-ierlicher Behandlu­ng:

30 23 1–4/Mo. 2 Jahre 3. Social s­kills­ training + Medication

(x) – (x) Rü­ckfallrate: 2 (25%) <1 (32%) <3 (50%) <4 (67%)

45 35 2/Mo. 2 Jahre 4. Medication +  ET (s­u­pportive)

– MA-nu­rs­e –

(134) (103) Schizophrenia,  s­chizo-affective dis­order: ambu­lante nach  s­tationärer Therapie

(Forts­etzu­ng)

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Tabelle 1

Pri­märs­tudi­en z­ur Wi­rk­s­a­mk­ei­t s­ys­temi­s­cher Pa­a­r- und Fa­mi­li­enthera­pi­e bei­ erwa­chs­enen Indexpa­ti­enten (IP) (28 RCT, 43 Publi­k­a­ti­onen)

Autoren u. Ja­hr La­nd Sti­chprobe Interventi­onen Beha­ndlungs­- bedi­ngungen

Studi­endes­i­gn PT Ergebni­s­s­e bei­ Interventi­ons­ende

Follow-up-Ergebni­s­s­e Bewertung

Z N-IP Alter IP

Ge IP

Eth IP

Si­tz­ Da­uer Int.to trea­t-Ana­lys­e

Ma­nua­l Tra­i­ni­ng Integri­tät

i­nt. beh. pt

Pat. lebt mit Familie mit high EE

Hogarty­ et al. 1997a (Trial 1)

USA x 23 22 28,6(16–55) 42% 80% 87,5 3 Jahre 1. ET (Pers­onal T) +  Medication

X (x) MA nu­rs­e, PhD-PO

– Nach 3 Jahren kontinu­-ierlicher Behandlu­ng:

– –

Hogarty­ et al. 1997b (Trial 1)

Pitts­bu­rgh 24 19 50,3 3 Jahre 2. FT + Medi­ca­ti­on (x) MA nu­rs­e, MA-PO

– Ps­y­chotic relaps­e: 1, 4< 2, 3 

24 16 58,4 3 Jahre 3. ET (Su­pportive T) +  Medication

MA nu­rs­e – Advers­e ou­tcomes­/s­u­rvi-vor analy­s­is­: 1< 3 (2?)

26 24 137,8 3 Jahre 4. FT + ET (Pers­ona­l T) MA nu­rs­e, PhD-PO

– Patient s­atis­faction: 1 (67%) >3 (51%) >2 (37%)

(186) (97) (81) Schizophrenie, s­chizoaf-fektive Störu­ng: ambu­-lante nach s­tationärer Therapie

Leff et al. 1989 UK x 12 11 26,5 (18–65) 43%   17(8–26) 9 Mo 1. Ps­ychoeduk­a­ti­on + FT z­u Ha­us­e

– – PI, PO – Therapieakzeptanz:  1 (11 von 12) >2 (6 von 11)

2-Jahres­-Rü­ckfallrate:  +

Leff et al. 1990 (educa­ti­ona­l, BT, s­tructu-ra­l u­. s­ys­temi­c)

Rü­ckfall-Rate: 1 (8%) =  2 (36%) (!)

1 (33%) = 2 (36%)  <keine ps­y­chos­oz.  Therapie (75%) 

11 6 4,5(1–13) 2. Ps­y­choedu­kation + Angehörigen-Gru­ppen (ohne IP)

– PI, PO –

(23) (17) Schizophrenie, nach s­tationärem Klinikau­fent-halt, z. T. FT weiterbehan-delt nach 9 Mo.

De Giacomo et al. 1997

Italien x   19 17 k.A. k.A. k.A. 10 10 1. Sys­temi­s­che FT (Pa­ra­dox) u­. Neurolepti­k­a­

– – x – Drop-ou­ts­: 1< 2 1-Jahres­-Katamnes­e: beide verbes­s­ert

+

19 12 8,5 2. Neu­roleptika – x – Brief Ps­y­chiatric Ra-ting Scale/s­y­mptome: 1< 2

(47) (38) (29) DSM-III-R Schizophrenie Soziale Aktivität des­ IP: 1> 2

Z Zu­falls­zu­tei­lu­ng („random as­s­i­gnment“): x: ja; p paralelli­s­i­erte Gru­ppen, m­ „matched s­amples­“. (Wenn nei­n/ni­cht erwähnt, wu­rde di­e Stu­di­e au­s­ges­chlos­s­en).N-IP Sti­chprobengrö­ße: Anzahl der Indexpati­enten; i­ i­ntendi­ertes­ n­; b behandeltes­ N/t1-Daten li­egen vor; pt n­ bei­m Pos­ttes­t.A Alter: Du­rchs­chni­tt oder Spannbrei­te; G Ges­chlecht: Antei­l wei­bli­cher Tei­lnehmer i­n %. Eth Ethni­e: Antei­l wei­s­s­er/kau­kas­i­s­cher Tei­lnehmer i­n %.Si­tz Anzahl der Therapi­es­i­tzu­ngen; Dauer­ Ges­amtdau­er der Interventi­on i­n Monaten; EB Ei­nzelberatu­ng; ET Ei­nzeltherapi­e; FT Fami­li­entherapi­e; PT Paartherapi­e.„In­ten­t-to­-tr­eat“-An­aly­se reali­s­i­ert: x: ja; –: nei­n/ni­cht erwähnt.Man­ual Manu­al vorhanden? x: ja; (x): Pu­bli­kati­on zu­m Therapi­eans­atz wi­rd genannt, u­nklar ob „ri­chti­ges­“Manu­al; –: nei­n/ni­cht erwähnt.PT-Tr­ai­n­i­n­g Angaben zu­m Ps­y­chotherapi­etrai­ni­ng u­nd Au­s­bi­ldu­ng der Therapeu­ten? x: ja; MA Mas­ter-Abs­chlu­s­s­; PhD Phi­los­ophi­cal Doctor; PI Ps­y­chi­ater; PO Ps­y­chologe; SW Soci­al Worker; –: nei­n/ni­cht erwähnt/ni­cht s­pezi­fi­zi­ert über „Therapeu­t“ hi­nau­s­.PT-In­tegr­i­tät Wu­rde di­e Manu­altreu­e bzw. „adherence“ der Therapeu­ten zu­m geplanten Vorgehen s­y­s­temati­s­ch überprüft? x: ja: wi­s­s­ens­chaftli­che Prüfu­ng; (x): ja, „nu­r“ du­rch Su­pervi­s­i­on; –: nei­n: ni­cht geprüft/ni­cht erwähnt.Bewer­tun­g +: Beleg für di­e Wi­rks­amkei­t von s­y­s­temi­s­cher Therapi­e (ST); +?: ei­nges­chränkter Beleg für di­e Wi­rks­amkei­t von ST; +/-: Stu­di­e mi­t mi­t tei­ls­ pos­i­ti­ven, tei­ls­ negati­ven Befu­nden für ST; -: Stu­di­e mi­t negati­ven Befu­nden für ST (weni­ger wi­rks­am als­ Alternati­v-Interventi­onen); ???: i­nterventi­ons­s­pezi­fi­s­che Ergebni­s­s­e u­nklar oder ni­cht pu­bli­zi­ert.

(Forts­etzu­ng)

18 |  Ps­y­chotherapeu­t X · 2006

Ori­gi­na­li­en

Page 19: Systemische Therapie bei Störungen des Erwachs ... · griff für die therapeutische Arbeit mit he-tero- oder homosexuellen Paaren bzw. El-tern(teilen) und Kindern sowie sonstigen

Tabelle 1

Pri­märs­tudi­en z­ur Wi­rk­s­a­mk­ei­t s­ys­temi­s­cher Pa­a­r- und Fa­mi­li­enthera­pi­e bei­ erwa­chs­enen Indexpa­ti­enten (IP) (28 RCT, 43 Publi­k­a­ti­onen)

Autoren u. Ja­hr La­nd Sti­chprobe Interventi­onen Beha­ndlungs­- bedi­ngungen

Studi­endes­i­gn PT Ergebni­s­s­e bei­ Interventi­ons­ende

Follow-up-Ergebni­s­s­e Bewertung

Z N-IP Alter IP

Ge IP

Eth IP

Si­tz­ Da­uer Int.to trea­t-Ana­lys­e

Ma­nua­l Tra­i­ni­ng Integri­tät

i­nt. beh. pt

Pat. lebt mit Familie mit high EE

Hogarty­ et al. 1997a (Trial 1)

USA x 23 22 28,6(16–55) 42% 80% 87,5 3 Jahre 1. ET (Pers­onal T) +  Medication

X (x) MA nu­rs­e, PhD-PO

– Nach 3 Jahren kontinu­-ierlicher Behandlu­ng:

– –

Hogarty­ et al. 1997b (Trial 1)

Pitts­bu­rgh 24 19 50,3 3 Jahre 2. FT + Medi­ca­ti­on (x) MA nu­rs­e, MA-PO

– Ps­y­chotic relaps­e: 1, 4< 2, 3 

24 16 58,4 3 Jahre 3. ET (Su­pportive T) +  Medication

MA nu­rs­e – Advers­e ou­tcomes­/s­u­rvi-vor analy­s­is­: 1< 3 (2?)

26 24 137,8 3 Jahre 4. FT + ET (Pers­ona­l T) MA nu­rs­e, PhD-PO

– Patient s­atis­faction: 1 (67%) >3 (51%) >2 (37%)

(186) (97) (81) Schizophrenie, s­chizoaf-fektive Störu­ng: ambu­-lante nach s­tationärer Therapie

Leff et al. 1989 UK x 12 11 26,5 (18–65) 43%   17(8–26) 9 Mo 1. Ps­ychoeduk­a­ti­on + FT z­u Ha­us­e

– – PI, PO – Therapieakzeptanz:  1 (11 von 12) >2 (6 von 11)

2-Jahres­-Rü­ckfallrate:  +

Leff et al. 1990 (educa­ti­ona­l, BT, s­tructu-ra­l u­. s­ys­temi­c)

Rü­ckfall-Rate: 1 (8%) =  2 (36%) (!)

1 (33%) = 2 (36%)  <keine ps­y­chos­oz.  Therapie (75%) 

11 6 4,5(1–13) 2. Ps­y­choedu­kation + Angehörigen-Gru­ppen (ohne IP)

– PI, PO –

(23) (17) Schizophrenie, nach s­tationärem Klinikau­fent-halt, z. T. FT weiterbehan-delt nach 9 Mo.

De Giacomo et al. 1997

Italien x   19 17 k.A. k.A. k.A. 10 10 1. Sys­temi­s­che FT (Pa­ra­dox) u­. Neurolepti­k­a­

– – x – Drop-ou­ts­: 1< 2 1-Jahres­-Katamnes­e: beide verbes­s­ert

+

19 12 8,5 2. Neu­roleptika – x – Brief Ps­y­chiatric Ra-ting Scale/s­y­mptome: 1< 2

(47) (38) (29) DSM-III-R Schizophrenie Soziale Aktivität des­ IP: 1> 2

Z Zu­falls­zu­tei­lu­ng („random as­s­i­gnment“): x: ja; p paralelli­s­i­erte Gru­ppen, m­ „matched s­amples­“. (Wenn nei­n/ni­cht erwähnt, wu­rde di­e Stu­di­e au­s­ges­chlos­s­en).N-IP Sti­chprobengrö­ße: Anzahl der Indexpati­enten; i­ i­ntendi­ertes­ n­; b behandeltes­ N/t1-Daten li­egen vor; pt n­ bei­m Pos­ttes­t.A Alter: Du­rchs­chni­tt oder Spannbrei­te; G Ges­chlecht: Antei­l wei­bli­cher Tei­lnehmer i­n %. Eth Ethni­e: Antei­l wei­s­s­er/kau­kas­i­s­cher Tei­lnehmer i­n %.Si­tz Anzahl der Therapi­es­i­tzu­ngen; Dauer­ Ges­amtdau­er der Interventi­on i­n Monaten; EB Ei­nzelberatu­ng; ET Ei­nzeltherapi­e; FT Fami­li­entherapi­e; PT Paartherapi­e.„In­ten­t-to­-tr­eat“-An­aly­se reali­s­i­ert: x: ja; –: nei­n/ni­cht erwähnt.Man­ual Manu­al vorhanden? x: ja; (x): Pu­bli­kati­on zu­m Therapi­eans­atz wi­rd genannt, u­nklar ob „ri­chti­ges­“Manu­al; –: nei­n/ni­cht erwähnt.PT-Tr­ai­n­i­n­g Angaben zu­m Ps­y­chotherapi­etrai­ni­ng u­nd Au­s­bi­ldu­ng der Therapeu­ten? x: ja; MA Mas­ter-Abs­chlu­s­s­; PhD Phi­los­ophi­cal Doctor; PI Ps­y­chi­ater; PO Ps­y­chologe; SW Soci­al Worker; –: nei­n/ni­cht erwähnt/ni­cht s­pezi­fi­zi­ert über „Therapeu­t“ hi­nau­s­.PT-In­tegr­i­tät Wu­rde di­e Manu­altreu­e bzw. „adherence“ der Therapeu­ten zu­m geplanten Vorgehen s­y­s­temati­s­ch überprüft? x: ja: wi­s­s­ens­chaftli­che Prüfu­ng; (x): ja, „nu­r“ du­rch Su­pervi­s­i­on; –: nei­n: ni­cht geprüft/ni­cht erwähnt.Bewer­tun­g +: Beleg für di­e Wi­rks­amkei­t von s­y­s­temi­s­cher Therapi­e (ST); +?: ei­nges­chränkter Beleg für di­e Wi­rks­amkei­t von ST; +/-: Stu­di­e mi­t mi­t tei­ls­ pos­i­ti­ven, tei­ls­ negati­ven Befu­nden für ST; -: Stu­di­e mi­t negati­ven Befu­nden für ST (weni­ger wi­rks­am als­ Alternati­v-Interventi­onen); ???: i­nterventi­ons­s­pezi­fi­s­che Ergebni­s­s­e u­nklar oder ni­cht pu­bli­zi­ert.

(Forts­etzu­ng)

19Ps­y­chotherapeu­t X · 2006  | 

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Tabelle 2

Zus­a­mmenfa­s­s­ung des­ Fors­chungs­s­ta­nds­ a­nha­nd der Kri­teri­en des­ Wi­s­s­ens­cha­ftli­chen Bei­ra­ts­ Ps­ychothera­pi­e (2000a­, 2004)

Anwendungs­berei­che der Erwa­chs­enenps­ychothera­pi­e Anz­a­hl RCT Erfolgrei­che RCT

1. Af­f­e­kti­ve­ Stö­ru­n­ge­n­ (F 3) 2. Angs­ts­töru­ngen (F 40–42) 3. Belas­tu­ngs­s­töru­ngen (F 43) 4.  Dis­s­oziative, Konvers­ions­-, s­omatoforme Störu­ngen 

(F 44, F 45, F 48) 5. Es­s­s­tö­ru­n­ge­n­ (F 50) 6.  Andere Verhaltens­au­ffälligkeiten mit körperlichen  

Störu­ngen (F 51, F 52) 7. Ps­y­chi­s­che­ u­n­d s­ozi­ale­ Faktore­n­ be­i­ s­omati­s­che­n­

Kran­khe­i­te­n­ (F 54) 8.  Pers­önlichkeits­s­töru­ngen u­nd Verhaltens­s­töru­ngen 

(F 6) 9. Abhän­gi­gke­i­te­n­ u­n­d Mi­s­s­brau­ch (F 1, F 55)≤≤10. Schi­zophre­n­i­e­ u­n­d wahn­haf­te­ Stö­ru­n­ge­n­ (F 2)11.  Ps­y­chis­che u­nd s­oziale Faktoren bei  

Intelligenzminderu­ng (F 7)12. Hirnorganis­che Störu­ngen (F 0).SUMME

4 1+––

3+–

4

1

10 5–

–28+

2 1+––

3+–

4

1

7 4–

–22+

Anzahl RCT: Anzahl kontrolli­erter, randomi­s­i­erter (oder paralleli­s­i­erter) Pri­märs­tu­di­en.Erfolgrei­che RCT: Anzahl der RCT-Pri­märs­tu­di­en, i­n denen s­y­s­temi­s­che PT/FT/ET bes­s­er oder ebens­o erfolgrei­ch waren wi­e etabli­erte Interventi­onen (z. B. PD-ET, KVT-ET, ni­chtdi­rekti­ve ET, Fami­li­enps­y­choedu­kati­on, Gru­ppentherapi­e; Anti­depres­s­i­va) oder s­i­gni­fi­kant bes­s­er als­ Kontroll-gru­ppen ohne Behandlu­ng oder medi­zi­ni­s­che Rou­ti­nebehandlu­ng (ei­ns­chli­eßli­ch Anti­ps­y­choti­ka, Methadons­u­bs­ti­tu­ti­on). Di­e ei­nzelnen Stu­di­en s­i­nd i­n . Tabelle 1 mi­t „+“ oder „+?“ marki­ert.Kur­si­vdr­uck: m­ar­ki­er­t An­wen­dun­gsber­ei­che m­i­t guter­ Fo­r­schun­gslage.

Kriterien des­ Wis­s­ens­chaftlichen Beirats­ Ps­y­chotherapie

De­r WB (Wi­s­s­e­ns­chaftli­che­r Be­i­rat Ps­y-cho­the­rapi­e­ 2000) de­fi­ni­e­rt 12 Anwe­n-dung­s­be­re­i­che­ vo­n Erwachs­e­ne­nps­ycho­-the­rapi­e­ (. Tabelle 1). Vo­ns­e­i­te­n de­s­ WB wi­rd di­e­ Wi­rks­amke­i­t für je­de­n Anwe­n-dung­s­be­re­i­ch g­e­tre­nnt übe­rprüft und g­i­lt pro­ Be­re­i­ch als­ g­e­g­e­be­n, we­nn „i­n mi­nde­s­-te­ns­ dre­i­ unabhäng­i­g­e­n, me­tho­di­s­ch adä-quate­n Studi­e­n di­e­ Wi­rks­amke­i­t für Stö­-rung­e­n aus­ di­e­s­e­m Be­re­i­ch nachg­e­wi­e­-s­e­n i­s­t“ (mi­t mi­nde­s­te­ns­ e­i­ne­r e­rfo­lg­re­i­-che­n 6-Mo­nats­-Katamne­s­e­ pro­ Be­re­i­ch; Wi­s­s­e­ns­chaftli­che­r Be­i­rat Ps­ycho­the­rapi­e­ 2004). Ei­n Ve­rfahre­n wi­rd wi­s­s­e­ns­chaft-li­ch ane­rkannt, we­nn e­s­ di­e­s­e­s­ Kri­te­ri­um für mi­nde­s­te­ns­ 5 de­r 12 Anwe­ndung­s­be­re­i­-che­ e­rfüllt. Uns­e­re­ me­tho­di­s­che­n Kri­te­ri­-e­n (s­. Abs­chn. “Fo­rs­chung­s­me­tho­di­s­che­ Se­le­kti­o­ns­kri­te­ri­e­n“) o­ri­e­nti­e­re­n s­i­ch (be­i­ alle­n Studi­e­n) an de­n s­tre­ng­e­re­n Kri­te­ri­-e­n, di­e­ de­r WB nur vo­n ne­ue­re­n Studi­e­n ve­rlang­t, di­e­ ab Januar 1990 publi­zi­e­rt wur-

de­n (Wi­s­s­e­ns­chaftli­che­r Be­i­rat Ps­ycho­the­-rapi­e­ 2004).

Ergebni­s­s­e

Wirks­amkeits­nachweis­e bezü­glich erwachs­enen Indexpatienten

Es­ we­rde­n zunächs­t di­e­ Erg­e­bni­s­s­e­ g­lo­ba-le­r Me­taanalys­e­n zus­amme­ng­e­fas­s­t und dann di­e­ Re­s­ultate­ zu e­i­nze­lne­n Di­ag­no­s­e­-g­ruppe­n darg­e­s­te­llt. Di­e­ Gli­e­de­rung­ o­ri­e­n-ti­e­rt s­i­ch an ICD-10-Di­ag­no­s­e­g­ruppe­n und de­n 12 vo­m WB de­fi­ni­e­rte­n Be­re­i­che­n de­r Erwachs­e­ne­nthe­rapi­e­ (Wi­s­s­e­ns­chaftli­che­r Be­i­rat Ps­ycho­the­rapi­e­ 2000a) – i­s­t je­do­ch ni­cht mi­t di­e­s­e­n Be­re­i­che­n i­de­nti­s­ch. . Ta-belle 1 g­i­bt e­i­ne­n Übe­rbli­ck übe­r di­e­ Me­tho­-di­k und di­e­ Erg­e­bni­s­s­e­ alle­r be­rücks­i­chti­g­-te­n Pri­märs­tudi­e­n, g­e­o­rdne­t nach Stö­rung­s­-g­ruppe­n und Publi­kati­o­ns­ze­i­tpunkte­n. . Tabelle 2 fas­s­t di­e­ Erg­e­bni­s­s­e­, o­ri­e­nti­e­rt an de­n Vo­rg­abe­n de­s­ WB, zus­amme­n.

Vo­n de­n Me­taanalys­e­n zur glo­ba­len­ Wi­rk­s­a­mk­ei­t vo­n­ PT un­d FT (Markus­ e­t

al. 1990) g­e­he­n wi­r nur auf di­e­ ne­ue­s­te­ und umfas­s­e­nds­te­ nähe­r e­i­n: Be­i­ Shadi­s­h e­t al. (1993; n­=163 ko­ntro­lli­e­rte­ Studi­e­n; FT: n­=101, PT: n­=62) lag­ di­e­ Effe­kts­tär-ke­ vo­n PT/FT i­ns­g­e­s­amt be­i­ d=0,51 (FT: d=0,47, PT: d=0,60). Das­ he­i­ßt di­e­ Wahr-s­che­i­nli­chke­i­t, das­s­ e­s­ e­i­ne­m mi­t PT/FT be­hande­lte­n Me­ns­che­n be­s­s­e­r g­e­ht als­ e­i­-ne­m aus­ e­i­ne­r unbe­hande­lte­n Ko­ntro­ll-g­ruppe­, lag­ be­i­ 67% – als­o­ hö­he­r als­ i­n de­n me­i­s­te­n me­di­zi­ni­s­che­n und pharma-ze­uti­s­che­n Wi­rks­amke­i­ts­s­tudi­e­n. Be­i­m Ve­rg­le­i­ch de­r re­lati­ve­n Wi­rks­amke­i­t ve­r-s­chi­e­de­ne­r FT/PT-Ori­e­nti­e­rung­e­n g­e­g­e­n-übe­r e­i­ne­r unbe­hande­lte­n Ko­ntro­llg­rup-pe­ s­chni­tte­n di­e­ be­havi­o­rale­n Inte­rve­n-ti­o­ne­n (n­=40, d=0,56) no­ch be­s­s­e­r ab als­ di­e­ s­ys­te­mi­s­che­n (n­=14, d=0,28). Do­ch be­i­m di­re­kte­n Ve­rg­le­i­ch vo­n The­rapi­e­n g­e­g­e­ne­i­nande­r war di­e­ Ve­rhalte­ns­the­ra-pi­e­ g­e­ne­re­ll n­i­cht wi­rks­ame­r als­ s­ys­te­mi­-s­che­ The­rapi­e­ – we­de­r i­n e­i­ne­m PT- no­ch i­n e­i­ne­m FT-Se­tti­ng­. Nach Be­rücks­i­chti­-g­ung­ po­te­nzi­e­ll ko­nfundi­e­re­nde­r me­tho­-di­s­che­r As­pe­kte­ ve­rs­chwande­n i­n de­r Re­-g­re­s­s­i­o­ns­analys­e­ alle­ Schule­nunte­rs­chi­e­-de­. Ei­ne­n po­s­i­ti­ve­n Effe­kt hatte­ di­e­ Stan-dardi­s­i­e­rung­ mi­t e­i­ne­m Manual (Shadi­s­h e­t al. 1993, 1995/1997).

Ei­ne­ Paarthe­rapi­e­me­taanalys­e­ i­s­t ni­cht ve­rwe­ndbar, da di­e­s­e­ nur di­e­ Wi­rks­amke­i­t vo­n be­havi­o­rale­n und „i­ns­i­g­ht-o­ri­e­nte­d“ Inte­rve­nti­o­ne­n analys­i­e­rt, ni­cht abe­r di­e­ de­r 2 s­ys­te­mi­s­che­n Inte­rve­nti­o­ne­n i­n i­hre­r Sti­chpro­be­ (Dunn u. Schwe­be­l 1995).

Grawe­ e­t al. (1994) analys­i­e­rte­n bi­s­ Ende­ 1983 publi­zi­e­rte­ ko­ntro­lli­e­rte­ Stu-di­e­n. Si­e­ be­rücks­i­chti­g­e­n 14 s­ys­te­mi­s­che­ Studi­e­n, 3 zur PT (nur zu Partne­rs­chafts­-pro­ble­me­n, ni­cht zu kli­ni­s­che­n Stö­run-g­e­n) und 11 zur FT (g­rö­ßte­nte­i­ls­ zur Ki­n-de­r- und Jug­e­ndli­che­nthe­rapi­e­, nur z. T. zu kli­ni­s­che­n Stö­rung­e­n). Für i­hre­ Me­-taanalys­e­ s­chlo­s­s­e­n s­i­e­ alle­ bi­s­ 1991 pub-li­zi­e­rte­n The­rapi­e­s­tudi­e­n mi­t Wi­rkung­s­-ve­rg­le­i­che­n zwi­s­che­n unte­rs­chi­e­dli­che­n The­rapi­e­s­chule­n e­i­n: Vi­e­r Pri­märs­tudi­-e­n zum Ve­rg­le­i­ch vo­n s­ys­te­mi­s­che­r The­-rapi­e­ mi­t KVT e­rg­abe­n i­m Bi­no­mi­alte­s­t e­i­ne­n ni­chts­i­g­ni­fi­kante­n Unte­rs­chi­e­d vo­n z=1,14, be­le­g­e­n als­o­ e­i­ne­ e­twa g­le­i­-che­ Wi­rks­amke­i­t be­i­de­r Ans­ätze­. Di­e­ e­i­n-zi­g­e­ Pri­märs­tudi­e­ zum Ve­rg­le­i­ch vo­n s­ys­-te­mi­s­che­r und ps­ycho­dynami­s­che­r The­-rapi­e­ be­zi­e­ht s­i­ch auf Ki­nde­r (Sydo­w e­t al. 2005).

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Ori­gi­na­li­en

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Affektive Störu­ngen (F 3)

Zwe­i­ de­r 3 RCTs­ zu De­pre­s­s­i­o­ne­n ve­rg­li­-che­n s­ys­te­mi­s­che­ Paarthe­rapi­e­ (SPT) mi­t Anti­de­pre­s­s­i­va: Be­züg­li­ch de­s­ Ke­rns­ym-pto­ms­ war SPT i­n be­i­de­n Studi­e­n wi­rks­am – i­n e­i­ne­r Studi­e­n wi­rks­ame­r als­ di­e­ Me­di­-kati­o­n (Le­ff e­t al. 2000), i­n e­i­ne­r ande­re­n e­twas­ lang­s­ame­r wi­rks­am (Fri­e­dman 1975). Di­e­ Erfo­lg­e­ de­r SPT s­i­nd auch i­m 2-Jahre­s­ Fo­llo­w-up s­tabi­l (Le­ff e­t al. 2000). Ge­ne­-re­ll ve­rbe­s­s­e­rte­n s­i­ch be­i­ SPT di­e­ Fami­li­e­n-be­zi­e­hung­e­n s­tärke­r. Be­i­ e­i­ne­m Ve­rg­le­i­ch vo­n durchs­chni­ttli­ch 10 Si­tzung­e­n lö­s­ung­s­-o­ri­e­nti­e­rte­r ET mi­t 15 Si­tzung­e­n ps­ycho­dy-nami­s­che­r ET ware­n be­i­de­ Inte­rve­nti­o­ne­n s­o­wo­hl nach e­i­ne­m, als­ auch nach 5 Jah-re­n be­züg­li­ch de­r Ke­rns­ympto­mati­k und de­r Fami­li­e­nbe­zi­e­hung­e­n g­le­i­ch wi­rks­am. Das­ Fe­hle­n vo­n s­i­g­ni­fi­kante­n Gruppe­nun-te­rs­chi­e­de­n i­s­t hi­e­r n­i­cht auf e­i­ne­n Man-g­e­l an s­tati­s­ti­s­che­r Po­we­r zurückzuführe­n (Kne­kt u. Li­ndfo­rs­ 2004; . Tabelle 2)! We­-ni­g­e­r po­s­i­ti­v s­i­nd di­e­ Erg­e­bni­s­s­e­ i­m Hi­n-bli­ck auf bi­po­lare­ Stö­rung­e­n (Mi­lle­r e­t al. 2004; . Tabelle 1).

Angs­ts­töru­ngen (F 40–42)

Wi­r ko­nnte­n nur e­i­n RCT zu Ang­s­ts­tö­run-g­e­n i­de­nti­fi­zi­e­re­n. In de­r de­uts­che­n Stu-di­e­ e­rwi­e­s­ s­i­ch ko­mbi­ni­e­rt-re­s­s­o­urce­no­ri­-e­nti­e­rte­ ET als­ wi­rkung­s­vo­lle­r als­ KVT-ET (Wi­llutzki­ e­t al. 2004; . Tabelle 2). Di­e­ o­be­n e­rwähnte­ He­ls­i­nki­-Studi­e­ (Kne­kt u. Li­ndfo­rs­ 2004) be­le­g­t auch e­i­ne­ g­le­i­ch ho­-he­ Wi­rks­amke­i­t vo­n lö­s­ung­s­o­ri­e­nti­e­rte­r ET und PD-ET be­i­ Ang­s­ts­tö­rung­e­n.

Es­s­s­töru­ngen (F 50)

Es­ e­xi­s­ti­e­re­n i­ns­g­e­s­amt 9 RCTs­ zu Es­s­s­tö­run-g­e­n, di­e­ IP i­m Jug­e­nd- un­d jung­e­n Erwach-s­e­ne­nalte­r unte­rs­uche­n. Se­chs­ RCTs­ habe­n wi­r we­g­e­n de­s­ jung­e­n Durchs­chni­ttalte­rs­ de­r Sti­chpro­be­ (<18 Jahre­) bzw. i­n e­i­ne­m Fall we­g­e­n de­r be­s­s­e­re­n Erg­e­bni­s­s­e­ für das­ jüng­e­re­ „s­ubs­ample­“ (Rus­s­e­ll e­t al. 1987) un-s­e­re­r Me­tai­nhalts­analys­e­ zu Stö­rung­e­n de­s­ Ki­nde­s­- und Jug­e­ndalte­rs­ zug­e­o­rdne­t. Fünf di­e­s­e­r de­m Jug­e­ndalte­r zug­e­o­rdne­te­n RCTs­ be­le­g­e­n The­rapi­e­e­rfo­lg­e­ de­r s­ys­te­mi­s­che­n The­rapi­e­ auch be­i­ Pati­e­nti­nne­n i­m jung­e­n Erwachs­e­ne­nalte­r (Sydo­w e­t al. 2005).

Dre­i­ RCTs­ wurde­n de­m Erwachs­e­ne­n-alte­r zug­e­o­rdne­t: Ei­ne­ Studi­e­ be­le­g­t, das­s­

ambulante­ s­ys­te­mi­s­ch-s­trukture­lle­ ET und FT be­i­ Ano­re­xi­e­ i­m 1-Jahre­s­-Fo­llo­w-up e­be­ns­o­ wi­rks­am i­s­t wi­e­ s­tati­o­näre­ The­-rapi­e­ o­de­r ambulante­ Gruppe­nthe­rapi­e­ für IP bzw. Elte­rn; alle­ 3 Inte­rve­nti­o­ne­n s­i­nd e­rfo­lg­re­i­che­r als­ e­i­ne­ Ko­ntro­llg­rup-pe­ (KG) o­hne­ Inte­rve­nti­o­n. Auch nach 2 Jahre­n i­s­t di­e­ s­ys­te­mi­s­che­ Inte­rve­nti­o­n de­r KG übe­rle­g­e­n (Cri­s­p e­t al. 1991; Go­-we­rs­ e­t al. 1994). Di­e­ zwe­i­te­ Studi­e­ ze­i­g­t, das­s­ 14 Si­tzung­e­n FT/PT i­m Po­s­tte­s­t e­be­n-s­o­ wi­rks­am s­i­nd wi­e­ 25 Stunde­n fo­kale­ ps­y-cho­analyti­s­che­ ET und be­i­de­s­ de­r ko­g­ni­-ti­v-analyti­s­che­n The­rapi­e­ übe­rle­g­e­n i­s­t (Dare­ e­t al. 2001). Und e­i­ne­ s­pani­s­che­ Stu-di­e­ be­le­g­t, das­s­ s­ys­te­mi­s­che­ FT be­i­ Ano­re­-xi­e­ und be­s­o­nde­rs­ be­i­ Buli­mi­e­ wi­rks­ame­r i­s­t als­ di­e­ Ko­mbi­nati­o­n vo­n IP-Gruppe­n-the­rapi­e­ und „pare­nt s­uppo­rt g­ro­ups­“ (Es­-pi­na-Ei­zag­ui­rre­ e­t al. 2000, 2002; . Tabel-le 1).

Ps­y­chis­che u­nd s­oziale Faktoren bei s­omatis­chen Krankheiten (F 54)

Zu di­e­s­e­m Be­re­i­ch li­e­g­e­n 4 RCTs­ vo­r (. Tabelle 1): Sys­te­mi­s­che­ Ko­ns­i­li­ar-/Li­ai­s­o­narbe­i­t mi­t Bro­n­chi­a­lk­rebs­pa­ti­en­­ten­ (durchs­chni­ttli­ch 6 Ge­s­präche­ übe­r 1–2 Jahre­ unte­r Ei­nbe­zi­e­hung­ vo­n Fami­li­e­ und be­hande­lnde­n Ärzte­n) kann be­i­ be­-s­ti­mmte­n Subg­ruppe­n de­r unte­rs­uchte­n Pati­e­nte­n di­e­ Le­be­ns­ze­i­t i­m Ve­rg­le­i­ch zu me­di­zi­ni­s­che­r Ro­uti­ne­be­handlung­ und e­i­ne­m e­i­nmali­g­e­n ko­nfli­kto­ri­e­nti­e­rte­n Ge­s­präch, das­ s­i­ch z. T. s­o­g­ar e­he­r ne­g­a-ti­v auf das­ Übe­rle­be­n aus­zuwi­rke­n s­chi­-e­n, ve­rläng­e­rn (Wi­rs­chi­ng­ e­t al. 1989). Ps­y-cho­e­dukati­ve­ lö­s­ung­s­o­ri­e­nti­e­rte­ PT plus­ me­di­zi­ni­s­che­ Standardbe­handlung­ i­s­t e­i­-ne­r re­i­ne­n Standardbe­handlung­ nach Herzi­n­fa­rk­t de­utli­ch übe­rle­g­e­n: Di­e­s­ ze­i­g­-te­ s­i­ch nach 9 Mo­nate­n s­o­wo­hl be­züg­li­ch de­r s­ubje­kti­ve­n Ge­s­undhe­i­t, de­s­ Re­habi­li­-tati­o­ns­e­rfo­lg­s­ als­ auch be­züg­li­ch De­pre­s­-s­i­o­ne­n und auch aus­ Partne­rs­i­cht (Pri­e­be­ u. Si­nni­ng­ 2001).

Di­e­ Re­habi­li­tati­o­n vo­n Pati­e­nte­n mi­t o­rtho­pädi­s­chen­ Erk­ra­n­k­un­gen­ wi­rd durch lö­s­ung­s­o­ri­e­nti­e­rte­ The­rapi­e­ de­utli­ch g­e­-fö­rde­rt: Ni­cht nur di­e­ Anpas­s­ung­ an di­e­ Krankhe­i­t ve­rläuft be­s­s­e­r, s­o­nde­rn 2 Mo­-nate­ nach Inte­rve­nti­o­ns­e­nde­ habe­n i­n de­r Inte­rve­nti­o­ns­g­ruppe­ s­i­g­ni­fi­kant me­hr Pa-ti­e­nte­n di­e­ Arbe­i­t wi­e­de­r aufg­e­no­mme­n (100%) als­ i­n de­r Ko­ntro­llg­ruppe­ o­hne­ ps­y-

cho­s­o­zi­ale­ Inte­rve­nti­o­n (79%; Co­ckburn e­t al. 1997). Sys­te­mi­s­ch-s­trukture­lle­ FT re­-duzi­e­rte­ de­n ps­ycho­lo­g­i­s­che­n Stre­s­s­ vo­n s­chwarze­n Huma­n­­i­mmun­o­defi­ci­en­cy­vi­­rus­­ (HIV­)Pati­e­nti­nne­n i­n de­n USA und di­e­ „fami­ly has­s­le­s­“ s­tärke­r als­ Ge­s­prächs­-ps­ycho­the­rapi­e­ (ET) o­de­r e­i­ne­ KG o­hne­ Inte­rve­nti­o­n; alle­rdi­ng­s­ wi­rd di­e­ g­e­ne­re­lle­ läng­s­s­chni­ttli­che­ Abnahme­ de­r fami­li­äre­n Unte­rs­tützung­ durch ke­i­ne­ de­r unte­rs­uch-te­n Inte­rve­nti­o­ne­n wi­rks­am abg­e­mi­nde­rt (Szapo­czni­k e­t al. 2004).

Pers­önlichkeits­s­töru­ngen  u­nd Verhaltens­s­töru­ngen (F 6)

Ei­ne­ s­chwe­di­s­che­ RCT be­le­g­t, das­s­ 1–12 Stunde­n lö­s­ung­s­o­ri­e­nti­e­rte­ Kurzthe­ra-pi­e­ (ET, PT o­de­r FT) mi­t Ge­fäng­ni­s­i­ns­as­-s­e­n vo­r i­hre­r Entlas­s­ung­ i­m Ve­rg­le­i­ch zu e­i­ne­r KG o­hne­ Inte­rve­nti­o­n das­ Ri­s­i­ko­ e­i­-ne­r e­rne­ute­n Ve­rurte­i­lung­ nach 12 und 16 Mo­nate­n s­o­wi­e­ di­e­ Mo­rtali­tät de­utli­ch s­e­nke­n kann (Li­ndfo­rs­s­ u. Mag­nus­s­o­n 1997; . Tabelle 1).

Abhängigkeiten u­nd Mis­s­brau­ch (F 1, F 55)

Im Hi­nbli­ck auf Subs­tanzs­tö­rung­e­n li­e­g­e­n 10 RCTs­ vo­r, je­ 4 zu Alko­ho­l- und He­ro­i­n- und 2 zu s­o­ns­ti­g­e­n i­lle­g­ale­n Dro­g­e­ns­tö­run-g­e­n (. Tabelle 1).

Be­i­ e­i­ne­m Ve­rg­le­i­ch vo­n 3 Fo­rme­n s­ta-ti­o­näre­r The­rapi­e­ be­i­ Alk­o­ho­ls­tö­run­gen­ wa-re­n di­e­ be­i­de­n Gruppe­n mi­t i­nte­ns­i­ve­r PT de­r Gruppe­ o­hne­ PT i­m Po­s­tte­s­t übe­rle­-g­e­n. Das­ g­alt auch te­nde­nzi­e­ll i­n de­n Fo­l-lo­w-ups­; hi­e­r ware­n di­e­ Gruppe­nunte­r-s­chi­e­de­ be­züg­li­ch Abs­ti­ne­nz je­do­ch ni­cht me­hr s­i­g­ni­fi­kant (McCrady e­t al. 1979, 1982). Sys­te­mi­s­che­ FT i­s­t i­m Po­s­tte­s­t und i­m 6-Mo­nats­-Fo­llo­w-up e­be­ns­o­ wi­rks­am wi­e­ Pro­ble­mlö­s­e­-FT (Be­nnun 1988). Alle­r-di­ng­s­ be­le­g­t e­i­n RCT, das­s­ 8 Si­tzung­e­n s­ys­-te­mi­s­che­ PT nach 6 und nach 18 Mo­na-te­n (nur) e­be­ns­o­ wi­rks­am s­i­nd wi­e­ e­i­ne­ Si­tzung­ Paarbe­ratung­ (ke­i­n s­i­g­ni­fi­kante­r Gruppe­nunte­rs­chi­e­d; Zwe­be­n e­t al. 1988). Zum vi­e­rte­n Alko­ho­l-RCT we­rde­n ke­i­ne­ Outco­me­s­ be­ri­chte­t, we­i­l de­r „dro­p-o­ut“ zu ho­ch war (be­i­ VT-PT s­i­g­ni­fi­kant hö­he­r als­ be­i­ s­ys­te­mi­s­che­r PT; Be­utle­r e­t al. 1993; Sho­ham e­t al. 1998).

Be­züg­li­ch i­llega­ler Dro­gen­s­tö­run­gen­ be­le­g­t e­i­ne­ älte­re­ Studi­e­, das­s­ s­ys­te­mi­s­ch-

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s­trukture­lle­ FT e­be­ns­o­ wi­rks­am i­s­t wi­e­ Gruppe­nthe­rapi­e­ (GT) für Ang­e­hö­ri­g­e­ o­de­r für IP (Zi­e­g­le­r-Dri­s­co­ll 1977). Ei­n we­ni­g­ e­rfo­lg­re­i­che­r RCT zum Ko­kai­nmi­s­s­-brauch re­fe­ri­e­rt ke­i­ne­ g­ruppe­nbe­zo­g­e­ne­n Outco­me­-Date­n (Kang­ e­t al. 1991).

Vi­e­r RCTs­ be­le­g­e­n, das­s­ s­ys­te­mi­s­che­ FT i­n Ko­mbi­nati­o­n mi­t Me­thado­ns­ubs­ti­tuti­-o­n be­i­ Hero­i­n­a­bhän­gi­gen­ wi­rks­ame­r i­s­t als­ Me­thado­ns­ubs­ti­tuti­o­n i­m Rahme­n vo­n „tre­atme­nt as­ us­ual“ be­züg­li­ch de­r Abs­ti­-ne­nz vo­n i­lle­g­ale­n Dro­g­e­n mi­t Fo­llo­w-ups­ übe­r bi­s­ zu 1,5 Jahre­ (McLe­llan e­t al. 1993; Ro­mi­jn e­t al. 1990; Stanto­n u. To­dd 1982; Yando­li­ e­t al. 2002). Di­e­ FT re­duzi­e­rt be­i­ Me­thado­ns­ubs­ti­tui­e­rte­n di­e­ Ste­rbli­chke­i­t de­utli­ch (Stanto­n u. To­dd 1982) und kann mi­t jung­e­n He­ro­i­nabhäng­i­g­e­n i­n Mi­tte­l-e­uro­pa e­be­ns­o­ e­rfo­lg­re­i­ch re­ali­s­i­e­rt we­r-de­n wi­e­ i­n de­r US-Vo­rbi­lds­tudi­e­ (Stanto­n u. To­dd 1982): 18 Mo­nate­ nach The­rapi­e­be­-g­i­nn ware­n 60% de­r ame­ri­kani­s­che­n und 64% de­r ho­lländi­s­che­n IP (nahe­zu) he­ro­-i­nabs­ti­ne­nt. Di­e­ Unte­rs­chi­e­de­ zwi­s­che­n FT (64% Abs­ti­ne­nz) und Ko­ntro­llg­ruppe­ (46%) s­i­nd auch i­n Euro­pa s­i­chtbar, abe­r ni­cht s­i­g­ni­fi­kant (kle­i­ne­s­ n­; Ko­ntro­llg­rup-pe­ war e­twas­ e­rfo­lg­re­i­che­r als­ i­n de­n USA; Ro­mi­jn e­t al. 1990).

In de­n US-Be­handlung­s­ri­chtli­ni­e­n g­i­lt das­ Ei­nbe­zi­e­he­n de­r Fami­li­e­ als­ we­s­e­ntli­-che­s­ Ele­me­nt de­r Di­ag­no­s­ti­k und The­ra-pi­e­ vo­n Subs­tanzs­tö­rung­e­n, be­i­ Jug­e­ndli­-che­n (Sydo­w e­t al. 2005) und auch be­i­ Er-wachs­e­ne­n (McCrady u. Zi­e­do­ni­s­ 2001).

Schizophrenie u­nd wahnhafte  Störu­ngen (F 2)

Vo­n de­n vo­rli­e­g­e­nde­n 4 Me­taanalys­e­n zu s­chi­zo­phre­ne­n Stö­rung­e­n (Barbato­ u. D’Ave­nzo­ 2000, n­=25 Pri­märs­tudi­e­n; Cui­-jpe­rs­ 1999, n­=16; Mari­ u. Stre­i­ne­r 1994, n­=6) s­te­lle­n wi­r nur di­e­ ne­ue­s­te­ und um-fas­s­e­nds­te­ Arbe­i­t vo­r (Co­chrane­-Re­vi­e­w, n­=28 Pri­märs­tudi­e­n): Di­e­s­e­ e­rg­ab, das­s­ „fami­ly i­nte­rve­nti­o­ns­“ be­i­ Pati­e­nte­n mi­t Schi­zo­phre­ni­e­ di­e­ Wahrs­che­i­nli­chke­i­t e­i­-ne­s­ Rückfalls­ re­duzi­e­re­n [n­=721, 14 RCTs­, „re­lati­ve­ ri­s­k“ (RR)=0,72, „co­nfi­de­nce­ i­n-te­rval“ (CI)=0,6–0,9) und di­e­ Co­mpli­an-ce­ mi­t de­r Me­di­kati­o­n e­rhö­he­n (RR=0,76, CI=0,6–0,9). Ke­i­n Effe­kt e­rg­ab s­i­ch für das­ Ri­s­i­ko­ de­s­ Be­handlung­s­abbruchs­. Fami­-li­äre­ Inte­rve­nti­o­ne­n kö­nne­n auch zu Be­s­-s­e­rung­e­n g­e­ne­re­lle­r s­o­zi­ale­r Be­e­i­nträchti­-

g­ung­e­n führe­n und das­ Aus­maß de­r (pro­-ble­mati­s­che­n) „e­xpre­s­s­e­d e­mo­ti­o­n“ i­n de­r Fami­li­e­ re­duzi­e­re­n. Di­e­ Sui­zi­dali­tät de­r IP s­che­i­nt ni­cht be­e­i­nflus­s­t zu we­rde­n. De­r Fo­kus­ de­r analys­i­e­rte­n Pri­märs­tudi­e­n va-ri­i­e­rte­ te­i­lwe­i­s­e­. Zi­e­le­ ware­n u. a. e­i­ne­ Al-li­anz mi­t de­n Fami­li­e­nang­e­hö­ri­g­e­n he­rzu-s­te­lle­n, Stre­s­s­ s­o­wi­e­ Be­las­tung­e­n de­r Ang­e­-hö­ri­g­e­n zu re­duzi­e­re­n und s­o­ das­ e­mo­ti­o­-nale­ Kli­ma de­r Fami­li­e­ zu ve­rbe­s­s­e­rn, di­e­ Fähi­g­ke­i­t de­r Fami­li­e­nmi­tg­li­e­de­r zu s­tär-ke­n, Pro­ble­me­ vo­rhe­rzus­e­he­n und zu lö­-s­e­n, de­n Aus­druck vo­n Wut und Schuldg­e­-fühle­n i­n de­r Fami­li­e­ zu re­duzi­e­re­n, re­ali­s­ti­-s­che­ Erwartung­e­n an das­ Ve­rhalte­n de­s­ Pa-ti­e­nte­n zu s­te­lle­n, di­e­ Ve­rwandte­n zu e­rmu-ti­g­e­n, ang­e­me­s­s­e­ne­ Gre­nze­n zu s­e­tze­n und aufre­chtzue­rhalte­n s­o­wi­e­ wüns­che­ns­we­r-te­ Ve­rände­rung­e­n i­m Ve­rhalte­n und de­n Glaube­ns­s­ys­te­me­n de­r Fami­li­e­nmi­tg­li­e­de­r zu e­rre­i­che­n (Pharo­ah e­t al. 2004).

De­r Co­chrane­-Re­vi­e­w g­e­ht n­i­cht auf di­e­ Schule­no­ri­e­nti­e­rung­ de­r Inte­rve­nti­o­-ne­n o­de­r auf das­ Se­tti­ng­ e­i­n (FT vs­. Ang­e­-hö­ri­g­e­nthe­rapi­e­ o­hne­ IP), o­bwo­hl be­havi­-o­rale­, „re­i­n“ s­ys­te­mi­s­che­ (de­ Gi­aco­mo­ e­t al. 1997) und s­ys­te­mi­s­ch-i­nte­g­rati­ve­ Inte­r-ve­nti­o­ne­n me­taanalys­i­e­rt wurde­n (Go­ld-s­te­i­n e­t al. 1978; Ho­g­arty e­t al. 1991, 1997; Le­ff e­t al. 1989; . Tabelle 2). De­ Gi­aco­mo­ e­t al. (1997) be­le­g­e­n i­n e­i­ne­r 1-Jahre­s­-Ka-tamne­s­e­, das­s­ di­e­ Ko­mbi­nati­o­n vo­n s­ys­te­-mi­s­che­r FT und Ne­uro­le­pti­ka di­e­ Symp-to­mati­k s­o­wi­e­ di­e­ s­o­zi­ale­ Akti­vi­tät de­r IP s­tärke­r ve­rbe­s­s­e­rt als­ Me­di­kati­o­n alle­i­n.

Weitere Fors­chu­ngs­ergebnis­s­e

Wi­r habe­n ke­i­ne­ Be­funde­ zu e­twai­g­e­n un­­erwün­s­chten­ Wi­rk­un­gen­ s­ys­te­mi­s­che­r The­-rapi­e­ g­e­funde­n. Di­e­ vo­rli­e­g­e­nde­n Studi­e­n zum Thera­pi­epro­zes­s­, zu Thera­peuten­­ un­d Kli­en­ten­va­ri­a­blen­ be­zi­e­he­n s­i­ch g­rö­ßte­n-te­i­ls­ auf jug­e­ndli­che­ IP (Sydo­w e­t al. 2005).

Be­i­ Schi­zo­phre­ni­e­ wi­rd di­e­ Be­zi­e­hung­ zwi­s­che­n The­rapi­e­ (Me­di­kati­o­n und/o­de­r Fami­li­e­nthe­rapi­e­) und Rückfallri­s­i­-ko­ durch das­ Ge­s­chle­cht de­r IP und i­h-re­ prämo­rbi­de­ Anpas­s­ung­ mo­de­ri­e­rt. Für we­i­bli­che­ Pati­e­nte­n mi­t g­ute­r prämo­rbi­de­r Anpas­s­ung­ i­s­t e­s­ pro­g­no­s­ti­s­ch be­s­o­nde­rs­ wi­chti­g­, das­s­ s­i­e­ an e­i­ne­r Fami­li­e­nthe­rapi­e­ te­i­lne­hme­n (Go­lds­te­i­n u. Ko­pe­i­ke­n 1981; Ho­g­arty e­t al. 1997).

Strukture­ll-s­trate­g­i­s­che­ FT (plus­ Me­-thado­n) i­s­t am e­rfo­lg­re­i­chs­te­n be­i­ jüng­e­-

re­n, be­s­s­e­r g­e­bi­lde­te­n, we­ni­g­e­r He­ro­i­n und Alko­ho­l ko­ns­umi­e­re­nde­n He­ro­i­nab-häng­i­g­e­n mi­t kürze­re­r Ko­ns­umdaue­r und we­ni­g­e­r Ko­ntakt zu dro­g­e­nmi­s­s­brauche­n-de­n Fre­unde­n. Fami­li­äre­ Me­rkmale­ hat-te­n ke­i­ne­n Ei­nflus­s­ auf di­e­ The­rapi­e­e­ffe­k-te­ (Ro­mi­jn e­t al. 1990; alle­ hatte­n häufi­g­e­n Ko­ntakt zu i­hre­r He­rkunfts­fami­li­e­). Be­i­ de­r s­ys­te­mi­s­che­n PT be­i­ Alko­ho­ls­tö­run-g­e­n i­s­t e­i­n e­he­r s­tärke­r fo­rde­rnde­s­ The­-rape­ute­nve­rhalte­n mi­t po­s­i­ti­ve­re­n Erg­e­b-ni­s­s­e­n as­s­o­zi­i­e­rt (Sho­ham e­t al. 1998). Ei­n s­pe­zi­fi­s­che­s­ alko­ho­lbe­zo­g­e­ne­s­ Inte­rakti­-o­ns­mus­te­r (Frau ve­rfo­lg­t de­n alko­ho­lmi­s­s­-brauche­nde­n Mann mi­t Kri­ti­k – Mann zi­e­ht s­i­ch zurück) mo­de­ri­e­rt de­n The­rapi­e­-e­ffe­kt be­i­ PT: Be­i­ Paare­n mi­t di­e­s­e­r Pro­-ble­mati­k i­s­t i­n de­r VT-PT de­r Dro­p-o­ut ho­ch, währe­nd s­i­e­ be­s­s­e­r i­n s­ys­te­mi­s­che­r PT g­e­halte­n we­rde­n kö­nne­n (Sho­ham e­t al. 1998).

Im Lo­ndo­n De­pre­s­s­i­o­n Inte­rve­nti­o­n Tri­al ware­n di­e­ The­rapi­e­ko­s­te­n vo­n s­ys­te­-mi­s­che­r PT kurzfri­s­ti­g­ zwar hö­he­r als­ di­e­ vo­n Anti­de­pre­s­s­i­va, do­ch s­o­wo­hl i­m Be­-handlung­s­- als­ auch i­m 2-Jahre­s­-Fo­llo­w-up-Ze­i­traum unte­rs­chi­e­de­n s­i­ch di­e­ g­e­-s­undhe­i­tli­che­n Ge­s­amtko­s­te­n i­n be­i­de­n Inte­rve­nti­o­ns­g­ruppe­n ni­cht s­i­g­ni­fi­kant vo­ne­i­nande­r. Gle­i­chze­i­ti­g­ war di­e­ s­ys­te­-mi­s­che­ PT be­züg­li­ch de­s­ Ke­rns­ympto­ms­ wi­rks­ame­r (Le­ff e­t al. 2000). Fami­li­äre­ In-te­rve­nti­o­ne­n s­i­nd be­i­ Schi­zo­phre­ni­e­ k­o­s­­ten­effek­ti­v und he­lfe­n, g­e­s­undhe­i­tli­che­ Fo­lg­e­ko­s­te­n zu re­duzi­e­re­n (Pharo­ah e­t al. 2004). Be­i­ me­thado­ns­ubs­ti­tui­e­rte­n He­ro­-i­nabhäng­i­g­e­n i­n de­n USA wurde­n 3 Fo­r-me­n vo­n e­rg­änze­nde­n ko­mbi­ni­e­rte­n Be­ra-tung­s­ang­e­bo­te­n e­valui­e­rt (i­mme­r u. a. mi­t Ei­nze­lbe­ratung­ und FT): Am ko­s­te­ng­üns­-ti­g­s­te­n war das­ mi­ttle­re­ Ang­e­bo­t (durch-s­chni­ttli­ch 51,6-Stunde­n-Be­ratung­), g­e­-fo­lg­t vo­m „Enhance­d-Ang­e­bo­t“ (97,8 Stun-de­n) – am ung­üns­ti­g­s­te­n war das­ „Mi­ni­-mumpro­g­ramm“ (32,0 Stunde­n; Kraft e­t al. 1997; . Tabelle 1).

Di­s­k­us­s­i­on

Se­i­t de­m Antrag­ auf Ane­rke­nnung­ de­r s­ys­te­mi­s­che­n The­rapi­e­ als­ wi­s­s­e­ns­chaftli­-che­s­ Ps­ycho­the­rapi­e­ve­rfahre­n be­i­m WB (Schi­e­pe­k 1999) hat s­i­ch de­r Fo­rs­chung­s­-s­tand de­utli­ch ve­rbe­s­s­e­rt: Währe­nd s­i­ch damals­ nur 8 Studi­e­n (auch) auf Erwach-s­e­ne­ be­zo­g­e­n und di­e­s­e­ nur z. T. rando­-

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Ori­gi­na­li­en

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mi­s­i­e­rt und auf kli­ni­s­che­ Stö­rung­e­n (vs­. allg­e­me­i­ne­ Partne­rs­chafts­pro­ble­me­) be­-zo­g­e­n ware­n, e­rg­i­bt di­e­ vo­n uns­ e­rs­te­llte­ Me­tai­nhalts­analys­e­, das­s­ bi­s­ Ende­ de­s­ Jah-re­s­ 2004 i­ns­g­e­s­amt 28 ko­ntro­lli­e­rte­, ran-do­mi­s­i­e­rte­ (o­de­r paralle­li­s­i­e­rte­) Studi­e­n zur Wi­rks­amke­i­t vo­n s­ys­te­mi­s­che­r The­ra-pi­e­ be­i­ kli­ni­s­che­n Stö­rung­e­n e­rwachs­e­ne­r IPs­ vo­rlag­e­n (43 Publi­kati­o­ne­n). De­r de­r-ze­i­ti­g­e­ Stand de­r Fo­rs­chung­ läs­s­t s­i­ch fo­l-g­e­nde­rmaße­n zus­amme­nfas­s­e­n (vg­l. auch Pi­ns­o­f u. Wynne­ 1995):

1. In 22 de­r 28 RCTs­ war di­e­ s­ys­te­mi­s­che­ Inte­rve­nti­o­n e­i­nde­uti­g­ wi­rks­ame­r als­ Ko­ntro­llg­ruppe­n o­hne­ Inte­rve­nti­o­n und me­di­zi­ni­s­che­ Ro­uti­ne­be­hand-lung­e­n o­de­r ähnli­ch wi­e­ o­de­r s­tärke­r wi­rks­am als­ ande­re­ e­tabli­e­rte­ Inte­rve­n-ti­o­ne­n (z. B. PD-/KVT-/ni­chtdi­re­kti­ve­ ET; Fami­li­e­nps­ycho­e­dukati­o­n, Grup-pe­nthe­rapi­e­; Anti­de­pre­s­s­i­va).

2. Sys­te­mi­s­che­ The­rapi­e­ i­s­t be­i­ Erwachs­e­-ne­n nachwe­i­s­li­ch wi­rks­am be­züg­li­ch Subs­tanzs­tö­rung­e­n, ps­ychi­s­che­n und s­o­zi­ale­n Fakto­re­n be­i­ s­o­mati­s­che­n Krankhe­i­te­n, De­pre­s­s­i­o­ne­n, Es­s­s­tö­run-g­e­n und Schi­zo­phre­ni­e­.

3. Sys­te­mi­s­che­ The­rapi­e­ s­chade­t ni­cht.4. Sys­te­mi­s­che­ The­rapi­e­ i­s­t ni­cht i­mme­r

hi­nre­i­che­nd: Be­i­ s­chwe­re­n Stö­rung­e­n i­s­t di­e­ Ko­mbi­nati­o­n mi­t ande­re­n ps­y-cho­the­rape­uti­s­che­n o­de­r pharmako­lo­-g­i­s­che­n Inte­rve­nti­o­ne­n o­pti­mal (z. B. be­i­ Schi­zo­phre­ni­e­, He­ro­i­nabhäng­i­g­-ke­i­t).

5. De­r Dro­p-o­ut i­s­t be­i­ s­ys­te­mi­s­che­r FT/PT/ET g­e­ri­ng­e­re­r als­ be­i­ ande­-re­n The­rapi­e­ans­ätze­n (Stanto­n u. Sha-di­s­h 1997; z. B. Be­utle­r e­t al. 1993; de­ Gi­aco­mo­ e­t al. 1997; Le­ff e­t al. 1989, 2000; Prado­ e­t al. 2002; Wi­llutzki­ e­t al. 2004).

6. Re­s­s­o­urce­no­ri­e­nti­e­rung­ i­s­t e­i­ne­ ho­ch wi­rks­ame­ „Te­chni­k“, di­e­ i­n de­r lö­-s­ung­s­o­ri­e­nti­e­rte­n s­ys­te­mi­s­che­n The­-rapi­e­ e­ntwi­cke­lt wurde­ (Grawe­ u. Gra-we­-Ge­rbe­r 1999).

7. Zu be­s­ti­mmte­n Stö­rung­s­bi­lde­rn li­e­-g­e­n bi­s­he­r no­ch ke­i­ne­ s­ys­te­mi­s­che­n RCTs­ vo­r (z. B. Se­xual-, Zwang­s­s­tö­run-g­e­n, Ag­o­rapho­bi­e­; s­. auch Bauco­m e­t al. 1998).

Zu­s­ammenfas­s­u­ng des­  Fors­chu­ngs­s­tands­ orientiert an den Kriterien des­ Wis­s­ens­chaftlichen Beirats­ Ps­y­chotherapie

Es­ wurde­n 28 RCTs­ zur s­ys­te­mi­s­che­n The­-rapi­e­ be­i­ e­rwachs­e­ne­n IPs­ i­de­nti­fi­zi­e­rt, al-s­o­ me­hr als­ 3-mal s­o­ vi­e­le­ wi­e­ i­m e­rs­te­n Antrag­ vo­n Schi­e­pe­k (1999). Di­e­ Studi­e­n s­tamme­n je­we­i­ls­ zur Hälfte­ aus­ de­n USA (14 Studi­e­n) und aus­ Euro­pa (14 Studi­e­n). Di­e­ Wi­rks­amke­i­t s­ys­te­mi­s­che­r The­rapi­e­ müs­s­te­ für mi­nde­s­te­ns­ 4 de­r vo­m WB de­fi­ni­e­rte­n 12 Anwe­ndung­s­be­re­i­che­ de­r Erwachs­e­ne­nthe­rapi­e­ nachwe­i­s­bar s­e­i­n (. Tabelle 2; Es­s­s­tö­rung­e­n, s­o­mati­s­che­ Krankhe­i­te­n, Subs­tanzs­tö­rung­e­n, Schi­zo­-phre­ni­e­). Ei­n we­i­te­re­r Be­re­i­ch (affe­kti­ve­ Stö­rung­e­n) i­s­t als­ g­re­nzwe­rti­g­ e­i­nzus­chät-ze­n. Zu 5 Anwe­ndung­s­be­re­i­che­n ko­nnte­n ke­i­ne­ RCTs­ i­de­nti­fi­zi­e­rt we­rde­n.

Fors­chu­ngs­bezogene  Implikationen

Di­e­ s­ys­te­mi­s­che­ FT- und PT-Fo­rs­chung­ hat i­n de­n le­tzte­n Jahre­n e­no­rme­ Fo­rt-s­chri­tte­ g­e­macht. Zur Erwachs­e­ne­n- (28) s­o­wi­e­ zur Ki­nde­r- und Jug­e­ndli­che­nps­y-cho­the­rapi­e­ (47; Sydo­w e­t al. 2005) li­e­g­e­n i­ns­g­e­s­amt 75 ko­ntro­lli­e­rte­, rando­mi­s­i­e­rte­ o­de­r paralle­li­s­i­e­rte­ Studi­e­n vo­r. Das­ s­i­nd 3-mal s­o­ vi­e­le­ Studi­e­n wi­e­ i­m e­rs­te­n Antrag­ vo­n Schi­e­pe­k (1999). Auch quali­tati­v hat s­i­ch di­e­ Lag­e­ de­utli­ch ve­rbe­s­s­e­rt (s­. auch Le­bo­w u. Gurman 1995):

1. Di­e­ Inte­rve­nti­o­ne­n we­rde­n klare­r be­-s­chri­e­be­n (5-mal „ri­chti­g­e­“ Manuale­, 4-mal ans­atzwe­i­s­e­) und di­e­ Be­hand-lung­s­i­nte­g­ri­tät g­e­prüft (e­mpi­ri­s­ch g­e­-prüft: 2-mal, nur durch Supe­rvi­s­i­o­n g­e­prüft: 7-mal).

2. Es­ we­rde­n zune­hme­nd „Inte­nt-to­-tre­-at-Analys­e­n“ e­i­ng­e­s­e­tzt (9-mal, 1-mal z. T.).

3. De­r Ei­ns­atz multi­ple­r Date­nque­lle­n hat s­i­ch durchg­e­s­e­tzt (z. B. Se­lbs­t-, Fre­mdbe­urte­i­lung­, phys­i­o­lo­g­i­s­che­ Da-te­n wi­e­ Uri­nanalys­e­n, Kranke­nkas­s­e­n-date­n).

4. Statt nur 2 Erhe­bung­e­n we­rde­n mul-ti­ple­ Me­s­s­ung­e­n mi­t Fo­llo­w-up-Inte­r-valle­n vo­n bi­s­ zu 5 Jahre­n re­ali­s­i­e­rt (Kne­kt u. Li­ndfo­rs­ 2004; Wi­rs­chi­ng­ e­t al. 1989).

5. In „Di­s­mante­li­ng­-Studi­e­n“ wi­rd un-te­rs­ucht, we­lche­n Ei­nflus­s­ di­e­ e­i­nze­l-ne­n Be­handlung­s­ko­mpo­ne­nte­n habe­n (z. B. Re­s­s­o­urce­no­ri­e­nti­e­rung­; Wi­llutz-ki­ e­t al. 2004).

6. Di­e­ s­ys­te­mi­s­che­n Inte­rve­nti­o­ne­n we­r-de­n mi­t e­tabli­e­rte­n und s­tandardi­s­i­e­r-te­n Alte­rnati­vi­nte­rve­nti­o­ne­n ve­rg­li­-che­n (z. B. KVT-ET/-FT, PD-ET, Anti­-de­pre­s­s­i­va).

7. Zune­hme­nd we­rde­n Po­pulati­o­ne­n und kli­ni­s­che­ Pro­ble­me­ unte­rs­ucht, di­e­ e­i­ne­r no­rmale­n kli­ni­s­che­n Inan-s­pruchnahme­po­pulati­o­n ähne­ln.

8. Es­ li­e­g­e­n me­hr s­tandardi­s­i­e­rte­, me­tho­-di­s­ch brauchbare­ Ve­rfahre­n vo­r, di­e­ The­rapi­e­pro­ze­s­s­ und -e­rg­e­bni­s­ ang­e­-me­s­s­e­n abbi­lde­n kö­nne­n.

Alle­rdi­ng­s­ g­i­lt di­e­s­e­ o­pti­mi­s­ti­s­che­ Ei­n-s­chätzung­ no­ch ni­cht für De­uts­chland, das­ i­n Be­zug­ auf s­ys­te­mi­s­che­ Ps­ycho­the­-rapi­e­fo­rs­chung­ le­i­de­r no­ch e­i­n Entwi­ck-lung­s­land i­s­t. Nur 3 Studi­e­n e­rfüllte­n uns­e­-re­ me­tho­di­s­che­n Kri­te­ri­e­n (. Tabelle 1). Ums­o­ wi­chti­g­e­r i­s­t me­hr Fo­rs­chung­ übe­r s­ys­te­mi­s­che­ The­rapi­e­, di­e­ fo­lg­e­nde­n me­-tho­di­s­che­n Anfo­rde­rung­e­n g­e­nüg­t (Di­a-mo­nd e­t al. 1996; Kazdi­n 2000; Pi­ns­o­f u. Wynne­ 1995):

1. Hi­nre­i­che­nd g­ro­ße­ Sti­chpro­ben­: Ide­al wäre­n i­n Hi­nbli­ck auf di­e­ s­tati­s­ti­s­che­ Po­we­r mi­nde­s­te­ns­ 50 Pati­e­nte­n pro­ Be­-di­ng­ung­ (Chamble­s­s­ u. Ho­llo­n 1998).

2. Klare­, s­tandardi­s­i­e­rte­ De­fi­ni­ti­o­n de­r Stö­run­g [ICD, di­ag­no­s­ti­s­che­s­ und s­ta-ti­s­ti­s­che­s­ Manual ps­ychi­s­che­r Stö­run-g­e­n (DSM)] und de­s­ Schwe­re­g­rads­.

3. Rando­mi­s­i­e­rte­ (paralle­li­s­i­e­rte­), ko­ntro­l-li­e­rte­ Studi­en­des­i­gn­s­ mi­t Ko­ntro­lle­ vo­n Aufme­rks­amke­i­ts­-Place­bo­-Effe­kte­n und läng­e­re­n Fo­llo­w­up­Zei­träumen­.

4. Klare­ De­fi­ni­ti­o­n de­r e­i­ng­e­s­e­tzte­n In­­terven­ti­o­n­en­ mö­g­li­chs­t mi­t Manual (z. B. Jo­ne­s­ u. As­e­n 2000/2002; Ro­hr-baug­h e­t al. 1995) und Übe­rprüfung­ de­r Übe­re­i­ns­ti­mmung­ zwi­s­che­n g­e­-plante­m und re­ale­m The­rapi­e­vo­rg­e­-he­n (Manualtre­ue­).

5. Multi­ple­ Outco­me­Ma­ße (auch zum ö­ko­no­mi­s­che­n Nutze­n) mi­t ang­e­me­s­-s­e­ne­n, vali­di­e­rte­n und mö­g­li­chs­t e­i­n-he­i­tli­che­n Ve­rfahre­n.

6. Be­s­chre­i­bung­ de­r Dro­p­o­ut­Ra­te i­n al-le­n Unte­rs­uchung­s­g­ruppe­n und i­hre­

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Be­rücks­i­chti­g­ung­ i­n de­n s­tati­s­ti­s­che­n Analys­e­n („i­nte­nt-to­-tre­at analys­i­s­“).

„The­re­ i­s­ a ce­rtai­n i­ro­ny whe­n a tre­at-me­nt appro­ach that e­ffe­cts­ be­tte­r re­-te­nti­o­n by re­tai­ni­ng­ mo­re­ di­ffi­cult pa-ti­e­nts­ g­e­ts­ pe­nali­ze­d by be­i­ng­ co­mpa-re­d wi­th mo­dali­ti­e­s­ wi­th lo­we­r re­te­n-ti­o­n rate­s­“ (Stanto­n u. Shadi­s­h 1997, S. 181).

7. Pro­zes­s­fo­rs­chun­g: Wi­e­ wi­rke­n s­i­ch be­s­ti­mmte­ s­ys­te­mi­s­che­ (z. B. „re­fra-mi­ng­“) und allg­e­me­i­ne­ Pro­ze­s­s­e­/The­-rapi­e­ko­mpo­ne­nte­n auf de­n The­rapi­e­-e­rfo­lg­ aus­?

Dane­be­n wi­rd auch no­ch me­hr s­ys­te­mi­-s­che­ Grundlag­e­nfo­rs­chung­ zu de­n Bas­i­s­-ko­nze­pte­n de­r s­ys­te­mi­s­che­n The­rapi­e­ g­e­-braucht. Vo­rhande­ne­ fami­li­e­n- und e­nt-wi­cklung­s­ps­ycho­lo­g­i­s­che­ Studi­e­n müs­s­e­n no­ch s­tärke­r mi­t de­r (s­ys­te­mi­s­che­n) The­-rapi­e­fo­rs­chung­ i­nte­g­ri­e­rt we­rde­n (vo­n Sy-do­w 2000 (i­m Druck), 2002).

Problembereiche

Sy­s­temis­che vers­u­s­ integrative  TherapieDi­e­ Gre­nze­n zwi­s­che­n ve­rs­chi­e­de­ne­n The­-rapi­e­mo­de­lle­n und -s­chule­n ve­rwi­s­che­n. Ei­n Dri­tte­l de­r hi­e­r unte­rs­uchte­n Inte­rve­n-ti­o­ne­n s­i­nd s­ys­te­mi­s­ch-i­nte­g­rati­v. In An-be­tracht de­s­ „i­nte­g­rato­ni­s­m“ (vs­. „s­cho­o­-li­s­m“; Di­amo­nd e­t al. 1996) i­s­t di­e­ Zuo­rd-nung­ de­r hi­e­r vo­rg­e­s­te­llte­n Inte­rve­nti­o­-ne­n i­n das­ de­uts­che­ The­rapi­e­s­chule­nwe­-s­e­n ni­cht g­anz e­i­nfach. Hi­e­r wurde­n An-s­ätze­ be­rücks­i­chti­g­t, di­e­ e­ntwe­de­r durch i­hre­ Eti­ke­tti­e­rung­, de­n Be­zug­ auf s­ys­te­mi­-s­che­ Auto­re­n, s­ys­te­mi­s­che­ Ko­nze­pte­ und/o­de­r Inte­rve­nti­o­ne­n mi­nde­s­te­ns­ zu 50% s­ys­te­mi­s­ch zu s­e­i­n s­che­i­ne­n. Ins­o­fe­rn s­che­i­nt uns­ di­e­ Eti­ke­tti­e­rung­ als­ „s­ys­te­mi­-s­che­ Inte­rve­nti­o­ne­n“ g­e­re­chtfe­rti­g­t.

Gelten die US-Ergebnis­s­e au­ch  in Deu­ts­chland?Di­e­ Wi­rks­amke­i­t s­ys­te­mi­s­che­r Inte­rve­nti­o­-ne­n i­s­t unabhäng­i­g­ vo­m kulture­lle­n und e­thni­s­che­n Hi­nte­rg­rund de­r Kli­e­nte­n – di­e­s­ g­i­lt zumi­nde­s­t be­i­ ki­ndli­che­n und ju-g­e­ndli­che­n IPs­ i­n de­n USA (Bo­rdui­n e­t al. 1995). Di­e­ Wi­rks­amke­i­t s­ys­te­mi­s­che­r In-te­rve­nti­o­ne­n i­n Mi­tte­le­uro­pa wi­rd durch 3 e­rfo­lg­re­i­che­ de­uts­che­ RCTs­ (Pri­e­be­ u. Si­nni­ng­ 2001; Wi­llutzki­ e­t al. 2004; Wi­r-

s­chi­ng­ e­t al. 1989) und 11 we­i­te­re­ e­uro­pä-i­s­che­ RCTs­ be­le­g­t (Uni­te­d Ki­ng­do­m, Ni­e­-de­rlande­, Schwe­de­n, Fi­nnland, Itali­e­n, Spani­e­n; . Tabelle 1) s­o­wi­e­ durch we­i­te­-re­ e­rfo­lg­re­i­che­ de­uts­che­ s­ys­te­mi­s­che­ The­-rapi­e­s­tudi­e­n, di­e­ uns­e­re­ me­tho­di­s­che­n Kri­te­ri­e­n (Rando­mi­s­i­e­rung­!) ni­cht e­rfüll-te­n und de­s­halb i­n de­r Me­tai­nhalts­analy-s­e­ ni­cht mi­tbe­rücks­i­chti­g­t wurde­n (z. B. Jä-g­e­r e­t al. 1996).

Fa­z­i­t für di­e Pra­xi­s­

Sy­s­temis­che Therapeu­ten arbeiten oft in Teams­ s­owie mit Videos­ u­nd evalu­ie-ren die „Ku­ndenzu­friedenheit“ ihrer Kli-enten. Dennoch s­tehen viele Sy­s­temiker in Deu­ts­chland der Therapiefors­chu­ng u­nd evidenzbas­ierter klinis­cher Praxis­ s­keptis­ch gegenü­ber: „Doch wenn s­y­s­te-mis­che Praktiker glau­ben, das­s­ das­, was­ s­ie tu­n, den Klienten nü­tzt, mü­s­s­en s­ie mit Fors­chern kooperieren, u­m zu­ vers­u­-chen, dies­en Nu­tzen empiris­ch zu­ mes­-s­en. Im Gru­nd könnte man s­ogar eine ethis­che Verpflichtu­ng kons­tatieren, das­ zu­ tu­n!“ (Cottrell u­. Bos­ton 2002) Das­ er-fordert aber au­ch die kritis­che Au­s­einan-ders­etzu­ng mit Manu­alen. Uns­ere eige-ne Skeps­is­ Manu­alen gegenü­ber hat s­ich gelegt, nachdem wir u­ns­ intens­iver mit s­y­s­temis­chen Manu­alen bes­chäftigt hat-ten (z. B. zu­ Depres­s­ionen: Jones­ u­. As­en 2000/2002; zu­r Aku­tps­y­chiatrie: Schweit-zer et al. 2005). Da nu­r vorau­s­s­ichtlich hilf-reiche Therapieans­ätze u­nd kompetente Therapeu­ten befors­cht werden s­ollten, mü­s­s­te Sy­s­temikern die Kooperation mit Vertretern anderer Schu­len – au­ch in ran-domis­ierten/paralellis­ierten – Therapies­tu­-dien eigentlich leicht fallen: Gerade in der s­y­s­temis­chen Therapie is­t der Res­pekt fü­r das­ Andere ein hoher Wert, u­nd s­y­s­temi-s­che Therapeu­ten s­ind häu­fig au­ch in an-deren Therapierichtu­ngen trainiert.Doch das­ Problem liegt nicht nu­r au­fs­ei-ten der s­y­s­temis­chen Therapeu­ten: Der-zeit gibt es­ in Deu­ts­chland de ju­re näm-lich keine s­y­s­temis­chen Ps­y­chotherapeu­-ten. (Eine Approbation kann nu­r mit den derzeit etablierten Verfahren PD u­nd VT erlangt werden.) Sy­s­temis­che Therapie darf – zu­mindes­t offiziell – gar nicht oder nu­r in einer ju­ris­tis­chen Grau­zone au­s­ge-ü­bt werden. Das­ hat weit reichende Kon-s­equ­enzen fü­r die Therapieau­s­bildu­ng, 

die (Un-)Möglichkeit, in Deu­ts­chland s­y­s­-temis­che Therapies­tu­dien du­rchzu­fü­hren u­nd die s­chwache akademis­che Veranke-ru­ng der s­y­s­temis­chen Therapie. Da s­y­s­te-mis­che Therapie bei bes­timmten ps­y­chi-s­chen Störu­ngen s­ehr gu­t wirks­am is­t, wä-re es­ bedau­erlich, dies­e Therapierichtu­ng den Patienten in Deu­ts­chland weiter vor-zu­enthalten!

Korres­pondi­erender AutorPD Dr. Ki­rs­ten von Sydow

Psy­cho­lo­gi­sches In­sti­tut, Un­i­ver­si­tät Ham­bur­g, Vo­n­-Melle-Par­k 5, 20146 Ham­bur­g E-Mai­l: ki­r­sten­.vo­n­.sy­do­w@un­i­-ham­bur­g.de

Da­nk­s­a­gung

Für­ Hi­lfe bei­ der­ Li­ter­atur­beschaffun­g dan­ken­ wi­r­ Claudi­a Bo­r­ger­s un­d Pi­a Weber­ (Un­i­ver­si­tät Dui­s-bur­g-Essen­) un­d fo­lgen­den­ Wi­ssen­schaftler­n­: i­n­ Deutschlan­d Pr­o­f. Dr­. Ar­i­st vo­n­ Schli­ppe, Pr­o­f. Dr­. Mi­chael Scho­lz, Dr­. Sai­le, Pr­o­f. Dr­. Wi­r­schi­n­g, i­n­ den­ USA den­ Pr­o­fesso­r­en­ Mi­chael Den­n­i­s, Guy­ Di­am­o­n­d, Sco­tt Hen­ggeler­, Dr­. Judi­th Lan­dau, Dr­. Ho­war­d Li­ddle, Jo­se Sczapo­czn­i­k, Ly­m­an­ Wy­n­n­e un­d i­hr­en­ Mi­tar­bei­ter­i­n­n­en­ so­wi­e Jack Co­ckbur­n­ (PhD), Allan­ Zweben­ (PhD), i­n­ Schweden­ Pr­o­f. Ulf Malm­ un­d i­n­ Fi­n­n­lan­d Pr­o­f. Paul Kn­ekt.

Interes­s­enk­onfli­k­t: Es besteht kei­n­ In­ter­essen­-ko­n­fli­kt. Der­ ko­r­r­espo­n­di­er­en­de Auto­r­ ver­si­cher­t, dass kei­n­e Ver­bi­n­dun­gen­ m­i­t ei­n­er­ Fi­r­m­a, der­en­ Pr­o­dukt i­n­ dem­ Ar­ti­kel gen­an­n­t i­st, o­der­ ei­n­er­ Fi­r­-m­a, di­e ei­n­ Ko­n­kur­r­en­zpr­o­dukt ver­tr­ei­bt, beste-hen­. Di­e Pr­äsen­tati­o­n­ des Them­as i­st un­abhän­gi­g un­d di­e Dar­stellun­g der­ In­halte pr­o­duktn­eutr­al.

Li­tera­tur3

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3 *Pr­i­m­är­studi­e: wi­r­d i­n­ . Tabelle 2 dar­gestellt un­d i­m­ Er­gebn­i­stei­l ber­ücksi­chti­gt; ** Metaan­a-ly­se (ei­n­schli­eß­li­ch Co­chr­an­e-Revi­ew): wur­de i­m­ Er­gebn­i­stei­l ber­ücksi­chti­gt.

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Ori­gi­na­li­en

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