theoretische grundlagen i: neue institutionenÖkonomiksselcuk... · 2017. 4. 20. · (z.b. iso 9001...
TRANSCRIPT
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
THEORETISCHE GRUNDLAGEN I:
NEUE INSTITUTIONENÖKONOMIK
Teil 2
44
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Theoretische Grundlagen der Veranstaltung
Neue Institutionenökonomik
• Property Rights-Theorie
• Transaktionskostenansatz
• Agency-Theorie
Ansätze des Strat. Managements
• Resource-based View of the Firm
• & dessen Partialansätze
45
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Property Rights Theorie (I)
Komponenten der Property-Rights-Theorie sind
Property Rights
Externe Effekte
Transaktionskosten
Property Rights lassen sich begrifflich abgrenzen als „ .. die mit einem Gut verbundenen und Wirtschaftssubjekten aufgrund
von Rechtsordnungen und Verträgen zustehenden Handlungs- und Verfügungsrechte“.
(Definition nach Picot/Reichwald/Wiegand 1996, S. 39, eigene Hervorhebung)
Jedes Gut / jede Ressource
Sachgut
Dienstleistung
Ideen
Rechte
ist durch das mit ihm verbundene Verfügungsrechtebündel charakterisiert.
Quelle: Burr (2004), S. 101/102.
46
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Armen Alchian über Eigentumsrechte
47
Fragen zum Interview:
• In welcher Umgebung werden PR
benötigt?
• Woran macht Alchian die
Bedeutung von PR fest?
• Welche Leistungsbeziehungen
werden mit PR geschützt?
• Wie können PR unser Verhalten
beeinflussen?
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Das System der intellektuellen Eigentumsrechte
System intellektueller Eigentumsrechte (Intellectual Property Rights)
formale (juristische) Schutzinstrumente strategische (faktische) Schutzinstrumente
Rechte am gewerblichen Eigentum
- Patente
- Gebrauchsmuster
- Warenzeichen/Marken
- Geschmacksmuster (Design)
- Topographieschutzrechte
- Sortenschutzrechte
Urheberrechte
Geschäftsgeheimnisse
komplexe Gestaltung (Facility Management)
zeitlicher Vorsprung (Designermode)
Skalen- und Lernkurvenvorteile (Swatch)
Kontrolle komplementärer Ressourcen
langfristige Geschäftsbeziehungen
starke Distributionskanäle (Tupperware)
starkes Markenimage (Haribo)
48
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Property Rights Theorie (II)
Usus (Nutzungsrecht) Rechte über die Verwendung und den Einsatz einer Ressource (Bsp: das Recht die zugrunde legende technische Erfindung zu nutzen)
Abusus (Veränderungsrecht) Recht, die Ressourcen zu verändern, sie zu koordinieren und verwenden (Bsp: Recht die technische Erfindung weiterzuentwickeln)
usus fructus(Gewinnaneingnungsrecht)
(exklusives) Recht der Aneignung von Erträgen bzw. dem Tragen von Verlusten aus der Nutzung einer Ressource bzw. die Verpflichtung die Verluste zu tragen
Veräußerungs- bzw. Liquidationsrecht
Recht, die Teilrechte teilweise an Dritte zu übertragen (Unterlizenzen) oder ganz zu veräußern
Quelle: Burr (2004), S. 102.
Einzelteilrechte
49
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Intellektuelles Eigentum in F&E-Kooperationen
Background Knowledge/IP
Relevante intellektuelle Wissensbasis, die Kooperationspartner in die Kooperation einsteuern
Foreground Knowledge/IP
Relevante intellektuelle Wissensbasis, die im Rahmen der Kooperation generiert wird
Sideground Knowledge/IP
Relevante intellektuelle Wissensbasis, die im außerhalb des rechtlichen Kooperationsrahmens von den KP generiert wird
Postground Knowledge/IP
Relevante intellektuelle Wissensbasis, die nach Beendigung der Kooperation generiert wird
50
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Technologie- und Wissensaustausch in
Innovationskooperationen
Innovationskooperation
Gemeinsame Wissensbasis
Background-Patent(e)
Interorganisationale
Lernprozesse
Wissensaustausch
Gemeinsame Wissensbasis
Foreground-Patent(e)
Ko-Patent(e)
Organisation A
Wissens- und
Technologiebasis
Wissens- und
Technologie-
verwendung
Organisation B
Wissens- und
Technologiebasis
Wissens- und
Technologie-
verwendung
Wissens- und
Technologietransfer
Wissens- und
Technologietransfer
Wissens- und
Technologietransfer
Wissens- und
Technologietransfer
Bierwisch (2013), Patente in Innovationskooperationen, S . 87
51
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Möglichkeiten der Allokation von PR in F&E-Kooperationen
52
Quelle: Bierwisch (2013)
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Möglichkeiten der Allokation von PR in F&E-Kooperationen
53
Quelle: Bierwisch (2013)
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Möglichkeiten der Allokation von PR in F&E-Kooperationen
54
Quelle: Bierwisch (2013)
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Spannungsfeld zwischen Kooperations- und Schutzrechtstrategie in
Innovationskooperationen
Vgl. Bierwisch (2013), Patente in Innovationskooperationen, S . 84
Unternehmensziel: Generierung von
Wettbewerbsvorteilen
Kooperationsstrategie:
Innovationskooperation
als Instrument der
kooperativen
Technologiebeschaffung
Ressourcenaustausch:
Akquisition und Austausch von
technologisch relevantem
Wissen mit Kooperationspartner
Schutzrechtsstrategie:
Patent als Instrument der
Appropriierung von
Innovationsgewinnen und
zum Schutz von
Innovationen
Exklusivität:
Exklusive Nutzung des
technologischen Wissens
Instrumente des
Innovationsmanagements
Notwendige Bedingung für die
Erzielung von
Innovationsrenten
INKLUSION:
Effizienzsteigerung und Integration stehen im
Vordergrund
EXKLUSION:
Zeitlich befristetes Monopol und Ausschluss
Dritter stehen im Vordergrund
Erhöhte Anforderungen an das Innovationsmanagement im Unternehmen hinsichtlich
des Umgangs mit Patentschutz in Innovationskooperationen durch die Unterstützung
des Kooperationsvertrages und/oder der Verfassung der Innovationskooperation
55
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Transaktionskostentheorie (I)
• Im Mittelpunkt der Transaktionskostentheorie steht folgende Frage:
• Welche Art von Transaktion kann mit welchem institutionellen Arrangement effizienteste realisiert werden können?
• Bedingung: Transaktionskosten min!
• Grundannahmen:
• Begrenzte Rationalität der Akteure
• Nutzenmaximierung und Opportunismus
• Risikoneutralität
• Produktionskosten werden als konstant betrachtet
• Untersuchungseinheit
• Die Transaktion Eine Transaktion findet statt, wenn ein Gut oder eine Leistung über eine technisch trennbare
Schnittstelle bewegt wird (Transfer von Property Rights)
56
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Transaktionskostentheorie (II)
Transaktionskosten =
Kosten der
Anbahnung
Vereinbarung
Abwicklung
Kontrolle
Anpassung
von Leistungen
Aufgabenmerkmale:
Spezifität
Strategische Bedeutung
Unsicherheit
Häufigkeit
gering hoch
gering
hochMarkt
HybridHierarchie
Institutionelle Arrangements
Quelle: Burr (2004), Innovationen in Organisationen, S. 106-109
57
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Transaktionskostentheorie (II)
58
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Transaktionskostentheorie (III)
Spezifität Strategische Bedeutung Unsicherheit Häufigkeit
•Spezifisches
Anlagevermögen
• Spezifisches
Humankapital
• Beziehungsspezifische
Investitionen
• Ortsspezifische
Investitionen
• Geheimhaltungsbedarf
• Alleinstellung
• Wettbewerbsvorsprung
hoch bei der erstmaligen
Beschäftigung eines UN
mit einem neuen
Technologie- bzw.
Forschungsfeld
• wiederholte Ausführung
• einmalige Ausführung
Je häufiger, desto eher
lohnt sich die Schaffung
von spezialisierten
UN-Bereichen.
1. Aufgabenmerkmale:
2. Verhaltensmerkmale: beschränkte Rationalität und Opportunismus
3. Rahmenbedingungen: soziale, rechtliche und technische Faktoren
Transaktionskosten-Atmosphäre
Quelle: Burr (2004), Innovationen in Organisationen, S. 106f.
59
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Komplexität
Quelle: Williams, T. (2003): Management von komplexen Projekten, S. 76
Komplexität
Strukturelle Komplexität Unsicherheit
Größe/
Zahl der Elemente
Interdependenz der
ElementeZielunsicherheit
Methoden-
unsicherheit
Komplexe Interaktionen
(das Ganze ist mehr als Summe der
Teile)
Strukturelle Komplexität, verstärkt
durch Unsicherheit
Komplexität erhöht den Koordinationsbedarf (Ergänzung der
Transaktionskostenanalyse)
60
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Die Agency Theorie (I)
Informationsasymmetrie Problembereich
Hidden Characteristics
Prinzipal kann vor Vertragsabschluss wesentliche Eigenschaften des Agenten nicht in Erfahrung bringen (Hidden Characteristic)
Prinzipal ist über wesentliche Eigenschaften der vom Agenten angebotenen Leistung vor Vertragsabschluss nicht
informiert (Hidden Characteristic)
Gefahr der adversen Selektion
Es wird ein eigentlich unerwünschter Vertragspartner ausgewählt
Hidden Action
Prinzipal kann nach Vertragsabschluss die Leistungen des Agenten nicht direkt beobachten (Hidden Action)
Es fehlt dem Prinzipal die Sachkenntnis, die beobachtbaren Leistungen des Agenten richtig zu beurteilen (Hidden Action)
Gefahr des Moral Hazard
Agent verringert seine Leistungsanstrengungen
Agent versucht, sich auf Kosten des Prinzipals einen Vorteil zu verschaffen
Hidden Intention
Prinzipal kann nach Vertragsabschluss die Leistungen des Agenten beobachten und beurteilen
Aber: Prinzipal kann die wahren Absichten des Agenten nicht erkennen
Gefahr des Hold-up
Prinzipal wird vom Agenten aufgrund einseitig erbrachter Leistungen abhängig
Agent nutzt diese Abhängigkeit dazu, eine Nachverhandlung des Vertrages zu seinen Gunsten zu erzwingen
Quelle: Burr (2004), Innovationen in Organisationen, S. 111ff.
61
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Die Agency Theorie (II)
Informations-asymmetrie
Gestaltungsempfehlungen für
Prinzipal Agenten
Hidden Characteristics
Screening: Auswahlverfahren
Einholung von Referenzen bei früheren Partnerfirmen, Arbeitgebern, Auftragsgebern, Kooperationspartnern, etc.
Signalling: Vorlage von Arbeits- oder Ausbildungs-
zeugnissen der potenziellen Mitarbeiter
Vorlage von Qualitätszertifikaten (z.B. ISO 9001 durch Unternehmen)
Self-Selection: Prinzipal gestaltet eine spezifische Entscheidungssituation, mit der er aus der Entscheidung des Agenten Rückschlüsse auf die wesentlichen Eigenschaften des Agenten ziehen kann
Hidden Action adäquate Anreiz- und Kontroll-Systeme: ergebnisabhängige Entlohnungsformen
UN-interne Budgetierungs- und Controlling-Systeme
Hidden Intention
Begründung gegenseitiger Abhängigkeiten Vertikale Integration von Prinzipal und Agent
Geiseltausch
Abschluss langfristiger Liefer- und Abnahmeverträge zwischen Prinzipal und Agent
Quelle: Burr (2004), Innovationen in Organisationen, S. 111ff.
62
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Gestaltungsempfehlungen der Agency Theorie für das
Management von Innovationskooperationen
Quelle: Bierwisch (2013), Patente in Innovationskooperationen, S 200
Vor dem Vertragsabschluss Nach dem Vertragsabschluss
Screening Signaling Self Selection Kontroll- und
Anreizsysteme
Interessens-
ausgleich
Bilanzen,
Unternehmens-
bewertungen,
Datenbanken,
Checklisten und
Kriterien für die
Auswahl des
Kooperations-
partners
Kooperations-
referenzen,
Bilanzen,
Qualitäts-
Gütesiegel,
Bereitstellung
unternehmerischer
Dokumente (z.B.
Patentan-
meldungen)
Differenzierte
Kooperations-
verträge mit
unterschiedlichen
Garantie- und
Vorleistungen,
aufwändige
Bewertungs- und
Auswahlverfahren
Betriebsüber-
prüfungen,
Reporting-
Systeme,
gemeinsames
Innovations-
Controlling,
Projektmanage-
mentorganisation
mit
Kontrollgremien
Schaffung
wechselseitiger
Abhängigkeiten,
gemeinsame
Erarbeitung der
schutzrechts-
relevanten
Kooperations-
ergebnisse,
Aushandlung
langfristiger
Kooperations-
verträge,
Reputation,
vertikale
Integration
63
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Gestaltungsempfehlungen der Agency Theorie für
schutzrechtsrelevante Fragestellungen
Quelle: Bierwisch (2013), Patente in Innovationskooperationen, S 200
Vor dem Vertragsabschluss Nach dem Vertragsabschluss
Screening Signaling Self Selection Kontroll- und
Anreizsysteme
Interessens-
ausgleich
Patentinfor-
mationsfunktion
für den Principal
Patent als
Qualitätssiegel für
die technologische
Kompetenz des
Agent
(Informations-
fuktion nach
außen gerichtet)
Berücksichtigung
von Regelungen
zu den Nutzungs-
und
Verfügungsrechten
am Background
des Agent
Recht auf
Weiterentwicklung
und Aneignung der
daraus
resultierenden
Gewinne an dem
jeweiligen
Background
(Anreizfunktion
unter Nutzung der
Motivations-
funktion zur
Erbringung der
Kooperations-
leistung)
Beidseitiges
Einbringen von
Background,
Ausgleich in Form
von finanziellen
Leistungen
(Lizenzen),
Anspruch des
Background-
Inhabers aus ein
„Mehr“ am
Foreground
(Anreiz- und
Stabilisierungs-
funktion)
… bezüglich der Background-Patente in Innovationskooperationen
64
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Gestaltungsempfehlungen der Agency Theorie für
schutzrechtsrelevante Fragestellungen
Quelle: Bierwisch (2013), Patente in Innovationskooperationen, S 200
Vor dem Vertragsabschluss Nach dem Vertragsabschluss
Screening Signaling Self Selection Kontroll- und
Anreizsysteme
Interessens-
ausgleich
Antizipation des
Potentials der
Patentierung aus
der Kooperation
für den Agent (den
Partner)
Kommunikation
der Ansprüche an
den
Gemeinschafts-
erfindungen aus
der Kooperation
heraus
Berücksichtigung
von Regelungen
zu den Nutzungs-
und
Verfügungsrechten
am Foreground für
das Unternehmen
als Proncipal
Gleichmäßige
Verteilung aller
Verfügungsrechte
an dem
Foreground
(Anreizfunktion
unter Nutzung der
Motivations-
funktion für
Erbringung der
Kooperationsl-
eistung)
Notwendigkeit der
Gegenseitigkeit für
die Realisierung
des
Kooperationserge
bnisses,
beidseitige
Zuständigkeit für
Patentierung
technischer
Erfindung aus der
Kooperation
(Anreiz- und
Stabilisierungs-
funktion)
… bezüglich der Foreground-Patente in Innovationskooperationen
65
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Elemente der Vertragsgestaltung
Elemente bezogen auf den Kooperations-
und Geschäftsinhalt
(transaktionsorienierte Elemente)
Elemente bezogen auf den Kooperations-
und Geschäftsablauf
(prozessorienierte Elemente)
Inhaltselemente
• Leistungsumfang und –ziele
• Aufgaben und Pflichten
• Ressourceneinsatz, Definition der Teilrechte
• Leistungsvergütung bzw. Ergebnisverteilung,
Definition Eigentumsrechte bzgl.
Erfinderschaft und Patentinhaberschaft
• Regelungen von Zuständigkeiten für die
Aufgaben
• Regelungen hinsichtlich ergänzender
Wissens- und Schutzrechtselemente
• …
Regelungs- und Kontrollelemente
• Pflichten zur Kommunikation, Informations-
austausch über Innovationsfortschritte
• Messung der Leistungsqualität
• Entscheidungs- und Kotrollrechte,
Regelungen zum Entscheidungsrecht zur
Patentierung
• …
Flexibilitätselemente
• Vorgehensweise bei Leitungsanpassungen
• Entwicklungsrechte
• …
Spezifizierung des Leistungsinputs und
Leistungsoutputs
Spezifizierung des Ablaufs der
Zusammenarbeit
Vgl. Bierwisch (2013), Patente in Innovationskooperationen, S . 92
66
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Idealtypischer Aufbau einer Verfassung der
Innovationskooperation
Verfassung der Innovationskooperation
Managementperspektive Rechtliche Perspektive
Bestand-
teileOrganverfassung Beziehungsverfassung
Rechtliche
Rahmenstruktur
Regelungs-
komplexe
Institutionelle
Struktur der
Leitungssysteme
Abstimmungs-
Techniken
(Prozedur +
Regeln)
Angaben zur
gemeinsamen
Zielausrichtung
Allgemeine
Verhaltens-
regeln
Regeln für die
Arbeits-
beziehungen
Hagenhoff, S. (2008), Innovationsmanagement für Kooperationen, S. 274
67
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Institutionelle Leitungsstruktur der Innovationskooperation
Partner 1
Partner …
Partner n
Steuerungs-
gremium
Kooperations-
koordinator
Trust Third Party
(Beirat)
Koordinator des
Innovations-
vorhabens
I/O-Manager
Partner 1
I/O-Manager
Partner …
I/O-Manager
Partner n
Allgemeine
Außenwelt
Spezielle
Außenwelt
Kommunikation
UnterstützungUnterstützung
KommunikationÜberwachung von Spielregeln
Einsatz
Kommunikation
Kommunikation
Fachmanagement
Innovationsvorhaben 1
…
x
Hagenhoff, S. (2008), Innovationsmanagement für Kooperationen, S. 276
68
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Gruppenarbeit
Phase 1
Grundzüge der Neuen Institutionenökonomik
1) Demsetz (1974), Toward a theory of property rights, Classic
Papers in Natural Resource Economics, 163-177
2) Alchian & Demsetz (1974), Production, information costs, and
economic organization, The American economic review 62
(5), 777-795
3) Monteverde (1995), Technical Dialog as an Incentive for
Vertical Integrationthe semiconductor industry, Management
Science, 41 (10), 1624-1638
4) Williamson (1979), Transaction-Cost Economics: The
Governance of Contractual Relations, The journal of Law and
Economics, 22 (2), 233-261
5) Eisenhardt (1989), Agency theory: An assessment and
review, Academy of management review, 14 (1), 57-74
Phase 2
Arbeitsschritte
• Artikel durchlesen
• Fragen zur Intro:
Wie ist der Abstract aufgebaut?
Wie ist die Einleitung aufgebaut?
Was sind die Contributions?
• Fragen zum Hauptteil:
Wie unterscheiden sich die Hauptkapitel?
Welcher Fokus wird in jedem Kapitel gesetzt?
• Fragen zum Schlussteil:
Unterscheiden sich die Contributions zur Einleitung?
Welche Limitationen weisen die Autoren aus?
Welche Forschungsschwerpunkte weisen die Autoren aus?
Präsentation vorbereiten (10 Min.)
69
5 Gruppen zu je 6 Studierenden
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Der Ansatz von Monteverde (1995)
• Kernfrage: Wie wird die Produktion in der Halbleiterindustrie koordiniert?
• Sind Entwicklung und Produktion innerhalb eines UN auf einer bestimmten Stufe integriert (d. h. hierarchisch organisiert durch ein
gemeinsames Management),... ( „Integrated into Fabrication“)
• oder werden Entwicklung und Produktion von unterschiedlichen UN koordiniert (d. h. liegt eine Koordination durch den Markt vor)?
„Fabless“ („fabriklos“)
• Welche Rolle spielt hierbei das Ausmaß des technischen Dialogs zwischen Produktentwickler und Produktionsplaner?
• Untersuchung der Halbleiter- und Speicherchipindustrie
• Der Wertschöpfungsprozess kann in vier Phasen unterteilt werden (S. 1629)
1) Product development / design
2) Fabrication
3) Package assembly und
4) Test
• Die Abstimmung der Stufen (1) und (2) werden in der Studie untersucht
• Wichtig: Die Stufen (1) und (2) sind z. T. technologisch und physikalisch voneinander getrennt
• Der oben dargestellte Prozess ist bei allen untersuchten UN gleich
70
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Der Ansatz von Monteverde (1995)
Hypothese: Je größer das Ausmaß unstrukturierter, undokumentierter Kommunikation zwischen den zwei Funktionalbereichen [(1) und (2)], desto
größer ist die Wahrscheinlichkeit der vertikalen Integration von Entwicklung und Produktion [(1) und (2)]
Zweistufiges Vorgehen bei der empirischen Untersuchung:
Schritt 1:
Analyse der UN der Stichprobe hinsichtlich
• der Koordinationsbeziehung zwischen Entwicklung und Produktion
Integrated into Fabrication
Fabless
• Produktfokus
Individual Transistors or Diodes („discrete“)
Analog or Digital Devices („integrated circuits“ (ICs))
71
Product
„Discrete“
„Integrated
Circuits“ (IC)
Analog Devices
(linear)
Digital Devices
Memory
Digital Logic
Indiv. Transistors
Diodes
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Der Ansatz von Monteverde (1995)
• Technologische Unterschiede zwischen den einzelnen Produkten lassen eine a priori Vorhersage bzgl. der
Koordinationsform zw. Entwicklung und Produktion zu
• Bsp.: Entwicklung und Produktion von Digital Memory
Produktentwickler zielen darauf ab, die physische Größe des Speichers ständig zu verkleinern und gleichzeitig die
Zugriffszeiten zu verkürzen
Dies setzt eine ständige Anpassung und Veränderung der Siliziumstrukturen voraus, was wiederum die Anpassung des
Herstellungsprozesses voraussetzt (vgl. S. 1631)
• Für alle UN der Stichprobe, die keine Digital Memory und Analog Devices entwickeln, eignet sich eine Koordination der
Produktion durch den Markt
72
Product
„Discrete“
„Integrated
Circuits“ (IC)
Analog Devices
(linear)
Digital Devices
Memory
Digital Logic
Indiv. Transistors
Diodes Vertikale Integration als
erwartete Koordinationsform
(liegt an techn. Prozessen), vgl.
S. 1631.
„Fabless“
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Der Ansatz von Monteverde (1995)
• Stichprobe
Hypothese gilt generell für alle UN der Halbleiterindustrie
Stichprobe besteht aus 23 amerikanischen Halbleiterunternehmen, die das Marktforschungsinstitut Dataquest (1986) als
„Third Wave of Sart-ups“ identifiziert hat
Die Unternehmen sind börsennotiert (NYSE, AMEX, oder NASDAQ)
• Zuordnung der Unternehmen anhand der zuvor definierten Kriterien (d. h. ohne die Werte hinter den Unternehmen zu
beachten)
73
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Der Ansatz von Monteverde (1995)
Schritt 2:
Grafik impliziert, dass es einen Zusammenhang zwischen Produkt und Koordination der Produktion geben könnte
Statistische Überprüfung notwendig
• Bewertung der UN durch 6 ausgewählte Experten
(Elektrotechnikingenieure mit Branchenerfahrung)
Bewertung der Ausprägung des unstrukturierten Designs
Bewertung der technologischen Notwendigkeit einer Einbindung der Produktion in die Produktentwicklung bei gegebener
Produktstrategie
Bewertung des Anteils der wöchentlichen Arbeitszeit, in der ein Entwicklungsteam mit den Produktionsplanern (unstrukturiert)
kommuniziert und zwar über den durchschnittlichen Zeitraum eines Produktlebenszyklus (Item ist auf S. 1632 dargestellt)
Jeder Experte bewertete jedes UN und wurde über dessen Produktportfolio informiert
Nutzung von Likert-Skalen
74
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Der Ansatz von Monteverde (1995)
Auswertung mittels Probit-Analyse
• Durchschnittlichen Bewertungen der 6 Experten als unabhängige Variable Variable DIALOG (In der Grafik: Werte hinter
den jeweiligen UN)
• Koordinationsform („integrated“ oder „fab“) als abhängige Variable
• Zwei Kontrollvariable, um alternative Erklärungen auszuschließen
Appropriability Problems (Gefahr der Rückwärtsintegration des produzierenden UN; nach Montverdes Argumentation
kann diese durch eine aggressive Patentierungsstrategie abgeschwächt werden Variable PATENT)
Firm Maturity and Recency of IPO (Vertikale Integration kann von UN-Größe und -alter abhängen Variable MATURE
und RECENCY)
75
-
© MS, 2017
Hochschule Esslingen
University of Applied Science
Nah an Mensch und Technik.
IMM. Modul 5.2.Entwicklungspartnerschaften & Beschaffungsprozess.
Der Ansatz von Monteverde (1995)
• Überprüft wurde hier der Zusammenhang zwischen Produktfokus und Koordinationsform
• Die DIALOG-Variable ist bei UN der Kategorie „Memory“ und „Analog“ höher
76